Uatbachep SettutßO ^90( Frey tag, den 9. November 1827. Wien. ' ^ie k.k. allgemeine Hofkammer hat dem Gutsbesitzer in Friaul, Jacob Venier, das k. k. Landes-. FadrikS' Vcfugniß zur Errichtung einer Zucker , Naffmerie w Laibach zu ertheilen geruhet. Steyermark. Ma «ia ZeIl. In der Nacht vom i. auf den 2. d. M. ist Maria Zell in der obern Steyermark ein Naud der Flammen geworden. Das Feuer brach um Mitternacht am Eingänge der Wienergasse aus, ein wüthender Sturm schleuderte den Brand bis in die entferntsten Ende des Olles, und in Zeit einer halben Stunde stünden die meist,« Häuser. sammt den Stifts « und Amteqeba'uden in hellen Flammen. Aus dem tiefsten Schlaf mitSchrecken und Vnsehen geweckt, mußte Jedermann sein und der Seinigen Heil in augenblicklicher Flucht suchen; glücklich wenn sein Schuhest ihn einen Ausweg durch den Feuerpfuhlfinden ließ; an die Rettung der Gebäude und Habseligkeiten war da nicht zu denken; auch konnten die zur Löschung herbeygeeilten Spritzen des k. t. Visen« gußwerktö dcy der Allgemeinheit des Brandes und del sich wett verbreitenden versengenden Gluth desselben ga« nicht in den Markt einfahren. Die Schauer dieser Schrcckensnachl vermehrte der mit fühlbarer Erschütterung und furchtbarem Getöse erfolgte Einsturz dcS HaupMrchthurmes, wodurch die allgemeine Bestürzung und Verwirrung den höchsten Glad erreichte. Selbst die Ruhe der Todten blieb nicht ungestört«, denn derFriedhof war die traurige ZufluchtS. statte der Menschen, wo man unter den kaum halb bekleideten, von Fro« und Schrecken zitternden und «ibleichten Gestalten weheklagend und verzweifiungsvoll seine Aeltern, K'nder, ^Geschwister, Angehörige und . Freunde suchte. Eg w mehr als wahrscheinlich, daß unter solchen Umständen mehrere Menschen . besonders Kinder, Grei« <«, Kranke und Sieche dao Leben eingebüßt habe« wer. den, doch sind bisher, so- wie über das Schicksal d«» Gnadenaltars und Kirchenschatzcß, dann die weiterer» Wirkungen noch keine weiteren Nachrichten eingelaufen. So viel verlautete noch, daß die Geistlichkeit in das k.k. (Kußweik auZzuwandeln genöthiget war. und dieler Umstand läßt bey der bekannten festen Bauart des Stiftsgebäudcs keinen Zweifel übrig, daß die mei, ' sten Familien slch gegenwärtig bcy eben einbrechendem Winter ohne Obdach befinden, und auch alle aufge» sammelten und eingefchaften Wintervorrälhe veinich» let stnd. (Gräh, Z.) T e u t s ch l a n d. Am 2e drey griechischen Kaper, die «n dieser Küste krei,;cn, haben bis jetzt die französische Flagge «efpectirt; aber sie betragen sich nicht so friedlich gegen andere Flaggen. Die Korvette, die in der Nähe des Cap Vincent kreuzte, befindet sich jetzt in Tripoli. Dieß ist gewiß, aber da sie dieselbe Flagge fuhrt wie die al» gierlschcn Schiffe, so kann man sich leicht in dieser Hin« sicht tauschen. — Neuere Briefe von Algier vom 9. weiden, daß Vie drey kleinen Fahrzeuge wirklich aus' gelaufen sind; das eine von ihnen wird jedoch in einer Bucht, wohin es sich geflüchtet hat, bloknt. Die sechs Goelctten waren schon völllg ausgerüstet, und wollten mit dem ersten günstigen Winde unter Segel gehen." ' ' (Alls. Z.) D«r Moniteur vom 26. October meldet Folgen« d«Z: „Man erfährt durch Briefe vom 6. aus, Zant« und vom 6. von der Insel Ceroi, bey Ce rig 0 , daß, „ach dem m>t der türkischen Flotte verabredeten Waffen» stillstände, der bis zum 14. October dauern sollte, die zNHlische Escadre, um siH zu vetpr,oV<»ntir«n, nach Zante, und die französische Escadre zu gleichem Zwecke nach Milo abgegangen waren. — Bey diesen D'Spo» sitionen konnte man die Bewegungen der türkischen Flotte beobachten, sie möcht« sich nun gegen Patras wenden, um m den Golf von Lepanto einzulaufen. oder einen Versuch machen, gegen Hydra zu segeln; um dort ein« Landung zu bewerkstelligen. — Die Fre» galten Dartmouth und Armide waren vor Na« varin gelassen worden, um die Bewegungen der tür» tischen Flotte zu beobachten. — Kaum war der Admiral Codrinsston zu Zante vor Anker gegangen, als er durch ein Signal der Fregatte Dartmouth erfuhr, daß dle türkische Flotte den Waffenstillstand y^l^t habe, und aus Na varin ausgelaufen sey; de? Admi» »al ging sogleich mit seinnn Linienschiffe, einer Fregatte und zwty Driggä,^welches die einzigen Streitkräfte waren, die ihm damahls zu Gebothe standen, in See. Bald wurde ee einen Theil de« türkischen Escadre, aug sieben Fregatten, neun Korvetten, zwty Briggs, und neunzehn Transportschiffen bestehend, gewahr; sammt» liche Kriegsschiffe warentztürkische. — Die Engländer bereiteten sich zum Kampfe, und der Admiral ließ mitt» lerweile dem türkischen Befehlshaber sagen, daß er sich Über diese Wortbrüchigkeit wundere, und übrigens ent» schlössen sen, sich dem Weitelsegeln der ottomannischt« ssscadre mit Gewalt zu widersetzen. Die Türken kehrten sogleich, unter dem Geleit« der englischen Schiffe, um. — Vald nachher erschien eine zweyte Abtheilung» aus sechs Fregatten und acht Briggs bestehend, unter denen man zwey ägyptische Schiffe zu erkennen glaub» te. Die gleiche Aufforderung hatte ein gleiches Nesul» tat, und die ganze türkische Flotte kehrte sodann nach Nauarin zurück. — Die Ursache des Auslaufens die« fer Flotte war unbekannt; man weiß nur, daß sie nach Patrag gehen wollte. — Die russische EZcadre war, gegen Na var»n steuernd, am ia. vorZante vorbey» gekommen, und der Admiral Codrington hatte dem Chevalier de Nigny auf den ,3. Rendezvous vor dem° selben Hafen gegeben. — Der französische Admiral w,r seiner SeitZ, durch die Fregatte Armide, zwischen der Insel Cerig 0 , und der Insel Cervi, von dem Auslaufen der türkischen Flotte benachrichtiget, sogleich mit den Linienschiffen Trident, BreSlau, und Der Fregatte Syren«, gegen Navarin zurückgekehrt, wo die Juno und Armide, die er nach Milo ge» schickt hatte, um dort Nachricht von seiner veränderten Richtung zu geben, zu ihm stoßen sollten. — Zwey von den Linienschiffen des CheviUier dc Rjgny, derSci« 3?' pi o und die Prooence, hatten, als sie in der Nacht zwischen Cerigo und dem Cap S. Angelo fühlen i so starke Beschädigungen erlitten, daß letzter« sich ge> nölhigt sah, nach Toulon zurückzukehren, um dort ausgebessert zu weiden; der Scipio. welcher minder beschädigt war, konnte durch die auf der Escadr« vorhan. denen Hülfsmittel in den Stand gefetzt werden,, vor Navarin zurückzukehren, wo er vor dem »3. ein. treffen sollte.« (Ost. B.) Spanien. Die Gazette de France enthältfolgendesSchrci» ben aus Parcelon a vom k?- October: „Indem Pal« last«, welcher gewöhnlich den General« Capltäns dieses Fürssenthums zur Residenz dient, bemerkt man Vor» kehrungen, um denselben zur Aufnahm« des Königs, der Königinn und cines der Infanten (D. Francisco de Paula) in Vcleitschast zu setzen. — Auf einigen Puncten unterwerfen sich bie Rebellen. Emcr ihre« Haupt'Anführer, Caralt, welcher der Amnestie nicht traute, »st lieber ncich Frankreich gegangen, a^s in Ca. talomen geblieben; Iep und C a ra go l werden sich, wie es heißt, ebenfalls nach Frankreich begeben; vo» der Hand aber streifen sie noch immer in den Gebirgen von Vcrga umher, und machen nicht die geringst« Anstalt, welche auf die Absicht hindeuteten, daß sie die Waffen niederlegen wollten. — Der Graf d'Es panna hatzuVique zahlreiche Verhaftungen vornehmen las, sen. — Der König hat verordnet, daß allen Militärs, selbst die Insurgenten. Offiziere , z>ie sich gestellt haben, mtt begr,ffen, eine monathliche Gage als Gratification verabreicht werden solle. — Das erzbischbfliche Kapitel zu Tarragona hat beschlossen, am Geburtsfeste des Königs der Besatzung dieser Stadt, so wie den in den dortigen Bagnoä befindlichen Galeerensclaven eine Gra« tification verabreichen zu lassen; und zwar den Korporals «5 Sous, dem Tambours und den Gemeinen 20 Sous, und den Galeerensklaven 10 Sou5. — Am 12. ist eine französische Knrgä - Goelette zu Tarragona angekommen.« (Dst, B.) Aus P e rpiZnan meldet der Con sti tuti 0 n el vom »3. October: «Der Graf EZspanna ist gestern um 7 Uhr Morgens, ,von Girona mit seiner ganzen Division ausgezogen, und hat sich «ach «Zt. Colombe gewendet. General Manfo steht zu Vich. ^Viertausend Rebellen halten Besalu besetzt; eine ähnlich« Z«l)l befin. det sich zu Olot. D'cse Truppen stehen unter Abrcu (dem Metzger von Casa Selve), Iepg hat scm Haupt- quartier zu Campredon, und seine Division dehnt sich bis Nipol aue; er hat zwölf Geiseln, und unter diesen den General Nomagosa, bey sich. Der-Gen^ral Espan» na scheint seine« Richtung nc>ch nicht gerade auf den Feind los zugehen. Ueber Prats de Mollo sind nicht Las. sondern nur 20 Spanier nach Frankreich gekommen." (Allg.Z.) Portugal. Die Hofzeltung von Lissabon vom '0. October enthält folgende amtlichen Artikel: «Durch das in d-n Hasen von Lissabon am 6. 0. eingelaufene Schiff Ca» moeno hat die durchlauchtigste Infantlnn>Ncge!itinn fj« Schreiben von ihre», erlauchten Bruder und Herrn, Don Pedro IV, erhalten, worin S?. Majestät an Ikre Hoheit eine Abschrift des Dccrcts üderschickt hat, ver» möge dessen Er für dienlich erachtete, den durchlauchtigsten Infanten Don Miguel zu seinem S t e l l v e r« tret er in der Regierung dieser Königreiche zu ernen, nen. Dieses Decret ist folgenden Inhalts : „Da ich au» vielen machtigen Beweggründen, die meine könig» licht Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben, der Mei° nung bin, daß die Sicherheit des Staats da» erste Gesetz eines Heden Souverains, der das Glück seiner Untertanen wünscht, ist und seyn muß, und d^e Ein» sicht, Thätigkeit und Charakterstärke meines sehr gelieb« ten und geschätzten Vruders, des Infantcn Don Vli» guels, in meine königliche Erwägung gezogen habe; so erachtete ich für zweckdienlich, ihn zu meinem Stell, Vertreter zu ernennen, und ihm alle. mir als König vor, Portugal und Algarbien gebührenden Machtvollkommenheiten zu übertragen, die nach der kolistitutio» neUen Charte bestimmt sind. damit er diese Königreiche der besagten Charte gemäß legiere. Der besagte In« faut Oon Miguel, mein sehr gelieoler und geschätzter Bruder,wnd dieß wohlverstehen und demnach vollziehen. Im Pallaslc oon Nio de Janeiro, ven 2. July 1827. Von Sr. Majestät eigenhändig unterzeichnet.« lAllg. Z.) Großbritannien und Irland. Au5 Canton wird unterm i3. Mär; d. I. gemeldet, daß ,m dort,gen Hafen ein hitziges Gefecht zwlschen den Opiumschiffen und den Mandarinböeen Statt ge« funden hätte, wobey einige Chinasahrcr umkamen, und mehrere schwer verwundet wurden, und in Folge dessen der oberste Mandarin zu Maccio nach Canton berufen ist. Der Ursprung dieser MißheUigketten ist Schmug. g«ley. i (Oft. B,) 372 Reich. Palis. den 23. October. M^n spricht heute da» von, daß der Sultan sich entschlossen hade, den grie» chischen Patriarchen nach Morea zu senden, um mit den Griechen zu unterhandeln. Dieseü ist die TageZ. neuigkeit, und man versichert, daß die Minister von Frankreich, Nußland und England diesen Schritt als die erste Konzession in dieser Angelegenheit ansehen. (Prag. Z.) Brasilien. Bremtn, den 17. October. Nach gestern aus Nio > Janeiro eingettoffenen Nachrichten vom i8. Au» gust, hatte der Kaiser den Generallieutenant Marquis de Barbacena, und den im Generalstade angestellten Major Weseloh ernannt, seine künftige kaiserliche Ge> mahlinn , die Prinzessinn Maria von Vaiern , ron Mün» chen abzuhohlen. Die beyden Herren sollten schon am ,9. mit dem englischen Paketboot Nedpole nach Europa abreisen. (Prag. Z.) Verschiedenes. Zu Votany°Bay hängte ein Bedienter des Ober. «ichterü «in Hemd zum Fenster hinauZ dicht am Ufer des Nepean. Dies bemerkte am jenseitigen Ufer ein An» derer, zog sich ans und schwamm herüber, das Hemd zu ftehlen. Unterdessen siahl ihm ein Dritter seine Klei' der, und ein Vierter, der dem St°n.d.Zwangs.V ^ °'^/ß ^" Darlehens in Krain u. Aera-<' ^ „ ?.? >-ö ^ rial-Obligat. der Stände v./""-^ ^ Tyrol ^ f zu2i/20.^,^ .. Darl. mit Verlos.v.J. ,820 für ioa ss. (in CM.) ,N ij4 detto. ditto. i82l fürioofl. (in CM.) I»? ?>8 Wien.Stadt°Banco.Qdl. iu 2i^2vH. litiCM.) ä5 5jtt detto detto zu 2 v. H. (in CM) 36 is2 Obligation der allgem. nnd Unn^^l>) äq detto detto zu 2 v. H. (inCM ) 26 Zjio Obligationen der äll. Lomb. Sckulden zu2i^2v.H. (in CM.)/>2 3j6 detto detto zu 2 v. H.(inCM.) 36 5)ia (Ararial) (Domest.) Obllqationen der Standes (C.M.) (G.M.) v. Österreich unter und zu3 y.H.1 — 25 ob derssnns, vonNöh«) zu »»/2 v.H.l 461^8 — men , Mahren , Schle« l zu 2 »/4 v.H. > — -^ Nl'N.Steiiermark.Kärn- ^u« v.H.l 56 i^ic» — ten, Krain und Gor«, ^u 1 3/7^ v.H. s 2i 3>5 — Bank-Actien pr. Stück 10821^2 in Conv. Münze. Wasserstand des Laibach. Flusses am Pegel dsl gemauerten Cana lbrücke bey Eröffnung der Wehr: Den 8. Nov.:» Schuh, 2 Zoll. oLini«", ober der Schleußenbettunc,. Theater: 5 Morgen: W i td «l ve rg e t tu n g. Sonntag: D i e eiserne M a öke. Ret>äct