Hummer 29. »ettau. Den 18. Autt 1898. Erlasse« der Z e r Pettauer Montag-ZeitunK Deutschnationales Organ für Untersteiermark. """" ^ „Deutsch, frei, treu!« Preis für Pettau mit Zustellung ins Hau»: «ierteljahrig fl. 1.20, halbjährig fl. 2.40, ganMng (1. 4.80, mit Postverienduug im Inland«: «ierteliährig sl. 1.40. halbjähria sl 2.S0, ganzjährig st. 5.60. — Einzelne Nummern 10 kr. Herausgeber und Schriftleiter: »imili Jae,» Bat»«, K-uischavorfi.dt Rr. SV, I. Tt. S»rechft,.»»e »»n > ti« 2 Uhr «uaahme »,« J.teratea i» der «»chhaadlui,- W. Ctantc, Ha»pchlaq «r 6. Handschriften nxrden nicht zurückgestellt. Ankündigungen billigst berechnet. — Beitrage sind erwünscht und wollen längstens bis Freitag jeder Woche eingesandt werden. Vnrch einen bedauerlichen Zwischen-sall waren wir verhindert, die ganze anfinge der letzten Nummer gleichzeitig erpedieren zu Können, daher ein Theil derselben erst Montag, statt Sonntag versendet werden Konnte._ Pränumerations-Einladung. Wir laden die verehrten Leser unsere» Blatte« zum Fortbezuge und alle Freunde de» DeutschthumS zum Abonnement dieses BlalteS ein, da« jetzt an jcbcin Montag morgen« «icheinen wird, somit zu einer Zeit, wo nicht« für da« Lefebedürsni« vorhanden ist und e« daher Jedem willkommen sein wird. Eine Anzahl namhafter Mitarbeiter ist gesichert. Wir nennen vorläufig nur: Professor Brigola. A Groner, W. Pi«k. Professor Dr. Ä. R a iz, Gabriel Rosa. A. Stering, M. W o lf. Noch andere Autoren haben ihre Mitarbeiterschaft bereit« zugesichert und so hoffen wir durch die Mannigfaltigkeit und Reichhaltigkeit, wie die Thatsache, das« da« Blatt so viet« Originalartifeln bringt, wie kein andere« selbst größere« Provinzblatt, aus zahlreiche Be» theiligung rechnen zu dürfen. Herr Blanke über« nimmt au« Gefälligkeit auch ferner die Annahme von Ankündigungen. Die Verwaltung. An unsere Leser! Seit mehr al« einem halben Jahre haben die Lefer diese« Blatte« Gelegenheit gehabt zu prüfen, und sie werden immer gefunden haben, Ueber Sudermann's „Johannes". Von Dr. Ägid Raiz. So ein Mensch de« Übergänge« ist i» seiner Zeit Johanne«. Richt nur durch die heidnische Kulturwelt, die sich allmählich abzuleben begann, auch durch Judäa gieng damals der Zug nach einer neuen Grundlegung der Ethik. Das« der mosaischen GefetzeSreligion die lebendigwirkende Kraft verloren gegangen war und ihre starren Formen und Vorschriften die Gemüther nicht mehr zu befriedigen vermochten, zeigen die Be-strebungen der verschiedenen jüdischen Religion«-fetten jener Zeit. Während die Pharisäer auf die peinlich genaue Erfüllung rein äußerlicher Gebote ihren Ruf der Frömmigkeit und Heiligkeit grün-beten, womit sich natürlich leicht Hochmuth. Un» duldsamkeit und niedriger Lebensgenuß verband, trachteten die Sadducäer die altüberlieferten Lehren durch Verquickung mit griechischer Philosophie freier und zeitgemäß auszugestalten; die Ssfäer wieder kamen ihrem religiös-ethischen Verlangen durch ein entsagendes, weltabgeschiedenes Leben nach. Dem Volke selbst hatte» die Leiden, die es unter voraufgegangenen Gewaltherrschaften er-duldet hatte, den Glauben an eine Erneuerung der alten Herrlichkeit des davidischen Reiche« er-schüttelt und eS zur Aufnahme einer von wett' liehen Elementen gereinigten, ethischen Heilslehre dass wir für Deutschthum, Recht und Freiheit eingetreten sind. Wir sind in der ersten Nummer unseres BlatteS für den Frieden eingetreten und gegen die. das Gedeihen des Staate« wie das Wohl der Bürger bedrohende Zwietracht. Wir sind aber auch voll und ganz eingetreten für das historische Recht de? deutschen Volkes In diesem Staate, das darin besteht, dass Jeder sich zu seinem Deutschthum bekennen kann, ohne das« man eS wagen darf, ihn de« BerratbeS an Osterreich zu zeihen. Nie hat Österreich bessere Patrioten ge-habt als e« seine Deutschen sind. die Gut und Blut seit Jahrhunderten für die Dynastie ge-opfert hoben, und heute soll der Deutsche, auf dessen starken Schultern der Thron der Hab«-burger aufgebaut wurde und immer fest geruht hat, geächtet und seiner Rechte beraubt werde»! Ministerium aus Ministerium wechselt, auch die Kampfcsart, aber ein Ziel, nach dem Alle ihre Pfeile schnelle», bleiben immer die Deutschen. Und so muß Jeder, auch der Friedlichste in den Kamps eintreten für das Heiligste was e« gibt, feine Muttersprache, seine Eigenart und seinen ererbten Besitz, den er »«angetastet auf seine Kinder vererben muß, will er sich nicht selbst ftbirnWll. In diesem uns friedlichen Deutschen aufge-zwungene» Kampf werden un« die Leser unsere« BlatteS immerdar bereit sehen, für Wahrheit. Recht und Freiheit de« deutschen BolkSthume« einzutreten und hoffen wir darum auf die volle Unterstützung aller deutschen Städte und Orte im steierischen Unterlande, deren Gemeinde- und sonstigen Interesse» in unserem Blatte immer einen beredten Vertheidiger finden werden. Und so hoffen wir, da das Blatt nun» bereit gemacht. Die alte Meisiasidee lebte ver-stärkt und verinnerlicht auf. Diese ergriff und nährte Johanne«. Er ver-körpert in sich das allgemeine Verlangen und schafft ihm Ausdruck. Dem mosaischen Gesetze ist er entfremdet, eS genügt ihm mit feinen starren Formen nicht, aber er vermag sich doch seinem Geiste nicht zu entziehen, au« der Gebundenheit, in die cS de» Menschen zwingt, sich nicht zu lösen. Er weiß dem Bedürfnisse nach Heiligung des Leben« nicht ander« zu entsprechen als durch Bußübungen, und der zürnende, strafende Gott, den er erwartet, flößt ihm vor allem Schrecken ein. Da« pharisäische .Ich danke dir, o G"tt, das« ich nicht bin wie dieser" ist auch ihm nicht fremd. Darum fein maßlose« Staunen bei der erste» Kunde von Jesu Person und Lehre; eS mußte auf ihn wie eine Erschütterung von Grund aus, aber auch wie eilte Befreiung wirken, daher feine Hingabt an die neue Lehre. — Wir haben diese Erörterung hier angestellt, nicht als ob sich das alles in der Tragödie ,,Jo« hanneS" fände, sondern um die Frage zu beant-worte», warum etwa der Dichter zu dem Johannes gegriffen habe und inwiefern dieser uns. den Mensche» vom Ende des 19. Jahrhnndertes, menschlich nahe und verständlich ist. Wie nämlich Johannes in unserer Vorstellung hinter Jesu fast verschwindet, so tritt er auch als poetische' Figur vor der Heldengestalt Jesu ganz zurück, und iiia» fragt sich unwillkürlich, weshalb der Dichter nicht ein Jesudrama geschrieben habe. Mir scheint der Grund hiefür nicht allein in der Rücksicht auf die Censur, sondern weit tiefer zu liege». Unsere mehr unabhängig von jedem, wie immer gearteten Einfluß ist und bleibe» wird, weil die deutschn«-tionale Partei hier eS zu ihrem Organ erwählt hat und ihm eine feste Stütze bietet, dass sich bald eine neue Schaar treuer Leser auS den deutscheu Orten den alten zugesellen werde. Am 3. des HeumoudS 1898. R. I. Bayer. Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter. Rundschau. Im fernsten Weste» und Osten tobt ein KriegSgewitter mit Kanonenblitzen und Geschütz-donner. begleitet vom Salvengekuatter der Schnell-feuerwaffen und auch in Europa wetterleuchtet eS und am heftigsten bei uns in Osterreich. In Amerika, wo an Spanien harte Bedingungen gestellt werden, al« allergeringste angeb-lich die gänzliche Räumung Portorico« und Kuba«, mindestens der östlichen Hälfte der letzteren Insel und die Übergabe Santiago«, haben sich Spanien furchtbare Verbündete zugesellt, die Elemente! Von Sturm und Rege» haben die verweichlichten MillionärSsöhne und die an Strapazen nicht ge-wöhnten Miliztruppen und Freiwilligen furchtbar zu leiden. Aber noch ein gefährlicherer, grauen-erregender Feind ist es. der unhörbar durch da« Lager der Amerikaner schleicht und die Streiter de« Sternenbanners durch seinen Gifthauch meuch-lerisch tädtet! ES ist da» gelb« Fieber, das sein menschenmörderische« Würgen beginnt und iu die Reihen der Dank«» bald furchtbare Lücken reißen wird. Die nun erfolgte Übergabe Santiago« nach heldenmüthiger, zäher Vertheidigung dürfte daher beide Staaten veranlaffen, Frieden zu schließen, Zeit ist nicht darnach angethan, ein Jesudrama hervorzubringen, die Tragödie des neuen Testa-mente« poetisch zu bewältigen. Dagegen ist der Vorläufer, der zwischen dem alten und neuen Testamente mitten inne steht, unser Mann, er. von dem einer feiner Jünger sagt: „Dein Werk war Horn. du aber schufst daraus ein Klügeln und eine Schwachheit." Bei alledem läßt sich nicht läugnen, das« durch des Johanne« Charakter ein Zug von Größe geht. Dieser fehlt dagegen dem lÄwalt-habl-r HerodcS ganz. Eine mehr grüblerische und weiche Natur, sinnlich und schwach, ist er der kleine Sohn de« große» Vater«, ehrgeizig bestrebt, ihm nachzuäffen. doch ohne dessen Äu«brüche der Thatkraft. Es ist den» Dichter nicht gelungen, bei HerodeS über eine mehr äußerliche Charakteristik hinauszukommen und den biblischen Tyrannen wider Willen lebensvoll zu gestalten. Weit besser aerieth ihin der weibliche Theil deS ungleichartigen Paares, Herodias. Auch sie ehrsüchtig, sinnlich, aber start, scharfsichtig und berechnend, rücksicht«-lo« und hart, eine tyrannische Herren natur, be-nützt sie HerodeS als Werkzeug ihrer ehrgeizigen Plane. Die echte Tochter ihrer Mutter ist sa-loine. derselbe Charakter, nur in die Jugend ver-setzt, das heißt nicht ehr-, sondern liebeuichtig, nicht begierig zu herrschen, sondern bereit, sich dem Geliebten zu ergeben: „Meine Seele leidet Gewalt von dir und sie leidet mit Freude»." (Schluß 'olflU Ö o v (D ll> ÖQ D W (D U1 (D 3" 3 ÖQ Wir empfehlen unser Blatt allen deutschen Geschäftsleuten zu Ankündigungen bei aller- billigsten Preisen. lärischen Ehre auf beiden Seite» Ge-n wurde. Paris kommt die Nachricht, das« P>c uau und Eslerhazy verhaftet wurden. Der unerschrockene Ehrenmann, der für die Wahrheit büße» mußte. Picquart und der Falscher. Spieler, Wüstling und Spion Esterhazy, dem das französische Kriegsgericht hals, sich durchzuschwindeln und durchzusagen. Aber alle Schuld auf Erden rächt sich. — Zwischen Deutschland und Rußland erheben sich die Sturmwolken eines Zolltarifkriege« Englische Liberale beabsichtige» zugunsten der verurtheilten radicalen Deputierten Italiens eine Intervention bei König Humbert. Die FriedenSunterhandlungen zwischen Gras Thun und de» Deutschen wurden jäh abgebrochen. Die Abgeordneten Dr. Groß, Dr. von Hohen-burger und Dr. Pergelt haben eS übernommen, dem Ministerpräsidenten den Beschluß der Ob-männer Conferenz zu überbringen, .dass die von der Regierung entwickelten Grundsätze für eine gesetzliche Regelung der Sprachensrage. giltig für Böhmen und Mähren, nicht geeignet erscheinen, die Grundlage für weitere Besprechungen zu geben." DaS war vorauszusehen, dass, was die Re-gierung erst mit Tschechen und Polen heimlich paktiert und dann mit deren hochmögender Erlaub-niS den Deutschen anbietet, unannehmbar sein wird und sein muß. Aber daS Urtheil über diese Abmachungen und daS hieraus den Deutschen Angebotene hat Ministerpräsident Thun selbst gesprochen. Er hat sich selbst verurtheilt. denn er verweigert e«, dass die Grundsätze dieser geplanten Sprachenregelung der Öffentlichkeit bekannt werden. Wer aber eine gerechte und sieghafte Idee vertritt, der sucht die allergrößte Öffentlichkeit, um die Gegner derselben vor aller Welt zu Schanden zu macheu. Nur das Schlechte, da» Falsche. daS Unrecht sucht mit aller Heimlichkeit den Gegner zu überrumpeln oder durch Überredungskünste zu bewege», einen leoniniichen Bertrag abzuschließen. Wenn Ihre Vorschläge gerecht und dem deutschen Volke nicht schädlich sind, dann heraus damit, Herr Graf, an die Öffentlichkeit. Unsere Abgeordneten haben sich dcS Vertrauens ihrer Auftraggeber würdig erwiesen. Sie haben sich weder übertölpeln, noch durch schöne Redensarten bestechen lassen. Und was erzielt die Counivenz des Herrn Grafen Thun, die er gegen die Tschechen, die Beifalls-jubler der Prager Greuel« und Raubzüge übt? Gonobitz, Eibenschütz sind die Antwort nnd jetzt Bohutschowitz, wo der Bürgermeister von Troppau, Dr. RochauowSki, mit 130 Bürgern und Frauen daS Opfer eines meuchlerischen nächtlichen Überfalls durch 50 tschechische Wegelagerer wurde, wobei eS S Schwerverwundete und mehrere Leichtverletzte gab. Die Behörde wußte vo» dem An» schlage und stellte 4 ganze Gendarmen auf. die natürlich, wie in Prag, der Ausgabe nicht gewachsen waren, nach Eoudenhove'schen Muster. Wir klage» Sie all' dieses vergoffenen Blutes der Deutschen, Herr Ministerpräsident, an. weil Sie durch Ihre RegierungSmaßnahrncn den Übermuth und die Bestialität deS tschechischen Pöbel» er wüthigen und hervorrufen. Gemeinderaths-Sitzung. Samstag de» 9. Juli fand eine außeror-deutliche öffentliche Sitzung unter dem Vorsitze deS Bürgermeister» Herrn Ornig statt. Nach Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung erstattete Hr. Dr. Treitl Bericht Über die an» läßlich der BeleuchtungSfcage erfolgte Studien-reife de» Bürgermeister» »it einigen Gemeinde-rathen nach Laibach und widerlegte durch stati» stische Daten die Vorwürfe, welche mehrfach gegen die Einführung de» Wassergase» erhoben werd«n. Bei Punkt 2 übergab der Bürgermeister den Vorsitz an Herrn Kasper, da er selbst da» Re-ferat über den Schlachthausbau übernommen hatte. Der Referent legte in überzeugender Weise die Nothwendigkeit uud Rentabilität des Unter-nehmen« dar und wurde die Erbauung des Schlachthauses sammt Kühlhaus mit einem beiläufigen Kostenaufwande von 40000 fl. einstimmig geneh-migt, jedoch mit dem Vorbehalte, das» der Vertrag mit der betreffenden Unter-»ehmung für Lieferung der Maschinen und sonstigen Einrichtungen dem Gemeinderathe zu be-sonderer Genehmigung vorzulegen ist. Zur Durchführung diese» Baues wie deS gleichzeitig auszuführende» WaffergaSwerkeS und der Installation schlug der Referent die Bildung dreier Sektionen vor, deren Zusammensetzung der Bausectiou überlassen wurde. Endlich wurde beschlossen, die Maurerarbeiten in eigener Regie auszuführen, alle anderen Ar-beiteu aber auf Anregung deS Herrn Dr. Treitl nur an hiesige deutsche GewerbSleute zu ver-geben. Nach Übernahme deS Vorsitzes durch den Bürgermeister beantragte Notar Herr Fiiaferro für die RechtSsectio», zu Punkt 3. „Unfallversiche-rung der städtischen Betriebe", der Aufforderung der steiermärkischeu Arbeiter-UnfallSversicherungs-Anstalt nicht zu entsprechen, da keine gesetzliche Verpflichtung vorliege. Zu Punkt 4, Ansuchen der Fleischergenossen-schaft uni Verlegung der Verkaufsstunden für die Äleinviehstecher auf dem Fleischmarkt, stellt Genie inderath Herr Roßmann den Antrag, durch strenge Handhabung der Marktpnlizei die mannig-fachen Übelstände zu beheben. Genieinderath Herr Strohmayer stellt den Gege»a»trag, dass der Fleischverkauf nur auf den bestimmten Plätzen und nur bis 11 Uhr Vormittags zu gestatten sei, woraus Gemeinderath Herr Roßmann seinen An-trag zurückzieht und der letztere angenommen wird. Zu Punkt 5. aus Antrag des GcmeinderatheS Roßmann, wurde die Erlassung von Verfügungen zur Hintanhaltung der Beschädigungen der öffentlichen Gartcnanlagen durch Hunde, beschlossen, nämlichauf Grund des 8 26 de» GemeindestatuteS. in Handhabung der Localpolizei, anzuordnen, dass vom 1. März bis 1. November Hunde nur an der Leine in die Parkanlagen mitgenommen werden dürfen und Übertretungen scharf geahndet würden. Herr No-tar Filaserro warnt vor zu strenger Handhabung bei zufälligem Entlausen eines Hunde« oder an» deren derartigen Vorfällen. Punkt 0, Ansuchen de» Brantwein-schankers Mir, um Verlegung der Betriebsstätte (von der Bürgergasse 6 in die Färbergaffe 7) wurde dem Stadtamte zur kompetente» Amtshandlung abgetreten. Auf Anttag de« Gemeinderathe« Filaserro wurde zu Puukt 7 beschlossen, da» Stadiamt zu beauftragen, da« Schnellsahren der Radfahrer strengsten« zu untersagen und da« Verbot stricte durchzuführen. Hiermit wurde die öffentliche Sitzung ge-schloss?» und folgte die vertrauliche Sitzung in Betreff der Erhöhung der Gehalte der städtischen Beamten, und der Durchführung der weiteren nöthigen Maßnahmen zur Aufnahme eiueS städtischen Darlehen«. Das Gauturnsest in Marburg. Bon einem Theilnehmcr. («chwl».» In Verfolg de« Berichte« in der 1. Nummer der Pettauer Montag Zeitung sei noch Folgendes erwähnt: Als hervorragende Leistungen beim Wetturnen diese« Feste« sind besonder« zu bezeichnen: Gerätheturnen. 1. H. G i t s ch t h a l e r, Turnverein Villach, mit 39 5 Punkten. 2. O. Adam, Grazer Turnerschaft, mit 3933 Punkten. 3. A S t r i m i tz e r, D. T.»Verein, mit 39-32 Punkten. 4. R. Petz, Grazer Turnerfchaft, mit 39 17 Punkten. Weitsprung. 1. G. N i ck l, Grazer Turnerschast, 5 8 m. = 10 Punkte. 2. O Ada in. Grazer Turnerfchaft, 57 m. = 9'5 Punkte. 2. A. Strimitzer, D. T.-B. Laibach, 5 7 m. — 9 5 Punkte. 3. H. Bauer, Grazer Turnerschast, 5'6 m. = 9 Punkte. Schnellauf. 1 A. Strimitzer, D. T.-B. Laibach, mit 200 m. in 27. Secunden — 9 Punkte. 2 E So m m er, D. T.'V. Pellau.200m in 27 2 Secunde» — 8 8 Punkte. 2. G. Nickl, Grazer Turnerschaft, 200 m. in 27 2 Secunden — 8 8 Punkte. 2. Fl. Baie r, Grazer Turnerschast, 200 m in 27 2 Secunde» — 8 8 Punkte. Steinstoß. 1. E. S o m m e r. D. T.-V.Pettau, 5.2 m. — 7 Punkte. 2. V. Eerar. D. T.-V. Klage»furt,5°1 m. — 6 75 Punkte 2. E. Ferjen, D. T.-B. Cilli, 51 m, = 6 75 Punkte. 2 L. Pe tz. Gcazer Turnerschast. 5.1 m. --- 6'75 Punkte. Die Leistungen der diesjährigen Wetturner ivaren überhaupt die beste» von allen bis jetzt abgehaltenen Ganturnsesten. ES haben unter 39 Wetturner» 9 über 50 und weitere 11 über 45 Punkte erreicht, darunter als 12. Sieger Herr Conrad Sommer de« Pettauer Tun,-Vereine« mit 49 13 Punkten. Die» ist ein erfreuliche« Zeichen für die Ent» Wickelung des Könnens unserer Turner und eine hoffnungsvolle Vorbedeutung für die Wettkämpfe beim deutschen Turnfeste in Hamburg, zumal noch erprobte Kämpen, welche schon bei Gouturi» festen erstere Preise erfochten, im Hinterhalte stehen. Der 37. Bauerntag in Prosowitsch bei Billach. Leider ist der Raum unsere« Blatte« derzeit noch zu beschränkt, um alle» Vorkommnissen und vorzüglich die immer mächtiger werdende deutsche Bewegung in so eingehender Weise zu verfolgen und zu besprechen, als wir eS für Pflicht er-achten und wünschen würden. Wir hoffen aber, dass es un», nach den zahlreichen Sympathien, die uns bereit« ausgedrückt wurden, bald er-möglicht sein wird, unser Blatt in größerem Um-fana erscheinen lassen zu können, wie eS bereits in doppelter Auflage zum Drucke gelangt. Unter denjenigen TageSerscheinunge». denen wir wärmstes Interesse entgegenbringen, ist eS vorzüglich die Bewegung unter der deutschen Bauernschaft der Alpenländer und so fühlen wir unS gedrängt, auf den 37. Bauerntag in Proso-witsch vom 26. Juni, auf dem 400 Landwirte von nah und fern gekommen waren, noch einen kurzen Rückblick zu werfen. Nach abgehaltener Generalversammlung er-griff Abgeordneter Ghon al» erster da« Wort, welcher sein unbedingte» Btrdammu»g«urtheilüber Graf Badeni, Abrahclmovicz, KramarS und die Konsorten dieser sauberen Patrone auSsprach und auch die bisher getroffenen Maßregeln de» jüngst» verflossenen und gegenwärtigen Ministerpräsidenten al» theil« verfehlt, theil» ungenügend verwarf und entschieden an der ObstructionSsormel festhielt: .Keine Aufhebung der Sprachenverordnung, kein Friede mit den Deutschen." Er sprach dann gegen die Höhe der in Aus» ficht genommenen Quote, für eine gerechtere Ber» theilung der Militärlaste», Erhöhung der Bei-tragsleislung au da» Land Kärnten, gegen die Erhöhung der BerzehrungSsteuer und für Auf« Hebung de» WillkurreaimentcS de» § 14 und Wiedereinsetzung der Verfassung in ihre unbe« schränkten Rechte, somit Einberufung de« Paria- mente» und seine gesetzgeberische Thätigkeit. Seinen klaren. sachlichen Ausführungen schloß sich Dr. Lemisch an. der ein lange» Sündenregister der Clericalen und ein streue« Bild schmachvoller polnischer Wirtschaft in dem von den Schlachzizen ohne Controlle unbeschränkt beherrschten, unglück-liehen Galizien gab. Er hielt dann ein herz- und nierenprüsende» Gericht über den Abgeordneten Tomherrn Einspieln, dessen Neffen und Abgeord-nete» Zitnik. die er wie mit Rüntgenstrahle» durchleuchtete. E» wurden hierauf die vo»Lepuschitz>Müllnern vorgeschlagenen beiden Resolutionen, „wenn nöthig in die schärfste Obstruction zu gehen und da» Mißtrauensvotum gegen die Majorität des Ab-geordnetenhause». sowie die Aushebung der Sprachen-Verordnung", nahezu einstimmig angenommen. Hierauf sprach Abgeordneter Orasch. der die Bauern zur Einigkeit auffordert. Dr. Lemisch er-klärte sich auf eine Anfrage für da» allgemeine, directe und geheime Wahlrecht, aber nicht für daS gleiche. Ebenso die Abgeordneten Barthelmä und Ghon. Herrn Orasch und den deutschgesinnten Abgeordneten Kärnten» wurde daS Vertrauen aus-gedrückt. Herr Lepuschitz trat sfir daS Rotten» montier Programm ein und fand für seine Au»-führungen reichen Beisall. Zum Schlüsse forderte Herr Kirschner zur gemeinsamen Arbeit und einem Hoch auf den Kaiser auf. Pettauer Wochenbericht. (Lrössimngsfeier der „Eaftwirtfchast für Deutsche" im deutschen Vereiushaufe.) SamStag am S. Juli war die officielle feierliche Eröffnung der Gastwirtschaft für Deutsche, wozu sich ein zahlreiches Publicum einsand. Nachdem die städtische Capelle die beiden Programmstücke „Wir sind Deutsche" und die Ouvertüre aus „Wilhelm Tell" vorgetragen hatte, hielt der Ob-man dcS Vereines. Herr Victor S ch u l f i n f folgende Ansprache: „Liebwerte Anwesenden! Namens des „Deutschen Vereins-HauS-AuSschuffe»" begrüße ich Sie in diesem Miseren deutschen Hause init herzinnigem Heilruf! ES ist an die Deutschen der Ostmark seit de» jahrelangen Stürme» und fortwährenden Kämpfen, in welchen sie sich be-finden, da» nnabweisliche Bedürfnis herangetreten, sich enger al» bisher aneinander zu schließen. Dieser Nothwendigkeit Rechnung tragend, wurde in der Vollversammlung de» Vereines der ge-stellte Antrag, diese» Hau» sammt allen dazuge-hörenden Räumen zu pachten, angenommen, ein Unterausschuß gewählt und beauftragt, mit der Eigenthümer!» den Vertrag abzuschließen. Dieser Unterausschuß hat unter möglichst günstigen Bedingungen diesen Austrag ausgeführt und die Pachtung auf 5, beziehungsweise 10 Jahre abge-schloffen. In der darauffolgenden Vollversamm-lnng. welche de» Vertragsabschluß genehmigt hat, wurde dem Ausschusie zur Herstellung der noth-wendigen Baulichkeiten, sowie zur Einrichtung der Gastwirtschaft ein Credit vo» 4000 fl. bewilligt und — wie Sie zu sehe» Gelegenheit habe» — wurde Alles in einer der deutschen Gesellschaft Pettau'» würdigen Weise hergestellt. E» ist ein große» geldliche» Opser, welche» der Verein diesem Zwecke widmete, aber selbst diese Summe, welche, wie ich bemerke. nicht vollend» aufgebraucht wurde, steht in keinem Verhältnisse zu dem Gewinn, welchen die Deutsche» Pettau'» in nationaler Beziehung erzielen werden. Abgesehen davon, das» wir nun endlich ein eigene» Heim besitzen, in welchem wir dem deutschen Worte freien Lauf laffeu können, in welchem wir nicht behindert sind von Person-lichkeiten, welche in Folge ihrer Stellungen unS naturgemäß eine gewiße Rücksichtnahme auferlegen, haben wir damit den Grundpfeiler erbaut zur Erreichung deS größten Ziele»: Die Zusammen-gehörigkeit aller Deutschen Pettan'S. Die» habe» wir geschaffen und als Vorstand des Vereine» richte ich an sie Alle und an alle ehrenfesten deutschen Vereine unserer Stadt die Bitte, un» in diesen unseren Bestrebungen thatkräftigst zu unter» stützen. Bevor wir an die Durchführung der — 3 — Pachtung schritten, wurde auch der Fall erwogen, wa» für Folgen e» Härte, wenn unsere uationalen Gegner diese Liegenschaft in die Hände bekämen. Diese Folgen wären sehr traurige. Ersten» hätten die deutschen Bewohner keinen größeren Vergnü-gungSraum außer dem Schweizerhaus m einer windischen Gemeinde und zweitens hieße die» den Untergang de» Deutschthum» in Pettau fördern." Der Sprecher schloß dann seine durch lebhaften Beifall wiederholt unterbrochene deutschpatriotische Red« mit den Worte»; ..Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, In keiner Noth nnS trennen und Gefahr!" Den deutschen Landen. Dem deutschen Volke und unserem deutschen Haii|e Heil!" Hierauf wurde von der Capelle der zu dieser Feier vo» unserem allbeliebten Capellmeister Herrn Ludwig Schachcn hvser eigen» corn-ponierte „Pettauer Deutscher VcreinShau« Fest-marsch" gespielt, welcher stürmischen Beifall fand. Sodann wurde an die zur Feier der Er» langung der deutsche» Volksschule in Friedau zu einem Feste versammelten Friedauer, dem auch unser Reichstag»- und Landtagsabgeordneter Herr Dr. W o l f f h a r d t beiwohnte, der nachstehende Festgruß, nxlcher von unserem Schriftleiter ver» saßt wurde, im Namen des Bürgermeister» Herrn O r n i g, de» VereinSobmanne» Herrn Victor S ch u l f i n k und der Vereinsausschüsse, per Draht abgesendet: „Treudeutsche Männer, zur Weihe des deutschen VereinshauseS vereint, senden Euch zum SiegeSsestc treudeulschen Brudergruß. Heil!" Und bald daraus langten die beiden nach-stehende» Telegramme von Friedau an. Das eine von Dr. Wolffhardt gesendete lautete: „Möge der Verein immerdar eine Pflegestättc strammer, nationaler Gesinnung sein. Heil allen Freunden und Gesinnungsgenossen." Das andere, von den Herren Bürgermeister K a d a, K a u tz-Hammer, M a r t r n z, Dr Delpiu. Ged-licka, Fuchs, Straßer und S t r o m m e r ausgegebene, lautete: „Möge die Heimstätte zur Kräftigung des DentschthumS im Unterlande bei» tragen! Heil Pettau!" Nachdem noch Herr Bürger» Meister dem Obmanne. Herr» Victor Schulfin k, in Anerkennung feiner besonderen Bemühungen für daS Gelingen des Unternehmens und die rasche Aussührung, sowie dem Ausschüsse des Vereine», der dieses Heim für die Deutschen in Pettau ermöglicht und gesichert, den Dank aller Anwesenden und der Stadt Pettau ausgedrückt hatte, apostrophierte er die Frauen PettanS in humorvoller Weise, immer der deutschen Sache getreu die Männer in ihrer national deutschpa-triotischen Gesinnung zu unterstützen und anzu-eifern und forderte die Anwesenden auf. den Frauen ei» dreifaches „Heil" auszubringen, worin die Versammelten stürmisch einstimmte». Hicmit war der Schluß der vsficie?en Ansprache» und e« träte» nun Musik und Gesang wieder in ihre Rechte, wobei besonder« die Vortrüge des Gesang-vereine«, darunter „Des Deutschen Vaterland" und „Die Wacht am Rhein", begeisterte Aufnahme fanden. Die schönere und angeblich schwächere älfte blieb bi« Mitternacht; die meiste» der erren aber bis gegen zwei Uhr, um »och mancht wildüberschäumende Rede zu halten und manchen zwanglosen Toast auszubringen. E« war ei» erhebender Abend, denn er gab ein glänzendes Zeug-ni» sür deutschnationalen, patriotischen Sinn der Pettauer. (Leltätignng für das Gdergymnalium.) Bei der letzten Anwesenheit unsere» Bürgermeisters in Graz, diese äBodje, wurde er von Sr. Excellenz dem Statthalter verständigt, dass bereit» die Bestätigung seitens de« Ministeriums für Cultus und Unterricht an» Wie» herabgelangt sei, nach welcher die AiiSgcstaltnng de» hiesigen Gymnasium» unter dem Name» Franz Josef» Gymnast-um genehmigt worden ist. Auch soll, wie wir ver-nehme», die Verstaatlichung de» Leobener Gym» nasium» ebenfalls perfekt werden und bereit» der Leiter dieser Anstalt bestimmt sein. ium in pettau) DaS Lande»gymnafinm zählte mit Ende de» Schul-jähre» 1897/8 im ganzen 97 öffentliche Schüler. Dem Geburtsorte »ach waren 88 Schüler au» Steiermark. davon 17 au» Pettau, 1 Schüler aus Kroatien. I auS Dalmatie», I au« Nieder-österreich. 1 au« Krain. 2 Schüler au» Küstenland und 3 Schüler au» Ungarn. Der Muttersprache nach bekannten sich 39 zur deutschen Sprache, 57 zum Slovenijchen und 1 Schiller zur ungarische» Sprache. Nach dem Religionsbekenntnisse zählte die Anstalt 95 Katholiken, 1 Protestanten (Helvetischer Consession) u. 1 JSraeliten. 12 Schüler erhielten Borzug-, 68 Schüler erste Fortgang»-claffe, 4 Schüler wurden zu Wiederholung»-Prüfungen zugelassen. 13 erhielten zweite Fort-gangSclasse. An Schulgeld kamen im ersten «enester 720 fl., im zweiten Semester 600 fl. ein. Ganz vom Schulgelde waren befreit im ersten S'mester 59 im zweiten Semester 58 Schüler. Die Ausna^.nStaxen betrugen 82 fl.. die Lehr-mittelbeiträge 500 fl. Die Zahl der Stipendisten belies sich zu Ende de» Schuljahre» auf 7; der Ge-sammtbetrag der Stipendien erreichte die Höhe von 617 fl. — g — (ft. k. Centra! Commission für Snnft- und hiß. Denkmale.) Die Central.Commission hat den von Profeffor Bincenz K o h a u t am 15. F«-bruar d. I. vorgelegten Bericht über die im Jahre 1897 in Pettau durchgesührten AuSgra-bungen mit großem Interesse zur Kenntni» ge-noinmen und beschlossen, demselben möglichst bald unter Beigabe der Abbildungen in den Mittheilungen zu veröffentlichen. — g — (Ausstellung von Schüler)kichnnngcn im Zeichensaale des tandesgymnatiams.) Bei der im Zeichensaale deS LandeSgymnasiums in Pettau am 10 d. M. veranstalteten Ausstellung von Schülerzeichnungen fanden die Leistungen den ungetheilten Beisall der zahlreichen Besucher. Unter anderen sahen wir den Herrn Bezirks-hauptmann Baron A p s a l t r e r mit Familie, den hochw. Herrn Propst Josef Fleck, den Gymnasialdirector Han» T s ch a n e t. den Lehr-körper der städtischen Knabrn-Volksschule und der Mädchen-VolkSschule, die Professoren Dr. A. R a i z und H. B r i g o l a. Die Zeichnungen der ersten und zweiten Classe waren so geordnet, dass sie den Lehrgang vollständig klarlegten. Hervorragende Leistungen boten die Schüler: B u d n n Salvator. B » dna Vladimir, Merz Konrad. C a j n k o Anton. K l e s i ä Georg, Novak MathäuS, R o d o S e k Franz ?c. E» wurde besonders großes Gewicht auf daS Zeichnen nach der Plastik gelegt. Wir sahen in der III. und IV. Classe Modelle in Kreide und Tusch ausgeführt, deren Wirkung auf das Auge deS Beschauers reizend war. Man ersieht daraus, wie eine richtige Unterweisung in den Gesetzen der Perspektive eine harmonische Darstellung er-zielt. Die Zeichnungen deS polychromen Orna-mentes waren sehr schön durchgeführt, wie auch allgemein auf eine reine und nette Ausführung der Zeichnungen Rücksicht genommen wurde. Bon den SchiU«» der III. und IV. Claffe sind besonder« hervorzuheben: P ut r i ch Adols, Z u n eg Victor, Bruckner Adolf, Crn ko Josef. Cvetkv Marti», S ch >» i d t Karl, Kasimir Josef, a v e r 3 » i f Johann, Gregoriü Karl, l o ch l Franz, S ch ä f f e r Eduard, Sever Jos'f - 8 - (Prüfungen ans kritischer Geographie und Geschichte.) Am 25. Juni nachmittag» wurde im Schulzimmer der ersten Classe des land-schastlichen Unter G^muasiumS die Prüfung au» steirijcher Geographie und Geschichte abgehalten, welcher der k. k. Bezirkshauptmann Baron Apfaltrer und mehrere Mitglieder de» Lehrkörper» beiwohnte». Den Unterricht hatten alle 22 Schüler der IV. Claffe besucht, der Prüfung aber unterzogen sich nur drei, KoSer Svetozar aus Marburg erhielt die silberne Preis-mcdaille, B a b i ö Rudolf aus Pettau einen vom Bürgernieister gespendeten Dncatc». Den dritten Prei» bekam Lackner Arthur aus Ädclsbng in Krain, bestehend in einem Pracht-werke „Bilderatlas der außereuropäischen Länder" von Geistböck. gespendet vom Director Johann T s ch a n e t, der diesen Freigegenstand lehrte. stunde auf 1 kr., pr. 50 Kerzenstäike auf 1*/* kr., pr. 100 Kerzenstärke auf S'/i kr., bei Leuchtgas mit Auersparbrenner ans l»/4 kr. pr. 25 Kerzen-starke und auf 21/« kr. pr. 50 Kerze „stärke. Elektrische« Licht pr. 25 Kerzenstärke auf 3 kr., bei 50 Kerzenstärke 6 kr. AcetylengaS bei 25 Kerzen-stärke auf 2'/, kr., bei 50 Kerzenstärke auf 5 kr. und bei 100 Kerzenstärke auf 9'/« fr., endlich bei dem scheinbar billigsten Licht, dem Petroleum, bei 25 Her» zenstärkeauf1'/«kr.,bei 100Kerzenstärke auf 31/* fr-, ebenso konstatierte der Sprecher da« enorme Er-sparniS an Kohlen bei der Er-eugnng von Wtffr gas gegen den Bedarf dieses Materials bei alle» anderen BelenchtnngSjystemen. Auch wies er auf dessen ökonomische und reinliche Verwendung zum Kochen, den Betrieb von Gasmotoren ic. hin und beruhigte auch bezüglich der Angst wegen Verflüchtigung des Parfums und der größeren Gefähilichkeit bei der viel höheren Giftigkeit de« Wassergases, indem er mittheilte, das« da» jetzt verwendete Parfum so billig fei, für Pettau werde e« pro anno circa 160 fl. betragen, dass es in ausreichendem Maße verwendet werden kann und jede derartige Gefahr beseitigt erscheint. (Schnettsahrverdot für Radfahrer.) Unter Be-jugnahme auf den am 9. Juli gefaßte» Gemein-derathsbeschluß wurde auf Grund deS § 26 dcS Gemeindestatutes der Stadt Pettau auf die Über-tretung de« schnellen RadfahrenS eine Strafe von 10 fl.. eventuell Arrest bis zu 48 Stunde» fest-gesetzt. tNicht)uIassung nicht eingeschullcr floveui-scher Schüler zum Volksschuluntcrricht.) I» der Sitzung dtS StadtschulrathcS vom 11. Juli wurde beschlossen, vom Beginne dcs nächste» Schuljahre« an nicht eingeschulten slovenischen. schulpflichtigen Kindern die Aufnahme zu venveigern und auch denjenigen, welche in diesem Jahre die Volksschule frequentierten, den Wiederbesuch nicht mehr zu ge-statten, da einerseits durch die Überfüllung — eS besuchten 98 nicht eingeschulte Schüler die deutsche Volksschule, — e« unmöglich sei, die vorgesteckten Lehrziele zu erreiche», andererseits der Vorwurf unmöglich gemacht werde» soll, das« die Stadtgemeinde da« Bestreben habe, die flo-vcnischen Kinder zu germanisieren. (Friedau. Slovcnische Kuppeleien.) Auf der Fahrt nach ihren Heimstätten habe» verschiedene Gymnasialschüler der höheren Jahrgänge, die den von Pragerhos nach Ezakathurn hier durchfahrenden Abendzug, um >/,9 Uhr, benützten und mit slovenischen Abzeichen prunkten, die Passagiere sowohl im Zuge als auf dem Bahnhofe i» Pcttau wiederholt in herausfordernder Weise belästigt, bis es ihnen von einem strammen Deutschen aus Friedau sehr energisch verwehrt ivurde. (Friedau. lleberführuug jwrier Mörder.) Heute wurden die beiden Meuchelmörder Marin und K u k o v e c. Bauernburschen aus Sevanzen, Bezirk Friedau, durch die k. k. Gendarmerie nach Marburg eingeliefert, welche zwei Burschen au» dem Pettauer Bezirke, mit einer Bestialität ohne Gleichen mit Schaufeln und Hauen den Kopf und das Gesicht förmlich zu Brei zerschlagen hatten. Namentlich in der Pfarre St. ThomaS nehmen Fälle von blutigen Schlägereien und großer Roheit immer mehr zu. Die Ermordeten waren aus Polenschag. (Unglaubliche Verwilderung.) Ei» Knabe, namen» N. Turek. Volksschüler. Sohn eine« Knechtes au« Thurnijch, hat einem lebenden Vogel beide Füße mit einem Messer abgeschnitten und den Vogel dann fliegen lassen. (Kundmachung.) Die Verkaussstunden für den Fleischmaikt in der Herrengasse werden auf die Zeit vo» 6 Uhr Früh bi« 11 Uhr Vormittag eingeschränkt. Da« Verbot, mit Fleischwaren zu hausieren, wird zur strengsten Daruachachtung in Erinnerung gebracht. Übertretungen dieser Ver-ordnung werden mit Geldstrafen bis zu 10 fl., eventuell niit Arrest bi« zu 48 Stunden bestraft. <Ätitrti)rn)irrung i« pettau.) Die die«, jährige Lizenzierung und Prämierung der Zucht-stiere für den Gerichtsbezirk Pettau fand am 4. Juli d. I. am städtische» Viehinarktplatzc in Pettau statt. Die Commission bestand aus dem Obmanne der Bezirksvertretung Pettau, Herr» F. Z e l e n i k. dem Obmann der Thierschau Commission District XVIII, Herrn Gutsbesitzer Richardt Klammer, dem k. k. BezirkS-Thierarzt Josef Czak in Pettau und den Gauvorständen des Gaue» diese» Gerichtsbezirkes. Von den zur Vorführung und Beurtheilung gelangten 61 Stieren waren und zwar: 1 Stück bereits im Jahre 1896 uud 3 Stück im Jahre 1897 lizenziert worden und concurrierten blos um Prämien. ES waren reinrassige Stiere des Mürzthaler und deS Mariahofer sowie des Pinzgauer Rinder-sch.ageS aufgetrieben, die Mehrzahl derselbe» ge-hörte jedoch den Kreuzungen vefchiedener Schläge an. Bei der Beultheilung aus die Zuchttauglichkeit mußten 11 Stück wegen verschiedener Zuchtsehler und Gebreche» gänzlich abgewiesen werden, während 9 Stück wegen jugendliche» AlterS zurückgestellt und auf eine spätere Lizenzierung verwiesen wurden. Von den übrige» wurden 18 Stiere mit Piämien (inclusive 2 Stück im Jahre 1897 lizenzierter,) betheitt beziehungsweise lizenziert und weitere 22 Stück lizenziert. Mit Prämien betheilt wurden die nachsiehenden B>sitzer und zwar: Mit dem 1. Preis Grundbesitzer Georg Drusoviü in St. Andrä Wmdisch-Bühel» für seine» Mürz-thaler-Stier; den 2. Preis erhielt die steiermärkische Sparkasse in Lichtenegg sür einen Pinzgauer-Stier; den 3. erhielt Herr Wilhelm Schwab sür eine»Pinzgauerstier;den4. Preis Grundbesitzer Martin K r a j »t aus Maria-Reustift für einen Mariahofer; den 5. Preis Herr Gottfried Ulrich iu Ankenstein für einen Pinzgauer; den 6. Preis Grundbesitzer Franz F r a n g e g in Zirkowetz für einen Stier Mürzthaler Kreuzung; den 7. Preis Grundpächter Herr Gottfried Ulrich in Ankenstein für einen Pinzgauer-Stier; de» 8. Preis Grundbesitzer Veit W e r m e s in Pod-winzen für einen Stier der Mariahofer-Kreuzung; den 9. Preis der Grundbesitzer Mathäus P e r n a t aus Zirkowetz für einen Stier der Pinzgauer-Kreuzung; den 10. Preis I. Tobias au» Patziiig für eine Mariahofer-Kreuzung; den 11. Preis Grundbesitzer Franz M a h o r i ö auS Kitzerberg für einen Stier der Prinzgauer» Kreuzung; den 12. Preis Gutsbesitzer Johann W i n c e k auS Steindorf, Pinzgauer-Kreuzunp; den 13. Preis Oswald M i g g i ü auS Haidin für Mariahofer-Kreuzung; de» 14. Preis Grund-befitzer Franz fl o r o ä e c auS Sabofzen für Pinzgauer-Kreuzung; den l5. Preis Grund-besitzen Josef flnSar aus Schikola, Gemeinde Zirkowetz, Mariahofer-Kreuzung; den 16. Preis Grundbesitzer Josef 3 p r a h aus Lichtenegg für eine Murbodner-Kreuzung; den 17. Preis Herr Rudolf W i b m c r für seinen in Pobresch aufgestellten Pinzgauer-Kreuzung. den 18. Preis Grundbesitzer C e l st r ans Sestersche. Gemeinde MonSberg iür Pinzgauer-Kreiizuugsprodukt. Außer den Prämien wurde noch den Besitzern nur lizenzirter Stiere Auftriebqeld je zu 1 fl. vcrab-folgt. Schließlich wird zur Danuichachtmiß bemerkt. dass die Verwendung von solchen Stiere», welche wegen Zuchtuntauglichkeit von der Lizenz« ertheilung ausgeschlossen wurden, verboten ist, und dass derlei Stierbesitzer nach dem Gesetze bestraft werden. (Fcuerberritschaft der freiwilligen Feuerwehr.) Für die laufende Woche hält der l. Zug und die ll. Rotte Feuerbcreitschaft. — Zugsführer Lorentfchitsch, Rottführer Prantner u»d 8 Mann. Feuermeldungen sind auf dcr Centralstation in der Sicherheitswachstube im Rathans zu machen. Vermischte Nachrichten. (Nürnberger Hopfenmartltdericht vo» Adolph kehmau» Nachf.) Zu ungewöhnlich früher Jahre», zeit erhielten wir gestern die erste Sendung neuen Hopfen» und zwar von der löbliche» Gutsver» waltuug MaruSovec bei Friedau (Steiermark), welche wir zu den, Liebhaberpreise von M. 6.— per Kilo verkauften. Im Vorjahre sind die ersten neuen Hopsen am 16. Juli eingetroffen. Trotz der uiiaünstigen. regnerisch kühlen Witterung ist der Pflanzenstand günstig, doch ist ei» baldiger Witterungswechsel dringend nöthig, wen» sich die Hoffnung auf eine gute Ernte erfüllen soll und haben wir ein lebhaftes Frühhopfengeschäft in Aussicht. (Handels- und Sewerbekammer in Gra?) Die Handels- und Gewerbekammer in Graz hat in ihrer vertraulichen Sitzung vom 7. d. M. den einstimmigen Beschluss gefasst, die ehemaligen Herren Kammerpräsident^ Julius Kr epesch. Fabriksbesitzer in Graz und Ludwig Kranz, Fabriksbesitzer «n Graz. ferner die früheren Herren flammermitglieder Thonwarenerzeuger Michael Altzieblcr in Cilli, Privatier Josef Ba » calari in Marburg. Kaufmann Johann G r u b i t f ch in Marburg. Stadtbaumeister Gustav G u t m a n n in Graz, Hcrrenkleidermacher Jolef L e e b in Marburg, Ingenieur und Bergwerks-besitze? Emerich Miller Ritter von Hauenfels in Graz und Mechaniker Robert Steuer in Graz z» korrespondierenden Mitgliedern der Kammer zu ernenne». (Llasphemische Ncclamc.) Unsere Staats«»-walte, die jedes Woi t — selbst des gerechteste» Tadels — der freisinnigen Blätter gegen irgend welche einzelne Persönlichkeiten der katholischen Kirche aus das eifrigste verfolge» und die härtesten Strafparagraphen unsere«, in dieser Beziehung ohnehin so drakonische» Strafgesetzbuches in der-Iri Fälle» angewendet wissen wollen, verharren in größter Passivität, wenn irgend ei» sanatisch Bigotter, meist aber nur heuchlerischer Fanatiker die ärgste» Blasphemien begeht und durch an Religionslästerung streifenden Unsinn taufende arme Älpler beschwindelt und das Geld aus der Tasche lockt. So schreibt der famose Herr Johanne» K ü n z l o, Herausgeber der clericalen Zeitschrift „Pelican" in Feldkirch in der Probenummer pro 1887: „Vertrag mit dem heiligen Josef. Der „Pelican" hat schon oft die Macht desselben a» sich erfahren. Im ersten Jahre versprach der jetzige Redacteur, damals Pfarrer in Müden in der Schweiz/) 50 JoKfSlüd)« zu verjcyenkeu, wenn der „Pelican" 2000 Abonnenten erhalte. Im selben Jahre erhielt er 2500. Im folgende» Jahre sagten wir lieber, heiliger Josef, wenn Du es auf 8000 Abonnenten bringst, will ich hu» dert solcher Bücher verschenken. Am Ende deS JahreS waren 12000 Abonnenten." Und so geht eS fort, bis es zum Schlüsse heißt: «... und erklärten unS bereit eine größere Anzahl vo» JosefSbitcheln zu verschenken. Jetzt sind SOOOO Abonnenten da." Dieser saubere Herr Redacteur, ehemaliger Psarrer. stigmatisiert also den htiligen Josef zum Colporteur feinerVerdummungSliteratur und kein Bischof und kein Staatsanwalt thut dem Einhalt; aber ein fanatischer Man» auf dem Bischofsstuhl von Trient schleudert dos Interdikt auf eine liberale Zeitschrift, die für ihr Volks-thum und die Wahrheit eintritt. DaS beweist, dass in Österreich eine totale Sonnenfinsternis der Gerechtigkeit schon jetzt beginnt, nicht erst im December. ') Derartige Priest« sollen sich die Schweizer selbst behalten, wir haben von dieser (Gattung leider ohnehin einen zu groben Überfluß Anmerkung der Schristleitung. Briefkasten. Wir machen unsere P. T. Leser wiederholt darauf aufmerksam, dass wir jeder Einsendung unentgeltlich unter den Mittheilungen aus dem Publicum Raum geben, auch wenn dieselbe unnerer Meinung entgegentritt, nach dem Rechtsgrundsatze: audiatur et altera pars. Ausgeschlossen sind nur Veröffentlichungen, welche gegen preßpohzeiliche oder strafgerichtliche Gesetze und Verordnungen verstoßen. (S. Lfoben.) So gerne wir Ihre Mittheilungen bringen wCIrden, können wir das nicht, so lange wir Ihren Namen nicht wissen. Denn anonyme Zuschriften können absolut nicht berücksichtigt werden. Ihr In-cognito bleibt ia auf Wunsch gewahrt, so lange nicht eine gerichtliche Beanstandung Ihre Zeugenaussage und den Wahrheitsbeweis erfonlerlich macht. Alles Zerbrochen© aus Glas. Porzellan. Steingut, Marmor, Alabaster, Elfenbein, Horn, Meerschaum, Gips, Leder, Holz, sowie alle Metalle etc. etc. kittet dauerhaft Rufs unerreichter Uni versal kitt das beste Klebemittel der Welt. In Gläsern ä 20 und 30 kr. bei \V. Blanke, Pettau. Gegründet 1863. Weltberühmt sind die selbfterzeuglen preisgekrönten Handharmonikas von JOH. N. TRIMXEL In Wien, V1I./3, Kaiserstrasse 47. Große» Lager aller Mufik-I»ftr««e»tr Violinen. Zithern. Fltftcn, Ocarinen, Mundharmonikas, Vogelwerkel etc. etc. Schweizer Stahl-Spielwerke s«lbftl»iele»d. um'itfrtreffm in Ion. Muaik-Albuma, Güter MC. sie. wuftnduch gratis und frone«. 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Da* ISntannU Silber ist ein durch und durch wei«i-e* Metall, welches die Silbe rlorbe durch »» Jahr« behllt, wolOr narantlrt wird. Zum bnrtan ücweii, da» dieau Inaetat aal laatlrar WaMtlit beruht, («hen wir füllende öffentliche Erklärung: Kalis zugesandte Britannlft-Siltar G&mttur nicht tnUprechrn sollt«, wird d« r Wählte B-tre* "bne AnsUn>1 r«tournirt Wer nur irgeodwl« hiefllr Gebrauch hat, he»teile Mich obife 1'racht-Uamltur, welche eich bctondani eignet al* Hochzeits- u. Festgeschenk, •owie ltr Hotati, 8aitfclai«r «ad banera Hauakaltiia|M. Bar tu haben im Exporthaus ßix, Lieferant des Lolirerheuivertine* etc., prutokollirte* Haue, beeleheod »eil droiftig Jahren. Wien, 112, Praterstrasse 16. Ver*aodt ii» die Provinz jcf^n Nachnahme oder Vorhen»en«Jun* ä« .«k Betrages ^ PutipuJver dazu 10 kr., Klstoheu 40 kr. ® - » Nar eekt mit Hebutnurke. (J> Die Gardenhöfer. N » b c I ( e von üta Bertholt. (9otl|(»unu) freudigem Stolz in den Blicken sahen die Eltern ihren stattlichen Söhnen >mch. Beide waren grob und schlank. Der viernndzwanzigjährigc Lucia« das Eben-bild des BaterS. der um ein Jahr jüngere Herbert der blonden Mutter gleichende Ulrich hat mir seine Beobachtungen mitgeteilt, daß er meint. Olga und unser Aeltester verständen sich gut. Er kann ja Mädchen nicht genug loben, und auch Emilir ist ganz ent-von ihr. ES ist unsere Familie, sie ist die einzige Tochter erbt einmal alles vom Bater. .Wenn das auch nicht ausschlaggebend ist, so müssen wir immer-» doch darauf sehen, weil dann einst nach unserem Tode Lucian odioser dem Bruder sei» Erbteil auszahlen kann. Doch was »iilen wir unS vor der Zeit damit, komm. Molly, wir wollen in m »wrten gehen und sehen, womit unsere Gäste sich unterhalten." (fr reichte seiner Gemahlin den Arm, sie warf ein leichtes Tuch m die Schultern und ging dann an der Seite de« ste stützenden tottni die breite Steintreppe herab, die vom Salon in den in tonten prangenden Garten führte. Uls Tante Emilie nach einem Weilchen wieder den Raum denn. glitt sie geräuschlos an den Schreibtisch, an dem Garden die wich« ausgesetzt. Da» erste Formular, in dem ein Wort durchstrichen, lag »och I; ci lautete: .Möchte Dich morgen am Familienfeste nicht vermissen, bitten ich alle, zu kommen. Wagen früh an Station. Onkel Leo nnd Tante Molly." -ie dnrchlaS eS mit funkelnden Auge», zerknitterte eS dann »d warf eS in de» Pavierkorb. .llnstnn," sagte sie leise vor sich hi», .übertriebenes Gefühl, ai nicht am Platz, hoffentlich ist ihm selbst noch so viel Garden-Ehrgefühl übrig geblieben, daß er dankt und zu Hanse bleibt." Tiefe Hoffnung wurde ihr erfüllt, gegen Abend kam eine De-«iche auS München. .Innigsten Tank den Hochverehrten," stand darin, „mein Kom->en leider unmöglich, da vom Prinzen Maximilian auf Landschloß isolilen bin, dort Aufnahmen zu machen." lebhaftes Bedauern war zu hören, nur Emilie und der Ge-imrat warf sich einen zufriedenen Blick zu. In de» Stunden ♦ Nachmittags ging es inzwischen im Park sehr lebhaft her. ,^ede Stunde hatte neue Gäste gebracht. Lucia« und Herbert Iteit vo» einem znm andern. Heuchlerisch erzählte Emilie eS der 'lii'rchenden Linda, welche Ueberraschuug ihr zu teil werde» sollte, ras Mädchen ward blaß und senkte die Augen. .ES wäre besser, wenn er nicht käme." sagte sie leise, „er wäre »öi wohl mancher Demütigung au«gesetzt, sie sind nicht alle so « wie Onkel Leo und Tante Molly " Aie nnschwesterlich, wie nnweiblich gedacht." zürnte Emilie, wiatt dem verwiesenen Bruder das Vergnügen zu gönne» und 4 darüber zu freuen ... man hätte schon ans Höflichkeit ihn »e untergeordnete Stellung nicht fühlen lassen." .-o meine ichs nicht," sagte Linda herb, .in seiner Stellung " >r sich vor niemand zu schämen, aber er will gewiß selbst nie-und Beranlassung gebe», ihm böswillig nahe zu treten." -ie ging davon. .£in hochmütiges Geschöpf." murmelte Emilie ärgerlich und ihr mit bösem Ausdruck nach. .^n einer Seitenallee de« Parke» ging der Geheunrat mit lang- samen, bedächtigen Schritten spazieren. Den Hut hielt er in der linken, ein weißes, beschriebenes Papier in der rechten Hand nnd halblaut las er den Inhalt des Schriftstückes durch. .... So scheint es. als ob ein gütige» Geschick dem gemein samen Leben zweier herrlichen Menschen den Stempel der Br ständigkeit ausdrücken wollte. Fünfundzwanzig Jahre habt ihr in Friede und Eintracht gelebt, habt euer bestes Gut, eure zwei Söhne nach eurem edlen Sinne heranwachsen, habt euer Eigentum sich vermehren sehen, Du, Leo von Garden und Molly, Dein treues Weib, ihr seit vor Tausenden geehrt, geliebt, begünstigt, aber ohne Hochmut und Stolz habt ihr dem Bedürftigen geholfen, den Hungernden gespeist, habt ihr als Gnade Gottes aiigenvmuien, was euch zu teil wurde und habt euch somit würdig bewiesen, einem alten ehrenhaften Stammhause zu präsidiere». So wäre den» ..." Hier verlor sich die erhöbe» klingende Stimme in ein undenl licheS Murmeln, ein Lächeln der Äenuvthuuug umspielte dir dünnen Lippen de» Geheimrat» und mit der Zunge an die Zähne schual zend, wie e» seine Gewohnheit war, sagte er besriedigt: .Es wird gut gehen, ganz gut, die Festrede wird Effekt machen!" Er konnte der Wirkung sicher sein, niemand verstand es bester, mit leise vibrierender Stimme einzusetzen, den Strom anschwellen zu lassen, Thränen und Jubel hervorznlocken, je nach Bedürfnis. Ein weiße» Frauengewand schimmerte durch die Bäume, ein bekanntes, silberhelles, gezwungenes Lachen ertönte. Der Geheimrat steckte das Concept in die Seitentasche. .Olga," flüsterte er, .aha, am Arm des Vetters." Run erschien das junge Paar in einer Seitenallee. Lucian. in idealer Jägertracht, Olga, im Dianakostüni, ein kurz geschürztes, weißes Gewand, ein Fell lose um die weißen Schul-teni geschlungen, den blitzenden Halbmond im blonde» Lockeiihnar, dazu sonnige Heiterkeit in den Zügen, ein entzückendes Bild der beutesüchtigen Jägerin. Der kUnstige Majoratsherr schien ja auch entzückt von der schönen Eonsine zu sein — so sollte sich denn der langgehegte Plan des Geheimrats, seine einzige Tochter später an der Spitze der Familie z» sehen, verwirklichen. Augenblicklich war Lucian von Garden in der benachbarten Kreisstadt als Referendar thätig. In einem Jahre sollte er den Assessor machen und sich somit vorteilhaft vorbereite» auf den Rang, der ihm einst al» Besitzer und Verwalter de» großen Majorats zufallen würde. Die Landwirtschaft liebte er von Kindheit an und zeigte sich in den Ferien als steißiger Begleiter des Vaters nnd seiner Inspektoren. Herbert, der jüngere Bruder, war der Tra-dito» der Familie folgend Offizier, ohne gerade dem Bernie allzu verlockende Seiten abzugewinnen. Ueber ein Jahr hatte er in der Residenz gestanden, war dort viel im Hause der Tante Mathilde gewesen und hatte von Anbeginn innige Zuueignng für Linda gefaßt. Da» zarte nnd doch energische, junge Mädchen, das die ver-änderten Lebensverhälttiisse so mntig ertrug und nur für die ge liebte Mutter da zu sei« schien, hatte tapfer gegen die anstürmende Liebe gekämpft. Herberts Eltern erfuhren von dem Sohn selbst, wie er sein Herz an die anmutige Eousine verloren habe und wir diese sich sträube, einen Herzensbund zu schließen, weil sie sich fürchte, den Verwandten nicht die wünschenswerte Tochter zu sei». Der Majoratsherr indes, der zwar für de» zweiten, ohnehin durch das Majorat zurückgesetzte» Sohn eine recht vermögende Echwieger-tochter gewünscht hätte, liebte doch Linda viel zu sehr, nnd hielt das Andenken ihres verstorbenen Vaters zu heilig, »in diese» Wiin schen entgegen zu sein. In eine öffentliche Verlobn»», und darin stimmten sie mit Lindas Mutter überein, wollten sie aber er» willigen, wenn die beiden älter geworden nnd dir Gesundheit div Mädchens mehr gekräftigt sein würde. 114 TaS Wiedersehen drS liebenden jungen Paares iuar ein im« armem herzerfrenendcs gewesen und hatte »tose» des Glückes aus de» Viädcheu» Wange» gezaubert, die der holdru Erscheinung neue» Reiz verliehen. Die Proben zu den lebende» Bilder» »ud malerische» Vor-siihruugen fanden ans einer freien Lichtung ini Parke statt. DaS Leben und Streben deS Silberpaares, ihr Berns, ihre Neigungen sollten in verschiedenen Arrangements dargestellt wer-den. Ans jedem einzelnen Bilde wollte man eine besondere Ova tiuii bereiten und es war »icht ^jeit, »icht Mühe. nicht Geld ge-spart. »»> die Jestlichkeit so glänzend als möglich z» gestalte». Die junge» Damen »nd Herren, meist Töchter und Söhne der Ver wandte» oder benachbarte» Gutsbesitzer, wäre» zum großen Teil schon in ihren kleidsame» Kostümen versammelt. Das erste Bild zeigte die Landwirtschaft, Schnitter nnd Schnitterinnen bei der Ernte beschäftigt. Reizende Bäuerinnen waren eben von den fröhlichen Gefährten ans den vollen Erntewagen gehoben und bildete» auf deni goldene» Strohlager eine prächtige Gruppe. Mela Türkheim, eine vollendet schone Gestalt, mit dem Achren kränz im braune» Haar, das Füll-hör» im Arm, sprach ihre Begrün-uugSverse aus dem Mädcheukreise heran» nnd gelobte dem Paare ini Rainen der Eere» ferner tren zu bleibe». Ein leise intoniertes Land-lied hinter der Scene gab die stimmungsvolle Mnük dazu. Nur wenige Schritte weiter »nd das zweite Bild stellte die auf Gar-denhof so erfolgreich betriebene Fisch-zncht dar. Der junge Inspektor des Rittergutes, Mangold Krämer, ein ausfallend schöner, krästiger Mann, saß im Fischeranzug au einem knust-voll hergestellten kleinen Teich, den hohe Schlinggewächse nmgaben. Die Angel hatte er ins Wasser gesenkt, hinter den Gebüsch?» ertönte Schubert» Lied vo» der Forelle und eine zierliche Najade im hellgrünen, ko-rallrn- »ud verlengeichmückte» leich te» Gewände, den Seerosenkranz in den ausgelöste» blonden Locken, er hob sich an» dem täuschend nachge ahmte» Wasser. Sir trug ei» kleines Re» ans silbernen Masche» i» der Rechten »nd deutete i» symbolische» Worte» den Segen an. dessen sich das Silberpaar auch ferner aus deu Ge wässer» erfreuen solle. Die junge »omtesie Aga Türen aus der Nach barfchaft beuahm sich schon in der Probe so sicher »nd elegant graziös in ihrer Rolle, daß allgemeiner Bei soll ihre Rede lohnte. Roch stürmischer ward derselbe. als bei weiterem Umgang in bi v Parklichtniig Olga vo» Garde» sich »ierstrutr. criginalzeichnung inmitten einer schonen Waldland schast, nmgeben von einem Troß kraftvoller, ideal gekleideter Jäger zeigte — Diana, im Begriff, die vergoldete» ^ügel eines kleine» Iagdwagens fester in die zarten Hände zu nehmen. llebermnt nnd ^ngendlnst strahlten heute aus deu grüu-graueu Auge», und als Luctau, der alles vorbereitet und besonders diese». Bilde die grösste Aufmerksamkeit gewidmet hatte, nun in die Hände Haschte nnd selbst ein lautes „Wunderbar" ansrief, da glitt im Bewußtsein ihrer siegende« Schönheit ein triumphierendes Lächeln über die vollen Lippen, fester sehte sie das mit Sandalen bekleidete Füßchen auf den Rücken des lote» Rehes, das i» natnra zu ihre» Füßen lag und — stolz deu Kops zurückwerfend, brachte sie den Glückwunsch des Waldes i» graziöser Art dar. Mit einer weithin schallende» Iägersansarc, mit j»bel»dcm Hnrra »nd Hnfia tönte die begeistert anfgenvmmenr Lvation ans. „Morgen zum Fest »i»ßt D» auch für tüchtige» Beisall sorgen, Cousin Lucian," rief Olga herrisch, „ich bi» nun einmal eine ver wöhnte Primadonna und brauche deu Beifall." «Er wird Dir nicht fehlen, schönes Kätzchen," sagte Lucian ga laut »ud half der zierliche» Gestalt vom Wage» herab. Sie stellte sich »»geschickt an. hob das weisze Gewand »»d glitt da»u i» des Vetters Arme, sich länger wie nötig von ihm halten laffend. Er preßte die nicht Widerstrebende leicht an sich »nd flüsterte: .Wahrhastig, Olga, Deine berühmten Vorbilder haben nichts vor Dir voraus, da mochte ma» ja wahrhaftig eine» neuen der Mythologie auffiihrcu. Tu brauchst «icht Bogen un nicht Pulver «ud Blei, das arnie Edelwild, der Manu, jj. doch rettungslos verfallen." Galant sie am Arme führend, begab er sich mit dem ; ,nJ hinzuznsügen gehabt hatte. In klangvollem Baß sang er da i«^ Trinklied aus Lffenbachs: „Verlobung bei der Laterne" un > r* lustigen Chor: „Stoßet an, stoßet an," stimmten alle iu de! Beschäftigten fröhlich ein. Der letzte VerS war von Lucia nk zügliche Strophen gebracht, »nd mit dem .Hoch" ans da<- ubei paar schloß der markige Gesang. „Ei» weitig »tehr piano !> » , wohl sei» können," tadelte heimrat, der sii) de» Znscha>> > geschloffen hatte, .»tan ist > amSchlosse, die Teuren könnt um die Ueberraschnng kommet' „Doch höchstens den Gesa, ; im nehme», lieber Onkel." meinte .uci bescheiden, .jedeitsalls nicht n »nd Sinn, überdie» wissen bir ja natürlich, daß wir etwa» nehme», tagelang durste» sie »i,« Teil des Gartens und de» nicht betreten, der Vorbereitl»v gab es gar viele, wie D» Dirti «tr zeugt, «un aber komme» ini u Schluß." I» fröhlichem, phantastiin n. sehendem ^»ge solgten die im» niit mehr beschästigten Dante» »nd \v| reit den Voranschreitende» Dicht am Eingang zum \viui ha»se, wo der Weg in» Tvii biegt, zeigte sich den Näherte, ! den ein wunderbar stimmn»g?> > eigentümliches Bild. Ein ' Holzwage» mit einem get. > " Leinwandplan bedacht und im: 1 Ochsen gezogen stand in bei »>^ des von hohen Linden iimgc!>c»>! sich etwa» senkenden Platze» Im Innern des Wagens sau ma aus Stroh gebettet eine un l'inti Gestalt mit einem Kinde im Vltn Reben den Zugtieren, die sie i',u bar mit einem lauge» Stäbe :if:i stand eine reizende Jungst.» i blauem Wollröckche», die zic ^ von Ä. Nestel. («Rit Xr(t.) Füße in schwarzen Schulte» mn l bäuder». Linda von Garden i > << so lieblich anssehend wie noch nie, den freien dankbaren ©< l flt Herbert gerichtet, der in der Tracht de» Wirtssohnes vom go Löwen mit großen Bündeln, die Kleidungsstücke enthieltcü »örben voll Eßwareu dastand nnd die Erauickungen dem fiilii Mädchen zur Verteilung gab. Henna»» und Dorothea, r> n körperte Wohlthätigkeit, rechts nub liuks vou der Harn» in wate» Bettler, arme müder ausgestellt, dir alle des glii 1* Augenblick» harre», der ihnen Labsal und Erguickung bring Entzückt weilte Lucians Blick aus der holdseligen Mädchen »nd wie einem Impulse solgend, rief er ihr, sich dabei an i> grbttitg wendend, Goethes Worte entgegen: „siebe. Ich fliifi euch die Zeichen der reinlichen »leider. Ten» der rufe Loh erhedt den getulildeie» Busen ZchSn geschnürt «nd tt liegt da« schivarze Mieder ihr knapv Zander liat sie den Saum de« Hemdes zur brause gesaliet. Vielftekaltei und blau sünflt unter dem Lahe der Rack an! Zinrs lind l'ieinial» die Idpfe um silberne «adeln gewickei! Run verläßt mich aber das Gedächtnis, das schadet a»ä> wahrhaftig, Büschen," ftchr er, in den natürlichen Ton Vers« fort, „Du scheinst Meister Äanlbach selbst zum Modell gest'' haben, entzückend, wie aus dem Rahmen herausgenommen." Er verschlang sie förmlich mit den Blicken. Olga stand K blaß zur Seite; dieses begeisterte Lobe», dieses entzückte ?l»''. 115 ^ »S|"b« S* 183SS5tJK,lS^S^„?S^Sl^^iSS^ mwm wah»te. auch er - liebte dieses »n.trlmubnre, zer. Lisizi-r. konnte sie da KljmX"^ e1/' '[) .> rechliche, unbedeutende Wesen. Diese Linda, die arme Waise, die ir Seid malte, sie sollte ihr vielleicht den Rang ablausen, sie jßte vielleicht Majoratsherrin werden? Wenn ihr die Wahl frei- fnnkelten jetzt wirklich wie die einer Katze, sie biß die kleinen Dahlie in die Unterlippe, um nicht aufzuschreien. .^ii bringst mich wirklich ane der Fass»»», 1'nrian," hatte eben 116 Linda errötciib gesagt, „mm habe ich i» bei That die Worte ganz vergessen, mit bene» ich bas Silberpaar arüßcii uiib ihnen für bie Wohlthaten, die sie de» Bedürftigen »nd Notleidende» zu teil wer« de» lasse», danke» soll." .Souffliere mir, Herbert," bat sie leise »nb sah dem Geliebte» ins Wune. Herbert zog ein Blatt ouS ber Brusttasche. flüsterte ihr bie ersten Worte z». balb hatte sie bie ll»befai!ge»heit verlöre» unb sprach mit innigem Ausdruck die Begrüßung. Lindas wohllautende Altstimme war verhallt. .Das war schön, Linda," sagte Lucia» ergriffen. .Run paftt ihr kleinen auf. ihr fangt an, Blumen zu streue», die Torskinder folgen euch, schaut her, so ... dann ertönt der Ehoral auf dein Harmonium, und alle stimmen in das Lied ein. Prächtig wird es gehen, und die geliebten Eltern werben eiue Ireube daran habe»." „Meine Herrschaften, bie Generalprobe ist z» Ende, hoffentlich gelingt morgen alles ebenso vortrefflich.' Vergeben» sah er sich nach Olga um. Diana hatte sich den, BachuS zugesellt »ud stimmte nochmals mit ihm i» das frohe Trinklieb ei», das er in den Wald hineinsang. Der Geheimrat zog beS jngenblichen Neffe» Arm durch den seinen nnd sagte dem geschickten Lucia» viele verbindliche Worte. Dann zerstob die Gesellschaft »ach den verschiedenen Richtungen, das frohe Maskenspiel war für heute zu Enbe. ,g«rt,r»u», totgt) Menöruhe. jm Vlbenbgolb« zeige» Stumm ist der muntre Reigen j»3idt noch bin fernen Hohn. Xct wilde» Säuger Schar. Im ÄBfllb schon tiefes Schweigen. Unb über allen Zweigen Rar lei» bie Bäche gehn. Zieh» Wolken rosig, klar. Die Erbe atmet Friede», Sie blickt un» au voll Ruh. — Unb jebtin JUnnbcrraüben winkt „gute Nacht"! sie »». «uchtl»» «alker. Viersteuer. Der jüngste Lehrling Hat gewöhnlich keine gerade beneiden», werte Stellung, und besonder« der gränz, der im Begreise» ziemlich langsam und in der Hanbsertigkeit noch recht ungeschickt ist. Fortwahrend wird er ge-tadelt und manchen Puff muß er iu Sauf nehmen. Schlagt bie vesperstunde, so ruft der Odergeselle: „Franz, Vesper holen!" — Sun heißt e» sich sputen. Rasch werden die Einkäufe bei Metzger und Bäcker besorgt und der Bierwirt füllt die bereit gehaltenen (Bläser. Wie gelüstet es doch den Burschen nach einem Schluck de» schäumenden Getränk». «ber — ein Lehrbube hat fein Gelb, sich solche Genüsse zu verschaffen. Gern hüt»« er schon an den volle» Olafern geuippt, aber er wagt e« nicht, denn er weit, in solchen Sache» ist mit de» Geselle» nicht zu spassen. Run aber verfüllt er auf einen Ausweg. Daß e« ein Abweg vom Erlaubte» ist, kommt bem Kranz im Augenblick nicht zum Bewußtsein. (Bebacht gethan. Am Brünne» Im Hofe ist ei» versteckte» Plätzchen. wo Franz ungestört ist. Rasch nimmt er au» den Gläser» einen tüchtigen Schluck und ersetzt da» Fehlende durch krhstallhelles Brunnenwasser. Niemand merkt », denkt Franz. Ob aber die Besteller den Betrug nicht her-uusfinben, ist eine ander« Frage. Jedenfalls hoffen wir, daß die Unredlichkeit dem Franz nicht zur Gewohnheit wird; denn der Krug geht so lange zum Wasser. bi» er zerbricht. lt. Der neue Personen Hauptbahnhof in XreMen. Die sächsische «bnigs. stadt Ist durch den neuen Personen-Hauptbahnhof um ein großartige» Bauwerk bereichert worden, bei dessen Ausführung e» den Schöpfern, Baurfiteu (Bleie und Weidner zu Treiben, in wahrhaft bewunder»«werter Weise gelungen ist, die rein praktischen Zwecke mit dem (Bewande architektonischer Schönheit zu umkleiden. Der gesamte Bau zerfüllt in drei Teile: die große, i» Straßenhöhe »uigciührte Mittelhalle und zwei mehr al» vier Meter Über dem Straßen-Niveau sich erstreckende» Seiteuhalle». Die 60 Meter weite und 186 Meter breite Mittelhalle hat ihre» Eingang von dem der Prager Straße zugewen-drten. von einer Kuppel gekrönten Envfanglgebüude, da» reichen omamentalen und figliillchen Schmuck ausweist Da» Hauptportal krönt eine vo» Professor ütentich modellierte, in Stein ausgeführte «olosfalgruppe die Saxonla mit Herrscherstab »nd Schild, flanklert von Allegorie» der Wissenschaft unb Technik. Zu beide» Seite» de» Portal« sind vom Bildhauer Stark geformte, i» Bronee ausgeführte Jbealgestalte» al» Lichtträger angebracht Im Innern Ist die Mittelhalle mit den Wappen der bedeutendsten Stäbte de» Königreich» Sachsen geschmückt, wozu sich noch eine weitere Verzierung mit Emblemen. Blumen-»nd Laubgewinden i» farbiger Ausführung gesellt. Die Seitenhallen sind ein-facher ausgestattet, doch tragen auch sie da« , aus K« Millionen erhöht, damit für längere Dauer den Ansprüchen des im im« wachsenden Verkehrs genügt werde. Hiervon entfalle» aus den Versonen-Hau,,:. bahnhos, der sich mit seine» Anlagen 2,7 Kilometer weit erstreckt. 18 Million» unb auf da» Empfang»gebäub« nebst Zubehör 8 Millionen Mark. Die gesamx Anlage de» neuen Personen-Hauvtbahnhos» hat also 2K Millionen Mark eifoi dert. Die eigentliche Bauzeit betrug nur zweieinhalb Jahr«! die oberste*.1,:, tung de» gewaltigen Werkes lag in den Hände» de» Obersinanzrats Peiete. Natürlich. .Was sehe ich, Sie vertrete» Ihre Frau beim Lochen?" „Was soll ich den» thu»? Meine Frau hält heut» im Haussraueuvereiu eir vortrag über die Pflichten des Weibes." Der kurze Lenz. Wege» der versolgung der B»rschenschaster nach San.-'« Attentat auf «otzebue — erzählt Wolfgang Menzel in seinen „Denkwürdig, selten" (Leipzig u. Bielefeld 1877) — hatte auch ber Tübinger Student Franz Gräter die Flucht ergreifen müssen, wurde In Italien Freischürler und t>»> endlich in württembergische «rlegsdienste Der gute Humor, der ihn nie v, > ließ, brachte ih» in «ollifflnn mit dem General Lenz, eines ziemlich kleine» Männcliens. Al« dieser ihn einmal in Arrest geschickt hatte, schrieb der lustig. Ex, Student an die Wand seines Gefängnisse»: ..Auch ich war In Arkadien geboren. Auch mir hat die Natur An meiner wiege ftnufte zageschlvoren, loch Ihrfltten gab der kurze Lenz mir nur'" T. Schnell gefaßt. Hin armer Reisender (bettelt bei el»em Buchhändle, al» plötzlich ein Schutzmann eintritt»: „Entschuldigen S'. haben Sie vielleicht die neueste Au»gabe vom deutschen Reich»kur»buch?" Mißverstanden Fremder: „Herr Meher zu sprechen?" — Dienst mlidchen: „Der Herr Meher befindet sich auf der Hochzelttreise!" — Frein. der: „O, da» thut mir leid!" — Dienstmädchen: „Nicht wahr, der arme Herr? Sie kenne» feine Frau als» auch?" rmrmnutjirtrö Stecklinge »in Serbtuen. Will man Verben»» au» Stecklingen ver mehre» und biefe gut durch den Winter bringen. so muß man sie schon im Juni oder Juli machen; spätere Überwintern viel schlechter. Klatt und Zchildliluse find die grbht« Plage für den Iohauuiobeer flrauch. Ein starker Absud von Tabak unb Rußbaumblättern vernichtet die. selben. Die mit Lätifeit behafteten Stocke werben mit dieser Flüssigkeit so oft Überspritzt, bi» bie $£u|e ganz verschwunden finb. wegen den Herbst lege» die Läuse in ungezählter Menge ihre Eier an die Zweige; wie im Frühjahr du» erste Laub sproßt, habe» flch auch bie Läuse schon entwickelt, um ihre schädliche Arbeit zu beginne». Werde» »an die Sträucher nach dem Blätterfall, uud nachdem sie beschnitte» wurde» sind, mit Kalkmilch überspritzt, so wirb bei ätzende «als die Eier vernichten, ohne den Pflanzen im geringsten zu schade» Drahtkäfige zu putzen. Da» «äflg muß zuerst mit Soda recht warm gr waschen und nachher gründlich »achgettocknet werden. Putzseise ist da» einfachste Reinigung»material, leider wird si« aber vielfach mit Icharien Ehemika. Iren versetzt, de»halb ist e» besser, seingeschabte «reibe mit Salmiakgeist ,a eine« dünne» Brei anzurühren und mit einem Vürstchen auf da» «äfig a»'> zutragen. Mit einem Tuche reibt ma» bann ab und mit einem zweite» »ach Der Salmiakgeist löst die Flecke auf und die «relde verleiht Glanz A A A A A A E E E I I I I L L N N N P R K S 8 S 8 Weographifcheä Quubraträtfcf. ®ie Buchstaben in umstehender ssigur [Int* i au umstellen, bah von oben nach unten und >» link» nach recht» folgend« fünf Wörter darau» tni liehen: I) Ein« Stadt In Frankreich >) Sin Ulfen Werk in Ungarn. a)8ineetad» in Sachlen. 4) (|i' Von ftkiflcr umgebene» Land. 6) 9in ftlujj tu Teutschland. yerd. Peukee. Im prieg ich unentdehrlich werde; Man zieht mich ring»um um die Erd«. Um in der rechten Lag' zu dleiden, verwendet mancher mich beim «chreiden. Iutln» Falk. AusUIWn« folgt in nichOei Sommer. Auslösung de« Logogrtph» tn voriger Nummer: England. »«-»»»» Ale Rechte »»rdrdalten. Verantwortliche Itedakiion von Ernst Vtelffer, gedeuckr UN» deruu»gegebtn von »reiner * Dfrilfee in Stuttgart