OH332ULi^i3Z23H32BBI^fflH223QQG[3HSi 'rv^sPi Fülire^ durch das* Krainische Landes - Museum _ ...iiitllliim in Laibach. , Von Karl Deschmann Musealcustos und k. k. Conservator für Krain Laibacl 1888. Im Verlage, des Landes - Museums Druck von Klemmayr & Bamberg. 1992 t rÖSg Führer durch das Krainische Landes-Museum Bndolflaisa in Laibacli. Von \ '% ^ßfijt / Karl Deschmann Vijjf^' Musealcustoa und k. k. Conservator für Krain. Laibacli 1888. Im Verlage des Landes - Museums. Druck von Kleinmayi' £ Bamberg U»»u M*£ 9 3potSb+£: Inhalt. ._,-■■- ■ .'....' ' Seite Zur Geschichte des Landesmuseums ' ; . "... - - - - - ■ - i Das Museumsgebäude . ... . ';,,■". - - '• r" • • ■' ■ - 12 Pfahlbaufunde . . . . -. . . . - .....-■ .'..-. . . IS. Funde von Watsch . .. ■.......'.'.:.. . . . 39 Hügelgräber von St. Margarethen ..'.-..''..■..... 50 Hügelgräber von Römische ............... 55 Gräber von Nassenfuss ...... ,; . ........ 5G Hügelgräber auf Adamsberg . -. ....-.;......... G3 Hügelgräber bei Podsemel . . ... . "■. \....... GG La Tene-Periode . . . ... .' . ; '..' ...,.'■;..■....... 74 Alte Broncezeit .................... 79 Thongefässe aus der Hallstädter Periode ........... 87 Funde von Ostroschhik . .'.....■...-..... 90 Hügelgräber von Dobrawa . .. ." . "-.. ...'-. ". " • .•--.; . 91 Urnengrabstätte bei.Zirknitz .'■.-'. .- . ... .'.-.. ... . 92 Funde von Magdalenenberge bei St. Marein . .■ -.'• ..... 93 Römerzeit Krains . . . • . . . .-..■. .!....... 97 Merowingische Zeit : . .. - '- - . ... . ..- . ; . - . . HG Culturhistorische Sammlungen ..... . . . . * . '. . . . . 12-i Ethnographische Sammlungen . .".-.". . ........ . . 149 Smole-Zimmer '...'.. ..". . . . '. . . . . . . . 157 Porzellan, Majolika, Glas .. . '.' ': .;. ..'.'.. . . . . 159 Botanische und Insecten-Sammlungen............ 1G7 Sammlungen von "Wirbelthieren und Vögeln . . ... . . . 168 GonchylienSammlung , -.....'...*:. . . . . . . . . 170 Gesteins- und PetrefactenSammlungen ............ 170 Bilder und Archivalien , . . .............. 172. Römersteine......-....:....... . 177 Särge und Meilensteine . . . ........ . . . . . . 178. Zur Geschichte des krainischeii Landesmuseums. Als sich im zweiten Decennium dieses Jahrhundertes in Oesterreich ein reger Eifer für die Gründung von Pro-vinzialmuseen kund gab, befassten sich auch die Stände Krains mit dieser Angelegenheit, sie beschlossen im Landtage am 5. October 1821 über Vortrag des Fürstbischofes von Laibach, Augustin Gruber, welcher zugleich Ständisch-Verordneter war, die Errichtung einer solchen Landesanstalt. Der diesfalls ergangene Aufruf des Landesgouverneurs und Präsidenten der Stände, Camillo Freiherrn von Schnridburg, vom 15. Februar 1823, worin die Aufgabe des ins Leben zu rufenden Landesmuseums nach den verschiedenen Richtungen der Landeskunde, der Förderung des Ackerbaues und der Gewerbe, der Kunst und Wissenschaft genau bezeichnet war, rief in allen Kreisen der Bevölkerung Krains einen lebhaften Wetteifer hervor, durch Geldbeträge, durch Ueherlassung wertvoller Sammlungen und durch Spenden einzelner historischer Kunstobjecte der ergangenen Aufforderung zu entsprechen. Zu diesem Zwecke wurde von Kaiser Franz I. über Ansuchen des Landesguberniums die Bewilligung ertheilt. l __ o __ das Mineraliencahinet des berühmten Sigmund Freiherrn von Zois aus dessen Kachlasse auf öffentliche Kosten zu Nutzen des Landes anzukaufen. Anfänglich nahm die kramische Landwirtschaftsgesellschaft die für das Museum bestimmten Natur- und Kunstob.jecte in Empfang; erst mit der Bestellung eines eigenen Curatoriums, an dessen Spitze der unermüdliche, für alles Vaterländische begeisterte Patriot Franz Graf Hohenwart, Präsident der genannten Gesellschaft, stand, welcher selbst ein eifriger Sammler war, sowie mit der Ernennung des verdienstvollen krainischen Naturforschers Heinrich Freyer als Custos der Anstalt, schritten die Vorarbeiten zur Aufstellung der vorhandenen Sammlungen rasch vorwärts, so dass am 4. October 1831 die feierliche Eröffnung des Landesmuseums mit der im grossen ebenerdigen Saale im Lycealgebäude aufgestellten Zois'schen Mineraliensammlung stattfinden konnte, womit der Grundstein für die weitere Entwickelung der Anstalt gelegt worden ist. Im Jahre 1832 kamen die an jenen Saal anstossenden ebenerdigen Localitäten für die weiteren Sammlungen hinzu, und wurden im Jahre 1842 durch die Umgestaltung der ehemaligen Gymnasialkapelle in der Vorderfronte des ersten Stockwerkes des Lyceal-gebäudes zwei grössere Räume für die zoologischen Sammlungen gewonnen. Zur Aufbringung der erforderlichen Geldmittel wurde unter ständischer Leitung ein Verein des krainischen Landesmuseums gegründet, welcher nach erfolgter Allerh. Genehmigung seiner Statuten vom 25. Juni 1839 die erste Versammlung am 18. December des nämlichen Jahres abhielt. Ein bedeutendes Legat von 3000 fl. war der Anstalt durch den leider zu früh verstorbenen Gönner — 3 — und unverdrossenen Sammler Friedrich Rudesch in seinem Testamente vom 30. Juni 1836 zugedacht worden. Einen glänzenden Beleg der rastlosen Thätigkeit des Curators Grafen Hohenwart, seiner erfolgreichen mannigfachen Anregungen zur Vermehrung der Musealsammlungen bilden dessen wiederholte Aufrufe und die von ihm verfassten Verzeichnisse, der eingegangenen Geschenke in den damaligen Zeitschriften «Illyrisches Blatt» und «Carniolia», dieselben füllen ein Ehrenblatt in der Geschichte der Opferwilligkeit der Bewohner Krains aus, wenn es sich um ein gemeinnütziges Unternehmen handelt. Den wesentlichsten Antheil an der Bereicherung der Sammlungen haben — um nur einige anzuführen — genommen: Graf Hohenwart reiche Conchyliensammlung und Archivalien, Fürstbischof Anton Alois Wolf wertvolle Münzen, Bürgermeister J. N. Hradecky Alterhümer, der Casino-verein römische Alterthümer, Dr. Josef Repeschitz reichhaltige römische Münzsammlung, Dr. Jacob Supan Sla-vica, Apotheker Dr. Wagner Zoologisches, Ferd. Schmidt Conchylien und Insecten, Dr. Sigmund Graf und Gymnasial-präfect Hladnik Herbarien, Bischof Friedrich Baraga ethnographische Sammlung aus Nordamerika u. a. m. Graf Hohenwart fand sich im Jahre 1843 durch sein hohes Alter von 73 Jahren veranlasst, die durch mehr als ein Decennium ruhmvoll versehene Stelle als Curator der Anstalt und als Vorstand des Musealvereines niederzulegen. Ein neues Curatorium, gebildet aus den Herren Wolfgang Leopold Freiherr von Lichtenberg, Domdechant Urban Jerin und Ferdinand Graf Aichelburg, leitete weiterhin die Angelegenheiten des Landesmuseums, welche vom Jahre 1851 das Mitglied der Ständisch-Verordneten- — 4 — stelle Anton Freiherr Codelli von Fahnenfeld bis zu seiner Ernennung als Landeshauptmann von Krain im Jahre 1861 besorgte, von welchem Zeitpunkte an das Museum als Landesanstalt in die Verwaltung des krai-nischen Landesausschusses übergieng. Durch die im Jahre 1843 erfolgte Gründung des historischen Vereines für die innerösterr. Länder Steiermark, Kärnten und Krain, aus welchem im Jahre 1846 der selbständige historische Verein für Krain hervorgieng, war ein neuer Vereinigungspunkt für die Sammlung historischer vaterländischer Materialien und für deren wissenschaftliche Bearbeitung entstanden. Auch der Musealverein erhielt durch die mit Allerh. Entschliessung vom 25. März 1865 genehmigte Statutenänderung eine von der Verordnetenstelle unabhängige Stellung, insbesondere lag ihm die naturwissenschaftliche Pflege der Landeskunde und die Vermehrung der Musealsammlungen ob. Nach dem im Jahre 1852 erfolgten Uebertritte des durch zwei volle Decennien an der Anstalt wirkenden, in allen Richtungen der Landeskunde eifrigst thätigen Musealcustos Heinrich Freyer an das «städtische Museum» in Triest wurde seine Stelle dem jetzigen Musealcustos Carl Deschmann verliehen. Schon die Stände Krains trachteten seinerzeit, das Landesmuseum in einem eigenen Gebäude unterzubringen; zu diesem Zwecke war ihnen das ständische Schloss Unterthurn zur Verfügung gestanden, allein sie sahen hievon ab, indem es ihnen nicht angezeigt erschien, Sammlungen, die zunächst von der studierenden Jugend benützt werden sollten, an einem von den Lehranstalten entlegenen Orte unterzubringen. Auch Franz Graf Hohen- — 5 — wart beabsichtigte, die Erweiterung des Museums in der ganzen Länge der Vorderfronte im ersten Stockwerke des Lycealgebäudes durchzuführen, welches Project jedoch wegen der von Jahr zu Jahr an Ausdehnung zunehmenden , im Lycealgebäude untergebrachten Staats-Lehranstalten fallen gelassen werden musste. Eine erfolgreiche Anregung für den Neubau eines eigenen Musealgebäudes gaben die überraschenden Pfahlbautenfunde im Laibacher Moore im Jahre 1875 und die seit dem Jahre 1878 begonnenen und mittelst gross-müthiger Unterstützungen der krainischen Sparcasse bis zum heutigen Tage fortgesetzten Aufdeckungen der vorrömischen und römischen Gräberstätten im Lande. Das reichhaltige hiedurch zutage geförderte vorgeschichtliche Materiale gelangle bei der Ende Juli 1879 in Laibach abgehaltenen Versammlung der österreichischen Anthropologen und Urgeschichlsforscher zur verdienten Würdigung. Ein so bedeutender, von Jahr zu Jahr sich mehrender Zuwachs an Alterthümern aus der Urzeit des Landes erheischte neue und entsprechendere Aufstellungsräume, um sowohl den Fachmännern als auch dem grossen Publicum zugänglich gemacht zu werden. Hiezu genügten jedoch die Mittel des Musealfondes nicht. Um noch einen weiteren Baufond aus dem Verkaufe des der Landschaft gehörigen, mit der Servitut der unentgeltlichen Benützung durch die Studienanstalten des Staates belasteten Lycealgebäudes zustande zu bringen , wurde der Landesausschuss mit dem über Antrag des Abgeordneten Carl Luckmann gefassten Landtags-beschlusse vom 13. Juli 1880 beauftragt, «die bezüglich der Benützung des Laibacher Lycealgebäudes für staatliche Unterrichtszwecke bestehenden Rechtsverhältnisse — 6 — einer Prüfung zu unterziehen und eventuell einen Verkauf dieses Gebäudes an den Staat oder sonst eine bessere Verwertung desselben ins Auge zu fassen». Es wurde diesfalls vom Landesausschusse ein Kaufpreis von 50.000 fl. beim hohen Unterrichtsministerium in Antrag gebracht. Indes wurde vom Musealcustos Carl Deschmann ein Bauprogramm für ein neu zu erbauendes Landesmuseum entworfen, und vom k. k. Ministerial-Ingenieur Wilhelm Resori in Wien ein vorläufiger Plan nebst summarischem Kostenvoranschlag für ein solches Gebäude geliefert. Auf Grund dieses Entwurfes ergriff die krainische Sparcasse die hochherzige Initiative für den Neubau des Landesmuseums, indem anlässlich der am 10. Mai 1881 stattgehabten Vermählung Sr. k. Hoheit des Kronprinzen Rudolf mit der k. belgischen Prinzessin Stefanie die am 3. Mai 1881 einberufene Generalversammlung des Spar-cassevereines über Vortrag des Sparcasse-Curators Dr. Josef Suppan denBeschluss fasste: «für den Fall, als das Land Krain längstens bis zum 10. Mai 1890 zum Baue eines eigenen Musealgebäudes schreiten und mit dem Baue thatsächlich beginnen sollte, und in der Anhoffnung, dass die Allerh. Genehmigung angestrebt werde, der Anstalt die Benennung «Rudolfinum» beilegen zu dürfen, die Hälfte der mit dem Ankaufe des Bauplatzes und der Ausführung des Gebäudes sowie der inneren Einrichtung verbundenen Kosten mit dem Gesammthöchstbetrage von 100.000 fl. aus ihrem Reservefonde beizutragen, jedoch unter der weiteren Bedingung, dass in diesem Neubaue auch Räumlichkeiten zur Unterbringung eines gewerblichen Museums, und zwar in einem den voraussichtlichen hiesigen Bedürfnissen entsprechenden Ausmasse — nämlich aus zwei Piecen, einem grösseren Saale und einem klei- — 7 — neren Arbeitszimmer bestehend — geschaffen werden, und die Sparcasse sich ausdrücklich ihre Zustimmung betreffend die Wahl des Bauplatzes vorbehält». Der krainische Landtag nahm mit dem Sitzungs-beschlusse vom 19. October 1881 dieses munificenfe Anerbieten an und bewilligte für den noch weiters aufzubringenden Baufond unter Anhoffnung einer Beitragsleistung der Stadtgemeinde Laibach und eines Erträgnisses der bei Privaten und Gorperationen einzuleitenden Sammlungen, die Verwendung des Erlöses aus dem Verkaufe des Lycealgebäudes, dann den Musealfond im Nominalbeträge von 39.919 fl.. ferner einen Maximalbetrag von 30.000 fl. aus dem Landesfonde. Gleichzeitig beschloss der Landtag über Antrag des Barons Otto Apfaltrern, zur Erinnerung an den 27. December 1282, an welchem Tage König Rudolf von Habsburg auf dem Reichstage zu Augsburg seine Söhne Albrecht und Rudolf mit den erledigten Herzogthümern Steiermark, Kärnten, Krain und der windischen Mark belehnte, und des infolge dieses Staatsactes bereits 600jährigen Verbandes Krains mit dem Stammhause Habsburg die Säcularfeier dieser Zugehörigkeit Krains in würdiger Weise zu begehen und als bleibendes Denkmal dieser Landesfeier den mit dem Namen des durchlauchtigsten Kronprinzen zu verherrlichenden Musealbau aufzuführen.' Am 22. Mai 1882 ist der diesfalls nach Wien entsendeten Landesdeputation die huldvollste kaiserliche Zusage der Theilnahme Sr. Majestät an der vorgehabten Landesfeier mit dem Vorbehalte der nachträglichen Feststellung der Zeit ihrer Begehung und die weitere Zustimmung ertheilt worden, dass das zu erbauende Landesmuseum «Rudolfinum» benannt werden dürfe. — 8 — Mit den Vorarbeiten der Wahl des Bauplatzes und mit der Feststellung des Bauplanes wurde ein eigenes Comite betraut, bestehend aus den Herren Carl Desch-mann. Landesauschussbeisitzer und Musealcustos, Leopold Bürger, Sparcasse-Vicedirector und Handelsmann, Johann Resori, k. k. Tabakhauptfabriks-Inspector, Albert Samassa, k. k. Hofglockengiesser, Adolf Wagner, Stadtingenieur, und Franz Witsch!, landschaftlicher Ingenieur. Als der geeignetste Bauplatz für das auch in architektonischer Beziehung reichlicher auszustattende neue Museum wurde der Baugrund der krainischen Baugesellschaft westlich von dem neuen Spareassegebäude gegen die Lattermannsallee zu angekauft. Das obige Comite kam auch sonst seiner Aufgabe rechtzeitig nach, so dass mit der Begebung der Arbeiten auf Grund der vom Baumeister der krainischen Baugesellschaft Wilhelm Treo gelieferten Pläne vorgegangen und mit der Grundaushebung am 18. Juni 1883 begonnen werden konnte. Die höchste Auszeichnung wurde diesem Baue dadurch zutheil, dass Seine Majestät bei Begehung der Landesjubelfeier der Vereinigung Krams mit dem Hause Habsburg am 14. Juli 1883 die Grundsteinlegung vorzunehmen geruhten. Die mit dem k. k. Unterrichtsministerium eingeleiteten Verhandlungen wegen Verkaufes des Lycealgebäudes hatten ein Anbot der Unterrichtsverwaltung von 40.000 fl. zur Folge, welches vom Landtage in der Session des Jahres 1882 angenommen wurde. Die bei Corporationen und Privaten eingeleiteten Sammlungen hatten folgendes Ergebnis : Otto Baron Apfaltrern 100 fl., Rudolf Baron Apfaltrern 150 fl., Graf Attems 50 fl., Ottomar Bamberg 50 fl., Krainische Baugesellschaft 100 fl., Carl Deschmann 100 fl., Ludwig Ritter von Gutmansthal-Benvenuti 500 fl., — 9 — Krainische Handels- und Gewerbekammer 200 fl.. Martin Hotschewar 300 fl., Stadtgemeinde Idria 100 fl., Stadtgemeinde Laibach 5000 fl., Leykam-Josefsthaler Papierfabrik 200 fl., Carl Luckmann 200 fl., Josef Ritter von Pagliaruzzi 10 fl., Johann Pauer 5 fl., Canonicus Ritter von Premerstein 10 fl., Simon Robic 1 fl., Kohlengewerk-schaft Sagor 50 fl., Anton Samassa 50 fl., Dr. Robert von Schrey 50 fl., Josef Baron Schwegel 50 fl., Dr. Josef Ster-benz 4 fl., Josefine Terpinz 200 fl., Anton Thoman in Triest 200 fl., Gustav Graf Thurn 200 fl., Matthäus Treun Notenrente per 100 fl., realisiert um 80 fl. 46 kr., Leopold Tsehuk 30 fl., Johann Zlogar 1 fl., ein Ungenannter 2 fl.; zusammen 8273 fl. 46 kr. Die auf diese Weise zustande gekommene Vermehrung des Baufondes war noch immer nicht genügend, um die ursprünglich nicht vorgesehenen Mehrkosten des Baues zu decken, indem der aufgeführte Monumentalbau entsprechend ausgestattet und das später in die Souterrainräume eingedrungene Grundwasser nach einem vom landschaftlichen Ingenieur J. V. Hrasky entworfenen Plane mittelst Drainierung. und eigener Canalisierung abgeleitet werden musste. Zur Deckung der anerlaufenen Mehrkosten wurde in der Landtagssession 1885 noch ein letzter Zuschuss von 10.000 fl. aus dem Landesfonde für die Beendigung des Baues bewilligt, und hat die krainische Sparcasse noch einen weitern Beitrag von 30.000 fl. geleistet. Der Bau wurde im Jahre 1885 im wesentlichen beendet, so dass schon im Herbste mit der Uebersiede-lung der Sammlungen aus dem Lycealgebäude vorgegangen werden konnte; in den beiden folgenden Jahren wurde die meist neue innere Einrichtung fertig gemacht — 10 — nach den Zeichnungen des landschaftlichen Ingenieurs J. V. Hrasky. Die Neuaufstellung der Sammlungen nahm eine längere Zeit in Anspruch, als anfangs dafür in Aussicht genommen war, weil in der Zwischenzeit neue Zuwächse stattgefunden haben und namentlich infolge der Auflösung des historischen Vereines für Kram im Jahre 1885 alle seine Sammlungen, darunter dessen reichhaltige Bibliothek, an das Landesmuseum übergiengen und das Musealarchiv durch die im Jahre 1887 erfolgte Einverleibung des Vicedom- und des ständischen Archives eine bedeutende Bereicherung erhielt. Infolge Verwendung des Musealfondes für den Neubau sind die Mittel für die Instandhaltung des Museums und für die Vermehrung der Sammlungen erschöpft worden, auch in dieser Richtung wurde seit dem Jahre 1882 durch den Landtag in hochherziger Weise dadurch vorgesorgt, dass der Landesfond die Deckung des jährlichen Bedeckungsabganges übernahm. Für die Zukunft wurde jedoch dem Landesmuseum der selbstständige Bestand durch die zugefallene Erbschaft nach dem am 8. März 1885 in Laibach verstorbenen Herrn Victor Smole gesichert, indem dieser edle Patriot das Rudol-finum zum alleinigen Erben seines bedeutenden, bloss durch den Fruchtgenuss auf Lebzeiten seiner Schwester Balbina Smole beschränkten Vermögens einsetzte. Dasselbe beläuft sich nach dem Ausweise der Landesbuchhaltung vom Jahre 1888, einbezüglich der Schätzungswerte der vom Museum übernommenen Kunstsammlungen des Verstorbenen, . auf 100.918 fl. Der krainische Landtag ehrte das Andenken an diesen in den Annalen Krams unerreicht dastehenden Mäcen dadurch, dass er die von ihm geerbten Kunstsammlungen in einem für immer- — 11 — währende Zeiten als Smole-Zimmer reservierten Locale aufstellen Hess und dasselbe mit dem vom heimischen Maler Georg §ubic gemalten lebensgrossen Bilde des edlen Testators zierte. Bei dem Ankaufe des Baugrundes für das Museum wurde vom Landesausschusse und von der krainischen Sparcasse nicht bloss der für die Verbauung und für Gartenanlagen an der Nord-, West- und Südseite des Gebäudes benöthigte Platz ins Auge gefasst, sondern auch die Anlage eines öffentlichen Platzes vor dem Ru-dolfinum beabsichtigt und zu diesem Zwecke der vor der Hauptfronte des Gebäudes gelegene Rest der Bauparzelle nebst dem jenseits der Triesterstrasse befindlichen, an das neue Sparcassegebäude angrenzenden Wiesenflecke der Stadtgemeinde Laibach für obgedachten Zweck überlassen; letztere hat auch einen Theil des von ihr übernommenen Terrains, nämlich die westlich von der Triesterstrasse gelegene Parcelle bis zur Vorderfronte des Museums, auf ihre Kosten mit hübschen Gartenanlagen ausgestattet. Das Museums-Grebäude. Das Rudolfinum ist im Stile der italienischen Hochrenaissance ausgeführt. Der Grundriss des Gebäudes ist ein längliches Viereck mit mächtigem Risalite und mit einem lichten und luftigen Hofe, zu dem die Einfahrt an der westlichen Fronte gegenüber der Lattermannsallee sich befindet. Die gegen die Triesterstrasse gerichtete, mit einer Freitreppe versehene Hauptfronte und die mit einem grossen Einfahrtsthore in den Hof versehene Westfronte an der neuangeleglenLastenstrasse messen je 60" 2 m Länge, die beiden Seitenfronten gegenüber der verlängerten Knaflstrasse in Nord und der projectierten Casino-strasse in Süd je 43'55 m. Die Höhe des Gebäudes, von der Kellersoble gemessen, beträgt 20 m. Der Hofraum im Innern des geschlossenen Gebäudes ist 31 m lang und 15 • 75 m breit. Am Mittelrisalit der Vorderfronte befindet sich im ersten Stock ein mit jonischen Säulen versehener Balkon, die Attika ist mit den allegorischen Figuren der Carniolia und des Muthes, beide das Wappen Krains haltend, nebst zwei zur Seite befindlichen Greifen geschmückt. Diese plastischen Darstellungen nebst den vor dem Hauptportale stehenden Statuen der Arbeit, der Naturgeschichte, der Geschichte und des Kunstgewerbes wurden von der Wiener Bildhauer-Genossenschaft aus Breitenbrunner Sandstein geliefert. Ober der Attika erhebt — 13 — sich ein geschmackvoll ausgeführtes Mansarddach mit schön ausgeführtem Kunstgitter. Von der dortigen Plattform geniesst man eine herrliche Rundschau auf die Stadt Laibach sammt Umgebung. An den Oberlichten der drei Eingangsthore sind in kunstvoller Schmiedearbeit aus der Werkstälte des Schlossermeisters Albin Achtschin in schöner Ausführung angebracht in der Mitte das Wappen des Landes: der krainische Adler, rechts das Emblem der krainischen Sparcasse: die Biene, und links das Stadtwappen Laibachs: der Thurm mit dem Lindwurm. Im Vestibül wurden rechts und links vom Eingange zwei Gedenktafeln mit den auf diesen Monumentalbau bezüglichen Daten angebracht, die eine vom Lande Krain, die andere von der krainischen Sparcasse. Auf dem Plafond des Vestibüls befindet sich ein grosses Oelgemälde des heimischen Malers Johann Subic, Professors an der Gewerbeschule in Kaiserslautern, darstellend die thronende Carniolia, welcher die Kunst und die Wissenschaft huldigen. An den Hohlkehlen der vier Wände wurden in Medaillonform die Bildnisse vier berühmter Krainer vom Bruder des früher genannten Künstlers, Georg Subic, gemalt, und zwar gegenüber dem Portale der Chronist Valvasor, Verfasser der «Ehre des Herzogthums Krain». links von demselben der erste krainische Dichter Valentin Vodnik, rechts der berühmte Mineralog und Montanist Sigmund Freiherr von Zois, ober dem Mittelthore ist das Porträt des berühmten Staatsmannes Sigmund von Herberstein, eines geborenen Kramers. in diesem findet die Geschichtsforschung und Ethnographie einen würdigen Vertreter. In dem Hochparterre führen die 6'3 m hohen und 3'5 m breiten Corridore, mit Pflasterung aus Nabresinaer — 14 — Kalk, zu den verschiedenen Sammlungen, und zwar rechts zu den Gesteinssammlungen in zwei Localitäten für die geognostische und montanistische Abtheilung, an die sich ein Mineraliensaal anschliesst, das daneben in der nordwestlichen Ecke befindliche Zimmer ist ein Reservelocale für temporäre Ausstellungen. Längs dem linksseitigen Corridore befinden sich der Bibliothekssaal mit dem Lesezimmer, zugleich Vortragssaal, daneben die Kanzlei des Custos, dann der Archivsaal, die an diesen sich anschliessenden beiden Räume der südwestlichen Ecke sind für die Ausstellung der in die Landes-geschichte einschlägigen Gegenstände bestimmt, welche auch für ein grösseres Publicum von Interesse sind, als: alte Urkunden, Drucke, Wappen, Karten, Bilder u. s. w. Zu den Sammlungssälen im ersten Stockwerke führt die Treppe des imponierend angelegten Stiegenhaues, an den beiden Pilastern des Stiegenabsatzes stehen zwei massive Candelabers aus Goldbronce, ein Geschenk des Hof-glockengiessers Albert Samassa in Laibach. Die Decke des Stiegenhauses schmücken die vier vom krainischen Maler Georg Subic in Paris gemalten allegorischen Figuren der Naturgeschichte, der Kunst, der Geschichte und der Alterthumskunde mit reichen Verzierungen in Stucco und mit Arabeskenmalerei, letztere vom heimischen Maler Carl Lipouschek ausgeführt. In dem ersten Stockwerke gelangt man durch die Mittellhür ober der Treppe in den Phalbautensaal, aus welchem drei Glasthüren auf den Balkon ober dem Portale führen. An diesen Saal schlies-sen sich nach links die LocaliLäten mit antiquarischen, ethnographischen, Kunst- und gewerblichen Sammlungen an, und bildet in dieser Richtung der grosse Gewerbesaal an der Westfronte des Gebäudes den Abschluss. — 15 — Vom Pfahlbautensaal nach rechts erstrecken sich die Räume für die zoologischen Sammlungen, und zwar zunächst der Conchyliensaal, dann ein Eckzimmer mit Kästen für Vögel und Fische, weiterhin ist in der Südfronle der Saal der ornithologischen Sammlung, das letzte Zimmer in Südwest ist zumeist für Sammlungen aus dem Pflanzenreiche bestimmt. Ein für den allgemeinen Besuch.nicht geöffnetes anstossendes Zimmer enthält die Herbarien, deren Einsicht und Studium gegen Anmeldung beim Custos stattfindet. Zunächst dem' Herbarienzimmer befindet sich eine zweite Kanzlei mit besonderem Eingang. Ausser dem oberwähnten Eingange in den Pfahl-baulensaal führen die mit färbigem Terrazzopflaster versehenen, 6'3 m hohen lichten Corridore, bei deren Anlage auch auf ihre Benützung für temporäre Ausstellungen Bedacht genommen wurde, zu fünf besonderen Eingängen in die einzelnen Abtheilungen, und zwar in den Conchyliensaal, in die botanische Abtheilung, zur Kanzlei, beziehungsweise ins Herbarienzimmer, in den Gewerbesaal und in die culturhistorischen Sammlungen. Vom ersten Stockwerke gelangt man auch auf einer Hintertreppe nächst der Kanzlei zum rückwärtigen Eingange ins Museum, in der hohen Einfahrt befindet sich eine Nische mit der vom heimischen Künstler Gangl, Schüler der Akademie der bildenden Künste in Wien, ausgeführten broncierten Gypsstatue des vaterländischen Dichters Valentin Vodnik. In dem Souterrain, zu dem die Treppe gegenüber dem Hauptportale führt, ist ebenfalls ein Locale für den Besuch des Publicums eingerichtet, nämlich die mittlere grosse Kammer an der Südfronte des Gebäudes mit den — 16 — schweren steinernen Sarkophagen aus dem einstigen Emona und mit römischen Meilensteinen. Die Gartenanlagen um das Gebäude, wovon drei Felsgruppen an der Nordseite den Gultur- und Alpenpflanzen dienen, sind durch ein von der krainischen Industriegesellschaft geliefertes Eisengitter gegen die nächsten Strassen abgeschlossen. Sämmtliche Arbeiten bei diesem Baue wurden, mit Ausnahme der statuarischen Ausschmückung des Gebäudes, von heimischen Gewerbsleuten und Handwerkern geliefert. Es nahmen daran Antheil: Die krainische Baugesellschaft Erd-, Mauer-, Bildhauer-, Cementguss-Arbeiten und Eisenlieferungen; Gustav Tönnies Zimmermannsarbeiten und Steinmetzlieferungen; Heinrich Korn Schieferdeckerarbeiten ; Felix Nolli Spenglerarbeiten; das Con-sortium der Bautischler: Vincenz Hansel, Krimmer, Petrin, Novak, Dogan, Tautscher, Pletschnik, Widmayr, Kra-schouz und Regali lieferte die Bautischlerarbeiten, von den beiden ersteren rühren die neuen Kästen her, die Depositorien in der Bibliothek und im Archiv lieferte die Firma Tönnies, die eichenen Leistenböden Franz Kotnik in Oberlaibach; A. Achtschin, Pilko und Martintschitsch die Schlosserarbeiten; Adolf Eberl die Anstreicherarbeiten (derselbe besorgte den Anstrich der Eingangsthüre zum grossen Gewerbesaal auf eigene Kosten); Peregrin Kajzel die Verglasung; J. Geba die Telegraphenleitung und die Blitzableiter; Albert Samassa die Montierung des Hausbrunnens; August Drelse die Thonöfen, darunter einen der beiden schönen Oefen im Gewerbesaale auf eigene Kosten; Carl Lipouschek die Zimmermaler- und Decorationsarbeit. — 17 — Wegen der feierlichen Eröffnung des Rudolfinüms wurde in der Landtagssitzung am 30. November 1887 beschlossen, anlässlich der Jubiläumsfeier der 40jährigen Regierung Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. dieselbe im Jahre 1888 vorzunehmen und hiezu Se. k. k. Hoheit den Kronprinzen und hochdessen Gemahlin Kronprinzessin Stefanie einzuladen. Zum grossen Bedauern des Landtages wurde demselben in der Sitzung am 21. September 1888 bekannt gegeben, dass Se. k. k. Hoheit nicht in der Lage sind, mit der Frau Kronprinzessin der Einladung nachkommen zu können. Sohin wurde das Rudol-finum den 2. December 1888, als dem Gedenktage des Regierungsantrittes Sr. Majestät, in feierlicher Weise unter allgemeiner Theilnahme durch den Landeshauptmann Dr. Josef Poklukar eröffnet. o Die Sammlungen. Die Denkmäler der Vorzeit Krains befinden sich im ersten Stockwerke. Der Eintritt zu denselben trägt die Bezeichnung Carniolia antiqua. Saal I. PfaMbaufunde im. Laibacher Moore. In der Urzeit war der Laibacher Moor ein bedeutender See von 2-3 Quadratmyriameter Ausdehnung; auf demselben hatten sich die Menschen zum Schutze vor Feinden und wilden Thieren ihre hölzernen Hütten auf den in den Seegrund eingeschlagenen Pfählen erbaut. Bisher wurde daselbst nur ein solcher Pfahlbau zum Theil aufgedeckt, er bestand aus mehreren Gruppen von Niederlassungen in der Nähe von Brunndorf, nicht weit vom südlichen Seeufer. Nach den daselbst vorgekommenen massenhaften Abfällen des Haushaltes, von Thier-knochen, Gefässcherben, Kohlen und vegetabilischen Resten zu schliessen, scheint diese Ansiedelung durch Jahrhunderte, vielleicht über ein Jahrtausend bestanden zu haben. Die vorgefundenen Waffen gehören verschiedenen Zeitperioden an, sie reichen bis in die jüngere Steinzeit, die neolithisclie Zeit, zurück, in der man die Metallbearbei- — 19 — tung noch nicht kannte, ihr characteristisehes Merkmal bilden die polierten Steinwerkzeuge; ihr folgt die Kupferzeit, in der Sammlung mit 15 Fundstücken vertreten, dann die Broncezeit mit 10 Fundstücken. Am häufigsten jedoch sind die Waffen und Werkzeuge aus Hirschhorn und aus den Knochen des erlegten Wildes angefertigt, sie gehören allen diesen Culturepochen an. Wann der einstige See in das Savebecken durch die Thalöffnung in Laibach abgeflossen und daselbst die Torfbildung eingetreten ist, unter deren Decke die Reste der einstigen Seeniederlassung durch Jahrtausende erhalten blieben, ist durch keine geschichtliche Nachricht erweisbar. Die erste Andeutung von Anwohnern des Laibacher Sees in der Steinzeit gab ein beim Baue des Eisenbahn-viaductes nächst Franzdorf im Jahre 1854 in der dortigen Masi'schen Ziegelgrube gefundener Steinhammer aus Serpentin, sodann wurden im Jahre 1856 vom Stationschef Vincenz Gurnig, Leiter des ärarischen Torfziegel-Etablissements bei Aussergoritz, in der Nähe von Moosthal, beim Grabenschneiden ein in der Torfschichte steckender, aus einem Eichenstamm ausgehöhlter Kahn (Einbäumlerj und in dessen Nähe drei Hammerbeile aus Hirschhorn gefunden (IL Jahresheft des Vereines des krainischen Landesmuseums 1858, S. 66). Zwar haben die Torfstecher auf dem Morast bei der Anlage von Abzugscanälen öfters Kähne, Thongefässe, Haselnusschalen u. s. w. aufgedeckt, die auf dort bestandene Niederlassungen hindeuteten, jedoch gelangten derartige Fundstellen nicht zur weiteren Kenntnis. Erst im Jahre 1875 wurde der Anlass zur Aufdeckung des ausgedehnten Phalbaues in der Nähe von Brunndorf gegeben, als man bei Reinigung der Strassen-gräben an der Sonnegger Bezirksstrasse eine grosse Menge 2* - 20 - von Hölzpfählen, gespaltener Thierknochen, Hirscbgeweih-slücken, Topfscherben u. a. m. entdeckte und die rechtzeitige Anzeige und Einsendung dieser Funde an das Landesmuseum durch das Mitglied des Bezirks-Strassen-ausschusses Martin Peruzzi. geschah, worauf mit der Aufdeckung des Pfahlbaues durch den Museumspräpa-rator Ferdinand Schulz im Hochsommer des. Jahres 1875 begonnen und dieselbe bis zum Jahre 1877 fortgesetzt wurde. Die Ergebnisse dieser Nachgrabungen sind im Saale I ausgestellt, von den unbearbeiteten Thierknoehen befindet sich noch eine grosse Menge in den Depositorien. Da Pfahlbau-Ansiedelungen sicherlich auch an anderen Stellen des einstigen Laibacher Sees bestanden haben, und die Entdeckung weiterer Pfahlbauten, namentlich aus der Broncezeit, noch.zu erwarten ist, so ergeht hie-mit an alle Freunde der Vaterlandskunde die Bitte, allfälligen Vorkommnissen urgeschiehtlieher Gegenstände im Laibacher Moore die verdiente Aufmerksamkeit zu schenken, und von jedem solchen neuen Funde die Anzeige an das Landesmuseum zu erstatten. Literatur. Laibacher Tagblatt vom 28. Juli 1875. — Tagblatt der 48. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Graz 1875, S. 277. — Deschmann, Bericht in den Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt Nr. 15 vom 16. November 1875. S. 275-284. — Eduard von Sacken, Der Pfahlbau im Laibacher Moore, in den Miltheilungen der k. k. Centralcommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale, Jahrgang 1876, S. 24. — Die bisherigen Pfahlbautenfunde auf dem Laibacher Moore, im Laibacher Tagblatt Nr. 240 vom 19. October 1876. — Deschmann, Bericht über die Pfahlbau-Aufdeckungen im Laibacher Moore im Jahre 1876, — 21 — in den Sitzungsberichten der phil. - hislor. Classe der k. k. Akademie der Wissenschaften 1877, S. 471. — Desch-mann, lieber die vorjährigen Funde im Laibacher Pfahlbau, im VIII. Bande der Mittheilungen der anthropologischen Gesellschaft in Wien 1878. — Dr. Felix von Luschan, Die menschlichen Schädel aus den Laibacher Pfahlbauten. im X. Bande der Mittheilungen der anthropologischen Gesellschaft in Wien 1881. — Professor Dr. Wilkens, Ueber die Schädelkhochen des Rindes aus dem Pfahlbau des Laibacher Moores, in den Mittheilungen der antropologischen Gesellschaft in Wien, Jahrgang 1878. — Materiaux pour l'histoire primitive et naturelle de l'homme, Paris, Tom. 9 1878. Wandkasten 1. Tafel I. Waffen und Werkzeuge aus geschlagenem Feuerstein. 1.) 2 abgeschlagene Feuersteinsplitter zur weiteren Bearbeitung; 2.) die übrigen 11 Stücke in dieser Reihe theils Sägen, theils Raspeln; 3.) 14 Lanzenspitzen, die Mehrzahl mit Schaftansatz; 4.) links 6 Messerchen; o.) 10 Lanzenspitzen, wovon die letzten 5 abgebrochen sind. Tafel 2. 1.) Schleifsteine aus' heimischem Gestein, einzelne mit Bohrloch zum Anhängen; 2.) zu beiden Seiten drei Klopfsteine, sogenannte Kornquetscher, die wohl auch zum Mehlmahlen aus den Früchten der Wassernuss auf den Reibsteinen verwendet wurden, von denen mehrere auf der untersten Etage dieses Kastens vorkommen; 3.) flacher ovaler Stein. Geschiebe, mit begonnener Durchbohrung in der Mitte und dem noch im Loche steckenden Bohrzapfen; bei Brunndorf im Morast 1856 gefunden. Geschenk des Prof. Peter Petruzzi; — 22 — 4.) 8 flache rundliche Steinchen, die beiden obersten aus Kalk, durchlöchert, die übrigen aus Thonschiefer, einer davon links oben mit begonnener Durchbohrung am Rande, Halsschmuck; 5.) 2 kleine Ambosse aus Sandstein zum Dengeln der Broncewaffen, mit Broncespuren auf der Schlagfläche; 6.) 7 weckenartige, unten gewölbte, oben flache Stücke mit Längsrille aus Sandstein, wahrscheinlich Gussformen für Nadeln. Tafel 3. Polierte Steinwerkzeuge. Erste Reihe: Gebrochene Hammerbeile, meist aus Serpentin, 1.) aus Basalt; 2.) aus Sandstein. Mittelreihe: Ganze Hammerbeile, die meisten aus Serpentin. 3.) Serpentinbeil von Franzdorf, Masi'sche Ziegelgrube, Geschenk des Dr. Heinrich Costa; 4.) schönes, ungebrauchtes Serpentinbeil, statt der Schneide mit schmaler Fläche, von Innergoritz, Geschenk des Franz Kotnik in Oberlaibach; 5.) Hammer aus Porphyr, Geröllstein des Savebeckens; 6.) Serpentin-Hammerbeil von Aussergoritz, Geschenk des Artilleriehauptmannes Jakob Cuden. Unterste Reihe: 7.) Zwei Meisselchen aus Diorit; 8.) kleine Axt aus Nephrit, das einzige im Pfahlbau vorgekommene, aus diesem Halbedelsteine angefertigte Steinwerkzeug; 9.) Axt aus heimischem Kalkmergel; 10.) Axt aus rothem Sandstein (Werfner Schiefer). Die weiteren Stücke dieser Reihe meist aus Serpentin, das letzte aus Hornstein. Tafel 4. Spinnwirtel aus Thon von verschiedener Grösse und Form. — 23 — Tafel 5. Polierte Unterkieferstücke vom Rind, als Werkzeuge zum Glätten verwendet. Tafel 6. 1.) An dem oberen Rande 7 Stück Schaber oder Kneifen aus den Hauern des Wildschweines; 2.) 6 Bärenzähne, durchbohrt, als Amulet am Halse getragen; 3.) Vorderzahn des Rindes; 4.) Vorderzahn des Wildschweines, 5.) Eckzahn vom Dachs, alle durchbohrt, Amulete; 6.) in der zweiten Reihe, rechts und links je drei Knochenröhren zum Garnwinden, mit sichtbaren Rillen des Zwirnfadens am Rande, die vier grösseren Stücke aus dem Ellbogenknochen des Singschwanes, die zwei kürzeren aus den Schenkelknochen vom Reh; 7.) in der Mitte unter Glas zweifädige verkohlte Zwirnreste aus Lein, geknotet, Fransenbesatz für Frauenkleider ; 8.) rechts und links von der Glas tafelje 8 Beinnadeln mit Oehr, ganz und abgenützt, aus Knochensplittern von Hirschrippen angefertigt; 9.) Unterste Reihe: Links und rechts 3 und 4 hakenförmige polierte Gewandhaften (Fibeln) aus Hirschhorn, mit Löchern zum Annähen am unteren flachen Ende; 10.) poliertes, durchbohrtes Hirschliornstück mit Gitterverzierung an den beiden Enden; 11.) Hirschhornplatte, vorne mit Querstrichen, dazwischen Verticalstriche, am Rande mit Löchern, ähnlich einem Stücke von Tangermünde, beschrieben von Vir-chow in den Verhandlungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologen 1884, S. 116 f 1; 12.) beiderseits von obiger Hirschhornplatte je 6 ver-tical ausgehöhlte und quer durchlöcherte Hirschhorn- — 24 — zinken mit einseitiger Zuschärfung am oberen Ende, wahrscheinlich für den Fischfang benützt. ■-.-•' Auf dem unteren Gestellbrette dieses Kastens befinden sich: 1.) Längliche Kochsteine, am oberen Ende vom Feuer geschwärzt; 2.) Mahlsteine aus grobkörnigem Sandstein; 3.) Sandstein mit Rille zum Spitzen der Beindolche; 4.) Schalenstein aus Rauhwacke; 5.) Fundstücke von Steinkohle, aus dem Schiefergebirge der Umgebung von den Pfahlbauern nach Hause mitgenommen. Pultkasten an der Wand 2. Mit Vergleichsgegenständen aus der Steinzeit, meist von auswärtigen Fundorten. Obere Stellage: 1.) Funde aus dem Pfahlbau von Roben hausen in der Schweiz, gesammelt von Messi-komer: Geflechte, Fäden, Aepfel, Weizen, Steinaxt in Hirschhornfassung, zwei Steinäxte, Kornquetscher, Messerchen; in cylindrischen Gläschen: Ziegenbohnen, sechs-zeilige Gerste (Hordeum hexastichon) in der Aehre, gemeiner Weizen (Triticum vulgare compactum), Fischschuppen, Fischernetze, gemeiner Weizen in der Aehre (Triticum vulgare antiquum), derselbe in losen Samenkörnern, Topfscherben mit Fingereindrücken, hölzerner Schwimmer, durchlöchert, 3 Pfriemen aus Bein, 2 March-schaber aus Bein, Raspel aus dem Schulterblatt eines Thieres, abgehaktes Hirschhorn, Hirschhorn mit eingeritztem Kreis. Alte Steinzeit. Sammlung von Feuersteinwerkzeugen aus der Stein-, zeit von Perugia, Geschenk des dortigen Prof. ff. Belucci: 2.) Pfeilspitzen mit Ansatz; 3.) Pfeilspitzen, mandelartige; 4.) Ahlen (Puntaroli); 5.) Raspeln (Raschiatoji); 6.) Lanzen- - 25 - spitzen; 7.) Pfeilspitzen, haifischzahriartige; 8.) Steinines-serchen, gebrochen; 9.) Steinmesserchen, ganz; 10.) Feuer-steinmesserchen; 11.) Feuersteinsplitter (Lamme); 12.) Steinkerne (Nuclei), von denen die Splitter abgelöst wurden; 13.) Feuersteinscheibchen (Dischi); 14.) Halsschmuck aus Terracotta-Kugeln. Gypsabgüsse von Steinwaffen in Naturfärbung. 15 — 2i. 15.) Lanze aus Aphanit; 16.) Schleuderstein aus dem Attersee, 0. Oe.; 17.) Durchbohrter Schleuderstein von Göllersdorf, N. Oe.: 18.) Räthselhaftes Werkzeug von Mo-dena aus Serpentin; 19.) Serpentin-Hammerbeil von Ilovez in Kroatien; 20.) Serpentinbeil aus dem Pfahlbau im Attersee, 0. Oe.; 21.) Serpentinbeil aus der prähistorischen Ansiedelung in Brüx, 0. Oe.; 22.) Serpentinbeil aus dem Pfahlbau im Attersee, 0. Oe.; 23.) Wachsmodell einer Lanzenspitze; 23.) neuholländische Waffe Mere-Mene aus Nephrit; 24.) Streitbeil Patu der Morioni auf Chatam Island; 25.) poliertes Steinbeil aus Jaspis, 7-5 cm lang; mit scharfer Schneide 6-5, vom Dragathale bei St. Anna, eine Stunde von Fiume in gleicher Höhe wie Tersat, aus einer beim Eisenbahnbau aufgedeckten Grotte, in welcher viele Thongefässe und Menschenskelete gefunden wurden, Geschenk des Albert Sajz; 26.) Serpentinhammer, 11 cm lang, 4 cm breit, 3 cm dick, aus einem Hügelgrabe bei Möttling, Geschenk des Josef Polilin; 27.) Schleifstein mit Loch zum Anhängen, von St. Veit bei Laibach; 28.) Lanzenspitze aus geschlagenem Feuerstein von Vau-drincurt Bethune, Geschenk des englischen Prähistorikers John Evans; 29.) Nordamerikanische Axt mit Einschnürung unter dem oberen Ende, Geschenk des Missionärs Franz Pirz. — 26 — Im verglasten Bildrahmen 1 an der Wand ober dem Pultkasten 2: Alterthiimer der paläolithi-schen Zeit (alte Steinzeit) aus der Byciskala-Höhle in Mähren nebst einer Zeichnung ihres Grundrisses, zusammengestellt von Dr. W. K. Wanhl in Blansko, mit folgenden Objecten: Feuersteinwaffen: 1.) Kleine Messer; 2.) Messer; 3.) Sägen; 4.)Aexte; 5.) Nucleus (Beinkern); 6.) Pfeilspitze; 7.) aufgeschlagener Röhrenknochen; 8.) Pferd (Equus fos-silis); 9.) Rennthier (Cervus tarandus); 10.) Alpenhase (Lepus variabilis); 11.)Durchbohrter Pferdezahn; 12.)Bein-nadeln; 13.) Knochenpfriemen; 14.) Breccie mit Steinwerk-zeugen. Faltkasten an der Wand 3. Knochenreste vom Wisent oder Auerochs (Bos Bison) und vom Torfrind. Auf dem Gestellbrett. 1.) Atlas, Fussknochen, Schulterblatt, 2.) unter dem Gestellbrett gerade flache, beiderseits schneidige Wirbelfortsätze vom Wisent, gute Vertheidi-gungswaffe, ersetzten das Schwert; 3.) Schädelknochen, 4.) Oberkiefer des Wisent; 5.) zwei Stück Unterkiefer von alten, 6.) zwei von jungen Thieren; 7.) Hörn einer anderen wilden Rindsart, Urochs (Bos priscus). Die übrigen Ober-und Unterkiefer rühren vom Hausrind der Pfahlbauern, dem sogenannten Torfrind, her.. An der Wand ober dem Pultkasten sind Hörner meist vom Torfrind angebracht, oben in der ersten Reihe 1.) das obere Schädelstück vom Wisent mit den ansitzenden Hörnern. Pnltkasten an der Wand 4. Knochenreste vom Wildschwein und Torfschwein. 1.) In der. Mitte vorzüglich erhaltene Schädel vom Wildschwein, Eber und Sau, nebst abgebrochenen Unter-kieferresten dieser Thierart; — 27 — 2.) auf dem Gestellbrett ziemlich gut erhaltene Schädel des Torfschweines, Hausthier der Pfahlbaubewohner; ■ 3.) Unterkieferreste vom zahmen Schwein (Torfschwein), meist junge Thiere, von denen man sehr viele im Pfahlbau vorfand. Wandkasten 5. Die Tafeln 1—10 mit Werkzeugen aus Hirschhorn. Tafel I. Hirschhornbeile mit einseitig begonnener Durchbohrung des eingebrannten Stielloches. Tafel 2. Hirschhornbeile mit beiderseits durchbohrtem Stielloch, meist unfertige Werkzeuge. Tafel 3. Hirschhornbeile in guter Erhaltung, Nr. 1 geglättet, diente vielleicht als Abzeichen. Tafel 4. Hirschhornbeile mit meisselförmig zugeschrägtem Knochenansalz an der Krone. Tafel 5. Hirschhornbeile, stark abgenützt. Tafel 6. 1.) Obere Reihe: Hischhornstangen mit Durchbohrung im längeren Durchmesser des Querschnittes. 2.) Untere Reihe: Hirschhornbeile kleinerer Grösse. Tafel 7. Durchlöcherte Werkzeuge, meist aus Hirschhorn, die Stücke 1 und 2 aus Eichhorn, bügeleisenartig, an einer der Schmalseiten poliert. Tafel 8. Nadeln aus Hirschhornzinken, durchlöchert, zum Anheften der Schilf lagen auf den Dächern der Pfahlbauhütten, vielleicht auch zum Anfertigen der Netze benützt. Tafel 9. Meisselartig zugeschliffene Werkzeuge aus Hirschhorn, am oberen Ende durchlöchert. Tafel 10. Zwei- und mehrzinkige Werkzeuge aus Hirschhorn, in der Knieung durchlöchert. Tafel II. Buchenschwämme (Polyporus fomentarius) zur Verwendung als Zunder, beschrieben von Felix Frei- — 28 — herrn von Thümen in den Sitzungsberichten der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, Jahrgang XXIX 1879, December. . Tafel 12. Knochen vom Hirsch, Wildschwein und Biber mit Ansätzen von Vivianitkrystallen (phosphorsaures Eisen). Auf dem unteren Gestellbrett dieses Kastens befinden sich: 1.) Bär (Ursus Arctos), Schädel und Unterkiefer; 2.) Elch (Cervus Alces), Stirntheil des Schädels mit den Ansätzen der beiden abgehackten Geweihschaufeln, ganze Elchgeweihschaufel, die Rinde meist abgeschält, Ober-und Unterkieferreste mit den darin steckenden Zähnen; 3.) Hirsch (Cervus elaphus), Schädelstücke, Oberkieferreste, Unterkiefer; die Zahl der im Pfahlbau verspeisten Hirsche betrug, nach den aufgefundenen Kieferresten zu schliessen, über 500 in allen Altersstadien; 4.) Gehörntes Schaf (Ovis [?]), wahrscheinlich vom Muflon abstammend, das häufigste Hausthier im Pfahlbau, auch Kiefer von Lämmern und Kitzen waren nicht selten; 5.) Ziege (Capra Hircus), ebenfalls häufig vorkommend. • Pultkasten an der Wand 6. Knochenreste meist von Fischen und Vögeln. 1.) Grosse Fischwirbelknochen; 2.) Unterkiefer vom Hecht (Lucius esox); 3.) Schlundzähne von Fischen; 4.) Reste der Schlammschildkröte (Emys lutaria); 5.) Fischotterschädel (Lutra vulgaris); 6.) Unterkiefer vom Luchs; 7.) Marder. Die Vogelwelt ist reichlich vertreten: 8.) Adler (Knöchelchen der Klaue), Pelikan, Singschwan, Storch, Graugans, Polarsägetaucher, Löffler. Spiessente, Stockente, Tafelente, Mittelente, Kormoranscharbe, Kranich, Reiher. — 29 - Wandkasten 7. Die Tafeln 1 — 5 mit Werkzeugen aus Tbierknochen. Tafel I. 1.) Beingriffel zum Einzeichnen der Ornamente auf Thongefässe; 2.) Pfeilspitzen aus Bein; 3.) Pfriemen aus Bein, zum Vorbohren der Näth-löcher an zusammenzunähenden Fellen; 4.) Haarnadeln. Tafel 2. Stechwerkzeuge aus Bein, schön poliert, meist aus Hirschhornknochen. Tafel 3. Dolche, aus den Unterarmknochen vom Hirsch angefertigt. Tafel 4. 1.) Gekrümmte Stechwerkzeuge aus denFuss-knochen vom Hirsch; 2.) Rippenstücke vom Hirsch zum Glätten der mit freier Hand angefertigten Thongefässe. Tafel 5. 1.) Löser aus Bein zum Abbalgen der Häute getödteter Thiere; 2.) Löffelchen aus Knochenröhren zum Marchschaben aus den der Länge nach gespaltenen Tbierknochen. Tafel 6. Metallwerkzeuge und Warfen. a) Aus Kupfer. 1.) Axt in der Form der Steinaxt, 9 cmlang, an der Schneide 7 cm breit; 2.) 2 offene Armbänder aus schmalen Kupferstreifen mit umgerolltem Ende; 3.) 3 Lanzenspitzen mit Mittelrippe und Ansatz, 13 cm lang; ■ 4.) 4 Messerchen mit Griffzunge, das grösste 12, das kleinste 3'5 cm lang; 5.) 5 Pfriemen mit Griffzunge zum Vorbohren der Nathlöcher in Fellen. — 30 — h) Aus Bronce. 6.) 3 Schmucknadeln; 7.) Schwert in Schilfblattform mit Doppelrinne am Rande, an der Ausweitung unter dem Griff mit 4 Nietlöchern, mit ebensovielen an dem Griffansatz, 52 cm lang, 3"7 cm grösste Breite. Bei Aussergoritz gefunden; 8.) kleineres Schwert in Schilfblattform mit Doppelrinne längs der Mittelrippe und mit 4 Nietlöchern am Ansatz, 36 cm lang, 3 cm grösste Breite; 9.) Dolch mit 4 Nietnägeln am halbkreisförmigen oberen Ende für den Griff und eingravierter Verzierung, 29 cm lang, 2-6 cm breit. Gefunden im Moore bei Lauerza, geschenkt von Lenzhe; 10.) Dolch aus prächtiger goldgelber Bronce mit 6 Nietnägeln am oberen halbkreisförmigen Ende, der Durchmesser daselbst 6'6 cm, feine Gravierung von mehrfachen Halbkreisen und parallelen Linien längs der Mittelrippe, 20• 5 cm lang, 3-o grösste Breite; 11.) Palstab,* 16'5ch( lang, 3 cm breit. Von Ausser-goritz. Artilleriehauptmann Jakob Cuden; 12.) Kelt (Hohlmeissel) mit Gussnath und vergossenem Ringel am Rande der Tülle, noch ungebraucht, 14 cm lang, Schneide 6'3 cm. Von Aussergoritz 1888; 13.) Kelt (Hohlmeissel) mit Gussnath und vergossenem Ringel an der Tülle, aus dem Laibachfluss bei Vertiefung des Flussbettes ausgegraben. c) Aus Eisen. 14.) Kelt (Hohlmeissel) 19 cm lang, Schneide 8 cm, Durchmesser der Tülle 5-5 und 4 cm, mit in der * Bezeichnung für Beile, deren Schiltung mittels Metall-Lappen geschah, ähnliche Beile mit Schaftröhren nennt man «Kette». auch Hohlmeissel. — 31 - letzteren steckendem gekrümmten Ende der Handhabe aus einem Wurzelstück angefertigt. Kam nächst Aussergoritz beim Stechen eines Torfgrabens zum Vorschein, October 1888. Einziges bisher in dem Moore gefundenes Eisenwerkzeug aus der Urzeit. Auf dem unteren Gestellbrett dieses Kastens befinden sich: 1.) Reh (Cervus Capreolus), Schädelreste mit ansitzenden Krikeln, Oberkieferreste und Unterkiefer; 2.) Biber (Caslor Fiber), Schädelreste. Ober- und Unterkiefer, nebst zwei ganzen Schädeln. Die aufgefundenen Gebisse gehörten etlichen 150 Individuen an; 3.) Wolf (Canis Lupus), Schädel und Unterkiefer; 4.) Hund der Broncezeit (Canis matris optimae Jei-teles), vom indischen Wolf abstammend, dem jetzigen Wolfshund ähnlich, kam an Stellen vor, wo Gusschalen, Gussmodel und dickwandige Schalen die Broncezeit andeuteten; 5.) Hund der Steinzeit (Canis familiaris), vom Schakal abstammend, dem jetzigen Spitz ähnlich, war an Stellen des Vorkommens der Steingeräthe nicht selten ; 6.) Dachs (Taxus Meles), die Schädel kamen nicht zerstreut vor, sondern an verschiedenen Stellen beisammen. Nur vom Hund und Dachs wurden die Schädel nicht zerschlagen, sondern ganz belassen; 7.) Fussknochen vom Hirsch, der Länge nach mit dei Steinsäge eingeschnitten, zur Erzeugung von Dolchstielen; 8.) Fussknochen vom Hirsch mit sehr feiner Quer-streifung. Thonerzeugnisse aus dem Pfahlbau. Die Töpferei der Pfahlbaubewohner entbehrte der Drehscheibe, die Gefässe wurden aus mit Quarzkörnern — 32 — gemengtem Thon mit freier Hand geformt; an der Luft getrocknet und im offenen Feuer leicht gebrannt. Bei verzierten Gefässen sind die Einritzungen meist mit Kreide oder weissem Thon ausgefüllt. Unverzierte Töpfe und Schalen befinden sich auf den beiden obersten Gestellen der Wandkästen 1, 5 und 6, eine Auswahl der interessantesten Stücke enthalten die beiden Glaskästen in der Mille des Saales. Freistehender Kasten 8. In den oberen Abtheilungen stehen auf Glastafeln in den beiden Vorderreihen verzierte, meist gut erhaltene Gefässe; in den beiden rückwärtigen Reihen sind daselbst Gefässe ohne Ornamente aufgestellt und bringen die verschiedenen Formen der Töpfe, Schalen, ihrer Henkel und sonstiger Ansätze zur Anschauung. Beliebte geometrische Figuren der Verzierung sind das Dreieck als Auszackung, die Raute, der Kreis, die beiden letzteren oft mit eingezeichnetem Kreuz, das Zickzackornament erscheint entweder in einfachen Zackenlinien oder noch häufiger als Nachahmung von Stickereien und überhaupt von Nadelarbeiten, reich verziert. Gefässe mit Kreuzornament kommen in dieser Sammlung 15 vor, das Kreuz ist gerade oder schief. Zu den schönsten Stücken gehören: 1.) Topf mit Rautenkreuz, die Seiten mit spitzenartigen Auszackungen; . 2.) Feldflasche, deren Henkel abgebrochen ist, in der Form eines Ziegeneuters, mit schmaler Standfläche und verengtem Hals, an der Seite Kreuzornament, am Rücken glatt mit verticalem Wulst, längs diesem Nathimitation; Nachbildung einer ledernen Feldflasche; 3.) Topf mit grossen Vierecken, an den Innenseiten mit Tupfen, innerhalb kleinere Vierecke mit breitem Kreuz und Tupfen; — 33 — 4.) kleines Töpfchen mit Kreis, darin gerades Kreuz, die sti'icliulierten Zwischenräume der Arme mit glatten Dreiecken ausgefüllt; 5.) Töpfchen mit geraden Kreuzen zwischen zwei Doppelnäthen, die Kreuze mit horizontalen und verticalen Strichen; 6.) Schalenfragment mit medaillonartigem verzierten Kreis, in dessen Mitte ein Kreuz; 7.) zwei verzierte Töpfe mit viereckiger Ausbauchung. Die Sammlung von instructiven Gefäss-scherben auf den Gestellen des unteren hölzernen Einbaues beginnt an der Schmalseite des Kastens nächst der Fensterwand: 1.) Topfböden mit Löchern und durchlöcherte Seitenwände, einige zum Durchziehen von Aufhängschnüren, andere wahrscheinlich von Gefässen für Käsebereitung herrührend, aus denen die Molke durch die Löcher abf)oss: 2.) Randwülsle von Gefässen mit Tupfen oder Einkerbungen von Nägeleindrücken. (Burgwalltypus der deutschen Archäologen); 3.) Scherben mit vertikaler Streifung, durch Finger hervorgebracht, die Zwischenrippen mit Nägeleindrücken gekerbt; 4.) kranzförmige Wulst mit Tupfen durch Nägeleindrücke. In der ersten unteren Ahtheilung der linken Längsseile: 5.) Schlangenförmiger erhabener Wulst; 6.) äussere Gefässwand durch Nagelritze des Fingers rauh gemacht; 7.) einfache gerade Striche in der Länge und Quere: 8.) Ornament nach dem Abdruck eines schmalen BasLbandes; 3 - 34 — 9.) Ornament, durch eingedrückte Schnüre erzeugt: 10.) Scherben mit Andeutung des Mäanders in roher Ausführung. In der mittleren unteren Abtheilung der Längsseite sind Scherben mit mannigfacher Ausführung des Zacken-ornamentes, ferner 11.) zwei Scherben mit eingedrückten kleinen Kreisen, hervorgebracht durch das Betupfen mit einem querdurchschnittenen hohlen Binsenhalm; 12.) dicht stehende schnurartige Verzierung mit sehr feinen verticalen Strichen an den Schnüren. In der dritten unteren Abtheilung der Längsseite: 13.) Sammlung von Scherben mit Kreuzornament, darunter besonders hervorzuheben: 14.) medaillonartiges grosses Kreuz, in der Mitte mit einem kleineren Kreuz, an den Seiten verziertes breites Zickzackband; 15.) Kreuz, von mehreren Kreisen umgeben, zwischen diesen ein Zickzackband, sehr ähnlich einem derart verzierten Gefässcherben aus dem Palaste der Könige von Tyrins. Schliemann, Tyrins S. 113 mit Abbildung; 16.) Sammlung kaninehenlochartiger Gefässhenkel (Ansäe cuniculares), horizontale Durchlöcherung der meist schön verzierten verdickten Gefässwand zum Durchziehen von Aufhängsclmüren. Auch in den Terramaren Oberitaliens vorkommend: 17.) Sammlung verzierter Henkel, einer derselben doppelt durchbrochen: 18.) Henkel mit blattrippenartiger Verzierung: 19.) oberes Bruchstück eines Gefässes mit vier Henkelansätzen, mit verticalem Doppelioch zum Durchziehen der Schnüre. - 35 — Vordere Schmalseite des Kastens unten: 20.) Dickwandige verzierte Schalenscherben, der Broncezeit angehörig. In der ersten unteren Abtheilung der rechten Längsseite des Kastens: 21.) Fünf Kinderklappern mit Steinchen in der Aushöhlung, davon zwei in Cylinderform, eine als Doppelkegel, dann Eule und Igel; 22.) auf den übrigen Gestellen dieser Abtheilung Töpfchen und Schälchen, die als Kinderspielzeug dienten. In der mittleren unteren Abtheilung dieser Längsseite : 23.) Kleine Töpfchen und Schälchen in sorgfältigerer Ausarbeitung. In der letzten unteren Abtheilung rechts : 24.) Verschiedene kleine Töpfe. Freistehender Kasten 9. Obere Abtheilung auf Glastafeln: Sammlung von Zähnen erlegten Wildes. 1.) Biber: 2.) Eber; 3.) Bär; 4.) Hirsch; 5.) Auer-ochs (Bison); 6.) Rind; 7.) Hamm erbeile aus Hirschhorn; S.) Dolche und Pfeilspitzen aus Thierknochen; 9.) Nadeln; 10.) Garnwinden aus Röhrenknochen; 11.) Spinnwirtel. Untere Abtheilung auf hölzernem Gesielleinbau: 1.) Dickwandige Gusschalen, defecl, mit metallischen Resten am Boden, daneben abgebrochene Stücke des Griffes mit Stielloch; 2.) Gussmodell einer Hacke, nebst Bruchstück eines derartigen Gussmodells; 3.) Gusstrichter, 4 Stück; 3* - 36 - 4.) 6 kleine Schmelztiegel mit viereckiger Vertiefung oben und unten; 5.) 10 hohle Thoncylinder mit krempenartigem Rande an dem einen Ende; 6.) Estrich; 7.) 2 Webstuhlbeschwerer, solide Gylinder, schwach gebrannt, vertical durchlöchert; 8.) Thonlöffel; 9.) 2 dickwandige Lampen mit Griff; 10.) flasehenförmige Gefässe; IL) Gefäss in Form einer Rindsklaue: 12.) Becher in Schifform; 13.) dicke tellerartige Gefässe mit starker kurzer Seitenwand und verticalen. weit abstehenden Rippen an der letzteren; 14.) lebzeltartiges Idol, weibliche flache Büste mit reicher Spitzenverzierung vorne und rückwärts, der Kopf fehlt; 15.) schmales dünnwandiges Trinkgefäss, defect,. Nachbildung einer bekleideten Menschengestalt bis zu den Knieen, am Gefässhalse zwischen den Augen die Nase erkenntlich, an den Armstummeln die Finger mittelst Einritzung angedeutet, das Kleid vorne offen, an den Rändern mit Kreuzornament in Vierecken; 16.) dickwandiges Trinkgefäss, sauber geglättet, weibliche Figur darstellend, mit reichverziertem Kleide, bloss die eine Hälfte vorhanden in zwei zusammenpassenden Fragmenten; 17.) Böden figuraler Gefässe wie 15 und 16; 18.) seichte dickwandige Schalen mit abgeschnürtem Fuss in Kreuzform ausladend, unten mit Kreuzeindruck. - 37 - Vordere Schmalseite des Kastens unten: 19.) Kreuzeindrücke an der unteren Seile des Fusses der dickwandigen Schalen sub 18. Rechte Längsseite des Kastens: 20.) Conchylien des einstigen Seebodens; 21.) Holzkohle aus dem Pfahlbau; 22.) Waldmoose zum Verstopfen der Fugen in den Hütten; 23.) Wassernuss (Trapa natans), in Spiritus und trocken, aus dem Pfahlbau, etliche Stücke zur Verglei-chung aus dem Ossiacher See in Kärnten. Diese Wasserpflanze, dermalen im Laibacher Moore nicht mehr vorkommend, bedeckte einst den Laibacher See in grosser Ausdehnung, die mehligen Kerne ihrer Früchte von kastanienähnlichem Geschmack ersetzten den Pfahlbaubewohnern das Getreide; die zackigen Fruchtschalen der Wassernuss bedeckten den Seegrund des Pfahlbaues bei 25 cm hoch; 24.) Haselnüsse (Corylus Avellana), die Schalen kamen massenhaft vor; 25.) Kornelkirsche (Cornus mas), ebenfalls massenhaft; 26.) Traubenkirsche (Prunus Padus) wurde genossen; 27.) Himbeei'samen (Rubus idaeus) in vereinzelten Klumpen auf dem einstigen Seegrunde, wurden nach aus-gepresstem Safte in den See geworfen; 28.) Eicheln, nicht selten; 29.) grasartiger Lihall mancher Töpfe; 30.) verkohlter Apfel; 31.) Baststrick; 32.) verkohlter Baststrick; 33.) verkohlter Zwirn; 34.) verkohlte Schnüre; 35.) Cyhndergläschen mit verschiedenen Samen; 36.) zwei Biberfallen aus Eichenholz in Kahnform, mit ausgestemmter viereckiger Oeffnung im Boden, worin — 38 - zwei aueinanderschliessende Klappen mit drei viereckigen Ausschnitten auf hölzernen Angeln sich drehen. In den Querlöchern am vorderen und hinleren Ende steckten starke runde Hölzer, welche auf die unter denselben eingepasslen elastischen Holzstäbe, längs dem Rande der Falllhüren verlaufend, drückten und das Zuklappen der letzteren bewerkstelligten. Länge 8ö ov»,< Breite 30 cm. Flache Holzstücke zum Aufstellen des Fangapparales liegen bei. Das eine Stück wurde bei Lauerza unter dem Torfe gefunden. Geschenk des Herrn Lenzhe in Lauerza, das zweite in Schwarzdorf. Zwei ebenso gearbeitete Fallen sind aus Norddeutschland bekannt, ebenfalls im Torf gefunden, bei Triebsens in Neuvorpommern und in Samov bei Guvien. Beschreibung und Abbildung derselben in den Sitzungsberichten der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, Junisilzung 1873, S. 18 und 1874, S. 14, Tafel XIV. 37.) In der zweiten Reihe des stufenförmigen Gestelles, bearbeitete Holzstücke; 38.) Schiffchen, aus Holz geschnitzt, Kinderspielzeug; 39.) löffelartiges Werkzeug aus Eibenholz; 40.) Näpfe und Schalen, aus Masernholz ausgehöhlt: 41.) bearbeitete Pfahlhölzer, von denen viele Tausende, in dem Seeboden steckend, aufgedeckt wurden. Saal II. Enthält die reichen Funde aus der Melallzeit Krains mit thunlichster Anordnung nach den einzelnen Gegenden, von wo sie stammen. Die sogenannte alte Broncezeit, in welcher man die Bearbeitung des Eisens nicht kannte, hat bisher in Krain nur wenig Fundstücke 39 - geliefert, dieselben befinden sich auf drei Tafeln irn Kasten 4 dieses Saales und werden in der Reihenfolge der Kastennumerierung später angeführt, obschon ihnen nach der Zeitfolge der erste Platz an dieser Stelle gebürte. Ausserordentlich reich an Metallgegenständen gestaltete sich in Krain die Periode der ersten Bearbeitung des Eisens, die sogenannte Hallstädter Epoche welcher die überwiegende Mehrzahl der Sammlungen dieses Saales angehört. In dieser Periode wurden die in der vorhergegangenen Broncezeit aus Bronce gegossenen Waffen und Schneidewerkzeuge durch Lanzen, Hacken und Messer aus Schmiedeisen ganz verdrängt, die Bearbeitung der Bronce fand nur mehr für Schmuckgegenstände und Gefässe statt, worin man es zu grosser Vollendung brachte. Neben diesen Erzeugnissen aus Bronce treten aber auch Nachahmungen derselben in Eisen auf, welche jedoch durch Rost sehr gelitten haben. Wandkasten 1. Bis zu dessen Mitte reichen die Funde aus den Gräbern bei Watsch. Tafel 1—20. Ein Gemälde des grössten dortigen Todtenfeldes am Slemschekberge, vom k. k. Rittmeister Lasslo Benescli in Oel gemalt und dem Museum verehrt, hängt an der Wand links vom Ein gange in diesen Saal. Der im Waldboden eröffnete Schurfgraben zeigt die in ausgegrabenen Löcliern steckenden, mit Leichenbrand gefüllten und mit Steinplatten bedeckten Urnen und einzelne Skelette: die Leichenverbrennung war überwiegend, die Bestattung ganzer Leichen viel seltener. Die Watscher Funde sind - 40 — für die Urgeschichte von solcher Bedeutung, dass auch eine kurze topographische Notiz über dieselben gerechtfertigt erscheint. Der Marktflecken Watsch liegt zwei Wegstunden nördlich vom Stationsplatze Littai auf einer ausgedehnten fruchtbaren Bergterasse ober dem linken Saveufer, wo nach der Volkssage eine bedeutende Stadt gestanden sein soll, von der sich jedoch keine Reste erhalten haben. Die Gräberstätten sind zerstreut, die nächste und bedeutendste ist östlich von Watsch am Südabhänge des Slemschekberges ober der Ortschaft Klenik. Es wurden daselbst von den Bauern schon in früheren Decennien bei Weganlagen und Neubrüchen riesige Thonurnen nebst Broncegegenständen und eisernen Werkzeugen zutage gefördert, die grössten, gut erhaltenen Thongefässe verwendete man als Behältnisse für Getreide, die broncenen wurden bei Seite geworfen oder an den Dorfschmied um ein unbedeutendes Entgeld abgegeben. Im Jahre 1878 erstattete der Volksschullehrer in Watsch Franz Perazzi an das Landesmuseum die Anzeige über ein daselbst im Frühjahre aufgedecktes weibliches Skelet mit broncenen Armbändern, worauf durch Musealcustos Desch-mann und Hofrath von Hochstetter die systematischen Nachgrabungen daselbst eingeleitet und vom Museumspräparator Ferdinand Schulz durch mehrere Jahre mit dem besten Erfolge fortgesetzt wurden, später befassten sich einige bei diesen Aufdeckungen verwendete Arbeiter mit den Nachgrabungen auf eigene Faust, nicht eben zum Vortheile der Wissenschaft. Ueber tausend Gräber wurden aufgedeckt, meist Flachgräber nebst etlichen Tumulis. Eine ganze Reihe ausgehobener Riesenurnen befindet sich auf der obersten Etage dieses Wandkastens, — 41 — der in ihnen hinterlegte Leichenbrand rührte oft von vielen verbrannten Leichen her: diese Behältnisse waren eine Art Familienbegräbnisse, in ihnen lagen Schalen und Gefässe, von denen eine Sammlung nebst einzelnen verzierten Urnen mittlerer Grösse im Kasten 5 dieses Saales aufgestellt ist. Ausser dem Rudolfinum besitzt auch das kais. Hofmuseum für Anthropologie in Wien und die Sammlung Sr. Durchlaucht des Fürsten Ernst Windisch-gräts wertvolle Gegenstände aus diesem Gräberfelde. Das merkwürdigste Stück ist das in der mittleren Abtheilung des freistehenden Kastens 4 ausgestellte Broncegefäss mit figuralen Darstellungen. Es gab aber noch ausser dem Gräberfelde am Abhänge des Sleinscliekberges. von wo die meisten Funde dieser Abtheilung herrühren, längs dem von Watsch zum heil; Berge sich erstreckenden Gebirgskamme andere kleinere Gräberstätten; eine derselben in der Waldparcelle Perklanjovz in der Nähe von Zwetesch und zwei Hügelgräber .unmittelbar vor dieser Ortschaft wurden im Jahre 1882 von Ferdinand Schulz aufgedeckt. Die daselbst gemachten Funde tragen die Bezeichnung Zwetesch. Literatur. Deschmann und Hochstetter, Prähistorische Ansiedelungen und . Begräbnisstätten in Krain. S. 7—29 mit Abbildungen, erschienen in den Denkschriften der k. Akademie der Wissenschaften, 42. Band. Wien 1879. — Deschmann, Ein Kunstwerk altetruskischer Metalltechnik, erschienen in den Mittheilungen der Cen-traleommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst-und historischen Denkmale, N. F., Band 9, Wien 1883. — Hochstetter, Die Gräberfunde von Watsch und St. Mar-garethen in Krain und die Hallstädter Periode, erschienen in den Denkschriften der k. Akademie der Wissenschaften. — 42 — 47. Band, Wien 1883. — Taolo Orsi, Cenni sulle neero-poli carniche e sulla silula figurata di Watsch, in den Atti et memorie della deputazione di sloria patria per le provincie di Romagna, III. Serie, Vol. L, Fase. V., Mo-dena 1883. Tafel I. 1.) Spiunwirtel aus Thon, SLein, Bein, Bronce und Eisen; 2.) Thonring, Untersatz für kleine Kochtöpfchen. Derartige, zuerst aus der Schweiz bekannt gewordene Thonerzeugnisse kommen auch in Krain auf vielen Gra-dische's häufig vor, so z. B. in Tersische bei Zirknitz, in Ulaka bei Altenmarkt nächst Laas, in Pleschiwiza ober Hof, in Adamsberg nächst Hof u. a. a. 0.; 3.) Schleifsteine: 4.) Webstuhlbeschwerer aus Thon und Stein. Tafel 2. 1.) Eiserner Halsring mit angerostetem Broneeschmuck. einem verzierten dünnen Plättcheu und zweispiraligem Ohrring, aus einem Brandgrabe; 2.) 4 durch Rost zusammengekittete broncene Armringe nebst eisernen Bruchs lücken und verbrannten Menschenknochen, aus einem Brandgrabe; 3.) 6 broncene Pfeilspitzen, die mittlere mit Tülle und Widerhaken, die erste links und die oberste flach mit Widerhaken, die übrigen konisch dreiflügelig mit Gilftloch; 4.) 2 eiserne Messer, eines mit ausladendem Hirschhorngriff von Zwetesch, das andere mit Bronceblech-beschlag am Griff; 5.) Eisenlanze 30 cm lang, wovon auf das Blatt 12-2 entfallen, an der Tülle mit Bronceblechbeschlag; 6.) eiserner Dolch in Broncescheide, Griff fehlt, 26 cm lang, das Blech der Scheide mit reihenweisen Kreisen und Punkten in getriebener Arbeit verziert; — 4.3 — 7.) eiserne Hauwaffe, am Griff gekrümmt, in der Form eines Faschinen-Messers, in Holzscheide, mit Bronce-hlech beschlagen, mit zwei broncenen Anhängeringen, 45 cm lang, Thierfiguren auf dem Bronceblech in Tre-molierstich eingraviert, auf einem abgefallenen Blechstück ein Steinbock, die Umrisse mit Rotlistift eingezeichnet. Aus dem Grabfelde in Zwetesch. Tafel 3. Eiserne Schmucksachen. 1.) Halsring mit Berloque; 2.) Haarnadel, oben in zwei Krümmungen auslaufend; 3.) rechts und links Bogenfibeln von verschiedener Grösse und Erhaltung, an der zweiten rechts die Nadel und Nuthe ganz erhalten. Tafel 4. Bernstein- und. Glasperlenschmuek, nach dem Vorkommen. bei einzelnen Leichen an Schnüre gereiht. 1.) Armband aus fünf Schnüren kleiner Bernsteinperlen mit fünf durchbohrten Querleisten zum Durchziehen der Schnüre, lag bei einer Kindesleiche: 2.) Schnur mit grossen Bernsteinperlen, in der Mitte ein Broncekörbchen; 3.) Halskette aus gedrehten Broncedrahtgliedern (Saltaleoni). Tafel 5. Grüne und blaue einfarbige Glasperlen, dann G Schnüre mit Bernsteinschmuck, unLer diesen 3 grosse flache Stücke quer durchbohrt; der ganze Schmuck dieser Tafel lag bei einer Frauenleiche mit den 30 Armbändern der Tafel 7. Tafel 6. Eiserne Waffen und. Werkzeuge. 1.) 11 Kelte (Hohlmeissel). der grösste mit dem angesteckten Ende des oxydierten gebogenen Holzstieles, 24 cm lang, an der Schneide 5 cm; — 44 — 2.) Hacke mit horizontalem Schaftloch; 3.) Haue, am Nacken mit Ansatz; 4.) gekrümmte Hacke mit horizontalem Schaftloch, am Nacken mit Ansatz. Tafel 7. 30 Armringe ohne Verzierung, die meisten offen,-*bei einer Frauenleiche gefunden. Tafel 8. 1.) 3 Halsringe, der grösste gedreht; 2.) 15 hohle Arm- und Fussringe aus Bronceblech, meist eng gerippt, oder mit Strichbändern, dazwischen Zickzacklinien. Tafel 9. 10 eiserne Lanzenspitzen in verschiedener Grösse und Form, die längste 56 cm, wovon: auf das Blatt 32, auf die Tülle 24 cm entfallen. Tafel 10. Broncene Ohrgehänge und Gürtelbleche. 1.) Grosser Ohrring aus schmalein Bronceblech, fast zweispiralig, im Durchmesser 9-5 cm, in der Mitte mit beiderseitiger Randeinfaltung zum Festhalten des durch den Schlitz am Ohrläppchen durchgezogenen Blechstreifens; 2.) grosser verzierter Ohrring aus schmalem Bronceblech, Durchmesser 7-5 cm, mit Häckchen am verschmälerten Ende und durchgeschlagenem Loch am anderen Ende'zum Einhakein; 3.) Ohrring aus Blech mit erhabener Punkt- und Buckelverzierung und langem reichen Beliang, bestehend aus 6 aneinander hängenden Doppelspiralen und zum Schluss ein eingehäkelter Ohrring mit eingeschlagenen Kreisen und Verzierung in Tremolierstich, von Zwetesch; 4.) Ohrringe aus halbcylindrischem Blech mit mäan-derartiger Punktverzierung, an den beiden Längsrändern ausgezogenes Häkchen und Loch; 5.) zweispieraliger schmaler Ohrring mit Mittelrinne, am Rande mit schiefen Strichen; — 45 - 6.) einfacher Draht, spiralig gebogen; 7.) rhombische Gürtelschliesse mit dreireihig eingeschlagenen Punkten, dazwischen Verzierung in Tremo-lierstich, Länge 13'5, Breile 4'5 cm, einerseits am Ende hakig gekrümmt, anderseits mit Querarm; 8.) Gürtelblechfragment mit Ring und Lederhalter, 5'5 cm lang, 6 cm breit, Zickzackband zwischen zwei horizontalen Doppelschnüren; 9.) Gürtelblech, 12-2 cm lang, 5"5 cm breit, mit 4 horizontalen Strichen, in der Mitte reihenförmig eingeschlagene Kreise mit Centrum, oben und unten Kreise mit tangierenden Bändern in Tremolierstich oben und unten verbunden. Das nämliche Ornament auf dem Gürtelbleche links, 18 cm lang, 4 cm breit. Tafel II. Broncene Gürtelblecrie. 1.) 2 Gürtelbleche mit Nietknöpfchen und mit.verschmälerten Lederhaltern am angehängten Ring; 2.) Gürtelblech mit Doppelkreisen und Schwanen-verzierung in getriebener Arbeit, 19 • 5 cm lang, 7 cm breit; 3.) Gürtelblech, 22 cm lang, 2'5 cm breit, mit Thier-darstellungen in getriebener Arbeit, zu äusserst beiderseits eine Gans, dann zwei kämpfende Eber und Eber gegen einen Hund gewendet, die Umrisse der Figuren punktiert; 4.) Gürtelblech, 23-5 cm lang, 5'7 cm breit, mit Nietenknöpfen beiderseits, ringsum zwei eingravierte, verschlungene Wellenbänder; 5.) Gürtelblech als Lederüberzug, mit Mäanderver-zierung in erhabenen Punkten. Tafel 12. 1.) Armringe aus Eisen; 2.) Pferdetrense; 3.) vierzackiges schmales Steigeisen; 4.) Ring mit angerostetem Gewebe. — 46 — Tafel 13. 25 broncene, voll gegossene Armringe, davon 4 glatt, die übrigen mit bandartiger Streifen- und Rippenverzierung, die einzelnen Paare von verschiedener Grösse und Dicke, 8 derselben mit anschliessenden Enden, die übrigen übergreifend. In der Mitte 2 zierliche, geschlossene dünne Armringe für Kinder, daneben 2 vierspiralige, ebenfalls für Kinder. Tafel 14-. 1.) 15 Haarnadeln, davon 5 mit eingerolltem oberen Ende, die übrigen 10 mit Knöpfen in Abständen, 3 Stücke in vorzüglicher Erhaltung, die beiden längsten 18 und 19 cm lang; 2.) 3 Nähnadeln mit Oehr, zu beiden Seiten je drei Armringe; 3.) Pendeloques aus Blei, mit Oese. verziert, drei Stück; 4.) Pendeloques aus Bronce, mit Oese, verziert, vier Stück; 5.) Kreuzchen, kurz gedrungen, mit 1"7 cm langen Armen; 6.) Gürtelringe; 7.) dreieckiges Bronceplättchen als Anhängsel am Ringelchen. Tafel 15. Eiserne Schmucksachen. 1.) 5 Stück Gürtelringe; 2.) Gürtelbleche: 3.) Gürtelblech mit angerostetem groben Gewebe. Tafel 16. Broncene Gewandhaften (Fibeln). 1.) 11 Krainer-Fibeln; bogige Gewandhafte, mit eisernem Draht als Kern, mit ßronceknoten umgössen, der Eisendraht in zwei Spiralen auslaufend, die eine in die Nadel fortgesetzt, die andere zur flachen Nuthe ausgehämmert, die eisernen Beslandtheile dieser Fibel meist • — 47 — abgefallen; eine für die krainischen Gräber der Hallstädter Periode besonders charakteristische Gewandhafle, daher ihre Benennung Krainer oder Watscher Fibel; 2.) Bogenfibel mit halbkreisförmigem kantigem Draht (Fibula semilunaris); 3.) 4 Bogenfibeln, die erste links mit anhängenden Ringen, die zweite eng gerippt. Tafel 17. Broneene Gewandiiaften (Fibeln). 1.) 10 Certosa-Fibeln von verschiedener Grösse, die längste 11 cm lang; 2.) 4 Fibeln mit Knöpfen am bogigen, in der Mitte verdicktem Bügel; 3.) Fibel, am Bügel mit Knoten, an der Nuthe mit sitzendem Vögelchen, das Ende des Nadelhalters oben ohrlöffelähnlich ausgehöhlt; 4.) Fibeln vom Typus der Nachenfibeln, unten nicht ausgehöhlt, aus Bronceblecli, oben mit kleinen Löchern zum Eingiessen einer Ausfüllungsmasse: 5.) Nachenfibel, kleine, mit schnurartiger Mittelrippe und Seitenrändern; 6.) 7 Armbrustfibeln, eine mit anhängendem Knotenring, zwei mit Kettchen. Tafel 18. 1.) 25 eiserne Messer; 2.) 8 flache eiserne Pfeilspitzen mit Widerhaken. Tafel 19. Verschiedene Sermmckgegenstände. 1.) Fibel, 7-5 cm lang, mit einem Vögelchen am Bogen und reichem, 15 cm langem Behang an einem Ringe, ein viereckiger und zwei dreieckige Rahmen nebst grossem halbkreisförmigem, punktiertem Blechstück und Querplättchen mit Ringelchen, Kettchen, gegliederten cylindrischen Stäbchen und dreieckigen Doppelblechen; aus dem Grabfelde in Zwetesch: - 48 - 2.) 2 stärkere Fibeln mit knospenähnlichen Ansätzen am Bügel, die eine 15 cm lang, die andere gebrochen, 9 cm lang, ausser den Knospen noch mit 4 Vögelchen, im Bügel 3 Löcher; von Zwetesch; 3.) rechts 8 Schlangenfibeln; 4.) 7 Schlangenfibeln mit angenieteten zweireihigen Scheibchen am Bügel; 5.) Fibel mit Vögelchen am Bügel und an einem Kettchen hängender cylindrischer Trommel, 4 cm lang letztere verziert mit an Kettchen hängenden dreieckigen Doppelblechen; 6.) 5 schlangenförmige Fibeln mit flach gehämmertem, wellig gebogenem Draht, ober dem Bügel kreisrundes Scheibchen. Tafel 20. Verschiedene Schmucksachen. 1.) Zwei bekleidele Menschenfigürchen, aus Bein roh geschnitzt, 5 cm und 4 cm lang; 2.) 4 hohle Cylindei- aus Hirschhorn; a) der erste links 6 cm lang mit 3-6 cm langem schmalen Griff, im Durchmesser 5 cm, Verzierung eingeschnittene Kreise mit Centrum am Griff, dann am Umfange in den Zonen Mäander und Kreise, letztere oben und unten von schiefen Tangenten berührt; b) das zweite Stück, 7 cm lang, Durchmesser 5 cm, mit eingezeichneten Rhomben, an den abwechselnden Durchschnitten der Seiten Doppelkreise mit Centrum, an den Rändern einige Löcher; c) drittes Stück, 4 cm lang, 3 cm Durchmesser, glatt, mit 4 Löchern; ü) Hälfte eines Cylinders, 2'/2 cm lang, Kreis- und Mäander-Verzierung; 3.) Riesenfibel, 27 cm lang, Hirschhornbelag am Bügel, an diesem zwei eingezapfte geschnitzte Rosetten, nocli erhalten, die übrigen fehlend; — 49 — 4.) Eberzahn mit in der Wurzel steckendem eisernen Nagel, Bärenzahn,. Sauzahn, halb durchlöcherter Bärenzahn, als Amulete am Halse getragen; 5.) 4 Glasfibeln mit Warzen, die grüne ist von Zwe-tesch, die blaue und die defecten verschiedenfarbigen von SIemschek; 6.) leierförmige Fibel, Prachtstück; 7.) winzige Brillenfibel, 6'5 an lang; 8.) Blutegelfibel (fibula sanguisugaeformis) in der Form der Nachenfibel, dicht quergerippt; die übrigen Formen dieser B.eihe vom Typus der Nachenfibel. Die beiden unteren Gestellreihen dieses Mittelkastens mit Gegenständen aus Gräbern verschiedener Lo-calitäten. Obere Reihe: 11 schwarze Thonschalen. wovon 4 mit Bruchstücken von Bronceschmuck. 1.) Haufen kleiner Bronceknöpfchen mit Schlupfe, zum Annähen an Kleider. Von diesen Knöpfchen lagen hunderte auf dem Boden des Frauengrabes ober Slep-schek bei Nassenfuss, wo die grosse Prachtfibel Kasten 3, Tafel 1, Nr. 1 vorkam, in einer braunen moderigen Masse von kreisrunder Form, etwa in der Grösse eines Brotkorbes (pehar), vom Aussehen vermorschten Leders; 2.) Goldblättchen und Glasperlen, mit Erde vermengt, Vorkommen in den Hügelgräbern von St. Marga-rethen; 3.) Bernstein- und Glasperlenschmuck, von St. Mar-garethen; 4.) Pferdeschmuck aus kreisrunden Bronceplatten mit anhängenden Kettchen, von Zirknilz: 5.) Spinnwirlel. - 50 — Untere Reihe: Menschenschädel. 1.) Aus den allemanischen Reihengräbern ober Mi-chowo bei Feistenberg am Gorjanzberge, typischer Langschädel ; 2.) aus den Reihengräbern am Kutzel bei St. Margarethen; 3.) vier Schädel aus den Gräbern bei Watsch; 4.) aus den Gräbern von Slepschek bei Nassenfuss; 5.) Hand- und Fussknochen mit daran befindlichen Bronceringen, von Watsch. Hügelgräber von St. Margarethen. Tafel 21—35. In der Pfarre St. Margarethen im Gerichtsbezirke Nassenfuss kommen, in einem Umkreise .von anderthall) Wegstunden zerstreut, mehr als hundert Tumlili vor, am zahlreichsten am Westabhange des Winiwerch ober Mlade Wine, dann auf der Hutweide von Gesindeldorf und vereinzelt jenseits des Warmbades Töplilz. Präparator Schulz deckte deren etliche zwanzig in den Jahren 1879 und 1880 auf. Ein Riesentumulus ober den Häusern von Gritsch hinter dem Schlosse Klingenfels lieferte sehr schöne, verzierte schwarze Urnen, welche sich im freistehenden Kasten 5 befinden. Literatur. Deschmann, Die heidnischen Hügelgräber (Gomile) in Krain, Laibacher Tagblalt 1879. — Much, Bericht über die Versammlung österreichischer Anthropologen und Urgeschiehtsforscher am 28. ü. 29. Juli 1879, erschienen in den Miltheilungen der anthropologischen Gesellschaft in Wien, 1880. — Hochstetter, Die neuesten Funde von Watsch und St. Margarethen in Krain, Wien 1883. — Hochstetter im dritten" Bericht der prä- — 51 — historischen Commission der kais. Akademie der Wissenschaften, erschienen im 80. Bande der Sitzungsberichte, Decemberheft 1879. Tafel 21. Verschiedene Fibelformen aus Bronce, 30 Stück. 1.) Schlangenfibeln; 2.) Krainer-Fibel, 12'5 cm lang, die Eisennadel fehlt; 3.) Bogenfibel, 12 cm lang, ziemlich ganz, die Nulhe mit blattrippenartiger Strichverzierung; 4.) Certosa-Fibeln, beiderseits je 3 Stück; 5.) Bogenfibel, die Nadel abgebrochen, mit dazu gehörigem Anhängsel, drei Enten an cylindrischen Stallchen; 6.) ArmbrusÜibeln. . Tafel 22. Mit 51 Fibeln aus Bronce, die meisten nachenförmig. 1.) Grosse Naehenfibel, mit Querstrichen und Zickzacklinien verziert, 13'5 cm lang; 2.) kleine Lanzetfibel mit zwei verzierten dreieckigen Anhängseln, beide geschlossene Doppelbleche mit Füllmasse, daran Kettchenbehang und dreieckige Plättchen: 3.) Thierfibel, bellender Hund, vorne Ente, 4 cm lang, an dem nämlichen Täfelchen 4 winzige Fibeln. 4.) defecte Fibel aus Bein, geschnitztes Thier in ruhender Stellung, der Kopf fehlt, 3'7cm lang; 5.) 6 Fibeln, am Bügel mit eingelegtem Bernstein; 6.) Fibel in Blutegelform (Fibula sanguisugaeformis); 7.) Thierfibel, defect, Ente am Bügel, an der Stelle des , Auges ein Loch; . • 8.) kleine Nachenfibeln, an den Rändern und an der Mittelrippe mit schnurarliger Strichverzierung; — 52 . — Tafel 23. Bronceschmuck. 1.) Pferdeschmuck, 5 vierspeichige Doppelräderchen, durch vier verticale Stäbchen mit dem kleineren Basisring verbunden, Durchmesser 4'5 cm; aus dem Tumulus am Winiwerch, in der Nähe der Kirche, wo ein Krieger sammt Pferd bestattet lag; 2.) rautenförmige Gürtelschliesse mit Haken einerseits und stabartigem verticalen Endstück anderseits, 10cm lang; 3.) 5 ziemlich ganze verzierte Gürtelbleche. 19 bis 20 cm lang, 4 — 6 cm breit, mit horizontalen Strichen, dazwischen eingeschlagene Kreise, Wolfszahn- und Wellenornament; 4.) beiderseits Gürtelschliessen und Ringe an schmalen, mit Nietknöpfen versehenen Doppelblechen, zwischen denen sich Leder befand. Tafel 24. Bronceschmuck. 1.) Armband aus doppelreihigen zweiknöpfigen Schlupfen, dazwischen 4 schildbuckelartige Scheibchen, jedes mit 4 verticalen Speichen auf flachem Ring befestigt; 2.) 6 Nadelbüchsen, 4 cylindrisch, 2 konisch, aus verziertem Bronceblech, mit Kettchenbehang und dreieckigen Plättehen, an einem das Fragment einer Blechtrommel; 3.) Halskette aus kreuzförmigen Gliedern mit Schlupfe; 4.) Gürtel aus Bronceknöpfen mit Schlupfe und leierartiger Schliesse; 5.) Halskette aus Broncestäbchen mit Ringelehen an den Enden und kugeligen Verdickungen dazwischen. Tafel 25. 24 broncene Armringe, das erste Paar links oben gedreht. Tafel 26. Meist Schmucksachen aus Bronce. 1.) Ringe von Ledergürteln, an einzelnen noch anhängende Reste von Leder; — 53 — 2.) Ohrringe, zwei Stück mit anhängenden länglichen Glasperlen, eines mit Kaurisclinecke (Cypraea moneta); 3.) kleiner Fingerring, Drahtspirale, an den Enden Schlangenköpfe; 4.) offene Ohrringe mit einem kubischen Endstück; 5.) zweispiralige Ohrringe, schmal, mit Längsrinne in der Mitte; 6.) kleine Ohrringe aus halbcylindrischem Bronee-blech mit eingeschlagener feiner Punktierung; 7.) verziertes dreieckiges Anhängsel einer Fibel mit Plättclien an Kettchen; 8.) Kalzenköpfchen mit Schlupfe von einem Halsschmuck; 12 solcher Stücke wurden in einem Hügelgrabe gefunden, diese beiden Geschenk des Pfarrers Johann Volcic in St. Margarethen; 9.) zwei Bronceblechfragmente mit getriebenen Kreisen und feinen Punkten; 10.) leierartige Gürtelschliesse; 11.) Pfeilspitzen, flache mit Tülle, konische dreiflü-gelige mit Giftloch; 12.) Pfeilspitze aus Feuerstein, aus dem obersten Hügelgrabe am Winiwerch; 13.) cylindrische Stäbchen mit kugeliger Verdickung und mit hervortretenden gegitterten Scheibchen; 14.) eiserner Dolch in Broncescheide, 34 an lang. Tafel 27. Eiserne Werkzeuge. 1.) Hacke mit horizontalem Schaftlocli; 2.) Kelte (Hohlmeissel), 6 Stück; 3.) Pferdetrense; 4.) Messerchen, 13 Stück. Tafel 28. Broncene Fussringe mit dicken Rippen oder Knoten, gut erhalten, 18 Stück, bei dem grössten — 54 — die innere Lichte 10 cm, l-8 cm dick, l'ö cm breit. Die meisten dieser Ringe lagen in den Grabhügeln, paarweise mit Leder umhüllt, in vermorschten Holzkästchen. Tafel 29. Armringe, broncene, 39 Stück, 1.) hohl gegossen, die übrigen voll, meist geknotet und gestreift. Tafel 30. Eiserne Lanzenspitzen, 11 Stück, die längste 39 cm lang. Tafel 31. Bernsteinperlen auf 12 Schnüren, meist nach dem Vorkommen bei einzelnen Leichen gesondert. Tafel 32. Glasperlen, einfarbig oder mehrfarbig, mit Wellenband, mit Augen, mit Tropfenansätzen u. s. vv. Tafel 33. 1.) Armringe; 2.) Haarnadel mit mohnkapselähnlichem hohlen Kopf; 3.) Dolchgriffe aus Bronce; 4) flache Broncestäbchen, 5 cm lang, mit eng anschliessenden einreihigen Löchern zum Durchziehen der Schnüre von Glas- und Bernstemperlenschmuck. Tafel 34. 1.) Messerchen aus Feuerstein, 7-5 cm lang; 2.) 5 Schleifsteine; 3.) Beilchen aus Serpentin, 6 cm lang, an der Schneide 4 an breit; 4) doppelt durchbohrter Eberzahn; . 5.) Spinnwirtel; 6.) Pechklumpen zum Verkitten der Gefässe; 7.) 2 broncene Palsläbe, der eine 21 cm lang, in 4 Stücke gebrochen, der andere 19 cm la.ng, ganz, beide im Feuer gewesen. Tafel 35. 1.) Dünne Goldblättchen mit Kreisverzierung; 2.) Bernsteinperlen; 3.) Bernstein- und Bronceperlen, dazwischen brpn-cenes Körbchen mit Tragreif; links unten grosse färbige Thonperle, rechts grosse grüne Glasperle mit Warzen. — 55 - Hügelgräber in Rowische bei Bründl. Tafel 36—41. Die Ortschaft Rowische, zur Pfarre Bründl im Ge-richtsbezirke Gurkfeld gehörig, liegt im Weingebirge südlich von der Save, man gelangt dahin von der Station Liclitenwald auf der von der Munkendorferstrasse bei Schloss Neustein abzweigenden, über Bründl nach Arch führenden Bezirksstrasse. Gleich hinter dem Dorfe Rowische stehen etliche 40 Tumuli dicht gedrängt, von denen Ferdinand Schulz im Jahre 1882 sechs für das Landesmuseum und drei für das Hofmuseum aufdeckte. Auf einer erhöhten Waldkuppe nördlich von dieser Begräbnisstätte ist ein Gradische von 500 Schritten im Umfang, die Landleute nennen es Jigrische. — Descli-mann, die Hügelgräber von Rowische im siebenten Bericht der prähistorischen Commission der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien, 1883. Tafel 36. Gegenstände aus Eisen. 2 Kelte (Iiohl-meissel), 8 Lanzenspitzen und 6 Messerchen. Tafel 37. Broncefibeln verschiedener Form, 31 Stück. 1.) In den beiden oberen Reihen. 12 Nachenfibeln von verschiedener Grösse und Verzierung: 2.) Fibel, am Bügel mit durchlöchertem Belag in Bein, wovon nur der Untertheil vorhanden ist; . 3.) zierliche Thieriibel, Ente, vorne ein kleiner Vogel, 4 cm lang; 4.) halbcylindrisches Ohrgehänge aus dünnem Blech; 5.) Bogen-, Lanzet- und Knopffibeln. Tafel 38. 1.) Zwei gedrehte Armringe mit schwanenhalsartiger Umbiegung;. 2.) 20 Armringe, verschieden verziert; 3.) broncene Pfeilspitzen, 8 davon flach mit Widerhaken, eine pyramidal hohl mit Giftloch; 4.) Nadelbüchse mit Strichverzierung horizonlal uud gekreuzt: 5.) broncenes Gürtelblech auf Eisen; 6.) Fingerring; 7.) Bleistück; 8.) Doppelknopf. Tafel 39. 1.) 9 Kelte (Höhlmeissel) aus Eisen, der vorletzte in der unteren Reihe mit vorne offener Tülle; 2.) 1 Broncekelt, 11 cm lang, 5 cm an der Schneide breit. Tafel 40. 17 broncene Fussringe, geknotet, mit schöner Patina, davon der mittlere in der obersten Reihe aus dünnem Blech, gerippt, oval, 14'5. und 13 cm im Durchmesser. Der grösste bisher in Krain vorgekommene hohle Fussring. Tafel 41. 1.) Spinnwirtel; 2.) Glasperlen von verschiedener Form, Grösse und Färbung, darunter kubische blaue mit weissen Doppelkreisen und kleinen weissen Tropfen an den Kanten. Gräber von Nassenfuss, Kasten 1, Tafel 42, und Kasten 2, Tafel 1—11. Unter diesem Collectivnamen sind FundgegensLände enthalten, welche verschiedenen Gräberstätten in der Umgebung von Nassenfuss angehören. Das bedeutendste und reichste Todtenfeld von Slepschek liegt westlich vom Marktflecken Nassenfuss, eine halbe Wegstunde entfernt, auf einem in das Thal gegen Norden sich absenkenden Hügel ober der Ortschaft Slepschek, auf dessen breiter, schwach gewölbter Kuppe die Ruine der Kapelle des — 57 — li. Laurentius, vom Landvolk auch «Bozji grob» (h. Grab) genannt, sich erhebt. Auf diesem beiläufig 5 Joch messenden Terrain waren vereinzelte Gomilen, zumeist aber Flachgräber, deren mehrere hunderte durch Barthelmae Pccnilc im Jahre 1885 aufgedeckt wurden. An ein paar Stellen kamen dort auch römische Gräber und eiserne Beigaben aus der La Tene-Periode vor. Diese Begräbnisstätte besteht aus mehreren, durch leere Zwischenräume getrennten Todtenfeldern; in der Fortsetzung des Hügels nach Süden ist eine Unterbrechung der Gräber in dem Sattel, auf welchem die Kirche Hl. Kreuz steht, jedoch knapp hinter dieser beginnen wieder die Gräber in dichter Aneinanderreihung; der den Abschluss der dortigen Aecker bildende Hügel war ebenfalls mit Gräbern bedeckt und in drei grossen Gomilen abgestuft. Weiterhin setzt sich der schmale Hügelrücken gegen das Hauptgebirge im Süden zum Krischni Werch fort, wo die Umwallung des einst dort bestandenen Gradische theilweise noch erkennr bar ist. Auf dem Hügelrücken hinter der Hl. Kreuz-Kirche schliessen sich an die Gräber der Hallstädter Periode jene der La Tene-Zeit oder die gallischen Gräber in zwei nicht weit voneinander entfernten Gruppen an. Die Funde aus diesen letzteren befinden sich im freistehenden Kasten 4. Weiter westlich vom Slepscheker Hügel, von diesem durch ein nicht breites Thal getrennt, erreicht in gleicher Weise, wie bei jenem ein kuppiger Hügelzug bei der Ortschaft Ostroschnik sein Ende im Hauptthal von Nassenfuss. Das Hutweideterrain ober dieser Ortschaft auf der letzten Abstufung der Hügelkette ist mit seicht liegenden Gräbern bedeckt, aus denen die Funde im Kasten 6, Tafel 1, zusammengestellt sind. Ein ganz isolierter Begräbnisort war der Schpizasti Hrib (Spitz- — 58 - berg), eine steile Erhellung auf dem bewaldeten kuppigen Gebirgsgrat zwischen den Ortschaften Log im Thale und Debenz auf der Anhöhe. Auf der besagten Kuppe, welche die zweite spitze Erhöhung ober Log bildet, befand sich eine 3 m hohe, etwa 90 Schritte im Umfange messende Gomila mit etlichen 20 Leichen, oben Frauen und Mädchen, zu unterst Männer. In dem sandigen Boden dieses Hügelgrabes hatte sich ein Fuchs seinen Bau eingerichtet. Die Fundgegenstände, in vorzüglicher Erhaltung, sind auf der Tafel 11 zusammengestellt. Den Funden von Nassenfuss wurden auch jene aus dem Laknitzer Seitenthale angereiht, sie rühren aus einer Doppelgomila ober dem Hause des Kunz in Oberlaknitz her, zwischen den beiden Kuppen der Gomila führt ein Feldweg. Die Tafel 42, dann die Tafeln 1—9, zum Theil auch 10, enthalten die Funde vom ausgedehnten Gräberfelde ober Slepschek. Tafel 42. Eiserne Schmucksachen, ziemlich gut erhalten, vom Typus der La Tene-Zeit. 1.) Halbkreisförmige Bogenfibel; 2.) Halsringe; 3.) 3 La Tene-Fibeln: 4.) 4 Messerchen'; 5.) Gürtelschliesse aus Eisen nebst 17 Armringen. Wandkasten 2. Tafel I. 19 Broncefibeln und sonstige Schmucksachen. 1.) Riesennachenfiliel, Prachtstück, 17 cm lang, mit Rippenschnüren und Zickzackverzierung am Bügel, dieser trägt an drei Ringelchen drei zweiarmige Kölbchen, in je zwei Ringelchen endend, mit 17 cm langem Behang von Kettchen, an diesem dreieckige Plättchen und längliche Kölbchen. Lag bei einer Frauenleiche. Das Grab — 59 — war in Dolömitfels ausgehauen.' unter der Fibel befanden sich Moderreste eines Gewandes mit Hunderten von Bronceknöpfchen (Mittelkasten 1, untere Stelle Nr. 1). Neben dieser Fibel waren beiderseits 10 kleine Nachen-fibeln, die sich zunächst an beiden Seiten der Tafel befinden, dann die Hirschhornfibel 2.), 2 grosse Ohrgehänge (Tafel 2, Nr. 2) und 2 Armbänder; 2.) Bogenfibel mit Hirschhombelag am Bogendraht, 10'5 cm lang; 3.) Fibel mit breitem, winkelig gebogenem rhombischen Bügelblech, 9 cm lang; 4.) 2 Nachenfibeln mit Knöpfen am Bügel; 5.) Armbrustfibel, am schmalen flachen Bügel und am umgebogenen Nuthenende mit eingeschlagenen Kreisen und Centrum, eine in die La Tene-Fibel übergehende Form; 6.) 4 kleine Armbänder; 7.) Nadelbüchse mit Querstrichen und Zickzacklinien, nebst Behang dreieckiger Doppelbleche an Keltchen, 12 cm lang; 8.) gebogene Nadel mit grossem kugeligen Kopf, oben cylindrischer Ansatz mit Schraubengewinde; 9.) kleinere Nadel dieser Art, unter dieser Nadel eine mit umgerolltem Ende. Tafel 2. Meist Sehrmicksaeh.eii aus Bronce. 1.) 2 Armringe mit Strichbändern; 2.) Ohrgehänge aus schmalen Blechstreifen, fast zwei-spiralig," in der Mitte eingeschnürt, Durchmesser der Windung 7-2 ein, Breite des Blechstreifens 1 cm; 3.) Ohrring.aus Draht mit anhängender Kaurischnecke (Cypraea moneta). Vergleiche Kasten 1, Tafel 26. Nr. 2; 4.) 2 Fingerringe; - 60 - 5.) Bernsteinperlen; 6.) Glasperlen; 7.) Gürtelblech, 25'5 cm lang. 5'8 cm breit, beiderseits mit je 4 Nietknöpfen und einseitigem Haken, ober demselben 4 dazu gehörige umbogetie schmale Doppelstreifen aus Bronceblech, mit je 4 Nietknöpfchen zum Festhalten des dazwischen befindlichen Leders, mit Endring. Tafel 3. 25 broncene Armbänder, voll gegossen, verschiedener Grösse, meist gerippt. Tafel 4. Verschiedene Fibelformeta, 22 Stück. 1.) 8 Nachenfibeln in den oberen 3 Reihen, darunter die beiden obersten sehr gross, bis 18'5 cm lang, am Bügel mit doppelten Querstrichen und Zickzacklinien verziert, links ein vollkommen erhaltenes Exemplar mit eingehängtem Ring an der Nadel; 2.) 1 Glasfibel, wurde in mehreren Exemplaren gefunden, jedoch zerfiel bei den meisten deren beim Ausgraben vollständig erhaltene Glashülse an der Luft in Glasstaub; 3.) 5 kleine Certosa-Fibeln; 4.) Loibenberger-Fibel. Siehe Gurlitt: «die Tumuli auf dem Loibenberge bei Videm in Steiermark» in den Mittheilungen der Centralcommission f. K. u. h. D., 14. Bd. 1888, S. 176, mit Abbildung; in der untersten Reihe links und rechts je zwei Armbrustfibeln. Tafel 5. Broncene Schmucksachen. 1.) 35 Ohrgehänge von verschiedener Form und Grösse; 2.) Fingerringe; 3.) flache Gürtelringe. Tafel 6. 1.) In drei Reihen 22 Armringe von verschiedener Form und Grösse, davon zwei aus Blei, der eine drehrund, der andere halbcylindrisch. inwendig hohl; — 61 — 2.) klei nes Armband mit winkeliger vertikaler Rippung: 3.) oberes Bruchstück einer Haarnadel (?) mit länglicher dreirippigei' Oeffnung, ein gleiches Stück aus Eisen vom Magdalenenberg im Kasten 6, Tafel 7. Kr. 14; 4.) Broncekelt, unter der Tülle abgesetzt, 13 ein lang, an der Schneide 5 cm breit; 5.) Broncemesserchen mit Griffangel, 9-5 cm lang, am Rücken und an der Schneide geschweift; 6.) hohler Hirschhorncylinder, verziert mit eingravierten Kreisen mit Centralpunkt, parabolischen Linien. Quei-- und Zickzackstrichen, 6"2 cm lang, Durchmesser 4-4 cm. vergleiche Kasten 1, Tafel 20, Nr. 2; 7.) durchlöchertes Schildchen aus Bein, 3; 5 cm Durchmesser; 8.) 6 Gürtelringe in der untersten Reihe'. Tafel 7. 1.) Hohle Bogenfibel aus Bronceblech, ziemlich ganz erhallen, seltenes Vorkommen, 13'5 cm lang, 8-5 cm hoch; 2.) 3 Krainer-Fibeln, die mittlere 12'2 cm lang, 7'5 cm hoch, die eisernen Nadeln und Nuthen fehlen; 3.) Krainer-Fibel mit durch Eisenrost angekittetem Leichenbrand und gebrochenem Armband aus Eisen; 4.) Bogenfibel aus Broncedraht mit durch Eisenrost angekittetem gebrochenem eisernen Armband, an letzterem feine Broncedrahtspiralen; 5.) Brillenfibel, defect, 12-2 cm lang, 6 cm Durchmesser; 6.) 2 vierspeiebige Bi'onceräderchen. 4"2 und3-2cjji Durchmesser; 7.) 4 ziemlich vollsliindige Bogenfibeln, die äusserste links mit gut erhaltener helebardenarfiger. schön verzierter Nuthe, 8'4 cm lang. 5-8 cm hoch; — 62 — 9.) 3 hroncene Gürtelhaken in Doppelkreuzform; 10.) Blechstück mit feinen erhabenen Punkten und Striehelchen in mäanderartiger Verzierung und anhängenden dreieckigen Plättchen; 11.) 2 Knöpfe von Dolchgriffen. Tafel 8. 1.) Haarnadeln verschiedener Form, mit eingerolltem oberen Ende oder mit flachen, kugeligen und konischen Knöpfen, bei einigen mit mehrfacher kugeliger Gliederung, die beiden längsten 26 und 22 cm; 2.) 2 Haarnadeln mit beinernem Ansatz zum Verschluss der Spitze, an einem schöne Kreisverzierung. 3.) mit hohlem Endknopf; 4.) Nähnadeln; 5.) Fischangel. Tafel 9. 1.) 9 Spinnwirtel; 2.) 4 Eisenkelte (Hohlmeissel); 3.) 12 eiserne Lanzenspitzen von verschiedener Form. Tafel 10. Die oberen 2 Schnüre mit Bronceringelchen, Glas- und Bernsteinperlen nebst den ober diesen befindlichen 14 Broncegegenständen stammen aus der oberwähnten Gomila in Oberlaknitz her, die übrigen Stücke dieser Tafel sind von Slepschek. 1.) Verzierte Thierfibel mit Armbrustspirale und Widderkopf am Ende der Nuthe; 2.) Armband, die beiden Enden in einen Hasenkopf und Schlangenkopf auslaufend; ' 3.) Glasperlen, 4 Stück, rindskopfähnlich: 4.) Thoucylinder, nach oben und unten.ausladend, mit 5 Bronceknöpfen auf der oberen Fläche; 5.) Halsband aus broncenen Kreuzen, jedes mit zwei Schlupfen. — 63 - Tafel II. Schmucksachen aus der Gomila am Schpi-zasti Hrib, im ganzen 29 Gegenstände. 1.) 4 hohle Fussringe aus dünnem Bronceblech, fein gerippt, in vorzüglicher Erhaltung; 2.) beiderseits je 6 kleine Ohrgehänge aus halb-cylindrischem Bronceblech, 2'2 cm lang, mit Haken und Loch zum Einhakein, feinpunktierte Verzierung in getriebener Arbeit; 3.) Fingerring, am Fingerknochen sleckend; 4.) broncener Armring mit Schlangenkopf an den beiden Enden; 5.) Güitelblech, 21 cm lang, 3-5 cm breit; 6.) Schleifstein; 7.) Glasperlen und flache weisse Scheibchen als. Halsschmuck, letztere aus Muschelschalen (?) angefertigt. Hügelgräber auf Adamsberg. Dieselben liegen im Gerichtsbezirke Seisenberg auf dem am linken Gurkufer sleil sich erhebenden Gebirgszuge gegenüber der Ortschaft Hof mit dem Auersperg-schen Eisenwerke. Die mit dichtem Gebüsch bewachsene Bergkuppe ober den Weingärten trägt eines der grössten bisher in Krain bekannt gewordenen Gradische mit gut erhaltener Umwallung, im Umfang von etlichen 2000 Schritten. An dem westlichen Abhänge dieses Gradische ist die Ortschaft Katzendorf, wo einige römische Gräber vorkommen, an der Ostseite die Ortschaft Adamsberg (Vinkov vrh) mit etlichen 16 Gomilen von verschiedener Grösse, darunter eine 90 Schritte lang, 60 Schritte breit. Die aufgedeckten 10 Gomilen zeigten durchgehends Lei-chenbestaltung mit ganz aufgezehrten Knochen durch chemische Einwirkung der Säuren im thonigen Boden. — 64 — Nur in einer grossen Gomila befand sich der Leichenbrand eines Kriegers auf ganz zerfallenem Bronceblecb, daneben lag, durch eine senkrechte FelsplaLte getrennt, die dort beigelegte Leiche eines zweiten Kriegers, durch die dunklere Färbung des Bodens angedeutet. Brorice-gefässe und rothe Urnen waren nicht seilen, jedoch erstere meist ganz zerfallen, das dünne Bronceblecb in grüne Erde aufgelöst; die erhaltenen Beste der Urnen und Broncegefässe befinden sich in der oberen Abtheilung des Glaskastens 4. Die Eigenthümerin der Bergwiese in Adamsberg, Frau Poha, Postmeisterin in Seisenberg, hat dem Museum die Aufdeckung der dort befindlichen Go-milen ohne Entgelt gestattet. Tafel 12. 1.) 4 eiserne Messereben; 2.) eiserner Fussring, aussen knotig gerippt (La Tene [?]); 3.) 6 eiserne Lanzenspitzen. Tafel 13. Broncefibeln und andere Schmucksachen. 1.) Schmuckbehang einer Fibel, fünfspeichiges Bad. oben verschmälert in ein Bingelchen endend, mit 5 dreieckigen Plältchen an den Speichenenden hängend, drei derselben grösser mit Kettchen, an diesen ein Vögelchen und 2 flache Figürchen; 2.) 4 Certosa-Fibeln, die zwei oberen 16'ö cm lang, mit prächtiger lichtgrüner Patina; 3.) 2 Schlangenfibeln mit angenielelen zweireihigen Scheibchen am Bügel; 4.) Broncepferdchen mit Loch am Hals zum Anhängen, 5 an lang; 5.) Beinfibel mit dem noch verbliebenen Beste eines beinernen Scheibehens am Bügeldrahte; 6.) Nadelbüchse, 10 cm lang, mit gitterartiger VerT zierung und dreieckigem Behang; 7.) kleine Nadel; . 8.) 4 Armbrustfibeln, das Nuthenende mit Thier-köpfen, an zweien vom Pferd, 5 cm lang, an zweien vom Kameel (?), 7 cm lang; 9.) 2 broncene Gürtelbleche, das linke durch zwei angenietete Streifen ausgebessert, das grössere 18 cm lang, 4-5 cm breit; 10.) eisernes Gürtelblech mit angenietetem, vom Eisenöxyd theilweise zerstörtem, schön verziertem Bronce-blech, 9 cm lang, 5 cm breit; 11.) 2 Dolchgriffknöpfe. Tafel 14. 1.) 9 gerippte Armringe, voll gegossen, aus Bronce; 2.) hroncener Kelt (Hohlmeissel), 17 cm lang, die abgesetzte Tülle 6'5 cm lang, die Schneide 5 cm breit, die Seitenflächen mit rahmenarliger erhabener Einfassung und kaum erkennbaren feinen Zeichnungen in Tremolier-stich. In der Tülle steckt noch das Holzende der Handhabe, mit einem Quernagel befestigt; 3.) 29 broncene und 4 eiserne Pfeilspitzen, theils flach, theils hohl pyramidal dreiflügehg, mit Giftloch, mit und ohne Widerhaken; lagen bei der Leiche des Kriegers; 4.) 2 Kinderarmringe; 5.) Schleifstein mit Loch zum Anhängen; 6.) Lanzenspitze aus geschlagenem Feuerstein. 8 cm lang, 2"5 cm breit; 7.) 8 Spinnwirtel. Tafel 15. 9 eiserne Lanzen. 1.) Die längste 46 cm lang, wovon 30 cm auf die Tülle entfallen; - . . 5 - 66 — 2.) Lanze, unten mit quergerippter Tülle. Tafel 16. Broncene Hals-, Arm- und Fussringe, 16 Stück. 1.) Hohler offener Halsring aus Broncehlech mit Knopf an beiden Enden, gut erhalten, mit Strichbändern verziert; 2.) vierspiraliger Armring mit 4 cm langem umgebogenen Ende; 3.) 2 vollgegossene Halsringe, einer gedreht, der andere glatt; 4.) 2 Fussringe; 5.) 5 hohle Armringe; 6.) 2 Paar vollgegossene Armringe, gerippt. Tafel 17. 2 Schnüre mit Glasperlen von verschiedener Form und Färbung. Unten 6 Schnüre Bernsteinperlen, die untersten von der Grösse kleiner Erdapfelknollen; kamen zusammen bei einer Leiche vor. Tafel 18. Eiserne Kelte, 7 Stück, und 2 Stück Hacken. 1.) Kelt (Hohlmeissel) mit nach vorne offener Tülle; 2.) eiserne Hauwaffe, am Griff gekrümmt, 48-3 cm lang, in der Form eines Faschinenmessers. Sieh ähnliches Stück von Watsch, im Kasten 1, Tafel 2, Nr. 7; 3.) spitze Stange, an einem Ende flach ausgehämmert und umgebogen, 36 cm lang. Die beiden oberen Stellen dieses Kastens nehmen Thongefässe von St. Margarethen und Slepschek ein. Freistehender Kasten 3. In diesem Kasten befinden sich nur Funde ans den Hügelgräbern bei Podsemel. In dem Gerichtsbezirke Möttling bezeichnete die Volkssage seit jeher zwei riesige Heidengräber ausser der Ortschaft Germ, knapp an der von Möttling nach Tschernembi — 67 — führenden Bezirksstrasse, als Stätten, wo ein goldenes Kalb begraben ist. Vor zwanzig Jahren machte daselbst die Gewerkschaft Gradaz Nachgrabungen, welche wegen zu lief begonnener Schürfungen erfolglos waren. Im Jahre 1887 und 1888 wurden die Aufdeckungen vom krainischen Landesmuseum wieder aufgenommen und durch Barllielmrie Pcciiik ausgeführt. In der grossen Gomila von 160 Schritten im Umfange, 40 m Länge. 30 m Breite und 4'5 m Höhe lagen über 200 Leichen, die Skelette ganz in Staub aufgelöst, nur durch dunklere Färbung des Bodens angedeutet. Ein Steinkislengrab lieferte die grossen verzierten, in diesem Kasten befindlichen Urnen. Die zweite, etwas kleinere Biesengomila war ebenfalls reich an Funden, über 50 broncene Fuss- und Armringe. Merkwürdig sind die am Rande dieser Gomila gefundenen broncenen Fibeln und sonstigen Schmucksachen aus der La Tene-Periode (gallische Erzeugnisse), welche im Kasten 4, Tafel 7, zusammengestellt sind. Ausser jenen zwei Riesen-gomilen befinden sich in unmittelbarer Nähe derselben auf der Hutweide Stelnik, östlich von dem nach Dobrawiz führenden Fusspfade, gleich hinter der Ortschaft Germ, etliche 60 Gomilen in verschiedener Grösse, von denen 20 für das Landesmuseum aufgedeckt wurden: in diesen waren die Beigaben mehr vereinzelt, so z. B. das schöne Bronceschwert u. a. m. Auch der Acker des Tekauz, unter diesen Gomilen an der Bezirksstrasse knapp an der Ortschaft Germ gelegen, enthielt viele Flachgräber. In dieser ausgedehnten Nekropole war die Bestattung ganzer Leichen vorherrschend, Brandgräber waren sehr selten. Im Süden dieses Leichenfeldes erhebt sich die massige Berghöhe Kutscher von 220 in Seehöhe, die einzige bedeutendere Erhöhung in dem Kulpa-Alluvium. Auf ihrer Kuppe mit 5* — 68 — herrlicher Rundschau ist die beiläufig 3000 Schritte messende Umwallung des dort bestandenen Gradische noch erkennbar. Das vom Ringwalle umschlossene Weingartenterrain enthält eine Menge prähistorischer Thonscherben. Auf dem Friedhofe des am Südabhange des Kutscherberges gelegenen Pfarrorte's Podsemel sind in der Um-mauerung Reste zweier römischer Grabsteine mit figu-ralen Darstellungen, desgleichen kommen auf der Hutweide «na jamah» der nicht weit von Podsemel entfernten, an der Kulpa gelegenen Ortschaft Otok römische Gräber vor. Auch das k. Hofmuseum in Wien hat bei den durch den AdjMieten Szombatliy geleiteten Ausgrabungen der Hügelgräber in Germ eine reiche Ausbeute gemacht. Tafel I. Vier Reihen broncener Certosa-Fibeln mit sonstigem Bronceschmuck; unter den ersteten 1.) eine ungewöhnliche Form der Certosa-Fibel, an beiden Rändern in der Mitte des Bügels mit halben Knöpfen und feiner Strichverzierung am Rande, ll-2 cm lang; 2.) Broncepferdehen als Anhängsel, mit Ringelchen, 3 cm lang; 3.) Kameel (?) als Anhängsel, mit Ringelchen, 3 cm ■ lang; 4.) 2 Thierfibeln, Hase, vorne Vogel, 5 cm lang; 5.) Thierfibel, bellender Hund, vorne Widderkopf, letzterer beschädigt, 4'5 cm lang; ■6.) Thierfibel, bellender Hund, vorne Vogel, 4n» lang; 7.) flaches Pferdchen mit Ringelchen zum Anhängen, 4 cm lang; 8.) 14 Fibeln mit Knöpfen am Bügel, darunter eine eigenthümliche Form, zweirippig, vorne 7,wei Knöpfe am Bügel, 10'5 cm lang.. — 69 — Tafel 2. 28 broncene . Fibeln verschiedener Form, darunter 1.) Bogenfibel mit eingravierten Kreisen, mit Cenlral-punkt und Querstrichen in Bändern, 14 ah Spannweite; 2.) 9 Nachenfibeln verschiedener Grösse und Verzierung; 3.) Krainer-Fibel, selir gross, 14-5 cm Spannweite, mit erhabener Strichverzierung an der ziemlich erhaltenen Nuthe und daran befindlichen Geweberesten in Eisenoxyd; 4.) 2 Fibeln mit Knöpfen am Bügel; 5.) 2 Armbrustfibeln; 6.) Fibel, am Bügel der Länge nach gerippt, mit umgebogenem Fuss, einen undeutlichen Thierkopf darstellend, 7'3 cm lang. Tafel 3. 1.) Armringe, 20 Stück; 2.) 3 Halsringe, der mittlere mit kugeligen Anschwellungen und gerippten Zwischenräumen; 3.j Ohrringe aus dünnem Draht. Tafel 4. 1.) Eiserner Speer, am Ende der Tülle mit Broncebeschlag in Gitterverzierung, 35'5 an lang; 2.) eiserner Dolch mit Bronceknopf, in der hölzernen Scheide steckend, letztere mit verziertem Bronceljlecli belegt, 39 cm lang; 3.) defecte broncene Gürtelschliesse mit angenietetem Querstab, in einem Haken endend, mit zwei an diesem hängenden flachen ringförmigen Scheibchen. Die in dieser Reihe rechts und links befindlichen vier glöckchenartigen Anhängsel nebst drei flachen Scheibchen gehören zum Gürtel; . 4.) Ueberreste von Goldblättchen, mit eingeschlagenen Doppelkreisen um eine Rosette, dann einfache Kreise, . durch schiefe- tangierende Linien von unten nach oben verbunden; — 70 — 5.) Bronceknöpfchen, glatt, in der Mitte mit schwachem Nabeleindruck, unten mit Schlupfe, l-7 cm im Durchmesser, lagen in zwei Reihen an der Brust einer Leiche; 6.) 7 Haarnadeln verschiedener Form; 7.) Stifte (Nähnadel); 8.) bronceue Lanzenspitze, 17 cm lang; 9.) kleiner Kell (Hoblmeissel) aus Bronce. glatt, :V5 cm lang, an der Schneide 4 cm; 10.) Rest einer Nadelbüchse; 11.) 1 Broncekreuzchen, die beiden Kreuzarme 3 ein lang, lag in der Aschenurne Nr. S, obere Ablheiluug; 12.) körbchenarLiges Anhängsel, der Tragreif abgebrochen ; 13.) urnenartiges broncenes Anhängsel, 2-5 cm lang; beschädigt; 14.) 5 Stück Broncestäbchen als Anhängsel, mit Kugel-und Sclieibchenverzierung, 5 — 3-5 ein lang. Tafe! 5. Bernsteinperlen, darunter flache, quer durchbohrt. Tafel 6. 1.) Glasperlen in mannigfachen Farben und Formen, darunter solche mit Tropfenansatz, längliche und flache; 2.) grosse gelbe Perle mit weiss umrandeten blauen Augen, Durchmesser 2'5 cm, Höhe 2 cm. Tafel 7. 17 dicke broncene Fussringe mit prächtiger Patina, auswärts mit rippenartigen Wülsten und erhabenen Zwischenlinien verziert, das grösste Paar 14 cm im Durchmesser, 11 cm in der Lichte, l'o cm dick, Breite der Wülste 1'7 cm. Tafel 8. 17 Fussringe aus Bronce. Tafel 9. Bronceschmuck. 40 Armringe aus Bronce, hohlgegossen, alle gerippt. — 71 — 1.) Bronceschwert, 57 cm laug, grösste Breite 3 • 3 cni, mit blaugrüner Patina, welche sich an der Spitze der Klinge losgelöst hat. Längs der 1 cm breiten, spitz verlaufenden Mittelrippe der Klinge je zwei parallele Rinnen. Der Griff 11'7 cm lang, die Parierstange von 6'3 cm Länge mit halbmondförmigem Ausschnitt, das Heft undeutlich quer gerippt, die Querstange am oberen Ende beiderseits spiralig gewunden, dazwischen die Griffzunge um 2-5 cm hervortretend. Von fast gleicher Form mit dem SchwerLe von Hallsladt in Sackens «Grabfeld von HallsiadU, Tafel V, Fig. 10. Es befand sich in einer der grösseren Gomilen in einem theilweise eingestürzten Slein-kistengrabe zwischen zerbrochenen Urnen, mit der Spitze im Boden sLeckend; die Urne 8 auf dem oberen Glasaufsatze dieses Kastens enthielt den Leichenbrand, in diesem lag das Kreuzchen der Tafel 4, Nr. 6. Tafel 10. Bronceschmuek. 1.) 2 Armringe mit 10 Spiralwindungen; 2.) 16 ovale glatte Armringe von abnehmendein Längsdurchmesser von 12 bis 8 ■ 5 cm, wurden angesclilossen als Armschiene getragen, befanden sich zu je 8 auf den beiden Oberarmen einer Leiche; 23 verschieden geformte Armringe, von denen 3.) mit blaugrüner Patina, auswärts in der Mitte mit Kante und verticaler, winkeliger Rippung; 4.) Armring mit Knöpfchen, eingefasst mit Rhomben, dazwischen verücale Striche; 5.) Armring aus mehrspiraligem Draht; 6.) flacher Gürtelring, am Rande mit Ansatz von vier kleinen Ringelchen; Tafel II. Gegenstände aus Eisen. 1.) 6 Messerchen; — 72 — 2.) 2 Armschienen, 15 cm lang, aus starkem Eisendraht in mehr als 20 Spiralwiuduugen mit verrosLeten Gewebereslen; 3.) 4 eiserne Armringe; 4.) 2 grosse Certosa-Fibeln, 17 cm lang, defect, stark verrostet; 5.) 3 Kelte (Hohlm eissei), einer mit Ringelchen am Rande der Tülle ; 6.) 2 Hacken mit horizontalem Schaftloch, 18'5 und 21 ein lang; 7.) Kelt (Hohlmeissel) mit nach vorne offener Tülle. Tafel 12. 10 eiserne Lanzen. 1.) Riesenlanze, 49 cm lang, das Blatt mit starker Mittelrippe, 32 cm lang, grösste Breite 7-5 cm; 2.) massive, stark verrostete Lanze aus einem Brandgrabe. Obere Abtheilung des Kastens 3 auf der Glastafel: 1.) 3 bauchige, verzierte Urnen, die grösste 37 cm hoch, Oeffnungsweite 30 cm, trägt am Halse verlicale, eingedrückte Streifen mit je 3 Spiralen am Rande, vor der Ausweitung des Bauches stehen hornartige Ansätze, abwärts verlicale Streifen mit Spiralen an beiden Seiten, Striche und Wolfszahnornament; 2.) eine zweite, etwas kleinere Urne, ebenso verziert wie 1; 3.) eine dritte Urne von der nämlichen Form, jedoch glatt; 4.) zweihenkelige grosse Schüssel mit der nämlichen Verzierung wie 1.. . Die Gefässe 1 — 4 waren in der grossen Riesengomila 2 m tief in einer von Steinplatten umstellten, 2 m langen - 73 — und 1 m breiten Grabkammer. Nur eine Urne war mit -Leichenbrand gefüllt, daneben lagen 2 Haarnadeln, eine mit flacher kreisrunder Sclieibe am Kopfe, und eine ziemlich gut erhaltene Lanzenspitze. 5.) Geradwandiges Töpfchen, 6'6 cm hoch, mit dem erhaben angebrachten Hakenkreuz (Svastika); 6.) Pferdchen aus Thon, auf 4 Rädern: 7.) zweihenkelige Schüssel mit sphärischem Dreiecksornament und bogigen Strichen; 8.) glatte, am Halse etwas eingeschnürte Urne, 23. an hoch, unter der Aushauchung mit schnurartigem Wulst, an zwei Stellen mit schmalem breiten Ansatz. Aus der Gomila, wo das Bronceschwert vorkam. Dieselbe war spitz, 2-5m hoch und hatte 80 Schritte im Umfang. Es waren darin drei Gräber aus Steinplatten über einander, die zwei oberen eingestürzt, das untere, 1 /«lang, O'ö m breit, mit dem Schwert noch ziemlich erhalten. Obere Etage der Pulteinlage. 1.) Schleifsteine; 2.) Spinnwirtel verschiedener Form in zwei Schüsseln; 3.) einseitiges Henkelende mit Thierkopf; 4.) Henkelende, lockenförmig auslaufend, auch in den Terramaren Oberitaliens vorkommend (ansa circinnata); 5.) Scherben mit eingedrücktem Wellenornament; 6.) Schale mit darin steckendem kleineren Schälchen; 7.) 4 Stück Klapperschellen aus Thon, in der Form der Flaschenkürbis und der Gans; .8.) Pferdefigürchen aus Thon; 9.) Webstuhlbeschwerer verschiedener Form. Freistehender Kasten 4. Die Tafeln 1 bis 7 mit den Funden aus der eigentlichen Eisenzeit oder aus der — 74 — La Tene-Perio&e. In dieser der Römerzeit in Krain unmittelbar vorangegangenen Culturepoche hat das Eisen seine volle Bedeutung für das Volksleben erlangL. Die Bearbeitung desselben zeigt im Vergleich zu den Eisenerzeugnissen der früheren Hallstädler Periode eine grosse Vollendung. Charakteristisch für diese Zeit sind die Eisenschwerler mit langen geraden Klingen, mit parallelen Rändern und langem Griff; sie sind statt der Parierstange mit einem glockenförmig geschwungenen Bügel zwischen Klinge und Angel versehen, in welchen ein gleicher Ausschnitt an der Schwertscheide passt. Diese ist aus dünnem Eisenblech, dessen Platten an den Rändern übereinander gebogen und mit Querstegen versehen sind, am oberen Ende befinden sich als Verzierung seltsam verschlungene feine, erhabene Linien, zuweilen Thierfiguren darstellend, oder in gewundene Ranken auslaufend; sonst beliebte Ornamente sind das sogenannte Triquetrum, einem griechischen Y ähnlich, und das Dreieck mit eingezogenen Seilen. Die von den römischen Schriftstellern gelieferte Beschreibung der als Hauwaffe benutzten, an Ketten getragenen langen, biegsamen Schwerter der Gallier sLimmt ganz mit den in Krain gefundenen Schwertern der La Tene-Zeit überein, auch "das Kettenwehrgehäng kam in mehreren Gräbern neben den zusammengebogenen Schwertern vor. Die Lanzen sind viel besser gearbeitet als in der früheren Periode, das Blatt ist viel breiter, die Tülle schlanker und länger. Der Kelt wird durch die Hacke mit horizontalem Schaftloch ganz verdrängt. Von den Schmuckgegenständen ist besonders die La Tene-Fibel für diese Epoche bezeichnend. Diese Fibel schliesst nicht — 75 — mehr mit dem Fuss der Nuthe ab, sondern es biegt sich das Fussende nach aufwärts bis zum Bügel zurück, womit verbunden es zu dessen Verstärkung dient. Eine ganz neue Form der Armbänder bilden hohle, aneinander genietete Halbkugeln. Die früher häufigen Gürtelbleche werden durch Gürtel aus Kellen und Ringen ersetzt. Es ist eine auffallende Uebereinslimmung zwischen den in Krain gefundenen Erzeugnissen dieser Periode mit jenen, die man aus den Wohnsitzen der Gallier in der Westschweiz und anderwärts kennen gelernt hat; namentlich aus dem Neuenburger See hei Marin, an einer Stelle La Tene — die Untiefe — genannt, von welcher LocaTilät die ganze Periode den Namen erhalten hat. Auch in Alesia — jetzt Alise Sainle Reine — in Frankreich, dem Hauplsilze der mit ihrem Führer Vincegetorix von Julius Cäsar besiegten Gallier, kamen ganz gleiche Gegenstände vor. Die hierlands gemachten gallischen Funde bezeichnen den Wanderzug der Gallier aus Oberitalien durch Krain nach Pannonien und Macedonien und die längeren Niederlassungen derselben im Lande. Die bedeutendsten Gräber-slätlen aus der La Tene-Zeit in Krain sind jene ober Slepschek bei Nassenfuss hinter der Hl. Kreuz-Kirche, wo in den 0'5 in tiefen, in Dolomitfels ausgeliauenen cylindrischen Löchern die ausgeklaubten verbrannten Menschenknochen ohne Kohlen am Boden lagen, mit feinem Sand überschüttet, in welchem sich die meist verbogenen und zerbrochenen Beigaben aus Eisen und Bronce befanden. — Minder reich waren die Funde von Wali-tschendorf, Bezirk Seisenberg, im oberen Gurkthale. wo auf einer Bergterasse am linken Gurkufer alte Befestigungen und Erdwälle zu sehen sind und auf dem Acker des Gnidouz neben römischen Gräbern auch gallische - 76 — vorkommen. Schon in dem Namen Walitschendorf hat sich die Andeutung auf eine dort bestandene gallische Ansiedelung erhalten. Sonstige bisher in Kraiu bekannt gewordene Fundstellen von Gegenständen aus der La Tene-Zeit sind: Planina im Wippacher Thale, St. Michael bei Adelsberg, der Hügel Ulaka bei Altenmarkt im Laaser Thale, Weisskirchen und Germ in der Pfarre Podsemel. Tafel I. Schneidewerkzeuge aus Eisen. 1.) Schafschere, links davon 2 Piken; Nassenfuss; 2.) Haumesser, 43 cm lang, grösste Breite 6 cm, Griff kurzbogig, in der Mitte mit einem Knoten, in einem Ring endend; grösstes bisher gefundenes Messer, von Walitschendorf; 3.) 2 Messer von Germ bei Podsemel, mit bogigem Rücken, 2 Rinnen am Rande und 3 Nägel am Griff, 36 und 20 cm lang. Alle übrigen Messer aus den gallischen Gräbern hinter der HI. Kreuz-Kirche bei Nassenfuss, zwei davon mit Resten von Hirschhorn- und Beinbelag am Griff. Tafel 2. "Werkzeuge und. Waffen aus Eisen. 1.) 2 enghalsige Placken, 18 und 17 cm lang, mit-horizontalem Schaftloch, eine am Nacken verziert; 2.) schmaler Kelt (Hohlmeissel), 17 cm lang; 3.) gebrochene Feile; 4.) grosser Haken zum Aufhängen, gedreht; 5.) 2 umgebogene Speere mit starker Rippe und schmalen Flügeln; 6.) 6 Lanzen, 3 gebogen, 3 gerade, in verschiedenen Längenverhällnissen der Tülle zum Blatte, die vierte mit langem verengten Schafte und spitzovalem Blatte, bei der letzten rechts die lange Tülle mit Längsschlitz. — 7.7 — Tafel 3. Eiserne Schwerter sarnmt Zugehör und Armringe. 1.) 8 Schwerter, 5 davon in der Scheide; 3 gerade, 5 mehrmal umgebogen'; das zweite, längste, 1 m lang, 5 cm. breit, hat am oberen Ende der Scheide zwei lang-halsige Vogelköpfe in erhabener Arbeit als. Verzierung; . 7 Slücke aus den Gräbern hinter HL Kreuz bei Nassen-fuss; 2.) Schwert von Walitscbendorf, Bezirk Seisenberg, 75 cm lang; 3.) Armring mit verschiebbarer Oeffnung, Walitscbendorf: 4.) hohle Eisenarmringe von Hl. Kreuz bei Nassenfuss; 5.) knotige Eisenarmringe von ebendort. Tafel. 4. Eiserne Schwerter sarnmt Zugehör. 1.) 3 Ketten zum Anhängen der Schwerter, 50 bis 53 cm lang, mit doppelten Kettengliedern, das eine Ende mit grossem Ring, das andere slabartig zu einem Knopf gekrümmt, auf diesem als Verzierung ein Dreieck mit . eingezogenen Seiten; 2.) 2 dreimal umgebogene Schwerter, das untere noch in Verbindung mit dem Wurzelast einer an der Begräbnisstätte gestandenen Buche; 3.) dreimal umbogene Schwertscheide in meisterhafter Bearbeitung und vorzüglicher Erhaltung, mit übereinander gebogenen Rändern und Mittelrippe, in der Quere mit sehr feinen, dicht stehenden Strichen verziert; 4.) Schwert in der Scheide, zweimal umgebogen, letztere am oberen Ende mit feinen erhabenen, rankenartigen Linien verziert; 5.) 3 Doppelringe, lagen in den Gräbern bei den Schwertern.. — 78 — Sämmtliche Gegenstände aus den gallischen Gräbern hinter Hl. Kreuz bei Nassenfuss. Tafel 5. Schildbeschläge aus Eisen. 1.) 3 bauchige, gewölbte Schildbuckel, beiderseits geflügelt, die Flügel oben und unten ausgeschnitten, mit Löchern ; 2.) 2 Schildhalter, im Inneren des Schildes zu befestigen, das gewölbLe Blechstück für den Arm beiderseits mit rechtwinkelig abstehenden Flügeln versehen, bei einem Stück gerade abgeschnitten, beim anderen kleeblattartig ausgeschweift, mit Löchern zum Annageln; 3.) Eiscnbeschlag, inwendig am Schilde. Alle Stücke von Slepschek bei Nassenfuss. Tafel 6. Schmucksachen aus Glas, Bronce und Eisen. 1.) Grüner Glasring aus dem Grabe eines Kindes; Slepschek; 2.) Bruchstück eines braungelben Armringes aus Glas, im Feuer geschmolzen; Slepschek; 3.) broncener Armring mit hohlen halbkugeligen Gliedern, 3-8 cm hoch. l-8 cm breit, durch kurze 1 cm breite Zwischenglieder miteinander verbunden, inwendig mit schmalem angenieteten Broncestreifen, woran sich der Verschluss befindet; Slepschek; 4.) Broncegürtel, 98 cm lang, aus Ringen von2'2n» Durchmesser und abwechselnd aus schmalen, 3 6 cm langen, mit zwei Oeffnungen versehenen gegliederten Zwischenstücken, an einem Ende Pferdekopf als Schliesse; von Walitschendorf. 5.) Zähne vom Wildschwein, lagen meist zu zwei in den Gräbern der Krieger; Slepschek; 6.) 12 broncene La Tene-Fibeln verschiedener Grösse und Form, mit Kugeln, gegliederten Ansätzen und me- — 79 — daillonartiger Drahlverzierung am Bügel, einige mit prächtiger Patina; alle von Slepschek; 7.) broncene Nacheufibel vom La Tene-Typus, von Weisskirchen; 8.) broncene La Tene-Fibel, Bruchstück, von Planina im Wippacher Thale; 9.) eiserne Armbrustfibel vom La Tene-Typus, von Planina im Wippacher Thale; 10.) 14 Eisenfibeln vom La Tene-Typus, die meisten von Slepschek, ein paar von Walitschendorf; 11.) 2 eiserne Wähnadeln von Slepschek. Tafel 7. Bronceschmuck aus derLaTene-Zeit aus der zweiten Riesengomila von Germ bei Podsemel. 1.) Offene, auf der Aussenseite mit Strichbändern verzierte broncene Hakenringe, in einen anfangs drehrunden, mit dichten Spiralrippen versebenen, dann vierkantigen, am Ende hakenförmig umgebogenen Stiel auslaufend; Länge 28 cm. Sieh Deschmanns Mittheilung in den Verhandlungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie 1888, S. 246; 2.) 2 glatte broncene Halsringe; 3.) in den drei unteren Reihen: 13 grosse prachtvoll patinierte Armbrustfibeln vom La Tene-Typus in verschiedener Form; 4.) Broncefibel mit rother Pasla (gallisches Email) in einer hohlen Scheibe am Bügel; 5.) eiserne Fibel, Bruchstück. Alte Broneezeit. Tafel 8. 1.) Verzierter Kelt mit Ringel am Rande der Tülle, 12 cm lang, von Schloss Altenburg (Verbovz) bei Nazareth in Untersteiermark. Geschenk des Gastwirtes Türmeheh in Nazareth; — 80 — 2.) 3 ßroncesiclieln von Cret hei Franzen in Untersleiermark. Geschenk des Notars Schwarzcnberg in Franzen; 3.) Halsring und Kelt aus Ungarn; 4.) eigenthümliche Kupferhacke mit Gussnälhen, 27 cm lang, am Nacken mit viereckigem Ansatz, von der ovalen Oeffnung abwärts mit drei starken Rippen versehen, die innerste in einer Spitze unter der Oeffnung endend, die mittlere bogig zum hinteren Ende der schiefen Schneide verlaufend, die erste bis zum vorderen Schneidenende reichend. Vor mehreren Decennien mit etlichen 20 Stücken der nämlichen Form an dem Triplex confinium von Montenegro, türkisch Albanien und Dalmatien zwischen Castell. Laslua und Spizza bei einem Befestigungsbaue in einem Umkreis von 4 Quadralschuh und in einer Tiefe von 5 Fuss gefunden. Exemplare dieser Hacke befinden sich in den Museen in Turin, Triest, Agram u. a. m. Geschenk des Dr. Heinrich Costa; 5.) Hacke von Britinska nächst Kutina in Slavonien, Geschenk des Dr. Grcgoric; 6.) Hacke, Fundort unbekannt; 7.) 2 vierkantige kleine Kelte mit Ringelcben 7'5 und 7 cm lang, an der Schneide 2-5 und 2 an; aus Frankreich ; . . ' 8.) Palstab, 12'5 cm lang, mit bogiger Schneide, oben schmal, 2'3 cm, unten breit ausladend, aus Ungarn; 9.) kleine Lanzenspitze, 11 cm lang, mit einseiligem offenen Schaftlappen statt der Tülle, Fundort unbekannt; 10.) Lanzenspitze aus der Donau bei Pressburg. Tafel 9. 1.) Lanzenspitze aus der Umgebung von Weixelburg, 24 cm lang; — 81 — 2.) Palstab mit Raste, Krain, 17 c»i lang, 3'5 cm-breit.; 3.) Palstab, 16 cm lang, 3 cm breit, von Perau bei Weissenstein; 4.) Palstab von Zwischenwässern, gebrochen; 5.) massiver gedrehter Halsring, an den Enden abgeschlagen, von Oberkoren in der Pfarre Obergurk; wurde von einem Bauer als Thorring verwendet; 6.) kupfernes Hackenfragment, ober dem Nacken kurzer ovaler Ansatz, unterer Theil abgebrochen, 10'5 cm lang, 4 cm breit; von Semon im Gerichtsbezirke Illyrisch-Feistriz; 7.) Kelt von Ostrog bei St. Barthehnae; 8.) 2 Lanzenspitzen, Bruchstück eines Keltes, 3 Sicheln, 1 ovaler offener, kantiger Ring; von Tenje in Slavonien, Geschenk des Museums-Directors Simon Ljubic in Agram; Tafel 10. 1.) 2 verzierte Kelte, 16 cm lang, 4 cm breit und 8'5 cm lang, 3'5 cm breit; 2.) Palslab; 3.) 2 Lanzenspitzen, die grössere mit geschweiften Rändern; 4.) ganze Sichel. — Alle Gegenstände unter Nr. 1 — 4 von einem Funde in Oberlog an der Bezirksslrasse von Littai nach Watsch, Geschenk des Dr. Anton Pfefferer in Ponowitsch, 1835; 5.) Palstab, gefunden in der Nähe von Rukenstein, 17-5 cm lang, 3-3 cm breit, 1886; 6.) Kelt, 15 an lang, 3-3 cm breit, ausgegraben in Tschernembl beim Schulhausbau 1888; Geschenk des Bürgermeisters Schusterschitsch; 7.) Bruchstück eines Schwertes mit erdiger Patina, mit zwei Rinnen am Rande, 28 cm lang, 2 cm breit; von Oblagoritza am Winiwerch bei Primskau. o - 82 — Die nachfolgenden Gegenstände wurden hei den ersten behufs Morastentsumpfung ausgeführten Verliefungen des Laibachfhissbettes gefunden und vom Bürgermeister Johann N. Hradecley für das Museum aufbewahrt: 8.) 2 Palsläbe, 19 cm lang, 4 cm breit; 9.) Kelt, 17 cm lang, 3-7 cm breit; 10.) kupferne Fischangel, Geschenk des Anton Samassa; 11.) 6 Lanzen von verschiedener Form und Grösse, zwei davon mit horizontaler Strich- und Zickzack-Verzierung; 12.) 2 Kupfermesser, das grössere 29 cm. lang, Griff 9 cm, mit fünf Niellöchern, der Rücken des Blaues geschwungen, zwei vertiefte Linien parallel zum Rücken und zur Schneide; das kleinere Messerchen 15 cm lang, mit zweimal durchbrochenem Griff, Schneide und Rücken geschwungen. Tafel II. 1.) 3 Sicheln aus der Umgebung von Veldos, eine davon gebrochen; Geschenk der Frau Hofräthin Georyiana von Hochstetter; 2.) gut erhaltener Palstab mit Marke x- , 15 cm lang, 4-2 cm breit, dann zwei Bruchstücke eines Palstabes, einer gekrümmten Schwertklinge nebst zwei Sicheln; gefunden an der Abrutschung am Eingange ins Sagorer Thal ober der Eisenbahn-Station Sagor. Vom nämlichen Fundort ist auch der auf der Stelle des Pulteinbaues befindliche Steinhammer aus tertiärem Sandstein nebst zwei Kornquetschern; Geschenk des Werkleiters Wricssniy in Sagor; 3.) goldglänzendes schmales Bronceschwert, 48 cm lang, 2'5 cm breit, mit Ausweitung am Griff 4'3 cm, daselbst mit zwei Nietlöchern; gefunden in der Nähe Dernowo's unter Gurkfeld; - 83 — 4.) Bruchstück eines Schwertes vom Zusammenflusse beider Saven ober Radmannsdorf, 37 cm. lang, der Griff fehlt, an der Ausweitung zwei Nietlöcher. Die unterste Reihe dieser Tafel enthält die im Jahre 1S68 unter dem Lubenberg im Walde Osredek ober Jurkendorf, Bezirk Rudolfswert, bei einer Auswaschung des Bodens durch starke Güsse gemachten Broncefunde. Es scheint an jener Stelle eine Gusswerkstätte bestanden zu haben. Geschenk des Victor Langer von Podgoro: 5.) 3 Keife (einer defect), 4 Sicheln, ziemlich ganz. — Griff einer Waffe mit flachem Endknauf, an der Seile zwei gegenüberstehende, etwas gekrümmte abgebrochene Stangen; 6.) Rasiermesser, 6 cm lang, 4 cm breit. Gegenstände auf der Glastafel dieses Kastens. 1.) Die berühmte «Watscher Situla», wurde am Abhänge des Slepschekberges in der Nähe des im Jahre 1879 aufgedeckten Grabes eines Kriegers mit dem Bronce-helm Nr. 11 dieser Abtheilung im Jahre 1883 aus-. gegraben. Sie enthält figurale Darstellungen in fein getriebener Arbeit in drei Zonen. Zu oberst ist ein festlicher Aufzug, an der Spitze mit zwei gezäumten Pferden, von Männern geleitet, dann zwei einspännige zweirädrige Wagen mit Wagenlenkern, in einem sitzt eine Frau, zum Schlüsse wieder ein Reiter. In der mittleren Zone mit der Darstellung von Feslgelagen und Festspielen stehen zu äusserst zwei opfernde Männer vor einer rauchenden weitbauchigen Urne auf hohem Fussgeslell; an diese schliessen sich vier auf Stühlen sitzende Personen an, mit phrygischen Mützen bedeckt, deren eine die Panflöte spielt, dreien derselben werden von Bedienern Speise 6* — 84 — und Trank in Gefässen dargereicht; dann folgen zwei nackte Faustkämpfer mit Lendengürteln und Armbändern, mit «Hanteln» in der Faust zum Wettspiel ausholend, zwischen ihnen befindet sich als Kampfpreis ein Helm mit langer Raupe, rechts und links stehen zwei Preisrichter; den Schluss bildet ein Widder mit sitzendem Vogel auf dem Hinterrücken. In der untersten Zone sind Thiere, darunter ein Wolf, ein Reh verschlingend, und sieben theils gehörnte, tbeils ungehörnte Pflanzenfresser von steinbockähnlichem Typus. Die Literatur hiezu ist auf Seite 41 verzeichnet. 2.) Riesengefäss aus Bronceblech, 50 cm hoch, 38 cm Durchmesser an der Oeffnung; vom Magdalenenberge bei St. Marein; 3.) Bronce-Situla von Hof, mit glatter Aussenwand und Tragreif; 4.) Bronceschüssel von Hof, mit erdiger Patina und schön geschwungenem, ansteigendem Henkel; 5.) kupferner Kessel mit zwei Tragreifen, trug einen vermorschten Boden aus Eichenholz angenagelt; von St. Margarethen; 6.) kupferner Kessel mit zwei T-förmigen angenieteten Seitenstäben und feiner Strich- und Wolfszahnverzierung; vom Magdalenenberge bei St. Marein; 7.) Bronceschüssel ohne Verzierung von der Riesen-gomila in Hrastje unter dem Magdalenenberge; 8.) Bruchstück der Hohlkehle vom Halse einer Thon-urne, mit einem verzierten Bronceblech belegt; 9.) Broncehelm mit Backenklappen, von Weisskirchen im Bezirke Nassenfuss. Sieh Deschmann: «Der Broncehelm von Weisskirchen in Unterkrain» im 13. Bande der Mittheilungen der anthropologischen Gesellschaft in Wien 1883; —. 85 — 10.) Broncehelm mit PalmetLeiiverzierung und Kreuz-cheti in Vierecken, durch starke Schläge einer Hauwaffe an der einen Seite beschädigt. Rührt von dem im Jahre 1812 gemachten Funde 20 solcher Helme bei Negau in Steiermark her. Sieh Bericht hierüber in der steiermär-kischen Zeitschrift, 7. Heft 1826, S. 48; Geschenk des Ignaz Kurtcr von Brcindlstein, 1827; 11.) Watscher Broncehelm mit schöner Patina und Palmettenverzierung. Sieh Deschmanns und Hochslelters «Prähistorische Ansiedelungen in Krain», 1879, S. 18, mit Abbildung; 12.) gleicher Broncehelm mit Palmettenverzierung ohne Patina, aus einem Grabe auf dem Berge Kopa hinter Ternava bei Egg ob Podpetsch; diente durch viele Jahre im Orte Lukoviz als Kopfbedeckung einer hölzernen männlichen Büste ober dem Ausflussrohr am dortigen Dorfbrunnen; 13.) 2 moderne Schalen mit Resten von Holzgeflecht von zerfallenen Holzhelmen, mit Leder überzogen, mit Broncenägeln beschlagen; in der zweiten Schale sind auch kreisrunde Bleche zum Annageln an diese Kopfbedeckung; aus den Hügelgräbern von St. Margarethen; 14.) imitierter Holzhelm, mit Broncenägeln und Pha-leren beschlagen. Vergleiche die Abbildung auf S. 186 in Hochstetters Abhandlung «Die Gräberfunde von Watsch und St. Magarethen», Wien 1883, und im Berichte der prähistorischen Commission der Akademie der Wissenschaften in Wien über die Hügelgräber von Rowische, 89. Band, 1. Abiheilung, Tafel I, Fig. 1; 15.) Bruchstück eines im Feuer gewesenen Helmes mit ziemlich erkenntlichen Darstellungen in getriebener Arbeit. In der oberen Zone schreitende Krieger, mit 86 - Speer und Schild bewaffnet und mit Helmen wie Nr. 14, dazwischen Gewächse mit Früchten, unten verschlungene Halbkreisbögen. Vergleiche Abbildung iii Hochslelters obiger Abhandlung, Tafel I, Fig. 6. Den übrigen Theil dieser oberen Abtheilung nehmen die für eine gewisse Epoche der Hallstädter Cultur charakteristischen rothen Urnen mit hohlem Fuss ein. 16.) 5 Urnen von Watsch, eine mit rothbraunem Streifen in der Mitte, eine andere zweilienkelig, mit mauerzinnenähnlicher Grafitzeichnung. Am anderen Ende des Kastens: 17.) 3 rothe Urnen vom Magdalenenberge; eine, au der eiförmigen Ausbauchung, dann an der Hohlkehle und am Fuss mit vier Grafitbändern geziert, trägt als Deckel einen flachen broncenen Teller; die beiden anderen sind mehr gedrungen bauchig, mit Grafitzeichnungen; 18.) kurze cylindrische rothe Urne mit Deckel und zwei kurzen Ansätzen am Rande, mit horizontalen Schnureindrücken. Imitation der broncenen enggeripplen Cisten, von denen mehrere in den krainischen Gomilen, jedoch ganz in grüne staubige Erde aufgelöst, vorkamen; von Adamsberg bei Hof. Auf der Stelle des hölzernen Pulteinbaues in diesem Kasten stehen: 1.) 4 Schalen mit Bruchstücken von Fibeln und Armbändern aus der La Tene-Zeit; 2.) Bruchstück eines schweren dreiflügeligen Bronce-speeres von der Gusstätte bei Jurkendorf (Tafel 11, Nr. 5 und 6 dieses Kastens); 3.) 3 Kupferkuchen von der nämlichen Gusstätte; 4.) Kupferkuchen aus der Umgebung von Selo bei Schönberg, Bezirk Treffen; — 87 — 5.) zwei cylindrische Thonformen der allen Eisen-schmelze von Bresnik bei Thurnau, Gemeinde Tanzberg, Bezirk Tscheruembl; Geschenk des k. k. Bergrallies Josef Trinker 1870; 6.) Thongefäss mit drei Schalen an einem Ständer, Fundort unbekannt; vom historischen Verein. Diese Formen werden noch jetzt bei Mokritz in Unterkrain angefertigt; 7.) weibliche Bronceslatue mit phrygiseber Mütze, die Hände mit den langen gekrümmten Fingern nach aufwärts gerichtet; etruskiscli; Geschenk des Fräuleins Antonia Rupert. Freistehender Kasten 5. Sammlung der interessantesten schwarzen verzierten Thongefässe der Hallstädter Periode aus Begräbnisstätten, deren Broncefunde bereits angeführt worden sind. Die Abtheilung links enthält in beiden Etagen Gefässe von St. Margarethen, und zwar oben: 1.) Grosse Urne mit eingedrückten Doppelspiralen, Imitation der Brillenfibel, mit drei hornartigen Ansätzen; 2.) Schale auf hohlem konischen Fuss mit drei dreieckigen Fensteröffnungen; 3.) Schale mit hochausteigendem Henkel, daran zwei knopfartige Ansätze; 4.) Schale mit zwei Thierköpfchen auf dem hoch-ansteigenden Henkel; 5.) Schale auf hohlem Fuss mit ovaler Rippung; 6.) kugeliges Töpfchen mit eingezeichnetem Doppelkreis und Centrum. In der unteren Etage: 7.) 7 glänzend grafilirle Urnen mit Hornansätzen, Knöpfen, eingedrückten Linien, Strichen und Punkten; - 88 - 8.) niedrige Schale mit hohem Henkel, an der Ausweitung des Bodenrandes mit hervorstehenden flachen dreieckigen Zacken; 9.) Scherben mit Hakenkreuz (Swaslika), in Punkten eingedrückt. In der mittleren Abtheilung stehen auf der Glastafel der oberen und in den beiden hinteren Reihen der unteren Etage verzierte Gefässe von Rowische, die vorderen zwei Reihen der unteren Etage nehmen Gefässe von Slepschek bei Nassenfuss ein. Von jenen sind hervorzuheben oben: 1.) 2 Urnen mit schnabelartigen Ansätzen und im Dreieck gestellten, eingedrückten Kreisscheiben mit Nabel; 2.) Urnen mit Knöpfen in verticalen Reihen, dazwischen hervorstehende Stäbe; 3.) Schale auf hohlem Fuss, am Rande fein gerippt. In der unleren Etage: 4) Urne mit grossen Knöpfen; 5.) grosse Urne aus einer Gomila in dem zum Gute Neustein gehörigen Waldantheile Raguscha ober Osredek an dem nach Hubajnza führenden Gemeindewege, wo etliche 18 Tumuli vorkommen. Sauber ausgeführte Hohlkehle an der Mündung, als Ornament in der Ausbauchung Doppelstriche, oben im Winkel zusammenstossend, mit hirtenstabähnlicher Krümmung am unteren Ende, im Winkel nabeiförmiger Eindruck, dazwischen Knopfreihen. Sieh 7. Bericht der prähistorischen Commission der Akademie der Wissenschaften in Wien 1884, S. 66, Tafel I, Fig. 6; 6.) glatte Urne mit je drei verticalen Stäben; 7.) Urne mit welliger Ausbauchung und Hornansälzen; 8.) Urne mit Tupfen in Zickzack- und in Dreiecksausfüllung. - 89 — Unter den Gefässen von SIepschek in zwei Reihen vorne: 9.) Urne mit Tupfen, in Dreiecken angeordnet. Die dritte Ablheilung rechts gegen das Fenster enthält in beiden Etagen meist Urnen von Watsch, einzelne mit Schüsseln bedeckt, andere mit Leichenhrand gefüllt. Von edler Form sind auf der Glasplatte befindlich: 1.) 2 glänzend grafitierte Schalen auf hohlem Fuss, mit kreisrunden Tupfen in einer Reihe an der Mündung, an der Ausbauchung gerippt, mit je drei abwechselnden schnabelartigen Ansätzen. Von anderen Fundorten sind in dieser Etage aufgestellt: 2.) Urne mit roher Einritzung von Wellen- und Zackenlinien, mit primitiven Zeichnungen von Hirsch und anderen Thieren, sehr ähnlich jenen auf Spinnwirteln von Troja. Sieh in Schliemanns «Ilios», Leipzig 1881, die Abbildungen 1879 bis 1883; aus der Begräbnisstätte ober SIepschek; 3.) Urne, ebenfalls von SIepschek, mit Zickzackverzierung und eingezeichnetem Band um die Mitte, woran Kränze mit Bändern hängen. Erinnert an die Zeichnungen auf den Gefässen aus dem Laibacher Pfahlbau; 4.) gelbliche einhenkelige Urne von Zirknitz, darin befanden sich mehrere broncene Armbänder. Untere Etage bloss mit Gefässen von Watsch: 5.) und 6.) Urnen mit glänzendem Grafitanstrich, die eine mit welliger Ausbauchung, die andere mit langem, nach unten sich ausweitendem Hals mit welligem Band; 7.) topfförmige glatte Urne mit Leichenbrand, unten ein Schnurband tragend. - 90 — Wandkasten 6 mit Bronce- und Eisemunden aus der Hallstädter Zeit Tafel I. Broncene Schmucksachen von Ostroschnik bei Nassenfuss; Näheres über diese Begräbnisslälte sieh S. 57. 1.) In der ersten Reihe: 4 Halsringe, gedreht, an den Enden umgerollt; 2.) 2 flache halbmondförmige Fibeln mit dreieckiger Nulhe (Fibula semilunaris); 3.) Reste von Brillenfibeln; 4.) halbkreisförmige flache Fibel, Spannweite 9'5, Höhe 7" 5 cm, am inneren Rande mit einer Rippe verstärkt, am äusseren mit an Ringelchen hängenden dreieckigen Plältchen, 3'5 cm lang; 5.) kleiner Beinring; 6.) 2 Broncemesser, das grössere mondsichelälinlich, der Griff in einem Ring endend, eine Form der allen Broncezeit, 14 cm lang, 3'8 cm breit; 7.) Gürtelschliesse in der Form des Doppelkreuzes, mit Ring; 8.) Fingerringe, einfache und in Spiralwindungen; 9.) 9 Haarnadeln verschiedener Form, die längste 19 cm lang; 10,) abgebrochenes oberes Nadelende in drei concen-trischen Kreisen mit 7 Speichen; 11.) eigenthümliches Ohrgehänge aus Drahtspiralen, zwei Stück aus inehrspiraligeni Doppeldraht, am oberen Ende mit schönen Verschlingungen, durch schmale angenietete Querstreifen an vier Stellen verengt. — 91 — Die Hügelgräber von Dobrawa bei Döbernig sind auf den Tafeln 2, 3 und 6 vertreten. Eine' der grössten Begräbnisstätten aus der Hallstädter Periode bilden etliche 41 nahe beisammen stehende Tumuli, darunter einige von ansehnlicher Grösse, auf der Hutweide der zur Pfarre Döbernig gehörigen Ortschaft Dobrawa an der Seisenberg-Treffener Bezirksstrasse im Gerichtsbezirke Treffen. Oestlich von diesen Gomilen erhebt sich eine bewaldete Anhöhe mit einem noch gut erhaltenen Gradische mit Ringwall im Umfange von 1000 Schritten. Jenseits am Fusse dieses Hügels liegt das Dorf Trögern, auf dessen Hutweide im Süden der Ortschaft ebenfalls vereinzelte Tumuli vorkommen. Auf den Aeckern von Trögern sind römische Ziegel, Waffen, Silbermünzen, Bleistücke u. a. m. zu wiederholten malen gefunden worden. Es scheinen daselbst bei der Eroberung des Landes durch die Römer Gefechte zwischen diesen und den dort ansässigen Latobikern stattgefunden zu haben. Weiter östlich liegt die Ortschaft Kai mit der Grotte Kopriwniza, in welcher vor 35 Jahren mehrere Menschenskelette mit Glasperlenschmuck, wie er sonst in den Heidengräbern vorkommt, und mit römischen Münzen gefunden wurden. Von den 41 Hügelgräbern in Dobrawa hat Barthelmae Pecnik im Jahre 1888 etliche 20 für das Museum aufgedeckt; es gab dort keine Brandgräber, die bestatteten Männer lagen abgesondert von den Frauen. Lanzen als Beigabe waren häufig, jedoch sind dieselben sowie die Schmuckgegenstände meist in schlechter Erhaltung. Tafel 2. Mit Broncesehmuck. 1.) Grosse hohle Bogenfibel, 12 cm Spannweite; 2.) 2 Armbruslfibeln mit zwei Spiralrollen übereinander, 7'2 cm lang; — 92 — 3.) -i hohle Armringe; 4.) 2 Gürtelbleche, das grössere 25 cm lang, 7-2 cm breit, mit anhängendem Ring; 5.) 2 halbcylindrische Ohrgehänge aus Blech; mit Häkchen und Loch, fein punktierte Wellenlinien, an einem derselben ein anhängendes dreieckiges Plältchen; 6.) 2 Haarnadeln; 7.) Glasperlen; 8.) Bernsteinperlen; 9.) Spinnwirtel. Tafel 3. 1.) 11 eiserne Kelte, einer davon mit vorne offener Tülle; 2.) 6 Messerchen aus Eisen. Tafel 6. 14 Eisenlanzen. Aus der Urnengrabstätte bei Zirknitz sind, die Funde auf der Tafel 4 und 5. Am Nordwestende des Zirknitzer Sees, nahe bei Niederdorf zwischen den Kirchen St. Lorenz und Wolfgang, war auf dem Hügel Tersische in der Urzeit eine ausgedehnte Ansiedlung gestanden. Die alten Stein- und Erdwälle, nur theilweise erhalten, haben einen bedeutenden Umfang. Die Brandgräber befinden sich an dem östlichen Ende des Hügels. Auch römische Funde wurden liäufig auf Tersische gemacht. Valvasor vermuthet, dass daselbst die Stadt Metullum der Japoden gestanden sei. Sieh Deschmann: «Eine heidnisclie Urnengrabstätte bei Zirknitz in Krain» in den Mittheilungen der anthropolog. Gesellschaft in Wien, Bd. 8, 1878, dann Hochstetter in «Prähistorische Ansiedelungen und Begräbnisstätten!, 1879, S. 4 und 5 die Abbildung der Begräbnisstätte, den Situationsplan von Tersische und das Landschaftsbild. - 93 — Tafel 4. Bronoegegenstände. 1.) 3 Halsringe, der oberste mit scheibenartigen Knoten, dazwischen gerippt; 2.) 22 Armringe, voll gegossen, rechts oben ein hohler; 3.) grosse Ohrgehänge aus 2 bis 2 • 5 cm breitem Blech, im Durchmesser 7 cm, mit Häkchen und Loch zum Einhakein; 4.) Bruchstücke eines Armbandes aus Blei; 5.) Gürtelring aus Blei, mit sechs runden Ansätzen am Aussenrande (Sonnenring); 6.) Sichel. Tafel 5. Bronoene Schmuekgegenstände. 1.) 5 massive schlangenförmige Riesenfibeln, zwei davon ziemlich gut erhalten, 15 und 16■ 5 cm lang, am Bügel mit vier paarweise gestellten ansteigenden Armen, an den Enden mit Knöpfen. Sieh ähnliche Fibel von Watsch Kasten 1, Tafel 19, Nr. 2; 2.) 3 brillenförmige grosse Spiralfibeln, 14'2 cm lang; 3.) 2 nachenförmige Fibeln mit wenig ausgehöhltem fast flachen Bügel; 4.) Fibel mit Knöpfen am Bügel; 5.) Certosafibel; 6.) 6 kleine schlangenförmige Fibeln; 7.) Armbrustfibel, vorne vor der Spiralrolle ein zweiter verschlungener Draht; 8.) gebrochene Haarnadeln; 9.) schnurartig gedrehter Broncedraht; 10.) 3 römische Gefässhenkel. Tafel 7. Funde vom Magdalenenberge bei St. Marein. Der Magdalenenberg liegt im Bezirke Umgebung Laibach; er ist von St. Marein an der Unterkrainer Reichs-strasse in nordöstlicher Richtung eine halbe Wegstunde entfernt. In seinem Umkreise soll der Volkssage nach — 94 — in der Urzeit eine bedeutende Ansiedelung gestanden sein, von deren Bevölkerung ausgedehnte, sehr zerstreute Begräbnisstätten Zeugnis geben. Sehr dicht stehen dieFiach-gräber mit Deckplatten auf dem Hutweideterrain unter Oberschleinitz, nördlich von der Kirche. Dort machte Ferdinand Sclnäz im Jahre 1882 in einem Tumulus, Terische genannt, jetzt als Platz zum Flachsbrecheln benutzt, interessante Funde, unter anderen das broncene Riesengefäss Nr. 2 im Kasten 4. In dem Walde westlich vom Bergkirchlein sind etliche 8 Gomilen. Jedoch die grösste, von Schulz abgetragene Gomila, 4 m hoch, 145 Schritte im Umfang, war im Thalgrunde südöstlich vom Berggipfel hinter der Ortschaft Hrastje. Von dort rühren die drei rothen Urnen mit Grafitanstrich im Kasten 4, Nr. 17, her. Auch am südlichen Bergabhange wurden ein paar Tumuli aufgedeckt. 1.) Hohler Cylinder aus Hirschhorn, mit eingeschnittenen Doppelkreisen und Centrum; 2.) 2 Halsringe aus Bronce; 3.) 8 broncene Armringe, einspiralig und mehr-spiralig, mit verschiedener Verzierung; 4.) 2 Armbrustfibeln (La Tene) von Terische; 5.) 4 Certosa-Fibeln; 6.) 2 Schlangenfibeln, am Bügel mit vier paarweise stehenden knospentragenden Ansätzen, S'2 cm lang; aus der Riesengomila hinter Hrastje; 7.) knotige Bogenfibel ganz aus Bronce, 12• 2 cm Spannweite, mit zwei an der Nadel hängenden Armringen; von Terische; 8.) Loibenberger-Fibel, 11 cm lang, vom Gräberfeld in Oberschleinitz. Sieh ähnliches Stück Kasten 2, Tafel 4, Nr. 4; — 95 — 9.) glatte Bogenübel, gut erhalten; 10.) kleine La Tene-Fibel, 1-ßcm lang, in der Form des Buchstaben ©; von Terische; 11.) 3 eiserne Hacken mit horizontalem Schaftloch; . 12.) eiserner Kelt mit offener Tülle vorne; 13.) eiserne Gürtelschliesse; 14.) oberer Theil einer Haarnadel, offen, vierrippig, aus Eisen. Sieh ähnliches Stück aus Bronce im Kasten 2, Tafel 6, Nr. 3; 15.) 3 gekrümmte Messer, La Tene-Typus, eines in der Form der jetzigen Weingartmesser (Fovc), eines mit Hirschhornbelag am Griff; 16.) 2 eiserne Lanzen, eine am Blatt gebogen, La Tene-Typus. Tafel 8. Mit Funden von verschiedenen Localitäten. 1.) Broncener Fussring, die Patina abgerieben, wurde als Halsring eines Hundes verwendet; von Schöpfendorf, Gerichtsbezirk Seisenberg. Geschenk des Prof. Derganc; 2.) die ganze Reihe links, 15 Stücke: Armringe, Fibel, Bruchstück von Gürtelblech, hohler und gerippter Armring, Lanze, Messer und ein Spinnwirtel, aus etlichen sechs Gomilen bei Gradische ober Schelimle, aufgedeckt von Ford. Schulz 1883; dieselben sind zerstreut auf Bergwiesen und im lichten Gehölz unter der mit einem ausgedehnten Ringwall umgebenen Bergkuppe; 3.) vollgegossenes Spiralarmband von.St. Michael, Bezirk Adelsberg: Geschenk des Anton Samuel 1839; 4.) Krainer-Fibel, Fundort unbekannt; 5.) kupferne Bogenübel, gut erhalten, mit eingeschlagenen Kreisen in der Nuthe; Fundort unbekannt; 6.) alle übrigen Slücke der rechten Hälfte der Tafel aus den Gräbern mit Deckplatten hei Lepenze in der — 96 — Wochein; in der Nähe dieser Begräbnisstätte ist am linken Savizaufer eine Anhöhe Gradische genannt: flache Ringe mit Knötchen nach auswärts (Sonnenringe), verschiedene Fibelformen, darunter Schlangenfibel, Bogenfibel mit kugeligen hohlen Anhängseln aus zwei Hälften, Bulle aus dünnem Blech, an einem Ring hängend, Bernsteinperlen, unten Fingerringe. Tafel 9. Funde von verschiedenen Loealitäten. 1.) 7 Stücke vom Heidenfriedhof (Ajdovski britof) ober Javor, gegenüber dem Jantschherg, von Laibach drei Stunden gegen Ost entfernt; auch römische Gräber kommen dort vor: 2 Ohrringe, Fingerring, flacher Gürtelring mit verdicktem Innenrand; 2.) 12 Stücke aus den Gräbern in der Umgebung von Lukoviz, Bezirk Egg ob Podpetsch: eine Certosa-Fibel, 2 Armbrustfibeln, 2 Armringe, Ohrgehänge, kleiner Ring, bvoncene Pfeilspitze, Lanze und Messer aus Eisen; 3.) Haarnadel mit flachem Knopf von Mariathal, Bezirk Littai; 4.) 1 Fibel, 2 Armringe, 1 kleiner Ring von St. Ca-tharina ober Nowokratschina in der Tschitscherei; 5.) grosse broncene Bogenfibel mit eingeschlagenen Kreisen an den Bügelknoten und an der Nuthe, Ohr-gehäng aus Draht an der Nadel hängend; Fundort unbekannt; 6.) verzierte Riesen-Nachenfibel, Krainer-Fibel und flacher Ring mit kleinen runden Ansätzen am Aussen-rand, aus den Hügelgräbern auf einer Wiese des Religions fondsgutes Landstrass in der Nähe der Stadt Landstrass ; von der Forst-Domänendirection in Görs; 7.) Fibel vom Morast bei Bresoviz; 8.) grosse kupferne Certosa-Fibel, Fundort unbekannt; — 97 — 9.) Armbruslfibel mit Bogen ober der Spiralrolle und mit anhängendem Sonnenrad, ein gebogener Kupferdraht lag daneben; aus einem Hügelgrabe hinter Slrasisch bei Krainburg, wo gegen den St. Margarethenberg zu mehrere Gomilen vorkommen; 10.) in der Längsreihe rechts am Rande: 11 Stücke aus den Hügelgräbern bei Malenze an der Einmündung der Gurk in die Save; es sind dort etliche 13 Gomilen nicht weit von dem daselbst bestandenen Gradische, mehrere derselben wurden von B. Panik 1888 aufgedeckt. Auch römische Gräber kommen dort vor. — 2 Fussringe, 2 Armringe, 1 Krainer-Fibel, 2 Bogenfibeln (eine derselben gross mit prächtiger graugrüner Patina), Fibel mit fast flachem rhombischen Bügel mit eingezeichnetem Kreuz, 1 Schlangenfibel, 2 Fibeln mit Knöpfen. Zimmer III. In sieben Kästen befinden sich die Sammlungen von Altei-thümern aus der Römerzeit Krams. Die schwereren Gegenstände aus dieser Zeit, als Inschriftsteine, Steinsärge, Mosaikböden u. a. m., sind theils im südlichen Gange des Hochparterres eingemauert, theils in einem Souterrainiocale untergebracht; ihre Beschreibung wird zum Schlüsse nachfolgen. Das in früheren Zeiten zustande gekommene Lapidarium des Landesmuseums befindet sich eingemauert in dem ebenerdigen östlichen Gange des hiesigen Lycealgebäudes. Das wertvollste Fundstück aus der Römerzeit ist die im Zimmer IV aufgestellte broncene, stark vergoldete Bildsäule eines — 98 — römisclien Würdenträgers in fast Lebensgrösse, auf korinthischem CapiLäl, welche im Jahre 1836 bei der Grundaushebung für das Casinogebäude ausgegraben worden ist. Von den römischen Ansiedelungen im Lande ist in den Musealsammlungen zunächst Emona, das heutige Laibach, nebst dem Ager emonensis, die Umgebung Laibachs umfassend, durch mehrere interessante Stücke in Metall, Stein und Glas vertreten, namentlich gelangt durch die ausgestellten Einzelfunde die bedeutende Ausdehnung der Gräberstrasse vom deutschen Grunde über die Gra-dischavorstadt bis nach St. Christoph in der Länge von mehr als einem Kilometer zur Anschauung. Im einstigen Nauportum, jetzt Oberlaibach, wurde im Jahre 1884 auf Kosten des Museums die Untersuchung des Laibacbflussbettes durch F. Schulz und durch Taucher der k. k. Kriegsmarine mit einigem Erfolg vorgenommen; ausserdem haben daselbst Freunde der Alterthumskunde Wachgrabungen in der seit jeher als gute Fundstälte bekannten Ackerparcelle «Dolenje njive» am rechten Lai-bachufer veranlasst und beachtenswerte Funde gemacht, von denen mehreres dem Landesmuseum zugekommen ist. Wichtig sind die leider nur in geringer Zahl erhalten gebliebenen Funde vom Loren ziberg ober Billicbgralz. Diese letztere Ortschaft kannte schon Schönleben 'als römische Ansiedelung, er versetzte dahin die Marschstation ad Nonum. Auch Trojana, das einstige Ad ran s an der Grenze Pannoniens und Noricums, hat für die Musealsammlungen einiges geliefert. Von der wichtigen Militärstation Praetorium La-tobicorum, jetzt Treffen, wurden wohl Römersleine — 99 — eingesendet, dagegen von Gräberfunden fast nichts; wohl aber ist die Ortschaft St. Lorenz an der Themeniz im Treffener Bezirke durch letztere vertreten. Die reichste Ausbeute an römischem Kleingeräth haben die Gräber der Municipalstadt Neviodunum, an der Stelle des heutigen Dernovvo unter Gurkfeld, geliefert. Im Jahre .1883 hat dort Bartlielmae Pecnih mit den Aufdeckungen der Gräber begonnen und dieselben mit praktischem Blick und unverdrossenem Eifer auf Kosten des Landesmuseums bis jetzt fortgesetzt. Die in mehr als tausend Gräbern in meist guter Erhaltung vorgekommenen Thongefässe füllen drei grosse Wandkästen dieses Zimmers fast vollständig aus. Auch die Sammlung der Glasgefässe, der Bronceschmucksachen, der eisernen Werkzeuge erhielt durch Pecnik's Aufdeckungen eine grosse Bereicherung. Die Grabfelder Neviodunums liegen in drei Richtungen, nämlich von Dernowo gegen Brege, dann gegen Zirkle und gegen Grossdorf, auch weiterhin bei Saloke unter Arch ist ein kleines Grabfeld bekannt geworden. Die Funde von Grüble bei St. Barthelmä und die dort vorhandenen Mauerreste deuten auf eine grössere römische Ansiedelung hin, von einigen wird die Marschstation Crucium dahin versetzt. Literatur. Heinrich Freyers Bericht über die im Kapuzinergrunde im Jahre 1836, ausgegrabene vergoldete Broncestatue erschienen in Josef Arneth's archäologischen Analecten mit Abbildungen, Wien 1851; Desch-mann, die neuesten römischen Funde in Dernowo in Unterkrain, in den Mittheilungen der fc. k. Centralcom-mission für Kunst- und historische Denkmale, Bd. XII, 1886; Deschmann, die jüngst aufgefundenen Meilensteine 7* — ioo — in Unterkrain, Miüheilungen der k. k. Cen.tralcommission XIII. Bd., 1887; Deschmann, über Funde von gallischen Münzen und anderen Gegenständen in Oberlaibach, Mit-theilungen der k. k. Centralcommission XIII. Bd., 1887; Deschmann, neueste Funde röni. Steinsärge in Laibach, Miüheilungen der k. k. Centralcommission XIV. Bd., 1888. Freistehender Glaskasten 1. Die obere Hälfte der ersten Abtheilung gegenüber dem Eingang aus dem Saal nehmen Gegenstände aus Bronce und Kupfer ein. 1.) Schale mit Schleudereicheln (Glaris) aus Blei, wovon 34 Kilo in Oberlaibach gefunden wurden. For-tunat Jelovsek 1886. Vorne abgesondert zwei Stücke, das eine kantig, vom Magdalenenberg bei St. Marein, das andere mandelartig, angeblich von den Balaearen; 2.) geschlossene Broncehand mit einerseits dreiseitig zugespitztem, anderseits in eine Blumenkrone endendem Nagel, an eiserner 45 cni langer Stange, scheint als Schlagwaffe benützt worden zu sein; von Trojana. Felix. PaschaU 1836; 3.) morgenslernartige hohle Kugel mit Loch zum Ansetzen an den Stiel; 4.) 2 abgebrochene Finger, von Broncestatuen her-, rührend; von Dernowo, der kleinere von Enrin Chnf Aitersperg eingesendet; 5.) 3 hohle Votivfüsschen aus Emona, vom Sleklniger-schen Acker ausser der Maut an der Triesterstrasse links, nur ein Stück ziemlich gut erhalten, 1888; 6.) Wolfskopf, hohlgegossen; 7.) glockenförmiger Doppelkegel, oben durchlöchert; ■ S.) broncenes Weinblatt, Gürtelstück mit gebogenem Enlenhals, als Schliesse benützt; Deutscher Grund, Johann PodteajscJieh 1850; .— 101 — 9.) Rost aus Bronee, 9' 5 cm lang, 7 • 5 cm breit, auf vier Füssen mit vier Abtheilungen, in der Mitte schraubenartiger Zapfen; aus dem Laibachflussbett. Ignaz Bent-bacher; 10.) Bronceschälchen, 3 cm hoch, im Durchmesser 5'5 cm, von St. Lorenz an der Themenitz; 11.) 7 Schöpferchen mit verticalem Griff (Simpulum) von verschiedenen Fundorten; das vordere ohne Patina, am Griffende mit durchlöcherter löffelähnlicher Aushöhlung, aus dem Laibachfluss in Oberlaibach; das hinterste mit Eierstabverzierung beim Bau des Schwurgerichtsgebäudes in Laibach gefunden; 12.) 4 Gefässe von Grüble bei St. Barthelm ae: a) Schöpferchen (Simpulum), an der Rückseite des verzierten Griffes mit Inschrift: Q. TVRRANI. SIM.; b) Broncekanne, wozu der Deckel fehlt, 24'5 ein hoch; c) schön pati-nierter Seiher mit rosettenartig angeordneten durchgeschlagenen Löchern, im Durchmesser 17 cm, hoch 7' 5 cm, Stiel 18-7 cm lang; d) Kupferkessel mit starkem Tragreif, 13'7 cm hoch, Durchmesser 17• 5 cm. Tliomas von Domazetovich 1839; 13.) 4 Töpfe aus Kupferblech, aus dem Laibachfluss in Nauportum. Der grösste 32 cm hoch, 25 cm Durchmesser der O.effnung, mit Umschrift in Punkten am schmalen Rande: AVG. N. PEGVL. IPPVM. (Augusti nostri peculium ippumense), scheint sich auf eine Ortschaft Ippum in der Nähe von Nauportum zu beziehen; zwei der anderen Gefässe öfter geflickt und durchlöchert, 19 und 21 cm hoch, das eine geradwaudig, das andere kantig ausgebaucht, das vierte gut erhalten, 20 cm hoch. 17 cm Durchmesser; — 102 — 14.) Rückwärts stehen 8 Schöpfer mit horizontalem Stiel von verschiedener Grösse aus dem Laibachfluss in Nauporlum, mehrere mit sauber eingedrehten Kreisen am Boden und mit Verzierungen am Griff, bei zweien sind am letzteren Stempelmarken: ST. AGILIS und POM-PEI NIGER. Die beiden folgenden oberen Abtheilungen auf Glastafeln tragen die meist gut erhaltenen Glasgefässe aus Emona und Neviodunum. Die Numerierung läuft nach rechts um die Schmalseite des Kastens und dann weiter auf der Rückseite bis zum Anschluss an die oben beschriebenen Broncegefässe: 1.) 18 Gläser verschiedener Form: 2 bauchige offene Aschenurnen, 2 grosse einhenkelige Schalen, 3 konisch zulaufende Flaschen mit winkeligem Henkel, 2 henkellose Schalen mit Längseindrücken, eine nach unten ausgeweitete Schale, ein Schälchen mit Stiel in der Form des Simpulum, 6 Thränenfläschchen, schöne gerippte gelbe Schale mit weissen Schnüren und Strichen, 5 • 5 cw hoch, 8 cm Durchmesser; beim Bau eines Nebengebäudes in der Tabakfabrik in Laibach 1870 ausgehoben. Director Resort; 2.) 10 Glasgefässe aus einem Steinsarge beim «Kreuz -wirt», nun «Bairischer Hof», an der Wiener Maut, 1851: grosse smalleblaue Schale mit Henkel, weiss, lichlbläulicli und gelb gefleckt, 12 cm hoch, Durchmesser oben 13 cm, unten 7 cm, viereckige Flasche mit Henkel, 14 cm hoch, Glasbecher und 7 Thränenfläschchen; 3.) Glasbecher und Thränenfläschchen vom Bau des Tautscher'schen Hauses gegenüber dem Civilspilal, 1868, wo viele Steinsärge vorkamen; 4.) smaragdgrünes kugeliges Glasgefäss mit abgesetztem Hals, 11 cm hoch, mit eingeschliffenen Kreisen an — 103 — der Ausbauchung; flachgedrücktes milchfarbiges Glasgefäss mit abgesetztem Hals, 8 cm hoch; beide Stücke im grossen Steinsarge auf dem Treun'schen Baugrunde nächst der Tabakfabrik 1887 gefunden; 5.) grösste gläserne Aschenurne der Sammlung, 19 cm hoch, vorne bauchiges grünes Fläschchen, 2 Thrä-nengläser, 2 Nadeln aus Bein (eine mit Bernsteinknopf), 2 kleine beinerne Schälchen und ein Beinring; aus den Gräbern am Steklinger'schen Acker an der Triesterstrasse 1888; 6.) langhalsiges, unten konisches Fläschchen aus starkem grünen, wellig gestreiftem Glas, aus dem alten Emona; 7.) polyedrische, weiss, roth und blau in Zickzack gefärbte Thonperle, bei Vertiefung des Brunnens auf dem Schlossberge 1833 ausgegraben mit einem kupfernen Zän-gelchen und einer Silbermünze der Familie Fannia; Haut/er; 8.) 9 Glasgefässe aus einem Steinsarge an der Baustelle des Casino, 1836 : Aschenurne, einhenkelige Schale, zwei einhenkelige konische Flaschen, mit Wasser gefüllt, eine viereckige Flasche mit Henkel, Becher mit gebogenem Stiel, eine kleine gelbe und blaue Phiole, birn-föi'miges Gefäss mit Hals, am andern ebenfalls offenen Ende spitz zulaufend, diente den Wöchnerinnen zum Aussaugen der Milch aus der Brust; Casinogesellscliaft; 9.) keulenförmiges Baisamarium, aus einem Kalkstalaktiten gearbeitet, 13 cm hoch, der flache Rand an der Mündung 5 cm im Durchmesser; aus dem alten Emona; 10.) vielfarbiges Fläschchen mit schmalem Hals, 9'8 cm hoch, nach unten bimförmig. mit blauem, grünem, rothem und goldstaubigem Glasfluss, lag mit 19 römischen Kupfermünzen 1*9 m tief in der Ruine Hasberg ober dem Planinathal; Frau Josefa Sorre; — 104 — 11.) apfelgrünes Glas, aussen mit fichtenzapfen-ähnlichen Schuppen, 10 cm hoch; aus Emona; 12.) grasgrünes Glas, aussen mit Tropfen, 6 cm hoch; aus Emona; 13.) 3 Aschenurnen und 40 Thränenfläschchen, letztere von verschiedener Form, eine aus Thon; von Emona und Neviodunum; 14.) grosses Thränenglas, 17 cm hoch, aus den Zeiten Caracallas, lag in einem gemauerten Grabe in Mannsburg, 1843. Rückwärts: 15.) Becher aus dünnem Glas, mit 4 Längseindrücken, 9 cm hoch, oben 6 cm im Durchmesser; aus einem Grabe in Treffen (Praetorium Latobicorum). Die rückwärtigen drei Reihen der beiden Abtheilungen enthalten Glasgefässe,, als: Aschenürnen, Flaschen und Schalen aus den Gräbern von Neviodunum; die am besten erhaltenen kamen in Brege und Saloke vor: 16.) Viereckiges Gefäss von milchiger Trübung, 16 • 8 cm hoch, an der Oeffnung 8'5 cm Durchmesser, Seite der quadratischen Basis 8 cm, der Boden ist mittelst Guss nach einem Holzmodel erhaben verziert, in der Mitte Rosette, in den Ecken hufeisenförmige Bögen, dazwischen Buchstaben AB, A, AM u. 0; aus einem Grabe bei Grossdorf; 17.) 3 entenartige Fläschchen mit schief ansteigendem Hals, rückwärts zugespitzt, mit Loch; für Wöchnerinnen zum Aussaugen der Milch an der Brust; von Brege; 18.) keulenförmiges Thränenfläschchen mit Längseindrücken, 17 cm lang; aus einem Grabe bei Grossdorf; 19.) gelbe Schale aus dünnem gerippten Glas, mit weisser Schnur- und Wellenverzierung, 7'5 cm hoch. - 105 — Durchmesser der Oeffnung 8 cm, von identischer Form mit einem Stück von Nr. 1. 20.) gelbe Schale wie Nr. 19, aus einem römischen Grabe zwischen den Brandgräbern der Hallstädler Epoche ober Slepschek bei Nassenfuss; 21.) schöne breitgerippte Schäle aus grünlichem Glas, im Durchmesser von 13 cm; von Saloke; 22.) in der Mitte der zweiten Abtheilung stehen drei, für die Gräberfelder von Neviodunum charakteristische, nach oben kegelförmig geschlossene Thonurnen mit viereckiger Oeffnung- vorne zum Einschütten des Leichenbrandes, zuweilen mit Längsschlitzen an den Seiten versehen, eine Art der sogenannten Hausurnen. Die erste links hat ober der Hauptöffnung vorne zwei bogenfömige Fenster, rückwärts ein durchbrochenes Kreuz, ober diesem zwei kleine quadratische Seitenöffnungen; die mittlere, ein Geschenk der Freiin Cäcilia Lichtenberg vom Jahre 1822, trägt an der Spitze einen Hahn, jene rechts eine Taube; 23.) Töpfchen aus rothgebranntemThon mit Menschengesicht, 10 ein hoch, Durchmesser der Oeffnung 6 cm, aus dem Grabe eines Kindes in Goriza unter Dernowo; daneben aus rothem Thon Kopf eines Hahnes, sehr gut gearbeitet, von Brege; dann zwei Vögeldarstellungen für das Dach der geschlossenen Urnen. Auf dem Gestelle des Pulteinbaues, Bronce- und Kupfergegenstände : 1.) Pferdenüstern mit dem Gebiss des Oberkiefers, Bruchstück einer Stalue in Lehensgrösse, 3' 6 Itg schwer, gefunden am Utschak bei Trojana, Adrans; von Michael Paulitsch 1822; 2.) männliche Statuette, 8 cm hoch, über die Lenden ein Tuch geschlungen, der rechte Arm fehlt; historischer Verein für Krain; — 106 - 3.) Mercur, 11 cm hoch, aus der Gegend von Loitsch; 4.) Pallas. 11 cm hoch, bei der Vertiefung des Laibach-flussbettes gefunden, 1844; Ignas Bernbacher; 5.) schöne Venusstatuette, die Füsse abgebrochen, auch sonst durch Hiebe theilweise beschädiget, 11-5 cm hoch; auf der Hutweide an dem südöstlichen Ende von Demo wo aus Mauerschutt ausgegraben 18S5; 6.) Römischer Lictor mit dem Fascesbündel auf der linken Schulter, 11 cm hoch, 1851; Anton Samassa; 7.) Hercules, 9 cm hoch; Historischer Verein für Kram; 8.) knieende Niobide, 12 cm hoch; 9.) Jupiter mit Blitzstrahl, 7'5 cm hoch, von Wruss-nitz im Gerichtsbezirke Rudolfswert; Legat des k. k. Bezirkshauptmannes Wilhelm Dollhof; 10.) nackte barbarische Figur, 9'7 cm hoch; historischer Verein für Kredit; 11.) männliche Figur, die linke Hand auf die Hüfte gestützt, die rechte fehlt, 7 • 5 cm hoch; 12.) hübsche Statuette der Göttin Flora, 7 cm hoch, aus Nauportum (Oberlaibach); Franz Kotnik; 13.) Statuette eines römischen Imperators zu Pferde, diesem fehlen die Füsse, 5" 5 cm hoch ; Ant. Samassa 1845; 14.) barbarische Mensehenfigur, vom Hügel Tersische bei Zirknitz mit prähistorischen Ansiedelungen; 15.) Broncelampe, Priapus mit Ring am Kopfe, 12 cm lang, 10 • 6 cm hoch; auf einem Felde bei Schischka ausgeackert, wahrscheinlich aus der Umgebung von Glei-nilz, von wo die römische Wasserleitung nach Emona führte, Anton Samassa; 16.) Broncelampe, Maus, 10'5 cm lang, 3-8 cm hoch; Albert Kamill 1856; — 107 — 17.) Broncelampe mit zwei Ringelchen am Rande. 11'2 cm lang, 4 cm hoch; Domherr Jakob Praprotnik 1835; 18.) Broncelampe, oben mit drei Löchern, 10-5 cm lang, 4-5 cm hoch; von Ratschje Selo im Bezirke Treffen; 19.) Broncelampe, rückwärts mit Ringgriff und Mondsichel, aus dem Laibachfluss; Heinrich Costa; 20.) 12 Kupferglocken, wovon acht auf dem Lorenzi-berge ober Billichgratz ausgegraben wurden, so die erste und grösste, die fünfte mit der Marke M, dann die 8., 9. und 10. mit erhabenem X an der Innenwand; die zweite grosse wurde ober Sabotscheu hinter Franzdorf in der Nähe der Grotte Wikerza gefunden, die siebente bei Breso-witz auf dem Morast, die letzten beiden kleinen sind aus Neviodunum; 21.) hohler kupferner Cylinder, mit hervortretenden, aussen mit kugeligen Knoten besetzten schmalen, kreisrunden Scheiben an den beiden Enden und in der Mitte, 22 • 8 cm hoch, hohler Durchmesser 4- 9 cm; Lorenziberg; 22.) lederne Stricke, stark mit Grünspan imprägniert, lagen in einem Broncegefässe; Lorenziberg; 23.) 2 Steingewichte und ein Bleigewicht, jene aus der Laibach in Oberlaibach, dieses bei Rob gefunden; 24.) 2 Schädel von Frauenspersonen aus den beiden grossen Steinsärgen des Treun'sclien Baugrundes nächst der Tabakfabrik. Sieh Nr. 4 der Abtheilung der Glas-gefässe; 25.) Bleiverguss der eisernen Zapfen des Deckels dieser Särge; 26.) Haare von einem der Frauenschädel, mit Goldfäden, welche längs dem Skelette zerstreut lagen; An dem Pulteinbau: Tafel I. 44 Stück Gewandhaften oder Fibeln. — .108 — Bei den Fibeln in den oberen sechs Reihen, deren Fuss noch erhalten ist, besteht dieser aus einem dreieckigen Rahmen und schliesst sich diese Fibel in der Form der La Tene-Fibel an, an jenen der beiden unteren Reihen ist die Rahmenöffnung mit durchlöchertem Blech ausgefüllt. Die grossen Formen der oberen Reihen meist aus Brege und Saloke: 1.) Die beiden lichtgrün patinierten Stücke lagen .in römischen Gräbern auf dem Todtenfelde der Hallstädter Zeit ober Slepschek; 2.) aus der Umgebung von Rudolfswert; Fichtenau; 3.) ziemlich gut erhaltene Armbrustfibel mit gegliedertem Bügel, von Ilowagora in der Pfarre Kopain, Bezirk Umgebung Laibach. —■ Dimitz, Alterthumsfunde bei Kopain nächst Weissenstein in Unterkrain. in den «Blättern aus Krain» 1861, S. 115; 4.). silberne Fibel mit anhängender Kette, aus dem Seunig'schen Garten in der Gradischa; Vincenz Seimig. Tafel 2. 39 broncene Gewandhaften oder Fibeln. . In den ersten drei Reihen von bedeutender Grösse, unter der oberen Biegung des Bügels meist mit zwei gekrümmten, zu einem Ring zusammenschliessenden Platten versehen, jede am Ende mit angenieteten kurzen Pfröpfchen: 1.) 2 ziemlich gut erhaltene Stücke mit durchgeschlagenem Sonnenrad in der gegitterten Blechausfüllung des Fibelfusses; von Brege bei Dernowo; 2.) die Stücke der vorletzten Reihe zeichnen sich durch den knieförmig gebogenen Bügel aus; das mit dieser Nummer bezeichnete Stück ist von Grüble bei St. Barthelmae. — 109 - Tafel 3. 79 GewandhafLen oder Fibeln, meist aus Bronce; 1.) Armbrustfibel von St. Lorenz an der Themenitz, Bezirk Treffen; 2.) Armbrustfibel von Tschusnawas bei Obernassen-fuss; 3.) silbernes Fibelfragment, gedrungen, mit halbkreisförmigem dicken Füss und langem Querstück für die Nuthe, ober dem Bügel halbkreisförmige, 'gekerbte Verdickung; von Demowo; 4.) 2 Fibeln mit Spiralrolle in geschlossener Hülse, von Dernovo; Erwin Graf Auersperg; 5.) Fibel mit zweimal kreisrund durchlöcherter Scheibe am Bügel, der Fuss in einen Sclilangenkopf endend, die Emailverzierung im Feuer zugrunde gegangen, von Tri-bulsche, Bezirk Tschernembl, aus einem Römergrabe an der Ecke des Hauses des Miko Mravinac; die zwei Stücke links von dieser Fibel und das eine rechts mit viereckigen Rahmen ain Bügel waren ebenfalls mit Email verziert; 6.) Fibel in der Form einer verzierten Hacke, mit mondsichelförmigem Griffende; von Dernowo; 7.) Fibel mit rindskopfähnlichem zweihörnigen Bügel, darüber ein Querstäbchen; von Dernowo; 8.) silberne Fibeln, am Bügel kreuzförmig gegliedert; Brege; 9.) Fibel mit Platte, einen Hahn darstellend; Dernowo, Josef Ritter von Schneid; 10.) kupferne Fibel mit viereckigem Rahmen, darauf ein schreitendes Pferd; in einem Sarge beim Tautscher-sehen Hausbau in Laibach gefunden 1868; 11.) Fibel mit Hund, von Dernowo; Erwin Graf Auersperg; — 110 — 12.) Fibel mit Querplatte, daran statt des Bügels zwei knieförmig gebogene Rippen. Tafel 4. 1.) Viereckiger Metallspiegel, 15 cm lang, 12 cm breit; Dernowo; 2.) kreisrunder Spiegel aus einer asphaltartigen Substanz, 7-8 cm im Durchmesser, unterhalb rundliches dünnes Glas mit malt gewordenem Spiegelbelag; Dernowo ; 3.) Glasspiegel in viereckigem verzierten Rahmen aus Bleiblech; in einem Grabe bei Grossdorf kamen zwei solche Stücke vor; 4.) 9 Stück starke bogige Fibeln mit Charnier für die Nadel im dicken, beiderseits kugelig endigendem Quer-stück, aus der spätrömischen Zeit, kamen nur in Emona und Umgebung vor, das nicht patinierte glänzende Stück aus dem Morast bei Bresowiz; Die untere Hälfte nehmen 20 Armbänder von ver-schiedener Form und Grösse ein: 5.) 2 Armbänder aus schwarzem Glas, eines aus einem Grabe bei St. Canzian, Bezirk Nassenfuss, das andere lag bei einer weiblichen Leiche in der Nähe von Grossdorf (Neviodunum); G.) 7 Stück Armbänder mit spiraliger Vorrichtung zur Verengung und Erweiterung der Oeffnung. Tafel 5. 1.) Broncelöffel, 16 cm lang, aus der Lai-bach 1840; Anton Samassa; 2.) Broncelöffel mit Rehfuss am Stielende, 14-5 cm lang; von Grüble bei St. Barthelmä; 3.) Beinlöffelchen, bei Planierung des ehemaligen Capuziner-, nunmehr Congressplatzes ausgegraben; Joh. Nep. Hvadecky ; 4.) 2 Nadeln zum Nelzstricken; Emona; — 111 — 5.) Griffel zum Schreiben auf Wachstafeln, 18 cm lang, beim Bau der Oberrealschule augegraben; hrainisclie Sparcasse; 6.) Schreibgriffel, 18 cm lang, vom einstigen Capu-zinerplatz; Heinrich Costa; 7.) gelbe Glasnadel mit Oehr in weisser Strichein-fassung, 17"2 cm lang; Dernowo; 8.) broncene Haarnadel mit flachem ruderförmigen Ende, 14 cm lang; Dernowo; 9.) Haarnadel mit flachem kreisfömigen Kopf, am Rande mit Ringelchen umgeben, vom ehemaligen Capu-zinerplatz; Gregor Jereb 1826; 10.) silberne Nadel mit Taube, in den Fundamenten des Roner'schen Hauses in der Emonastrasse gefunden; 11.) 3 Nähnadeln, Emona; 12.) elfenbeinerne Spindel, 19 cm lang, unten mit ausgeböhllem cylindrischen Ansatz, der Länge nach mit abwechselnden Wülsten und Strichen; aus einem Stein-sarge im Garten des Wirtshauses «zur neuen Welt», gegenüber dem Coliseum 1824; Alois Schaffenratli; 13.) 3 feine Beinnadeln aus dem Steinsarge mit der Frauenleiche im Treun'schen Baugrunde bei der Tabakfabrik; 14.) Elfenbeinwürfel mit eingravierten Kreisen, aus Dernowo; 15.) silberne Nadel mit kubischem Knopf, von Dernowo; 16.) 3 Ohi'löffelchen (auriscalpium), Emona; 17.) 2 grosse broncene Haarnadeln mit flachem Knopf, 22 und 17 cm lang. Tafel 6. 1.) In den oberen drei Reihen Knöpfe mit Schlupfe, hohle Schiffchen und schol.enähnliche Doppel- — 112 — glieder, mittels Cbarnier verbunden,.als Gürtelbesatz; aus Brege bei Dernowo; 2.) kupferne Pincelte aus dem Brunnen auf dem Scblossberg; 3.) länglicher schmaler Lederbehang an Gürteln, mit zwei Blechstreifen; von Dernowo; 4.) viereckige Broncebleche mit .durchbrochener fili-granähnlicher Ai'beit, oben Rahmen mit zwei darauf sitzenden Vögeln, dienten als Gürtelschliessen; 9 Stück von Dernowo; 5.) 1 ganz gleich gearbeitetes Stück von Scbischka oder Gleinitz bei Laibach; Anton Samassa; 6.) Gürtelschnallen aus spätrömischer Zeit, in verschiedener Form; aus den Gräbern bei Dernowo; 7.) Doppelbleche zum Festhalten des Leders an Gürteln; Dernowo. Tafel 7. Verschiedene Broncegegenstände. 1.) 10 Schlüssel aus Emona und Neviodunum; davon einer von Anton Samassa und einer von Guaiz; der letzte rechts ein Miniaturschlüssel, als Ring zu tragen, von Neviodunum; 2.) Schlossbeschlag aus Blech von Virunum; Andreas Dülingcv in Wien; unter diesem ein Schlossriegel; 3.) Doppelknöpfe; 4.) siglierte Buchstaben V und E, mittels Zapfen an Holz oder Leder zu befestigen; von Dernowo; 5.) Zierstück, oben mit bizarrem, zum Aufhängen rückwärts durchlöchertem Menschenkopf ober einem Bogen mit Platte, an letzterer knotige Doppelringe in einer Reibe hängend; rechts und links zwei ähnliche Zierstücke, unter dem Kopf viereckige Platte mit Kreuz und Punkten. - 113 — an dieser ein viereckiger schmälerer Rahmen; vom Hügel Ulaka bei Altenmarkt im Gerichtsbezirke Laas; 6.) doppelt querovales Anhängestück in durchbrochener Arbeit; von Dernowo, Erwin Greif Allersberg; 7.) gegossene Bronceplatte, schön patiniert, 19 ■ 5 cm lang, 8'5 breit, in der unteren Breite schwach gewölbt, mit eleganter, scharf markierter Blatt-, Vasen- und Blumenverzierung, oberer Rand eierstabartig; bei Neudegg gefunden, Anton Samassa. Tafel 8. Wagen und Gewichte aus Bronoe u. iri. a. 1.) Schnellwage mit Doppelkette und zwei Haken, von Strasisch bei Krainburg; Gregor Andrejoivüsch 1834; 2.) grössere Schnellwage, das Gewicht ist ein weiblicher Kopf mit Ring, 680- g schwer, aus dem römischen Brigetium in Ungarn, heute O-Senny; Major Otto Votier; 3.) zweiarmige Wagbalken, durch Feuer beschädigt, vom Lorenziberg; 4.) zweiarmige Miniaturwage mit zwei an den beiden Wagbalken angehängten Miniaturgewichten; 5.) 8 Gewichte vom Lorenziberg ober Billichgratz, davon zwei quadratisch mit eingravierter Verzierung, dann sechs abgestutzte kupferne Kugelhülsen mit Blei-verguss und Gewichtsmarkierung in Silber; drei derselben Geschenk der Frau Notarsgattin Vok. Von den kugelförmigen Stücken tragen drei die Gewichtsbezeichnung in griechischen Buchstaben ö J3 (duo unciae = 2 Unzen), S JP(3 Unzen), s J(4 Unzen), das kleinere vierekige Stück S J (libra semis) ist ein halbes Pfund. Von den mit Blei gefüllten Gewichten haben die beiden grösseren, vom Finder auf Prüfung ihres vermeintlichen Goldgehaltes ins Feuer geworfen, ihren Bleiinhalt und die Silbermarkierung eingehüsst. Die einzelnen noch erhaltenen Stücke wiegen: s — 114 — das kleinste Stück ohne Marke eine Unze (23' 57 g), die übrigen: 2 Unzen (47 • 33), 3 Unzen (72 ■ 94), 4 Unzen (105 • 305 g), das halbe Pfund 155 2 g, das grosse viereckige Stück gleich einem römischen Pfund 312 • 7 g. In der untersten Reihe sechs Gefässhenkel, davon: 6.) einziger Rest etlicher zehn schöner Kupfergefässe, ausgegraben auf dem Lorenziberge, welche der Finder in dem Wahne, aus ihnen Gold zu schmelzen, einer starken Glühhitze aussetzte und nach misslungenem Versuch zertrümmerte; 7.) Griff einer grossen Pfanne, männliche Figur, angeblich aus Siebenbürgen. Tafel 9. 19 eiserne Messer verschiedener Grösse und Form, in der untersten Reihe zwei Eisenringe und zwei eiserne Schnallen. Tafel 10. Römische Waffen. 1.) 2 Pfeilspitzen von Dernowo; 2.) römisches Kurzschwert (Parazonium), zwei Stück, eines von St. Lorenz an der Themeniz, das zweite von Süje bei Weinitz an der Kulpa; 3.) römisches Schwert (gladius), unterer Theil abgebrochen, 54 cm lang, davon 15 cm auf den Griff entfallend, Breite 6 cm, in der Scheide steckend, letztere mit Resten von Silberblech; aus Nauportum, Franz Kotnik; 4.) römisches Schwert (gladius), Länge 61 cm, Griff 10 cm; aus dem Gräberfeld in Saloke; 5.) 3 Lanzenspitzen, die längste 52 an, Tülle 12 cm, von Nauportum, Franz Kotnik; die beiden kürzeren von Neviodunum; 6.) Spitze des schweren römischen Wurfspiesses (pilum), 11 cm lang; aus Oberlaibach, Franz Kotnik. — 115 - Tafel II. Eiserne Werkzeuge. 1.) 2 Geradhohrer von Dernowo; 2.) 2 gegen die Spitze zu schwach gekrümmte Messer; 3.) 2 Sicheln, eine von Neviodunum, -die zweite von Ostroschnik; 4.) 1 Maurerkelle (trulla) von Dernowo; 5.) 1 Schafschere von Dernowo. Tafel 12. Sehmuckgegenstände. 1.) Bernsteinstück aus dem einen der beiden Stein-särge vom Treun'schen Hause nächst der Tabakfahrik; 2.) 2 Schnüre mit Thon- und Glasperlen, unter den ersteren die melonenförmigen erst in der Römerzeit auftretend ; 3.) goldene Halskette mit ungeschliffenen krystalli-sierten Smaragden und anhängendem Goldring mit becherförmiger Fassung für zwei Edelsteine, in der einen ein Saphir, die zweite leer; aus einem römischen Sarge in dem Fundamente des jetzigen städtischen Armenhauses an der Carlstädter-Linie. In der Sammlung von Zierringen sind hervorzuheben: 4.) Fingerring aus schön patiniertem Draht mit Spiralvorrichtung zur Verengung und Erweiterung der Oeffnung; von Dernowo; 5.) goldener Ohrring von St. Canzian, Bezirk Nassen-fuss; 6.) kleiner Ring aus Silberdraht von Tersische bei Zirknitz; 7.) Silberring mit eingelegten Goldbuchstaben HER; Dernowo; 8.) Fingerring aus einem Brandgrabe mit pastaähnlichem blasgrünen Stein und eingeschnittenen griechischen Buchstaben KVPIA KALH (Schöne Herrin); von Dernowo; 3* — 116 — 9.) aus dem Nachlass des k. k. Bezirkshauptmannes Wilhelm Dollhof: zwei Silberringe mit Carniol, der eine mit eingeschnittenem Vogel Strauss mit Menschengesicht am Rücken, ein Eichhörnchen hält die Zügel; im anderen Männerkopf mit Binde; 10.) römischer Silberring mit Carniol, darauf eingeschnitten ein Centaul' und vor diesem Apollo mit der Leyer; aus dem Laibachfluss in Laibach; 11.) braunes ovales Glasmedaillon mit eingeschnittenem Festzug; 12.) schön gearbeitetes Mosaikmedaillon mit einem lorbeerbekränztem männlichen Brustbild, grün auf weissem Untergrund, Durchmesser 3'5 cm, gefunden bei Gereuth; Canonicus Johann Novak; 13.) Onyx mit eingeschnittener Diana als Jägerin. Merowlngisclie Zeit. Die untere Hälfte dieser Tafel enthält Funde aus den allemanischen Reihengräbern, in den Zeitraum vom 5. bis zum 8. Jahrhundert fallend, die man in Krain an mehreren Orten aufgedeckt hat, so z. B. auf dem h. Berg unter der Kirche, auf dem Gorjanzberge oberMichowo nächst Feislen-berg, auf dem Hügel Kuzel nächst dem Bade Töpliz in der Pfarre St. Margarethen. Die Funde stimmen ganz mit jenen in Westdeutschland und Frankreich überein. 1.) Massive vergoldete Kreuzfibel aus Bronce, mit Charnier, auf dem Baugrunde des Rudolfinums gefunden; daneben lag eine der Silberselmallen Nr. 4; 2.) 2 kleine Silberfibeln, S-förmig, mit eingelegten rothen Glassplittern; vom h. Berg; 3.) Thon- und Glasperlen, meist vom h. Berg, einige kleinere vom Kuzel bei St. Margarethen; — 117 — 4.) 4 silberne Schnallen mit starkem Dorn, eine derselben feuervergoldet; vom Gorjanzgebirge; 5.) 2 Bronceschnallen, einer fehlt der Dorn, vom h. Berg; die zweite, verziert, vom Gorjanz; 6.) heinerner Kamm mit eingravierten Kreisen mit Centrum, vom Gorjanz; die beiden schlechter erhaltenen links und rechts vom h. Berg. Derartige Beinkämme kommen auch bei männlichen Leichen vor. Wandkasten 2. Die oberen fünf Gestelle enthalten grosse schwarze und rothe Schüsseln, glatt oder mit bandartiger Strichverzierung, im ganzen 43 Stück, darunter 7 rothe. Von den letzteren trägt eine 1.) in der vierten Stelle den Slempeleindruck vom Sonnenrad und länglichem vielrippigen Blatt; eine gleiche Markierung an der schwarzen Schüssel links daneben; 2.) in der sechsten Stelle stehen tellerartige Gefässe aus Terra sigillata; die Mehrzahl aus Brege bei Dernowo, auch aus Emona mehrere. An der Aussenwand sind als Verzierung in Relief angebracht Rosetten, Doppelspiralen, Festons, lockige Köpfe en face mit Diadem u. a. m. Als Töpfermarke erscheinen in eingedrückter Fussohle ACRI zwischen zwei Epheublättern, C • MERI, L • GELL, ATTI, C ■ T • AVGE, SECI, TVRS, C ■ M • RE oder im Rechteck AGATÖ, SEVER; 3.) auf der sechsten Stelle eine Reihe dünnwandiger Schalen, aussen mit Verzierung in Relief, in der Mitte vier zweihenkelige Schalen mit Epheublättern und Beeren, zwei derselben mit gelber Glasur; 4.) 2 Schalen, papierdünn, eine glatt, die zweite mit runden Eindrücken. - 118 - Auf dem Boden dieses Kastens stehen: 5.) hohle viereckige Ziegel, einige derselben mit runden oder viereckigen Seitenöffnungen; aus den Bädern in Dernowo und Malenze; 6.) kurzer rothgebrannter Thoncylinder, in der Mitte durchbohrt, 20 cm Durchmesser, 10"5 cm hoch; vom Morast bei Aussergoritz; 7.) Ziegel mit Eindrücken: Hundepfote, zwei Stück, Eselshuf, benagelte Schuhsohlen; von Dernowo; 8.) Gral) aus sechs grossen Ziegelplatlen, kubisch zusammengestellt; der Inhalt (Asclienurne, Gefässe und Schmucksachen) ist einem solchen Grabe in Brege entnommen; 9.) grosse Ziegel mit Falz; von Dernowo; 10.) Wasserleitungsröhren vom Domplatz, gehören zu einer Wasserleitung, die vom Golouzberge nach Emona angelegt war, lagen auf dem Domplatze nicht tief. Heinrich Costa: «Die neuesten Ausgrabungen in Laibach» in den Mittheilungen des historischen Vereines für Krain 1863 S. 55; Stadtmagistrat; 11.) Grosse thönerne Röhre der Wasserleitung aus der Quelle Iswor am Fusse des Gorjanzgebirges nach Neviodunum; die Bauern von Piroschiz benützten dieselben zur Ableitung des Rauches aus ihren Wohnungen; 12.) Bleiröhren der Wasserleitung in Dernowo; historischer Verein für Krain. Pultkasten 3. Römische Münzen aus dem Nachlasse des k. k. pens. Bezirkshauptmannes Willi. Dollhof, gesammelt von seinem Vater, Strasseningenieur in Rudolfs-wert, meist von Dernowo herrührend, bis zum Kaiser Gra-tiafi" reichend. Abwechselnd werden hier auch Münzen aus der numismatischen Sammlung des Museums aufgestellt. — 119 - Wandkasten 4. In der obersten Reihe stehen 11 schwarze, in der zweiten 11 rothe offene Aschenurnen mit Hohlkehle an der Mündung, in der dritten und vierten Reihe 16 konisch geschlossene Urnen mit quadratischer Oeffnung vorne: 1.) In der vierten Reihe in der Mitte 2 rothe Aschenurnen, am offenen Rand mit vorstehendem, wellig gefalteten Rand; daneben 2.) rothe Urne mit eingeritztem Rand aus Wellenstrichen ; 3.) Urne aus Terra sigillata mit eingeritzten Ruchstaben: MIHI GARA CLAVDIAM FILIAM CLAVDIAM. In der sechsten Reihe stehen schwarze Töpfe, meist in der Form der heutigen Kochtöpfe; der äusserste rechts 4.) aus mit grobem Sand vermengtem Thon trägt in der Hohlkehle eingeritzt die Worte: CARI VARIA; von St. Lorenz an der Themenitz. In der sechsten Reihe in der Mitte: 5.) zweihenkelige schüsseiförmige Urne, in der Mitte zusammengeschnürt, in der unteren Abtbeilung mit erhabenen Doppelkreisen und Knötchen in verticalen Reihen, dazwischen in erhabenen Ruchstaben: L • ROI • VITALIS; von Rrege; 6.) bauchiges Gefäss mit geradem weiten Hals, an der Ausweitung mit vier ovalen Eindrücken; Dernowo; 7.) Topf mit verticalen halbkugeligen Knöpfen (Beeren), dazwischen langstielige Epheublätter; Dernowo; 8.) Topf mit eingedrücktem welligen Laubgewinde und verticalen Punktreihen; Dernowo. Charakteristisch für die spätere römische Zeit sind die in der achten Reihe rechts am Ende stehenden — 120 — 9.) becherförmigen Gefässe, 4 Stück, 3 roth, 1 schwarz, mit länglichen Eindrücken; ähnliche Formen kamen bei den Glasgefässen vor; von Brege und Saloke; 10.) schwarzer, schwach ausgehauchter Topr mit zwei einfachen Wellenlinien zwischen zwei horizontalen, hervorstehenden schmalen Bändern; Brege. Auf dem Boden dieses Kastens: 11.) steinernes seichtes Becken mit Ausguss, 31 cm im Durchmesser, 12 cm hoch; von Dernowo, Pfarrer Frans Jarz; 12.) Mahlstein einer Handmühle, 28 cm im Durchmesser, 10 cm hoch; ein zweites grösseres halbes Stück daneben; Dernowo; 13.) steinernes Becken mit Ausguss, 16 • 5 cm im Durchmesser, 5 cm hoch; beim Mediat'schen Hausbau an der Wienersirasse ausgegraben 1850; 14.) Mosaikboden, beim Bau des Zweyer'schen Hauses in der Gradi'scha ausgegraben; Anton Samassa; 15.) Webstuhlbeschwerer mit Loch zum Anhängen, von Oberlaibach; Franz Kotnile; 16.) kleine Ziegelplatten für Mosaikböden; von Ma-lenze; 17.) Büste eines Barbarenkopfes, schmalköpfig, roh gearbeitet, aus Dernowo; Pfarrer Franz Jarz; 18.) Piedestal einer weiblichen Statue, bloss die Füsse und der untere Togarand erhalten, dann ein junger männlicher Kopf, aus Aquileja; Josef Samsa, Gastwirt in Kosina, 1834; 19.) Reliefbild, junger männliclier Kopf mit Lorbeerkranz, aus salinischem Marmor, Durchmesser des kreisrunden Medaillons 32 cm; aus dem Fundamente des Hauses Nr. 34 am alten Markt, beziehungsweise Nr. 33 - 121 — am St. Jakobsquai, wo dieses Kunstwerk ober dem rückwärtigen Eingangstbore seit 1843 eingemauert war. Geschenk vom Eigenthümer des Hauses Max Guiizler. An der Rückseite dieses Bildes ist eine Kupferplatte mit folgender, vom Vater des Geschenkgebers Wolf gang Güiizler, bürgl. Graveur, angebrachter Eingravierung: «Dieser Kopf wurde im J. 1808 in diesem Hause vermauert aufgefunden und über der vordem Hauslhüre eingemauert, von Wolfgang Günzler, dermaligem Eigenthümer, bei Ueberbauung des Hauses an der hinteren Fronte angebracht a. 1843.» Kehrseite, vertatur: «Dem früheren Eigenthümer des Hauses wurde, als die Franzosen in Laibacli waren, von einem dieser 20 Ducaten für obigen Kopf geboten, er gab ihn aber dafür nicht weg.» 20.) Kopf einer männlichen Statue, natürliche Grösse, aus Marmor, die Nase abgebrochen; aus Emona, lag 3 m tief in der vormals Zois'schen Allee, nun Seunig'scher Besitz; Oragniolini; 21.) architektonische Zierstücke eines Gebäudes aus Sandstein, aus Oberlaibach; 22.) Estrich mit Frescomalerei, färbige Wandverzierung, Baumlaub. Kinderköpfe; aus dem Fundamente des Roner'schen Hauses in der Emonastrasse. Pultkasten 5. Geräthschaften aus Eisen. 1.) 3 Stück Hufsohlen (solea), zum Anbinden an die Hufe der Zugthiere (damals waren die erst später in Verwendung gekommenen Hufeisen zum Beschlagen noch. nicht bekannt); das erste Stück aus dem Laibachfluss, das zweite aus Oberlaibach eingesendet durch Franz Eotnih, das dritte von der Wertatschawiese hinter dem Kloster-frauengarten, gefunden beim Baue des neuen Hauses der krainischen Baugesellschaft 1888; — 122 — 2.) 2 Stück vierzinkige massive Gabeln, die Zinken in ungleicher Höhe angesetzt (Fuscina); die eine von Trebinskiwerch ober Neudeg, die andere von Aussergoritz auf dem Morast; 3.) 4 Stück Hauen, 25 bis 14 cm lang, ebenfalls von Trebinskiwerch; 4.) eine ganze Reihe von Klammereisen, aus Dernowo; 5.) 14 eiserne Schlüssel in verschiedener Form und Grösse, von 22 bis 6 cm Länge; das grössle Stück von einem Acker in Stoschze nächst Laibach, wo an dem alten Flussufer der Save eine römische Befestigung gestanden ist; 6.) Zapfen mit federnden Seitenplättchen, Besland-theile eines Schlosses; aus Dernowo; 7.) eiserne Flöte, aus dem Fundamente des Roner-schen Hauses in der Emonastrasse; 8.) Pike mit Tülle zum Ansetzen an den Schaft, 2 Stück, und Lanzenspitze; 9.) Hacke; 10.) Messer verschiedener Form; 11.) 2 leichtere Wurfspiesse (spiculum) von Oberlaibach ; 12.) Rost und Dreifuss von Goriza unter Dernowo; 13.) römische Pflugschar von Mitterburg in Istrien; Frans Mühleisen; 14.) ein Sortiment von Nägeln. Pultkasten 6. Thongefässe in edlerer Form von anderwärts: 1.) 3 einhenkelige griechische Gefässe aus Athen; Heinrich Costa; 2.) gläsernes Gefäss aus Herculanum mit Spuren von Blut innerhalb; Edler von Rah. Die übrigen Schalen und — 123 — Thcmgefässe aus Herculanum; Geschenk des Grafen Franz Hohemoart. Wandkasten 7. In den oberen fünf Reihen stehen 69 einhenkelige und zweihenkelige Krüge in verschiedener Grösse, in der sechsten und siebenten Reihe etliche 140 Lampen, meist roth gebrannt, darunter nur 2 mit Glasur, von verschiedenen Fundorten in Krain, die meisten aus Emona, Neviodunum, einige aus St. Lorenz an der Themeniz, Billichberg u. a. 0. Die mit Fabriksstempel am Boden versehenen tragen folgende Namen: Fortis, Communis, Vibiani, Cresce (sehr häufig), Octavi, Litogeue, L. Nari, Sexti, Cerialis, C. A. S., Veri, Agilis, Gomun., Phoetaspi u. a. m. Die mit Reliefs an der oberen Seite versehenen Lampen haben folgende Darstellungen: Sonnengott, Kopf der Diana, jugendlicher Kopf. Maske häufig, Wasserträger mit zwei Eimern, Krieger mit Helm und Schild, Mann, der einen Ertrinkenden aus dem Wasser zieht, Knabe mit Panflöte, Knabe mit Doppelflöte, Cista mystica, Segelschiff, ein Gebäude zwischen zwei Thür-men, Palmette, Rad. Hund in ruhender Stellung, Hund und Hase, Sphynx, Ziege zu einem Baumast kletternd, Rabe auf einem Zweig, Fisch, Delphin, Stachelschnecke (Murex), Eichenzweig mit Eichel. In der vorletzten Reihe 4 einhenkelige cylindrische Flaschen in der Form der jetzigen Selterwasserkrüge. Am Boden des Kastens: Zertrümmerte Reste der Küpfergefasse vom Lorenziberge, 7 Broncetöpfe und eine Pfanne von Oberlaibach. Freistehende Gefässe in diesem Zimmer: 5 Amphoren, die grösste 84 cm hoch, theilweise lädiert, zwischen Kasten 2 und Ofen, von Oberlaibach, dann 2 von Pola, die schlankeste Form neben Kasten 1 von Saloke. -124 — Auf Kasten 1 stehen 8 Fensterurnen von Dernowo, 4 rotbe, 4 schwarze; bauchige offene Urnen sind auf den Wandkästen 2, 4. 7. Auf dem letzten Kasten befindet sich die grösste ausgegrabene Urne, 78 ein hoch, 150 cm in der grösslen Ausweitung, aus einem gemauerten Grabe in Goriza mit einer Deckplatte, in welcher sich ein Loch ober der Mündung der Aschenurne befand zum Einschütten des Leichenbrandes der Familienangehörigen. Die culturnistorischen Sammlungen umfassend die Erzeugnisse der Kunst, des Gewerbes und der Hausindustrie, einbezüglich der ethnographischen Gegenstände, vom Mittelalter bis zur Neuzeit, sind in vier Räumen aufgestellt; dieselben beginnen in dem Zimmer IY. Wandkasten 1. Aufsatz links mit Metall-erzeugnissen: 1.) 2 Zinnteller mit Relieffiguren des Kaisers Ferdinand III. und der sechs Kurfürsten, worauf bei Krönungen die Münzen zum Auswerfen unter die Volksmenge gelegt zu werden pflegten; Marie Florian 1832; 2.) 2 grosse broncene Rococo-Schüsseln mit Adam und Eva in getriebener Arbeit; Josef Rudesch 1847; 3.) versilberter ovaler Obstteller mit getriebener Arbeit, Verzierungen und sitzende Köchin, ein abgesottenes Huhn rupfend: 4.) Messingteller mit Adam und Eva; 5.) Messingteller mit mnsicierenden Engeln; — 125 — 6.) 2 Zinnteller mit erhabener Arbeit, Auferstehung-Christi und Noah's erstes Opfer, 1619; Zinngiesser Notli 1853; 7.) Zinnteller mit biblischer Darstellung; Dr. Sigmund Biliar; 8.) vergoldeter Schlüssel mit Kaiseradler, MT und J. II.; 9.) vergoldeter Schlüssel mit der Krone des römischen Reiches und Spaniens, C. VI. und CHI.; Felix Paschali; '. 10.) Kammerherrnschlüssel aus Eisen, vergoldet, 2 m lief im Flussbette der Laibach bei Ausgrabung des Fundamentes für den Mittelpfeiler der Spitalsbrücke gefunden; Benedict Miller 1841; 11.) 2 vergoldete Schlüssel der Stadt Laibach., bei einem Huldigungsacte im vorigen Jahrhunderte gebraucht; 12.) 2 vergoldete Dictaloren-Schlüssel, Ehrenzeichen für ausgezeichnete Schüler am Laibaeher Jesuitengymnasium, wurden durch eine Woche hindurch getragen; Fräulein Zumpe 1836; 13.) 3 Lichtscheren, zwei aus Eisen, eine aus Kupfer mit der Gerechtigkeit in getriebener Arbeit; 14.) Lichtschere aus Messing, in getriebener Arbeit ein Pascha, im Hintergrund Segelschiff; Anna Endlicher 1833; 15.) Fahnenlanze aus Messing, vergoldet, beiderseits mit dem Wappen der Stadt Laibach; 16.) kupferne jüdische Lampe, vorne mit trogförmigem Ansatz für acht Lampen; 17.) Fahnenlanze aus Messing mit dem pfälzischen Wappen und Umschrift: Joseplius sacri Romani imperii comes Palatinius legionis ordinis pedesiris tribunus, auf der Kehrseite der h. Ferdinand; historischer Verein; — 126 — 18.) Bronceglöeke, zugleich als Leuchter benützt, mit schöner Gravierung; 19.) Luutenanzünder mit Feuersteinschloss; Johann Schaschel, Büchsenmacher, 1846; 20.) Pistole aus Messing mit Feuersteinschloss, Zündmaschine; Anton Mecliz in Gottschee 1834'; 21.) Pistole mit hölzernem Griff, Feuersteinschloss und Zunderbehälter; 22.) messingene Platte, welche auf einer Doppelklafter befestigt gewesen zu sein scheint, mit folgender Inschrift: Pertica 12 pedum pro inclyto Magistratu Civit. Labacensis confecta a P. Gabriele Gruber S. J. Prof. Mech. Anno 1771. Bezieht sich auf ein vom Erbauer des Gruber'schen Canals, dem Jesuiten Gabriel Gruber, für den Stadtmagistrat angefertigtes Normalmass von zwei Klaftern. Anton Samassa. Aufsatz rechts, Fortsetzung der Metallgegenstände: 1.) Zinnernes Oelgefäss mit Ring am Deckel und Eingravierung im Kranze I. B. W. C1AL. 1691, unter dem Kranz M. P., auf einer Seite hübsche Arabeske; Spenglermeister Nolli; 2.) zinnerner Krug mit Deckel, im Kranz vorne eine Presse, oben V. K., unten 1662, an den zwei Seiten Manu und Frau in mittelalterlicher Tracht, auf dein Deckel herzförmiger Schnabel mit H. I. P; Gymnasialprofessor Frank 1836; 3.) zinnernes Oelgefäss mit schön gearbeitetem Ring auf dem Deckel, auf einer Seite im Kranz F. I. M. 1743; Victor Smoli; 4.) zinnerner Krug mit Henkel und Deckel ohne Verzierung, aus dem Laibachfluss; — 127 — 5.) zinnerne Kanne mit Deckel, beiläufig ein Seidel haltend ; aus dem Laibachfluss; 6.) zinnerne, beiläufig ein Seidel haltende Kanne mit Henkel und Deckel, an diesem auf erhabenem kleinen Kreise ein Monogramm; aus dem Laibachfluss, Ignaz Bernbacher; 7.) zinnernes Oelgefäss; 8.) Laterne aus Weissblech zum Zusammenschieben, wie solche in Laibach am Ende des sechzehnten Jahr-hundertes den Herrschaften von ihren Bedienten vorangetragen wurden; Franz Graf Iiohenwart 1833; 9.) alte viereckige Messinguhr mit Schlagwerk, vorne dreifeldriges Wappen, Kreuz und Löwe, verdorben; Martin Hotschewar in Gurkfeld; 10.) vierarmige florentinische Messing-Oellampe mit verschiebbarem Gefäss; 11.) hübsche Messinguhr in der Form eines Thurmes, reiche Gravierung, mit Schlagwerk, auf der Kuppel ein Ritter mit Lanze; Victor Smole; 12.) japanesischer Leuchter, Reiher auf Schildkröte; 13.) kupferne Kanne zum Reinigen des Essbesteckes, mit getriebener Arbeit; 14.) eiförmiger Cementbecher aus zwei Hälften, aus dem Boden der einen erhebt sich eine Säule mit darauf sitzendem Bergknappen, aussen sechs Sprüche eingraviert; Heinrich Eoss 1824; 15.) vergoldeter Becher aus Cementkupfer mit der Umschrift: «Vivat adm. R. Dmnus Martinus Papier, cum Fr. suo Servatio Papier», dann im Schilde: «Vivat ein jeder Freund — der es treu und redlich meind — den will ich alle Zeit ehren — so lange der Becher wird wehren.» Am Boden: «Es hat des Martis Macht — mich hart und — 128 — schwach gebohren — doch in der Venus Bad hab beides ich verlohren — dahcro mir die Sonne — vergönnte ihren Schein — so dass man trinken kann — aus milden besten Wein.» Geberin Frau Philipp, verwitwete Land-schaftsapothekerin, Laibach 1845; 16.) Doppeibecher in Form eines Fässchens aus Cementkupfer, vergoldet, am Boden mit Sprüchen; Fräulein Antonio. Roitz 1834; 17.) silberner, 10'/2 Loth schwerer Becher, von aussen mit 7 vergoldeten dreifachen Silbergroschen des Königs Sigmund von Polen aus den Jahren 1591, 1600, 1606 und mit einem vergoldeten dreifachen ungarischen Groschen vom Jahre 1606, am Boden des Gefässes vergoldete Medaille mit dem Bildnisse Gustav Adolfs von Schweden, auf der Rückseite Löwe, den Oelzweig und das schwedische Wappen haltend, mit der Umschrift: Deo et victricibus armis 1633. Franz ZescJiko; 18.) Becher aus Cementkupfer mit dem Spruch: Eisen war ich — Kupfer bin ich — Gold bedeckt mich; Raimund Matscheg; 19.) Becher aus Cementkupfer, in der Mitte Säulchen mit sitzendem Bergknappen, Sprüche in drei Medaillons, einer lautet: Hart Eisen ich vor war — ein Wasser hell und klar — macht mich in wenig Stundt — zu Kupfer im Herrengrundt; 20.) slavisches Diptychon, zweiflügeliges Altärchen aus Messing in 9 Abtheilungen, in der Mitte Maria mit dem Kinde mit griechischer Aufschrift, dann 12 Heiligenbilder mit cyrillischer Schrift, wovon deutlich Peter, Ivan, Gregorie, Dmitrij zu lesen sind, oberhalb das Schweiss-tuch der Veronica; Dr. Jacob Sitpan; — 129 — 21.) slavisches messingenes Triplychon mit Emailverzierung, in der Mitte zwei Heihge, auf dem Flügel links der Einzug nach Jerusalem und die Begegnung Maria's mit Anna, auf dem Flügel rechts die Auferweckung des Lazarus und die Himmelfahrt Christi, — aus dem 16. Jahrhundert. Legat des pens. Bezirkshauptmannes Wilhelm DollJwf; 22.) Kupfergefäss in getriebener Arbeit, mit Henkel und Deckel; 23.) alter Kelch aus Silber, vergoldet; Victor SmoU; 24.) das Kanonenmonument zu Moskau, Eisenguss; Josef Zergoll 1832; 25.) 4 portable Sonnenuhren, drei aus Messing, eine aus Weisskupfer, 1759. In der Pultabtheilung des Kastens: 1.) Indischer Schild aus Eisen, in Silber reich tauschiert, mit vier silbernen Knöpfen verziert, rechts und links stehen Antilopenhörner mit aufsitzenden Lanzen; 2.) 2 indische Hacken, in Silber tauschiert, halbkreisförmig mit aufsitzender kantiger Spitze, am verzierten Stiel ein abschraubbarer Dolch; 3.) Degen mit Messinggriff aus neuerer Zeit; Victor SmoU; 4.) Handschar mit erhabenen Thierverzierungen an der Klinge; Victor SmoU; 5.) indischer Säbel, der Griff mit Silber, die Klinge mit Gold eingelegt; 6.) indischer Säbel, der Griff noch reicher als bei 5 mit Silber eingelegt; 7.) Hirschfänger mit Horngriff und Gravierung: Si fortune me tormente, l'esperance me contente; auf dem Stichblatt Hirsch in Guss. Victor Smole; 9 — 130 — 8.) messingenes Slativ einer Wage, vom berühmten englischen Naturforscher Humphry Davy in Laibach zurückgelassen; Dr. Sigmund Graf; 9.) Mess-Instrument aus dem 17. Jahrhunderte mit Zirkel und Limbus in Elfenbein; Kapelle in Möttling; 10.) broncener Weihwasserkessel mit den vier Evangelisten und Tragreif; 11.) 2 grosse messingene Steigbügel; Gürtler Tonia 1833; 12.) 2 alte messingene Sporen; Anton Samassa 1836; 13.) schwere chinesische Steigbügel aus Eisen mit in Silber und Messing eingelegten Blumen und Schrifl-charakteren; 14.) altes Jagdgewehr mit Radschloss und prächtigen ornamentalen Einlagen in Elfenbein, gehörte einem frei-singischen StadLhauptmann von Bischoflack, 1530; 15.) Stock aus Fischwirbelknochen; 16.) 2 türkische Pistolen, mit Silber eingelegt; 17.) 3 kleine Pistolen, mit Silber und Perlmutter eingelegt ; 18.) Eisenmesser mit Damascenerklinge; 19.) Dolch; 20.) Venezianer Dolch mit schöner Gravierung; 21.) Dolch mit vierkantiger Klinge und Horngriff; 22.) Dolch mit durchgebrochener Klinge, der Knopf und das Querstück mit Silber eingelegt; 23.) kleiner Dolch mit Horngriff, 12-8 cm lang. Die Gegenstände Nr. 14 bis 23 aus dem Victor Smole'schen Nachlasse. 24.) Broncener Thürklopfer, altvenezianische Arbeit. — 131 — Wandkasten 2. Aufsatz links: 1.) Tasse mit Bouteille, 6 Trinkgläser, 6 Liqueur-gläser. 2 Obstschalen aus böhmischem Krystallglas; Josef Scliemerl von Leitenbach 1832; 2.) Statuette des Fürsten Kaunitz in Bisquit-Porzellan; Dr. Jacob Pfanäl; 3.) Bergwerk im Innern einer verstöpselten Flasche; 4.) Sanduhr, in einer Viertelstunde ablaufend: P. Ben-venui Crobat 1833; 5.) venezianische Kirchenlampe aus Glas; Pfarrer Paulic in Tuchein; 6.) Castrum des Papstes Innocenz XI. mit dessen Medaille, unten päpstliches Wappen, zwei Gefangene, oben Adler in Silber; Johanna Söller 1S23; 7.) Porträtmedaillon aus weissem Marmor auf schwarzem Grunde des Papstes Paul IL aus dem gräflichen Geschleclite der Barbo, 1464 —1471; Antonia Gräfin Blagay 1832; 8.) verziertes Barbierbecken aus gepresstem Leder, ei'beutet im türkischen Lager des Veziers von Bosnien, als die Türken geschlagen wurden im Jahre 1472; Dr. Franz Bepescliitscli 1832; 9.) Schale aus Cocosnuss; Anton Freiherr von Schweiger 1832; 10.) metallene Pfeife für Opiumraucher, in ledernem Etuis, nebst Opiumbehälter, Dr. Franz Suppantschitscli in Wien; 11.) geschliffenes Glas aus der Cassematte des Lai-bacher Schlossberges; 12.) geschnitzter Becher aus Steinbockhorn; Antonia Gräfin Blagay; 13.) chinesisches Essbesteck; Heinrich Costa; 9* — 132 — 14.) Promotionseinladung, gedruckt auf Seide, des Canditaten des Doctorates der Theologie an der Wiener Universität Jacob Sandrin 1696, mit den Disputations-thesen. Aufsatz rechts, meist Holzschnitzereien: 1.) 2 schwarzgebeizte Reliefbilder, männliche und weibliche Figur; Carl Baron Flödnig; 2.) 1 Stück Holzverzierung vom Bett des Feldmarschalls Radecky; 3.) Perlmuttermuschel mit Tuscheinätzung einer Heiligen, auf der Bahre liegend, von den Mönchen auf dem Berge Athos verfertigt; Anton Kautschüscli in Präwald. Rechts und links noch zwei Muscheln, eine mit Maria und Anna, die zweite mit Petrus und Paulus; 4.) Perlmuttermuschel mit schöner Eingravierung der h. Margaretha von Cordona; Hauffen 1839; 5.) Perlmuttermuschel mit erhabener Schnitzerei des gekreuzigten Heilandes, zu Seiten stehen Maria und Johannes ; Anton Kautscliitscli in Präwald; 6.) 2 Reliefbilder auf schwarzgebeiztem Holz, weibliche Figur mit Helm, Speer und Schild und Krieger mit Schwert und Speer; Carl Baron Flödnig; 7.) altes schmales Reibeisen aus Eichenholz für Rhabarberpulver, .mit zwei geschnitzten Figuren: Carl Baron Flödnig; 8.) hölzerner Doppellöffel mit Schnitzerei, aus Zetinje in Montenegro; Franz von Scio 1838; 9.) der Heiland in Holz geschnitzt; von J. Egartner, Bildhauer in Krainburg, 1839; 10.) altes Kreuz mit Perlmuttereinlage, Erzeugnis der Cbrislen in Betlehem, Frau Paseliali; — 133 — 11.) hölzernes Kreuz, vorne und rückwärts geschnitzt, mit Darstellungen aus der Leidensgeschichte Jesu; Franz Freiherr von Marenzi; 12.) Schnitzwerk in Holz, das Presbyterium einer griechischen Kirche darstellend; Antonio. Gräfin Blagay 1832; . 13.) hölzernes Kreuz wie oben 11, vom nämlichen Geber; 14.) Crucifix aus Buchsbaumholz, o'ö cm lang, der Kopf in Linsengrösse schön geschnitzt; Alois Traun 1832; 15.) Bettler, in Holz geschnitzt von Paul Sehubiz, Müller in Hotaule im Pöllander Thale; Carl Premier in Lack 1834; 16.) Kelch in sehr feiner Holzschnitzerei mit 83 eingeschachtelten kleineren, papierdünnen Kelchbechern; G-rä-üii Antonia Blagay; 17.) Baumwurzel, oben als wilder Mann geschnitzt; Franz Paschali; 18.) hölzernes Behältnis für den nicht mehr vorhandenen silbernen Landschadenbund-Becher, reich geschnitzt, auf dem Deckel Kaiser Leopold I., an der Aussenfläche verschiedene Wappen, am Griff Herkules die Hydra tödtend, Samson mit den Thoren der Stadt und David mit dem Kopf des Goliath; Franz Graf Hohenwart 1847. In der Pultabtheilung des Kastens 2: 1.) Handschuh aus Menschenhaut; Bernhard Ritter von Gasparini 1833. Riemen aus Menschenhaut, herrührend von der in Kram an einem Greise geübten Tortur; Eleonore Freiin Gall von Gallenstein 1836; 2.) 4 Stück Falkenhauben; Franz Graf Hohenwart 1833; — 134 — 'S.) 2 chinesische Becher, vorne flach durchbrochen, und zwei Figuren aus Speckstein; 4.) Bussgeissel aus Zwirn mit eingeflochlenen Eisenzacken und Broncesternchen: M. liitard 1832; 5.) Bussgürtel, aus Messingdraht geflochten (Jungfern-gürtel); M. Ruard 1832; 6.) 2 alte verzierte Pulverhörner aus Hirschhorn; Drechslermeister Anton Kölirer; 7.) Schröpfer aus Kuhhorn, im Bade Krapina gebräuchlich ; 8.) grosse Meerschaumpfeife mit sechs Reitern in ungarischer Tracht, nebst ungarischem Wappen; Victor Smole; 9.) Helm mit Federbusch der berittenen Laibacher Bürgergarde; Johann Klebel; 10.) Flöte aus Elfenbein; 11.) schmale Klostervioline, Francois Sarvaillac ä Lyon 1679; Fräulein Nepomucena Pollalc 1832; 12.) 3 Blattstreifen eines heiligen Buches der Inder aus einer indischen Pagode, aus der Tagilotpalme, worauf der Text mit eisernem Griffel eingeritzt wurde; Regimentsarzt Dr. Carl Haas; 13.) elfenbeinernes Filigran-Spinnrädchen, Rococo; Nepomitcena Pollalc 1846; 14.) chinesische Figuren, fünf aus Elfenbein, eine aus Holz; 15.) Filigran-Spinnrädchen aus Elfenbein; 16.) Filigran-Spinnrädchen; Nepomitcena Pollalc 1832; 17.) Elfenbeinplatte mit der Darstellung des Pyramus und der Thisbe in Relief; Michael Pessialc; 18.) fein geschnitztes Crucifix aus Bein; Fanny und Gretchen Maluer 1838; — 135 — 19.) elfenbeinernes Crucifix, wie obiges, in einen Federkiel passend; 20.) Todtenkopf aus Elfenbein; Pfarrer Barthelmä Ursehitseh; 21.) Satyrkopf aus Elfenbein, Slockknopf; Frau Kogl 1841; 22.) messingener allgemeiner und immerwährender Kalender in Thalerform mit dazu gehöriger Elfenbeinbüchse; Philipp Schütz 1838; 23.) Mönch, aus Elfenbein geschnitzt; Carl Baron Flödnig 1833; 24.) Elfenbeinplatte mit der Darstellung des Loth und seiner Töchter in Relief; Sigmund Bals; 2b.) schön geschnitzte Elfenbeindose mit den bischöflichen Wappen von Newenstadt und Chur; Anna von Coppini 1822; 26.) mit Gold eingelegter elfenbeinerner Fächer, mit alter Malerei; Fräulein M. M. 1832; 27.) elfenbeinerner Fächer, mit Gold, Perlmutter und Stahl eingelegt, mit Seide überzogen; Frau Louise Luschin 1834; 28.) elfenbeinerner Fächer mit feingeschnitzten Relieffiguren auf den Rippen und mit einem Gemälde, chinesische Gaukler darstellend, rückwärts Vase mit Flammen auf einem Altar, J. H. | T. A.; aus den Händen der Kurfürstin während der Congresszeit erhalten, Margareth Gräfin von Hohenicart; 29.) Fächer aus Schildkrotschale, mit Gold eingelegt, mit chinesischen Zeichnungen; Frau Magdalena Iiuard 1832; 30.) bemalte Schwanenfeder mit dem Porträt Seiner k. Hoheit des Erzherzogs Johann; Karinger; — 136 — 31.) Flaschenkürbis als Trinkgefäss, mit nationalem Ornament, von einem slavonischen Hirten angefertigt; Cepelic in Esseg; 32.) thönernes Filtriergefäss von Cairo, zur Reinigung des trüben Nilwassers; StücHer in Triest 1838; 33.) mittelalterliches Kreuz aus weissem Marmor, mit eingelegtem Carneol und Chrysopras, ausgegraben in der Ruine Hasberg ober Planina; Frau Josefa Sorrc; 34.) Postament und Herzchen aus Quecksilberlebererz, letztere an einem Bäumchen aus Messingdraht hängend, vom Erzanbruch durch Kaiser Franz I. beim Besuche Idria's; Leopold Malcoviz; 35.) tliönerne Tabakpfeife mit Hausthieren in Relief, Werkmeister Matthäus Weingartner 1843; 36.) alte messingene Bergmanns-Kupelschliesse mit Relieffiguren, rechts arbeitender Knappe, links h. Barbara, in der Mitte k. Adler; Wernberger, Gmbenpulverträger in Idria, 1851; 37.) Beschwerstein aus Lava und calabrischen Mar-morai'ten; Georg Illhvitsch 1833; 38.) chinesischer Kamm, Barbara Freiin von lieclibach; 39.) Avisodampfer in einer halben Nusschale, unter Glasglocke, vom Geschenkgeber angefertigt; Ferdinand Janesch 1877; 40.) Dose aus Achat, in Silber gefasst; Katharina Krail 1832; 41.) silberne Tabaksdose des krainischen Dichters Valentin Vodnik; L. Verbic in Franzdorf; 42.) Tabaksdose aus Buchsbaumholz mit dem h. Georg und der Ansicht des Laibacher Schlossberges, von einem dortigen Sträflinge geschnitzt; Professor Peter Petruzzi; — 137 — 43.) Tabaksdose aus Buchsbaumholz mit Reliefschnitzerei «Salomons Urlheil»; Franz Kniffiz von Steinhoffen ; 44.) Rococo -Tabaksdose mit durchbrochener Schnitzarbeit in Perlmutter; Ignaz Bernbacher 1844; 45.) vergoldete Tabaksdose in Form einer Cassatruhe mit eingravierter Jagdscene, oben der Name: Michel Mann; 46.) Tabaksdose aus Serpentin mit Silbereinfassung; Primus Snoj 1844; 47.) alte Muscheldose, mit Perlmutter eingelegt, aus Griechenland; 48.) Tabaksdose aus lithographischem Kalkstein, auf dem Deckel Ochsenfuhr in Relief; Dr. Wurzbach; 49.) schwarze Papiermachedose mit eingelegten Frei-maurer-Insignien; 50.) Tabaksdose aus Moosachat; Josef Jurmann 1834; 51.) elfenbeinerne Dose mit Randreif aus Schildpatt, mit dem Miniaturportrait des Laibacher Fürst-Erzbischofes Michael Baron Brigido; Kaufmann Paehner; 52.) 2 blauemaillierte, mit Gold verzierte Leibbinden-schliessen für Damen; 53.) Reiherfederbusch vom Kaipak des Königs Murat von Neapel, verloren in der Schlacht bei Tolentino am 12. Mai 1815, wo der König, von österreichischen Husaren verfolgt, mit Noth nach Neapel entkam; gelangte in den Besitz des damaligen Truppendivisionärs und nachmaligen Hofkriegsraths-Vicepräsidenten Freiherrn v. Mohr. Geschenk des Enkels des letzteren, Hamilkar Freiherrn von Fin, Hauptmann im Feldjägerbataillon Nr. 7; 54.) Hühnerei mit Stickerei aus Seidenfäden; - 55.) Tabaksdosendeckel aus künstlicher Pasta, mit der Darstellung eines Trinkgelages; histor. Verein für Krain; — 138 — 56.) Freimaurer-lnsignieu, vergoldet, sieben Stück; 57.) Petschaft des englischen Naturforschers Humphry Davy, in Gold gefasster Heliotrop mit der Inschrift: «Forget thee? No!» Bei seinem letzten Besuche in Würzen zurückgelassen; Michael Basinger in Würzen; 58.) silberner Vexierfingerring; 59.) Kanonenkreuz 1813—1814; 60.) altes Kreuz mit verwischter Inschrift; 61.) französisches Ehrenlegionszeichen im kleinsten Format; Josef Wursclibaiier; 62.) sogenanntes Nürnberger Ei mit Schlagwerk, Sackuhr aus der ersten Zeit der Uhrenfabricalion in Deutschland; Prof. Georg Dolliner; 63.) alte silberne Sackulrr in Schildpallgehäuse vom J. 1554, auf dem Zifferblatt Ulm Stoss 1654, sogenannte Uhr des Panduren Trenk; Pfarrer Barthelmä Urschitsch 1841; 64.) 2 Achalschalen mit Miniatur-Gläschen; 65.) goldener einköpfiger Adler mit Krone und Monogram DV mit blauem Email; 66.) Decoration des französischen Ordens der Ehrenlegion, welche Bischof Anton Kautschitsch in Laibach getragen hat; gespendet von Barthelmä Reits, Pfarrer in St. Georgen hei Scharfenberg; das zweite gleiche Ordenszeichen wurde am Loibl nach einem Scharmützel unter den Todten gefunden; M. Seikota; 67.) kleine französische Decoration des eisernen Kronordens; Hermann Sehanda; 68.) silberne österreichische Tapferkeits - Medaille: «Den biederen Söhnen Oesterreichs des Landesvalers Dank 1797», getragen vom Gastwirth Josef Nachtigall in Laibach; Dr. Jacob Su/panj — 139 — 69.) grüne Atlasscbleife mit weissgrünen Fransen, bedruckt mit Valentin Vodniks für das Friedensfest gedichteten Versen: Pubizhi, Punzhike — Pulte Marjelize — Slatize, svonzhize — Dans mirov je god etc. Mit diesen Schleifen geschmückt, zogen Knaben und Mädchen zu dem grossen Friedensfeste am 10. Mai 1814 auf die Wiese des Grafen Vincenz Thurn an der Laibach, unter Anführung des ständischen Tanzmeisters Josef Fajenz, allegorische Gruppen und Tänze aufführend. F. M. Wutscher; 70.) gekreuzigter Christus aus Bronce, ohne Kreuz; 71.) chinesisches Webesehiffchen; 72.) silberplaLtierl.es Baron Flödnig'sches Wappen; 73.) Brustschild-Kragen eines französischen Officiers, vergoldet, mit französischem Adler; Frau Arhcfeiälle; 74.) ein Stück der Feldbinde, welche Kaiser Alexander von Russland während der Congresszeit in Laibach bei Paraden trug; Alois Traun 1832; 75.) 2 schwarze Stahlplättchen, lackiert, mit Perlmuttereinlage; Alois Sperl; 76.) gräflich Auersperg'sches Wappen in Bronce, 8 cm lang, 5'4 cm breit, gefunden in St. Georgen; Ernst von Lclima.il 1833; 77.) grosse Schuhschnalle aus der Valvasor'schen Gruft in Gallenegg; Alois Seikota 1825; 78.) eisernes Stichblatt eines Degens mit eingelegten kleinen silbernen Figuren, gefunden auf einem Acker bei Treffen; Carl Gressl; 79.) ähnliches Stück, vergoldet; 80.) prämiertes Meisterstück der Weberscliule in Chemnitz; Stückler in Triest; 81.) versilberter Gerichtsstab des Stadtrichters von Radmannsdorf; Vincenz Graf Thurn; — 140 — 82.) hölzerner Bergstab (gorska palica), diente als Symbol der Ausübung des herrschaftlichen Bergrechtes bei Entscheidung von Streitigkeiten der Bergholden im unterthänigen Weingebirge, mindestens 150 Jahre alt; Johann Kappelle in Möttling; 83.) Vicedomstab des Seifried Grafen Thurn bei der Erbhuldigung 1728 in Laibach, mit vergoldetem Knopf mit krainischem Adler, C. VI und zwei Hülsen, folgende Inschrift in drei Zonen tragend: D. G. Arch. Aust. Dux Car-nioliae — Dum recepit Homag. Dux Carnio. MDCCXXVIII — Supremo Aulae Praefecto Haereditario Sigefrido Comiti a Thurn et Valsastina do: ded:; 84.) 12 Stück Miniaturportraits in Medaillonform und geschnittene Steine. Wandkasten 3. Meist Funde im Laibachflussbett. Die rückwärtige Wand nehmen Schwerter und Degen ein; zu den ältesten gehören jene mit viereckigem oder rundlichem Knauf am Ende des langen Griffes, zuweilen auch mit Goldmarke an der Klinge. 1.) 2 gothische Schwerter von Oberlaibach; 2.) gothisches Schwert aus dem Laibachfluss; Joh. Nep. Hradechy; 3.) gothisches Schwert vom Morast, im Riede Pre-proschza mit Goldmarke; Stadtzimmermeister Ouaiz; 4.) an der Seitenwand befinden sich drei stärkere Dolche. Auf der ersten Stelle: 5.) 5 eiserne Messer, mehrere davon an den La Tene-Typus erinnernd; 6.) 3 Broncefibeln, zwei derselben vorrömisch, die dritte römisch, 1 römischer Ring mit 2 Edelsteinen; 7.) Anhängeschloss; — 141 — 8.) Pferdeschinder oder Rosschinder, dreizackige Eisenstücke, die man auf den Boden auswarf zur Verhinderung des Angriffes der feindlichen Reiterei; 9.) eiserne Parierstange mit eingelegten Arabesken in Silber; Schloss Altstein, Stedry; 10.) 8 kleine Messerchen, meist mit verziertem Griff, 2 derselben Schnappmesserchen; 11.) 3 Stück medaillonartiger Beschläge an Gürteln; 12.) St. Wolfgang, durchbrochene Arbeit in Blei; 13.) eiserner Schwertknopf, mit Silber eingelegt; Job. Ne.p. Hradechy; 14.) zweihenkeliger zinnerner Flacon mit Medaillons; 15.) 3 Zinnlöffel, einer mit Christus, alle mit schön verziertem Griff, ein vierter aus Messing, vergoldet; 16.) 8 Petschaften. Auf der zweiten Stelle 21 Dolche, darunter: 17.) mit schön gearbeitetem Griff, Affe und Delphin übereinander; 18.) venezianischer Dolch, das Griffende abschraubbar. In der dritten Stelle 25 Sporne, darunter 19.) mit aufwärts gebogenem Stachel, an den Bügelenden Schnalle mit Gitterumrahmung; Rudolf Regens-torfer; ein zweites daneben befindliches stärkeres Stück aus dem Laibachfluss; Johann Nep. Hradechy; 20.) Sporn mit sehr langem Stachel, 15 cm, am Bügel durchgebrochen. Auf der untersten Stelle: 21.) 9 Pferdegebisse, davon drei reich gegliedert, aus dem Laibachfluss, ein einfacheres massives lag 3 m tief in einem Acker an der Trieslerstrasse nahe bei Laibach; Gastwirt Scdachcr. — 142 — Waudkasten 4. Schwerter, Stectrwaffen und andere Eisengegenstände. 1.) Ein Beidenhänder (Flammberg) mit wellenförmiger Klinge; Stadigemeinde Bisclwßack; 2.) 2 alte italienische Dolche, 40 cm lang, mit dreiseitiger Klinge und eingezeichneter numerierter Scala, bei beiden die Eintheilung gleich; Rechnungsrath Regit!; 3.) alter Stossdegen, mit Eisen montiert und elfenbeinernem Griff, trägt die Jahreszahl 15G0; Edler von Lehman; 4.) spanischer vierkantiger Stossdegen. 110 cm lang, vom Jahre 1617; Franz Graf Hohemcart; 5.) Schwert mit breiter Blutrinne in der Mitte, «Fringra» eingraviert, mit Eisenkorb am Griff; Anton Graf; 6.) Degen des Hauptmannes Diego Manzoni vom 17. Infanterieregiment, 1865 in Laibach; Franz Scholl-mayer; 7.) Degen, womit Kaiser Franz I. bei der Anwesenheit in Laibach im Juni 1830 den Grafen Contarini zum Toison-Ritter schlug; Anton Baron Codelli; 8.) polnisches Schwert mit durchbrochener Scheide; 9.) uraltes Eisenschwert von eigenthümlicher Form, am Griff gebogen, mit Knauf, vom Morast am Volar, wo es unter Torf auf dem Lehmboden lag; zwei ähnliche Stücke sind in der Sammlung der Hallstädter Epoche; Anton Breshvar. Auf der ersten Stelle: 10.) Schuss- und Hiebwaffe eines Garibaldianers mit Cartouche vom Jahre 1848; Franz Scliollmayer; 11.) dänisches Schwert vom Schlachlfelde bei Kongs-berg; Oftokar Schenk; — 143 — Auf der zweiten Stelle: 12.) sechszinkige Harpune; 13.) Wurfpfeil, 18 cm lang, unten mit Bleihülse; 14.) 11 Lanzenspitzen; 15.) grosse Lanze, 38 an lang, mit kantiger Tülle; 16.) Lanze, vierkantig auslaufend; 17.) eiserne Kugel, l-62 hg schwer, mit Untersatz aus Marmor; solche Kugeln wurden 63 am 20. Juli 1878, auf dem Laibacher Kastell gefunden; Strafhaus-Verwalter Ljiibomir Dragic; 18.) 2 Bajonette, aus dem Laibachfluss; 19.) 2 Saufedern, öl und 43 cm lang; 20.) alter Helmrost, Visier an einem Helm; 21.) 2 defecte Helme aus dem Laibachfluss. Auf der dritten Stelle: 22.) 18 Schlüssel verschiedener Form aus älterer und jüngerer Zeit; 23.) altes Schloss mit Schlüsse], am Bart mit 18 Einschnitten; 24.) Sförmige Thürklinke, schöne Schmiedearbeit; 25.) altes Anhängeschloss mit Schlüssel; Morgenbesser 1834; daneben ein grösserer ohne Schloss; Auf der untersten Stelle: 26.) Altes Gewehr aus der Laibach; 27.) viereckige Schaufel aus der Laibach; 28.) 6 Hacken verschiedener Form, die meisten aus der Laibach; 29.) Steigbügel, unten durchbrochen, aus der Laibach. Wandkasten 5. Meist Schusswaffen. 1.) Massiver türkischer Schlachtdolch, der Griff aus schwarzem Holz, mit silbernen und messingenen Buckeln besetzt; Ignaz Graf Blagay 1832; — 144 — 2.) 2 türkische Handschars mit Scheide; 3.) alte Windbüchse; Anton Wernberger, Grubenpul-verträger in Idria; 4.) Radschlossgewehr mit schöner Ciselierung und Schnitzarbeit am Schaft, eingraviert: G. G. Arts. Berc; Franz Wutscher 1832; 5.) 2 alte Radschlossmusketen mit Radschlüsseln und Stützstangen (Fourquets); Stadtgemeinde Bischoflack; 6.) ovale Kupferplatte mit Kriegsinsignien, rückwärts vier Zapfen, ausgegraben in Gottschee, wahrscheinlich von einem Zeughaus herrührend; Benedict Müller 1836; 7.) italienische Kammerbüchse; Ottokar Schenk; 8.) Büchse mit Radschloss und flachem Büchsenschaft; Frau Schascliel; 9.) türkischer Handschar; 10.) türkische Hacke, mit Silberdraht eingelegt; Kaufmann Quenzler; 11.) 10 Pistolen, die beiden untersten türkisch, von Leopold Frörenteich; 12.) türkische Kaffeemaschine aus Kupfer, 1523; A. Bossard; 13.) massives Vexier-Anhängeschloss mit zwei Schlüsseln ; Juvanz in Grundelhof; 14.) alte zinnerne Pulverflasche mit Kette und Medaillon, in St. Marein beim Graben eines Brunnens gefunden; Ignaz Graf Blagay; 15.) flaches dreieckiges Pulverhorn, die Flächen mit Leder, die Kanten mit Eisenstreifen überzogen; Ruine Wallenberg bei Radmannsdorf, Cajetan Bittl; ■ 16.) Jagdflasche aus Cocosnusschale mit Silberbeschlag; Josef Iludabiunig 1832; - 145 - 17.) alter eiserner Leuchter für zwei Kerzen, aus dem Laibachfluss; Ignaz Bernbacher; ■18.) mehrere Schlosshestandtheile von Gewehren; Büchsenmacher Sekaschel: Freistehende Gegenstände: Auf Kasten 2: grüner türkischer Krug; auf Kasten, 3: Harnisch zwischen zwei Helmen, wovon jener links sogenannter Krebsschwanz; auf Kasten 5: in der Mitte Harnisch, mit Gold tauschiert, Graf Giorgio in Istrien; beiderseits zwei Helme und Handrüstzeug. 3 Bilder in Lebensgrösse: gegenüber dem Fenster: Juta, Gemahlin des Herzogs Bernhard von Kärnten, Stifterin des Klosters Maria-Brunn in Landstrass, 1230; aus dem dortigen Refec-torium; an der linken Wand: Herzog Leopold III. von Oeslerreich, gefallen gegen die Schweizer in der Schlacht bei Sempach 1386, Wohlthäter des Cisterzienserklosters Sittich; an der rechten Wand: Virida, Herzogin von Mailand, Gemahlin des Früheren, ist in Sittich begraben; beide Stücke von Ferdinand Steiner, einem Tiroler, gemalt; aus dem Refectorium des aufgehobenen Klosters; 6 Porträts (Kniestücke) von Angehörigen der Adelsfamilie Engelshaus (1543, 1635,1671); historischer Verein für Kram.' 10 — 146 — Zimmer V. urämische Industrie-Erzeugnisse aus früherer Zeit und ethnographische Sammlungen. Wandkasten. 1. 1.) Rosshaarsiebe aus der Fabrik des Anton Olobotsclmik in Strasisch bei Krainburg; 2.) Damasttuch aus krainischer Seide, vom ersten wieder aufgenommenen Versuch der Seidenzucht durch die krainische Landwirtschaftsgesellschaft; ein Exemplar erhielt Erzherzog Johann, eines Gouverneur Schmidburg, das dritte das Landesmuseum 1838; 3.) krainischer Silbergürtel; 4.) Spitzenmuster aus Idria vom Jahre 1839; Kosmac und Katharina Blasnik; 5.) 14 Stück krainische Tabakspfeifen, die meisten mit Adler in Perlmuttereinlage (Orliöi), angefertigt in Veldes 1832; 6.) Quodlibet, feine Seidenstickerei in rothem Sammt-rahmen, von Fräulein M. Dorfmeister; Geschenk des Ernst Stöcld; 7.) leinenes Oberhemd (Ospetefj) mit schwarzer Stickerei, Tracht der Laibacher Büi'gersfrauen im 16. Jahrhundert; 8.) leinenes Oberhemd mit weisser Stickerei, gehörte der letzten Beschliesserin des Schlosses Maichau (nun Ruine) bei Rudolfswert; Canonicus Dr. Kulavec; 9.) rolhsammtenes Stirnband (part) der weissen Krainerinnen, mit gefassten Glasperlen, jetzt nicht mehr in Gebrauch; 10.) Ledergürtel, mit Zinn ausgelegt, einst beliebte Nationaltracht; — 147 - 11.) gesticktes weissleinenes Tuch aus dein einstigen Schlosse Altstein bei Stein mit dem Namen: Gat. He-ritschin 1567, in der Mitte das Gotteslamm mit der Inschrift: Agnus Dei Qui Tollis Peccata Mundi Miserere Nobis. EDP, unten Leo Tillius; wahrscheinlich Stickerei einer Münkendorfer Klosterfrau für ein Schlossfräulein; Localist Matthäus Ravnikar in Selo; 12.) 2 krainische Goldhauben, frühere Nationaltracht; 13.) Gürtel aus Messing mit gefassten Steinen aus Glas; 14.) und 15.) blaue und graue Gürtelbinde aus Hanfstricken, ehemalige Tracht der weissen Krainer; 16.) Mütze und Hut aus Buchenschwämmen, Kopfbedeckung der gräfl. Lanthieri'schen Forstleute am Nanos; Forstmeister Kratochivill; 17.) und 19.) der gute Hirt, Bild in Rahmen, alte Seidenstickerei; 18.) Marienbild in Rahmen, sehr feine Seidenstickerei; von Marie Mühleisen 1835; 20.) ständische Uniform des späteren Landeshauptmannes Anton Baron Codetti, mit gesticktem krainischen Adler auf den goldenen Epauletten, ausserdem liegen gestickte Landeswappen von Kärnten und Böhmen für ständische Uniformen bei; Antonia Baronin Codelli; 21.) hölzerne Billichfallen; 22.) 2 Löffel an einer Kette, geschnitzt aus einem Stück Ahornholz; Gnesda, Bürgermeister in Idria; 23.) 6 Schlüssel auf einer Kette mit viereckigen Gliedern, geschnitzt vom Zimmermeister Johann Bedinseh in Landstrass; 24.) 3 Beinkämme; 10* - 148 — 25.) Gürtel aus Peitschenschnüren, verfertigt von Anton Hier, Seiler in Laibach,. 1853; 26.) oberkrainer Holzschuhe (Coklje), drei Paar; hraim'sehe Industriegesellschaft; 27.) Kette, aus einem Stück Holz geschnitzt; 28.) Doppelpfeife (zvigla), nationales Musikinstrument • in Unterkrain; 29.) rechts vom Kasten Bild in Rahmen, auf Seide gestickt, Bäuerin Hühner fütternd; von Marie Mühleisen. Wandkasten 2. Frühere Erzeugnisse des Eisengusses und. der Glasfabrication in Kram. Das fürstlich Auersperg'sche Eisengusswerk in Hof lieferte schon in den vierziger Jahren hübsche flgurale Gegenstände aus Eisen, welche in der oberen Abtheilung dieses Kastens sich befinden: Kaiserlicher Adler, Auer-sperg'sches Wappen, das Schweisstuch der h. Veronika, umgeben von zwölf Apostelköpfen, Cosmas und Damian als Bild, grösseres und kleineres Crucifix, Nähkissen mit Anschraubstock, broncierte Italienerin mit Nähpolster auf dem Kopf, Wanderbursche als Briefbeschwerer, Savoyard mit Mäusekäfig als Schmuckträger, bronciert, Weihbrunnkessel zum Aufhängen, drei Köpfe als Stockknöpfe, Be-standlheile eines Erdbohrers, Haspel zum. Zwirnabwinden, Kaffeemühle und 2 Leuchter. In den beiden unteren Abtheilungen stehen die Erzeugnisse der aufgelassenen Glashütte auf dem Javornik ober Zirknitz des Sigmund. Pagliarucei Edlen von Kieselstein, ferner eine rosenrothe, feingeschliffene Halbmassflasche mit Stöpsel und Trink-glass nebst drei auf verschiedene Art geschliffenen hril-lanlierten Gläsern der fürstl. Auersperg'sehen Glashütte bei Göltenitz. - 149 — Offener Gestellkasten 3. Sammlung der noch im besten Zustande erhaltenen messingenen Normalmasse und Gewichte für den St.adtmagistrat unter Kaiserin Maria Theresia, 1756, mit lateinischen und deutschen Inschriften, 8 Stück: Seidel, Halbmass, Mass, 100 Pfund, Mut, ein Viertelmul, cubisches Mass zur Construction von Normal-hohlmassen, Klaftermasstab; Stadtmagistrat Laibach. Wandkasten 4. Waffen, Schmuck und Geräthe der Bari-Neger in Afrika. Die Hauptsammlung rührt vom krainischen Missionär und Generalvicar in Central-Afrika Dr. Ignaz KnoMcclier her, Einzelnes hatte schon früher Generalconsul Anton Laurin an das Museum geliefert. 1.) 7 Feuerzangen mit spatenförmig endenden Lappen; 2.) ein 64 cm langer eiserner Stab mit schmaler, 10 cm langem gegen die Spitze gebogener Säge,-am Rücken scharf schneidig; 3.) schwarze Tabakspfeife mit rother Randeinfassung, rückwärts gabelig endend, mit 76 cm langem Schilfrohr; 4.) Handsäge, an den Enden mit verticalen hölzernen Heften; 5.) 2 Hirtenstäbe, mit Eidechsenhaut zum Theil umwunden, am oberen Ende mit Haarbüscheln des Guereza-Affen; 6.) 3 Stück Augenstecher, gabelig endende Stöcke zum Ausstechen der Augen des überwundenen zu scal-pierenden Feindes; das Scalpmesser ist unter der Gabelung angebracht; 7.) Hauwaffe mit Fischzähnen an den Kanten; S.) Pfeilköcher mit 15 verschieden geformten Pfeilen ; 9.) 2 halbkugelige Schilde aus Büffelhaut, Durchmesser 16 cm; — 150 — 10.) zweischwänzige Peitsche aus der Haut des Nilpferdes; 11.) Lanze aus Ebenholz. 1'7 cm lang, oben mit Eisenblechstreifen umwunden; 12.) Stock von dunkelbraunem Holz, oben papagei-kopf-ähnlich geschnitzt: 13.) musikalische Instrumente; 14.) lederner Leibgurt mit Anmieten; 15.) Tragriemen aus Leder; 16.) Traggefleeht aus Bast; 17.) Armringe aus Eisen; 18.) Halsringe aus Eisen; 19.) eiserner vierkantiger Halsring; 20.) Eckzahn eines Raubthieres an einem Eisenring; 21.) Armringe aus Elfenbein; von Kuoblecher und Laurln eingesendet; 22.) ringförmig gebogener Eberzahn, an der Basis mit einem Lederstück umstülpt; 23.) kupferne Ohrgehänge des Kikstammes am Atwet-gebirge in 7 ° n. Br., drei Tagreisen vom Nil gegen Westen; 24.) Halsschmuck mit gebogenen Zähnen; 25.) gespitzter Zahn, an einer Schnur hängend, nebst ovalem Elfenbeinblättehen mit angebohrtem Grübchen; 26.) Kinderhalsschmuck aus Samenkörnern und Zähnen einer Antilopenart, an eine Schnur gereiht; 27.) drehrundes hülsenförmiges Schmuckgeflecht aus Schilf, kleine geschmacklose, stärkemehlhältige Samenkörner enthaltend, beide Enden mit Anhängeschnur versehen ; 28.) Schmuckschnur mit 31 schwarzen, konisch geformten Bohnen; 29.) Schmuckschnur aus kleinen Samen; — 151 — 30.) aus Beinknöpfchen besiehende Schnur; 31.) Halsschnüre aus Eisenkettchen; 32.) Stirnband aus länglichen-weissen Knochenstücken verschiedener Länge; 33.) Diadem des Häuptlings aus Eisen; 34.) Diadem aus zimmtfarbigem weisshaarigen Riemen, mit Gazellenhörnern verziert; 35.) lederner Leibgurt mit Anmieten; 36.) Talisman, bestehend aus einer halben, der Länge nach durchschnittenen birnförmigen, kurzhalsigen kleinen Kürbisflasche; 37.) 3 Tabakspfeifen aus Thon, verschiedener Form; 38.) Kieselgeschiebe aus dem Nilfluss; 39.) arabischer Gummi; 40.) Eisenerz (Bohnenerz) aus den Bergen Körök, Belenjan, Luluri im Gebiete der Bari-Neger, zwischen dem 5. und 4. Grade n. Br.; 41.) Eisenerze; 42.) kleines, 13 cm breites, 11 cm hohes Käppchen mit schwarzen Straussfedern; 43.) Spagatmütze mit eingeflochtenen schwarzen Straussfedern, 19 cm hoch; 44.) Kopfbedeckung, der Schmuck aus Spagat geflochten ; 45.) grobe eisenhaltige rothe Erde; 46.) ziegelrothe feine Erde, womit sich die Bari-Neger den Leib einreiben, wird als Schminke gebraucht; 47.) Brot aus Baumfrüchten; 48.) Hülsenfrüchte; 49.) 2 sackförmige Schilfrohrgeflechte zum Durchseihen der Merissa, einer Art Bier; 152 - 50.) Stuhl eines Negerhäupllings, aus einem Stück Holz geschnitzt;. von Laiirin; 51.) Stuhl der Bari-Neger, mit ovaler Sitzfläche; KncMecher;' 52.) schwere Keule aus Schlangenholz; Laurin; 53.) Keule des Häuptlings; 54.) eiserner Stab, gedreht; 55.) Schürze der Weiber der Bari-Neger, aus plattgeklopften, mit festen Fäden aneinander geflochtenen Drahtringen; 56.) dichtgeflochtenes birnförmiges Körbchen aus Schilfrohr, in einem 15maschigen, anhängbaren 'Traggeflecht hängend; 57.) Trinkgefässe aus Hörn; . 58.) Esslöffel aus Hörn, kahnförmig; 59.) Nilpferd-Hauer und Schneidezähne; In. der untersten Abtheilung ist die Mumie des egyptischen.Priesters und Lehrers der Landwirtschaft Sah-sahtain einem geöffneten Sarge aus Sykomorenholz, dessen mit Hieroglyphen bedeckter Deckel sich rechts am Kasten befindet. Auf dem geöffneten Sarge liegt ein Manuscript des Albert Kosmatsch vom Jahre 1866 mit dem Versuche der Lesung der Hieroglyphenschrift. Rechts und links vom Sarge stehen Beigaben aus egyptischen Gräbern,. Nilmesser, Götzenbilder u. s. w. aus glasiertem Thon, Sykomorenholz, Bronce. Ober dem Wandkasten 5 ist an der Wand eine Trophäe aus Waffen der Neger angebracht, darunter zwei lange, mit Eisen umwundene Bogen, ein grosses viereckiges Schild, beides vom Generalconsul Laurin\v&-gesendet. Auch befindet sich.. dort die österreichische Fahne roth-weiss-roth mit dem Doppeladler, unter — 153 — welcher Flagge Knohlecher auf der Stella Matulina in den Jahren 1849 und 1850 die Fahrt auf dem weissen Strome unternahm und bis zum Berge Loggvek, i° n. Br., gelangte. Weiter an der Wand ein Kästchen, von drei Seiten verglast, mit einer Eremitage, angefertigt von Herrn von Pallenstorf. Auf diesem Kästchen steht die Marmorbüste der Herzogin Luise von Parma; Legat des Canonicus Grisoni. Wandkasten 5. Waffen und Werkzeuge der Pa-houin-Neger, an der Westküste Afrika's (Gabun). Geschenk des Schiffscapitäns Percich; in der oberen Abtheilung: Lanzenspitzen, Messer, Schwerter, darunter das Richtschwert, die zweischwänzige Peitsche aus der Haut des Nilpferdes, zwei harfenartige Musikinstrumente; in der Mitte: zwei Schürzen, zwei Musikinstrumente, mit Saiten bespannt und mit Resonanzboden; in der untersten Abtheilung: Amulet aus dem Stosszahn eines jungen Elefanten, mit eingelegtem Spiegel an einem Ende, Schilfmatte, Häuptlingsmütze aus Vogelfedern, Pfeile und Dictionaire francais-pongoue, herausgegeben von der Mission in Gabun. Freistellender Kasten 6 mit ethnographischen-Sammlungen aus Nordamerika und Asien, dem Landes-museum gewidmet von den krainischen Missionären Bischof Friedrich Betraget, Franz Pirz und Cebul, dann vom Oberkrainer Kliner, der an der Weltumsegelung der Fregatte Novara theilgenommen hat; 1.) ordinärer Bananenfächer aus Schanghai; 2.) Götzenbild von der Nikobaren-Insel Nanovu;. 3.) Wurzelfächer aus Madras in Hindostan; — 154 — 4.) chinesisches Dominospiel; 5.) Drehfächer aus Bananenblatt von Madras; 6.) chinesisches Geld «Käsch», 1400 Stück auf einen Thaler gerechnet; 7.) chinesische Männerschuhe aus Schanghai; 8.) Makak-Schachtel; 9.) 2 chinesische Bilder auf Reispapier; 10.) Leibbinde, einzige Bekleidung der Insulaner auf Sikayana in der Stewards-Inselgruppe im grossen Ocean ; 11.) Waffe der Bewohner der Sandwichsinseln. Sämmtliche Gegenstände von 1 bis 11 von Kliner. 12.) 2 chinesische Schuhe aus blauem Sammt mit Silber- und Goldstickerei; Anna Kastner; 13.) chinesische Kopfbedeckung aus Stroh; Carl Karinger; 14.) und 15.) 3 Paar chinesische Schuhe aus rolhem Leder, mit Gold- und Silberfäden gestickt; 16.) silbergestickte Mütze eines Tscherkessenhäupt-lings, der im Kampfe mit den Russen fiel; k. k. Statt-haltereirath Jettmar; 17.) indianische Pfeife aus rothem Thonstein mit bohrerartig gewundenem hölzernen Rohr; 18.) indianisches Körbchen mit Deckel aus Baumrinde, verziert mit Stachelschweinsborsten; 19.) Sandalen aus Hirschleder, vorzügliche Fuss-bekleidung der Indianer für die strengen Winter in Nordamerika; 20.) indianischer Tabaksbeutel aus schwarzem Tuch mit perlengesticklem Bandelier, auf der Vorderseite Blu-menstickerei in Perlen nebst Feuerstahl; 21.) Tabakstasche aus blauem Tuch, mit Glasperlen dicht benäht, mit Bandelier; — 155 — 22.) Tuchfleek, mit verschiedenfarbigen Seidenbändern benäht. Sämmtliche Gegenstände von 17 bis 21 vom Missionär Gebul. 23.) Alte Steinaxt der Indianer am Obern See und Lanzenspitze aus Feuerstein; Franz Pirz; 24.) ein Paar Schneeschuhe (Ogimak), kunstgemäss geflochten von einer Indianerin aus dem Stamme der Otschipwe; 25.) 5 Stück Birkenrinde zur Bedeckung der Indianerzelte ; 26.) Canot (Tschiman) aus Birkenrinde, mit Segel, das Gerippe aus amerikanischem Cedernholz; 27.) Bogen und Pfeile nebst Schalmei der Indianer; 28.) 2 Strohmatten (Anakan), aus einer Binsenart geflochten; 29.) Sack (Machkimod), aus einer Grasart geflochten; 30.) 2 hölzerne Esslöffel; 31.) 2 kleine Kinderschüsselchen mit einem Kinderlöffel; 32.) 2 Friedenstabakspfeifen (Apwagan), aus rothem Thonstem geschnitten, die eine mit Zinnblättehen ausgelegt; von den dazu gehörigen Pfeifenröhren ist die eine zur Hälfte mit Stickerein aus Stachelschweinborsten umwunden; 33.) Industrialobjecte, aus Birkenrinde angefertigt; 34.) Messerscheide (Mokoman), zierlich gestickt, mit Stachelschweinborsten umwunden; 35.) Tabakstasche, aus rothen Wollfäden und Glas-perlenschnüren gewirkt; 36.) Kinderwiege (Tikmagan), am oberen Rande künstlich geschnitzt, mit farbiger Sirichverzierung; - 156 — 37.) 1 Paar gewöhnliche Frauenschuhe der Indianerinnen ; 38.) 1 Paar halbgestickte Mädchenschuhe; 39.) 1 Paar indianische Brautschuhe (Makisinan), aus gegerbtem Rehfell, mit grünen Seidenbändern und mit farbigen Federrücken-Spalten verziert; 40.) flacher Kolben mit eingezeichnetem Ornament. Sämmtliche Gegenstände von Nr. 24 bis 40 rühren von Btiraga her. Wandkasten 7. Verehiedene Kunstwerke und Modelle. 1.) 7 Gypsstatuetten von Knoblecher, Slomsek, Val-vasor, Vodnik, Presern, angefertigt vom Bildhauer Sajz; angekauft; 2.) Gypsmedaillon des Anastasius Grün (Anton Graf Auersperg), Copie des Gründenkmals; Laibacher deutscher Turnverein ; 3.) offene Vase mit 4 Tauben am Rande in Alabaster; 4.) 2 Potpourri-Vasen mit Deckel; Maria Schellenherg 1836; 5.) 2 Vasen aus Alabaster; Canonicus von Griaoni; 6.) 4 ovafe Tafeln mit Reliefs: Löwe, Tiger, Feli-citas und Abundantia, aus Kalksinterniederschlag einer Sprudelquelle, in' ein in diese gelegtes Hohlmodell; 7.) 2 Modelle weisser Thonöfen; Hafnermeister Glei; 8.) 3 weisse glasierte griechische Statuen, aus der bestandenen Wasser'schen Steingutfabrik in Laibach; 9.) Modell eines gewöhnlichen krainischen Fuhrmannswagens, angefertigt von einem Priester der Laibacher Diöcese; 10.) Schlittlerwagen, von zwei Ochsen gezogen, befrachtet mit einem Zuckerfass und mit Stahlkistchen, ge- - 157 - wohnliches Fuhrwerk zwischen Laibach und Triest vor der Eisenbahneröffnung; Frau Sorre in Hasberg; 11.) kleines. Fass mit 6 Abtheilungen und je drei Pipen, aus 136 Fassdauben angefertigt; Josef Germek; 12.) Modell des gebräuchlichen Pfluges und der Egge im Hasberger Bezirke; Frau Sorre; 13.) Modell des im Bezirke Lack gebräuchlichen Doppelpfluges; Carl Premier 1836. / Zimmer VI. Srnole-Zimmer mit Gegenständen aus den hinter-lassenen Sammlungen des Genannten. 1.) Sein lebensgrosses Porträt, von Georg Subic gemalt, wurde vom hrainischen Landtage dem. Landes-museum in dankbarer Erinnerung an den verewigten Gönner der Anstalt mit folgender Aufschrift gewidmet: Victori Smole f 8. Mart. 1885 Maecenati hujus Rudolfini grata patria; >- 2.) restaurierter Credenzkasten mit Schnitzereien in den Füllungen: Adler, Guirlanden, in dem leeren Mittel-raume des Aufsatzes das gräfl. Paradeiser'sche Wappen; 3.) Venezianer Spiegel mit durchbrochenem Goldrahmen ; 4.) 2 alte Truhen mit schöner Schnitzerei, darüber persische Teppiche; 5.) Bettdecke in grossem schwarzen Rahmen unter Glas, reiche Stickerei von Figuren in färbiger Seide; 6.) Waffengruppe aus neun Hau- und Siechwaffen, Handschars, Säbeln, Stossdegen, zwei Büchsen (davon eine türkisch, reich verziert), vier Pistolen und sechs Hellebarden ; - 158 — 7.) Wandkästen mit Pult und Aufsalz, schöne Einlegearbeit ; 8.) Bettschemel mit prächtiger Intarsia, Tulpenbouquet; 9.) pultartige Schatulle mit schöner Intarsia-Arbeit, zwei Figuren an den Seiten, 1762; 10.) grosse Wanduhr; 11.) Standuhr; 12.) Uhr aus der Empirezeit; 13.) kolossale japanische Porzellanschüssel. Von der Zimmerdecke hängen zwei venezianische Glasluster; die sieben Sessel tragen schön geschnitzte Lehnen. Von den 14 Oelgemälden waren: 14.) Susanna und 15.) Rebecca früher im bischöflichen Schlosse Görtschach; 16.) die maurische zweithürmige Schlossruine ist von der Pastorsgattin Zoe Elze gemalt; 17.) die zwei Ansichten aus Venedig sind Originalgemälde, die übrigen: Danae, Engel, Frachtstücke u. s. w., sind Copien nach Tizian, Rubens und andern Künstlern, angefertigt vom heimischen Maler Vesel. Von sonstigen Sammelgegenständen befinden sich im Smole-Zimmer: 18.) Büste des Kaisers Franz aus Carraramarmor, von Franz Dietrich, einem Schüler Thorwaldsens, 1824; aus dem Nachlasse des Anlori Baron Coclelli; 19.) viereckige Altarsäule mit hübscher Marquelerie (färbige Holzmosaik), befand sich in einem zertrümmerten Altar in der Filialkirche Sebenje in der Pfarre Göi'jach; vom Bürgermeister Zumer im Namen der Kirchenvor-stehung an das Museum eingesendet; — 159 — 20.) Copie des im Privatbesitze befindlichen Porträts des Andreas Smole, eines Onkels des Victor Smole, welchem der Dichter Dr. Franz Preäern einen poetischen Nachruf gewidmet hat; gemalt von Georg Subic. Zimmer VII. Alte Majolika-Industrie, altes Porzellan, Glas-geräthe und Glasmalerei. Freistehender grosser Kasten 1. Die innere eiserne Montierung vom Schlossermeister Albin C. Aeh-isehin ausgeführt. Längsseite am Eingange aus dem Smole-zimmer: 1.) Auf der oberen ersten Etage 79 Majolika-Krüge mit zweiköpfigem Adler, die meisten von Carlo Callegari in Pesaro; Victor Smole'; 2.) 7 japanesische Gefässe in verschiedener Form; 3.) 4 Gefässe aus Email cloisonne; 4.) 2 Blumenhälter; Victor Smole; 5.) 9 Gefässe aus Steingut mit Malerei nach eecho-slavischen Ornamenten und Volkstrachten, mit Ansichten aus Prag; keramisches Atelier des Jindr. Pazdera in Prag, Geschenk der Frau MaruSä Paula Neureutter, pens. Intendantensgattin in Prag; 6.) altes Wiener Porzellan, 13 Kaffeeschalen mit Untersatz, eine Thee-, eine Milch- und eine Kaffeekanne, eine kleine Kaffeekanne und eine Zuckerbüchse, mit Blumen und Gold verziert; Victor Smole; 7.) 2 Milchkannen mit Blumen, Alt-Wien; daneben ein viereckiges Gefäss, ebenfalls Alt-Wien, letzteres von Victor Smole; - 160 - 8.) 2 weisse Vasen. Alt-Wien; V. Smole; 9.) 2 Meissner Kaffeetassen, die eine mit Windung, die andere mit Rose; , 10.) 2 alte Kaffeekannen; 11.) 2 tanzende Figuren, chinesisch; 12.) Porzellandose, ruhender Hirt auf dem Deckel, silberner Beschlag; Juliana Primus 1837; 13.) 2 Porzellanfiguren; 14.) grosse chinesische Schüssel mit Deckel, Figuren in lebhaften Farben und reiche Vergoldung; 15.) cilindrisches chinesisches Gefäss mit Deckel, eine Schale nebst sechseckigem Gefäss; 16.) Sauciere mit bunten Blumen; Frau Sorre, Hasberg; 17.) chinesischer Porzellanteller in bunten Farben und Gold; Franz Graf Hohenicart 1833; 18.) japanesischer Porzellanteller in farbigen Blumen und Gold; Franz Graf Hohemoart 1833; 19.) runde Majolika-Schüssel, 20 cmim Durchmesser; 20.) runde Majolika-Schüssel mit Landschaft, 42 cm im Durchmesser; 21.) Majolika-Schüssel, am Rand mit Schmetterlingen und Blumen verziert, in der Mitte Birne und Pflaume; Victor Smole; 22.) Majolika-Schüssel, vertieft; 23.) tiefe Majolika-Schüssel mit buntfarbigen Bou-' quets; Frau Sorre in Hasberg; 24.) rother römischer Ziegel, 16 cm lang, IQ • 5 cm. breit, mit menschlichem Gesicht und stark hervortretender Nase, aus Mehadia, 1833; Wagner; 25.) Majolika-Krug vom Jahre 1585, gefunden bei der Grundaushebung für das hiesige Schwurgerichtsgebäude, wo auch römische Alterthümer vorkamen; — 161 - 26.) viereckiger Ziegel mit der Mönchsschrift: Herin anus Comes Ciliae fundator hujus eccl. . . , dürfte sich auf die von den Cillier Grafen gegründete Kirche in Pletriach beziehen; gefunden bei Straznik nächst Michowo am Fusse des Gorjanzberges; 27.) Sandsteinplatte mit deutschem Ordenskreuz vom Jahre 1518, aus der Spitalskirche zu Gurkfeld; Cäcllia Freiin von Lichtenberg; 28.) viereckiger Ziegel mit dem Wappen der Grafen von Cilli, Pflaster der Kirche in Pletriach; Paul Luschin von Ebengreuth; 29.) rother Sandstein mit Palmetten, römisch; 30.) Dachziegel des Schlosses Katzenstein bei Vigaun mit der Inschrift: Gott gab Glügkgselig End Lamberg zum Stein; Franz Xav. Raab 1832; 31.) 7 alte Gefässe aus der Laibach bei Oberlaibach; 32.) 7 Stück alte färbige Ofenkacheln; Antonio, Gräfin Blagay 1838; 33.) braune Ofenverziemng; Franz Baunikar; 34.) viereckige Fussbodenfliese, glasiert, bunt bemalt; Baron Frberg 1833; 35.) durchlöchertes ziegelrothes bauchiges Thongefäss, sogenanntes Schallgefäss (stimenca) aus der Kirche zu Pletriach, wo zur besseren Akustik viele solche Schall-gefässe an der Wölbung eingemauert waren; Arnold Luschin von Ebengreuth ; Schmalseite in der Nähe des Fensters: 1.) Majolika-Krüge; Victor Smole; 2.) Kaffeeschale mit dem Bild des Michaelerplatzes in Wien, Alt-Wien; 3.) grosse zweihenkelige Vase, stark vergoldet, in der Form des griechischen Krater, Alt-Wien, wurde von li — 162 — Kaiser Franz I. dem Hofreorganisierungs-Commissär in Krain, Grafen Saurau, gespendet; 4.) Kaffeeschale mit dem Bildnisse des Kronprinzen Ferdinand, französisches Porzellan, Sevres; 5.) Teller, Alt-Wien, mit Landschaft. Die Stücke 2 bis 5 spendete Antonia Baronin v, Codelli. Längsseite gegen das Fenster zu: 1.) Reihe von Majolika-Krügen; Victor SmoU; 2.), 3.) und 4.) Majolika-Krüge mit neugriechischen Inschriften; 5.) Majolika-Krug mit kramischem Adler und der Bezeichnung «Tosch». Ein Tosch war landschaftlicher Apotheker in Laibach. Vincenz Krau in Krainburg; 6.) Majolika-Krug, auf dessen Boden der Name des Erzeugers Carlo Callegari Pesaro ganz ausgeschrieben ist; 7.) eiförmiges Majolika-Gefäss; 8.) Majolika -"Vexierkrug mit Landschaft; Stefan Jiwan in Karlowiz 1835; 9.) 2 grosse Majolika-Apothekergefässe mit männlichem und weiblichem Kopf; Victor SmoU; 10.) grosser, schön bemalter Majolika-Krug, 4 Mass haltend, Victor SmoU; 11.) Majolika-Vexierkrug mit Inschrift; 12.) Evangelistenkrug, braun, mit Deckel und Einfassung am Boden aus Zinn, 1630, sogen. Kreussener Krug; Johann Detela 1833; 13.) Bierkrug mit Zinndeckel, grau, mit violetblauen erhabenen Reiterfiguren (rheinischer Krug); 14.) ganz ähnlicher Krug; Graf Timm 1833; 15.) grauer Bierkrug, glasiert, mit violetblauen figu-ralen Darstellungen und Umschrift (rheinischer Krug); Leopold Freiherr von Lichtenberg; — 163 — 16.) flaschenartiger Krug mit engem Hals und Zinu-deckel, blau gemalte Landschaft; Victor Smole; 17.) Bierkrug mit Deckel und Einfassung am Boden aus Zinn, mit zwei Thierfiguren und Blumen, 1796, J. G. J.; Victor Smoli; 18.) Bierkrug mit Zinndeckel und Einfassung am Boden aus Zinn, mit Gaisbock bemalt, 1746; Victor Smoli; 19.) Bierkrug in gleicher Fassung wie Kr. 17 und 18, mit den Werkzeugen und Erzeugnissen des Schusterhand-werkes; Victor Smoli; 20.) weisser Krug, mit grünem Kranz in der Mitte, Löwe und'ICF, 1738; Victor Smole; 21.) braune glasierte irdene Kanne mit Goldver-zierungen; Freiin von Gussich 1837; 22.) 10 kleine japanesische Kaffeeschalen; Victor Smole; 23.) Schale und Teller, mit grünen Blumen verziert; 24.) Kaffeeschale und geller, sächsisches Porzellan, unten braun, oben weiss mit feinen blauen Blümchen ; Franz Graf Hohenwart 1833; 25.) Kaffeeschale, japanesisches Porzellan; Baronin Laszarini 1833; 26.) chinesische Kaffeetasse, mit Thierstücken bemalt; Gräfin Hohenwart; 27.) bunt bemaltes Emailschälchen mit Untersatz: 28.) Email-Schälchen mit Untersatz; 29.) Majolika-Schälehen mit gemaltem Loretlo-Häus-chen und Umschrift «Con. Pol. di S. Casa»; Fräulein Caroline Graf 1838; 30.) Majolika-Schüssel mit buckeligen Ausbuchtungen, in der Mitte Kind, eine Pfeife haltend; 31.) 2 alte Majolika-Salzfassel mit färbigem Wappen, 1627; 11* — 164 — 32.) durchbrochene Majolika-Schüssel, der Boden mit färbigem Wappen wie Nr. 31; Franz Graf Hohen-ivart 1833; 33.) alte Weissgeschirr-Schüssel mit dem Wappen der Grafen Barbo von Waxenstein; Antonia von Scheuehenstuel 1838; 34.) weisse achteckige, durchbrochene Majolika-Schüssel; Franz Graf Hohenivart; 35.) Majolika-Schüssel, Sirene, herum zackiges Band; 36.) Majolika-Teller mit Nelken; Josef Spärovtö; 37.) Kaffeeschale und Zuckerbüchse; 38.) weisses achteckiges Zuckergefäss aus Steingut mit Glaube, Hoffnung und Liebe am Umfang, Melone am Deckel; 39.) in der Mitte der Glasaufsätze neues Wiener Porzellan, 1847, Schüsseln mit Deckel, Teller u. a., mit blauen Blumen; 40.) grosser brauner zweihenkeliger irdener Krug, 30 Mass haltend, mit der Jahreszahl 1684; Carl Freyer in Idria; 41.) viereckiger schmaler Waschkessel aus Thon mit Ausguss; Gooperator Zan. Schmale Ofenseite des Kastens: 1.) Majolika-Krüge, meist von Carlo Callegari; Victor Smole; 2.) 2 bemalte venezianische Fläschchen; 3.) Glasgemälde, Wappen mit über zwei Felder ansteigendem Hirsch und heraldischer Verzierung; Franz Kniffez von Steinhofen 1836; 4.) Glasgemälde, Fisch und Pfeil im Wappen mit Umschrift: «Katharina Ligsalzin Barbara Altin Marx Tenns Hausfrauen 1546»; Johann Anton Graf 1832; — 165 — 5.) grosser gerader Glasbecher, aussen in Oel gemalt das Wappen des deutschen Reiches mit der Aufschrift: «Das heilige römische Reich sampt seinen Glidern»; 6.) Glasgemälde wie oben 4, im Wappen blos der Fisch, die Umschrift lautet: «Barbara Altin seine Hausfrau 1544»; Johann Anton Graf 1832; 7.) Madonnenkopf auf blauem und gelbem Glas, Glasgemälde; Johann Anton Graf 1834; 8.) 4 Becher aus geschliffenem Glas; Victor Smole; 9.) Glasbecher mit der Umschrift: «Vivat Kaisser Carolus»; Victor Smole; 10.) prächtiger grosser Prälatenbecher mit Deckel, auf dem Glas ist matt eingeschliffen das Bild des Cister-zienserklosters Mariabrunn in Landstrass, oben die Umschrift: «Hertzog: gestifft Landstrass», rückwärts Wappen des Abtes, am Boden: «eines hochlöbl. gestiffts gehor-sambster Diener 1749»: 11.) 4 Glasbecher mit eingeschliffenen Verzierungen, zwei mit rothem Knopf; Victor Smole; 12.) kelchartiger Glasbecher mit eingeschliffenen Hirschen und Landschaft, Umschrift: «Vivat aller gaffalir Gesundheit»; Carl Ruclesch in Feistenberg; 13.) Trinkglas mit matt geschliffenen Bildnissen der zwölf Apostel, walirscheinlich dem Bischöfe Thomas Chrön gehörig gewesen, auf dessen Besitz Schenkenthurn dieses Glas gefunden wurde; B. v. Gasparini 1833; 14.) Weihwassergefäss, venezianisch; 15.) Majolika-Schreibzeug; 16.) Vexier-Glaskrug; 17.) Federbusch aus gesponnenem Glas; 18.) Glaskrug, mit verschlungenem flachen Griff am Deckel, inwendig rothfädig; Victor Smole; — 166 - 19.) 2 braun, violet und grün melierte Glasdeckel; 20.) grünes Glasgefäss mit dem Stempel E. Im. Rac. 1709; Glashändler Weimann; 21.) Glas-Zuckerbüchse mit Deckel; Victor SmoU; 22.) altes Bierglas; Victor SmoU; Sonstige Gegenstände in diesem Zimmer: 1.) Alte Truhe; Pfarrer Sajovic in Slavina; 2.) Kupferplatte mit der Darstellung der Türkenschlacht bei Sissek am 22. Juni 1593 (glänzender Sieg der Krainer unter Andreas Graf Auersperg). getriebene Arbeit, bemalt, unten die Aufschrift: sanCtVs aChatIVs anDbbaM ab aVeespeeg In Ista eVeIosa pVgna peestItIt anno 1593; 3.) krainische rothe Ritterschaftsfahne aus kirsch-rothem Seidenstoff mit goldenen Flämmchen, auf der einen Seite Christus am Kreuze, «1621, Duce crucifixo Deo», auf der anderen das Wappen von Krain mit der Aufschrift: «Für das Vaterland» und unten: «erit altera merces» ; Otto Graf Barbo; 4.) Innungslade der Laibacher Schlosserzunft mit den Heiligen Petrus und Paulus; Spoliaric; 5.) Tod des Galeazzo Visconti im Dome zu Mailand, Kreidezeichnung; S. Ogrin in Oberlaibach; 6.) die heilige Familie; V.) sechseckiger venezianischer Spiegel mit der Darstellung einer Schweinsjagd; J. A. Graf; 8.) ehemaliges Franciscanerkloster in Laibach, nun Lycealgebäude; 9.) Maria mit dem Christuskind, von Engeln bedient; Jahob Süpan; — 167 — 10.) holländische Wirtshausscene, wurde nebst den zwei daneben befindlichen Bildern mit typisch holländischen Figuren von Laslo Benesch restauriert; 11.) Votivbild, die Mutter Gottes, in der Manier des krainischen Miniaturmalers Grachower, restauriert von L. Benesch: 12.) moderne Eva von Canon; Geschenk der Laibacher Kunstfreunde; 13.) kalligraphische Zusammenstellung der Namen der Theilnehmer an dem Laibacher Congresse, componiert von Anton Samassa; 14.) der Mitala-Wasserfall gegenüber der Eisenbahnstation Trifail, nach einer Zeichnung des krainischen Wasserbau-Ingenieurs Schemerl im vorigen Jahrhunderte. Die übrigen 3 Gemälde und 7 Photographien nebst Einrichtungsstücken dieses Zimmers: 3 alte Sessel, 4 Kästen, 1 Tisch, 1 Aufsatzkasten und 2 Uhren, sind aus dem Nachlasse des Victor Smoli. Festsaal VIII hat die Bestimmung, für temporäre Austellungen des Kunstgewerbes und der heimischen Hausindustrie verwendet zu werden. Zimmer IX. Botanische und Insecten-Samnilungen, Wanäkasten 1 und 2. Aepfel, Birnen und Zwetschen in Papiermache aus der Obstsammlung Ar-noldi's in Gotha. — 168 — Wandkasten 3. Arnoldi'sche Pilzsammlung in Papiermache. Wandkasten 4. Monströse Pflanzengebilde, auffallende exotische Früchte und Gewächse. Freistehender Kasten 5. Pinters und Sajkola's Holzsammlung, dann Holzschwämme, brasilianische Farbhölzer und australische Hölzer, letztere gespendet von Johann Baumgartner in Kaltenbrunn und Faber in Triest. In dem anstossenden, für den allgemeinen Besuch geschlossenen Herbarienzimmer befinden sich die Pflanzensaramlungen von Hacquet, Carl Zois. Hladnik, Graf, Freyer, Jansa, Dolliner, Baron Rastern, Reichenbachs Flora germanica exsiccata, Kerners Flora austro-hungarica exsiccata u. a. m. Wegen Benützung derselben wolle man sich an den Museälcustos wenden. Ober den beiden Insectenkästen gegenüber dem Eingang befindet sich das krainische Landeswappen, vom Entomologen Ferdinand Schmidt aus Käfern zusammengestellt, mit der Bezeichnung: «Dem 4. October 1831 geweiht» (der Eröffnungstag des Landesmuseums im Lyceal-gebäude); eine zweite, ebenfalls von F. Schmidt compo-nierte Tafel mit dem Blagay'schen Wappen aus Insecten wurde von Richard Graf Blagay dem Museum abgetreten. Unter diesen beiden befinden sich vier Tafeln schädlicher und eine mit brasilianischen Insecten, letztere ein Geschenk des Ottomar Bamberg. Saal X. Wirbelthiere und Vögel Krains. Kasten 1. 1.) An der Rückwand 60 Stück Rehgehörne und Krikel von Gemsen, angekauft aus dem Podhom'schen Nachlasse; - 169 — 2.) Schädel des Nilpferdes (Hippopotamus), von einem an der Ostküste Afrika's unter dem Aequator vom Fregattencapitän Carl Schaffet' erlegten Thiere; 3.) Höhlenhären-Skelet aus der Höhle Zijavka an der Mokriza-Alpe bei Stein und Schädel desselben aus der Kreuzberger-Höhle bei Laas und aus der Adelsberger-Grotte. Da ohnedies die einzelnen Exemplare der Wirbel-thiere und Vögel durch Etiketten bezeichnet sind, so entfällt ein weiterer Hinweis auf einzelne Arten, und werden aus der Vögelsammlung hervorgehoben: im Kasten 2 der Mönchsgeier, im Jahre 1878 erlegt bei Grosslaschitsch; im Kasten 4 die Habichtseule in zehn Exemplaren von verschiedener Färbung; im Kasten 5 der Rackelhahn, das Fausthuhn und der Rennvogel; im Kasten 7 das Nest des Tannenhehers, von der Jelovza bei Radmannsdorf. Die beiden Thüren dieses Saales sind mit Hörnern und Geweihen geschmückt, die erste mit Steinbockhörnern und mit Hirschgeweih, die zweite mit dem Hörn eines Elenthieres, dem halben und ganzen Geweih vom Ren-thier; das ganze Stück ist Eigenthum des Landtagsabgeordneten Hinko Eavcic von Präwald. Zimmer XL Vögel und Fische. Der grosse freistehende Kasten ist für niedere Tliiere und eine Skeletsammlung bestimmt. — 170 — Saal XII. Gonehyliensanunlung des Grafen Franz Rohen-■wart, dessen Porträt, von Math. Langus gemalt, sich in diesem Saal befindet. Den Kasten 24 füllt die von Ferdinand Schmidt dem Museum gewidmete Sammlung krainischer Land-und Süsswasser-Conchylien aus. Saal Xril im Hochparterre. Gebirgsgesteme, Tropfsteingebilde und. Versteinerungen. Die Kästen 1—5 nimmt die vom Bergrath Josef Trinker angelegte Sammlung krainischer Gebirgsgesteine nach drei Durchschnitten des Landes ein, in der Abtheilung 6 bis 9 ist eine allgemeine petrograpliische Sammlung aufgestellt; den Eckkasten 10 und den Wandkasten 11 füllen ausgewählte Tropfsteine aus kramischen Grotten aus; im Kasten 11 kommen auch Aragonite aus der Grotte Ravna im Tolmein'schen und Kalksintergebilde aus den Kasematten am Laibacher Schlossberg vor, letztere gesammelt vom Hauptmann von Zitterer. Die zwei grossen Mittelkästen enthalten die Petre-facten; in der letzten Abtheilung 25 ist eine sehr reichhaltige Sammlung oligocener Versteinerungen aus dem Polschizagraben bei Podnart, gesammelt von Carl Pibrous in Kropp. — 171 - Saal XIV. Erzvorkommnisse aus Kram, Im Kasten 1 und 2 vom Bleibergbau in Littai, schöne Stufen, von der dortigen Getoerhscliaft eingesendet. Kasten 3 und 4. Eisenerze aus Oberkram, von der hrainisclien Industriegesellschaft erhalten. 5. und 6. Kasten. Idrianererze, Begleitgesteine und Hüttenproducte, von der h. h. Bergdirection in Idria. Die systematische Aufstellung dieser montanistischen Abtheilung kann erst später erfolgen. In der Mitte des Saales grosse Tischplatte mit schönen Versteinerungen vom Steinbruche in Podpetsch, am Fusse des Krimberges; an den Seiten zwei Tische mit eingelegten geschliffenen Steinen und Marmorarten. Saal XV. Zois'sehe Mineraliensammlung wird in den Kästen 1 — 21 erst zur systematischen Aufstellung kommen. In den Abtheiluugen 22 — 24 ist die Zippe'sche Sammlung von Krystallmodellen, die Ab-theilungen 25 — 35 enthalten die terminologische Sammlung. Zimmer XVI dient als Reserveraum für weitere Sammlungen, eventuell für temporäre kunstgewerbliche Ausstellungen. — 172: — Zimmer XVII im Hochparterre mit der Aufschrift Archiv. Bildersammlung, Auswahl von Archivalien und alten Druckschriften. Schaukasten 1 mit Lergetporers Reliefbild der Oberkrainer Alpen, 'im lang, 1-35 m breit. Schaukasten 2. Sammlung interessanter Urkunden. Schaukasten 3. Alte Laibacher Drucke und sonstige auf Krain Bezug habende alte oder seltene Druckwerke. Schaukasten 4- Druckschriften aus der französischen Invasionszeit. Bildersammlung. a) An der Längswand rechts: 1.) Triglaupanorama, 6-9ö m lang, 95 cm breit, aufgenommen vom Maler Marcus Pernhart, geb. 1824, f 1871; 2.) Alpenlandschaft mit Sennerhütte, A. Lang; 3.) Mertulekgraben bei " Gojzd nächst Kronau mit dem Schpik und Pone, M. Pernhart; 4.) Triglaugipfel, von der Nordseite aufgenommen; Laslo Benesch, Privatbesitz; 5i) Triglau, von der Wochein gesehen, Karinger; 6.) Weissenfelser-See, Pernhart; 7.) Brennkogelscharte in Kärnten, Pernhart; 8.) Meeresküste; 9.) Seelandschaft mit Wildenten, Ludwig Schuster; 10.) Gebirgssee; 11.) Zell am See, Pernhart. — 173 — ' Die Nummern 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 10 und 11 Legat des Baron Anton Coäelli. bj An der Wand gegenüber dem Fenster: 1.) Ansicht Laibachs von Unterthurn, Kurz von Goldenstein; 2.) Ansicht Krainburgs vom Gehsteig, gemalt von Anton Hayne; 3.) Judith, Copie nach dem ital. Original in der Belvedere-Gallerie in Wien von Stroj; J. Anton Graf; 4.) Schrottenthurn bei Klagenfurt, Winterlandschaft, Pernhart; 5.) Zirknitzer-See, Pernhart; 6.) Wildbach mit Sennerhütte; 7.) Hochgipfel des Triglau, Pernhart; 8.) Fischfang auf dem Zirknitzer-See im Februar 1714, gemalt von Anton Steinberg, Hofkammerratli. Sieh dessen gründliche Nachricht von dem Zirknitzer-See, Laibach 1758, S.144, mit Tafel; 9.) Laibach, vom Morast aufgenommen, Karinger; 10.) Inselwert im Veldeser-See; 11.) Veldes mit dem Stou im Hintergrunde, Pernhart; 12.) Maria-Loretto im Wörther-See, Winleiiandschaft, Pernhart; 13.) Waldlandschaft; 14.) zwei Bienenspechte, roh gemalt, mit folgender Notiz: «Dergleichen fremde Vöglein grosse Schaar setzten sich umb Laibach nider den 1 Mai 1710 Jahr»; Carl Premier in Sittich. Von obigen Gemälden die Nummern 4, 5, 6. 7, 9, 11 und 12 Legat des Baron Anton Codelli. — 174 - e) An der Längswand links: 1.) Altes Weib, die Pfeife anzündend; Katharina Koller; 2.) Leonhard Chrön, Bürgermeister von Laibach 1565—1581; Frau von Gasparini; 3.) Freisingischer Stadthauptmann in Bischoflack; 4.) Michael Dienstmann, Stadtrichter von Krainburg, auf der Todtenbahre liegend, gemalt von Veides. (Verunglückte beim Abschiessen eines von ihm zu stark geladenen Geschützes beim Einzüge Kaiser Leopold I. zur Erbhuldigung durch Krainburg nach Laibach 6. September 1660. Siehe Valvasor, X. Buch. Seite 372.) Frau von Test; 5.) Freisingischer Stadthauptmann in Bischoflack; 6.) Andreas Chrön, Bürgermeister von Laibach 1599 bis 1603; Frau von Gasparini; 7.) Canonicus Knauer; 8.) ein Baron Apfaltrern, Jesuit; 9.) und 10.) Franz Freiherr von Flödnig, der spätere Landrath, in seiner Jugend; Andreas Graf Ilohemnart; 11.) Kaiserin Katharina von Bussland; 12.) Grossfürst Paul von Bussland; 13.) Friedrich Budesch, Gönner des Museums, Copie des von Langus gemalten Originals, übergeben von Tlieodor Biidesch; 14.) Franz Hladnik, Gymnasialpräfect und Botaniker, gemalt von Frau Amalie von He'rmannsthal, geb. Oblak; 15.) Mathias Zhop, Lyeealbibliothekar, gemalt von der nämlichen Künstlerin; 16.) Heinrich Freyer, Musealcustos, gemalt von Langus, Privatbesitz; 17.) Landrath Franz von Flödnig, gemalt von Pö-totschnig; — 175 — 18.) und 19.) Anton (f 1799) und Francisca Domian (f 1803), Bürgersleute von Laibach, Pastellgemälde; Stadtpfarrer Köstl; 20.) Vital Kleinmayrn, Commandant des krainischen Infanterie-Regimentes Nr. 43, gestorben 1828 als Feld-marschallieutenant in Slavonien; Major Sühnl; 21.) Anton Scopoli, Kupferstich; Professor Voss; 22.) Balthasar Hacquet, Naturforscher, in Oel gemalt; 23.) eine Dame; 24.) Michael Freiherr von Brigido, Erzbischof von Laibach; 25.) Sigismund Zois; 26.) Standesherr; 27.) Augustin Gruber, Bischof von Laibaeh. Lithographie; 28.) Camillo Freiherr von Schmidburg, Landesgou-verneur; 29.) Anton Alois Wolf, Bischof von Laibach, Lithographie; 30.) Johann Nepomuk Hradecky, Bürgermeister in Laibach; 31.) Calasanz Likawez, Bibliothekar; 32.) Peter Paul Glavar, Bienenzüchter und Stifter des Siechenhauses in Commenda St. Peter; 33.) Thomas Dolliner; 34.) Georg Vega. d) An der Wand gegenüber dem Eintritt: 1.) Herkules im Kampfe mit wilden Thieren; Friedrich Rudescli; 2.) Bachantin, gemalt von Ida Kühnl; — 176 — 3.) zwei lachende Personen, nach einem italienischen Gemälde; 4.) Hagar und Ismail. Die Nummern 2, 3 und4Legatdesyl;!fo» Baron Coäclli. Zimmer XVIII. Mit Bildern und Arehivalien. Die drei langen Doppelpultkästen enthalten eine vom k. k. Gymnasialprofessor Julius Wallner getroffene Auswahl der in die Geschichte Krains einschlägigen Archivalien, Druckschriften, Zeichnungen, Miniaturmalereien und sonstigen Documente nach folgenden Materien: Kirchengeschichtliches : päpstliche Bullen, Stiftbriefe von Klöstern, Jesuiten, Deutscher Ritterorden, Schulwesen und Reformation ; der Adel in Krain: die prächtige Matrik der adeligen Dismas-Congregation mit den Miniaturgemälden von Gra-chower, drei alte Stammbücher, Landmannsbriefe, Adelsdiplome; Slavica, und zwar: Glagolitica, Drucke aus der Reformationszeit, sonstige seltene krainische Drucke; Kriegssachen, öffentliche Verwaltung, Gerichtswesen; ferner eine Sammlung von Siegeln, Medaillen und Gypsabgüssen. Auch gelangen in einem Münzkasten mittelalterliche Münzen und Medaillen zur Aufstellung. Die einer Vervollständigung entgegensehende Bildersammlung' in diesem Zimmer enthält dermalen folgende Stücke: ' 1.) 8 ovale Bilder von österreichischen Regenten, die sich als besondere Wohlthäter des Cisterzienser-Stiftes Sittich erwiesen haben, aus dem Refectorium des aufgehobenen Klosters; — 177 — 2.) Iliiija ozivljena, Gemälde von Scherer nach Vodniks bekanntem Gedichte; Stadtphysiker Dr.Kowatuch; 'S.) Porträt eines Abtes von Sittich, ein Baron Taufferer; 4) ein Provinzialconcil; 5.) Porträt eines Abtes von Landstrass, gemalt von Wergant; Camillo Graf Timm, Kämmerer; 6) Potolschnik, Bürgermeister von Laibach, gemalt von seinem Bruder, Stummerl genannt; Antonio, von ScheucUenstuel; 7.) Franz Sinn, geb. 1746, gest. 1S09; zweiter Bancal-Inspectorats-Adjunct, gemalt von Herlein; Peter von Radios; 8.) drei Kinder der Frau Anna Tschernot als Theil-nehmer an dem Friedens feste in Laibach 1814; 9.) Sultan Mustapha III; 10.) Friedrich II.; 11.) Kaiserin Katharina IL Der anstossende Archivsaal enthält das Vicedom-und das ständische Archiv, ferner das Musealarchiv, das Baron Erberg'sche und das Veldeser Archiv nebst der Urkundensammlung des bestandenen historischen Vereines für Krain. Die Benützung der Archivalien und der Bibliothek findet in dem Lesesaale nächst der Kanzlei des Musealcustos statt, an welchen alle jene, welche Specialstudien im Museum zu betreiben wünschen, sich wenden wollen. Die römischen Inschriftsteme welche vom Museum seit 1877 erworben wurden, sind im Hochparterre an der Aussenwand des Archivsaales eingemauert. Unter diesen war der schöne Grabstein 1 des Nertomar mit der gut erhaltenen plastischen Darstellung eines seine Lanze gegen einen Bären schleudernden — 178 — Reiters in der Filialkirche des h. Martin in Slalenuerg, Pfarre Obernassenfuss, eingemauert gewesen; derselbe kam dein Museum durch die Vermiltelung des Pfarrers Michael Barho zu; die Steine 2 bis 6 rühren her von Laibach-Emona; 7 von Grosskoren in der Pfarre Ober-gurk; 8 von St. Veit bei Sittich; 9 bis 11 sind drei Meilensteine mit verschiedenen Kaisernamen, nur einer gut erhallen, alle von der nämlichen Fundstelle bei Piauschko, gegenüber,der Eisenbahnstation Reiclienburg, sehr wichtig, wegen Angabe der Entfernung von Celeia-Cilli; 12, 17, 18 von Treffen; 13, 16, 19 von Trojana; 14 von Trebinski-verh ober Neudegg; 15 und 27 von Munkendörf; 24, 25,' von Saudöril {Ritter von Gosleth und Moriz Schei/er); 26 vom Eisenbabndamm bei Hrastnik; 21 und 23 von Malenze; 22 von Dobouz (Canonicus Urbas); 20, 25 bis 32 von Dernowo (Neviodunum). Kellerraum XIX (Zugang vom Hochparterre über die Stiege gegenüber (jeraj Häuptportale). Riesensärge und schwere Meilensteine. Von den 15 daselbst aufgesleilten Steinsärgen lagen die beiden grössten 1 und 2 in dem Treun'schen Bau-grunde bei der Tabakfabrik; der erste ist aus tertiärem Sandstein vom Moräutscher Thal, der zweite aus Kalkstein vom Podpetscher Steinbruch am Rande des Morastes. Die Särge 3 und 4 von nur etwas geringerer Grösse wurden beim Raue des Tautscher'schen Hauses gegenüber dem Civilspital aufgedeckt, im Sarge 4 liegen Reste eines bleiernen Sarges, welcher in der Nähe der Stein-särge vorkam und mit starken hölzernen Bohlen aus- — 179 — wärts verkleidet war. Der cilindrische. aussen verzierte Sarg 5 kam beim Baue des Südbahnhofes zum Vorschein; der viereckige 6 an der Begräbnisstätte ausser der Triesler Maut, links von der Triesterstrasse. Der kolossale Meilenstein 7, mit der Bezeichnung XXXIIII römische Meilen von Neviodunum, lag in der Nähe von Bösendorf. Geschenk der Frau von Födransberg; die Ehrensäule der beiden Kaiser Marc Aurel und Lucius Verus (8) stand noch im vorigen Jahrhunderte in Grossdorf unter Gurkfeld; von dort wurde sie in das Schloss Thurnarobart überstellt, wo sie mit eingemauerter Inschrift als Gewölbestützpfeiler diente; im Jahre 1887 durch B. Pecnik wieder entdeckt, wurde sie vom Grafen Erwin Auersperg dem Museum geschenkt; der Meilenstein des Kaisers Julianus Apostata (9) stand in Trilek ober dem Wippacherthale an der über die julischen Alpen (Bimbaumerwald) führenden Römerstrasse. Der schöne Mosaikboden 10 kam in der Steruallee bei Abtragung des dort bestandenen Kapuzinerklosters in der Nähe des jetzigen Ziehbrunnens zum Vorschein; der krause Kopf aus schwarzem Marmor (11) stand viele Jahre in einer Nische ober dem Thore des Gasthauses «zur Schnalle» neben dem Casinogebäude; der grösste dem Museum zugekommene römische Ziegel 12 (55 cm breit, 57 ein hoch, 8 cm dick) wurde auf dem Morast bei Breso-wiz ausgegraben; die zu zwei runden Säulen aufgeschichteten Ziegel in der Form halber Cüinder (13) kamen bei der Erweiterung der Cigarrenfabrik vor; der Löwenkopf 14 lag neben der beim Bau des Casino aufgedeckten, bereits erwähnten stark vergoldeten Broncestatue. mm t/W &w