j? j» ■ ^ s% i ) PROGRAMM (les kais. kön. Obergymnasiums ^Md@Cf§w©irt (MQ)¥@tri]©§t@) s& ■W ) ) ) Laibach 1868. Druck von Ign. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, s k. k. G veröffentlicht \ am Schlüsse des Schuljahres 1868. ^ T r Inhalt: A A. Chronologische Darstellung der wichtigem, die Stadt Rudolfswert betreffenden Daten, mit besonderer Berücksichtigung des Franciscaner-Conventes. Vom Professor P. Rafael Klemenčič. B. Schul-Nachrichten vom prov. Director P. Ignaz Staudaeher. 'v Verlag des k. k. Gymnasiums. f : 5'Vx .V Chrouologisehe Diirstel 1 mig der wichtigem, die Stadt „Rudolfswert“ betreffenden Daten, mit besonderer Berücksichtigung des Franciscaner - Conventes. Die Stadt Rudolfswert liegt in Unterkrain, 92/10 Meilen südöstlich von Laibach, 45° 48' 13" nördl. Br., 32° 49' 57" östl. L. (Ferro), am Flusse Gurk (mit einem Gefälle von 47' per Meile), dessen Niveau bei der Stadt 535', dessen Breite 240' (40°), die Tiefe an manchen Stellen 3 0 beträgt, an einem angenehmen, etwas abhängigen Orte, den die umliegenden fruchtbaren Hügel zu einem romantischen Thale ausbilden, welches das drei Stunden entfernte, terrassenförmig abfallende Uskokengebirge mit seinem höchsten Punkte, dem 3746' hohen Gertrudberge, gegen Südosten beherrscht und mehrere umliegende Schlösser verschönern. An der Stelle der heutigen Stadt Rudolfswert soll nach nicht beglaubigten Angaben eine alte Stadt, Nova oder Neostesium, auch Eustesimn genannt, mit einer Besatzung gestanden sein, welche den Gothenkönig Chniva (Chimhiga, CTinimhiaga) bei seinem Zuge an der Save und Gurk nach Kroatien unter Anführung des J. Decius celer geschlagen und bis nach Nikopolis verfolgt hat.1 Obschon diese Stadt der Hunnenkönig Attila 434 bis 445 zerstört und dem Erdboden gleich gemacht hat, so soll doch bald darauf der ostgothische König Theodorich oder Dietrich von Bern (Verona), 493 bis 562, hier seinen Hofstaat gehalten, seine 1 H. G. Hoff: Gemälde von Krain, II. 36. Schaaren sich in der Umgegend zerstreut und sogar ein Dorf, noch heute Gothendorf (Gotna vas) genannt, bewohnt haben. Da aber diese Berichte aui unverbürgten Traditionen basiren, so bilden sie — trotz dem Umstande, dass sie nichts Unmögliches enthalten, namentlich, wenn man erwägt, dass die Römer, seit Augustus Beherrscher von Krain, im 4. Jahrhunderte die Grenzpunkte mehr als je gegen die Vorläufer der Völkerwanderung befestigten, weshalb in dieser Zeitperiode an diesem wichtigsten Durchgangspunkte eine von den Römern angelegte und gehörig vertheidigte Festung leicht anzunehmen ist — nur Wahrscheinlichkeitsbeweise, aber keine feste Grundlage zur historischen Begründung der erwähnten Urzustände der benannten Stadt. Aus dieser logisch richtigen, eben erwähnten Annahme kann jedoch nach der richtigen Bemerkung des Chronisten 2 nicht gefolgert werden, dass diese Gegend in den ersten Jahrhunderten des Mittelalters unbewohnt gewesen ist, da nach zuverlässigen Berichten Rudolf IV. mehrere, schon im 10. Jahrhundert dem Kloster Sittich gehörige Gründe und Höfe losgekauft, welche die eigentliche Grundlage der später sich entwickelnden Stadt bildeten, wie auch anderwärts die Städte durch Verbinden und Aneinanderrücken lose stehender Gehöfte entstanden sind, namentlich in der Nähe fester Burgen (wie hier das bereits 1223 befestigte Schloss Hopfenbach), unter deren Schutz die Anwohner, deshalb „Burger“ oder „Bürger“ genannt, besonders im unsicheren Mittelalter sich sicherer als wo anders glauben konnten. Weil nach dem Zeugnisse der Geschichte die Städte meist auf die oberwähnte Art allmälig entstanden sind, so kann mit Recht nur nach dem Gründungsjahre der ersten Häuser, als der eigentlichen Grundlage der Stadt, nicht nach dem der Stadt geforscht werden, weil die meisten Ortschaften erst dann als gegründete Städte gelten, als sie durch ihre Bedeutung als „Stadt“ erscheinen, zum Unterschiede von „Dorf,“ worunter man noch heute die zusammenbefindlichen Wohnstätten der meist, wenn nicht ausschliesslich vom Landbaue lebenden Bevölkerung versteht, weshalb auch manche alte Stadt ihrer derartigen Gründung nach viel älter ist, als sie gilt, was auch von der Stadt Rudolfs wert angenommen werden muss, welche historisch erwiesen seit 1365 2 Chron. Conv. Rudolfsw. 1. 2. — 8 — den Namen „Stadt“ führt, obschon ihr eigentliches, jedenfalls viel früheres Gründungsjahr nie wird ermittelt werden können, weil selbes als zu unbedeutend von den damals seltenen Schriftstellern nicht verzeichnet worden ist. Der Ort, an dem die gegenwärtige Stadt ßudolfswert sich befindet, hiess vor 1365 „zum heil. Anton im Walde“ (St. Antonii in silvis) nach einer Kirche, dem heil. Einsiedler Anton geweiht,3 welche (Kirche), wegen einer im 17. Jahrhundert dem heil. Florian zu Ehren erbauten Seitencapelle auch Florianikirche genannt, als eines der ältesten, wenn nicht das älteste historische Baudenkmal der Stadt, 1810 am 2. Juni nach der letzten um 9 Uhr darin gelesenen heil. Messe unter Thränen der Stadtbewohner profanirt, von nun an zur Aufbewahrung des Salzes, gegenwärtig der Markthütten und Löschapparate, in der neuesten Zeit zur Mädchenschule umgeschaffeu wurde. Die historische Zeit für die Stadt Rudolfswert beginnt erst mit dem Jahre 1365, als am Montage nach dem Palmsonntage der österreichische Herzog Rudolph IV.4 diesen nicht näher beschriebenen Ort, von nun an eine neue, von ihm begründete Stadt, nach seinem Namen „Rudolfswert“ benannt und den Bürgern verschiedene Freiheiten ertheilt hatte, so: die ständischen Landtage zu beschicken; das Halsgericht mit Acht und Bann in einem Kreise von drei Stunden auszuüben, welche Jurisdictien später durch jährliches Umreiten innerhalb der Grenzen des Gerichts-districtes unter Abfeuern einer achtpfündigen Kanone noch bis 1808 im Gedächtnisse erhalten wurde; ferner sich in den staatsherrschaftlichen Wäldern von Maihau (Rupertshof) das Brenn- und Bauholz zu prävaliren, das Weidrecht im Schlangenwalde und bei Lastovica, Ziegelhütten etc.5 Der Name „Rudolfswert“ ist abzuleiten vom Worte „Rudolf“ als Begründer, und „werth“ oder „wurth“, was ein erhöhetes, mit Gras bewachsenes Erdreich (grüner Hügel) am Ufer eines Flusses bedeutet, daher Donauwerth, Kaiserswerth, Wursaten etc. Demnach bedeutet „Rudolfswert“ eine an einer grünen Anhöhe neben ” H. G. Hoff: Gemälde vom Herzogtlmme Krain II. 37. 4 Valvas. III. lil). 11, pag. 480. ■' Hoff 1. c. 45. dem Ufer eines Flusses (Gurk) gelegene, nach dem Herzoge Rudolf, als ihrem Stifter, durch Ertheilung der Stadtrechte benannte Stadt. In einer spätem Urkunde ddo. Udine 21. Februar 1471 heisst diesse Stadt „nova civitas, alias Rudolfswert“, was zur Annahme berechtiget, dass die Benennung neue Stadt, novo mesto, gewöhnlicher als Rudolfs wert gewesen ist, wenigstens in der Volkssprache, woraus dann der in das Deutsche übertragene Name Neustadt! leicht erklärlich ist, weil diese Stadt mit ihren verschiedenen Privilegien wirklich als eine neue angesehen werden konnte, obschon die deutsche Benennung „Neu-stadtl“ und die daraus entstandene lateinische Neostadium erst laut einer Gubernial - Verordnung ddo. Laibach 1. September 1783 eine amtliche geworden war, bis zur Zeit der fünfhundertjährigen Gründungsfeier 1865 durch specielle Bewilligung Seiner Majestät ddo. 15. October von nun an für die amtliche Bezeichnung Rudolfs wert, also die ursprüngliche Benennung, wieder angenommen wurde, während slovenisch noch immer der Name novo mesto gilt, bei welcher Benennung es hoffentlich auch in Zukunft verbleiben wird. Die Stadt erfreute sich bald eines bedeutenden Wohlstandes und einer grossen Population; erstens wegen der Sicherheit, da sie, wie die Ruinen der alten Ringmauern noch gegenwärtig stellenweise andeuten, einer Festung glich, dann wegen des lebhaften Getreidehandels mit Ungarn, das von den Grenzern aus dem hiesigen landschaftlichen Provianthause angekauft wurde, weshalb sich ausser vielen Militärpersonen höheren Ranges viele Kaufleute aufhielten, die allerhand Artikel an die Grenzer, die auch hier ihren Sold bezogen, veräusserten, weshalb nach dem Zeugnisse des Chronisten fl fast in jedem Hause Verkaufsläden angebracht wurden, was zum Theile noch gegenwärtig bemerkbar ist, obschon derartige Gewölbe nach dem neuen Baugeschmacke fast überall vermauert sind. Der dadurch begründete Wohlstand ging jedoch durch allerhand ungünstige Umstände bald unter, namentlich seit der Errichtung der Festung Karlstadt 1580, seit welcher Zeit die Grenzer ihre Lebensmittel nicht mehr von Rudolfs- • Chron. Couv. Rud. I. SJ. wert bezogen. Ebenso empfindlich waren die Schläge, welche die Stadt theils durch Kriege, theils durch Feuersbrünste zu erdulden hatte. So verwüsteten die Türken 1469, 1492 und 1547 die ganze umliegende Landschaft, wobei sie nach der Schilderung Valvasors 7 wie wüthende Bestien Dorfschaften und Märkte anzündeten, Männer und Weiber schonungslos würgten, Kinder an den Zäunen spiessten oder an den Mauern zerschmetterten, wehrhafte Leute niederstiessen und säbelten, die am Leben Verschonten wie Hunde zusammenkoppelten und in die Sklaverei mit sich trieben. Was der Feind nicht verwüsten konnte, das zerstörten vier grosse Feuersbrünste; so war 1576 vor der Fastnacht die ganze Stadt in Flammen aufgegangen; die neu anfgebauten Häuser verzehrte bald darauf 1583 das Feuer, 1605 am 3. October wurden 60 Häuser eingeäschert und endlich 1664 ging wieder die ganze Stadt mit Ausnahme einiger Häuschen durchs Feuer zu Grunde. Zu diesen Unglücksfällen gesellten sich noch pestartige Krankheiten 1570, namentlich 1590, wodurch so viele Menschen dahingerafft wurden, dass das Gras am Hauptplatze zum Mähen hoch gewachsen war. Weil die Stadt keine selbständigen Seelsorger hatte, sondern die geistlichen Verrichtungen ein Caplan aus der Pfarre Hönigstein versah und deshalb die Städtler ihrem frommen Wunsche, mehrmals dem Gottesdienste beizuwohnen, nicht nachkommen konnten, so tauchte in ihnen der Gedanke auf, Priester aus dem 1209 gestifteten Orden des heil. Franciscus in der Stadt zu haben und zur Begründung des noch bestehenden Franciscanerklosters neben der damals schon lange vorher bestandenen Capelle des heil. Leonhard nach Kräften beizutragen, welcher fromme Wunsch noch durch den Umstand zur That geworden war, dass zu Ende des 15. Jahrhunderts die fanatischen Muhamedaner nach der Eroberung des byzantinischen Keiches 1453 die Vorgefundenen christlichen Elemente mit allen schrecklichen Mitteln auszutilgen beschlossen und namentlich gegen die mindern Brüder, die besonders in Bosnien und dem anliegenden Kroatien viele Klöster zählten, wütheten, Kirchen und Klöster zerstörten, Ordensbrüder schonungslos mordeten oder im günstigsten Falle vertrieben, welche daher, sicherere Wohnstätte suchend, auch nach Möttling gekommen waren, wo 7 Valvas. 1. c. 488. sie das Kloster des 1312 aufgehobenen Tempelordens, noch gegenwärtig aus drei Kirchen (pri treh farali) bestehend, bezogen und dort bis 1468 8 oder bis zur gänzlichen Zerstörung der Stadt Mött-ling 1469 verblieben, seit welchem Jahre auch die obdachlosen Bewohner der zerstörten Stadt sich um die alte Festung gleichen Namens an der Stelle, wo gegenwärtig Möttling steht, schaarten, unter dem Schutze derselben ihre Wohnungen bauten und so die moderne Stadt Möttling begründeten. Die durch den erwähnten Umstand zur Auswanderung aus dem Kloster zu Möttling (nicht aber aus dem 1476 bei Tschernembl begonnenen, aber wegen der häufigen Kriege mit den Türken nicht zum Ausbau gelangten Kloster9) veranlassten Franciscaner wurden von den Bürgern der Stadt ßudolfswert aus besagtem Grunde eingeladen, sich in ihrer Stadt niederzulassen, bis zur Gründung eines Klosters in Privathäusern zu leben und in der genannten Capelle den Gottesdienst zu versehen, welcher Einladung die Brüder folgten. Da aber ein Wohnen in Privathäusern nicht von Dauer sein konnte, so ersuchten sie in einer Bittschrift den damals regierenden Kaiser Friedrich IV. um den Consens zur Gründung eines Klosters nächst der erwähnten Capelle des heil. Leonhard. Der Kaiser wandte sich zu diesem Zwecke an den Ferentinischen Bischof Andreas, damals Generalvicar von Aquileja, zu welcher Diöcese ßudolfswert gehört hatte, mit einem Schreiben, die Begründung eines Francis-canerklosters in Rudolfswert mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu betreiben. Diesem Ansinnen des Kaisers entsprach der für den Seraphischen Orden eingenommene Bischof, dessen religiöser Sinn besonders aus dem Uebergabs - Instrumente 10 hervorleuchtet , dadurch, dass er den damaligen Abt des Cistercienser-klosters zu Landstrasss, P. Aegidius, in einer Urkunde ddo. 31 ten October 1469 beauftragte, den Franciscanern seiner und Sr. Majestät Anordnung gemäss die Kirche des heil. Leonhard zu überlassen, sich der Begründung eines Franciscanerklosters nächst der besagten Kirche günstig zu erweisen und ihn dafür verantwortlich erklärte." Der Abt kam dem Aufträge des Kaisers und des * Chron. Corv. Rud. II. 243. " Chron. Corv. Rud. 1. 19. Valvas. 1. c. (JOt. Chron. I. 23. 11 Chron. I. 6, 7, 8, 9. Bischofes genau dadurch nach, dass er im folgenden Jahre 1470 am 7. Jänner, an einem Sonntage, unter grossem Zudrange des Volkes nach einem feierlichen Te Deum die besagte Kirche des heil. Leonhard dem Fr. Antonius übergab im Beisein der Herren: Haan, Commandant in Möttling; Joanes Liecht, Pfarrer in Eoseck; Georg, Caplan zu Kudolfswert, Clemens, Priester daselbst, und noch anderer Herren, als Zeugen der mit Consens des Clerus und der Bürger verbrieften Introduction der Franciscaner zu Budolfswert. Gleich im Frühjahre 1470 begann der Bau des kleinen Klosters nächst der Kirche in der Form eines Quadrates um den gegenwärtigen Brunnen mit solchem Eifer und Schnelligkeit, dass selbes schon 1472 von einigen Ordensleuten bewohnt werden konnte, denen der oberwähnte Bischof im Namen des Papstes in einer Urkunde ddo. Udine 21. Februar 1471 für ewige Zeiten verschiedene Privilegien ertheilt hat.12 Demnach gilt das Jahr 1472 als das Gründungsjahr des Klosters, weil seit jetzt das Kloster als Aufenthaltsort der Franciscaner betrachtet werden kann. Von wem und durch welche Mittel das ursprüngliche kleine Kloster aufgeführt worden war, lässt sich mit vollster Bestimmtheit nicht angeben; historisch gewiss, weil urkundlich nachweisbar, ist nur, dass eine Frau Elisabeth, Witwe des Joh. Snopotschan, wahrscheinlich Schwester der beiden Inhaber von Tschernembl, Georg und Caspar, nach der Berechnung des Chronisten acht Häuser und drei Gärten von den Städtlern beiläufig um 500 fl. angekauft und den Franciscanern zur Gründung des Klosters überlassen hat, ohne irgend welche Verpflichtungen seitens des Ordens, wie man aus der darüber von den Bürgern ausgefertigten Bezahlungsurkunde ersehen kann, die so lautet:13 „Wir Richter und Bath der Stadt zu Budolfswert bekennen, dass wir Gott dem Allmächtigen und der höchsten Jungfrauen Seiner werthisten Mutter Mariä und dem heiligen Lienhard zu Lob, auch nach den Befehlen des Römischen Kaysers und unseres Allergnädigsten Herrn und mit Rath und Willen der ganzen Gemeinde, williglich gern den Grund und Hoff-markh zu den wirdigen Gotteshauss des Closters bey Sanct Lienhard in der bemelten unser Stadt gelegene Sanct Francisci Ordens der Observanz geben und unsere Mitbürger, die mit namen hernach genant seyn, verkauften haben lassen wissentlich mit den Brieff. Item am erst hat verkaufft ein Haus der Kuschan Fleisch-hacker, darnach die Zechleut von Sanct Niklaus dass andere, dass dritte Nessa Zukna, Wittib des Janse Schneider Seelig, dass vierte der Urban Supadizh, dass finfte der Urban Weber, dass Sechste der Andre Schneider, dass Sibent der Achaci Schuster, dass Achte der Juri Softe Mann, und der Marx Bader ein Garten mit ein Gaden und der Juri Soder ein Gaden und der Josche Pangerz ein halben Garten und solche abgeschribene Häuser und Grund mit aller Zugehörung seyend Ihnen von Uns einem jeden in Sonderheit schon bezahlt, und gänzlich entricht worden von der edlen Frau Frau Elisabeth geboliren von Tschernembl und Jan Snopotschan Seel. Witib und daraus sollen, und mögen nur die obgenante Brüder gegenwertig, Kinftig mit den obgenanteu Häusern, Hoftrechtschaften auf den Grund daselbst, das bemelte Closter mit garten und anderer seiner Zugehörung worvon machen und thuen nach Inhalt des Ordens - Privilegii, Gnaden und Freiheiten ohne allermänig-liches wider Streben, Ihrung und hindernuss. Alles Threulich und ungefährlich, und des zu Urkund geben wir den benanten Brüdern diesen offenen Brieff unter unser Stadt eigenen anhangenden In-sigill, darunter wir Uns verbinden, alles dass wahr Stadt zu halten, was oben in diesem Brieff geschriben Steht, der Geben ist nach Christi unsers Herrn geburth, tausent vir hundert, und darnach in dem Zwei und Sibenzigsten Jahr, in Sanct Philipp und Sanct Jacob der heiligen Zwei Apostel tag.“ Da aus dieser Urkunde nur ersichtlich ist, dass von der besagten Frau blos der Grund zum Baue hergegeben wurde, von einem Beitrage zum Baue nirgends erwähnt wird, so folgt daraus, dass der Ausbau durch milde Beiträge der frommen Gläubigen bewerkstelligt worden war, so dass als die eigentlichen Stifter des Klosters milde Beiträge der Christgläubigen anzunehmen sind. Im selben Jahre 1472 und am selben Tage, d. i. 1. Mai, hat die Witwe des sel. Paradeiser, geborne Barbara Lienhart, den noch zum Kloster gehörigen, jenseits der Gurk gelegenen Acker den Brüdern geschenkt,14 wobei auch der erste Guardian des Klosters, P. Andreas, genannt wird. 11 Chron. I. 36—38. 1473 waren den Brüdern die ihnen bereits 1471 ertheilten, aber angefochtenen Privilegien von neuem anf ewige Zeiten vom Patriarchen von Aquileja, Cardinal Marcus Barbus, mit dem Beisatze bestätiget, dass jede Belästigung derselben in der Ausübung ihrer Andachten strenge verboten bleibt, dass die Gläubigen, wenn sie an Sonn - und Feiertagen in der Franciscanerkirche die heil. Messe hören, dem Kirchengebote vollkommen genügen, was später die Päpste Leo X. und Pius V. als dem Geiste des Kirchengebotes vollkommen entsprechend bezeichneten, und dass sie die Todten in und neben ihrer Kirche begraben können, welches Recht sie bis 1783 ausgeübt haben.15 1494 war die Kirche zum heil. Nicolaus Collegiat- und Pfarrkirche geworden, 1509 mit Einkünften vom Kaiser Maximilian I. bedacht und dadurch das Capitel eigentlich begründet worden. Weil, wie oben erwähnt, in der Stadt nebst dem Grenzzoll-amte auch das landschaftliche Provianthaus sich befand, woraus die Grenzsoldaten ihren Vorrath bezogen, so wohnten deshalb auch wichtige Militärwürdenträger dahier, die meistens auch da starben und sich entweder vor oder in der am meisten besuchten Klosterkirche in Privatgrüften begraben Hessen, woher der Grund zu den ehemals in der Kirche befindlichen steinernen Denkmälern, Militär-personen darstellend, zu erklären ist. So starb 1520 ein Herr Sigmund Villander und war sammt seinem am Charfreitage in Folge eines Sturzes vom Pferde 1547 verstorbenen Sohne William Villander, mit diesem Zunamen der letzte Besitzer von Wördl, in der Franciscanerkirche unter der Kanzel mit einem noch erhaltenen Denkmale mit der Inschrift: „Sic transit gloria mundi“ nebst seiner Gemalin Kunigunde ge-bornen Guttenberg 16 begraben. 1548 hat auch die Lehre Luthers in die Stadt Eingang gefunden, von einigen Bürgern angenommen, welche die katholischen Prediger und Priester beschimpften, Aufstände erregten und in einem derselben sogar einen frommen und gelehrten Prediger, P. Joanes, so verwundeten, dass er an den erlittenen Wunden starb.17 Da das öffentliche Predigen der Ketzerei strenge verboten wurde, predigte der von einigen Bürgern 1567 angenommene Prediger im Hause des Herrn v. Scheyer,18 ohne viel Anklang zu finden, wodurch das Einnisten der neuen Lehre hintertrieben wurde. 1569 am 22. Juni starb der edle Herr Joanes de Lenkovitsch, fürstl. k. k. Rath, Obrist und Feldhauptmann von Krain, Steiermark und Kärnten, der wiudischen Mark und kroatischen Grenze, Besitzer von Freithuru, Maihau und Eupertshof, und war sammt seinem Sohne Christof in der Klosterkirche in der Gruft zwischen den beiden Capellen des heil. Anton und des heil. Franciscus begraben, wo noch jetzt jährlich in der Yigilie und am Allerseelentage eine Station abgesungen wird, dessen steinernes Monument in der Lebensgrösse noch erhalten ist. Die Herrschaft des genannten Herrn erstreckte sich in der Richtung gegen Budolfswert bis zum diesseitigen oder linken Ufer der Gurk, über welche damals keine Brücke, sondern eine einfache Ueberfuhr in die Stadt führte, die der besagte Herr als Eigenthum besass und bei seinem Tode dem Franciscanerkloster vermachte, welches aber dasselbe wegen verschiedener daraus entstandenen Unannehmlichkeiten der Stadt unter der Bedingung abtrat, eine Brücke zu bauen und von den jährlich dafür dem Vicedomamte zu entrichtenden 230 fl. dem dazu berechtigten Franciscanerkloster jedes Jahr im October 62 fl. d. W. oder 73 fl. 29 kr. L. W. pünktlich und gewissenhaft auszuzahlen, was vom Jahre 1570 bis 1749 auch die Stadt leistete, in welchem Jahre aber, da laut einer Resolution die Titel der Bezüge aus öffentlichen Cassen nachgewiesen werden mussten, der damalige Guardian P. Benno Waltreich Prov. P. urkundlich den Rechtstitel zum besagten Bezüge zur Genüge nachwies, (1749 am 13. März) dem Haupt-Cameral-Zahlamte zu Laibach aufgetragen wurde, die genannte Summe dem Franciscanerconvente jährlich unter dem Titel des Lenkovitsch’schen Legates ohne Anstand auszuzahlen,19 während die Stadt jährlich 230 fl. als Abgabe von der Ueberfuhr dem Camerale ablieferte und die Einnahmen für sich behielt. Im selben Jahre 1569 erhielt der Franciscanerconvent durch das genannte Legat auch das Recht, von der Ueberfuhr (gegen- " Valvas. 1. c. 489. 14 Chron. I. 508 — 511. wärtig Brücke) bis zur städtischen Mühle zu fischen,20 weshalb der Convent mit den Städtlern mehrmals streiten musste, bis 1647 ein bestochener Rechtsverletzer, der die Fangapparate zu verderben und den Inhalt derselben zu stehlen sich erkühnte, Abbitte leisten, seine Strafe nach dem damaligen Ausdrucke „na kugle“ durch Haft abbiissen musste und der Stadtrath in Plenarsitzung den Streit mit dem Beschlüsse beendet hat, dass das Recht des Franciscaner-conventes, in besagter Distanz zu fischen, in Zukunft unter Androhung von entsprechenden Strafen von Niemandem angefochten werden soll.21 1574 am 16. Jänner starb der edle Herr Georg von Sigis-dorf zu Grosswinkhlern, fiirstl. k. k. Rath und Hauptmann zu Zengg, und war sammt seiner Gemalin Anna geb. Semen in der Gruft vor dem Altäre der heil. Dreieinigkeit begraben. Sechs Jahre darauf 1580 war Karlstadt zu einer Festung erhoben und die Grenzer bezogen, statt wie bisher von Rudolfswert, von Karlstadt ihre Yictualien. Die Militärcommandanten mit ihrem Gefolge zogen ab, die Quartiere standen leer, Handwerker entliessen ihre Gesellen, Gastgeber und andere Bürger zuckten mit den Achseln, Kaufleute schlossen ihre Läden und begannen sich der Agricultur zuzuwenden, kurz der Wohlstand und das städtische Aussehen kehrten der Stadt den Rücken. Im selben Jahre 1576 am 7. April starb der edle Herr Christ. Gail von Gallenstein, Herr von Lueg, k. k. Rath, und war vor dem Altäre des heil. Johann von Nepomuk gegen Ende der Bänke begraben.22 1625 hat die Pest 400 Personen weggerafft. 1628 am 27. April stellte der Stadtmagistrat dem Convente ein Zeugniss des Inhaltes aus, dass durch den Eifer der Ordensbrüder die lutherische Lehre aus der Stadt sich verloren hat.23 1665 hat der damalige Rathsherr Leonhard Mellar die Capelle des heil. Anton von Padua erbaut, wo er sammt seiner Gemalin Anna Maria in der Gruft vor dem Altäre begraben liegt.24 20 Cliron. I. 18(j — 18!>. 31 Chron. I. 18G — 187. 22 Chron. 1. 1B8. 23 Chron. I. 179. 11 Chron. I. 234. 1672 war das Kapuzinerkloster vor dem Stadtthore auf der Strasse nach Laibach durch Verwenden des damaligen Pröpsten Michael von Kumberg aus dem Franciscaner-Orden, um der Seelsorge aufzuhelfen, da der Franciscaner-Convent blos acht Ordensindividuen zählte, ausgebaut und am 4. September vom Zengger Bischöfe Joanes Sconglianovich zu Ehren des heil. Josef consecrirt, doch erst neun Jahre später von den Kapuzinern in Besitz genommen.25 1686 begann der Ausbau des ursprünglich aus dem kleinen Quadrate um den Brunnen bestehenden Klosters um den bedeutenden Theil des Tractes gegen die Gurk und gegen die Gasse mit dem gegenwärtigen Eingangsthore, welche Arbeit in 3 Jahren vollendet und darnach das Kloster von 30 Keligiosen bewohnt werden konnte. 1688 am 19. Juni starb in seinem 65. Lebensjahre der bestverdiente hochwürdige Canonicus Herr Mathias Kastelz, der den Thurm und die noch bestehende Wölbung in dem Schilfe der Franciscanerkirche besorgte und in einem noch erhaltenen, blau angestrichenen Sarge in der Gruft vor dem Altäre der unbefleckten Empfängniss Marise unter einem etwas erhabenen Steine mit folgender Inschrift ruhet: Hie Mathias Kastelz Canonicus jacet — Qui nec mortuus tacet. — Loquitur hic in fornice et thurri — Nec silent alibi muri. — Hic sciens architecturam — Fecit sibi hanc sepulturam. — Et, ut sit cum mundis — Petit a singulis unum Pater noster, vel de profundis. — Clamat o viator, nec tace. — Saltem die „Bequiescat in pace. — Die, ut docet S. Sulpitius“ — Deus sit ei propitius! — Quceris, cur voluerit sepeliri hic intus. — Ajt, causa fuit meus frater Hyacintlius,28 1692 begann durch besondern Eifer des Herrn Dr. Med. Wolfgang von Prekerfeld, Inhaber von Impelhoffen, später von Altenburg, der nebst Material auch 200 fl. in Geld dazu spendete, der in drei Jahren vollführte Bau der Scapuliercapelle in der Franciscanerkirche, wozu noch andere fromme Verehrer der seligsten Jungfrau Maria, so Frau Constantina Mordax 40 fl., Fräulein Feli- ” Chron. 1. 189 seqq. ” Chron. I. 303—304. citas Dilanz 100 fl. beigetragen haben, wofür sich der besagte Gründer unmittelbar vor dem Altäre für sich und seine Familie eine Gruft erwählte, wo er seit 1695 begraben liegt.27 1710 war die Winter- nebst der Sommersacristei und der Hauscapelle im Franciscaner-Convente ausgebaut, in der Sommersacristei das vom Laibacher Steinmetz Lucas Missle ausgearbeitete Lavatorium angekauft und 1712 die darin befindlichen Kästen vom Klostertischler Fr. Elzearius verfertiget.28 1716 waren vier ganz neue Altäre, nämlich der grosse, des heil. Anton, des heil. Franciscus und in der Scapuliercapelle, von den beiden Bildhauern FFr. Dionysius und Ivo, dem Tischler Fr. Elzearius und dem Vergolder Fr. Lactantius, sämmtlich aus dem Franciscaner-Orden, ganz neu verfertiget. 1723 beschloss der damalige Guardian P. Joanes Battig den vor dem Kloster gelegenen Garten sammt dem Hause zur Erweiterung, eigentlich zur Verlängerung des Conventes, um die Hausschulen und die Bibliothek bequem unterbringen zu können, anzukaufen, welcher Plan aber dadurch scheiterte, dass die Städtler obschon sie damals bereits Schulen zu haben wünschten, für den Baugrund eine jährliche Steuer auf immer verlangten, womit der Guardian das Kloster jedoch nicht belastet wissen wollte und deshalb zur Erreichung des obgenannten Zweckes den Tract ober der Holzlege begründete, unter dem das Eingangsthor deshalb die Jahreszahl 1696 führt, weil selbes in diesem Jahre eigentlich als Eingangsthor zum Garten errichtet worden war, später aber sammt der Jahreszahl verblieb.29 1726—1730 wurden von den oben angeführten Meistern auch die beiden Altäre unter dem Chore, der heil. Dreieinigkeit und heil. Mutter Gottes, neu gemacht. Da nach einer Bulle P. Benedict XIII. vom Jahre 1729 jeder christkatholische Gläubige derjenigen Ablässe theilhaftig werden kann, die man in Jerusalem gewinnt, wenn er den Kreuzweg vor den von einem Priester aus dem Orden des heil. Franciscus benedicirten Stationen abbetet, so berathschlagte man, wo und wie man einen derartigen Kreuzweg errichten möchte, dass das Volk in grösserer Menge denselben bequem besuchen könnte, und beschloss den öffentlichen Kreuzweg dadurch zu errichten, dass die 14 Stationen nach der Einrichtung des heil. Leonard von Portu Mauritio ausser der Kirche 1731 aufgestellt wurden, und zwar die erste unmittelbar vor der Franciscanerkirche, die übrigen auf dem Wege zum heil. Grabe nächst Stauden, wo sich die letzte Station befand. Das Abbeten des Kreuzweges von den aus einem grossen Kreuze mit der Statue des Gekreuzigten bestehenden, vom Grafen Siegfried von Gallenstein besorgten 14 Stationen bestand darin, dass ein Ordenspriester aus der Klosterkirche jeden Monat an einem bestimmten Tage unter entsprechenden Gebeten das Volk von Station zu Station geleitete, das sich aber namentlich an regnerischen und kalten Wintertagen so spärlich betheiligte, dass der Guardian P. Beno Waltreich 1735 den noch bestehenden Kreuzweg in der Kirche errichtete und den frühem aufgab.30 Da nach dem Zeugnisse der Bürger die Stadt durch bereits erwähnte Unglücksfälle aller Art und durch Entziehung mannigfacher Erwerbsquellen so sehr verarmt war, dass der Landesfürst sogar Commissionen abschickte, um mit den Vätern der Stadt zu berathen, wie man dem allgemein bemerkbaren Uebel abhelfen könnte,31 was alles zu keinem ändern Resultate führte, als zur Bezahlung der ziemlich bedeutenden Reisekosten der Commissäre seitens der Stadt, so begab sich zu diesem Zwecke 1744 der Landesvicedom Graf Heinrich v. Arzon nach Rudolfswert, und da kam den Vätern der Stadt der glückliche Gedanke, ein nach dem damaligen Brauche aus sechs Classen bestehendes Gymnasium zu errichten und die Leitung desselben den Franciscanern gegen eine jährliche Remuneration aus der Stadtcasse zu übergeben, wodurch die armen Städtler in die Lage kämen, theils Kost-, theils Quartiergeld von den Studirenden zu beziehen und ihre Kinder, statt wie bisher in weitentlegenen Orten mit grossen Auslagen, zu Hause unter eigener Beaufsichtigung ohne besondere Kosten erziehen zu lassen. Der Beschluss war mit allgemeinem Applause und Heiterkeit aufgenommen; um die Mittel zur Errich- 30 Chron. I. 447. ** Chron. I. 474. tung des so wohlthätigen Institutes war man gar nicht verlegen, da im ersten Feuer einige Städtler mit Hunderten auszurücken versprachen, was jedoch unterblieb, als es zur Tliat kam. Nachdem nun die Franciscaner das Gesuch der Stadt, sie möchten den Schulunterricht übernehmen, mit dem Bedeuten bejahend erlediget, wenn die Kaiserin Maria Theresia sie damit beauftrage und die Stadt zur Errichtung der Anstalt und Unterhaltung der Professoren jährlich eine bestimmte Summe Geldes beizutragen sich verpflichte, unterbreiteten die Städtler 1745 an Ihre Majestät ein Gesuch, in welchem sie als arme, bedrängte, mit Schulden beladene, in die äusserste Noth versetzte und sogar in Kürze zum Auswandern genöthigte Bittsteller um die Einführung der sechs Schulen usque ad Bhetoricam inclusive kniefälligst baten, welche die Franciscaner mit ihren Lehrkräf'teu versehen könnten.32 Das Gesuch war jedoch trotz seinem gar lamentablen, gehörig begründeten Inhalte von Ihrer Majestät nicht gleich ratificirt, sondern an den Vicedom von Krain zur Begutachtung expedirt, wo man sich aber mit dem Plane der Stadt wegen der Clausel nicht einverstanden erklärte, dass die Unterhaltungskosten der Professoren aus der Erhöhung des Mauthzolles bestritten werden möchten, was nicht nothwendig schien, da die Brücke damals von der Stadt um 501 fl. D. W. verpachtet wurde, wovon sie dem Aerar 230 fl. unter dem Namen „Remanenzgelder“ ablieferte, ihr demnach 271 fl. verblieben, während die Reparaturen zeitweise kaum 10 fl. betrugen.33 Durch dieses nicht ganz gerechte Ansinnen, die Schulen durch fremde Opfer zu unterhalten und die Vortheile daraus vorzugsweise für sich zu ziehen, scheiterte der ganze für die Stadt so vortlieilhafte Plan. Erst als die Städtler, dadurch gewitziget, in einem neuen Gesuche vom Jahre 1746 sich verpflichteten, ohne Erhöhung des Mauthzolles aus eigenen Beiträgen die genannten Schulen zu begründen und zu unterhalten, ging die Kaiserin Maria Theresia in einem Iiescripte ddo. Wien, 1(5. April 1746, zu Gunsten der armen Stadt Rudolfswert auf die Errichtung eines sechsclassigen Gymnasiums, jedoch unter der ausdrücklichen Bedingung ein, dass dieselben die Franciscaner 32 Chron. I. 475 - 479. 38 Chron. I. 479, 480. dociren, die Städtler hingegen aus eigenen Mitteln das Gebäude auft'ühren, einrichten und die Professoren aushalten, welche Bedingungen in einem speciellen, ämtlich abzuschliessenden Vertrage die Stadt genau einzuhalten sich verpflichten sollte, welcher Vertrag, geforderten Inhaltes 1746 am 27. August zwischen dem damaligen hochwürdigen Provinciale P. Sigismund Skerpin, dem ganzen hochwürd. Definitorium, dem Richter und Käthe mit der gesammten Bürgerschaft der landesfürstlichen Stadt Rudolfs-wert geschlossen, im Wesentlichen lautet, dass der hochwürdige P. Provincial sich verpflichtete, das sechsclassige Gymnasium zu Rudolfswert durch einen Präfecten und drei Professoren aus dem Franciscaner-Orden dociren zu lassen, die Stadt ihrerseits sich obli-girte, ein in der Nähe des Franciscaner-Cenventes gelegenes Schulgebäude auf eigene Kosten aufzuführen (was nach der Angabe des Chronisten ‘2000 fl. betrug), mit den nothwendigen Einrichtungsstücken zu versehen und zu unterhalten, dem Franciscaner - Convente für den Präfecten und drei Professoren alljährlich 300 fl. D. W. in vier Katen zu zahlen und mit Ausnahme der Fastenzeit wöchentlich zwölf Pfund Rindfleisch (damals per 5 kr.) zu verabfolgen und die Schulen nie und nimmer von ändern Lehrern als den aus dem Franciscanerorden dociren zu lassen. Dieser Vertrag, günstig für die Stadt, vom Landes-Vicedome in Krain Grafen Heinrich von Arzon ratificirt, vollkommen bestätiget,34 war seitens der Städtler zu ihrem eigenen Schaden nicht ganz pünktlich eingehalten , namentlich in Betreff der jährlichen Zahlungen, wie später gezeigt werden wird. Nach den, von der am 1. September 1746 im Franciscaner-Convente zu Laibach abgehaltenen Congregation bestimmten, in 23 Punkten enthaltenen, sehr heilsamen Verhaltungsregeln sowohl für den Lehrkörper als auch für die Schuljugend35 begann das erste Schuljahr mit einem solennen Hochamte unter Beisein des Lehrkörpers und der Stadtvertretung am 3. November 1746 mit 66 Schülern, darunter vier ans der 6. Classe, acht aus der 5. Classe, eilf aus der 4. Classe, vier aus der 3. Classe, neun aus der 2. Classe, dreissig aus der 1. Classe. 34 Chron. I. 474 -488, Chron. Gymu. Rudolfsw. I. 1 — 10. ,s Chron. Gymn. Rud. I. 10—lf>. Im folgenden Jahre zählte das Gymnasium bereits % Schüler zur grossen Freude der Städtler, obschon sich im ersten Jahre von ihren Söhnen in der 0. und 5. Classe keine, in der 4. zwei, in der 3. vier und in der 1. blos neun befanden, wovon der Grund vermuth-lich in der eben geschilderten Armuth gelegen sein musste, weshalb sie an entfernten Orten ihren Kindern keine Vorkenntnisse für höhere Schulen verschaffen konnten. In Folge der Zeit bildeten aber die städtischen Söhne fast ein Fünftel des Gymnasiums. Die Gymnasial - Zeugnisse der damaligen Zeit unterschieden sich von den modernen dadurch, dass die Urtheile summarisch lauteten, z. B.: „N. N. Ehetor, morum v. g. bonorum, puerilium, pessimo-rum , suspectorum, audacium, vituperatus propter N. progressus v. g. mediocris, boni, optimi, exigui, vix mediocris.“ Fortgangsbezeichnung: „potest ascendere, manet.“ Der erste Präfect des Gymnasiums war der damalige Guardian P. Gottfried Pfeiffer, die ersten Professoren: P. Chrysolog Raikelb in der 6. und 5. Classe, P. Ildefons Karner in der 4. und 5. Classe, P. Romuald Laurin in der 2. und 1. Classe. IJer Grund, dass drei Professoren sechs Schulen lehren konnten, lag darin, dass die Philologie Hauptgegenstand gewesen ist. 1748 war die Stadt Rudolfswert zur Kreishauptstadt von Unterkrain erhoben. 1751 war die ganze 16° 1 '/2' lange, 9° 4' breite und 6° 3' hohe, früher, mit Ziegeln belegte Klosterkirche vom Steinmetz Caspar Walz mit Stein gepflastert. Da die Stadt dem bezüglich der Erhaltung der Schulen geschlossenen Vertrage36 nur zwei Jahre nachkam, weiter aber von den eingegangenen Leistungen nichts wissen und die Franciscaner zur unentgeltlichen Docirung der Schulen nebst dem Herbeischaffen der Schulrcquisiten, als Kreide, Schwämme etc., sammt den Reparaturen ohne Vergütung anhalten wollte mit dem Bemerken, dass sie auch umsonst den Unterricht ertheilen können, der Guardian aber mit der Anzeige bei der Regierung drohete, falls die in Betreff der Schulen gemachten Auslagen dem Kloster nicht werden vergütet werden, verfielen die Bürger auf ein nichts weniger als passendes, in seinen weitern Folgen sehr verderbliches Hilfsmittel, 36 Ad annum 174G erwähnt. o sich von den eingegangenen Verpflichtungen bezüglich der Schulen nämlich dadurch für immer zu befreien, dass sie die Franciscaner bei der Regierung anklagten, sie hätten von der Docirung der Schulen aufgehört, weshalb Maria Theresia in einem Rescripte ddo. Wien 2. März 1754 dem Guardian das ungerechtfertigte Aufhören vom Dociren vorwarf und ihn beauftragte, die Docirung fortzusetzen,37 welchen ungerechten Vorwurf er als Folge einer tendenziösen Lüge bezeiclmete und der Kaiserin den Sachverhalt im reinsten Lichte der Wahrheit darstellte, worauf dieselbe den damaligen substituirten Kreishauptmann Sigmund von Brekerfeld beauftragte, über den ganzen fraglichen Streit amtlich seine Meinung zu äussern, was er durch einen Bericht an die Kaiserin that, dass die Franciscaner seit 3. November 174(3 bis auf den heutigen Tag (5. Juli 1754) mit der Docirung der Schulen nicht aufgehört, zum Frommen des Landes und der nähern Erbländer, die Stadt hingegen den mit dem Convente 174R abgeschlossenen Contract nur zwei Jahre gehalten, seit 1748 aber die Zahlung eingestellt, welche (wörtlich in der Urkunde38) unterlassene Zahlung der Stadt Richter Ignatz Folz einem von dem verstorbenen Crais Hauptmann Freiherrn Wolff Adam von Erdberg an den Rudolphswertischen Richter und Rath ergangenem Verbott, noch mehr aber dem durch besagten Crais Hauptmann im Monathe October 1751 ad sequestrum genommenen Prucken Mauth - Gefölle, wodurch dieser Stadt der pactirte fundus entzogen worden, beimisst, dass, da die Professoren nur der Schulen wegen da sind, so wenig selbe auszuhalten noch die Schulerfordernisse, als: Bücher, Papier, Licht, Holz zu besorgen das Kloster verpflichtet sein kann,39 dass die Erhaltung der Schulen namentlich der Stadt Rudolfswert wegen bequemer Erlernung der lateinischen als deutschen Sprache, besonders aber wegen der guten Erziehung ihrer Kinder in moribus d pietate sehr erspriesslich ist, dass das zur Erhaltung nothwendige Geld entweder vom Aerare bezahlt, weil die Stadt sonst keinen ändern fundus hat, oder die verhängte Brucken-Sequestration aufgehoben wäre, das von der Mauth einzulösende Geld jedoch nicht mehr in die Stadtcassa, alss welche ville andere Wege zum Geld ausgeben haben könnte, sondern directe in allerhöchst dero Repräsentationsund Cammer Zahlamt zu Laibach oder auch in die zu Rudolfswert befindliche Einnehmer Ambts Cassa einzureichen, aus welchen sowohl das gewöhnliche Remanenz Geld, als auch das pactirte Schulcontingent ab anno 1753 in futurum von Jahr zu Jahr integraler, respedu praeteriti aber ein proportionaliter Erlag a Conto des anerloffenen Rückstandes Standhafftig abgeführt werden möchte. Diese verbürgte Aeusserung des Kreishauptmannes verbreitet uns über verschiedene urkundlich nachweisbare Verhältnisse und Umstände der Stadt das Licht, so, dass das seit 1750 (oder gewisser 167240) in die Stadtcassa fliessende, damals um 600 fl. verpachtete41 Mauthgefälle sequestrirt wurde, deshalb weil, da, wie aus einer spätem Urkunde vom Jahre 175542 ersichtlich ist, die Stadt ihrer Verpflichtung, die Strasse von Rudolfswert bis Beršlin zu repariren, nicht genau nachkam und weil die Strasse deshalb nicht im gehörigen guten Zustande erhalten wurde, die Repräsentation und Kammer in Krain dem damaligen landschaftlichen Strassen-Reparations- Commissär, Herrn von Wusset, aus dem städtischen Brücken-Mauthgefälle durch vier Jahre pr. 370 fl., also im Ganzen 1480 fl. zur Herstellung der besagten Strasse angewiesen und überdies der Stadt unter Androhung der Execution für die Ausbesserung der erwähnten Strasse jährlich 150 fl. abzuliefern anbefohlen hat. Das Resultat des anbefohlenen Berichtes über den fraglichen Streitpunkt war, dass die Kaiserin Maria Theresia den Hofcom-missär Grafen von Hochenfeld beauftragte, binnen fünf Wochen den Activ - und Passivstand der Stadt Rudolfswert einzuschicken und zur fernem Unterhaltung der Schulen ein Mittel ausfindig zu machen, da dieselben nothwendig sind und vom Kloster ohne Remuneration nicht docirt werden können. Da endlich fand besagter Herr das zweckmässigste Mittel, nämlich eine von Andreas Khren43 pr. 2000 fl. L. W. oder 1687 fl. 30 kr. t. W. bei der Provinz Krain zum Unterhalte armer Studirenden angelegte Stiftung, die aber bereits 24 Jahre nicht genossen wurde, wodurch das Capital be- Chron. I. 511. *' Chron. II. 75. ** Chron. II. 75. *3 Chron. II. 185-186. deutend angewachseu ist, dessen Interessen auf Befehl dev Kaiserin Maria Theresia laut einer Resolution ddo. Wien 3. November 1759 44 zur Unterhaltung der Schulen in Rudolfswert verwendet werden sollten, wodurch die Stadt von der vertragsmässigen Zahlung von 300 fl. (von nun an 293 fl. 45 kr. in Obligationen pr. 5874 fl. 52 kr.45) befreit wurde, keineswegs aber von der jährlichen Lieferung des Fleischquantums (pr. Woche 12 Pfd.), statt dessen aber der Convent laut Resolution vom Jahre 1760 unter diesem Titel 19 fl. 53 kr. C. M. oder 20 fl. 89'/2 kr. ö. W.46 von der Stadt dafür bekommt, dass in Folge der vom Franciscaner - Orden versehenen Schulen die Stadt gegen 25.000 fl. von den Studenten jährlich unter mannigfachen Titeln erhält, was ein nicht zu unterschätzender Gewinn für die zum Theile an diese Lebensquelle angewiesenen Bürger ist. 1758 wurde auf eine von den Aerzten bei der Regierung geführte Beschwerde, dass die Klosterärzte in der Stadt meistens zu den Kranken gerufen werden, das Ausüben der chirurgisch-medicinischen Praxis denselben verboten, welches Verbot aber auf die Vorstellung des hochwürdigen, davon vollkommen unterrichteten P. Provincial, dass die drei Aerzte der Stadt sich meistens auf dem Lande bei ihren Patienten befinden, um die Kranken in der Stadt sich nicht viel kümmern, demnach die Klosterärzte, unter denen mehrere sehr geschickte Drs. med. sich befinden, die ohnehin die Medicamente aus der Klosterapotheke gratis reichen, ihre Visiten gar nicht verrechnen, sondern aus christlicher Nächstenliebe den Kranken helfen, von den Städtlern verlangt werden, — wieder aufgehoben wurde.47 In diesem Jahre war auch das noch bestehende heil. Grab in der Klosterkirche von dem Laibacher Maler Jelouscheg um 104 fl. 30 kr. angeschafft worden.48 1760 hat die Repräsentation von Krain die Stadtgüter in Folge deren schlechter Verwaltung seitens der Stadtbeamten, die mehr 44 Chron. II. 18G. 45 Chron. II. 190. Chron. II. 228. 41 Chron. II. 44. “ Chron. II. 179. für ihren Beutel49 als für das Beheben der Uebelstände besorgt waren, verkaufen und die Beamten aus den Interessen besolden lassen. In diesem Jahre wüthete eine bisher ungewöhnliche Krankheit in der Stadt, das Seitenstechen, welche seit März bis gegen die Mitte April so heftig auftrat, dass die (an manchen Tagen zehn) davon Befallenen der Krankheit schon am dritten Tage erlagen. 1762 begannen die ersten österr. Banknoten auch hier zu circuliren. 1771 wurde das Salzmonopol eingeführt, wodurch das bishin aus dem Venezianischen eingeführte Salz pr. Merling um 15 kr. bedeutend vertheuert und vielen Salzhändlern in der Stadt der Lebenserwerb entzogen wurde, denen die Regierung jedoch dadurch aufhalf, dass ihnen nach Entrichtung eines geringen Einfuhrzolles der Verkauf des Salzes gestattet blieb, weshalb man hier einen Merling Salz um 1 fl. 45 kr. kaufen konnte.50 Durch eine Bulle des Papstes Clemens XIV. vom 22. Juni 1771 wurde auf die Vorstellungen der Regierung, dass durch die vielen Festtage die arbeitende Classe vorzugsweise in ihrem täglichen Erwerbe behindert werde, die Anzahl der Feiertage auf die bestehenden reducirt. Trotz diesem ganz neuen Aushilfsmittel hat Gott in diesem Jahre Oesterreich mit einer so allgemeinen Hungersnoth heimgesucht, dass die Kaiserin Maria Theresia zur Abwehr dieser Geissel im ganzen Reiche ein 40stündiges Gebet angeordnet hatte.51 1774 war der noch bestehende Tabernakel in der Francis-canerkirche von dem Klostertischler Fr. Joh. Evang. Wurzen und dem Klosterbildhauer Fr. Alex. Rivalta ganz neu verfertiget und der Thurm mit Schindeln eingedeckt.52 Von 1777 bis 1819 bestand das hiesige Gymnasium nur aus fünf Classen, diese hiessen: II. und 1. Humanitäts-Classe, Syntaxis, Gramniatica, Principi,um. 1778, am 26. Mai, wurde auf ausdrücklichen Wunsch der Kaiserin Maria Theresia mit grösser Feierlichkeit im Gymnasialgebäude mit zwei Lehrern, den hochwürdigen PP. Eberhard Butschar *“ Chron. II. 193—194. 511 Chron. III. 2H9. 51 Chron. UI. 309— 325. 52 Chron. III. 376. und Gottfried Schniederschitsch, die Hauptschule ohne angewiesene Remuneration eröffnet.53 1781 haben die beiden FFr. Joannes Lange, Bildhauer, und Silvanus Kerkotsch, Tischler, den Altar des heil. Anton in der Klosterkirche ganz neu verfertiget.54 1783 am 30. September hat der damalige Guardian P. Castulus Weibl, von der Regierung aufgefordert, ein genaues Verzeichniss aller Besitzungen und Realitäten des hiesigen Gymnasiums an das Kreisamt folgenden Inhaltes abgegeben: „Diesem Aufträge gemäss zeige ich gehorsamst an, dass das Gebäude dieses Gymnasiums der landesfürstlichen Stadt Rudolfswert zugehöre und ausserdem, dass es sowohl für die lateinischen untern, als auch für die Normal-schulen mit Kanzeln und Bänken vorscliriftmässig versehen ist, es gar keine Besitzungen und Realitäten habe; das Kloster aber zur Unterhaltung des P. Präfecti und dreier Professoren der lateinischen und zweier Lehrer nebst dem Katecheten der Normalschulen bis anhero jährlich 236 ti. von dem bei der löblichen Landschaft in Krain anliegenden (Khren’schen) Capital von 5900 11. (gegenwärtig 2 pCt.) und von der Stadt ebenfalls alle Jahr 19 fl. 53 kr. anstatt des stipulirten Fleisches bezogen habe und annoch beziehe.“ 55 1784 war durch ein kaiserliches Decret verordnet, dass seit 1. November g. J. jeder Gymnasialschüler jährlich 12 fl. zur Cre-irung eines Fondes für arme Studirende beizutiagen hat, wovon blos die damit Betheilten befreit bleiben.56 1786 im Juni wurde das Kapuzinerkloster aufgehoben und zu dem noch bestehenden Militär magazin verwendet, der letzte Guardian desselben P. Didacus von Idria zum Notar und sein Collega P. Eusebius von Gurkfeld zum Vicar im Capitel ernannt.57 In diesem Jahre hat man zur Belebung des Eifers und einer guten, sittlichen Aufführung die Prämien an diesem Gymnasium eingeführt, welche in fünf grössern und fünf kleinern silbernen. 53 C'liron. II). 388. 51 thron. III. 411. ** Cliron. III. 467. 5" Ohron. III. 479. 57 Chron. III 510. vergoldeten Medaillen bestanden, die am Ende des Schuljahres den zwei ausgezeichnetsten Schülern jeder Classe öffentlich angeheftet wurden mit dem Anordnen, dass die damit betheilten Schüler der höchsten Classe (Abiturienten) dieselben zur Erinnerung behalten konnten, während die übrigen decorirten Schüler der niederen Classen dieselben mit dem Beginne des Schuljahres zur künftigen Decorirung anderer Schüler zurückstellen mussten.58 Ebenso erhielten in diesem Jahre zuerst acht Schüler dieses Gymnasiums Stipendien mit je 50 fl. Seit 1787 bis inclusive 1806 wurden die Gymnasialschüler von der 5. bis zur 1. Classe benannt: Poetce, Rhetores, Stjntaxistce, Grammatistce, Principistce. 1788 war das Bisthum zu Laibach. 1463 gegründet, zum Erzbisthume erhoben und ihm auch der bishin von Aquileja abhängige Theil von Unterkrain, mithin auch Kudolfswert, zugetheilt.59 1793, als die verderblichen, irreligiösen Ideen französischer und anderer Freiheitsschwindler auch in unsern Gegenden bei den Gebildeten willkommene Aufnahme gefunden und mithin die Franciscaner als Gegner solcher Ansichten auch nicht mehr fähig erschienen, die Jugend dem verkehrten Zeitgeiste gemäss zu erziehen, wurde mit allen nur möglichen Intriguen ein Präfect aus der neuen Schule dem Gymnasium gegeben, der jedoch wegen seiner glaubenslosen Doctrinen, so z. B.: dass man mit Recht die Gottheit Christi läugnen kann, das Evangelium nicht die sogenannten Evangelisten geschrieben haben, es keine Wunder gibt u. s. w. i. d. S., trotz seiner allseitigen Protection mit Spott und Schande abziehen und die Präfectur wieder den Franciscanern überlassen musste,60 und zwar zur grossen Freunde des gesammten Stadtmagistrates, der, entrüstet darüber, dass verdiente Männer von unberufenen Kritikern lieblos verunglimpft werden, ein Zeugniss folgenden Inhaltes ausgestellt: „Wir Gerichts-Verwalter und Kath der Landesfürstlichen Kreis-Stadt Neustädtl urkunden hiemit, dass in dem hiesigen Franciscanerconvente die Ordensmitglieder sowohl im auferbaulichen geistlichen Wandel als Unterweisung der Schul- jugend in den Normal- und lateinischen Schulen (der erstem noch immer unentgeldlich in das 14. Jahr, der ändern um so vieler Lehrer gar nicht hinreichende Vergeltung), dann mit dem Predigtamte, in Bedienung mit heil. Messen und Dienstleistung im Beichtstühle, dann mit Beistand den Kranken und Sterbenden, auch bei Gelegenheit in Soldatenspitälern, endlich auch mit der Aushilfe bei umliegenden Pfarreien sich jederzeit mit Belobung eifrigst ausgezeichnet haben. Dessen zu wahrer Beglaubigung bezeiget unsere hienach gestellte Unterschrift und Stadtsigels För-tigung. So geschehen Neustädtl den 26. März 1789. Jakob Schkrem, Gerichtsverwalter alda, Johann Gottlieb Schreyer, Joseph Hertl, Oswaldo Fabiani, Michael Unterluggauer, Philipp Mottweiss, Mathias Joseph Pressl.“61 1794 am 17. August vertilgte eine grosse Feuersbrunst mehrere Häuser in der Richtung vom gegenwärtigen Kreisgerichtsgebäude gegen die Kaserne, deren Bau 1776 begann und 1778 beendet war, welche dadurch leer gewordene Stelle zu noch bestehenden Gärten verwendet wurde. Bei diesem Ungliicksfalle verbrannte auch die in der Nähe befindliche Kirche der heil. Katharina am Platze, wo noch gegenwärtig eine steinerne Statue der heil. Mutter Gottes steht, mit drei Altären zu Ehren der heil. Katharina, der heil. Maria Magdalena und der heil. Lucia. Am 28. Mai hat es geschneiet, was eine empfindliche Missernte und grosse Theuerung zur Folge hatte. 1796 am 17. April war zum bedeutenden Vortheile der Stadt die Eisenfabrik zu Hof bei Einöd eröffnet worden. 1798 begann am 7. December plötzlich ein so strenger Winter und dauerte bis gegen 24. Jänner k. J., dass Bäume erstarrten, Vögel todt gefunden wurden, Menschen, ja sogar AVeine in den meisten Bergkellern erfroren. 1799 vom 3. December bis 1. März k. J. wiithete nicht nur in der Kaserne, sondern auch in der Stadt die Epidemie (Faulfieber) so furchtbar, dass in dieser Zeit 543 Personen meist vom Militär starben, die man zu 10 zusammen in der Nacht am Exercierplatze nächst Cikava begrub. In diesem Jahre wurde eine jährliche Anweisung von 168 fl. aus dem öffentlichen Fonde zur Beheizung " Chron. III. 564. der Schulen angewiesen, was früher die Schüler selbst besorgen mussten. Seit 26. Mai 1802 bis 1831 blieb das Capitel unbesetzt und die Seelsorge versah ein Dechant mit einem, zeitweise zwei Caplänen. 1806 war eine so grosse Theuerung, dass der Merling Weizen 7 fl. kostete. 1807 erhielt die erste (niederste) Gymnasialclasse den Namen : prima latina Schöla. Vom Jahre 1808 bis 1849 incl. hiessen die beiden höchsten Classen des Gymnasiums Humanitäts-, die unteren Grammatical-Classen. Von 1809 bis 1813 war Krain französisch trotz dem allgemeinen Landsturm, in welchem viele Bauern, mit Sensen und sonstigen Werkzeugen bewaffnet, nicht nur ihr Hab und Gut, sondern sogar ihr Leben verloren, was der Chronist mit folgenden Worten schildert : „Ausgelöscht aus den Annalen — Werd’ die blutgetünchte Zeit, — Da Bersclilin die Brandesstrahlen — Bis zur Felix’-Stadt (Rudolfswert) gestreut.“ 62 Zur Zeit der französischen Herrschaft mussten die Brautleute vor dem Maire (Bürgermeister) ihren Eheconsens abgeben und von ihm dreimal aufgekündet werden, wurden jedoch zur Aufkündung und Copulation in der Kirche nicht angehalten, was jedoch mit äusserst seltenen Ausnahmen beobachtet wurde;03 ebenso bestanden während der genannten Regierung im Jahre nur drei Feiertage, als: Christi Geburt, Christi - und Mariä Himmelfahrt. 1810 wurde anstatt des alten Friedhofes der Stadt links an der Anhöhe gegen Beršlin an der Hauptstrasse nach Laibach der Garten des 1786 aufgehobenen Kapuzinerklosters zu diesem Zwecke verwendet, wobei der Chronist bemerkt: Ehemals predigten an dieser Stelle fromme Ordensleute von der Kanzel die Busse, jetzt aber mahnen die Todten aus den Gräbern die Lebenden zur Busse mit den wahrheitsvollen Worten: „Was Ihr seid, waren wir. Was wir sind, werdet Ihr!“ 84 Seit der Aufhebung des Capitels in Folge eines Arrete (Verordnung) des französischen Gouverneurs von Illyrien ddo. 17. December 1810 hörte die Aussetzung des Allerheiligsten während der drei Faschingstage im Capitel auf und sie begann dafür in der Klosterkirche.81 — Während der Fremdherrschaft war die französische Sprache im Gymnasium obligater Gegenstand. 1811 bestand das hiesige Gymnasium, ohne Abtheilung des Schuljahres in zwei Semester, blos aus der 2. und 1. Gymnasial-classe, 1812 aus einer Humanitäts- und der 3. Grammaticalclasse, 1813 aus der 1. Humanitäts- und aus der 2. und 1. Grammaticalclasse. 1811 war ein ausgezeichnetes Weinjahr. Vom 22. Juni bis 1. November 1813 versah das Kloster aus Gesundheitsrücksichten des damaligen Pfarrers die Stadtpfarre, wofür es 30 ü. erhielt. In diesem Jahre überliessen die Franzosen kurz nach dem am 15. August begangenen Feste Napoleons die Stadt Rudolfswert den Oesterreichern. Von 1814 bis 1819 bestand das hiesige Gymnasium wieder aus fünf Classen. Von 1814 bis 1817 dauerte die fürchterlichste Hungersnoth, während welcher Zeit z. B. der Merling Kukurutz 7 11., Hafer 3 11. kostete, Schalen von Weintrauben zu Mehl gerieben, die Leute sogar durch vieles häutiges Essen höchstens auf eine kurze Zeit kaum gesättiget, ja sogar todte Menschen mit unverdautem Grase im Magen gefunden wurden. In dieser verzweifelten Lage schrieb der Pfarrvicar von Ronza bei Görz an den Kaiser Franz: Uns drückt Notli, Franz gib Brod! Sonst, o Gott! Schnellen Tod! 00 Die Armen in Krain und auch von Rudolfswert nährten sich von der, von dem 1752 in Amerika gebornen und 1814 bei Paris verstorbenen Rumfort erfundenen Suppe, welche einem gesunden Menschen 24 Stunden Erquickung verschaffen konnte und für 24 Menschen per Tag aus 20 Pfund 16 Loth Wasser, 11 Lotli Salz, 26*/2 Loth Essig, 5 Pfund 10 Loth Erdäpfel, 1 Pfund 26 Loth Erbsen, 1 Pfund 14 Loth Gerste, 1 Pfund 20 Loth Brod bestand.07 1817 war ein so fruchtbares Jahr, dass, während der Herling Weizen vor der Ernte 6 fl. CM., er nach derselben 1 fl. 40 kr. kostete.68 1820 wurden zwei Altäre, und zwar der in der Scapuliercapelle und des heil. Johann v. Nepomuk, aus der Kirche des 1786 aufgehobenen Cistercienserklosters zu Landstrass für die Franciscaner-kirche angekauft und die Capitelkirche mit dem Pflaster aus der eben genannten Landstrasser Klosterkirche belegt.69 Von diesem Jahre an bis 1863 incl. bestand das hiesige Gymnasium wieder aus sechs Classen. 1821 erfolgte die Erweiterung des Schulgebäudes um den noch einstöckigen Tract gegen Nordwesten, wodurch vier geräumige Zimmer, und zwar zwei für das Gymnasium, zwei für die Hauptschule gewonnen wurden.70 1823 konnte man mit schwer beladenen Wägen über die fest durchgefrorene Gurk fahren. 1827 ist an diesem Gymnasium das Schulgeld eingeführt und die Schüler als militärpflichtig erklärt worden. In diesem Jahre beunruhigte die Stadt sammt der Umgebung eine Räuberbande aus der Militärgrenze, die aber nach dem Verluste eines ihrer Mitglieder im Kampfe mit der hiesigen Garnison sich bald spurlos verlor.71 1830 wurden durch Bemühungen des damaligen Kreishauptmannes Freiherrn v. Rechbach die Alleen um den Friedhof und am Katharinenplatze angelegt. In diesem Jahre erhielt die hiesige Normalschule einen stabilen Katecheten aus dem Franciscaner-Orden und das Capitel war wieder besetzt. 1834 war ein ausgezeichnetes Weinjahr. 1836 drang die Cholera (Brechruhr) auch nach Rudolfswert und raffte von Juli bis Mitte August 86 Personen vom Civil- und 19 vom Militärstande dahin, welche tragische Katastrophe als Mahnung Gottes der Dichter mit folgenden Worten besingt: „Aemona sandte kaum die Trauerkunde — Von ihrer Jammertage schwerer Noth, — Als auch in uns’rer Neustadt schöner Runde — ** Cliron. 111. 584. " Chron. III. 585. 10 Chron. III. 586. 11 Chron. IY. 2. Sein erstes Opfer fasst der schwarze Tod, — Und immer stäter rufet durch die Lüfte — Der eh’rne Trauerklang vom Thurm’ herab, — Als forderten die nimmersatten Grüfte — Die ganze Stadt ins allgemeine Grab.“ 72 1839 war der Canal am Hauptplatze der Stadt ausgeführt. 1845 und 1846 hat man wegen der zu engen Passage gegen die Brücke vier an die Felsen gleichsam angelehnte Häuser zwischen der Brücke und dem Hauptplatze an der Hauptstrasse entfernt. Am 9. Mai hat die Stadt, unterstützt durch milde Beiträge und durch warme Fürsprache des damaligen Cameralrathes Herrn Tschofen, das Bürgerspital durch Ankauf des dem Tischler Gottfried Buttler gehörigen Hauses um 1175 fl. begründet. 1846 am 16. Juni war der am IB. Mai 1792 zu Sinigaglia geborene Cardinal-Bischof zu Imola Mastaj Ferretti zum Papste gewählt unter dem Namen Pius IX. 1848 am 15. März erliess Kaiser Ferdinand I. die Constitution, worauf dann die Nationalgarde auch in Kudolfswert, aus Beamten und Studenten (bei 140 Mann) bestehend, errichtet wurde, die als Abzeichen auf der Brust weiss-blau-rothe Bänder, an den Mützen oder Hüten gleichfarbige Cocarden trugen, mit Schiessgewehren versehen, meist in Civilkleidern exercirten und die Nachtpatrouillen versahen. Mit der constitutioneilen Verfassung war auch ein Keichs-tag nach Wien berufen, von da nach Kremsier verlegt und 1849 am 4. März aufgelöst. Kaiser Ferdinand floh in Folge ausgebrochener Unruhen nach Tirol, von da nach Olmütz und dankte am 2. December d. J. zu Gunsten seines Neffen, des jetzt regierenden Kaisers Franz Josef I. ab. Wie der Kaiser, so musste auch Papst Pius IX. wegen der in Kom ausgebrochenen Unruhen nach Gaeta fliehen. In diesem Jahre erschien in Kudolfswert für ein halbes Jahr die Zeitschrift „Sloveniens Blatt;“ das Schuljahr war mit Ende Juni geschlossen und im November erst das künftige eröffnet. 1849 hat man die Ferialtage am Gymnasium von Dienstag und Donnerstag auf Mittwoch und Samstag Nachmittag versetzt, selbe damit um einen halben Tag verkürzt und statt der bisher üblichen Periochen Programme eingeführt. Im December war eine neue Benennung und Eintheilung der Beamten derart angeordnet, dass der Gouverneur von nun an Statthalter (Landespräsident) heissen, an die Stelle der drei Kreishauptleute in Krain, so auch in Rudolfswert, Bezirkshauptleute treten sollten. 1850 war die Gendarmerie, hier Anfangs auch zu Pferd, eingeführt. Im Mai hat der Laibacher Bischof das Fleischessen an Samstagen gestattet, sobald kein gebotener Fasttag der benannte Tag ist. Am 1. Juli erfolgte die feierliche Eröffnung der Amtstätigkeit des hiesigen Kreisgerichtes. Die Gemeinden hatten nicht mehr Richter, sondern Bürgermeister zu Vorstehern. Die in diesem Jahre ausgebrochene Cholera raffte in der Stadt 100 Personen dahin, darunter am 16. September allein 16 Personen. Am Gymnasium waren Fachlehrer eingeführt, das Slovenische obligater Gegenstand geworden und in sämmtlichen Classen, mit Ausnahme der 1. und 2. Classe an drei Tagen, für die Vorträge täglich Vormittag drei, Nachmittag zwei Stunden bestimmt. 1851 im August wurden auf ausdrücklichen Befehl Sr. Majestät in der ganzen Monarchie die Nationalgarden aufgelöst, das hiesige Bürgerchor jedoch als Fortsetzung der ehemaligen Stadtmiliz nicht nur belassen, sondern sogar mit 100 piemontesischen Gewehren beschenkt. Mit Ende dieses Jahres hörte die Constitution auf. 1852, seit 1. August, begannen die Litaneien in der Klosterkirche an Sonn - und Feiertagen abgehalten zu werden. In diesem Jahre, im Jänner, erschien vom Laibacher Fürstbischöfe Anton Alois Wolf an den Diöcesanclerus ein Aufruf, zur Errichtung eines Obergymnasiums zu Rudolfswert hilfreiche Hand zu bieten, während das hohe Ministerium die Errichtung einer derartigen wohl-thätigen Anstalt unter der Bedingung bewilligte, dass selbes die Lehrer aus dem Franciscaner - Orden versehen und das Aerar zur Deckung der Kosten nicht im mindesten in Anspruch genommen werden wird, welcher Bedingung man dadurch nachgekommen, dass der damalige hochw. Provincial P. Salesius Volčič die Lehrer aus dem besagten Orden zu stellen sich verpflichtete und nebst der Stadt noch andere Förderer wissenschaftlicher Anstalten zur Her-beischaffung der zur Erweiterung und Herrichtung des Schulgebäudes projectirten Summe von 5417 fl. 45 kr. C. M. beizusteuern versprachen, das hohe Ministerium selbst nachträglich die Deckung — BO - des Abganges von 1641 fl. 12 kr. aus dem Religions- und Studien -fonde übernahm,78 wodurch das Schulgebäude 1853 um ein Stockwerk erhöhet, im selben zwei Lehr-zimmer, ein physikalisches Cabinet und ein geräumiger Saal errichtet werden konnte, während der alte Saal im ersten Stockwerke für zwei Lehrzimmer verwendet wurde und die zwei alten Lehr-zimmer zu ebener Erde zur Bibliothek und zur Wohnung des Schul-dieners umgeschaffen wurden. Bei dieser Gelegenheit wurden auch einige Zimmer im Kloster in bewohnbaren Zustand gesetzt und die Kloster-Bibliothek, über 8000 Bände zählend, feuersicher mit eisernen Jalousien versehen. 1854 war nach den durch erwähnte Mittel bewerkstelligten Herrichtungen mit Erlass des hohen k. k. Unterrichtsministeriums ddo. 3. Juni g. J., Z. 4700, die Eröffnung des Obergymnasiums zu Rudolfswert mit der 7. Classe bewilliget und mit 11 Schülern auch wirklich eröffnet worden. 1855 am 18. August zeigten sich die ersten Spuren der Cholera, und bald raffte sie bis 3. September in der Stadt 30 Personen dahin,74 verpflanzte sich diesmal aucli in sonst als gesund erachtete Gegenden, wie Stopič, wo ihr 104 Personen erlagen. Als entsprechendste Gegenmittel bewiesen sich Massigkeit und Beseitigung jeglicher Leidenschaft, so wie auch Entschlagen jeder Furcht vor Erkrankung. Nachdem am Charsamstage, d. i.‘26. März, 1853 bei der Pfarrkirche die grosse Glocke, im Gewichte von beiläufig 20 Centner. gebrochen war, wurden vom Laibacher Glockengiesser Anton Samassa für die besagte Kirche vier neue Glocken im Gewichte von 3120, 1892, 902 und 427 Pfd. gegossen, welche am 25. November anlangten. 1856 am 1. November wurde die neuerbaute Friedhofcapelle eingeweiht, die beidenGlöcklein aus der ehemaligen (Antoni-) Floriani-kirche verwendet und der Altar aus dem heil. Grabe unter dem Presbyterium der Capitelkirche genommen. Das hiesige Rathhaus erhielt einen neuen etwas kleinem, aber stärkern Thurm, als der vorige gewesen ist. 1857 am 1. Mai war die Maiandacht in der noch üblichen Art und Weise in der Capitelkirche begonnen, nämlich die Anrede wird in der Früh slovenisch, Abends deutsch gehalten. 1858 herrschte schon mit Beginn des Jahres eine so anhaltende Kälte, dass bereits am 10. Jänner einige Wagehälse über die Gurk gehen konnten. Am 10. Mai wurde die vom Canonicus Fr. Jeloušek für die hiesige Gymnasial-Jugend angeschaffte Fahne in der Klosterkirche geweiht. Am 23. August wurde hier die am 21. d. M. erfolgte Geburt des Kronprinzen Rudolf mit 101 Schuss gefeiert. Mit 1. November war die neue österr. Währung nach dem Decimalfusse eingeführt worden, wornach der Gulden nicht mehr 60 kr., sondern 100 kr. zählt, wodurch die Berechnungen ausserordentlich erleichtert sind. 1859 am 26. Februar bemerkte man, in Folge eines gar gelinden Winters, schon Schmetterlinge und Schneeglöcklein, am 13. Mai auch reife Kirschen. Am 7. Februar starb der allseitig geachtete, bestverdiente Fürstbischof von Laibach, Anton Alois Wolf. Am 21. Juli hat am Capitelberge nach 50 Jahren die erste Hinrichtung eines Kaubmörders mit dem Strange stattgefunden. 1860 am 26. August früh verbrannten die Dachgerüste von drei Häusern am Hauptplatze. Der Thurm der Capitel- (Pfarr-) Kirche bekam eine gothische Schieferbedachung. In der Klosterkirche war der Hochaltar von Fr. Procop Godler, so wie im folgenden Jahre auch der Tabernakel renovirt. 1861 am 4. October fand die feierliche Eröffnung der neuen Wasserleitung an der Stelle der alten Cisterne am Hauptplatze statt. Das Jahr war seit 1834 das beste Weinjahr. 1862 war das Mauerwerk des Thurmes der Klosterkirche um eine Klafter erhöhet und durch eine neue Blecheindachung der ganze Thurm auf 21 Klafter erhöhet. Die Altäre der heil. Mutter Gottes, der heil. Dreieinigkeit und in der Scapuliercapelle wurden vom oberwähnten Maler renovirt. 1863 am 19., 20. und 21. April war in der Franciscaner-kirche die Heiligsprechung der Ordensmärtyrer aus Japan gefeiert. Die Altäre in der Antoni- und Francisci-Capelle wurden vom besagten Maler und Vergolder renovirt. Das Jahr war fruchtbar, vom guten Weine so viel erfechst, dass man dazu kaum Geschirre auftreiben konnte. Tn diesem Jahre erfolgte auf die Einlage des hoch würdigen P. Provinciais, dass das hiesige Gymnasium, da es der Provinz eben an tauglichen Lehrkräften vor der Hand gebricht, für die kurze Dauer dieses Misstandes auf sechs Classen reducirt werden möchte — ein Erlass des Inhaltes, dass, da die Gymnasien nach den gegenwärtigen zeitgemässen Einrichtungen nur aus vier oder acht Classen bestehen können, das Gymnasium zu Rudolfswert auf ein Untergymnasium reducirt bleibt, welcher durch erwähnten Umstand veranlasste Beschluss jedoch durch eine nach dessen Publication erfolgte Erklärung des hochwürdigen P. Provinciais das achtclassige Gymnasium zum Wohle des Vaterlandes noch fernerhin durch Ordensindividuen besetzen zu wollen, alsogleich ausser Kraft gesetzt wurde, zum Aerger präjudiciöser Tonangeber, die das Quantum der Kenntnisse nur nach dem Gehalte und eitlen Welttone in ihrer Blindheit taxiren, mit dem Beisatze, dass das Staatsministerium sich nicht bestimmt finden kann, die Sistemisirung eines eigenen, mit beträchtlichem Aufwande verbundenen Lehrstatus für die vier oberen Classen auf Kosten des Studienfondes allerhöchsten Orts zu erwirken. (Ministerial-Erlass 1863, 15. Sept., Z. 8674/C. U.) ln diesem Jahre war auch das Schulgeld am Gymnasium von 8 fl. 40 kr. auf 12 fl. 60 kr. erhöhet. 1864 war zum ersten male die Auferstehungsprocession aus der Klosterkirche um die nächsten Häuser am Platze abgehalten. Das Presbyterium war in diesem Jahre vom obbenannten Maler ausgemalt. Aus der Franciscanerkirche waren vier steinerne Statuen, in der Kirche begrabene Militärpersonen aus dem 16. und 17. Jahrhunderte (aber keine Stifter) in der Lebensgrösse darstellend, aus gewichtigen Gründen entfernt und selben 1867 der entsprechendere Platz an der alten ursprünglichen Pforte angewiesen. Ein gründlicher Kunstkenner des Alterthums, dem das Gründungsjahr des Klosters, wie auch das Zeitalter der erwähnten Personen nach dieser kurzen Darstellung bekannt ist, kann in der Entfernung gegenwärtig unpassender Gegenstände aus der Kirche keineswegs Spuren des Undankes gegen die Stifter des Klosters oder des Mangels an Kunstsinn erwittern, da selbe, wenn sie vielleicht ein moderner Phidias zum Modelle wählen will, noch erhalten sind. Das Jahr zeichnete sich durch anhaltende, äusserst empfindliche Kälte (am 18. Februar 21°) aus, daher der bekannte saure 64er Wein. 1865 wurde die 1764 vom Laibacher Orgelbauer Georg Eiserl gebaute, aus 17 Registern bestehende Orgel (der Kasten von Kloster-Tischlern verfertiget) von der Evangelienseite im Chore in die Mitte gestellt, um drei Register verstärkt und der Chor mit sechs Säulen unterstützt, was jeder Musiker billigen muss. Ebenso war die vor der erwähnten Klosterkirche befindliche Vorhalle, ein bequemer Sammelplatz der Schwätzer und schattige Ruhestelle für die Schläfer während der Andacht, demolirt, die immerwährender Reparatur bedürftige Friedhofmauer daselbst durch Einfriedung ersetzt und ein dem stark besuchten Gotteshause entsprechendes Portale ganz neu errichtet. Am 12. Juli waren am Kapitelberge ein Mann und zwei Weiber wegen Mord mit dem Strange hingerichtet. Am 19., 20. und 21. August hat die Stadt Rudolfswert ihr öOOjähriges Jubiläum durch Volksfeste, Gottesdienst in der Kloster- und Kapitelkirche, Speisung der Armen, Betheiligung der Sokolci aus Laibach und des uniformirten Bürgercorps aus Gurkfeld an der Festlichkeit und durch allgemeine Beleuchtung gefeiert, und am 18. November d. J. erfolgte zur Erinnerung, dass Se. Majestät der Stadt wieder den alten Namen „Rudolfswert“ zu führen bewilliget hat, eine Beleuchtung der darob erfreuten Stadt und am 19. g. M. wieder eine Parademesse. Das genannte Jahr war im allgemeinen ein sehr warmes und trockenes, daher wenig Wintergetreide, vom guten Weine mittlere Quantität. 1866 war die 11 Klafter hohe Fafade der Franciscanerkirche vom Baumeister G. B. Pascoli mit grösser technischer Sorgfalt im byzantinisch-gothischen Stile ganz neu ausgebaut. Die Orgel der Klosterkirche, in 3 Kästen unterbracht, war durch 5 Register verstärkt, so dass sie gegenwärtig aus 26 Registern mit 976 Tönen besteht. An der im Herbste ausgebrochenen Cholera, weshalb auch die Schulen erst mit November eröffnet wurden, starben in der Stadt ohne Militär gegen 20 Personen. Ein am 24. Mai gefallener Reif vernichtete manche hoffnungsvolle Saat, weshalb die Ernte eine mittelmässige zu nennen war. Durch Schenkung bekam das Kloster eine alte Thurmuhr, deren wichtigste Bestandtheile gegenwärtig um ein Drittel des Betrages durch neue ersetzt sind. 1867 am 27. März fanden, nachdem der aus den im Monate Jänner d. ,1. gewählten Deputirten bestehende Landtag zu Laibach aufgelöst worden war, neue Wahlen für die Städte Rudolfswert, 3 Möttling, Tschernembl, Landstrass, Gurkfeld und Weichselberg hier statt, wobei einige Zeloten der siegenden, freudetrunkenen Partei sich sogar gegen einen unschuldigen Friedensprediger, dessen Hauptvergehen in der legalen, gemässigten Verteidigung der nationalen Sache bestand, arge, ja scandalöse Ausschreitungen durch thät-liche Misshandlung und Ehrenbeleidigung ohne jeglichen Anstrich von Cultur, Anstand und Nächstenliebe erlaubt hatten, wie aus dem am 11. März 1868 vom hiesigen k. k. städtisch - delegirteu Gerichte gefällten, auch in Zeitungsblättern veröffentlichten Urtheils-spruche evident constatirt ist, bei welcher unerwünschten Gelegenheit der vorurtheilsfreie und nüchterne Beobachter sich factisch überzeugen musste, dass die wahre Cultur, mit deren schwer zu erringenden Besitze man sich in unsern Tagen häufig brüstet, nicht in unreifer Aulklärerei, in blosser äusserer Politur, einem fashio-nablen Geisteszuschnitte oder einer oft lächerlichen, ja unerträglichen, weil alles erdrücken wollenden, mit leeren Bildungsphrasen schlecht genug verdeckten Hohlheit, die sich namentlich durch ein rücksichtsloses Auftreten gegen anders, wenn auch billig Denkende charakterisirt und im Vorgesetzten den Freiheitsunterdrücker, im Freunde den Feind, im ruhigen Anhänger der gerechten Sache den wüthendsten Gegner etc. erblickt, sondern in der ruhigen, wenn auch verkannten Selbstbeherrschung, richtigen Beurtheilung der gerechten Sache, der wahren Nächstenliebe und dem daraus abgeleiteten, bethätigten Grundsätze: „Gleiches Kecht für Alle“ besteht. Das Eingangsthor im Kloster mit der das Gründungsjahr enthaltenden Inschrift: „Conventus P. P. Franciscanorum 1472 Piorum Eleemosinis Fundatus“ war vergrössert, neu errichtet, und auch die Scapuliercapelle vom mehrmals erwähnten Maler frisch ausgemalt. Der alte Friedhof um die Kirche und zum Theile um das Kloster war mit gusseisernen Gittern umzogen. Die Witterung des Jahres war im allgemeinen günstig. Der Wein im Trockenen, vor dem Keife eingebracht, ein guter. Die Preise des Getreides wegen des bedeutenden Exportes, besonders nach Frankreich, ziemlich hoch. 1868 am 26., 27., 28. und 29. April wurde in der Francis-canerkirche die am 29. Juni 1867 vorgenommene Canonisation mehrerer Heiligen aus dem Franciscaner - Orden gefeiert. Am 2. Mai d. J. sind an der Stelle der alten vier Glocken, A 643 Pfd. vom Jahre 1720, B 323 Pfd. vom Jahre 1686, C 197 Pfd. vom Jahre 1742 und D 105 Pfd. vom Jahre 1833, vier ganz neue, in diesem Jahre vom Laibacher Glockengiesser Herrn Albert Samassa (in der Fis - Stimmung) gegossene, als: Nr. 102: 1030, Nr. 101: 613, Nr. 100: 324 und Nr. 99: 104 Pfd., sämmtlich mit der Aufschrift: Pro ecclesia P. P. Franciscanorum Rudolf ’swerti, angelangt und am 6. Mai in dem Thurme der Franciscanerkirche, an deren Ausmalen im gothischen Stile eben jetzt gearbeitet wird, aufgehängt worden. Kurze Statistik der Stadt Rudolfswert. Die effective Bevölkerung der Stadt Rudolfswert, die an directen Steuern sammt Zuschlägen 7677 fl., an Verzehrungssteuer durchschnittlich gegen 7000 fl. zahlt, beträgt gegenwärtig 1966 Einwohner in 236 Häusern (ohne das Catastral-Personale), darunter 38 active k. k. Beamten und 34 Pensionisten mit einem jährlichen Gehalte von 43.920 fl., 148 Haupt- und 186 Gymnasialschüler, von denen die Stadt unter verschiedenen Titeln jährlich an 20 bis 25.000 fl. erhält, die heimische hingegen blos 1520 Individuen, darunter beiläufig 608 männlichen und 912 weiblichen Geschlechtes. Die gesammte Stadtgemeinde mit einem Bürgermeister, zwei Käthen, 15 Ausschüssen, einem Syndicus und drei Dienern sammt der übrigen Bürgerschaft, deren ein Theil das uniformirte Bürgerchor, aus einer Compagnie mit 140 Mann (darunter zur Hälfte Städtler) bestehend, mit einem Hauptmann, einem Oberlieutenant, zwei Lieutenants und einer ebenfalls uniformirten, mit guten Instrumenten versehenen Musikcapelle mit einem Capellmeister, 33 Manu zählend, bildet, besitzt ein Vermögen von 69.413 fl. 79 kr. ö. W., wozu Folgendes gehört, als : Gebäude und Realitäten: Werth Kathhaus.......................................... 4000 fl. Backofen.......................................... 1200 „ Florianikirche (Mädchenschule), erkauft um . 2400 „ Fleischbank........................................ 500 „ — kr. V V V Fürtrag 8100 fl. — kr. 3* Uebertrag . . 8100 fl. — kr Waldung Brezovic 5000 » — V Acker in Ziegelhütten 400 V — V die Lend an der Gurk 500 V — V Wasserleitung sammt Zugehör 3000 V — V die Alleen 300 V — r> der Wald und die Weide per Gaugah am Kapitelberge 100 — der Weideplatz ob der Mühle (Sternibreg) . 100 V — n Capitalien: Angelegte 16.121 54 r> .Jurisdiction: Marktstandgelder, jährlich 855 fl., zu Capital geschlagen 17.100 V — V Jagdrecht innerhalb des Stadtrayons 80 — V Feuerlöschrequisiten : Nach dem Inventar 1797 V — V Kanzlei- Einrichtung sammt sonstigem Mobilare 695 V — V Nothspital - Fond: Gebäude 1575 V — V Capitalien, angelegte 2350 V — n Spitals - Utensilien 200 — n Bürgerspital: Capitalien, angelegte............................... 8847 fl. 2 kr. Friedrich Dillanz’sche Mädchenaussteuer- Stiftung .........................................‘2283 „ 23 „ Summe . . 69.413 fl. 79 kr. Von dieser Vermögenssumme verwendet die Stadt gegen 4672 fl. 91 kr. (jährlich) auf landesfürstliche Grund - und Hausteuer . . 186 fl. 60 kr. Besoldungen und Löhnungeu...................616 „ — „ Fürtrag . . 802 fl. 60 kr. Uebertrag . . 802 fl. 60 kr. Remunerationen 163 H 80 Beleuchtung der Stadt mit 1 1 Petroleum- und 15 Oellampen 208 11 44 11 Markthüten - Aufstellung 139 11 20 11 Wasserleitung 242 11 62 11 Feuerlösch -Requisiten 107 n 43 n Bezirksstrassen 66 n 68 n Gassenreparaturen 163 Yi 10 n Verschiedene Auslagen 175 11 74 n Schwimmschule 64 n 30 ii Passiv - Rückstände 169 n 55 n Kanzlei - Erfordernisse 72 11 37 ii Darlehen 710 — ii Bürgerspital 304 Y) 15 n Mädchenaussteuer (v. Fr. Dillanz) .... 88 Y) 18 w Nothspital (heuer wegen Reparatur und Bei- schaffung) 799 n 90 ii nebst anderen kleineren Beträgen. __________________ (Variable) Summe . . 4672 fl. 91 kr. In der Stadt befindet sich das Kapitel, gegenwärtig aus dem infulirten Propste, drei Canonikern und einem Vicar bestehend, welche die Seelsorge versehen; ein Franciscanerkloster mit 21 Ordensindividuen, welche das Obergymnasium und die Hauptschule dociren, im Beichtstühle zu Hause, wie auch auf den Pfarreien in der Seelsorge aushelfen; l Kreisgericht; 1 Bezirksamt mit einem städtisch-delegirten Gerichte; 1 Bauamt; 1 Finanzcommissariat; 1 Districts-physicus; 1 Kreis- und 1 Bezirkswundarzt; 1 Postamt; 1 Gendarmerie-Abtheilung ; 1 öffentliche mit 53 und 1 Privat-Mädchenschule mit 21 Schülerinnen; ein 1840 gegründetes, 1853 mit Statuten versehenes Casino mit 70, eine 1858 eröffhete Schiesstätte mit 26 und seit 1. November 1865 eine Čitalnica mit 110 Mitgliedern. Der Beschäftigung (Gewerbe) nach zählt die Stadt 2 Apotheker, 4 Bäcker, 1 Barbier, 3 Buchbinder (Buchhändler), 1 Drechsler, 1 Fassbinder, 2 Fleischhauer, 4 Gastwirthe, 2 Glaser, 1 Goldschmied, 3 Greissler, 9 Handelsleute, 4 Hutmacher, 2 Kaffeesieder, 1 Kaminfeger, 1 Kammacher, 1 Kleinschlächter, 1 Kürschner, 1 Kupfer- schmied, 3 Lederer, 2 Maler, 1 Maurer, 2 Miihlner, 1 Parapluie-macher, 1 Sattler, 5 Schlosser, 2 Schmiede, 10 Schneider, 13 Schuhmacher, 2 Seifensieder, 1 Seiler, 2 Spengler, 1 Tabaktrafikant und 1 Tabakverleger, 5 Tischler, 2 Uhrmacher, 2 Wachszieher, 2 Wagner, 1 Weber, 32 Weinwirthe, 1 Zimmermann, 2 Zuckerbäcker. RUDOLFSWERT am 30. Juni 1868. P. Rafael Klemenčič. Schul - Nachrichten. 1. Der Lehrkörper. Name und Charakter der Lehrer Im I. Semester Im II. Semester Wöchentl. 1 Stundenzahl Lehr- gegenstand Classe Lehr- gegenstand Classe CG t—i m P. Ignaz Staudacher, Prof. u.prov.Director. Religion I.-VIII. Religion I,—VIII. 17 18 P. Rafael Klemenčič, Professor. Geogr, und Geschichte Deutsch Phil.Propäd. V.-VIII. VIII. VII. VIII. Geogr, und Geschichte Deutsch Phil.Propäd. V.—VIII. VIII. VII. VIII. 19 19 P. Iternard Vovk, Professor. Mathematik Physik V.VII. VIII. iv.vii.vm. Mathematik Physik V.—VIII. III. IV. VII. VIII. 17 22 P. Uurghard Schwinger, Professor. Latein Deutsch ii. m. ii. Latein Deutsch Slovenisch II. III. II. III. 17 19 P. Gratian Ziegler, Professor. Deutsch Naturgesch. V.—VII. I. II. III. V. VI. Deutsch Slovenisch Naturgesch. V.—VH. VI. I. II. V. VI. 18 18 P. Regala« Stamear, Professor. Deutsch Geogr, und Geschichte III. I—IV Deutsch Geogr, und Geschichte III. IV. I.-IV. 15 18 P. Ladislaus Hrovat, Professor. Latein Griechisch Slovenisch VII. VIII. III. VIII. Latein Griechisch Slovenisch VIII. III. VII. VIII. VII. VIII. 17 23 P. Gottfried Hlebec, suppl. Lehrer. Latein Deutsch Slovenisch IV. VI. IV. IV. Latein Slovenisch Mathematik IV. VI. VII. IV. IV. 17 22 P. Innoccnz Gnidovec, suppl. Lehrer Mathematik I.—IV. et VI. — — 15 - P. Adf. Kokalj, suppl. Lehrer. Griechisch Slovenisch VI.—VIII. VI. VII. — — 18 — P. Engelbert Vovk, suppl. Lehrer. Latein Deutsch I. V. 1. Latein Deutsch Slovenisch Mathematik I. V. I. I. II. II. III. 17 26 P. Constantin Popovič, suppl. Lehrer. Griechisch Slovenisch IV. V. I. II. III. V. — — 17 - Fr. Fortunat Vidic, suppl. Lehrer. — — Griechisch Slovenisch Mathematik IV. V. VI. V. I. — 19 Sämmtliche Mitglieder des Lehrkörpers gehören der krainisch-croatischen Franciscaner- Ordensprovinz an. 11. Freie Lehr^egenstümle. a) Italienische Sprache: Eine Abtheilung mit sieben Schülern wöchentlich 2 Stunden nach Fornasari - Verče's theoretischpraktischer Anleitung. P. Gratian Ziegler. b) Gesang: I. Abtheilung. Die Anfangsgründe aus dem Gesänge 2 Stunden wöchentlich; II. Abtlieilung: die Sopranisten und Altisten 2 Stunden wöchentlich. Lehrer im ersten Curse P. lnnocenz Gnidovec, im zweiten Curse P. Rafael Klemenčič. v. Bus Edvin verdient des Gesanges wegen öffentlich belobt zu werden. c) Stenographie ward durch fünf Monate nach G-abelsbergers Lehrgebäude den Schülern des Obergymnasiums vorgetragen vom Geometer Herrn Ludwig Züchter. III. Statische lebersicht der Schüler. C 1 a £ S e fl l v i. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. N g c3 US ' Es waren am Anfänge des Schuljahres eingeschrieben . . . 31 28 27 24 15 29 22 20 196 o Aus der vorhergehenden Classe traten 25 19 22 14 28 19 20 147 c Es wiederholten die Classe . . 4 1 5 — — — 1 11 ü Yon Aussen kamen hinzu . . . 27 2 3 2 1 1 2 — 38 a «t3 Abgegangen während des Jahres 5 2 3 2 — — 1 2 15 o> C Zugekommen während des Jahres 1 — 1 Verblieben am Ende des Jahres 26 26 24 22 15 29 22 18 182 Privatisten -1 1 - — — — — — 1 Darunter s i n d | slovenisch . 25 25 23 22 13 28 21 18 175 lipit i]ny Mmfprtnv:!r-llp I croatisch . - 1 1 — — 2 1 deutsch . . ] 1 1 1 — 1 _ 1 5 Das Schulgeld Zahlende / im I. Sem. . 31 8 11 2 4 5 4 4 69 ä 6 fl. 30 kr. ö. W. 1 im n. Sem. 1 11 5 8 3 6 10 10 5 58 1 im I. Sem. . 20 16 21 11 24 18 15 125 Vom ScliiiltrcldG l^oii citc j • im II. Sem. | 15 21 16 19 9 19 12 13 124 Die Aufn.-Taxe ä fl. 2.10 ö.W. Zahlende! 27 2 3 2 1 1 3 39 Stipendisten | ll 1 1 3, 4 1 3 — | 14 Nach der Religion sind alle römisch - katholisch. — Betrag des Schulgeldes im I. Sem. 434 fl. 70 kr., im II. Sem. 365 fl. 40 kr., mithin im Ganzen 800 fl. 10 kr. ö. W. — Betrag der Aufnahmstaxen 81 fl. 90 kr. ö. W. — Betrag der Stipendien 1286 fl. 21 kr. ö. W. IV. Maturitäts-Prüfungen. Die Maturitäts - Prüfung im Schuljahre 1867 fand unter der Leitung des hochwürdigen Herrn Schulrathes Dr. Anton Jarz am 7., 8. und 9. August statt. Das Ergebniss derselben ist aus dem folgenden Verzeichniss zu entnehmen. Verzeichn iss der Schüler, die sich am Schlüsse des Schuljahres 1867 der Maturitäts-Prüfung unterzogen: Post-Nr. Name Vaterland Geburtsort U O < Note Künftiger Beruf l Barbo Michael Krain Mirnapeč 21 reif Theologie 2 Bulcovec Franz dto. Soteska 21 dto. dto. 3 Hrovat Andreas dto. Begne 22 dto. dto. 4 Komlanec Johann dto. St. Cantian 23 reif mit Auszeich. Medicin 5 Kramarič Martin dto. Radoviča 21 dto. Theologie 6 Kutil Josef dto. Rudolfswert 19 reif Medicin 7 Marelic. Franz dto. Kostanjevica 21 reif mit Auszeich. Theologie 8 Mervec Johann dto. Vodice 21 reif dto. 9 Pazlar Mathias dto. Gradin 20 reif mit Auszeich. dto. 10 Plevanč Johann dto. Leskovec 22 reif dto. 11 Bostahar Johann dto. dto. 21 dto. dto. 12 Steklasa Johann dto. St. Ruprecht 21 reif mit Auszeich. dto. 13 Šenica Johann dto. Toplice 23 reif Jus 14 Šalehar Ignaz dto. St. Ruprecht 26 reif mit Auszeich. Theologie 15 Šuflaj Sigmund Croatien j Zakanje 22 reif j Jus 16 Tromte Anton | Krain | St. Cantian ] 21 dto. | Theologie Die schriftlichen Arbeiten der diesjährigen Maturitäts-Prüfung fanden vom 1. bis inclusive 4. Juli statt; der mündliche Theil der Maturitäts-Prüfung aber wurde den 28., 29. und 30. Juli abgehalten. V. The m eil, gegeben den Schülern des Obergymnasiums. a) Deutsche. VIII. Classe. 1. Heilsame Vorsätze eines Schülers beim Beginne des Schuljahres. — 2. Darstellung der Wahrheit des Spruches: Inter urnia musce silent. — 3. Einfluss der Kreuzzüge auf die Ausbildung des Kitterthums. — 4. Welchen Nutzen gewährt das Studium der Logik ? 5. Wann und warum heisst eine Sprache ausgebildet? — 6. Warum heisst M. Opitz der Begründer der Verstandespoesie? — 7. Aehn-lichkeit und Unterschied zwischen Naturell und Temperament. — 8. Freie Aufgabe. — 9. Beschreibung des Frühlings. — 10. Aufgabe und Nutzen der Statistik. — 11. Warum nennt man die Undankbarkeit ein schwarzes Laster? — 12. Für die Maturitätsprüfung : Sind die Ursachen der französischen Revolution geistiger oder materieller Natur? VII. ('lasse. 1. Arbeit kürzt die Stunden und verlängert das Leben. — 2. Warum müssen wir Vorsicht im Urtheile über Andere gebrauchen ? — 3. Inwieferne ist der Umgang mit Leuten geringem Standes nützlich ? — 4. Wie kann man sich die Zuneigung Anderer erwerben ? — 5. Warum sind die Freundschaften von kurzer Dauer ? — 6. Sich selbst bekämpfen, ist der schwerste Krieg; sich selbst besiegen, der schönste Sieg. — 7. Erinnerung und Hoffnung, zwei Hauptquellen der Freudigkeit des Menschen. — 8. Das Stadtleben von seiner Lichtseite betrachtet. — 9. Das Stadtleben von seiner Schattenseite betrachtet. — 10. Was macht die Schmeichelei so verabscheuungswerth ? VI. Classe. 1. Welche Folgen hat die Unaufmerksamkeit in der Schule für einen studirenden Jüngling? — 2. Schädlichkeit des übermässig genossenen Schlafes. — 3. Nothwendigkeit des Schlafes für den Menschen. — 4. Die vier Jahreszeiten, Bilder der Altersstufen des menschlichen Lebens. — 5 Das Leben auf dem Lande zur Frühlingszeit. — 6. Nur der gesittete und berufstreue Musensohn kann im Staate und in der Kirche als nützliches Glied wirken. — 7. Nutzen einer vernünftigen Abhärtung des Körpers. — 8. Welches Plätzchen meiner Heimat ist mir am liebsten ? — 9. Ein unnützes Leben ist früher Tod. — 10. Die Folgen des Unfleisses eines Studirenden. V. Gasse. 1. Freuden und Leiden des Landmannes. — 2. Ein böser Geselle führt den ändern in die Hölle. — 3. Schilderung eines Spazierganges im Herbste. — 4. Die Vorboten des Winters. — 5. Die bemerkenswerthesten Erlebnisse der letzten Ferienzeit. (Ein Brief an einen Freund.) — 6. Auch die Armuth hat ihre Vortheile. — 7. Aussaat und Ernte, ein Bild des menschlichen Lebens. — 8. Sehnsucht nach dem Frühlinge. — 9. Unordnung verkürzt das Leben. — 10. Welche Pflanze legte ich die erste in’s Herbarium, und was weiss ich von ihr? b) Slovenske. Vlil. razred. 1. Labor voluptasque, natura dissimillima, societate quadam inter se naturali sunt junda. Liv. V. 4. Razprava o pomenu tega izreka. — 2. Razmere med Rastislavom in Svatoplukom; in pa indodi izvirajoča osoda za slov. liturgijo. — 3. Hanibal čez planine (razlogi, način — hist. razprava). — 4. Ideja in namen Horacijeve Satire I. 4. — 5. Staroslovenski rokopisi (codices), kako pisani? kje so? njih osoda. — 6. Mnlh „Chraber“ kakošne dokaze za Glagolico nam podaja? — 7. Vzori stalne značajnosti — iz svetne in cerkvene zgodovine. —■ 8. O Horaciju: a. značaj, h. kot pesnik, c. nabirka izrekov podučnih. — 9. Platonov, Kriton: a. zapopadek, b. namen, c. razmera k apologii. — 10. Narodne pesmi: a. kaj so, h. ktere so naj važniši slovenske, c. kteri možje zlasti imajo zasluge o nabiranji? — 11. Vodnikova slovenšina v primeri z njegovimi predniki. — 12. Sofokleja Oedip. tyran 1. epeisod (prevod). — 13. Kako se je razvil gerški epos iz naroda? — 14. Olimpiške igre: a. kakošni vpliv so imele na gerški narod, b. kaj se imamo učiti mi iz njih ? — 15. Kako je nastala slovnica naša iz starosto ven šine •— Dobrovsky, Kopitar, Metelko, Miklošič, Janežič. — 16. Začetek, osoda, veljava slovenskih pisav (matura). VII. rnzred. 1. Človeška omika se je začela s poljedelstvom — lovci, pastirji, kmetovalci. — 2. Domoljubje na bojišču in na slovstvenem okrožju (izgledi iz domače zgodovine). — 3. O značajih — karakteristika raznih značajev. — 4. Duhovski vitezi (po zgodovini). — 5. Le skozi temne vrata groba odpre se nam večnega živlenja dom. Sonet. — 6. Xüqis yd. o iv turu (pomen za živlenje). — 7. Naklepi (politika) nemških Otonov. — 8. Demosten, 01. 1,2 — 10 (prevod). — 9. Demosten, kot govornik in domoljub. — 10. Demosten, 01. I. govora osnutek. — 11. Važni izreki, nabrani po Demostenovih govorih. — 12. Vpliv iznajdeb na družbeno življenje (ktere iznajdbe — kakošne spremembe?). — 13. Korist znanja zgodovine (za izobraženega človeka). — 14. Koseski — začarane puške — ideja izražena v Sonetu. — 15. Govor konec šolskega leta. VI. razred. 1. Človek, gospodar zemlje. — 2. Sočutje. — 3. Kjer je temno, tam ne sodi — kar zadene, prav ti bodi — ne obupaj, če boli. — 4. Trojanska vojska in Iliada. — 5. r/dv trmSivrn nuiivrjtr&ai tc5v Ttnvav. — (3. Hudi nasledki nezmernosti za dušo in telo. — 7. Kako si zamore mladeneč srečno starost prigotoviti V — 8. Od daleč se ogibaj o mladenč! hudobnih ljudi — Hudobnež pravičnega lahko skazi. — 9. Kakšen korist zamore imeti izobražen človek od popotvanja? — 10. Kaj človeka bolj izobražuje, ali samotnost, ali življenje med svetom? V. razred. 1. Misli in čutila hvaležnega sina na gomili svojih staršev. — 2. Govor Kamilov na Ardejatince (odlomek iz Livija). — 3. Zima, podoba starosti človeškega življenja. — 4. Iz malega raste veliko ino slavno (razprava). — 5. Življenje na kmetih. — 6. Korist ognja. — 7. Heraklej na razpotji. — 8. Izid imej na mislu pri vsim, kar počneš! (Ravnikar, z ozirom na šolsko mladino). — 9. Tfjg aptrijg tdpeora &eol nonnuonitttv i&rjxur u&avatoi. Hesiod. — 10. Periklej in njegovi čas. (Po zgodovini). VI. Zuwachs an Lehrmitteln. A. Lehrerbibliothek. Aus der Dotation von 52'/2 fl- österr. Währung wurden angeschafft : Ein deutsches Lesebuch für’s Untergymnasium. — Statistik von Heufler. — Janežič, slovenisch-deutsclies Wörterbuch. — Močnik, Arithmetik und Geometrie — Janežič, slovenska slovnica. — Cäsar’s gallischer Krieg von Freund. — Sallust, Catilina und Jugurtha von Freund. — Yirgil’s Aeneis von Freund. — Cicero’s oratio pro Archia poeta von Halm. — Ablativ von Delbrück. — Wandkarte Europa’s von Roost. — Schematismus der Mittelschuleu von Dassenbacher. — Höhenschichten-Karten, 3. Lieferung. — Oesterreichische Geschichte für das Volk, 14. Band. — Peter, röm. Geschichte, 3. Bd. Vom hohen k. k. Staatsministerium wurde gnädigst verabfolgt: Zeitschrift für die österr. Gymnasien. Von der hohen k. k. Landesregierung: Verordnungen für das Herzogthum Krain. — Die Fürsorge für die Blinden von der Wiege bis zum Grabe, von M. Pablasek. — Internationale Ausstellung zu Paris 1867. Katalog der österreichischen Abtheilung, 2. Auflage. An Geschenken: Aus der Verlassenschaft des verstorbenen Triester Domherrn Josef Kovačič vermög des Bücherlegates 68 Werke verschiedenen Inhaltes. — Durch die Güte des hoch würdigen Herrn k. k. Schulrathes Dr. Anton Jarz 100 Werke verschiedenen Inhaltes aus der Bibliothek des hochwürdigen Herrn Franz Hrovat, gewesenen Pfarrers bei St. Jakob in Laibach. — Illustrirte Naturgeschichte des Pflanzenreiches von Alois Pokorny; Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Obergymnasien von Dr. Gindely ; Homeri Odyssece epitome, edidit Pauly pars I. et II., von der löblichen Buchhandlung des Herrn Tempsky in Prag. — Deutsches Lehr-und Lesebuch für Obergymnasien von Alois Egger, von der löbl. Beck’schen Buchhandlung in Wien. ■—• Cicero’s ausgewählte Reden, erklärt von Carl Halm, von der löblichen Weidmann’schen Buchhandlung in Berlin. — Grammatik der lateinischen Sprache von Englmann; Grundriss der Geschichte der deutschen Literatur von Heinisch, von der löbl. Buchner’schen Buchhandlung in Bamberg. — Elementarbuch der lateinischen Sprache von Dr. Albert Müller, von Carl Meyer in Hannover. B. Schülerbibliothek. Aus den Aufnahmstaxen wurde angeschafft: Die heilige Schrift des alten und neuen Testamentes, von Gustav Dore, bisher 15 Lieferungen. — Das heilige Land und die heiligen Stätten, von Dr. Messmer. — Sonntagsfreude, 10. und 11. Jahrgang. — Oesterr. Geschiehte für das Volk, 14. Band. — Deila Torre, Kreuzzüge, 9. Baud. — Gradus ad Pcrnassmn Latinum, von Friedemann. — Der Triumph Pius IX. in den Prüfungen von 1848 bis 1867, von P. Huguet. — Die Herrlichkeiten Pius IX. und die grossen Feste in Rom, von P. Huguet. — Bojesen-Hoffa, Handbuch der römischen Antiquitäten nebst einer kurzen römischen Literaturgeschichte. — Feifalik J., die Kindheit Jesu. —- Feuchtersieben, Beiträge zur Literatur, Kunst- und Lebenstheorie. — Lorenz, österr. Regentenhalle in Biographien. — Sammlung wissenschaftlicher Vorträge, vou Lorenz. — Die Fahne des Kreuzes, von Ludwig Clarus. — Das Buch für Alle, von Heinrich Perpent. An Geschenken: Walenstein, von Herrn Ritter v. Fichtenau. — Topographische Beschreibungen des Erzherzogthums Kärnten von Valvasor, von Mahorčič Johann. — Lateinisches Lesebuch von Lorenz Englmann, 2 Theile, von der Buchner’schen Buch-haudlung in Bamberg. — Bibliothek deutscher Classiker von Lindemann, von der löbl. Buchhandlung Mayer et Comp, in Wien. — Deutsches Lehr- und Lesebuch für Obergymnasien von Alois Egger, von der löbl. Beck’schen Buchhandlung in Wien. — Cornelius Nepos von Dietsch, von der löbl. Buchhandlung Teubner in Leipzig. — Deus lux, leetitia et salus mea, editio Aug. Barth. Ilille, von der löbl. Buchhandlung Tempsky in Prag. — Der Mann von der Welt und die Umgangskunst von Wenzel, von Herrn Franz Hrovat. C. Physikalisches Cabinet. Aus den mit hochlöbl. k. k. Landesregierungs - Erlasse vom 3. Februar 1868 Z. 444 bewilligten 150 fl. ö. W. wurde angeschafft: Kühlapparat nach Liebig.— Reals-Presse. — Verdunstungs-Apparat nach Gay-Lussac. D. Naturhistorisches Cabinet. Dieses erhielt einen Zuwachs von 35 Stück zoologischen und 50 Stück mineralogischen Objecten, theils aus der Dotation ange» schafft, theils Geschenke der Herren: Dr. Georg Sterbenz, Cooperator bei St. Jakob in Laibach; Kurent Carl, Cooperator in Dragatuš; Georg Clarici, Pächter (1er Herrschaften Luegg und Breitenau; Vagner Josef, k. k. Hilfsämter-Director; Valentin Bervar, k. k. Bezirksarzt. Die Münzsammlung erhielt einen Zuwachs von 25 silbernen und 20 kupfernen Münzen. VII. c iiyniiiasial - l iit ei st gegründet vom hochwürdigen Herrn Bartholomäus Arco, Ritter des Franz-Josef-Ordens, inful. Probst, Dechant und Stadtpfarrer, aus Anlass der erfreulichen Geburt des kaiserlichen Kronprinzen Rudolf. In diesem Jahre sind 58 fl. 65 kr. ö. W. eingegangen, Geschenke des Herrn Barih. Arco; der Herren Canonici Franz Xaver Jelovšek, Josef 'Augur; der Herren Pfarrer Juhu an Verščaj, Johann Bacnik, Jakob Skala, Jakob Jerin, Caspar Martine, Josef Home, Sief an Turk, Josef Orešnik; des Herrn Theodor iXapret, k. k. Kreisgerichts-Präsident; des Herrn Raimund Zhuber Edi. r. Okrog, k. k. Kreisgerichtsrath; des Herrn Andreas Vojska, k. k. Kreisgerichtsrath; des Herrn Heinrich Sajz, k. k. Staatsanwalt; des Herrn Carl Wolf, k. k. Kreisgerichtsrath; des Herrn Josef Ekel, k. k. Bezirksvorsteher ; des Herrn Wilhelm Dollhof, k. k. Bezirks-Commissär; des Herrn Johann Jagodic, k. k. Gerichts-Adjunct; des Herrn Toussaint Ritter v. Fichtenau, k. k. Postmeister und Bürgermeister ; des Herrn Anton Rohrmann, Bealitätenbesitzer. An Interessen von Obligationen 64 fl. 45 kr. — Ausgegeben wurden für ein 64er Loos 88 fl. und an Unterstützung armer Studenten 43 fl. 10 kr. Auch erfreuten sich während des Schuljahres 1868 einige arme Schüler im hiesigen Franciscaner-Convente und bei einigen Privatfamilien edelmüthiger Unterstützung. Der Berichterstatter erfüllt eine angenehme Pflicht, indem er im Namen der unterstützten Schüler allen Wohlthätern derselben den wärmsten Dank ausspricht und zugleich bittet, die edelmüthige Unterstützung noch fernerhin angedeihen zu lassen, in der besten Hoffnung, dass sich die Schüler der empfangenen Wohlthaten durch gesittete Aufführung, Pleiss und guten Fortgang würdig und dankbar beweisen werden. VIII. Erlässe und Verordnungen der hohen Vorgesetzten Behörden. H. k. k. M. E. für Handel und Volkswirtschaft vom 20sten October 1867 Z. 7430 in Betreft' der Herausgabe eines, die Gesammt-ausstellung in Paris besprechenden Berichtes. H. k. k. F. M. E. vom 9. Jänner 1868 Z. 42.952, betreffend die Besteuerung der Schulgeldtantiemen des Lehrkörpers und der Taxen für Privatprüfungen. H. k. k. M. E. für Cultus und Unterricht vom 22. Mai 1868 Z. 2562 rücksichtlich der Entlehnung von Werken aus öffentlichen Bibliotheken ausserhalb des Standortes derselben, als theilweise Modification des h. k. k. U. M. E. vom 14. Februar 1861 Z. 1555. H. k. k. L. R. E. vom 24. April 1868 Z. 3002, betreffend die Vorlagen der statistischen Nachweisung über den Aufwand der höheren Lehranstalten und Mittelschulen. H. k. k. L. R. E. vom 20. December 1867 Z. 9510, durch welchen die Gymnasial-Direction von der monatlichen Vorlage der Conferenzprotokolle unter gewissen Bedingungen befreit wird. H. k. k. L. R. E. vom 6. Juli 1868 Z. 4461 in Betreff der Dotation für Prämien. Als zulässig zum Lehrgebrauche sind durch Erlässe des hohen k. k. Staatsministeriums folgende Bücher erklärt worden: I. Formale Logik, 2. Auflage, von (Just. Ad. Lindner, Wien 1867. — 2. Lehrbuch der Arithmetik und Algebra für Obergymnasien, 9. Auflage, von Dr. Franz Močnik, Wien bei Carl Gerold’s Sohn. — 3. Lehrbuch der Geometrie für die obern Classen der Mittelschulen, I. und II. Theil, von Rud. Sonndorfer, Wien bei Braumüller. — 4. Propädeutische Logik für den Gymnasial-Unter-richt und zum Selbststudium, 2. Auflage, von Dr. Math. Am. Drbal, Wien bei Braumüller. — 5. Atlas von Höhenschichten-Karten der österreichischen Kronländer, ausgeführt von Streffleur und A. Steinhäuser, enthaltend Galizien, Bukowina und Siebenbürgen. — 6. Bilderatlas zur Naturgeschichte der Wirbelthiere von Dr. Math. Wretschko, Wien in der Hof- u. Staatsdruckerei. — Cvetnik, berilo za slovensko mladino, vredil Anton Janežič. II. del. V Celovcu 1867. IX. Zur Chronik des (»viimiisiiiiiis. Da der gewesene k. k. Gymnasial-Director P. Bernard Youk aus Gesundheitsrücksichten den 23. August 1867 Z. 287 auf das Directorat resignirte und dessen Resignation die hochlöbl. k. k. Landesregierung genehmigend erledigte, wurde vom hochwürdigen Provinz-Vorstände der Gymnasial-Katechet P. Ignaz Staudacher als provisorischer Director in Vorschlag gebracht. Dieser Vorschlag wurde von der hochlöbl. k. k. Landesregierung am 2. September 1867 Z. 6810 angenommen und vom hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht am 20. October Z. 7273 bestätiget. Am 1. October wurde das Schuljahr 1868 mit dem heiligen Geistamte eröffnet und den 2. die Gegenstandsvertheilung und Stun-deneintheilung den Schülern bekannt gemacht; den 3. begann der Unterricht in allen 8 Classen. Am 4. October war feierlicher Gottesdienst aus Anlass des Allerhösten Namensfestes Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph 1. Der Lehrkörper erlitt in diesem Jahre bedeutende Veränderungen : Die supplirenden Lehrer P. G regor Luši na und Fr. Pius Kopitar wurden von dem hochw. Provinz-Vorstände abberufen und durch P. Engelbert Vouk und P. Constantin Popovič ersetzt, deren Anerkennung als supplirende Lehrer von dem hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht am 20. October 1867 Z. 7273 im Einverständnisse mit der hochlöbl. k. k. Landesregierung ddo. 29sten October 1867 Z. 8468 erfolgte. Am 2. Februar gefiel es dem Herrn über Leben und Tod, den supplirenden Lehrer P. Adolf Kokalj nach längerem Brustleiden ins bessere Jenseits zu berufen. Am 21. Februar ist der supplirende Lehrer P. Constantin Popovič im 25. Lebensjahre an Tuberkeln gestorben. Sechs Wochen nach ihm erlag einem lageren Lungenleiden der supplirende Lehrer P. Innocenz Gnidovec. Er wirkte als supplirender Lehrer, zugleich Gesang- und Musiklehrer, durch 10 Jahre zur allgemeinen Zufriedenheit. Gross war die Theil-nahme für die Verblichenen, eine zahlreiche Geleitschaft aus dem Ci vile und der studirenden -lugend folgte ihren Leichen und bewies , wie sehr die Gymnasial - Lehrer geachtet und geschätzt werden. Wegen dieser unerwarteten, hintereinander folgenden Todesfälle wurde zur Completirung des Lehrkörpers mit Zuschrift der hoch w. Provinz - Vorstellung vom 24. Jänner Z. 429 Fr. Fortunat Vidic als supplirender Lehrer geschickt, welche Anordnung die hochlöbl. k. k. Landesregierung durch Erlass vom 27. Jänner Z. 725 genehmigte. Trotz der empfindlichen Verluste ward der Unterricht bis zum Ende des Schuljahres in der gesetzlich vorgeschriebenen Stundenzahl ununterbrochen fortgesetzt. Laut Erlasses der hochlöbl. k. k. Landesregierung ddo. 19ten October 1867 Z. 8207 wird der erspriesslichen Wirksamkeit des Lehrkörpers im Jahre 1867 die verdiente Anerkennung ausgedrückt. Vom 18. bis 22. November inspicirte der hoclnv. Propst und k. k. Schulrath Dr. Anton Jarz die Lehranstalt. Den 22. Februar wurde das erste Semester mit einer gesungenen heiligen Messe und Vertheilung der Zeugnisse geschlossen. Das zweite begann den 28. Februar mit einer gesungenen heiligen Messe. Am 11. April ist der hochw. Herr Franz Xaver Jelovšeg, Canonicus am Collegiatcapitel zu Rudolfswert und fürstbischöflicher Ordinariats - Commissär für das k. k. Gymnasium daselbst, gestorben und an dessen Stelle der liochw. Herr Simon Wilfan laut fürstbischöflichen Ordinariats - Erlasses ddo. 16. April Z. 493 ernannt worden. Den 6. Mai beehrte der k. k. Landespräsident Sigmund von Conrad - Eybesfeld die Anstalt mit seinem Besuche und liess sich auch die Lehrmittelsammlungen zeigen. Dem vormittägigen Unterrichte ging täglich das heilige Messopfer, das die Jugend mit Gesang begleitete, voraus. An Sonn-und Feiertagen wurde die Exhorte uni halb 8 Uhr und die gesungene heilige Messe um 8 Uhr abgehalten. Die Kirchenlieder und lateinischen Messen, die recht gut aufgeführt und etliche auch mit Streichinstrumenten sehr gut begleitet wurden, übte der Gymnasiallehrer und Organist P. Innocenz Gnidovec und nach dessen Absterben der Gymnasialprofessor P. Rafael Klemenčič mit der Gymnasialjugend ein. Die heiligen Sakramente der Busse und des Altars empfingen die Schüler fünfmal: im Anfänge, im Jänner, im März, im Mai und am Schlüsse des Schuljahres. Die dreitägigen heil. Exercitien, statt wie üblich in der Char-woche, wurden ob des angeordneten heiligen Triduums den 10., 11. und 12. März in herkömmlicher Weise abgehalten. Mit dem Lehrkörper wohnte die Gymnasialjugend den feierlichen Processionen an den Festtagen des heil. Marcus, des heil. Florian, in den Tagen der Bittwoche bei; weil am Frohnleich-namsfeste ungünstige Witterung war, wohnte die Schuljugend der heiligen Andacht, die in der Kirche abgehalten wurde, ebenfalls bei. Vom 5. bis 25. Juli wurden die mündlichen und schriftlichen Versetzprüfungen abgehalten. Am 31. Juli wurde das Schuljahr mit einem Dankamte geschlossen, worauf im Gymnasialsaale eine lateinische, slovenische und eine deutsche Rede, Gesang, Vertheilung der Prämien, Zeugnisse und Programme an die Schüler folgte. Das Schuljahr 18R9 wird am 1. October mit dem heiligen Geistamte eröffnet. Die Aufnahme in das Gymnasium findet den 28., 29. und 30. September statt. Die Schüler sind von den Eltern oder deren Stellvertretern vorzuführen und haben, wenn sie neu eintreten, den Taufschein und das letzte Studienzeugniss vorzuweisen und die Aufnahmstaxe von 2 fl. 10 kr. ö. W. für die Lehrmittel zu erlegen. X. \aiiiens - Verzeichnis* der Gymnasial - Schüler in ihrer Rangordnung am 8chliix.se des Schuljahres 1868. VIII. Gol.ja Ludwig: aus Metlika. Kinski Johann aus Rudolfswert. Bahovec Josef aus Žalina. Ivanetič Franz aus Tržič. Hrovat Johann aus St. Lorenz. Grivec Johann aus Ajdovica. Kozina Josef aus Rudolfswert. Pajek Anton aus Višnjagora. Ferlin Ignaz aus Zagradec. VII. Molek Martin aus Hine. K orbit' Anton aus Smlednik. Mikoli Franz aus Metlika. Kersnik Johann aus Rudolfswert. Bavdek Johann aus Šmarje. Leskovec Franz aus Unteridria. Haderlap Philipp aus Eisenkappel. Linhart Hermann aus Losenstein-leiten. Ferjančič Jakob aus Slap. Kaspret Anton aus Peilenstein. Meznarič Johann aus Dobova. VI. Ogrinec Josef aus Ljubljana. Šuflaj Daniel aus Žakanje. Petrič Josef aus Semič. Klein Johann aus St. Michael. Fabčič Anton aus Orehovica. Omahen Gustav aus Zatična. Classe. Omejec Franz aus Ljubljana, v. Rus Edvin aus Moravče. Gomilšek Josef aus Leskovec. Jančar Franz aus St. Cantian. Koprivec Anton aus Kopanje. Jevnikar Ignac aus Žužemberk. Pogačnik Josef aus Breznica. Zajec Anselm aus Soderšica. Stepic Anton aus Trebno. Classe. Germ Franz aus Rudolfswert. Vidic Theodor aus Rudolfswert. Skedelj Franz aus St. Michael. Koršič Michael aus Salkano. Stermole Franz aus Zatična. Brezovar Josef aus Lipoglav. Sterger Stauislaus aus St. Bar-thelmä. Pučnik Michael aus Kranj. Strah Josef aus St. Kreuz. Pavlešič Mathias Ji. aus Vinica. Peče Leopold aus Trebno. Classe. Pavlič Franz aus Glogovec. Jošt Josef aus Rudolfswert. Luzar Josef aus Rudolfswert. Zhuber Emil Edi. v. Okrog aus Litija. Geržin Mathias aus Černomelj. Trenz Franz aus St. Barthelmä. Pirec Georg aus Kropa. Koprivec Josef aus St. Veit. Fuchs Jakob aus Semič. Mayr Franz aus Rudolfswert. Ilec Johann aus Kibnica. Kotnik Franz aus Trebelno. Gapp Johann v. Tammerburg aus Rudolfswert. Vodir Marcus aus Besnica. Rifelj Michael aus St. Peter. Potočnik Benjamin aus Kranj. Mah or Johann aus St. Paul bei Pragwald. Kastelec Johann aus Metlika. Stembov Blasius aus Tomačevo. Ipavec Theobald aus Rudolfswert. Šušteršič Franz aus Toplice. Košir Emil aus Lože. Radešič Alois aus Studenec. V. Classe. Tavčar Johann aus Poljane. Modic Mathias aus Lasiče. Smola Albin aus St. Michael. Mohorčič Johann aus Rudolfswert. yjiuber Amon Edler v. Okrog aus Ljubljana. Klemenčič Ignaz aus Trebno. Leinmüller Edmund aus Zwettel. Pfefferer Adolf aus Mokronog. Plantan Johann aus Gottschee. Voglar Andreas aus Naklo. Černič Nikolaus aus Žakanje. Darovec Franz aus Ločna. Koncilja Franz aus Žužemberk. Mešiček Franz aus Heiligenkreuz. Raktelj Josef aus Ribnica. IV. Classe. Bartel Allton aus Miruapeč. Schweiger Franz aus Cer-nomelj. Bervar Johann aus Rudolfswert. Borstnar Josef aus Mokronog. Ravbar Franz aus Rudolfswert. Kožar Anton aus St. Veit. Bartel Mathias aus Mirnapeč. Kramar Johann aus Toplice. Smolnikar Franz R. aus St.Martin. Omahen Franz aus Žužemberk. Ferlič Josef aus Rudolfswert. Zajec Franz aus Belacerkev. Ziegler Josef aus Rudolfswert. Rohrmann Adolf aus Bučka. Nadrah Johann aus Višnjagora. Kutnar Johann aus St. Veit. Košiček Johann aus Žužemberk. Skušek Johann aus Rateče. Sekula Franz aus Rudolfswert. Tavčar Franz aus Idria. Kos Franz aus Ločna. Premru Carl aus Rudolfswert. III. Classe. IVeniauič Martin aus Metlika. Potočnik Otto aus Adelsberg. Šavor Johann aus Radoviča. Samide Josef aus Kinndorf. Kump Josef aus Cernomelj. Vovk Franz aus St. Michael. Lautižar Michael aus Kronau. Kovač Josef aus Žužemberk. Zalokar Ferdinand aus Metlika. Vachsel Johann aus Leskovec. Grebenec Otto .K. aus Rudolfswert. Pos Carl aus Rateče. Zorko Mathias aus Belacerkev. Jošt Ludwig aus Rateče. Vidmar Mathias aus Mirna. Rozina Hildebert aus Rudolfswert. Parkelj Johann R. aus Prečina. Vrimšak Alois R. aus Rudolfs-wert. Rajar Barthel aus Heiligenkreuz. Lapajne August aus Rudolfswert. Cereek Johann aus Žužemberk. Žvab Laurenz aus Dutovlje. Lahajner Eduard aus Ljubljana. II. Classe. Terdan Andreas aus Ribnica. Kastreuz Egid aus Cernomelj. Frančič Michael aus Ljubljana. Zaman Andreas aus St. Cantian. Seidl Ferdinand aus Rudolfswert. Rohrmann Rudolf aus Rudolfswert. Orešnik Johann aus St. Cantian. Kastreuz Franz aus Cernomelj. Rohrmann Josef aus Bučka. Gornik Marcus R. aus Metlika. Rozina Julius aus Trebno. Sturm Johann aus Metlika. Šetina Franz aus Mokronog. Vrezec Johann aus Leskovec. Žagar Johann aus Mokronog. Arkar Josef aus Žužemberk. Smerekar Ignaz aus St. Ruprecht. Škrem Franz aus Metlika. Tomic Wilhelm aus Rudolfswert. Režek Georg aus Radoviča. Dular Franz aus Prečina. Leske Ferdinand aus Pettau. Stermole Franz aus St. Veit. Sattner Wilhelm aus Rudolfswert. Makuc Johann aus Mokronog. Kolar Franz aus Trebno. I. Classe. Meglit* Josef aus St. Michael. Anžiček Ferdinand aus Sanct Ruprecht. Ivanetič Maximilian aus Ra- dolica. Streiner Anton aus Trebno. linear Julius aus Rudolfswert. Forkek Johann aus St. Michael. /amida Mathias aus Toplice. Luber Josef aus Wien. Starič Josef aus Trebno. Jenič Alois aus Rudulfswert. Zurc Franz aus St. Lorenz. Malenšek Martin aus Semič. Smola Otto aus St. Michael. Wunder Franz R. aus St. Kreuz bei Krakau in Polen. Smola Emil aus St. Michael. Koltnan Friedrich aus Radolica. Gregorič Johann aus Rudolfswert. Skaberne August R. aus Rudolfswert. Gregorič Franz aus St. Bar-thelmä. Rozina Victor aus St. Michael. Merhar Maximilian aus Verhnika. Medved Franz R. aus Graz. Zajec Josef aus St. Veit. Ritter v. Fichtenau Toussaint aus Rudolfswert. Stopar Anton aus St. Veit. Škerjanec Johann aus St. Veit. P. Ignaz Staudaeher.