<5 ^ -Ms«. ^ ^HM^ R84K. VW8W3 Ä^n 2^. .?änn<^. _____ Neiseplan. I^as wäre so meine Freude, Zu wandern von Land zu Land Und überall zu weilen, Bis ich was Liebes fand; Und was ich fand, das genoß, ich Mit unbekümmertem Sinn, Und gäb'< in süßem Vergessen > Mich meinem Entzücken hin. Dann schnell — o schnell von hinnen, Nock eh' was Trübes kam. Und meiner glänzenden Freude Den lieblichen Schimmer nahm! Nach Art der klugen Schwalben, Die munter wandern und ziehn'. Und wenn sie den Herbst wo ahnen. Noch eh' er erschien, entflieh'». Nach Art der klugen Schwalben, Die wissen, wo Frühling ist. Und merken, auf welche Gipfel Sein lauer Odem vergißt. Doch ack>! wer läßt m i ch ahnen , No mir was Liebes keimt? D'rum hab' ich auf meinein Wege Viel Liebes sckon versäumt. Doch ach! wer läßt mick ahnen. Wenn mir was Trübes erscheint? D'rum hab' ich auf meinem Nege Schon manche Thrän« geweint! — Ioh Gabr. Seidl. Der Schein trügt. Aus dem Französischen. Von M> Th. M i d y. ^Vegen Ende des Jahres 1669 begab sich ein junger Mann von guter Familie aus Chartrcs nach Paris, um sich um eine Stelle zu bewerben, deren Gewährung vom Marquis v. Baville, erstem Präsidenten von Lamoignon abhing. Ueberbringer eines Briefes von seinem Vater, der einst diesen unbescholtenen und würdigen Beamten kannre, war unser Held nicht ohne einige Unruhe über das Resultat seiner Reise, weil er wußte, daß ein so hochgestellter und beschäftigter Herr andere Dinge zu thun hatte, als solchen unbedeutenden Personen Audienzen zu bewilligen und sich alte Bekanntschaften in's Ge-dächtnisi zurückzurufen. Aber das ist gleichviel, tröstete sich G o- >efroi-Laurent, ich gehe nach Paris, um immer dort zu >leiben, meine Börse ist derart gefüllt, um drei Monate be-piem leben zu können und Dank dcn Empfehlungsbriefen, die ch an mehrere gute Häuser der Weltstadt habe, werde ich nütz. iche Bekanntschaften anknüpfen können. Ich werde mich bestreben, mich irgend einer einflußreichen Person unentbehrlich >der wenigstens angenehm zu machen, durch Artigkeit, Gefällig.-keit und Aufmerksamkeit, und hierin bin ich mächtig unterstützt durch mein hübsches Aussehen, mein glückliches Temperament und durch lebhaften Geist. Aus diesem Selbstgespräch kann man entnehmen, das; es dem jungen Godefroi nicht an Sicherheit und noch weniger an Eitelkeit fehlte; außerdem war er aber ein sehr verbindlicher und gebildeter junger Mann und hatte das Herz am rechten Flecke. Leider hatte er indes; einen falschen Begriff von der Welt, die er qar nicht kannte, und die ihm eine Lection schuldig war, und man wird bald sehen, daß diese Lehre als Ergänzung seiner Erziehung nicht lange auf sich warten ließ. — Einen Tag nach seiner Ankunft in Paris begab sich unser Held in das Hotel, das der Präsident von Lamo igno n bewohnte, nachdem er sich gewaschen, parfumirt, frisirt und angekleidet, alles natürlich nach der neuesten Mode und nach dem letzten Geschmack, um sich der Mission zu entledigen, mit der ihn sein Vater beauftragte. Unglücklicherweise war es ein Sonntag, ein Ruhetag für Alle ; der Herr Präsident war abwesend und Alles, was der Schweizer dem mißgestimmten Besucher sagen konnte, war, das; der Marquis v. Baville wahrscheinlich in Auteuil sich befinde. — Von der Furcht eingenommen, nicht das zu erhalten, was er wünschte, nahm Godefroi, um seiner Unruhe so bald als möglich em Ende zu machen, eine Chaise, und lies; sich nach Autcuil führen, indem er seinem guten Stern vertraute, der ihn dort dem Präsidenten von Lamoignon entgegenführen würde. — In diesem: kleinen Dorfe, dein Lieblingsorte der damaligen großen Geister, wurde gerade das Fest des Ortsheiligen gefeiert und groß war die Anzahl der Spaziergänger. Ganz Paris war dort versammelt; auch hatte unser junger Mann, geblendet von dcn Diamantenstrahlen so vieler schönen Damen und berauscht vom süßen Parfüm, welches so viele reizende Toiletten um sich verbreiteten, keine andere Sorge, als sich zu bewahren vor dcn Ellbogcnstößen der Bauern, Bürger, Ritter und Höflinge, welche den Ort bedeckten, wo er thörichterweise hoffte, Herrn v. Lamoignon zu begegnen. 30 Schon war er bereit, aus Mangel an Unterhaltung nach H>aris zurückzukehren, als ein großgestalteter junger Mann, von gutem Aussehen und elegant gekleidet, und der den großen Herrn eine Meile weit riechen ließ, sich auf einen leeren Sitz neben G ode fr oi niederließ. Eine Bewegung, die er machte, «m sich zu setzen, warf den Hut des jungen Laurentzu Boden und als sie sich beide bückten, um ihn aufzuheben, begann ein gegenseitiger Sturm von Höflichkeiten, Entschuldigungen' und Danksagungen und die Conversation begann. Der Unbekannte sprach in gewählten Worten, hatte einen lebhaften Geist und kaustischen Witz. Er entlockte unserm Land-junker manches Lächeln, der sich ob dieser Begegnung nicht genug Glück wünschen konnte und alle seine Traume, mit Hilfe dieses jungen Edelmannes, schon verwirklicht wähnte. Sie fingen an, die sie umgebende, glänzende Gesellschaft die Revue passiren zu lassen; der Eine, der sich bloß darauf beschrankte, um zu fragen, der Andere gefällig und leicht zu antworten, indem er die Biographie eines jeden Spaziergängers beschrieb, und es gab nicht Einen, den er nicht vollkommen kannte. Bezaubert durch die Courtoisie seines Cicerone, bar ihn Godefroi, im schönsten Theile von Auteuil einige Erfrischungen anzunehmen; dorr angekommen, fragte er ihn, ob er in die Stadt zurückkehren wolle, und war auf dem Eulminationspunkte derFreude, aufseineBejahung ihm dieHalfte seiner Chaise anbie-ten zu können. »Ich werde heute Abend im Hotel erwartet," war die Antwort von dem Gefährten Go d efro i's, der sich im voraus schon in der Familie seines Freundes eingeladen, gut auf-genommen und verhätschelt sah. Während des Weges aber machte dieser gar keine Miene, ihm seine Adresse zu geben, oder ihn zu sich einzuladen, und es war Godefroi, der ihm schüchtern die Wohnung anzeigte, wo er in Paris abgestiegen und wo er den Erfolg seiner Schritte beim Marquis von Vaville erwarten wollte. — »Wenn Sie beim Herrn v. Lamoigno'n ein Anliegen haben," antwortete der junge Mann mit Gönnertone, »so können Sie sich an keinen Bessern wenden, als an mich — auch werde ich ihm morgen alles Gute berichten, was ich über Sie weiß." — Godefroi erschöpfte sich in Danksagungen, die sich bis zum andern Tage vervielfältigt hätten, wenn ihn nicht der Unbekannte ersuchte, die Chaise still halten zu lassen, indem sein Hotel bereits in der Nähe wäre. Nachdem er allein war, dankte Godefroi seinem guten Sterne, ging frohgelaunt nach Hause und beschloß am andern Morgen Denjenigen zu besuchen, den er besonders zu seinem künftigen Gönner erlas, Dank der Vermittelung seines neuen Freundes. Der Unbekannte hielt auch richtig Wort, denn die erste Person, die Godefroi begegnete, als er in den Salon des Magistratsherrn eingeführt wurde, war der junge Mann, mit dem er gestern in Auteuil' ein Freundschaftsbündnis) geschlossen. Der junge Mann sprach leise mit einem einfach gekleideten Greise, den Godefroi für einen Theil der Dienerschaft hielt; er beeilte sich, seiner neuen Bekanntschaft die Hand zu drücken, und sich zum alten Manne umwendend, rief er aus: »Sie erlauben wohl, Herr Intendant?" denn er glaubte ihm mit diesem Titel viel Ehre zu erweisen. Der Greis lächelte sanft, winkte ihm mit der Hand, sich ein wenig zu entfernen und setzte die Unterhaltung fort, die Godefroi's Ankunft unterbrochen. — »Mein Herr," sagte er hierauf zu Letzterem, »ich bin Herr v. Lamoignon; man sagt mir, Sie hätten eine Bitte an mich, setzen Sie sich, erklären Sie sich und seyen Sie überzeugt, daß ich in der Laune bin, mich Ihnen angenehm zu machen und," setzte er lachend hinzu, »den warmen Empfehlungen des Henn Georges alle Ehre anzuthun." Bei diesen Worten deutete der Marquis v. Baville mit der Hand auf Denjenigen, der sich zuGod e-froi's Beschützer aufgeworfen und der nach diesen Worten augenblicklich den Salon verließ. Durch seinen Mißgriff, in Betreff des Herrn v. Lamoignon, in Verlegenheit gebracht, glaubte Godefroi sich mit der Ausrede zu helfen, er habe den Herrn Marquis von Baville nichr genau betrachtet, als er ihn für seinen eigenen Intendanten hielt, und um zu beweisen, daß er ein großer Physiognomiker wäre, kramte er eine Fülle von Gemeinplätzen aus über die Anmuth, Noblesse, über den Geist und die Liebenswürdigkeit, die er beim ersten Anblick in der Person des Herrn Georges herausgefunden und der glücklicherweise fügte er hinzu, einer der intimsten Freunde des Herrn v. Lamoignon ist. Nach dieser Tirade zog er den Brief seines Vaters aus der Tasche und überreichte ihn Herrn v. Lamoignon. Dieser entfaltete ihn und las nur jener wohlwollenden Miene, die ihm eigen zu seyn schien. »Herr La u-rent," begann er hierauf, »Sie sind ein wenig leichr, Sie schließen sich zu schnell an, ohne zu wissen, an Wen, und das ist ein Fehler; aber Sie sind der Sohn eines rechtschaffenen, einfachen und tugendhaften Mannes, und ich glaube, daß Sie auch einst alle diese Eigenschaften vereinigen werden; Sie sollen das Amt erhalten, das Sie wünschen, ich beanspruche keinen Dank, denn es ist an mir, Ihnen verbindlich zu seyn für die hohe Verehrung, die Sie meinem Kammerdiener Georges zollen, der zwar ein ordentlicher Junge ist, dessen einzige Untugend aber in einer ziemlichen Dosis Zuversicht besteht, wie Sie haben entnehmen können, und den Sie gestern bewirthet und mit allerhand Aufmerksamkeiten erfreut haben. Nun! Sie schweigen?" setzte Herr von Lamoignon hinzu, indem er dem jungen Godefroi väterlich die Hand reichte, »grollen Sie dem Himmel, daß er Ihnen außer einem liebevollen Freunde, den Sie von nun an in mir finden, und einer ehrenvollen Stellung, eine kleine Lehre gegeben? Sie kennen doch das Sprichwort: »Zu viel des Guten schadet nicht!" (Spiegel.) Der Sänger in der Wache. Es war in jener schönen Zeit des völligen Vertrauens, als die Sicherheits-Commitye in Paris befohlen hatte, es dürfe Niemand Abends ohne eine Karte, auf der sein Name, Vorname, Stand und Wohnort angegeben war, sich auf der Straße blicken lassen. Der berühmte Sänger Garat war eben aus einem Concerte gekommen, in 31 — welchem seine wunderbar schöne Stimme einen unerhörten Enthusiasmus erregt hatte, als er sich plötzlich durch ei» brutales „Wer da!" angerufen hörte. »Gutfreund!"entgegnetederKünstlerzusa!n>nenschreckend. »Gutfreund! Was soll das heiße»? Will der »Bürger" euch nicht zur Kehle heraus?" »Wenn's Euch lieber ist, meinetwegen ! Also ein Bürger!" »Eudlich!" brummte der dienstthuende Narional-Gar-den-Corporal, »das Wort scheint Euch nicht geläufig, Ihr kommt mir verdächtig vor, wo ist Eure Karte?" Garat suchte in allen Taschen darnach. »Ich wette, er hat keine!" meinte der Patrouillen-Führer. »Die Wette habt Ihr gewonnen," entgegnete lächelnd der Angehaltene, »sie ist zu Hause liegen geblieben." »Dacht' ich's doch gleich! Das sind Finten! marsch auf die Wache!" »Sachte, saHte,' Ihr Herren, ich hoffe, ich werde Euch der Mühe überheben, wenn ich meiuen Namen nenne, der ist mehr werth, als eine Karte. Ich bin kein Unbekannter, kein Landstreicher — ich bin Garat!" »Garat!" wiederholte der Corpora! ungläubig, »laßt Euch doch einmal näher betrachten!" Er hob die Laterne, ließ den Schein des Lichtes einige Momente lang auf allen Einzelnheiten von Garat's Gesicht herumspazieren, und sprach dann, die Laterne aus der Hand fetzend: »Ihr seyd's nicht, sag' ich Euch!" »Was, ich wäre nicht ich selbst? — nicht übel, meiner Treu'! Ihr kenut mich nicht, das ist die Sache!" »Euch kenne ich nicht, das weiß Gott. Aber den großen Sänger kenne ich, den habe ich im Theater gehört, das seyd ihr nicht, der sah anders aus. Also keine Umstände — auf die Wache zum Officier!" — Garat ereiferte sich vergebens, aller Widerstand, alle Betheuerungen waren fruchtlos, er mußte der Patrouille folgen. Als man in das Wachtzimmer vor den Lieutenant getreten war, fiüsterte der Corporal diesem emige Worte in's Ohr, worauf er den Arrestanten anfuhr: »Sie wagen es, sich für den großen Künstler, den Sänger Garat, ausgeben zu wollen?" »Das thue ich nicht, mein Herr! Ich sage Ihnen, ich bin Garat." »Unglaublich dreist," erwiederte der Officier. »Sie werden uns nicht überzeugen, müssen also hier bleiben, oder -^ ein Mittel haben Sie, sich zu legitimiren. Singen Sie. Es gibt in Paris nicht noch eine Stimme, wie die Ga rat's — an der Stimme muß man den Künstler erkennen." Was wollte Garat thun? er sang eine Romanze. Die ganze Wachtstube applaudirte, der Corporal am lautesten; dann rief er: »Er singt schön, doch ist es Garat nicht." Dieß reizte den Künstlerstolz des Sängers, er sang ' eine zweite Romanze und endlich mit allem Ausdruck des Gefühls die Arie aus der »Zauberfiöte." Ein donnerndes Bravo ertönte, die Gardisten drang» ten sich um ihn, die Pfeifen waren erloschen, man erdrückte ihn fast vor Wohlwollen und Bewunderung. Da nahm der Officier das Wort: »Sie sind in der That der unvergleichliche Künstler, wir haben Sie nach den ersten Tönen erkannt, wir konnten uns nur nicht das unbeschreibliche Vergnügen entsagen, noch etwas von ihrer Wunderstimme zu vernehmen." »War mir angenehm, Ihnen Freude gemacht zu haben, meine Herren," erwiederte Garat, — »doch will ich in Zukunft lieber — die Karte zu mir stecken!" Local - Fresken. v. Vaterländische Flora.*) Es dürfte die Freunde der Pflanzenkunde vielleicht interessiren, über die diesijährigen von einem gewöhnlichen Winter ganz abweichenden Vegetationsverhältnisse einiger Pflanzen, die ich im Laufe dieses Winters theils im botanischen Garten, theils in der Umgebung von Laibach genau beobachtet habe, etwas Näheres in diesem Blatte zu lesen. Als Beweis unserer milden dießjährigen climatischen Zustande führe ich vorerst einige Pflanzen an, die bei dem Eintritts jedes strengeren^Winters vor Milte ersterben, heuer aber seit dem Sommer bis auf den gegenwärtigen Augenblick in der Blüthe stehen, als: Myreul-illli» »nnua, jahriges Bingelkraut, Vsronica Illixli»,i,nii, Burbaums Ehrenpreis, Vvi'onioa Iiedkl'Nl'olig, epheublätteriger Ehrenpreis, Ilßlli» z,«r6nm«, ausdauernde Maßliebe, seneeio vul^a-r,'8, gemeines Kreuzkraut, ^ik^aria sempoi'llal'ßn», immerblühende Erdbeere und I^ammm mgculgwm, gefleckter Bienensaug. — Nebst den angeführten fand ich auch einige Frühlingspfianzen bereits im Monate November in der schönsten Blüthe vor, nämlich: ?rimul» aemilis, stängel-lose Schlüsselblume, ?nI^A»1» l)l>»in»I)uxu8, burbaum-blätterige Kreuzblume und klilmonari» nNiein»!l8, gebräuchliches Lungenkraut. Folgende Pflanzen, deren Blüthezeit erst in die Monate März und April fallt, kündigen uns den Frühling und die Wiederbelebung und Auferstehung der lieben milden Natur schon jetzt an, denn ich habe sie theils am Laibacher Schloßberge, theils im k. k. botanischen Garten zu Laibach in der ersten Hälfte des laufenden Monates Jänner in der Blüthe gefunden und beobachtet: (3g-lanllm« nivali», gemeines Schneeglöckchen; ?6t2«it6« ni-vsu8, schneeweiße Pestwurz; Nrica o»rne2, fleischfarbiges Heidekraut; Nkileliaru» ni^or, schwarze Nießwurz; Nelle^ lioru« virilii», grüne Nießwurz und vaplins MkLorsum, gemeiner Seidelbast. — Auch I)»p!m6 Ll»^n)»na hat bereits seine Blüthenknospen entwickelt u nd /'wird nach ^wenigen Tagen im botanischen Garten zur Blüthe kommen; besonders schön wird sich diese Pflanze in ihrer eigentlichen ') Dem Gefertigten wurden sämmtliche hier bezeichnete Pflanzen in ter Blüthe überbracht und vorgewiesen. Leop. Kordesch. - '32 Heimat, am Lorenzibcrge bei Billichgratz den Blicken des Naturfreundes darbieten, wo ich dieselbe vor einigen Jahren in großer Menge gesehen und beobachtet habe. Andreas Flcischmanü, Hunst- und botanischer Gärtn,r am Lyceo zu Laibach. Feuilleton. (Vosco.)Wie die Theaterzeitnng berichtet, istBosco am 17. Jänner Abends in seiner Wohnung im Gasthofe „zum Erzherzog Karl" von einem Ilnglücke betroffen worden, das ihn beinahe ums Leben gebracht hatte. Bei der Probe eines neuen Erperiments kam er mit einer Rakette einem neben ihm stehenden Lichte zu nahe, die Rakette entzündete sich, die Funken sielen in ein auf dein Tische stehendes Kästchen, in welchem noch mehr als 300 Rakecten lagen, und diese flogen mit einer so fürchterlichen Erplosion auseinander, daß sie alle Fenster zerrissen und die Thüren des Nebenzimmers zersprengten. Bosco wurde betäubt. Er ist im Gesichte und an der rechten Hand durch das Feuer beschädigt. Das; das Hütel „zum Erzherzog Karl" in einem Nu von unzählbaren Menschen umringt wurde, versteht sich fast von selbst. Auch boten viele edle theilnehmende Personen, an welchen es in Wien nie fehlr, Bosco ihren Beistand an, wodurch er tief ergriffen wurde. Er wird wohl einige Zeit leidend sein Schmerzenslager nicht verlassen können, aber sobald er wieder hergestellt ist, seine Vorstellungen im Musik v e r e i n s s a a l e fortsetzen. (Sicherung von Vriefen.) Wir lesen in der Thea-terzcitung: Das; die a^lf g ewöhnliche Arr durch Siegellack geschlossenen Briefe ohne Verletzung oder mit Wiederherstellung des Siegels geöffnet und wieder geschlossen werden können, ist eine bekannte Sache, so auch, daß Briefoblatten der Erweichung durch Wasserdämpfe nicht widerstehen. Durch Anwendung der nachverzeichneten, sehr einfachen Methode aber wird es ungemein erschwert, einen geschlosseneil Brief zu lesen, ohne ihn zu — zerreißen. Man schließe nämlich den Brief auf gewöhnliche Weise mittelst einer Oblatte, unter Anwendung eines starken Druckes oder Schlages. Nachdem die Oblate wohl trocken geworden, durchsteche man sie an mehreren Stellen mit einer Nadel und siegle dann darüber mit recht heißem und sehr tropfbar-slüssig angewendeten: Siegellack. Weder die erhitzte Uhrfeder noch Wasserdampf wird gegen diesen Verschluß etwas auszurichten im Stande seyn. (Die Vorhallen iu den Theatern.) Die »Oesterr. Blätter für Literatur und Kunst" (Nro. 109 v. I.) besprechen die Statt gefundenen Verbesserungen und Verschönerungen des Schauspielhauses an der Wien, und bezeichnen als einen Hauptmangel aller Theater der Residenz, daß es dort an geräumigen Vorhallen (l<'<))'«r), wo man vor Wind und Wetter geschützt, den Wagen erwarten könnte, gebricht, und daher, wenn es regnet, erst vor der Thüre, auf offener Straße, den Regenschirm aufspannen, und nicht trocken in den Wagen steigen tonne. »Diese Uebelstände" — heißt es wörlich —-„fallen dem Einheimischen weniger auf, er ist daran gewöhnt, aber man muß die Fremden hören, man muß sich erinnern, wie man es selbst anderwärts gefunden hat, man muß nur an die Theater, selbst des zweiten Ranges, in Italien denken." (Meteor.) In Gratz zeigte sich am 25. December, Abends um 7 '/^ Uhr, am nördlichen Himmel ein prächtiges Meteor, welches als große, hell leuchtende Kugel erschien, sich im Sinken vergrößerte und ausdehnte, und in der Gegend des Rosenberges unter großem Getöse zerplatzte. Die dabei verbreitere Helle glich der des Tages. Papierkorb des Amüsanten. Das „Knorville Register" meldet unter den Heiraths-Anzeigen auch folgende wahrhaft antcdiluvianische: Mr. Frederik Puls, 102 Jahre alt, heirachete Misi Dorcas Mauvan, 33 Jahre alt." — Wie lange gedenkt wohl dieser „Puls" noch zu schlagen? — Der Besitzer einer Branntweinbrennerei hörte zu seinem Schrecken, der Ortspfarrer wolle gegen das Branntwcintrinken predigen. Er eilt zu ihm und beschwört ihn vergebens, davon abzustehen. „Nun, so erzeigen Sie mir den einzigen Gefallen, mit den Mäßigkeitspredigten so lange einzuhalten, bis sich wenigstens mein neu angeschaffter Brcnnapparat ausgezahlt hat." — Mehrere Xan tippen hatten jüngst wo eine Versammlung veranstaltet. Der Zweck derselben war, auch für einen bösen Mann irgend einen Na inen aus der Geschichte aufzustöbern. Welche namenlose Kränkung aber bemcistertc sich Ihrer, als sie — keinen auffinden konnten! — Interessante Nenigkeit. HerrDöbler, der europäisch berühmte, physikalische Künstler, wird zuverlässig im üaufe dieser Woche hierorts eintreffen, um nuf seiner Durch« reis, »ach Italien auch in unserm Theater seine bewunderungswürdigen Nebelbilder («ü^^ulviü^ vit^v,,) zu producircn. Da bei allen zehn Pro» ductionen, die er jüngsthin in Gratz veranstaltete, das dortige Schauspielhaus überfüllt w,ir, welcher Fall, dem Vernehmen nack, jetzt in Klagenfurt Statt findet, so darf Herr Döbler an der Theilnahme unserer Kunstfreunde wohl auch »ichl zweifeln. Theater in Laibach. Donnerstag am 22. Jänner: „Der Bräutigam aus Menko," Lustspiel in fünf Acten, von H. Elauren. Möge Herr Clauren durch seine Romane auch noch so sehr bei denTonangebern der jetzigen Literatur außer Lours gerathen sey»» welches Schicksal er gewissermaßen auch wohl verdient, so muß man das in Nede stehend,-Lustspiel dcnnock zu den besser« deutschen Lustspielen rechnen, die sicli durch alle Zeiten auf der Oberfläche des Nepertoirs erhalten. Die zwei Hauptrollen des Stückes (Don AlonzO Montequilla und Tuschen) waren in den Händen des Herrn Seiner und > der Dlle. Etterich. Ersterer war nichts weniger, als glücklich, da ihn nicht nur das Gidäcklniß oft treulos im Stiche ließ, sondern auch die Auffassung dieses Charakters dadurch verfehlt erschien, taß Herr Zeiner die Rolle in der Manier dcr Naturburschen darstellte, da Don Alonzo doch nichts weniger als das, sondern ein g,reister, erfahrener, feingebildeter Mann ist, DU«, Elterich war dieszmal unübertrefflich, die Rolle war ihre beste disl,ergesehene; einstimmiger, öfterer H.rvorruf belohnte sie. Herr Köp p l, als Graf Prahlenstcin, war sehr brav, ingleichen Dlle. Spengler und Mad. L u b e ck. als seine Töchter Isabella und Euphrosine. Die übrigen Rollen waren entsprechend besetzt und lobensw.rth ausgeführt. Die Vorstellung erfreute sick vielen Beifalls. — S a m st a g am 24, Jänner, die Wiederholung des Possenspiels : „Zeitgeist" von Raupach —Könn« tag «m 25. Jänner; , und zwar zum Vortheile des Herrn Schmidt, Statt, Da die Wahl dieses Stückes eine glückliche genan„t werden kann, so läßt sich bei dem Umstände, daß die Vorstellung übrigens zum Vortheile eines unserer bessern Schauipielmilgliedei bestimmt ist, ein zahlreicher Zu« spruch hoffen Verleger: Igna; AloiS Edler v. Klein m ayr.