Pchrtftlett»««. »,tvb«»«aan Cobs- ». if« erteil »»» 11—1« nt« Ptttn. toaM4tt1Kn mttun MM n ni4|«* HSH.HOU Kerwattung^ 9fatbbau#(taiTr Nr. 9 (fcmmncr'ltSfl ve,ua»I»c»t»i,u»gr«i Dar» ti« Vost bnogen: t>t so «aimmtta ... ii. 6*4o &«« < illt aitt JaCtBaat tn'« H»u«: tnoMitia ...... — »-> SUrtchä)(tf ... I. 1*50 {•tblQtig ...... » — »,»«»»rs, . . , f. f— «itt'l «u«l»ad ctUJbf n nq »„ um luti)»«» twntmajUBtiiitei n. « Wtijdcltcte Ikoaatmcai* Idlcn bi» |i( ablKlkcUam. Kr. 93. HiM, Ponnerstag, 16. Kovemöer 1899. 24. Jahrgang. Z)ie Wirkung der neuen directen ^ersonallienern. Seit 1. Jänner 1898 ist das Gesetz über die Ziesoim der directen Personalsteuern in Wirksam-teil und e« läsSt sich daher heule schon »in ziem-lich sichere» Urtheil über die Wirkung dieser Re-sorm fallen. Man glaubte seinerzeit, mit dieser Eteuerreform den Steuerträgern eine Erleichterung zu gewähren; die Umständlichkeit in der Vorschrei« düng der neuen Steuern, die hieraus sich ergebende »ielfache Belästigung de« Steuerträger», der all» phrlich der Steuerbehörde eine Reihe von umständ« lilhen Erklärungen vorlegen muss, welche er oft fu nicht imstande ist, selbst zu verfassen, hat eS »der mit sich gebracht, dass diese Steuerreform uofjl nirgend« als Erleichterung empfunden wird ub dass selbst diejenigen, deren Steuerleistung durch die Reform nicht erhöht wurde, die Rückkehr zum »heren Zustande vorziehen würden, nur um den viel-itn Belästigungen und Erklärungen, Fassionen, >«weifen ic. auszuweichen. Zeit ist Geld. Die zeitraubende Umständlichkeit In der Steuererhebung wirkt daher wie eine Steuer-^«rhöhung. Wenn man den Steuerträger zum Zwecke Feststellung der Steuer nöthigt, Gänge oder !ze Reisen zur Steuerbehörde zu machen und «stündliche schriftliche Erklärungen abzugeben, im Verfassung vielen Steuerträgern gar nicht Möglich ist, so erschwert man ihm die Steuerlast gleicher Weise, als ob die Steuer erhöht würde; >d manche würden geradezu eine größere Steuer« lng den mit der Steuerseststellung verbundenen ährenden Belästigungen vorziehen. DaS hier Gesagte gilt ebensogut von der neuen »ßaoerb steuer wie von der neuen Personaleinkom-«»steuer. Bei der letzteren hat man dem HauS-tefitzer, der ohnehin schon mit der HauSzinSsteuer mt Umlagen schwer belastet ist, noch die Func« « eineS SteuererhebungSorgane« auferlegt. Er Schillers 140. Geburtstag. Im August dieses Jahres wurde der 150 Ge« itttag Goethes, des Propheten der Schönheit, ^iert. Am 10. November begieng das deutsche rit den Gedenktag der Geburt eines zweiten Kaisers Reiche der Dichtkunst, Friedrich Schiller», des IkäigerS deS Idealismus, der Freiheit. Denn zwei |£:im allererster Größe sind ja neben einander Himmel deutscher Dichtkunst, deutschen Geistes-n« aufgegangen, und aufgegangen unter Zeit« ständen, die nicht» weniger al» günstig zur Ent-| Btcktung von GeisteSheroen geeignet schienen. Denn brach lag in der Mitte de» vorigen IgahrhundertS jeder SchöpsungSirieb, zersplittert daS Itaitiie Vaterland in Hunderte von kleinen Defpo-lim. die Unterthanen geknechtet von ihren Fürsten, w Lauern Leibeigene ihrer Gutsherren, das ganze Ileich der Spott und Hohn des Auslandes. Der IltsoluliSmuS Ludwig XIV., deS ErdengotteS, der, »»khiillt in eine Wolke von Weihrauch, nur die |iscke seiner Perrücke zu schütteln brauchte, um dem »»ze» Erdenrund« Furcht und Besorgnis einzu« Wen. hatte an den Höfen der Hunderte von Fürsten |«l) gürftleinS deS Reiches, von hoch oben ange-folgen bi« herab zum letzien ReichSritter, Nach-IÜf«r: denn bat Gespenst deS heiligen römischen |B«M deutscher Nation gieng ja noch um und ibU dtui Reiche Athem und Bewegung. Und wie rS mit der kulturellen Entwicklung auS? Noch muss alljährlich einen „HauSbogen" vorlegen mit den Personalien aller Hausbewohner und womög-lich auch mit der Angabe ihres Einkommens. Die Dienstgeber werden nicht nur als SteuererhedungS-, sondern auch alS SteuereinhebungSorgane benutzt. Sie haben nicht nur die Bezüge ihrer Angestellten zu fatieren, sondern auch von ihren fest Angestell-ten, ja sogar von den eine Versorgung Genießenden die Steuer in Monatsraten einzuheben und an da» betreffende Steueramt abzuführen. Ist der Angestellte oder Verforgung»berechtigie an einem anderen Orte wohnhaft, so muss nichtsdestoweniger die Steuer allmonatlich an das dortige Steueramt eingesendet werden. Aus diese Weise müssen oft wegen Beträgen von 30 bi» 40 kr. allmonatlich eine oder mehrere Expeditionen an da» Steueramt gemacht werden. Tann kommt die jährlich» Einkommensteuer-fafsion mit ihren vielen Rubriken und Claufeln, in deren volles Verständnis wohl die meisten Steuer-träger noch nicht eingedrungen sind. Der Gewerbetreibende hat außerdem noch jedes zweite Jahr eine umständliche Fassion über sein Gewerbe anzulegen. Hat er dann noch daS Glück, in eine Steuercommission gewählt zu werden, so muss er ohn« die geringste Vergütung seiner Reise« testen und de« Zeitauswande» Tage und Wochen opsern, um die Geschäfte der Steuerbehörde zu besorgen. So sieht e« mit der neuen Personaleinkommen-steuer und Erwerbsteuer au«. Sie sind doktrinäre theoretische Schöpfungen, welche sich vielleicht in einem Lehrbuche der Finanzwissenfchaft gut aus-nehmen würden, aber viel zu wenig den Bedürf-nissen deS Lebens Rechnung tragen und daher schon heute überall als eine Erschwerung gegenüber dem früheren Zustande empfunden werden. Die Steuerreform hat un» aber noch mit einer dritten Steuer, der Rentensteuer beschenkt. Da» ist keine doktrinäre, sondern rein fiScalische Steuer. E» gehört loderten die Scheiterhausen, denn noch im Jahre 1749, dem Geburtsjahr Goethes, wurden in deut-schen Landen Hexen verbrannt, zuletzt in Würz-bürg, wo eine arme 70jährige Nonne alS letzte Hexe auf deutschem Boden den Scheiterhaufen bestieg. Der krasseste Unglaube, die frivolste GoneSleugnung gieng Hand in Hand mit dem ödesten Aberglauben; ein Gaukler wie Cagliostro führte an fürstlichen Höfen die Gebildetsten der Nation, Adel und ge-lehrte Philosophen, mit Gefpenstercitierungen und Zauberkünsten, über die heute jeder Schulbube spottet, an der Nase herum. Trotzdem bereitete sich um die Mitte des JahrhunderS bereits jene mar-kantest« Wendung der Weltgeschichte vor, welche über den Bastillensturm, den Opfertod de« gutmüthigen XVI. Ludwig» und der Tausende auf der GuiUo-tine Hingeschlachteten der „großen" 1739er Revo-lution zum .ausgeklärten Despotismus" und schließ-lich zum EonstiiutionaliSmuS im modernen Sinne des Wortes sührte. DaS war die Zeit, in welcher der Welt jener Unsterbliche geschenkt wurde, dem die deutsche Nation, ja, welchem die Menschheit eine nie abtragbare Summe des Dankes schuldet. Als Johannes Scherr im Jahre 1859 anlässlich der 100. Wiederkehr de« Geburtstages Schillers das Prachtwerk „Schiller und seine Zeit" erscheinen ließ, sagt er in der Ein-leitung: „Einem großen und guten Manne, dem gtliebtesten der vaterländischen Herren, versuche ich ein Denkmal auszurichten — ein Denkmal dankbarer zum ABC der Finanzwissenschast, das« die Renten-steuer immer vom Gläubiger auf den Schuldner überwälzt wird. Die Rentensteuer wirkt daher wie eine Erhöhung de« Zinsfußes. Wirklich haben alle Sparkassen die Rentensteuer ihrer Einleger aus sich genommen und im Wege einer Erhöhung de» Zins-fuße» auf ihre Schuldner überwälzt. Die Liberalen, welche sich seinerzeit in ihrer doktrinären Verbohrtheit auf diese Steuerreform so viel zugute thaten, sind heute mäuschenstille hierüber geworden. Noch größer ist aber hiebei da« Ver-schulden der Clericalen. Diese haben seinerzeit die Mängel der Steuerreform sehr gut eingesehen; es wären leicht, die hierauf bezüglichen, damaligen Artikel der clericalen Blätter herauszufinden; die Clericalen haben aber trotzdem, also gegen ihr besseres Wissen für die Steuerreform gestimmt, weil sie unter alten Umständen gehorfame Diener der Regierung sein wollen und daher bei jeder Ge-legenheil daS wirkliche Interesse deS Volke« er» barmungSloS preisgeben. politische Ilundschau. Zur Aliänderung des § 14. Von Seile der Linken wurde ein Antrag auf Abänderung des § 14 eingebracht; demnach würde der § 14 folgenden Wortlaut haben: Wenn sich zu einer Zeit, zu welcher der ReichSrath nicht versammelt ist und nach den obwaltenden Um ständen wegen Gefahr am Verzüge nicht rechtzeitig versammelt werden kann, infolge von Elementarereigniffen, Seuchen, Krieg oder inneren Unruhen, die während der letzten ReichSraihstagung nicht vorherzusehende Nothwendigkeit unaufschiebbarer Anordnun-gen herausstellt, zu denen verfassungsmäßig die Zustimmung des ReichSratheS erforderlich ist, so können solche Anordnungen durch kaiserliche Ver-ordnung mit provisorischer Gesetzeskraft erlassen werde», insofern« dadurch weder eine Abänderung der StaatSgrundgesetze, noch eine dauernde Belastung des SlaalSschatzeS oder eine Veräußerung von Staats- Ehrsurcht, aber auch geschichtlicher Treue und Wahrhaftigkeit. Blinde Bewunderung, sclavische Vergölte-rung liegen mir ferne; denn ich sühle, dass Wahr-heit der einzige Maßstab ist, welcher an wirkliche Größe gelegt werden darf. Der gemachten mag Wohldienerei frommen, die echte wird dadurch er-niedrig». Wenige, sehr wenige Gestalten haben so gering« Ursache, wie Friedrich Schiller, die tageS-helle Beleuchtung zu fürchten. An dieser erlauchten Erscheinung treten die Schatten nur hervor, um deutlicher zu zeigen, wie lauter und mächtig das von ihr ausgehende Licht sei, und auch der strengste Richter wird zuletzt voll Pietät und Rührung diese von Leiden niedergebeugte und dennoch bi« an« Ende mit himmlischer Begeisterung strahlende Stirne bekränzen." Marbach im Württembergerland war und ist heute noch ein stille«, unscheinbare« Städtchen. Wie einst ajiS Nazarelh in Galiläa — waS kann gutes kommen aus Nazareth? — gieng auch in diesem Städtchen ein große« Licht auf, das die Welt er« leuchten und durchwärmen follte mit den glänzend-sten Geistesstrahlen. Dort wurde in einer Bäcker-stube am 10. November 1759 Friedrich Schiller als der Sohn de« bayerischen Feldscheer« Johann Caspar Schiller geboren, der sich damals schon al« praktischer Arzt in Marbach, seiner Heimat, nieder-gelassen und die Bäcker«- und Gastwirt«tochter Eli-sabeth Dorothea Kodwei« als Ehegesponsin heim-geführt hatte. Vater und Mutter waren redliche 2 gut, noch die Einführung »euer oder die Erhöhung bestehender Steuern undAb-gaben verfügt wird. Für solche von sammt-lichen Ministern zu unterzeichnende und mit aus-drücklicher Beziehung auf diese Bestimmung deS StaatSgrundgeseheS kundzumachende Anordnungen trägt daS Gesammtministerium die Verantwortung. Auch ist daS Ministerium verpflichtet, sofort zu ver» anlassen, dass der Reichörath, falls er vertagt oder geschlossen ist. binnen längstens vier Wochen, im Falle des Ablaufes der Wahlperiode oder der Auflösung deS Abgeordnetenhauses binnen längstens acht Wochen nach der Kundmachung einer solchen Verordnung zu-sammen trete. Die Verordnung ist dem Reichs rathe binnen einer Woche nach seiner Eröff-nu»g. und zwar zuvörderst dem Hause der Abge-ordneten zur Genehmigung vorzulegen. Die prooi-sorische Gesetzeskraft, und somit auch die Wirksamkeit einer solchen Verordnung erlischt, wenn der Reich«-rath nicht rechtzeitig im Sinne deS vorstehenden Absatzes zusammentritt, oder wenn die Verordnung dem ReichSrathe nicht rechizeitig vorgelegt wird, oder wenn eines der beiden Häuser deS ReichSratheS die Genehmigung versagt, oder wenn sechs Monate nach der Kundmachung ver-streichen, ohne dass die Genehmigung der beiden Häuser deSReichSratheS er-folgt. Zur Kundmachung des Erlöschens der provisorischen Gesetzeskraft solcher Verordnungen ist daS Gesanimtministerium verpflichtet. Pie des tschechischen Döbels, die mit der Aufhebung der Sprachenverordnungen begrün-det werden, und die Demonstrationen gegen die Meldung mit dem deutschen Wort« „Hier!" bei den Controllversammlungen in den tschechischen Ge-meinden dauern fort und die Berichte hierüber füllen ganze Spalten der TageSblätter. Recht lustig ging e« bei der Controlversammlung in Böhmisch-Brod zu. Dort wurde» an den Straßenecken Plakate angeschlagen mit der Aufforderung an die Comrol» Männer, sich nur tschechisch zu melden. Vor Beginn der Controlversammlung erklärte das in Vertretung der Gemeinde anwesende Stadtraihmitglied, die An-ordnung, dass sich die tschechischen Reserven:änner deutsch melden müssen, sei eine Beleidigung der tschechischen Nation. Dann verließ er sammt den Vorstehern der umliegenden Gemeinden den Saal. Fünf Controlmänner, die sich mit ,Zde' meldeten, wurden von dem amtirenden Ossicier zu je sieben Tagen Arrest verurtheilt. Sie wurden in daS Be-zirkSgerichtSgebäude abgeführt. Dort begannen die Jnhaflirten tschechische Lieder zu singen, in die die vor dem Gebäude angesammelte Menge einstimmte. Gendarmerie räumte den Platz und nahm mehrere Verhaftungen vor. Ten hundert Dragonern, die auS BrandeiS herangezogen wurden, verweigerte der Bürgermeister, trotzdem er einen diesbezüglichen telegraphischen Befehl der Statthalter«! mit Straf« androhung erhielt, die Einquartierung. Der Stadt-rath telegraphirte an den Jungischechenclub in Wien, er möge über das Vorgehen der politischen Behör» den Beschwerde führen. In Prag sind im Laufe brave Leute; doch das Bemühen, Anzeichen von Genialität an ihnen, als den Eltern eines so großen SohneS, nachzuweisen, war und blieb ein eitles. Als Knabe und unentgeltlicher Zögling der Karls-schult musSte Fritz über hohen Befehl deS die Päda« gogik als Sport betreibenden Herzogs Karl trotz lebhaftester Abneigung Medicin studieren, um schließ-lich herzoglich Württembergischer RegimentSmedicuS „ohne Degenquaste", d. h. ohn« OfficierScharakter, und mit 216 Gulden JahreSgehalt zu werden. DaS macht nicht ganz 36 Kreuzer täglich! Schon hatte Schillers ErstlingSvrama „Die Räuber" eilige-schlagen in» deutsche Volk wie ein Blitz. Doch der-artige revolutionäre Gedanken, wie sie in den „Räu-derii" zutage traten, hätten gar leicht den Ruhm altwürtlemberg'jcher palriarchaler Loyalität gefährden können, weshalb Ee. herzogliche Hoheit, der aller-höchste Kriegsherr, gnädigst geruhte, seinem Regi-mentSmedicu» zu befehlen, ein- für allemal da» Dichten bleiben zu lassen. Weit über den Nahmen eine» ZeitungSfeuilleton» würde e» hinausgehen, die Flucht Schiller« au» Stuttgart und der aus herzog-lichen Zwangsjacke, seine spätere Berufung alS Pro-sessor — ohne Gehalt in Jena, seine so glückliche Ehe mit Lotte von Lengefeld nur zu streifen. Auch betreffs deS innigen FreundfchaftSdunde« Schillers und Goethe», ein Zusammentreffen zweier Geistes-Heroen, wie ein solches in der Eulturgeschichte ei» zweiteSmal nie und nirgend« vorgekommen ist, kann nur darauf hingedeutet werden, wie ungemein be-fruchtend und segensreich diese Freundschaft für beide IM»*" der letzten Tage zahlreiche Gendarmen au» Gali-zien. Nieder- und Oberösterreich und Steiermark eingetroffen; sie wurden in die Ortschaften, wo Ausschreitungen vorgekommen sind, geschickt. (Ein vorzüglicher weißer Anstrich für Waschtische) ist KeilS weiße Glasur. Der Anstrich trocknet sofort, klebt nicht und ist vollkom-men geruchlos. Dosen ü 43 kr. sind bei Traun & Stiger und bei Victor Wogg in Eilli erhältlich. 3699—2i Aus Stadt und Land. Wurmser, Areisgerichtsprästdeut i« Hilli. Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht die Ernennung des OberlandeSgerichtSraiheS Anion Edlen von Wurmser in Graz zum Präsidenten deS Eillier Krei«gerichte«. Diese Ernennung ist geeignet, bei allen, welche eine Gesundung der gerichtlichen Zu-stände in Untersteielmark herbeisehnen, die größte Genugthuung hervorzurufen. Hiezu ist Herr v. Wurmser der richtig« Mann. Mit «inem selten reichen Wissen ausgestattet, bethätigte er in allen bisherigen amtlichen Stellungen eine den Tages-strömungen unerschütterlich gegenüberstehende Ge-rechtigkeitSliebe und Objektivität. Gerade dieser Umstand veranlasst den „SlovenSki Narod", wel-cher am Eillier KreiSgerichtSpräsidenienposten so gerne ein Schoßkind der flovenifchen Politik ver-sorgt gesehen hätte, zu einem Wuthschrei gegen Wurmser, alS »Führer der deutschradicalen Eillier GerichiSdeamten". Die Polemik deS „Narod" gegen die Ernennung deS hochverdienten deutschen Rich-terS wird durch bubenhafte Ausfälle auf ihren wahren Wert bestimmt. Nun, wir können das ab-getakelte windisch« Jntilligenzblatt b«ruhig«n — die Ernennung v. WurmserS erweckt in uns keine über-trieben«» nationalen Erwartungen. Herr v. Wurm-fer verfügt ja doch über jene ideale deutsche Ge-rechtigkeit, welche sich eher noch zum Unrecht am eigenen Volke verstehen kann, alS zum Unrecht am remden Volte. WaS un« an der Ernennung Wurm-erS in erster Linie freut, ist der Umstand, das« mit ihm ein Mann an die Spitze deS Eillier KreiSgerichteS gestellt ist, welcher Dank seiner reichen Kenntnisse und feiner hohen Begabung sich nicht alS Werkzeug slovenischer Quertreibereien und Sprachspielereien hergeben wird, ein Mann, dem alle Gutgesinnten Vertrauen entgegenbringen müssen, ein Mann, dessen milder Sinn, dessen selbstlose Liebenswürdigkeit i h m allgemeine Verehrung und der Behörde die erschütterte Autorität sichert. Herr v. Wurmser ist, wie wir schon anlässlich seiner Ernennung zum OberlandeSgerathe mitge-theilt haben, im Jahre 1871 in Graz zur Justiz eingetreten, kam 1874 nach Pettau und wurde 1875 Adjunct in Windisch-Feistritz, von wo auS er bei mehreren Bezirksgerichte» in Untersteiermark theils zur auShilfSweijen Dienstleistung, theils zur AmtSleitung herangezogen wurde. Im Jahr« 1879 würd« «r zum Bezirksrichter in Schönstem ernannt, von dort im Jahre 1882 nach St. Leonhard in den W. B. versetzt und Ende 1885 als Raths- Theile geworden ist. Ob Schiller oder Goethe der größere? Goethe selbst hat das Kernwort gesprochen: „Die Deutschen sollen sich nicht streiten, sondern sich freuen, dass so ein paar Kerle da sind!" Und „Wolsgang der Einzige" lieble den um zehn Jahre jüngeren Gefährten, der nicht allein ein großer Dichter, sondern auch ein großer Mensch war, mit aufrichtiger, herzlicher Zuneigung. Doch Schill.rS hoher, starker Geist war gebannt in einen zarten, kränklichen Körper. 45 Jahre, 5 Monate und 29 Tage alt, entriß ihn am 9. Mai 1805 die rauh« Todeihand drr deutschen Nation, der er so viel ge» geben. Einfach genug war die Bestattung. ES liegt etwas Großes darin, dass der Mann, dessen Geiste«-reichthnm den Culturschatz der Menschheit mehrt« und soriwährtnd mehrt, die Welt so einfach und arm verließ, wie er sie betreten hatte. In Mar-bach am User deS Neckars in einer dürftigen Bäcker-stube geboren, wurde er am Ufer der Jlm in «inem Sarg«, welcher drei Thaler kostete, begraben. Erst im Jahre 1827 wurden Schillers Gebeine in einem nach einer Zeichnung von Goethe gefertigten Sarko-phag in der Fürstengruft zu Weimar beigesetzt. DaS schönste Todlenopser aber, daS je ein Dicht«! einem Dichter dargebracht, war Goethes herrlicher „Epilog zu Schiller» Glocke." So warme, weicht, ergreifende Töne Hit Goethe nie mehr wieder ge-funden. Zu feinem Sarge gesellte sich ein Jahr daraus der Sarg de» Herzog» Karl August von Weimar, diese» trefflichen Fürsten, de» Dutzdruder» Goethe», und am 26. März 1832 der Sarg Goethe». _1899 fecretär nach Eilli berufen. Hier wurde er im Jahre 1891 zum LandeSgerichtSrath und im März 1899 zum OberlandeSgerichtSraihe für da» Grazer Ober-gericht berufen. Per Killier Herichtsdeuunciant über die Ernennung Wurmsers. In der DienStagnummer deS „SlovenSki Narod" lagert der bekannte Eillier GerichtSdenunciant einen wuthsprühenven Hetzartikel ab, dessen geistige Höhe, Sprachgebrauch und „fach-licher" Inhalt auf die Provenienz auS der un-mittelbarsten Nähe deS — Dr. Jaro Hrascho-wetz hindeuten. ES liegt uns selbstverständlich ferne, unS in eine Widerlegung deS sehr anrüchigen DenunciantenergusseS einzulassen, denn xbras«: der Artikel widerlegt sich selbst. Wem will denn der Denunciant imponieren, wenn er sagt, die Er-nennung WurmserS sei für die flooenifche Nation ein Schlag ins Gesicht und damit werde die flo» venische Bevölkerung SteiermarkS provociert! Für den Denuncianten ist Präsident Wurmser nur der „newSki radikalec* und. man höre — der rücksichtsloseste Gegner der slovenischen Amtierung und der flovenifchen GerichtSbeamten. Wurmser wird der erstaunten Welt alS Schüler Waser» und Hein-richer» vorgestellt. Wir müssen den neuen Präfi-denten zu dieser gegnerischen Würdigung beglück-wünschen und sind auch überzeugt, das« die un-mittelbare Denunciantennähe de» Dr. Hraschowetz in diesem Punkt« daS richtige getroffen hat. E« ist auch nur eine Ehrenpflicht jedes österreichischen richte?-lichen Beamten, so ausgezeichneten Männern, wie e« Waser und Heinricher, Diese Perlen de« öste r-reich is chen Beamteuthum«, waren, nachzueifern. Der Denunciant hat große Angst vor dem deut-fchen Psingstprogramme — für diese« soll Wurm-fer den Boden bereiten! Sehr unangenehm ist e« dem windischen Eyrenmanne, das« die deutsche Presse Herrn von Wurmser, u. zw. mit vollem Rechte, al« einen der beliebtesten GerichtSbeamten bezeichnet und von ihm mit ebensolchem Rechte sagt, dass er sich der Verehrung und des Vertrauens der ganzen Bevölkerung lersreue. DieS müssen auch all« anständigen Slooenen be-stätigen. Der Denunciant verlangt aber, und die« natürlich vergeben», für den neuen Präsidenten nur jene» Maß von Achtung, da» ihm durch da« Gesetz garantiert wird. Der Denunciant athmet förmlich erleichert auf. das« für die Slooenen in den schier endlosen sieben fetten Jahren durch die Ernennung Wurmser« ein „casus belli* gegeben- fei. er ruft die windischen Abgeordneten auf, wenn sie „'cht« Männer und nicht lächerliche Earicaturen" sein wollen, auf Grundlage de« von dem allgemein bekannten Eillier GerichtSdenuncianten in reicher Meng« ge-' sammelten Actenmateriale« gegen Wurmser lo«zulegen, damit dieser „feine Präsidentschaft mög-lichst bald satt bekomme." Diesen Gefallen wird Herr v. Wurmser dem Eillier GerichlSdenuncianten und dem ganzen windischen Hetzerpack wohl kaum erweisen; denn der neue Präsident hat in seiner mehr alS 25jährigen Amtsthätigkeit in Untersteier-mark die windischen Aspirationen würdigen gelernt. Auch der Denunciant wird zu seinem Rechte komme«. In allen Beamtenkreisen wird man [sich gewöhnen, Auf dem einen Sarge »st in Metallduchstaben zu lesen „Schiller", auf dem andern „Goethe". Sonst kein Schmuck, außer ein von Zeit zu Zeit fromm erneuter Kranz von Lorbeer uns Eppich. Dort schlafen sie den Schlaf der Unsterblichen. Ja. unsterblich! Denn was Schiller und Goethe gesäet und in die Herzen gepflanzt, daS treibt und dringt Früchte auch heute und wird Früchte bringen in fernen Jahrhunderten. Die herrlichen Worte, mit welchen Johannes Scherr fein Werk „Schiller und feine Zeit" abschließt, mögen auch diese» Ge-dächtniszeilen angefügt werden: „Nur die Schöpfun« gen von wenigen AuSerwählten besitzen den nie veraltenden Zauber de« Ewig-Jugenvlichen, de» Thaten-Zeugenden. Sie stehen am Eingänge neuer Weltperloden und formulieren, vorschauend, die höchsten Ziele derselben auf Jahrhunderte und wieder Jahrhunderte hinau». Diese seltenen Geister sind die tigentlichen Helden der Menschheit, w eil sie ihre Erzieher und Bildner sind. So ein Hero» ist Friedrich Schiller. Man kann ohne Anmaßuing sagen, das« feit den Tagen Homer» kein Dichner aufge-standen, der in solchem Grad« wi« Scchiller die Geltung eine» Völkerlehrer« gehabt hätte.'. Zu ihm hat vom Erscheinen de« „Wallenstein' an diie deutsche Jugend hinaufgeblickt al« zu einem Wefe.-n höherer Art. Ihr hinterließ er scheidend ein therure« Ver« mächlniS, den „Teil", der in der deuttschen Ge« schichte wahrlich nicht blos eine lilerarifctche Bedeu« tung hat. Zur Zeit, al» der Grundgedainke Napo« leons, die Vernichtung Deutschlands, erffüllt schien 1899 de« süßen, verbindlichen Lächeln de» Dr. Hrascho» «eh kein Vertrauen mehr entgegenzubringen; denn in seiner unmittelbaren Nähe treibt Falschheit und lücke ihr lichtscheues Wesen. Der größte..... im ganzen Land ist der Denunciant! Beförderung. Der Director deS Cillier StaatS-gymnasiumS Herr Schulralh Peter K o n t s ch n i f «mrbe in die VI. RangSclasse befördert. Aamitieuuachricht. Am 17. November findet hier die Vermählung deS Herrn Ferdinand S t i-ten egg. Assistenten der k. k. priv. Süvbahn, mit Kriu!ein Marie E s i h statt. Todesfall. SamSlag. den II. d. M. wurde «uf dem Friedhofe zu Straßgang Herr Dr. Josef tarbauer in aller Stille begraben. Durch lange Zahre hat der treue deutsche Mann als Arzt in Mi segensreich gewirkt und durch sein leutseliges Kesen sich jedermann zum Freunde gemacht. Die deutschen Cillier bewahren dem in geistiger Umnach» ang Dahingeschiedenen, welcher das 66. Lebens-jähr erreicht hatte, ein treues, freundliches Andenken. Er ruhe in Frieden I ßillier Hemeiuderath. Am Freitag den 17. d. M. um 5 Uhr nachmittags findet eine ordern-Kche öffentliche GemeindeauSschusS-Sitzung statt mit »er Tagesordnung: Nach Mittheilung der Einlaufe: Berichte der Bau-Section über: I. einen Ami»» terichi wegen Ausstellung einer Laterne bei der Eogleinabrücke; 2. einen AmlSbericht wegen Her» jitllung eines NolhftegeS beim Eisendahndurchlaffe &en die Tüchererstraße: 3. eine Petition um Be-chiung der Langenfeldgasse. Bericht der Finanz-Sektion über einen Aufruf des Bürgermeisters von ■Iteijr um Zuwendung einer Unterstützung für die llederschwemmten. Berichie der Gewerbe-Section v-r: 1. eine Eingab» deS Joses Juritsch um Be-«lligung zur Aufstellung eine» Kastanien-Braiofen» md eine» Obststande» am Kaiser JosefS-Platze; 2. «ine Eingabe de» Amon Altziebler um Verleihung mer Gastgewerbe-Concession und 3. einen Statt-klterei-Erlas» betreffend die Eintheilung der Stadt fitli in zwei Rauchfangkehrbezirke. Bericht de» KriedhosS-Eomite» über eine Eingab« deS Ferdi-«ad Stuß um Ermäßigung d«r Begräbnistosten wch srin«m Sohn« Adolf. Der öffentlichen folgt wie vertrauliche Sitzung. Aezirksvertretnugswaht. Der Cillier Ge» «einderath wählte in feiner außerordentlichen Sitzung m Montag de» 13. November nachfolgend« 6 Vertreter in die BezirkSoertretung Cilli: Dr. Hein-nch von I a b o r n e g g, Dr. Gregor Jefenko. tr. August Schurbi. G«org S k o b « r n e, Dr. Joh. Strpi^chnegg und Otto Ambroschitsch. ßasinovereiu. Wie bekannt, findet am 13. fc. Mi», der erste Familienabend statt. !ie VergnügungSleitung, die Heuer in besonder» Kvädrien Händen liegt, hat alleS aufgeboten, um bin MilgliedtZn einen sehr vergnügten Abend zu lernten. Die ersten Kräfte der hiesigen Gesellschaft sind gerne ihrem Rufe gefolgt, um ihr beste» tönne» deutscher Geselligkeit zu widmen. Da» bereit« vorliegende Programm verspricht reichliche Unterhalt»»?. Abgesehen von den wie immer mit - zur Zeit, wo Deutsche gegen Deutsche kämpfen >i»s»itn wie Gladiatorenbande», und alle Länder jSt fremde Interessen mit ihrem Blute düngten — ji dieser Zeit voll Druck. Noth und Schmach haben sich am »Tell" und anderen Schöpfungen Schiller» die Gemüther erquickt, die Geister wieder aufgerichtet p vaterländischem Fühlen, zu opferfreudigem Han-lein. Der Name unsere» Dichter» wird auch für tlle Zukunft in der deuischen Geschichte da leuchten, 10 immer Große» geschieht. Denn in seinen Werken iii, ich wiederholt e», rwigt Jugend, Mannheit und Thaten zeugende Kraft. Den ganzen Wert und Il»sang diese» Genius erkennt man erst, wenn man tl» reiferer Mann wieder zu ihm zurückkehrt. Da aß lnnt man den JdealiSmu» des Dichters, hinter tan »im wesenlosen Schein alle» Gemeine" weit Mckgeblieben, so recht kennen, bewundern, lieben; 11 erst gewinnen alle seine hohen Worte, die un» «traut sind, wie süßeste Jugenderinnerungen, ihre «Le Bedeutung. Und wa» ist da» Grundmvtiv bieiet erstaunliche», aus allen zeitweiligen Verdun» Wangen immer wieder siegreich ausleuchtenden Wirk» smlen? Nicht» anderes al» die sittliche Begeifte» tnp, welche in Schiller lebte, der unwandelbare Glaube an die göttlichen Lichtgedanken, die Seele >« Geschichte der Menschheit. In diesem hohen Kinne, im Sinne einer rastlosen Entwicklung seine» ZoiteS und aller Völker zum Menschlich-Freien, ßwßen, Guten, Schönen, war Schiller Dichter, »v er Seher und Prophet. Und so sei er e» »nur und immer! Mit Stolz hat Goethe über gutem Geschmacke gewählten Vorträgen der Cillier MusikoereinS-Kapelle. finden wir auf dem Pro-qramme zuerst daS humorvolle zweiactige Lustspiel von Labiche „Sand in d ie A u g en", in dem 15 Personen austreten. Im Il-moll Concert op. 51 von Goltermann werden wir unseren vom Vor» jähre her bestbekannten Cellisten Herrn Z a h r a d» niczek wieder hören; die Clavierbegleitung liegt in den bewährten Händen unserer heimischen Künst» lerin Frl. Beate Planer, welche auch die Be» gleitung für die humoristische Scene (Singspiel) „Die Maus" übernommen hat. Das» sich die allgemeine Erwartung »ach den Ersahrungen de» Vorjahres auf da» Erscheinen der darin auftreten-den Sängtrinnen richtet, kann nicht Wunder nehmen. Nach den zahlreichen, in der letzten Zeit erfolgten BeitrittSanmeldungen dürfte der sich an da» vor» angeführte Programm anschließende Tanz reich» bewegte» Leben in den Räumlichkeiten unsere» Easino» zur Entfaltung bringen. Wir aber wünschen dem Casinooereine, das» seine Bemühungen von den besten Erfolgen gekrönt sein mögen. Da da» Programm geraume Zeit in Anspruch nehmen wird, ersucht die Leitung alle Besucher, pünktlich, d. h. vor 3 Uhr zu erscheinen, damit mit dem Tanze nicht zu spät begonnen werden mus». Wichtig für deutsche Kausfraue» ist da» von Dr. Göoel in Graz verfasste Verdeutschung»-Küchlein .Der deutsche Gasthos und die deutsche Küche". Derselbe löst in auSgezeich-neier und ansprechender Weise die Ausgabe, an Stelle der hässlichen fremden Ausdrücke, welche heule noch die Küche und Speisekarte beherrschen, gut« und verständliche deutsch« Ausdrücke zu fetzen. Damit ist einem nicht nur im Gasthausleben, sondern bei festlichen Veranstaltungen und am heimischen Herde so oft und dringend zutage getretenem Be» dürsniss« in erfreulicher Weise abgeholfen. Jeder deutsche Wirt und jede deutsche Frau setze sich schleunigst in den Besitz deS netten und mit nütz-lichen Aufklärungen über den Wert der einz«lnen Fleischstücke versehenen Büchleins, nnd dies umso» mehr, al» damit ein Scherflein auf den Altar der nationalen Sache gelegt werden kann. Herr Dr. G ö d e l hat nämlich dem Deutschen Studentenheime ein« größer« Quantität dieser Büchlein gewidmet, dieselben können zum Preise von nur 15 Kreuzern in der Kanzlei de» Herrn Dr. v. I a b o r n e g g und in der Schrift» leiiung der „Deutschen Wacht" bezogen werden. Wie wir hören, wird auch d«r Cillier Gemeinde-rath gleich dem Grazer Gemeinderathe in dieser Angelegenheit eine Kundgebung erlassen. Z>ie Nusststcieruug der Adriaprovinzeu soll nach dem Plane der Krainer Panslavisten vor allem durch eine möglichste Verbreitung der russischen Sprachtenntni» eingeleitet werden. Es wurden in Laibach und Jdria russische Sprachcurse gegründet, welche jedoch von der Landesregierung wieder aus-gehoben wurden. Wir müffen darüber staunen, zu» mal die ganze innere Politik Oesterreich doch da-rauf hinausläuft, die österreichischen Slavenlander zu russischen Provinzen zu präparieren. Seit der Pilgerfahrt RiegerS nach Moskau liegen die pan- das Grad des großen Freundes hinweg ver Naiion zugerufen: „Er war unser! Ich vertraue meinem Volke, das» es nie aufhör«n werd«, mit Siebe und Siol; zu fühlen und zu sprechen: Er ist unser!" Mögen diese von glühendster Begeisterung ge« tragenen Worte alleroriS und jederzeit unter un» Verständnis finden. Die Wirrsale der Zeit, die flüchtigen Erscheinungen de» Tage» sollen un» nicht verhindern, wenigsten» ab und zu ein Werk Schiller» aufzuschlagen, zu schöpfen aus diesem Jungbrunnen und un» aufzuschwingen au» der „ganz gemeinen Deutlichkeit der Dinge" in die Regionen „wo die reinen Formen wohnen"! Halten wir ab und zu sti'le Einkehr im heiligen Dom, wo dieser hohe Geist uns Deutschen, ja der Menschheit errichtet hat. Wir werden die geheiligt« Stätte, um welch« der Athem unvergänglicher Schönheit, der Erlösung auS der „Angst des Irdisch«»" w«ht. immer und immer gefestigter in unseren sittlichen Grundsätzen und gekräfiigter in unseren Idealen wieder der-lassen. Wehe aber dem Unseligen, dem nicht auch in reisen Jahren zu tiefst im letzten HerzenSwinkel» chen die Blum« drS Idealismus still und verborgen weiterblüht! Wehe dem Bedauernswerten, dem trockenen Gesellen, dem die »Sorge de» Erwerbe»" den letzten Rest, den letzten Trieb am zarten Pflänzchen de» Idealismus ertödtet, erstickt hat. Er wandelt und mag er auch Würden- und Ehren-stellen bekleiden, in Besitz und Wohlleben schwelgen, doch wie ein Schemen todten Herzen» durch die Welt. 3 slaoistischen Plane der österreichischen Slaven offen zutage und „Slov. Narod" darf sich doch nicht wun» der», wenn dies« Pläne auch dem LandeSpräsidenten Hein nicht entgangen sind. Spietplan der Schaubühne. Am Freitag den 17. November kommt Ludwig AnzengruberS Herr» licheS Werk: .Die Kre u z e lsch reib er", Volks» stück in 3 Acten, zur Aufführung. Es ist in dieser Saison das erstemal, das» man auch Anzen» grub«r da» Wort gönnt, wa» um so sreudigkr auf-genommen werden darf, da da« treffliche Stück eine» seiner besten Arbeiten ist. Die Hauptrollen sind in bewährte» Händen, so das» für einen ge-nusSreichen Th«aierab«nd gebürgt werden kann. — An« SamStag den 18. Nov. bleibt die Bühne der Unterhaliung deS Casino-V«reineS wegen geschloffen. 8vo^e k svojim. Dr. Josef Sernec gehört zu jenen braven Leuten, die öffentlich Gaffer predigen und heimlich Branntwein trinken. Einen ärgeren Verfechter deS wirlschaftlichen KriegSgefchreie» ,8rojo k svojim4 gibt es kaum als ihn, den Biedermann comoie il saute, der nach Cilli gezogen kam, um sich hier durch herzlichste Anbiederung an die Deut-scheu den Grundstock seines Vermögen» zu sammeln, und die Liebenswürdigkeiten, die man ihm erwiesen, und die freundliche Aufnahme, die er hier gefunden und in Ansprach genommen hat, in fcandalöser, empörender Weise zu quittieren. Dr. Josip S«rn«c. der clerical« GottkSleugner, that zwar immer etwa» confu» und die Logik war ihm immer Nebensache, wenn eS etwa» zu verdienen gab. Da» wird sowohl in deutschen al» auch in windischen Kreisen gebürend besprochen. Von jedem anderen Menschen, der den Dtutschen jeden windischen Groschen vorwirft, sie um jede» dieser merkwürdigen Geldstücke beneidet, der j«d«n Wendn an d«n Pranger gezerrt wissen möchte, so er sich von den Perwakengenossen nicht die Haut über die Ohren ziehen läsSt, würde man erwarten, dass er in heiliger Entrüstung j«d« Ge-legenheit, deutsches Geld an sich zu nehmen, von sich weifen müsste. Apage Satanas! In eigener Sache hält es aber Herr Dr. Sernec als gewandter Geldmensch nicht gerne mit den Lehren, die er seinem geliebten Volke einprägt, und mit den Theorien, die dem Wendenvolke gepredigt werden, damit e» zur Ausbeutung für feine wackeren Fuhr« präpariert wird. AlS beispielsweise der reichsdtuische ver« mögende Gutsbesitzer Karl Strücker auf Mayerberg schwachsinnig geworden und ein Curator nöthig war, lief sich der tugendhafte Wendenheld die Füße wund, um das bei der Rechenmethode des Herrn Dr. Sernec voraussichtlich sehr fette deutsche Ge-schäst zu erb—iiteln. Bei dem schier grenzenlosen Entgegenkommen, welches die Herren deuischen Beamten slovenischen Bittstellern gegenüber regel» mäßig bekunden (aus Dankbarkeit werden sie dafür beschimpft und denunciert), ist eS ihm auch wirklich gelungen, Curator des Deutschen zu werden. Ueber daS Resultat dieses Geschäfte» hört man die» und da»; alle» interessant genug, um darauf rechtzeitig zurückzukommen. Aus mehrfachen Gründen; wozu wir indessen gleich auch beifügen wollen, dass die Bettelei deS Dr. Sernec mit Rücksicht auf da» Perwakenschlagwort nicht viel abgeschmackter erscheint, als die Anwendung desselben in den Wendenlanden insonderheit, zumal au» diesen Jahr für Jahr Tausende in die weite Welt ziehen müssen, um dem Hunger daheim aus dem Wege zu gehen. Etwa» weniger Frechheit und etwa» mehr Be-scheidenheit in der Wahl der Schlagwörter wären den Schriftstehlern des wendischen Volke» von Nutzen. So aber klopft Dr. Sernec protzig aus den vollen Geldsack, in dem die deuischen Gulden mit den letzten Hellern zugrunde vertretener windischer Bauern in friedlicher Gemeinschaft klimpern, und die deutsche» Gulden verletzen den großen Mann in die Lage, deren 500 für die heilige nationale Sache springen zu lassen. Die deutschen Gulden versetzen den Hoch» herzigen unter die Gestirne des windischen Himmel» — lies unten in der Erdenlast aber seufzt in Elend und Noch da» ausgebeutete slovenifche Volk, dem bei Boycottierung vom windifchen Himmel herunter geboten wird, sein Geld ja nicht zu den Deutschen zu tragen, welche einst ihr Geld zu — Dr. Sernec getragen haben. Edel sei der Mensch, hilfreich und gut! Areigesprocheu. Da« Kreisgericht Cilli hat al» Berufungsinstanz die wegen Beleidigung der Cillier Polizei angeklagten windischen Schreiber Saloschmk und Kolar freigesprochen. Der Freispruch gründete sich auf daS Ergebnis des BeweiSver-fahrenS, von dem der aus zwei deutschen und zwei slovenischen Richtern zusammengesetzte Gerichtshof die Geltendmachung von Momenten auSschlos», welche nach unserer unmaßgeblichen Ansicht geeignet gewesen wären, die an der Polizei geübte Kritik 4 in« richtige Licht zu stellen. Wir werden jedenfalls dem BeweiSoerfahren vor dem KreiSgerichte die größte Aufmerksamkeit zuwenden. Ein Nachspiel zum Fschechenfeste. Al« Ein-geleite zum Tschechenseste wurde der deutsche Fab-ritSbuchhalier R i ch a ohne jeden Anlas« von dem slavischen Commi« Paul Detischet, einem Sohne de« hiesigen k. k. Notars Detischek, sowie dem Beamten der „Slaoia" Safofchnit mit Stöcken überfallen und erheblich verletzt, so das» Richa am Kopie mehrere Wunden davontrug, deren Heilung 8 Tage erforderte. Heute fand vor dem hiesigen Bezirksgerichte die Verhandlung gegen die beiden Raufbolde statt, und e« wurden dieselben zu je 4 Tagen Arrest, zur Zahlung de« Schmerzensgelde« und Tragung der Kosten verurtheilt. Wie man Käufer kauft und schuldig bleibt. Vor einigen Monaten ist da« Hau« de« Ranner slovenischen Adoocaien Dr. Srebre verkauft worden. Käufer war der Verband sämmtlicher Posojilnica« der Welt, der Kaufpreis 23.000 fl>, Dr. Detschko leitete die Sache. Al« Angabe wurden 1000 fl. bezahlt. Die sämmtlichen slovenischen Posojilnica« scheinen aber zusällig nicht stark bei Casfe gewesen zu sein, denn die Laibacher slovenische Sparkasse wurde um 1-1.000 fl. angepumpt, die mittlerweile auch sichergestellt wurden, und Dr. Srebre ist mil 10.000 fl. auch sichergestellt. Die Herren haben die Realität also um 23.000 fl. getauft und haben daraus auch gleich 24.000 fl. Schulden gemacht. Wer also ein Hau« kaufen und noch dazu 1000 fl. alS Trinkgeld einstecken will, der wende sich ver» trauenSvoll an den „gewiegten Gesctze«tenner" Dr. Detschko. Daselbst werden bereitwilligst auch Ein-gaben gefälscht, falls nicht früher die Advocaten» kammer dem „Gewiegten* da« Handwerk legt. Aoch einmal die Schuhuflitnde in Fächer«. Zur letzten Berichtigung de« cleiicalen Oberlehrer« von Tüchern bemerken wir. ^das« wir unsere Be-hauptung, das« Oberlehrer sah die Cloake beim öilSurik durch Schulknaben an einem Schultage während der Schulzeit, nicht aber an einem Don« »»«tage, wie Oberlehrer sah berichtet, räumen und die Jauche in den Schulgarten tragen ließ, voll-kommen aufrecht halten, und können ibm nöthigen» fall« mit Namen einiger bei dieser unsauberen Ar-beit beschäftigt gewesenen Schüler dienen. Auch wissen wir, dass Oberlehrer Sah seinen Schüler» Arbeitern dasür je 10 tr. per Schicht bezahlt habe. Oder will er vielleicht daS auch in Abrede stellen? Heileusteiu, am 13. Nov. 1899. Kie Kolks-freunde im Sriesterrocke. .Ach, wie Du mich doch dauerst, Du armer Bauer Du! Du musSl zu Grund« gehen unter der Schul« und Steuerlast." So jammern und seufzen heuchlerisch diese barm« herzigen Brüder i» den Landtagen und im Reichs« rathe. Wir wollen uns nun erlauben, diese Bauern-freunde etwas schärfer in'S Auge zu fasien und genau zu untersuchen, wie weit ihre Bauernfreund« lichkeit reich» und ihre Krokodilsthränen in Wahr« heil vergossen werden. Vor acht Jahren wurde in Grei« eine neue Kirche gebaut, welche gewis« das Dreifache eine« neuen Schulhause« gekostet hat. Bor zwei Jahren wurde wieder in St. Paul bei Pragivald eine neue Kirche gebaut, zu welcher die Bauern mit ihren au«gemarterten Zugpferden den ganzen Sommer hindurch alle Sonntage Steine au« Heilenstein führen mussten, und zwar alle« diese« im Robotwege. Em Pferd ist unter dieser Last todt zufammengefunken. Ist die« ein Treiben aus katholischer Grundlage? Wo ist da« blutende Herz, dem der Bauer fo entsetzlich erbarmt. Und nun meldet sich schon wieder der hochw. Herr Pfarrer aus Heilenstein zum Baue eine« neuen Got»e«hause«. Er verkündete bereit«, das« er nur weiße« oder Papiergeld brauchen könne. Da« braune Geld ist unbrauchbar. Dieser Herr hat vor einem Jahre in Heilenstein eine Bruderschaft III. Orden« in'« Leben gerufen. Jedes Mitglied diese« Orden« ist verpflichtet, einen Gürtel um den Leib zu »ra» gen. damit der Glaube nicht entweichen kann. Ein solcher Gürtel tostet 1 fl. ohne Einschreibegebür. Ferner mus« jede« Mitglied eine Messe zahlen, so» bald es an die Reihe kommt. So können und verstehen diese Herren ihre jährlichen Einnahmen vermkhren. Die geistlichen Herren beziehen gewiss einen jährlichen Gehalt beim Steueramte in Franz. Aber nichtsdestoweniger wird den Bauern Wein« und Getreidecollectur jährlich abgenommen. Du siehst den Splitter im Auge deines Nächjien; den Balten in deinem Auge siehst aber nicht. So sprach ihr Vorfahrer, dessen Nachfolger sie sein wollen; aber sie sind «S nicht. W«cht" Schaubühne. „Al« ich wiederkam" — da gieng in meiner Seele so recht der tiefe Sinn unserer gegen-wärtigen Lustspielproduction auf. Blumenihal und Kadelburg, Kadelburg und Blumenthal — sie fetzten sich wieder aus ihr „weiße« Rössel", das aber gar keine Verwandtschaft mit dem Pegasus hat. und kamen wieder. Sie kommen nämlich jede« Jahr wieder. Und diesmal stellten sie e« besonder« schlau an. Die viele» hundert Aufführungen thr.'s vorjährigen „Zugstücke«" mochten ihnen dafür Ga-rautie sein, dass ein Schwank, der eine Fortsetzung ihre« berühmten Rössels sein würde, alle jene wieder in'« Theater locken würde, die schon in der vorigen Saison über den wirklichen Regen auf der Bühne und ähnliche dramatische Ueberraschungen hoch ent« zückt waren. Und sie täuschten sich nicht, die Guten. Da« Theater war am SamStag dicht gefüllt, und »S gab ein freudiges Wiedersehen mit den barm-losen Figuren der Blumenthal'jchen Muse. Beson» derS freudig war dies aber, als zu Beginn des zweiten Acte« der Vorhang über der alten Scenerie ausgieng: dem „weißen Rössel' im Salztammergut. Und alle waren ja schon gute Bekannte, zwar um ein Jahr älter, aber da« schadet nicht«. Neu waren nur ein österreichischer Oberlieutenant und eine Berliner Malerin. Diese zwei waren aber durch« aus nothwendig. Denn da sich schon im „weißen Rössel" alle nur möglichen verlobung«fähigkn Personen verlobt hatten, müs«ie die Fortsetzung „Al« ich wieder kam" ohn« Verlobung enden. Und wo bliebe da da« — deutsche Lustspiel! Die Premiere bot also viel Erheiterung. Und da« Pudlicum lachte schon, beinahe ehe noch da« Stück ansieng, im weiteren Verlause aber pünktlich einige Minuten vor jedem Witz. Man darf da« dem Publikum allerding» nicht verargen! «« war ja bei Blumen-thal unv Kadelburg zu Gaste geladen. Die Auf» sührung gieng flott und lebendig vonstatlen. D«r Giesecke de« Herrn Nastor und Dr. Heinzelmann de« Herrn Hot»inger waren Glanzrollen und Herr Nastor wird sich ganz neidlo« mi» un« freuen, wenn wir inSbesond«re Herrn H o»t i n g e r zu seiner Leistung beglückwünschen. Fräulein Reval gab die Wirtin vom ,weiße» Rössel" zwar nicht so r«solut wie im Borjahre Frau Knirsch, allein man mus« sagen: sie hat sich der dankbaren Rolle mit Liebe und Erfolg gewidmet. Herr Ander (Fredi) hat seinen Pari, wie mir im Widerspruche mi» dem Peitauer Unheil« s«stst«llen müssen, nicht nur sehr gewandt, sondern auch sehr sympathisch abgewickelt, wobei ihn Fräulein Knirsch recht gu» accompagnierte. Auch die Siedler« (HerrSperch und Fräulein Nordegg) machten ihre Sache gut und Herr Hölzer erzielt« mit seinem hinreißenden Humor eine köstliche Wirkung. Der Pettauer Recensent bemerkt übrigens mit Recht, das« die Damen etwa« zu schnell sprechen, wodurch die Wirkung naturgemäß leiden mus«. Damit wollen wir unsere volle Anerkennung sür die so vortreffliche Ausfüh-rung nur wenig eing«schränkt haben. Eingesendet. Kiu gutes Kausmittcl. Unter den Haus-Mitteln, du alS schmerzstillend« und ableitend« Ein-reibung bei Erkältungen usw. angewendet zu werden pflegen, nimmt da« in dem Laboratorium d«r Richter-scheu Apotheke zu Prag erzeugte Liüirnent. Capsici cornp. bi« erste Stelle «in. Der Preis ist billig: 40 kr., 70 kr. und 1 fl. die Flasche und jed«Flasch« ist kenntlich an dem bekannt«» Anker. Hrazer Tagötatt. Organ der Deutschen VoltSpactei für die Alpenländer. Bezug«anmeldungen in der Tabaktrafik der Ka»ny gfasutt, Cilli. Bahnhofgasse. Zur Bettung des deutschen Vorposteus Switschin in Böhmen ergeht der Ausruf an all« Volksgenossen. Switschin heißt d«r am «eiiesten in'« tschechisch« Land vorgeschobene Berg des d«utschr» Sprachgebiet«» im Gnicht»b«zirke Arnau und seit 20 Jahren trachten die Tschechen. di«l«n weithin sichtbare», nur von Deutsche» bewohnten AuSsichtSberg de» Riesenge-birge» ,u erobern. Trotz der ungünstigsten Verhältnis}« hat sich das am Westabhang hoch oben gelegcn« klein« arme Dorf Switschin rein deutsch erhalten. Nun ver-suchen die Tsch«ch«n n«u« Stürm« und «» ist zu be-fürchten, das» dieser Posten verloren gebt, wenn die Deutsch«» nicht einander helfen. Die Schule muss näm-lich in eine zweielasfige verwandelt werden und der Anbau kostet V000 fl. Die Tschechen boten diesen Be-trag sosort zinsenlo» an, »«na dafür da» Tsch«chisch « 15.59 unobligatorisch eingeführt werd«. Mit Mühe ist es eben Deutschen in Arnau gelungen, dass die» Angebot »urüück» gewiesen wurde. Ader ein« noch gröbere Gefahr gitlt'« abzuwehren. Da» am Südrande der Hochfläche siehr günstig gelegene BergwirtShau» ist in die Hände »der Tschechen übergegangen, die sich »an da oben al» Herrren de» Berges aufspielen. Die bedrohte» Deutsche» hatben zur Rettung des Posten» nur ein sichere» Mittel: Die Errichtung eine» hohen, nach BiSmarck zu bene^unddea steinernen AuSsichtSthurmes, der dem TschechenwinSbaiuse die Aussicht verstellt, in welchem eine deutscht Äastwiirt» schast die Herbeiziehung und Herberge deutscher il»uS» flügler ermöglicht. Zur Eroberung des Switschin balbea die Tschechen binnen wenigen Wochen 19.000 fl. uns* gebracht und die Deutschen des bedrohten Arnauer We-zirkeS, die selbst schon ihr Möglichstes thaten und ivor allem sämmtlich« Grundstück« auf der Höhe de» L-rjge« ankauften, sie hoffen, das» ihre Volksgenossen sich an Opferwilligkelt nicht beschämen lasten werden. Deutfsch« Volksgenossen! Switschin darf nicht fallen, den Tschechen stand« dann das ganze deutsche Hinterland offen «und für ewige Zeilen würde die ragende Vergkuppe mit >d«r Ansitdlung als «in Schandmal deutscher Saumsal mnd völkischer H5ssigkeit vor un» stehen. Spende» für SitoiU schilt bittet man, «ntw«d«r an Herrn Stadtrath Gufftao Richter in Arnau od«r an Herrn Eduard Giiri^l, Wien III/,, Untere Mißgärberstraß« 28 zu senden. Was alles möglich ist! Vor un« liegt enne Probenuminer von „Da« interessante Blatt". TDre«den und gelangt wöchenilich einmal und zwar Sonntag« zur Au«gabe. Jede Numnnec umsas«t 16 Stilen unv enthält gediegenen ^eieittoff und prächtige Illustrationen, spannende Romain«. Novellen, Erzählungen, »riminaigeschichten ic. wechseln mit Humor««ken, Witzen, Gedichten. !liäith» seln. illustrierten zeitgeschichtlichen Aufsätzen ic. Ferner «nthält da« Beiblatt auSsührliche Beschnei-düngen über neueste Erfindungen, technische Mit» »Heilungen, praktische Rathschläge für Haus». (Samen-und Landwirthschaft, für fttymitaw.. Handel rnnb Gewerbe. Jede Nurnmet «rä>hsel ic^Fkanstaivt. Und wqs tost«» dieese« Unicum von j?nt«rhaltusg^ 2 Monate A^Psg. und l^ona» 10 Psg. 5Be-stellungen nimmt >5» Wlsanstal», jeder Briefträger entgegen und wolle man dabei die Nummer 377 22 der Postzeitungsliste angeben. Probenummern werdden aus Verlangen an Jedermann gratis und frannko geliefert, so das« sich jeder von dem Gesazt«n üdber» zeugen kann. Mittheilung aus der laudw. chem. Land««- Aersuchskatiou, Hraz. _ ----—-- Meber das Katken des Ackers.. von Jng. Wittmmm, Assistent. - - Im Lause der Thätigkeit der landwirtschMlich-chemischen LandeS-VersuchSstation (Graz. Hewririch. straß« 33) wurden daselbst zahlreiche Erdpnioben auf den Kalkgehalt untersucht und dabei die ubiber-raschende Thatsache festgestellt, das« die HÄälste davon so arm an kohlensaurem Kalte war, dDas« ein Gedeihen der Pflanzen nicht denkbar ist. ZDer Zweck dieser kurzen Mittheilung soll der sei», didem Leser die Wichtigkeit de« Kaltes im Boden zu «ver-anschaulichen unv die Landwirte aufzumuntern. zu kalten, wenn die« durch die chemische Untersuchijung al» nothwendig erscheint. Eine jede an die Station eingesendete ÄZrd-probe wird dort kost«nsrei auf d«n Gehalt i an kohlensaurem Kalt untersucht und e« bleibt Ix beut Landmanne nur die Mühe, die Probe zu ne!i«>m«n und einzuschicken. B«i d«r P.obenayme werd«» n an verschiedenen Stell«» d«« Felde« Löcher ausgehobobe», die Erde herauSgeschausel». auf einen Hausen, zu» sammengetragen, dort gut durchmischt und > ei» kleiner Theil davon (mindesten» ljl Kilo) i al« Muster ohne Wert an die Anstalt eingesenkt. S Gar mancher wird dann vielleicht die Ursache leueiner gemindert«» Ertrag« finden und die Hand zur A Ab-hilf« wird ihm mittelbar geboten durch die sololl« ständig kostenlose Untersuchung, welch« t die Anstatt im Interesse der Landwirtschaft überiiommnne» hat. Gelingt e« mir. da« Interesse sür die «altultung wachzurufen, da« Nachdenken darüber anMtgiegeu, so soll es mir volle Befriedigung gewähren. 1899 „Deutsche Wacht 5 Anbei folge« statistische Zahlen über de» Gehalt einiger untersuchten Böden an kohlensaurem Kalt: Von 96 Proben ergaben: 46 Proben einen Gehalt bis zu 0 05% 6 «r H » » » ö 1 7 M n w w * ®"®% t> 1«/ ° ir « » # » 1 (o m ir » » » 57« ' » »r » » » l^°/o 11 „ „ . * * 30'/. 4 « . . '» . 50»/. 3 H » » » » 90#/0 Da die Stallmistwirtschaft sür einen emträg-«lichtn Betrieb nicht mehr ausreichend ist. so findet die Anwendung der Kunstdünger, welche die be-treffenden, dem Boden zuzuführenden Nährstoffe enthalten, immer größere Verbreitung. Hauptfach-lich greift man zu Stickstoff-, Phosphorsäure- und Kalidüngung. Aber wie schon einging» erwähn», macht sich der Mangel an Kalt bei vielen Böden sehr bemerkbar und Kalk ist ja ein ebenso wichtiger Nährstoff, zum Leben und Gedeihen der Pflanze unbedingt nöthig. Wenn man z. B. Pflanzt» in Nährlösungen zieht — e» sind die« Löjungen von chemischen Verbindungen, welche alle im Boden vorkommenden Nährstoffe enthalten — und Kalk vollständig wegläsSt, so werden sich wohl Blätter «nd Stengel entwickeln, aber sthr kümmerlich. Vom Ansätze einer Blüte oder gar einer Frucht ist nicht die Redt und allmählich muss das Pflänzlein zu» gründe gehen. Kalkreichthum deS Bodens hingegen veranlasst eine reichliche Blatt- und Sltngelbildung, die Fruchtansätze sind bei weitem bester und nicht zu übersehen ist auch der Umstand, das« dit auf talkreichen Feldern wachsenden Futterpflanzen dem Jungvieh eint viel taltreichere Nahrung bitten werden, wa« auf eine stärkere Knochenbildung von Einfluss ist. Nicht alle Pflanzen haben gleiche« Bedürfnis, gleiche Ausnahmsfähigkeit für Kalk; den geringsten Anspruch erhebtn Lupinen, ja man kann sagen, HasS sie in talkreichtn Bödm schlecht, oft gar nicht gedeihen, denn für sie genügt eine Menge von 0'05%. Kartoffel und Roggen brauchen mindesten« 0'07%, noch mehr Gerste und Hafer; Hülsensrüchle können unier 0 1% und Rolhllee umer 015% nicht gedeihen und am anspruchsvollsten ist die Luzerne, sür sie ist ein Kalkvorrath von 0*2°/«, nöthig. Wenn wir un« nun fragen, in wieferne der Kalk nothwendig erscheint, so müssen wir jagen, dass seine Wirkfamkeit doppelter Ar« ist, physikalisch und chemisch. In sehr bindigen, strenge» Thon- und Lehmböden äußert sich die physikalische Wirkung des Kalte« derar». dass sich bei Eintritt einer Durchnässung deS BodenS die Kaltlheilchen zusammenziehen, während die sie umhüllenden Thon-theilchen sich auSdebnen, eS werden zwti einander «ntgegengesktzten Kräfte wirksam und die Folge ist die Löiung de» Zusammenhanges der einzelnen Partikelchen und somit auch «ine Auflockerung deS Boden«: dadurch wird aber auch der Eintritt der Lust, Wärme und Wasser vitl leichter ermöglicht, der Boden wird durchlässiger, die chemischen Vor-gänge in demselben können sich viel rascher und besser abspielen, mit einem Wort, die p h y f i» talische Btschafftnhti» der Krumme wird ge» bissen. Auch aus leichten, sandigen Böden äußer» der Kalk seine günstig« Wirkung, er macht sie bindiger, für Wasser weniger durchlässig, sit wtrden weniger leicht ouSlrvcknen, die Nährsalze werden nicht so leicht in den Untergrund gefchimmmt und die Ver-«esung«vorgänge können ihren regelmäßigen Vtr-lauf nehmrn. Viel schwerer ist e«, die chemischen Ver-änderungen, welche der Kalk im Boden bewirk», zu erklären. Haben wir t« z. B. mi« einem Boden zu thun, der viel HumuSsäuren enthält, welche direkt al« Pflanzengift wirken, so wird eine Zugabe von Kalk, sei e« in welcher Form immer, die Eauren binden, dadurch diese unschädlich machen, wodurch der Boden ertragreicher wird. In eisen-fchüssigen Böden wird der giftige Eisenvitriol in «ine unschädliche Verbindung überführt. In jede« Boden finden sich Gesteine, im Wasser schwer lötliche Mineralien, deren Nährstoffe für die Pflanzen schwer zugänglich sind. Der Kalk jtdoch «rweiSt sich auch hier al« Hilfskraft, er schließt die unlöslichen Verbindungen aus, und dadurch «erde» höchst wichtige Nährstoffe in wafferlöSlicher Zorm in Freiheit gefetz», z. B. daS Kali. Erst in neuerer Zeit wurde festgestellt, dass die Umwandlung eines wertvollen Bestandtheiles dt« Stallmistes, nämlich deS Ammoniak, in Sal-ixierfäure. also in eine Form, welche sür die Pflanzen aufnabmSfähig ist, durch kleine Lebewesen bewirkt wird. Dies« Organismen erfahren nun in kalkreicher Umgebung eine viel erhöhte« Leben«» thätigkeit, ja, man kann sagen, dass ihre um-wandelnde Kraft von der Anwesenheit de» Kalkes abhängt. Viel« Düngermittel, z. B. schwefelsaures Ammoniak, wirken nur bei Gegenwart von Kalt und bei Düngung mit Kainit werden die schädlichen Chlorsalze durch den Kalk in den Untergrund ge» führt. Häufig wird durch Anwendung von künft» lichtn Düngcrmittel der Boden hart und krustig und dieser Uedelstand wird durch die zertheilende und sprengende Wirkung de« KalkeS behoben. Ver» wenden z. B. SuperphoSphat auf leichten Sand» böde», so wird durch da« Regenwaffer sehr bald ein Theil der kostbaren PhoSphorsäure, die doch in wafferlöSlicher Form zugeführt wurde, weg-geschwemmt, wenn nicht durch Zugeben von Kalk der Boden minder durchlässig gemacht wird. AuS dem Gesagten geh» hervor, dass sowohl in physikalischer, wie chemischer Beziehung ein Vor» hanvenfein von Kalk »«beding» nöthig erscheint; man könnte sogar behaupten, dass ein rationelles, erfolgreiche« Arbeiten mi» künstlichen Düngermitteln wegen Mangel an Kalk os» in Frage gestellt wird. Bei Ausführung der Kaltdüngung br«ng» man am besten zuerst den Kalk umer, streu» dann die anderen Düngermittel auS. mi» Ausnahme von ThomaSschlacke und Knochenmehl, welche gleich mit Kalt gemischt und ausgestreut werden können. Mit schwefelsaurem Ammoniak, SuperphoSphat, Kainit, Blutmedle darf der Kalk nicht gemischt werden. Jetzt dräng» sich von selbst die Frage aus, mit welchen Kalk-Verbindungen soll man düngen und welche sind die besten? Wenn auch der erste Theil der Frage leicht zu beantworten ist. ist eS bei dem zweiten um fo schwerer, da sich daS Ganze nach dem Boden, nach der anzubauenden Frucht und nach den WirtschafiSverhältnissen richtet. Mit welchen kalkhältigen Materialien soll man düngen 'i Wir (Ähren an erster Stelle den gebrannten oder Stückkalk (Baukalk) an, welcher in den meisten Fällen bitt et am Felde durch daS Löschen in streubare Form gebracht wird. Eine empfehlen«-werte Methode de« Löschen« ist folgende: Der Aetzkalk wird in kleinen Häufchen über das Feld verbreitet und gleich darauf mit der halben Menge Wasser übergössen, die Häufchen werden dann mit einer etwa 10 Etm. starken Erdschicht« vom Lust-zutritt« abgeschlofftn und nach einem Tag kann d«r nun zu einem sehr feinen Pulver zerfallene Aetzkalk mit Schaufeln (nicht mit der Hand) au«-gebreitet und untergepflügt werden.. Zur Unierbringung de« Aetzkalke« wie der anderen Düngemittel können eigene Kalkstreumaschinen benützt werden, deren maschinelle Einrichtung und Erklärung uns hier zu weit führen würde, und eS muss dem eigenen Interesse überlassen bleiben, in speciellen Büchern Nachschau zu halten. Die anderen Kalkdüngungsmittel können auch mit der Hand auS-gestreut werden. Eine zweite Form ist der S t a u b k a l k oder die K a l k a f ch«. «in Abfallprodukt bei der Kalkbrennerei ; je länger er unbenutzt liegen bleib», umso mehr sink» der Aetzkalkgebal» und umso höher ge-staltet sich die Menge an kohlensaurem Kalk durch begieriges Aufsaugen der Kohlensäure der Luft und damit wird er immer weniger wertvoll. Ferner haben wir sür die Kalkdüngung die natürlichen kohlensauren Kalkt, wie den Kalkstein, den Mergtl und den Straßen-staub von kalkhaltigem Schottermaterial. Der Kalkstein darf nur in feingemahlener Form angewandt werden und dieS trägt natürlich oft zu seiner Ver» theuerung bei, deswegen er weniger wertvoll ist. Erwähnt fei des Straßen st aubes, herrührend von Gesteinen au» dem Kalkgebirge (z. B. Echöckelkalk). Natürlich ist nur der nutzbringend, welcher kohlensauren Kalk enthältt (bis zu 50"/, und noch mehr) und eS ist nöthig, denselben zuerst immer aus seinen GeHall an Kalk untersuchen zu lassen; da derselbe nur die Hinführung auf daS betreffende Feld kostet, so ist er, wenn er nahe zu beschaffen ist. ein sehr billige» und gntes Kalk-büngungSmittel. Auch deS Gipses darf nicht vergessen werden; eS ist dieS schwefelsaurer Kalk und spielt ein« wichtige Rolle in chemischer Beziehung, da er das bei der Zersetzung der organischen Stoffe, also beim Ver-wesungSoorgang, freiwerdende, flüchtige Ammoniak bindet. Besonder» gut bezahlt macht sich ein Gipsen bei humosen, milden Böden und bei dem Anbau von Kleearten, Wicken, Bohnen, Esparsette tc. Zu den kalkhaltigen Abfallstoffen gehört der S a t u r a t i o n S f ch l a m m aus den Zuckerfabriken. ausgezeichnet in feiner Wirksamkeit, da er nicht bloS kohlensauren Kalk (20—30%). sondern auch PhoSphorfäure (bis 17»). Stickstoff (etwa 0*5°/O) und Kali 0 3%) enthält. Die Wirkiamkei» de« Aetzkalke« steh» im geraden Verhältnis zu seiner Feinheit und die dadurch bedingte größere LöSlichkeit. Da der Aetzkalk die am leichtesten lösliche Form darstellt, fo wird er am schnellsten in seiner Wirksamkeit sein, findet daher auf jenen Böden Verwendung, welche ver-möge ihrer physikalischen Beschaffenheit eine zu rasche chemische Thätigkeit nicht zulassen, also auf allen schweren Böden. Ihm zunächst steht der Staubkalk. Haben wir aber nur leichte Böden, z. B. Sandböden zu düngen, fo würde bei Zugab« von Aetzkalk die Gefahr des AuSbrennenS, de« ZulhäligfeinwerdenS, gegeben fein, denn diese Böden verzehren den ihnen zugesührten Dünger äußerst schnell und wenn die antreibende Kraft des Attz» kalkeS dazu kommt, so würden diese schlechten Eigen» schalten noch verstärkt werden. Für leichte Böden nehme man also natürliche kohlensaure Kalke, z. B. Kalkstein, Mergel oder Straßenstaub. Sie alle wirken viel weniger energisch wie der Aetzkalk, und je größer die Feinheit, umso schneller die Wirk» samkeit. Da die Lupine die einzige unserer Cultur» pflanzen ist, welche direcl kalkfemdlich ist, so braucht bezüglich der anzubauendcn Frucht keine besondere Sorgfalt zu wallen, nur vermeide man eS, Kartoffel oder Roggen aus frisch gekalkte Böden zu pflanzen, da sie für starke Kalkung etwa» empfind-lich sind. Man baue Kleearlen, denn diese sind dafür am dankbarsten, auch Hülsenfrüchte werden fowahl bezüglich Qualiiät al« Quantität einen ge-steigerten Ertrag ausweisen, dann Gerstt oder Hafer. Daf« auch wirtschaftliche Fragen eine große Rolle spielen und das« sich zur Btaniwortung der-ftlbtn in ihrer unendlichen Mannigfaltig!«» keine Norm finden läf«>, ist felbstverständlich. Schließlich handelt es sich um die Menge de« anzuwendenden DüngerS. Von kohlensauren Ver» bindungen wird man natürlich entsprechend mehr in den Boven bringen müssen, als von Aetzkalk» hältigen. Für sehr schwere Böden, die physikalisch verbessert werden sollen, ist eS gut, die aus eine ganze Reihe von Jahren berechnete Menge auf einmal zu geben, z. B. 15 bis 20 Metercentner Aehlalk für I Hectar bei 4jähriger Wiederkehr der Kalkung. Kommt eS aber hauptsächlich auf chemische Wirkung an, dann soll man leichier und öfter kalken und für ein Jahr genügt die Menge von 3 bi» 5 Metercentner pro I Hectar. Die üblich« Zeit zur Wiederkehr der Kalkung sind von 4 Jahren bi« zu 12 Jahren. Der Aetzkalk darf nicht tief untergepflügt werden, sondern ist nur gut einzu-eggen (höchsten« 7 bi« 10 Ctm.), serner ist er nicht einzubringen, wenn der Boven naf« ist; auch soll er nicht lange liegen, denn er zieh» Kohlensäure auS der Luf» an und eS bildet sich kohlensaurer Kalk, welcher beträchtlich unwirksamer ist. Bezüglich der Zeit, in welcher die Düngung mit Kalk vorzunehmen ist, muss gesagt werden, das» eS am zweckmäßigsten ist, sich eine arbeit«» ärmere Jahreszeit auszusuchen, z. B. die Zeit vor der FrühiahrSbestellung, Februar, März. Mit Er-folg können diese Düngungsarbeiten auch im Herbste und daS Gipsen (2 bis 3 Metercentner pro Henar) sogar im Winter vorgenommen werden. Zum Schlüsse fei noch einer kalkhältigen Erd-an. welche als KalkdünaungSmittel wichtig ist, de« Mergels, gedacht. Er ist ein inniges Gemenge von kohlensaurem Kalk mit Thon und Sand und je nachdem der eine oder andere Bestandlheil vor-wieg», unterscheiden wir Kalk», Thon- unv Sand-mergel. Unter dem Einflüsse der Lust und de« Wassers zerfällt er zu einem ganz feinen Pulver und der darin enthaltene kohlensaure Kalt ist i» äußerst feiner Vertheilung und sehr wirksam. Da der Mergel sehr thonhällig ist, fo hat er auch die Fähigkeit, große Wassermengen in sich aufzunehmen und festzuhalten, er ist daher eine ausgezeichnete Zugade zu Sandböden. Ein guter Mergel foll mindestens 30% kohlensauren Kalk besitzen. Die Mergelung ist, nur dann von Gewinn, wenn der ArbeitSauswand kein zu großer ist, denn die Haupt» fache ist doch der kohlensaure Kalk, und dieser ist in keiner allzugroßen Menge darin enthalten. Oft haben Landwirte auf ihrem Besitz ausgedehnte Mergellager, und da empfiehlt sich wohl ihr« An-Wendung, da di« HerbeischassungSkosten gering sind. Die Mergelarbeit muss im Herbste oder zu Anfang deS WinterS durchgeführt werden, da zuui Mürbe» werden des Mergels die Winterkälte nothwendig ist. Der Mergel wird in kleinen Häufchen auf daS Feld gebracht, 4 bi» Wochen liegen gelassen. ,K?«rsc»< 1809 dann ausgebreitet, wieder in Ruhe gelassen, bis er gänzlich zerfallen ist; daS Feld wird dann gewalzt, um die kleineren Stückchen zu zerdrücken, geeggt um ihn zu zertheilen und in einer Tiefe von höchstens 10 Clm. eingepflügt; diese Arbeit darf nur bei trockenem Weiter vorgenommen werden. Für eine mittlere Mergelung braucht man 300 Mtrc. pro 1 Hectar und die Wirkung derselben erstreckt sich aus 10—12 Jahre. Nach all' dem Gesagten ist eS nickt schwer, die richtige SchlusSfolgerung zu ziehe»: Man weise dem Kalk im landwirtschaftlichen Betriebe die Elelle an, die ihm gebürt, man hör« aus. ihn als Stief-kind zu behandeln. Der Landmann muss ja trachten, den jährlich zurückgebenden Reinertrag zu steigern, und könnte er sein Geld besser anlegen, als in einer Verbesserung deS Bodens, der doch die Grundbedingung seine» Bestehen« ist, und wer braucht sich da bei einer Wahl noch lange überlegen. Also frisch auf, kalkt Eure Aecker, hier Vor« theil und ein reichlicher Ermeenrag! Die Kehrseite der Medaille ist jährliches Sinken des Reingewinnes und trotz aller Sorgfalt schlecht angelegtes Capital, da ein Hauptpunkt, der Kalk, aus dem Auge ge-lassen wurde. vermischtes. Kamburger Kilfsausschuls für die ver-«nudele« Auren. Der Hamburger HilfSauSschusS für die verwundeten Buren kann mit dem Erfolge seiner großartigen und begeisternden Versammlung vom 23. October d. I. wohl zufrieden sein. Diese Versammlung, in der über 3000 deutsche Männer und Frauen den Buren freudig ihre Antheilnahme in ihrem Freiheitskampse auSsprach, beauftragte den AuSschusS. Sammlungen ins Werk zu setzen, deren Ergebnisse ausschließlich zur Unterstützung der kämpsenden Buren mit Aerzten, Heilmitteln u. s. w. in Anschluss an den Ausruf des Allgemeinen Niederländischen Verbandes vom 2. October d. I. dienen sollen. ZweiienS die weitere Entwicklung deS Kampfes in Südarfika zu beobachten und von Zeit zu Zeit der Oeffenilichkeit durch die Presse oder in anderer geeigneter Weife von den unternommenen Schritten und deren Erfolge Kenninisse zu geben. Im Sinne dieser Anregungen hat der AuSschusS in seiner letzten Sitzung einen Aerzte-AuSschusS zur Prüfung der sich meldenden Hilfskräfte und einen Pres«-AuS-fchusS gewählt. Ferner wurde beschlossen, Sammel-listen auszugeben, deren Ergebnis sie dem Antwer« pener-HilsSauSschusS für Transvaal, an dessen Spitze Professor Pol de Mont steht, übersandt werden wird. Als Ergebnis der Sammlung am 23. v. M. konnten schon 700 Mark nach Ant werpen gesandt werden, worauf folgendes Dank schreiben einlief: „Ihnen sowie allen wackeren deuischen Männern, welche in de? großen Tütgeschen Versammlung am 23. Oktober gegen die britische Gewallpolitik Einspruch erhoben haben, spricht der Antwerpen« HilfSauSschusS seinen herzlichsten Dank auS. Wir empfingen Ihren Betrag in der Höhe von 700 Mark und sind schon heule in der Lage, die Abfahrt deS ersten HilsSzugeS für unsere Brüder in Südafrika aus den 11. November sestzusetzen. Z>ie Schtacht bei — ßlarpsmith. Der Präger „Poliiik" liegt ver neue CabineiSchef so schwer im Magen, dass ihr Grimm gegen de» Grasen Clary auch aus den Krieg in Südafrika feine Schallen wirfl. Ander» ist eS wohl nicht zu erklären, dass sie die Telegramme über die Niederlage der Engländer bei Ladysmith unter dem fettgedruckten Titel .Die Schlacht bei Clary smith" veröffentlicht. Z>ie Tapferkeit der Aureu müssen auch die Engländer anerkennen. «Ich beobachiete", so schreibt ein englischer Correspondenl, »in der Schlacht vor Ladysmilh eiue prächtig postierte Burenbatterie au der Spitze eines Bergrückens. Unsere Leute sandten Granale nach Granale in die Batterie, die Be-dienungSmannschaslen hinmähend. Der Feind hielt jedoch daS Feuer ausrecht und frische Mannschaft nahm den Platz ihrer todten Kameraden ein. Ein halbes Dutzend Buren stand ruhig und ohne Deckung aus dem Scheitel deS Hügels und beobachtete das Feuern unserer Batterie. Sie zogen sich auch nicht zurück, als die Granaten ring» um sie krepierte».^ Schloss ßanoffa. Letzter Tage halle die Ver steigerung der bei Reggio d'Emilio aus steilem Felsen gelegenen Ruinen de» CastellS Carpinele. des ehemaligen Canossa, staltfinden sollen. Die italienische Regierung verhinderte dies aber und ließ den jetzigen Besitzern der Ruine, den Erben des Grasen Valdrighi mittheilen, sie werde die historische Stätte, wo Kaiser Heinrich IV. sich im Jahre 1077 vor dem Papste Gregor VII. de- müthigte, indem er drei Tage land barfuß und im !>ärenen Gewände auf die Gnade deS Papstes wariete, elbst erwerben. — Die Burg wurde im Jahre 1255 von den Bürgern von Reggio zerstört. Seit-dem hat der Zahn der Zeit arg an der Ruine ge-nagt, und nur wenige Räumlichkeiten sind noch er-»alten. Nichtsdestoweniger lagen von verschiedenen Seilen, so von archäologischen Vereinen, auch auS Deutschland, Kaufanbote vor. . . . dann lieber das Hefäuguis. Folgende charakleristische Geschichte wird auS Koblenz be-richtet: Aus dem GerichtSgefängni« zu Koblenz waren dieser Tage zwei schwere Verbrecher ent-wichen, indem sie die hohe Umfassungsmauer über-liegen und fo daS Freie erreichten. Die sofort durch die Polizei angestellten Recherchen nach dem Verbleib der Flüchtigen hatten leinen Erfolg. Kürzlich nun begehrte einer der Ausreißer an der GefängniSpforte wieder freiwillig Aufnahme. Nach einer Angabe war er zwar glücklich zu Haufe an-gelangt, doch halte ihm dort feine Ehefrau einen derart „stürmischen" Empfang bereites, daß er schleunigst Kehrt machte und die schützende Ge-fängnismauer wieder aussuchte. Der Glückliche hatte somit von zwei Uebeln daS „kleinere" gewählt! Hin feiner Gaunerstreich. Zu einem Herrn in Villach kam vor einiger Zeit ein Italiener, welcher über den Sommer bei einem dortigen Bau beschäftigt war, und zeigte ihm einen Lottoschein mit der Bitte, doch nachsehen zu wollen, ob er etwa» gewonnen habe. Der bewusSle Herr erfüllte den Wunsch de« Welschen und fragte bei der Lotto-colleclur nach. Dort wurde ihm die Auskunft: „Ja, mit diefm Nummern wurde ein Terno mit elwa 1400 fl. gemacht, derselbe müsse jedoch, weil in Klagensurl gesetzt wurde, auch dort behoben werden." Diese Auskunft brachte der Herr dem Italiener, welcher in nun ba», da er heimreisen müsse und nicht mehr Zeit habe, selbst nach Klagenfurt zu fahren, ihm den Gewinn abzulösen. Man einigte sich auf 1000 fl.. welche der Welsche ausgezahlt erhielt und kreutzsidel damit fortfuhr. Nun fuhr der Herr nach Klagenfurt und präsentierte seinen Schein; wie erstaunte er, als ihm bedeutet wurde, der Zettel sei bezüglch der dritten Nummer gefälscht und nur ein Ambo mit denselben gezogen worden sei. Die 4 fl. soll der Herr alS kleine Abschlagszahlung auf feinen Tausender behoben haben. Z>as redende KelepHo». Den Aufsehen er-regenden Erfindungen der Neuzeit, der Telegraphie ohne Drah« und der Telegraphirung von Bildern, gesellt sich ein? neue interessante Erfindung hinzu: daS redende Telephon. Der Däne Paulsen hat einen Phonographen construirt, der e», mit dem Fern-sprecher in Verbindu«g gesetzt, ermöglicht, eine in Abwesenheit deS Angerufenen selbstthätig auf genommene Mittheilung nach einigen Stunden oder sogar Tagen wiederzugeben. Der Angerufene braucht nach seiner Rückkehr nur daS Hörrohr an'S Ohr zu halten, um die Mittheilung zu empfangen. Der Apparat unterscheidet sich vollkommen von allen ähnlichen bisherigen Versuchen und haben die bis herigen Proben sehr gute Ergebnisse gezeitigt. Z>ie holländische Presse giebt ihre Sympathien sür die Boeren in verschiedener Weise kund. So berichtet die „Deutsche Wochenzeitung" in den Nieder landen folgenden Scherz: Warum die Sonne im englischen Reiche nicht untergeht, erklärt ein Boer einem englischen Ausschneider in sehr drastischer Weise: ,Ek s»l jou \vat seg. Als die son in jul rijk nie ondergaat niet, dan is dit klaar. Ons Lieve Heer wil een ooge hou op die schurke, want Horn vertrou hui nie in donker nie". («Ich will Dir wa« sagen. Wenn die Sonne in Eurem Reich nicht uniergeht, so ist dieS deutlich. Unser lieber Gott will die Schurken im Auge behalten, denn er traut ihnen im Dunkeln nicht".) Seine» Schnnrrvart nach Gewicht verkauft. In »inem Dorf« der Norderharde bei Aljen hat ein Schmiedemeister dieser Tage ein recht schlechtes Geschäft gemacht. AIS er im „Kruge" ein Gläschen über den Durst getrunken hatte, verkaufte er seinen sehr stattlichen Schnurrbari für 20 Mark pro Pfund an den Wirt. Der Bart wurde sofort abgeschnitten und gewogen und siehe da, er wog nur 1 Gramm Lächelnd zahlte der Wjrt dem Bartlosen den aus bedungenen Kaufpreis von vier Pfennigen au». Z»er Aordpol als — Luftkurort. Eine Reife nach dem Goldlande Klondyke war bekannllich in früheren Jahren mit unsäglichen Schwierigkeiten und Anstrengungen verknüpft. Aber daS Goldfieber ließ den Menschen alle Fährlichkeiien und Ent behrungen gering erscheinen. Heuie hat eine Tour nach Klondyke, falls man nur daS nöthige Klein geld in der Tasche hat, durchaus »ichiS Abschrecken deS mehr an sich. Da kann eS denn nicht mehr wundernehmen, wenn ein findiger Engländers Robert Slein, unlängst die Idee ausgeheckt hat^, >ie Kranke», wenn auch nicht nach dem Nordpols o doch in die Nähe desselben zu senden. Diese«» anscheinend so bizarre Projekt hat durchaus di«e Billigung mehrerer arkiischer Forscher, wie Peary^. Greeliy, Meloille, Markham, o. Payer u. s. ro.„ gesunden. — Nansen erzählt ja auch in seinem be«. rühmien Werke, dass der Arzt an Bord der „Fram"" zeradezu eine Sinekure gehabt hat. An einer Stellie deS Buche« heißt eS: „Wir waren fo gesund, dosi» nicht einmal die geringste Migräne oder sonst irgeutd eine Krankheit unser monotone« Leben unterbrach.'" Und in der That, die trocken« Kälte in den Regie» onen deS ewigen EijeS tödtet alle Mikroben mit» ist für den Menschen äußerst gesund und heilsam. Man schickt ja heule schon Lungenkranke nach Damit» in den Hochalpen, dessen Klima nicht im Ealfmu« testen mit dem KlondykeS oder SvitzbergenS, roai» die Kälie und Sirenge anbetrifft, concurrieren saunt. Warum sollen nicht dereinst auf Spitzbergen gläin» zende Hotel«, alles „erste Häuser", mit einem Heere b.srackier Kellner enistehen? Warum soll man nxtzt demnächst eine Saison aus Klondyke durchmachem> oder wem e« bi« dahin zu weit ist. in J«lan&v diesem idealen Lande, wo e« weder Polizei noch Gefängnisse gibt? Keilere Aeitnngslchau. Der Berliner „Klabd. * bringt folgende heiter« ZeilungSfchau: Bon eine»« wegen DiebstahlS verhaflelen CommiS Max Streng»« wird in den „Düsseldorfer Reuesten Nachr." vom» 22. Oclober gefagl: „Er reiste in Glühstrümpfe?» füc GaSglühlicht." — Hübsch heißt eS in E. Si«e-wert'S Erzählung „Die Erbscharft" (s. „BreiSgauer Zeitung", Nr. 42): „Sie (Mutter Goelhe) rauschte wie ein Segelschiff mii getölhen Wange» heram». um den Sohn heftig und lange zu küssen". — Die „WieSlocher Zeilung" schreibt: „Wie die „Kölm. Zig." vernimmt, wir» Kaiser Wilhelm am H8. November nach England reisen. Prinz Alben von SchleSwig-Holstein-Sonderzug'Augustenburg. Ober-leutnant im hessischen Garde -- Dragoner - Regimemd Nr. 23 in Darmstadt, ebenfalls ein Enkel d-er köniqin Victoria, wird ihn begleiten". Un« iift nicht« darüber bekannt, ob die Augustenburger ihrwn Namen wirklich in dieser Weife geändert haben. — Schön heißt eS in Rudolf v. Goitfchall'S Roman „Auf freien Bahnen" (f. „Leiziger Tageblatt" vo m 23. Ociober): „Sie (die Baronin) löffelte beha,g» lich die Creme, nach der sie sich schon ungedul? ig. umgesehen, und ließ inzwischen manche» gewichtige Wort aus dem Gehege der durch die Sahne wei-ß» geschminkten Lippen entfliehen, so weit dadurch niccht der Genus« de« köstlichen Labsal« vermindert wurie Die Baronin hätte sich den Mund wifchen sollnn» ehe sie redele. — Der ..Pirmasenser Zeiiu»©* (Nr. 240) wird au« Ruhbank geschrieben: „8.1» eine Laune der Natur kann man ein Wesen t»e-zeichnen, dem gestern «in Schwein de« Ackerer» Adam Schüler da« Leben gegeben. Neben accht kleinen munteren, ihres schweinischen Dasein« such erfreuenden Jungen befindet sich ein«, da« vo>rn den Kopf eine« Affen besitzt, Vorderfüße mit Krallezn» während die „Schinkenpartte" de« Körper« die eiaie» rechtschaffenen Schweines ist. Da« Thier lebt no>ch und ist käuflich". — Im „Werdauer Tageblatt«" (Nr. 233) zeigt P. Hauschild an: „Verpiunde beiute Freilag und morgen prima Dresdner Mastgästee". „Mastgast" klingt bedenklich neuseeländisch. dcs Teutschen Schulderem,eS und unseres SchutzvereiieeS „Siidmatl" bei Spielen und Wellen, sowie bei Zstcst-lichkeiten. Testamenten und unverhofften Gewinilftee». KchriMyum. „XOS von 3töM l" Eine Studienreise nia«fr Oesterreich. Bon Pfarrer Everling in Krefeld. B«l la» von Z. F. Lehmann. Preis 80 Kreuzer. $rarrret Everling, der auf seiner Reise verhaftet und ausgewiesen Word«» ist, giebt hier ein hochinteressante» Bild von den Eindrücken und Erfahrungen, die er in. Oesterreich gesammelt hat. Er schildert in anschaulichcher Weise seinen Verkehr in Pfarrhäusern und Famttitiei» bei Studenten und ZeilungSredattionen und zeigt «un»«» wie allenthalben die Frucht herangereift ist, und d»as» e» nur nöthig ist, die Leute noch bester mit dem Sv»an-. gelium vertraut zu machen, um weile Kreise eern Pljro» testantiSmuS zuzuführen. Die deutsche Bevölkerung in Oesterreich ist der von tschechischen Hetzkaplänen zu xpo» litischen Zwecken missbrauchten und zur SuSrvtluunz deS DeutschlhumS stets bereiten kaihol. Kirche län,rigst entfremdet. Der Boden ist für daS Evangelium berereit, es fehlt nur an Arbeitern im Weinberge des Herrrrn. 1«99 „D-ntfch- Wacht" Verlag der „deutschen Wacfji'f B Pr«i» einer >jii» Ftaacbe Kran« 80 Heller. - -»Mi» einer leinen Flatcbe I Kr.»».. Schutzmarkt: Anker niumuumiu miumumn 1LIHIMEHT. CiPSICI COMP.i au» NichlerS My»«hmatfc „ tiefe iirüT ne! nur FlOchen al» Lrittiol-WzeAgii« Richter» «vottr kr FRITZ RUSCH, Buchhandlung, CILLI. * Die „Evangelische Kirche nzeitung für Oesterreich", herausgegeben von vr. tkeol. Arthur Schmidt, evang Pfarrer in Bielitz^6. Jahrgang? erscheint, vertritt mit Entschiedenheit deutsch-proltstanrißwe Interessen. Die Kirchtnztitung bringt regelmäßig Äi^atze anregenden Znhaltt», zusammenfassende Berichtender die Ueber-«rittSbewegung. Nachrichten au» dey^vangtlischtn Kirche Oesterreich» und auS dem Auslage, verschiedene Mit-«Heilungen, Gedichte, Büch»i>esprechunzen, Ankündi-Zungen u. vgl. X DaS Blatt erscheint^mt I. und 15. jeden MonatS. BezugSprti« ganzjährig 3 fl. halbjährig 1 fl. 50 kr. "Bestellungen sind die Schriftleitung zu richten, die -auf Verlangen^üch Prvbenuinmern versendet. Die Nr. 32, von Dissingers Reise- nud Aremdenjeitnng vom 10. Novtmberl^^ltt folgen-den Inhalt: Die Trostburg (Mjt^Akustr.) — Gewänder au» Gla«. — AuS--4tm Torrington Thal. as XIX. Jahrhundert in Wort und gttft", Deutsches Verlag»hau» Bong & Co., Berlin, W., ÄZ Lieferungen ä 30 diesen Tagen bereit» tie 49. «ieserung zur Ausgäbe '.gelangt, sodass schon tn wenigen Wochen auch "btrjllj Band des grohange-ltgien Werke» complet vorlie«^ wirbk DaS ucu? Heft «lhält neben einer inlercsianttn Uebersicht über die »Renaissance in der Bautu/t" dei^lnfang einer auS^ gezeichneten DarstqMm» der Mali^i im zweiten Drittel teS Jahrhundert», der title Jjitfft vortrefflicher Repro-tictionen der btrühmtestm^und charakteristischen Ge-mälde jener Periode beigegeben ist. DaS in München erscheinende, auf radical natio-nulem Boden stehende Kampfblalt „Hdin" brjogt in wner 3l. Nummer folgenden Inhalt: ^f die clericalen Lügenterichte übtest „Schlacht von Etui»". — Au! dem Kampj«. ^ Zur Lo» von Rom-Bewegung — Allerlei» — Schristthum. — Au» dem deutsch-völkischen Vereine „Odin". — Briefkasten. — Aufruf. — Für die Buren. — Unterm Strich: Die Kutschen Märchen. — Anzeigen. — Probe-Nummern find jederzeit durch dk Geschäftsstelle, München 19, Ziomanstraht 9, zu beziehen. Der JahreSbezugSprei» beträgt fl. 2'ü0 bei freier Zusendung. Aerlagsverzeichnis über Spiritnakistische Literatur vo.1 Oswald Mutze. Leipzig. 40 Seiten 8*. Wird an jeden Interessenten gratis nnd franko ver-fandt. In Anbetracht hj#fer"rTrtt* Neuerscheinungen ans dem Gelitte d^lßiieratur über Spiritualismus, Okkultismus, Hj^sfiotiSmu», HellmagnetiSmuS u. f. w., muss zugestat^n werden, das» die Bewegung doch große Fortschritte gemacht hat, wtttigsten» hätttn wir tint so nichhalti^e Literatur kaum vermuthet. Der vorliegende Katalog ist auch textlich und mit Illustrationen über-«u» reichlich ausgestattet. „Der Kyffhänser". Deutsche Monatshefte für Kunst und Leben Lin; a. d. Donau. Altstadt I I. Von dieser neuen deutschnalionalen Zeitschrift, die alS ein im großen und tnodtrntn Stil geleitetes Blatt für nationale Politik, Wissenschaft und Kunst eint Er-gä»zu>tg zu den zahlreichen politischen nationalen Tage»-und Wochenblättern bildet, ist da» Novtmberheft mit folgendem Inhalte trschitntn: Dr. Hermann v. Schul-lern-Schrattenhoftn, Dit bäuerliche Erbfolgt in dtn österreichischen Alpenländern. — Karl Bltibtrtu, Napo-lton, — Leopold Katscher, Objective Reftratt übtr „Dit ntutsttn Socialrej»nw?«uchlägt deutscher Volks-wirte" (Fortsttzung).."^— Qska» Weilhart u»d Jostf Hafntr, Schauspitj^ „DaS Z ärch« vom zwtittn Ltbtn" (Schluss). — ß^ichzel Ge rg jfccnrab, Spruch. — Post lsstum. Hugo >r»z, In Salzburg. — Jtnny Rtuß, Gtdichtt. — ^eu»«<5 Hammtr, Hoch« iltbirgSmaltrti. — RundfcM«: (Ein Mlrich Hutttn-Bund. Anton Renk, Tiio^ff Brief. Mat Vancsa, Zur Enthüllung dt» BruckM«ti!kmalS im Wien. Karl Hauer, Münch»H^^LSren»^ien.) — JKiitlk. — Zei-tungSschau. -f Bucheschju. Der ^sterteljährliche Be-zugSprti» des .Kyffh^Ustr" beträgt 1 fl. 20 kr. Be-sttllungtn sind entweder an d^vtrwaltung (Linz a. d. Donau, Altstadt \W od{jpn*hiiie oder iteffeogenoaiinen Iru5t*|ild) ioUl, Srbfin-G«14-Htrxkrahnei |h miriilnteu. 40 Golden l»l. lt, *"'*XjWTtC* «der da» l'erlrtt ider, jMnrn, Vuebwi.ter oder »n-veratoAener Verwandte l.en, hat flut die betreffende riyVelcherStqUang, elnsuscnden «in Porträt, wolon er gewl» auf* ILuackt sein «nrd. »rät wird ruii/ Arlb.t koitenprolse lohtuva riVvlioloprraphie, welche . 'it uT'beii'MdlKt rctournl rt wird, iViderruf ßi obigem Prelle gegen erlger I.iuMiidung d*i lletragea ent- . de* ( fort rii/-HiiiiHt-Aimteirwaji 1899 Heil! tereoscop-Po Neu! »/*«f ölli» jj n mit 2 Zituiue.n Küche und Vonriraraer ist sofort zu vermieten. 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