«r. 13«. «»H»»«elat»»n»pl«i»: I» «,»pl«lt «»»,<. «. ,l, halbl. »l. 5 5U. Fill >i» Zust«ll»nz ,»« Hau« halbl. «,»lr. Mi« d«r Post «»n,l. fi. >5. halbj. fi. ?-«>. Freitag, 16. Juni. « Heil« « l».< ,l«I«re pl. Ztil« » tt., »e< «ftn», Wilbelholun en pt. Z« n. 187«. Amtlicher Theil. ^«f'e. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Aerhilchfter Entschließung vom !,. Juni d. I. dem "°te des Prämonstratenserstiftes zu Neureisch Dr. Wenzel ^ratly in Anerkennung seines verdienstvollen Wirkens Mel den Orden der eisernen Krone dritter Klasse "UtsMdigst zu verleihen geruht. °.„ Se. !. ilnd k. Apostolische Majestät haben mit Uerhiichsttr Entschließung vom 29. Mai d. I. dem "'rector der Staatsrealschule in Laibach Dr. Johann l,ll.^^ ^ Anerkennung seiner vorzüglichen Dienst-'ltunl, den Titel eines Echulrathcs taxfrei allergnädigst «" verleihen geruht. ______ y Te ,. und l. Apostolische Majestät haben mit ""erhöchster Entschließung vom 8. Juni d. I. dem ^rundbuchsführer bei dem Bezirksgerichte in Mödling Mann Bock, bei seinem Uebertritte in den dauernden "uhestand, in Anerkennung seiner mehr als fünfzigjähri-«?n, sehr ersprießlichen Dienstleistung das goldene Per« "enstkreuz allergnädigst zu verleihen geruht. Der Ackerbauminister hat die Vergcommissäre Ema-"uel Riedl in Eilli und Johann Tuscany in Ko-^Notau zu OberBergcommissaren, dann die Adjuncten Franz Gabriel in Brür und Dr. Martin Ruch in Mi zu Bergcommlssären im Status der 5 k. Bergbehörden unter Velassung auf ihren dcrmaligen Dienstes-slationen ernannt. __________ Am 13. Juni 1376 wurden in der l. l. Hof- und Btllllt«: flUlltlei in Wien die italienische, vdhmische. polnische, ruthenische, '.'"«Nische, lroatische und romanische Ausgabe de« om N. Mal ^M vorläufig blo« in der deutschen Ausgabe erschienenen XlX. "lUa»< he, Rtichsgesehbllltlt« ausgegeben und versendet. Dasstlbe »uthält unter ^ li^ dit Verorbnnng der Ministerien be« «ckerbaues, dt« In, Nt»n uud be« Handel« vom 17. »Pril l«7«. l»,lr,fs">b die Umwandlung der im Forflgesche vom 3. Dezember 1«ü2 ^ "oilommenben Mähe in metrische« Maß; '' 65 die Verorbnuna der Ministerien de« «clerbaue«, des In-''"« und de« Handel« von, l7. April 187«. betreffend b.e Umtva„d>„„g eine, i» der Mmsterialverordnung vom 60slen ^lintr 1««5 Über den Ftldschutz vorlommeuden Mnßt« '« ^ '"elrisch,, Maß l "' ^ bl, Verordnung der Ministerien dcs Ackerbaues de« In-«'»n und de« Handel« vom 17. Apr.l "7ft. bttlefienb d,e Umwandlung eine« im Jagdgesetze vom 7. März 1849 vor-H lonilNlnden Maße« in metrische« Maß; "bit Vtlorbunng de« Handelsministerium« vom 5^M°i ',^6. womit ein neuer Tans der fur dlt «Ilchuug del Fässer "«zuhebenden Oebllhren festgestellt wird (Vr, Ztg. Nr. 134 vom 13. Ium.) NichtamtliM Theil. Wien, 12. Juni. Ausweis über den Stanb derRi nd e rpe st in den österreichischen ändern in der Zeit vom 5. bis 12. Juni 1876. Erloschen lst die Rinderpest in obiger Zelt in keinem der verseuchten Orle dieser Länder. Nusgebrochen ist die Rinderpest in dieser Zelt in keinem Orte der österreichischen Vänder. Verseucht durch Rinderpest erscheinen am 12len Juni d. I. die dalmatinischen Orte Marvinjac und Mraonjica im Bezirke Ragusa. Disraeli's Erlliiruug über das berliner Memorandum. Auf elne vom Fuhrer der liberalen Opposition im englischen Parlamente kürzlich gestellte Interpellation, ln welcher Marquis Har ting ton die Vorlage der neuesten diplomatischen Eorrespondenz betreffs der türtischen Krise begehrlr. erfolgte in der Sitzung des englischen Unterhauses vom 9. Juni die mit Spannung erwartete Antwort des Premiere. Disraeli äuße>te sich hierüber in nachstehender Weise: «Ich finde es ganz natürlich, baß der edle Lord diese Anfrage an Ihrer Majestät Regierung gerichtet; es steht dies in vollkommenem Einklänge mit seiner Pflicht als Führer der Opposition. Ich kann ihn versichern, daß, insoweit als es von Ihrer Majestät Re» gierung abhängt, sie nlcht wünscht, irgend welche un. nöthige Zurückhaltung gegenüber dem Hause zu üben; auch sind leine Documente vorhanden, die sie genehmigt hätle und welche sie nun auf den Tisch des Hauses niederzulegen sich weigern würde. Aber es gibt über die natürliche und berechtigte Wißbegierde de« Parlaments, ja selbst ttbcr die Gefiihl: des Ministeriums hinausgehende höhere Interessen. Wenn diese Interessen die Gestalt der Aufrechthaltung des Friedens — eines ehrenhaften Friedens — annehmen, so bin ich sicher, daß das Haus in dieser Sache die Regierung uichl un. nöthigcrweise wird drängen wollen. Gleichzeitig bin ich jedoch gern bereit, dem edlen Lord all diejenige Auf» llärung zu geben, die ich nur immer zu geben vermag. Es ist vollkommen wahr, daß, als ich das letztemal mit Bezug auf das berliner Memorandum zum Hause sprach, ich demselben mittheilte, daß das Memorandum nicht überreich! worden sei, wobei ich die Hoffnung aus« orückle, daß dies auch fürderhin nicht geschehen werbe. Ich glaube, ich bin vollkommen ermächtigt, jetzt zu sagen, daß das Memorandum zurückgezogen worden ist. Es ist un« notificiert worden, daß seine Erwägung «ine äie verschoben ist. Kein Zweifel, daß die bemer-lenswerthen Ereignisse in Konstantinopel in großem Maße zu dieser Zurücknahme beigetragen haben mögen, well bereits die Pforte — obgleich ihr jene Note nlcht überreicht worden — Veranstaltungen getroffen hat, welche mehr als einen wichtigen Punkt des Memoran» dum« anticipieren. Und ich denke, wenn ich auf ole Thatsache hinweise, daß die Pforte selber au« freien Stücken einen Waffenstillstand angeboten hat, oie« l»ll«w ein ausreichender Grund sein dürfte für eine betracht» liche Pause in der Ueberreichung jenes Documents, selbst wenn das, was ich als ein zufriedenstellenderes Ergebnis, als die Perschiebung jener Ueberreichung betrachte, nicht eingetreten wäre. Unter einem wünsche ich zu bemerken, daß, obgleich wir es für unsere Pflicht hielten, jenem diplomatischen Schriftstück unsere Zustimmung nicht zu ertheilen, die Notification hievon seilen« Ihrer Majestät Regierung bei leiner der Mächte, an die wir sie zu richten hatten, eine unfreundliche Aufnahme erfahren hat. Ganz im Gegentheil! Großes Vedauern wurde ausgesprochen über die Richtung, welche »lt ' h" sie Zeit gehabt, über ihre Thorheit nachzu- M ^ Das mögt auch Ihr thun." Rüdiger ächzte wie ein Sterbender. . ^n"^"er. habt ein einzigmal Erbarmen " Euren X!ch?' und Gott möge Euch um dieses ,Z«Ue Eure Sünden anrechnen," ftehte Rüd gcr. '"Mir, wann starb meine Mutter und wlt starb sie:> Viiu''^«Yte ich Euch. daß sie starb?" cntgegnete der is! 75 ..ha! ha! so leicht stirbt's sich nicht. Gertrude ^ ^'"sch und wohlgemulh geworden — ^rzH' lügst, Schurke!" schrie Rüdiger «n Tone der > ^"?vernahm Gunda noch einen dumpfen Fall ftür ^ 'in Röcheln wie 'aS eines Sterbenden D lh einübe zugeschlagen, und dann «°r alles st'll wie ^^Grabe. * mlT— ^ l ""»l. «r. 124 b vl. Ounda faßte sich mit der Hand nach der Stirn. War sie wahnsinnig? Hatten Furcht und Angst ihre Sinne nur umnachtet oder war das alles Wahrheit, was sie gehört? Aus früheren Kindertagen erinnerte sie sich von ihrer alten Amme die traurige Geschichte von der' schönen und frommen Gertrude von Hohenstein gehört zu haben. Tausenderlei Gedanken durchkreuzten ihr Allgemach fühlte Gunda ihre Sinne schwinden, und cs war eine Wohlthat zu nennen, als die Unglückliche bewußtlos auf ihr Strohlager sank. Erst viele Stunden nachher erwachte sie, aber mit brennendem Hirn, und furchtbare Fieberschauer durchschüttelten ihre Glieder. Gunda machte den Versuch, sich zu erheben — es war ihr unmöglich — die Glieder versagten ihr den Dienst. Aufhorchend hörte sie dann neben sich ein leises Wimmern, und diese Töne gaben ihr wieder einige Kraft. Also Withold von Rüdiger lebte noch! Wenn sie doch dem Unglücklichen hätte helfen lön» nen, aber sie war selber eine Gefangene, noch dazu hilflos, schwach und trank — sie fühlte kaum die Kraft, sich zu erheben. Da plötzlich kam ihr ein rettender Gedanke. Wenn nur die Alte käme, ihr das Essen zu bringen ! Hatte sie nicht von ihrer Kenntnis heimlicher Wege gesprochen, von welchen Hugo von Navcshorst nichts wußte? An diesen Gedanken knüpften sich wieder zahllose andere. Würde der Ritter Nithold hierher gebracht haben, wenn er die unmittelbare Nähe der beiden Kerker gewußt hätte? Dieser Gedanke übte einen wunderbaren Entschluß auf Gunda's Schwäche aus. Mit fieberhafter Ungeduld erwartete sie den Augenblick, wo die Alte ihr Speise brachte. Sie fühlte sich krank und elend und doch er-muthigt. Endlich — ein leise knarrendes Geräusch. Gunda hatte athemlos vor dem Loche in der Mauer gesessen und gewartet, bis der Schieber zurückgestoßen wurde. Der kleine Krug zwängte sich hindurch und dann ein kleines Stück Brod. ..Seid Ihr's?" fragte sie mit bebenden Kippen, Keine Antwort. ..Aus Barmherzigkeit — gebt Antwort! Hier dicht nebenan liegt ein Sterbender, rettet ihn —" ..Kümmert Euch um Euch selbst." versetzte die Alle finster. „Es ist nicht das erstemal, daß hier ein Sterbender wimmert, lernt Euer Ohr davor verschließen." ..Erbarmen!" ftehte Gunda. „Withold von M-digcr —" Ein gellender Schrei unterbrach Gunda. Erschreckt hielt sie innc und lauschte, was nun folgen würde. Aber nichts rührte sich. Noch einen Augenblick lauschte, horchte sie, als alles still blieb. „Sprecht — ich bitte Euch!" bat sie dann wieder leise. „Habt Geduld," entgegnete jetzt die Stimme der Allen, und es war Gunda, als ob dieselbe plötzlich einen andern Klang erhalten. „Legt Euch heute abends nicht zur Ruhe nieder — Ihr werdet von mir hören." Dann wurde die Oeffnung zugelloppt Gunda's Aufregung hatte den Höhepunkt erreicht Sie stand hier vor zahllosen Räthseln, deren Muyg fte vergebens suchte. Sie lauerte sich auf das Gtrohlagn 1050 vollzogen werden solle ohne jene Zögerungen, welche unter den gegebenen Umständen die gebräuchliche diplo» »»tische Etikette hervorgerufen haben würde, fintemal auf Grund dieser Anerkennung der Botschafter der Königin von seinem Vorrechte der persönlichen Audienz bei dem Sultan Gebrauch machen lann. Ich deute jedoch, daß die Beglaubigungsschreiben Sir H. Elliots von Ihrer Majestät angenommen worden und dah sie heute abend« werden abgesendet werden lünnen. Mit Bezug auf die Anerkennung des Sultans lann ich auch erwähnen, daß diese Anerkennung nicht blos auf die Großmächte Eu» «pa's beschränkt geblieben ist, sondern daß ein allgemeines Gefühl der Zustimmung durch alle Theile, die verschieden« ften Glaubensbelenner und Rassen unter den Unterthanen der Pforte gegangen ist. Ich glaube, es ist von großer Bedeutung, daß die Häupter aller christlichen Gemein, schaflen entweder persönlich ihre Glückwünsche dargebracht «der um Erlaubnis angesucht haben, dem Sultan zu semer Thronbesteigung ihre Glückwünsche darbringen und ihr Vertrauen auf die von ihm einzuschlagende Politik aussprechen zu dürfen. Ich wünsche natürlich nicht die Bedeutung eine« solchen Zwlschenfalles zu übertreiben, aber ich denke, er lann von wohlthätigem Einflüsse auf die Insurgenten sein und wird sicherlich da« Gewicht der Rathschläge nicht vermindern, sondern eher erhöhen, »elche, wie ich hoffe, alle Großmächte Europa's den In> surgenten ertheilen, die Gelegenheit zu ergreifen, welche nun zur Sicherung der Friedensstiflung in Europa dargeboten erscheint. Noch einen anderen Punkt gibt es, über welchen ich etwas bemerken möchte. Es ist nicht meine Gewohnheit und wird es hoffentlich niemals sein, das Haus mit irgend etwas zu belästigen, das mich persönlich angeht. Da aber in dem gegenwärtigen Falle diese persönliche Rücksicht mit hohen politischen Erwägungen zusammentrifft, so hoffe ich, das Haus wird mir diesfalls Nach. sicht gewähren. Ich höre, daß gestern in den wiener Blättern ein meine Unterschrift tragender Brief erschien, welcher sich in freien Erörterungen über die gegenwärtige politische Lage Europa's erging, über die Absichten und die Politik Englands sich verbreitete und mit ganz un» verzeihlicher Mißachtung von einer Großmacht sprach, welche eine Verbündete unserer Herrscherin ist. Ich wünsche daher blos diesen öffentlichen Anlaß zu ergreifen — insofern als jener Brief auch in einigen englischen Blättern abgedruckt worden ist, — um es auszusprechen, daß jener Brief eine Fälschung ist. Italien und die Oiientfrage. So wichtig, wie die Ereignisse sind, die sich seit kurzem zugetragen, so find dieselben gleichwol nicht ge« «lgnet, die schwierige Lage des italienischen Ministeriums zu verbessern. In seiner orientalischen Politik folgt Ila. lien den Schritten der drei Nordmächte und wirkt doch gleichzeitig mäßigend auf die russisch« Politil cin, indem e« vermittelnd den Ideen Englands Ausdruck gibt. Das Mißliche dieser Stellung wirb durch die Genugthuung aufgewogt«, daß die Stimme Italiens in der Orient, frage von einigem Gewichte ist. Italien will die Ver. träge geachtet sehen; es will aber gleichzeitig, daß deren Ausführung in leiner Welse den Weltfrieden störe. Die Wission, mit welcher Eav. Nigra von der Regierung betraut ist, bezweckt, Rußland zu vermögen, im Oriente im Einvernehmen mit England vorzugehen. Die Auf. gab« ist leine leichte; nachdem aber das ihr zugrunde liegende Princip sich vielseitiger Sympathien erfreut, so ift ihr Gelingen nicht unwahrscheinlich. Die kleinen mili. türischen Vorkehrungen, welche man inzwischen ab und zu in Italien trifft, entbehren jeder ernsteren Bedeu« lung. Sollte Italien durch die Macht der Ereignisse veranlaßt werden, «in Armeecorps stellen zu müssen, so wird es seine Pflicht thun; das Land würde indeß von einer wie immer gearteten Intervention wenig er» baut sein. In einer der letzten Kammersltzungen beant« wortete der italienische Ministerpräsident Depretis die Anfrage Massari's über die italienischen Rüstungen. Depretis erklärte in der bestimmtesten Weise, daß von-seite der Regierung nicht die geringste Disposition zur Vermehrung der Land. oder Seemacht getroffen wurde. Damit wäre die Frage wol beantwortet; aber er wolle noch einige Worte beifügen, um die Ideen der Regierung klarzustellen. Als die Nachricht von den traurigen Vor. gangen in Salonichi anlangte, habe die Regierung eine Flotten'Division in die dortigen Gewässer geschickt und damit nichts anderes als eine Maßregel ausgeführt, welche auch die anderen Regierungen angewendet haben. In jener Stadt habe Italien eine ungeheure Colonie, und die Regierung finde sich verpflichtet, für die ltalie. lchchen Interessen vorzusorgen. Nach dieser Epoche sei leine militärische Vorlehrung seitens der Regierung ge« troffen worden. Indem aber, fuhr der Minister fort, der Abgeordnete Massari als Echo der kriegerischen Stimmen zu wissen wünscht, welche Absichten die Regie« rung in der gegenwärtigen politischen Lage befolgt, werde ich kurz antworten: „Unsere Gegner gebrauchen das Teleskop, um die Thatsachen zu vergrößern und sie in ein Licht zu stellen, welches zu ihren Gunsten reflectiert, und sie geben dem Schatten den Körper. Aber wäre es möglich, ein Armee-corps zu improvisieren, so heimlich, daß lein Mensch es bemerken würde? Und es hätte dies umsomehr bemerkt werden müssen, da das Observalions.Lager in Vrindisi errichtet werden muß, also in der Nachbarschaft desCol« legiums des geehrten Abgeordneten. Die absurden Ge. rüchle haben aber so festen Fuß gefaßl, daß ein Freund von mir, hinweisend auf das Gerücht, daß in Berlin der Vorschlag gemacht worden s:i, Italien solle Bosnien und die Herzegowina militärisch besetzen, mir einen Brief schreibt, in dem er mich beschwört, die Action Italiens nicht dadurch zu compromitlieren, daß ein italienisches ArmeecorpS im ollomanischen Reiche die Rolle der Ia> nitscharen traurigen Angedenkens übernehme. Aber wie immer dieses Gerücht entstanden sei, was immer für ein Ziel diese Stimmen verfolgen, ich erkläre, daß niemand das Recht hat, uns eine Politik der Ubenteuer zuzu. muthen und nicht vielmehr eine Politil des Friedens um jeden Preis. Die Regierung habe nur Eine Fahne, das Interesse dcS Landes, sowie sie nur eine Richtschnur hat, das Völkerrecht. Am 28. März habe ich das Programm des Cabinets in der auswärtigen Politil auseinander gesetzt; ich habe heute nichts hinzuzufügen. Italic» hat den Frieden nothwendig und wird alles daran sehen, ihn zu erhalten; aber eS hat auch eine große Mission der Civilisation, und diese werden wir nicht minder vor. nehmen." Lebhafter Beifall folgte dieser Erklärung. Die Antwort Serbiens an die Pforte. Nach mehrtägigen Verathungen ist das serbische Ministerium über die auf die Anfrage des Großoeziers zu ertheilende Antwort einig geworden. Die Antwort ist am 9. d. auf telegraphischem Wege an den serbischen Vertreter in Konstanlinopel, StaatSralh Kost a Ma-gazlnovit erflossen, welcher dieselbe dem Großvezier überreichte. Sicherem Vernehmen nach ist die serbische «"Ml durchaus im versöhnlichen Geiste gehallen und gibt dw ernsten und aufrichtigen Willen der fürstlichen RegierM Ausdruck, den Frieden nicht stören zu wollen. Dil ^ genden Punkte werden darin besonders erörtert: ^' bien hat an Rüstungen eigentlich nie gedacht. W^ l" Pforte als Rüstungen bezeichnet, ist nur die VollendM der militärischen Organisation der Wehrkräfte be« W des. eine Arbeit, mit welcher Serbien seil 1803 beW tlgt ist und die das in ganz Europa zur Geltung«' wngte Princip der allgemeinen Wehrpflicht, auch in «^ blen zur Wahrheit zu machen bezweckt. Die erfolg" Offiziers Ernennungen entsprechen dem normale» " dürfnisse des verwirklichten Landwehr-SyslemS. An einen Krieg und eine Bedrohung der 3"'° grltät deS ollomanischen Kaiserreiche« konnte um so " niger gedacht werden, als die Erhallung dieser 3" grilät gerade ein hohes serbisches Interesse begrim"' wie dies schon vor Jahren an maßgebender Stelle!« bischerseits declarlert worden ist. Die zeitweilige VesttM der Grenzen mit geringen Truppenablheilunaen lv«' dem Fürsten durch die außerordentlichen VerhaltM' den Grenzprovlnzen aufgenöthigt, welche Serbien " einem eisernen Reif umgeben haben. Auch sind "' lehungen des serbischen Territoriums, gewiß gege" ° Willen der türkischen Lolalbehörben, vorgekommen, «M begegnet werden mußte. UebrigenS liegt der furs«'?., Regierung die Regelung einiger aufgetauchter Schwlel» leiten sehr am Herzen, und sie wird sich beeilen, > diesem Zwecke einen Specialbevollmächtigten nach «l stantinopel zu entsenden. Der Wunsch des G"""?.,. menls Sr. Durchlaucht bleibt constant, mit d,m!"< ränen Hofe die besten Beziehungen zu unterhalten. Daß diese AntwoU dle Pforle zufriedenstellen n>" darf wol mit einiger Wahrscheinlichkeit angcno""" werden. Wer in der erwähnt, n Mission sich nach ^ stanlinopel begeben werde, darüber verlautet noch "'" bestimmtes. Möglicherweise geht Ristit selbst nach ^ stantinopel. ^ Den friedlichen Intentionen des CzarS, l»"^ Generalconsul Kwarzoff diesmal so prägnanten Aus ^ gegeben hat, dürfte es entsprechen, daß die in se'"'^ Dienste getretenen russischen Offiziere demnächst " ihren Abschied erhalten werden. Politische Uebersicht. «aibach, 15. Juni. ^ Einer telegraphischen Nachricht zufolge werden ^ Majestäten der Kaiser und die Kaiserin«, Oesterreich im Juli in München erwartet; fittH Majestät soll eine Villa am Slarnbergersee gt""" worden sein. ^ Der ungarische Reichstag wird in den ^,. Tagen dieser Woche geschlossen werden. Unter de" s. oeulenderen Gesetzentwürfen, welche im Herbst z"l ^ läge gelangen, wird sich auch ein Entwurf über d'^ form deS Oberhauses befinden. Von allem, "^F, dessen Inhalt verlautet, bezeichnet..Hon^ nur die »^ daß die Obergespäne nicht mchr Mitglieder des p^z, sein werden, als richtig. Dagegen ist die MitlA .? daß ein Theil der Mitglieder durch den Monath ^. nannt und ein anderer durch daS Hbgeordnelenha",^ wühlt werden soll, derselben Ouelle zufolge <"' den falsch. ^ In mehreren Blättern begegnet man «"d"^, über die organischen Gesetze, welche die neue ^j^^ regier ung vorbereitet und denen Sultan ^^ principiell bereits seine Zustimmung ertheilt h"^" nieder, in fieberhafter Aufregung jedes leifeste Geräusch erhorchend. Im angrenzenden Kerler war alles still ge» »«den, sie vernahm nichts mehr, auch leinen Laut. 3i«i«nt« K»pit«ü Der geheime Gang. Die Nacht war schon weit vorgerückt, da wurde die schwere Eichenlhür von Gunda's Kerler geöffnet, und die Alte fchritt über die Schwelle. «Wo ist der Gefangene?" fragte sie, nachdem sie den Kerker wieder geschlossen. Gunda deutele auf die Wand, von woher die Stim« »en gedrungen waren. ..Theilt mir alles mit", sagte dann die Alte, in, dem sie sich neben Gunda niederlauerte. Diese wiederholte ihr die Unterredung, wovon sie unbemerlt Zeuge gewesen war. Die Alte gab lein Lebenszeichen von sich, nur die Hände hatte sie krampfhaft ge. ballt, und als Gunda die Worte nachsprach, mit welchen Wilhold von Rüdiger da« Schicksal seiner unglücklichen Mutter beklagte, da flössen Thränen über die runzeligen Wangen. »Und Ihr wollt Euch des Unglücklichen erbarmen?" fragte da« junge Mädchen, nachdem sie ihre Mittheilun-gen beendet. Da leuchtete e« flammend in den großen tiefliegenden «ugen der Alten auf. . _. «Vv ich will? Wol will ich", entgegnete sie H»»t. ..Er soll frei »erden und du um feinet. Gunda verstand nicht alles, aber ihre Ahnung von einem Zusammenhange Withold von Rüdigers mit der Alten sah sie bestätigt. Die Alte zündete ein Licht an, welches sie mitge« bracht. Schweigend näherte sie fich der von Gunda bezeichneten Wand. Tastend glitten ihre Hände darüber hin, aber sie mußte innehalten; zitterte sie doch, daß die dürren knöchernen Finger flogen. „Versucht IhrS", wandte sie sich an Gunda. „Laßt Eure zarte Hand über diese Fläche gleiten, ob Ihr nicht einen Knopf, oder einen Haken finden könnt." Gunda that, wie Ihr die Alte befohlen, während diese leuchtete. Ihre Bemühungen waren von größerem Erfolge gekrönt, kaum ein paarmal waren ihre Fln-ger über die Platten geglitten, als sie auf elne Stelle in der fchlüpfrigen Wand deutete. ..Seht hier l" flüsterte sie leise. Mit zitternder Hand faßte die Alte nach dem lleinen unscheinbaren Halen. Dann ein fester Druck darauf, und die übertünchte Wand wich zurück, eine Wolle von Staub aufwirbelnd. Es war, als wenn sie noch zögerte, in den anderen dunleln Raum einzutreten, aber jede Zügerung konnte Gefahr bringen. Die Alte schien in einen ihr bekannten Raum zu treten, ihre spähenden Augen richtete sie sofort in die Ecke, wo ein Häufchen Stroh, wie zur Aufnahme eines Gefangenen bestimmt, lag. Aber der Platz war leer. „Wer feid Ihr, und was wollt Ihr?" ertönte elne matte Stimme aus einer Ecke dieses unheimlichen Raumes. Beim Klänge dieser Glimme schreckte die Alte zu. >-----------------------------------------------------------------'--- !^< sammen, und es schien Gunda, welche mit ihr <'" sit ten war, als wenn sie wankte. Aber vielleicht ^M< sich getäuscht, denn schon ging die Alle feste« ^loL derjenigen Stelle zu, von woher die Stimmt men war. Sie leuchtete der Gestalt in das Gesicht- . M ..Das wollte ich Euch fragen," entgegnett ^ ^ssel .Was habt Ihr auf der RaveShorst zu schaffe" ^g s«' Ihr nicht, daß hier schon schuldloses Mut S" flössen ist?" gB ..Wilhold von Rüdiger ist mein Name, °^ "' hat meine Burg überfallen und mich bei V^ Nebel fortgeschleppt." Wt"»" „Gerade wie dazumal", murmelte die Alte- « verfolgt er Euch mit seinem Haß?" .^cht <"' ..Dieweil ich ihm das Opfer seiner Na«" ^"" rissen und dem Meister Isaal Habrecht zur 6» holfen habe." .,„ da ^ Kaum halle Wilhold die Worte gespro^', ^l> auch Gunda schon zu seinen Füßen und "» seine Kniee. _ ... to"^ .Da« hättet Ihr gethan? O, Da'^ Dank!" rief sie mit überströmenden Augen «"„l <"" „Wer seid Ihr?" fragte Wlthold, «rw das fchüne, bleiche Mädchen blickend. KM'"' .Isaal Habrechl's Braut -- 0"» " Tochter", entgegnele Gimda «röthend. .« flel^n .Also auch ein Bubenstück des i»'""' schen hold aus. ..Fürwahr, das Maß dieses voll, und wenn ich frei wäre -^" f In den «ugen der Alten blitzte es au, 1051 Wie eS scheint, hat Mithab Pascha seine etwas weit» »lhenden Reformprojecle im Mlnlsterrathe nicht vollstän-dl« durchzusehen vernlocht. Der Grohoezier Mehmet, «uschdi behauptet seinen etwas conservativcr nuancierten Stanbpunlt nicht ohne Erfolg, und auch Hufsein Avni Pascha soll wenigstens jenen Punkten der beabsichtigten Reform, welche die politische Macht der Krone allzu sehr tinzuschrünlen bestimmt waren, leine Sympathien ent« gtgenbringen. An eine einfache Adoption abendländischer Vtrfassungsmuster ist unter solchen Verhältnissen schwer. Uch z» denlen. Dagegen ist die Regierung allem Ermes-ltn nach einig in dem Bemühen, auf dem Gebiete der Staatshaushaltsfragen eine strenge und eingreifende Con. lrole zu ermöglichen, und der einzusetzende Nationalrath bürste gerade in dieser Richtung mit ausreichenden Rechts, befugnlssen ausgestaltet werden. Daß der Scheit-ul-Islam cine Verwarnung «" die So ft as erlassen, ist telegraphisch gemeldet Worden. Der genannte Würdenträger sagt darin: „Ich habe vernommen, daß in den letzten Tagen mehrere be< bäuerliche Vorfälle sich unter den Talcbes (Studierenden) "eignet haben. Infolge dessen finde ich es für noth-Wendig, folgende Ermahnung an sie zu richten: Die Talebcs sollen sich künftighin ausschließlich mit ihrem Studium befassen, uud sie dürfen nicht ihre Zeit damit vergeuden, daß fie Kaffeehäuser und andere öffentliche Dtte besuchen, um zu fpiclen oder anderen Unterhat-tlmgen sich hinzugeben, die ihnen durch das religiöse besetz verboten sind; sie dürfen auch nicht bewaffnet und in Gruppen spazieren gchcn, kurz sie sollen nichts lhun, was dem Auslande und dein Sittcngcsctzc zuwider^ ^uft. Entgegenhandelnde werden die Verantwortlichkeit für ihr Benehmen zu tragen haben. Specialagenlcn Werden der Polizei die Widerspenstigen anzuzeigen, sie in verhaften und der Strafe cntgegenzuführcn haben." Der PflngstauSflug des englischen Marine-Ministers nach Deutschland gab bekanntlich zu dem Gerüchte Anlaß, daß die Abtretung Helgolands an Deutschland im Werke sei. Der conservative „Standard" versichert nun, Herr Ward Hunt habe seine Reise ledig-lich deshalb unternommen, weil er das deutsche System zur Ergänzung der Marinemannschaft und Herstellung einer Flottenrescrve aus eigener Anschauung kennen lernen wollte. Diesem Zweige des Dienstes habe der erste Lord der Admiralität, seitdem er im Amte ist, be. sondere Aufmerksamkeit gewidmet. Auch für den Präst-denlen des Handelsamtes, der den Marineminlster be-»leitete, sei derselbe bei dem fühlbaren Mangel an tüch-tigen Matrosen für die Handelsmarine von größter Wichtigkeit. In der französischen Kammer interpellierte "n 12. d. Laisant (Radical«) dm Kriegsminister wegen iNllier Offizlers'Erninnungen, welche er für ungesetzlich zw. Der Kriegsminister Cissey wies die Otsetzmäßig- "t dieser Ernennungen nach. Der Zwl,chenfall hatte !"ne weitere Folge. Laisant entwickelte sodann einen An- >. welcher dahin geht, die Militürdienstzeit au drei Z'hre zu reducieren und den einjährigen Freiwilligen. Ue"st aufzu «ben. Der Kriegsminister bekämpfte d.e en ^trag. ^mbella sprach gleichfalls "' die Stunde noch nicht gekommen sei- «"««?"" " Budget und die Ergänzung der Unter.Off'ziers. llleu die Annahme des Antrages nicht, er ubngens !" 'lngehendes Studium verdiene. Der Antrag wurde ""auf mit 238 gegen 197 Stimmen abgelehnt. ° ,„Der Präsident der Vereinigten Staaten, "Res Grant, fordert das amerikanische Volt m eincr s«. ..Ihr werdet frei sein, Ritter von Rüdiger", ^ sie. „Seid Ihr verwundet?" fuhr sie fort. b!.. "3°. hier, gerade auf der Stirn. In bl.nder Wuth °b er „uf mich «ln, und als er mich stürzen sah, mag „ " nicht einmal der Müh: werth erachtet haben, stch ""»Mals nach seinem Opfer umzusehen." ..3ühlt Ihr Euch schwach?" . <,, fy. ..Nein, wahrlich nicht. Die Kräfte emes Löwen ^ ich in meinen Armen." ^. ^,. ^ „ w« «Nicht das meine ich," entgegnete die Alte voll Urne. ..Es wäre wahrlich ein eitel Begmncn, Eure V «'«en List und Tücke einzusetzen Nem, aber Ihr H son von hier, und zwar jctzt gleich - in duser ! Witholo von Rüdiger sprang auf. Mj.s "Sprecht Ihr die Wahrheit - frei soll ,ch werdend M ' "jubelnd aus. < , .^ >,..ss'.Ich werde Euch ins Freie geleiten, «W zuvor hi?"^r den Pflichten der Dankbarkeit Genüge le.st .,. d'Geister Habrcchls Braut, sie war es, d.e m ch b^urer Gefangenschaft in Kenntnis ctzle. ""d ich ^"^e E..rer Ritterehre, daß Ihr sie in Schutz und ^rhcit bringet" < .. ^t«"^"" Vertrauen wird nicht g"ii«schl werden H?" bitter. ..Wenn es mir '. l zu gewinnen werde ich Meister Hawchts Braut ^r n> Schutz dcs Ablcö Bernhard br.ngen, wo auch ^'strr weilet. Seid Ihr soweit zufrieden? Th^'nda antwortete nicht, in ihren Augen glänzten "" des Glücks und der Hoffnung. .» «So kommt," sagte die Alte, voranschreltend. Proclamation auf, das auf den 4. Juli fallende Ccn-tcnnarfest der Unabhängigkeit Amerika's in würdiger Weise zu feiern. Hagesneuigkeiten. — (Freiherr v. Ho »zge« hau f.) Se. Excellenz der l. und l. Relchs-Finauzminister Freiherr v. Holzgelhan ift am !2. d.M. in Wlen geflorben. Ludwig Freiherr v. Holzgelhan, l. l. geh. Rath, Ritter be« Ordrn« der eisernen Krone erster Klasse. Commandeur des üeoPold.Ordens, lebenslängliches Milglicb dc« Herrenhauses, wurde geboren am 1. Ollober 1810 in Wien. Er trat im Jahre 183l in den Staatsdienst, wurde 1850 Finanz' rath in Verona, 18b2 Finanzpräfident in Venedig mit dem lilel eine« Ministerialralhe«; 1855 wurde er in den Ritter», 18b5 in den Freiherrnstanb erhoben; 1^60 eihiel« er die Wurde eine« ge, Heimen Rathe«; 1870 wurde er l. l. Finanzminister. Nach dem Rücktritte bc« l. l. Minister« Grasen Hohenwarl wurde Varon Holzgclhau bis zu der Neubildung des Cabinets mil dem Vor» sitze im Minifterrathe betraut, am 15. Ilmner l8?L zum Reichs» Fiuanzmiuister er«»nnt. Er war mit Auguste Edlen v. Plener oermlllt, welche om 12. November 1870 starb. -(Die Familien MuradsV. und »bdul Uziz'.) Sultan Murad V. hat außer einem zehnjährigen Knaben, Selah-ed.Din, noch sllnf «rüder und sieben Schwestern. Wir führe« dieselben nun mit Namen an und zugleich auch mit ihrem jährliche« Gehalte in Gulden o. W,, die sie bisher bezogen : Abdul Hamid (90,000), Rcchad (78.000), »emal-ed-Din (60.000). Nur.ed.Din (48,000), Suleiman (36.000), dann die Prinzessinen Fnthimr, Refle. Dschele. Redidsche, Seuiha. Falhime und Dschenihe, jede mit einem Gehalte von 90.000 ft. Der Gul-tan selbst bezog bis jetzt einen Gehall vou 1' und ornamentale Naugewerbe errichtet werden." Auch wird die Handels- und Gewerbelammer für Krain eingeladen werden, sich dieser Petition anzuschließen. 8. Der Magistrat wird angewiesen, dem l.l. Landes, schul rat he für Krain die gewünschte Aeußerung der Gemeinde dahin zu erstatten, daß in Laibach momentall lein Bedürfnis zur Errichtung einer Bürgerschule vorhanden sei, daß in die Erweiterung der hiesigen vier< llassigen in fünftlassige Volksschulen unter Ablehnung allfalllger Mchrauslagen eingegangen, dagegen die Erweiterung der vierllassigcn Mädchenschule in eine fünf< Nassige derzeit abgelehnt werde, ferner, daß in den Bau einer dritten Volksschule derzeit nicht eingegangen werden könne und fremde Gemeinden aus den hierstädtischen Volksschulen auszuscheiden seien. Vei Berathung dieser Punkte entspinnt sich eine längere Debatte, bei welcher der Antrag der Gemeinde-ritthe Regali. Potoknil, Iuröiö und Horak auf Mittheilung lithographierter Sectionsbcrichte und Anträge vor der Gemeinderathssitzung durch Hinweisung auf die Geschäftsordnung und aus finanziellen Rücksichten von den Gemeinderäthen Dr. v. Kalten egger, Dr. Keesbacher, Dr. Sup pan und Deschmann bekämpft und schließlich abgelehnt wurde. 9. Dem Gesuche des Untcrstützungsvereins für Rechtshörer in Wien um einen Geldbeitrag wird keine Folge gegeben. 10. Das Offert Zoppitsch, womit für die laibacher Gemeindejagd ein Iahrespachtschilling von 300 ft. angeboten wird, wurde genehmigt und hierauf die Sitzung geschlossen. Als Tectionsreferenten fungierten bei Punkt 1 Gemeinderath Dr. Pfefferer, bei 2 und 6 Gemeinderath Dr.Guppan. bei 3 Gemeinderath Dr. Keesbachcr, bei 4 und 5 Gemeinderath v. Zhub er, bei 7 Ge« meinderath Dr. Schaff er, bei 8 Gemeinderath Desch, mann und bei 9 Gemeinderath Dr. v. Schüppl. — (Frohnleichnam) Unter wollenlosem, tiefblauem Himmel und bei einer infolgt de« vorgestern vorangegangenen «legen« trotz der Sonnenstrahlen doch nicht drückend schwülen Temperatur vollzog sich gestern vormittag« der feierliche Umgang der Frohnleichnamsprocefsion, die vom hochwürdigsten Herrn Fürstbischöfe Dr. «lhrysostomu« Pogatar persünlich geführt wurde und sich in herkömmlicher Weise und unter gewohntem Plunle durch die vom zusehenden Publikum allerorts dicht be< sehten Straßen bewegte. Line Vhrencompagnie de« 17. Reserve, Regiment« unter «lommando be« Herrn Hauptmann« Talti llowle die Kapelle de« 53. Infanterie-Regiment«) begleitete da« Sanctisfimum und gab nach den au den aufgerichteten vier Altären vollzogenen kirchlichen Ceremonien sowie nach Anstim» «ung de« I« Deum I»u^«mu3 bei Rückllhr in die Domlirche die llblichln Dechargen, während ein Vataillon de« 53. Infanterie» Regiment« Erzherzog Leopold und je eine Artillerie, und Landwehr, «btheilung am Tongreßplahe läng« der Ursulinerinnmlirche au«, gerückt waren und nach Erhalt de« bischöflichen Segen« und nach vollzogener Defilierung vor dem gegenwärtigen Stationscomman' danlen TM. Wofchilda sofort wieder einrückten. — (Heimische Industrie.) Ein Wert unserer hei, mischen Industrie — eine neuartige Abprotzspritzt au« der renom» «ierten Sam »ss a'scheu Fabril inLaib » ch — erntete bei einer diefertage in Graz fiattgefuudenen offen.lichen Erprobung die schmeichelhafteste Anerkennung. Wir lesen hierüber im redactio-nellen Theile der „Gr. Tgpft." vom 15. d. M. nachstehendes Ur> «heil: „Vor llnigen Tagen sand auf der Floßlend, nächst der Radehlybrllcke, unter Leitung de« ssmerwehrcommandanten Herrn Hueber und im Veisein ber in Graz domlcilierenden Ausschüsse de« steiermälkischen Feuerwehrgauverbanoes die Probe einer Nb-prohspritze aus der bestrenommiertoi Fabrik A. Samassa in Laibach statt. Die Leistungsfähigkeit wurde mittelst Manometer« auf 12 Atmosphären erprobt, und fand die Spritze wegen ihrer außer» gewöhnlichen Ganghöhe, welche durch da« Vacumeter auf 85' Fuß nilchgewirsen wurde, die Anerkennung ber Fachleute. Die Wasser-lieserung betrug in 50 Secunden 280 Liter, die Wurfweite mit einem l6'/, mm. Mundstllcke 39-5, mit einem 18 mm, Mundstücke 33 Meter. Dit Wurfhühe zeigte mit 29 M»t,rn einen ge« bundenen Strahl. Nußer der Solidität, welche die Erzeugnisse der Firma? Samassa auszeichnet, ist hier noch eine eigene llon« struclion erwähnenswerth, durch welche die Kegelventile leicht zu» gänglich gemacht werden, wa« von großer Wichtigkeit behuf« der Reinigung ist, wenu die Röhren verschlammt oder sonstwie uer« stopst erscheinen, durch welchen Mißstand oft mitten in der Action eine Spritze den Dienst versagen kann. Nach dem Nusspruche ber Prüfenden hat sich da« untersuchte Object vollkommen be» währt." — lAna st »siu « Grün.) Seiten« des renommierten pl>o-lographischen Atelier« Leopold Vude in Graz wurden zur Er» innerung an den lllrzlich in ganz Oesterreich mit so viel Vegei» sterung gefeierten 70. Geburtstag oe« österreichischen Dichters Auastasius Grüu zwei photographische Aufnahmen ausgeführt, die gewiß allen denen, die an der genannten Feier mit Herz und Sinn theilgenommtn habe», eine willkommene nachträgliche Fe» ftesgabe bilden werden. Die eine dieser beiden im Kunfihandrl erschienenen Ausnahmen, auf welche wir hiennt aufmerksam machen, ist ein vorzüglich ausgeführtes, sowol iu techilischcr Hinsicht wle auch in Vezug auf Porträtählilichleit gelungenes, fast lebensgroßes Vrufibild des Gefeierten, und die zweite eine Ansicht des Fest» zimmer« mit allen in demselben aufgeschichteten Festgeschenlen, Nl» bums, Adressen und Diplomen u. f. w., wie sie am II. April d. I. im Hause des gefeierten Dichter« bekanntlich in so großer Anzahl und au« allen Weltgegenden einliefen. — (Lebensrettung.) Die Magd de« Grundbesitzer« Vatar von Podounica, im oberlaibacher Vezirle, ging am l7. u. M. mit dem fünfjährigen Knaben ihre« Dienstherr« zur Mühle de« Johann Slof in Svic» und war so unvorsichtig, den Knaben anssichtslos läng« des Soica-Vache« umhergehen zu lassen, während sie selbst im Innern der Mühle beschäftigt war. Da« Unglück wollle es, baß der Knabe bald darauf in den Nach siel. Glücklicherweise bemerkte dies die genannte Magd noch recht» zeitig und rief laut um Hilfe. Auf ihr Rufen eilte der in ber Nähe befindliche Vauernbursche Devjal aus Hvica, Hau«« Nr. 36, herbei, sprang dem von den Wellen bereit« fortgetragenen Knaben in den Vach nach und brachte ihn glücklich noch lebend an« Ufer. Wir bringen diese That zur verdienten öffentlichen Anerkennung. — (Maßregeln gegen die Viehseuche.) In Hrastoudol, Ortsgemeinde Dob, im politischen Vezirle Littai, ist die Rinderpest ausgebrochen. Infolge dessen wurde daher zur Hintanhaltung der Weiterverbreilmig der Seuche der Verkehr mit Rindern, Schafen und Ziegen und deren Rohpro» duclen, sowie allen im § 2 des Rinderpestgesetze« vom 29. Iuui 1868 bezeichneten Gegenständen, endlich auch oie Leistung von Wirthschastssuhren mittelst Rindergtspannen läng« der ganzen Grenze zwischen Krain und Steiermarl behördlicherseits strenge verboten. — (Einladung zur Ausstellung in Wien.) Die günstigen Resultate der in den beiden lehtverftofsenen Jahren mit dem internationalen Getreide» und Saatenmarlle in Wien verbundenen Specialausftellungeu von Maschinen, Vorrichtungen und Geiälhschaflen für Müllerei, Väckerli, Vrauerei, Spiritusbrenner«! und Velrtidehandel haben den niedeiösterreichifll.en Cewerbeverein und die wiener Frucht und Mehlbürse veranlaßt, auch im heurigen Jahre, und zwar in der zweilen Hälfte de« Monate« August eine solche Ausstellung in Wien zu veranstalten. Die Betheiligung an derselben steht allen Producenten frei, welche Artikel erzeugen, die in ber Müllerei, Väckerei, Vrauerei, Spiritu«br«nnerei oder im Getreidehanbel Verwendung finden. Indem wir die« hiemit allen elllschlägigen Gewerb«leuten .ssraiu« behufs eventueller Velheiligung au dieser Ausstellung zur Kenntnis bringen, theilen wir zngleich mit, daß sich die Interessenten wegen der näheren Bestimmungen nud der Drncksorten an den niederösterreichischen Vewerleverein, I, Eschen-bachgasse 11 in Wie», wenden wollen. — (Die neuen ^ I. Klasse ausgegeben werden. D»rjle Post. Wien, 14. Juni. Wie die „Pol. Corr." meldet, ist anläßlich der Rückreise des russischen KaiscrS von Iugcnheim nach Warschau abermals eine Zusammen' tunft mit Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich «>' Aussicht genommen. Wien, 14. Juni. Wie die „Pol. Corr." erfährt' sind die neuen Creditlve zur Veglaubigung des Grase" Zlchy als Botschafter bei der Pforte bereits nach Ko«' stantinopcl abgegangen. Cilli, 14. Juni. Vorgestern sind die Vriidtl Sagnier, deren einer Leiter, der andere ein Oeawtel des Kohlenbergwerkes Stranitzen ist, bei der Grubt"' fahrt erstickt; desgleichen drei zu Hilfe geeilie Albelltl. Telegraphischer Wechselt ours vom 14, Juni, .« Papier , Rente 66 50. — Silber - «ente 69 35. — l«"/l' staals-Nulehen 109 «0. - Vanl-Nctien 839 -. Hredit-M«" 146--------London 120 80. — Silber 103 15. K. l. M>'»l^" taten 5 75. — Napoleonso'or 9 72. - 100 Reichsmark 5? 1". Wien, 14. Juni. Zwei Uhr nachmittags. (SchlußcoiH) «lrebitaclien 146—, 1860er Lose 110—, I«64er Lose M'^' österreichische Rente in Papier 66 50. Staalsbahn 269 -, "" ' bahn 185 — , 20. Frankens!5cke 9 63. ungarische Crcbilac"" 124 25. österreichische ssrancobanl 1850. österreichische NilM«" 70 80. Lombarden 82 50. Uuionbanl 60—, austro-onelU«»!«' Vanl — —, Lloydactien 337--, austro-oltomanische Vanl -'^' türkische Lose 20-, «lommunal - «nlehen 97 — , EgyM 85--. Sehr fest. ^ Kandel und GMsmrtljschastlM Lalbach, 14. Juni. Auf dem heutigen Markte si"? "° schiene» : 5 Wagen mit Getreide, 4 Wagen mit Heu >i»d ^'"' 22 Wagen und 3 Schisse mit Holz (41 Kubilmclcr), _______________D urch schnitt «>. Pr Mlt.. Vlg,.. Mlt^ ^^ fi. fr. fi.itt. fl, lr^L^: Weizen pr.Heltolit. 9>-10!33 Vutter pr. Kilogr. "!s5)^^ Korn ^ 6 40 6,45 Eier pr. Stück N Gerste « 4 80 4 75 Milch pr. Lilcr s^'' Hafer „ 3 90 4 _ Rindfleisch pr.Klgr. — 4^ ^ . Halbfrucht» ,------- 7 20 Kalbfleisch „^4(1^ Heiden „ 6 40 625 Schwciüeflcisch „ 66 Hirfe « 4 80 495 Zchöpsenflcisch .. 29 ^ Kuluruh ^ 6 — 6 l6 Hähudr! pr Stück - 30 , E> däpsel100Kil°gr. 4 45 - Tauben ,. -'7'. Linsen Hektoliter 12— Heu pr. ItXI Kilogr. 4 '^ Erbsen . ,0----------- Stroh „ 350^, Fisoleu ^ 8-^ -. Holz, hart., pr. vie, «^ Rindsschmalz Klssr. - 94 - Q.-Meler - ^ Schweineschmalz,,-85-- — weichr«, „ ^««^ Speck, frisch ^ - 70 - Wem.roth..100 Lit. - ^Z^ - geräuchert „ — 75 — weißer. .. - ^^- Meteorologischc Vcoliachtuuqen m Lüibl^^ ' 'Z K zz ° ! ß» i 7l5Mg. ?»4.,7 111!« 14 2 « N. 733.^ ^l-18.8 SSO. mäh. Rege» M^ 9..«^ 734.«4, 4-15.« KW. schwach heiler ^ ^ ,7 Ü. Mg^I 734° »7 -l-I3 » windstill Nebel „ » 1k»! 2 ., N. , 732 4, 24., SO. schwach hriter "' I 9« »b.^ 732.». ^-17« SO. schwach sternenhell ,lt Den 14. vormittag« heiter, gegen Mittag rasch 5«»"?°^!' Vewöllun« au« SSO., nach I Uhr Platanen, bald >'« !"'^l' Regen mit Sonneilschein übergehend, dann Aufheiterung. >M licher Abend, sternenhell. Den 15. morgens Nebel, bis °^l anhaltend, dann heiler, außer einia/u Hnusenwollen, °"s^ g„, Tag, Nbendroth, sternenhell. Das Tagesmittrl der 2Mw „,fl 14. ^. 16 6', am 15. > 16 5', btliehungsweist UM l" und 01° über dem Normale. Verantwortlichel Redacteur: Oltomar Vambt^>< ^Ül^N^sl'l^^ ^^ ^' ^""^' ^^ »llustigt Stimmung der Vöise erhält sich nicht nur. sie macht ssorlschritte, und erstreck« sich auf Fond« und Eisenbahnpapiere, w's n'cht ""^s-.'V ^' . ^.. ^ ""' "" Devisenmarkt. Vedeulende 0 120 75 Depositenbank.......—- — Vscompteanfialt...... 640— 6l^(> - Franco-Vant.......lg— iß 50 Handelsbank........b8-> 58 b0 ii.»!ionlllbanl....... 88— ^»2 — Oesierr. Bankgesellschaft . . . -».- —-— Unionbanl ........bftbo ß<) — Veilthrsbant .......8450 8b- «etieu »«» 3r«n»tz«rt-U»t«r»etz- »lföld.Vahn........ 108 b0 I04-- Karl-Ludwig.Vahu..... 196 50 19? - DonaN'Dampschifi.»Gesellschaft 8bv— vl^2 — Elisabeth-Weftbahn..... 14450 14b— «ilisabeth.Bahn (Liuz-Vubweiser Strecke)......... IN— 119 — ßerdin°nd»-«°rbb»hn . . . Il<4lV— ,8s,h__ ßr»n,. Joseph c V«hn .... I»1 bft 182 > Lemb..«,trn..IaNy.«ahn . . 120b0 121- Lloyd.Gtftllsch........ »24 - 8V7 — 0eft«rr. Nordwestb»h« .... 189 — III« — Rlidolfs-Vahn....... Il»7 - l07l>0 ktaatsbahn........ 2K7 — 267 50 SUdbahn......... 8! — 812b Thtiß-Vahn........ i<»«^. )97 __ Ungarische Norbostbahn . . . Il>I - 10150 Ungarische Oftliahn..... 82 — 83 5,0 tramwayrGtselllch...... Ill- N8 — va»lele«lch— —-- Wiener Vaugesellschaft..... —>— ^ _ «llg. Vsterr. Vobencredlt . . . 108 b0 104 — d«o. in 38 Iah^m 88 — 8825» «ationalbanl ö. N..... 97 30 9750 Uug. Vodencredit...... 8b'-> 8b lib Pri«rit«te». Vllfabtlh.-«. 1. Vm..... 87 - 87 b0 tzerb.-stordb.,G....... 104-50 10b- »ranz.Ioseph-V....... 89 b0 «» — «al. Kllil'Lubwla.V., 1. «m. . 37 b0 98 — 0tV«r«. «»rbwtst.«..... Ub b0 8S — -------------------^ ^^0 Siebenl'Nrger.......^ ,hs^ Stao.sbahl........"'« ,0"' ^«bbahn ^.^ . . . . . - 'W^ g«.^ Glibbahn. Von« !'''!. ''«h el»'^ Nng. Oftöahn.......60 xo «redi.-l' ... .....".A ',<^ «udolf«-L.........'^^ Wechfel. ^ b°°>burg.........,<^.f<5 '«^-j London .........^7 7b ^ Pari« .........* Ducaten . . . - ^fi.78 lr. b ^ , »lapoleonsd'oi . . 9 ^ 60 ".»'«) ^ Preuß.Kllssmfch^ne b9 ^W ^ U ^ 40 - tilb« . . . 103.2« -W3. «r.wisch. »runbe°tt°^««^l»»"?.<