LllitmcherMMtlmg. Nr. «5. Pränumcrationsprcie: ^m Comptoir ganzj. fl. II. hii!!>j, st. N.50. ffilr die ZuficN»l!>i in« Hans halbj. s><> lr, Mit bcr Post «auzj. fi. >,'., H.Ubj. fi. ?.s>0. Dienst«.,, 22. März Inscltionsgcbilhl bi« u> Zeilen : imal «<> lr., »!m. ft0 lr., Um. l fl.'. sonst Pv. Zeile lm. « lr., «m. « lr., Um. l« lr. ii. s. w. «njcrtiousstcmpcl jedesm. »Ulr. 187«. Amtlicher Theil. <^e. l uud l. Apostolische Majestät haben mit Mechüchster Entschlicß»ug vom 10. Vtüiz d. I. die i»> Status dcr Lembcr^cr Finanzprocuralur erledigte ObcrflnauzralhSstcllc den, Fiilaiizialhe Dr. Joseph Vuy< gar lillcrgnüdigst zn verleihen ^ruht. Brestel m. p. Dcr Minister des Inner,, hat die Bczirlshaupl^ Männer Johann Rupp, Friedrich Radnitzky, Ediund Maier nnd Friedrich Pelikan zu Bczirlshauptmän-licrn crstcr Classe; dann den cms die Slcllc ciuct, Ac-zirköcommissärs cingclcihten früheren Aezirtsvosstehc» Anlou Pompc, den im Ministcrinm dcö Innern in Verwendung stchcndcn Bcziilscommisfär Johann Nu-^iczta, dcn Vczirlscommissär Mathias Reimer, dcn im Miuistcrium dcs Innern in Verwendung stehenden Statlhaltercicoucipistc» Julius Vocsc nnd den Slatlhaltcrciconcipistcn Joseph Sonezcl zu Bezirks» l)anptmänncr» zweiter Classc in Mähren ernannt. Der Iustizministcr hat dcn Aczirlsrichlcr in Koje tein Anton Neswc>a über sein Ansuchen in gleicher Eigenschaft nach Wischan übersetzt. Der Insti^iniluster hat die bei dem Kicis^erichtc »n Roocrcto cilcdiqlc Slaatsanwaltssubstilutcnstcllc dcm ^ dortissen GerichlSadjlinclcn Dr. Al>xa»der v. Salva^ dori verliehen. Der t. l. Laudcspräsidcnt für Krain hat dcn l. l, Bczirtosccrclär Matlhäus Wradatsch und dcn l. l. Conccptsadjuuclen Heinrich Iagritsch zu l. l. Bczirts-connnissärcn^.iu der politischen Verwaltung von Krain ernannt. Nichtamtlicher Theil. Politische Uebersicht. Laibach, 2!. März. In der letzten Sitzung des Vu dgetauss chus > scs wurde das Gcsctz über die Gehalte der Univcrsi< tätsprofcssorcn zu Ende berathen, dergleichen wurde das Gesetz über die PcnsionSbchandlung des Lchrcrpcrsonalcs nach dem Antrage des Referenten u. Czcdik mit den Aenderungen angenommen, daß nicht eine 34-, sonder» schon eine 30jährigc Dienstzeit znm Vezuge der vollen Pension berechtigt, daß ferner auch für die Witwen der Fl'lM'llill. Aus Wicn. Im März. Der Carneval ist todt! ES lebe der Carncvalone! "och dieser fröhliche Nachklang des Fasching bewahrt ycuer strenge den vorwiegend privalivcn Charakter seines "^mittelbaren Vorgängers. Hatte der Carneval selber die Salons viel mehr als die Säle, die Kränzchen viel mehr "'s die Elilcdällc für seine Domäne crllart, so mnßtc vcr Carncvalonc sich geradezu anf die engsten 5krcisc ^rückziehen. Das Maölcu. und Coslumcficbcr, welche in dem modernen Vabcl an der Seine nnd in dem frommen Rom gleichmäßig bis in die Miltfastcn fortwüthcn. !wd ,„ ^r Stadt dcr Phäatcn von ehedem mit der berühmten Faschingdicnsla^Rcdoutc erloschen. Ja, auch oic l,i vergangenen Jahren noch sporadisch aufgetauchten "auc des Carncvalonc sind hcner zur Mythe geworden. ! ncn Vcrci.^? ^7 "'^ ^ einer dcr unzähligen gcscl-sich °ufschwn,t' ^''denz ^" ''""" Vergnügnugs.bcndc von F nftem ,.« ,'' "" Münzend beleuchtete Enfilade Aran?/el verrM)/^'^ ^""l der schönen Nächte von ^lialb bei weitem noch nicht alle eln >t - ^'^ dcißt. Wien, as vorläu- ^nä7gl^UeU^'^ an die o^reu Stockte 1!n<^ breiten Ecken unserer Zins-Casernen ch ,^,,A h'n, um die bunten Anlündignnaen n s ssl« ..^ « war nur eine - wohlthätige°Fo ^ ^ ". d ' anßcrordcnllichen UniversitälSprofcssoren, sowie dcr Di-rcctorcn und Professoren dci Mittelschulen charaller^ mäßige Pcnsioncn , n»d zwar von 400 fl. und Z5>0 fl. fcslgcsctzt wurden. Ocr ^t c d ic i u a la u S -schuf; beendete die zweite Vcsung dcö OcsctzcS betreffend die Organisation dcr Medicinalvcrmaltnng und bcfchloß anf Antrag dcs Abg. v. Czcdil, dah^ die M'inslci deS Ackerbaues, Handelt«, dci Instiz und dcö Unterrichtes daö Recht haben, sich bci dcn Bcralhnngcn des obersten Sanilntsrathcs von Fall zn Fall vertreten zn lassen. Derselbe Abgeordnete wurde zum Berichterstatter gewählt. Dem „Czas" wird aus Wien folgendes berichtet: Gestern Abends (dcn 1(>, März) berieth der Polcnclnb über den cvcntucllcn Austritt aus dem RcichSralhc, im Falle dic Fordernngen dcr galizischcn Resolution abgc lehnt werden sollten. Ueber dcn Austritt war man im Principe cinig. doch wurde auö politischen Gründen »och lcin entscheidender Vcschlnß gefaßt. Man einigle sich nur dahin, daß mau in!» diese Eventualität immcr bereit sein müssc und daß man diese Fragc in jeder Clnbsitznng anregen solle. Ursache dicscr Disenssion war die vom Minister Dr. Giotra im Resolutionsansschossc abgegebene Erklärung. Die ..Reform" bespricht die galizischc Resolution und meint, daß Galizicn gnt thun würde, die Conccs sioncn der Regierung zn acccptircn, denn sie bclommcn ein solchcö Vlaß von Antznomie. welche mit Acndernng dcr Verhältnisse und dcr Erstattung dcs Vollcs zur Grundlage für eine weitere Entwicklung dienen la»n. Unter dcn österreichischen Provinz« ist lcinc einige, dcrcn Snlnnft Ungarn ebenso wie ganz Europa inter-cssircn würde, als Galizicn. Die Haltung der polnischen Nation wird es beweisen, ob die Wiederherstellung Polens noch möglich ist. oder ob diese große Nation ihre Rolle schon ausgespielt habe. Das ist eine Vcliensfraae dieses WclM),.>i!s. denn cin rcslaurirtes Polen ist der mächtigste Damm gc«en ein Vorbrinaen Rußlands nach Westen. DaS ..Mcm. diplom." läßt sich aus Rom voi, häufigen Bcsnchcn melden, wclchc Hcrr Odo Rüssel seit einiger Zeit dem Cardinal Antonelli macht. Trotz des Geheimnisses, mit wclchcm sich dcr offiziöse Agcnl Englands umgibt, wisse man doch ii> dcn diplomatischen Kreisen, daß cr seitens des Papstes die Annahme eines Anerbietens zn erlangen sucht, ähnlich demjenigen, welches cr zu dcr Zeit dcS Abschlusses dcr Scptcmbcr-Eon' vent ion gemacht halte. Das „Gelbe Buch" halle eine Depesche dcs Fürsten dc la Tour d'Axvcrgne, damaligen französischen Äotschaftcrs in Rom, enthalten, in wcl-chcr mitgetheilt wurde, daß Mr. Odo Rüssel dcm Papste für dcn Fall, daß Se. Heiligkeit sich iu Rom den Setzer-StrileS, wenn den bisher in unseren Journalen erschienen Eisstandbcrichtcn nun nicht eben so endlose Eonccrtnuthbcrichtc folgten. Das tonangebende Instrument dicscr Conccrtsaison ist und bleibt wohl auch das Elavicr. In der Advcntstagionc behauptete Clara Schumann, die begeisterte Intcrprclin VcclhuvcnS, in dcr Fastenstagionc Anton Rubinstein, ucbcn Anlow und Taussig gegenwärtig wohl dcr größte Mcisttr dcr Tcch-uik, daS Feld. Anton Rnbinstcin hat in seiner äußeren Erscheinung viel Achnlichlcit mit Vccthoven. Doch mahnt cr. obwohl cin gcborucr Oedcnburgcr in srincn Zügcu stark an das Harte uud Gedrungene im Typus dcr nordischen Slaven, während sich in dcm umflorten Älickc die wehmulhsvollc Scnsucht nach einem unerreichten Ideale widerzuspiegeln scheint. Diesem Aenhcru entspricht auch sein Spiel. Die fast wildc Energie, mit dcr Rubinstein dic Kraflstcllcn seiner Vortrage zur Geltung briugt, erfüllt auch die weitesten Räume, und dic fast mädchenhafte Zartheit, mit dcr cr dieselben verklingen läßt, dringt lrystallhcll bis an die äußersten Orcuzcn dcs Saales. Encrgic und Zartheit wnlcu glcich magisch zauberhaft anf die athcmlos lanschendc Mcngc. Rubinstein erinnert an ^ißt. Gleich diesem spielt cr Einem, wie die Gräfin Hahn Hahn sagte, die Seele weg. Nn binstcins Elavicr - Eonecrte Halm, Ndcrdicß mit denen bißt's dcn nicht zu unterschätzenden Vorzug gemein - -nicht an Ausfnllnnmnicrn zu leiden. Minder glücklich denn als Clcn'icrspiclcr erscheint Rubinstein als Eompo-! silcur, obwohl cr sich scil länger als einem Dcccunium ! in allen Arten dcr Tondichlnng versuchte. Weder in dcr Oper, dcn „Kindern dcr Haidc," noch in der symphonischen Dichtung, dcm „Ozean," blieb ihm dcr Erfolg treu. nicht mehr sicher dünken sollte, Gastfreundschaft auf der Inscl Malta angeboten hat. Heute nun, da gewisse Journale die eventuelle Zurückbcrusung der französischen Truppen in Aussicht stcllcn. wenn die Vorstellungen, die der anßcroidcntlichc sranzosischc Gesandte bci dem Eonlilc vorbringen wird, unberücksichtigt bleiben sollten, glaubte Mr. Odo Rüssel auf jenes Anerbieten zurück-kommen zu follcn. Man weiß jedoch nicht, ob Mr. Odo Ruffel diesen Schritt aus eigenem Antriebe oder mit Ermächtigung seines Schwiegervaters, ^ord Clarendon, gcmachl habe. — Msgr. Dupanloup ist so voll-Nändig in Ungnade beim Papst, daß Pius IX. erklärt hat, „cr werbe niemals in die Erncnnnng dcs GischofS 5um Erzbischof willigen, noch weniger ihm deu Cardi^ nulshut geben." Der «Tagesprcsse" wird von gut unterrichteter 3citc mitgetheilt, daß unsere cisleithanlschru Bischöfe an ihrcm Widerstände gegen das Dogma von dcr Unfchlbllllcil f c st h a l t c n. Cardinal Rauscher soll ncucstens cinc Vorstellung iu dicsein Sinne versaßt haben, lagegcn ist cs richtig, daß mehrere ungarische Bi' schöfc von dcr Opposition abgefallen sind. Wer hätte dcnkcn sollcn, daß dicsc päpstlicher sein würden, als der schöpfcr dcs Concordats sclbsl? In Prag wird viel für und — wer sollte cs glauben, und doch ist es so — gegen die Unfehlbarkeit gepredigt. In bicser letz' tcren Vczichung hat namentlich eine Predigt, welche dieser Tage in dcr S. Gallitirche gehalten wurde, großes Aussehen erregt, denn so schaif hat sich noch kein latho' lischcr ^aic, geschweige denn ein Priester gcgcn das ncne Oogma ausfirsprochcn. Die Berufung dcs französischen Gcsandtcu Ganncvillc nach Par,s dürste wohl im Zusammenhange mit dcr auf hcutc beabsichtigten Inter-pollution Inlcs Favrc'S slehcn. Es scheint, bah Giaf i?aru gesonnen ist. eine klare und bündige Antwort zu crlhcilcn, sobald er von Banncville dic nöthigen Auflärungcn über die ^age in Rom erhalten hat. Man kann deshalb mit einiger Sicherheit erwarten, daß schon di^c nächsten Tage mehr ^icht in die Verhandlungen der Staaten mit der römischen Curie bringen und zugleich die Erwidernnacn des Vancans auf die an ihn gerichtete Note bekannt machen werden. ^ In der juriftischcn nnd auch iu dcr politischen Wclt macht man sich um den Proceß des Prinzcn Pierre Bonaparte einige Sorgc. Wie cs scheint, hat der mit dcr Untersuchung dicscr ernsten Angelegenheit betraute Richter dcn Prinzcn und Herrn Ulric de Fonvilic einander n,cht gcgenübcrgcstcllt; die beiden Männer wcrdcn sich also zum ersten male wieder in Tours vor dcm StaatsgcrichtS-hofe bcgcgnc". Man hat allcö aufgcbolcn, um den Angeklagten zur Mäßigung zu ermähnen; aber die ihm nahestehenden Personen fürchten alles von der Reizbar« In dieser Saison bol Rnbinstcin cine Clavier« Phantasie nud cin Oratoiium: ..Dcr Thurm Vabcl," sowie cin Tonporträt.- „Iwan dcr Schreckliche." Allent» halben schöne, vielversprechende Einzelheiten, abcr nirgends cin künstlerisches Ganze. DaS Tonporträt „Iwan der Schreckliche" ist, ohne dcn musikalischen AusstcllungS-Catalog in dcr Hand, wohl kaum zu crkcnnen. Der vcrhältnißmähig üppigste Vorbccr winkt dcm Componisten Rubinslein wohl aus dcm Haine dcr bieder, und zwar dcr Vicdcr des Orients. Helene Magnus, die gefeierte Licdersängcrin dcs Nordens, gab in ihrcm letzten Concerte cincs seiner neugriechischen Vicder zum Besten u»d berauschte dadurch förmlich dm übervollen Saal. Äci so mächtigem Anschwellen der Tonfluthcn wirb cS dcm gcsprochcucn Worte nicht ganz leicht durch;»» dringen. Dic Mitglieder jcncr Wander-Universitäten. d,c alljährlich thcils die Advcntzeil. mehr abcr noch die Fasten benutzen, um von dcm Katheder im Prnsungs-saale des ncncn städtischen Gyinnasiums oder aus dcn Räumen dcs Convcrsatioi^saalcs im neucn Künstler, hansc ihr Vs>i>it,s> -u! 'w,^ ^ nilutln-pm uiuwm ertönen ^u lassen, haben einen harten Kampf. Vor allen siegreich bcstchcn dcnscldcn Wilhelm Jordan, der Dichter dcr „Nibclunacn. und Ludwig Eckardt, das ..gesprochene Fcnillcton." Von Wilhelm Jordan entwirft Vaudc in seinen Fcdcr^ichuungen aus dem deutschen Parlamente cin «reffendes Bild: Ein hochgcwachscucr Mann mit llcmcm Hanplc, Das blasse Antlitz von dunklem Haare nnd dünnem Barl umsäumt . . . ES liegt cinc heraus' fordernde lalle Sicherheit in dcm jungen Manne dcsscn mnslnlüsc Arme sich übereinander schlagen Obwohl dieses Bild in den zwei Dcccnnicn, die cS einstweilen alt wurde, em wenig nachdunkelte, so erkennen wir in 448 keit seines Temperamentes und besorgen, daß es vor dem hohen Gerichtshofe zu einem Eclat kommen könnte, der die schon so schwer auf dem Prinzen lastenden Momente noch um ein neues vermehren könnte. Ueber das spanische Prinzen-Duell berichtet der Correspondent eines deutschen Blattes aus Madrid: „Da der Prinz Heinrich von Bourbon zuerst leine Zeugen auftrcibcn lonnte, so fand daS Duell statt am 10. erst am 12. März statt. Der Herzog verbrachte die Nacht vom 11. auf den 12. damit, daß er seinen letzten Willen aufsetzte und verschiedene Briefe schrieb. Er trieb die Vorsicht so weit, daß er mit zitternder Hand einige Bricfchcn schrieb, welche für die Herzogin bestimmt waren und worin er dieser ankündigte, daß er sich geschlagen habe und verwundet sei, daß er aber hoffe, aufzukommen und sie wiederzusehen. Für den Fall, daß cr todtgeschosscn werde, sollten diese Briefe der Herzogin übcrbracht werden, um sie auf die Wahrheit vorzubereiten. Die Gegner fanden sich pünktlich auf dem Platze ein; sie waren beide schwarz gekleidet. Nur merkte man der Kleidung des Infanten an, daß er in dürftigen Verhältnissen lebe. Die beiden Prinzen wechselten bekanntlich drei Schüsse. Als der Infant getroffen war, stürzte er mit ausgebreiteten Armen zu Boden. Die Sccundanten und der Arzt, Fcderico Rubio, stürzten herbei. Der Infant bewegte nur noch die Lippen, als wolle er sprechen, aber er hauchte den letzten Seufzer ans, ohne ein Wort hervorbringen zu können. Als der Herzog den Prinzen fallen sah, begann er zu zittern und ricf mehrercmale mit verzweifelndem Tone aus: ..Was hade ich gethan!" Das Blut drang ihm dann mit solchem Ungestüm nach den« Kopf, daß die Aerzte sich mit ihm beschäftigen mußten. Man befürchtete zuerst einen Hirnschlag und ließ ihm zweimal zur Ader. Oleich nach dem Ducll eilte General Cordova zu Prim, um ihm von dem Vorgefallenen Kenntniß zu geben. Man beschloß, die Leiche des Prinzen nach Madrid zu bringen und dem Herzog das Wort abzunehmen, daß er zur Verfügung der Behörden bleiben werde. Montpcnsier, den ein heftiges Fieber er griffen, wollte uugeachtet dessen zu seiner Gemalin ab' reisen, aber die Aerzte gaben es nicht zn und man brachte ihn in den Palast Vista Hermosa in Madrid. Die Ortsbehördcn hallen sofort eine Untersuchung an gestellt. Die Sccundanten sagten ans, daß der Infant die Pistole, wclchc man ihm gegeben, auf so ungeschickte Weise in die Hand genommen, daß sie von selbst los gegangen sci und ihn ans dem Flecke getödtet habe." Aus Irland liegen wieder traurige Nachrichten vor. In Tuam, ClarcmorviS, Dunmorc nnd New-Port sind in Folgc mehrerer Brandstiftungen bedeutende Trup-pcnabthcilungcn concentrirt worden und es werden noch weitere Vorkehrungen zur Verstärkung der Garnisonen getroffen, da immer noch neue Brandstiftungen gemeldet werden. Jene irischen Parlamentsmitglieder, welche unter dem Namen der Nationalen bekannt sind, haben dem Vernehmen nach in einer üä I100 anberaumten Versammlung beschlossen, der „Bill für Aufrcchthaltung der gesetzlichen Ordnung in Irland" scharfen Widerstand zu leisten und die Sache zur Abstimmung zu bringen. Namentlich der The'l des Gesctzoorsä'lagcS, welcher bestimmt, daß unter Umständen ein gerichtliches Verfahren ohne Jury eingeleitet werden soll, wird mit Entschiedenheit angegriffen werden. dem Rhapsoden von heute das Mitglied der Linken des Frankfurter Parlaments von damals doch ganz gut wieder. Unbeschadet des schwarzen Fracks, der weißen Craoate und der mehrfachen Ordensbändchcn auf der linken Brustscite des Rhapsoden und unbeschadet der vielen Gasflammen, die im seltsamen Anachronismus deu im gothischen Style gehaltenen Saal erhellen, weiß uns dieser moderne Sänger der „Nibelungen" doch ganz gut in Stimmung zu versetzen. Anfangs mahnt unS der Stabreim und die demselben immanente Alliteration allerdings an das bekannte Kinderspiel: „Wir Wiener Wäscherinnen winden weiße Wasche waschen, wenn wir wüßten, wo weiches Wasser wäre." Doch ist diese Mahnung nur eine sehr flüchtige. Wilhelm Jordan zur Seite auf ctwaS realerem Boden bewegt sich Ludwig Eckardt. Führt uns jener durch das fabelhafte Land der Sage, so geleitet uns dieser durch das profanere Reich der Wirklichkeit. Ludwig Eckardt bie>ct uns, wie Karl Grün ganz treffend mcint, stets cincn ClavierauSzug entweder der Welt-, oder dcr Kunst- nnd Litcraturgeschichtc. Merkwürdig genug ist der Vortrag Ludwig Cckardls fast noch schwunghafter als jener Wilhelm Jordans, und diesem lebhaften Vortrage verdankt er wohl auch mit zum großen Theile die ungemcin lebhafte Sympathie, deren cr sich bei seinem jedesmaligen Auftreten immer wieder erfreut. Daß die sichere Fühlung mit der Gegenwart und deren Manifestirung in so manchem siicgen-dtn Worte, die sich in Eckardts Vortragen ausspricht. hieran leinen geringen Autheil haben, braucht wohl nicht erst betont zu werden. .. a?«.!^ dramatische That der Fastensaison war d«e Aufführung von Mellhac und Halcvy's „Frou-Frou" UN Carltheater. Was „Irou.Frou" sei? ..Frou- Sihung des Abgeordnetenhauses. Wien, 18. März. Vorsitzender: Präsident Kaiserfeld. Auf der Ministerbant: Gislra, Herbst, Breslel, Ban-hans, Stremayr. Die Berathung über die Civilproceß - Ordnung wirb fortgesetzt. Die von Graf Kucnburg zu § 117 und von Dr. Lan des berger zu tz 130 gestellten Amcndements werden abgelehnt. Bei §. 137 verlangt Mg. Waidele die Wiederherstellung der Regierungsvorlage, respective die Wcg-lassung der Gestimmung, daß die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zulässig ist, wenn eine zum Zwecke persönlicher Befragung vorgeladene Partei ohne genügende Gründe nicht erscheint und dadurch rechtsverlustig wird. Der Antragsteller erblickt in dieser Bestimmuug ein civilistischcs Ingredienz, welches in das Proceßuer-fahren hineingcmcngt wird. Iustizminister Dr. Herbst bclont, daß bei diesem Paragraphe eine der wichtigsten Bestimmungen, das Recht der Fragestellung des Richters, zur Erwägung gclagcn müsse. Dieses Recht ist in allen neuen Civil-proccß - Ordnungen aufrecht erhalten; wenn aber dcr vom Ausschüsse vorgeschlagene Zusatzantrag, betreffend die Wiedereinsetzung in den früheren Stand, angcnom men wird, dann ist das angegebene Recht des Richters sehr oft in Frage gestellt und gerade da illusorisch gemacht, wo man es braucht. Bei dcr Abstimmung wird dcr Znsatzantrag des Ausschusses, das letzte Alinea des § 137, abgelehnt. Zu H 152 stellt Abg. Dr. LandcSbergcr einen Antrag, dcr abgelehnt wurde. Zu § 157 stellt Abg. v. Mcndc folgenden Antrag: „Es werde der 8. Abschnitt des 3. Titels zn dem Behufe an den Ausschuß zmückgelcilct, damit derselbe in Bezug auf die Zustellung der schriftlichen Au träge, Urtheile und Beschlüsse des Gerichts odcr sonstigen Mittheilungen und Vorladungen diesen Abschnitt nillcr Beibehaltung des gegenwärtig obwaltenden Princips, nach wclchcm alle gerichtlichen Zustclluna.cn nur untcr Mitwirkung dcs Gcrichts staltzufmdei, h^bcii, um-arbeite und dabei daS iin Entwürfe vorgesehene Institut der GerichlSschrciber und Gerichtsvollzieher in dcr pro-ponirten Selbständigkeit und Ausdehnung fallen l^sse." — Einen gleichen Antrag stcllt derselbe lNich bezüglich deö 5. Buches, üdcr daö Execulicmsocrfahren, liei wel chem cr gleichfalls die Beschallung deö gegenwärtig bestehenden Princips wünscht, gemäß welchem jedc ssunc tion im Executiol,sucrfat>rel, nntcr Mitwirkung dcs ElN' zclrichte-S stattfindet. — In der nugchciidcn Motim-rung dicscr Anträge bemerk! Reducr, es sci kein Grund vorhanden, ein Institut aus dem Auslande zu impor« tircü, welches selbst dort nicht sonderliche Anerkennung findet. Die OeffcMlichleit und Mülidlichkcit des Vcr-fahrcnS können wir immerhin acccptircn. aber nicht dcr-artige lastiqc Ncbenl'cstimmnngen. — Die Anträge dcs Abg. u. Mcude werden zalilrcich unterstützt. Kutz (Christin») spricht gegen Mende'S Auttag, Waide lc crklärt, daß das Gcrichts-Volizicher-wcseu so eingreifend in das Gesctz ist, daß eine Adän dcnma. die Annahme diescs Gesetzes wohl für diese Session unmöglich mache. Mende: Es handelt sich um kcine Aenderung eines Princips, die in Folge seines Antrages nöthigen Aenderungen unterliegen leiuer fachmännischen Schwie' rigkeit. Fron," für welche selbst cin so gewandter Uebersetzcr wie Eduard Mautner die entsprechende Bezeichnung im Deutschen nicht zn finden vermochte, ist dic wiedererstandene Gurli aus den harmlosen Tagen der Kotzebuc und Claurcn, versetzt in die minder barmlosc Atmosphäre der modernen französischen Gesellschaft. Erschien unS die primitive Gurli einc wahrhaft Lafonlaine'sche Gestalt in dem stereotypen weißen Kleide mit der unvermeidlichen blauen odcr rosa Schleife um die schlanke Taille, so rauscht uns „Frou-Frou," cine halbe Loretlc, in dem stets wechselnden Staate vo". so und so viel fantastischen Roben entgegen. Und diesem Unterschiede in dcr äußeren Erscheinung entspricht auch das Innere, dcr Schale der Kern. Zwang die Gurli von ehedem im schäumenden Uebermuthc den guten allen Onkel zu einem Ritte auf dem Queu um das Villard, so zeigt sich dagegen ,.Frou-Frou" in bedenklicher Weise uer« ständnißinnig für die liaikont, äün^rmi«^ ihrcS nichtsnutzigen Vaters. War der höchste Triumph's Gurli's der, die geheimen Pläne ihrer Familie bezüglich einer Verheiratung zu vereiteln und an die Stelle eines ihr bestimmten Bräutigams dm sclbslgewählten zn setzen, so wciß Fron-Frou ganz gut gegen dcn achtbaren aber schwachen Gatten den gar nicht achtbaren und eben auch nicht allzu starken Liebhaber zu escamotiren. Dic hier nur flüchtig stizzirlc Parallele zwischcu Gurli und Frou-Frou, deutet wohl schon an, daß Gurli und Frou-Frou zwar beide als Heldinnen des Lustspieles beginnen, aber nur die Gurli als solche enden kann. Und dieser nothwendig tragische Ausgang führte denn auch die Herren Mcilhac nnd Halevy, vielleicht gegen ihren Willen, sicher aber ganz unvermittelt, von den anmuthigen Pfaden des feinen Lustspieles auf dcn oor- Rechbauer vertheidigt den AuSschußantrag. Iustizministcr Dr. Herbst: Die meisten Be« schwerden m Gezng auf den heutigen Proceß laufen über daS ExecutionSverfahrcu ein; diesen Klagen soll durch das Institut dcr Gerichtsschreiber und Gerichtsvollzieher abgeholfen werden. Man ist dabei mit Rück» sicht auf die Neuheit der Sache mit möglichster Reserve vorgegangen, »nd nur die Zustellungen bei Collcgial-gcrichtcn, bei welchen besonders über mangelhafte Zustellung geklagt wird, sind ihncn zugewiesen; dci Bezirksgerichten hingegen werden die Zustellungen von g» lichlSwcgcn vorgenommen. Zudem findet die wichtigste Art der Execution, dic Innnuliiliar'Exccution, nur unter gerichtlicher Intervention anch nach ocm Cntwnrfc stall, Sache dcr Legislative und dcr Regierung werde es sein, die Gerichtoschrcibcrcicn so zn organisircn und solche Personen zu finde», daß sie den Anforderungen am liestcn entsprechen. Verichtclstatttr Dr. Dcmcl crörlclt die Motive, wclchc dcn Ausschuß trotz dcr gänzlichen Neuheit dcr beiden Inst>t»tc zu deren Annahme bewogen. Die Anträge dcs Abg. v. Mcndc werden abgclchnl. Dr. Dinstl amcudirt die tz§ 163, 164 und 1 nämlich die Feststellung der Grundsätze des Unterrichts-wcsenS dcr Volksschulen nnd Gymnasien, dann die Oc-sclzgebung für die Universitäten der Landesgesetzgebung überlassen werden solle, ein. An dieser Debatte betheiligten sich die Abgeordneten nenvollcn Weg der Ehebruch - Tragödie mit ihren fast melodramatischen, nachgerade aber schon monotanen Eft sectrcquisiten von Duell nnd Versöhnung am Sterbebette. Dem fällt denn auch nicht nur Frou-Frou, das verzogene Kind ihres Vaters und die vcrzogcuc Frau ihres Mannes, sondern das Werk selbst zum Opfer-Daß das Publicum gerade für die Schattenseiten des neuen Drama's sich viel empfänglicher zeigte als M dic vielcn interessanten, ja wahrhaft poetisch gedachten Momente der Exposition darf wohl eben so wenig wu>^ der nehmen, als daß die Kritik endlich trotz aller Schwäche für die Actualitäts - Dramen einstimmig i^' verdammendes Verdikt über die Ehebruch-Tragödie spricht-Und zwar thut sie dies nicht in einer Anwandlung vo" heuchlerischer Moralität soudcrn ganz einfach in oci" Gefühle ausrichtiger Langeweile. „Frou-Frou" hatte am ersten Abend cincn fehl glänzenden Erfolg nnd wußte denselben bisher in fast allabendlichen Wiederholungen vollständig zu behaupte"-Die Mühe, welche von dcr Direction und dcn einzelne" Mitgliedern an dic Darstellung gewendet wurden, >va* rcn nicht verloren, Fräulein ssronau, welche cic,c"s nach Paris reiste, „in das übcrrhcinischc Frou-Fro", „Demoiselle Desclec," zu studiren, feierte in dcr trcsf' lichen und confcqucnten Wiedergabe dcs verzogene" Sausewindes einen wohlverdienten Triumph. Eiu>^ allzu pathologische Momente in dcr heranziehenden Katastrophe sind wohl auf Rechnung deS französischen O>>' ginalcS zu setzen. Leider blieb Fräulein Kronau >" ihrer Leistung vollkommen vereinzelt. Niemand ilM Umgebung reichte auch nur entfernt an sie heran. ^ rector Ascher erübriget nur das wirkliche Verdienst vo" siebzehn gehaltenen Proben, und das bedenkliche Verdienst, 449 Dr. Knrauda, Dr. Syblikiewicz, Dr. Rechbaucr, Baron Tinti, Czerlawsli, Dr. van der Straß, Dr. Ritter v. Giocholsti m,d Dr. Kaiser. Abg. Dr. i)iechbaucr sicllt insbesondere den Antrag: „Es sci die Feststellung dcr Grundsätze dcS Unlcrlichtswcsens bezüglich dcr Volksschulen und der OlMiasi'.'i!, dann auch die Gesetzgebung über die Universitäten, welche vom Lande erhallen wcrdcn, dcr Gesetzgebung GalizicnS zu überlassen." Mg. Baron Tinti stellt ebenfalls einen Antrag, dahin gehend: „Die Gesetzgebung bezüglich des Unter-»ichtswescus an den Volke«- und Mittelschulen, dann an den aus Landcsmitleln en.^tttcn Universitäten, sei der LaudeSgesctzgcbung Oalizicns zu überlassen. Bezüglich jener Gymnasien und Universitäten, welche ganz oder thcilwcisc ans RcichSmittcln erhalten werden, verbleibt die Feststellung dcr Grundsätze dcs Unterrichts« Wesens ganz dcr Ncichsgcsctzgebung." Auch Abg. Dr. Kaiser wiederholte scincn in der letzten Sitzung zu diesem Pnnlte gestellten Alttrag, daß die Feststellung dcr Grundsätze des UnlcrrichlswescnS bezüglich dcr Volksschulen und Gymnasicn, dann die Gesetz' gcbung über dic Universitäten, insofernc letztere nicht auö VteichSmittelu erhalten werden, dcr LandeSgcsetzgebnng GalizienS übcrlasseu werde. Äei dcr Abstimmung wurde dieser Punkt, wie ihn die gallische Resolution (wie oben erwähnt) festsetzt, abgelehnt und dcr Antrag des Abg. Dr. Rcchbancr sowohl bezüglich dcr Volksschulen nnd Gymnasien, als auch dcr Universitäten, insoweit letztere vom Lande erhalten wer° den, mit Majorität angenommen. Die Abslimmuna, über den Antrag des Abg. Dr. Kaiser entfiel demnach. ES wird hierauf zur Berathung dcs Punktes 5 dcr galizischen Resolution übergegangen, durch welchen die dem Königreiche Galizien u. s. w. gehörigen Güter, die sogenllnntcu Camcralgüler, als Eigenthum des Lau-dcs dem LandcSfonds einverleibt wcrdcn sollen. Abg. Dr. Rech bau er spricht sich dagegen aus, weil die Güter des Königreiches Galizicn u. s. w. staatsrechtlich an Ocstcncich übergegangen sind und nicht spc-riell zn Galizicn gehört haben. Auch in anderen Landern wären Staatsgüter verlauft worden, ohne daß dieselben cincu Anspruch darauf erhoben haben. Redner weist darauf hin, daß er auch iu scincm Antrage Art. 3 lein CigcuthumSrccht deS Lan« des auf die Salzwcrkc Galizicus anerkannt habe, worauf Abg. Ritter v. (HrocholSti erwidert, daß dcr Abg. Dr. Rechbauer fclbsl anerkannt habe, daß die Einkünfte dcr polnischen Güter zu localcu Zu'cckcn in den einzelnen Landschaften bestimmt waren und daß auf den Erlös für die verkauften Güter auch Galizicn leinen Anspruch erhebe. Bei dcr hierauf crfolgtcu Abstimmung wurde Punkt 5 dcr galizischen Resolution abgelehnt. Hierauf gelangte Art. 3 deS Rechbauer'fchen An» tragcS, dahin gehend, daß die im Königreiche Galizicn u. s. w. gelegenen Salzwerke nur über Einvernehmen dcs Landtages dieses Königreiches verlaust oder belastet werden können, zur Verhandlung. Abg. Zyblikiewicz beantragt, nach dem Woitc ..Salzwerke" zu setzen: „und Cameralgütcr." Abg. Dr. Kaiscr erklärt, dem Antrage Ncchbaucr'S nur deshalb und insofern beizustimmen, weil er unter dem Ausdrucke „Einvernehmen dcs Landtages" nnr die Einholung einer nicht bindenden Wohlmeinung verstehen löune. nicht nur daS Stück, sondern auch die in demselben gebrauchten Möbel und gute Damcntoilettcn aus dem Französischen in daS Deutsche übertragen zu haben. „Frou'Frou" ist eben, wie seinerzeit Scribe's „Feen-Hände" ein Drama in so und so viel Roben, und Dich» l aus, weil er in einem solchen Einvcrnchmen in dcm Sinne, wie Abg. Dr. Kaiser es dcfinirl habe, keinen praktischen Werth finde und glaubcu müsse, daß dann auch andere Länder, wie z. B. Böhmen, dasselbe beanspruchen könnten. Abg. Ritter von Grocholsti beantragt, daß mit dcm Art. 3 des Rcchbano'schcn Antrages auch Puult li dcr Resolution in Verhandlung gezogen werde, welcher von einer Bewilligung dcs Vandtagcs hinsichtlich dcS Verkaufes, dcs Eintausches oder der Belastung dcr Salz-werke handelt. Abg. Dr. Rech bau er erwiedert auf die Aeußerung Kuranda's. daß Böhmen und andere Länder bisher keine ähnliche Anforderung gestellt hätten; er glaube aber. daß das Einvernehmen, nämlich die Abgabe einer Aeußerung eines so großen Landes wie Oalizien. wenn auch nicht bindend, so doch von einem großen Gewichte sein müsse. Abg. Dr. Zyblikicwicz bemerkt, daß das Eigenthum dcr Salinen vom galizischcn Landtage nicht angesprochen werde, jedoch wolle sich daS Land vor Verschleuderung schützen, gcg:u welche eine bloße Zustimmung dcS Rcicksralhcs lcinc genügende Sicherheit biete. So habe dcr Rcichsrath auch in den Jahren I8l>7 und 1868 die Zustimmung zu einer derlei Veräußerung gegeben, die Verschleuderungen zur Folge hatte. Abg. Ritter v. Grocholski fügt yinzn, daß dcr galizische Landtag nicht einmal das Einkommen dcr Salinen beanspruche, jedoch müsse er bemerken, daß die Salinen auch früher nicht ohne Genehmigung dcr Vertretung verkauft werden touulcn. Abg. Kuranda ist der Ansicht, daß durch nach-thciligc Veräußerungen sich der Staat und dieser vor allem schädige, weshalb er auch dasselbe Interesse daran habe, einen zweckmäßigen Verkauf zu wahren, den er gewiß auch jederzeit beanspruchen werde. Ein solches dcm galizischcn Landtage zugestandenes Recht müßte denn auch den übrigen Ländern bezüglich dcr iu ihrcu Territorien gelegenen Staatsgüter zncrkannt wcrdcn, was jedenfalls eine Entkräftigung des Staates herbeiführen würde. Abg. Stcne ist dcr Anschauung, daß ein Verkauf solcher Staatsgüter dcm Lande Galizicn nur cincu national-ökonomischen Nutzen bringen könne. Abg. Dr. Kaiser: Ein so großer Verkauf von Staatsgütern, wie er iu Galizicn erfolgte, könne nicht leicht unter vorthcilhaftcn Bedingungen erzielt wcrdcn. Jedenfalls würde abcr die Aufuahme eines Darlehens für den Staat mit größeren Nachtheilen verbunden gewesen sein. (Schliis, folgt) Wssesnmisskeiten. Untcrssang des Kriegsschiffes „Qneida." Ueber Ean Fraucisco lrefsen ausführliche Nachrichten über den traurigen Untergang dcs amcritauischcu Kriegsschiffes „Oncida" ein. An, 23. Jänner um 5 Uhr Nach-mittags lichtete der Dampfer vor Aokuhama die Auker, um in die Heimat zurückzukehren. Der Unions^Gcsandte hatte Morgens einen Besuch an Bord gemacht und der Mannschaft gute Reise gewüuscht. Man erwartete ein russisches Äanoueuboot, abcr dasselbe blieb aus, und die zu seiner i Begrüßung geladenen Geschütze wurden nicht abgefeuert. Als i die „Oncida" aus dem Hafen dampflc, standen auf den ^andere» Schiffen die Mauuschaflcu auf dcm Deck und rie^ fen ihr Lebewohl zu. Zwei Ctundeu später traf sie das Unglück. Die Officicre waren eben am Mitlagslische, als die Wache rief: Dampfcrlichtcr vor uns! und der Midshipman den Befehl gab: Das Ruder an Baävoro! Auf dem herantommcudcn Schiffe, dem Peninsular and Oricntal-Dampfer „Bombay," blieb alles still, so daß man dort wohl die obwohl hcllbrenncudcn Lichter dcr „Oucida" nicht gesehen haben muß. Die „Bombay" äudcrle ihre Richtung nicht im mindesten uud licf geradezu in die Elcucrbord-seite der „Oneida," halbwegs zwischen Hauptmast und Vc-sanmast, mit solcher Kraft, daß ein Loch entstand, durch welches man in das Innere dcs Schiffes hineinsehen konnte; zwei Leute, welche am Rade standen, wurden augcublmlich gelödlet. Die Oucida feuerte die geladenen Kauoucn gleich daraus ad, aber die Bombay hielt nicht inue. Darauf wurde ein Rettungsboot herabgelassen — die Übrigen waren durch den Stoß zertrümmert worden — und in dasselbe stiegen der Arzt Dr. Slodoart, dcr Hochbootsmann uud fünf-zehn Matrosen. Als der sechste Nolhschuß abgefeuert ^ war, begann die Oneida zu siulcu. Die Osficicrc sam» melten sich um deu Capitän Williams, welcher seinen Entschluß erklärte, mit dem Schiffe untergehen zu wollen. Ein lleiner Kutter wurde noch mit 39 Mann gefüllt, meist Kranken, und sodann schlössen sich die Wasser übcr'oem unglücklichen Schisse, auf wclchem die Manuözucht bis zum letzten Augenblicke ausrecht erhallen blieb. 120 Mcnschculcbcn waren cm Opfer dcr Tiefe geworden. DaS Rctluugsdoot, welches sich während dcs Ciuteus hatte entfernen müssen, um nicht in den Strudel hincingcrisscu zn werden, näheile sich wieder, uni noch einige AellungSversuche zu machen, aber vergebens. Die Ucbcrlebcudcn ruderte» ans Land zurück, dort wurden sie von den Japanern freundlich ausgenommen, und ein Führer geleitete sie nach Mnhama, wo sie iu der Frühe des folgenden Morgens anlangten, uud ihr Schicksal erzählten. Die dort cnckommende „Vom- bay" wurde sofort zu der Unglücksstelle hinausgeschickt und traf auf den Kuller, dessen 39 Insassen sie an Vord nahm. Mehrere andere Schiffe sollen, aber es war nicht mehr möglich, noch ein Menschenleben zu retten. Die japanische Regierung sendete Boote und Apparate hinaus, um nach dem Wrack zu suchen. Die Officiere und Passa« giere der „Bombay" waren überrascht, als sie von dcm UnMck erfuhren, und erklärten, leine Schüsse gehört zu haben, während man diese Schüsse sogar auf dein Lande, zwanzig englische Meilen entfernt, gehört haben will. Auch soll der Capita» dcr „Bombay" bei dcr Ankunft von dem Zusammenstoß leine Mlldung gemacht haben. (5r forderte jedoch sogleich eine marinegerichtlichc Untersuchung, und wie ein Telegramm über Ceylon von, 8. März besagt, ist der Capitä'n Eyre von jeder Echuld an dem Znsammenstoße mit der „Oncida" freigesprochen, aber auf ein halbes Jahr fuspendirt worden, weil er nicht gewartet habe, um dcr Mannschaft der „Oneida" Hilfe zu leisten. — (Patriotischer HilfsVerein.) Die ..Wr. Ztg." enthält folgende Danksagung des Kriegsmiuisteriums: „Der hiesige Patriotische Hilfsocrcin hat mit der schon bei wiederholten Anlässen luudgegebcnen Opfcrwilligleil sogleich beim Beginne der jüngsten Ereignisse in Cüd-Dalmalicn seine Thaligleit in rühmlicher Weise enlfaltet, indem derselbe für die t. k. Truppcu, insbesondere fiir die verwun» deten und kranken Soldaten i» Dalmatien, sowohl von den eigenen Vorrälhcn namhafte Unterstützungen abgesendet, wie auch die VerscudungSvcnnitllung dcr Cpcnden einzelner Privaten bereitwilligst übernommen hat. Das Rcichslriegsl Ministerium erachtet es als cine sehr angenehme Pflicht, diesem Hilstwcreine sür sein patriotisches und von dem schönsten Erfolge begleitetes Wirken, sowie auch Denjenigen, welche sich an den Spenden sür die l. l. Truppen belheiligt haben, hiemit den Dank auszusprechen." — (Landwehr.) Nach einem Erlaß des Ministeriums siir Landesvenheidigung können Ncisedocmneule an Landwehrmänner mit der Gilligleilödauer bis zum 15len September erfolgt werden, da die Ausbildung derselben erst für die Herdsimonate in Aussicht genommen ist. — (Verhaftung eines Geistlichen.) Der Cooperator in St. Iadok wurde, wie es hecht politischer Umtriebe wegen, dieser Tage verhaftet und an das l. k. Landeögericht in Innsbruck eingeliefert. Wie nun der „T. B." meldet, dcabsichtigten die Bauern von Grics und Bi-naders in Massen nach Innsbruck zu kommen, um durch ihre persönliche Verwendung die Rückkehr des in den genannten Orten beliebten Cooperators zu erwirken, Auf Äd-ratheu des Curatcn in Biuadcrs kamen sie jedoch von die' sem Boihabeu ab uud schickten nur drei Ausschuhmänner zum l. k. LandeSgcrichte mit dcr Bitte, die Verhandlung möglichst zu beschleuuigeu, indem die lange Abwesenheit und Haft dcs Coopcrawrs die ohnehin etwas erregte Etimmnng der Bevölkerung noch vermehren würde. — Die Renisenz der Geistlichkeit gegen die Schulordnung dauert fort. Co wollte, wie die „Boz. Ztg." berichtet, dcr Vczirlsschulin-speclor Prof. Zingerle in Ct. Pauls seine Visitation vornehmen, wurde jedoch vom Pfarrer Giooanclli mit Entschiedenheit zurückgewiesen; dasselbe passirle dem Schul-inspeclor Mayer auf dem Nillen. — (Vorlesung dcs Herzogs Ernst.) Dcr „Költt. Ztg." schreibt man aus Golha, 14. März: „In den Räumen des hiesigen Ofsicier-Casino's, in denen allwöchentlich einmal wissenschaftliche Bortrcge gehallen werden, hielt gestern der Herzog Ernst von Koburg-Golha vor einer zahlreiche» Versammlung von Mililärs und Zivilpersonen dcr verschiedensten Stände aus Golha einen längeren Vor» trag „über die Seeschlacht bei Lissa" im Jahre 'i««6. Der in jeder Hinsicht vortrefflich ausgearbeitete Vortrag hob i?a-meullich die Tapferkeit und Tüchiigkeit der österreichischen Marine in hohem Grade hervor. — (Gegen den Tabak.) Es cxistirt in der Seinestadt eine Gesellschaft, die sich nichts Geringeres, als die Abschaffung des Tabaks als eines Nauch-, Schnupf- und K'aunliltclS zum Zwecke gesetzt hat, und nnler deren Mitglieder unter anderen der Marschall Mac-Mahon und dcr bekannle Fcuillclonist und Redacteur der „Cloche," Louis Ulbach, gehören. Besagte Gesellschaft erklärt die Stumpf-heil, den Mangel an Energie, den nach ihrer Meinung die gegenwärtige Generation zeigt, als eine Folge des allgemeinen Tabalgebrauchs nnd sieht leine andere Möglich-tcit, die Menschheit vor Verounmiung und Willenlosiglcit z» retten, als die Unterdrückung dcs Tabaks. M>er die Gesellschaft zur — man erlaube'das kühne Wort — Te-nilolisinmg deS Menschengeschlechts gehl noch weiter; in ihrem eben vcröffcnllichlcn Jahresberichte weiß sic nnö zu erzählen, daß viel Unheil in Politik, Knust, Industrie, Gesellschaft, Familie in dcn letzten Jahrhunderten nicht ge-schchen sein würde, wenn der leidige Vcrglfler Tabak mcht wäre. Nühmcnd erwähnt sie im genannten Bericht die Scll'slübcrwindnng des MarsclFls Mac-Mahon, der, nach» dem er vierzig Jahre Ligarre.irauchcr gewesen, nunmehr für immer auf jeglichen Tabakgcbrauch verzichtet habe. Taß wahrhaft geistvolle Männer, wie Prinz Eugeu, Kaut, Voltaire und noch viele andere große Verehrer dcs Tabaks gewesen, das ficht die Gesellschaft gar nicht an: das sind eben Ausnahmen, sagt sie, die nnr dazu dienen können der Ncgcl mehr Halt zu verleihen. ' — ((5inc politische Fabel.) Die „Dem. Covr " veröffentlicht folgmdeö Gespräch, dessen Schauplatz Ber-lm war. En.Mcher Gast. Ich s^, um mich zu unter-«chten. Wer ist denn das, die National-Liberalen? Ber- 450 liner. Das sind Anhänger der Vismarck'schen Politik, insoweit sie national und liberal ist. Engl. G. National! War es denn nicht dieselbe Politik, die z. B. italienische Rothhemden gegen die deutschen Tiroler aufbot? Verl. Das war llberal. Garibaldi war schon längst ein Gegenstand liberaler Sympathien in Deutschland. Engl. G. Liberal! Aber wie war es denn mit den liberalen Institutionen annectirter Länder? Schob man sie nicht beiseile und dafür etwas Anderes unter? Bcrl. Das war national. Ganz wie der alte Waldeck damals unwirsch sagte: „Kommen uns die Leute mit ihren Verfassungen und dergleichen, während wir die deutsche Einheit machen!" Engl. G. Also national! Wie aber kam es, daß Deutschland auf dieser Machthöhe Luxemburg und Limburg verlor? Verl. Daran war lediglich Oesterreich schuld, das uns nicht unterstützte. Engl. G. Wenn ich mich recht entsinne, hattet ihr ihm unmittelbar vorher den Stuhl vor die Thüre gesetzt? Berl. Allerdings; das war liberal und national. Oesterreich drückte auf die Freiheit Italiens; auch hätte es sich gegen uns verschwören können mit dem frauzösischeu Erbfeind. Engl. G. Richtig; es antichambrirte verdächtiger Weise in Biarritz. Verl. Nein, das ist eine Verwechslung. Dort kamen wir ihm aus national-liberalen Motiven zuvor. Engl. G. Liberal. . . national .... national-liberal .... mit Napoleon unter der Decke .... ich weiß nicht .... eine halbe Einigung ist doch eine ganze Spaltung .... der norddeutsche Bund ist nicht Deutschland .... da sehe ich Elemente, die weder liberal noch national, sondern vielmehr antinational-servil sind. Verl. Nicht doch! So etwas hat Graf Bismarck, der seinen Anhängern mitunter öffentlich die Leviten liest, ihnen bis jetzt noch niemals vorgeworfen. Engl. G. Das glaub' ich gern. Stimme von oben. Donner und Wetter! Diese National-Liberalen schwatzen manchmal verdammt ungeschicktes Zeug auf meine Rechnung. Hol' euch — —! Stimme von unten. Zu Befehl, Excellenz! In der Hauptsache sind wir ja doch immerdar einig. — (Im Canal) stieße» die englischen Schiffe „Har-mandy" und „Mary" zufammen, wobei 3 2 Perfonen ertranken. Vocale 5. Gemeinderathösitzung vom AH. März, Vormittags 11 Uhr. Anwesend 18 Mitglieder. Der Bürgermeister stellt den Antrag, der Ge< meinderalh möge den Landeöpräsidenten anläßlich seiner Auszeichnung mit dcm Orden der eisernen Krone II. Classe durch eine Deputation im Namen der Gemeinde beglückwünschen. (Wird angenommen.) Es kommt die Wahl der Mitglieder und Ersatzmänner in die Steuerschätzungscommission für den Stadtbezirk Laibach auf die Tagesordnung. Als Mitglieder «scheinen gewählt die Herren: Florian Hren, Petcr Laßnik und Franz Schusterschitsch, als Ersatzmänner: Franz Lakner, Johann Komar, Edmund Terpin. Herr GR. Bilina hat einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, es möge der Gemeinderath eine Petition an das Gesammtministerium einbringen gegen die vom Abgeordnetenhause votirte Lohnsteuer, indem er gegen diese im Namen der Bürger Laibachs die Stimme erheben müsse. Er verliest den Wortlaut der Petition. Nachdem die Dringlichkeit anerkannt wird, entspinnt sich eine Debatle darüber, ob die Petition an das Herrenhaus oder an das Gesammtministerium zu richten sei. GR. Stedry spricht für ersteres und beantragt, die Petition einem Comit6 von drei Mitgliedern zur Redaction zu überweisen. Dr. Pfcfferer meint, die Petition möge an das Herrenhaus und an das Gesammtministerium gerichtet werden. Dr. Kalten egg er schließt sich den Anschauungen Dr. Pfeffcrcr's an und meint, die Petition an das Herrenhaus dem Herrn Grafen Anton Auersperg zu überreichen. In meritorischer Hinsicht meint er, sei die Petition gegen das ganze Erwerbsteuergesetz gerichtet, während sich die Motiuiruug nur auf die Lohnsteuer beziehe. Man müsse daher sich principiell einigen, ob man um Zurückziehung des gauze» Gesetzes, oder blos der Lohnsteuer Petitioniren wolle. Er beantrage, in der Petition an das Ministerium um Zurückziehung des ganzen Gesetzes, in jener an das Herrenhaus auch eventuell um Amendirung der Lohnsteuer zu bitten. Der Antrag Dr. v. Kaltcnegger's wird angenommen; die Petition wird an das Gefammtministerium und an das Herrenhaus gerichtet und zur Redaction der Antragsteller, der Herr Bürgermeister und Dr. v. Kalten-egger berufen. Nach der Sitzung versammeln sich sämmtliche Ge-mcinderathsmitglieder um den Bürgermeister, um ihm zn seinem Namensfeste durch deu Vicebürgermeister zu beglückwünschen. Die warmen Worte des letzteru wurden von den Gemeinderäthen durch lebhafte Zurufe begleitet. — (Der nächste Vereinsa licud des Musealvereins) ist Mittwoch dcn 23. März nm halb 8 Uhr im Elubzimmer der Casinorestauration. Nicht nur Ver-einsmitglieder, sondern auch sonst Freunde der Naturwissen' schaften haben zu demselben Zutritt. — (Naturscha n.) Obwohl wir den gestrigen Tag als den ersten FnchlinaMg verzeichnen, so geht doch bei der jetzigen rauhen Witterung die Entfaltung der Pflanzenwelt sehr langsam vor sich. Frühlingsblumen, die im Vorjahre schon Mitte Februar zur Vlüthe entfaltet waren, haben am heutigen Tage, also um mehr als einen Monat später, kaum die ersten Vorboten aus dem hie und da noch festgefrornen Voden entsendet. Außcr dem Schneeglöckchen, der Knotenblume, dem Frühlingssafran uud dem Huflattich haben wir aus der nächsten Umgebung Laibachs die in geschützten südlichen Lagen sich entfaltenden ersten Blüthe» des Hundszahnes (Ui^tliwnium äong cams), der zweiblättrigen Meerzwiebel (8ci11ii Moliu) und der die ! Waldränder schmückenden stengellosen Primel (krimulk ! 202u1i8) zu verzeichnen. Auf dcn nahen Kalkbergen ist !das schöne Leberblümchen (HoMica nokili«) schon ziemlich entfaltet. Die fonnigen Bergabhänge beginnen sich von den Blüthenbüschen des Heidekrautes (^i-ica ellriog,) zu rothen. Die Haselstaude stäubt heuer seit 8. März, im Vorjahre war es schon mit Beginn des Jänner der Fall, ! die gemeine Erle erst seit 19. Der Stand der Wintersaaten ist wenig versprechend, das Korn ist fast ganz aus-! gewintert, auch Weizen und Gerste haben viel gelitten, des-!halb sind auch der Sommerroggen und Hafer, nach denen l wegen Wiederbestellung der ausgewinterten Accker starke ! Nachfrage ist, im Preise um mehr als das Doppelte ge-! stiegen. Auch in der Vogclwelt treten die Frühlingserschei-! nungen mehr vereinzelt auf. Seit 8. März ist der Brachvogel, slovenisch 3km'1i lMiwoiiiu« Äi'(Mtu«), auf dem Morast sichtbar, den 13. gewahrte man die ersten Thurm-falkeu (^alco timiuoulils), Staare und Wildgänse flogen !in starken Zügen. Auch .Nibitze uud graue Reiher fanden !stch bereits ein. Verschiedene Entenarten bevölkern bereits den Morast, die Waldschnepfe war schon im besten Zuge. Rothkehlchen und Nothschwänzchen sind gar nicht selten. Der verflossene strenge Winter soll besonders für die Frösche verderbenbringend gewesen fein. Tie Krakauer Fischer trafen auf dem Moraste in deu cmfgelhauten Gewässern eine große Menge von Froschleichen an, die in ihren seichten Winterquartieren dem Frost zum Opfer gefallen sind. — (Theater.) Shatefpeare'ö „Sommernachtstraum," der Spuk einer Iohannisnacht, diese reizende Mischung von blühender Phantasie, seltsamem Humor und Liebeslaunen mit dem Zauber der Sprache uud dem bunten Wechsel der Bilder, fand gestern auf unserer Bühne im allgemeinen eine recht lobcnswerthc Darstellung, besonders in Vezug auf Ausstattung. Der derbe Humor der Echauspielscenen übte besonders seine Wirtuug durch das tomische Talent der Herren Pauser (Thiöbe) und Moser (Pyramus). Die ernsten Scenen entbehrten mehr des zarten Hauches der Poesie, doch nahm insbesondere Frl. Kot taun (Hermia) ihre Rolle sehr ernst und sprach sie mit Gefühl uud Verständniß. — (Ausstellung in Kassel.) Das königlich preußische Finanzministerium hat genehmigt, daß auö dem Auslande zur diesjährigen Industrie-Ausstellung in Kassel gesendete Gegenstände im Falle der Wiederausfuhr zollfrei bchandel! werben, und zugleich angeordnet, bezüglich des hiebci eintretenden amtlichen Verfahrens die zwischen den Zollvereinsstaaleu festgesetzten Bestimmungen in Anwendung zu bringen. — (Lit er arisch es.) Die der heutigen Nmmmr zuliegcnde literarische Beilage: Adr ian B al bi's allgemeine Erdbeschreibung betreffend, empfehle» wir der besonderen Beachtung unserer Leser. Nruellt Post, (Original'Telegramme der „Lailmchcr Zeitung.") Wien, HH. März Die gestrige M. ssr. Pr." meldet: Dr. GiSkra reichte seine Demission ein in Folge des vom Ministerrath gc« faßten Beschlusses, die Wahlresormfrage zn vertagen Die Demission wird angenommen. Die „Wiener Zeitung" publicirt die Verordnung, welche den internen Telegraphentarif der österreichisch-ungarischen Vtonarchie vom ». April augefangen fiir >4> Meilen Entfernung auf RO kr, fiir größere Entfernungen auf tttt k». per einfache Depesche herabsetzt. -Varis, 2>. März. Der 'Vapst soll uicht geneigt sein, weltliche (Gesandte zum (5o««eil zuzulassen. Morgen wird eine Kaiserbot-schaft bezüglich Vcrfassullgsreformen erwartet. Der Proceß des Prinzen Ponaparte hat in Tourö begonnen. Der Prinz sowohl als Fonvielle wiederholen ihre in der Voruntersuchung gemachten Aussagen. Paris, 20. Mä>z. Die ..Ageucc HavaS" meldet aus Nom vom 19.: Es ist wahrscheinlich, daß Marquis de Vauueville drei Wochen abwesend bleiben werde. Die Discussion ,,ä« Nwlosill," wird nicht vor scmcr Nück-kunft beginnen. Die Antwort des Papstes auf dic Dc» ftcsche Daru's ist noch mcht aba.ra,aliacl,. Petersburg, 20. Mär,. Gräfin BcauharnaiS. gebornc Oftotchinine, Gcmalin dcs Prinzen Eugen von Leuchtenberg, isl gestern an den Folgen dcs Wochenbettes Zcslovdcli. ?slear.,pt»isll,e 3»,!' Ilcx'.töankhm 9?.«0. — Vanlacliru 724, - LrcdUl A^li?!! 285,80. — i'oudc», ,24.-. — Silber 121.40. -- N, l. Dü.'.!!?» 5 86. Das Postdampfschiff „Tentoina," Capitäii Wi»;eN'k angelmmnen. , «» , ^,« -««« itottoziehung vom Rtt. März. Trieft: :j 65 »1 40 57. Theater. Heute: Fia.aro'0 Hochzeit, Oper in 4 Acte». .Neoiia>lilullen ill Qülinch. ! » ' " «H u ^ ! " » " >,-« Z ^. ^ li 'll " 3 ^ ^ " n ^ " '3 >^ ?.' ,3 H " ''' > ^ 5" g i<;U,Mg. 82tt,n» - «« N. schwach heiler ^I.'Ä „ N. 32«n.> -l- 1.» W. schwach halbheiter 0.ou ! az u. K l r i n m a y r^ Närlnnkl»«»».-^ 2Uien. 1^, Mär^. Die Vorliorse lieschüsllsstt sich hcntc fast au^schlicstlich mtt den Oliiccten dcr Taqcsspecnlalion. Diese z"ia,,m sich anfangs rilckqängic,, «licrschrillen aber ^N^^izU^l!!)z. schüchüch ihre ElMmnMnrse nm ein Vedentendeö. Man »olirte ^reditacOeii 2«5 20, 2^4 80, 28^80. Anglo !j40, Z^.'', 34?.l>0. Percin«lianl erüffüelcn N0 nnd ssingei! bis II«. Franco vnlehrlm ;u 1^0-120.2'). Sild^hn winden zwischen 243,M nnd 244.20. Tramway zwischen 2<>9.5.0 nnd 210.50 gehandelt, Fllr I8<>0cr i,'ose sprach sich W.10, fiir ^864er >20.75 Geld ans, zn welche, Hlnsm sich jedoch leine Waare fand. Ail d^r Mttlaci?dorse seilen sich die En>,'Ssch,uanliiiia.cn der Ä„c;lo-Acllc fort. Dieselbe bewegte sich zwischen .'l.'!8 und 34:i. Im Uedrigen war die Börse scst. Ercdit-Acticn hoben sich von 2»ii.f»0 auf 288.5)0. Mehrcrc andere Vanlpaplerc fanden n,ntc Prcise. Eisenbiihu^Aclieu standen im Hintergründe des Verkehrs. Rente und StaalSloie beschränkten sich auf die Behauptung ihres gestrigen Eursc«. Prioritäten wurden auch heute wicder iu starten Posten, zn großem Theil für ausländische Rechnung gelaust Devisen nnd Eomptauteü waren ctwas billiger, nur Ducalen uerthenerteu sich ucuerding?. ________ ^U. Allaemeine Staatsschuld. Filr 100 st. Grld i^aai,, Einheitliche Staatsschuld zu 5 pEt..- in 3ioten verzins». Mai-3icwcmbcr 61 50 61,00 „ „ „ Frbruar-Augnst 61.50 <;i.»;0 „ Silber „ Jänner-Juli . 71.50 71,60 „ „ „ April-October. 71.70 7180 Steueraulehen rückzahlbar (?) , 98 75 99.— (j) . 97.50 98...- Lose »I. 1889 . . . . '. 234.-235.-„ „ 1854 (4 "/„> zu 250 ft. 91.25 91.5« „ .. 1«60 zu 500 fl. . . 97.80 98.-„ „ 1860 zn 100 st. . . 105.— 105.50 „ „ 1864 zu 100 st. . 119 75 120.25 Stllatli-Douiänen'Psandbriefe zu 120 st. ü W. iu Silber . . 126.50 127,-». GrundentlastllllstH-Oblistativncn. Für 100 st. Geld Wücirc ^^.'ne- .... zu5p O. Acticu von Vankinstitnten. I Geld Waare Anglo-iisterr. Ban! abgcst, . . 341.— 342.-Aliglo-ungar. Banl .... 102.- 103.- , Vaiilvereiu.......240.50 241.50 Äoden-Enditaustalt . . . . 378 - 382... Kreditanstalt f, Handel n. Gew, . 288,90 28l»,10 Ereditanstall, allgem. nngar. . . 89 50 90-EScomptc-Gesellschllft, n, ö. . . 880. 885». Frauco-üsterr. Bau! . . , . 119.50 120.- (Veucralbanl.......97,50 98 — Nationalbanl.......725 — 726 — Niederländische Äaul . . . .103— 104.— Vercintzbant.......117.— 118. PcrtehrSbanl.......11?.— N7.50 Wiener Bank......8050 81.50 «>. Actien von TvanSportullternel,- munste». Ocld Waare Alfüld-Finmaner Bahn , . . 175.25 175 75 Vöhm. Westbahü.....233.— 234, - Carl-Ludwig-Vahn.....241.50 242.— Douau-Dampfschifff. Gesellsch. . 601.— 603,^ Elisabcth-Wcstbahn.....191.75 192.25 sserdinandS-Nordbahn . . . 2170 — 2175.— Füufl,rchen-Barcser-Bllhu . . 180.- 180.50 Franz-IllsephS-Vllhn .... 187.— 187.50 ! Grid Waarc j kembcrn-Czern.lIafsycr-Vahu . 209,50 210.- N°yd, üsterr........368 — 372,— Omnibus........152.— 154,— Rndolfs-Vahn......164.50 Ki5.— Siebenbürger Bahn ... 16850 I.50 ^W.!,0 Süddahn . ......244,20 244.40 2l!d-nordd Verliiüd. Vahn , . 184.50 185.- l Thriß^Vahn.......245— 245.50 Tramway........210,— 210 70" «. «pf.nldbriefe (für 100 si,) 'Äl!g. , in S. Uerz. (l. Emifs.) 9->,50 94 - FcrdinindS'.yiordb. in Silb, ver;. 105.— 105.2.'» Frauz-Iosephs-Bahu .... 26.— 9625 V.L»rl-l!ut>w.V.i.S.verz.I.Em. 102.» 103.— j Geld Waait Oesterr. Nordwestbahn .... 9575 96,^ Sicbcnb. Nahn in Silber vcrz. . 92.50 93 -^ StaatSb. G. 3"/« ä 5.00 Fr. „I, Lm. 142 - 142,50 Sltdb.G. 3"/<.ü500Frc. ,. . . 122— 122 5« Südb.-Bons 6'/, (1870—74) i< 500 FrcS......^^ ^. ^48.50 , «. Privatlose (per Stück.) Eredilanstalt f. Handel u.Gew Gelb Wanre i ,u 100 st, U W......1U375 16425 Rudolf-Stiftung, zu 10 st. . . 15.75 16.-5 Wechsel (3 Mon,) Geld Waa>c AnaFiurn. für l00 st südd. W, 102.80 103.-^ ! Franlfurl a.M. 10<) st, dctlo 103,— 103 20 Hamburg, für 100 Mari Banco 91.70 91^ London, für 10 Psuud Ztnling 124 10 124.25 Pari«,, siir 100 FraucS . . . 49 20 49"'' <3ulll4 der Gelvsorte,» lt. Müuz-Ducaw . 5 si. 87 kr. 5 fl. 88 tr. '/illpolconod'or . . 9 „ 89 .. 9 „ 90 „ Vereinsthaler... 1 „ 82 « 1 ., «^ " silber . . 121 .. 35 .. 121 „ 65 „ »ruimschr GrundeMaümlao-ObUgatiolleu. 'P- -vatuottruu«: ttli.- Geld, 94 W2°r.