lU^MD/ Degotardische ^l> W Laibacher Zettung, M ^ ^ Mittwochs den 3. Iuly ^799. ^ H Kriegsbegebenheiten. — Fortsetzung der Todtcnliste. — Reichstagsbeschluß. — Resultat der Schlachten in Italien. —Bestättigun^ der Spanischen Flotte. — Wie es in Mcmtua steht. —Der hinkend? Vothe des General Massena.— Keues Treffen beiZürch.— Die Eiiglische Hsfzeitung bestättlgt die unsrige. —Nebst Hofbericht. Inländische Begebenheiten. Laib ach. Dcn i.tra^lerdasdisder in M^vdurg gestandene k. f. Feld-Ar-tillerie Laboratorium ein, bcitchcndauH l.Hrn. Hauplmann Hanßlcr v. Hanßlerss seld, i. Hauplmatttzl als Dderfeuerwcrtsmclster, der d^e Lado^clorium diriZirt,' ^> Dderzeugwart Hr. v. Gelßl, dcr die Matcrialvcrsorgung bat, u»d dcr ganzen Haupt,uannHanßlcrisch'.-n Compagnie. DlescS^adoratorlu,n kommt nachWippach iu stehen, und wird allda für die k k. Acmccn in Italicn ladoriren. Kriegsbegebenheiten. s noral-Kommando zugekommene, leyt-Die dem Italienischen Armee-Ge- j hin bekannt gemachte Nachricht / von der angeblich vor sich gegangemnVer-Vinigung der beyden feindlichen Generalen Macdol?ald und Moreau, waren zu voreilig, und der erstere be-sindet sich noch, mit seinem auf-zoOO Mann geschätzten Korps, in den Gegenden von Parma und Modena, wo er, wie in der testen Zcitimg gemeldet ward, den bei Modena gestandenen Generalen Grafen Hohenzollern, am 11. d. griff, von diesem aber mit beträchtlichem Verluste, bis in das Ge-bürge zurückgeschlagen ward. Am i2. erneuerteMacdonald, nachdem er vorher 6 halbe Brigaden, und 5 Kavallerie-Regimenter an sich gezogen hatte, den Angriff auf das schwache Hochenzollerische Korps, welches bloß aus 5 Bataillonen und 6 Eskadronen vom Vußischen Regimcnte bestand. Die Truppen thaten Wunder der Tapferkeit, dcr Feind ward einige Mahle zurückgeworfen, und das Schlachtfeld mit todtenFeinden bcdekt; aber auch unser Verlust mußte natürlich, bei einem so hartnäckigen Gefechte, gegen einen sechsmahl überlegenen Feind beträchtlich seyn. Dennoch erreichte der Feind seinen Zweck nicht, der sichtbar dahin ging, dieses kleineKorps einzuschließen. Im Nückzuge,den dasselbe gegenMirando-la nahm, trennte er Mal unsere Kolonne, ward aber jedesmahl zurück geschlagen, und die Kolonne wieder vereinigt. Der Oberste Weydenftld griff mehrmahl an der Spwe des Ueberrestes von dem Regiment Preiß die feindliche Kavallerie mit dem Bajonette an, und so geschah unser Rückzug stäts fechtend, in dcr größten Ord- nung, und ohne daß rnftrs tapfem Truppen im geringsten den Muth verehren. Der feindliche Divisions-Ge-neral Forcßt, blieb todt im Gefechte, und Macdonald selbst wrrde verwundet. Auch wurden mehrere Feinde, wornnter ein,Ob.rstcr ist, zu Gefall geneu gemacht. Dcr General Graf Hohcnzollern bemerket, daß es schwer sty, aus dem ihm untergeordneten Korps, in dieser Gelegenheit jemanden persönlich an-zurühmcn, indem alle sich ausgezeichnet hätten; doch ncnnt er den Generalen Grafen Palfn, welcher ein Pfcrd unter dem Leibe verlohr, den obgedachten Obersten Wendenfeld, den Hauptmann Geppcrt und den O-berlieutenant Vechinie, vomGeneral-Quartiermeisterstab, seinen Adjutanten, den Oberlicutenant Sullstenau, vom Regiment Karaiczay, und den Unterlieutenant Fröhlich, vom Regiment Preiß. Zu eben der Zeit, als dcr Feind den obigen Angriff gegen den Generalen GrafenHohenzollcrn unternahm, veranstaltete er einen zweyten auf St. Giovanni, vermuthlich, in der Absicht, um den dort gestandenen Generalen Grafen Klcnau, aufzuheben, und sich dadurch den Weg in den Rücken des Hohenzollcrischen Korps zu bahnen. ! IndicserAbsichtmarschirte eine feind-! liche Kolonne von Bologna auf St. ! Giovanni, und eine zweite Kolonne ! vonFor Urbano ebendann. TerGe-> neralKlenau kam ab:r dem Feinde zuvor, griff selbst an, warfdie feindliche Kolonne mit e nigcmVrrluste von beiden Seiten, über den SamoZio-Fluß zurück, und machte bei dieser Gelegenheit 50 Gefangene. Die 2te feindliche Kolonne, von Fort Urdano, ward aus eben die Art zurückgeschlagen, nnd als derGeneral Graf Klenau ein Detaschement von Kavallerie und leichten Bataillonen gegen Nonantola in Marsch st!)te,stieß l dieses bei St. Agatha ans eine Zte i fciudlicheKolonne,dic sogleich mit dem Bajonette und dem blanke:G.del an-geriffen und zerstreuet wnrdc. Bis lOo Mann von dieser Kolonne, worunter ein Bataillons -Kommandant ist, würben alsGcfangene eingebracht. Bei diesen Gefechten ward dem Feinde auch eineHaubiye, und ein Mlini'ionskarren abgenommen. Der General GrafKlenau, rühmt überhaupt den bey dieser Gelegenheit Von den ihm untergeordneten Trnp-ven bez?igtenMuth, insbesondere aber belobt er die Entschlossenheit derDivi-siou des berittenen BuNscken Jäger-Regiments. Unter dcnen,die sich vorzüglich ausgezeichnet haben, nennt er den Major Forcevillc, di? Licutcnante Graftn H?rmin und ssolnct, von diesem Regimente. den Rlttmeister Zechmeister und Obcrlieut. Wallbronn, Vom Nauendorfischrn HufsaremRegi- Z wenle, und denOberlieut.Kleinschmid, ! Vom 4ten leichtenVataillon; ferner die ! beiden Korporalen Grafen Sequevil-liers und Honore, vomRußiscken Re-^niente; wovon der erstere die obbe? sagte Hanbisie eroberte. Um dc m Feinde alles weitere Vordringen von dieser Seite her zu verwehren, ist nicht nur der F. M.L.Ott 3 bereits nach Piacenza vorgerückt, sondern auch einlgrosferTheil der k.k. und Nußisch-Kaiftrl. Truppen aus dem Piemontesischen dahin im Anzüge. Fortsetzung des Verzeichnisses der in den verschiedenen im Vorarlbergischen, in Graubündten und in der Schweiz vorgefallenenTreffen, gebliebenen, verwundeten und gefangenen StabS-und l7»ber-Ossizier. IX. Vei Andelfingen,am 25. May. Slavonisch-KroatischeGrenz-Hus-saren. Todt: Unterlieutenant Ognia-novacz.Verwundet: RittmcisterHart-lich, Oberlicutenant Gärtner. WenkhcimInfanterie.Verwundet: Hauptmann Psissing; Fähnrich Peter Suplikalz. Rubinitz Infanterie Todt Unter-lient. Wenk. Venvundet: Oberlieut. und StabsadjutantPeller; Unterlieut. Leininger; Fähnrich Iosephovitz. Gefangen: Hauptm. Ncnnel, Oberlieut. Angermayer und Unterlicut. Gergich« Tyrolcr Schafschützen. Verwundet: Oberlieut. Gruits. Gesangen:Anter-lieut. Gagers und Lanser. Meszaros Hussaren. Verwundet: Oberlieut. Tanhoftr. Gesaugen. Rittmeister, Fürst Hohenlohe und Vedna-rovics; Obertieutenant Demer. Grenz-Scharfsckülzeu. Todt: Ka-pitaintieut. Pirjnger. Verwundet: O-berlieut. Dunyerin; Unterl. Schmied und Kraguleacz. X. Vei Frclucnseld, am 2 5.May. Kaunilz Infanterie. Verwundet: HanptleuteObst, Gäbclein, Materna und Willander; Obcrlient. Donners, berg und Schildknecht^ FahnricheRai- U ^ mann und Larisch. Gefangen: Haupte leuteIgnatzLarisch, Riese, Mäller und Nendecker; Oberlieut.GrafVetter und Schiffer; Unterlicut. Skall, Oharich und Guczenich; Fähnriche Weinzierl, RadelundBibra. Gemmingen Infanterie. 3odt:O-herl. Hartenkil und FähnrichMaräis. Verwundet: Oberste Pietsch; Oberstlieutenant Freytag; zweiter Major Szermack; HauptmannPietsch;Ober^ lieut. Wenz; Unterlieut. Helbron und Wittsche; FähnrichOttenfeld. Gefangen : Hauptmann Fleischmann. ErstesDcutsch-VannaterVataillon. Verwundet: Hauptmann Rosenfeld. Kinsky Dragoner. Todt: Second-Rittmeister v.Vaum; Oberlieutenant, GrafIlleshazy; Unterlieut. Dezasse. Verwundet: Erster Rittmeister, Graf Traun; Second-Rittmeister Rapp; Oberlicut. MensdorfundGrafTraun; Unterlieut. Marschner, GrafGallen-berg undPftiller. Uhlanen-Regiment. Verwundet: Obcrlieut. Dohm. Xl. Bei Nessels, den 25. May. ^ Zweites Uhlanen-Regiment. Todt: Unterlieut. Joseph Czerna. Xll. Vei Winterthur. den 27.May Erzherzog Karl Infanterie. Verwundet: Hauptmann Stark. OlivierWallis.Verwundet: Unterl-Konal nndAuer; Fähnrich Koraczek. Zweites neuerrichtetes Ungarisches Infanterie-Regiment. Todt: Unterl. Egerer. Verwundet: die Hauptleute Kölbel und Knass; Kapitainl. Kacsko-vits; die Oberl. Mali, Vosniak und Vabianovich; dieFähnrichePiet/Gur- g'witsch und Latour. Gefangen: Fähnrich O'Rian. Erstes Peterwardeiner-Regiment. Gefangen: Obcrl. Losch und Fähnrich Staab. Viertes Peterwardciner. Todt: Hauptmattn Lemnich. Verwundet: Kapirainlieut. Stancsevits. Strozzi leichtes Bataillon. Verwundet : Oberlieutenant Füller. Deutsch-Bannater. Verwundet: Hauptleute Steiner und Schweiger; Oberlieut. Vellajacz. Waldeck Dragoner. Todt: Ritt-meisterScharschmidundUttterl.Lilicn? thal. Verwundet: Oberl. Petraczeck. XIIl.Vei Embrach, den 27. May. Lacy Infanterie. Verwundet: Hauptmann Dictz; Fähnrich Schattenberg. Gefangen: Oberlieutenant Vreitschoss. XlV.Bei Pfllttgcn,am 28. May. ^ Wenkheim Infanterie. Verwun-z det: Hauptmann Waldenair; Oberl. Vöhm,Vuresch undKittely.Gefangen: Unterlieut. Willany und Kittely. (Die Fortsetzung folgt.) Ausländische Begebenheiten. Deutschland. Regensburg, den 14. Iun. Ueber das kaiserliche Hofdekret, den Vor- ! fall bey Rastadt betreffend, war vor? ! gestern Reichstags-Versammlung, in welcher beschlossen wurde, daß die Veranschlagungen über besagtesjHoft dekret am 12. Iul. ihren Anfang neh- ' men sollen. Man wird ausserdenl darauf antragen, daß 2 Abgeordnete aus dem churfnrstlichcn, 2 aus dem fürstlichen, und 2 aus dem reichs-städtischen Kollegio ernannt werden. Dem franzosis. Direktorium soll die Abordmmg einiger Deputirtcn ebenfalls überlassen werden , damit selbiges sich vonderUnpartheylichkeitdes Verfahrens überzeugen könne. Wenn man das Resultat aller Schlachten u. Gefechte in Italien nur seit dem 26.März bis iQ.Man zusammenrechnet, so hat die kais.Armee nach den niedrigsten Angaben in diesem Zeitraume von 6 Wvcken dem Feinde 22500 Mann getodtet oder verwundet, 12319 Gefangene gemacht, 630 Kanonen und 24Mörscr nebst einer unzähligen Menge von Pulverwägen, Munition, Feuergewehren, Pontons, Schiffen, Lebensmitteln ic. erbeutet. Ra statt, den'17. Iuny. Die gestern von hier nach Offenburg abgegangene ordinäre Post ist zu Ap-peuweyer wiederhohlt von den franz. Vorposten, welche nach Abgänge der vorigen durch andere neu ersetzt wurden, angehalten, und mit dem Bedeuten zurückgewiesen worden, daß nun keine Post mehr hin oder her passiren dürfe. Dadurch ist derPost-knrs von hier über Offcnburg nach Straßburg aufs Neue gesperrt worden. Lindau, den ,7. Iun. Noch lmmer kommen viele Blessirte aus der Schwcitz an< Beydem Sturm am 4. h. auf die französische Verschanzungen haben die taiserl. Grenadiers ziemlich gelttten. In deu Zrughäu scrn von Zürch befinden sich 9c.. Kanonen von aircm schwerem Kaliber. Das Hauptquartier des Erzherzogs ist noch zu Klottcn; Grncral Hotze aber befindet sich zu Zürch, und logirt im Schwerdt. Er hält sich meist imZimmer auf, bis scinc Wunde am Arm geheilet ist. - An dcr Stadt Zürch haben beyde feindliche Feldherrn großmüthig gehandelt. Erzherzog Karl konnte die Stadt von einigen benachbarten Höhen, die er erobert hatte, beschiessen, und that es nicht; General Maffena konnte sich noch vielleicht einige Tage in Zürch länger halten, that es abcr auf flehentliches Bitten der Bürgerschaft auch nicht. Spanien. Madrid, den 23. May. Daß Admiral Mazaredo am 14. d. mit 19 Linienschiffen von Kadix aus durch die Strasse von Gibraltar ins mittelländische Meer'gesegelt, ist gewiß. Daß ihn die englische Flotte bey Gibraltar nicht angegriffen, läßt sich dadurch erklären, daß schon am n.-May 14. englische Linienschiffe von da abgesegelt sind, die ihren Laufnach Minorka nahmen. — Nun behaupten einige, beyde Flotten, die Spanische und englische, seyen einander doch begegnet, und es wäre eine grosse blutige Schlacht^ zum Nachtheil der erstern vorgefallen; andere aber versichern , die Flotten wären zwar auf einander gestossen, aber ein gewalti- ger Sturm habe sie getrennt. Das Wahre muß die Zeit aufklären. Italien. Verona, den ,4. Iun. Der General London steht gegenwärtig auch bey der italienischen Armee, und hat bey derselben das Kommaudo über 4 Brigaden erhalten. — Vorgestern entwischten 4 cisalpinische Soldaten durch Schwimmen ansMantua. Nach ihrer Aussage stehen die Mühlen daselbst, wegen Erhöhung der Schleus-scn bey Governolo stille, und das gesalzene Fleisch fängt an zu faulen. Vor dieser unglücklichen Stadt, deren Einwohner das Kriegsungomach l so hart erfahren mäsftn, sind bereits ' 18 Batterien fertig, die nächstens» ! zu spielen anfangen werden. Frankreich. Paris, den n. Iun. Unter ! den vielen von un.scrn Kapern erbeuteten Sckiffen, welche d?r Seeminister bekannt macht, ist eines, das ein K aper von Vordcanx in den Hasen dieser Stadt am 4. Iun. eingebracht hat Dieß hält 1200 Ton- 5 nen, gieng unter neutraler Flagg?, und kam von Indien, auf Rechnung eines englischen Konttoirs. Dte ge-flmmte Bemanmmg'bcstund aus Englandern, und das Schiff gehört der englischen Kompagnie und wird nebst s'iner Ladung auf 5. Millionen Liv-res geschätzt. — General Massena ! meldet dem Direktorium am 4. Iun. aus Zürch: Der Feind hat mir hen- te, von Anbruch des Tages an, ein Treffen geliefert, und zwar mit sehr überlegener Macht. Aber weder sei -ne Vaharrlichkcit, noch seine Zahl vermochten derTapferkeit unsrer Soldaten zu widerstehen; er mußte weichen. Das Treffen war sehr mörderisch. DerFeind verlohr ^OQaMantt an ^Todten und Verwundeten, worunter 1. General todt, und z. Generale verwundet sind. W:r habcn i2Qu. G.fangene gemacht. Massena Den i ^. Inn. Nachdem die Ve-richte des Generals Massena ausZürch bisher immer günstig und siegreich gelautet hatten, so meldet er nun unter dem 6. dieß, daß er an diesem ' Tage Zürch, und die dortige Positi-! on verlassen, und sich aufdcn Albis-berg zurückgezogen habe, ohne daß es dcr Feind gewagt hätte, ihn zu beunruhigen. — In dem Treff n am 4. d. hat General 5 di-ot eineSch ß-wunde bekommen. — Briefe aus Ma-^ drid vom 25. May bestätigen cs> ! da-Z ein. Sturm di?Kad'r^rftottc ge-! nötbrget habe, in dcn Havcn vo« ! Karthagena einz'ttanfcn; mchrere Schiffs derselben wurden si.hr beschädigte Am ic). May sahe man die englische Flotte zu Malaga von Gibraltar gegen Winorka hmfcgcln. — Die nemlichen Berichte ans Madrid melden auch, daß eine allg'mcine Versammlung der Geistlichkeit nach Madrid zusammen beruffen worde« sey, deren eigentliche Veranlassung ab^-r im Publikum twch ein Geheimniß war. — Das Lager bey Lyon ist aufgehoben, und.die Truppen ha? ben Befehl erbalten, eiligst nach Sa-voycn und die piemontesische Gränze aufzubrechen. Die Feinde haben mit Beyhülfe der piemontcsischen Insurgenten die Stadt Susa und den wichtigen Paß Varricades besezt. Straßburg, den 13. Iun. Das Hauptquartier des General Massena befindet sich zu Vremgartcn; General Le Courbe hat sich bey Luzern po-stirt, und Loison bey Slanz, um Untcrwalden zu decken; GencralUain-trailles sucht mit den Verstärkungen, die er aus Frankreich erhalten, das Walliserland zu erobern. Das franz. Direktorium will schlechterdings, daß die Schweitzvondcnfranzösis. Truppen nickt geräumt werde; daher haben l ovOO Mann, die von der Armee des General Massena nach Italien marschiren sollten, Gegenbefehl erhalten , und 6000 Mann sind über-dieß aus dem Innern von Frankreich nach der Schwei» marschirt. S ch w e i tz. Zürch, den 15. Iuny. Massena bestzte am 6. dieß nach seinem Abzug aus unserer Stadt den Bergrücken, der aus dem Kanton Schwiz unter ter dem Namen Aldis, Uetli lc. ge-gm Baden hinlauft. Dieser Bergrücken, iZvQ Fuß hoch, wurde auf denen Stellen, wo Wege hinaufgeben , von den Franzosen durch Verhaue und Redouten gesichert. Am L. dieß machte das Regiment Vcn-oer einen Versuch, einige dieser Re-oouten wegzunehmen; es war aber wohl nur eine Demonstration. Dieß, und jenseits der Limmat, zunächst um unsere Stadt, ist die kaiserliche Armee gelagert. Heute früh, bey Anbruch des Tages machten die Franzosen auf du selben einen Hauptangriss. Eigentlich war es nur ein hartnäckiges Vorpostcn-gefcchte, das um 9 Uhr Morgens ganz aushörte, als die kaiserliche Kavallerie anrückte. — Morgen werden vielleicht die Ocstrcichcr angreifen. Erzherzog Karl hat sein Hauptquartier noch in K loten; aber täglich kommen mehrere kaiserliche Generale in die Stadt. Die Ocst« reicher betragen sich ungemein gut, und dieses ihr Betragen sticht sehr gegen jenes der französischen Truppen ab, die, wo sie hinkommen, alle Dörfer ausplündern. Hier in Zürch liegt nur eine kleine kaiserliche Besatzung, und ^zwar nicht in den Bürgerhäusern, sondern meist in den Kasernen, in welche sich die Franzosen nicht einsperren liessen. Im Politischen sind noch keine Veränderungen erfolgt; doch heißt es, daß nach Eroberung der ganzen Schweitz nach Vern ein Kongreß zusammen berufen, und auf demselben der Schwei«; eine Versassung nach dem Muster der nordamerikanischen gegeben werden soll. Heute frühe grissen die Franzosen an. Das Tressen dauerte fast deu ganzen Tag, und kostete auf beyden Ec'itcn vi?le 3eute. Eildlimaoev, diesen Abend, bezicht jeder Theil wieder die vorige Stellung. Großbrittanien. London, den 28. May. Ge-ftern, den 27. d., schloß Hr. Pitt sein Anlehen mit den Banquiers ab. Er borgte 12 is2 Millionen für England und 3 Millionen für Irland, und gab den Käufern ein Disconto von 5 Proz. gegen baare Bezahlung. In dem ersten Anleihen sind 82000-1) Pfund als Subsidien sürRußland eingeschlossen, und überdieß wird er noch 3 Millionen fur andere auswärtige Sudsidien in Sckatzkamer-Schei-nen aufnehmen. Auf die Frage der Banquiers, ob er am Schluße der Parlaments-Sitzungnoch einige Millionen als Credit-Summe brauchen nürde, wollte Hr. Pitt sich nicht einlassen. Sobald der Kaufgeschlossen war, fielen die Stocks um 3 Procent. Aus New-^ork wird unterm 13. May gemeldet, daß die Spanier den Engländern dieInfclTrinadad wieder «abgenommen hätten, welche z'cyt be-schässligt wären, diese Insel von Nenem zu erobern. Hr. Pitt wurde am Mittchoch 40 Jahre alt, und ftyerte seinen Geburtstag bey dem Herrn Dundas. L 0 « d 0 n, d?n 4. Intt. Gestern hat endlich die Hofzeitung ihr bisheri-a?s Stillschweigen über die Vristcr-fiolte unterbrochen; Sie sagt nn Wesentlichen folgendes: Am 3. May meldeten 2 Fregatten dcm Viceadms- ral Keith, der vor Kadix kreuzte, daß die Vrester-fiotte ausgelauffen sty. Am 4. May erschien die Vresterftotte 33 Linienschiffe und Fregatten stark, unweit Kadix. Keith gieng ihr troy der grossen Ueberlegenheit entgegen, um sie anzugreifen; allein es erhob sich ein Sturm, die feindlichen Flotten ver-lohren am 5. May einander aus dem Gesicht, die französis. segelte durch die Meerenge von Gibraltar, und Knth nach dem Haftn von Gibraltar, wo er am 10. May ankam. Admiral St. Vincent, der mit einigen Linienschiffen schon daselbst lag, hatte bereits am 5. mehrere Fahrzeuge in alle Gegenden des mittelländischen Meers, wo sich englische Kriegsschiffe b. sin-dcn , abgeschi 5?, um sie von dcm Auslaufen dcr Vrcstcrsiotte zu benachrichtigen. — Am , 8. May n ar aus England in Gibral ar cine Verstärkung Von 5. LilNienscknsfen nnt!.r'>cm Con-trcadmiral Whilsänd angekommen und Admiral Bridport hat von dcr Küste von Irland eiligst 12 Linic«--schiffe untcr d^m tapftrn Gardner nach dcm mittelländischen M'ere ab^ geschickt, so daß wir also daselbst nächstlns 50 Llnicnsckiffe hab.n werden, !>m d^rfranzösis. spanischen Flott te dle Sui'ze zu bieten — daß lez-ters von unsern Admirälcn angegr«^ ftn und geschlagen wordn fty, bat sich bis j zt nicht b stättigt. Abcr gewiß ist es, daß St. Vincent vott Glbral'ar ans dem Admiral Ncl'iott cincn Tkrli si incr Flotte zur Verstau kung zugeschickt hat.