LllitmchcrMMtlMg. Nr. l63 sl. i>. !>,^ j, f>. 5.5.0. Fiii die ZüslcUung in« Ha»« >)>Ubj. 5.0 !r. Mit dcr Post q.inzj, sl. 15>, l'all'j. fl, 7.5.0. SüMst,,!,, 23. Inli ^lln. «O lr., 8m. l f!.; lonsl pr. Z«ile im. «lr., i!m. «lr., I!»!, 10 lv. u. s. w. ^»jrrlionilstempe! jcdesm. 30 lr. l^?u. Amtlicher Theil. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. Juli d, I. den Grazer Lundcsaerichtsralh Hyacinth Edlen u. Schul-ljeim zum Obcrlandcsgcrichtöralhc bci dcm Landcs-gerichle in Graz allerguä^igst zu ernennen und dem Lanocsgerichlsralhe in Kl^^nfuit Eduard Prcschcrn in Ancikennung feiner vieljähiigen, trcnc» und ersprich-lichen Dienstleistung taxfrei dcn Titel nud Charnklcr eines Oberlands^ciichlsralhci! allcrssnädigst zu verleihen ^rnht. Tschabuschnigq in. p. Nichtmntlicher Tbeil. Politische Uebersicht. «mbach, 22. Juli. Nach einer Mittheilung dcr „Bohemia" wird dcr Hufa n, m c n t r i t t der Landtage erst in der ersten valfte des Monats August erfolgen, y Die Kundgebungen für eine unbcw äffn etc Neutralität Oesterreichs mehren sich, fast alle Mu-«lllpttn und Vereine Dcutschöstcrrcichs werden sich bald 'N dieser Richtung ausgesprochen haben. Die militärischen Nachrichten von Bedeutung ,ucr-oen noch einige Tage auf sich warten lassen. Die Sen-,atlonscnte der Einnahme von Mannheiln rcgislrivt die .,Pl^e in d.c Kategorie der schlechten Börscnwitze. uut"3^!!on7rf^e^^ '" H"« '"" uoch nicht 17 i?'^'s^ """"' ^ ^"lchall Bazaine am 1?. m Bcglcltung zweier Neffen, die seiuc Ordonnanz-Osslclcre ,lnd, und seines Adjutanten Oberst Boycr nach Metz abgereist ist. wo er das Commando über eine Armee von etwa 80.000 Mann, die in einiger Hcit ^0.000 Mann stark werden soll. übernimmt. Diese Armee wird etwa sieben bis acht Divisionen, worunter dlc Truppen von Paris und von Metz, in sich bc- Der französische Kriegsminister hat an die -"tarschiillc, welche die Armcccorps commandircn. sowie UN die Divisions-Generalc ein Rundschreiben sol' «enden Inhalts ergehen lassen: dcr Kaiser rechne ans Me Ergebenheit und Vaterlandsliebe zur schnellsten Aus-N'hrung der Befehle, die ihnen nach und nach zugehen wurden. Den Obersten soll dieses Rundschreiben tclegra-Mch mitgetheilt werden. Andere Eircnlarc befehlen, drei «atalllone per Regiment auf Kriegsfuß zu setzen und per Mann mit 90 Patronen zu versehen, die Röcke in ^ Zeughäusern zurückzulassen nnd dcn Untcrofficicren A'ch leinene Jacken mit Rangabzeichen zn geben. Die lemontc-Dcpols haben Ordre, unbegrenzte Ankäufe zu machen. Die zu Bcfchlshabcrstcllcn bestimmten Generale lMen sich fert^ zu machen und sich auf ihre Posten zu Die kaiserliche Buchdruckern hat Bcfchl erhalten. Druck-Apparat zur Verfügung ^lttdilionscorps zu stellen. . D ü n l i r ch e n wird schleunigst auf Kriegsfuß Ueber die Rüstungen Hollands entnehmen m ,".'"'" ""'" ^- d- datirtcn Schreiben der Berliner "post aus Rotterdam folgende Einzelheiten: cv ..""' Kriegsminister hat die Jahrgänge bis zum ^ayre 1805) aufgerufen, und schon morgen werden alle ""Micnler vollzählig sein. Die Sccmiliz ist unter d^"> ^"^'"sc zwar vorderhand noch nicht inbegriffcn, f.? 'st sic ihrer Einberufung stündlich gewärtig; vcr-!"!ledenc Schiffe, die nach Indien gchcn sollte!,, bleiben "orocrhand noch hier. drei Panzerschiffe sind in Dclfzyl lclllonnt; die „Urania," die auf dcr Rl,coc von Homn ng, wurde nach Nieuwcdiep beordert; ans allen Neis-"' herrscht eine geradezu fieberhafte Thätigkeit, als ol) '"U mitten i,n Kriege wären; die drei 9ü>m, daft gcstcrn von Nymwcgm zwei Eompagnicn SappcurS und Miucnrs nach Herzogcnboich, Dcnlo, Arnhcim und Zutfcn an dic sogenannte ..Wasserlinie" abgegangen sind; sobald nämlich die Ncnlraliläl dci< holländischen Bodens anMriffcn werden wird. haben dic Sappcurs dcn Befehl, die Deiche zu durchstechen, wodurch in jcucn Gegenden das Land auf cincn Raum von zwci Stunden untcr Wasscr gesetzt werden kann. (?IlS die Franzosen 1830 Anlwclpcn belagerten, halte man auch dcn heroischen Entschluß gefaßt, dic Dämme in der Provinz Scc-land zu durchstechen, wodurch Antwerpen einfach überschwemmt worden und das Bclagcrungsheer ertrunken wäre. Die Sache wurde damals aber verrathen, und die Franzosm kamen noch eben recht an, um die Ausführung deö Planes zu verhindern.) l Luxemburg tritt natürlich jetzt auch wieder in dcn Vordergrund. Vor clwa drci Wochen drang Frankreich bei dcr lurcmbnrgischcn Rcgicinng anfs ncuc und in fchr dringenden Vorstcllnngcn auf die Beschleunigung der SchlcifungSarbcitcn. Man hat zwar in der letzten Zeit sehr viel gethan, doch ginc, Alles des Geldmangels wegen etwas langsam. Die Vorstellungen Frankreichs müssen das lctztemal aber schr dringender nud kategorischer Natur gewesen sein, denn duvch ein Gcsctz vom 2. Juli 1870 werden dcr Regierung für die Schleifung der Festungswerke 100,000 Francs zur Disposition gc-slcllt, ein Bclrag, der bci cincm Amsterdamer Bankhaus aufgenommen wnrde, wclchcS sich ein sehr ansehnliches Terrain, das frnhcr ;ur Fcstnng gehörte, dafür als Yypothcl bcstcllcn lieh. Die „France" berichtet gau; ernsthaft, daß W00 junge Ocstcrrcichcr in dic fian^ösischc Armcc cinaclrclcli scicu. Auch 18 rumänischc Officierc habcn ihren Dicust verlassen nnd dcr französischen Regierung ihre Dienste angeboten. Mittheilungen ans Dresden besagen: Mit dem königlich sächsischen Corps, das 40,000 Mann start ist. weiden ^0.000 Mann Picußen aus Schlesien vereinigt. Die Transftortirung derselben nach dem Westen begann am 21. d. Hicdurch sind Stockungen im Bahnvcrlchic Sachsens voraussichtlich. In Gcrlin verlautet, daß sämmtliche deutsche Fürsten demnächst in Eulilcn^ ciuc Zusammenkunft abhalten wcrdcn. Dcr Kaiser von Nuß-land kommt künftige Wochc in Begleitung Oortscha-toffs wieder nach Warschan. In Skiernicwicc wird cin russisches Arincclagcr z>lsau,mcnaczoacn. cbcnso in Kalisch. wo General Berg dcn Befehl ülicruchmen wird. Dcr norddeutsche Reichstag nahm das Darlehcnsgcsctz und das Gcsctz üdcr die Proroaalion dcs Reichstages bis 31. December an. Bismarck vcrlas die Präsidialbotschast, welche dcn Rcichslagsschluß anzeigt und im Namcn dcs Königs für die Sckncllialcit und Einmülhigkeit dankt, mit wclchcr bcn Bedürfnissen der Nation Rechnung getragen wnrdc. Bis jetzt scheint die preußische Hauptmacht im,cr< halb eines DrcicckcS aufnwlschirl zu sei", dcsscn die, Seiten nach Südm von dcr f>anzösischcn Glc»z', netch Wcstcu von dcr Mosel, nach Osttn vom Nhcin gcluldc! werden. An dcr Ostscilc dieses Dreieckes lie,icn Mamz nnd Eodlcuz. beides Festungen crslcü Nai'^s, l'cldcl« Slädlc, die für dcn Strategen cbcnso wichüg smd, w>e für dcn Genie-Osficirr. Im,crlialb dieses Drc,cckn>inblick zur Osfcusivc üdcrgchcn kaun, ist Prinz Karl. Z" ihr werden in tüizcsttr Frist Kmhssen, die Ärandenburacr und dic Osluicnßcl, gcsloßcn sli», die zus^nincn mchr als 80.000 Mann stark sind. Ob die Sachsen an dcn Rhein gehen ober nach dcm Norden, ist noch unbekannt. König Johann soll in Bcilin gebeten haben, seine Armee in erster Linie gcgen die Fsimzoscn zu verwrndcn. Gehen auch noch dic Sachsen nn den Rhein, dann dürste sich die dolt aufmarschirte Aimcc auf nahe an 220/XX) Mann stellen. Was die Kliftenaimee betrifft, so dürfte sie aus einem Corps Vaicrn, den Pommern, unter General Fiansrcli, u»d den Schleswig Holsleinern (General Mannstcin) bestehen, vielleicht ticlen auch die Hannovt' raner daz». Vogel o. Falkc"stcin wird mit iminrr yrii-ßcrcr Bestimmtheit als ihr Commandeur genannt. Mit den Hannoveranern dürfte diese Armee 110.000 Mann zählen. Dic Militärzeitung von Genua faat, daß der allgemeine Einrücklmgstcrlnin auch für die rhcmaliaen ßsten. Soldaten in Vcnczicn und Mantua auf den 23. Juli fest» gesetzt sci. Dic Marine- und SanitätSlruppen werden einberufen, jeder hat sich am Aufenthaltsorte zu stellen. Viclc Garibaldianische Veteranen wurden einberufen. Die Mailänder Zcitung sagt, Garibaldi soll auf dem Fcstlande eintreffen. Dic Concils'Opposition überreichte vor ihrrr Abreise dem Papste eine Declaration, in welcher sic ihr in den Oe'lieralCongrcaationcn acgen die Unfehlbarkeit abgegebenes Nfti, i»1ao<'t seinem vollen Umfange nach aufrcchthält, gleichzeitig jedoch erklärt, sie crschcinc deshalb nicht bci der feierlichen Abstimmung in der Aula, weil sic in einer vom Papste geleiteten uud conscqucut als persönlich bchandelien Angelegenheit nicht in Genci'wart des Heiligen Vaters, zur Schonung seiner Gefühle, ihren Widerspruch erklären wolle. Die Concils Opposition hegt die Hoffnung, c« werde ihr in ciurin spätcicu Zciipuuclc noch gelingen, die Zurückziehe ung dcs Unfehlbarkeit«- Dogmas durchzusetzen. Arilgbllklarung. ! Der Wortlaut bcS Schriftstückes, durch welches Frank« j reich in Berlin am 1!<. d. MittaaS halb 2 Uhr an Preu-ßen dcn Kricg cillärte, ist folgcndcr.- „Dcr unterzeichnete Geschäftsträger Frankreichs hat in Ausführung der Befehle, die er von seiner Regierung erhalten, die Ehre, folgende Mittheilung zur Kenntniß Sr, Excellenz des Herrn Ministers dcr auswärtigen Am gclrgcnhcitcn 2r. Majestät ocS Königs von Preußen zu bringen : Die Regierung Sr. Majestät des Kaisers der Frau-zoscn, indem sie den Plan. einen preußischen Prinzen auf dcn Thron von Spanien zu erheben, nur als ein gegen die territoriale Sicherheit Frankreichs gerichtetes Unternehmen betrachten kann, hat sich in Nothwendigkeit versetzt gefunden, von Sr. Majestät dem Könige von Preußen die Versicherung zu verlangen, daß eine solche Combination sich nicht mit seiner Zustimmung verwirklichen könnte. Da Se. Majestät der König von Preußen sich gt' weigert, diese Husichcrung zu ertheilen, und im Gegen« theil dem Botschafter Sr. Majestät des Kaisers der Franzosen bczcligl hat, daß er sich für diese Ovenlua-lität, wic für jedc andcrc, die Möglichkeit vorzubehalten gedenke, dic Umstände zu Rathc zu ziehen, so hat die kaiserliche Regierung in dieser Erklärung deS Königs cincn Frankreich ebenso, wie daS allgemeine europäische Gleichgewicht bedrohenden Hintergedanken erblicken müssen. Oiesc Erklärung ist noch verschlimmert worden durch die den Cabincttn zugegangene Anzeige von der Weigerung, den Botschafter dcs Kaisers zn empfangen und auf irgcnd cinc neue Auscinandcrsctzung mit ihm einzugehen. In Folge dcsscn hat die französische Regierung die Verpflichtung zu haben geglaubt, unverzüglich für die Vertheidigung ihrer Ehre und ihrer verletzten Inttresseu zu sorgen, und, ciltschlosscn, zu diesem Endzweck alle durch die ihr geschaffene Vage gebotenen Maßregeln zu crgrciscn, betrachtet sie sich von jctzt an als im Kriegs-zustande mit Preußen. Dcr Unterzeichnete hat die Ehre, Sr. Excellcnz u. s. w. die Versicherung seiner hochachtnngsvollcn Ergebenheit auszudrücken. Berlin. N'., Juli 1870. Eröffnung >eg noMrutschen NeichlilW. Der „Presse" wird ans Berlin, 19. Juli, ge-schrieben: Tief erschütternd war der Eindruck der Thronrede, womit heute der König den Reichs^ lag eröffnete, Ich war Zeuge der Vcweauna. die Alle 1168 ergriff. Zwci Ttundcn darauf trat das Parlament zur ersten Sitzung der außerordentlichen Session zusammen. Sims on begann mit den gewöhnlichen geschäftlichen Mittheilungen und weiter sollte auch das erste Zusammenkommen der Abgeordneten nichts bezwecken, als auf die nachfolgenden Berathungen sich einzurichten. Da plötzlich erhebt sich Bismarck und theilt dem Hause mit, daß ihm heute Mittaas der französische Geschäftsträger die Kriegserklärung Frankreichs überreicht hat. Das Haus gerieth sichtlich in Bewegung und fast schien es, als wurde man von der Sache kaum Notiz nehmen. Doch cö folgte dem Hört! vom Centrum ein Bravo! von rechts und links und das Hnrrah von allen Seilen wnchs so mächtig an, so ungeheuer wurde die Begeisterung unten im «5aal wie oben auf den Tribünen, daß es schien, als zitterte das Haus un-tcr dem zürnenden Aufjauchzen der Versammlung. Nicht enden wollte das fibrischc Rufen. immer von Neuem erlönte der Schrei entsetzlicher Freude. Mit stolzem Lächeln, das Entzücken verrieth, überschaute Bismarck's Auge die Versammlung, dcr er weiter erklärte, er hätte nach dem, was der König soeben gesagt, nichts welter zu sagen, Dicsc Kürze impouirtc gewaltig. Eiue Minute lang tiefes Schweigen im Hause, dann fuhr Sim-son fort, vorzuschlagen, wie die Session äußerlich ein-zurichten sei. Man hat tmzweg daö Bureau und das Präsidium widerspruchslos und darum nach der Geschäftsordnung vollgiltig wiedergewählt. Sonnt kann schon morgen die Äd reß-Debatte stattfinden. Der Entwurf wird noch heute Abends festgestellt, um nach kurzer Debatte angenommen zu werden. Alles soll so rasch wie irgend möglich erledigt werden, auch daö An-leihegcsetz. Kurzweg und ganz correct sagen die Motive: „Der Kostcnbcdarf entzieht sich einer Veranschlagung im voraus. Er wird vou dem Gange der Ereignisse abhängig sein. Die verbündeten Regierungen glanben, einen Credit von 120 Millionen Thalern erbitten zu sollen." Gewiß, sagt man im Reichstag, anders läßt sich die Sache nicht machen und der Reichstag erwartet, der deutsche Geldmarkt werde willig genug sein. um trotz der entsetzlichen Calamität, in der er steckt, große Summen unverzüglich aufzubringen. Dieser Appell an den Patriotismus wird Widerhall finden, das liegt in der Natur der ganzen großen Bewegung, in welche die Nation hineingerissen worden. Die Freiconservativen begehren die Emission von 30 Millionen Dailehens Cassenscheinen zur Hebung der Industrie und dcs Handels Der Bnndesralh wird sich diesem Postulat nicht entgegenstellen. So wird Alles, das ist Jedermanns Hoffnung, gut von Statten «cb/n. Als im Jahre 1813 daS Vater-land zu retten war, halte der BoncipurlismnS Deutschland schon ausgcsogen. Es waren Millionen über Millionen Contribution bereits aufgebracht. Gleichwohl brachten unser Aller Väter das große Weit der Befreiung Deutschlands zu Stande, und die Söhne werden das Gleiche umsomchr leisten, c Dampferflollc von 3000 bis 4000 Kanonen und 60.000 Bemannung die nurd deutschen Küsten bedroht. Dieser Macht geaenübcr wird Preußen l3 Armce-coips oder 29 Ii'fanteriedivisiunen zu 10.000 bis l2,0l)0 Mann unk 13 Caoallcried!visio>:cn zu 3000 Mann, in der Gcsammtstärke von 35)0.000 bis 380.000 Mann aufstellen tölincn. Hic^n lummt dic norddeutsche Stulle l,ar nicht in Betracht, weil sie in Folge der »ncüdliche» Ucbcrlegenhcit Frankreichs zur Sec bald in dcn Häfen blockirl und um Auslaufen und Eintreten in die Action verhindert werden wüide. Beide Heere sind gleich brav und lampslustic,, beide beseelt ein unwiderstehlicher, durch die Rivalität um dic militärische Suprematie entfesselter Haß; die Fühiumi ist beiderseits gut. Generale wie Bazainr, Mac Mohoi,, ^eboeuf, Trochn, Rcnanll, Failly, DcSvaux. Moltke, Steinmetz, Fransccky, Aofr, Beyer, Göbcn :c. siod ein ander ebenbürtig. In Bclrcff dcs Ovcrntionsthcalcrö kommt zn bc-inerten, daß dcr östliche Abfall des Rheingcbielei' beinahe dic ganze Schweiz, das Elsas;, dic Pfal; und endlich die weile» Ebenen, durch wclchc sich die Maas und d»c Schelde nach dcn Inseln von Zclai'd hinziehen, umfaßt. Die Schweiz isl zur Vertheidigung Frankreichs unumgänglich nöthig, sei cs durch ihre Neutralität, sei es durch Occupation ihres Territoriums. Das von dem Rhein nnd den Vogcsc» cmgcschlosscnc Elsaß, durch die Wcißcnburgcr Linien nnd das vcr schanze 3agcr von Bclfort fümlirt und durch die Fc< stimgen Schlcllsladt, Ncnbrcisach vertheidiget, eignet sich nicht besonders zu einer Invasion. Jenseits dieser Provinz trennt sich die Grenze von dem Rhein, und wendet sich nach Nordwcst, so daß zwi» schen ihr und diesem Strome ein Ranm von etwa 40 Quadratmcilen liegt. Innerhalb dieses Raumes stieße" die Mosel, die Maus, die Sambre, die Schcldc und die ^!ys. Aus diesen, blutgetränkten Kriegsschauplätze dürfte mich die jetzt aufgeworfene große europäische Streit frage entschieden werden. Auf dicfcr Fronte bcfinde! sich Fra, kreichs veiwundbarstc Stcllc, und hier muß dassell'e dci scincr Vertheidigung so lange angriffSweisc zu Werke gchcn, bis seine Armeen siegreich auf dcn, linken Rhcinufcr stehen. Zwischen Rhein und Mosel zieht sich die große Heeresstraße von Mainz, und setzt über Frankfurt Nord- uud Süddeutschland mit eiuandcr in Verbindung. Für die französische und deutsche Armee ist dies die directcste Operationslinic; allein sie führt einerseits durch die Massen der Vogcscn, bietet dem Elsaß die Flanke, und führt unmittelbar zunächst auf die Städte an der Saar und weiterhin auf die Gürlclforts des großen ArmcclagerS von Metz, andererseits findet sic Mainz im Wege. Daher erscheint cS für beide Theile schwierig, auf diesem Terrain schleunige und entscheidende Resultate zu erlangen. Zwischen der Mosel und Maas dehnen fich die Ardennen mit ihren unfruchtbaren Feldern und zusam- menhängenden Waldstrcckcn ans und eignen sich mir zl untcrgcordueten Operationen und vorübergehenden N wegungen. Die eigentlichen Schlachtfelder müssen daher z^ schen der Maas und der Kiislc gcsnchl wcrdcn. Hier cc leichtert der Bodcn alle KricgSunlcrnchliinna.cn; b> Hügel werden niedriger, die Ocwässcr biclcn keine «>> übcrstciglichen Hindernisse mehr dar; volkreiche Stable wohlhabende Dörfer liefer» bci jedem Schritte der ÄrB hinreichenden Unterhat! und treffliche Unterkunft. Brüfftl ist der Mittelpunkt dich? fruchtbaren Va>' dcs. Die Straßen von Amsterdam. Wcscl, DüssellB nnd Köln, dann die großen mülclenropiiischen Bahnlinie krcuzcu sich hier und führe» weiter nach Villc, Bcck" cicnucs, Maubeuge, Gimt, P>ni?. Nun ist die Hanpisladt Belgiens von drm gröl," Wasfcnplatze Villc nnd den übrigen Festungen der M'l grenze Frankreichs nicht weit; andcrscito ist sic von dcn Hanptdepols dcr Franzosen zu sehr cnl>'» und kann allein dnrch Zchlacnlcn gedeckt werden. ^ diese Stadt wird dahcr, im Falle die Neutralität Oc! gicnS nicht anfrcchl erhallen »vcrden lmmlc und ^ Prclißcn n:it jener Macht cin Bündnisz cingche», ^ cistc Aüstrengnng dcs französischen Heeres gerichtet s^ Mehrere Niederlagen entscheiden noch nichts gcgcn p' cill Sieg wendet aber die gan^c Unternehmung zu >l^ Gunsten. Die Erfahrung vergangener K>lege hat gezeigt, ^! die Franzosen in dcr Offensive das meiste Gewicht a" dcn linken Flügel ihres Gcgncrs leglcn; dadurch >" drohten sie dessen RückzugSlinic uud stellten Belgien »l die Spitze cincs glücklichen Gefechtes. Der allgemeine Vcrthcidigungsplan Frankreichs t^ steht darin, das Rhoncthal frci zu erhalten, sich a» ^ Alpen anznlchnen, die Neutralität dcr Schweiz zu c< hallen, dcn Rhein im Elsaß zu beobachten, Mainz l bedrohen, das Debouch^! dcr Ardcnnen zu übcrwachll mit den Hauptmassen auf dcr zunächst an dic M" führcndcn Straße nach Brüssel vorzndringcn und ^ zuvörderst dicscr Stadt, hierauf der Festung MacsN^ zn bemächtigen. Auf dicsc Weife gelangen sic an ^ Rhein und können, einmal im Besitze eines dcr Haup! übcrgangspunkte dieser mächtigen Barriere, dcu Ang>^ weiterführen. Ist einmal der Rhein überschritten, so hat P"! ßen leine solide Grenze mehr. Die Weser wird dlll" Quellen dcs Main umgangen, die Elbe, welche in Ocs>l' reich entspringt, kann durch Verträge gewonnen «l', durch die Flotte unschädlich gemacht wcrden, die ^ wclchc jenseits Berlin fließt, ist nicht mchr hallbar. !" bald die Hauptstadt genommen ist. Was endlich die KricgSvorbereitung nnd Conccl'll rnng dcr Armee anbelangt, so kommt zu bemerken, ^ die Franzosen dcn Preußen weit voraus sind. Die vic^ Central- uud Periferialbahnen Frankreichs, die Bche/ schung der See, die Verfügung über cinc starke DanM flotte befördern die Zusammenzichnng dcr Truppen '^ hohem Grade. « Preußcn-^corddcutschland disponirt zwar übeMD beiden großen Bahnlinien Königsberg, G,rlin, M^ bnrg, Köln, BrcSlau, Dresden, Vamberg, Frai's'^ Mainz, aber dicsc Schienenwege genügen trotz ihre,' geheuren Materials bei weitem nicht, der französi!" Armeeconcenlrirung am Rhein zuvorzukommen. Mlilselon. Per sranzö^fche Soldat. I. Für den Kriegsruhm sind in Frankreich alle Vollsslassen übertrieben empfänglich, aber der Franzose wird dennoch höchst ungern Soldat. Er freut sich allenfalls, einstmals Soldat gewesen zu sein und spricht dann gern davon, besonders wenn er die Epauletten der Elite-Compagnien getragen, aber Soldat zu sein oder zu werden ist ihm sehr zuwider. Das ist eine Thatsache, die der französische Schriftsteller dem Ausländer gegenüber nicht leicht zugestehen will, wie man überhaupt unbequeme und demüthigende Thatsachen gern verschweigt oder wegleugnet. Es bleibt aber nichtsdestoweniger wahr, daß alle Völker von vorwiegend keltischem * oder lateinischem Stamm eine weit geringere persönliche Vorliebe für das Kriegshandwerk haben, und daß unter ihnen viel weniger Freiwillige in die Armee eintreten, als bei den germanischen Völkern. Wir sind weit entfernt, als Deutsche auf diefe seit Cäsars Zeiten bekannte germanische Neigung zum Landslnechtsdienst stolz zu sein, sondern wollen damit nur den romanischen Völkern gegenüber einen bis zur Gegenwart fortdauernden Charaktcr-zug der deutschen Stämme betonen. Cinc gewisse Kriegslust zeigt wohl die Pariser Jugend in Zeiten patrioti- * Daß sich in die bntische Armee uuverlMmßmiißig diele Irländer anwerbe» lassen, scheint obigem Satz z„ widersprechen ; aber die irische Hoch ist mit in Nechnnng zn ziehen. scher Erregtheit, wo sich immer eine ziemliche Zahl von Freiwilligen in dcn Bureaux de Recrutement meldet. Doch eine wirtliche Neigung zum Militärstand hat auch diese Jugend nicht. Wirklich beliebt ist der Soldatenstand nur in den östlichen Departements, in Elsaß und Lothringen, den deutschen Provinzen Frankreichs, wclchc bci weitem die Mehrzahl dcr Ersatzmänner, die besten alten „Troupiers" dem französischen Heer stellen. Nächst dem Osten zeigt der Norden, besonders der an Belgien grenzende Theil, noch die meiste Lust zum Kriegsdienst. Die grüßte Abneigung dagegen hat die Bevölkcrnng des französischen Südens und Westens. Man darf im Ganzen den Satz als richtig annehmen: je mehr die französische Bevölkerung mit germanischen Bestandtheilen gemischt ist, desto größcr erscheint ihre militärische Tüchtigkeit und Kricgs-lust; je reiner sie keltisch geblieben, oder wie die Basten mit keinem fremden VolkSslamm sich vermischt hat, desto stärker uud entschiedener ist ihre Abneigung gegen den Soldatenstand. Unter dem Eindruck dcr französischen Memoiren-literatnr aus der Revolution und Kaiscrzcit, wclchc cinc öicblingslcctürc meiner Jugend war, erstaunte ich, als ich gleich bei meiner ersten persönlichen Äctannlschaft mit französischen Soldaten nichlo als Verwünschungen gegen daS Lager^ und Cascrnenlebcn hörte. Es war im Hospital der kleinen bnrgnnoischen Stadt Mücon an der Sm»ne, wo ich schon vor Jahren auf meiner Dnrchreisc nach dem Süden, von einem gastrischen Fieber befallen, die freundliche Pflege dcr lvxmr« ", oder dorthin gingen. Es waren nur wenige eigclill' Kranke darunten, die meisten an Schwäche vo" ^, bösen Nachwirkungen des WcchsclfiebcrS leidend, odcl" Ermüdete aufgenommen. Mncon liegt an dcr H<^ slraße, welche aus Paris und dem Norden Franll^ nach Toulon führt. Das Städtchen halte immer ^, Einquartierungen von durchziehenden Soldaten, ^ Eisenbahnen gab cs damals noch nicht Da es in ^ schönen Klostcrhospilal dcn crmüdclcn Kriegern an s"> Speise und an cdlcm Burgunder vom Klöstern)^, zur Stärkuug nicht fehlte, so ruhten sich dieselbe" ^ gern dort aus, und selbst die Rccoiwalesccntcn "^ mit dem Abzug nicht beeilt. Dcr bnrgundischc ^ ist zwar nicht so anhaltend rauh wie dcr deutsche.^ immerhin schr empfindlich kühl, und man setzte sich M gern zusammen in der Nähe dcS eisernen OfcnS, bM dcr Mitte dcs Saales stand. Dcr Hcrr Pfarr^ >! freundlicher Mann. fand sich täglich ein nnd pla'^i gemüthlich mit den Soldaten. Dcr Arzt verweilte",, oft nnd lange nnd mifchlc sich fragend in die U""^ tnng. Die dienstthuenden Schwestern, fromme li"^ Franen, an wclchc gewiß jcdcr. dcr ihrc frcundlichcHl genoß, mit Dankbarkeit nnd Verchrnng z»n'^ ,„ hörten den Gesprächen mit anfmerlfamcr Theilnal1>"^,i In Algeiien wüthete damals noch dcr Kr'^ ,<' Abd-el-Kndcr und Achmct Bey. Die Beduine» V noch cin interessanter Gegenstand dcr Ncugicrdc. Fl sah sie in Paris zwar oft anf der Bühne, ihr ""l'F Anblick aber war dem Pnblicnm noch frcmd. M"! < Ben-Ismael, cinc cchtc Apostclgestalt, war dcl^ 1169 Wgesuemsskeiten. — (Verein öauflosuna,.) Der l. l. Statthalter in Slciermark, Freiherr v. .NUbcck hat — wie die „Grazer Tagespost" berichtet - den NrbeiterbildunaMrein zu Iu-denburq „wegen Ucbnschrcitung seines statulenmäßissen Wir-kungstrciscö und Verfolgung eines staatsgcsährlichen Zweckes" aufgelöst. — (Nxceß.) Die Grazer sinkenden Bäckergesellen haben am letzten Sonntage in einem Gasthause bei Maria-Trost einen frevelhaflen Oxceß verübt, wobei ein Gemeindediener lebensgefährlich verletz!, der Gastwirth niedergeschlagen und dessen Eigenthum in ciupfiudlicher Weise beschädigt wurde. Drei Theilnchmer an dem Gewaltacte wurden noch am Rosenberg verhaftet und weitere Arretirungen am folgenden Tage iu Graz uorgexonlmen. Die strilenden Bäckergesellen camftinen Sonntag Nachts und Montag am Rosenberg, und da weitere Excesse zu besorgen waren, wurden zwei Compagnie» Mililcir nach Maria-Trost und der Um» gebung zur Ausrechthaltung der Ruhe, Ordnung und Sicherheit abgeordnet. — (Vörfe scandal.) In Trieft scheint es an der Börse einen argen Scandal gegeben zu haben, denn die Vörse-Depulalio'n hat, der ..Tr.Ztg." zufolge, am 19. d. folgende Kundmachung erlassen: „An die geehrte» Herren Besucher der öffentlichen Äörse in Trieft! Die gestern an der öffentlichen Vörse staltgcfundcnen bctlagenswerthen Vorfälle sind mit dcr Ordnung und dem Anstande unvereinbar, welche kraft gesetzlicher Verfügung und im Hinblick auf die Natur und den Zweck dicfes locales von allen Herren Vefuchern dieser öffentlichen Versammlung zu beobachten sind. Die Unterzeichnete, dcr reglementsmäßig die Ueber-wachung und Disciplin während der Börsestunden obliegt, wendet sich demnach an den löblichen Handelsstand und die geehrten Besucher der Börse im allgemeinen und fordert sie auf, während der für die öffentliche Versammlung der Kaufleute an der Börse bestimmten Stunden alles zu vermeiden, was die Ordnung und den Anstand verletzen könnte, üldem sie mit aller Wärme an die Umsicht des löblichen Handelsstandes appellirt, auf daß die Ruhe nicht wieder gestört und auf folche Art die gcfetzlichen Folgen solcher Ausschreitung hintangehalten werdcn." — (R au bans all.) In der Nacht auf Montag Wurde der von Echlan nach Saaz abgegangene Eisenbahn« Omnibus zwischen Ralonitz und Lana im Herrendorfer Walde plötzlich von mehreren Räubern angefallen und zum Stehen gebracht. Die mit Schußwaffen versehenen Räuber hielten die Reisenden und Kutscher so lange mit vorgehaltenen Gewehren in Schach, bis ihre Spießgesellen die Koffer abgeschnitten halten uud damit verschwunden ware». Als der Wagen sich wieder in Bewegung gesetzt Halles feuerten die Strolche noch einige Schtlsfc ab, welche jedoch nicht trafen. — (Ein kriegerifchcr Aufruf.) An viele Gewerbetreibende, Genossenschaften tc. gelangt jetzt per Post ein Aufruf, welcher von Heinrich Dietz in Leipzig unterzeichnet ist, und der nach Aufzählung der von den Franzofen Oesterreich angethanen Demüthigungen die Bewohner von Oesterreich-Ungarn, namentlich die Stadtverordneten und Stadträthe ausfordert, für einen Krieg gegen Frankreich thätig zu sein und sich „Preußen-Deutschland" anzuschließen, „um den Uebermulh der Franzosen exemplarisch zu bestrafen." — (Zur Tageschronil.) Den mündlichen Mittheilungen eines soeben aus Paris zurückgekehrten jungen waffcnp'flichligen Deutschen entnimmt das Berliner „Frem-venblatt" folgende interessante Daten: Welche Menge von Deutschen im Auslande ihr Brot sucht, das zeigte sich in "«sen Tagen. Wir füllten einen mächtigen Eouricrzug, der fast ausschließlich militärpflichtige junge Leute enthielt, deren Schaar sich in Belgien noch riesig vergrößerte. Trotzdem wir erster Classe fuhren, saßen wir neun bis zehn Personen in einem Coups» und mußten mit den Stöcken neue Eindringlinge abwehren. Auf allen deutschen Stationen begrüßte man uns enthusiastisch; in Belgien verhielt man sich ziemlich kühl, da dorl noch gewallige Vorurlheile gegen unö herrschen und dcr Bevölkerung den freien Blick trüben. Leider ließ man sich in Deutschland daran genügen, uns zuzujubeln, während wir vor Hitze fast ver« fchmachteicn. Froh, wenn wir ein Glas Bier auftrieben, bezahlten wir es mit 4 Sgr., oft aber drängten wir uns vergeblich. Auf den Bahnhöfen lagerten die gcflüchtelen Badegäste der rheinischen Bäder umher, wie die amerikanischen Auswanderer, um geduldig zu erwarten, bis an sie die Ncihe zur Beförderung in die Heimat kam. Unter den in die Heimat eilenden inngen Leuten, Landsleuten aller deutschen Stämme, herrscht nur eine Stimmung: Es gehl gegen den Erbfeind! — (Kriegsfeuer der deutfchen Univcr-sitätsjugend.) Die Studenten der beiden Universitäten Kiel und Götlingen sind ohne Ausnahme in die norddeutsche Bundesarmce eingetreten. Ebenfo groß ist die Theilnahme an der Bonner Universität. Die Hörsäle mußten in den genannten drei Universitäten aus Mangel an Hörern geschlossen werdcn. — (Verhaftung des Grafen Wedelt,) Aus Weimar, 18. Juli, wird gemeldet: In den weitesten Kreifen erregt die heule Morgens hier erfolgte Verhaftung des Grafen Wedell großes Nusschcu. Graf Wedell, ehemaliger hannoverischer Öfsicicr und Flügeladjutaul des Königs Georg, leble nach seinem unglücklichen Duell mit dem Prinzen Solms hier und sollte, dem Vernehmen nach. lebhaft von hier im Interesse der Welfenpartei agiliren. Auf Antrag dcr preußischen Gesandlschafl ist derselbe heute verhaftet und nach Erfurt gebracht worden. — (Albrecht 'v. Graf et) Der „Telegraph" bringt uns die Meldung von dem Hintritte des berühmten Ophlhalmologcn Gräfc,' der an, 20 d. zu Berlin einem langwierigen Lungenlciden erlag. Das Befinden Gräfe's, der zu wiederholten malen Bcssenmg feines Zustandes in Italien gesucht, halle sich, nachdem im Frühjahre eine Erleichterung eingetreten, mit Eintritt deS Sommers so sehr verschlimmert, daß man seiner Auflösung täglich enlgegen-sah. In Gräfc verliert Europa feinen ersten Augenarzt, dcr, gleich groß in der Diagnose wie im Operiren, auch als Lehrer die hervorragendste Slelle einnahm. Dcr Verstorbene erreichte das 42. Lebensjahr. Er wurde zu Berliu im Jahre 1«2x geboren. Ecin Vater war der General» stabsarzt Gräfe, ebenfalls berühmter Chirurg und Operateur, doch sollte ihn dcr Sohn weit übertreffen. Der junge Gra'sc studirle in Berlin, wo er auch als Doctor (1845<) promovirte, bildete sich dann in Prag, Wien und Paris l weiter aus, widmete sich namentlich der Augenheilkunde, und gründete, nach Berlin zurückaclehrt, dort' eine eigene Privat-Augenklinit, die in- und außerhalb Europa's einen hohen Nnf besitzt. 185,7 wurde G. zum Professor der Augenheilkunde in Berlin ernannt, doch war seine Con-siliar Praxis eine europäische und erst vor wenigen Monaten war er, wie so oft, auch nach Wien zu einer Augen«Ope-ration berufen worden. Hräfc hinterlaßt eine linderlose Witwe, eine geborene dänische Gräsin. — (N en z), der den Wiener» wohlbekannte Circus-bcsitzer, fordert in einem Inferat der „Spener'schen Zeitung" zur Veranstaltung einer Nationalsubscriplion auf und stellt sich von Hamburg aus an die Spitze derfelben mit 2000 Thlrn. Pr. Cour. Locales. — (Constitutioneller Verei n.) Gestern fand die Iahresversammlnng statt. Herr Prof. v. Perger erstattete Namens des Ausschusses den Rechenschafisbericht über die Thätigkeit des VcrcmS, der ohne Debatte genehmigt wurde. Ausschußmilglied Terpin legle den Rechnungsabschluß vor. Die Einnahmen des Vereins betrugen 1091 fl. 8 kr., die Ausgaben 1069 fl. 27 kr. Regierung«, rath Laschan motivirte nachstehende Resolution: Der > Verein erklärt bei den gegenwärtigen bedrohlichen Zeitverhältnissen die Einhaltung einer vollständigen Neutralität in, französifch-preußifchen Kriege und die Einberufung des Reichsrathes als dringend nothwendig. Dimitz beantragte, es möge in Betreff der Einberufung des Reichsralhe« nicht die Form der Refolution, sonder» der Petition an die hohe Regierung gewählt werden, um dem Beschlusse mehr Nachdruck zu geben. Obmann Deschmann sprach dagegen, weil es der Regierung gewiß daran liegen müsse, den Ausdruck der össentllchen Meinung durch die Presse, in welcher derfelbe ohnehin die nöthige Publicität erlange, kennen zu lernen. Nachdem der Antragsteller fein Amendement vertheidigt, wurde dasselbe abgelehnt und die Refolution in der von Laschan beantragten Form angenommen. Schließlich wurden in den Ausschuß neu qewählt die Herren: Erll, Dr. Schasser, Dr Nacic, Les'loviz. Laschan, Dr. ssaltenegger, Deschmann, Dr. Kecsbacher, Perger. — (Turnerisches) Wir glauben, es wird Eltern, Freunden und Förderern der Turnsache von Interesse fein, zu erfahren, daß Dienstag den 26. d. M, Vormittags 10 bis I I Uhr die vierte Classe, und Mittwoch den 27. d. M. Vormittags von 10 bis 11 Uhr die drille Classe der städtischen Schule zu St. Jakob auf dem Turnplatz des Laibacher Turnvereins ihr Prüfungsturnen hält. Ncnelle Post. lOrigmal-Telegramme der „kaibacher Zeitung.") Wien. 23. Juli. Die „Wiener Ztg." vcrofflntlicht ein Waffenausfuhrverbot. Der österreichische patriotische HilfSverein erläßt einen Aufruf ;ur Unterstützung der in dem deutsch französischen Kriege Verwundeten. PnriS. HH. Juli. Vei dem Empfange des gesetzgebenden Körpers in den Tuilerien sagte der Präsident, der Kaiser möge ohne Vcsorgniß ;nr Armee abgehen und die Negent-schaft der Kaiserin übertragen. Der Kaiser erwiederte, die Abreise sei bereits angezeigt, er gehe mit dcm Kronprinzen zur Armee ab. Die Regentschaft sei der Kaiserin und dem Lande anvertraut. Es wird gemeldet, daß die Landtage in der Zeit vom 10. bis zum 15». August einberufen werden sollen ;u cincr ganz kurzen Session, um ihr Budget zu bera then und in den NeichSralh zu wählen. Ans Troppau berichtet man, daß in der Nacht vom 19. auf dcn 20. d. M. preußische ^andleute das österreichisch? GrenzwächlerhauS bei Großlunzendorf übei> fielen mid die daselbst befindlichen Posten von ihrer Fcuerwaffc Gebrauch machen muhten. Ein Individuum soll hiebe, todl geblieben sein. Die näheren Details über diesen mysteriösen Vorfall fehlen noch. Eine höchst wichtige Nachricht bringt die mi' nistericllc Berliner „Prov. Correspond««;", nämlich, daß sämmtliche Mächte ihre Neutralität in dein französisch-preußischen Kriege ausgesprochen haben. Was speciell Rußland betrifft, so will man in den russischen arabische Häuptling, welcher cin Jahr später im weißen Nuruus mit dem lameclhärcnen Strick übcr den Hailh aus den Boulevards von Paris spazierte. Mittheilungen aus dem Bcduincnland, KricgScftisodcn ans dem Atlas-Nebtrgc intercssirtcn damals in Frankreich, und die ftcr-lünuchen Erlebnisse dcs Soldaten im Kampfe mit den Dohnen dcr Wüslc wurden gern gehurt. Doch wie ganz anders lauteten die Erzählungen dcr Krieger von dcm ^ Erlebten gegenüber den pikanten Skizzen militä-nichcr Mcntcucr in dcm Feuilleton! Sie klangen ent-ictzl'ch crnüchlcrnd. Das volle Gefühl des Soloalcnclcnds, er tiefste Widerwille gegen den uniformillcn Sclaven-land wurde fast einstimmig in dcn arcllsttn Tönen laut. Beinahe cillc schulen sich unaussprechlich nach ihrem "dschicd, nach der Rückkehr in dic Heimat. Nur zwci °°n ihncn waren mäuschenstill, nnd stimmten in diesen ^l)orus dcr Verwünschung gegen das Soldatc»sooS nicht k'N. Dcr ci»c war cin Elsässer „llumM^ul,," dcr an^ °ere cin ncunzchnjährigcr Pariser ,,^ii^<>," d, h. frei-w>ll«g Dienender. Dieser „Eugagi," halte von dcn Neckereien seiner Kameraden virl zu leiden. „Wie konntest du freiwillig mescn Stand dcs Elcnds suchen?" fragtcn sic ihn. Dcr «rciwilligc war scincs Handwerks cin Seiler, nnd cr-Mltc. daß cr beschäftigungslos in Paris uud ohne Un-lerstützmlg vom elterlichen Hause sich plötzlich cntschlosscn Habe, Soldat zu wcrdcn. Nicht Begeisterung sür dcn -"illilärstand, sondern Hunger hatte ihn bewogen, noch vor dcr Conscriptionepflicht und ohne fein Glück im ^ooszichcn versucht zu haben, „freiwillig" in die Armee zu treten, „l^koi- clulmnulo <:o,-(1iu,'!" sagte cin Cara- bmier, „du hallest besser gethan für dich selbst cincn Strick zu drehen und dich am nächsten Baum auszuhängen, als diesen verfluchten Stand zu wählen." Der Ca-rabimer, cin prächtiger sechs Fuß hoher Kerl aus der Normandie, war wcgcn Insubordination auS seincm Nei-«crregiment ausgcstoßcn nnd zur Strafe zu dcn Batail» lons d'Afrique verseht. Scinem Abscheu gegen das Ca-fernenlcbcn stimmten aber auch dic anwlfenden Soldaten ^ der Linie ohue Widerspruch bci. Alle betrachteten ihr Dicnstverhällliiß als einen Zwang der öffenllichen Gewalt, in den man sich fügen müsse, weil cS nicht zu äudcru sci. Freiwillig dieses SclavcnlooS zu wählen, wenn man noch die Möglichkeit hab?, sich davon loszu-machcn, erschien allen als dic größte Narrheit, ,A!i! eomm« .j'addoit, 1'6wt mMwirv," seufzte ciu auSgcdicntcr Corporal dcr Vinie, der von Gudschia kam. Er machte dem Geistlichen, dcr mit ihm vorzugsweise plauderte, eine lange lind brcitc, höchst abschreckende Schildcrui'g van dcm lrosllosm Lcigcr. nnd Cnscrnc»' lcbcn, von dcm untrügliche,, Ochudcl dcr Subordination, welches allc militärischen Rangstufen trifft. Der licfe Haß. dcn er gegen die Zwangsjacke semes Standes hegte, schirn für dcn Sohn dcr Biclagnc, dic sonst keineswegs dnrch ihre Zungcnferliglcit bclannt ist, die ..Hebamme seiner Beredsamkeit" zi, sein: denn er sprach mit so lräfligcu Worten nnd in so gutem »französisch, wie man cs nnlcr dcn nicdcr» Stauden scincr Hcimal nicht leicht hört. Alle scinc Kameraden nickten ihm beistimmend zu. Zuletzt erklärte er auf cine Frage dcs Geistlichen: cr habe wcdcr cin Handwerk, uoch Vermögen, noch nahe Verwandte, sei also nur auf daS dürftige Brol des Taglöhncrs angewiesen, und wolle doch lieber in seiner Heimat nölhigenfalls zu Grunde gehen, als für Geld in den ihm so tief verhaßten «Ehrenstand" zurücktreten. ^ „Da möge cnch der liebe Gott Gesundheit und Kraft zur Arbeit fchcnleli, sagte der gute Pfarrer, indem er drm kranken Er-Corporal eine Prise Tabak reichte. Die in etwas salbungsvollem Ton gesprochenen Worte würben auf die anwesenden Soldaten leinen besonderen Eindruck gemacht haben, hätte der hochwürdige Herr dieselben nicht öfters mit reelleren Beweisen seines Wohlwollens unterstützt. Er lauste nämlich gestrickte Gegenstände aus Agave-Fäden und andere Kleinigkeiten der afrilcmischcn Easerucn-Inonstrie. Den Abziehenden cibcr spcndcte er mit scinem Segen mitunter auch einige Cigarren und ,,Uou«jvcck scheint denn auch in der That erreicht zu sein, denn nach allem, wa« man hört, ist Rußland entschlossen, dem in Aussicht stehenden Kriege gegenüber eine neutrale und abwartende Stellung einzu» nehmen, dabei aber Vorbereitungen für alle Fälle zu treffen. Zu diesen Vorbereitungen gehört namentlich die Verstärkung der ohnehin schon starken militärischen Besatzung im Königreiche Polen bis auf 200.000 Mann. Unter den zu tmscr Verstärkung bestimmten Truppen wcrden auch die Oarde-Rcgimenter in Petersburg genannt, deren Eimücken in das Königreich Polen schon in nächster Zeit erwartet wird. Die beabsichtigte oder vielmehr schon beschlossene Truppelwcistärlung hat zunächst wohl leinen anderen Zweck, als jeden etwaigen Aufstandsversuch seitens des polnischen Adels mit Energie niederzuhalten. Nach der Versicherung des Warschauer Correspon-dcnten der „Ostsee^Ztg." unterliegt es aber keinem Zweifel, daß, im Falle der polnische Adel bei einer etwaigen Niederlage der preußischen Armcc einen Aufstand in der Provinz Posen unternehmen wollte, den Preußen nicht zu unterdrücken vermöchte, Rußland sofort in die genannte Provinz einrücken und die gestörte Nuhe und Ordnung wieder herstellen und aufrechterhalten würde. Die einflußreichsten Organe der conslitntionellcn Pinken Frankreichs, „Devats," ..Temps," „Sicck" vcr-dämmen den Krieg. Ader alle Blätter stimmen darin übcrein, daß der Krieg, weil nun einmal begonnen, mit dcm Aufwande aller Kräfte geführt werden müsse, weil er entscheidend für die Machtstellung Frankreichs sei. In Paris hat man eine große Enttäuschung erfahren. Man hatte geglaubt, wenn auch nicht der offenen Bundesgenossenschaft, so doch einer für Frankreich günstigen bewaffneten Neutralität der Südstaaten und Oesterreichs sicher zu sein. Der Tod des französischen Gesandten Prevost-Paradol in New'Iork erfolgte laut Telegramm der „Presse" Dienstag Abends durch einen Selbstmord, muthmaßlich in einem Anfalle von Wahnsinn. Bei Borknm wurden am 20. Juli zwei französische Kriegsschiffe gesehen. (Borlum ist eine lleine, zur preußi» schen Provinz Hannover gehörende Insel vor der Ems-mündung.) Bekanntlich versichert ein londoner Telegramm vom 21. Juli, daß die französifchc Flotte in der Ostsee angekommen ist. Aus Basel wird gemeldet, Kaiser Napoleon befinde sich bereits bei der Armee. Das Hauptquartier sei Nancy. Aus Karlsruhe schicken Private ihre Cassen und Werthsachen fort. Des Großherzogs Vermögen ist nach Magdeburg abgegangen. Die Deutschen in Gt. ttouis haben eine Million Dollars für Invaliden aus dem bevorstehenden Kriege und für Witwen und Waisen der Gefallenen fubscribirt. Die ..Kölnische Zeitung" meldet aus Trier, daß am 19. Juli ein unblutiges Rencontre zwischen preußischer Infanterie und Uhlanen der Garnison von Saar» brücken und französischen Chasseurs stattfand, letztere nahmen nach einigen Schlissen die Attaque nicht an und zogen sich, von den Uhlancn weit aufs französische Gebiet verfolgt, zurück. Der König von Preußen richtete an den König von Baiern nachstehendes Telegramm: Nach Empfang des Telegrammes Ihres Ministeriums übernahm ich sofort das Commando der baierischen Armee und überwies letztere der unter den Oberbefehl des Kronprinzen gestellten dritten Armee. Wir find durch uncrhöllen Ueber-muth aus dem tiefsten Frieden in den Krieg geworfen, Ihre echtdeutfche Haltuug elektrisirte auch Ihr Voll. Ganz Deutschland steht zusammen wie nie zuvor. Gott segne unsere Waffen in den Wechselfällen des Krieges. Ich spreche Ihnen den innigsten Dank aus für die treue Festhaltung an dem Vertrage, worauf Deutschlands Heil beruht. Der König von Naiern gab hierauf am 20. Juli folgende telegraphische Antwort: Ihr Telegramm erweckt in mir den freudigsten Widnhall. Begeistert werden die baierischcn Truppen neben den ruhmgctröntcn Wassen-gcnossen für dcntschcs Recht und deutsche Ehre den Kampf aufnehmen. Möge es zum Wohle Deutschlands und znm Heile GaiernS wcrden! In Spezzia wurde am 20. d. M. ein Obser« vations-Geschwadcr, bestehend aus der Fregatte „Italia" und den Korvetten „Uinbctto" und ..D»ca di Geuova", dann dem Aviso-Dampfer „Vcdcllc" ausgerüstet uud unter das Commando des CaiUre-Admirals Misse d'I-sola gestellt, Daesclbe hat die Gestimmnng, im Mittcl-mccle nnd der südliche» Adria zu kreuzen. Wien. 22. Juli. Verläßlichen Nachrichten zufolge ist Gortschakoff nicht in Paris eingetroffen, fondern bc' findet sich in Wildbad. Die Morgcnblätlcr melden aus Müücheu: Die österreichische Regierung wandle sich an die baicrischc Regierung um Ausllärnng über die Bahnen-verlehrseinstelluna. via Passau und gegen den Bodensce nnd beansprucht die Aufhebung diefer, die österreichischen volkswinhschaftlichcn Interessen bedrohenden Maßregln, namentlich bezüglich der Richtung nach dem Aodensce. Wien, 21. I»li. Die liadischcn Troftpcn haben sich concenttirt und lagern bei Kehl, Die baiiischc Armee conccntrirt sich auf dem i'cchfcldc. Aus Krakau, 20. Juli, wird geschrieben: Nach Oeiüchlen, welche hier vcrblcilcl sn,d, rückt die in War schau coucentlill acwesenc russische Armee «cgen Czcn slochan vor. — Die ,.A. A. Z," uc> sicheil, daß unge^ fähr 100,000 Mann in Nussisch°Pole» stünden, München, 21. Juli. Die bairischc» Truppen sind bereits ansmarschirt. Die Landwehr velsiehl den Fcstungsdienst. In München, Nürnberg und Augsburg wurden heute katholische Geistliche, weil sie für Frank reich predigten, von der Kanzel hernntergezent, andere Franzosenfreunde aber geprügelt. Köln. 22. Juni. (Tr. Ztg.) Bei Thionville steht die französische Hauptmacht, dort wird ein Zusammenstoß erwartet. Basel, 2l. Juni. (Tr. Ztg.) Die französische Vorhut ist gestern in Süddeutschland eingerückt. Zehn Truppendivisioneu (8—10.000 Mann) sollen zur Gesetzung der Südstaaten bestimmt sein. Basel, 22. Juni. (Tr. Ztg.) Der Kaiser der Franzosen ist bei der Armee bereits eingetroffen. Telegraphischer WechfelconrS vom 22. I»li. 5perc. Metallianes 52.- — 5pcrc. Metalliqnes mit Mai- uud November-Ziuscn 52. — , — 5perc, National-Anlchen 60.I0. 1860er Staats-Anlehcn 87.50. - Banlacticn 657 — Credit- Actien 213.50. - London 128.50 Silber 128.50. — Napo- lcond'ors »0.66. Handel und Golkswirthschastl'iches. WochenausweiO der Natiol,albt»nk vom 20. Juli. B an ln oteu-ll m l a uf 305.488350 fl. Hicvon ab: Nm Schlüsse des Monates bar zu begleichende Forderung der Bank aus der commissionöweise» Besorgung dcö Hypothekar-Anwei-s»»N«geschäfte« (§ 62 der Statuten) 3,023,480 fl. 7 lr., verbleiben 302,464.869 fl. 93 lr. - B c d c cl u u g: Metallschal) 114,6Z0,543 sl. 55 lr., in Metall zahlbare Wechsel 33,102.601 fl, 24 lr., SlaatSnotcn. welche der Baut gehören, 883340 st., EScompte 102.165.466 fl. 86 lr., Darlehen 45.374.800 fl.. eingelöste Eonuons von Grimdeiltlaslung^Obligatloncn 489.52'» fl. 6 lr,, 15,548.900 fl, cinqeliistc und bijrsenmäßig angelanfte Pfandbriefe zu 66'/, "/.. 10.365.933 fl. 33 lr,, zusammen 307 Mill 12.205 fl. 4 lr, Verstorbene. Den 14. Juli. Anna Nencof. Magd, alt 34 Jahre, i>» Civilspital an der allgemeinen Wassersncht Den 15. Juli, Der Fran Barbara Dobnitar, Ääcker^atliil, il>r Kind Johann, alt 36 Stunden, im Civilspital an Trismus. Den l6, Juli. Der Margaretha Kocian, Arbeiterswitwe, ihr Kind Josef, alt 4'/. Jahre,' in der Kralauvorstadl Nr. 4»! am Zehrfieber Den !7, Juli, Dem Herrn Franz Twrdy, t l Concept prafticanl, sein .Kind Anna. alt 8 Monate und 7 Tage, in dn Stadt Nr, 181 an der (hshiriihöhlenwassersncht. Johann Janv nil, Sträfling, alt ^3 Jalire, im Inquisitionshause Nr. 82 a» der Anszehrung, Den ,8. Juli, Elisabeth Ko5. Inwolim'rin, alt 79 Jahre, im Ciuilspital, an der Entartung der Unterleivsmganc. Den 1!». Juli. Dem Joses Muth, Schneider/ seine («attin Ursula, al> 3!» Jahre, in der Stadt Nr. 75,, an der ^'nngeN' tnbercnlose, - Mathias Märn, Taglöhner, alt 5s» Jahre/ i>" Ck'ilspital an der Auszehrung. Dem Iatoli Macct, Heiz» sein Kind Joses, all 8 Monate, in der St Pctcrsvorstadt Nr,'." an Fraise». Den 20. Juli. Dem Johann Jenlo, Maschinplcher sei" Kind Johann, alt 1',, Tag, i» der («radijchavmstadt Nr. 22 a»> Kiimvackentrampfe - Dem Herrn Josef Ncbol, Schuhmacke> Meister, sein»' (Tallin Maczdalena. alt 35 Jalire, in der KcM städtervorstadt Nr. 14 an Folgen von Krämpsen. Den 21 I»li. Den, Johann Sormann. Wagrnschlosser, sc»' Kind Maria, al» deli> Graz. — Schweiger, Prinate, von Tricst Baierisclier Hof. Die Herren: Hand, von Wien. — Icrscl' von Oraz, ^^""' ^'^ F^auc»: Zallnla, Hebamlne, von Peteravt Manu, Private. 6N Mg. 325nu l'14l ^wil!dstlll^i7^?'bnvültt 22 2 ,. N. 324.5Ü ' l'22.z NNW. s, sch. größth bew 0,»< Tagesmiltel der Wanne s. 17 3", u>» 16° »nter dem Norinal^ Hjeranlworllicher Ncdacten" Ia,»a; o. K l e i » ,n a y r. Schlltzensreundr! Achtung! Schutzen-Gapellc heute Samstag iu der Ansang 8 Uhr. Eintritt 10 kr. ^z',^^«^^»»!^^ Wie», 20. Juli Abwartend, jedoch wenigcc beängstigt und »icht so sehr wie i» de» letzten Tage» dnrch Nolh- odcr (3xl'(!i!ionsuerta»fc i» die linste getrieben, verlchr' W'llklllilllHl. die Norse ohne sonderliche Zchwait^mge» zn etwas gebesserte» Lurjc». PaUlerrcntc war mit 5^'/. gesucht, Tilberrcntc mit 59. 1860er ^.'osc waren ohne llmsal^. I>!64l'r !N>' 88 braehrt Baukpapicre waren theils begehrt, theils wcnigstcils a» Mau» zu brülgen. Dieselben uotire» der Mchrzahl »ach um 1 b,« 5 st. hüher. Auch Eise»bah»actie», soscru dieselben nicht vl»' de» KriegSereigmssc» unmittelbar berührt sind, verzeichnen'mäßige Cursbesseruug, Napoleousd'or gingen vo» Hfl ^ lr. auf ihre gestrige Notirnng (10 fl. 93 tr.) zurilcl, London war mit 130 offeril'' Im weiteren Verlaufe stieg Rente bis 51.50 und fielen Napoleons bis 10 fl. 85 lr. Die Enrsc ________ ^U. AUgemei,,e GtaatsschulV. !^»r l00 st. Geld Waar.' Einheitliche Staatsschuld zu 5 pCt.: in Noten vcrzinsl, Mai-November 51. 51.50 „ „ „ Febrnar-August 51.— 51.5»1 „ Silber „ Jänner-Juli . 59.50 59.75 „ „ „ April-October. 59.50 59.75 Steueranlehen rückzahlbar (i) - ^-— —'"' kose v 1.1U89 ..... ' 194.— 197.- „ „ 1854 (4 «/..) ,n 250 f!. --.- —-" „ ,, 1860 zu 500 fl, . . 85.50 86.50 „ 1860 zu 100 fl. . . 95.50 96.50 „ „ 1864 zu 100 fl. . , 88,50 89.50 Gtaats-Domiinen-Pfauddriefc zu 120 fl. ü W. in Silber . . —,— -.-». l»irundentlastunnH-vbliaationcn. Für 100 fl. Grld Waare Vühmen . . . . zu5pCt .— —... «Aalizien .... ,. 5' „ —.— —.— Nieder-Oesterreich. . „ 5 ,. .— —.— Ober-Oesterreich . . „5 „ .— --.— Siebenbürgen ... „ 5 „ .^ — .^ Steienmnl . . ^ 5 . .— ^ — Unzart .... « 5 „ .— -.— > «?. Vctien von Bankinstituten. Geld Waare Anglo-ästerr. Bant abgest. . . 164 50 165,— Änglo-ungar. Vaul .... 55.— 58.— Banlvercin.......135.- 140.- Boom-Hrcdilanstalt .... —,— ^---Ereditanftalt s Handel u. Gew, . 203,50 204.50 Kreditanstalt, allgcm. nngar. . , 65- 68,— Escomple-Gesells'chaft, », Fr°nz-Iysspl,s.Vahu . . . 16«.— l«1.— I «K'il^ Waare ,üemberg-«lzern.lIassyer-Nllhn . 1?4.— 175,.— i'loyd. ilsterr........250,— 260 — Omnibus......,.-.-—." Rudolfs-Bah»......141.— 144.— Siebcubilrger Bahn . , . , 143,- 145 - Staatsbahu.......323, 325. jSlldbah».......171.50 172.50 Slid nurdo Verbind. Bah» , . 146.— 148.— ! Theiß-Bahn.......188.- 191.- , Tramway........128,.. 129.- «. Pfandbriefe (siir 100 fl.) > Allg. üst, B°dtu-9.50 Ocst,Hypb.,u5'/, pCt.rilcl,. 1878 -.- >.- Nng. Bod.-lired.-Anst. ,u5>/, pEt. . - 88.— »'. «ftrioritätSobliaatione». i. 100 st. ü. W. Geld Waare Elis-Westb, iu S. ucrz. (>. Emiss.) 91 50 92 -Ferdinands-Nordb. iu Silb, verz. 99. llX).-Franz-Ioseph^Bllhn .... ^7.50 8850 O.ltarl-i,'noV,V.i.S.t,er5.!.Em. —. —— Oeste:r. Nordwestbllhu , . . , 9l). - 91.— l Geld M'° ^Siebend. Bahn in Silber verz. . «1 .- A" ^Staatsb. G. 3"/.. ii 500Fr „!, Cm. — ^ ^^ !S!ldb.G,3', !.5 Nndolf-Stiflung zu 10 st. . . ! Wechsel (3M°n) Veld M'^ Augsburg fl!r !00 fl slldb. W. «.— ^ ssraiilfnrt a.M. 100 ft. belto 114. - Ü'^ Hamburg, sllr 10^) Marl Balico .— ^> ^°ud°n. fttr 10 Pjnnd Sterling 129.50 >^'^ Paris, sür 100 Franc« ... 49.50 ^'« (3o„rs drr Gelds,rtcn „W «eld W»"/M it. Mnnz-Dncnln . 6 fl. 06 lr. 6 st-A W NapoleonSd'or . . 10 „ 85 „ 10 ^ ^, W Vereinsthaler . . . 1 .. 95 « 1 - ?«W Silber . 128 ,. 50 ., 129 , "" W Krainischc Grnndeutlastling« - Obligaüo»''»' ^« vlltnotirung: - . Geld, Wa»"' W