Nr. 132.                                         Samstag, 12. Juni !9I5.                              134. Jahrgang.
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Zeitung
M»z»«»«»«N«»»»»»i»: Mit Pottvtilendun«: gllnzjäilig 3« X   halbjährig <5 ^   gm^omol: ganzjähn«
« r^, hülbMri» li »l. gül die h^iftellung inl Hau« gcmMiie L X. — I»»st»tw»»«l«vüh». Für Neiue Inserate
bil !,u v!ei Zeile» »<l °, erißere per Zeile 12 b; bei öftere» Wiederholungen pci Zeile 8 b.
Die «Laibllcher Zeitung» erscheint täglich, mit Nuinalime der Lonn- und Feiertage. Tie Hd«i»tft«^ti<»« befindet
sich Mlloöiöftiahe Nr, 1«: die Hl»b»k«o» Mitloiiöstrllße 3tr. 1«, Lprtchftimbcn der Redaction von « bii 10 >U,7
roiTüittags. Unfranli«rte Briefe werden nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt.
Gelep!,«« zl». dep P«>«KN«»» 32.
Amtlicher Heil.
Den 9, Juni 1815 wurde in der Hof» und Staatsdruclerei das I.XXI1. Stück des Reichsgesetzblattes in deutscher Ausgabe »usgegebcn und versendet.
Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 9. Juni 1915 (Nr. 131) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß. erzeugnisse verboten'.
Pas k. l. Ministerium des Innern hat unterm 5. Juni 1915, Z. 7203M. I,, der in Chicago erscheinenden periodischen Druckschrift: <N movimeuto» auf Grund des § 26 des Preh-gesetzes den Pvstdebit für die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder entzogen.
Michtamtlicher Heil.
Dip Artillerie des italienischen Heeres.
Ein ausländischer militärischer Berichterstatter schreibt der „Pol. Korr.": Erst seit Beginn dieses Jahres ist in Italien das Heeresrefonngesctz lion 1910 hinsichtlich der Artillerie zum Abschluß gebracht worden und sind heute die damals geforderten 36 Feldaitillcrieregimentcr mit zusammen M Abteilungen, 289 Batterien und 1156 Geschützen vorhanden. Die 3ß Regimenter sind so ver-teilj, daß jedes der 12 Armeekorps hrei Regimenter erhalten hat, und Zwar zwei Divisionsartillerieregimenter und ein Korftsartillerieregiment zu je zwei Abteilungen von drei und einer zu zwei Batterien- Damit ist die normale Ausstattung des Armeekorps mit 24 Batterien zu 96 Geschützen erreicht. Ein großer Übclstand für die Verwjendung u„d Leistungsfähigkeit der FePartillcrije besteht darin, daß sie mit zweierlei Gcschiitzmaterial ausgerüstet ist. Als die Heeresverwaltung sich im Jahre 1906 entschloß, zum modernen Rohrrücklauf überzugchen, wurde die erste Bestellung derartiger Kanonen bei Krupp gemacht. Im Laufe der Jahre bezog die italienische Regierung von der deutschen Firma 218 Batterien in Ganz-und Halbfabrikaten als Ersatz für die alten 87-Milli-meter-V-Geschütze. Es galt nun noch 70 Batterien 75-Millimeter-A-Geschütze mit starrer Lafette ebenfalls durch neue Zu ersehen, um auf diese Weise die gesamte Artillerie   modern   auszustatten.   Und   da   entschied   sich   die
Heeresverwaltung, obgleich sie eingestandenermaßen mit den Kruppschen Geschützen die besten Erfahrungen gemacht hatte, dafür, das französische Deport-Patent anzulaufen und nach diesem Modell die noch fehlenden Geschütze zum Teil wenigstens im eigenen Lande herzustellen. Bei diesen Hcrstcllungsarbeiten haben sich mehrfach Schwierigkeiten gezeigt, so daß jedenfalls anfangs 19,14 erst Uier dieser Kanonen fertig waren. Seitdem ist sowohl in d«m italienischen Fabriken als auch in Frankreich mit größter Beschleunigung an der Ausführung der bestellten Geschütze gearbeitet worden und es sollen vor kurzem die letzten der noch fehlenden Kanonen zur Ablieferung gelangt sein. Schweizer Blätter berichteten, die Deport-Geschütze seien für die 12 Armeekorps erster Linie bestimmt, die Krupp-Kanonen für die 12 Mobil-milizdivisionen. Uns erscheint die umgekehrte Zuteilung wahrscheinlicher, allein schon aus dem Grunde, weil die aktiven Korps doch schon seit Jahren mit den modernen Krupp-Geschützen ausgerüstet sind, während sie mit dem Deport-Material noch wenig vertraut sein können und es im Kriege doch darauf ankommt, daß in vorderster Linie die mit ihrer Waffe am besten ausgebildeten Truppen stehen.
Außer den ^ FeldartiUerieregimentern hat die italienische Armee noch ein reitendes Artillcricrcgimcnt zu vicr Abteilungen zu jc zwei Batterien, das die gleichen Geschütze führt wie die Feloartilleric, zwei Regimenter Gebirgsartillerie zu je vier Abteilungen mit drei Batterien, die mit 70 Millimetcr-A-Gcbirgskanonen mit starrer Lafette und modernen 65 Millimeter-Geschützen ausgerüstet sind, und zwei Regimenter schwerer Artillerie des Feldheeres. Diese beiden Regimenter haben zusammen acht Abteilungen mit 20 Batterien und sind in der Hauptsache mit 14,9 HcntimMr-Rohrrücklaußhaubitz^n bewaffnet, die von Krupp stammen. Außerdem sollte die schwere Artillerie noch 12 ZenlimeterRohrrücklauftanoncu erhalten, die in italienischen Werkstätten hergestellt werden sollten, doch ist nicht bekannt, ob dieses Material schon fertig ist. Außerdem sind noch zehn Fcstungsartille-riercgimenter vorhanden mit insgesamt 33 Abteilungen, W Kompanien und zehn Depots. Sie dienen als Ne-sotzung der großen Festungen und Küstenftlätze.
TllgcslMligtcitcn.
— (Zur Erfindung der Feldküche.) Die „Gulaschkanone" ist nicht erst im Jahre 1869 von Gustau Lieban in Breslau erfunden worden. Vielmehr findet sick) bereits im Jahre 1798 die Beschreibung einer „wandelnden Küche für Armeen" in der damaligen technischen Zeitschrift „Journal für Fabrik". Die Küche stand wie heute auf Rädern nnd konnte während des Marsches Nahrungsmittel für 1200 Mann bereiten. In früheren Jahrhunderten findet man die Feldküche auf Lasttieren tragbar, so z. B. ums Jahr 1595 in einem damals in mehreren Sprachen gedruckten Werk über neue Maschinen von Faustus Verantius. Ein Maulesel trug damals ein „glok-tcnsfteisencs Trühelein", das „in ein anderes hölzernes eingeschlossen" war. In der bronzeue» Truhe lagen glühende Kohlen auf einem Rost. Die erste neuere Feldküche stellte der bayerische Rat Anton Baumgartner im Jahre 1806 her. Er gab seiner Feldküche die Spurweite der Geschütze und machte im Jänner 1806 mit seiner Erfindung den Versuch, während dcs Fahrcns Fleisch zu kochen. Dies gelang ihm nach dreistündiger Fahrt. Der Inhalt seines Wagens reichte zur Speisung von 1lM Mann. Bei Gelegenheit der Hochzeit der bayrischen Prinzessin Augusta am 14. Jänner l806 wurde die Mannschaft des ersten Linien-Leibregiments aus der Vaumgartnerschen Feldküche im Freien gespeist. Vier Tage später probierte Napoleon ). von einer Suppe, die Baumaariner auf der Fahrt zur Hofjagd gekocht hatte. Die Küche wurde vom König von Bayern angekauft, doch ließ sich nicht feststellen, wo sie geblieben ist.
- (In den Krankenanstalten) ist cs unter Ärzten und Schwestern Sitte, wenn von Patienten die Rede ist, nur mit Namen ihrer Krankheit von ihnen zn sprechen. Eine Hilfsschwester erlebte folgende Wahre Geschichte: Ein schmucker Mann in Uniform bea.ea.net ihr, kommt auf sie zn, nm sie zu begrüßen. D;e Schwester, dje ihn yur iin Krstnlenqnzug kennt, stutzt und weih ihn nicht unterzubringen.. Er merkt cs, macht freundlich lächelnd eiue Verbeugung, stellt sich vor und sagt: „Rippenfellentzündung, Schwester Emma, Hippenfellentzuuduug!"
— ^Ein Opfer dcs Krieges.) Vor kurzem traf ich einen mir befreundeten Operettentenor, der während der Wmterspielzcit austellungsloZ war. Ich nahm
Feuilleton.
Begegnung.
Von Orich A. Schmidt.
(Nachdrucl verböte»,)
Die Kuospcn stehen prall und feist auf den Zweigen nahe vor dem Bruch. Der Wind scheuert an den zarten Hüllen, daß sie bald zerplatzen müssen. Dann werden sich die Blätter entfalten wie Schmetterlinge, grün und licht. Der Wind stößt mit Wut durch die Straßen — aber schon trägt er Atome von lauer Wanne in seinen Stößen, die den Sommer nahe künden. Bald lommt ein feuchtes Torkeln in seine Wucht, daß er müde wird und wie ein Trunkener schwankt.
Die Nächte sind laut und ohne Licht; die Wolken rüdem mit ruckweisen Hieben über die Himmel, man sieht weder Stern noch Mond.
In unbestimmten Intervallen wirft sich ein dünner Negen diagonal auf die Straße, daß man schauert. Nichi bor Kälte schauert, sondern im Wechselfieber der Natur, die den Prozeß der Wiedergeburt mit schmerzlichem Geächz erträgt. In den Wolken ist ein mystisches Henlen, das in runden Wirbeln durch die Höhe flattert.
Ich schreite durch die Straße, die mir wie ein feuchtes Band mit spitzem Ende zu Füßen liegt, meine Hände sind tief vergraben, und der Mantelkragen steht steil um die Ohren. Soweit ich sehe, geht vor mir kein Mensch, seltsam hohl sind jetzt die nächtlichen Straßen, wte Ädern ohne Blut. Fern, hinter Horizonten, wo die un-theuren Fackeln dcs Krieges lodern, quirlt nun das Leben in ekstatischen Wirbeln, mit der Wucht von aufgepeitschten Energien . . .
Die Laternen ducken sich im Schlvung des Windes, man fürchtet, daß sie verlöschen, aber sie flackern immer wieder auf.
Da mündet eine Seitenstraße, blank und hohl, in meinen Weg, und wie ich um die Häuftrlante biege, sehe ich das schwarze Dach eines Schirmes, der mit funkelnder Spitze gerade auf meinen Leib zustößt, und als ich ausweichen will, knackt der Schirm in allen Nähten, fällt in sich zusammen, imd seine goldene Spitze stößt auf die feuchtblankcn Steine.
In schwarzem Kleide steht vor nur: Irma Winter, und ich sehe, daß ihr Gesicht sehr weiß ist, und viele Linien sind darin, die ich nicht kenne. Ich hole meine .Hand aus tiefer Taschengruft nnd gebe sie ihr hin und sage:
„Guten Abend, Irma, was tun Sie hier zu dieser Stunde?" Denn cs ist zwei Uhr nachts.
Sie sieht mich sekundenlang an, ihre Augen haben einen fremden Glanz, und als sie spricht, fühle ich schmerzlich den Sprung in ihrer Stimme.
„Ich suche hier das letzte Glück," sagt sie zerrissen, und das Mitleid wächst in mir hoch, wächst über mich hinweg, daß ich darin versinke. Ich nehme ihre Hand nnd fühle sie hart und knöchern unter dem schwarzen Leder.
„Kommen Sie weiter," sage ich, und wir gehen vor uns hin.
Der Wind taumelt um uns herum, daß mein Mantel zuckt und daß die Seido der Frau an ihren Füßen knallt. Er reißt zwei Glockcnschläge von einem nahen Turm herab und streut sie in die Dunkelheit, daß sie noch lange klagend irren.
Plötzlich fühlte ich die Finger der Frau auf meinem Arm wie Krallen; ihre Stimme spröde und spitz, sticht
wie Glas jy mein Ohr, als sie flüsterf:  „Sie wissen., daß er fiel? Daß Fritz Velsen vor DiMuiden fiel?"
Und noch clie ich erstaunen oder erschrecken kam», fährt sie fort, wild, vehement:
„Ja, er fiel, das Schicksal riß ihn in den dunklen Echoß. Den Feigling. Den Verräter. Ich wünschte es ihm Tag und Nacht. Ich habe um sein Ende gebetet, ich habe ihn verflucht, Tag und Nacht, den Elenden, der mich betrog. Ich habe------------"
Ihre Stimme umtobt mich, ein kleines, klirrendes Chaos, — aber plötzlich höre ich ihre Worte nicht mehr bewußt, hell und golden steigt die Vergangenheit auH und zuckt blitzend vorüber:
Ich sehe die Terrasse des Kaffeehauses am See in funkelnder Sonne liegen, und wie ich durch den Gang gleichgültig streife, um einen Platz zu suchen, da sehe ich sie vor nur an der Balustrade sitzen: Fritz Velscn und Irma Mnter. Sie neigen sich ausgelassen zueinander; das Mädchen ttäat fließende, schneeige Seide; die Füße, in dünnein Leder, zucken quecksilbrig über dem gelben Sande. Velsen reckt die breiten Schultern und gießt den Sekt iil kühnem Bogen in die Gläser. Der Eiskübel blitzt neben ihnen in der Sonne wie lauteres Gold- Ein altes Ehepaar, an dem ich vorübergehe, sieht ihnen freundlich zu, und die Fran sagt: „Ein hübsches Pä> chcn. Er ist sicher Offizier in Zivil".
Da mich die beiden jungen Menschen sehen, trinken sie mir zu, ihre Gläser klingen- Dann, als ich bei ihnen sitze, sehe ich den Ann Irma Winters aus der Seide schlüpfen, und in zierlichem Bogen werfen ihre Hände Brocken in die Tiefe zu den Schwänen. — — (Schluh folgt.)
Laibacher Zeitung Nr. 132_______________      ________1002          ___________________                     12. IM 1915
an, daß er auch eingezogen worden sei. „Der Krieg hat meine Stimme vollständig ruiniert." — „Waren Sie im Felde? Im Osten oder im Westen?" — „Nee, nee! In Berlin!" — „???" — „Ja, wissen Sie, ich habe nämlich Extrablätter verkauft."
Lolal- und Proliinzial-Nachrichten.
—    (Daö  Ehrenzeichen zweiter Klasse vom Roten
Kreuze) wurde der Oberstengattin Frau Konstanze von Walzet in Laibach als Förderin verliehen.
—   (Vorübergehende Verlegung des Amtssitzes der l. t. Forft- und DmnänendireltilM in Görz.) Die genannte
Direktion gibt bekannt, daß ihr Amtssitz bis auf weiteres von Görz nach Hofgastein (Salzburg) verlegt und die Amtstätigkeit bereits dort aufgenommen wurde.
—   (ttrieasanleilic.) Der Lehrkörper des k. k. Ersten Staatsgymnasiums in Laibach hat m seiner gestern in der   hiesigen   slovenischcn   Handelsschule   abgehaltenen außerordentlichen Konferenz einhellig beschlossen, für die 5V2?oigc Kriegsanleihe den Betrag von 600 Kronen zu zeichnen.
—   (Mäher und Schnitterinnen für Landwirte.) Der krninische  Landesausschuß   hat  durch   Vermittlung  des Görzer  Landesausschusscs   erwiickt,   daß  Görzer  Mäher un!) Schnitterinnen für dic  Ii^wchelicnuc  Heumahd uni Getreideernte den Landwirten in Krain zur Verfügung gestellt werden, und zwar unter folgenden Bedingungen: Die Mäher bekommen nebst Unterkunft einen Taglohn von 4 ^, falls sie sich selbst verpflegen. Bei Verabreichung der Kost durch dm Arbeitgeber beträgt der Taglohn 2 X 50 /i. Schnitterinnen, die auch für andere entsprechende Feldarbeiten Verwendung finden können, erhalten bei eigener Verpflegung 2 X 50 k, bei Verpflegung durch den Arbeitgeber 1 X 50 k. überdies haben die Arbeitgeber in jedem Falle die^ Kosten der Reise in den Arbeitsort sowie die Kosten der Rückreise rücksichtlich der übernommenen Arbeitskräfte zu tragen.    Falls eine entsprechende Anzahl von Arbeitskräften seitens der krainischen Landwirte beansprucht werde»! wird, so wird der Landesausschuß einen Seftaratzug für die Arbeiter veranstalten, damit sich die Reisekosten vermindern werden.    Jene Landwirte Krams, die auf Mäher, bezw. Schnitterinnen unter den  angeführten Bedingungen reflektieren, wollen dein Landesausschusse ehebaldigst bekannt geben, wieviele Mäher, bezw. Schnitterinnen sie zu übernehmen sich verpflichten.
—   (Beschleunigte Beförderung von Obst« und Ge» müsesendungen.)  Die gerade in der warmen Jahreszeit in größeren Mengen zur Beförderung gelangenden Sendungen von Obst und Gemüse sind der Gefahr des Ver oerbens   besonders   ausgesetzt.    Die  Bahnverwaltungen wurden daher vom Eiscnbahnminisiermm    angewiesen, Obstscnduugcn   sowie   dem  raschen   Verderben  unterliegende Gemusesendungcn mit besonderer Sorgfalt zu behandeln und ihre Beförderung mit allen Mitteln zu beschleunigen.
^.            — (Poftpaletvcrtchr nach den von den österreichisch-
ungarischen Truppen bcschtcu Gebieten Polens.) Gewöhnliche Pakete bis zum Gewichte von fünf Kilogramm können uutcr den nachfolgenden Bedingungen an die Ewppenpostämter in Dabrowa in Polen, Iedrezejow, Micchow, Noworaoom.sk, Olkusz und Pietrilow versendet werden: Die Wertangabc, Belastung mit Nachnahme, Erprcßzustellung, Zustellung zu eigenen Händen od!cr die Beigabe eines Rückscheines ist unzulässig. Die Pakete unterliegen dem Franlozwange; das Franko beträgt in jedem Falle 60 Heller- Es ist verboten, in die Pakete
einzuschließen: 1.) schmutzige Wasche; 2.) getragene Kleider im ungereinigten Zustande; 3.) Waffcn und Munition irgend welcher Art; 4.) leicht verderbliche Gegenstände. Pakete, die den vorstetMden Vorschriften oder dm allgemeinen Versendungsbedingungen nicht entsprechen, sind von der Beförderung ausgeschlossen; sie weiden gegebenenfalls an die Absender zurückgestellt. Die Überprüfung des Inhaltes der Pakete können die Gtap-ftenpostämter auch in Abwesenheit der Empfänger vornehmen. Die Pakete sind beim Bestimmuugspustamte abzuholen. Vom Einlangen werden die Empfänger durch Zustellung der Postbcgleitadresscn verständigt. Die Gebühr für diese Avisierung beträgt 4 /i. Bis zur Übergabe der Pakete an die Militärverwaltung wird nach den bestehenden Vorschriften gehaftet; nach der Übergabe der Pakete an die Organe dieser Verwaltung wird nur insoweit gehaftet, als ein Verschulden der der Militärverwaltung unterstellten Post- und Telegrafthenbcdienste-ten erwiesen ist.
—   (Für das reisende Publikum.)  Das Eisenbahnministerium hat wegen des  auftretenden Kleingeldmangels verfügt, daß bei den Personcnkassen die Zahlung der Fahrkarten in abgezählten Beträgen zu erfolgen hat. Die Kassiere sind demnach nicht verpflichtet, Geldnoten anzunehmen und darauf herauszugeben, sondern können den für die Fahrkarte    bestimmten Betrag    verlangen. Ebenso ist bei den Güterkassen das entsprechende Kleingeld bereitzuhalten.
—    (Advolatcn-Parteienorrtretung   in   MiHtäruni-form.)  In der letzten Zeit hat sich wiederholt der Fall ereignet, daß Advokaten, die zum Militärdienste eingerückt sind, die Parteienvertretung vor Gerichten und sonstigen Behörden während ihrer dienstfreien Zeit ausübten.   Die Ausübung derartiger oder ähnlicher Funktionen in Uniform ist unter keinen Umständen zulässig, da in solchen Fällen die Person des Advokaten von der des Soldaten nicht zu trennen ist und die Betreffenden naturgemäß verschiedenen Angriffen,    Zurechtweisungen und sonstigen Unannehmlichkeiten ausgesetzt sein können, die mit der Standesehre nicht vereinbar sind. Dies gilt nicht nur hinsichtlich der Advokaten, die Offiziersrang bekleiden  und  auf die somit  die Bestimnumgen des Dienstbuches ^V 49, § 46, Absatz 3, Anwendung zu finden haben, sondern auch bezüglich der Mannschaftspersonen, da auch bei diesen die Parteienvcrtretung in Uniform vielfach zu Kollisionen führen könnte. Aus diesen Gründen wird  die  Ausübung  der Parteienvertretungen vor  Gerichten und sonstigen Behörden in Militürnniform ausnahmslos untersagt.    Dieses  Verbot bezieht sich jedoch nicht auf gelegentliche, nicht erwerbs- oder berufsmäßige Vertretungen  vor Militär(Landwchr)gerichten, zu  welchen auch Advokaten, so lange sie aktiv dienen, im Sinne des § 91, Punkt 1 und 2, der Militär-Strafprozeßordnung unter der Voraussetzung des s 99, Absatz 3, der Militär-Strafftrozcßordnuug berechtigt sind.
—  (Für den Roten Halbmond) haben als Kaufpreis für die Broschüre „Das Neue Turan" ferner gewidmet: Fräulein Toni v. Wurzbach 1 X, Herr Rafael Giontiui 1 X, Frau Margit v. Wurzbach 3 k, Herr Norbert von Wurzbach 4 /<, Frau Amalie Seunig-Gresscl 2 /<, Herr F. Kollmann 1 /<, Herr O. Seydl 3 6, Firma Karl Till l  X, Frau Erna Krajc 1 X, Frau Mercedes Kinkovic 1 X, Firma Gerber 1 /<, Herr Baron Liechtenberg 4 X, Frau Irma Kenda 1 X, Herr Leo Hamann 2 X, Frau Buzzolini 1 X, Frau Marie Sclan 1 X, Frau M Pre-dovnik 2 X, Herr P. Petz 1 6, Frau Lilly Galle 2 X, Frau Toni Kastner 1 X, Herr Kassig 1 /<, zusammen 35 X, dazu die Summe des ersten Ausweises 190 X, Summe 225 X.
—   (Der Verein der Ärzte in Krain)   ladet seine Mitglieder zu  einer vertraulichen Besprechung für den !4. d. M. nm 8 Uhr    abends ein.    Lokal:  Restaurant Schmidt, vormals Fantini.
—   (Die Rcifeprüfunsteu an der k. k. Staatöober» realschulc in Laibach)  wurden an, 31. Mai und 1. Inni unter    dem Vorsitze    des Herrn    Landcsschulinsftektors A. Velar abgehalten. Den Schülern Franz Gliha, Josef von Go ruft, Egon Kittag, Felix Petrou-<i5 und  Gustav  Steint) erz  wurde  die Reife mit Auszeichnung  zuerkannt,  während vgn den übrigen 15 Schülern 8 die Reife mit Stimmeneinhelligkeit und 7 mi,t Stimmenmehrheit erhielten.
—   (Der Verein zur Erhaltung der Laibacher Studenten- und Vollstüche)  hielt vorgestern nachmittags im Beratungszimmcr  der Katholischen  Vuchdruckerei unter dem Vorsitze des Herrn Kanonikus Prof, Anton Kr2i5 seine Hauptversammlung ab. In seiner Begrüßungsansprache betonte der Herr Vorsitzende die humanitäre und soziale Bedeutung  des Institutes  der Studenten- und Volksküche uud dankte den die Küche mit Umsicht und Hingebung erfolgreichst verwaltenden Damen, vor allen der mehrjährigen Küchcnvorstehcrin Frau Maria Doktor Ianc^iö,   deren  ausnehmend  verdienstliches  Wirthen er angesichts des Umstandes, daß die Dame von ihrem Amte scheidet, ganz besonders würdigte, woraufhin ihm von der Versammlung aufgetragen wurde, Frau Doktor IancM  anläßlich   ihres   Rücktrittes    den  tiefgefühlten Tank der Versammlung zu übermitteln. Die durch die Kriegslage hervorgerufene enorme Teuerung der Lebensmittel  habe    der  Küchenverwaltung    zwar  mancherlei.
Schwierigkeiten geschaffen, doch sei es durch unrsichtige Wirtschaft gelungen, diese verhältnismäßig gut zu iiber-winden, indem lediglich die Preise der in der Volksküche zur Verabreichung gelangten Speisen um deu angesichts der TeuerungsVerhältnisse minimal zu nennenden Betrag von zwei Hellem pro Portion gesteigert wurden, während die Preise der in der Studentenluche verabreichten Speisen überhaupt keine Steigerung erfuhren. Eine relativ derart günstige Gebarung sei einerseits durch Inanspruchnahme der Zinsen vom Vereinskaftital und durch die Einzahlungen der VereinsmUglieder, anderseits aber durch Spenden und Legate ermöglicht worden. Von den Spendern, denen sich der Verein zu besonderen. Danke verpflichtet fühle, seien in erster Linie die Stadtgemrinde Laibach mit dem Betrage von 400 X und die Krainische Sparkasse mit dem Betrage von 200 /v zu nennen, ferner die Pfarrämter St. Gregor bei Reifnitz, St. Lorenz an der Temenitz, Groß-Gaber, Mariafeld und Vodice mit namhaften Zusendungen von Feldsrüchten zur Küchenverwendung. Nicht unerwähnt möge bleiben, daß einige Monate hindurch  auch den im „Ljudski dom" untergebrachten verwundeten oder erkrankten Heeresangchörigen seitens  der Volksküche  des Vereines  die  Verköstigung verabfolgt wurde, was der Küchenkasse zwar keinerlei besondere Kosten, wohl aber den Verwaltungsdamen und dem  Küchenpersonal    ziemlich  mehr Arbeit    verursacht habe, die indes ob der patriotischen Gesinnung gern geleistet    worden sei.  — Dem    vom Vereinsschriftführer, Herrn  Kanonikus  Dr.  Ferdinand  l^ekal,    erstatteten Tätigkeitsberichte entnehmen wir, daß die Küche im ersten Semester des Schuljahres 1914/15 unentgeltlich die Mittagskost an 37, die Abendkost an 24, im zweiten Semester unentgeltlich die Mittagskost an 39, die Abendkost an 27 Mittelschüler verabreichte, während die nicht mit Freiftlätzen bedachten Studenten für die Mittagsuerkösti-gung monatlich 8 X, für die Abendverkostigung monatlich 5 /5 zu entrichten hatten. Ausschußsitzungen seien ordnungsmäßig monatlich  an jedem  ersten Donnerstag abgehalten worden. — Laut des vom Herrn Nechnungs-offizial Ivan Grub er erstatteten Kassaberichtes hatte der Verein am Schlüsse    des Jahres 1914    insgesamt 31.559 X 33 /? Einnahmen, darunter aus Spenden und Legaten 1118 /v 43 /t, aus dem Erlös für verabreichte Speisen 28.997 X 74 /,. Die Ausgaben betrugen 32.534 Kronen 87 k, darunter 29.048 X 60 k für angekaufte Nahrungsmittel, 1138 X 93 /, für Beheizung, 1775 ^ 34 /i für das Personal, 505 X 77 k für das Inventar. Demnach ergab sich ein aus den Vereinsmitteln zu dek-kender Abgang von 975 X 54 /l   — Sämtliche Berichte wurden ohne Einspruch angenommen. Dem Vereinskas-sier wurde auf Grund des Befundes der beiden Herren Rechnungsprüfer Prof. Karl Dermastia und Landes-ausschußbeisitzer Dr. Vladislav Pegan die Entlastung und von der Versammlung für die aufopfernde Mühewaltung der Dank ausgesprochen. Schließlich wurden an die Stelle der satzungsmäßig zurücktretenden Mitglieder in den Ausschuß durch Zuruf die Herren Kanonikus Prof. Dr.  Krxiö,  Prof.  Dr.  Dem<ar und  Prof.  Franz V erbst«,   weiters   die  Damen  Frau   Lina  Gätsch, Frau Iosefa Ka^ar und Fräulein Anna Zupan gewählt. Die Konstituierung des so wieder vervollständigten Ausschusses  wird in einer für den kommenden Montag einberufenen  Ausfchuhsitzung   erfolgen.   Zu   Rechnungsprüfern wurden abermals die Herren Prof. Karl Ter-mastia und Landesausschußbeisitzer Dr. Vladislav Pegan gewählt.
— (Ausgezeichnete Erutcaussichtcn.)   Die aus«
giebigen Niederschläge der letzen Tage in fast allen Gebieten des Reiches haben eine wesentliche Besserung des Erntestandes bewirkt, weshalb die Erwartung berechtigt erscheint, daß die Ernte 1015 eine gute Vollerute sein wird. In Ungarn werden die Fechsungsarbeiten schon in zwei bis drei Wochen beginnen und, da es an Arbeitspersonal wohl nirgends fehlen wird, voraus« sichtlich einen glatten Verlauf nehmen. Auch aus den Kronländeru Zisleithauiens liegen durchaus befriedigende Erntestandsberichtc vor. Eine erfreuliche Überraschung bedeutet die Tatsache, daß der größte Teil Galiziens, auch die bis zu unseren letzten glänzenden Siegen von den Russen besetzten Gebiete Mittel- und Ostgaliziens, für die heurige Ernte sehr in Betracht kommen. Die dortige landwirtschaftliche Bevölkerung hat auch während der russischen Okkupation fleißig gearbeitet und die Ernte gewissenhaft vorbereitet. Nach der Schätzung von Fachleuten darf erwartet werden, daß Galizien im Jahre 1915 etwa 50 Prozent der durchschnittlichen Iahresernte abzuliefern in der Lage sein wird, was eine sehr wertvolle Erleichterung für die Reichsapprovisionierung bedentet.
Kino Ideal. Programm für Samstag, Sonntag und Montag: 1. Korfu (Naturaufnahme); 2.) Durch Feindesland im Aeroplan (spannendes Kriegsdrama in drei Akten); 3.) Gestörte Flittcrwochcn (Lustspiel in zwei Akten). Das Programm ist auch für Kinder und Jugendliche geeignet. — Dienstag: „Das Modell" (Großes Drama in fünf Men, in der Hauptrolle Lida Borclli).
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Laibacher Zeitung Nr. 132__________________________1003___________________________________12. Juni 1915
Der Krieg.
Telearamwe des k. lt. Telearavken-Korresvondem-Mreaus.
Österreich - Ungarn.
Von den Kriegsschauplätzen.
Wien, II. I»,n. Amtlich wird Verlautbart: In Südostgalizicn und in dcr Bnlowina sehen die verbündeten Armeen den Angriff gegen dic noch südlich des Dnjcstt-5 stehenden russischen Kräfte erfolgreich fort. Truppen der Armer Pflanzer Bnltin wnrfcu den Ressner nus seinen Stellungen nördlich von Ottynia, bei ^liertyn nnd Horodcnla zunilt und sind inl Aurdrina.cn an den Dnjcstr, dessen Südufer die Flüssen noch zu halten versuchen. Knapp östlich Ezernowih, an der einzigen Ttclle, an dcr die Nüssen noch am Prutl) stehen, wiesen unsere Truppen einen Angriff deo Feindco nach lurzcm Kampfe zurillt. I»n übrigen ist die Lage im worden unverändert. — Italienischer Kriegsschauplatz: Vorgestern und gestern wurden sämtliche Angriffe dcr Italiener an allen Fronten abgewiesen. Ein neuerlicher gegen einen Teil des Görzcr Brnctcntoftfeo gerichteter Vorstoß brach im Jener dalmatinischer Landwehr zusammen; ebenso erfolglos blieb ein Angriff deo Feindes nördlich Ronchi. Der Artillcriclampf nn dcr Isonzofrunt hält an. An dcr Kärntner Grenze wurde gestern nachmittags ein starter lügnerischer Angriff auf dem Frcitofl und ein schwächc-nr beim Wolayer See abgeschlagen. In Tirol scheiterte ein Vorstoß einer bei Cortina dcl'Ampczzo eingebrochenen italienischen Vrigadc an unseren Stellnngeir vei Prutelstein. Neuerliche Angriffe in dieser (legend und näll,tliche Kämpfe bei Landro endigten gleichfalls mit dein Zurürtgclicn des Feindes. Im übrigen Tiroler (Grenzgebiet finden ununlerbruchen Geschntzlänlpfe nnd für unsere Waffen erfolgreiche Scharmützel statt.
Sympathicwcrbungcn dcr bluffen in den von ihnen befehlen Teilen Galizicns.
Wien, 1U. Illni. Aus dem Kriegspressequartier wird gemeldet: (5inc siir das planmäßige Vorgehen der Russen iu deil beschien Teilen Galizieus charatlerislischc amtliche Meldung liegt ans Tobromil vor. Die küssen truchtetcu »vährend ihrer dortige» Anwesenheit mit allen Mitteln die Ehmvathieu dcr Bauern zu erwerben. Ein russisches Zivilhilsslomilec uerköstigie täglich zwcinml Frauen und linder, etwa l5)(>(> Pcrsollcii. Die Baueni erhielten Saatgut, äl arische Pferde lüld Soldaten siir dic Feldarbeiten beigestellt. Die Möbel dcr Jude» sowie überhaupt das Inventar gut eingerichteter Wohnungen wurden an Bauern verteilt und ihnen das ^and der Gutsbesitzer versprochen. Tatsächlich »vurden verschiedene Möbel und Einrichtungsstücke aus denWohnungen Wohl^ habender in dcn Baucmhäuscrn vorgefunden.
Eine Note gegen die Blmtadc der albanesischen Küste.
Wien, 11. Juni. Die Negierung richtete an die freun deil Regierungen eine Verbalnote wegen der Blockade der nlbailcsischcu Miste, wctche dcm Völkerrecht nicht entspricht und die, Rechte Albaniens verletzt, dessen Souveränität und Neutralität Italien laut Orgauisa-tionsstatutcs für Albanien in der londoner Botschafter-lonfercnz garantierte.
Erhöhnng der Flnchtlingszulage.
Wien, 11. Juni. Die Regierung hat die Flücht-lingszulagc auf W /t erhöht.
Äotfchafter Freiherr von Macchio.
Wien, 10. Juni. Der k. und t. Botschafter Karl Freiherr von Macchio hat nach seiner Rückkehr von Rom sciuc früheren Funktionen als erster Scttionschcs im Ministerium dcs Äußern wieder aufgenommen.
Der Schulschluß der Mittelschulen.
Wien, ll. Juni. Dcr Unterrichtsmiuister hat den Schulschluß dcr Mittelschulen für den 26. Juni angc-orduct.
Die zweite ungarische Anleihe.
Budapest, 10. Juni. Finanzminister Teleszky richtete au die Vereinigung dcr ungarischen Presse ein Schreiben, wori» cr konstatiert, daß die zur Deckung dcr Kriegskosten initiierte zweitc ungarische Kriegsanleiho gleich dcr crstcn von cincm vollen Erfolg begleitet war. Das günstige Resultat beweist einerseits die gewaltige wirtschaftliche Kraft dcr Nation, anderseits ist cs jetzt, wo sich infolge dco italienischen Trcubruches dic Zahl unserer Feinde erhöht hat, eine patriotische Offenbarung der sämtliche Schichten dcr Nation durchdringenden Opferwilligkeit und dcs Vertrauens an dcni endgültigen Sieg. Anläßlich dcs uuzwcisclbareu Erfolges der zwei-leu Kricgsanleihc tonne dcr Minister nicht umhin, hervorzuheben, daß das patriotische Wirten dcr ungarischen Presse an der Erreichung dieses erfreulichen Erfolges einen hervorragenden Anteil hat. Deshalb ergreift der Minister schleunigst die Gelegenheit, um der ungarischen Presse sür ihre der großen nationalen Sache gewidmete wertvolle Mitarbeit seine Anerkennung auszusprechen.
Deutsches Reich.
Von den Kriegsschauplätze«.
Berlin, ll. Juni. Amtlich wird Verlautbart: Feind« lichc Vorftös/r nordöstlich der Lorctlo Höhe fuwie wiederholte Angriffe gegen unsere Stellungen nördlich und südlich ron 1»ltuvillc scheiterten, (tin Hahlampf in dcn (Gräben nördlich bei ^curic dauert noch an. Südöstlich von iUcllntcrne und bei Beaumont wurden feindliche Angriffe gestern und heute nncht^ abgewiesen, »m am Wege gegen Serre MailN) erzielten die Franzosen einen unbcden-tenden Fortschritt. Die n,n i). Juni in dcr Champagne eroberten Gräben versuchten uns die Franzosen gestern abends wieder zu entreißen. Mit starten Kraflcn und in breiter From griffen sic nördlich Le Meonil bis nördlich von Beau Bejuur an. Der Angriff brach gänzlich untrc schwersten Verlusten des Feindes zusammen. Crncute nächtliche Angriffsucrsnche wmden bereits im Kenny erftiltt. ^ An der unteren Dubissa nordwestlich von Eira-gvla wnrden nichrcre russische Angriffe nbgewicfen. Der Feind verlor hicbci !>lill befangene. Die Lage bei den in blalizie» tänlpfenden dentschen Trnppen ist unverändert.
Der See- nnd der Lnsttrieft.
l5in' italienischem  Unterseeboot  in  dcr Nord Adria versenkt.
Wien, l l. Juni. Amtlich wird verlautbarl: Das ilnlicnijcho Unterseeboot „Medusa" wnrde Vnrch eines unserer Unterseeboote in dcr Rord Adria torpediert und versenkt. Dcr zweite Offizier nnd vier Mann wurde» gerettet nnd gefangen. Flottenlommauoo.
Von der Dardnnrllcnfront.
Konstantinopcl, l l. Juni. Das Hauptquartier teilt mit: An der Daroanellenfront gcslcrn uichls ^>escnlliches. Die Verluste des Feindes während der jüngsten Schlicht bei Scdilbahr werden „nf mehr als  l:'».MM geschallt.
Ein firosier russischer TlM>rdl'l".'ot;erstljrer im Schwarzen» Meere uersentt.
Konstantinopel, l l. Juni. Die lekte Nacht versenttc in einem Gefechte im Schwarzen Meere der tiklische Kreuzer „Midilli" einen grosien russischen Torpedoboot zersturer. „Midilli"  lehrte nnversehrt zmnck.
Torpediert.
London, ll. Juni. Die Admiralität teilt mit, daß gcsiern früh die cngl. Torpedoboote l<1 nnd l'^, die an der ^sllüste (tnglands operierten, durch ein Unterseeboot in dcn C>'»rnnd gcbohrt wnrden. lill Mann wurden gerettet und gelandet.
Liverpool, 11. Juni. Dcr englische Schoner „Expreß" wurdc gestern durch ein deutsches Unterseeboot iu dcn Grund gebohrt.
London, 11. Juni. Das Rcutcr-Burcau meldet die Torpcdieruug von fünf englischen Fischerfahrzcugcn so »vie dcs Dampfers „Ernsboldl", der früher in deutschem Besitze war und als englische Prise erklärt worden war, durch deutsche Unterseeboote. Die Besatzungen wurden gerettet.
Nach Montenegro bestimmte Segelschiffe von Albanern geplündert.
Lugano, 11. Juni. „Gioruale d'Italia" meldet aus Skutari: 32 mit Mais beladcne, nach Montenegro bestimmte Segelschiffe, welche einige Zeit in San Giovanni di Mcdna ankerten, wurden seit drei Tagen von Albanern geplündert. Die italienische Flottille von Tor-pcdojägcrn eröffnete am i). d. M. das Bombardement auf die Küste und legte den Leuchtturm nieder. Ein mit Matrosen landender Offizier nahm dcn Lcuchtturm-wächtcr und Verwandte der Anführer gefangen und forderte die Aushändigung der gestohlenen Waren, worauf dic Segelschiffe unter dem Schutze der Torpcdojägcr uach Bojcma fuhren.
Der vermutliche Proviant deutfchcr Unterseeboote.
Rom, 11. Juni. Die „Tribuna" erfährt aus Athen, daß die engl.-franz. Flotte an dcr Küste von Ealymnos 1550 Kisten und W Fässer mit Benzin als vermutlichen Proviant deutscher Unterseeboote entdeckte.
Cin  Vortrag  dcs  KapitäwLentnants  Mücke über  die Fahrten dcr „Emden" und „Aysha".
Wien, lt. Juni. Kapitän-Vcntuaul Mücke hielt hcntc Zugunsten von Witwen und Waiscn von Angehörigen dcr österreichischen und deutschen Marine cincn Vorlrag über die Kapernfahrtei, der „Emden" und dir Nobinsonadc dcr „Aysha". Er vertrat die Ansicht, daß
das australische Schiff „Sidney" nach dem Gefecht mit der „Emden"  untergegangen  sei.
Die Überreichung der amerikanischen Antwortnote in der „Lnsitani «"-Angelegenheit.
Berlin, ll. Juni. Den Abendblättern zufolge überreichte der amerikanische Botschafter, heute mittags dem Tlaalsscirclär Iagow die Antwortnote in dcr „^usi-tania"-Angelege»heil. Die Note dürfte morgen veröffentlicht werden.
Verbot von Flügen über bulgarisches Gebiet.
Sofia, 11. Juni. Die Regierung verständigte die auswärtigen Kabinette, daß die Militärbehördon beauftragt wurden, jedes ohne Ermächtigung bulgarisches Gebiet überfliegende Auslaudsflugzeug zu beschießen und landende Flugzeuge zu beschlagnahmen.
Italien.
Militarisierung der Zoll- und Forstwächtcr.
Lngnno, ll. Iuui. Die italienische Negierung gedenkt die Zollwächtcr uud die Forstwächter zu militari-sicren.
Griechenland.
Das Befinden des Königs.
Athen, 10. Iuui. Nach dem Abend-Bulletin v>,m 8. Juni hält die Besscruug im Zustande des Königs an. Temperatur .'>?. Nach dem Abend-Bulletin vom !). Iunt ist dcr Znstand des Königs weniger zufriedenstellend. Es haben sich Aicrenschmcrzeu eingestellt. Im Urin wurde Albumin gesunden. Der Wundbcfund ist befriedigend.
Todesfall.
Agram, ll. Juni. Gestern starb der ehemalige Redakteur des kroatischen Amtsblattes „Narodne novine", Milan Gllooi^, 63 Jahr« alt.
^ (Verstorbene in Laibnch.) Johann Kröl, Infanterist; Frauzisla ^copoldina Kubi'-ct, Privat«, 5K Jahre; Josef Sojka, Bergrat, 5»l; Jahre; Rosa Pav^k Güslwirlin, "Ili Jahre; Jos^csine Globu^uit, Handels-maünsgatliu, ^10 Jahre; Joses Mantel, Siecher, 34 Jahre.
Rerantwortl'.chcr Nedakteui: Anton ssuntek.
Meteorologische Veobachtnngen in Laibach Seehöhe 306-2 m. Mittl. Luftdruck 736'0 mm 1,   2Ü.N.      735 8  28 1   SO. mähig     teilw. bew.              < "'9 U.W.      37-2  82-1   NO. miißig         heiter 12.> 7 U. F.   j    3« 4> 1« 3> SO. schwach >     Nebel     I   U 0 Das  Tagesmittel   der   gestrigen  Temperatnr   beträgt 23'2«, Normale 17 3«.
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Niederlage   bei  den  Herren  Julius  Elbert,   Peter Lassnlk und A. Šarabon in Laibaoh.     79 40-lü
Laibacher Zeituna Nr. 132                                                             1004                                                                                  12. Juni 1915
In namcnloscm Schmerze geben die Unterzeichneten im eigenen nnd im Namen aller Verwandten die tiefbetrnbendc Nachricht, daß ihr heißgeliebter, herzensguter, edler nnd unvergeßlicher (Hatte, bezw. Vater, Sohn nnd Bruder, Herr
Emil Mnzi.
Oberrevident der Material Verwaltung der Südbahn und Oberleutnant im k. k. Landsturm Negmt. Nr. >^tt (Vtarburg),
jetzt Kommandant des t. k. LaudslurnMrbeiier-Kadres in Kalsgrub,
Moutag, den 7. d. M. ilm  '/..7 Uhr früh im 41. Lebensjahre unerwartet in Kalkgrub verschieden ist.
Die irdische Hülle de<s Uuvergeßlicheu wurde nach (Araz überführt, wird Donnerstag, den !l>. d, ^)l. um halb !< llhr vormittags in der Leichenhalle des Zentral-Friedhofes eingesegnet nnd fudauu provisorisch beigesetzt.
Die heil. Seelenmessen werden in Marburg uud Laibach geleseu.
Graz, Marburg, Laib ach, au:  10. Imn  1915. Josef Mazi,                               Marie Mazi, geb. Hayne,                               Guido Ma^i,
Südbahn'Inspektor.                                                          Gattin.                                                                  Sohn.
Anna Mazi,                                                                                           Ida Mazi,
Ellern.                                                                                                            Olga Mazi,
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S3en.tra,le J.a "^^^iean., -   0-eg-r-ö.n.d.et 1S©-^- — 33 Filialen.. •— -A.lctlen.lc«.plta,l -o-iid. Resaiven S5.000.000 ICrotxe-n..
Statiiii der Geldeinlagen gegen Sparbücher am 30. April 1915 K 88,192.085-   . Stand aim 31. Dezember 1914 auf Bücher und im Kontokorrent   K 202,841.494*—.
BosorgmiR KÜuillielier *>a«kgeHcbäftlicho]» 'l'tanaaktionon, wie:                           1G03                        KinlüHiing vou Kupons   uml verloateu Wertpapieren.
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