Mr. 8. 'Brtinumerationflprtifc: giir Laibach: Ganzj. si. 8 40; Austelluna in» HauS vrtlj. 85 It. Mil bet PoK: Gan,jiihr. si. 18. 3nf«ttioneprei|c: 6ui« Monlaq, 12. Janner 1880. — Morgen: Veronica. «£ IZ.Jahrg. «■ ’ ^ icigen bi« 6 Aeilen 110 tr. v Der montenegrinisch-albanesische Krieg. Die turkisch-montenegrinische Grenzregulierung hat also doch zu eiitem Kriege gefuhrt — zu eincm Kriege, der in feinen Einzeliiheiten der Gronsom-keit unb der Barbarei um so mehr bieten muss, als das im Pnnkte der Knegfuhrnng auch sonst nicht allzu humane Montenegro vvllig berechtigt ift, seine arnautlschen Gegner als Rebellen zu be-handeln. Denn Rebellen find die Albanesen von jenem Moment on, in welchem fie der aus-gesprochenm Absicht der Psorte, Gusinje unb Plava vertragsmatzig an Montenegro abzutreten, Wider-stanb leisteten. Allerbings beschuldigt bie Regierung Montenegrin in einern vom 26. Dezember batierten Rundschreiben die Pforte, bass es ber mil der Erfullung bež Berliner Vertrages in bieser An-gelegenheit mentals enist mar, unb base fie vielmehr Heimlich daraus bebacht mar, ber Durchsuhruiig ihrei Verpflichtungen immer neue Hinbernifse zn bereiteit. Namentlich roitd fie angetlagt, den Albanesen gegenuber nicht ben gehorigen Ernst gezeigt zn haben. Turch bie Fvlgen bieser Unlerlaffungs-grunbe sei Montenegro in die 9iothroenbigfeit versetzt roorben, seine Mannschast stets unter Wafsen zu halten, uni gegen einen Uebersall ber raube-rischen Slrnouteu gefichcrt zu fein. Die Regierung bes Fiirsten diifola verlangle insolge bcsseit von der Psorte cine Schadloshaltnng fiir bie Kosten der Kriegsbereitschast, melche fie in bem erroohnten Schriftstiick beiettž mit 2 Miflionen Francs ansetzt, unb ipticht bus grojje Wort gelassen aus, bass die Turkei entweder ihren Velpfltchtungen gegen Montenegro nachkommen oder aber abbicieren solle. Das geschah, roie schon erwichnt, vor vicrzehn Tagen. Heute ist bie tSrenjrcgultcrmigsfrage in ein anderes Stadium getreten. Es handelt sich nicht mehr darum, ob die Turkei gesonnen ist, Gusinje unb Plava den Montenegrinern zu iiber* antroortcn, sonbern einsach darum, ob Montenegro kiastig genug ist, biefe Gienzdistricte ber albane-sischeu Liga abzuringen. Denn biefe ift es, melche als friegsiihrenbe Macht zu Gunsten ber terri-torialen Unverletzlichkeit Albaniens in die Schran-ken trat, nachbem bie Psorte durch eine svrmelle Uebergabe bieser Grenzgebiete on ben montene-grinijchen Commissar bereits ihre Schuldigkeit gethan zu haben glaubt. Ob unb inroieserne bie liirkische Regierung einer morali)chen Mitfchulb an bieser Auslehnung ber Albanesen geziehen. roerden kann, lasst sich moht nicht mit aller Be-stimmtheit sogen. Doss man aber in (Konstantinopel von ber Dorhanbeneit Sachlage genaue Kenntnis hatte, bemeist eine Rachricht aus Gouftantinopel vom 9. d., laut melcher Moukhtar Pascha am Tage zuvor die Weisung erhielt, sich sosort zuriickzuziehen, sobalb bie Bemohner von Gusinje unb Plava ber Besitzergreisung ihres Gebietes burch Muntenegro bemaffneten Widerstand entgegensetzen murben. Bekanntlich hat getabe an bem Tage, an melchem Moukhtar Pascho biefe Depesche erhielt, ber Angriff ber Ainaiiten aus bie Montenegrins statigesunven, unb es ist also nach bem Wortlante biejes Tele-grammes ouch bie Voraussetzung geftattet, bass bie Pfortenregierung bei bem nunmehr begonneneu Kanipfe bie Nolle bes Zuschauers spielen mill. Montenegro ist im vvllen Rechte, von ber Psorte bas zu oerlongen, mas man eben in Kiiegsfiillen con jeder neutraleu Macht zu verlangen berechtigt ist: eine strenge Grenziibenvachung, urn benllebertritt seiner albanesischen Unterthanen aus ben Kriegs-schauplatz behnss Theilnahine am Kanipfe zu verhin-bern. Aber es ift auch nicht zu laugnen, dass eine gemiffenhafte Erfullung bieser Pflicht ber Pforte bie grohten ©chmierigfeiten bereiten mirb. Denn bie Beivegung, als berett Trciger bie albanefifche Liga erscheint, ist eine nationale unb religiose unb jebe, felbft bie oertragsgvtreuefte Pfortenregierung mirb gerechte Bebenken tvagen, sich burch ein ener-gifches Auftreten gegen bie leibcnjchaftlich erregte oriioutifche Bevolkerung um ihre Autoritcit bei ber grvtzen Mjsse ihrer muhamebanischen Unter* thanen zu brmgen. Wir biirfen ubiigens nicht outzeracht laffen, boss bie Sage, in melcher sich heme bie Pfortenregierung ben Albanesen von Gu-finje unb Plava gegenuber brfinbet, sehr an jene erinnert, in meluier sich bie osterreichische Regie* rung ben Tirolein gegenuber besanb, melche, un* befiimmert um ben Wiener Fneben, den Kampf gegen die fiemben Einbringlinge sonsetzten. Wir gtauben ouch nicht, bass bie Turkei im Stanbe sein mirb, ben Zuzug ber Albanesen mit Waffengeroalt zu hinbern. Denn obgefehen bon alien ©chmievigfeiten bes Terrains bars man eben nicht tiergiffen, boss bie Uiiterorbnung ber ein-zeluen olbanesijchen Gaue unter bie Psorte ftet? nur eine sehr locfere mar, unb bass bie albanefi* sche fiiga in Gemahheit ihrer jtingsten Beschlusse nicht zogern roiitde, felbft gegen die Truppen deS Pabifchah Gemalt zu gcbiauchen, fobalo bieser Miene machte, ben Montenegrinern Hilfe zu leiften. Die einzige Mo^lichteit, ben ousgebro* cheuen Krieg mogltchft rafch zn beenbigen, ware voihanben, roenn Montenegro sich stark genug er-meisen mochte, bie ungeorbneten ©charen ber Albanesen aus bem Gebiete von Plava unb Gusinje zuriiefznmerfen. Wie aus Cetinje vom geftrigen Tage gemelbet mirb, hat auch bie Regierung Montenegros die in ber Hanplstobt ber schivarzen Serge anmesenben Ber* treter ber Grohmachle verstanbigt, dass fie mit grohen Kraften gegen die Albanesen norgehen roerbe, um sich Satisfaction fiir bie Verletzung bes mon-tenegrinischen Territoriums zu verschaffen. Der Fiust felbft reist am 14. b. zum Heere ab, unb es ist im Jnteresse bes Friebens nur zu miiitfchen, dass ber Sieg auf Seite Montenegros bleibt. Ist bieses nicht ber Fall, so wore eine Intervention ber Machte znr Wiebeiherstellung ber Ruhr in bett albaiiefifchen Grenzbistricten um so tocniger zu Ieuilleton. Dec Schattenriss eines BerbrechenS. Novelle von A. Jagcr. (Fortseyung.) ES bedurste aller AutoritSt der Gebieterin gegenilber deni an unbedingten Gehorsam Gewvhn-itit, um jhn baju zu bewegen, dass er seine Schutz-besohlene verlasse; bo sie aber behauptete, burch ben Full in ben Schnee so burchkaltet zu sein, bass sie auf bem Pferbe zu Eis gefrieren niiisste, ergab er fich enblich in ihren Willen, reinigte bas Junere des SchlittenS vom Schnee, hob bas Fraulein hin-eitt unb begrub sie unter einen ganzen Berg von toormenben Dccken. Dann, nachbem er ihr auf-geboten, bas Licht zu hiiten, nicht auszusteigen, ja bei Leibe nicht zu fchlafen unb Antwort zu geben, sobalb sie ihn tuseu HBre, vertieh er sie im rasche-fitn Tiabe. — So lange Frciulein Johanna bie bunltc Masse iibcc bem Schnee bnhiitgleiten sah, so lange fie bas Schellengektingel hbrte, war sie ganz Wohlgemuth unb freute sich, bass binnen kurzem bas leibige Abenteuer zu Cube fein werbe — abet ols es ganz still um sie warb, so tobtenftiUe als ware fie bas einzig Sebenbe auf ber ganzen Ecbe — ba ergriff fie plbtzlich ein tSdtliches Bangen ; laut rief fie nach Gyuri, aber ihr Ruf erreichte ihn nicht unb verhallte fchnurig aus ber fiben Flciche. Sie sagte sich, ihre Furcht sei IHSricht; balb hatte Gyuri wohl baS Dors erreicht, ehe sie es bebnchte, musste er wohl znrilck sein; — sie suchte sich vor-znstellen, roie er nun wohl im erften Hanse vor-sprach, um einen Schlitten zu borgen, roie slink er anspannte unb sich auffchroang — abet sie vermochte es nicht ansznbenken, anbere Bilver traten ihr vor bie Seele: von ber Pension, vom Schlosse bes DHeims, von ihrem Vater, ber im Duelle gefallen unb ber, roie ihr bie Kinbersrau erzahit hatte, bei ihrer ©eburt ats Gespenst erschienen roar. — Da-bei ficlen ihr bie Slugen zn — fie ronsste, bass sie getraumt hatte unb bass ber Schlas fie ubermannen wollte — ber Schlas — das war ber Tob. — Dutch ihte Slbern schlich es eisig fait; sie wollte sich bewegen unb lontite eS nicht; sie wollte bie Slugen bffnen, aber ihr tobtcr Vater mit bet Schuss-wunbe auf ber ©rust briidte ihr bie Liber zn, unb ihre wahnsinnige Mutter schrie laut auf unb ties: „Lass bein Kinb am Leben; mich tfibte, mich, bie ich aus Geroissensqual iibet bein Enbe ben Ber* ftanb verloren Habe." Da hob ber ffiater die Finger bon ihren Stugtn* beckeln unb fie ftarrte in bie bimfle Nacht hinaul, sie fiihlte bie eifige Luft um ihre SBangen ftreifen unb wusste, bass sie ihren Tobesschlas begonuen hatte. Mit tibermenschlicher Anftrengung raffte sie sich auf unb sprang aus bem Schlitten, unt sich burch ©ehen zn erroarmen; babei stieh sie an bie Laterne, bie Gyuri als Seitpunft fiir seine Riickkehr angeziinbet hatte, bas GlaS zerbrach unb bas Licht ertosch. Wie sollte ber Wiebetkehtenbe fie nun fin* ben, roenn fie nicht mehr Kraft hatte, feinrn Ruf zu beantroorten. Mit Anftrengung schritt sie einigemale neben bem Schlitten auf unb nieber, aber in bem tiefen Schnee rourben ihr bie Fiihe falter unb ffilter. Sir war miibe, sehr miibe. Der Schlitten, obschon faum zwanzig Schritte entfernt, schien ihr unerreichbat fern. Sie lieh fich einen Augenblick auf ihre Knie nieber, um auezuruhen, ehe sie zurlicffehrte; ihre Pulse stockten, bie schweten Augenliber fenften vermeiden, als eine andauernde Gahrung auf arnautischem Gebiete nicht nur olleiit fiir die oster-reichische unb niontenegrinische Nachbarschaft, fott-berit and) fiir bie Pforte felbft AnlasL zu ben ernstesten Befurchtungen geben musSte. Diploma-tische Jutervenlionen find nun bet eiitcm Volke vom Blldnnqsgrade, vom Fanatismus unb ber Leidenfchaftlichkeit beS albanesischen schlechterbings vergeblid). Welche eurvpaifche Macht roiirbe aber wohl Neigung zeigen, in Albanien unter ungleich schwierigeren Vrrhaltnissen eine noch unbanfbarere Aufgabe durchzufiihren, wie fie Oesterreich in Bos-nien durchzufiihren hat? — Man sieht, bie Orient« frage ift nicht baburch zu losen, bafs man iiber die einzelnen Triimmer bes im Zustoude ber Aus-losung begriffenen Osmanenstaates verfiigr. Es hcinbelt sich auch um bie Civilisation ber Bevdl-kening unb hier werbensich ben europaischen Staats-fiiuftletn Schwierigkeilen entgegetiftellett, von roel-chen bie jilngften Vorgange in Bulgarien unb Ost-rumelien nur cinen schwachen Vorgeschmack zu geben im Stanbe sinb. Oesterreich-Angarn. In ber vorgeftrigen Sitznng bes Ausschusses ber ungarischen Delega-lionen fiber bie auheren Angelegenheiten rourbe Baron Haymerle vom Delegierten Desider Szilagyi uber bieStellnngOesterreichszuSerbien, 6eziel)iing§meife iiber ben Stanb ber Eisenbohn-srage iuteipefliert. Aus ben Mittheilungen bes Ministers scheint hervorzugehen, bass bie serbische Regiening in ber letzten Zeit einen etwas nach-giebigeren Ton ongeschlogen hat unb bass Baron Haymeile bie stricteste Duichfiihrung bes Berliner Venrogs zur Rlchtschnur fiir seine auhere Politik gemadit hade. Die Nachricht iiber bie uuter Schasfles Mit« wirkung in Wien abgchaltene Ministermacher-Co nfere nz hatte auf bie polnische Bevolkerung emen sehr bemirichigenben Einfluss ausgeiibt. Man hat zwar in bcit mafigebenbeti Kreisen Galiziens nichts bagegen, roenn bie Chechen unD bie Rechts-paitei ben Polen gefallig sinb: aber ein Mini-fteriunt Hohenmart-Clam ift so roenig nach bent Geschmacke biefer Herren, bnfS bie oben erroahnte Melbuug ben Glauben erwecken musste, bie famose Conferenz im Hole! „zur ungarischen Krone" in Wien Habe hinter bem Riicken ber polnischen Ver-trauensmanner ftattgefunben. Um nun biefe Slit« schauung unb bie baraus refultierenbe Ausregung zu befeitigen, veroffeiitlicht bie „Gazeta Naroboroa" ein offenbar aus Smolkas Feber herriihrenbes Communique, in welchem beftritten roirb, bass bie Conserenzen ber Feubalpartei itt Wien ohite Wissen unb Mitroirfwtg ber Polen abgehalten rourben. Schajfle hade gleich nach seinem Eintreffen in sich roieber, unb mit schwindendeit Sinnen bochte fie noch einmal, wie hart es fci, so jung fterbeu zu miifscn. Da erscholl Schellengeklingel. — nahet unb n2her — Gyuri hier I — wollte sie rufen, aber fie vermochte es nicht — sie fonnte nur mit einer letzten Austrengung sich aufrichten unb beibe Acme erheben, als sich zwei Rosse wild vor ihr baumten unb eine fremde. angsterfiillte Stimme rief: „Ein Gespenst, Herr Rittmeister, ein ©efpcnft!" ..UiiftimV' antroortete eine anbere sicbere, tiefere, klangvollere Stimme; „es ift ein SBeib; fteig ab unb sieh' nach ihr." Von kraftiger Hand gebdnbigt Ijiclten die beiben bampfenben Rosse so bicht vor ber Halbohnmachtigen, bass ibr heiher Athem fie bvriihrte. — Ein Mann verlietz ben Schlitten unb that einige ©chritte auf sie zu. fah mit einent scheuen Slide von ihr zu ben schnaubenben Rossen unb von biefen tuieber zu ihr unb (agte halblaut: „Herr Rittmeister, es ift gewisS nichts ©vhcneres; fehen ©ie nur, wie bie Thiere sich geberben — bas tiebe Vieh hat so seine Au-jeichen." — Ohnr ein Wort zu erroibern, sprang bet mit „Herr Rittmeister" Angerebete vom Wien Dr. ©motto besucht unb ihn zu einer Con- ferenz eingelnben, an ber sich Hohenwart unb Rieger ebenfalls betheiligten. Die Conserenzen hatten einen privaten Charakter unb betrafcn zn-meist bie Finanzen Oesterreichs. Die „Presse" gibt ihr Urtheil fiber die Bi l -dung einer gr ohen liberalen Partei, wie sie Etienne bei seinen so vielfach besprochenen Ausgleichsberathungen mit den Czechen im Sluge hatte, bahiit ab, doss eine folche tiefgreifenbe Reform unferer Parteiverhaltniffe nicht durch ge« heime Befprechnngen, fonbern nur dutch ein offent-lidjeS, roechselseitiges Entgegenkommeu ber liberalen Elemente ber 9Serfaffung§pai tei unb ber Autonoiniften zu erzielen sei. Dagegen lietze sich hochstens einroenben, bafs ein solches Eutgegen-fommen bei bem berzeit herrfcheitbett roechselseiti-gen Misstrauen itidjt gut mdglich sei, inbeitt jebc Partei fiirchtet, sich durch einen V^rsohiiungs-oorsdjtag eine Blohe zu geben. Vollstanbig un* roiberlegtich ift aber, roenn bie „Ptesse" sagt, dass zur Anbahnnng einer solchen tteuen Parteibilbung Dr. Ladislaus Rieger burdjaus nicht ber Mann ift, um im Namen ber czechischen Liberalen das Wort zn ffihren: „Wer um ber nattonalen Frage willen burd) fast zwei Jahrzehnte ber Schlepp-trager ber Grafen Thun, Belcredt, Clam-Marli-nitz zu feiit Uevmag, die liberate jungczechische Fraction mit soldier Etbitternng bekampst und verfvlgt, ber sd)lietzt um ber Freiheitsfragen willen keinen Frieden und engagiert sich uidjt zum Sturze einer auswartigen Politik, die ihm gevcibe in beit Punkten am meisten zusagte, toeldje im Reichsiathe am hestigsten bekampft rourben." Als ein evsveulidjer Beweis bafiir, dass die czechische Bevolkerung durchaus nicht daran denkt, btosi um ciuzelner politischer Ersolge willen, un-ter das Jvch einer seudal-clericalen Kned)lschafc zu kriechen, ift das in den „Narodni Listy" veroffent-lichte ©chreiben ber L>ytomischler Wohler zu be-zeidjiien, weld)es bent Stbgeorbiteten Dr. Kaizl bie Alternative stellt, ettlweber seine Unterfchtift znin Prograntnt bes „9Satertanb‘' zu toiberrufen oder aber sein Mandat niederzulegen. England. Ans Loudon liegen Berichte vor, nach toelchen die Rachrichten iiber bie Borfihntngctt ber Russen zu einer neuen Expedition nach Centralasien im Publicum einen tiefeit Ein-druck machten. Wie ein Berichterstalter ber „Preffe" telegraphisch mittheilt, fiitb zwar bie Entschliehungen. zu betten bit Regierung beziiglich ber tnilitdrifcheii Vorsichtsmatzregeln mit Etnschluss ber Verein« barungen mit Perfien gelangt ift, bisher noch ein Cabinetsgeheimnis, boch soll bem Gewahrsmanne des citierten Wiener Blattes aus amtlichen Kreisen angebeutet Worden sein, dass eine rasche unb Schlitten, reidjte feinem znghafteit Diener bie Ziigel unb naherte sich bem jjungett Mabchen. Auf feme theilnehmenbe Frage fonnte fie nur bas SBoit: „Rettuug!" ftammeln unb willenloS lieh sie sich von ihm ausheben unb in seinen Schlitten tragen. Nach bem er sie sorgsam in Pelze unb Decken gehiillt hatte, setzte er sich an ihre Seite unb tiberlietz feinem Begieiter bie Seitung ber Pferbe, unb balb flog baS leichte Gefahrte weiter iiber bie befchneitc ©bene. Ein Gefiihi snher Ruhe flbetfam bie Halb Be-wusstlose. Wenn sie jetzt fterben muiSte, so ftarb fie nicht allein. In chrer Setaubung verstanb sie nicht, was bet unbetannte Heifer zu ihr sprach — aber seine Stimme brang mitleibeooQ unb ttBstlich an ihr Dhr — ihr umnachteter Blid vermochte ben seinen nicht zu erfennen — aber sie siihlte, bass er voll zartlicher Bejorgnis aus ihrent Antlitze weilte — unb als er sie plotzlich mit bem angstlichen Aus-rufe: „Um Gotteswillen, fie ftirbt!" — von ihrem Plage an seine Seite, auf seine Knie zog unb seinen cigenen Mantel um sich unb sie schlug, bo lietz sie mit einen, tiefen Seuszer ber Ecleichterung ihr Haupt an seine Schulter sinken. Sie siihlte seinen warmen Hauch an ihrem er« kraftige Action ins Werf gesetzt werben wird, um General Kausmanns beabsichtigte Operationen, felbft fo weit sie Merv betrefsen, unwirksam zu titachen. Die Annahme, dass Russland einen Hand-streich auf Herat zu verfuchen beabsichtige, werde aber in militdrifchen Kreisen bloh als eine eitte Prahlerei betrachtet , die ernste Aufmerksamkeit nicht wert ift. Die neuesten Berichte, die aus Afghanistan eingetroffen find, werben im ganzen als befriebigenb betrachtet. Aus Capetown wird vom 9. d. telegraphiert, dass die Regierung einen Haftbefehl gegen Paul Kruger eilassen habe. Paul Kruger ift ber Pra-fibent bes Somite's ber hollandischen Boers, welches fid) befanntlich bahin ausgesprochen, sich nicht friiher zusrieben geben zu wollen, bevor nicht die von England annectierte Transval- Republik ihre Uiiabhongigteit zurfickerholten hot. Bulgarien. Die Auflvsung der bulgarischett Notionolvetsanimlung hat die fi.ige des Fursten Alexonder keineswegs verbessert. Die sogenonitten Liberalen hoden vielmehr olle Anssicht, bei der am 25. b. M. stattfinbenbeii Neutvohl nenerbings die Majoritat zu erholten. Unter solchen Urnstanden ift es nach ben Aubeutitngen eittes Petersburger Correfponbenten ber Berliner „Post" sehr frag* lid), ob ber Fiitst iibeihaupt in die Mitte seiner lieben Unterthonen zuruckkchren wird. Dos ge« iiannte Blott schreibt: „£>b Ffiist Sllexonber zu feinem theinen Volke tuieber zuriicffehieii roirb, biirfte bavon ttlihditgen, ob man die gonz uimiog-liche Cvnstilntion, welche ben Fursten gonz unb gar in ber Abhangigfeit von seiner Volksversamin-luitg halt, mobificieren roirb oder uicht." Im Eitiflonge bamit roirb von be it „ Times" gentelbet, bass ber junge Fiirst vollig machllos sei unb wohl einen Staatsstreich madjeit musste, um ein rotrf* licher Regent zu werben. Dazu riethen ihm auch bie meistett sremben Vertreter. Russland. Die Rubrik eittbecfter VerschwS-ruiigeit, revolutiondrer Slgitatioiteniittcl unb poli* tischer Voisichtsmotzregeln, mit welch>n Russland die euiDpdisdje Presse in so ousgiebiger Weise ver» forgt, hat eine neue Bereicherung erfahrett. Aus Moskau roirb berichtet, bass die bortige Polizei am 6. d. M. ein Lager von revoluiiondren Pro« clomotiow'it in rnssischer und in sremben ©ptochen, sotuie golvonische Boiterien enlbeckt habe. Hiebei rourbe ein Jubividuum verhostet, welches mit cmcnt zerrissenen Arbeiterhemb bekleidet roar und 12,000 Rubet bei sich trug. Ein Petersburger Telegrami« brittgt dagegen die Meldung, dass die vom Zaren angeorbnete Bemfung fammtlichet Ge-neralgouverneure bes europaischen Russlonb nach ber Houprstodt mit der Reorganisation der Stoats« polizei in Verbiubitng stehe. ftarrten Antlitze, sie empfanb, wahrenb er ihre Hanbe in ben seinen rieb unb ihren leblosen Kblper feft an sich briidte, wie ihre Pulse aus ben seinigfn neue Krast schopsteii, wie an seinem Herzensschlage ber ihrige zu tteuent Sebcu erwarmte. Hingeschiniegt an bie Brust bes stemben Mon-nes traumte sie mit wirreu Sinnen einen seligeu Tratim unb empfanb, von ber Pforte be! lobes zurudkehrenb, ein neueS ungeahntes Gltick. Als sie enoachte, fanb sie sich in einer uiebrU gen Hiitte auf Kissen unb $)vden weich gebettet, neben ihr auf bem Behniboben branute ein helleS Feuer, an bem ein Mann befchaftigt roar, in einent eleganten Theekksiel ©chtteerooffer zu hitzen, ein aiiberer Maun, neben bem ein offenes SReifeneceffaire ausgcbreitet lag, sah ihr gegeuiiber auf einer Pferbe* bede unb hielt seine Slugett feft auf fie gerichtet. Sobalb sie sich regte, erhob er sich, goss etwas hei-tzes Wasser mit Rum in ein Glas unb nahte sich ihr mit biefent Getrante. „Gottlob, Sie befinben sich bcsser", sagte er, unb als sie eine Oergebliche Aiiftrengung machte, um sich zu erheben — setzte er, an ihrem Sager nieberfitictib, rasch hittzu: „Sie sinb noch nicht stark geiiug, um sich ohne Hife zu Vermischles. — ©in geheimnisvolles Verbrechen. In $8., eincm fleinem Stadtcheu an der russischen Grenze, schreibt man auS KLnigsberg, wurden dieser Tage in einem Keller drei Gerippe tio:. anscheinend jungen Mannern nebst einigen Militareffecten auf-gefunden: Ein Geriicht gibt fiber diesen Fund fol-gende Aufklarung: In das Hauschen, das in der Nahe des Thores liegt, kchtten im Jahre 1863 drei blnkjunge Jiisurgenten, Siihne von reichen pol-nischen Eolen, anf chrer Flucht nach Prenhen ein. Die Nachbarn sahen die Scute zwar einkehren, es hat jedoch niemand bemerkt, dajs fie aus jenem Hanse auch weitergegaiigen find. Der Besitzer lebte vorher in armlichen Nnistanden, fieng jedoch spater an, grvhere Geldsummen umzufetzen. Als sich dann die Verwunderung der Nachbarn iibec diese Verandernng in Worten Lust machte, verkaufte et Haus unb Hof und verschwand aus der Gegend. Die drei Jiisurgenten waren im Bcsitze von bcbeutendeii Geldsummen. was ihr Hauswirt nut >u bald merite. Die Scute wurden also fait gemacht, ihreS GeldeS beraubt und im Keller an einer verborgeueu ©telle gebcttet. Die That kam erst jetzt aus Tageslicht. — Aus der russischeu Gesellschaft. Der „Pos. Ztg" schreibt man auS Warschau: Wahrend der strengen Salte wurdc fast loglich in den befferen ©tnb.thcileii vor irgcud einem Hause eiu ansgesetzteS tovtcs Kind gcsuuden. Der Tod tourde gcwShnlich i>em grohen Froste und bet fchlechtett Bekleidung der Kinder zugcschtieben; die kleiuen Seichen wurden beerdigt, und hiemit war die GcschiL,te abgethan. Vor einigen Tagcn wurde jedoch ein Weib aus der That ergtiffcn, alS es sich bercits ebcn eines todten Kindcs dnrch AuSsctzcn entledigcn wolltc. Die Unter* suchu»g hat nun ergeben, dass die Mordcrin gegcn Bclohnung unehctiche Kinder ubernahm, uni fie aus der Welt zu schaffen, zu wclchem Behufc fie die Opfct in einem Kasten verschlo,s. m welchern sic eifticftrn. Die Seichen, an deiten feiuc Spur cities gewaltsarnen Morves zu berncifen war, wurden dann auSgesetzt. Wie es hviet, hat die vielfache MSrdcrin bcreits ein uiiisasscndcS Gcstandnis gemacht, dnrch welches viele junge Damen dec feineren Gesellschaft compromitticrt find. focal- unb Provinzial-Angelezenhetteu. Das kraiuische Landesmuseum hat dutch die ptahistorifchen Funde ans den letzten Jahren unleugbac ein erhShtcs Jiiteresse sowol fiir unset Heimatland als fiir weitere Kreise geroonnen, erhebcn; erlouben Sie, dass ich Sie stiitze." Und ihren Obeikbrper sanft emporhebend, hielt et das voile Glas an ihte Sippcn. „Jch danke Ihnen", fprach Johanna, von bet heihen Fliissigkcit aiigcnblicklich belebt und gefraftigt — fie ft recite ihrem Rcttet beide Hande cntgegen, abet als cr biefelbe erfafste, brach fie plbtzlich in heftige Thrauen aus. Der Fremde nbthigte fie rnit fanftet Gewalt, sich Wiedet auf ihr Sager zu ftrecfen. „Bleibc» Sie", fprach er, „die Ruhe ist Jhnen dtingend nothwendig, sprcchen Sic nicht, banfeu Sie mir nicht — wahreud Sie ein wenig fchlafen, wcr* den wir beide uus auch durch ein Glas Grog er-warmcn, ehe wir unfete Fahrt sortsctzen." Johanna fiihlte sich so erschiipst, dass fie der Auffordetmig gerne uachkarn, doch jchlief fie nicht, sondetn solgte rnit hatboffenen Augcn dem Tteibcn ihtet beiden Gesahrtcn. Es untethiclt six, dass der eine von beiden, augenscheinlich der Diener des andern, sie fortwah-rend rnit scheuer Ausmerksamkeit beobachtete; sie er-inuerte sich nun bei wiedeikchrendem Bewnsstsein femes Ausrufes: ,,Ein Gcspcust, cin Gejpenft!" und als et, zu dem Ohte feineS Hcttn gencigt, ge« heimniSvoll fliifterte: „Jch Wei| cS, Herr Ritt- unb immet mehr must man es bebaurrit, dass bie RLnmlichfeiten, in benen es sich befindet, so dutchans unzweckmahige, unznlongliche, ja geradezu toiirde-lvse find. Die Sandesmnfeen bitben ben Stolz eines jeben Sandcs, fie find ein wichtigcS Bildnngsmittel fiir alle Schichten der BcvMkernng, und unfer Sandesmufeum toiirde ficheilich, roenn es in einem eigenett Gebaude untergebracht ware, zum Mittel-punkte bcs geiftigen Sebens in unferer Stadt wetden, anf dieses antegend und sStdernd einroirfen, und wie nothwendig unb wohlthatig ein folcher Einfluss ware, brauchen wit wohl nicht erst barzulcgcn. Det Aufbau eines eigenen Mufealgedaudes ist alletdings feit Jahrzchnten ein ftchendev Wimsch aller Freunde des Institutes, abet die ©ache kam doch nicht vom Flecke. Mit dem Ankaufe einiget Sospapiete fiir den Mnfcalfond war wenig ge-holfen, der Huupttreffec wollte nicht kommcn, unb roenn man seine Hoffnnng nur anf biefen setzt, werden wohl auch unfete Urenfel tioch kein Museal-gebaude schauen. Wit kSnnen uns jedoch bet Ansicht nicht ent= chlagen, dass die Durchsnhmng jetier Idee keineu uniiberwindlichen ©chroierigfeiteii bcgcgiten wiirde, roenn man sich entschlieheu tbnnte, sie energifch in Angrifs zu nehmen. Wit roifien roohl, bass sich bie SanbeSfinanzen in ciner bedrSiigten Sage befinden unb dass von diesen nicht Diet zu erroarten ist, roir roifien auch, dass mit Dem eigeiithiimlichen Muscalsondc, bet, luentt wit nicht irren, sich anf circa 20,000 fl. belaust, nicht rueit gelangt werbeii tBnne, allcin demiingeachtet glaubcn roir, dafS die Bcfchaffnng des evforderlichen Ban-fondcS nicht zu ben unmbglicheu Dingen gehBren toiirde. Da find vor allem bie jetzigen Naumlichkcitcn des SandeSmuseums, die ocrroettet werden fBiuien und roohl eine.t betvachtlichen Thcil des Bausaiides be« schaffen roiirdcn. Das (ogenannte ©chuigcbaude, in dem sich das Museum befiudet, ist eiu Eigenthum deS Sandcs, in wclchem die ehemaligcii ©taiide dem Staate die erfordetlichen Socalitaten znt Unterbrin«-gung eines Syceums unentgeltlich tibcrlafsen haben, roelche jctzt van be in Obcrgyiiinasiurn und dec Bi-bliothet beniitzt werden. Unfer Obergyiniiasinin ist eines der am meiften frequentierten in ganz Defter* reich, die Staumtichfeiten, iibec die es Dcrjiigen faun, find (chon jctzt zu besthiatift,. und auch die Biblio-thek kann sich wegen 9taummaiigelS faum mehr bewegen. Dem Staate muss es daran gelegen fein, bus volle Eigenthum bed Gcboudes zu erroerben, urn iibec alle Raumlichkeiten desselbcn frei verfiigeu meister, es ist die ©chnecftinigin — geradefo hat fie meine Grohmutter gefchen“ — ba erroachte bee Uebermuth mit ihr, fie fetzte sich auf, sah ben Bur« scheu burchbringenb an unb jagte feiertich: „So hat mich seine Grohmutter gcschcu und so sein Urgroh-Oater, unb mein Aablick hat ihnen Gliick gebrocht; denn biejenigen, welche meine Unterthancn, die Schnee-flockcn, nicht von ihrer Thiire fehren, find in mcinem Schutze." Det Butsche sah sie mit Enlsctzen an, abet sein Gebieter sagte lachelnd: „Jch hoffe, Eure Majcstat uchmen es nicht iibet, dass wit einige Ihrer Unterthanen geschmolzen haben, urn Grog zu beceiteii." „Dieset Fall ist im himmlischen Gesetzbnche nicht oothcrgesehen" — antwortcte die ©chncctbnigin crnft; „doch Dergeffe ich jene nicht, die mir wohl* gethan haben." „Unb nimmet vetgisst, wet bich einmat etblickt hat", vetsetzte det Fremde rasch und lebhast — „bist du nicht die Fee Corelei, deren Audlick bet Sterbliche mit ewigem Schnen bezahlen muss?" „Nein, nein", siel der Diener eifcig cin, „bie SchnecfSnigin ist feme Fee; das ist ettoas ganz auderes, Herr 9iittmeifter, Sie merfcn sich das nicht, abet ich habe es Ihnen schon oft eiflart, wie ich es zu kSnnen, das Land hat ebett on demsrlben fein andereS Jnteteffe, alS infotoeit bas Museum batin untergebracht ist, unb es fann baher leicht das Eigenthum an den Staat iibertrogen, roenn es da-dntch in die Sage fommt, ein eigenes Gebaude fftt das Museum herzustellen. Menu der Staat fiir die Eigenthumsubertragung cinen Betrag von — sagen roir — 4U bis 50,U00 fl. zahlt, so fann er sich zu diesem Geschaste noch immet gtatulieten, die Vottheile, die er dadutch fiir seine Anstalten etziclt, uberwiegcn toe it diese Seiftung, bas Sanb abet toiirde bamit einen betrachtlichen Theil bet zu einem Musealbaue eifocbeclichen Mittel et* langen. Wir zweiseln reciters auch nicht, bass ein Auftuf zn freiroilligcn Beittagen fiir diesen 3wed bei den grShcren Gcmeindcn des Sanded und ben Privaten nicht uugchBrt verklingen, bas- auch bie frainifche Sparkasse in gcroohnter patriotischer Weise bas Unternehmcn namhasl unterftutzcn unb dass so die Mittel bcschafft roiirdcn, um ohne Jiianfpruch-nahmc des Saiidcsfondes dieses seit so longer Zeit ersehnte Ziel zu erreichen. Wir roiirdcn roiiuschen, dass biefe Anregung auf frnchtbaren Boden falle, und dass man muthig a»s SBcif gehe. Moge der kraiuische Sandtag, der roohl infiirze zusainmcntreten wird, als SBoreinleitung das Uebereinfommen mit dem Staat wegen Uebet* taffung des ©chulgeboudes anbahnen; ist dieser zu-stande gefommen, rooran bei den evidenten Bot-theilen, bie bet Staat datmr.i) erlangt, nicht zu zweiseln ist, dann ist das Schivietigste iibetrounden, dann wird auch infiirze das Sandesmufeum fein eigenes Gebaude bczeichnen tonnen. — (Concurs berSanfa „ Slovenija. ") Uebet Aiisuchen bcs Herrn I. A. Dr. Moschi hat das Dberlaiidesgericht den Concurs iibec bie feit Jahren in ber Siquibation bcfinbliche „Banfa Slovenija" verhangt. Wit tocrbeu aus biefen Abschluss der clerical - nationalen Speculation oussuhrlichet zuruckkommen. Hier sei nur crtoahnt, dass die Stierhangung des ©oncurjeS jedensolls nur im Ja-teiefje Der Actionare ist, toclche doch roenigftens eiiiinal ersahrcn, roie viet fie noch nachzuzahlcn haben, toohrcud die bishcr befolgte Taftif des Si-quiDationScomites, Nachzahlungen um Slachzahlun* gen auSzuschrciben, lebhast an das Gebaren jeneS humancn Hundebcsitzers eiinnert, roelchet feinem Pintscher Den Schroeif ftiictroeije stutzen liesS, ba* mit es bem atmeu Thierchen nicht zu roehe thue. — (Eine Generolvetsominlung) bt8 train, patriotifchen HilssveteinS finbet Donnetstag, ben 15. b., abends 5 Uht im Rathaussoole ftott. von meiner Grohmnttcr sclig roeist; bie war vom Siiesengebirge unb ba haben bei uns in Ocstetteich bie Geistet ihren Sitz: es gibt ©rbgeiftec und Was-fergeiftec, Fcen und Kobolde, abet die votnehinsten unter den ©cistern find die Kbnige unb Kfiniginnen; fie erfcheinen auch nur bei ganz besondeten Gelegen« heiten. Hcrrgott, wenn meine Grohmnttet gewusst hattc, dass ich mich einmal mit der SchnecfSnigin so familiar unterhalten durste!" „Jn, siehst du, das fommt bavon, bafs heut-zutage, wo bie rcpublifanischen Jseen immet mehr Gcltung geroinnen, auch roir Geister viel leutseliger gcrooibcn finb", antwortcte daS Froulein ernfthaft. „Was abet, Kbnigiu", siel hiet plStzlich bet • junge Djficier lebhaft ein, iubem er bie Hiinb bet Dame fiijste unb zartlich in ihre Angen sah, „woS ist do- Sos jener, bie von beincr Macht bczwungen, bie ErDe verlaffen, um bit zu folgcn mid zu dieneti; nimmst dn sie guadig in bein Fecnreich auf?" „Noch feiner Wat fo fiihn wie du", fprach sie, die Hand mit hcifjein Errvthcn zurilckziehenb. „Trcu u»d ergeben iniisste ber Sterbliche sein, um im Feenreiche Ausnohme zu finden — Dot allem abet bcscheidcn." (Fortsetzmlg solgt.) — (DaS Concert der Philharmoniker), welches morgen urn 7 Uhr abends im landschaftl. Redoutensaale stattfindet. bietet lout Programms fol-gende Piecen: Concert D-moll fiir das Cello mit Pianofortebegleitung, vorgetragen von Herrn Franz Hilpert; 2. a) I. Rheinberger: „Jm stillen Grunde", b) F. Mendelssohn-Bartholdy: „Die Prime!", ge-mischte Quartette, gesungen von Frl. M. Perko, Frau A. v. Wurzbach und den Hcrren Razinger und Kag. nus; 3. a) F. Schubert: ..Impromptu", b) St. Heller: Saltarella fiber ein Thema aus Mendelssohn; 4. Simphonie fur das Pianoforte, vorgetragen von Jrl. Anna Schukle; 4. a) Fr. Ries: »Introduction" und ..Gavotte", b) Prinzessin Marie von Sachsen-Meiningen: „Wiegenlied, e) M. Hauser: »Ungarifcher Tanz", fur das Cello mit Pianofortebegleitung, vorgetragen von Herrn Fr. Hilpert; 5.) F. Mendelssohn-Bartholdy: Drei Volkslieder, gemisch« tes Ouartett, gesungen von Frl. M. Perko, Frau Ant. v. Wurzbach und den Herren A. Razinger und I. Kagnus; 5.) Fr. Kiel: Ouartett fur das Piano« f oite, Violine, Viola und Cello: a) Allegro moderate ma con spirito, b) Adagio con moto, c) Scherzo, dj Finale, die Herren: Zvhrer, Gerstner, NedvSd und Hilpert. Die Clavierbegleitung beforgt Herr I. ZShrer. Bei diefer Gelegenheit fei auch die Meldung tiber das Kranzchen dec philharm. Gesellschast dahin berichtigt, dass fiir dieses Kranzchen desondere Ein-ladungen auLgegeben werden. Die Kartenansgabe kann infolge der nothwendigen Vorbereitungen hiezu erst im Verlaufe der »Schsten Tage ersolgen, motion wir hiemit, urn Missverstaudnissen vorzubeugen, nnsere Leser in Kenntnis setzen. — (Carnevalschronik.) DaS am 10. d. abgehaltene Kranzchen der Kegelgesellschast „Mercur" verlief in der animiertesten Weise. Obgleich die Damenwelt nur etwa 2b Procent der Thcilnehmer geftellt hattc, so »varen doch deren Bertreterinnen in der liebenswurdigsten Weise bemiiht, der enormen Nachsrage nach Tanzerinnen gerecht zu werden, und ethielten sich letztere in eiitem so vortresslichen Curs, dass der Schluss erst in weit vorgeriickler Stunde ersolgen tounte. Am 15. d. findet im Hotel ..Enropa" eine Osficiers-Soirtze der Officiere des hier garnisonieren. den dritten Batailloiis vom Regiment KLnig der Belgier unter Mitwirkung der Atufikkapelle deS ge» nannten Regiments statt. — ( U n f a 111.) Vom gestrigen Tage werden tticht wen iger als drei Unfalle gemeldet, welche sSmmtlich durch unvorsichtiges Fahrcit verfchuldet wnrden. Znnachst ist ein Theil der Nordpolsahrer nach Cap Josessthal verungluckt, indcm die Jnsassen tines der ©chlitteu sanst in den Schuee gebettet wurden, dann wurde durch ein durchgehendes Pferd ein Hausthor in der ©raDiŠe beschadigt, und endlich hattc die Frau des Abgeordneten Poklukar daS Ungliick, infolge des Scheuwerdens des Schlitten-ge panneS bei einct Fahrt nach Dobrova in der Nahe der Debeuc'jchen Krautfabrik aus ben Schlitten geschleudert zu werden und sich hitbei leicht zu verletzeu. — (Theater.) Die gestrige Auffiihrung deS „Boccaccio", welche Dperette sich zu dent Zugstiicke der Saifon geftaltetc, war eine dnrchwegs befriedi-gende, mit alleiniger Ausnahme der Leistung des Fraul. Binder, welches weder in Bezug aus Stimme noch auch bezflglich ihrer Schnlung als ein Gewinn filr unfrre Biihne zu bezeichnen ware. Wie kommt tiberhaupt die Direction dazn, dem Publicum solche Experimente zuzumuthen, nachdem doch Fraulein June ihrer gestern merkiviirdigerweise an Fraulein Binder ubertragenen Aufgabe jedenfalls weit befser nachzn kommen wusste, als die letzlerwahnte Dame? Es hat dem sehr wohl ersorschlichen Ent-schlusse des k. f. Obcrlandesgerichtcs gefallcn, die hiesige Bank „Slovenija" nach langerem Siechthum in ein besseres Jenseits abzuberusen. Schon seit ihrer Geburt am Marasmus der Neugebornen Icidcnd, siechte sic an den Folgen eines auszehrcnden Liquidationsfiebers dahin, und starb endlich an der Apoplexie des Con-curses zum grohten Leidwesen des Liquidations-comites, welches sic vergeblich durch Verabreichung saurer Actiennachzahlungen am Lebcn zu er-halten gesucht haite. Die Einsargung der Ver-blichenen, wclchcr Dr. Moschc das Sterben er« leichrert, findet durch den I. k. Concurscom-missiir Dr. Viditz statt. Die tranernden Hinterbliebenen. Witterung. Laibach, 12. Janner. Dkorgens Rebel nicht lange anhaltend, dann zicmlich hcitcr, schwacher HID- Temperatur: morgens 7 Uhr — 12 6'‘, nachmittags 2 Uhr — 2-8° C. (1879 + 2 4” 1878 -68° C.) Barometer 749 03 Millimeter. Das vorgestrige Tagesmittel der Temperatur — 9 7U, das gestrige — 3 5", beziehuiigrweise urn 7 1' und 0 9° unter dem Normale; der vorgestrige Niederschlag 140 Millimeter, Hohenreis. Angekommene Fremde am 11. JLnner. Hotel Stadt Wien. Part, Liltmann, Holzinger, Stcjits und Mam, jiauflcutc, Wien. — Grilwiper, Marburg. Hotel Elephant, v. Widerkhern Marie und Marschall Anna, Guisbesiperstiichter, Treffen. — v. FLdransberg, k. k. Finanzwachcoinmifsar, Adelsberg. Hotel Europa. Hodnik, Fiume. — be Frank. Cilli. Berstorbcne. Den 9. Janner. Maria Kozak, Pfrundnerin, 66 I., ttarlstadlcrstrahe Nr. 9, Schlagstufs. Den 10. Janner Johann Retina, TaglLhners-sohn, 2 I. 2 Mon., Polanastrahe Nr. 18, Busilarmenin-gttis. Den 11. J a n n e r. Helena Dobravc, Taglohners-gattin, 51 I., Alter Markt Nr. ly, Zehrsicber. Im Ci v i l s p i ta le: Den 9. J a n n e r. Marko elantoDif, ©either, 80 I., Wassersuchl. Den 10. Janner. -inton Osmek, TaglShner, 29 I.. Lungentnberculose. _______________________________ futz. — 2. Feilb., ffoboZif’fche Real., Ostrog, BG Land- strah. — 3. Feilb., Svigl'sche Real., Niederdors, BG. Loitsch. Theater. H e u t e (gerader Tag): Der Kuss. Lustspiel in 4 Auszugen von Ludwig Doczi. Lebensmittel-Preise in Latbach am 10. Jiinner. Weizen 10 fl. 66 fr., Korn ti fl. 65 kr.. Gerste 4 fl. 87 kr., Haser 3 fl. 25 kr., Bnchweizen 5 fl. 36 kr., Hirse 4 fl. 87 kr., Kukuruz 6 fl. 60 kr. per Hektoliter; Erdapfel 3 fl. 5 kr. per 100 Kilogramm ; Fisolcn 9 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 90 kr., Schweinsett 70 kr.. Speck, frischer 62 kr., geselchter 60 kr., Butter 70 kr. per Kilogramm ; Eicr 4 kr. per Stuck ; Milch 8 kr. per Liter; Siindfleisch 68 kr.. Kalbfleisch 52 kr., Schweinfleisch 46 kr., Schvpsenfleisch 36 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 87 kr., Ltroh 1 fl. 69 kr. per 100 Kilogramm; harles Holz 8 fl. — kr., weiches Holz 6 fl. — kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 20 fl., weiher 16 fl. per 100 Liter._____________ E»esucht wird eine ohttiig pr. 1. Februar mit zwei Zimmern und ZugehLr am Hauptplatze oder nahe desselben. Anfrage: Petersstrahe 6, im Geschiift. (22-2-1 Lieferanten vou rohcn $latur|tocficn mit firif fur grohere Beziige sucht I. F. Gckhardt, Preutzen (Thuringen), Stocksabrik. (21) 3-1 Bei Fran) Homanu in Slfiartljelmii ist ein £ttufiiiaiiiisge|"diaft, eingerichtet fiir Spezerei-, Schnitt- nnd Eisenwaren, nahe der Kirchc in bcr Mitte des Hauptplatzes gclegen, mit oder ohne Einrichtnng und Warenlager zu vergeben. -■ Naheres beim Eigcnthuiner. (20) Zttlmweli! jeder und heftigater Art -------------------— - beaeitigt dauernd daa bo- rUhmte Pariser 1,1(011, wenn koin andorea Mittel hilftl Flacon a 50 kr. bei Herrn Apotheker Blrschitz. (610) 10—2 Wicucr Borse vom 10. Januer. Gedenktafel iiber die am 14. Janner 1880 statlfindenden Lici> tationen. 3. Feilb., Komokar'sche Real., Merzlavas, BG. Land strab. — 3. Feilb., Simon'sche Real., St. Jakob, BG. Land strah - 3. Feilb., Prudic'sche Steal., Niederdois BG. Loitsch. - 3. Feilb., Pojlep'sche Real P cSwee. «l. back - 3. Feilb., Fahrer'jche Real., Oberfelti BG. Land-strap. - 2. Feilb, .»raljic'sche Real., Jggloct, »(S. i.m* back — 2. Feilb., Kovai'jck- Real.. Stem, «G. Oberlatbach. — 2 Feilb., Danie’ickc Steal., Michelstetten, BG. Krain-burg. — 1. Feilb., Hren'sche Real, filmic, BG. Laibach. — 1. Feilb, Bcnko'jcke Real., Berbljene, BG. Laibach. — 1. Feiw., Zevck'icke Real., Unterkasckel, BG. Laibach. — 1. Feilb., Dermastja'sche Real., Jesca, BG. Laibach. — 1. Feilb., Mislcj'sche Real., Orehovca, BG. Wippach. — 3 Fcilb., Bambit'sche Real., Unterprekope, BG Landstrah. — 3 Feilb., Bregasnki'sche Real., Breganskoselo, BG. Land-ktrab. — 3. Feilb.. TinSic'icke Real., Bigaun, BG. Loitsch. — 1. Feilb., Ferjaniii'sche Real., Slap, BG. Wippach. — 1 Fcilb, Scmenc'fche Rcal.. Gradische, BG. Wippach. — — 3 SXcilb. Jt'lanfat'fchc Real., Brnniidorf, BG. Laibach. — 1. Feilb'., Zandaj'sche Real., Nassensuh, BG. Naffen* SMyemtint #laeli-| Oeld War. Mare Miufil. P ipierrenre 1 69 V5 70 05 Jtccbrocftbabr. . . 60 50 161 — »ilbcnentc : 71 in 71-80 XubolsS-Bahn . . . 151 — 1^8 — »olbrcnic ; 82-40 82-50 SlaarSbahn ... 270 - 870 50 6tflat«lofe, 1854. . . 125.— 125 50 Sudbabn 83.— 83 50 , 1860. . j 131*75 132 25 ling. Norbostbuhu . 140 - 140 60 im) zu 100 st. , 1864. . . ms*— 167*50 135-5« 168 — PfttodBritf«. "Sobencrebitanftfllt ^coed«nllaftuini»- in <8olb in Ssterr. Wabr. . 118— 10) 30 118 50 100 80 ^bliyalieaeB. Nationalbank.... 108— 1U8 80 Aalizicn r>6 - 86-50 Ungar. Bodenkrevlt^ . 101.— 101-50 ©icbcnbiirflcn ... * iemeiet Banat . . . 87— 87 75 88 2.'. UDgfltU .»».»»«« 88 75 89 25 iLlisabethbahn, l.ttut. 96 85 97 10 Aedtr« a ft cot(ic6c i>crb.»9lotbb. t. Gilber Kranz-2oseph-Babn . 106*50 98 — 98-60 AottBen. iSaliz.K-Lubwigb.I.S. 103 50 104.60 Louau-Stegul.-Loie . ling. Pramrenanlehen Wiener Anleheu . . . TT? 111*60 109/0 117-50 Oest. Norbweft-Bad,, H9 — »9 50 Siebenblirger Bahu SraalSbahn. 1. vSm. Sitdbahn k 3 Per-. 79 50 169 :0 Utt-uO 80-— 170 — 120 — Mctieo v. Seofcto. „ k 6 # . 104*- 104.50 drcbiUnflolt f.H.u.G. 289 SO 289 50 Matiunalbant 834 — 836 — Srcbitlofc 176 — 176*60 Aetiea v. Ireasperl- jiubolfilofc .... 18 85 1876 illfolb-ibabn 149*50 150 — Vonbon ll«*90 111 — l onau- Laulpfschiff» 6-8 - 6.0- Llisabelh-Westbahn 18/ — >1-7-5.0 €<(d[ort(n. iz-erblnandS-^torob. xS4" 2350 .Zranz.-Zojepy-Babn Aaliz. Larl-vuvwlgb. 162 . 0 163 - Dufatcn 5-58 6*53 27.4— 264 :,G 20 FrancS y-3i‘ 9 38 Lemocrg - ^Lzernowitz ► 158 - j 158*56 iuO b. MeichSmark . 5785 167 90 Ltoud-v-ejeUschafr . 637 - .639 - Lilder j —. Trlegraphischer Cnrsbericht am 12. Janner. Papier-Rente 69 95. — Silber-Rente 71—. — Gold-3vcntc 82 70. — 1860cr Staats-Anlehen 13160. — Bank-actien 837. — Creditactien 289 25. — London 117-—. — Silbcr —. — it. k. Munzvucaten 6 52.— 20»Franci« Siuckc 9 33V«. — 100 Reichsmark 57 85. Druck von J g. V. K1 e i n m a y r & Fed. Bamberg. Berleger: Ottomar Bamberg. Fur die Redaction verautwortlich: Dr. HanS K rau S.