thrlmwersttend - Preise Für Laibach: *««,jShrig . . 8 fL 40 fl. »«wtihrig. . . 4 „ 20 „ »iertrkjLhrig . 2 „ 10 „ »eeetUch . . . - „ 70 „ Mir der Post: V—rtShrig..............12 fl. »«ldjihrig 6 „ «EjLhrig 3 „ Vftt JosteUnng in« Hau» «Krtelj. 26 tr., «onall. 9 kr. •mitint SRnwmtra 6 fr. Laibacher tj agblntt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Mannscripte nicht zurückgesendet. Äebeetiea Bahnhofgaffe Nr. 132. vrvedition- & Jnserateu-Bureau: Longreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn. D. Klein-mayr & Fed. Bamberg?) er Jnsertionspreise: Für die einspaltige Petilzrile L 4 tr., bei zweimaliger Sin-schaltung ä 7 tr., dreimaliger L 10 fr. Steine Anzeigen bis 5 Zeilen 20 fr. Bei größeren Inseraten im» Derer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 153. Donnerstag, 9. Juli 1874. — Morgen: Amalia. 7. Jahrgang. Fürst Milan auf Reisen. Dem von jugendlichein Thatendrange beherrschten Halbsouveränen Staate Serbien wird bekanntlich von südslavischen Heißspornen die Rolle Piemonts auf der Balkanhalbinsel zugemulhet, insbesondere scheint der gegenwärtige Fürst Milan von seinen ungeduldigen Landsleuten dazu gedrängt zu werden, die Fahne des alten Serbenreichs, das vor fast 500 Jahren an dem verhängnisvollen Tage von Kosovopolje unlergegangen, wieder zu entfalten. In Europa aber will man gegenwärtig Ruhe haben, Ruhe um jeden Preis, darum darf an eine so heikle Frage wie die orientalische nicht im ent-fernsten gerührt werden und die Nachbarn des tatendurstigen Völkleins, deren Machtgebot das entscheidende in Europa ist. haben wiederholt ihr ver-donnerndes Quos ego an die Ufer der Morawa und Drina hinübergerufen und an das zu Recht beste-hende Vasallenverhältnis Serbiens zur Pforte erinnert. Fürst Milan erwies sich auch bis jetzt als ziemlich gelehrig und harmlos, er hat sich auf die Vorstellungen Andraffy's hin von der extremen Nationalpartei und ihrem Führer, dem ehemaligen Ministerpräsident Ristit, loSgesagt und den besonnenen Marinovic, der am Ballhausplatz in Wien keine persona ingrata sein soll, zu seinem ersten Minister gemacht. Außerdem hat er die serbischen Brüder Im Bereiche der StesanSkrone, welche Ristic nicht müde ward in ihrer wüthenden Opposition gegen das ungarische Regiment mit Rath und That zu unterstützen, plötzlich fallen gelassen. DieS wird in nationalen Kreisen dem Fürsten natürlich als Hoch-und Landesverrat ausgelegt, und da er außerdem nicht Macht und Einfluß genug besitzt, die krankhafte Großmannssucht der Serben zu befriedigen und das großserbische Zukunftsprogramm zu verwirklichen, so ist die Stellung des Fürsten in jüngster Zeit eine keineswegs behagliche geworden. Den nationalen Jüngern der Omladina, der jungserbi-schen Partei, käme es offenbar gegebenenfalls auf eine Fürstenmvrd mehr oder weniger nicht an und es ist bekannt, daß ihre Führer insgeheim Verbindungen mit der Familie des entthronten Karageor-gevic unterhalten und nur den günstigen Moment abpassen, den Fürsten Milan vom Throne zu stoßen. Um das Ansehen des Fürsten denn doch in etwas zu befestigen, gab man ihm, wie cs heißt, vonseite der österreichischen Diplomatie den Wink, da er einmal in Wien, in Livadia und Versailles seinen fürstlichen Besuch abgestattet, so erheische es die gute Sitte, seinem Suzerän in Constantinopel dieselbe Höflichkeit zu erweisen, zumal ihm die Pforte durch die Gewährung des Eisenbahnanschlusses soeben ein freundliches Entgegenkommen gezeigt hatte. Ob man ihm noch anderweitige Erfolge von feiner Huldigungsreise nach Stambul in Aussicht gestellt, ist nicht erwiesen, aber sehr wahrscheinlich, sintemal der Fürst und seine Unterthanen der sichern Ueber-zeugung lebten, er werde seinem Lande als Gastgeschenk des Sultans die Grenzfestung Kleinzwor-nik und ihre Räumung von der türkischen Besatzung mitbringen. Bekanntlich wurden dir Erwartungen des Fürsten in dieser Beziehung arg getäuscht, die Minister des Sultans zeigten gar keine Geneigtheit, dem Suzerän Milans die Beilegung des Handels, der nun schon seit vierzig Jahren schwebt, zudem durch die MiSgriffe Ristic'S in ein ganz schiefes Licht gestellt worden war, ohne weiteres zu empfehlen. Aus Un-muth über diese Schlappe, die einem totalen FiaSco seiner Reise ähnlich sah, begab sich Milan sofort nach Bukarest, und die Welt wußte alsbald zu erzählen von dem famosen Bündnis der beiden Vasallenfürsten von Serbien und Rumänien, ein furcht-' barer Brand der Serben, Rumänen, Bulgaren, Albanesen, Griechen und der Söhne der schwarzen Berge sollte alsbald die Balkanhalbinsel erfüllen und dem kranken Manne den Todesstoß versetzen. Der Moment schien gekommen, wo die orientalische Frage ihre Lösung im Sinne der großserbischen Propaganda finden sollte. Doch die Cabinete von Wien, Petersburg und Berlin, die gewissermaßen als europäischer Friedens» areopag gelten können, erblickten in dem geplanten Bündnis alsbald eine muthwillige Störung de» allgemeinen Friedens. In Bukarest genügte der Hinweis, wie wenig geziemend für den rumänischen Feuilleton. Die Säulen des Carlismus. (Schluß.) Eine interessante Persönlichkeit ist der Eabecilla . is, ein grober und unwissender Bauer und früherer Pferdedieb, den die aristokratischen Herren des königlichen Hauptquartiers wie die Sünde hassen, vhne ihn jedoch entbehren zu können. Rosas grüßt die großen Häuptlinge, wie z. B. den Generalissimus und Kriegsminister Elio, den Marquis Valdespina, tot Herzog von Sottomayor nicht, sondern rückt Mne fettige Soldatenkappe nur vor dem „König." Eeim KriegSrath aber wie beim Kampf spielt er Hauptrolle und wenn er mit seinem schmutzigen Finger auf der OperationSkarte hin und her fährt, lchreiben die Adjutanten seine Bemerkungen nach. General Elio ist ein alter Anhänger des Car-'«Mus und zählt schon mehr als 70 Jahre. Er für einen ebenso gewiegten Hofmann und Diplomaten wir tüchtigen Soldaten und Organisator, und ist )„r carlistischen Sache mit Leib und Seele ^geben. Nach der Abdankung JsabellaS übertrug «r in der Schweiz unter dem Namen Reunion de ««rh tagende carlistische Junta die Vertretung der vMmfftn de* jungen Prätendenten an Elio, der dieselbe auch, wie man sieht, erfolgreich übernahm. Der Vater des Don Carlos, der in London lebende Bruder Don Carlos des VI., Namens Don Juan, hatte seinerseits den aus dem ersten Carlistenkrieg her bekannten Cabrera als Paladin der Rechte seines Sohnes bestellt. Don Carlos jedoch mochte Cabrera, den Freund, ja man kann sagen Ernährer seines Vaters nicht leiden, und soll mit dazu beigetragen haben, daß Cabrera nicht zur Uebernahme einer activen Rolle bei dem Kamps für die Restauration der ältern bourbonischen Linie berufen worden ist. Natürlich sind Clio und Cabrera Antagonisten, jedoch zu loyal, um der guten Sache durch offenen Streit zu schaden. Bekanntlich ist Cabrera, der Don Carlos noch auf den Armen getragen hat, an eine sehr reiche Engländerin verheiratet, die sich nur von Hörensagen in ihn verliebte. Cabrera soll, wie es heißt, die carlistische Bewegung von London aus mit Geld unterstützen. Wenn man den Carlistrn die niedere und an« rüchige Herkunft der meisten ihrer Führer vorwirft, so führen sie sofort den Marquis Valdespina als Beispiel für das Gegentheil an. Marquis Valdespina, dem das Bombardement Bilbaos übertragen wurde, konnte davon nicht taub werden, weil er es bereits seit seiner Geburt ist. Als General ist rr den Car-listen weniger werth, denn als Aushängeschild,. 6» heißt, die Priester hätten ihm weiß gemacht, er wäre von der Vorsehung mit einer Mission betraut worden, und nun führt er diese Mission, so gut e» eben gehen will, geduldig aus. Wäre Jsabella ü. nicht zu Fall gekommen, hätte sich Valdespina niemals mit dem Kriegshandwerk befaßt. Er war nie Habituö bei Hofe, die Revolution hat ihn jedoch in Rage gebracht und die Priester haben das Ihrige dazu beigetragen, sein ohnehin nicht sehr taktfestes Gehirn derartig zu verwirren, daß er bereit- feit dem Beginn der Erhebung mit einem Hörrohr in der Hand als Carlist in den Bergen umherzieht. Alle diese Individuen, sagt unsere Quelle, haben unzweifelhaft ein Interesse daran, daß der Krieg so lange wie möglich fortdauert, weil nach einem eminenten Siege weder ihr Arm noch ihr Rath fürder gebraucht werden würde. Sie sind königlicher als der König und werden vom Kampfe nicht eher ablassen, als bis es absolut nichts mehr zu bekämpfen gibt. CS liegt in diesen Worten eine große Wahrheit, denn es ist in der That kaum anzunehmen^ daß der hochmüthige Don Carlos, wenn e» ihm gelingen sollte, sich auf dem spanischen Thron zu behaupten, den dunklen Ehrenmännern, die für ihn kämpften, eine besondere Sympathie zuwenden, t* vielmehr porziehen wird, sich mit einem ariftvkra- Nationalstolz es wäre, sich für einen serbischen Großstaat zu erhitzen. Fürst Milan mußte gute Miene zum bösen Spiele machen und obwohl er nach seiner Rückkehr nach Belgrad das in Bukarest besiegelte Bündnis als wichtigstes und einziges Ergebnis seiner Fahrt nach dem goldenen Horn bezeichnet, sah er sich doch auch bemüssigt, dem Großvezier seinen Dank für den Empfang in Lonstantinopel zu übersenden, und er hat seitdem auch nicht die geringste Lust bezeugt, das vielberufene Schutz- und Trutzbündnis mit Rumänien auszunützen. Wohl als Belohnung für diese gute Aufführung darf der Fürst bereits wieder eine Reise thun, und zwar wurde ihm der Empfang seitens unseres Kaisers am Hoflager zu Ischl am 13. l. M. in Aussicht gestellt. Dieser Zeitpunkt fällt aber mit dem Besuche des deutschen Kaisers Wilhelm ebendaselbst zusammen. In der Begleitung des Fürsten wird sich auch sein erster Minister Marinovic befinden. Schon daraus geht hervor, daß diese Reise Milans nicht ohne politischen Nebenzweck unternommen wird. Zu allem Ueberfluffe nimmt die ossiciöse „Montagsrevue" die Reise des jungen Fürsten zum Anlasse, uns denselben als in besonderer Obhut der drei Großmächte stehend, zugleich aber auch als Märtyrer treu erfüllter Vasallenpflicht darzustellen, der die Kaiser von Oesterreich und Deutschland gleichsam alsSchieds-richtet zwischen sich und der Pforte aufzurufen willens sei. Während der offenbar aus dem Ministerium des Aeußern stammende bedeutsame Artikel den großserbischen Wünschen und Bestrebungen einen energischen Dämpfer aufsetzt, 'richtet er anderseits eine nicht minder energische Verwarnung nach Constan-linopel, eine Mahnung zu möglichster Nachgiebigkeit gegen Serbien, eine Rüge der „brutalen" Zurückweisung, welche Fürst Milan in der Kleinzwornik-frage von der Pforte erfahren. Das alles, wie gesagt, in dem entschiedenen Tone einer Macht, die ihr Gewicht in die Wagschale der Geschicke Europas wirft und die ihr Wort respectiert sehen will. (Schluß folgt.) ' Politische Rundschau. Laiöach, 9. Juli. ZnlanL. Das Resultat der böhmischen Landtagswahlen aus den Städtebezirken, insoweit es vorliegt, gestaltete sich für die jungczechi-schen Bestrebungen weitaus ungünstiger als jenes au« den Landgemeinden. Nicht nur daß die Jung, czechen nirgends einen ihrer Candidaten durchzubringen vermochten, sind auch die Minoritäten, welche dieselben errangen, höchst precäre; wenn Jungczechen wie Kuczera und Skarda nur 40 und 3 (!) tischen Hofstaat zu umgeben, zu welchem jetzt in seinem Hauptquartier kein Kern vorhanden ist. Doch, die er rief, die Geister, wird er dann — schwer — los, oder dieselben suchen sich einen neuen Don Carlos, vielleicht des Prätendenten Bruder Don Alsonso, für den sie kämpfen können. — Das freie, ungebundene Leben in den Bergen ist gar zu verlockend; die Felder sind verwüstet, die Heerden aufgezehrt. die Dörfer verbrannt, wer wird thöricht genug sein, das Messer und die Büchse bei Seite zu legen und hinter dem Pflug einherzugehen. Es ist selbstredend, daß den höheren Offizieren entsprechend auch die unteren Führer des carlistischen Heeres weniger als Offiziere in unserem Sinne, sondern vielmehr als Notable der insurgierten Ge-genden auzusehen sind, die von ihren für Don Carlo« ins Feld ziehenden Mitbürgern und Bauern als Chefs größerer oder kleinerer Trupps gewählt wurden. Erst später fügten sich die meistens in ihren heimischen Territorien die Republikaner bekämpfenden und sehr buntscheckig ausgerüsteten Banden zu geordneteren Abtheilungen, Compagnien und Bataillonen zusammen; eS trat mehr Uniformität und Disciplin ein, und die Führer, wenn sie sich als solche bewährt hatten, erhielten vom „Könige" Patente. Stimmen erlangen konnten, so deutet dies auf eine verzweifelt schlimme Stellung. Im einzigen leito-mischler Bezirke erhielt der jungczechische Candidat eine anständige Minorität, und dabei ist wohl zu bemerken, daß in dem zu diesem Wahlbezirke gehörigen Policzka der Jungczechismus unbeschränkt herrscht. Dagegen zeigt es sich auch bei den Städtewahlen, daß das verfassungstreue Element stetig an Boden gewinnt, während die czechischen Wähler ihrer Sisyphusarbeit immer müder werden. Am interessantesten ist daS Stimmenverhältnis im czechischen Hermanmiestec, wo der Declarant blos 5, der neue Statthalter Weber aber 29 Stimmen erhielt; mehr Chancen noch als sein Chef hatte in diesem, dem chrudimer Bezirke, Statthaltereirath Placzek mir 60 Stimmen. Das „Vaterland" hält trotz des ihm ertheilten energischen Dementis seine Nachricht aufrecht, daß in einem Ministerrathe ein c o n s e r v a t i v e s Programm für die innere Politik vereinbart worden sei. „Das Ministerium Lasser, genannt Auersperg," meint das feudale Organ, „wird sicherlich keinen staatsrechtlichen Ausgleich versuchen. Dazu bedarf es eines ganz anderen Jdeenschwunges. Allein was es auf Grund jenes Programms versuchen wird, das ist eine conservative Aera auf verfassungstreuem Boden." Das „Vaterland" beruft sich darauf, daß die Thatsachen diese seine Behauptung bestätigen werden. Uns scheint, daß man das Richtige treffen dürfte, wenn man dieses Futurum in das Präteritum übersetzt. Die „Thatsachen": die ■ laxe Handhabung der consessionellen Gesetze, meint die „N. fr. Pr.", die Conformität in der Nichteinführung der obligatorischen Civilehe in Oesterreich und Ungarn u. s. w., haben es dem „Vaterland" sehr erleichtert, sich seinen mysteriösen Kron> ralh zu erfinden. Die Osficiösen haben nun gut dementieren; das »Vaterland" kann sich leider auf die Thatsachen — und zwar nicht bloS auf die zukünftigen — berufen. „Das Vaterland ist gerettet!" riefen die butifti-schen Organe, nachdem es endlich gelungen war, das Cabinet Bitto-Ghyczy zu stände zu bringen. Allein die alle Miswirthschaft wurde nach wie vor betrieben; der „Pester Lloyd" sieht sich nun infolge der Abstimmung über die Frage des jüdischen Rabbinerseminars zu der Bemerkung veranlaßt: „Es wäre fürwahr hoch an der Zeit, daß der Reichstag auseinandergehe, denn wieder schlägt der Zufall sein Regiment im Hause auf und die ganze Eonstellation droht abermals den Charakter des Unberechenbaren anzunehmen." Im „Pesti Naplo" bespricht Franz Pulszky den bisherigen Gang der Generaldebatte über die Wahlnovelle. Die Magyaren sind nach seinem Geständnisse ein orientalisches Volk, mit Gemeinplätzen gewinnt man das ungarische Parlament, der magyarische Ernst ist doch nur Komödie rc. Selbsterkenntnis ist eine schöne Tugend, leider übt sie bei den Magyaren nur Herr Pulszky. Ausland. Die Friedenshymnen, welche von den Blättern anläßlich der fuldaer BischofS-conferenz angestimmt wurden, sind schnell ver-rauscht. Nun wird mitgetheilt, daß Bischof Martin von Paderborn einer Deputation von Kaplänen erklärt hat, seine Amtsgenossen hätten bei ihrer letzten Versammlung in Fulda beschlossen, den „heiligen Kampf für die Rechte der Kirche unentwegt durchzuführen, ohne auch nur in einem Punkte da« Geringste preiSzugeben." Nichtsdestoweniger hat aber die „Germania" mit ihrer Behauptung, daß von FriedenSpropositionen in Fulda nicht im entferntesten die Rede gewesen sei, gelogen. Ein offi-ciöse« Communiquö im „Fuldaer Kreisblatt" bestätigt die Nachricht, daß die Möglichkeit der Sistierung des Kampfes zwischen Staatsregierung und Hierarchie auf der Tagesordnung der BischofScon-ferenz gestanden habe. Die Möglichkeit des Friedens fei in der Conferenz erörtert worden; die hier« auf bezüglichen Vorschläge sind aber von den heiß« spornigen Prälaten, bei denen dir Majorität war, verworfen worden. Gegenwärtig findet in Versailles die Verhandlung über die Interpellation Lucien Brun's wegen Suspendierung der legitimistischen „Union" statt. Die Regierung bietet begreiflicherweise alles auf, um einer Niederlage zu entgehen. Mac Mahon soll die Absicht haben, eine Botschaft an die Kammer zu richten. Andererseits arbeiten die Agenten der Präsidentschaft an der Reconstituierung der alten conservativen Majorität, doch scheint es, als wenn man bisher die Basis hiesür nicht gefunden hätte. Das Organ der Prinzen von Orleans, da« „Journal de Paris', sucht allerdings eine Annäherung nach rechts, wenn es behauptet, bis 1880 sei weder Monarchie noch Republik möglich und muffe bis dahin die Regierung in den Händen des Marschalls verbleiben. Mit dem „persönlichen Septen-nat" hätten sich die Legitimisten noch vor acht Tagen befriedigt erklärt, heute findet ihr politische« Glaubensbekenntnis in der von ihnen vorbereiteten Tagesordnung Ausdruck, wonach sich die Kammer die entscheidende Stimme bei Interpretation de« Novembergesetzes, somit mit anderen Worten die Proclamierung der definitiven Regierungsform Vorbehalte. Das „Journal de Paris" hat daher nicht Unrecht, wenn es behauptet, die Debatte über die Interpellation Lucien Brun's könne mit der Auflösung der Nationalversammlung enden. Wie übrigens der .Kölnischen Zeitung" au« Paris gemeldet wird, ist man in Mac Mahon-schen Kreisen sehr gcwaltthätig gesinnt, und fällt das Ministerium, so könnte es wohl zu ernsten Ereignissen kommen. In der That soll der Marschall, nach der Sprache der officiösen Blätter zu urtheilen, die Absicht haben, sich der Majorität nicht zu fügen, sondern das jetzige Ministerium, das seine Regierungsgewalt vertheidigt, im Amte zu behalten. Minister Fourtou, dessen Spiritus farniliaris Saint Genest vom „Figaro" ist, soll ganz der Mann dazu sein, um dessen Rath zu be-. folgen und mit Hilfe der Armee den Staatsstreich zu versuchen. Die C a r l i st e n haben in Aragonien eint Schlappe erlitten. Der Angriff, den sie in der Stärke von fünftausend Mann aus die Stadt Teruel unternahmen, wurde mit erheblichen Verlusten zurück« geschlagen. Sie haben sich in der Stadt durch die ihrer Kriegführung eigentümlichen Brandstiftungen ein bleibendes Denkmal gesichert. DaS officietle (artistische Organ „Estandarte Eatolico-Monarquico vom 14. Juni enthält folgenden Tagesbefehl des Generals Lizarraga vom 28. Mai aus Puenta de la Reyna datiert. Derselbe lautet: „Wer den heiligen Namen Gottes, der heiligen Jungfrau oder der Heiligen blasphemifch misbraucht, wird sofort verhaftet und bestraft werden, und zwar beim erstenmale mit dem Schimpfe, daß er innerhalb des Quartiers acht Tage hintereinander zwei Stunden morgens und zwei Stunden nachmittags an einen Pfosten angebunden und ihm ein Knebel angelegt wird; im Wiederholungsfälle wird ihm unnachsichtlich die Zunge durch die Hand des Henkers mit einem glühenden Eisen durchbohrt und er mit Schimpf aus dem Regiment gestoßen werden nach vorhergegangenem Urtheile des Kriegsgerichtes." Dieser Ufas wird als Artikel I de« carlistischen Strafgesetzbuches gekennzeichnet, und war zuerst dem Banditen-Chef Tristany zur Nach« achtung empfohlen, welcher, obwohl in Italien dereinst wegen Raubmordes zum Tode verurtheilt, bekanntlich jetzt in Rom als Schützling de« Vatican« frei umherspaziert. Die jetzt von Lizarraga heim* gesuchten Catalonier können sich auf schlimme« 8{' faßt machen.______________________________________ _ Zur TageSgejchichle. — Die Bedrängung der Giebenbürger Sach' fen durch die Magyaren hat selbst in Hofkreife« unangenehm berührt. Wie der „Frankfurt« Ztz. berichtet wird, war der Kaiser sehr darüber verstt«"^ und da« umsomehr, al« ihm durchaus kein Verfassung«* mäßige« Mittel zu Gebote stand, für die Siebentttrger «injutreten. Als ihm auSeinandergesetzt wurde, daß die ungarische Regierung den Siebenbürgera gegenüber vollständig im Rechte sei, daß ft: wenigsten- nach dem Buchstaben der Verfassung berechtigt sei, so wie sie gelhan, vorzugehen, soll Franz Joseph verdrießlich auSgerusen haben: ,BiS jetzt wüßte ich nicht, daß der Ausgleich mich hindere, meine» treuen Siebenbürgern mein Wort zu halten." — Ein Wunderknabe.) Der nentraer Ghmnafialschüler Jakob Raffmaun, ein vierzehnjähriger, körperlich äußerst zarter Knabe, entwickelt, wie die „N. Tr. Ztg." meldet, eine wahrhaft staunenerregende Geistersähigkeit, namentlich in dem mit Borliebe betriebenen Studium der Mathematik. Die jüngst im Vorlage von Bernhard Tauchnitz in Leipzig erschienenen Köhler'scheu Logarithmentafeln enthielten in ihrer Vorrede die Aufforderung an alle Mathematiker, etwa in denselben ausgefundene Fehler gegen bedeutende Prämierung bekanntzugeben. Obwohl Jakob Raffmann die hiezu festgesetzte Frist versäumt hatte, erklärte sich Dr. jur. Freiherr v. Tauchnitz als Verleger dennoch bereit, ihm bei Angabe und Begründung von Fehler» die Prämie zukomme» lassen zu wollen. Unser begabter Schüler machte sich sofort an die mehrere Bogen starke Arbeit, worin er 518 Fehler bekanntgab, welche sich angeblich in den Logarithmentafeln vorfinde» sollen. Dr. Tauchnitz ließ diese Arbeit vom Professor Dr. BruhnS beurtheilen, welche» sich über die Arbeit höchst lobend auSfprach, jedoch die Einwendung erhob, daß die von Raffmann i» den Proportionallheile» beanständete» Posten nicht als Fehler angesehen werden könne», da e6 ein von den hervorragendsten Herausgeber» von Logarithmentafel» angenommener Brauch ist, die Dreimal» wegzulassen. I. Raffmann gibt sich jedoch mit dieser Auskunft nicht zufrieden und will nnnmehr aus dem Werke selbst Nachweisen, daß die beanständeten Stellen fehlerhaft sind, weil an ander» Stellen derfelbe» Tafel die Decimale» überall aufge uernmen erscheinen. Local- und Proviuzial-Augelegeuhetteu. — (Se. Durchlaucht Hofrath Fürst Metternich) verließ gestern abends Laibach und reiste mittels Postzuges der Kronprinz Rudolfsbahn «ach Linz ab. Am Südbahnhofe fanden sich die Civil, und Militärautoritäten, auch andere HonorcNioren Lai: bachs ein, um Sr. Durchlaucht noch einmal ein herz liches „Lebewohl" zuzurufeu. — (Ernennung.) Der Justizminister hat den Bezirksrichter in Adelsberg August UrbaS zum AandeSgerichtSrathe beim Kreisgerichte in Cilli und den AttScultanten Friedrich Rittet von Binnenthal zum BezirksgerichtSadjuncten in Rann ernannt. — (Auslosung der Geschworene» für die nächste Schwurgericht8petiode.) Be der am heutigen Tage vom k. k. Landesgerichte Laibach in Gegenwart des k. k. LandeSgerichtSpräsiden len Ritter von Luschin, des k. k. Staatsanwaltes Persche, der k. k. LandeSgerichlSrälhe Petto und Freiherrn von Rechbach, des Advvcaien Hettn E. H. Costa als Vertrauensmann, und de« AuScnltanten Schuschek vorgenommenen Verlosung der Haupt «nd Ergänzungsgeschworenen für die nächste am 27sten Juli laufenden Jahres beginnende Schwurgerichts Periode wurden in öffentlicher Sitzung verlost l. Als Hauptgeschworene: Paul Polleggeg. Franz Kauc.ö, Basil Petrikik, Enterich Mayer, Jana; Zunder, Andrea» Millauz, Mühlenbesitzer in Mühlihal August Winkler, Andreas Marinko, Sebastian Rabitfch, Josef Haussen, Franz Sor, Franz Burgar, Peter Lasnik. Anton Mesiar, Johann Dro^il, Spiridio» Pesiiak, Barthelme Schuschek, Jakob Schober, Karl Karioger, Franz Doberlet, Joh. Lenz, Johann Goritschnik, Anton Breutze, Franz Pitrouz, Joses Mayer, Josef Krifper, Alexander Dreo, Josef JaUitfch, Johann Janesch, Andreas Ditlrich von Wippach, Josef Kuschar, Fran diegorscheg, Andreas KneeS von Waitsch, Andreas Dittrich Adelsberg, Anton Burgar von Hruschc, Rubel Naglüsch von Lack. — II. Al« Ergänzung-^rschworrue: Valentin Peßjak, Anton Viüiü, Albert Plauz, Michael Kraschner, Ernst Stöckl, Franz Ferlinz, Anton Kammann, Karl Tauzher, Joses Skofic. — (Erlöschen der Masernepidemie.) Die Masernepidemie in den Ortschaften Polok, Treb-nagorica, Gradiäek, Videm, Gmajaa, Lese, Obergurk, Gurkdorf, Oselca, Mulau, Podbukovje, Lize, Gabrovs^, zgups, Raudol, Mevce und Znojile der OrtSge-meinden Obergurk und Mulau, des SanitätSbezirkeS iittai, ist am 22. Juni d. I. erloschen erklärt worden. ES erkrankten seit dem Beginne der Epidemie am 11. Juni bis zu deren Schluß bei einer Ge« ammtbevölkeruug von 1286 Individuen im ganzen 263 Individuen (10 M., 8 W.. 245 K.), davon genasen 255 (10 M., 7 W., 238 K) und starben (1 W.» 2 K.) Es verblieben somit in Behandlung 5 Kinder. — (Kirchendiebstahl.) Am 4. d. nahm der Pfarrmrßncr in Brezje eine Mannsperson fest, die im Begriffe stand, den in der Kirche befindlichen Opfer« iock mit einer Leimruthe au-zuleeren. Der Uebelthätet wurde an das k. k. Bezirksgericht RadmannSdorf eingeliefert. — (Die kärntner Handelskammer über die lacker Bahn.) Inder Sitzung der kärntner Handels- und Gewerbekammer vom 22sten v. M. theilte der Präsident mit, daß infolge der im i fteichSrath betreff der Fortsetzung der Rudolfsbahn angenommenen Resolution der trieftet Stadtrath de» Beschluß gefaßt hat, eine Denkschrift an das 1)ohe Ministerium zu richten, womit für die Fort-etzung der Rudolfsbahn bis Triest die Linie Triest-Lack-Launsdorf als im größten Interesse des Staates wie des trieftet Handels gelegen empfohlen wird. Andererseits steht aber zu gewärtigen, daß die Regierung im Gegensätze zu jenem Projekte das bet Ptedilbah» zur Vorlage bringt. Die kärntnetifche Handelskammer hat sich in dieser Frage bisher stets auf das mit ben geringsten Opfer» beS Staates Erreichbare, bie Linie Lack-Triest beschränkt unb bie Fortsetzung derselben übet bie Karawanken bet Zukunft überlasten. Da nun dieses Project von einer Seite als geradezu unpraktisch Verdächtigt wird, bie kämt-tierische Handelskammer aber nicht durch selbst vorge-kehrte Erhebungen in die Lage versetzt ist, obigen Vorwurf zu erwidern, so muß sie, um für alle Fälle vorbereitet zu fein, auf baS Lebhafteste wünsche», von einem vorurteilsfreien, in ber Frage ganz unabhängigen, gerade über ben Bau einer Eisenbahn über den Karst »ach Triest sehr erfahrenen und vollkommen vertrauenswürdige» Ingenieur ein ganz fachgemäßes Urtheil über die beiden Projekte zu erfahren. Das Eisenbahn-Eomitö ist in der angenehmen Lage, mit« theilen zu können, daß die obigen Anforderungen ent-fprechenbste Persönlichkeit Herr ReichSrathS-Abgeord» netet Stockerl auf das an ihn gerichtete Ersuchen seine Bereitwilligkeit erklärte, sich der Mission zu unter» ziehen, die Trace selbst zu revidieren unb sein Gutachten barltber zu geben. Man hat sich baher sogleich an bafl Municipium in Triest unb bie Directio» bet Rubolfbahu-Gefellfchaft um bie durch sie vorgekehrten technische» Aufnahme» gewendet und beide ersucht, Herr» ©lockert io Erfüllung feiner Aufgabe aufs Tatkräftigste zu unterstützen. Von beiden Seiten langte» die bestimmteste» Zusicherungen ein unb würben die vorläufig von Herrn Siockert gewünschten Behelfe geboten. Dieser gedenkt im Laufe des Monats Juli die Trace selbst zu begehen. Diese Mitteilung deS Präsidenten wird zur sehr angenehmen Wissenschaft genommen. Oeffentlicher Dank. Ihre Durchlaucht Fürstin Caroline Metternich hat anläßlich ihres Scheidens aus Laibach der hiesige» Kleinkinderbewahranstalt de» Betrag von Zwanzig Gulden gespendet, wofür die Directio» der edle» Geber!» hiemit ben innigsten Dank abstattet. Laibach, 9. Juli 1874. LaibaL. 9. Juli. Gestern herrliches Abendroth, heute heißer Tag, Haufenwolken längs der Alpen, schwacher Südost. Wärme: morgens 6 Uhr + 17-9', nachmittags 2 Uhr 29'3°C. (1973 + 25 8°. 1872 f 26-2«C.) Barometer im Steigen 74081 Millimeter. Das gestrige TageSmittel der Wärme -j- 22'3°, um 3 5° über dem Normale._____________________________________ Lebensmittel Preise in Laibach am 8. Juli 1874. Weizen 7 fl. — kr.; Korn 4 fl. 40 kr.; Gerste 3 fl. 10 kr.; Hiser 3 fl. 20 kr.; Buchweizen 4 fl. 80 kr., Hirse 4 fl. 90 kr., Kukurutz 5 fl. — tr., Erdäpfel 3 fl. 10 lt., Fisolen 6 fl. 80 ft. pr. Metzen; Rindschmalz 52 lt., Schweinfett 42 tr., Speck, frischer, 44 tr., Speck, geselchter, 42 ft. Pt. Pfund; Eier l2/, tr. pr. Stück; Milch 10 tr. pr. Maß; Rindfleisch 30 kr., Kalbfleisch 23 tr., Schweinfleisch 36 tr. pt. Pfunb; Heu 1 fl. 10 tr., Stroh 75 fr. pt. Zentner; hatte» Holz 6 fl. 30 tr., weiches Holz 4 fl. 70 kt. pr. Klafter. tgeüenttafel über die am 11 Juli 1874 ftattfinbenbtn Licitationen. 3. Feilb., Zittnik'sche Realität, Ponikve, BG. Groß-laschiz. — 3. Feilb., Schniderschitz'sche Realität, Malavas, BG. Großlaschiz. «tngesendet. Wichtig für Viele! 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Crt. 300,000, speciell aber «00,000, 100,000, 75,000, 50,000, 40.000, 30,000, «0,000, 15,000, 18.000, 10,000, 8000,0000, 5000, 3000, 152 mal 8000, 360 mal lOOO, 410 mal 500, 17,700 mal HO etc. Die nächste zweite Gewinnziehung dieser grossen, vom Staate garantierten Geld-Verlosung ist amtlich festgestellt und findet schon am 15. und 16. Juli 1874 statt und kostet hierzu 1 viertel Original-Ren.-Los nur fl. 1 75, 1 halbes » ...» 3 k>0, 1 ganzes * » » » » 7-— gegen Einsendung des Betrages. Alle Aufträge werden sofort mit der grössten Sorgfalt ausgefiihrt und erhalt jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Lose selbst in Händen. Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefiigt und nach jeder Ziehung senden wir unsern Interessenten unaufgefordert amtliche Listen. Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompte unter Staatsgarantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Platzen Deutschlands veranlasst werden. Unsei1 Debit ist stets vom Glücke begünstigt und hatten wir erst vor kurzem wiederum unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen 3 mal die ersten Haupttreffer in drei Ziehungen laut officlellen Beweisen erlangt und unseren Interessenten selbst ausbezahlt. Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baldigst direct zu richten an (369 —3) 8. Steindecker & Comp., Bank- und Wechselgeschftft in Hamb arg, Telegramme. Versailles, 8. Juli. Die Nationalversammlung, die Interpellation Bruns berathend, verwarf mit 368 gegen 330 Stimmen ein von Paris beantragtes und vonseite der Regierung angenommenes Amendement. Herzliches Lebewohl! Lt. Jakob an der Save» 7. Juli 1874. Da die Kränklichkeit des Gefertigten nicht zugelaffen bat, bei der Scheidung aus der Stadt Gotlschee von allen geehrten Bürgern und Freunden persönlich Abschied zu nehmen, so erlaubt sich derselbe schriftlich durch diese Zeilen für die an den Tag gelegte Freundschaft Len gebührenden Dank mit einem herzlichen Lebewohl auszusprechen. (402) Ignaz Böhm. Entgegnung. An den Einsender der „Einen Stimme aus dem Publicum" in Nr. 151 des „Tagblatt" vom 7. L. M. stellen wir nachstehende bescheidene Anfragen: Ist es nicht allgemein bekannt, mit was für Mühe und Kosten die Fleischhauer durch ein ganzes Jahr, wo die Viehseuche beinahe im ganzen Kronlande geherrscht hat, das Bieh mit viel übertriebenen Preisen einkaufen mußten, um das Publicum zu befriedigen und sich dabei nicht blos umsonst plagten, sondern noch einen sehr großen Schaden erleiden mußten. Damals waren keine Beschwerden, jetzt aber, wo durch eine ganz kurze Zeit die Viehpreise etwas gefallen sind nnv sich der Fleischhauer für seine erlittenen Verluste nur etwas entschädigen könnte, kommen allerhand Beschwerden, ohne zu bedenken, daß in dieser Zeit das Mastvieh sehr schwer zu bekommen ist und die Preise nur mehr beim Zugvieh gefallen sind. Zudem steht es auch zu befürchten, daß die Viehpreise wieder im Steigen sind, da sich jetzt schon auf einigen Märkten Unterkrains sowie aus dem laibacher Markte sehr viele Fremde, darunter auch wiener Viehhändler, eingefunden haben, die sehr viel Mast- nnd Zugvieh gekauft und die Steigerung der Preise schon beinahe bewirkt haben. Zudem dürste es sowohl dem löbl. Magistrate als auch dem verehrten Publicum allgemein bekannt sein, daß in Laibach noch kein Fleischhauer reich geworden und jeder froh ist, wenn er sich in der Lage befindet, um die bedeutenden Abgaben bestreiten und für seine Existenz halbwegs sorgen zu können. (404) Laibach, am 8. Juli 1874. Im Namen -er Fleischhauer Laibachs. Haupt-Gewinn ev. 360,000 Mark Neue Deutsche Reichs-Währung. Glücks- Anzeige. Die Gewinne garantiert der Staat. Einladung zur Betheiligung an den €rewinn-Chancen der vom Staate Hamburg garantierten grossen Geld - Lotterie, ln welcher über 5 Millionen 800.000 Mark sicher gewonnen werden müssen. Die Gewinne dieser vortheilhaften Geld-Lotterie, welche plangemäss nur 72,700 Lose enthält , sind folgende: nemlich 1 Gewinn event. 360,000 lHark Neue Deutsche Reichswähl', oder 120,000 Tlilr. Pr. Crt., speciell Mark Crt. 200,000,100,000, 75,000, 50.000, 40,000, 2 mal 30.000, 25,000, 3 mal 20.000, 3 mal 15,000,5 mal 12,000, 12 mal 10,000, 11 mal 8000, 11 mal 6000, 29 mal 5000, 4000, 55 mal 3000, 152 mal 2000, 365 mal 1500, 1200 und 1000, 906 mal 500, 300 und 200, 17706 mal 110 und 100, 16535 mal 50, 40, 20, 15, 10 und 5 Mark und kommen solche in wenigen Monaten in 6 Abtheilungen zur Siebern Entscheidung. Die zweite Gewinn-Ziehung ist amtlich auf den 15. und 16. Juli d. J. festgestellt und kostet hierzu die Erneuerung für das ganze Original-Los nur 6 fl. — kr. das halbe dto. nur 3 fl. — kr. das viertel dto. nur 1 fl. 50 kr. und werden diese vom Staate garantierten Original»! ose (keine verbotene Promessen) gegen frankierte Einsendung des Betrages am bequemsten in recommandlertem Brief selbst nach den entferntesten Gegenden von mir versandt. Jeder der Betheiligten erhält von mir neben seinem Original-Lose auch den mit dem Staatswappen versehenen Originalplan gratis und nach stattgehabter Ziehung sofort die amtliche Ziehungsliste unaufgefordert zugesandt. Die Auszahlung und Versendung der Gewinngelder erfolgt von mir direct an die Interessenten prompt und unter strengster Verschwiegenheit. Man wende sich daher mit den Aufträgen vertrauensvoll an (395—2) Samuel Heckscher sen., Hamburg. Bankier und Wechsel-Comptoir in lagetommene Fremde. Am 9. Juli. Botel Stade Wien. Gregori, Reisender, Leipzig. — Guttmann, Landvogt, Reisende, und Blumenthal, Generalinspector, Wien. — Pfeffel, Gutsbesitzer, Kallenfels. — Moboknik, Gewerksbesitzer, Eisnern. — Schleimer, Handelsmann, und Schrafl, Handschuhmacher, Rotenmann. — Hönig-mann, Handlungscommis, Kielen. — Laufet, Privatier, Gottschee. — Kollmann, Reisender, Jglau. — Steiner, Besitzer, Lienz. — Osmo, Besitzer, Triest. Hotel Elefant. Wen sammt Frau, Jagoynere mit Tochter nnd Katharina Natarich, Zara. — Hrowath, Priester, Cervolje. — Ka» liger, Kaufmann, Razovica. — Calletos, Triest. — Hofer, Kaufmann, und Wotz. lavik, Wien. — Marie Körbl mit Familie, Triest. — Dr. Jelko. Reg.-Arzt. Moor.-Marcrgliä, Gerichts-Rath, Fiume. — Petrovii, Gottschee. Hotel Europa. Gras Attems, k. k. Lieutenant, Cilli. — Müller mit Frau, Görz. Haler. Hof. Trautmann, HandelSm., Graz. Haieer von Oester- »elvh. Schimak, Steinbrück. — Slavik und •" >gn- d. Prünurnerations-Einkaäung. Unter der Presse befindet sich: GescMclitß des Landes Krain. Herausgegeben von -A.-u.g-u.st UDimitz, (403-1) k. k. Finanzrath. Eine Geschichte Krains von der Urzeit bis zum Ende der französischen Herrschaft in lliyrien (1813) mit besonderer Berücksichtigung des Kulturlebens zu schreiben, hat der Secretär des historischen Vereines für Kram und seit 1858 Redacteur dessen „Mittheilungen“, Herr k. k. Finanzrath August Dlmitz unternommen. Durch genaue Kenntnis aller loca-lenQuellen, durch jahrelange Opfer von Zeit, Mühe und Geld ist es dem Verfasser gelungen, das Werk zustande zu bringen, bei welchem ihn nur der Wunsch geleitet hat, zu Ruhm und Ehre unserer geliebten Heimat beizutragen. Das ganze Werk wird ca. 30—40 Druckbogen umfassen und in sechs Lieferungen in splendider Ausstattung zum Subscriptionspreise von 1 fl. per Lieferung bis im Herbste d. J. vollständig ausgegeben. (Nach Erscheinen des completen Werkes wird der Ladenpreis auf 9 fl. erhöht.) igo Sutiscriptionen bitten mir $u riditcn: An die Verlagshandlung Ign. v. Klemmayr & Fed. Bamberg. Einladung zur Betheilignng an den Gewinn-Ziehungen der großen, vom Staate Hamburg genehmigten und garantierten Geldverlosung. Der größte Gewinn beträgt im glücklichsten Fall Mk. Crt. 300,000, oder: fl. 210,000. Die Hauptpreise betragen: Mark 200,000, 100,000, 75,000, 50,000, 40,000, 2 ä 30,000, 25,000, 3 ä 20,000, 3 ä 15,000, 5 ä 12,000, 12 ä 10,000 :c. rc. Im ganzen werden durch noch sechs Verlosungen 35,800 Gewinne gezogen, welche planmäßig innerhalb einiger Monate zur Entscheidung kommen. Gegen Einsendung des Betrages versende ich „Dri-ginal-Lose" für die zweite Klaffe, welche amtlich planmätzig festgestellt schon den 15. und 16. Juli 1874 stattfindet, zu folgenden festen Preisen: Ein ganzes Lriginal-Los zu fl. 7. — Ci« halbes Original-LoS fl. 3.50. — Ein viertel Lriginal-LoS fl. 1.75 5. W, unter Zusicherung promptester Bedienung. Jeder Theilnehmer bekommt von mir die mit Dem amtlichen Wappen versehenen Original - Lose selbst tn Händen und garantiert der Staat Hamburg die Gewinne. Der amtliche Originalplan wird jeder Bestellung gratis beigefügt und den Interessenten nach geschehener Ziehung die Gewinngelder nebst amtlicher Liste prompt zugesandt. Durch das Vertrauen, welches sich diese Lose so rasch erworben haben, erwarte ich bedeutende Aufträge, solche werden bis zu den kleinsten Bestellungen selbst nach den entferntesten Gegenden prompt und verschwiegen ausgeführt. Man beliebe sich baldigst nnd direkt z« wenden an Adolf Haas, Staatseffecten-Haudlung in Hamburg. m Für das mir bisher tn so reichem Matze bewiesene Vertrauen sage ich meinen Interessenten den besten Dank. (386—2) Wiener Börse vom 8. In«. * Ar» »««berg m Laita«, Staatsfonds. Sperr. Rente, öft.Pap. bto. dto. «ft. in €iL6. gofe Bon 1854 . . . . 6o(c von 1860, ganze Sole von 1860, Brunft Prämicnsch. ». 1864 Grundentl.-Obl. •lebenbütg. [Ingarn ja. . Aetien. Snglo-Bank.......... fcuUaaltalt . . . . Depositenbank . . . . r»compt-.AnflaIt . . Ittanco • ®anl . . . Handelsbank......... »tattonalbent .... Oesterr. allg. Sani . Oist. »antgeftllf. . . Union • Bank . . . . 8ctcin«6ant......... i»erkehr«bank....... Wfilb.lBebn......... »arl-Lubwig-Bain. . *atf. «lisabeth-Babn. Skais. tftanj-3o(ef*e.. vtaatliah» . . . . Südbahn.............. Geld Ware 70.10 70.20 75.25 75.40 99.50 100.- 110.75 111.— 115 fiC 116.50 132.75 133.25 73 75 74.25 76 50 77.- 151.CO 161.75 886.— >26.25 134.- 135.- 870. - 880.- tS.ÜO 59.7? 73.25 73.75 976.— 977. 53.- 64.- 186.- 188.— 113.85 ns.?: 9.75 10.— 98.50 99.- 142.- 143.- 249.50 X60.- 209 — S0tf.60 197.- 198.- 809.— 310.- 133.60 184. Pfandbriefe. «elb Ware Mg. öst.Bod.-Lredtt. bto. in 33 3 «allen. 6. ÜB Ing. Bod.-irkdltanst. 95.- 86.85 91.10 85.60 95.60 85.76 92.25 85.76 Prlorltäts-Obl. ssran,.gosef«-Bahn . Okst.-Rordweftbahn. Eiebenbürger ktaatSbahn küdb..«kl.,n 600 fft. dto. Bon» 112.80 97.— 79.53 138.50 108.16 221'60 103.80 97.16 »*C— 139.— 108 36 285.50 Lose. Sredit.8 9tuboIffl»8«...... 157.86 12.SO 157.75 18.60 Wechsel (3äJiou.) *ng«6.i00g.f8bb.». yamonrg . * vonbon 10 Pf. 6tctL P--<« 100 Qtaict . 93.40 93.70 54.70 111.65 44.20 93.60 93.60 64.rH 111.70 44.86 Mflnxen. aasr?: 5.31— 8.91 — 1.65 s 105.— 6.38— 8.92» 1.66* 106.15- Telegraphischer Curttrricht am 9. Juli. Papier.«rntr 7010 — Silber-Rente 75 30 — 1860« Staa«s.«nlehm 110 25 - Bankaktien 983 - «Kbit 828'— — London 111-70 — Silber 104 76 — 20-Franc». Stücke 8-92%.____________________________________________ fetilifft und für dir «edactton verantwortlich Ottvmar Bambergs *