für Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. K5 O9« 8a,n8t»3 aon 28. ^„3U8t.________R84^. Eine Fürstin des sechszehnten Jahrhunderts. Historisch. biographische Skizz?. (Fortsetzung.) ^V-nser »Bürger und Buchbinder" zu Grätz findet eine gcheimnißoolle Andeutung des Wirkens der Erzherzogin sowohl in ihrem Geburtstag, als in ihrem Namen. Jener sey auf Maiiä Verkündigung gefallen, auf den Tag, an welchen, man der Menschweidung Christi und der Erlösung aus der Blindheit der Abgötterei gedenkt; dieser, Maria, bedeute im Hebräischen eine Erleuchterin, indem sie sowohl Viele aus der Finsternis des damals herrschenden Irrglaubens zum Licht der katholischen Wahrheit berufen, als durch ihre Kinder die ganze Well erleuchtet habe, selbst aber ihren Zeit-genosseil ein Licht geworden sey. Durch öftere Beichte und wöchentlichen Empfang des Alcarssacramentes sey sie in steter Gemeinschaft mit Gott verblieben, deßwegen um so tüchtiger ge-»vesen, duich weise Räthe Land und Leute vor dem Untergang zu bewahren. Dieß habe sich vornehmlich bei dem bedrohlichen Ausbruch der ungarischen Rebellion im Jahre 1605 gezeigt, wo in Grätz alles zur Flucht sich rüstete. Freundlich und ernstlich waren die Einflußreichen zur Rettung und Beschirmung des Vaterlandes ermahnr worden. Damit der Anblick der Erzherzogin das Volk ermmhige, die Gedanken an Fluchr verscheuche, sey sie taglich ausgefahren, habe deß-w.'gen noch häufiger als sonst die Kranken besucht. Diese Slarkmüthigktic sey auch von ihrem Gemahl anerkannt worden, da er auf dem Todbette seine unmündigen Kinder mit den Worten aufgerichtet hatte: »Ich weiß, daß eure Fiau Mutter im Rathe weise und verständig ist; sie wird hinfort eure Beschützerin seyn. Seyd ihr gehorsam, vertraut ihren Rachen, sie wird euch nichts Unbedachtes sa-gen." Dessen habe sich Jeder überzeugen können, der sie um Hilfe und Trost angeganaeu; denn lange Erfahrung und helle Einsicht hätten ihr die Fähigkeit verliehen, leicht vor.-herzusagen, was aus diesem oder jenem erfolgen werde. Am liebsten habe sie ihren Rath Armen und Bedrängten ertheilt; doch eben so gern auch Räch und Hilfe, worin sie, damit ja der Trost werktyälig herzog umarmte sie hierauf, und der Besuch der lutherischen "Predigt war aufgegeben. Nach Carl's frühzeitigem Ableben nahm Maria unter den Negierungs-Geschäften derjenigen, welche auf daS Kirchenwesen Bezug hatten, am ernstlichsten sich an. Den Rathssitzungen, in welchen dergleichen verhandelt wurde, n'ohnce sie gewöhnlich selbst bei. Allein, weil sowohl ein großer Theil der Landstände, als auch der Stadtrath von Gratz der Neuerung zugethan, auch zu befürchten war, diese möchten die Unterthanen gegen die Regentin aufstiften, mußte sie manches geschehen lassen, was sie lieber verhindert hätte. „Unterdessen," sagt nnsere Schrift, »that sie doch, so viel sie konnte; sie half den Abgefallenen auf, stärkte die Wan.-kelmüchigen, sorgte, daß das Uebel nicht ärger wurde, wenn sie auch Manchem wider ihren Willen durch die Finger sehen und da schweigen mußte, wo sie lieber gesprochen hätte." Sie wurde getröstet, als sie ihren Sohn von gleichem Eifer zur Herstellung der katholischen Kirche beseelt, als Landesherr mit größerer Wirksamkeit ausgestattet sah. .OefterS," sagt der Verfasser ferner, »habe Ferdinand sich verlauten lassen, er wollie lieber sammt Gemahlin und Kindern an dem unbedeutendsten Ort sein Brot erbetteln, selbst eher in Stücke sich hauen lassen, als zugeben, daß Gott oder seiner Kirche Schmach zugefügt werde; ja er wäre bereit, für jeden Glaubensartikel alle Marter, sogar den Tod zu erdulden." (Fortsetzung folgt,) F r a D i a v o l o. Biographische Skizze von C. S. (Fortsetzung.) Eines Abends, als er von Castellamare zurückkehrte, um sich wieder zu seinen Leuten zu begeben, machte er in einer Kneipe sehr trauriger Art Halt. Er trug calabresische Bauernkleidung, ein weiter Mantel bedeckte seine Schultern, Pistolen und Dolche blitzten in seinem Gürtel. Er bestellte ein Abendessen und man führte ihn in ein niedrigeS Gemach, welches nur eiue am Plafond hängende Lampe spärlich er. leuchtete. Kaum hatte er daselbst Platz genommen, als vier Männer verdächtigen Aussehens eintraten und sich an einen Tisch ihm gegenüber sehten. Nach Verlauf einiger Minuten bemerkte er, daß die Menschen ihn neugierig betrachteten und leise mit einander redeten. Dieser Umstand schien ihm nichts Gutes zu bedeuten, und indem er glaubte, daß sie von ihm sprächen, hüllte er sich in leinen Mantel und stellte sich, alS überwältige ihn der Schlaf. Die Conversation wurde nun ungenirter forcgesetzt. Fra Diavolo hörte aus ihren Reden, daß sie Banditen von Profession seyen, welche ihn erkannt hatten und ihn todten wollten, um den auf sein Haupt gesetzten Preis zu erhalten. Einer von ihnen war der Ansicht, sogleich sich seiner zu entledigen und ihm den Garaus zu machen; die Andern jedoch, vorsichtiger, meinten, es sey besser, zu warten, bis er sich im Bette befinde, wo er keine Waffen, noch Mittel zur Vertheidigung habe. Mittlerweile kam der Gast-wirth mit dem Abendessen herein; Fra Diavolo benutzte das Geräusch seines EinttirteS, um auf natürliche Weise zu erwachen. Er soupirte in kurzer Zeit, gab Befehl, daß ihm ein gutes Bett bereitet werde und zog sich bald zurück, um sich der nächtlichen Ruhe zu überlassen. Um Mitternacht kamen die viel Banditen in sein Zimmer, geräuschlos und möglichst leise auftretend. Einer von ihnen trug ein Licht und schritt voran, Alle hatten Dolche in den Händen. Der, welcher das Licht trug, trat herzu, betrachtete ihn aufmerksam und gab den Andern durch Zei-chen zu verstehen, daß er fest schlafe. Bei diesem Siana! traten sie alle mit gezückten Dolchen heran. In diesen, Augenblick sprang Fra Diavolo, welcher sich, wie vorhin, nur gestellt hatte, als schliefe er, ganz angekleidet zum Bette heraus, zielte mit dem Pistol auf den, welcher das Licht trug und zerschmetterte ihm das Gehirn, indem er ausrief! — »Elender! Du glaubst, daß Fra Diavolo sich wie ein Hammel den Hals abschneiden laßt?" Erschreckt durch diesen kräftigen Widerstand, auf welchen sie nicht gerechnet hatten, nahmen die drei übrigen Mörder die Flucht und befanden sich bald außerhalb seines Bereiches. Bei dem Lärm, welchen diese Scene verursachte, lief der Wirth, bleich und eine Lampe tragend, hei bei. — »Ich bin Fra Diavolo," — sagte der Räuber zu ihm — «auf meiuen Kopf ist ein Preis gesetzt. Verkündige Allen, daß ein gleiches Schicksal, wie diesen Elenden, denjenigen trifft, welcher es wagt, Hand an mich zu legen." Nachdem er so gesprochen, verschwand er. — 275 — Ein anderes Mal begegnete er dem Henker von Neapel, welcher zwei Räuber in die kleine Stadt Arm führte, wo sie gehangt werden sollten. Ein starkes Deeachement Ca-rabinierS war vorangezogen, um die Vorbereitungen zu treffen, drei nur bildeten die Escorte der Verurcheilten. Fra Diaoolo griff sie mit fünf der Seinigen an, befreite die Räuber und hängte an ihrer Statt den Henker selbst, gegen welchen er tödtlichen Haß hegte. Die Stadlobrigkei'cen, welche sich wunderten, daß die Erwarteten nicht erschienen, jchickren Leute ab, welche sich erkundigen sollten. Einer der Soldaten der Escorte, welcher dem Kampfe entronnen war, machce sie bald mit der Wahrheit bekannt. So sah man sich genöthigt, dem enttäuschten Volke anzukündigen, daß die Hinrichtung nicht Statt finden könne, weil Henker und Ver-urlheilte fehlten. EineS Tages, als er sich zu Salerno befand, betrat er den Laden eineS Perruqmers in dem Augenblick, wo dieser sich entfernte, um zum Bischof der Stadt zu gehen. Der Pennquier entschuldigte sich bei ihm, das; er sich nothwendig dorthin begeben müsse und bat ihn, seiner baldigen Rückkehr zu warten. Nach einigen Minuten kam ein Hauptmann der CarabinierS und sagte, da er ihn für den Inhaber des Ladens hielt, er möge ihn schnell rasiren. Fra Diavolo, fürchtend, wenn er zaudere, entdeckt zu werden, krampst die Aermel auf, kramt, die BarbierUrensilien ans und schickt sich an, die Operation auszuführen. Schon berührt das Rasir-messer das Kinn des eben Angekommenen, als der Perrii' quier ganz außer Athem in's Zimmer trat und rief: — uCapitän, Capitän, der Räuber, welchen Ihr sucht, befindet sich in der Stadt, man hat ihn gesehen," Bei dieser unerwarteten Entdeckung ist der Capican sehr erfreut und sagt: — »Endlich haben wir ihn!" — «Noch nicht," — erwiederte Fra Diavolo — «denn er hat Euch in oiesem Augenblicke." Der Unglückliche ist, als er dieß hört, mehr todt als lebendig: er wagt nicht zu reden, und schaut mir stumpfem Blick um sich, wie ein Mensch, der den Gnadenstoß erwartet. Diavolo amüsirt sich über seine Todesangst, jede Bewegung, welche er «nichte, vermehrte den Schrecken des Capiräns. Endlich schenkt er ihm das Leben und um ihn außer Stand zu setzen, ihn zu verfolgen, bindet er ihm Hände und Füße. Nachdem dies; geschehcn. wendet er sich zu dem Barbier, der an Händen und Füßen zitterte und keinen Widerstand leistete. Darauf zieht er die Uniform des Capitäns an, besteigt sein Pferd, und entfernt sich im Galopp aus der Stadt. Diese Thaten und noch viele andere außerdem vermehrten täglich den Schrecken, welchen sein Name verbreitete. Dazu kam, daß seit dem Jahre 1805 die neapolitanische Regierung, mit andern Dingen beschäftigt, sich sehr gleichgültig gegen seine Räubereien gezeigt und er fast unumschränkter Gebieter dieses Theils von Italien war. (Schluß folgt,) Brosamen aus der Vergangenheit. Kaiser Rudolph's I. Scharfsinn als Richter. — Wir lesen im »Oesterr. Volksblatte:" Auf dem Reichstage zu Nürnberg klagte ein Kaufmann dem Kaiser Rudel pH !., daß er einem Wirthe, bei dem er Gastherberge gepflogen, einen Sack mit 200 Mark Goldes aufzuheben anvertraute; er habe dasselbe zurückgefordert, jedoch der Wirth laugnete, von ihm etwas zur Aufbewahrung erhalten zu ha-den. Der Kaiser sah wohl ein, daß hier ein schändlicher Betrug obwalte, erachtete j.doch die Ueberführung des Betrie-gers als eine schwierige Sache, da der Kaufmann keine Do-cumeme zu Handen hatte. Einige Tage nach der angebrachten Klage erhielt eine Deputation der Scadc Nürnberg bei dem Kaiser Audienz, und unrer den Gesandten befand sich auch zufälliger Weise der beiriegerische Wirth. Rudolph, im wohlwollenden Gespräche mit den Gesandten begriffen, wandte sich plötzlich mit den Worten zu dem Wirthe: »Du hast wahrlich einen hübschen Hut! wir wollen tauschen, ich gebe dir den meinen dafür," Der Bürger Nürnberg's konnte diese Auszeichnung gar nicht fassen, verneigte sich tief vor seinem Kaiser und Herrn, und bewilligte, wie natürlich, den Tausch sehr gerne. Rudolph gab sogleich dem Gespräche wieder eine anderweitige Wendung, hielt die Gesandten mit freundlichem Gespräche auf, entfernte sich dann einen Augenblick, indem er den eingetauschten Huc des Wirthes mitnahm, und befahl der Deputation, seiner ein wenig zu warten. Im Nebengemache harrte schon ein Bürger Nürnberg's deS Kai-s.rö. Dem gab Nudolph, zum Wahrzeichen des Auftrages, den Hut des Wirthes, und befahl ihm, zu dessen Ehefrau zu gehen und ihr zu sagen, sie solle ihrem Gatten den be« wußten ledernen Sack sogleich durch Ueberbringer dieses Hutes schicken. Die Hausfrau schenkte dem Bürger, wegen des Wahrzeichens, Glauben und übergab dem Boten den verlangten verhängnißvollen Sack. Als der Kaiser in den Audienzsaal wieder zurückkehrte, entließ er huldreichst cie Gesandten mit Ausnahme des Wirthes, den er bei sich behielt. Als sie allein waren, gab der Kaiser dem dienstthuender, Kammer-Herrn einen Wink; dieser entfernte sich und herein trat der Kaufmann, uncer tiefen Bücklingen dem Kaiser seine Klage wiederholend. Der Verklagte schwur jedoch hoch und theuer, daß der Kaufmann bei ihm nichts Verwahrliches hinterlegt habe, und er versucht wäre, nach solchem Begehren ihn für wahnsinnig zu hallen. Indem diese Beiden, vergessend des Kaiseis Gegenwart, ernsthaft mir einander Wortwechsel-ten, ließ Rudolph den Sack mir Gold hereinbringen. Als der Wirth des Geldes ansichtig wurde, verließen ihn Muth und Sprache, und er sank seinem Richter zu Füßen. Der Kaiser aber hieß ihn aufstehen, stellte dem Kaufmann sein Gut zurück, und strafte den Verbrecher mit dem Verluste des Bürgerrechtes und einer gleichen Summe GoldeS zur Vertheilung an Arme. Feuilleton. Oine neue Gntdecknng, — welche der große Pariser Magnetiseur, Baron Dupotet gemacht, hat die wissenschaftliche Welt in Aufruhr gebracht. Diese Entdeckung besteht in einem Spieldinge, das er den »Zauberspiegel" nennt und welches dasselbe seyn soll, was die Professoren der schwarzen Kunst in früheren Zeiten benutzlen. Es ist ein kleines Instrument aus Talk oder einem mattweißen Metalle. Die Wirksamkeit desselben wird dadurch erklärt, daß der Magnetiseur eine eigenthümliche Kraft auf dasselbe übertrage, es in einer besondern Art magnetisch mache. Freilich >virkc der Zal!-berspiegel nur auf »empfängliche" Personen und man hat es bereicS erlebt, daß Manche in die fürchterlichsten Zuckungen 276 verfielen, als sie sich dem Spiegel nur näherten, wahrend andere entsetzt zurückprallten, weil sie verschiedene Scenen aus ihrem frühern Leben :c. zu sehen glaubten. Baron D u-poter erklärt, seine Entdeckung sey ein unberechenbarer Fortschritt und würde zu noch weit wichtigern Enthüllungen führen. Gine armenische Zeitung — gibt die Buchdrucke rei derl'!'. Mechitaristen in Wien heraus. Redacteur derselben ist Lucas Balthasar, Redacteur der in Smyrna erscheinen» den »Morgenröthe des Ararat." Das neue Blatt ist das erste in armenischer Sprache. Es führt den Titel: »Europa." Das Probeblatt ist bereits ausgegeben. Schwefelcither bei Vienen. — Man hat Ver suche gemacht, sagt die »Bohemia", den Schwefeläther bei Bienen anzuwenden, um den Honig leichter aus den Stöcken nehmen zu können. Die Idee dieser Anwendung gehört einem Herrn Defays, Lehrer an der Veterinärschule zu Brüssel, an der cr es zu seinem Vergnügen oel suchte, Hummeln oder Drohnen zu älherisiren, und fand, daß diese Insecttn sehr leicht durch den Schwefeldampf betäubt werden tonnen. Zugleich erinnerte er sich der beträchtlichen Verluste, welche man jährlich in den Bienenstöcken bei der Ausnahme des Honigs an den Schwärmen erleidet, und dachte somit daran, mit welchem Vortheil man sich dabei des Schwefeläthers bedienen könnte. Seither hat man auch in Paris solche Versuche ge-macht. Orgeltasten aus Zlubinglas. — An einer neuen, schönen Orgel hat man statt des Ebenholzes zu den Tasten schönes Rubinglas angewendet, und seitdem haben mehrere grosie Pianoforcebauer angefangen, diesen festen, schönen Stoff auch zu Pianorasten zu benutzen. Ginfius) der Journale auf das öffentliche Ueben. — Napoleon machte einst, indem er sich über den durch Zeitungen geübten Einstuft aufterte, folaende Bemerkung: „Ein Journalist ist ein Rathaeber, ein Regent der Herrscher, ein Beschützer der Völker. Vier feindliche Zeiiu»-gen sind mehr zu fürchien als hunderttausend Bajonnelte. Papierkorb des Amüsanten. Einem längst gefühlten Bedürfnisse abzuhelfen, ist zum Wohle der Menschheit endlich auch ein poetisches Koch' buch erschienen. Wir geben daraus die schöne Arie: »Geröstete Kalbsleber:" (Melodie: Wir sitzen so fröhlich beisammen.) Damit die Begierde der Gäste Nun schütte die Leber zu diesen. Im Anfang nicht werde zu laut. Und säe noch Mehl d'rauf herum Gntschäle geschwind meine Beste. Und wende sie ohne Verdrießen Der Leber des Kalbes die Haut. Mit fleißiger Hand um und um. Zerschneide die Leber in Stücke, Go lässest dieselbe Du braten, So breit und so dünn es kann sey», Nicht hart. dock genugsam; dann thu' Und schneide mit trockenem Blicke Vom Salze nach eia'nem Ncralhe,i Hernach eine Zwiebel sehr fein. Und Essig ein wenig dazu. Jetzt nehme vom Sckmalze, dem Berühre ein Paar Mal Besagtes schönsten. Und richt' auf der Platte es an. Ein Alück, wie ein Hühnerei aros, Dann streu'nock ein wenig zerhacktes Und lasse die Zwiebel gelb rösten Citronengeschäle daran. In der Pfanne glühendem Schoß. Eine Gemeinde in Sch., schreibt die „Bohemia", wollte ihrem Vertreter ihre Dankbarkeit bezeigen und dejchlosz. ihm ein prachtvolles Album zu verehren. Es bildete sich deßhalb ein Comim, dessen Vorstand an den berühmtesten Buchhänd-ler in B. schrieb, er möchte ein solches anfertigen lassen, „koste es, was es wolle." Der Buchhändler traute dem Land- frieden nicht, lies; eine Zeichnung entwerfen und sandte diese mit dem Ueberschlag von 350 Thalern an's Comitö zurück; worauf der Vorstand erwiederte: »Dreihundenfünfzig Thaler seyen denn doch zu viel, aber auf fü n fun dzwanzig wolle sich das Comit6 einlassen." Literatur. »M arburginSteiermark. seine Umgebung. Bewohner und Geschichte.« Dargestellt vo» Dr. Rudolph Gustav Puff. k. k. Professor. II. Bände Gratz, 1847. Druck und Papicr von den Andreas Leykam'schen Erben. Der unermüdliche Tourist und fleißige Topograph, Dr. N> G, Puff. der durch seine vielen geographischen und belletristischen Arbeiten eine besondere llufmerksamkeit verdient, hat im obigen Werke eine Monographie der k. k. Kreisstadt Marburg geliefert, die einen anhaltenden Fleiß »nd viele Vorarbeiten nothwendig machte, und daher auch dem Verfasser zum besonderen Verdienste gereickt, um so mehr, wenn ma» die Gründlichkeit und das Detail derselben näher untersucht. Wir haben mit der Anzeige dieses verdienstvollen Werkes gewar« tet bis auch der zweite Band. der dasselde beschließt, erschienen ist, den wir nun im Laufe dieler Woche erhielten und somit unserer Verpflichtung nachkommen. Erster Band. Nachdem der Herr Verfasser in dcr Einleitung die Beschaffenheit und Natur des Bodens um Marburg, die Bebauung desselben, besonders den Weinbau, dann das Tbier- uno Pflanzenreich besprochen, geht er auf die Beschreibung der Vtadt und der drei Vorstädte, der Burg, der öffentlichen und Privatgebäude und ihrer Schicksale, und zwar Haus für Haus, die Stadt mit 252, die Vorstädte mit 215 Nummer», mit ihren Besitzern, über, worunter viele aus Kärnten sich dort angesiedelt befinden. Der folgende Abschnitt bespricht die schönen Umgebungen M a rb u r g's . und theilt dieselben in zwei Tagwanderunaen ein, deren erstere von der einstigen Veste Obermarburg beginnt, über die Gratzerstraße nach Melling und St. Peter fortgeht, bort über die Dräu setzt, Nogcis, Kölsch berührt und über Hausambacher, Roswein, Windenau, Rothwein, den windischen (Zalvarienberg und Pickern nach Lemdach und von dort nach Marburg zurückführt- — Am zweiten Tage geht die Wanderung nach Maria-Rast, in die öobintz, über die Dräu nach Wildhaus in Gams, über den Merlhuf nach St. Urban, dann über Nosbach in den Vurgwald, oder durch den Wienergvaben über den schnittes ist cine kurze Beschreibung der nördlichen Pacherparthlen beigefügt- Die zweite Abtheilung des ersten Bandes ist ^Marburg's V e-w o h n e r» überschrieben , und gibt im Detail ihre Gesammtzabl (über 5ll()0 Seele»), ihre Beschäftigung, Nahrungsquellen. Gesundheilsverhalt-nisse :c. an. Diesem folgen die Aufzahlung und näliere Bezeichnung der Eivil«. geistlichen und Militärbehörden, der Lehranstalten, Institute, Bezirksgerichte :c. Eine eigene Abtheilung ist den geschichllielü'n Erinnerungen zweier adeligen Familien, eine andere dem bürgerlichen Zunftwesen < eine fernere dem Verkehre und Handelswesen gewidmet, und mit der Besprechung des geselligen Lebens: Theater, Musik und Leseverein, endet der erste Band. Der zweite Vand enthält die Geschichte. Der Herr Verfasser theilt dieselbe in neun Abschnitte ein, und zwar: 1) von der Urzeit bis zur Römerherrsckaft — 15 Jahre vor Ohristi Geburt; 2> von da bis 't?N nach Chr, Geb.; 3) vom Untergange des weströmischen Reiches bis zur Vereinigung der untern Kärntner - Mark mit dcr obern — bis 1N0; tz) von dieser Zeit bis R u d o l p l, von Habsburg — 1278, Entstehung Marburg's; — 5) bis Marimilian l. — 1433; 6) bis Ferdinand II. — 1591; 7' bis Joseph I. — 1705; 8) bis Iosep h II. — 1780. und endlich 9) bis auf unsere Tag? — 1856, und schließt mit dem Zuge der Südeisenbahn, welche in diesem Jahre bis Marburg vollendet wurde und von dort weitergeführt wird- Diese gedrängte Inhalts - Anzeiae sprickt laut von dem besonde, ren Verdienste, welches sich der Herr Verfasser um die Stadt Marburg, wo er seit 1831 Professor am dortigen Gymnasium ist. erworben hat, und für welches diese ihre Anerkennung dadurch beurkundete, daß sie dem Herrn Professor das Eh r e n b ü r g e r r e ch t der Stadt ertheilte, welches er durch eine so umfassende Arbeit redlich verdiente. — Möchte doch mehreren Ortschaften das Glück zu Theil werden, ähnliche Monographien zu e'rhaiten! M. in dcr ,,^'arinthia,» Verleger: Ignaz Alois Edler v. Klein mayr.