Vereinigte Latbacher Zeltung. Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen h. Kleinmayt. Dienstag den 2. Juni 1818. I ,! n l a n d. O e st e r r e i ch. W i e n. ä^eber den ferneren Aufenthalt II. MM. zu l^palalro in Dalmaticu, sind folgende Nachrichten cingelanat: Den , Ü. ?^ai Vorniittags besahen Se. Vojesiat der K.'lser das Militär-Spital S. Nanerio, das Ciri>SpNal E. Lazzaro, d.is Findell^aus, die ?o,f.i ^nl<^ von Diccle-ttans PaUaste, das CvmmunaleGebäudemit den Kerkern , den Dioclctinnischen Tbur,n, t^it neu entdeckten ^oulcrains zum berührlen Ballaste gebörig, und wohnicn cndlicb enn < deklamatorischen Uebung dcr Gymnasial-Schüler bei. Naclm'.Ntags qab,n Se. Vajcstat der Kaiser Zludn'nz für Me, die es dcr!c,ngtcn , und widmeten die übrige Zeit Arbeiten. Abends wurde auf dcm Platze vor den Fenstern d»,'r Wok,'nng Ihrer Majestäten, aus welcden ?Nlerhöchsifc!be zuzuseben geruhten, bei Fackelschein bie ^l>lt-<<^ gegeben. Die Umgebungen waren gedrängt volu Volke ge» füllt, das bei der Erscheinung II. MM. om Fcnstcr in den lautesten Jubel aurbrach. Den l?. Mai wohnten ^lne Majestäten in dcr Dymkjlche dem össunljcheli en ausgezeichneten Dienstleistung und der sich um den Staat erworbenen Verdienste, zum Vicepräsldcntcn bli dem Gubcl-,nnm in Ty« rol und Vorarlberg, und zugleich auch zn?n Beweise dcr allerhöchsten Zufriedenheit zun» geheimen Rathe zn crr.euneu gcrubct. (W. Z.) Ungarn. Pest, vom i5. Mai. Gestern wurde Dfcn und Pest durch ein? ungewöhnliche Erscheinung in Furcht verseht. Am sogenannten Blocköbcrge oder Gerbardsberge «n Ofen batte sich in der Nacht vom l6. o«s den 17. Nai ein Erd, faü ereignet, dcr Anfangs l'b bedentend schien, dciß man ein Erdbeben vcfürcklete, d^s ei, ren großen Theil des ziemlich beträchtlichen Bcrgcs einzustürzen drohete. Allein bald er-/uhr MW, daß lmr e/llÜHe Stücke der hervor «QZin^enErbi ubsr hem Blocksbade, sich durch die bisherigen häufigen Regengüsse losgerissen haben, und auf dreie a» diesem Anhange erbauten Häuser gestürzt sind. Diese kleinen schlechtgebauten Hänserwurden wohl sehr beschädiget, auch einen: Weibe die Füsse zerZ schmettert, und zwei Pferde lodtgedrückt. >^l-le übrigen Unglücksfalle, die man als »vettere Folgen dieses Ereignisses erzählt hatte, be« währten sick bei geilauet er llntersuchung nicht. Auch bat sich dier eNl Dilettanten-Verein, für Musik gebildet, der bereits durck mehrere wohlgelungene Produktionen bewjes, daß Liebe und Geschmack für dieseKunst, so wie auch dte Geschicklickkeit in Ausübunz derselben, kler allgemeiner verbreitet war, als man es-bisder zugestehen wollte. Der reiue Eifer, der alle wirkenden Mitglieder dieses Vereins beseelt, jäßt den beste,.» Erfolg für die weitere Aufnahme dieser schönen Kunst in den hiesigen Gegenden doffen. Ofen. Nachdem Se. k. k. apost. Maj. ausser den bisher in Ungarn bestehenden griez chtsch-katholischen Bist^ümern die Errichtung eines neuen , in Eperies, zu verfügen , un5 hiezu den bisherigen Prünicefins, Domherrn und General Vlcardes iVIun^.ltFLr gr.kath. Z)om-Kapitels, Gregor o. ^nkovic^, zu ernennen schon früher allergnädiqst geruheten, hat derselbe nunmehr in dieser Eigenschaft, als griechisch katholischer Eperiescr Bischof, am is. d. M. , beider bochlöbl. kön. ung. Statthalterei allhier, vor versammeltem Rath, den üblichen Eid abgelegt. Se. k. k. apost. M.!>. geruhetenallergna-, digst den Custos und Domherrn des ilaschan-er Domkapitels Karl v. t^jliei' , — den Vi-ze.Archidiakon und Pfarrer zu M9^)1^, Ignaz v. 6i^8!v')vi^8, — den Professor der Physik, Naturgeschichte und Landwirtdschast im erzbischsftichen Lyceum zu Erlau, Joseph v. 3:i.opt:!2, — und den Professor des Kirchenrechtes eben daselbst, Johann v. Nu schon langst bewundert. ' Der ^Utter Thor,vnldsen arbeitet zu Ro,n an elner kololfalen Büste des Generals Mait-land , General - Gouverneurs der Ionischen Inseln, welcke die Bürger einer Repudllck i» Erz gießen lassen, u>u fte als Zeichen idrec Dankbarfeit ge>)en den General , öffentlich aufzustellen. Canova vcr ertlgl für 'AmcrlkH die Statue des Hrn.. Vasbingt!).',. Zn Lucca ni etn Ge^tz erschienen, welches Ktrchenraudcr zum Tode lu den Flam» men verdammt. Jedoch hat man denjenigen Kirchenraubcr,, der bierzu Veranlassung gegeben, bis jetzt nicht zur Hast bringen köntten. W 3.) Eine ?lbl>al,dlung, welche der Doktor Fos. de Mattbaeis in der ürchäologtschen Gesellschaft zu Rom am ,9.-Februar l^i^i vorgelesen, ist nun bei Vonrli^ daselbst lm Druck erschienen, und führt den T'tel : 3lill' oi'^ln« ll^ nu u^ll Il^n'»»! (l^bec den Ursprung der Nömischeil Zlssern), .36 Setten ln ^., lült ei'lcr lltbographlschen Ta-> fel. Der Verfasser sucht zu beweisen, daß die Römischen ZMenzelcheu sowohl als die alten Etlusklschcn, von den Naqeln und ih-^eu Stellungen derstau»men, welche ebenbe-nanute Nationen in der früdesten Epoche ihrer Vilduxq jäbrl'ch durck Magisiratsper-sonen, Behufs der Zeitrechnung, dle Erstere im Tempel Jupiters, Letztere zu Vnlsiuim» sBoisena der geschichtlichen Kuide nach) im Tempel der Nurtia, ihrer Fortuna, ein» schlagen llcßcn. (W. Z.) D e u t sch l a n d. Madame Eatalani hatte die Ebre, Ih, rer Maj^iät der Äö'liginn von Bayern am 17. Mai zu Nyuiphendurg vorgestellt, und ' aufs hllldrcil,bsic aufgenommen zu werden. Sie wollte sich am 20. in einem Hofkoncerte , und am 25. im Theater vor dem Münchener Publikum hören lassen. (W. Z-) F r a n k i? e i ch. Der Mon'ncur niacht eine königl. Ver« ocdnung von» 6. M^i bekannt, wodurch, in der Absicht, dem Staate gute und gehörig »lntcrsichtete Osnziere des Generalsiabs z»t sichern, und zugleich die Organisation desselben mit dcr dnrch die ^Umstände gebotenen .Oekonomie in allen Zweigen der öffentlichen Einrichtungen zu verbinden, unter Andern festgesetzt wird, daß sammtltche Omziere des Generalstabs, sie mögen bei Armeen oder als 'Adjutanten bct Getieralen angestellt seyn, in Zukunft ein eir.ziais ,^?orps u Uer dem Na, mcn, königliches Generalstads-Korps, ausnza-chcn solle,,. , Nach Privatbriefen war die Untersuchung wegen des. Pistolenschusses Hegen Lord Wellington ihrem Schlüsse nahe; man soll nur zwei Schuldig« entdeckt baben: Mannet, sonst Nicolle genannt, als Urheber, undCantillon als Vollzieher. DleRollc des erstcrn ist wo möglich noch gehässiger , als die des Zweiten. Das Journal des Debats bemerkt als ci. nen in den Jahrbüchern der französischen Bankete Epoche »nackenden Umstand, cs sey unter den zahlreichen freudigen Gastmahlern, zu welchen der Z. Mai Anlaß gegeben, das der Liberalen, aus 3oc» Gedecken-bestehend, gehalten worden, obne daß man einen einzigen Toast ausgebracht, ein cin;igcs Liedcken gesungen bave< Ä3as zu dieser Anomalie wohl 3!nlaß gegeben? «- Das Journal meint: Da alles in Europa vortrefflich gehe so verlören die Herreu ihre Wichtigkeiten, und dies Ge, fübl mache sie düster und klanglos. Uebri« gens hätten sie für 600gegessen und getrunken. Der Verlust des beiligen Grabes zu Jerusalem für die Katholiken wird nun. vn- burch erläutert, daß die gneckMen Cbri« sien ihren Tribut bisher pünktlich ansichtiger sey?: woUen, halten d:e ganze Geschichte des Zwelkampfs blos für eine Folie, um nach der französischen Mystnnationskuust die Wahrbeit zu verbergen. Gurgaud sey eigentlich der vertraute Bote für die europnschei» Freunde, um «ne Unternehmung abzureden, und Rathschlags zu geben. Er habe den Sckiein dcs Beleidigten und des Angebers' angenommeu, um den Gouverneur vou Sn Helena uni) die hiesig? Regierung zn mysti-Nzireu; Balcolube sey blos das unschuldige Opfer seiner frühern Bereitwilligkeit und Vorliebe füc Bonap^rte. Ge»iug, Bo-uaparte soll nnd muß, nach idnen, aus set^ nem Patbmos wieder ans Licht treten,, obgleich Niemand wetsi, wie. Uns scheine«, alle diese Vermuthungen ebeu so gewagt als müssig. ' iA. Z.) Portugall und- Brasilie".. Am Fluße Mncan'iu Brasils" soll eine Deutsch^ Kolonie angelegt, u,id die zn grün, dende (^tadt,zur Ehre der Oesterreichische!» Priilzessinn,Leopoldina genannt werden. Der Sta>nsmin'.ster Graf Los 'Accos ist sebr füc die Sache eingenorumen, und wicd sie un» terstützen. Den Kolonisten sollen, je nach der Stacke ihrer Hamili^.', 5) bis '(" Morgen Laudes unentgeltlich zugetheilt werden» 5W.Z.) Wechsel-Cours iu Wien vom :8. M.^'l Isis. Conv!lU'w!!s!NÜt'ää vou Hundert 2)l n»