Laibachcr Z c i l u ll z, Donnerstag den 2. Oktober. en 31. Aug. war der Abzug der k. k. Truppen aus der Vettrani-schen Höhle bestimmt. Kurz vorher kam der Großvezier auf einer Tschai-ke gefahren, ein Mann mit einem schneeweißen Bart/ beiläufig von 70 Jahren, prächtig gekleidet, einen rothen Turban auf dem Haupte, in «new weißseidenen Kleide, um die. Lenden eine von Gold gestickte Binde , mit einen prachtigem Säbel und Messer versehen, wovon die Scheide von geschlagenem Golde und mit Brillanten befezt war. Als wir uns beurlaubten , ließ er lins durch seinm Dollmetscher sagen : wir sollen gesund und ohne Furcht reisen, er habe solche Vorkehrungen getwifen, daß wir nichts zu furchten hatten. NuN gien-gen wir über den Geiß weg , dn'sthr' Wge, hoch und voll Gesträuch isi, beu Berg hinan; wir konutcn nur einzeln gehen , und brachten, da wir mit der Wallachischen Kompagnie 720 Köpfe ausmachten, 2 Stlindcn zu, ' ehe wir die Höhe erreichten. Mitten auf dem Wege sprang cm Ar« ^ naur auf einen Offizier von Brcchcun-vitle los , und wollte ihm den Degcn rauben; da aber der Offizier feinen Degen festhielt, spannte dtr Arnau-' ^ te sein Gewehr und setzte es dem Oft ^ filier auf die Brust; der Qssu.icr - rief um Hilfe. Sogleich kamen 2 " Türken von oben he welche rauchen wollten , 2> bakspftiffeu reichen. Das Gespräch kam auf den Vorfall, der sich aus dem Geißwcge zugetragen hattt, det Pascha luß sich alles erzählen, und versicherte dann: dieser Arnaute würde fein Ncrgeh^n mit dem Kopse bns-sen ^ weil es bei Lebensstrafe verbotheu sty, irgend einem von uns et-was zn Leide zu thnn." „Als wir eiue Stunde gcruh sich besonders mit Wurmser Husaren löwen-lnaßig, erstere wie letztere haben einige türkische Insignien Pferde und vieles Silbergeschmeide Beute gemacht, sodann sind die Uhlanm vom Kom-mandirenden mit 6 Souvraind'or beschenkt worden. Abens um 5 Uhr bezog wieder das Korps d'Armee ihre Lagerplätze, nachdem sie von 5 Uhr früh ohne einen Bissm Brod zu essen, in Schlachtordnung standen. Die Bleßirten sind übel zugerichtet worden. Unter den feindlicherftits 'Gebliebenen befand sich ein junger Türk von lg bis 14 Jahren, vo» gutem Stande, er führte eine Trupp , an mit einer weißen Fahne. Wahrend der Akzion wurde sein Pferd l niedergeschossen, flugs stieg der junge Alexander vom Pferd/ warf sich zur Erdc, seine Armatur und Kost" barkeiten von sich ; und bat einen Uh^ lanen um Pardon; dieser betrachtete l das junge Blut die längste Zeit, ^ und hatte vielleicht dessen Bitte erhört, wenn nicht ein Wurmser Hu> sar dazu gekommen wär , welcher w?gen eitng','N von seiner Seite" weggeschossenen Kameraden,aufs äußerste erbittert, dem Uhlanen das Mitlcid vergesse» machte, und dem jungen i Türken mit einem Hieb rechts und einen links kreu;weis über denHirN^ schädel den Garaus machte. " Die Nachricht, daß die Festung türkisch Nc>vt in unsern Handen scl), hat sich nicht bcstattigt; daß wir aber Chochu erobert haben / und General Roman;olv dem Großveiier im Nucken marschirt, hat ein Kurier die 'Nachricht den 26. Sept. nach Wien gebräche. Wird"alle Donnerstag auf dem Platz N. 185. in dcr von Kleinmayee schcn Buchhandlung ausgegeben.