?o81nina plsLsns v Avlovini. Nr. 13. Erscheint jeden 1., 10. und 20. 5. (20.) Jahrgang. Organ dcr Gottschecr Lauernpartei. Mezugspreisc: Jugoslawien ganzjährig 25 Diu. halbjährig 12'50 Dm. D.-Oesterreicd: ganzjährig 40 Din, halbjährig 20 — Din. Amerika: r! 50 Dollar. — Einzelne Nummern 1 Dinar. Dienstag, den 1. Mai 1923. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schristleilung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Koi Köttscheaöarä! Har lischnt aback, i bill ei bos schougn: Gäbisch Hot a jeder schein Ammein schö gearn, Et laut ei eier Schprouchä vrtrougn, Schö biä ihr AMmo, schölln dä Kinder a learn. Bir nahmän an andern ihr Schprouchä a net, Rednt schei kindisch öder biä schei belltn, Ouber mscher Sprouchä loußn bir et, Ahö biä bei ihr muß dei inscher a geltn. Gäfollät schie a net mounigen Leutn, Dos geat insch jou gour nisch oun, Bir loußn schä et, bir babn drum schtreitn, Jscht wiel öder beanig a droun. Bis af anascht hont schie inscher dä Aotn Gäbehrät, daß schie af insch nöch ischt kam, Groud bir schölln schä nuä et mear drhaotn? Behrät ei ollä, et laut ei schä nahm! I. Fritz. Gottscheer Gesangverein. Wo man singt, da laß dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder. Dieser Leitsatz war es, der zur Gründung unseres Gesangvereines geführt hat, und wir können heule nach der Grün¬ dung des Vereines mit Genugtuung seststellen, daß der Mahnruf zum Beitritte in unseren Ge¬ sangverein nicht ungehört verhallt ist. Der Pro¬ ponent des neugegründeten Gesangvereines, Herr Dr. Georg Röthel, konnte bei der Eröffnung der am 21. April l. I. stattgehabten Hauptversamm¬ lung eine ansehnliche Schar von Mitgliedern be¬ grüßen, da sich sogleich beim ersten Ausrufe 137 Mitglieder gemeldet hatten. Der Vorsitzende ent¬ warf zunächst ein Bild über die gesanglichen Ver¬ hältnisse in der Stadt Gottschee, insbesondere Don Wien über Holland nach Amerika. Auswandererfreuden und -leiden, geschildert von Konrad Perz', Lehrer, derzeit in Chicago. (Schluß.) Dienstag, 15. August. Sehr schönes Wetter, See sehr mäßig. Hinter dem Schiffe sind sehr viele Wasservögel. Ich schaue stundenlang hinunter in den Wasserwirbel, den die großen Schiffsschrauben machen, durch die das Schiff seine Bewegung erhält. Eine Schiffs- schraube schaut fast so aus wie ein „raggälater Ganzäleischrirar". Mittwoch, 16. August. Heute war es unerträglich heiß. Ich bin schon um halb 2 Uhr nachts aufgestanden, habe mich gewaschen und rasiert. Wir schlafen immer ohne Kleider, ganz nackt, denn es ist zu heiß. Nachmittags sahen wir zwei Walfische. Es war ein herrlicher Anblick, wie sie das Wasser in die über die Leistungen der Sänger in letzter Zeit, wobei er mit Recht hervorhob, daß unser Verein lebensfähig ist und die Ausgabe hat, im Rahmen seiner Statuten fördernd auf unsere gesellschaft¬ lichen Verhältnisse einzuwirken. Über Antrag des Herrn Dr. Hans Arko wurde sohin von der Hauptversammlung einstimmig beschlossen, den Gottscheer Gesangverein zu gründen. Ebenso wurden auch die sohin verlesenen Statuten des Vereines einhellig zur Kenntnis genommen und genehmigt. Zum Punkte Wahl des Ausschusses ergriff Herr Heinrich Barlelme das Wort und beantragte die Wahl nachstehender Herren in den Ausschuß: Obmann Dr. Georg Röthel, Stellvertreter Franz Scheschark, Schriftwarl Adolf Fvrnbacher, Stellvertreter Matthias Rom, Sangwart Dr. Hans Arko, Stellvertreter Josef Barlelme, Säckelwart Adolf Kraus, Stellvertreter Josef Hönigmann, Notenwart Franz Rom, Stellvertreter Leo Loy. Unter Allfälligem beantragte Herr Dr. Hans Arko, die Gesangsproben jeden Donnerstag im Gasthause des Herrn" Lorenz Hönigmann abzu¬ halten, welchem Anträge allseits zugestimmt wurde. Da sich niemand mehr zu Worte meldete, dankte der gewählte Obmann den Mitgliedern für das in die Ausschußmitglieder gesetzte Vertrauen und gab im Namen derselben oie Erklärung ab, den Aufgaben des Vereines gerecht zu werden, worauf er um halb 9 Uhr abends die so gelungene Hauptversammlung schloß. Höhe spritzien; sie haben einen furchtbar großen Rücken. Donnerstag, 17. August. Sehr starker Nebel, wir sehen höchstens 10 bis 20 Meter weit, alle Minuten brüllt das Nebelhorn, dabei ist es fürchterlich heiß. Unsex Kapitän mar infolge des Nebels bezüglich dcr Richtung ganz unsicher geworden, ab und zu maß er die Meerestiefe mit einem Senkblei. An dem unteren Ende desselben war Talg, denn wenn das Senkblei am Meeresboden aufstößt, bleiben Überreste am Talge hängen, aus denen man wich- tige Schlüsse ziehen kann. Auf einmal drehte sich das Schiff so plötzlich, daß ich dachte, wir gehen unter, denn die eine Seite des Schiffes war viel höher als die andere. Wir alle eilten auf die höhere Seite des Schiffes und konnten das erste Leuchtschiff bemerken, das uns die Fahrtrichtung angab. Wir fuhren den ganzen Tag langsam. Freitag, 18. August. Wir kommen dem Hafen immer näher. Zwi- Anschließend an die Hauptversammlung brach¬ ten 30 Sänger, die sich schon längere Zeit im Gesänge geübt hatten, mehrere Gesangschöre unter der abwechselnden Leitung der Herren Dr. Hans Arko und Josef Bartelme zu Gehör. Zündend wirkte bereits der erste Vortrag, das Weinlied „Heda, Wein her!", das in seiner Wucht alle Zuhörer mit sich sortriß. Das zarte Lied „Übers Jahr mein Schatz" nahm die Zuhörerschaft voll¬ ends gefangen und bildete unbedingt den Glanz¬ chor des Abendes. In der Nachfolge reihten sich sodann noch weitere acht Chöre an, die teils heiteren, teils ernsten Inhaltes waren und von den Sängern in exakter Weise vorgetragen worden sind. An den offiziellen Teil schloß sich der ge¬ mütliche Teil an, der durch Chor-, Quartett- und Einzelgesänge ausgefülll worden ist. Schließlich kam auch die tanzlustige Jugend auf ihre Rech¬ nung, die bis zur Sperrstunde die tanzlustigen Beine schwingen konnte. Die gründende Hauptversammlung des Gott- schecr Gesangvereines kann in jeder Hinsicht als gelungen bezeichnet werden und knüpfen wir an die gesellschaftliche Tätigkeit des Vereines die größten Hoffnungen. An dieser Stelle seien alle Sänger nochmals eingeladen, den Verein aktiv zu unterstütze», damit bereits in den heurigen Sommermonaten mit den Vereinsausflügen be¬ gonnen werden kann, ebenso aber auch mit dem Einstudieren von Chören für die Herbstliedertafel. Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben, daß sich gerade unsere deutschen Frauen in den Dienst des Vereines gestellt haben, indem gleich bei der Hauptversammlung 15 Frauen als gründende schen vielen Leuchttürmen fuhren wir vorbei. Als wir in der Mitte des Hafens stehen geblieben waren, stürzten sich acht kleine, aber starke Schiff¬ chen auf uns, drei rechts, drei links und zwei hinten und fingen an zu schieben und zu ziehen. Wir mußten uns fast krankluchen, wie sich die kleinen Kerle („Kanalratzen" nannte sie ein spa߬ hafter Wiener) abmühten. Endlich saßen wir in unserem kleinen Kanal fett. Die erste und zweite Klasse stieg gleich aus, wir mußten warten. Her¬ nach wurden wir in einen kleinen Raum einge¬ sperrt und draußen fing ein Höllenlärm an. Auf allen Seiten begannen Maschinen zu laufen und Rollen zü drehen und sie hoben Waren aus dem Innern des Schiffes in die Höhe. Ich habe arge Kopfschmerzen, da ich immer noch an das Schaukeln des Schiffes gewohnt war. Beim Ein¬ fahren in den Hafen sahen wir auch die „Frei¬ heitsstatue". Eine Jungfrau hält in der Hand eine Fackel. Die Jungfrau ist hohl, im Innern sind Stiegen, aus der Fackel können 42 Menschen stehen, so groß ist sie. Seite 50. Mitglieder mit einem Gründerbeitrage von 100 Dinar beigetreten sind. Wir hoffen, daß dieses schöne Beispiel von Opfermut auch bei unseren übrigen Frauen und Mädchen Nachahmung finden wird. Tatsache gegen Tatsache. Von Dr. Kurt Heinrich. Die Energie, Betonung und Unmißverständ- lichkeit, mit der die höchsten amtlichen Vertreter des deutschen Volkes in den letzten Wochen öffent¬ lich vor aller Welt die unerschütterliche Entschlossen¬ heit verkündet haben, an der zähen Abwehrpolitik gegen die französischen Rhein- und Ruhrangcifse festzuhalten, bis der völkerrechtswidrig besetzte deutsche Boden wieder geräumt ist, sind gerade auch für die Aufklärung des neutralen Ausländers von großer Bedeutung. Denn wieder, wie schon mit nur allzuvielem verhängnisvollen Erfolge im Kriege, sucht die französische Propaganda die öffentliche Weltmeinung dadurch zu verwirren, daß sie die Ruhrbesetzung eben als eine vollendete Tatsache, einen neuen durch die unzweifelhaft vorhandene politische und militärische Macht ge- schaffenen Status quo hinstellt, mit dem Deutsch, land selbst und danach alle andern sich unbedingt abzufinden hätten. Steckt aber erst einmal diese Auffassung in den Köpfen auch der von vornherein gegen Un¬ recht und Gewalttaten keineswegs ganz gleich¬ gültigen Zuschauer, dann hat Frankreich schon halb gewonnenes Spiel; denn die Neigung, in einer Sache zu intervenieren, die man für bereits „vollendet" und unabweisbar anzusehen begonnen hat, ist bei einzelnen Menschen wie bei ganzen Völkern und ihren Regierungen sehr gering. Deshalb also heißt es für uns immer wieder, laut und vernehmlich zu erklären, daß niemand n Deutschland, am allerwenigsten die tapfer lei¬ dende und gegen den „schmachvollen französischen Terror" kämpfende Ruhrbevölkerung, auch pur einen Augenblick daran gedacht hat, noch daran denkt in ihrem passiven Widerstand gegen den Feind nachzulassen und sich mit dem „fait accompli" der Gewalt abzufinden. Nein, dieser deutsche Widerstand, diese ein- mütige deutsche Geschlossenheit und Entschlossen¬ heit ist vielmehr die viel wesentlichere und vor allein dauerhaftere Tatsache, als die von den Franzosen mit Bajonetten und Maschinengewehren künstlich geschaffene. Und weil dem so ist, muß an der deutschen Tatsache die französische Aktion früher oder später zerschellen. Das hatte z. B. die spanische Zeitung „El Sol" durchaus eingesehen, als sie (am 15. Fe¬ bruar) schrieb: „Tatsächlich können die Deutschen über ihre Politik des passiven Widerstandes nur Genugtuung empfinden. In der letzten Zeit er- litt Frankreich erstaunliche Rückschläge. Alle Ver¬ suche der französischen Machthaber, die deutsche Samstag, 19. August. Das war heute eine furchtbare Nacht, die ich nie vergessen werde. Unausstehlich heiß, weil die Ventilatoren außer Betrieb gesetzt wurden, kein Wasser, kein Bier, kein Getränk! Ich bin nach Mitternacht aufgestanden und habe mich auf dem höchsten Verdeck auf eine Bank niedergelegt, die Mücken haben mich aber jämmerlich zugerichtct. Vormittags wurden wir wieder auf ein kleines Schiff gebracht und fuhren zum berüchtigten Kessel¬ garten. Das ist ein großes, vergittertes Gebäude mit vielen Hallen, die durch Drahtgitter getrennt sind. Von einer Halle zur anderen werden wir getrieben. Da untersucht man unseren Paß und unser Visum, dort untersuchen uns einige Dok¬ toren nach den verschiedensten Krankheiten, hier wieder nach Geld, dann wird die Leseprobe ge¬ macht und endlich sagt einer: „Passiert!" Gotlschcer Zeitung — Nr. 13. Einheitsfront zu brechen, haben sich als nutzlos erwiesen. Nein niemand, der objektiv denkt, dürfte es wagen, der Ruhrbevölkerung das Verdienst eines Widerstandes unter wahrhaft harten Be¬ dingungen abzustreilen". Wie kommt es nun, daß dieselbe Zeitung „El Sol" noch nicht vierzehn Tage später einen Bericht aus Berlin veröffentlicht, in dem dieser deutsche Widerstand als schlimmster Fehler ver¬ urteilt wird? „Die Deutschen haben seil dem Kriege nichts gelernt" heißt es da mit einem Mal, und die Mitteilungen Berliner Blätter über die Lage in. dem besetzten Gebiete werden mit geflissentlicher Bosheit mit den Berichten der Obersten Heeresleitung Herbst 1917 verglichen. Hier wird das Wort von der vollendeten „Tat- fache" der Ruhrbesetzung angewendet und es als absurd bezeichnet, an einen Rückzug der Franzosen, ehe sie ihre Ziele erreicht haben, zu glauben. Gewiß auch schon in dem Aussatz vom 15. Februar hatte gestanden: „Wie im Kriege von 1914 sind es auch jetzt nur die Hauplkämpfer, die sich gegenseitig vernichten werden. Aber auch ganz Europa wird unter den Folgen dieser ver¬ rückten Zerstörung der wenigen ihm noch geblie¬ benen Hilfsquellen zu leiden haben". Doch war damals gleich danach die Mahnung zur Inter¬ vention durch einen Dritten ergangen. Noch nicht zwei Wochen später wird dagegen von der deut¬ schen Mentalität als dem „psychologischen Haupt¬ hindernis" sür eine Regelung gt sprachen und dem spanischen Publikum die Aussichtslosigkeit des deutschen Widerstandes suggeriert. Wir möchten an dem guten Willen des spanischen Berichter¬ statters gewiß nicht zweifeln, müssen aber sest- stellen, daß es den Eindruck erwecken muß, daß seine „Objektivität durch irgendwelche französische Einflüsse getrübt erscheinen muß und daß auf jeden Fall seine Darstellung eine moralische Unterstützung der französischen Politik bedeutet. Eine naheliegende Erklärung ist ja gewiß die begreifliche Sorge durch eine unabsehbare Dauer des „Ruhrkrieges" auch die Interessen des übrigen Europa von neuem in schlimmster Weise berührt zu sehen. Man möchte also ein Ende herbeisühren, wenn auch durch deutsche Nachgiebig¬ keit, und begeht in dieser Stimmung die doppelte schwere Ungerechtigkeit, von Deutschland die Preis¬ gabe seiner nationalen Lebensbedingungen um der Ruhe des übrigen Europas wegen zu verlangen und gleichzeitig aus eine solche Kapitulation durch mehr oder minder entstellende Berichte über die Festigkeit und Ausdauer des deutschen Wider¬ standes hinzuarbeiten. Manchmal befinden sich in einem und dem¬ selben ausländischen Berichte sogar frappante Gegensätze, die von einem gewissen Zwiespalt ihrer Verfasser oder der Redaktion zeugen. So wußte der Düsseldorfer Vertreter der im allge¬ meinen keineswegs deutschfeindlichen „Man- Nun dachten wir: „Endlich frei!", aber da erwifcht uns einer und heftet uns einen Zettel mit einer großen Nummer an die Brust. Per¬ sonen, die die gleiche Nummer haben, müssen zusammen bleiben und auf ihren Zug warten. Jetzt konnten wir endlich Wasser trinken, wir haben es auch gründlich getan. Dann kam ein Mann mit einer Tafel mit Nr. 5 und jeder, der diese Nummer auf seinem Zettel hatte, folgte ihm. Um 7 Uhr abends fuhren wir von New-Jork ab. Im Waggon erschien ein Mann und warf unverhofft jedem ein Stück Chokoladc in den Schoß. Wir alle waren froh und dachten, der Mann ist sicher von der Schiffahrtsgesellschaft. Plötzlich kam er wieder, jetzt aber um Geld! Na, diese Gesichter! Wir Grünhorns — so werden frisch Eingewanderte betitelt — wurden also auf echt amerikanische Weise gerupft. Nun, Jahrgang V. chester Guardian" (19. März) von einem angeb¬ lichen Abbröckeln der deutschen Einheitsfront im Ruhrgebiet zu melden, um dann aber bezeichnender- weise forizusuhren: Noch ist keine Aussicht, daß die Deutschen sich unterwerfen. Es kann noch zu Chaos und Blutvergießen kommen, ehe von Unterwerfung die Rede sein kann. Das wenigstens Hal der passive Widerstand der Deutschen erreicht, daß alle die hochfliegenden französischen Träume von einer rheinischen Republik oder einem Puffer¬ staat zerstoben sind. Alle die supperklugen Vor¬ schläge des Herrn Darinc, die noch vor zwei Monaten als diskutierbar erschienen, werden jetzt als ganz oberflächlich und töricht erkannt. Zwei Monate ziviler und militärischer Besetzung haben gezeigt, daß es unmöglich ist, auch nur in einem Hotel den Betrieb gegen den Willen eines ent¬ schlossenen Volkes fortzuführen. Der Gedanke, daß Franzosen und Belgier das Ruhr- und Rhein- gebiet beherrschen könnten, ist jetzt völlig phan¬ tastisch geworden". Wie kommt es, fragen wir auch hier, daß'derselbe Mann, der dieses völlige Scheitern der französischen Annexionspolitik ver¬ kündet, seinem Publikum von einem Abbröckeln des deutschen Widerstandes an der Ruhr zu sprechen wagt? Will auch er den Franzosen gol¬ dene Brücken bauen helfen? Will er den Ge¬ danken an Deuifchlands moralische Wiedergeburt nicht zu stark werden lassen? Gleichviel, uns bleibt die Pflicht, die Welt von der Tatsache unseres unerschütterlichen Widerstandes zu überzeugen. Politische Rundschau. Inland. Intervention der Abgeordneten Dr. Wenner und Schauer. Die Abgeordneten Dr. Wilhelm Neuner und Franz Schauer Machen im Innenministerium vor, wo sie in Abwesenheit des Jnnenrninisters von dessen Gehilfen empfangen wurden. Abgeordneter Dr. Neuner brachte einige Fälle aus seinem Wahl¬ kreis zur Sprache, in denen Angehörige der Deut¬ schen Partei nachträglich von untergeordneten Or¬ ganen schikaniert wurden, weil sie bei den Wahlen sür die deutsche Lifte gestimmt hatten. Abgeordneter Schauer machte von einigen bedauerlichen Vor¬ kommnissen in Marburg Mitteilung und besprach auch den Zwischenfall in Windisch-Feistritz, wo bekanntlich gegen die deutschen Bürger vollkommen ungerechtfertigt ungeheuerliche Anschuldigungen er¬ hoben wurden. Beiden Abgeordneten wurde die Zusicherung gemacht, daß das Innenministerium in jedem konkreten Falle einschreiten und die friedlichen Deutschen Staatsbürger vor Ungesetz, lichkeiten schützen werde. Die Schwierigkeiten der Wegierungsbildung. Wie gewöhnlich, spielen auch in der gegen¬ wärtigen Krise die Mililärkreise eine entscheidende Rolle. Wie man erfährt, unterstützen sie die De- das nächstem»! ließ ich mir erst zu kosten geben, dann jagte ich ihn davon. Die amerikanischen Eisenbahnen fahren sehr schnell, die Waggons (12 Räder) sind sehr lang, die Lokomotiven haben 20 Räder und darüber. Das Land ist eben, wir sahen viele Fabriken und überall Löcher, Hügel und Gräben, die uns zeigen, daß das Land von Abenteurern durchsucht wurde und noch wird. Endlich erreichte ich das Ziel meiner Sehn¬ sucht. Als ich die vielen Tausende Automobils sah, mußte ich unwillkürlich an jenen Landsmann denken, der einst — es war noch vor dem großen Kriege — nach Ljubljana gefahren war und zu Hause erzählte: „Jau, Alte, Amino, Pruäder, Schbester! Freinla und Päkonntä! Bouäs hon i gäschachn: Bagnä ouhnin Rösch, ouhnin Teitschl, ouhnin Zurä, lei ahö fouhrnt schei af dr Stroußn ahin." Jahrgang V. Gottscheer Zeitung — Nr. 13. Seite 51. mokcatcn, weil sie von ihnen eine Regierung er starken Hand erwarten, welche gegen Kroaten un Slowenen auftreten und die Reihen der Revisto- nisten dezumereu würde. Diese Kreye rechnen damit, daß, wenn ein- solche Regierung d,e Wahlen durchsühren würde, in das neue Parlament nur 30 bis 50 Revisionisten kämen, alle anderen Ab¬ geordneten aber Zentralisten wären. Als Vor¬ bild gilt ihnen Bratianu, der, trotzdem er nur 10 Abgeordnete hinter sich halte, mit der Wahl- regierung betraut wurde. Diese Militärkreise sind gegenwärtig das größte Hindernis für die Bil- düng einer rein radikalen Regierung. Aktion der Slowenischen Kolkspartei gegen / die nationalistische Jugend. Wie bekannt, veranstaltete in der letzten Zeit die nationalistische Jugend (Orjuna) in Slowenien viele Ausschreitungen. Wegen dieser Angelegenheit begaben sich am 24. April zwei Abgeordnete des klerikalen Klubs zum Innenminister Vujiäiä und verlangten von ihm, er solle sich erklären, wel¬ chen Standpunkt die Regierung gegenüber diesen terroristischen Umtrieben einnehme. Minister Vu- jiLiL erwiderte, daß die nationalistische Jugend den Rechtszustand ini Staate einreiße und Anar¬ chie einsühren wolle. Weiteres erklärte der Mi¬ nister, die nationalistische Jugend sei „eine ge¬ wöhnliche Räuberbande" und er werde gegen sie auch als solche einschreiten. Die beiden Abgeord¬ neten machten den Minister darauf aufmerksam, daß sie im Falle, als die Regierung nicht gründliche Abhilfe schaffe, die Anhänger ihrer Partei orga¬ nisieren werden, uin den Umtrieben der nationa¬ listischen Jugend entgegenzuarbeiten, damit auch in unserem Staate eine solche Ordnung zustande- gebracht werde, wie eine solche in allen Staaten herrsche. Ausland. Die Wahlen in Bulgarien. Die Wahlen zur Sobranje haben am 24. April stattgefunden. Die Regierung hat einen ge¬ waltigen Sieg zu verzeichnen. Von 246 Man¬ daten hat bisher die Regierungspartei mehr als 200 inne. Die Oppositionsparteien und die Kom¬ munisten sind selbst in der Hauptstudt in der Minderheit geblieben. Die Unruhen in Aumänien. Schon seit Monaten steht Bukarest eigentlich unter Waffen. Die Hauptverkehrszentren sind fortgesetzt in Manöverlager umgewandelt. Massen¬ kundgebungen lösen einander ab. Große Menschen¬ gruppen stehen in Gegnerschaft zu den Soldaten und die Leidenschaften züngeln. Dazu kommen die schweren Studentenausschreitungen, Skandal¬ szenen, Belästigungen in allen öffentlichen Lokalen, Ereignisse, unter denen alle leiden, auch Auslän¬ der, die in Bukarest sind. In Jassy stehen Po¬ lizei und Militär in Permanenzdienst. Die Gar¬ nison mußte verstärkt werden, da es hieß, daß Bauerntrupps gegen Jassy vorrücken. In Klau¬ senburg und Kronstadt sind Ausschreitungen aus der Tagesordnung und auch in Czernowitz herrscht nicht Ruhe. Der Kreuzzug gegen Sowjetrußland. Der belgische Kardinal Mercier (bekannt durch seine deutschfeindliche Tätigkeit während des Krieges) hat in der New-Iorker „Columbia" einen Brief veröffentlicht, in dem er den Völkerbund zu einem internationalen Kreuzzug gegen Sowjetrußland auffordert, damit die Barbarei vernichtet und die Zivilisation gerettet werde. An unsere geschätzten Leser im Aus¬ lände, namentlich in Amerika. Da sehr viele unserer gesch. Leser im Aus¬ lande, besonders in Amerika, die Bezugsgebühr für das Jahr 1922 noch nicht entrichtet haben, mit der Zahlung für das laufende Jahr 1923 aber die meisten noch im Rückstände sind, stellen wir an dieselben die höfliche Bitte, uns ehestens den entfallenden Betrag zu überweisen, widrigens ihnen mit 1. Juli unser Blatt nicht mehr zuge- sendet wird/ Dir Kerwaltung. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Druckfeh lerberichtiguug.) In der vorigen Nummer unseres Blattes soll es im ersten Absätze des Feuilletons statt 31. August richtig 31. Juli heißen. — (Für Aufschriften in nicht: tali c- nischer Sprache) hat die römische Regierung eine Besteuerung ungeordnet, die viermal höher ist als die Steuer für italienische Aufschriften. Infolge der Erbitterung, die diese Verordnung unter der deutschen und slawischen Bevölkerung der neu angegliederten Gebiete hervorrief, hat die Regierung ihre Verfügung dahin ausgelegt, daß sich diese Bestimmung bloß auf das alte Staats¬ gebiet beziehe, wo außer der italienischen keine andere Sprache landesüblich ist. In den neuen Gebieten ist also die Besteuerung für alle Auf¬ schriften gleich, mögen sie italienisch, deutsch oder slawisch sein. Man sieht also, Mussolini und seine faschistische Regierung ist in sprachlicher Hin- sicht viel duldsamer als manche andere Staaten, die sich mit Stolz demokratisch nennen und es noch zu keinem Mussolini gebracht haben. Gc- wisse nationale Minderheiten wären übrigens zufrieden, wenn sie für Aufschriften in einer zweiten oder dritten Sprache eine vierfache Taxe bezahlen könnten, wenn sie nur überhaupt solche Anschriften anbringen dürften. — (Ost und Süd.) Diese vorzügliche illu¬ strierte Wochenschrift der Münchner neuesten Nach¬ richten für das Ausland hat in Nr. 16 vom 19. April folgenden Inhalt: Das Zeitalter der Chemie, seine Aufgaben und seine Leistungen. Ruhrchronik. Der Protest gegen den Essener Mord. Zuhause wie an der Ruhr. Die große Selbst¬ täuschung (französische Berichte und Presseurteile). Albaniens Entwicklung (zwei Bilder). Ost und Süd marschiert. Nachrichten aus Rumänien. Treues Zusammenhalten der Ausländsdeutschen. Oswald Spengler über Zukunftsaussichten. Der neue deutsche Gesandte in Budapest. Politik der Woche. Danzigs Handel und Industrie im Jahre 1922. Regelung der Südbahnsrage. Deutsche Not (Die Indexziffer). Die Industrialisierung Ungarns. Die stärkste Panzertür Europas (eine Abbildung). Elektrischer Parkettbohner (eine Ab- bildung). Märkte und Börsen. Das Gemeinde¬ kind, Erzählung von Marie von Ebner-Eschen- bach (Fortsetzung). Abbildungen: Alchimistenküche. Bilder von Rhein und Ruhr (Der Schauplatz des Verbrechens, die Todesopfer, öffentliche Falsch¬ meldung der Verbrecher). Die Räuber arr der Ruhr (Aus der Münchner Jugend). Wemöka Loka. (Viehmarkt.) Am 5. Mai wird hier ein Viehmarkt abgehalten. Dieser Markt war bisher stets sehr gut besucht. Hoffent¬ lich werden sich auch Heuer viele Käufer und Verkäufer bei uns einfinden. — (Es hat gewirkt.) Wir erhielten nach¬ stehendes Schreiben, das wir unverändert wieder¬ geben: Geehrte Schriftleitung! In der Nr. 11 der Gottscheer Zeitung vom 10. April habe ich die Notiz „Zur Beherzigung" gelesen, die mich ermutigt hat, diese Zeilen an die Gottscheer Zei¬ tung zu schicken. Wir haben in Nemška Loka (früher hieß unser Dorf Unterdeutschau oder auf gottscheerisch dä Age) seit Weihnachten keinen Lehrer mehr. Auch früher hatten wir nur halbe Schule, Vormittag für die deutschen und Nach¬ mittag für die slowenischen Kinder. Die slowe¬ nische Schule war nur von sechs Kindern besucht. Seit vier Monaten ist unsere Schule gesperrt. Wir sind früher auch nicht gerne in die Schule gegangen, weil der Herr Lehrer die Kinder ge¬ schlagen hat. Meinen Bruder, der zwei Jahre jünger ist als ich, hat er einmal blutig geschlagen und auch andere Kinder, so daß ost die ganze Klasse geschrien und geweint hat. Wir möchten doch wieder mit Freuden in die Schule gehen, wenn nur bald wieder ein Lehrer zu uns kommen möchte. Ich werde im August 14 Jahre alt und möchte nun gerne ein Handwerk lernen, am lieb¬ sten Tischler, aber mein Vater kann keinen Meister finden, welcher mich ausnehmen würde. Vielleicht wird ein Meister, der einen Lehrjungen braucht, diese Zeilen lesen und er kann meine Adresse bei dieser Zeitung erfahren. (Anm. d. Schriftleitung: Hoffentlich wird sich für diesen aufgeweckten, un¬ erschrockenen Knaben bald ein tüchtiger Meister finden. Die Adresse kann bei uns eingeholt werden). Dol. Wriga. (Eheschließung.) Montag den 9. April wurde in der hiesigen Filialkirche Herr Josef Wittreich, Besitzer in Hinterberg, mit Frau Maria Stampfel, Besitzerin in Tiefenbach, getraut. Viel Glück I KoLevska Keka. (Die Amts st und en) des Spar- und Darlehenskassenvereines finden ab 1. Mai an Sonntagen von 8 bis 10 Uhr vormittags, an Donnerstagen von 1 bis 3 Uhr nachmittags statt. Borovec. (Orgelbau.) Unserer Kirchenorgel wurden in der Kriegszeit die zinnernen Pfeifen an der Vorderfront vollzählig abgenommen. Das schöne Kunstwerk sah nun längere Zeit wie aus¬ geplündert aus. Vergangene Woche wurde endlich das Fehlende wieder vollends ersetzt und die ganze Orgel samt Blasbalg einer gründlichen Reparatur unterzogen. Diese kunstvolle Arbeit be¬ sorgte die bestbekannte Firma Josef Brandl in Marburg in ausgezeichneter Weise. Die zwei entsandten Orgelbauer arbeiteten mit großer Fach¬ kenntnis und mit bewunderungswürdigem Eifer, nicht nur bei Tage, sondern sogar bei der Nacht. Obgenannte Firma kann daher allen Pfarrge¬ meinden bestens empfohlen werden. — Für das Zustandekommen dieser Orgelreparatur sind wir vor allem auch den edlen Spendern zu großem Verzinst Lpsrein- lagen mit unct raliit ciie Invali¬ den- u. Kentensteuer »us eigenem. gsvväbrt Knerlile unter kulanteste» Leäingungen, übernimmt Lpsneinlsgen ebne 2in,vertust uuä rabit sie über Verlangen sofort aus, übernimmt ILinIsgSN gegen KÜNkligUNg, gegen böbere Verzinsung, übernimmt Tvkevlc, 8an!lsnwviisungen USV. 2ur Einlösung, kautt Vslulen aUer 8taaten, besou- ä»rs üollsz» ru äen böobsten Lageskursen. Seite 52. Gottscheer Zeitung — Nr. 13. Jahrgang V. Danke verpflichtet. Es sei insbesondere Herrn Peter Kösel, Hotelier in Bakersfild, Amerika, der zu diesem Zwecke 100 Dollar gespendet hat, im Namen der ganzen Pfarrgemeinde der herz¬ lichste Dank dargebracht. Herr.Kösel stammt aus Eben 2 und zeigte sich stets als ein treuer Sohn seiner alten Heimat, indem er nicht nur für ge¬ meinnützige Zwecke, sondern auch für Einzelpe» soneu ein warmes Herz bekundete. — (Feuerwehr.) Unsere Feuerwehr erhielt aus New Jork zwei Spenden. Die erste Liste trägt die Namen: Lena Osterman« aus Jnlauf 5, Karl Klenzmann, Josef und Kati Stravitsch mit je 2 Dollar, die zweite Liste: Maria Peitler aus Eben 9, Leni Peitler und Gere Poje aus Mo¬ robitz 5 mit je 1 Dollar. Der Wehrausschuß spricht den edlen Spendern den herzlichsten Dank aus! — — (Straßenbau.) Der Straßenbau zwi¬ schen Morobitz-Rieg wurde wieder in Angriff genommen. Die Arbeiten gehen sehr rasch weiter. Bei günstiger Witterung und baldigem Eintreffen- der bestellten Durchflußröhren wird die Strecke bis zum Plöscher Bild in vierzehn Tagen fertig, gestellt. Stalcerji. (Ehrenmitglied.) Die hiesige Feuerwehr hat in ihrer letzten Versammlung Herrn August Venchiarutli, Stein'metzmeister und Besitzer in Stalzern 40, für sein aufopferndes und uneigennütziges Wirken als ihr erstes Ehren¬ mitglied ernannt. Möge unser Herr „Meister" noch viele Jahre unser Vorbild bleiben und manch frohe Stunde unter uns verbringen. Livold. (Unsere Gemeindejagd) wird mn 17. Mai um 9 Uhr vormittags bei der Be- zirkshauptmannschast Koöevje, wo auch die Pacht¬ bedingungen eingesehen werden können, an den Meistbietenden abgegeben werden. Interessenten aus Stadt und Land werden auf dieses sehr er- giebige Jagdrevier besonders ausmerksam gemacht. In den letzten fünf Jahren betrug der jährliche Pachtschilling bloß 375 Din. Werdreng. (W a h l.) Kürzlich fansi die Wahl des Ortsverwaltungsausschusses statt, in welcher die Herren Besitzer Michael Lackner jun. zum Ortsvorsteher, Josef Lackner, Johann Lackner und als Ersatz Karl Schuster, Matth. Jonke, sen. und Jakob Janesch gewählt wurden. — (Unsere Glocken.) Seit dem Jahre 1917, als auch zwei Glocken unserer Dorfkirche dem Weltkriege zum Opfer sielen, vermissen wir das früher so schön klingende Geläute. Eine Glocke blieb noch zurück, welche ihren Dienst, so gut sie es kann, versieht. Durch die Anregung und das Bemühen des für das allgemeine Wohl stets in uneigennütziger Weise wirkenden Land¬ wirtes, des Herrn Karl Schuster, werden wir uns recht bald wieder an dem schönen Dreierge¬ läute erfreuen können. Zu Neujahr wurde die Anschaffung von zwei Glocken beschlossen und gleich bei der Aßlinger Gießerei angeschafft. — (Spende aus Amerika.) Herr John Bauer aus Verdreng 11, derzeit in Toledo, Ame¬ rika, hat dort zu Gunsten unserer Glocken eine Sammlung vorgenommen und uns den Betrag von 1900 Din geschickt. Dazu haben gespendet: John Bauer 5 Dollar, Flori Tscherne geb. Bauer, G. Wetli, Elisabeth Eppich je 2 Dollar, Marg. Höfferle, Frank Tscherne, John Tscherne, Aug. Stalzer, Josef Turk, Josef Pfeiffer, Josef Stiene, Joses Bachmajer, Frank Pfeiffer, Josef Hutter je 1 Dollar und Fobp Pizza 50 Cent. — Frau Maria Kapsch aus O. Pockstein, derzeit in Ala- meda, Amerika, leitete dort eine Sammlung ein und sandle uns 2673 Dinar. Dazu haben bei¬ getragen : Frau Maria Kapsch 6'50 Dollar, Marg. Lchemiifch 6 Dollar, Joh. und Magd. Kump, Maria Verderber, Michael Verderber je 3 Dollar, Frank Kapsch, Karl Verderber, Kath. Koschitsch geb. Schemiisch, Josefa Walli geb. Schemirfch je 1 Dollar. Wozekz. (V i e h m a rk t ) Der am 25. April hier abgehaltene Viehmarki war reich beschickt. Nachdem sich auch sehr viele Käufer ciirgefunden halten, wurde nahezu alles ausgelriebene Vieh zu hohen Preisen abgesetzt. ZLrooklyn. (Todesfall.) Am 16. März starb hier Herr Matthias Schleimer aus Nesseltal 38. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. — Herausgeber und Verleger „Gottscheer Bauernvärtei". Ruchdruckerei Joiei Pavlicek in Gottschee Zur Erinnerung. Mit schmerzerfülltem, wehmütigem Herzen gedenken wir heute des Todestages unserer lieben Tochter Sophie Lackner welche heute vor einem Jahre, am 1. Mai 1922, in Chicago gestorben ist. Gute Nacht, ihr lieben Eltern, Gute Nacht, ihr Lieben mein; Frühe mußt' ich von euch scheiden, Durst' nicht länger bei euch sein. Schön ist es bei euch gewesen, Ach, ihr wart so lieb, so gut; Hab' so oft an Eurem Herzen Und auf Eurem Arm geruht. Nun hat uns der Tod geschieden, Doch, ihr dürst nicht traurig sein, Denn ich hab' nun Freud' und Frieden, Bin bei meinem Gott daheim. Weinet nicht, ihr meine Lieben, Hier im Himmel ist's so schön, Hier, wo alles Leid zu Ende, Werden wir uns wiedcrseh'n. Ruhe sanft! Gewidmet von deinen tielbetrübten Eltern Josef und Josefa -Lackner. Ein talentierter Lekrzunge der daheim Kost und Wohnung hat, wird sofort aus¬ genommen bei Fritz Schauer, Kleidermacher in Gottschee Nr. 20 (neben der Glashandlung Engele). Woline und Karmonium (zwei Spiele, acht Register, viereinhalb Oktaven) hat preiswert abzugeben H. Windisch, Katzendorf 4. Gin starker Einspänner mit Eisenachsen, frisch gestrichen, ist zu verkaufen. Anzu¬ fragen bei Adolf Petschauer in Obermösel 59. Eine Scheuer geeignet in ein Haus umzubauen, an der Straße in Römergrund bei Graflinden, ist zu verkaufen. Anzufragen bei Ferdinand Schleimer in Niedermösel 36. VE" Kute Me IM 8sld8t! "WT Ein Besuch genügt und Sie werden überzeugt sein, daß Sie in unserem Geschäfte .Lum früheren Konsum' nur wirklich erstklassige Ware kaufen. Sie finden bei uns stets ein gut sortiertes Lager von sämtlichen Manufak¬ tur-, Kolonial- und Spezerciwaren, Wehl, Kafer und prima Schweinefett. Sämtliches Zugehör für Schneider und Näherinnen. Schuhe und Wäsche heimischer Er¬ zeugung zu Konkurrenzpreisen. Hier wird auch ein Lehrjunge sofort ausgenommen. Aienenschwärme ab 15. Mai und eine Konigschleuder verkaufen Hauff und Lackner, Kočevje. 2—1 " kkrenerklärung. « Ich endesgeferügter Matthias Schleimer, Besitzer in Lienfeld 13, habe vor einigen Monaten meinen Schwieger¬ vater Herrn Alois Wolf aus Lienfeld 27 in Gast- und Privathäusern vor mehreren Leuten dadurch beleidigt, daß ich ihn nicht nur beschunpst, sondern auch einen Verbrecher genannt habe. Ich erkläre nun hieimt öffent¬ lich, daß alle meine vorgebrachlen Beschuldigungen jed¬ weder Grundlage entbehren und daß ich gar keinen Grund habe, an der Ehre des Herrn Wolf zu zweifeln. Ich bitte daher Herrn Alois Wolf wegen meiner un¬ berechtigten Anschuldigungen um Verzeihung und danke ihm, daß er von einer gerichtlichen Verfolgung Abstand genommen hat, und zahle alle Unkosten, welche bei dieser Ehrenbeleidigung entstanden sind. Lienfeld, am 23. April 1923. W. Schleimer. Wehhatter zu acht Kühen mit guter Bezahlung und Kost wird aus¬ genommen bei Franz Tschinkel, Kaufmann in Kočevje. Sie kaufen gut /. wenn Sie Ihren Bedarf an Weizenmehl, Maismehl, Polenta, Kleie, Zucker, Kaffee, Reis, Oel und sonstige Spezereiartikel sowie Herren- und Damenstoffe, Biau- drucke, Zephiere, Oxforte, Leinwand, Herrenhüte, Seiden¬ tücher und sonstige Kurz- und Wirkware, dann Schueidep und Nähermnen-Zugehörartikel bei der Firma Alois Kresse, Gemischtwarenhandlung : : : Kočevje : : : besorgen. Alles in verläßlich guter Qualität und zu den bil¬ ligsten Tagespreisen. Für Wiederverkäufer En gros-Preise! LemHnt-vsodriezel viäcrsbg.näsfs.lliA Aexsn alle IVittsrunAssirvtlüsss, fsirsrsicllsr, in leiclltsr nnä sckvsrer korm, iw kreise nickt Köller als vacllsckinckein, sovis prima 8p!iter portlanct-^ement liefert kLILL 4L6LXLL in 60L. «02LP1. KnktrLxe übernimmt Klais Lresss, Loöevje. Höllenssnsell- Lsrsumosr sind zu haben beim Kaufmann Peter Petsche, Kočevje. Äiämuf. Ich bedauere die gegen Herrn und Frau Anton und Maria Hotko in Maiagora am 3. April 1923 aus¬ gesprochenen Beleidigungen, erkläre öffentlich alle Be- schuldigungen als Unwahrheit und danke ihnen bestens, daß sie von einer Klage abgesehen haben. Malagora, am S. April 1923. 3-2 Uichard Samide. Ablagerung von Aöfällen! Die Ablagerung jedweder Abfälle beim Eingang in den Schachen (Viehplatz) ist strengstens untersagt. Jede Übertretung wird strengstens bestraft. Der Ablagerungs¬ platz für Abfälle ist tiefer im Schachen und ist mit einer Tafel gekennzeichnet. Sladtgemeindeamt Kočevje. 8pUlig888 M AM Koeech Einlaqenstand am 1. Jänner 1923: Din 9,401.731-53. - Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 4Vs°/o. Zinsfuß für Hypotheken 5Vr»/o. Zinsfuß für Wechsel 7Vs°/o. Das Nmtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be- findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagcn von 8 bis 12 Uhr vormittags.