Kamstag ürn 13. November. D l l v r i e n. driest, 1. Nov. Das Heute von Dalmatien eingctrossene Dampfboot »Baron Stürmer" bringt uns die Nachricht, daß das ko'nigl.griechische Dampf-boot »Otto", an dessen Bord Ihre Maj. die Königinn Amalie ihre Rückielse nach Griechenland an-gcrrotcn, wegen der hochgehenden See und des heftigen Eciroccowindes bei Curzula anlegen mußte, um Ihrer Ma^stät, welche von der Seekrankheit sehr angegriffen war, einige Tage der Ruhe zu vergönnen. Ihre Maj. befand sich übrigens sonst bei erwünschtem Wohlseyn und man hoffle bald wie« der in die See stechen zu können. Frankreich. Toulon, 30. Oct. Die Entwaffnung hat begonnen und wird in aller Stille fortgesetzt. Von den zwölf auf der hiesigen Rhede bleibenden A" nienschiffen scheinen acht m sogenannte oolNlin'kfiioii e« ihrer Ankunft hlerselbst wuroe sie ohnmächtig auS dem Wagen gehoben. __ Der Zustand des LandeS läßt sich mit cmem Werte schildern — es herrscht das Schreckcnssistcm der Volksjunten. Dle Negierung äußert ihre Wirksamkeit kaum noch innerhalb der Hauptstadt. Seit der Nachr des 7. sind alle Thore Madrids geschlossen, und nur sehr begünstigten Personen w«rd es gestattet, die Stadt zu verlassen. Bei Nacht werden Haussuchungen vorgenommen, UM verdächtigen, sich verborgen hal^nden Personen auf die Spur zu kommen. Güstern verbreitete sich allgemein das Gerücht, die Patrior.n würden einen Angriff gegen das Hotel der französischen Botschaft unternehmen, weil der General Concha sich darin verborgen halte. In Folge dieses Gerüchts begab sich der französische Geschäftsträger, Hr. Pag ot, zu dem Ministerpräsidenten, und machte ihm münd' lich und mitUeberreichung einer Note fur die Folgen, welche eine solche Verletzung dcS Völkerrechts nach sich ziehen würde, verantwortlich. Der Mmister erklärte dagegen, er habe bereits alle Maßregeln ge» tl-offen, um jeder gegen die französische Borschaft gerichteten Bewegung vorzubeugen, oder sie sogleich un Entstehen zu unterdrüNM. lilebrlgens bemerkr man keine zum 2>chutz des erwähnten Hot.Is getroffenen Anstalten, eben so wenig aber Spuren von einem bevorstehenden Angrisse. (2l!lg. Z,) Ueber die l.-tzcen ?lugenblicke des Generals Don Diego Leon, Grafen von Velascoain, enthält ein Schreiben aus Madrld vom 20. October Folgendes : Gegen zwanzig brave, ihrer Königinn treu ergebene Generale sielen im Laufe des spanischen Bürgerkriegs durch die meuchlerischen Hände ihrer eigenen Untergebenen oder des Volkes. Dem Bravsten unter dcn Braven, dem lctzren Ritter Spaniens, war das Schicksal vorbehalten, auf den Befehl eines alten Waffengenossen, der sich an die Stelle jener von Leon mit blinder Treue vertheidigten Königinn gesetzt hatte, von seinen ' frühern Untergebenen erschossen zu werden. Der Held, den die Kugeln deS Feindes, wic der Stachel der Verläumdung verschont; o^' nach keinem andern Ziele, als dem Namen cines wackeren Ritters, eines biederen Vasallen, eineS, politischen Intriguen fern stehenden Offiziers getrachtet hatte; er, den seine Genossen be-wunderten, während der Emzige, den die Laune des Schicksals über ihn stellte, ihn beneidete und im Stillen haßte, ist einem Unternehmen zum Opfer hcwovdin. m welches cr sich aus blindem Pflicht- gefühl «Ad von dem Wahne, der Retter seinetz Vaterlandes zu werden, getrieben, nur den Werth der Sache, nicht das Maß seiner Kräfte erwägend, zu seinem Verderben stürzte. So lang< Leon als DivisionZ-General unter den Befehlen Espav-tero'S stand, mißbilligte cr zwar unverholen dessen Bestreben, die Königinn Christine von der Regentschaft zu verdrängen, aber, den Vcfthlen der Sub, ordination getreu, unterwarf er sich zähneknirschend seinen Vorschriften. Espartero, zur Regentschaft gelangt, wagce nichts gegen den Bravsten der Armee, gegen den Mann, den cr ftlbst für den Murat Spaniens erklärt hatte, zu unternehmen. El- begnügte sich damit, ihn in Uinhätigteir zu vevsttzcn. Leon machte eine Neise nach Pans und nahm dann in Madrid, wo die Familie seiner Gemahlmn wohnr, seinen Aufenthalt. Er, wie so viele Andere, bctrach-tete die Niederlegung der Regentschaft Marie Chri« stinenö für erzwungen, ohne dem neuen Mgentm ein Geheimniß aus diesen Gesinnungen zu wachen. Um so mehr mußte er.es für seme Pflichc halten, an der Wiederherstellung der Könlglnn - Neg/ntmn zu arbeiten, als ihm, wie es scheint, von «hr selbst directs Aufforderungen zukamen, sich an d«e Spitze des darauf gerichteten Unternehmens zu stellen. Das von »hm an Espartero gerichtete, auf semer Flucht bei ihm vorgefundene Schreiben, erweist deutlich, daß er seines, Erfolges gew,ß zu seyn glaubte, indem er darin seinen früheren Waffenbruder auffordert, dcr Königinn Christine die angemaßte Würde wieder abzutreten und, zur Vermeidung des Bürger-krieges, das Land zu vetlasscn. Emem Manne, w,e L«on, dessen biederer Händedruck für «inen Wohl' gesinnten beredter war, alö die tausend täglich ,n der Gaccta erscheinenden, an den «unüberwindlichen Degen" gerichteten, Adressen, hatten die Feinde der Königinn Christine längst den Tod geschworen, und nach seiner Gefangenschaft den Händen der Nano-nalimliz ausschließlich übergeben, konnte er auf g«--wissen furchtbaren Tod rechnen, auch wenn hohen Lippen cm erheucheltes Wort dcr Gnade entflossen wäre. Das permanente Kriegsgericht verurtheilt« ihn am 13. mit vier Stimmen gegen drei zum To-de, und mn Mitternacht erfolgte die Bestätigung von Seiten deö Regenten. Als diese dem General Leon verkündigt wurde, gcrieth er Anfangs in em« so lebhafte Aufregung, daß zwei Nationalmilizcn mit gespanntem Hahn ihm zur Seite gestellt wurden. Von nun an behielt er einen Geistlichen und seinen Vertheidiger, den jungen General Roncall, b>s an sein Ende zur Seite. In dem ihm zum Gefängnisse dienenden aufgehobenen Kloster Santo To- cos mas b.'ieb ein Bataillon Nationalmiliz zu seiner Bewachung, ein anderes hielt., die dorthin führenden Straßen besetzt, um einen etwaigen Versuch, ihn zu befreien, zu vereiteln. Unterdessen konnten nur die blutgierigsten Maschen daran glauben, daß Espartero das Todeöurihe,! wüide vollzlch.n lassen. Em ln der Nacht vom 7. schwer verwundeter Ossi' zier dcr Nat»onalnnliz richccre selbst an den Rcgcn-ten die schnfcllchc Bitte um Icon's Begnadigung. Ein glcicheS that dcr greise Bcttran dc Lps, der dre; Sohne auf dcm Schaffot verloren und selbst am Fuße desselben gestanden hatte. Eme ähnliche Bnrschrlft n'urdc unter dcr Nationalnul.z in Um-lauf gesetzt, allem, kaum M't e.N.gen Namen be-dcr ihm und boten abermals eine Summe Geldes, die von Sir H. Pottiugcr zurückgewiesen ward. Zugleich aber machte er den Comunssarien alle Bedingungen seiner Regierung bekannt, und cinigin Priratbrief.-n zufolge hätte er durch dieselben dem Kaiser eine gewisse Frist zur Erklärung dai-über schon lassen, unter Bei» fügen der Drohung, er werde bei dem gcl-ingstcn Simpton der Feindseligkeit von Seite der Chinesen sämmtliche noch übrige Festungswerke zusammcnschie-felu Die Sterblichkeit unter den brittischen Trupven war noch immer groß. Cap. Elliot imd Sir G. Bremer reisten am 26. Aug. von Canton ab. Bis zum 25. d.M. erwartet man ln Suez ein zweites Dampfboot von Calcutta oder Bombay. Am 21. August segelte ein großes Geschwader von der Insel Hongkong nordwärts. Sir Henry Pottinger, welcher zum einzigen brittischen Bevollmächtigten und Handelsoberaufseher in China e,'. naunt ist und nur Olbrcn von der Negicrung ,m Mutterland, nicht vom indischen Generalgouvernce ment, zu gehorchen hat, war nicht persönlich (wie obiger Bericht aus Alexandria vom 22. Oct. besagte) »ach Canton hinaufgefahren, sondern hatte seinen Secrelär, Major Malcolm, dahin abgesendet mit einem Schreiben an die Ortsbehörden, worin er ihnen feine Ernennung zum Generalbevollmächtigten und zum Gesandten (Klmlstllr Lxtl-gor-6inar^) an den Hof von Peking kund that. Ein Brief an den Kaiser war beigeschlossen , und cs hicsi, Sir Henry selbst würde 5ie Antwort darauf in Tschu fan abwarten. Die kaiserlichen Commissarien cr-schracken höchlich über das Weitergehen dcr englische» Flotte in nördlicher Richtung, und sollen die Abfahrt derselben von Hongkong durch das Anerbieten von 10 Millionen SilbertaelS zu verhindern gesucht haben. Zu diesem Ende kam der Kwang-cho-fu, die oberste Ortsbehords in Canton, nach Macao, und suchte um cine Unterredung mit S,r H. Pottinger nach. Sir Henry, der nach allem 612 Anschein weit energischer als Capital» Elliot aufzu, treten gemeint ist und über einzelnen und temporci» ren Vortheilen nicht den Hauptzweck seiner Mission aus den Augen verlieren will, schlug das Gesuch ab -und verwies den Mandarin an seinen Tecretär. — Das erste Unternehmen der Expedition, sagte man, würde die Wegnahme von Amoy und die Zerstörung der dortigen Festungswerke seyn, worauf die Flotte nach Tschusan und Ningpu weiter segeln sollte. Dieselbe besteht aus dem Wellesley von 72 Kanonen, auf welchem die Flagge des ncum Oberbefehlshabers Sir William Parker weht, dem Blenheim von 72 Kanonen (auf demselben befindet sich Capitän Herbert, der zweite im Commando), der Blonde von 42, Druid von 44, Modeste von 28, Cruizer von 18, Columbine von 18, Pylades von 18, Algerine von 10 Kanonen und den; Trup, penschiff Rattlesnake. Ferner aus 4 Kricgsoampf» booten: Nemesis, Sesostris, Queen und Phlegethon, und 21 Transportschiffen. An Vord eineS der letz« tern, des Marion, hat Generalmajor Sir Hugh Gough, der Oberbefehlshaber der Landtrupp,n, sein Hauptquartier aufgeschlagen. Die eingeschifften Trup. pen bestehen aus 3000 Mann Infanterie, nämlich dem 49M und 55sten Regiment Sipahis und aus Abtheilungen der königl. Regimenter Nr. 18 und 26, unter Beigab« der nöthigen Anillerie, Genie, wcsens u. s. w. Einige Compagnien dcS 18ten und 26sten Regiments und das gauzs 37ste Regiment Madras-Infanterie sind auf Hongkong zurückgeblie» ben. Dißglcichen bleiben dort die Schiffe Hrrald, Alligator, Sulphur, Hyacinth, Sterling und Royalist, von 26, 28, 8, 13, 6 und 10 Kanonen, stationirt, um gegen die Chinesen in dieser untern Gegend zu agiren, falls etwa die Behörden in Canton Lust bekommen sollten, dcn mit ihnen abgeschlossenen SpecialwaftVnstillstand zu brechen. — Heftige Stürme (r^plioons) wehten am 21. und 26. Juli an den Küsten von China. Vicle Schiffe wurden dadurch sehr beschädigt, und viele Menschenleben gingen verloren. Am erstgenannten Tage schei. terte der Cutter Louisa an der kleinen Insel Kcw-low; Sir James Bremer und Capitän Elliot be. fanden sich an Bord! Die beiden Ex-Bevllllmachtig« ten wurden von den Eingebornen sehr rauh bchan» d«lt, der Commodore zu Boden geschlagen und seiner Kleider beraubt. Nur mit Schwierigkeit bewogen sie endlich die Chinesen, für ein« Belohnung von 3000 Thalern sie nach Macao zu bringen. Beide Herren schifften sich, wie im obigem Berichte aus Alexandria erwähnt, auf der Aralanta nach Calcutta ein, von wo sie sogleich über Aegppten nach England weiter reisten. Capitän Elliot ist bekanntlich abberufen; als Ursache warum Sir I. G. Bremer «ls zweiter imComlnanda abdankte, wird der geschwächte Zustand seiner Gesundheit angegeben. (Allg. Z. Verleg'er: Iguaz Alois ^rdler v. Kleinmayr. K. K. Aott0,iehungen. In Wien am 6. November ig/^: 62. 63. 64- 69. 75. Die nächste Ziehung wirb am 20. Novem« ber ,841 m Wien gehalten werden. Verzeichniss ver hier Verstorbenen. D,n 5. Novem be r l8l»i. Hr. Andreas Debeutz, Nealilä'tenbcslhir und Getreidhä'ndler, alt 5l Jahre» in der Gradischa. Vorstadt Nr. 5?, an den Folgen einer zufällig er« littenen Kopfverletzung. — Dem Carl Iaworek, pro» visi0l,ilt»r Gränz. Jäger, sein Kind Johann, all 7 Tage, in der Stadt Nr. 22, am Kinnbackenkrampf. Den 6. Dem Urban Ureuz, Taglöhner , stin N?!b Maria, alt 53 Jahre, in der St. Petets-Vcrstadt Nr. li4 , an der Lungenschwindsucht. Den 8. Johann Spellak. Hutmachergesel/e, alt 50 Jahre, im Cioil-Spital Nr. t, an der Lungen, sucht. ^_ Hr. Joseph v. Veck, qukescirler Gefall",. Oberaufseher, all 55 Jahr,, in ber Stadt Nr. ,3l, an der Nauchwassersucht. in Folge chronischer Unter, leibKl Verhärtungen. D,n 9. Dem Jacob L^mpitsch, Schuhmacher, sein Kind Felix, all l Jahr, in der Polona-Vor' stadt Nr. 5l, an der Gehirnhautentzündung, und wure« gerichtlich beschaut Den l0. Der Frau Theresia Geyer, Leb;elt,rs. Witwe, ihr Sohn Franz. alt 9 Jahr,, ,'n der Ca. puliner.Norstadt Ne. 50, an der Scrophelsucht. __ Dem Sebastian V«nir, Koch, sem, Tochter Maria, all ? Iah«, in >,r St. PelerS . Vorstadt Nr. 63, an ber Gehirnentzündung.