MMgenM zur LMchcr Dmg. ^ir. SO. Dinstag den 6. März 1848. Z. 349. (,) Nr. 847. Edict. AUe Jene, welche auf den Verlaß des zu Do brova Nr. 34 verstorbenen Jacob Remschgar Ansprüche zu haben vermeinen, dabei» solche am »7, Mäiz I. I. früh 9 Uhr vor diesem (Äerichle so ßcwiß rechcsgel tend darzuthun, alS widrigens sie sich die Folgen des §. 84 4 a, b. G. V. selbst zuzuschreiben haben werden, K. K. Bezilksgericht Umgebung Laibachs am »4. Februar .849. Z. 264. (') Nr. 24«. E d i c l. Non dem k. k. Bezirksgerichte R^dm^nnsdors wird hiemit allgemein bekenn gcmachi: (§ö yabe Geoig Starre vo.i Pod,elle, duich ftloen Machthaber Her:i, Franz Merllilsch, bn dcmielden die Kl^ge aus ^>' siyung der zn Pod»eUe «»li Ooufc. Nr. 20 gelegenen, und im Grundbuche der Hecrsckasl Veldes «ul» Urb. Nr. lli>0 vorcommenden Driitelhude, gegcn die unbekannt wo beslV.olichen Malhias S:.nil',chen ^>ben »c,er allfälligen Verlaß^nsplcchcr rina/lnachi, Uno es sey von demselben zur mündlichen Verhandlung der Streitsache die Tagsayung aus den 3,. Mai d. I. angeovdnet, und znr ^ercreiung der unbetaniu wo beflnollchcn Geklaglen Valeillin ^mukoulz von Kersch' doif als (^urawr ausgestellt worden. Welches den beklaglen hiemit bekannt gegeben wird, daß sie ihre Behelf eilüvcdcr deln aufgesleU^en (Zurator an die Hand geben, allenfalls einen andern Vertteler dem Heuchle namhasc machen, und überhaupt lm ordnungsmäßigen Wcge einschreiten tonnen. K. K. Bezirksgericht Radmcmntzdors am ?0. Februar IÜ49. Z. 853. (l) N'. 5lz9. Edict. Von dem gefertigten k. k. Bezirksgerichte wird dem unbekannt wo befindlichen Herrn >Mer iVlulmio h'llMt bekannt gegeben: Os habe wiocr ihn Heir Lucas N»lmiö uon l^uilo/.vc-, die Klage auf Zuer-kennung des Eigcnihumes der im ^»uiidbuchc der Herrschast k«>mi«« «,,li U>b. Nr. '"/,„, vortommen. den, auf dessen Namcn ueig^wahrlel» ^>aldnn!el>aß, hieramts eingebracht, wonioer die ^agsatzung aus den 4. Juni l, I., srüh 9 Uhr angeordnet worden ist. — dieses Gericht, dem des Geklagten Aufent« halt unbekannt ist, uno da er sich auch außer den k. k. Erblinden aushalten tonnte, hat ilnn aus seine Gefahr und Kosten den Herrn Franz Kur^l von 8ßnnÜ6« als Kurator ausgcstcllt, mit dcm diese illechtS' ' fache nach der bestehenden ^elichtbordnung ausgefühlt und enischieden werden wiro. DirslS »vird dem ^ekl.igien zu dem Ende in Erinnerung gebracht, d'iß er zu der Tagjatzung entweder sribst erscheine, oder dem aufgestellten Kurator seine Behelfe an die Hand geben, oder aber dem "Uenflills uoi, ibm elwäl)l>en Sachwalter diesem leiü Nl^""^^' mache, widligens er sich die aus folgen selbst zuzu- K..«.Nezittsgericht8«„c)^den 13. Febr. »959. 2' ^- (l) ^^ 2460. ^ d l c t Von dem k. k. Vezittsgkllchte Senoietsä) wird diemit bekan.tt gem.ch:: ^s sc/ be? An ukin d s Herrn Barthelmä Sclnviegel v'on E,n ^ ch a <^essionär des öranz Morauz von d^bst '^'. 5 d. M.. ^. 3460, .n die ^cassum.!u„Vd m.i Uesche.d lkl«. 2'^"" 7 "' I^ ^. 50U2, cwi liqten und mtt Nc,chcld ll. 2. Ap.il l. > /ebeuz uon^eno,ci,ch geyougcn, und bei dem Grund< buchsamie der Herrickau ^enoinsch «n!» u.b. N:. ?.. aescha^cn Einviericlhube und der daselbst ««!, Urb Nr '"'04 vo'komlnendcn, gerichtlich auf l'^o si aeschaiz/en ^inhalb.Untelsaß, pclu. aus dem w. a! Vergleiche . »3. Zcdlual l«4i schuldigen 70 fi. Q. 8. e. gewilliget, und zurren Vo.n^hme die Termine auf den i5. sebiuar, l5. März und ,2. April 1649, jedesmal Vormittags 9 Uhr im Orte ^enoscisch mit dem iüeisa^e bestimmt worden, daß diese Realitäten bei der drillen Fcilbiclungöiags^ung auch unter dem Schatzungswerlhe himangegeben werden. Das Echä'tzungsprotocoll, die Licuailonsbeding» nisse und der neueste Ärundbuchsextracc können täglich hieranuZ eingesehen werden. K.K. Bezirksgericht Senoseisch de:, 6.Dec.^848. Nr. 602. Anmerkn^, ^'l.e! ^-. ^sil>n Iiilri.'inüg !)>,, sich lcin ^ausinstigcr gcmcldel. 3. 257. (l) Nr. 3,3. Edict. Von dem k. k.Beiirksgc'lichte Rcifniz wild bekannl gemacht: ^s sey zur ^iquioirung des Vermögens- und <:.chul^enstandrS nach dem verflogenen Helri, ^jeorg Nojsan, Oberllchier in Nicderdors, d»e Nagsatzung ans den 2^. März l. I., srüh um 9 Uhr, vor diesem Gerichie angeordnet worden, zu welcher die Verlaß. schuloner unter ündrohung de. Kl.:ge, uno die <Älau> biger mit Erinnerung aus die Holgen des §. tt!4 b. ^. ^. einberuf'N werden. am 6. Februar »849. Z> 35^. (l^) Nr. 3265 Edict. Von dem k. k. Bezirksgerichte Senosetsch wird hiemic tuird gemacht: ^s sey über Anjuchen dcö >yellll Anlvn iilI/.«^ oon Klein»Beidu, u, die ere-cullue Feiloieiung oer, dem Hrn. Anion Kilil5i5 gc» ho.igen, bei der Slaaibheirschast Adrlsoerq tj»l> Uib. ^cr. <(>22 vortommenten, geuchilich aus l293 fi. ^0 t>. geschahen und zu ^r^^i« ^elegeneli Halohub^, wegen auö dem w. a. ^iccglllcht tiundbuchslxllall, das Schätiungspsolocoll und dle Liciiaiionsbedlngnisse können täglich yieramls eingesehen weiden. ^. K. Bezirksgericht Senosetsch den 14. Nov. lkj,8. ^Nr. 574. Anmerkung. Bei der zweiten Feilbietung hat sich kein Kauflustiger glmeldet. Z. 377- <2) Anzeige. Eine große, schwere, eiserne Geldcasse, mit s.hr kunstvoll gearbeitetem Schlosse, »st zu verkaufen. Das Nähere erführt man beim Schlossermeister R up nik, hjn-tcr der Mauer. 3. 275. (3) L o 11e r i,e - A n n o u c e. Der ergebenst Gefertigte erlaubt sich, einem i". l. Publicum bekalmt zu geben, daß mit höchster Bewilligung Carl SotheninWien zum Besten mehrerer WohlthätigkeitS - Anstalten eine große Lotterie^ dl,ren Ziehung schon am IT. April d. I. erfolgt, und welche ausgestattet ist mit 5 Ktürk Fünftel Rosen der K. k. Anleihe vom Jahre KO34, deren Serien bereits am I. Februar gezogen wurden und wooon die Haupttreffer nächster Gewinn-Ziehung Gulden 3»»,»»» 35,»»» »5 »»» I»,»»» c sind, übcrdieß mit baaren Gulden H»,»»» W. W. dotirt ist, und in d.'r so geringen Anzahl von nur 2O,tttti> Losen, 2V»O gezogene Treffer enthält, veranstaltet hat. In Anbetracht, daß diese Lotterie in Summa eine so ungewöhnlich geringe Anzahl Lose enthält, uno diese mit so bedeutenden, vielen und großen Oewmnttm ausgestattet sind, und durch oie Beigabe obbenannler Lose die Möglichkeit herbeigeführt ist, daß man mit oer so geringen Einlage von nur 2 fi. C. M. als Preis eines Loses im glücklichsten Falle ltt«),«ttl> (Hulden W. W. uno noch darüber, uno mit 2 Lojen, o i emes oer l. und emes der U, Abtheilung sogar beide Haupttreffer der zwel Gewinnstdotatlonen gewinnen kann, so glaubt der Gefertigte, oaß sich diese Lotterie bei dem geehrten l> "l. Publlcum einer recht geneigten Aufnahme und der regsten Theilnahme zu erfreuen haben wird, in Folge dessen sich derselbe zum Verkauf dieser Lose bestens empfiehlt Das Los kostet nur 3 fl. G. M. und Abnehmer von 3 Losen erhalten K Los «ls unentgeltliche Anfgabe. Handclomaim in 1,'aibach. 3« 3' 342, (2) Anempfehlung des verbreitetsten Volksblattes. Der österreichische Volksbote von Ios. Schrittwießer in Wien. In Wien erscheint seit zwe» Monaten eine neue Zeitung, welche seit ihren ersten Nummern einen so günstigen Eindruck in der Lesewelt hervorbrachte, daß chre erste Auflage von 3OOH Exemplaren schnell ver griffen würd», und dieser beispiellose Erfolg den Herausgeber bewog, die Auflage nun auf OOOO zu erhöhen. Wohl mögen zu diesem seltenen Absätze die gefeierten Schriftsteller, die sich alS Mitarbeiter anschlössen, das Meiste beigetragen haben, denn Männer, w,e Ca stell«, Gabnel Seidl, Raudnitz, I)r. Falkner, Weidmann, Dr. Wurzbach, l)r. Neumann, E. H. Weiß, Purschke, Emanuel Sträube, Mosenthal, A. Bauerle, I)r. Sollnöcker, Prof. Richter u. s. w., stehen an del Spitze des Blattes, und ihr» Namen haben >m In» und Auslande einen so vorzüglichen Klang und Ruf, ihre Mittheilungen im freiesten Sinne des Wortes einen solchen Reiz, daß sich schon an t»e erste Ankündigung große Erwartungen für das Gedeihen des „Volks boten" knüpfen ließen. Seine Tendenz ist, das Volk aufzuklären, feine .Ansichten zu ber,chcigen und für die große Rolle, welche demselben in der neuesten Zcit zugewiesen ist, vor-zubereiten, dabe« das Volk von allem Neuen und Interessanten zi, unterrichten, mit einem Worte nicht nur eine gediegene Bürger-, auch e«ne umfassende VauerN'IeitUNg zu liefern; dieß ist auch bisher vollkommen gelungen. Nebstbei liefert dieser „ ö st er re > ch l! che V oI k so o ie" das größte und reichhaltigste 3teuig-keitsbtatt, welches gegenwärtig in Wien existirt. Dasieloe erschemr laglicy ^benos um b Uyr, in Fvlio»Format u„0 ist daher ill der ^age, Alles, wa5 lu Wien den Tag über geschieht, alleBr,efn ach richten durch die Post, alle Novitäten aus kostspielige!, fremden Zeltungen von dem Tage, an welchem sie in Wien anlangen, schon Abends mitzutheilen. „ Der Antheil, den alle Classen ui,o Stände von Lesern hieran nehmen, ist, wie bereiis erwähnt worden, höchst bedeutend und »och immer im steige». Es findet sich dieser „Volksboie" bei allen Herrschaflsbesitzern, bei allen höheren Beamten der Städte sowohl, als auf dem Lande, b. w. größt,» theils abonnlrl; — auffallend ist der Absatz durch d,e Wirthe aufdein ilande, well er von den Bauern, wie noch ke,n Volksblatt seiner gtmüchiichen und stets itn heitern Tone gehaltenen Schreibart wegen, gelesen wlld. Er dringt demnach ln alle Schichten 0er Bevölkerung dulch di« Wahrheit seines Inhalceö. Der Preis lst für ein Blatt, das in Folio taglich erscheint, wenn dasselbe ganzjährig pränumerirt wild, sehr geling, denn sammt portofreier Zusendung in die entfernteste» Orce uncer fest g»schl«lsenen CouvertS und mit ge d r uck t < n A o r«s < en, be«, wie bemertc, täglicher E ) P e o l» l»on, tostet dasselbe nur acht (Hulden C. M. der ganze Jahrgang! wodurch e« n Blau in Folio kaum höher, als auf e « n e n K r« u z e r zu stehen l' ommt, vlerlcljäHllg sind jeooch 3 fl. und halbjährig 5 fl. C. M. zu bezahle», well hier dle Geouhren, o,e Expedition lc. «. p^stämilich höher berechnet, in Anschlag kolnmen. Wer ganzjährig in die Pranumeralio» eintritt, erhält auch die »m vorigen December erschienenen Blätter des o'stevr. Volksboten unentgeltlich mit beigepackt. Um Verwechslungen vorzubeugen, wno bei 'Bestellungen ersucht, aus der Adresse zu bemerten: Än das Comptoir des ö il e r r e l ch , s ch e n V o l k s b o t e n von ^ o s. S chr itt >vle ner in W i e u, Wipplingerstrasle, ,m eigenen Verlags . Comptoir Nr. 387, neben dem Kaffeehause. Pränumerations'Briefe und Reclamationen um Zellutigöblätter, so wie Gelder für diesen Voltsboten, wenn solches auf dem Couverr bemettr wird, habe» ke»n Porto zu bezahlen. Dle Redaction ersucht um pikante iltelügteilen aus den Städten und vom Lande, wenn sie auch zeitweife scharfe Rügen einhalten, sie werden mir Da»k aufgenommen, und besonders Interesse gewähr renoe Mittheilungen uamha st honorirt cH^ Die verehlllchen Pränumeranten weiden gebeten, ihrc Adressen sehr deutlich zu schreiben und immer die Ortschaft nebst dem Kreise und der Provin^, dann die P o st st a t i o n genau und verläßlich an. zugeben. Itder Pränumerant erhall ein »ompletee Exem plar; d u r ch di« neue Auflage ist der Herausgeber im Stand,, d«e genaueste Befriedigung zusagen zu können. Z. 348. (2) Ocffentliche Erklärung. Die sämmtlichen Gemeinden des Bezirkes Gottschee haben am 3. Mai v. I. vier Vcrtraueliömänner als De-putlrte qewählt und aufgestellt, daß sie im Namen aller Bezirksgemeinden dle Servltutsreckte, Glebigketten und überhaupt alle Unterthansverbindlich-keiten gegen dcn Herrn Fürsten Auer -sperg wahren, schützen und überwachen sollten. Ich Endesunterzeichneter bin emer dieser vter Vertrauensmänner. Da es jedoch einem von uns Deputlrten, aus persönlicher Gehäs-siqkeit gegen mich, gefallen hat, verleumderischer- und böswllligerweise meine bisher unbescholtene Ehre dahln zu verunglimpfen, daß er öffentlich an verschiedenen Orten des Bezirkes äußerte: ich als Deputirter hätte lm Elnverstandniß mit dem Hrn. Bezuks-commissär in Gottschee dle Unterthansrechte unserer Gemeinden an den Fürsten Auersperg verrätdenscher Welse verkauft u. überhaupt verdecktes Spiel gesvielt: so finde lch mich nicht nur als Dcputirter, sondern auch als Gesckansmann an mclner Ehre durcl) ! diese lügenhaften Verleumdungen des Mltdeputirten, Namens Georg Stampfet, dermaßen gekrankt, daß ich meme Stelle als DepuNtter nle-derleae und die Gemeinden auffordere, sich an meiner Stelle etnen andern Vertrauensmann zu wählen, lndem ich ferner mtt emem Manne von solchen Gesinnungen mchr mehr m Verbtn-duna stehen kann, noch wlll. Ich habe berelts die gerichtl. Klage gegen Hrn GeorgStampfel eingereicht, und werde mein gutes Recht finden und nuch gegen jeden Verdacht diejer boshaften Anschuldigung genügend zu rechtfertigen wissen. Jeder Unbe-fanaene wlrd daher aus dem einigen Umstände entnehmen, daß etwas idol, ches, dessen Hr. Stampsel nnch beschuldiqt, von einem Einzelnen gar nicht auszuführen möglich gewesen wäre indem wir vier Deputirte, laut der ausgegebenen Vollmacht, gar nichts elnzeln unternehmen konnten, und auch das, was wir beschlossen oder verkehrten, allen Gemeinderichtern zur Einverständigung und Begutachtung vorgelegt werden mußte. Indem ich also schließlich mei- nen freiwilligen Austritt aus diesem Deputirten - Conuw hiermit öffentlich erkläre, werde ich für meine bisherigen Auslagen m diesen Angelegenheiten bei den betreffenden Gemeinden die Wiedervergütung suchen. Gottschee, am 24. Febr. M9. Stephan Fitz, Gnmdbcslhel zu KerndolsmGottschce und Handelsmann in G ratz. 3. 372. (2) Aufruf, bezüglich der Errichtung einer Thierarzneischule in Laibach. D>e Laiidwilihschaft - Gesellschaft hat schon im vo, rigen Iahic angezeigt, daß sie alif ihrem Veisuchshofe auf del- unteni Poiana eme Thieralzii^schu!».' in Vel'-blnduüg mit Emem Thieispllale eii'ichten wolle, und hat uncei- emeui an alle Valeilandsfteiinde, 3?eal5lhfchafi.-Gesellschaft das Ansu. chen gestellt, ste bei der Ausführung dieses Vorhabens rrafllg zu unterstützen. Die Landwiilhschaft. Gesell' lchafl Hai in Berücksichtigung der drmgendei, 0'-' c.rstlitzung 0er Anstalt zusicheite, so ?zu e! forderliche Bau , und Elnilchrungs - Capital bei ivei. tein noch ülchc gedeckt. Die Landmiilhsch^ft « Gesellschaft hat sich oaheran ihre Herren Bezirks - Coirespondencen, an die lö^l. Bezirtöobrigkeilen, an den hiesigen Stadt-Magistrat, an die hochwmd«ge Geistlichkeit und die be« ,!achdarten Schlvestergesellschaften blttlich gewendet, die Hamnilung srelivlUlger Beiträge einleiten zu wollen, und rechnei m'l Zuversicht auf allseitige kräftigste Unterstü-hung, ^s ware ubcl slussig, übel- den geuielnnlitziaen Zweck l,l>i0 dle drillgende :)iolywendvo!)l gesunder als tra»t/er Hufe practisch ertheilt w,rd. Zugleich werden kranke Thiere jeder Gactung zur Be? Handlung, wie auch dle m einer ge>lchtl»chen llinersu-chung oder >n veiellnärpoliieillcher Beobachcni'g stehende Thteie daselbst l>- sichere Verwahrung übergaben werden können. Mit Vertrauen wendet sich daher die Landwirth-schaft K Gesellschaft an alle V^teriai,dSfreunde m,t dem Ersuche», diese so wohlthätige Folgen oeisprechende ilehl'» anstalt »lit Geldbeltragen zu »ncersiützen, däMlt sie >»> o>e Lage versetzt weide, den Bau schon n, dlese», Jahre zu vollenden, und mit d,m Anfange des künfügen Schul» »ahreS die Lehranstalt zu eröffnen. Der ^ständige Ausschuß der Landwirchschaft. O,-sellschafc lu Kram. — Vaibach den 1. März »8^9. Z. 37l. (2) Anzeige. Auf dem landwirthschaftl. Versuchsgarten auf dcr unteren Polana swo zu haben: l jährige M^ulbee» bäumchen das St zu'/^ kr., »OOSt. zu 40 rr.C'K.; jährige detio das St. zu l tr.„ »00 St. ^ , st. I0 kr. ; Jährige detcs das St. zu 2 kr., »00 St. 5 fi. 10 kr.; "ljähllge detco da^ St, zu 4 kr., ,00 St. 6 fi. 20 kr,; .'ijahnge detto das Stiick zu 6 kr., ,00 St. 9 fi, 30 kr. ; kjählige detto das Sc, zu 8 kr,, »00 St. l67. C i r c u l a r e des k. k. illyrischen Gubcrniums. — Ueber das Verbot der Anwendung ungarischer Banknoten im Verkehr. — Mit Rücksicht auf den §. 14 der Statuten der österreichischen Nationalbank vom I. Juli 18^1, zu Folge dessen diese Bank während der Dauer des ihr aller-gnadigst verliehenen Privilegiums m dem ganzen Umfange der österreichischen Monarchie das ausschließende Necht besitzt, Banknoten auszufertigen und auszugeben, wird in Folge Beschlusses des Ministerrathes erklärt, daß die von der ungarischen Rebellen-Regierung in Umlauf gesetzten Banknoten im Verkehre eben so wenig wie bei den öffentlichen Cassen angenommen werden dürfen, daß jeder Umsatz derselben und deren Anwendung zu Zahlungen untersagt ist, und daß, so ferne solche Banknoten in dem Verkehre betreten wer» den, dieselben den Inhabern abzunehmen und an die nächlte landesfürstliche Casse abzuliefern sind, welche sie an die Staats-Ccntral-Casse zur Un-orauchbarmachung einzusenden hat. — Welches zu Folge Auftrages des hohen Finanz - Ministeriums vom 24, Februar !«4!>, Z. 2X81, allgemein bekannt gemacht wild. — Lalbach am I. März 184-5. ' Leopold Graf v. Welsersheimb, Landes - Gouverneur. Z, 382. (I) Nr. 458». Kund in a ch l< n g des k. k. illyr. Guberniums. — Wegen der Strafnachsicht für Recrutirungsflüchtlinge, welche bei der eben im Zuge befindlichen Necru-tirung ihrer Psiicht Genüge leisten. — Nach den Bestimmungen der Gesetze über die Militär-Re-crutirung sind die Rccrutirungsftüchtlinge aus Strafe <»x i<> zum Militär abzustellen. Diese Strafbestimmung ist mit dem neuen provisorischen Recrutirungspatente vom 5>. December v. I-w Kraft erhalten worden und es kommen nach §. 12 desselben die Nccrutirungsflüchtlinge zum Zwecke der «>x olln-io - Stellung in die Classifications-Liste Nr. , einzureihen, — Um jedoch diejenigen, welche sich den frühern Stellungen durch Flucht entzogen haben, und nun aus Furcht, der gesetzlichen Strafe zu verfallen, nicht zurückzukehren wagen, die Rückkehr zur Pflicht unter den beruhigenden Einrichtungen des neuen Gesetzes zu erleichtern, hat das hohe Ministerium des Innern, im Einverständnisse mit dem hohen Kriegsministerium zu Folge Erlasses vom 2«. v. M., Zahl Illi», Folgendes zu verfügen befunden: «) Jenen, welche sich einer der früheren Mil tär-Necrutirungen pflichtwidrig entzogen , und seither noch nicht wirklich zum Mi- len. -» ^v Mo oayer dl^n^., -^ - >.-Gassisications-Liste 3 r. 1 a H ,"'^' "^ zu bellenden, sondern in j ? d,7 ^ "?"' Listen 2, 'oder4einzu^, V wN^ vermög lyres Alters oder ihrer sonsti.en N ' Hältnisse gehören. - 2) Alle Verhandlungen und Unttr,uchungcn, bezugllch von Fällen der Necrutirungöfiüchtigkeit, welche auf die der ac. genwärugen vorausgehenden Militär-Recrutirun-gen Bezug haben, sind insoferne aufgehoben, als sie sich bei dcr eben im Zuge stehenden Re-crutirung stellen. -^ 3) Diese Begünstigungen haben jedoch auf jene Individuen keine Anwendung, welche, um sich der Militärpflicht zu entgehen, sich selbst verstümmelt haben. — Auf diese finden die §§. lttl und Itt2 des II. Theils des allgemeinen Strafgesetzes ausnahmslose Anwendung. — Laibach am 3. März 1^9 Leopolo Graf v. W elsersheimb, Landes-Gouverneur. Z. 386. (l) Nr. 41 l3. C u r r c n d c des k. k. illyr. Gubcrniums. — Betreffend die Entrichtung eines Impostes von 1 si 6U kr. L. M. pr. Centner i»Uo für das aus der Saline zu Hall erkaufte und über die Gränze der Provinz Tirol ausgeführte Salz. — Die mit dcr allerhöchsten Entschließung vom N>. April 1848 von deiner Majestät bewilligte Herabsetzung des Salzpreises bei der Saline" zu Hall von 5, fl. auf 3 fl. 3l> kr. pr. Centner, ist nach der in der gedachten allerhöchsten Ent schließung deutlich ausgedrückten Willensmeinung Seiner Majestät eine Begünstigung, welche nur dcr Provinz Tirol und Vorarlberg zugestanden und daher nur auf dieselbe allcin beschrankt worden ist. - Hieraus folgt, daß mit Rücksicht auf die Bestimmungen des §. 43ii der Zoll-und Staats-Monopols'Ordnung, dann der §§ 318 und 3l9 des Befalls-Strafgesetzes, daß'bei der Saline zu Hall in Tirol um den ausnahmsweise ermäßigten Preis von 3 si. 30 kr. pr. Centner erkaufte Salz nicht über die Gränzen der Provinz Tirol und Vorarlberg in einen anderen Theil des österreichischen Staates verführt werden dürfe. — Nur in dcr Betrachtung, daß etwa einige an Tirol gränzende Districte des österreichischen Staatsgebietes ihren Salzbedarf bisher aus Tirol zu beziehen gewohnt seyn dürft ten, wird die Ausfuhr des dort erkauften Salzes unter der Bedingung gestattet, daß bei den hiezll besonders zu bezeichnenden Aemtern ein Impost von Einem Gulden und dreißig Kreuzer für den Centner ^maciu: C's s>y i>if Ansuchen ocr Lalliachrr Sp^rcciss,, a^gtn Hrrn Lortiiz Pr/n-k, w^e^ ^000 ft l). ». l:., in die öffvli niche V.rst-!t^t !le>ie„0.n H^us,0 N>'. 63, s.nnil,t O'sl-^rlc» , Ack.c ^n,',- (^oimu
  • m ?>u->^'l)0l-, ^e.!',jl,g.'l, Uttd l)U'?,u 0r.i T:l'nlM<', UN') ^w>N' aus 0l!l lü. I.ü'lN'r, l9. H^vlkar «>,) ,tt. Mälz Itzl9, j'dsmal um iN Uhr Vc>rmtt< la,.'S vor di.s.'m k. k. Sllidt- und ^.^nl)rc<>le m,l dltn Besatz«' l>cstlln.nl w^rd.»,, 0>:ß, wenn 0!.sc i)il'.'.lil^ice!i wco^r b»'i o.rcrst<„ s>ov z>vcl t.n F.ilmclungs-Tags^u.ig um d^n Sckätzuiiqs» o.cllig oder c>alü5.>r a« Mann qetr^lcht weldci» töuill.n, se!i.'.' bti ^^- oiilt, n auch unter, se>u ^.payu!ia,6v.lra.;e hintan qe^»l?/n wrde,« würben. W» ubr,g,ll6 0<'l, K^l»flu!'ti.^en sr.l st.hr, d-^ oi'ßsaUil e>> L,c>s^l,o!>c'd»'dl!lc!l!!sst', wie auch 5ie öchätzu,!^ lll der t'l.ßlänotcchlljchei: N-giitra-' tur zu dtli ce,vöt)n!!>i'c,i AciUüslU'dci, o^er t?ej d-ln (3x»clNloi.5süt)le s' Ve ui^d A^schllscen l!a!d>ich all» 2i. Nov.lnder 1^'^^. Nr. ltti'^. A »:n . rk u li ,1. All.b dci le 2. F., iliictung^ H'g>atzi»!i,, ist k.inKn'stüjt'.i'l- ^lschi'no,, laüer c>^ .'j. um 26. M. erichtc auf ' nsuchen des Herrn Marcus Malla-verch, gegen Frau Iosepha Lever, wegen schuldigen lll fl l N kr. CM. C5. c^. in die öffentliche Versteigerung des, der Exequirten gehörigen, auf dem hier in der Stadt «i>Ii Consc. Nr. ^13 liegenden Hause sammt >n- und Zugehör intabu-lirtcn Forderung pr. 2WN si, qewilliget, und hie-zu drei Termine, und zwar: auf den 12. Februar, »2. März und Kl. .'>pril Ii^!>, jedesmal um li> Uhr Vormittags vor diesem k. k. Stadt- und Landrechte mit dcm Beisatze bestimmt worden, daß, wcnn diese Forderung weder bpi der ersten noch zweiten Feilbietungstagsatzung um den Ncnnwetch oder darüber an Mann gebracht werden komue, selbe bei der dritten auch uuter dcmsellA'n hmtan gegeben werd n würde. Wo übrigens d" Ka'tw-stigen frci steht, die diesisälligen nisse wie auch den Grundbuchsextract m der dlefi^ laM.echtlichen Registratur zu den gewöhnlichen (3. Amts-Bl,itt Nr. 26 r. S März i«/i9.) 8ft Amtsstunden einzusehen und Abschriften davon zu verlangen. Laibach, den 9. Jänner 1849. Nr. 1597. Anmerkung. Bei der ersten Feilbietungstag- satzung ist kein Kauflustiger erschienen. Laibach, den 17. Februar!8^9. 3. 365. (2) Nr. ,727. Von dem k. k. Stadt« und L^norechte in Krain wird bekannt gemacht: Es sey uon diesem Gerichte auf Ansuchen der erklärten Georg Moschitz'schen Erben, in die öffentliche Velstei« g,rung des Georg Moschitz'scken ^cw.glicken Verlaß »Vermögens, bestehend in mehreren Pre tiosen, Einrichtung und sonstigen Effecten, ge-williget, und hiezu der 2«. März ik^9 um 10 Uhr Pormittags in der Wohnung des verstorbenen Georg Moschitz bestimmt worden. Laibach am 17. Februar »8^9. Z337. (3) Nr. "'7.«, Concurs-Kundmachung. Bei dem in die dritte Classe der Gefälls-Unterämter gereihten Hilftzollamte zu Lacken ist die Einnehmersstelle, mit welcher der Gehalt jahrlicher Vierhundert Gulden CM , dcr Genuß einer freien Wohnung oder des systemmäßigen Quartiergeldes und die Verpflichtung zur Leistung einer Caution im Betrage des Iahresgehaltes, verbunden ist, in Erledigung gekommen. — Die Bewerber um diesen Dienstposten haben ihre dießfälligen Gesuche längstens bis ersten April l«49 bei der k. k. Camera!-Bezirks-Verwaltung in Neustadt! einzubringen, und sich darin über die zurückgelegten Studien, über die im Gefälls-Manipulations-, Cajse- und Verrechnungswesen erworbenen Kenntnisse, so wie über die Kenntniß der deutschen und krainischen Sprache auszuweisen und zugleich anzugeben, ob und in welchem Grade sie mit einem Beamten des steirisch-illyrischen Cameral-Gebietes verwandt oder verschwägert sind, dann, ob sie die vorgeschriebene Caution baar oder hypothekarisch zu leisten vermögen. — Von der k. k. steiermär-kisch - illyrischen vereinten Cameral - Gefallen - Verwaltung. Gratz, am 16. Februar 1849. Z. 363. (») Nr. 4?68. E d i t t. Von d,m k. k. Bezirks, belicht« Radmaimsdorf wird hlemit bekannt gemachc: Es hab« He>r Johann Nooak von Elembüchel. wider Frau Maria Hauptmann und Helena Kappus, die Klage auf Veriahit- und Erloschene! klärunc; nach' st«htnd07, und o) des am 4ten Satze, zu Gunmen der Helena Kap- puS von Hlembüchel für den Betrag von 1lU0 si. D. W-, sammt Nebengedichren vorgemerkten gericht' lichen Vertrages vom 2U. December l80?, eingebracht, worüber die Tagsayung auf den i». April k. I.. Vormittags um 9 Uhr vor d>esem Gerichte ange-°rdn«r word«, l,!. Da der Aufenthaltsort de-.- Geklagten und ihrer allfälligen Rechtsnachfolger diese«,, Ge, richte unbetaimt ist, so h^t man auf ihe Gefahr den Herrn Thomas Pcsnik ooa ^ttüibüchel zum Curator bestellt, mit welchem diese Rrchissache nach den be^e» hende», Geletzen verhandelt werden wird. Hieoon werden t»e Geklagten ,ntt dem Beisätze m Kenntniß gesetzt, daß sie zur angeordneten Tagsatzuna. entweder ,e!bst erscheinen, oder «hrern be^eUten Curator «hie allfä!» l,gen Behelfe mittheilen, oder einen andern Beuollmach. t»gten diesem Ger,chce namhaft machen sollen, wldrl-gens ste sich d»e aus chrer Versäumnis euilpringeN' den Folgen selbst zuzuschreiben halten. K. K. Bezirksgericht Radmannbdorf am 27. De-cember 16^8. Z. 373. (l) Nr. 23. ^ E d , c t. Vom Bezirksgerichte Seisenberg wild hiemit be. ^annt gemacht: Es sey über Einschreiten des Anton Skufza von rsyliN»i>'<>l-!2», die Einleltunc, der Amort.ftrung einer »b der It.nhalbhube Reclf. Nr. 353. sammt W°hn-md Wlrlhschaflsgebäuden Nr. 3 zu Dreschbüchel ('!>«!,-^Karl^), zu Handendes Herrn Cai'l Möglttsch aus dem Schuldscheine llese Tabularforderung machen zu wollenden Ansprüche eine Frist von einem Jahre, 6 Wcchen, I Tagen, von dem uncergesctzen Tage gerechnet, mit dem Beisatze be-stumm, daß, we,m binnen diesem Termine nicht be kannt geworden ware, daß der Gläubiger noch am Leben s»'y, oder nach ihm Erben vorhanden seyen, auf weiteres Anlangen des Obengenanncen jene gedachte Vormerkung gelöscht werden würde. Bezirksgericht Seisenderg den 18. Jänner 1849. Z 376. (!) Nr. 5573. Edict. Vom k. k. Beznksgcnchie der Umgebungen Laibachs wird hiemic bikannt gemacht: Mau habe über Ansuchen des Herrn Satthelmä Peutz von Lustthal, wohnhaft zu Laidack am allen Markle Nr. l35, als ülisiomn des Iosrph Schitluig von Großlupp, gegen Johann Novak von Slappe, wegen schuldigen 167 f>. M. M. o. 8. «., aus dem Vergleiche z, 30. April und 3l. Mai .8^9, jedesmal fruy von i) bls i2 Uhr in loco klappe mit dem Anhange anberaumt, d^ß oie feilgebolene Vitalität bei dcr l ten und 2ccn Tagsayung nur um oder üoer den Schaz-zungslvcllh, bcl d«l 3,«n aber auch unter demselben yimangegeken »vetdr. Sa)lUHUl!göplowloll, Grundbuchscrtract und Lici» tanonbr/cdmgmsse tönncn läglich zu dc» gewöhnlichen Amlbstunden t)«e!0li5 tlnge>cycn weideil. ^.K. ^c^ltsgcrichl Umgebung ^aibachu am 27. December il^6. ^.275. (>) Nr. 5i69. ^ d i c t. Vom t. k. ldtziltögnichte Umgebung L^lbachs wird ylrnlit l.onüs.lche des iiucas Tschede,ch v»)z, ilaUach, i^apuz^Ntl.^clNadl Nr. 55,! ^vzell MlHail Iatopp von ^e,chz^ , >veg«n ichuwlgen ^0 ft. 27 tr., ^ir o^,n ^rli'.enl g 50 sl. M. M. beweilyelNl ^ayv.nsic, alv : 1 Pftid, i ^uy, tli» beschlagener HnHsmvagen, vtlaußerl, wozu orel Telmme, und zwar: der elstc Hcrmin aus den 22. März, der zweile auf den l2. ^ipul und der dliue aus cen 26. /lpul in loco Itschza mic dem ^eisalze le>tgoglclch dale SczahlUlig wer« den ylnlanglgebcn weiden. ^. K. -Qrzlllbgeticht Umgldung öaibachö am s Jänner lL^^. .cl wild tetaniu gml^chl: '^achocm laul ringelang^c Mulyeiluug des t. k. .^eäiikogel»chle^ Rlalluurg e'V.l' llelecausgeile^^^an0cb^0vo^uH,.l)i'.ijcanaP>e>a)cln mn Too ad^rgal,gci, ist, so wno ^e.l Ni-. Än!on i)lu. dolf, Hos- und ch'sch,e aus ^ls^ nern von ümlbwtgen ausgesteUi. ^. ^. ^rzutbgerichc liack am 13. K«b>. lä^9. < 325. (3) Nr- l?78. E d i c l. Von dem k. t. Beziltsgenchle Oderlaibach wird kund gcm^ch^ ^S sn) in dte ere^.Uliue Velslclgelung dn im .> lundvuche der Herlsch^l üreuoen Hal umer Ur^.N«. z2l)l^ uolkonlm.nden, gcrichilich auj 1690 si. 25 k. bewtl'lyeten Vlexelhube deö Malhiag MöUe u, älanzdors, (äonsc. Nl. ^», wegen schuldiger 3ii fi, ^Ü kr. 0. ». c. gewllliget, und seyen zu deien Vor n.lhme dlc gesetzlichen diel Termine auf den 2U. Bco'edi!ign,ssc töil'e» w,ih end te» ge.vöhullckcll Anl,ös,unde» bei diesem k. k. ii)e^irks' geticdie ringcsel)«,'!! w^den. K. K. Bczirtsgerichl P>cm zu Feistri^ am 13-December l8l8. Z. 303. .3) ""N77^8. Edict. Ueber AnsuHcn dcs Anloil Echüidcrschitz «"». von Feistlitz wiio beünml gemach!: Man h,'bc i,l lie Ueber-l'cgunq dec zu Folge (Zdic^cs vrm 7. ^iiov. 1U48, Nr. :;371, aui den'8. Jänner, U. f^el'r. und 6. Ma'r^ I. I. ang,ordneten erl'culiven Flilbi>iuna der, dein 7^acob Schlirzel gchüii^n, aus l583 fi. 5 kr. gerichtlich b.wcnyelen Haldhube in ^>a!e! williger, u-d ^ur Voinahinr de'selbci, mi: Ail'l,ebul'g der trl'il)!',!! T,igsa!Uis'.gen dic nruellichen aui den 3». März. 30. April'und 5, Mai ,. I.. ftuh 9 U!?r in locl) Graser.brunn mic dem sruheru Anhange allgeov^iic'.. K. K. Bezilksgelicht Feist, ilj o,n einer Wiese auf einem immerwährenden Wasserstande. Dieselbe wird unter billigen Bedingmsse" verkauft oder verpachtet. Das Nähere erfährt man mündlich, oder au franklrte Briefe schriftlich bei der Frau Maria Leben, Polana - Vorstadt zu Laibach. Z. I62. (2) Nachricht. Ein Haus, in welchem ein Weinschank betrieben wird, sammt Garten in der P>." lana-Vorstadt, in der Nahe des Markt' Platzes, ist aus freier Hand zu verkaufen» Das Nähere ist im Zeitungs-Comp' toir zu erfragen. Z. 29'2. (:y Wohnung zu vcrmiethen. In der deutschen Gasse Nr. 183 ist der ganze erstc Stock zu vergeben. Nähere Aus-kunft wird im 2. Stocke ertheilt. Gin Hausknecht wird gesucht. Im Zeitungs-Comptoir wird ein Hausknecht, der lesen und schreiben kann, unter guten Bedingnissen aufgenommen. Das Nähere daselbst. 59 hören, und darüber kann kein Zweifel bestehen, es besteht auch bei uns keiner; allein gerade weil der Abgeordnete für die Woßau heute Vormittag bekannt hat, es sei ihn: lieber, wenn im Grundgesetze melir stebe als weniger, um es mehr deutlich zu machen, gnade aus dein Grunde würde ich eine Umstaltung des K. 2 zu beantragen mir erlangn. Deßhalb vabe ich mich entschlossen folgcnoes Ameudc-ment zu stellen. Der erste Satz d.'s Para-graphes bleibt derselbe, närilich: „Vor dem Gesetze sind alle Staatsbürger gleich." Eine Bevorzugung einzelner Stände ist eben so wenig zulässig, als die Geltendmachung besondc» rer Ansprüche oder Vorrechte an den Staat aus dem Titel adeliger Geburt; daß der Adel als Stand, nämlich als eine nach der bisherigen Landesverfassung zn besonderer Vertretung auf dein Landtage privilegirte Corporation aufzuhören habe, und in Zukunft auch dir Provinz-Vertretung nach dem Principe der Volksvertretung regulirt werden muß, unterliegt keinem Zweifel. Es gibt aber auch noch eine Classe von Adel, welche nicht landstand-! mäßig oder landtafelmäßig ist. nnd diese Classe! von Adel ist es, welche dem Volke gegenüber! bei mancher Gelegenheit und aus Grund gc-! wiffer Bestimmungen gen oder Vorrechte in Anspruch qenvmmen! hat. Ich erlaube mir, meine Hcrn'n, daraus! hinzuweisen, daß in unserer Provinz mehrere! Fonde bestehen, welche nicht unbedeutend sind,! und die nur vom Adel, gleichviel ob er im-! matriculirt ist oder nicht, ausgebeutet werden.^ Es besteht z. V. der Fond des aufgelösten^ Haller Damenstiftes mit einem Fondscapitale! von mehr als 800.000 fi., ein eben solcher! Fond besteht rücksichtlich des adeligen Damen-^ stiftes, ein gleicher Fond von mehr als 1<>0.000 fi. bestebt bezüglich der Thcresianisckcn Ritter-academte. Ich frage Sie, meine Herren, ist es vercinbarlich mit den Grundsätzen der Gleichheit und Gleichberechtigung, welche eine frei-Nnnige eonstitutioncllc Regierung in Oesterreich befolgen muß und befolgen wird, wenn diese Fonde, welche gewiß mit Rücksicht auf die Ausdehnung der Provinz nickt unbedeutend sind, ausschließlich zur Unterstützung adeliger Jünglinge oder adeliger Fränl.'inZ Verwender werden? Keineswegs; ich glaube daher, daß der Beisatz, wenn man im Paragraph sagt, daß auch eine Oeltendmachung besondrer Ansprüche oder Vorrechte au den Staat aus dem Titel adeliger Geburt nicht zulässig ist, gewiß den besten Eindruck auf das Volk nicht verfehlen wird, so wenig als man läugnen wird, daß z. B. die Aufhebung der Militärbefteinng für den Adel von Seite'des Volkes mit Will-kommen aufgenommen worden ist. In dieser ^k ""Z'/bne etwas weiteres mehr zu be-TiM des^ ^ den Antrag bereits auf den m das I^ dessen Annah- Antr?^^ Gesetze sind vorzugung emzelner Stände ist oben so wcnia zulässig, als d.e Geltendmachung h^nd"? Ansprüche oder Vorrechte an den Staat aus dem Titel adeliger Geburt." Diejenigen Herren, welche diesen Antrag zu unterstützen wünschen , wollen es durch Aufstehen kund geben (Wird unterstützt.) Die Reihe trifft den Abg. Szäbel. Abg. Szcibel. Meine Herren! Als ich horte/daß die Majorität des österreichischen Volkes in der eben uns gegebenen Deutung gegen den §. ist, da war ich wirklich im Zweifel, ob ich bei diesem 8- gegen das schöne Geschlecht in die Schranken treten soll. (Heiterkeit.) Ich fann jedoch nicht umhin, doch dafür das Wort zu ergreisen, und werde mich dabei möglichst furz fassen. Es wurde der Adel aus verschiedenen Standpunkten verthei- digt. Aus dem Standpunkte des historisch«'» Rechtes. Ja, meine Herren, so abenfeucriich es auch klingt, aber es gil)t gewandte Juri sten, wir haben es beim ersten Z. gesehen, die alles Mögliche zu vertheidigen im S:.7u5e sind. (Gelächter und anhaltender Beifall.) Der rältestcn Fürsten-Geschlechter. — Was ich !mit Bedauern bei den meisten Rednern, die jmit mir für den §. gesprochen haben, wahrgenommen habe, ist cinc gewisse Gereiztheit; ^es tritt ein Rachcgcfühl für alle empfundenen ^Unbilden hervor, welche der Adel nach der ^Geschichte an den Völkern begangen hat. Nun, meine Herren, Unbilden mögen noch so groß seyn, sie können den Gesetzgeber nie leiten; nicht das Rachegesühl. das Gefühl für die unbedingte Nothwendigkeit, das Gefühl für Gleichheit, sür die unbestreitbare Wahrheit sind jene Grundlagen, auf welche der Gesetzgeber seine Gesetze bauen muß. (Beifall.) Ich ^fassc daher die Frage von dem! Standpunkte der politischen Nothwendigkeit auf.' Es fällt mir auf, meine Herren, daß Dieje-^ nigen, welche die Ableitung der Herrscherge-! walt vom göttlichen Willen vertheidigt chaben, nun auch die Titel des Adels vcrthli-'digen. (Bravo.) Es scheint mir, daß die^ Vertheidiger des Reiches von Gottes Gnaden und die Vertheidiger dieser unschuldigen Titel in irgend einem Brennpunkte mit einander zusammentreffen. (Bravo.) Die angestrebte Legitimität der Krone scheint dasjenige Ziel zu seyn, wornach dieLegitililitäts-Ge-lüste von unzähliger kleiner Herrlichkeit streben; ich befürchte, daß, nachdem der Adel alle Vortheile leichten Herzens, wenigstens scheinbar, aufgegeben hat, aber an dieses so unscheinbare, und gar keinen Vortheil biethende Eigenthum so fest sich klammert, daß es et" was viel weiter Zielendes, viel tiefer Greifendes im Sinne hatte. (Bravo) Sie klammert sich an die Legitimität, welche in der Krone ihre Anerkennung anstrebt Sie will noch vereint durch Titeln, die Schaar bilden um den Thron, jene Schaar, welche die Völker bis jetzt so ferne vom Throne gehalten hat (Bravo), und wenn mich irgend etwas veranlassen kann, gegen den Adel zu sprechen, so ist es nicht die Eitelkeit, so ist es nickt die Sucht, ein historisches Eigenthum zu zerstören, das ich nicht besitze, eine Eigenschaft Jemanden zu nehmen, welche im Grunde—scheinbar — Niemanden schadet; es ist die Sucht, b"s zu zerstören, was bis jetzt so viel Unheil gestiftet hat, nämlich jene privilegirte Mauer zu zerstören, an deren Aufbau man jetzt wieder die Hand angelegt bat. (Beifall.) Der Abg. für Tachau hat wenigstens meiner Ansicht nach als triftigsten Grund, warum wir die Adelstitel unangetastet lassen sollen, die Miinuug ^csVolkes angeführt. Diese Appellation, meine Herren, kommt mir sehr gesähr. lich vor. Es ist wahr, daß im Volke, sobald oir Vorr.'chte des Adels fallen. kein eigentli^ chi'r Haß gegen den Ade! vorhanden ist, allein dieser Haß ist, wie ich voraussetze, auch in nns nicht vorhanden; jedoch, meine Herren, das Volk, die Masse greift in ilirem Urtbeile nickt so weit vor, als wie es die Ausgabe des Gesetzgebers ist, vorzugreifen. Die Masse betrachtet nur die ihm zunächst liegenden Gegenstände, es urtheilt nur darnach, ob es ihm Vortheil oder Gewinn bringt, es urtheilt nicht nach den tieferen Gründen, welche den Gesetzgeber leiten müssen. Ich werde bei der Adrissrage mich nicht länger aushallen, es ist fin ftnchtloses Bemühen. Wir sehen hinter jeden, Paragraph entweder die Oktober - (He sp enster oder unübet steigliche Nüeksichts - B a r r l kaden, ich sehe, daß wir von Paragraph zu Paragraph mit halben Maßregeln zu Werke geben. Ich will in der Adelsfl'age nickt zu dein Aeußersten schreiten, nuo auck nicht ein Amcndemenl stellen, was das Aeußerste ausspricht , und schließe mich dem Antrage Schuselka's an, weil jch diese Frage, so drohend sie mir für die Zukunft erscheint, doch nicht für wesentlich genug Kalte, um da^ ran unser ganzes künftiges ' Verfassungswerk scheitern zu machen. Dieß, meine Herren, bestimmt mich, über die Adelsfrage hinwegzugeben , denn, wenn die Gleichheit in den nachfolgenden Paragraphen der Grundrechte von uns festgestellt werden kann, so will ich diese Möglichkeit an diesem Paragraph !nicht scheitern sehen. Bezüglich der weiter in dem 8. 3. enthaltenen Grundsätze habe ich ein Amcndemcnt eingebracht. Der zweite Salz lautet: „Die öffentlichen Aemter und Staatsdienste sind für alle dazu befähigten Staatsbürger gleich zugänglich." Nun, meine Herreu, ich muß gestehen, daß mir dieser Ausdruck „zngänglich" nicht ganz gefällt, er ist mir zu wenig bestimmend, nnd spricht mir zu wenig das Prineip der Gleichheit aus; ick glaube, daß, nachdem unsere Vergangenheit jso viele Beispiele enthNt, wo die Gleichheit mit Füssen getreten wurde, wir einen bestimm-term Allsdruck finden müssen, um die Gleich-heil auch wirklich ins ^eben einzuführen. Ich habe daher folgenden Abänderungsautrag gestellt: „Zu öffentlichen Aemtern und Staatsdiensten find alle dazu befähigten Staatsbürger gleichberechtiget. es gibt keinen anderen Vorzng, als den der höheren Be^ fähigung." — Meine Herren, es hat den Anschein, als wenn durch eine solche Abän» verung Rechte geschaffen würden, die viellescht über unsere Intention, über unsere Absicht hinausgehen, daß dadurch gewissermassen jedem Befähigten sogleich eine Anstellling zu-gesichert würde: das drückt aber mein Aban-dcrungsantrag nicht aus , rr will nur ganz bestimmt und uli^uqänalich jeder Deutung aussvre-chen, daß alle Aemter wirklich jeden: befähigten Staatsbürger zugänglich sind, daß er dazu auch die Ansprüche nach den, einzigen Maßstabe der Befähigung hat, und ich glaube, daß dieser Abänderungsanlrag, weil er deutlicher ist, weil er die Gleichheit kräftiger ausspricht, auch ein gnt gestellter ist. Mein weiterer Antrag ist, in dein 8- 3 nach dem Satze: „Ausländer sind vom Eintritte in Civildienste und in die Volkswebr ausgeschlossen" ^ zu stellen: „Aus. nahmen sind nur bci höheren Unterrichtsan-staltcn, bei technischen Staalsanstalten und für die Kriegsmarine statthaft." Dieser Antrag für höbere Unterrichtsanstalten ist, glaube ich, schon gestellt worden, ich fasse »hn auch in meinem Amendement auf, weil ich es unumgänglich nothwendig l>ilte, vieftAus-nähme auszuspreckm. Gs wurde von diejer Tribune gegen ein ähnliches A.mnwn.en e.n-gewendel daß es für die O^'"" b""I österreichischen Staatsbürger /me B"^ kung wär wenn man m den Grundrechten Beilage zum Amtsblatt 5er Laibachcr Zeitung, 1849. 21 selbst die Unfähigkeit für wissenschaftliche Fachn ausdrücken, dadurch gewissermaßen an das Ausland für ähnliche Kräfte appelliren wollte. Es ist sehr sckön, das Selbstvertranen bildet allerdings die Grundlage, und zwar die kräftigste Grundlage des Selbstbewußtseyns und der Kraft. Allein, meine Herren, mit derlei Vertrau ensbezeignngen unserer Fähigkeiten reichen wir im practischen Leben nicht ans. Ich erlaube mir, Ihre Aufmerksamkeit auf unfere Universitäten hinzuleiten. Es wird Ihnen nichts stuckten, wenn Sie in den Grundrechten hinstellen, die Wissenschaft und ihre Lehre ist frei, wenn in Oesterreich nicht auch Männer vorhanden sind, welche die freie Wissenschaft auch frei, von der Idee der Freiheit durchdrungen vortragen können. Und woher sollen diese Männer kommen? Ich gestehe ehrenwerthe Ausnahmen zu, allein im Allgemeinen kann es unmöglich der Fall seyn, daß eine hinlängliche Anzahl von geeigneten Männern für alle Fächer der Wissenschaft vorhanden sei, und wenn nicht auf den Universitäten die Jugend durch Herbeiziehung von solchen Elementen bald ihrem Ziele zugeführt wird, dann, meine Herren, verkümmern wir trotz den freisinnigsten Paragraphen der Grundrechte. (Beifall.) Cine zweite Ausnahme „bei technischen Staatsunternehmungen"' hctt auch seine Bedeutung, es bezieht sich auf das Bergwesen, es bezieht sich auf jene Unternehmungen, welche theils vom Staate nur geleitet werden, oder im Interesse des allgemeinen Wohles vom Staate eingerichtet werden müssen. Um einen speciellen Fall dafür anzuführen, erwähne ich die Nothwendigkeit der Einrichtung von großartigen Maschinenanstaltcn von Seite des Staates; die Privatindustrie ist in dieser Beziehung mcht hinlänglich, ihre Kräfte reichen nicht aus; wir haben Beispiele von Unternehmungen mehrerer Art durch Private, die in Oesterreich durch vorherrschende ungünstige Verhält niffe bald ihren Untergang gefunden haben. Es ist aber für die österreichische Industrie sehr nothwendig, vom Auslande in dieser Beziehung unabhängig dazustehen; es ist nothwendig, daß, wenn auch mit Opfern von Seiten des Staates, großartige Maschinenan-ftalten errichtet werden. Die Nothwendigkeit einer weiteren Ausnahme sindet sich bei der Kriegsmarine vor. Ich will nicht das widerlegen, was so beredte Redner heurc gesprochen haben, bezüglich Dalmatiens. Ich biu ganz damit einverstanden, daß wir in unserer Monarchie Kräfte haben, um daraus eine Kriegsmarine heranzubilden, allein eben dadurch, daß die Kräfte nur vorbanden sind, aber erst hcr^ angebildet werden müssen, glaube ich, daß die Kriegsmarine, welche wesentlich auch in neuester Zeit mit der Dampfmarine verbunden ist, die Ausländer nicht entbehren könne, und ich kann diesen Schritt des Ministeriums, dasür das Wort ergriffen zu haben, nur loben Gegen den Autrag, welcher in der Richtung gestellt wurde, daß Ausnahmen den gesetzlichen Bestimmungen vorbehalten bleiben, daher es nicht nothwendig sei, selbe m den Grundrechten zu bestimmen, muß ich mich offen erklären: ich glaube, daß es bei unseren Verhältnissen allerdings nothwendig sei, sie in den Grundrechten zu bestimmen, denn ich habe nicht viel Vertrauen zu den künftigen Bestimmungen. Ob wir an diesen Bestimmungen Antheil nehmen, ob diese nicht im Wege der so beliebt gewordenen Ordonauzen erfolgen, ob diese Bestimmungen nicht künftigen, legislativen Körpern vorbehalten bleiben, deren Zu-sammenstelllmg, und unter welchen Einflüssen sie erfolget, unbestimmt ist? diese Fragen sind noch nicht gelöst. Dieß Alles beunruhigt mich, und ich wünschte, in den Grundrechten wirklich alle jene Vcrwaltungszweige, wo diesr Ausnahmen stattfinden dürfen, bezeichnet zu sehen. — ^Verläßt unter Beifall die Tribune.) Präs. Ich erlaube mir, aus Anlaß der Begründung dieser Anträge die Unterstützungsfrage zu stellen. Der erste Theil des Per- 30 besserungsann ages des Abg. Szübel ist ein Unterantrag zu dem des Abg. Schuselka, und geht dahin, von den Worten: „Adelsbczeich-nungen jeglicher Art" die Worte: „jeglicher Art" wegzulassen. Es ist eigentlich das fünfte Minoritätsvotnnl zu 8- 3- Wird dieser Antrag unterstützt, wegen Hinweglassung dieser Worte? (Wiro nicht zureichend unterstützt.) Der zweite Antrag lautet: „Zu den öffentlichen Aemtern und Staatsdiensten sind alle dazu befähigten Staatsbürger gleichberechtigt. Es gibt keinen andern Porzug, als den der höheren Befähigung." Wird dieser Antrag unterstützt? (Wird zureichend unterstützt.) Der weitere Antrag, die Ausländer betreffend, geht dahin, nach den Worten „ausgeschlossen" komme die Bestimmung: „Ausnahmen sind nur bci höheren Unterrichtsanstalten, technischen Staatsunternehmungen und sür die Kriegsmarine statthaft." Wirr dieser Antrag unterstützt? (Wird zureichend unterstützt.) Der Abg. Fischhof bat dem Abg. Sierakowski das Wort abgetreten, derselbe hat bereits gesprochen. Es trifft nunmehr die Reibe den Abg. Löhncr. Abq. Löhner. Es ist kurze Zeit. daß ich auf dieser Bühne stand, doch sehe ich mich heute in einer ganz anderen Weise hier. Wenn es mir neulich schien, als ob eine gewaltige Oeisterscblacht in diesem Hause gekämpft würde, nicht unähnlich jener hehren Hunnen« Schlachr> ^'o gemahnt es mich heute idyllisch. Es ist mir, als sehe ich ländliche Kinder um einen Hafen streiten, in dein einmal ein Brei war, ob er noch darin ist oder nicht. Um den Hafen wird gestritten, und geht der Hasen darüber zu Trümmern; sindet es sich endlich, daß der Gegenstand des Streites nichts als eine bloße Erinnerung war, nun so gehen die Streiter ebenso heiter nach Hause, als wenn ihr Kampf ein wirkliches Ziel gehabt hätte. In der Hinsicht brauchte ich vielleicht mich nur kürzer zn fassen, bloß an en»en früheren Tag zu cnnnern, wo ich auch nur in heiterer Weise eine kleine Operation an unseren socialen Verhältnissen zu versuchen glaubte, indem ich proponirte, den Adel so ganz in Stille abzuschaffen. Ich habe mich^ dazu überzeugt, daß ich mir hier unnütze > Mühe gegeben habe, es ist nach nur ein Redner gekommen, der mich überflüssig mache; jener Ajar des Reichstages, der mit eisernen Schritten wahrhaft werth des Namens „Vertreter von Eisenbrod." hier in diesem Reichs-! tage den Raum nmschritten, in dem wir frei! seyn sollen; — den Raum, der weit genug! ist für das hochtragendste Männcrhaupt, weit genug, um Raum zu geben für die freiheit-athmendste Brust, — der würde auch heute mit gewaltsamer Wucht, mit einem Schlag oas niederwerfen, was vielleicht eine leichtere Hand auch niederzuwerfen vermag. Ich will ihm diese Mühe ersparen, und erlaube mir darum etwas breiter'zn seyn, als ich nur sonst hier gestattet hätte. Ich habe aufmerksam sämmtlichen Reden hier zugehört, und manches übergehe ich, was bereits gründlich vorgebracht, was mir befriedigend widerlegt scheint, allein ich habe doch noch einige Punkte gefunden, an welche ich mich zu hängen glaube. ^,ch spreche sür den Paragraph, das heißt, ich spreche sür die meisten Sätze, die in diesem Paragraphe stehen und spreche nur in einem Punkte für das Amendement Schnselka; — warum, werde ich auszudrücken die Ehre haben. )ch sehc mich genöthigt, auf einige Punkte zurückzukehren, die von den früheren Rednern vorgebracht worden sind, die aber nach meiner Meinung noch nicht volle Würdigung gefunden haben. Ich komme hauptsächlich auf die Bemerkungen des Abgeordneten für Tachau. Ich muß vor Allem meine Freude ausdrücken, oaß das Auftreten des Abgeordneten bei diesem Paragraphe und nicht bei dem ersten eine seltsame Befürchtung zerstreut hat; ich weiß nicht, wie es kommt, und ich bedauere, daß ein Abgeordneter für einen Bezirk von Wien auf dieser Tribune Anlaß nahm zu Ausfällen gegen dieses Mitglied, daß man hier so viel von einem angeblich gedruckten Neuentwnrse der Grundrechte sprach. Ich bin überzeugt, und es hat sich auch wirklich bei diesem Falle herausgestellt, daß wobt der Herr Abgeordnete für Tachau nur einen einzelnen Antrag ge-stellt hat, aber weiter nichts, daß das also wahrscheinlich nur ein Scherz war, den man aus seinen Namen bat drucken lassen, was in jetziger Zeit nicht schwer ist. Es ist dieser Entwurs niemals von ihm anerkannt worden, und ich muß gestehen, daß ich diesen Entwurf der Grundrechte in meinen Träumereien einen Entwurf der Grundrechte des Vellejus Pater-culus ll. zu n.-nncn gedachte, oder einen Entwurf, wie man eigentlich dem Volke im Grunde keine Rechte lassen sollte. Wie gesagt, das hat mich sehr erfreut, daß nichts daran ist. Ebenso muß ich meine Freude bei dieser Gelegenheit ausdrücken, daß dießmal das Ministerium im Hintergrund geblieben ist. Bei 5cm 1. 8 zog es Wolken zusammen wie Zeus und donnerte, dießmal kommt nur eine friedliche Iris. der Abgeordnete für Tachau, und bringt uns ans zweiter Hand die Bot« schaft des Göttervaters. Das freut mich, meine Herren, Sie wissen, die Iris ist der Regenbogen, und berechtigt uns, ihn als ein schönes Zeichen für unsere weitere Zukunft anzusehen. Indessen muß ich gestehen, hat der Herr Abgeordnete für Tachau bedenkliche Bemerkungen gemacht über einzelne Punkte, und ich werde mich bemühen, ihm, so weit als meine Logik reicht, entgegen zu treten. Der Abgeordnete für Tachau hat vor Allem sich gegen diesen Paragraph, so wie er dasteht, schars und schneidend ausgesprochen, weil er eine zujammeugewürfelte Mosaik sei. er hat uns gesagt, es seien Dinge zusammengestellt, die nicht zusammen gehören, er hat vorgeschlagen, Dinge wegzulassen; was aber dann mlt ihnen zu geschehen habe, das hat er nicht 'gesagt. Ich setze zwar voraus, daß er sich vorgenommen hat, bel einem entsprechenden Paragraphe jene Stellen wieder einzuschalten, allein ich bin durch einen seltsamen l^i»u» mttlnol'iilt: dieses Abgeordneten daran irre ge' worden. Er hat bemcrklich gemacht, daß der 'Ausschluß der Ausländer vom Eintritte in Civil- und Militärdienste nach dem Antrage von 8 Männern des Constitutions-Ausschusses hier weg zu fallen habe. Er hat aber den kleinen Umstand vergessen, daß dieselben Männer diesen Punkt wo anders, und zwar beim '§. 27 einzuschalten ausdrücklich beantragt 'haben. Alle diese 8 Männer haben also mit der einen Hand hier weggenommen, um es mit der andern dorthin znznlegen. Das hat abn' der Abgeordnete nicht ausgesprochen. Ich muß läugnen, daß der Anssprnch ein richtiger ist, nach welchem hier heterogene Dinge zusammengewürfelt wären. Der Herr Abgeordnete hat nämlich in Bezug auf die Ausländer bemerkt, es sei ganz unzulässig, eine Beschränkung des Eintrittes der Ausländer in österreichische Staatsdienste vorzubringen, wo es sich bloZ um das Princip der Gleichheit der Staatsbürger und dessen Konsequenzen handelt. Nnn, es ist etwas Eigenthümliches, nnd es mag vielleicht das Studium des römischen Rechtes dazu beigetragen haben, daß der Herr Abgeordnete sich nur auf Principien und deren formale Folgen einlassen will. Meine Herren! Wir müssen doch einen Inhalt des Principes haben, wenn uns die Konsequenzen etwas nützen sollen. Nun denken Sie sich, meine Herren, wenn es heißt: „Vor dem Gesetze sind alle Staatsbürger gleich," was ist damit eigentlich den Staatsbürgern gegeben? — denken Sie sich ein Rußland ohne Bojaren, wo alle acht und dreißig Millionen einem Gesetze unterworfen sind!!! Wäre da nicht das schöne Gesetz der Gleichheit vollkommen da? Da haben Sie, meine Herren, die Eonsequenzen eines leeren Principes ; da solgt die Consequcnz von selbst: es unterliegt Jeder der Strase, in die Bergwerke geschickt zu werden, der Strafe, die Knutcnhiebe in gleicher Zahl zu empfangen-(Heiterkeit.) Das sind lauter Konsequenzen, 2» meine Herren! Worin liegt der Fehler? Daß das Princip selbst ein formales ist, nämlich die glc:che Berechtigung ooer Nicktberechtigung ausspricht, ohne einen Gegenstand, denn ein Minimum der Berechtigung ist an, Ende eine gleiche Nichtberechtigung: darum hat der (5on-ftiturions-Ausschuß ganz wohl bei den, Puucte, wo er die Gleichheit aller Staatsbürger aussprach, in Bezug auf den Zutritt zu deu offen tlichen Aemtern auch jene Beschränkuug gemacbt, durch welche erst oic Si.mme der öffentlichen Aemter, eben ein Allen gleich zugängliches, für sie vertheilbarcs und an sie wirklich entfallendes Gut ist, nämlich dadurch, daß er dafür gesorgt hat, daß nicht diese Aemter so hinten herum an Fremde gcgcbeu werden, während die Anderen das gleiche Recht hätten graue Praktikanten zu werden. Meine Herren, es hat Zeiten bei uns gegeben, uud diese Zeiten haben erst aufgehört, als Oesterreich Belgien verloren, wo dieser Paragraph jeden Tag seine schreiende Anwendung gefunden hätte. Sie werden gewiß in Ihrer Familie irgend einen alten Herrn wissen, der Ihnen von der Zeit erzählen wird, wo die belgischen und französischen Namen in den Schematismen sowohl des Kriegs- als Civilstandes wimmelten und die gleichen Oesterreicher hatten auch die gleiche Berechtigung, es konnte Giner wie der Andere unbefriedigt von, Tlwre gehen, durch welches man zu Staatsdiensten einging. Die Eonscquenzen eines Begriffes sind wenig, wenn man seinen Inhalt wegschneidet, und so, meine Herren, ift es ganz gnt und logisch verbunden, daß, nachdem man gesagt hat, die Gleichberechtigung der Bürger eristire, — daß auch dafür gesorgt werde, daß ein Objekt da sei, auf welches die Gleichheit gehe, nämlich daß nicht ein Ausländer, ein Schweizer, ein Belgier dem Inländer das wegnehme, was eigentlich den Werth des Rechtes oder vielmehr den Gegenstand dieses Rechtes ausmacht. So hat nun weiters der Herr Abgeordnete für Tachau, in einer Art, die um seine edle Ausdrucksweise zu gebrauchen, ein Merkstölpcl für die Kammer ftyn soll, dekrc-tirt: es gehört nicht hicher, das; bier ein Satz gegen erbliche Auszeichnung vorkomme, das ift eine Prärogative der Krone, solche zu verleihen, und hat in dcu zweiten Theil der Constitution zu kommen; wieso, meine Herren, handelt es sich hier um das Recht, welche Auszeichnungen der Monarch zu geben hcü,e? Wie der Angeordnete sagt, hat sich der Con-ftitutionS-Ausschuß wirtlich eingelassen, festzusetzen, welche Orden der Monarch zu errichten habe, welche Titel er vertheilen dürfe; nein, meine Herren, er hat nicht die Art der Auszeichnungen bezeichnet, das gehört allerdings zum sogenannten königlichen Rechte, was der A^ Abgeordnete für Tachau nach einem bib-^^n Ausdruck hier angewendet hat. Es han^ 5,^ N^ hier um die Gleichberechtigung, die »tchbenchtigung des Verdienstes ist aber mcht mehr da, wenn das, was ich vielleicht l" Schweiße meines Angesichtes, mit meinem edelsten Herzblute mir erkämpft habe, ein Anderer neben mir hat, blos; weil er, um mit Beaumarchais zu reden, sich di? Mühe gab. geboren zu werden. Meine Herren, ist das die Logik, dte uns so schneidend entgegen getreten war? Ich muß gestehen, daß ich erstaunt bin, daß man glaubt, daß eine Versammlung, wie ich sie hier sehe, sich mit solchen Phrasen abspeisen lassen, daß sie solche Schnippchen ins Gesicht hinnehmen wird. Wic gesagt, bedauere ich, daß ich solche Ausdrücke wiederholen muß, wie sie ein Herr Rednev gebraucht hat von dieser Tribune, ich wünschte, daß von hier das Edelste in der edelsten Form erschallte; allein, hat man diese Tri bune benützt, wie ich sie schon benutzen hören mußte, zu unwürdigen Scherzen, zu anmaßenden Sophistenphrasen, so muß auch ich in den Vorräthen der deutschen Gprachc nach Knütteln suchen. Cs ist eben so ganz ruhig gesagl worden, mit einer Sicherheit, die an die Zeil erinnert, wie sie Tacitus geschildert hat. Di< Verfügung bezüglich der Allsländer gehöre uicht hiehcr, die Anstellung der Ausländer sei eine Verwaltungssache. So, meine Herren?! Enthält die Bestimmung, wie ne bier stebt, etwas, wie die Anstellung der Anslä'nder st.nr-znfinden hat? Nein, meine Herren, bier bandelt es sich um die Rechte des österreichischen Bürgers, und wir haben sie festzusetzen, seine Rechte, denn dafür sind wir der constituir?nde Reichstag. Nicht wer ein Amt zu verleihen hat, sondern wer eine solche Vcfäbigung hat, daß er überhaupt in Oesterreich ein Amt n-halten könne, wer befähigt seyn soll, mit uns den Bürgern dieses Staates in Concurs zu treten, das steht hier, uud das müssen wir auszumacheu haben, denn wir, nicht die Ve.r-waltungs-Vehördeu. haben die Volksrechte zu grüuden, also gehört auch das iu die Volks-rcchte, wer das Recht haben soll. mit den Männern des Volkes die Vortheile zu theilen, welche in einem Amte liegen. Es ist in Bezug auf den zweiten Absatz weiter die Bemer' knng gefallen, daß man den Adel hier gleichsam ein zweites Mal noch der Standesdor-rechte zn berauben sucht, daß man ihm gleichsam hier noch ein letztes Denkmal unehrenvoll setzeu will, indem man ihn speciell ab-schafft; das ist dnrch das Amendemeltt des Abg. Schusclka gehobcu, denu das Amende-ment Schuselka geht weiter, ick habe daher in dieser Hinsicht die Argumentation des Abg. für Tachau weiter nicht anzugreifen. Wohl aber muß ich die Argumentation angreifen, wenn man uuZ bedenklich machen will, dasi ill unseren Grundrechten die Fassungen, welche durch ein Präsens ein Gesetz ausdrücken, unpassend, daß sie eines Grundgesetzes unwürdig seien, als zu scharf und deutlich Zeit, Ort u. s. w. der Adclsabschaffnng datirend, statt abgeschlossen und wortkarg außer und ober aller Wirk-'amkeit zu stehen, wie die römischen Zwölftafeln. Warum, meine Herren, sollen wir. die wir das Volk vertreten, die wir das Volk sind, mit sanften, seidenen Feiertags- uud Fräu-leinsworten die Dinge anfassen, statt sie mit dem rechten Namen zu nennen ?, Warum soll, n wir es nicht als ehrenvolles Denkmal betrachten, daß man sagt: „Von diesem Jahre an, wurde die wahre Gleichheit in Oesterreich hergestellt." Meine Herren, wir machen mit den Grundrechten ein Stück Geschichte, warum sollen wir nicht das Datum zu einem Punkte hinzufügen, der nicht der letzte sevn wird. uns Ehre zu machen, wenn ihn diese Kammer annimmt. Ich habe mich fernerhin über einige Bemerkungen auszulassen, in Bezug auf welche Art der Adel aufzufasseu sei. Es ist der elegische Staudpunkt des Mitleids, den sich der Abgeordnete für die Iosephstadt. als auch der landschaftlich-idyllische, deu der Abgeordnete von Sternberg genommen hat. schon gewürdiget worden. Ich werde vielleicht noch darauf zurückkommen. Vor Allem aber muß ick den festhalten, um welchen sich die ganze Debatte zu drehcu scheiut, deu uämlich: daß man nns versichert, es sei unrecht von uns, deu Adel abschaffen zu wollen, da er ja keine Standes. Vorrechte mehr haben solle, uud daher salle der Grund hinweg, ihn abzuschaffen. Ich mnß gestehen, daß der Kern der Sache derselbe bleibt, wenn man sich klar macht, und das habe ich in den meisten Reden vermißt, für was man den Adel hält. Ein Redner hat gesagt: Es sei eine Belohnung des Ersten, und ein Gut, eiu Besitz des Zweiten. Seltsame Theorie! Er soll ein Bcsitzthum sein? Sagen Sie, meine Herren, was ist das für ein Besitz-thum, mit welchem sie die wichtigsten Attribute des Besitzes nicht anwenden können? Slc können ihn nicht consnmiren, nicht weiter geben, nicht einmal durch den eigenen Willen vernichten, denn der Adel ist ja erblich, und wenn ich heute auf deu Adel verzichte, so hat mcin Sohn das Recht, aus der Taus-Matrik zu beweisen, daß er das Recht auf d„'n Adel hat, denn er ist adelig geboren. Sie haben weiter gehört, daß dieser Adel kein Vorrecht sei. Seltsam! — Was soll der Adel denn seyn, wenn er nicht ein Privilegium ist, und ein Privilegium ist er, denn cö ist das Gesetz dafür da, daß, wer deu Adel führt, ohne ihn vom Stalte erbalten zu haben, der fiskalischen Action unterliegt. To ist es j.1 ein Vorreän; denn drr Staat straft Denjenigen, der einem Titel führt, ohne ihn vom Staate erhalten zu haben, so gut wie den, der einen Fabriks<,„<; ,,(»!>,^ ,>ttDie Behauptung, daß dadurch der Adel erst !recht befestiget werden werde, wenn man von 'nun an den Adel nicht mehr verleihen werde, ist auch eine Paradorie, ein Pharisäismus, mochte ich sagen, denn sie setzt ganz andere Marimen unseres Handelns voraus, so viel sie uns einreden, als es wirklich der Fall ist, wenn es sich darum handelt, von dem Adel für uns einen Gebrauch zu machen, den Adel auf uns übertragen zu lassen. Wenn es sich bloß darum handelte, von dem Adel für uns einen Gebrauch zu machen, den Adel auf uns übertragen zu lassen, wenn es sich bloß darum handelte, dem Adel wehe zu thun, so würde ich ein solches Raisonnement begreifen; allein wir sind hier ohne Liebe nnd ohne Haß, außer für die Idee, die uns begeistern soll, und daher ist es ganz gleichgiltig, ob für die« jenigen der Adel noch beibehalten und mehr und mehr werth werde. Die Hauptsache ist, wenn der Adel nicht mehr verliehen wird, wird er kein Gegenstand der Eitelkeit für den Einzelnen seyn, und was noch wichtiger ist, es wird das verletzende Gefühl aufhören zu wissen, oah doch ein gesetzlicher Unterschied besteht zwischen jenen, die den Titel füh" ren, weil sie ihn erhielten, und anderen, oie ihn nicht führen dürfen, Der Herr Abge-ordnen mag hieraus schon practisch ersehen, was er aus der Geschichte wissen sollte, daß die Pharisäer und ihre Art durchaus nichts dem Stand nack Erclufives waren und noch sind. Sie waren eine Secte, die der Werkheiligkrit und Formalwgik huldigte, und bestanden hauptsächlich aus freiwilligen Professoren des jüdischen Kirchenrechtes. Es ist aber überhaupt, uni von den Pharisäern zu schweigen, eine kleine Escamotage gemacht worden, die mir aber sehr bezeichnend scheint; man hat Ihnen gesagt: Man kann dem Adel seinen Namen nicht nehmen, darum laßt ihn stehen. Wer hat davon gesprochen, dem Adel seinen Namen zu nehmen? der Name mag bleiben, wir sprachen nur von Titeln, und die Titel, meine Herren, sind alte Erinnerungen an ehemalige Aemter. Der Graf, der Herzog, der Fürst bezeichnen aus alten Zeiten ber noch Häuptlingsstellen mit bestimmten politischen oder militärischen Funetionen, und daher hat es sich immer nur um diese Titel gehandelt, was durchaus nicht der Name eines Menschen genannt werden kann. Denn Sie werden einsehen, wenn ein solcher Mann durch ein Criminal Urtheil sei^ nen Titel verloren hat, so bleibt ihm der Name doch, das Gesetz hat ihm den Namen gelassen, und so gut können auch wir jene Titel nehmen, indem wir sie nicht mehr an< erkennen, und kein Mensch wird davon sprechen können, daß vcr Name, dieses heilige Besitz-thum des Einzelnen, beschädigt worden sei. In Bezug auf den zweiten Punkt, auf die Bestimmung bezüglich der Ausländer schließe ich mich dem Amendement meines Freundes Brestel an, auch ich bin der Meinung, daß die Wissenschaft Freizügigkeit besitzen müsse. Gegen die Freizügigkeit der Wissenschaft wird von keiner Seite, von keiner Nationalität eine Einwendung gemacht werden. In Bezug auf die Marine ist bereits das Nöthige erwähnt worden. Und ich kann nur über einen Punkt mein Erstaunen nicht verbergen, daß meiner genauern, zufällig genaueren Kcnntniß nach, da ich längere Zeit an jener Küste gelebt habe, in keiner Branche so wenig Ausländer waren, da wir doch wissen, daß die Ausländer überall Zutritt hatten, als in dieser. Wir haben ganze Regimenter, von denen alle Offiziere Engländer sind, Cavallerie-Regimen« ter. allein von Fremden in unserer Marine weiß ich sehr wenig, beinahe nichts, und es muß gerechtes Erstaunen erwecken, warum bis jetzt dieser Zweig so wenig von Fremden ^ stickt seyn sollte, da mau doch bis jetzt ui der Marine, so klein sie war, alle fremden. Verbesserungen einzuführen gesucht hatte. W muß jetzt wohl überraschen, wenn man voraus setzen sollte, daß wn gerade in, diesem Augenblicke so absoluten Mangel hätten in der Marine an Seeoffizieren, die die Organs sation verstünden, wenn man die Urtheile von fremden seefahrenden Nationen über die Leistungen unserer Sckifffahrt in» Allslande gehürl hat. Allem- ich werde, wie gesagt, nicht w" gegen seyn, dem Ministerium in diesem Falle die nöthige Freiheit zu lassen, und dkses scheint im Amendement Vrestel's ausgedrückt zu seyn. 83 — Wchl mö^te ich noch ein kleines Amendcment l zum zwril.n Punkte stellen. Es heißt nämlich: »Och'entliche Aemter und Staalüdienstc stnd für alle da^u Befähigten gleich zugänglich," (5s ist das Wort »befähigt" vielleicht sehr deutlich, mau wird mir vielleicht den Vorwurf machen, ich sey zu ängstlich; allein ich weiß eine Zc,t, wo das Wort ..befähigt« eine sehr vielfache Auslegung erlitt, und wo man das Wort Befähigung so verstanden hätte, um Leute auszuschließen, die nach dem Llnne des Paragraphs nicht ausgeschlossen werden sollen Ich meine, daß vor »Befäh'gte" gesetzt werde: .persönlich," um auszudrücken, daß die persönliche Tüchtigkeit der Complex der persönlichenEia/nschas-ten im Verhältnisse zu einem bestimmten Amte den Ausschlag geben soll, ob er das "mt zu erlangen berechtiget scy oder nicht. Es M e wollen, hinweg. Ich schließ»', indem ich Ihnen nochmals das Amen-dcment Sckuselka's empfehle, aus jenen Gründen,^ welche ich Ihnen in Wien schon einmal zu ge-" ben die Ehre hatte. Der Herr Abg. für Tachau hat uns nut entweder oder, ich möchte sa-aen lo isch ttrror'sitt. - Ich muß g^ttyen, m der'Gesetzgebung mag dieß- namentlich m der Auäl^mq von bürgerlichen und Ermuna gesehen sehr zweckmäßig stvn, scharf rechts und lm 5 zu scheiden, und >mmcr sagen: entweder odcl, taugc für dcn Professor, den Advokaten, den Nicyttr. AUcin Grund^chte sind kcin vn^ iin^;ulu von ^ (5ivil- und «Zriminalgeschen. Grundgesetze nmssen cinen positiven Inhalt haben, als BesitzMel eines Bolkes, denn das ist es ja el>cn, was wir dem Volke geden wolle", cinen bestimmten Rechts, ar.spruch in Bezug auf bestimmte Gegenwände, also das Necht auf bestimmte Rechte. Wenn Sie aber mit entweder und oder kommen, und sagen, w müßt entweder das, oder jenes, l r müß ganz oder gar nicht ^ mußt Euch zur ^ ^akli.n treiben lasstn, oder zur Absu^tta^^^^^ M.ttelweg gibt eö nicht; so antworte ich, dab Wirkliche kennt selten ein entweder- oder, eä ist kein Extrem, sondern in der Regel eine bloße Vermittlung von zwei sich bekämpfenden Kräften, von zwei sich bekämpfenden Richtungen. Und so empfehle ich Ihnen weder den Rath, den Adel abzuschaffen, noch den, ihn bcizuhaltcn, wie Ihnen die Herren Lasser und Selinger gcraihcn haben; namentlich der Letztere in dem schönen Bild, indem er den Staat mit einer Landschaft voll hoher Gipfel und titfer Thäler vergleicht, wo freilich Kriechpflanzen und Schlingkraut auch ihr Platzchen stnden. — Der Geschmack des Abgeordneten für Sternberg ,st «n und für sich nicht zu tadeln, allein er wünscht, was er bereits hat: die Unterschiedü der Menschen untereinander. Nur, meine Herren, ist die Gesellschaft nichra Starres, und kann nichts starres seyn, die Ungleichheit der Gesellschaft kann immer nur ein Wellenschlag seyn, in friedlichen Zeiten eine sanft wogende uno zitternde Oberfläche, in stürmischen Zeiten ein gepeitschtes Meer. Allein sie kann und soll nie still stehen darum kann der Adel n'cht so bleiben, wie er bisher war. Wir können und sollen aber auch den Adel nicht abschaffen; abschaffen können wir ihn nicht, darum sollen wir ihn auch nicht abschaffen wollen, darin stimme ich vollkommen ubere.n. Der Adel ist, wenn Sie ihm die Paar Ehrenvorrechte nehmen, die er bei uns genoß, ein socialer Uebelstand; sociale Uebelstände können aber nicht weg-d^kretirt, sondern sie müssen wcggelebt werden; wir aber müssen dafür sorgen, daß er an der Stelle, wo er noch immer neue Kräfte und Mittel zieht, gelöst werde vom Staate, auf dem er wie eine Mlöpel sitzt auf einer alten Elche. Wir müssen dafür sorgen, daß er, der ein Aberglaube ist, nicht durch das Wort des Staates geheiligt, und dadurch zu einer Art Glauben gemacht werde-Der Staat darf den Adel nicht mehr schützen, er darf von ihm keine Kenntniß nehmen, er darf ihn nicht auf's Neue vcrle>hen; denn sonst kann der Adel nicht für falsche, werthlose Münze ge-yalten werden, weil der Staat sie selber prägt, und vom Staate kann man nicht glauben, daß er ein Falschmünzer ist. Darum soll sich der Staat enthalten, dem Adel durch seme Gewalt noch elnen Werth zu geben, den er innerlich nicht mehr hat, und darum müssen wir den Adel auf den Platz stellen, wo er ganz für sich Yin der Zeit gegen, über steht, und die Probe zu bestehen yat. Er unterziehe sich der Probe, und es wird sich zeigen, was von chm in 30 Jahren übrig geblieben lst. Fürchten wir uns nicht, meine Herren, vor jenen drohenden Stimmen, welche uns sagen: Sehet auf Frankreich, dort ist oer Adel wieder gekom-mm. Meine Herren, der Staat lst ein Organismus, und eb gibt keine absolute Gesundheit des Organismus, allein schon ein großer Vortheil ist es, wenn w»r das augenblicklich drohende Uebel geschwächt, wenn auch nicht zerstört haben, es kehrt jedesmal schwächer wieder; und, meine Herren, wer Ihnen einreden wollte, dap der Adel in Frankreich auch nur ein Schatten von jenem Adel ist, den die Revolution ,m Jahre l7S9 mit eiserner Hand zerschlug, würde aus eme Lelcht-gMiblgrelt rechnen, die M) Ihnen nicht zutraue Wissen Sie nicht, wie viel falscher Adel ,n Frant. reia) cirkulirt, der den Preis des AollblutadelS heruntergedrückt yat, well von gerichtlicher ^e,te gar keine strafe darauf gesetzt l,l n nicht bekannt, daß eine Strafe darauf stünde, wenn sich Ie-mano den Rdel anmaßt. D.uum thun Sie das, was Sie tonnen, und was Sie darum m einer Frage des Principes sollen. Bedenken Sie, melne Herren, eö ist dieses ein andelcr Paragraph von z ganz anderer L'edelnung, uon ganz anderen Fol> gen, als jener folgenschwre H. i. Ich gestehe, daß die vielen Schutzredner für den Adel, die ich heute hören mußte, mich in eine Mittelalterliche Stimmung versetzten; mir schie», als sähe ich den Herrn Abgeordneten für Tachau auf einem Pferde aus der Heraldik vorreiten als letzter Ritter __ nicht doch! — Knappe des Adels — als Knappe, der selbst bürgerlich, und dejjen Opfer daher um so mehr werth ist, um die letzte Lanze sur den Adel zu brechen. In dieser Phantasie erlauben Sie mir fortzufahren, und Sie daran zu erinnern, daß es im Mittelalttr nicht für unchren haft galt, seil« Lanze vor einem königlichen Schild zu beugen. Nun, meine Herren, Ihr erster Paragraph war aua) so ein königlicher Schlld, u»d ich wiU es dieser Kammer nicht für unedel an rechnen, daß sie von jenem königlichen Schild al> lenkte, und ,hre Lanze weiter richtete Allein, meine Herren, hier ist der königliche Schild nicht mehr, hier sind Schilder, die halb verrostet aus der Armatur des Mittelalttrs vor uns stehen. Da können, da müssen wir ruhig den Kampf bieten; denn, wenn wir es auch an diesem Orte nicht wagcn, den Kampf kühn und redlich anzu-nchmcn, jo wäre dieß für die Kammer mehr als ein Unglück, es wäre eine Lächerlichkeit. — (Der Redner verläßt unter anhaltendem Belfallc von beiden Seiten, und unter Zischen aus dem Centrum des Hauses die Tribune) Pras. Der Abg, Löhner hat mir drei Verbesserungsanträge überreicht — Abg. K ans kl. Herr Präsident, ich verlange den Schluß der Debatte. Präs. Ich bitte, mich in Mitte dieser Un-terstützungsfrage nicht zu unterbrechen. Der e>nc Aerbcsserungsantrag zum zweiten Satze lautet: daß vor dem Worte: „befähigte" gesetzt werde: "persönlich- wonach der zweite Absatz lauten würde: »Die öffentlichen Aemter und Staatsdienste sind für alle dazu persönlich befähigten Staatsbürger gleich zugänglich." Wird dieser Antrag unterstützt? (Unterstützt,)— Der zweite Verbesse-rungsamrag betrifft cmen Zusatz zum 2. Absätze deö §. 3 alter Fassung, dieser Zusatz lautet: „Aus, nahmen (nämlich, daß Auölander in Etaatsdien-ste eintreten dürfen), sind in Folge eincs besonde- ren, für jeden Fall eigens zu erlassenden speciellen Gesetzes gestattet." Ab^. Lohn er. Ich ziehe diesen Antrag zurück Präs. Der Antrag ist zurückgezogen. Endlich ist ein dritter Antrag da, der einen weiteren Zusatz beabsichtiget. Er lautet: „Amtötitel dürfen n'cht als bloße Ehrentitel verliehen werden." —-W>rd dieser Antrag unterstützt? (Es geschieht ) — Es ist vom Herrn Ada. Kanöki der Antrag aus den Schluß der Debatte gestellt worden. Ich erlaube mir, zu bemerken, daß jetzt als Redner nur noch eingeschrieben ist, der Herr Abg. Trzecieski (wenn ich mich nicht irre), dann hat mir der Herr Abg. Schmitt einen Antrag überreicht, der auch noch zu begründen wäre. Wünschen der Herr Abg. Schmitt vom Rechte der Begründung oe5 mir gegebenen Antrages Gebrauch zu machen? (Abg. Schmitt besteigt die Tribune.) Abg. S chmitc. Hohe Versammlung! — Ich habe den ntrag gestellt, den K. 3 nunmehr H. 2 auf folgende Sätze zu beschränken, nämlich: „Vor dem Gesetze sind alle Staatsbürger gleich. 3tandesvorrechte finden nicht Statt,"—Die Geschäftsordnung schreibt mir als nicht eingetragenen Redner eine kurze Begründung vor. Mein An« trag ist ein kurzer Satz, ich werde also aus beiden Rücksichten meiner Pflicht entsprechen. — Die beiden, hier ausgesprochenen Sätze sind, wie es be« reits von mehreren Herren Vorrednern geschehen vas außer diesen Bereich fällt, gehört der Opinion, es gehört dem Vorurtheile an. Meine Herren, die Beseitigung von Vorurtheilen, die Beseitigung von Opinionen »st nicht unsere Sache, die gehört nicht der Zelt, sondern dem in der Zeit reifenden Geiste an; w.nn dle in den beiden Sätzen, d,e ich als allem in den Paragraph gehörig vorgeschlagen h'.t)r, enthaltenen W.hch. >i,„ ^m. Volke zum Le. .en werden, d.inn. meine H.rre,,. wird nebst all,n uor.gin Konsequenz«',, auch die lionscquenz, daß c>y; d>mn, meine Herren, glaube ich' daß auch dicßfalls das Schweifn anqezeiqt wär>. In den Schwelzerberqen gibt etz Plätze, >vo gloße Schntemassen, Lawinen m'naünt, lrichl beweglich sind; sie bilden eine aroße Gefahr für o,» Reisenden — wuö chut der Reisende? Er uelbmdst die Schellen an den Pferden. der Fuhrmann, unterläßt es, von der Prüsche G.'-crauch zu machen — ist er deßhilb fng, w> enen andern : »A u 5- 84 dienste und die Volks wehr ausgeschlossen" — ganz hinweggelasscn, thetts we«l ich glaube, daß si« in diese Stelle der Grundrechte nicht hineingehören, und theils, weil sie bloße Folgerungen sind, die hier vereinzelt stehen , während »och vlele sndtre, ich möchte sagen, eden jo wichtige Rechte auch auf die Gleichberechtigung aller Staatsbürger Bezug haben. Daß alle duzu bcfähiglen Elaals-bürger gleichen Zutritt zu den Gtaacsamlern haben, und zwar nach tnm Maße lhrer Tauglichkeit, ist ein von sich selbst verstandener Sah, der erst nicht vorgeschrieben zu werden beaucht, und sollte von Seite der Regierung und ihrer Organe ein Mißbrauch dl<ßfalls gemacht werden, so glaube ich, daß jede künftige Kammer deßhalb das Ministerium zur Verantwortung ziehen werde, sey der Satz hier oder nlcht; »s ist ein von selbst verstand« ner Satz. Im andern Thcile bezüglich der Ausscheidung der Auslander bin ich geradezu vom entg^.ngesehten Ly» steme, so bin ich t^r Lehre d.tz Cosmopolills-»nus zugethan. Ich werde nickt sagen; d^ßAus länder emen Vorzug vor uns haben sollen; ich werde aber auch das anerkenn«»,, daß sowohl die Wissenschaft, als technische G-genstälide ein Gemeingut der Menschheit sind. 2ollte und auqe: führt, warum man di.stn specielle«, Satz als eine Unterabcheilllnq unter den obersten Grundsatz aufgenommen hat; dann hätte m<:n aber den Satz selbst ausspreckeu und sagen muffen, Sinecuren und Protectionen sollen nicht Statt finden. Ich glaube, ditser Satz ist kein nothwendiger in den Grundrechten, denn auch dic» s.r Satz ist m Gegentheile mancke Gfahr vll. Adg. Hein, M.ine H.rren! Ich h-'be als Berichterstatter zu sprechen, und zwar clk Berichterst^lter din nicht weiß , woher sie kommen und wohin sie g.hen. Nun, lucmc H^r^i, folgen Sie mir ln dem Ideennanae, den d>r Co»i!ilitutions - Ausschuß bei Verfassung dies»s ParagrapheS verfolgt h^t. W^rum der erste S^tz hier stehe, hat nur ein Redner gefragt, ein Redner vor >hm hat ihm die Antwort erth^ll: „W>l wir dcn Rechtsstaat wollen, folglich alle Conseq^ell zen desselben wollen müssen." D>r Herr Abg. für Tachau hat selbst zugegeben, daß oer zwelte und drille Satz reine Consequeuzen aus dem ersten Satze, folglich hier am rechten Orte sind. Der vierte Satz: „Ausländer sind vom H>n tritte in Civiloienite und ln dle Volkswehr ausgeschlossen", mußte hier ausgesprochen wer den, Es gab keinen andern Platz in den Grundrechten zur denselben. Nenn man die Wahrheit, daß Oesterreich für seinen Bestand und kür selne Dienste nicht nöthig hat, sich Köpsc und H/r-^en auS dem AuSlanoe zu verschreiben, aus-sprechen, und dem Inländer das Recht wah ren wollte, vor jedem Ausländer seinen Kopf uno sein Herz dem Vaterlande zu weihen, so war nur hier der Ort dazu. — ^Hu öffencll-chen Auszeichnungen oder Belohnungen derech tigct uur das persönliche Verdienst.« Dltser S^itz ist wieder eine reine Consequenz des ersten Satzes, und kann also füglich yier mcht entbehrt werdtn,wenn man in vorhinein dem vle-ltn Mißbrauche, der mit dem Institute der Auszeichnungen und Belohnungen getrieben wurde, wenn man, sage lch, diesem Mißbrauche in vorhinein vordeug.n, und nicht wieder dl» öff.nilichcn Belohnungen und Auszelch»Ul,^ru alS Bm ^us^mmenhanqe zwischen dem ersten und dritten Absätze zu vlhandeln. Eden dcr H?rr Abgeordnete sür Tachau hat vehaup-t.t, das Wort „Staatsbürger" hi'ller dem Worte „befähigten" bilde c,ne Kakopho-„ie, es s.y also auszulassen und ls müsse dieser Satz also lauten: „Die öffentlichen Aemter und Staatsdienste sind für alle dazu Befähigten gleich zuaänqlich.- Nun. nnin, H^rrcn, wenn Sie die Tendenz berücksichtigen, w^rum wir hier das Wort „Staatsbürger" gebraucht h.;-den, so glaube ich, wird Ihnen das Wort nicht mißtönend erschttnen, und Sie wcrden eine Ka, kophonie vielleickt eher darin erdllck.n, wenn durch die Etylisiiunq „sind für alle düzu Befähigten qltick zugänglich" am Ende der GtaatS-bürger wieder von dem Ausländer uerbrängs werden könnt,. Nücksichtlich dss ging eben auch vom Herrn Abgeordneten für Tachau aus, als ersagt<>: Di' G^iodrechte müssen sick n^ch den Verhältnissen, und nicht d>c Verhältnisse „ack 0en GcullDrechlet« rlcht.i,. O^ sprach dies?n Sutz bei der Vertheidigung des 'ldels aus, adtr diese Oeh'uptung ,ft zu allgemein, als daß ick die Fr^ge unlerdrücken könnte. Glauben S'e wohl, meine H^rrei», daß sich die Grundrechte nich den Verhältnissen richlen müssen? oder ist es nicht vielmehr lwchig, daß unsere Verhältnisse ganz nact) den Grundrechten umgestaltet werden müssen , und dl>ß si, deßwegen wal)re Grundrechte s.yn soll.n? (Bravo.) Ich gehe nun, um kurz zu werden, zur Aoelsfrage über. Es ist mir wenig zu sagen geblieben, weil so viele Herren prc» un) contra m>t so viel G'ist, mit so vlel Schärfe ü>er diese Frage gesprochen h.iben; ich hätte nur gewünscht, es wäre mit weniger i!e!0enschaftlickk<'ir gesprochen worden, ttlle Herren N^ner gehen nach meiner Ansicht zu weit, ihre Argumente, die in divergirendcn Richtungen sich bewegen, beweisen in o^rRegel für Jeden zu viel und darum für ihre Sache zu 'völlig, Ich h llie 5a ^unächh die Herren Abg. Sierakowski und Lass^r lm Auae. WoNle man das, was der Abg. Sierakowski hier auf dieser Tribune gesprochen hat, als unbedingt rlchtig annehmen, meine Harren, dann müßten wir nicht bloß bell Adel, sondern wir müßten auch alle P'lsonen absckajfel, , dieadelicsen Namens siid, i)enn nickt oie Titel, sondern die Träger des Titils sind n^ch seinen 'Argumenten gcfährlick. und ich bedauele, d^ß cr selbst zu dieser Classe gehött, dcrcn Abschaffung cr so eifrig beantragt HN. (Ht'iterlcit.) H,rr Abg. Lasser ist >n seinen Argumenten auck zu weit gegangen, ins« dcsondere als er den S^h aufsprach: die Idee Dcs ?ld.ls s.y eine vorzügliche Belohnung der Verdienste d^S Vaters im Sohne und Aufmunterung zur Erwerbung gleichen Verdienstes. Ich vcckne es dem Aoelsmstitut eden zmn gearün» detsten Vorwurf, daß das Verdienst im Sohne belohnt werden soll, also an Einem, der das Verdienst nicht gehabt hat; ich rechne es dem Adcläin-stitut zum Borwurf, daß cä sich erblich gemacht und den Satz aufgestellt hat: »Der Adel sey um so viel werthvoller, je weiter der Träger des Adels von Demjenigen und seinem Verdienste entfernt ist, der der Erste das Verdienst hatte, den Adel erworben zu haben Die Aufmunterung für die Nachkommen des Adclöerwcrbes liegt eben nicht darin, weil sie den Adel durch Geburt bekommen haben; im Gegentheil, sie brauchen sich nicht zu bemühen, sie sind schon ausgezeichnet; es ist dieß also keine Aufmunterung, neue Verdienste zu erwerben. (Bravo.) Wenn Herr Lasser sagt: heben wir den Adel auf, so wird sich der Adel wenig darum kümmern, sondern er wird sich einhüllen in die Blätter seiner Ruhmesgeschichte. Meine Herren! Ich bin keiner von denen, welche da dem Adel alles Schlechte in die L chuhe schieden wollen, ich stelle nicht in Abrede die so vielen Ruhmesblätter des Adels, die in der Geschichte stehen; allein ich befürchte doch sehr, daß manche Familien, wenn sie lauter Ruhmesblätter gebrauchen sollen, in dieselbe Verlegenheit kommen werden, wie die Mutter Eva, und daß sie nur jehr vereinzelte Blätter finden werden, die kaum hinreichen werden, ihre Blößen zu bedecken. (Bcnsa-tion.) — Indessen, ich habe als Berichterstatter des Constitutions-Ausschusseö zu sprechen. Nach dieser Abschweifung erlaube ich mir zum Paragraph zurückzugehen. Es lag nicht in der Absicht des Constitutions-Ausschusses, den Adel aufzuheben, Sie erlauben mir also, in dieser Richtung das Wort zu ergreifen, damit ich den Adel wenigstens gegen die Aufhebung, gegen die Abschaffung schütze oder zu schützen versuche. Der zweite Satz des 3. §. ist eine Consequenz des ersten. In dieser Consequenz, meine Herren, verlangt es aber auch wieder die Gerechtigkeit, daß wir nicht weiter gehen, als eben nothwendig ist, um diese Konsequenz ganz rein hinzustellen. Diese Consequenz verlangt, daß die Vorrechte des Adels abgeschafft werden. Zu den Vorrechten haben bei uns mancherlei Rechte gehört, die drückend waren für das gleiche natürliche Recht der Uebrigen. Diese Vorrechte haben zum Theile aufgehört, und müssen, so weit sie noch bestehen, aufhören in Folge dieses Paragraphs. TXr Titel, der Name, ich glaube, die gehören nicht zu den Vorrechten, welche der Rechtsgleichheit der Uebriqen so hindernd im Wege stehen. Wenn vor dem Gesetze Alle gleich sind, so wird eben für jene, welche betitelt, bebändert oder mit Oldcnssternen versehen vor das l5'esctz treten, auch keine Ausnahme gemacht werden. (Bravo.) Titel und Orden können also bestehen, denn sie werden mit Kraft, mit Wirkung in der öffentlichen Meinung eben nur so lange bestehen, als sie von der öffentlichen Meinung getragen werden. Wenn dieser Satz richtig ist, meine Herren, so brauchen wir den Adel nicht abzuschaffen Wird er von der öffentlichen Meinung getragen, wird ihm irgend eine Auszeichnung von den Bürgern erwiesen, so hilft unser Gesetz nichts, denn Meinungen laffcn sich nicht hinwegdecretiren. Wird er nicht mehr getragen von der öffentlichen Meinung, dann brauchen wir ihn nicht wegzudecre-tiren. Er stirbt von selber. Eines bleibt dabei ewig wahr: schaffen Sie freie Institutionen, schaff fen Sie Institutionen, in welchen alle Bürger gleich berechtiget und gleich frei sich bewegen können, mö gen sie lauter Adelige oder lauter Bürgerliche, oder Adelige und Bürgerliche durcheinander seyn, dann werden Sie das'gethan haben, was Ihres Amtes war, und Sie brauchen sich dann nicht um leere Titel zu bekümmern. Sie haben ein Haus zu bauen, in welchem alle Theile der Gesellschaft sich gleich frei bewegen können; überlassen Sie es der Volkserziehung, der politischen Bildung des Volkes, insbesondere des Heeres, ich wiederhole — insbesondere des Heeres, die öffentliche Meinung für die Aufhebung des Adels vorzubereiten. — Wenn die vielen Vorurtheile, an welchen der Adel selbst, und an welchen jener große Theil des Volkes, welcher den Adel verehrt, noch leidet, wenn erst diese vielen Vorurtheile und ihre Nebel verschwunden seyn werden vor der allgemeinen Bildung, dann, meine Herren, haben wir nicht mehr nöthig, den Adel abzuschaffen, sondern er stirbt dann von selbst; aber wir müssen nicht versuchen, ein Gesetz zu geben, welches der Meinung oder der Etufe der Volksbildung noch nicht angepaßt ist. Der Adel hat noch sehr viele Anhänger bei uns, er ist nicht allein durch sich, er ist durch seine Anhänger stark. Ich fürchte nicht die Reaction, aber ich möchte auch nicht das Volk, wohin ich auch den Adel zähle, in zwei feindliche Lager gespalten sehen;diee zwei feindlichen Lager aber, meine Herren, werden Sie hervorrufen durch den Beschluß, der den Adel vernichten soll. Der Adel hat so viel an materiellen Gütern eingebüßt, er wird dic hervorragendsten Standcsvorrechle, welche der Gleichberechtigung der übrigen entgegen stchen, willig aufgeben, aber, meine Herren, er besitzt ein Vorurtheil, das er nicht so schnell und gutwillig aufgeben wird. Vor-urtheile können nur durch die Zeit und Bildung beseitiget werden. Es ist ein Vorurthcil, aber an dem hängt der Adel eisern fest, das Vorurtheil, daß aeword n's^"."'3 l"" ^pp'" ^"Eigenthum Nn^ ^ ^"ch den Lauf der Jahrhunderte N m^' ^ ""'"" Wappen, an diesem leeren ^^""7 Herren, so werden Sie den Adel viel ^ N ^7.^' '"" T""Mt gemacht haben, als durch Entziehung der materiell n Reckte di wir, .ch mochte sagen, mit den/^ten vom 7 September bereits ausgesprochen l^a 'n '^ ben Sie ia mcht den Rednern, welche da saaen dem Adel in dem emen oder dem anderen Tb ile O sten-eichs ist es gleichgiltig, was S?e Ar ^-sprechen, er hat schon alle seine Rechte verloren Man muß da zwischen den Zeilen lesen. Ein Herr Redner hat es namentlich von dem polnischen Adel behauptet, er hat aber auch zu gleicher Zeit gesagt, der polnische 'Adel habe nie etwas auf die Adelsernennungen oder Gradationen Oesterreichs gehalten. Darin, meine Herren, liegt auch ein stillschweigendes Bekenntniß, daß der polnische Adel sich nicht für aufgehoben erachtet oder für ab^ geschafft hält, wenn wir cs hier decretiren, und so wird es auch der übrige Adel nicht; er glaubt nicht daran, daß wir das Recht haben, und wenn wir es decretiren, so werden wir gerade die Masse Adels, welche wir mit der neuen Freiheit versöhnen könnten und sollten, um so erbitterter dagegen machen. — Ich komme auf die Behauptung eines Herrn Redners, es sey vom politischen Standpunkte nothwendig, den Adel aufzuheben, damit eben nicht __^^ ^ 83___„„_ eine Kaste, die sich an ihren Titeln erkennt, sich zusammen schaare, um gegen die junge Freiheit vereinigt zu Felde zu ziehen, und jene Vorrechte, welche wir abschaffen wollen, im E türme zurückzuerobern. Meine Herren, diese Schaar wird nicht dadurch zerstreut, wenn wir ihr den Namen neh' men, sie wird sich immer erkennen, wenn wir auch ihr die Titel und Wappen genommen haben; sie werden gereizt durch vermeintlich erlittenes Unrecht, ihre Wappen und Vorrechte wieder zu erobern suchen, und vielleicht mit diesem auch manche Vorrechte, die sich mit K. 3 der Grundrechte nicht vertragen. Eine Bevorzugung, meine Herren, endlich können wir ja, so gerne wir wollten, doch nicht aufheben; es ist dieß kein eigentliches Vorrecht, es ist eine Bevorzugung, die leider in Oesterreich bisher den Adel zum Gegenstande des Neides, der Mißgunst, des Mißtrauens im Volke gemacht hat - die Bevorzugung, daß die persönliche Umgebung des Monarchen meistens nur aus dem Adelsstande, ja beinahe ausschließlich nur'aus dem Aoclsstande gewählt wurde, in früherer Zeit, sowie vielleicht auch jetzt. Mögen meine Worte bis in die kaiserlichen Gemächer dringen, laut spreche ich sie aus, die unläugbare Wahrheit, daß es ein Un glück ist, für Fürst und Volk, wenn der Fürst nur von einer Kaste umgeben ist, und nur aus einer Kaste seine nächsten Rathgeber wählt. (Lange anhaltender Beifall) Es ist nothwendig, und ich habe das Vertrauen, daß es geschehen wird, es ist nothwendig, daß sich dieß ändere. Wir, meine Herren, wir können nicht vorschreiben, wir können dem Monarchen nicht verzeichnen, woher er seine Umgebung zu wählen habe; aber wenn der Monarch sein Volk liebt, wenn er seines Volkes Wünsche kennen und seine Bedürfnisse verstehen lernen will, dann darf er sein Ohr nicht nur einer Umgebung aus einer gewissen Kaste öffnen, er muß sich auch mit gebildeten Männern aus dcn weit zahlreichern übrigen Klassen umgeben. Das Mißtrauen, die Mißgunst, mit welcher das Volk wegen dieses ungerechten Vorzuges den Adel betrachtet hat und betrachten muß, weil das Volk eben in dem Adel den Rathgeber der Krone sieht, und den Urheber so vieler verkehrter Maßregeln und volksfeindlicher Schritte erblickt, wird erst dann schwinden, wenn der Monarch seine Umgebung nicht aNein aus dem Adel wählt. — Sie sehen also, meine Herren, aus allen dem, wir allein können mit dem besten Willen nicht alles aufheben, was den Adel bisher gehässig gemacht, und was er als Bevorzugung genossen hat; wir können nur dahin streben, den Adel mit den neuen Institutionen zu versöhnen, damit die Bevölkerung nicht in zwei feindliche Lager gespalten sey, damit nicht unter diesen sich feindlich gegenüberstehenden zweien Theilen des Volkes unsere junge Freiheit in ihrem ersten Erblühen von einem erkältenden, tödtendcn Reife befallen werde. Sind Sie also versöhnlich in Ihren Maßregeln, und darum kann ich Ihnen nur empfehlen, den Paragraph, wie er ist, anzunehmen. Eines finde ich noch besonders zu würdigen, was gegen die vier Worte: »auch die des Adels " im zweiten Satze des 3. §. vorgebracht wurde; man sagte, es zeige eine besondere Gehässigkeit gegen einen Stand, wenn diese 4 Worte hier stehen. Ich bin schuldig, Ihnen die Betrachtungen des Constitutions - Ausschusses vorzutragen, warum diese vier Worte hier beliebt wurden. Erstens waren die Vorrechte des Adels die allerher-vorragendsten und die für das Volk drückendsten, und dann wollte man auch dem Einwürfe beg^'g-nen, daß, wenn es bloß hieße: „Alle Standesvor-rechte sind abgeschafft" man spater sagen könnte: der Adel sey kein besonderer Stand, sondern figu nre in allen Ständen, und sey im Civilstande, im Militärstande, im Wehr-, im Lehr- und im Nähr-stande repräsentirt, bilde also keinen besonderen Stand, und deßwegen beanspruche er, daß die Vorrechte, die cr gehabt hatte, nicht als Standesv0l> rechte behandelt werden. 5i,j>l'> lwii nn" ini^nt. Man entschied sich also für die Tertirung, wie sie hier steht, damit man dem Adelsstande jede Aus' flucht, als sey er im H. 3 nicht begriffen, nehme. Ein anderes Bedenken aber ist nun aufgetaucht, daß man durch diese vier Worte dem Adel eine Bedeutung beilege, woraus eine Folge dedmirt werden könnte, die wir nicht beabsichtigen, nämlich, daß der Adel nach dieser Tertirung noch als Stand fortbestehen soll, als ein Stand, der gewisse Son-derintei essen im Staate zu vertreten hat. Wenn diese Konsequenz aus jenen vier Worten gezogen wird, so wird allerdings eine Idee herbeigeführt, die nicht in unserer Absicht gelegen hat: ich habe daher im Namen des Constitutions-Ausschusses nichts einzuwenden, wenn diese vier Worte ausgelassen werden. Im übrigen aber wünschte ich, daß der Paragraph im Äanzen unverändert, hoch« stens mit Beseitigung des Wortes „abgeschafft" und Substitution des Wortes »aufgehoben" oder vielleicht noch besser, „für immer aufgehoben" (um den Bemerkungen des Abg. von Tachau zu genügen) angenommen würde; gegen die Amendements zum zweiten Satze habe ich nichts einzuwenden. Den letzten Satz des Paragraphes habe ich bereits früher erörtert, und habe den Grund angegeben, warum der Ausschuß gesagt hat: keine Auszeich« nungen seyen vererblich. Es ist dieser Grund von allen Rednern vor mir gewürdigt worden. Man hat Consequenzen für und gea/n den Adel daraus gezogen, auf welche einzugehen ich mich nicht berufen glaube; entschieden aber muß ich mich gegen das Amendement im Namm des Constitutions-Ausschusses verwahren: „Aoelsbezeichnungen jeglicher Art werden vom Staate weder verliehen noch anerkannt," nachdem man diesem Amendement die Bedeutung unterlegt hat, als ob beabsichtigt würde, dadurch die Adelsanmaßungen zu erleichtern Man hat dadurch das Amendement in's LächerHche gezogen, und, meine Herren, eö ist das größte Unglück für einen Gesetzgeber, ein lHesetz zu geben, das sich so leicht in's Lächerliche ziehen läßt. Wir sind meistens Unadelige; wenn nun diese Verfügung von uns ausgeht, so sieht es aus wie Neid, als wenn wir darnach strebten, ungestraft und un> geahndet Adelsbezeichnungen uns beilegen zu können. (Oh, Oh —Sensation.) Es ist dieser Vor-wulf nicht abzulehnen, und ich warne Sie als Gesetzgeber davor, ein solches Amendement anzunehmen — (Bewegung). Ich habe nichts dagegen, wenn radikale Beschlüsse gefaßt werden, wenn wir selbst das Amendement: der Adel sey aufgehoben, annehmen; aber mit dieser Halbheit kann ich im Namen des Constitutions-Ausschusses nicht einverstanden seyn. Ich schließe, meine Herren, nur den Worten IVIil'nl^>l,n'>, indem ich Sie bitte, den Gründen, die für und wider gesprochen worden sind, Ihre volle Aufmerksamkeit, aber auch eine ruhige Würdigung zu schenken, und mit Mäßigung bei der Abstimmung über diesen Paragraph und seine Amendements vorzugehen; — ich schließe, sage ich, mit den Worten ^lil^iln^: „Nichts ist unmöglicher, als die Gewalt det Erinnerungen aus den Herzen der Menschen herauszureißen;" der wahre Adel ist in diesem Sinne eine eben so unzerstörbare als geheiligte Sache; die Formen werden wechseln, die Erinnerung wird seyn. Laßt Jedermann gleich vor dem Gesetze seyn; jedes Monopol, besonders jedes sittliche, verschwinde; allcö Uebrige ist Eitelkeit, dahin oder dorthin gelegt. (Beifall und Zischen.) Präs. Es sind mir 16 Verbesserungöanträge überreicht worden (Bewegung), sie haben die Unterstützung erhalten, und müssen daher zur Abstimmung kommen, in wiefern sie durch die Anträge des Einen oder Andern nicht als behoben erscheinen. Diese «3 tandcovorrechtc sind abgeschafft. Adelöbezeichnungen jeglicher Art werden vom Staate weder geschützt, noch verliehen." — Ferner kommt der 'Antrag des Abg. Borrosch Er lautet: ..Alle Standesvorrcchte sind aufgehoben. Neue Adelöbezeichnungen werden nicht mehr verliehen, und die bisherigen begründen keine Begünstigung vor dem Gesetze." Ich glaube, dieser dürfte dem Antrage des 'Abg. Oh<>ral folgen — Hierauf der Antrag dcö Adg. Etrusscr. Er lautet: ..Eine Bevorzugung einzelner Stande ist ebensowenig zulässig, als die Gellendmaclumg besondere Ansprüche oder Vorrechte an den Staat aus dem Titel adeliger Geburt." — Hierauf dürfte der Antrag des Abg. Vacano folgen/der eigentlich ein Mmoritäts-votum der Commission selbst ist, El, lautet: »Der Adel und a!le Elandesvorrechtc sind abgeschasst." Abg. Vacano. Ich glaube, daß dieser An-trag zuerst zur Abstimmung kommen soll. P r a s. Ja wohl — ich sehe dieses ein; es war b'oß ein Versehen vo>.v mir, und ich glaube, es wird Niemand eine Einwendung machen, wenn ich diesen Antrag zuckst zur Abstimmung bringe. — Der Abg. Machalöki hat dcn Antrag gestellt: ,.Standesvorrechte sind ausgehoben." Dieser dürfte auf den AnNag des Abg. Straffer folgen. — Ferner der Antrag des Abg Neuwall: »Standes-Vorrechte finden nicht Statt." Fern.r der Antrag des Adg, Helfert: »Btandcsvor rechte finden nicht Statt." Hm dürfte die Priorität so ziemlich strei-tig sevn. In dieser Beziehung faUen die Anträge der Abg. Neuwall und Helfcrr zusammen. — Es ist der Antrag auf Abstimmung durch Kugelung gestellt worden - ich glaube vom Abg. Löhner, Ich bitte, gilt dieses von allen Anträgen? Adg Löhn er. Nein, sondern bloß für die Anträge des Abg. Schuselka und Olx>ral. Präs. Ich werde daher durch Aufstehen und Sitzenbleiben über dcn Antrag des Abg. Nacano abstimmen lassen Der Antrag des Abg. Vacano lautet: ..Der Adel und alle ^andesvorrechte sind abgeschafft " Diejenigen Herren, welche für diesen Antrag stimmen, wollen aufstehen. (Geschieht) Es ist die Minorität. — Nunmehr folgt der Antrag des Ada,, sidon. Er lautet: »Alle Standesvorrechte und alle Arten von Adelsbezeichnungen 86 sind abgeschafft und dürfen nicht mehr verliehen werden." Diejenigen Herren, welche für diesen Antrag sind, wollen aufstehen (Minorität,) — Ueber den Antrag des Abg. Schuselka, dcn jetzt die Reihe trifft, wird die Kugelung vorgenommen. (Ein Abgeordneter bittet um Uebersetzung der Abstimmungsfrage ins Polnische und Ruthenische, und wird dieses Begehren unterstützt.) Ich werde früher die Abstimmungsfrage stellen, bevor die Herren Uebersetzer sie übertragen. Der Antrag lautet: »Alle Standesvorrechte sind abgeschafft. Adelsbezeichnungen jeglicher Art werden vom Staate ^der verliehen, noch anerkannt." Abg. Machalski. Ich beantrage die Tren-nung der Fragen. (Großer Widerspruch.) Präs. Wird dieser Antrag unterstützt? (zureichend unterstützt.) — Ich werde darüber abstimmen lassen. Diejenigen Herren, welche dafür sind, daß der verlesene Antrag in zwei Parthien zur Abstimmung komme, nämlich die erste Parthie: Alle ^ tandes vor rechte sind abgeschafft, die zweite Parthie: Adelsbezeichnungen jeglicher Art werden vom Staate weder verliehen, noch anerkannt; — jene Her-ten also, welche diese Trennung der Fragen wünschen, wollen dieses durch Aufstehen kund geben. (Minorität.) Ich erlaube mir, meine Herren, behufs der Abstimmung durch Kugelung die Frage zu stellen: »Alle Standesvorrechte sind abgeschafft. Adelsbezeichnungen jeglicher Art werden vorn Staate weder verliehen, noch anerkannt " — Diejenigen Herren, welche für diesen Antrag stimmen, wollen die weiße Kugel rn diese Urne geben (rechts), diejenigen, welche gegen den Antrag stmnuen, wollen die schwarze Kugel in diese Urne geben (rechts i; die anderweitigen Kugeln sind in dicse Urne hineinzugeben. (Lints.) — Ich ersuche die Herren Ucbersetzer, zur Uebersetzung zu schreiten. (Der Herr Abg. Prato übersetzt die Av-summungbftage mü Italicnische. Der Herr Abg. Prokopczyc inö Ruthelchche und Polnische. Der Hcrr Adg. Beck ins Böhmische. Sonach wird uvcr Narmnüausruf durch den Schriftführer Urle-pitsch zur Abstimmung mittelst Kugelung geschritten. Im Verlaufe der Kugelung vor dem Aufrufe des Abg, Engelhofer wird dieselbe durch den Präsidenten unterbrochen, indem er folgende Bemerkung macht: Meine Herren, es hat sich, wie mir angezeigt worden ist, der Fall ergeben, daß in der einen Urne it? Kugeln, in der andern 3!> sich befinden, und zwar aus dem Grunde, weil ein Abgeordneter, der seine Stimme verwerfen wollte, beide Kugeln in die Abstimmungsurne geworfen hat. Nun muß aber nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung die Anzahl der Kugeln in beiden Urnen übereinstimmen, widrigenfalls die Kugelung wiederholt werden muß. Ich beantrage jedoch, den Namensaufruf von rückwärts anzufangen. Abg. Umlauft. Das dürfte nicht zweckmäßig seyn, weil auch viele Herren, deren Namen später zur Verlesung kommen, den Saal in dieser Voraussetzung verlassen haben. Abg Braune r. Ich mache den Vorschlag, denjenigen Herren, welche jetzt noch gelefen werden, zu erlauben, dann, wenn sie kommen, ihre Summen abzugeben. (Ja, ja. — Ruf: Schluß der Sitzung.) Präs. Meine Herren, wir werden jetzt fortfahren und dort anfangen, wo wir früher aufgehört haben. Em A b g. Hcrr Präsident, noch einen Vorschlag. Präs. Vor lauter Vorschlagen dürsten wlr nicht zum Resultat kommen. Der Herr Schriftführer wird fortfahren, von da an, wo wir zu-vor aufgehört haben. Ich ersuche die Herren, nicht zwei Kugeln in eine Urne zu werfen. Sollte sich Einer oder der Andere der Adstrmmung enthalten wollen, so möge dieß in der bisher gepflogenen Weise geschehen, indem man erklärt, man wolle nicht stimmen, (Die Kugelung beginnt nun von »Engelhofer" weiter. Nach Beendigung derselben) Bei der Abstimmung haben sich 3 !5 De-prrtirte betheiliget, 23 l waren für den Antrag, 84 gegen den Antrag, mithin ist der Antrag des Abg. Schuselka angenommen. — Ich glau^ be, daß in Folge der Annahme dieses Antrages der Antrag des Abg. OlM'al entfallt. Abg. Oh<-ral. Ich nehme ihn zurück. Präs. Eben so glaube ich, daß der Antrag des Abg. Borrosch erlediget sey. Der Antrag des Abg. Straffer dürfte wohl zur Abstimmung kommen, weil er Folgerungen in dieser Beziehung enthält, er lautet: »Eine Bevorzugung einzelner Stande ist ebenso wenig zulassig, als die Geltendmachung besonderer Ansprüche oder Vorrechte an den Staat aus dem Titel adeliger Geburt." Diejenigen Herren, welche für diesen Antrag sind, wollen ihre Ansicht durch Aufstehen kundgeben. (Ruf: Er ist erlediget.) Ich glaube, der Antrag des Abg. Machalski ist auch'erlediget; ferner der Antrag des Abg. Neuwall: »Standesvorrechte finden nicht Statt" — es wäre denn, daß in stylistischer Beziehung eine Abänderung eintreten sollte. Ebenso glaube ich, ist der Antrag des Abg. Helfert in dieser Beziehung erlediget. — Ich ersuche den Herrn Berichterstatter, in dieser Beziehung den Text zu rectificiren. Der erste Satz des zweiten Absatzes lautet: »Die öffentlichen Aemter und Staatsdienste sind für alle dazu befähigten Staatsbürger gleich zugänglich." Zu diesem An« trage liegen zwei Vcrbesserungsanträge vor, und zwar: jener des Abg. Sz^bel, und dann der des Abg. Löhner. Ich glaube, der Antrag des Abgeordneten Löhner kann jedenfalls zur Abstimmung kommen, es mag der Antrag des Abg. Sz^lbel angenommen werden oder nicht. Der Antrag des Abg. ^z:>bcl lautet: »Zu den öffentlichen Aemtern und Staatsdiensten sind alle dazu befähigten Staatsbürger gleich berechtiget. Es gibt keinen andern Vorzug, als den der höheren Befähigung." Diejenigen Herren, welche für diescn Antrag sind, wollen dieß durch Aufstehen kundgaben. < Minorität.) Der Antrag ist in der Minorität geblieben. — Der Antrag des Abg. Löhner geht dahin, daß in dem Commissionsantrage: »Die öffentlichen Aemter und Staatsdienste sind für alle dazu" — eingeschaltet werde — »persönlich — befähigten Staatsbürger gleich zugänglich." Der Antrag des Abg. Löhner unterscheidet sich durch nichts von dem vorigen, als daß das Wort »per« sönllch" hineinzusehen ist. Diejenigen Herren, welche für diesen Antrag sind, wollen aufstehen. (Minorität) -^ Zum zweiten Satze des zweiten Absatzes liegen snben Anträge vor — (Ruf: Abstimmung über dcn Commissionsantrag.) Der Antrag der Commission geht dahin: »Die öffentlichen Aemter und Staatsdienste sind für alle dazu befähigten Staatsbürger gleich zugänglich." Diejenigen Herren, welche dafür sind, wollen aufstehen (Geschieht.) Er ist mit Slimmeneinhel-lig angenommen worden. In Betreff des zweiten Satzes, welcher die Ausländer betrifft, liegen hier sieben Anträge vor. Ich werde zuerst den des Abg. Borrosch zur- Abstimmung bringen, weil er sich von den andern am mcistcn entfernt. Der Antrag des Abg. Borrosch lautet — (ich werde früher die Anträge durchgehen, damit die Ord, nung festgestellt werden könnte, in welcher sie aufemanderzufolgm hätten): »Ausländer dürfen nur aus Ruchtcht für das allgemeine Beste zum Cwllt und Militärdienste zugelassen werden und müssen bel ihrem Eintritte in denselben jedenfalls den Eld auf die Constitution ablegen." Ich glaube, dlefcr Antrag dürfte zuerst zur Abstimmung kommen, weil er sich am mciiien entfernt, indem er die, Beurtheilung über die Zulassung dcr Staatsverwaltung überläßt. Der Antrag des Abg. Neuwall dürfte sich unmittelbar an den des Abg. Borrosch anschließen. Er lautet: „Ausländer können nur im Falle, wo es das Beste des Staates erheischt, zum Emtrittte in Civil- oder Militärdienste zugelassen werden." Ferner der Antrag des Abg. Ol)<'ral, welcher lautet: »Ausnahmen werden durch besondere Gesetze bestimmt;" dann der Antrag des Abg. Brestel, der den Uebergang zu dcn nächstfolgenden Anträgen bildet, wo die einzelnen Zweige festgestellt werden, wo Ausländer zugelassen werden sollen. Dieser Antrag des Abg. Brestcl lautet: »Ausnahmen von dieser Vorschrift dürfen nur bei Besetzung der Lehrkanzeln an den höhern Untcrrichtsanstalten, oder in Folge eines für jeden besondern Fall eigens zu erlassenden Specialgesctzes gestattet werden" — dieser Antrag dürfte nach jenem des Abg. Ol)<''ral kommen. Der Antrag des Abg. Ez^bel lautet: »Ausnahmen sind nur bei höheren Unterrichtsanstalten und bei den technischen Staatsunternehmungen und für die Kriegsmarine statthaft." Hier dürfte sich anschließen der Antrag des Abg Ma< chalöki, der den Zusatz zum zweiten Absätze zur Laibacher Zeitung. Neueste Nachrichten aus Siebenbürgen. H^ ermann st ad t, am «. Februar 1849., Russische Truppe», sind aus der benachbarten Wallache! über die Gränze Siebenbürgens nach Hermann-stadt u.-ld Kronstadt eingerückt, um die Beschützung dieser beiden Städte gegen Raub- und Vernichtungs' züge der darauf ausgehenden rebellischen Ungarn-Szekler auf jene Zeit zu übernehmen, bis die in die. sem Grvßfürstenthume co,icentrirten k. f. Truppen den inneren Feind bekämpft, oder bis von der durch Ungarn siegreich heranrückenden k. k. Armee genügende Hilf"n uns nack Siebenbürgen zugewendet werden. Es kann keinem Zweisel unterliegen, daß das Erscheinen russischer Truppen in Siebenbürgen überall Allfsehcn erregen, und nicht nur von dieser revolutionären Faction und ihren ausländischen Anhän. gern absichtlich als neuer Zunder für verderbliche Pläne und Explosionen gebraucht werden, sondern bei der Unkcnntm'ß unserer hicrländigcn Zustände selbst manchen gutgesinnten Kopf in drn Schwesterprovin-zen zu Verdächtigungen und urtheilen verleiten dürf. te, welche er hintendrein bereuen wird, wenn er nämlich zur Ueberzeugung gelangt, daß weder politische Triebfedern, noch diplomatische Conjuncture!» die.-sem Einrücken russischer Truppen zum Grunde lie. gen, sondern daß es bloß cm Act von Humanität sey, durch welchen das nächst unserer Gränze in der benachbarten Wallache! befindliche kaiferl. russische Militär über unser Ansuchen beiden Städten mit ihren Weichbildern gegen räuberische Plünderung und Verheerung Schutz gewährt, und uns vom sichern Verderben rettet. In .Rücksicht dieser besonderen Verhältnisse wird es daher Pflicht, ein der Wahrheit gemäßes Bild unserer höchst bedrängten Zustände zu liefern, um vorzüglich im Auslande, wohin die aus unserer ge-ängstigten Brust erschallenden Nothruse nicht reichen, emc richtige Ansicht der Dinge und hierdurch Theilnahme und billige Beurtheilung zu sichern. Hauptsächlich von dem Zeitpuncte an, als im verwichenen Sommer die sächsische und romanische Nation gegen die von der .tt o s s u t h'schen Partei zwangsweise sorcirtc Union Siebenbürgens mit Un. gärn ihre Stimme erhoben und Klagen darüber laut werden ließen, daß von dieser unglückseligen Verbindung kein Heil für das Großsürstenlhum und insbesondere für das deutsche Element der Sachsen zu erwarten sey, konnten die Ungarn durch das Gelingen ihrer mit machiavcllistischcm Terronsmus geschmiedeten Pläne bis zum wahnsinnigsten Ucbermulhe aus-gestachelt,^ dem klcsnen Sachsenvolke, so wie auch den «m Sclavcnjoche und politischer Unmündigkeit bisher "'cdergeh.ltenen Romanen nimmermehr 'ver-27'wo ^ll)ss'^ '''^>s"" berauschenden Augen. Pie?/ d"e ' liMonten'^' '"" "^^" ^"el-chcln schien, es auch" ,,^'""" " Ungarn zuzulä-schnellen Laufe ''ollenden M i s'^". ^"""'' ^'" ", Phantasien eines Kossut ,n'^ ^ " magyarischen tragenden Tyran.nnfra!tio?^'' e "'isse ^k' ^ legen und dasselbe sogar aus^l swollen" ^ Je mehr es sich aug oen kühn .An , der Ungarn sofort herausstellte, Sanction für sie kein heiliger Punct sey 6"s'"^^ bloß alS ein vergilbtes nichtiges Papier gelten ün7 ferners, daß sie mit der richtig zu verstehenden M,!>l fahrt der Gesammtmonarchle ein schändlich^ Sv el treiben, in dasselbe auch die übrigen Mitnationen der ungarischen Krone und d,e,es Großsürstenlhums hineinziehen und mit Hilfe dieser neuen Bundesgenossen die schlau vorbereitete Losreißung von derbster-reichischki, Monarchie vollbringen wollen, desto entschiedener war der Widerstand des treuen Sachstn-lwlkcs, so wie der Romanen, um so heftiger aber auch der Zorn und die Erbitterung ihrer aufgereizten Gegner. Die Ungarn und die mit ihnen stamniverwand-ten Szekler glaubten, beide obige Völker würden sich durch die überall gegen Renitenten aufgerichteten Gal-gen einschüchtern und dazu überreden lassen, diesen terroristischen Imperativ als ein Attribut der ausposaunten ungarischen Freiheit anzusehen, und vom weitern Widerstände abzulassen. , Das dieses nicht erfolgte, wird insbesondere den, . l Sachsen — denen man ungarischer Seits, anstatt! vielmehr sich selbst die Schuld beizumessen, die Auf-' rcgung der Romanen zuschreibt, nunmehr zur Sünde angerechnet, und an beiden aus unmenschliche Weise gerächt. Die von den Ungarn und Szeklern zuerst gehängten Romanen gaben den Letzteren die Losung, in tiefem Augenblicke, wo die magyrische Freiheit chre ^wingsherrschaft mit dem Galgen begonnen, eingedenk aller bisherigen, selbst erlittenen und schon an ihren Vorfahren durch die Magyaren ausgeübten Miß-Handlungen, Grausinnkciten und Mordbrenncrcicn, mit gleicher Münze zu bezahlen. Als noch dazu das Szekler - Volk durch Kos-su th'sche Emissäre und ungarisches Ocld in Agyag-salva verleitet, zu den Waffen griff, und in offen, barer Empörung den Raub- und Verwüstungszug ge-gen die benachbarten sächsischen und romanischen Ortschaften mit unerhörten Mord ^ und Vrandsccnen vollführte, entfaltete der schrecklichste Bürgerkrieg, — den nicht sobald die Geschichte eines Landes kennt, — in Siebenbürgen seine blutigen Fahnen. Die Brandrnincn von Szaßregen, Birk, Ma-tienburg, Honigbcrg, Petersburg, Erked, Halvale-gen, Haschag, zum Theile Stolzenburg, Großscheuern und Mühlbach, »o wie von mehr als 200 romäni^ schen Dörsern, welche von den Ungarn und Szeklern verheert und geplündert wurden, nicht minder aber auch die von den Romanen verübte Niederbrennung von Zalathna und Nagy^Enyed stehen als traurige Wahrzeichen der blutttie,enden Gegenwart da, in welcher mehr als 20.000 Menschen in unserem Lande zum Opfer fielen, und in welcher schwer zu bestimmen ist, auf wacher Seite, ob jener der Romanen, oder der Ungarn und Szrkler, größere Grausamkeiten verübt worden sind. Unendlich wohl thut es jedoch, in der tiefen Betrübniß über die herzerschütternden Blutsccncn der Gegenwart als einen Beweis des schönen Triumphs von wahrer Volksbildung und echter Humaintat bei dieser Gelegenheit vor der ganzen Wclt' das Zeugniß geben zn rönnen, das dem deutschen Sachsenvolkc, — welches sich trotzdem mit bereits öffentlich anerkannter Aufopferung sür Thron und Gesammtmon-archie fortan bewährt, — aber auch nicht eine einzige That zufällt, worüber dasselbe in dieser Zeit so großer, wechselseitiger, leidenschaftlicher Nationalerbitterung erröthen müßte, daß vielmehr gerade in dcn Städten dichs Sachsenvolkcs, — vorzüglich aber in Hermannstadt und Kronstadt, — die von den Romanen am meisten verfolgten Ungarn, ungeachtet der für die persönliche Sicherheit der Sachsen selbst hier. aus entspringenden großen Gefahr menschenfreundliche Aufnahme und Unterstützung fanden, welche vom größten Theile dieser Ungarn — so sehr sie auch dagegen sprechen werden, — leider selbst jetzt noch mit schwarzem Undankc vergolten wird. In der Mitte dieser blutigen Katastrophen sie-len die bekannten October-Ereignisse von Wien und ^ssth ^ — so wie die damals erftossenm kaiserlichen Manifeste, auf deren Grundlage auch dieses Groß-fürstenthum unter das Klicgsgcsetz gestellt, und vom commandirenden Herrn Generalen die oberste Leitung der Landes-Angelegenhciten ergriffen wurde. In den öffentlichen Blättern wurde bereits erwähnt, daß es hieraus auch bei uns hier dem k. k. Militär — so gering die Anzahl desselben an und für sich, geschweige aber in Anbetracht der Größe und der vielseitigen Gränzen des Landes auch ist, — gelungen sey, die bewaffneten Szeklermassen bei Ma-ros-^üftrhely in ihre Heimat zu jagen, die ungarischen Nebellcnschaaren sodann aus idrem Hauptsitze Klausenburg über die Gränze nach Ungarn zu trei-bcn, durch'Aussteifung neuer Krcisbehörden unter der Leitung militärischer Organe und der Oberaufsicht des treuen General-Commando's an die Seite des bclnahe großtentheils compromittirten magyarischen Gudcrniums und der (Zivilbchörden in dcn von Ungarn und Romanen bewohnten Kreisen eine gewisse Ordnung und Verwaltung des Landes wieder anzubahnen, und mit starker Hand dem inneren Bürgerkriege und der Anar--chie zu steuern. Während selbst im Szeklerlande die Stühle Ma-ros, Udvaryely, tzsik und Gyergyö zur Ordnung großtentheils wieder zurückkehren und nur noch in, Haromßeker Districte durch den Tcrrorismus der dortigen Hauptagitatoren der bewaffnete Aufstand zu dem Behufe fortgeführt wurde, um gegen das benachbarte Kronstadt und daS von fleißigen Sachsen bewohnte Burzenland, deren Wohlhabenheit den beutegierigen Haufen und seine raubsüchtigen Führer un« widerstehllch anlockte, einen förmlichen Naubzuq zu vollführen, wurde selbst dieser letzte Szeklcr-District durch unsere von der Gränze Ungarns meistens auf Wägen schleunigst an diesen östlichen Landestheil über-sü!)lten k. k. Truppen ohne alles Blutvergießen zur Unterwersung ni,d zur Ruhe gebracht. Militär- und Eivilbehörden dieses Szeklerstuhles leisteten sofort in Kronstadt vor den betreffenden k. k. Militär-Autoritäten im Namen des Volkes öffent. lich den Eid der Unterwersung und Treue für Se. Majestät den Kaiser Franz Joseph, und gelobten feierlichst, sür immer und gänzlich von der Ko ssu t haschen Ncvolutionspartei in Ungarn sich losgesagt zu haben. Jeder gutgesinnte, treue Unterthan atbmete wieder fvei auf, und hoffte nunmehr mit Zuversicht auf cine baldige, vollständige Wiederkehr des heimatlichen Friedens, der innern Ruhe und Ocdnung in unserem i,'ande, um so meh>-, als durch die Unteldrü-ckung der revollNloncnd seiner P,nle! aus lame- schändlichem Trug Uüd gauk-leiischl-r Täuschung bestmd, eben so veünell e5 sich mic dem vollierrile.'cn Wideifl.nic'f und der Kampflust seiner Truppen in Ungain, welche überall vor i^er k t. Armee feige die flucht e,qr>ssen, und sich immer mehr und mehr nach Siebenbürgen heian-bänglcn. Unicr diesen nicht vorhergtsehenen Umständen ließ sich keinen Augenblick l'ezw.iieln, daß das ohne» > hin s^on schwer heimgesuchle Großfüisirnrhum die lctz'e Zusiuctn und au5 Fwang der Schlußk.impfplatz oer m.'uyarischen Rcbellen seyn wülde, da bei dem siegreich.n Vorrücken der k. k. Truppen in Ungarn und Banale sür erste,e kein wetterer Rückweg und auch aus Siebenbürgen kein weiterer Aueweg möglich wi,d, weil die nördliche Gränze gea-en Gallien von dort aus stark besetzt ist, gegen Osten u„d Sü» dcn aber die (Glänzen del Moloau und W^.llachei von k^iseil. russischen TlUppen beschüyt weiden. So dülsle es auch sicherlich zuttessen. Denn gleich nach der oben erwähnten, dringend gebotenen Weqziehung einiqci unserer Truppenkölper l,on der westlichen Glänze nach Kronstadt zum Schu» tzc des Burzcnlandes gegen die Szekler war es einem unter der Führung des bekannten polnischen Revo-lulionsgeneralen Bem aus solchen Schaaren gebildeten Rebellencoips leicht gslungeri, duich das Gewicht der großen u»d noch dazu mit zahlreichem l^e-schütz versehenen Ucberm^cht von mehr als 3l> 00t> Mam, in Siebenbürgen einzudringen, unsere wenigen Truppen von der Gränze zmückzud.äng.n, Klau-senburg und alle dortigen Kieise wieder zu lessen, sodann die schwache Kolonne des Obersten Urban aus drm nöidlichen Theile des Landes nach Galizien über die Gränze zuwerfen, U'id endlich mii dem groß»-ten Theile seiner Mack,! gegen Süden nach Hermann' stadt herabzuziehen, um wo möglich mii einem Schlage dem Hauptkampfe ein Ende zu machcn und sich mir Hilfe der ^zckler des gangen Sachsenlandes und feiner Wohlhabenheit zu bemeistcrn. 'Neuerdings wuiden Emissäre u>'d Proclamalio» nen aufgeboten, um das Szeklcivolk wieder zu f^ nalisiren, und zum bewaffneten Angriffe auf-Nron-1iadt und Helmannstadt anzufeuern. Vollständig charakterisirt es das Szeklervolk, daß von ihm in wenig Tagen schon die feierlichen Eide und Pftichtgelodnifse wieder gebrochen, und mit dem Aufgebote von 15.000 gut bewaffneter Mannschaft dem Rufe zum Raube und Plündern im Sachsen-lande Gehör gegeben wird. Wahrend sonach der Verheerungssturm auch von der Szeklerseite über unsern Köpfen taglich loszubrechen drohte: rückte Bem mit seiner Macht dem vorgesteckten Ziele, Hermannstadt —dem Herzen der sächsischen Nation — immer naher. Nach den vorgeschilderten Prämissen konnte es wohl nicht anders seyn, als daß diese bedrohlichen Nachrichten unter der ganzen Bevölkerung cine wahrhaft fieberhafte Aufregung erregten. Man begriff wohl, daß es sich jetzt um die Er. Haltung der politischen und materiellen Existenz handle, daß die entscheidende Stunde für das Geschick der beiden Primatstädte des Sachsenvolkes — Hermannstadt und Kronstadt — mithin für die ganze Nation schlage, und daß das Loos dieser beiden Städte, be-sonders aber jenes der erstern — als dem Hauptsitzc des hicrlands gegen die ungarischen Separirui'gs-Tendenzen seither erfolgten Widerstrebens — ein sehr trauriges seyn werde, weil die von den fanatischen Wüh lern aufgestachelte Erbitterung der Ungarn und Szekler gegen die Sachsenstädte, trotz des bei jeder Gelegenheit bewiesenen huinanen Verhaltens derselben gegenüber den flüchtigen Magyaren bereits zur entstammten Leidenschaft angewachsen, daher wenig Schonung zu erwarten, vielmehr vom Bem laut verläßlicher Quelle für Hcrmannstndt eine Brandschatzung von 4 Millionen Gulden bestimmt und seinen Soldaten eine Atägige Plünderung der Stadt im vorhinein als Siegeslohn verheißen worden sey, Zugleich wurde erkannt, daß unsere vom besten Geiste beseelten Truppeil schnell auf einem Puncte concentrirt werden muffen, u,n dcm übermächtigen Feinde mit Aussicht auf Erfolg Widerstand leisten zu können, und daß, wenn mit demselben Hermannstadt geschützt werden soll, Kronstadt und das übrige Sach-senland unvermeidlich preisgegeben sey. Da auch auf eine nahe Hilse aus Ungarn von' unserer siegreich vorrückenden Armee wegen ccr großen Entfernung durchaus nicht zu rechnen, vielmehr mit Grund zu fürchten w>ir, daß gerade aus dieser Ursache noch immer größere Feindesmassen zu unserem um so gewisseren Verderben hereingcdrängt würden, welche am Ende jede Gegenwehr unserer geringen tapfern Truppen erdrücken, so sahen sich insonderlich diese beiden Städte zum Entschlüsse gedrängt: für den äußersten NothfaU das an unserer Landcsgränze nahe befindliche kaiserl. russische Militär gegen die gleich Näubern und Mordbrennern andringenden Rebellen bloß auf kurze Zeit, bis uns Hilse von unse-rer eigenen k. k. Armee aus Ungarn zu Theil wird, zur menschenfreundlichen Schutzleistung aufzufordern. In wahrhast humaner Berücksichtigung unserer eben so gefährlichen, als höchst bedauerlichen Lage wurde oicsi Hilse russischer Scits auch unter der Bedingung zugesichert, daß sie von Scite der militärischen Regierungsbehörde für dicse beiden Städte in Anspruch genommen werden müsse. Inzwischen war man so glücklich, den ersten Angriff des mittlerweile auf Hermannstadt losgerückten Be m'schen Nedellencorps in einer blutigen mörderischen Schlacht, wo unserer Seics 4000 Mann mit l8 leichten Geschützen gegen 12000 Feinde und 24 grobe Geschütze kämpften, und zuletzt ein bei-spielloler Bajonnetangriff unserer Truppen den Ausschlag gab, unmittelbar vor der Stadt durch die ausgezeichnete Tapferkeit unserer braven Trnppe^ zurückzuschlagen , und den Feind bis in die 2 stunden weite feste Stellung von Stolzenburg zu verdrängen, __ Ungeachtet der vielen Opfer, — di< dieser Sieg auch uns kostete — war jedoch gegen unsere Gefahr und für die gerechte Sache unseres Kampfes noch beinahe gar nichts gewonnen. Vielmehr benutzte dcr Feind in seiner mit gro-bem Geschütze bespickten, beinahe unangreifbaren Position Zeit und Kraft dazu, um weit und breit aus allen Ortschaften der ganzen Umgebung alles Zug-und Schlachtvieh, frucht-, Futter- und Getränkevor-räthe, so wie auch alle werthvollen Effecten zu plündern, und in unabsehbaren Transporten nach Klausenburg — dem wahrscheinlichen CentraIpuncte der künstigen Vertheidigung gegen die heranrückende große k. k. Armee abzusenden, dadurch aber auch uns für jetzt und die Zukunft die durch den seitherigen Bür-gerkrig olmehin verkümmerten letzten Subsistenzmittel ganzlich zu entziehen. Militärischer Seits wurde sofort auch die weitere Ueberzeugung gewonnen, daß ^ s» lange man sich genöthigt sehe, das nach seiner Lage und Ausdehnung ohnehin schwer zu vertheidigende Hermannstadt mit allen zu Gebote stehenden militärischen Kräften gegen das bei mehreren Diversionen versuchte Bestreben des Feindes — die Stadt wenigstens anzuzünden — zu schützen und auf diesem Puncte festgebannt zu bleiben, ein an keine Rücksicht gebundenes, durchgreifendes Verfahren gegen diefe raub- und plünderungssüchtigen Rebellenschaaren nicht zu denken sey. Zu gleicher Zeit traf auch die fatale Nachricht ein, daß —um von der einen Seite die neuer- dings aufrührerisch gewordenen Szekler, von der andern aber die gleichfalls aus Ungarn von Arab her in sehr großer Anzahl nach Siebenbürgen eindringenden Insurgentenmassen an sich zu ziehen, nach den Richtungen Colonnen entsendet und hierdurch uns auch die letzte Verbindung mit dem Banate, Wien und der k. k. Armee in Ungarn gänzlich abgeschnitten habe. Von Kronstadt aus wurde gleichfalls estassettali-tcr bestätiget, daß die Szekler 15 000 Mann stark ihre Gränze bereits überschritten und im Anzüge aus das ganz unbeschützte Kronstadt begriffen seyen, um nach der Einnahme desselben rasch aus Hermannstadt loszugehen und nächster Tage schon mit der allseits vereinten Macht unter Bem's Commando dasselbe auf drei Seiten zu stürmen. Unter diesen verhängnißuollen Umständen wurde wiederholt sowohl von Krollstadt als Hermannstadt auf's flehentlichste um schleunige russische Hilft gebeten, damit nicht etwa bloß eine vorübergehende Be-drängniß, sondern vielmehr unermeßliches Elend und Unglück abgewendet werde, welches durch spätere, noch so glänzende Siege unserer in Ungarn vorrük-kenden Armee, von deren Annäherung und Hilfesendung bei so großer Entfernung übrigens noch immer kcine Kunde zu uns gelangte, nicht mehr hätte un-gescheben gemacht werden können. So sehr man militärischer Seits bisher beflissen war, dem früheren Nothrufe beider Städte um russische Hilfe znr Beseitigung politischer Verwickelungen vorläufig noch keine Folge zu geben; eben so sehr mnßte man die Wichtigkeit des gegenwärtigen Augenblickes, so wie die L.»st der heranstürmenden, ganz erdrückenden Gefahren sammt ihren Folgen für die treue sächsische Nation ^ deren Beschütznng gegen Vernichtung, andererseits Pflicht und Menschlichkeit gebot, in ihrem vollen Umfange erkennen. Es wurde daher vom command irenden Herrn Generalen ein großer Knegsrnth zusammen berufen und demselben die Beurtheilung und (^ntscheioung dieser wichtigen Frage anheim gegeben. In sorgfältiger Erwägung aller vorstehenden Ver-hältnisse, vorzüglich aber in der Anerkennung des Umstandes, daß unferc gesummten militärischen Kräfte trotz ihrcr bereits bewiesenen großen Tapfertnt und Kainpfgluth doch in keinem Falle hinreichen, um Hermannstadt, geschweige aber auch noch Kronstadt zu schützen, und zugleich den noch dazu jetzt schon übermächtigen Feind siegreich zu bekämpfen, wurde beschlossen, unverzüglich die an unserer nahen Gränze stehenden russischen Hilfstruppen herbei zu rufen, die momentane Beschützung von Hermann, stadt und Kronstadt denselben anzuvertrauen, so dann aber bloß mit den concentrirten eigenen Kräften den so eben von Stolzendurg nach dem beinahe gleich weit entfernten Salzburg gezogenen Feind schnell anzugreifen und einen entscheidenden Schlag gegen ihn zu führen, bevor noch die ^erwarteten Verstärkungen des Feindes von beiden Veiten einträfen. Es ist merkwürdig, daß gleich an demselben Tage, nämlich am 4. Februar — an welchem die mit der humansten Bereitwilligkeit über die Gränze bei Rolhenthurm lecübcrgee,l!en russischen Hilfsnuppen Ulner dem Kommando des Flügel-Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers —Obersten Skarlatin __früh Morgens in Hermannstadt eintrafen, unsere schon vor Tagesanbruch gegen die feindliche Siellung in Salzburg vorgerückten braven Truppen uiuer der pcrjo!,!ichen Anführung des commanduenden Herrn Generalen FM5 Freihenn von Puchner nm be-wundc>ung5würdiger Tapferkeit in emer noch bluti-gern, mörderischen Schlacht, bei welcher wieder der hchigste Bajonnet - Angriff der Grenadine und der Infanterie gegen das gut geleitete fciiidliche grobe Geschütz einen wahrhaft entscheidenden «2ieg an un-sere sahnen knüpfte, das ganze B e m'sche Eorps aus allen Stellungen warfen und gänzlich in die flucht schlugen. — Die glanzenden Trophacn dle>es Sieges verdanken wir allein der über alles Lob zu erhebenden Tapferkeit unserer eigenen Truppen, so wie jener ihres k mpferfahrenen ruhmgeklönien Feldherrn, dcr an der Spitze der Grenadine persönlich jrnen Äajonnel. Angriff auf dir feindllchen Heuerschlünde leitete; daß aber die Sieger den Sieg benutzen, den fliehenden Feind fortan verfolgen und die eigenilichen Früchte VO dieses blutigen, schweren Kampfes für die gcrechleSache und für unser Heil dieses Mal ernten konnten, fällt mit auf Rechnung des Umstarides, daß die kämpfenden Brüder uns in Hermannstadt unter dem kräftigen Schirm der so menschenfreundlich zu Hilfe gceilten braven Russen sicher wußten und sich nicht mehr um sie kümmern dürften. An demselben verhängnißvollen Tage — den 4. Februar, wurden auch die Szekler, als sie den schon so lange her beabsichtigten Ueberfall auf Kronstadt wirklich vollführen wollten, beinahe um dieselbe Stunde durch den gleichfalls ausgezeichneten Angriff der braven Russen, welche unter dem Commando des Hrn. Generalen von Engelhardt beinahe um dieselbe Zeit eingerückt waren und die übernommene Schutz' Pflicht dort bereits mit Blut besiegelten, über die Gränze des Altsiusses zurückgeworfen und für ihre schimpfliche Eidbrüchigkeit gezüchtiget. Obgleich die weitern Kriegsereignisse noch zu gewärtigen sind, so hat es sich sonach durch die in wenig Stunden geschöpfte Erfahrung bereits bestätigt, wie drin. gend und unvermeidlich nothwendig diese Hilfe der gera< de im letzten älißerstenMomeitte angelangten benachbarte!! Russen für Hennannstadt und Kronstadt gewesen sey, und daß ohne derselben beide Städte vielleicht heute schon als Opfer ihrcr undegränzttu Treue und Aü-' hänglichkcit an ihren Kaiser und Herrn, so wie an das Band der Gesammtmonarchie gefallen und lM' tcrgangen waren. Icdem unbefangenen Leser dieser der WahrrM ganz getreuen Schilderung, welche mit ihrem Dctaü mehr für die entfernten Schwcsterprcwinzen un» das Ausland berechnet ist, kann es nicht entgehen, daß die russische Hilfe in Hermannstadt nnd Kronstadt durchaus jeder politischen Farbe und cincs derartigen Einflusses entbehrt, daß sie offenbar nur ein Act von momentaner Hilfe zur Hilfe hartbcdrohter Nachbar-städte gegen rebellische Näuder und Mordbrennerhorden , die tbeils in der Vernichtung dieser Städte Rache üden, theils durch die Plünderung derselben ih^' Raublust befriedigen wollten — lediglich aus nacl)' barlicher Humanität dargeboten und geleistet sey, ^^ unter diesen exceptionellen Verhältnissen, welche lN alle» Beziehungen ganz außerhalb eines jeden vol' kerrechtsinäßigen Kursstandes liencn, ' geschiehs. Möge diese Aufklärung den doppelten Zweck", reichen, fürs erste, das F,mum selbst, nämlich °c> Eintritt russischer Schutzhilfe für die gcnannlen be> den Städte, ins wahre Licht gestellt, und vor eU'kw billigen Forum gcrechtseltigs, — füis zweue, !<"<' alarmirenoen falschen Gerüchten und Vorsviegel"^ gen durch Darstellung der Wahrheit vorgebeugt u" entgegen gearbeitet zu haben, welche von der ung lischen Umsturzpartti und ihrnn Anhange im ""^ lande zuve,lässig aus diesem Acre hastig werden g schmiedet und gellend gemacht weiden wollen, ^ den Untergang des Kofsuth'schen polnischen ^.^ ma durch neue verderbliche Nachspiele wo M»g zu fiistsii. ^ Wir wollen übrigens in Betreff dieser <9^f auf den gesunden, nüchternen Verstand, so "^ s^ct das reirie unveldorbene Herz und Gefühl ll ^^, Mitmenschen in und außerhalb Oesterreich "»l gi! trauen bauen und uns der Hoffnung lingeben, dap in dieser von Seile der Russen aus Humanität "" ye, leüieien Hilfe nichis anders suchen und finden " .l, als in lener menschenfreundlichen Handlung °. wenn man Jemanden, der in einem au der ^" ^^ gränze befindlichen Strome unterzugehen ln ^ ' . ist, von jenseits herüber aus der Gefahr »ettct, die hilfreiche Hand sodann wieder zurückzieht-