priin«mcra''on»-prrisk: Für Laibach: Ganzjährig . . . 8 fl. 40 !t. Halbjährig . . 4 „ SO „ Vierteljähritz. . . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ M i t der Post: Ganzjährig . . . u fl. — kr. Halbjährig . . . S „ 50 „ Bierteljichrig. . . 2 „ 76 „ Kür Zustellung ins HauS vierteljährig 25, It., monatlich 9 fr. Einzelne Stummem 6 fr. Laibacher Tagblatt. Anonime Mittheilungcn werden nicht bevücfjlchngt; Manuskriple nicht zurückgesendet. tt r % a h t i e k : Bahnhosgafje Nr. taa. Äipciilioii und Änstralt» ünrrau: Kongreßplay Nr. 81 (Buchhandlung von 3, v.Kleinmayr »F. Bamberg».. 3itftrii6u»Ftift: 5iir die einspaltige Petitzeile it fr. bei zweimaliger ttiiifchuliiuig ä n kr. dreimal »7fr. Insertionösleinpel jctcflimil ;io fr. Bei größeren Inseraten nnb öfterer Einschaltnng entsprechender Rabatt. Nr. 25. Dienstag, 31. Jänner 1871. — Morgen: Ignaz M. 4. Jahrgang. Abonnements -Umladung. Mit 1. Februar 1871 beginnt ein neues Abonnement auf das „Laibachcr Toflblatt." Bis 1. März 1871: Für Laibach ..............................70 kr. Mit der Post..............................95 kr. Bis Eude Mürz 18 71: Für Laibach............................l fl. 40 kr. Mit der Post...........................1 fl. 90 kr. Für Zustellung ins Haus monatlich 9 kr. UW" Auf das „Laib. Tagblatt" kann täglich abounirt werden, doch muß das Abonnement immer mit Schlutz eines Monates ablaufen. Die jlovenijchen Abgeordneten im Reichsrathe. Nachj dem Schluffe der Delegationen wird an die krainischen Reichsrathsabgeordnctcn die Frage herantreten, ob sie, dem beschränkten Atandate des krainischen Landtages Folge leistend, sich von den ferneren Berathungen des Reichsrathes ferne halten oder ans Opportunitätsrückfichten dennoch im Reichö-rathe verbleiben werden. „Sl. diarod" meint zwar, daß unsere Deputirten bereits allem Genüge gethan haben, wozu sie vom Landtage ermächtiget worden sind, sie hätten daher in Wien nichts mehr zu suchen und man könne als gewiß annehmen, daß sic im Reichsrathe nicht erscheine» werden. Das gleiche wird von den Dalmatinern erwartet, welche durch das südslawische Büudniß zu gemeinsamem Vorgehen mit den Slovenen verpflichtet seien. . Die nämliche Frage wird nun auch von einem Wiener Journale besprochen, dessen Beziehungen zu den maßgebenden Kreisen des Abgeordnetenhauses bekannt sind. Die „N. Fr. Pr." bringt unter der Ausschrift: „Neuerliche Reißausgelüste" folgende Notiz: Die Delegationen gehen zur Neige, und der Reichsrath steht vor der Thür. Was Wunder, daß in den Reihen der sogenannten staatsrechtlichen Opposition, die in Anbetracht der „folgenschweren Ereignisse" so gefällig war, ihre Mannschaft auf einige Wochen dem Reiche zu leihen, nuu wieder die Frage erörtert wird, ob dieselbe noch weiters in ihrer Thätigkeit belassen oder yeimgeruse» werden soll. Die Herren im Reiche Slvvenien erlassen die Permahnung, daß die RcichsrathS-Äbge-ordneten dieses Landes nur „zu dem Zwecke der Wahl iu die Delegation und zur Berathuug der durch die Kriegsereignisse bedingten finanziellen Muß-| regeln" freies Geleite für den Reichsrath und die ! Delegationen erhalten haben, daß sie daher, wenn ; die Delegationen geschlossen sein werden, kein Recht | mehr haben, ihre Litze im Abgeordneteuhause ein* zunehmen. Wir wollen diese Herreu aber doch daran | erinnern, daß die Delegationen nur die eine Seite des Rcichsbudgcts zu behandeln, nämlich das Er ! forderniß festzustellen haben, und daß die andere : wichtigere Seite, die eigentliche Berathuug über die j ..durch die Kriegsereignisse bedingten finanziellen , Maßregeln", das heißt die Bewilligung der zur , Deckung des Erfordernisses nölhigeu Mittel, dem I Reichsrathe zusteht, und daß daher die Herren von i der staatsrechtlichen Opposition, ohne ihr sogenanntes Mandat zu überschreiten, schon noch im ReichS-1 rathe eine Weile werden aushallen dürfe». Möglich 1 auch , daß ihnen der eigentliche Entschluß in dieser Sache erspart bleibt und ihnen durch einen Beschluß des Abgeordnetenhauses die Heimreise empfohlen wird; denn bekanntlich ruht noch in der Kanzlei des Abgeordnetenhauses jener Protest, welcher wegen verfassungswidriger Erlheiluug einer Instruktion an die Reichsraths Abgeordneten des krainer Landtages die Giltigkeit ihrer Wahl anficht, und wird über diese» Protest erst noch der Bericht an das Abgeordnetenhaus erstattet werden. Jedenfalls können wir aber den Herren aus Slowenien und etwaigen Gleichgesinnten ans anderen Landschaften die Versicherung ertheilen, daß uns ihr Reißaus durchaus nicht aus der Verfassung bringen wird. Seih dem durch Petrino, seligen Angedenkens, das Davon laufen ans dem Reichsrathe zu einer Institution dcs reinsten österreichischen Verfassungsrechtes erhoben worden ist, mußten wir natürlich auch daraus uns einrichten, und wir können darum die Versicherung ertheilen, daß die VerfassnngSpartei in diesem Falle, sollte er wieder eintreten, sich zu benehmen wissen wird. Die Besetzung Roms vor der österr. Delegation. xtu der Reichsraths - Delegation referirte am Samstag Weber über die Petition des katholischen Kasino (in Betreff der Befetznng Roms durch die Italiener) und beantragte Uebergang zur Tagesordnung. Giovanelli sagt, die Majorität der österreichischen Bevölkerung, über 24 Millionen Katholiken, seien durch die Okkupation Roms, durch dieseil Kirchenraub tief verletzt. Nicht nur Oesterreich, die ganze zivilisirlc Welt sei mächtig ergriffen worden. Der Ausschußantrag lasse die katholischen Gefühle unberücksichtigt. Gegen Diebstahl und gemeinen Betrug werde man sieb gewiß Feuilleton. u „Der Pfarrer von Kirchfeld. . ,,®a6 sogenannte Bolksstiick ist seit Jahren in Jicmltchcii Mißkredit gekommen, insbesondere auch niLvTvlv!!*, C^ei gehörigen Erzeugnisse unserer nickt iS ff" ^u,atischei, Volksdichter, und zwar Vtrftanhmfi”! ^0 wenigsten besitzen ein klares sie oc vite hoi und dessen, was sie bewegt, den Volkilehfn JUU fcltcu' aus dem heiß sprudelnbilde lm-nn-i r ^en ®toff zu einem wahre» Lebens ‘ir^ rÄ k v* »""I °i> durckümv/ •* - »Nt liebevoller Hingebung r^cksL??L?"d°rn begnügen sich mit der ober» hcrfie unt) versuchen es lieber, durch rtfccti- rl, uub Erlei verderbliche Theater- anderseits Ä'teu ^1°lg zu erringen. So ist sack eiil verdös ' Geschmack des Publikums viel Lirt il S"'' geworden, es ist zu einem be= Ät S'til' theatralische» Genüssen äußerst blasirt und laßt. sich „nr mehr dllrch Ueberreiz der Smne, gelegentlich selbst ans Kosten des ac nndcn Menschenverstandes befriedigen ..Wer wollte da ein Volksstück nicht freudig begrüßen von der Art de« „Pfarrers von Kirchfeld " da« nun schon über die verschiedensten Bühnen einen wahren Triumszng gehalten hat und gestern auch hier mit entschiedenem Erfolge zur Aufführung gelangte. Die Handlung dieses trefflichen Stückes ist in gedrängter Kürze folgende: Nach einigen einleitenden Worten des Grafen Peter v. Finsterberg au seinen Jäger, wornach wir in ihm bereits einen feudal-klerikale» Aristokraten uemuthen, entpuppt sich derselbe in dem nun folgenden Gespräche mit Hell, dem Pfarrer van Kirchfeld, als entschiedenster Anhänger dieser Partei. Es entspiunt sich eine ziemlich erregte Debatte über einige allgemeine Fragen der Aufklärung und, im Gegensätze zum Grafen, lernen wir im Pfarrer einen würdigen, geinüthvolle», toleranten Priester kennen. Diese beiden sind kaum geschieden, so erscheinen zwei Gruppen von Landleuten; die eine einen Bittgang vorstellend, den der Schulmeister von Alt-Oetting führt, die andere ein Brautzug, Der Bräutigam ist Katholik, die Braut ist lutherisch, sie wollen eine Zivilehe entgehen. Die beiden Aufzüge kreuzen sich und geratheu in Streit, es wird über den Vortheil oder die Verderblichkeit dieser Institution hitzig hin und her geredet und kaum daß beide Parteien gerade »och ohne Thätlichkeiten wieder ihres Weges ziehen. Nun kommt der Wnrzelsepp, ein in Jahren schon vorgeschrittener Bancrnbnrsche, der sich im Zauke mit den Wirthsleuten des nahen Gasthauses als ein verbissener, mit sich selbst völlig zerfallener Mensch enthüllt. Die Kirche und die Geistlichen haßt er, weil sic ihn: iu der Jugend die Ehe mit einer Andersgläubigen verweigerten und so sein Leben zerstört haben. Selbst auf de» vou der ganzen Gemeinde geliebten Pfarrer Hell ist er schlecht zu sprechen und will auch ihn als einen Heuchler htnstelle». Da begegnet ihm Anna, ein junges, hübsches Bauernmädchen, die beim Pfarrer von Kirchfeld in den Dienst treten soll. Der Wnrzelsepp denkt sich, daß da leicht eine Neigung entstehen könnte, und für diesen Fall will er sich am Pfarrer Hell für den ganzen Stand rächen und denselben vor der Gemeinde bloßstellen. Die Folge gibt den Plänen des Wnrzelsepp Vorschub. Anna gewinnt des Pfarrers Herz. Nicht daß ein sträflicher Wunsch in ihm zu Tage träte, aber eine gewisse Wärme des Herzens wird unverkennbar und er schenkt ihr ein goldenes Kreuzlein seiner Mutter. Der Wurzelsepp hat diese Szene belauscht und tritt vor den Pfarrer mit der Ankündigung, daß sic die Gemeinde mit der schlimmsten Deutung erfahren solle. auflehnen, um wie viel inehr gegen Kirchenraub. Giovanelli beantragt, die Petitionen der Regierung zur Würdigung abzutreten. O e l tz unterstützt Giovanelli. Czerkawski beantragt, nachdem die Regierung selbst die päpstliche Unabhängigkeit als offene Frage betrachtet, die Petitionen der Regierung zur Kenutniß zu übermitteln. Propst Halter spricht für Giovanelli'S Antrag. Herbst sagt, die Frage sei keine religiöse, sondern eine politische und deshalb Vorsicht dringend nothwendig, um die äußere Politik nicht zu kompromittireu. „Was hätte Oesterreich thnn sollen?, Mit Waffengewalt entschreiten? Dies verlangt selbst die gegnerische Seite nicht. Seine Mißbilligung unter Protest aussprechen? Das würde die freundschaftlichen Beziehungen zu Italien stören, ohne Erzielung eines anderen Erfolges. Wenn man, wie Czerkawski, die Regierungspolitik billigt, so darf man nicht einen Antrag stellen, der der Regierungspolitik eine andere Richtung geben soll. Wie viel Vertragsverletzungen wurden gegen Oesterreich begangen, die das unmittelbare Interesse des Staates berührten, ohne daß dagegen eine kriegerische Aktion verlangt wurde. Weil angeblich die Gefühle eines Theiles der Bevölkerung, ja der ganzen Welt verletzt worden, soll gerade Oesterreich eintreten und seine Haut zu Markte tragen." (Bravo links!) — Bei der Abstimmung wurden die Anträge Giovanelli's und Ezerkawsi'ö abgelehnt und der Ansschnßantrag an-genommen. _______________ Bom Kriege. Die Nachricht von der Kapitnlation der Weltstadt an der Seine uud vom gleichzeitigen Abschluß eines dreiwöchentlichen Waffenstillstandes hat in ganz Deutschland und tut Heere selbst den lebhaftesten Jubel hervorgerufen. Einmal ist es natürlich die Siegesfreude, welche sich äußert, dann aber zu nicht geringem Theil der Ausdruck lebhaftester Freude über den zu erwartenden Frieden. Es macht sich eben eine lebhafte Sehnfncht nach endlicher Beendigung des furchtbaren Ringens allüberall geltend, und in dem Abschluß der Uebereinkunft in Versailles erblickt man mit fester Zuversicht den Beginn derselben; auch die öffentlichen Blätter betrachten fast ohne Ausnahme den abgeschlossenen Waffenstillstand als den Vyrläufer des Friedens selbst. Das, was bis jetzt über die letzten Vorgänge in Versailles bekannt geworden ist, gestattet nun wohl diese Hoffnung. Es bestätigt sich, daß Anfangs die Kapitulation unter viel ungünstiger» Bedingungen verlangt wurde und daß nur in Folge der gleichzeitig festgestellteu Grnnd-züge für den folgenden Friedensschluß die Bedingungen günstiger wurden. Die Sieger verzichteten Es geschieht dies wirklich. Durch des Wurzel-seppS Reden ist die ganze Gemeinde gegen den Pfarrer aufgestachelt und die schlimmsten Leidenschaften entfesselt. Anna erkennt, daß ihr offen getragenes Kreuzlein, daß sie überhaupt dies Unheil über den Pfarrer gebracht. Anna scheint für letzteren mehr innige Verehrung, als leidenschaftliche Liebe zu besitzen, denn sie nimmt die sinnig und natürlich motivirte Brautwerbung eines alten Iugendbckann-ten, des Bauernburschen Michel, an. Als in diesem Momente der Pfarrer Hell Eintritt, wird er sogar gebeten, das Liebespaar selbst zu kopuliren. Wir ahnen wohl, daß sein Herz, in diesem Augenblicke einen schweren Kampf durchzukämpfen habe, aber dennoch will er die Bitte erfüllen. Noch wogt die Aufregung in Hells Brust, da stürzt der Wnrzelsepp schmerzersüllt herein. Seine irrsinnige Mutter hat sich ertränkt, und um deren Herzenswunsch zu erfüllen, muß er zum Pfarrer kommen und ihn um ein ehrliches, kirchliches Begräbnis; bitten. Sein verstocktes Gemüth wird erschüttert, als der von ihm so angeseindete Pfarrer seine Mutter, die Selbstmörderin, selbst zu begraben verspricht. Aller Haß schwindet in seinem Herzen und er sinkt dem Pfarrer reuig in die Arme. Der Schluß bringt die Trauung Anna's und Michels., Hell hat über alle Herzenswünsche glücklich auf den Einzug in Paris, selbst auf die förmliche Gefangennahme der Besatzung und begnügen sich mit der Besetzung der Forts. Die Nationalgarde behält ihre Waffen und sorgt für Aufrechthaltung der Ordnung. Linie und Mobile werden allerdings entwaffnet, bleiben aber in der Stadt, und letztere wird «ach erfolgter Uebergabe der Waffen und der Forts mit den nöthigen Lebensmitteln versehen. Die Stadt bleibt unter französischen Behörden, welche die volle Verantwortlichkeit übernehmen. Für diese Zugeständnisse soll, wie es heißt, Paris die Summe von 200 Millionen Franken erlegen. Die Uebergabe der Forts an die deutschen Truppen hat bereits ohne Störung stattgefunden, jede Armeeabtheilung besetzte diejenigen Forts, welche unmittelbar vor ihrer Linie lagen. Noch vor Bekanntwerde» der Abmachungen von Versailles wurde in Paris nochmals der Versuch eines Aufstandes gemacht, jedoch von der Nationalgarde sofort unterdrückt, bei welcher Gelegenheit einige Personen getödtet oder verwundet worden sind. Welche Stellung die beiderseitigen Feldarmeen einnehmen werden, darüber ist noch nichts bekannt worden, nur so viel steht fest, daß sie bestimmt abgegrenzte Landesstriche zu besetzen haben. Die Regierung von Paris bleibt im Amte und hat sich anheischig gemacht, binnen 14 Tagen eine konstituirende Versammlung zu berufen und bei dieser die Annahme der aufgestellten Friedenöpunkte zu befürworten. Welcher Natur diese sind, darüber ist nichts Zuverlässiges bekannt, doch stimmen die meisten Meldungen dahin überein, daß die Abtretung von Elsaß und Dentschlothringen, die Zahlung von 4000 Millionen uud die Ueberlassung von 20 Kriegsschiffen verlangt wird, wogegen das deutsche Reich jede Regierungssorm anerkennt, welche die Nationalvertretuug dem Lande geben wird. Die abgeschlossene Uebereinkunft noch von den Delegirten in Bordeaux genehmigen zu lassen, hielt man für nicht nöthig, da die PariserRegierungsniänuer schon die Majorität der provisorischen Regierung bilden. Wie schon gestern erwähnt, hat in Bordeaux das Geschehene eine furchtbare Wirkung geübt; hier, wo Gambetta's unmittelbarer Einfluß wirkte, hielt man es einfach für unmöglich und es ist daher erklärlich, daß Einzelne sich dagegen aufzulehuen versuchten. Allein die Gewalt alter traurigen That-sache» zusammen war zu mächtig, man fügte sich. Ein Mitglied der Pariser Regierung eilt nach Bordeaux, um die Einberufung der Nationalversammlung und die Durchführung des Waffenstillstandes zu leiten. Gambetta, dessen Programm somit gescheitert ist ™ zum Heile Frankreichs — hat seine Entlassung genommen. gesiegt und fragt nur traurig, ob eö wirklich zum Heile der Menschheit sei, den Geistlichen vom Tröste der Familie auszuschließen. So scheint durch Hells Opsermnth alles einem glücklichen Ende zugeführt. Aber leider war alle Entsagung umsonst. Graf Finsterberg und seine Partei haben unterdessen die Anklage gegen den freigeistigen Pfarrer durchgesetzt. Es kommt vom Konsistorium dessen Absetzung und die Vorladung vor das geistliche Gericht. Hell bleibt gefaßt. Noch einmal segnet er seine Gemeinde, und da»» gebt er »»gebeugt seine» Richter» und jci»cm Schicksale entgegen. Der Pfarrer von Kirchfeld fallt also als Opfer FinsterbergS und seines Anhanges. Das Stück nimmt einen tragischen Schluß. Das tiefe Weh, welches wir mit dem traurigen Schicksale des braven Pfarrers Hell empfinden, wird aber gemildert durch den Blick? der sich uns in eine freiere, schönere Zukunft öffnet. Wir fühlen, daß eine Partei und eine Behörde, die über so einen Pfarrer das Urlheil sprechen könnte, sich in unseren Tagen selbst gerichtet hat, daß die Stunde nicht gar so ferne sei» kann, wo die Hells nicht mehr als Opfer der FinsterbergS fallen werden, und diese Hoffnung auf eine schönere, bessere Zeit, die wir herammhcit sehen, erfüllt uns wieder mit Trost ttitd Befriedigung.---------------- Der soeben flüchtig ski;zirte Inhalt dieses Jetzt, wo schon alles das Ende des Krieges hofft, haben die letzten Vorgänge auf dem Kriegsschauplätze selbst natürlich etwas an Interesse verloren, trotzdem aber ziehen die Ereignisse an der schweizer Grenze immer noch in ganz besonderem Grade die Blicke auf sich. Bourbaki war den letzten Nachrichten zufolge in eine so üble Lage gerathen, daß ihm eine unvermeidliche Niederlage bevorstand. Gambelta hatte dem unglücklichen General befohlen, eine unhaltbare Stellung uni jeden Preis nicht aufzugeben, er gehorchte und — erschoß sich, oder machte vielmehr einen mißlungenen Selbstmordversuch, als er sah, daß er rettungslos verloren war. Zu seinem Nachfolger wurde General Elinchant ernannt. Diesem wäre bei dem Zustande seiner Truppen kaum etwas anders übrig geblieben als Kapitulation oder Uebertritt auf schweizer Gebiet, eine Schlacht wäre Wahnsinn gewesen. General v. Werder hat folgenden Armeebefehl erlassen: „Das 14. Armeekorps und die um Bel-sort vereinigten Truppen haben durch ihre außerordentlichen Leistungen in Ertragung von Strapazen größter nur denkbarster Art, sowie durch ihre glänzende Tapferkeit dem Vaterlande einen Dienst geleistet, den die Geschichte gewiß zu den denkwürdigsten Ereignissen des ruhmreichen Feldznges zählen wird. ES ist uns gelungen, den sehr überlegenen Feind, der Belsort entsetze» und in Deutschland einfallen wollte, anfzuhalten und sodann siegreich abzuweisen. Mögen die Truppen, auf deren Leistungen die Augen Deutschlands gerichtet waren, zuvörderst in diesem Erfolge einen Lohn für ihre Mühe erblicken. Der Dank Sr. Maj. wurde mir bereits allergnädigst übermittelt. Meine aufrichtigsten Glückwünsche für diese ruhmreichen Tage vom 14. bis 18. Jänner füge ich hinzu." Die Franzosen geben ihren Verlust vom 19. d. M. bei (Paris) auf 7000 Mann an. 13 von den gefangenen Offizieren wurden nach Deutschland abgeführt, 5 gegen preußische Offiziere aus gewechselt. Die „Köln. Ztg/' tadelt lebhaft, daß der Gene» rat - Gouverneur von Lothringen (General Bon in) französische StaaiSioalbungen schlagen Uiyr, mas den Haß zwischen Demschland und Frankreich nur vermehren müsse. Politische Rundschau. Laibach, 31. Jänner. In der ungarische n D elegat i o n wurde Sonntag das Extraordinarium des Kriegsbudget berathen. Im großen ganzen wurde es bewilligt. Erwähnt sei noch, daß der Kriegsminister aufgefordert wurde, in Ungarn ein Waffenfabrik zu er- Volksstückeö zeigt, daß hier die brennendsten Fragen des Tages ans die Bühne gebracht, tief erfaßt und im Sinne der Menschlichkeit und der Aufklärung entwickelt werden. Wenn der „Pfarrer von Kirchfeld" also ein Tendenzstück sein soll, so ist er es im besten Sinne des Wortes, wie es auf den Brettern immerhin erscheinen darf. Ein Stück Gegenwart wird hier dargestellt, Gedanken, Fragen und Wünsche berührt, die wir alle tu u»ö herumtragen; darum ist das Stück von so packender Wirkung, darum erscheint bat, was auf der Bühne gesprochen wird, als kein leerer Frasenschwall, sondern als der tief empfundene Ausdruck des wirklichen Strebens unserer Zeit, der Ideen und Wünsche, die wahrhaft int Volke wurzeln. Neben dieser gesunden, zeitgemäßen Grundlage des Stückes kann auch die Art und Weise nicht genug gelobt werden, wie der Dichter seine Absicht znr Durchführung gebracht hat. Er behandelt sein Thema mit ebensoviel Ruhe, als Zartheit, mit Würde und Anstand. Die Durchdrungenheit von der Wichtigkeit seiner Ausgabe, der hohe sittliche Ernst kommen dem Dichter nicht einen Augenblick abhanden. Er verschmäht jede Ausschreitung, jeden Appell an die rohe Leidenschaft; er will nur überzeugen, nur auf Geist und Gemüth wirken. Eben darum können wir ihm mit vollster Befriedigung folgen, uns richten. Die Koste» der Verlegung der Regimenter in ihre Wahlbezirke wurde mit 2,741.257 fl. bewilligt. Virements in den einzeln Titeln wurden verweigert. Der Budget-Ausschuß der Reichsraths-Delegation hat eine Sub-Kommission niedergesetzt, die aus folgenden sieben Mitgliedern besteht: Brestel, Banhans, Demel, Figuly, Giskra, Rechbauer und Sturm. Dieselben werden die Differenzen mit der ungarischen Delegation in Berathuug ziehen. Ferner wurde trotz Beust's Einsprache eine Resolution beschlossen, welche das Befremden der Delegation wegen der Umschreibung der Bankschuld von 80 Millionen ausdrückt. Mit der vor einiger Zeit mit so großen Hoff nungen in Angriff genommenen ungarischen Katholikenautonomie steht es schlecht. Der Ultramontanismus bemächtigt sich auch dieser Sache und ruinirt sie. Der letzte Katholikenkongreß hatte ein Siebenundzwanziger-Komitee eingesetzt, welches ein Statut für die Katholikenautonomie auszuarbeiten hatte. Das Komitee that in drei Monaten nichts anderes, als daß eS ein Subkomitee einsetzte Dieses brachte es endlich dahin, daß etwas vorgelegt werden konnte, was einem Entwurf so leidlich ähnlich sah. Allein das Subkomitee scheint selbst sehr bescheidene Vorstellungen von seinem Werke zu haben, denn es stellte den Antrag, daß von dem, was man vorschlage, nichts in die Oeffentlichkeit gebracht werden dürfe. Und dieser Antrag wurde trotz des Protestes der Minorität angenommen. So erfährt man von dem Vorschläge des Subkomitee'S nichts, als daß sein Statut herzlich schlecht ist» und es ist begreiflich, wenn in den liberalen Kreisen Ungarns sich eine große Mißstimmung und die Furcht geltend macht, daß die Ultramontanen sich auch dieser Bewegung wieder bemächtigen. Im Westen Nordamerika'« hat sich eine Eon-föderativ» zwischen Jndianerstämmen gebildet, i »eiche auch die anderen Stämme zum Anschluß eingeladen hat. Das Direktorium hat bereits eine Verfassung entworfen, welche den Stämmen zur Ratifikation vorgelegt werden soll. Die Verträge mit de» Vereinigten Staaten sollen gehalten und jedem Stamm freie Verbindung und freier Handel mit den andere» gewährt werden. Die Verfassung ; ist ganz der amerikanischen nachgebildet; es wird ein Senat und Repräsentantenhaus gebildet; jeder ' Deputirte erhält 4 Dollars Diäten. Zur Tagesgeschichte. Zur Staatsschulden-Unificirung. Die k. k. Direktion der Staatsschuld hat soeben . folgende wichtige und zeitgemäße „Erinnerung" }: kundgemacht: „Das hohe k. k. Finanzministerium hat mit Kundmachung vom 2. April 1870 für mehrere Gattungen der zur Umwandlung bestimmten Staatsschuld einen letzten ZinStermin festgesetzt, für welchen noch auf Grund der bisherigen alten Schuldtitel eine Zinsenzahlung gegen deren KouponS oder gegen bezügliche Quittungen geleistet wird, nämlich: Letzter Zinsentermin: 1* Für das Silberanlehen vom Ilten Mai 1864 der 1. November 1870. 2. Für das Silberanlehen vom 23. November 1865 der Iste Dezember 1870. Für das KonvertirungSanlehen am 1. Juli 1849, dann für das Anlehen vom 30. Sept. 1851, Serie ß, ferner für das in England aufgenommene Anlehen vom 1. Juli 1852, für das in Frankfurt und Amsterdam verzinsliche Silberanlehen vom 1. Juli 1854 und für das in England aufgenommene Anlchen vom Jahre 1859 der 1. Jänner 1871. 4. Für die einperzentigen KonveutionS-Münz> AnlehenS-Obligationen der 1. Jänner 1871, beziehungS weise der 1. Februar 1871. 5. Für die 2'/,perzen tigen KonventionS - Münz-Anlehens - Obligationen der 1. November 1870, beziehungsweise der 1. Jänner, 1. Februar, 1. März oder 1. April 1871, je nach dem Fälligkeitstermin. 6. Für die Zperzentigen Kon-ventionS-Münz-AnlehenS-Obligationen der 1. Dezember 1870. 7. Für die 4perzentigen KonventionS-Münz AnlehenS-Obligationen der 1. Dezember 1870, be ziehungsweise der 1. Februar, 1. März oder 1. April 1871, je nach dem Fälligkeitstermine. 8 Für das 4'/, perzentige KonventionS - Münz - Anlehen vom Jahre 1849 der 15. Oktober, beziehungsweise der 15ten Dezember 1870. 9. Für das 5perzentige, auf Oester-reichifche Währung lautende (früher steuerfreie) Anlehen vom 1. November 1866 der 1. November 1870. 10. Ferner mit Kundmachung des hohen k. k. Finanz Ministeriums vom 23. Juni 1870 (Reichsgesetzblatt Nr. 84) für die mit KouponS versehenen Obligationen des NationalanlehenS vom Jahre 1854 der 1. Jänner, beziehungsweise der 1. April 1871. Die nach diesen Terminen fällig werdenden Zinsen werden von der StaatSschnldenkasse auf Grund der alten Schuldtitel der bezeichueten Anlehen nicht mehr ausgefolgt, sondern nur auf Grund der neuen Obligationen der einheitlichen Staatsschuld bezahlt. Anmerkung: 1. Der letzte Zinsentermin für die alten Schuldtttel der hier nicht bezeichneten Gattungen der Staatsschuld, sowie für diejenigen National-An-lehenS-Obligationen, deren Zinsen gegen Quittung behoben werden, wird später festgesetzt werden. 2. Die mit Erlag- und Rentenscheinen bedeckten Militär-Hei-ratskautioneu und die als solche vinkulirten Obligationen werden später und besonders zur Umwandlung einberufen und deren letzter Zinsentermin ebenfalls später festgesetzt werden." Folge der riesige» Anforderungen seine Mittel vollkommen erschöpft sind. Wir legen die Wünsche de» Komitee'- allen Bemittelten, in denen da- Gefühl für Menschlichkeit nicht erstickt ist, dringend an daS Herz. — DaS Ministerium des Unterrichts hat einen neuen Gymnasial-Lehrplan den LandeSschul-räthen zur Begutachtung und schleunigen Berichterstattung zugemittelt, damit derselbe in der nächsten Session des Abgeordnetenhauses diesem vorgelegt werden könne. — Der Grazer Gemeinderath hat mit großer Majorität nach heftiger Debatte eine Börstels luiig an das Ministerium gegen die Ausweisung' inner Absicht mit reinster Freude anschließen und leine Hoffnungen von ganzem Herzen theilen. , Stellen wir uns blos auf den dramatifch-kri-tlschen Standpunkt, so ließe sich wohl da und dort «n Mangel entdecken, aber auch in dieser Beziehung hat der Verfasser, der seinen Namen bis heute mit, » - . - - ------- oem Schleier des Geheimnisses umgibt, Momente^ i mm er ma n» s und ferner einstimmig eine Pe-ÄrnaftaUTvmbC,Ulid)cm Geschick, von großartiger um Grlt16 eines Fremdengesetzes angenommen; mit imnvLtf "ttrr^u"Ö HellS mit Anna und dann tiummn.auits Angelegenheit toiro wohl im Reichö-Midiels r Karten, die Brautwerbung "lh zur Sprache kommen, da d>e stnnschen Abgeord- KnLSft«11 des Wurzelsepp u.a., das"'"" in herto,ebenen ©e.ten erkuckt bvLir ä W «"»"«' ”« Grar> von Befrilhl« e,t ^9tc 11,10 icncn hohe» fcta,«,. m>d ffc je, yt;;‘ Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. (Flei s chtarif pr o Februar.) Da» Pfund Rindfleisch bester Qualität von Mastochsen kostet 25 kr., mittlere Sorte 21 kr., geringste Sorte 17 kr.; von Kühen und Zugochsen kosten die drei Sorten Fleisch 22, 18 und resp. 14 fr. — (Derk. k. La ndeSschulrath) hat über den Bericht des k. k. BezirkSschulratheS der Stadt Laibach, betreffend den Religionsunterricht an der WtederholungS-fchule zu St. Jakob, beschlossen, daS sürstbischöfliche Ordinariat um die Verfügung zu ersuchen, daß der gesetzlich zu den Gegenständen des sonntäglichen Wiederholungsunterrichtes zählende Religionsunterricht an beiden städtischen Schulen ertheilt werde, ferner wurde in Bezug auf den Ministerialerlaß vom 22. Dezember 1870, betreffend die Bildungsanstalten für Lehrer und Lehrerinnen und die Prüfungen der Lehrer an Volks- und Bürgerschulen, beschlossen: 1. hievon den gesummten Volksschullehrerstand im Wege der k. k. VezirkSschulräthe und die Direktion der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Kenntnis} zu setzen; 2. behufs der Vorberathung für den Vorschlag der Mitglieder und des Direktors der Prüfungskommission in Laibach ein Komitee niederzusetzen, in welches unter Einem die Herren Domprobst Dr. Pogaüar, LandeSschulinspekwr Dr. Jarz, Domherr Savaschnigg und Lehrer Pra-protnik gewählt werden, und 3. im Gegenstände der Errichtung einer Lehrerinnenbildungsanstalt in Laibach vorerst noch sämmtliche VezirkSschulräthe unter Bestimmung einer kurzen Frist zur Erstattung der dieS« fälligen Berichte zu vernehmen. — (HandlungSball.) Der Ball zum besten des Handlungskranken- und Pensions-Verein» wird am SamStag den 4. Februar l. I. in den Lokalitäten der bürgerlichen Schießstätte abgehalten. Einladungen wurden bereits ausgegeben. Die Karten wollen bei Herrn A. Popovik, vormals LeSkovic, gelöst werden; am Ball-Abend werden keine auSgegeben, worauf wir hiemit besonders aufmerksam machen. — ES ist dafür gesorgt, daß hinsichtlich der Restauration allen Anforderungen entsprochen werde. — (Der ärztliche Verein) hat in feiner letzten Versammlung über Anregung Dr. Gauster'S aus Anlaß dessen Rücktrittes vom Lehramt« an den berühmten Professor «skoda in Wien die Absendung eine# Telegramms mit dem Ausdrucke der Verehrung beschlossen. — (Fe u e rw eh r - Kränzchen.) Wie bei der lctzlabgehaltenen Feuerwehrkneipe angeregt worden, wird noch im Lause des Faschings (wahrscheinlich am 18ten Februar) seiten« der Feuerwehr eine Abendunterhaltung veranstaltet, an welche sich ein Tanzvergnügen anschlie-ßen soll. — (Der Reinertrag der morgigen Theatervorstellung wurde von Herrn Stubel, dessen Benefiz eigentlich stattfindet, der hiesigen freiwilligen Feuerwehr gewidmet. Gegeben wird das beliebte Birch-Pfeifferfche Schauspiel „der ©oldbauer.“ Wir dürfen somit wohl hoffen, daß dem gemeinnützigen Institute ein recht namhafter Betrag zufalle. — (Für die Haltung des .Herrn Lutas Sve t c c in der öfter r e ich ifch en De le ga tion) höchst bezeichnend ist dessen Abstimmung am 28. d. über den vom Budgetausschuß eingebrachten, ganz zeit« neten in diesem Sinne von verschiedenen Seiten ersucht werden sollen. — Der ausgewiesene Redakteur der „Freiheit," Herr Zimmermann, erhebt, wie aus Graz telegrafisch gemeldet wird, gegen den Statthalter Freiherrn u. | Kübeck bei Gericht eine Ehreubeleibigungs-Klage, weil > gemäßen Antrag aus Anlaß der riesigen, von Jahr zu die gegen ihn in der Ausweifnugs-Ordre erhobenen ! Jahr wtederkehrenden Bndgetüberschreitungen des Kriegs-Beschuldigungen durch keine Silbe begründet und that-1 Ministeriums über das ihm bewilligte Erfordcrniß. sächlich falsch seien. — Aufruf des internationalen Komitee für verwundete Krieger in Genf. Dieses segensreiche Komitee, dessen Bemühuugeu wir Der bezügliche Antrag lautete: „Die Überschreitungen des Kriegsbudgets im Jahre 1868 (4,446.984 fl. 96 fr. betragend) roerbett als nicht zur Genüge gerechtfertigt erklärt und das Kriegsministerium wird drininnerhalb die Neutralität der Feldambulanzen und Lazarethe ver-1 gend aufgefordert, in Zukunft sich strenge danken, versendet einen Aufruf, in welchem es sich an der Grenzen der gesetzlich bewilligten Kredite zu hat alle Menschenfreunde um Unterstützung wendet, da in teit." ; Jedermann, der die langen Reden des Herrn Svetec über den harten Steuerdruck im krainischen Landtage zu hören Gelegenheit hatte, hätte sicherlich erwartet, daß derselbe in der Stellung eines Delegaten alle« aufbieten werde, um Präliminar-Uberschreitungen hintanzuhalten und das Gleichgewicht zwischen den Einnahmen und Ausgaben im Staatshaushalte herzustellen. Aber wie waren wir erstaunt, in der Liste derjenigen, welche gegen jenen Antrag stimmten und ihn somit zum Falle brachten, auch den Namen des Herrn LukaS Svetec zu lesen. Womit wird derselbe seine Abstimmung rechtfertigen? Wahrscheinlich damit, daß jener Antrag von der deutsch-liberalen Partei in der Delegation ausging, und daß es die polnisch-tirolische Solidarität verlangt, im Prinzipe dem Kriegsminister für die Zukunft unbedingten Kredit zu gewähren. Ja freilich, wenn die Klerikalen im krainischen Landtage von Oesterreich verlangten, an Preußen den Krieg zu erklären, dann handelte Herr Svetec wohl ganz in ihrem Sinne, wenn er gegen jenen Antrag gestimmt hat. Wir glauben jedoch, die Wähler des Abgeordneten von Gottschee auf diesen Umstand aufmerksam machen und ihnen in Erinnerung bringen zu sollen, daß ihr Gewählter seine große Fürsorge sür die Steuererleichterung bereits bei ähnlicher Gelegenheit durch sein Votum für die Einführung der Lohnsteuer beurkundet hat. — (Lawine.) Vor einigen Tagen ging am Eingänge in das Dragathal hinter der Ruine Stein nächst Vigaun eine große Lawine nieder, die einen Landmann, der eben mit seinem Gefährte um Holz fuhr, verschüttete; zum Glück konnte er, da gleich Leute bei der Hand waren, sammt den Zugochsen ausge-schauselt werden. Technische Notizen. II. (S c h i o -1 i a o.) Vor einigen Wochen ging durch die Journale die Mittheilung, und auch das „Tagblatt" vom 17. Dezember v. I., Nr. 287, nahm Notiz davon, daß unter den von Hofrath Dr. Scherzer aus Peking für industrielle Zwecke eingesandten Roh stoffen ein Kitt sich befunden habe, der im Norden China'« ein allgemein bekanntes und oftmals auge-> wandtes Mittel ist, um Holzgegenstände wasserdicht zu machen. Der Uebersender theilte mit, daß Holzgebäude mit dieser Masse überstrichen werden, um sie dauerhaft zu machen, daß in mit dem Kitte überzogenen Geflechten sogar Del versendet wird und die für die große Reife von Peking nach Petersburg ausgefuchten Holzkisten stets mit dem Dichtungsmittel überzogen werden, da sie sonst nicht gebraucht werden können. In der Versuchsstation des k. k. Ackerbaumini-steriums wurde der chinesische Kitt (Schio-liao) einer chemischen Untersuchung unterzogen und dabei gefunden, daß derselbe erzeugt wird durch Mischen von drei Theilen desibrinirten (geschlagenen) Blutes mit vier THeilen höchst feinen frisch gelöschten Kalkes unter Zusatz von etwas Alaun. Im niederösterr. Gewerbevereine wurde der Kitt technisch geprüst und die Angaben Uber seine Verwendbarkeit vollkommen bestätigt gesunden. Auch hier sind diesbezügliche Versuche durchgeführt worden, um die etwaige besonders praktische Verwendbarkeit des chinesischen Fabrikates kennen zu lernen. Die Erzeugung der Kittmasse ist leicht durchführbar, jedoch nicht sehr angenehm, indem das Blut sehr lange geschlagen werken muß, bis es sich zu dieser Anwendung gut eignet. Nach dem mischen der Be-standtheile hat die Masse ein schön rothes Aussehen und läßt sich gut auftragen; nach dem trocknen besitzt sie eine höchst unschöne Farbe, die zwischen rothbraun und grüngrau variirt. Schachteln aus Pappe, sowie Kisten auS Holz konnten damit ganz wasserdicht gemacht werden und es unterliegt keinem Zweifel, daß die Masse die Eigenschaft der Wasserdichtung vollkommen besitzt. Für China mag nach allem dem der Blutkitt eine ganz besondere Bedeutung habrn, für uns jedoch dürfte er nur insofern von Interesse sein, als wir dadurch erfahren, welche Anwendung vom Blute in China gemacht wird, sonst lernen wir mit dem Schio-liao nichts neues. Die europäische Industrie zeigt in ihrer ganzen modernen Richtung das Streben, die Produktion technisch wichtiger Fabrikate von Rohstoffen unabhängig zu machen, die vegetabilischen oder animakschen Ursprunges sind, weil letztere in ihrer Erzeugung stets beschränkt bleiben müssen. Sie kann daher umsoweniger ein Mittel akzeptire», wie es der chinesische Kitt ist, nachdem das Blut schon eine viel rationellere technische Anwendung gesunden hat. Die großen Mengen von Eiweiß, Die die Fotografie braucht, die im Kattundrucke, sowie zur Erzeugung künstlicher Blumen verwendet werden, sind ausnahmslos aus dem Blute der Schlachthäuser erzeugt. Aber selbst dann, wenn wir keine bessere Anwendung vom Blute machen könnten, als die Asche desselben zur Düngung unserer Felder zu benützen, bleibt Dieser Vorgang noch nützlicher als die Erzeugung des renommirten Schio-liao. Unsere Technik kennt viel bessere, billigere und nettere Kitte, die ganz denselben Zweck zu leisten im Stande sind, wie der primitive Kitt der Chinese». Beispielsweise wollen wir hier nur auf den schön weißen Kitt aufmerksam machen, der auch zum Ploni biren der Zähne Anwendung findet; es ist dies die sogenannte Sorell'sche Paste, die durch mischen von frisch auSgeglühtem Zinkweiß mit zerflossenem Chlorzink erzeugt wird, deren ErstarrungSzeit durch größeren Wasserzusatz geregelt werben kann und die vollkommen wasserdicht ist. Die Mischung des Wasserglases, das in Form einer sirupdickeu Flüssigkeit auch im Klein Handel billig zu haben ist, gibt nicht blos mit dem wohlfeilen Zinkweiß, auch mit dem Zement einen vorzüglichen Kitt, der sich nicht blos als Anstrich zum Wasserdichtmachen, sonDent außerDeni zu vielen anderen Zwecken ans daS vorzüglichste eignet. Derartige Mittel, wozu endlich auch der Dunkle, aus Leinöl und Mennige durch Kochen erzeugte „Miniumkitt" zu zählen ist, sind weitaus besser als der Blutkitt Des fernen Ostens. Wir haben das Schio-liao kennen gelernt und können uns freuen des praktischen Sinnes Der Chinesen, die das Blut thunlichst venverthen, besser, als dies in manchen Hauptstädten zu geschehen pflegt (wo es einfach in die Flüsse laufen gelassen wird), allein eine epochemachende Neuigkeit, einen unübertrefflichen Kitt lernten wir nicht in demselben kennen. In Dieser Beziehung haben wir sicher Die Chinesen überflügelt. P. Theater Heule: Ter Pfarrer von «trchfeld. Bolksstilck mit Gesang in 4 Akten. Morgen: Zum Vortbeile deS Schauspielers Ernst Stu -bet, der den Reinertrag der Vorstellung der Laibacher ' Feuerwehr gewidmet: Der Goldbauer. Schauspiel in 4 Akten von Charlotte BirchPfeiffer. Telegramme. Karlsruhe, 30. Jänner. Telegramm au# Basel an den Minister des Innern. Die Bour> baki'sche Armee ist sammt Kanonen bei Pruntrut in | die Schweiz eingernckt. Versailles, 30. Jänner. Die Uebergabe aller Forts fand ohne alle Widersetzlichkeit und Störung statt. gibt auf allgemeines Verlangen seine vier letzten Vorstellungen Mittwoch, Donnerstag, Samstag, Sonntag mit stets abwechselndem Programm. Anfang !i Uhr Nachmittags. ■■■•Hm« iler IMätze t 1. Platz 30 tr., 2, Platz 15 M Militär und Kinder 10 kr. (51) lava, Direktor. Witterung. Laibach, 31. Jänner. Gestern Abends nach 10 Uhr dünner Schneefall. Der Boden gefroren. Heute Bormittag aufgeheitert, schwacher Ostwind. Temperatur: Morgens 6 Uhr — 4.2“ E. Nachm. 2 Utir 0.0" (1870 — 2.4", 18ti9 f 5.0°.) Hoher Barometerstand 331.18"'. Das gestrige Lagesmittet der Wärme + 0.4", um 1,4" über dem 'Jturmale. Der gestrige Niederschlag 0.12"'. Angekommene Fremde. Am 30. Jänner. Elefant. Derbic, k. k, Bezirkshauptmann, Krainbnrg — Sades, Kaplan, Matenja — Novak, Priester, HaaS berg. — Plavetz, Ingenieur, Ungarn. — Stanecki, Pri vat, Galizien. — yuguvic. — Waltner, Reisender, Wien. Studt Wien. Soukup, Kaufmann, Wien. — Adler Ingenieur, Radmaniisdors. Uhlmann, Ingenieur Radmannsdorf — Scheinet', Ingenieur, Radmannsdorf — WawcrzinSkt), Kanfm., Wien — Ritter v. Merkel, k. k. Minifterialrath, Wien. — v. i'atzel, k f. Finanzrath Wien — Jugovitz, Private, Strazis. Bitlerleselier Hol'. Gabriel, Fabrikant, Wien. — Schierick, Fabrikant, Wien. — Hellurnig, Steinmetz meister, Marburg. Verstorbene. Den 29. Jänner Johann Semen, Inwohner, alt 62 Jahre, in der Tirnauvorstadt Nr. 18 an der i'uiv gentnberknlose. Gedenktafel über die am 3. Februar 1871 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., Mrak'sche Real, Bakovnik, BG. Stein. 1. Feilb., Panli'sche Real, Domsale, BG. Stein. Zirkus Rava — | 1 W arimii#. Ich bezahle keinerlei Schulden, die auf meinen Name» gemacht wurden oder gemacht werden. (50—Ir Paul Polegej»1. Tausendfach u. seit vielen Jahres haben sich dicEialrltz’xelie n IViililn ol I-&*>*<>* <1 n Ute aus Item ritt in Thüringen gegen tileliti ItlieiiniatiMiniiM und damit verwandte Uebel bewährt, so dass alle Leidende nicht genug auf dies« herrlichen Erzeugnisse aufmerksam gemacht werdet; können. Besonders hervor zu heben sind die Wald* woll-Unterkleider, die Watte, Hünle** wolilen gegen kalte F ü s s e, das diel, .**£>•' ritus, sowie die anderen Präparate. R Der Alleinverkauf für Krain befindet sieb ^ .71. Hernltacher in Laibach. (2K-—‘2u Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (16-201)] heilt brieflich der Spezialarjt für Epilepsie Doktor O. Kllllseli in Berlin, jetzt: Louisenstraße 45. — Bereits über Hundert geheilt. Wiener Börse vom 30. Jänner. Staatsfonds. rperc.Rente, öst.Pap. Mo. bto. öfl.inSilb. ■*o(e von 1854 . . , '-‘nie von 1860, ganze Me von 1860, Fünft, prämiensch. v. 1864 . Gründen tl.-Obl. Steiermark »uSpSt. Samten, Kram n. Küstenland 6 „ angarn . . ju6 „ Dcoat. u. Sla». 5 » Siebenbürg. „ 5 , Aotlen, JiattonalBanf . . Union - Bank . . . tnbitanftalt . . > Jl. ö. 66coml)te»i8c|. Lnglo-öfterr. Bank Oeft. Bodencred.-A. Oes! Hvvoth.-Bank Steier.ESeompt.-Bk. 880.— — Franko - Anstria . . 1M.K0 loS.- »ais. Ferd.-Norbb. . am sm Sübbahn-Gesellsq. .'185.— 185.80 »als.Elisabeth-Bahn. 22S.-;2i3 5(i Larl-Lndwig-Bahn Üb.- *45.» Siebenb. Eisenbahn • ‘ 1A8.—1168 50 Staatsbahn. . . . 38i.-jS8l.60 ftaif. Franj-Joselsb.. 198 50 194 Fünsk.-Barci-r $.-». 163.75 164 iS «Ifölb-Fiuu,. Bahn .170.50 170 75 Pfandbriefe. iNation.S.W.verlo»b. S2 8»! 93 10 Ilng. Bod.-Srebitanfl. 88.50 89.— Allg.öst.Bod.-Eredit. 106.751107.25 bto. m OSU.rüd*. .! 88. — | 88.50 »dt Ware 1 59.1« 69.80 68.- 68 20 88.75 89.- »6.10 v6.ro 107.— 107 26 119.26 119.50 | 93.- 94.- i 86.- 86 50 78.L5 78 ÖO 83.60 81.— 74.75 76.25 724.— 7?5 — 23«.— 238.2t) L54 70 251 90 984.- 936 — 218.— 218.20 286. - 237.- .213.— 215.- ®E'b m* .. est. Hypoth.^Bant, Priorltf.ts-ObSJg. ©ÜbB.cffld. jU 500 (ft. US.*5 115^ btr. Bon§ 6 »St. 237.— 286/? iiertb. (100 fl. 92.50: S3Ä Ei-b.°«.i200fl.ö.W.- 88.—, 88» Staatsbahn Pr. Stück 135.50 136.' StaatSb. Pr. 6t. 1807 133.- isW' «itbet{«».(soon.8.$o.) m.—; 90.55 Franz.4»s.<8W«.S.)> 94.— ] 84J, ÜMbit 100 fl. ö. HB. .161.50 16V** Don.-Damfssch.-Ges.! ;u 100 fl. ($3)1. . 96.— Trirster 100 ft. CM. .117.— bto. 60 fl. Ö.2B. .1 — .— Ofener . 40 fl. S.W. 33.— Salm . „ 40 „ 39.5(1 ialffV . „ 40 „ id.— ■1aXt) • . e 48 , 35.50 6t. @enoiä„ 40 31.60 Winbis»grätz 20 „ so.60 Walbflein . 20 , 22.— «eglevich . 10 „ 15. RllbclsSstltt. 10 ü.®. 15.50 Weohsel(3 Ilion.) «ug«b. lOOfl.fiibb.äB. Franks. 100 fl. . „ fonbrn 10 Bf. Steil. Pari« 100 Franc« . Mtincen. Kais. $tüni-SDuc«tcn. 2v-Franc«stiiS. . . BereinSthaler . . . Silber . . . . 103.45 103.55 183.80 5.85* 9.90 1.89 121.50 Telegrafischer Wechselkurs vom 31. Jänner. 5perz. Rente öftere. Papier 58.90. — 5perz. f" österr. Silber 67.80. — 1860er Staatsaulehen 96.75'< Bankaktien 721. — Kreditaktien 251.80. — London lW’fr1 - Silber 121.-. - K. k. Miinz-Dnkaten 5.83 - M poleonsd'or 9.90'/,. Druck von Jgn. v. Kleinmayr 6 Fed. Bamberg in Laibach. Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Otto war Bamberg.