Präniniicratioiis - prcisc: Für Laibach: Ganzjährig . . . 6 fl. — kr. Halbjährig . . . 3 „ — „ Vierteljährig. . . 1 „ 50 „ Monatlich . . . — ,» 50 „ Mit der Post: Ganzjährig . . . 9 fl. — kr. Halbjährig . . . 4 „ 50 „ Vierteljährig. . . 2 „ 25 „ Kür Zustellung ins Haus viertel- jährig 25 Ir., monatlich g Ir. Einzelne Nummern 5 lr. Laibacher blatt KkLaKtion: Bahnhosgasft Nr. ISS. Lkpr-itimi und Änseralcn-üiirkau: Kongreß^Iay S!r 8l (BuchbandlniP von 2.». «lei»ma»r L K.»amd«sgp^ ' Zuscrlionsprcift: ^ür die einjraltige Petitzeile » Ir hei zweimaliger Einschaltung ü s> Ir. dreimal L 7 kr. Insertionsstempel jedeSmal »o kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt Anonyme Mitteilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 75. Mittwoch, 11. November. — Morgen: Kunibert. 18(,8. Die freit Kirche im freien Staate und die politisch-administrativen Funktionen des Klerus, m. )>. Eö schien uns cin Fehler der liberalen Partei unseres Landtages, daß sie die Frage der Armeninstilutc nicht anregte. Freilich war bci einer Majorität, wo selbst die kleine Fraktion der einst liberalen Nationalen mit dem UltramontauiSmuS Hand in Hand gehen mußte, lein augenblicklicher Erfolg zu erwarten. Aber anzurcgcn wäre die Frage gewesen, die eine natürliche Konsequenz der G e in e in de-Sl n t o ii o m i c und des bestehenden Gcmcindcgesetzes ist, und die verneinende Haltung der Landtagsmajorität hätte einen eben so einschneidenden Beleg für ihre Mißachtung der Gc-Nieindc-Aulvnomie geliefert, wie in der Sprachcu-frcige. Die liberale Partei hätte aber wenigstens den ersten Axthieb in ein Gebäude geführt, das das unselige Mißverstüiidniß der Bestückung von Kirche und Staat in Form der Ausnützung des erstcren durch die absolute Regierung des letzteren unter Kaiser Franz errichtet hatte; da bei solchen unna-lürlichen Verbindungen immer eine Hand die andere waschen muß, litten beide Theile darunter. Nachdem der Staat zurücknahm, was des Kaisers ist, so wäre es auch Aufgabe der Staatsverwaltung, wenn die Parteien aus dem Gegebenen nicht das logische Fazit ziehen, selbst voranzugehen u»d den Konsequenzen der Verfassung nach jeder, also auch nach dieser Richtung Rechnung zu tragen. Äan besorgt irrthümiich, daß zu rasches und all-seitiges Vorgehen in der verfassungsmäßigen Umbildung der öffentlichen Verhältnisse die Konsolidi-tung der Verfassung erschwere. Mit nichten! Gerade Rührigkeit iu konsequenter Durchführung der ausgestellten Grundsätze würde rascher dauernden ^ieg schaffen, als laugsameS, periodisch und vor-nchtig halbschcncs Borschreiten, halbscheu gegenüber Aorurtheil und einstiger Kastenberechtigung; die Konsequenz des Wahren siegt immer, und desto Achter, je rascher nnd allseitiger sie znr Geltung ^bracht wird. Wir sind nicht mehr in den Zeiten großen Joses, wo die wenigsten Menschen noch ^>cht vertragen konnten, und cs ist etwas gewaltig Öderes, die Menschheit zum Fortschritt zu zwingen, als ^ mit ihrer eigenen Mithilfe fortschrittlich zu führen, fügsames, rückweifcs Umbilden greift viel aufregender Bestehendes, in Borurtheil und süße Gewohnheit, ^rascher, nach allen Richtungen Einen Guß rcpräscn-"tender Fortschritte, der alle Konsequenzen der ge-^benen Grundsätze zieht und ihren Feinden nicht Mittel läßt, sie zu uutergrabenuud ihre Halbheit verspotten. > Von diesem Standpunkte aus und im dringen^ Interesse der Gemeinden, die derzeit nur Pflich-in der Armeupflcgc haben, aber keine Rechte, ?"^ii wir im nächsten Landtage, sei cs von Seite Regierung odcr der liberalen Partei — von ?eite der klerikalen dürfen wir es ja nicht erwar- eine Gesetzesvorlage, welche das Armenwcsen § Geineindeangelegenhcit regelt, dabei den in einem streng katholischen Lande wichtigen Einfluß des Klerus wohl nicht ausschließend, aber ihn einsügend und unterordnend in und unter die selbständige Thätigkeit der autonomen Gemeinde. Ebenso sollten alle Anforderungen, welche bisher von Staatsbehörden an den Klerus in administrativen, die Bevölkerung berührenden Angelegenheiten gestellt werde», z. B. Anfragen über Moralität u. s. w., vollständig beseitiget werden; denn die Gemeindebehörde ist das kompetente Organ, das in allen den gestellten Fragen wohl ebenso genau und meistentheils ebenso verläßlich die Antwort geben kauu, als der KlernS, welcher z. B. in Mo-ralitätSfragen meistens nicht das sittliche Benehmen der Menschen übcrhaupt, sondern die genaue Befolgung religiöser formeller Anforderungen znm Maßstabc deS UrtheilS nimmt. Wir verlangen in allein diesen nichts als Konsequenz der Grundsätze unserer Verfassung und nochmals Konsequenz. Neichsraths-Perhandlnngen. Wien, i>. November. Herrenhaus. Zum überwiegend größten Theile waren eS Wahlen, mit denen das Hans sich beschäftigte. Gras Oktavian Kinsky, erst vor einigen ' agen in die Delegation gewählt, legte „aus Gesundheitsrücksichten" sein Mandat nieder; die Neuwahl traf Herrn Ritter v. Zahony. Weiters wurde ein neuer Ehcgcsetzcinsschnß gewählt, da der alte tatsächlich nicht mehr existirt. Das ans dem Abgeordnetenhause übersendete Ansnahmsgesetz wird einem besonder» Ausschüsse von 9 Mitgliedern zugewiesen. Hieraus reserirte Graf Mercandin über die Vorlage betreffs der Abänderungen der Statuten der Nationalbank. In der Generaldebatte bemerkte Herr v. Schmerling, der Finanzminister habe bei den Verhandlungen im Abgeordnetenhaus«: die Anschauung der diesseitigen Regierung dahin ansgcsprockM, daß die 80 Millionen-Schnld als gemeinsam angesehen werden müsse nnd daß er cs als Pflicht der Regierung erachte, diesen Standpunkt znr Geltung zu bringen; nnr meint er, daß die Frage nicht so dringend sei. Der Ausschuß des Abgeordnetenhauses hat sich aber im entgegengesetzten Sinne ausgesprochen und mit aller Entschiedenheit erklärt, daß an der Natur der Schuld, als einer gemeinsamen, kein Zweifel sein könne und daß man nur sein gutes Recht wahre, wenn man ans der Austragung dieser Angelegenheit bestehe. Er wolle die Regierung anffordern, die Sache sofort in die Hand zu nehmen. „Unsere Kommission — schließt Herr von Schmerling — hat die Anschauungen des ändern Hanses angenommen; ich spreche es deshalb noch einmal ans, wie an der Natur der Bankschuld kein Zweifel besteht, anderseits es auch der Regierung überlassen werden möge, diese Frage sofort in Angriff zu nehmen." Bei der Abstimmung wurde die Vorlage über die Bank angenommen, nnd eben so genehmigte das Herrenhaus die Vorlagen bezüglich des Verkaufs der Grazer Glacisgründe und den mit der Schweiz ab geschlossenen Post- und Handelsvertrag. Die nächste Sitzung unbestimmt. Der Jahrestag der Schlacht am weißen Berge. Die Parole sür die beabsichtigte' Demonstration war schon vor mehrcrcn Tagcu von dcn betreffenden Arrangeurs vertheilt. Dieselbe lautete: „Sonntag am 8. November wird in der Kirche bei EmauS eine stille Seelenmesse für die im Jahre 1620 auf dem große« Ringe Hingerichteten und bei Emaus begrabenen Patrioten gelesen. Die Damen und Herren erscheinen in tiefer Trauer. Die Versammlung sowie auch die Trauerandacht am weißen Berge findet nicht statt." — Zur bestimmten Stunde gingen etwa zwanzig Personen mit Flören an den Hütten nnd Kappen, bcziehuugswcise an der Podebradka, dann vier bis fünf Damen in tiefste Trauer gc-klcidct, in die EmauSkirche. Einige der Demonstrationssüchtigen waren von der Maßregel der Behörde noch rechtzeitig avisirt und hatten ihre Trauerflore in die Tasche gesteckt, nur 10 Personen verließen mit ihren Trauerabzeichen die Kirche und schritten trotzig an dem Militär vorüber. Als sie aber ein gleiches anch an dcn Polizcibcamtcn versuchten, wurden sie angehalten und unter Eskorte zur k. k. Polizeidirektion cibgeführt. Einer derselben antwortete auf die Frage des Polizeibeamten, ob sein Flor eine Familientrauer bekunde, fest: „Nein! ich trage denselben, weil das Land heute einen Trauerlag be-gzht." Lange nach der Messe kamen die trauernden Damen, worunter eine Kellnerin. Zwei derselben, sehr junge Mädchen (deren eines die Tochter des Professors uud ehemaligen czechischen Landtag-abge-ordneten Zapp, das andere eine Hausbesitzerstochter) traten als kapiere Amazonen auf und verweigerten anfangs dem Polizeibeamten entschieden jede Auskunft, ja perhorreszirten überhaupt dessen Berechtigung zur Frage, ließen sich indeß später bescheiden und sogar zur Sicherstellung der Wahrheit ihrer Angaben von einem Zivilwachmann in ihre Wohnungen begleiten. Einem Telegramm aus Prag vom d. zufolge wurden die Demonstranten nach Sicherstellung ihrer Nameu und ihrer Wohnung wieder entlassen. Politische Rundschau. Wien, 10. November. Die heutige „Wien. Ztg." enthält ein kaiserliches Handschreiben, welches die Einberufung für die Delegationen auf den 16. November vertagt. I» einer vorgestern stattgesundencn Abgeord-neten-Konferenz über den Wehrgesetzcntwnrf verficht der Minister dcS Innern die allgemeine Wehrpflicht und gibt die Kosten auf 80 Millionen an, was cin annchnibarcS FriedcnSbndgct sei. Das Rkkruleiibcwilligunftsrccht sei etwas beschränkt, aber nicht aufgehoben. Wegen Mcmdaterlöschung der ungarischen Deputaten ist die Erledigung vor Zusammentritt der Delegationen dringendst. Auch auswärtige Mächte haben lebhaftes Interesse an der Annahme eines gemeinschaftlichen W-Hrsystems in Oesterreich, das Ministerium könne nnd werde die Verantwoitung für durch eine Bettagung entstehende Eventualitäten nicht tragen, weil die Garantie des Verfasst,ugsbestandeS j» der Gemcinscbafllichkeit des Heeres liege. Sturm meldet einen Bcrtagungsan-trag Pi. Reichs rat H. Wchrgcfetzdebatte. Der Berichterstatter der Majorität, Groß, erklärt die Ueber-nahme der Berichterstattung aus Pflichtgefühl, er werde in einigen Punkten mit der Minorität stimmen. Der Berichterstatter der Minorität. Rech-bauer, constatirt den für die Zivilisation schmachvollen bewaffneten Friedenszustand, die allgemeine Wehrpflicht sei ein zweischneidiges, nur dann für das Staatöwohl gedeihliches Schwert, wenn sic demokratisch durchgeführt wird. Der Redner bekämpft die Ersatzreserve, die Länge der Dienstzeit, die Höhe des Kriegsstandeö, die zehnjährige Dauer des Gesetzes. Die Minorität wolle den vorliegenden Gesetzentwurf als Uebergang zum Milizsystem betrachten und alles daraus beseitigen, was die Schaffung deS Militarismus erleichtern könnte. Als Redner gegen den Majoritätöentwnrf sind: Weichs, Figuly, Dinstel, Sturm, Kaiser, Skene, Pajer; für den Majoritätsentwurf: Türkheim und Spiegel eingetragen. Weichs erklärt: Er vertraue vollständig dem gegenwärtigen Ministerium, das aber zu der Ausführung des Wehrgesetzes nicht berufen sei, sondern das Reichöministerium, welchem durch Annahme des Majoritätsantrages ein Vertrauensvotum zu ertheilen er Anstand nehme. (Die Sitzung dauert fort.) Laibach, 1l. November. Die letzte Konferenz der Deakpartei verhandelte in Pest über den Antrag de» Linken, die Titulatur der Reichsminisier betreffend. Nach längerer Ausklärung des Thatdestandes durch de» Ministerpräsidenten Ändrassy betreffs dieser unberechtigten Forderung Zsedenyi'S sprach Deak im gleichen Sinne. Durch einstimmigen Beschluß wurde über diesen völlig unmotivirten Antrag zur Tagesordnung übergegangen. Andrassy stellte die Erledigung der Titelsrage, womit die gemeinschaftliche Monarchie als solche ferner in diplomatischen Aktenstücken benannt werden soll, für die nächsten Tage in Aussicht. Die Nationalitäten frage geht in Ungarn endlich ihrer Lösung entgegen. Die Sektionen des Unterhauses haben sämmttich den von Deak umge-änderten Nationalitätengesetzentwurf angenommen. Die meisten Natioualitätsvertreter gaben demselben ihre Zustimmung. Im neuen Entwurf sind nicht mehr die Fälle bestimmt, wo nichtmagyarische Lan-dkssprache» zn gebrauchen wären, sondern nur jene Fälle angeführt, wo die offizielle Staatssprache obligatorisch ist. Die Bestimmungen in Bezug auf letztere Fälle sind den liberalen praktischen Bedürfnissen und dem friedlichen Zusammenleben entsprechend. Ranacher forderte die vollständige Gleichberechtigung der drei Landessprachen (Deutsch, Rumänisch. Magyarisch) und schied, als er damit nicht durchdrang, aus der Sektion. Die Sachsen bethei-ligten sich nicht an der Abstimmung. Der Kaiser Napoleon Il>. will hinter der friedlichen Kundgebung, als welche man allseitig die Thronrede des Königs von Preußen betrachtet, nicht zurückbleiben und bereitet, wie ein in Pariser Finanzk, eisen stark geglaubtes Gerücht wissen will, ein Schreiben an seine Minister vor. in welchem er die friedliche Lage konstatirt und znm Vertrauen ermahnt, damit der friedliche Fortschritt nicht ferner durch die andauernden Befürchtungen gelähmt werde. Indessen erklärt sich in Frankreich die öffentliche Stimme immer lebhafter gegen das persönliche Regiment nnd verlangt nach verantwortlichen Ministern, überhaupt nach einer konstitutionellen Regierung. Der „Moniteur" sah sich veranlaßt, in Erinnerung zu bringen, daß man über die Versassnug des Kaiserreiches gar nicht sprechen dürfe. Aber trotz aller Preßprozcsse werden immer »ene OppositilwSblätter gegründet, und da man die Verfassung des Kaiserreiches nicht besprechen soll, so spricht man vom Staatsstreiche oder „ganz im allgemeinen und reiu theoretisch." Es läßt sich denken, wie wüthend die demokratische Partei in Amerika über die bei der Präsidentenwahl erlittene Niederlage ist. Im -wilden ist man anss eifrigste beschäftigt, die Zeit vor GrantS Amtsantritt dazu zu beuützen, um alle Republikaner aus dem Süden zu vertreiben oder zu ermorden. Ju Texas wurde der frühere Unionsoffizier Smith erschlagen, nachdem die berüchtigte Bande Qnantrell's eine kleine Truppen-abthcilung, bei der er mit einigen Farbigen Schutz gesucht, entwaffnet hatte. Auch die Neger wurden erschossen. Zu «Lt. Mary iu Louisiana ist der «Sheriff und der Richter ermordet worden. In der Nähe von Memphis wurde eiu Dampfer mit Waffen für den Gouverneur von Arkansas von mas-kirten Ku-Kluxen überfallen und die Waffen ins Wasser geworfen. In Süd-Carolina wnrde der Senator Randolph, ein Farbiger, ermordet; in Arkansas ein Sheriff in Ausübung seines Amtes ergriffen, au eiueu Neger gebunden und beide mit einer Kugel erschösse». Jetzt drohen sogar Blair, der Newyorker Demokrat, nnd mehrere südliche Blätter damit, daß „Grant das weiße Haus nicht lebendig verlassen wird." Es ist die Wuth der Verzweiflung, die sich ihrer bemächtigt hat. Lokal- und Proviuzial-Angelegeicheitm. Lokal - Chronik. — (Ernennungen.) Das Justizministerium hat den kontrollirenden Adjunkten der Grazer Strafanstalt Ljubomir Dragic zum Verwalter der Män-nerstrasanstalt in Laibach befördert, und die Stelle eines Seelsorgers in derselben dem Laibacher Domsakristan Karl Heidrich verliehen. Der Oberstaatsanwalt hat für diese Strafanstalt den Feuerwerker der k. k. Zeugs-Artillerie Matthäus Smolle zum Obergefangenwärter, daun den Kadetseldwebel im k. k. 17. Jns.-Reg. Anton Warthol und den Landesgerichtsdiurui-sten Georg Gregor; zu Oberaufsehern ernannt. — (Die häufigen S ternschnnppen-> fälle in den Nächten vom 12. auf den 14. November), deren alljährliche Wiederkehr unter dem Name» des Novemberschw armes bekannt ist, werden auch in diesem Jahre die Aufmerksamkeit der Astronomen im hohen Grade in Anspruch nehmen. Aber auch einzelne Freunde des gestirnten Himmels können dnrch genaue Beobachtungen ersprießliche Dienste leisten. Hiebei ist besonders die numerische Abschätzung der Häufigkeit der Steruschuuppeu, ihres Zeiteintrittes und der Angabe des Punktes, in welchem sich die Richtungen der einzelnen Sternschnuppen in ihrer Verlängerung zu durchkreuze» scheinen, von Wichtigkeit. Die bisherigen Beobachtungen haben die Thalsache sestgestellt, daß die meisten der oft zahllosen Sternschnuppen des Novemberschwarmes von einem bestimmten Punkte im Sternbiloe des Löwen auszugehen scheinen. Bor zwei Jahren wurde dieses Phänomen in Europa in unbeschreiblicher Pracht gesehen, in Sizilien herrschte darob unter der wegen der damaligen Erdbeben im Freien kampirenden Volksmenge die größte Anfregung; im verflossenen Jahre entbehrte zwar Europa dieses herrliche Schauspiel, dagegen wurde in Nordamerika in den Morgenstunden des 14. November das prachtvolle Phänomen des hellerlenchteten, von Myriaden feuriger Rakete» durchzuckten Himmels beobachtet. Obwohl der Sternschnuppenfall ^ in der Nacht des 14. November seinen Höhepunkt zu erreichen scheint, so ist es doch angezeigt, ein paar Nächte vorher und nachher dem gestirnten Himmel sein Augenmerk zn znwenden. Die Astronomen erklären diese Erscheinung dadurch, daß die Erde bei ihrer Bewegung um die Sonne dnrch dcn mit kosmischen Stoffen erfüllten Raum eines ebenfalls um die Sonne kreisenden Meteorschwarmes um diese Zeit hinvnrchgeht. Professor Heiß in Münster schlägt für gemcinschastlichc Beobachtungen den 6., 9., 10., 11., 12. und ILten November von 9 Uhr bis 12 Uhr Nachts vor. Zur genauen Einzeichnnng der Slernschnnppenbahnen eignen sich die von ihm herausgegebeueu Sternschnuppenkarten. (Theater.) Gestern kamen zum Benefize Frl. v. Stefan »'s die von uns bereits erwähnten vier Piecen zur Darstellung. „Austria's Erwachen" ist ein Festspiel, nicht langweiliger als die »leisten derartigen, aus Volks Hymnen, Tableanx und bengalischem Feuer zusammengesetz ten Produktionen; am besten davon war das hübsch arran girte Schtußtablean; die Beuesizianlin wurde bei ihrem Erscheinen mit Beifall und eiuer Menge Blumen einpfau gen. In dem sehr anziebenden, aber schon z» oft gehörten Stückchen „die Gnstcl von Blasewttz" war Frl. v. S tefan Y eine gefällige, muntere Gustel, Hr. Parth ein recht ge müthlicher Peter, Hr. Fraiizcliuü - kein Schiller, eher noch im Aussehen, als in Spiel nud Rede. „Eiu Stofs von Leskovic" erregte, abgesehen vom matten Schlüsse, viel Heiterkeit nnd anch Beifall, den die Frl. v. S lefany und ^ouradiuin Empfang nahmen. Tic Marmorgrnppen fanden ebenfalls Anerkennung. Aus dem Bercinslcben. Der- Verein zur Walirunq ver nationale» Rechte hielt am Montag den 9. November unter dem Vorsitze seines Obmanns Dr. I. Bleiweis feine erste Monatversainmlung, an der sich etliche 20 bis 30 Mitglieder betheiligten. Vorerst kam der Name des Vereines, der in Zukunft statt der obigen etwas weitläufige» Bezeichnung eine kürzere führen sollte, zur Sprache. Naä, dem Anträge des Ausschusses soll er „Sloveuija" heißen. Dr. I. Buiar meiule „Jlirija" wäre ganz passend und auch auf historischen Reiniuiszenzen gegründet; Horak stimmte dem bei; mehrere Redner wollten die Entscheidung hierüber einer zahlreicher besuchten Bersammluug Vorbehalten wissen. Schließlich wurde der Name „Slovenija" angeuouimen. Sodaun kam die Fortsetzung der Sammlungen für das Vodnikdenkmal, wofür bis jetzt 18-10 fl. eiugingcn, zur «prache; eS wurde beschlossen, uenerdings Sammlungen nnd inSbesonderS bei jenen cinzuleiten, die da behaupte«, uur «rainer bleiben zn wollen, anch der Laibacher Gemciude rath uud der Landtag sollen um Beiträge angegangen werden. Weiters wurde über Antrag L. Rauuicher's der Lereinsausjchuß beanstragt, die Gründung einer mindestens dreimal iu der Wochs? in Laibach erscheinenden politischen Zeitung in sloveuisclier Sprache in Erwägung zn ziehen. Schließlich gedachte mau iu anerkenueuder Weise der Slovenen im Triester Territorium, die man als Vorkämpfer der nationalen Sache bezeichnete, nnd denen man eine Zu-stimmuugsadresse votirte. Die von dem Triester Stadtrath entlassenen Volksschullehrer wurden als nationale Märtyrer bezeichnet und über Antrag Horaks den slovenischen ReichSrathsabgeordneten zur entsprechenden Hilfeleistung in ihrer schwere» Noch vom Vereine anempfohlen. Ans dem Gerichtssaale. Laibach, 11. November. (Die Affaire bei Jeschza.) Verbrechen der öffentlichen Gewaltthätigkeit und Vergehen der Aufwieglung, verhandelt vor einem Fünfrichter-Kollegium unter dem Vorsitze des k. k. Landesgerichtsrathes Hein-richer, Staatsanwalt Dr. v. Lehmann, Vertheidiger Dr. Rudols uud Dr. Suppan. Aus der Anklage entnehmen wir folgenden Tatbestand : Gegenstand der Verhandlung sind die Exzesse, welche am 17. Mai d. I. gegen die von Mannsburg rückkehrenden Theilnehmer an dem vom Laibacher Turnvereine veranstalteten Maiseste durch die Bauen,burschen von Jeschza, Stoschze rc. verübt wnrden. Schon 14 Tage vorher waren die Studenten Resmann, PoSnik und Kuralt im Wirthshanse des vulßo Alesch iu Jeschza, besprachen dort mit Johann und Valentin Sajovic die projektirte Turnerfahrt, und es war hiebei die Rede, daß die Burscheu vou Tersain, Stoschze und Podborscht sich verabredet hätten, die Turner zu prügeln, und der Student Johann Resmann äußerte sich schon damals: mi mommo 86 nlovsiiskö niktvrö (ier/.rrti in t« nsmälcutArjo /atrvti. Am 17. Mai Vormittags auf dem Gange znn> Gottesdienste in Jeschza und nach demselben besprachen sich mehrere Bauernburschen, die rückkehrenden Turner, die Nemee, Nemökntarje überhaupt, Abeuds auzugrei-sen, sie zu verjagen, zu prügeln uud ihnen die Turnersahne zu nehmen. Sie sprachen davon, daß sie dafür genug zum Trinken bekämen, daß sie schon 4 Eimer Wein haben uud Johann Perschin äußerte sich, er wisse um einen Herrn in Laibach, der ihnen mindestens 20 Maß Wein dafür zahlen werde. In der Nacht vom 17. auf den 18. Mai fände» nnn in der That Hegen die ans Mauusburg Rückkehrenden auf der Reichsstraße zwischen der TsclM nutscher Brücke uud Laibach verschiedene Exzesse und Gewaltthätigkeiten statt. ^ Der Komptvirist Emil Rat, der iu einem Einspänner mit seiner Schwester fuhr, wurde iu JescW von etwa 15 Bauernburschen anfgehalten nnd einer derselben trat hinter den Wagen nud riß ihm eine der Eicheln von der Hutschnur ab. Franz Slouscha^ führte in seinem Wagen drei Offiziere, und als sic nin 10 Uhr Abends in die Nahe des WirthShanses „zum russischen Kaiser" kamen, wurden sic von Bauernburschen augefallen, dic in das Wagenrad einen Prügel stießen, während eincr dem Franz Slouscha einen Schlag versetzte uud ihn leicht beschädigte. Die Offiziere sprangen ab und verfolgten die fliehenden Burschen, ohne sie auffinden zu können. Herr Johann Jauesch wurde mit seinen 2 Wägen an derselben Stelle von Banernbnrschen angegriffen, deren einer einen Zaunstock gegen dic Räder warf, dieselben jedoch verfehlte. An derselben Stelle wurde der Wagen des Handelsmannes Herrn Johann Banmgartner attaqnirt, auf den ein Bauernbnrfche die Stange mit solcher Gewalt schlug, daß der Wagenkasten seiner ganzen Länge nach zersprang, nnd ein zweiter stieß mit der Stange gegen den Knt'schierbock nnd schlug einen Laternknopf ab. Wahrscheinlich gleich daraus fuhr an jener Steilem Leiterwagen vor, auf dem sich Handclögehilsen nnd Gewerbslente befanden, dieser wurde von den Bauern-burschen mittelst Hebelstangen nmgeworsen, wobei der Kommis Joses Klener durch den Sturz auf deu Straßenschotter eine schwere Beschädigung erlitt. Der Laibacher Tapezierer Herr Frauz Doberlet kam um eben diese Zeit in jene Gegend, nachdem ihm schon vorher das Hintere Rad seines Wagens durch einen Holzpriigel gesperrt worden war. Dort, wo kurz zuvor der Leiterwagen umgeworfen ward, wurde gegen den Wagen des Doberlet ein Holzpflock geworfen, der im Rape stecken blieb, und gleichzeitig flogen aus derselben Richtung gegen Doberlet drei Steine, deren einer ihn am Schulterblatte leicht beschädigte. Doberlet fuhr noch einige Schritte weiter, bis er auf den Leiterwagen stieß, dann verlies er den Wagen und eilte auf den Thatort zurück, um die Thäter zu erniren. Daselbst war mittlerweile der Wagen des Bräners Herrn Johann PerleS angekommen, der gleichfalls von den Burschen angefallen wurde. Einer derselben warf einen Prügel gegen das Wagenrad, das er verfehlte, ein anderer Pflock blieb dagegen ini Rade stecken, welchen der Kutscher herauszog und bei Seite warf, worauf ein Bursche dem Wagen nachlief und deu Pflock neuerlich gegen selben schleuderte, wodurch eines der Pferde getroffen wurde. Der Handelsmann Herr Emerich Maier fuhr mit einem Viergespann. Bei dem Sajovic'schen Wirthshanse in Jeschza wurden ihm Schimpfworte nachgernfen, auf der Strecke zwischen dem Urban-tschek'schen Wirthshanse nnd dem Pulverthurm kamen ihm daun andere Burschen entgegen, wovon drei auf seine vorderen Pferde schlugen nnd dic Zügel ergriffen. Herr Maier lenkte dic Pferdc nach rechts und fnhr schnell weiter, worauf ihm ein Steinhagel nachgesen-dct wurde. Dem Handelsmanne Herrn Schreier war auf der Tschernutscher Brücke dic Hintere Achse seines Wagens gebrochen und der Kutscher desselben und jener des Gutsbesitzers v. Gariboldi fuhren den gebrochenen Wagen nach Hanse. Diese wurden auf dein Wege zwischen dem „Rnfsifchen Kaiser" nnd dem „Urban-- tschek" zweimal von Baucruburschen augefalle» uud mit Steinen beworfen nnd ein Bursche schlug mit einem Zaunpfahl so lange auf den Wagen, bis ersterer abbrach, welchen Schlägen Franz Supantfchitfch dadurch auswich, daß er im Wagen niederkauerte. Auch der Mühlbesitzer Auton Schrei uud der mit ihm fahrende k. k. Lieutenant Alois Ferant wurden hinter dem „Russischen Kaiser," iu der nach Laibach führenden Allee, öfter mit Steinen beworfen und Herr Ferant dadurch am Kuie und am Kopfe leicht beschädiget, Anton Schrei selbst aber durch ein Holzscheit am Zeigefinger. Die Burschen staudeu hiebei jlinks von der Straße in Gruppen vou 3—4 Personen. Alois Motschnik und Sindreas Tschehun, welche spät j Abends den Turnern entgcgengingen, hatten in dieser Allee auch die Baueruburscheu gesehen nnd wurden von ihnen befragt, ob sie Deutsche oder Slovenen seicn, nud auf dic Antwot, sic seien Slovenen, wurde ihncn bedeutet, daß sie rnhig weiter gehen könne». Während die ersten Vorfälle in der Nähe des „Russischen Kaisers" stattfanden, zechten mehrere Burschen ans Jeschza in dem Wirthshanse des Alex Sajovic daselbst, wohin um 8 Uhr Abends einige Studenten aus der Richtung von Laibach gekommen waren und sich sogleich in die Wirthsstnbe versügt hatten. Sie riesen die noch draußen befindlichen Burschen hinein, tranken mit ihnen, sangen slovenische Lieder, brachten den Bnrschen Toaste aus und hielten ihnen dann Reden. Die Burschen verstanden zwar diese Toaste uud die Reden nicht ganz, da ihnen mehrere slovenische Ausdrücke fremd waren, gaben aber so viel zn, daß sie aufreizender Natur waren. Aus deu Angaben der Bnrschen geht hervor, daß dic Studenten sagten : „Mau müsse sich an die slovenische Sprache halten, die Bauern müssen sich mit den Slovenen verbinden, ^amit das deutsche Regiment (nemSku, komruiäa.) aushörc, dic Ncmätütarjl machen mir Narren aus den Bauern, und doch müssen diese sic nähren, sie sollen daher die Deutschen, wenn sie Abends znrnckkehren, abprügeln, jedoch mir ein wenig, damit sie nicht bestraft werden nnd nur nm ihnen einen Skandal zu machen. Als diese Redner wurden die Gymnasisten Johann Resmann nnd Franz Posnik cruirt und die Studenten gaben sohin den Bauernburschen viel Wein zn trinken, zwei Maßflaschen standen immer gefüllt anf dem Tische, so daß die Burschen dadurch stark berauscht wurden. Die Studenten fuhren dann nach Hause zurück, die Burschen begaben sich aber gegen dic Tschernutscher Brücke, um dort eine Schlägerei anzusangen. Der erste Wagen, der angesahren kam, wnrde von ihncn nnn mit Steinen beworfen. Es war dies der Komfortabel Sir. 1, theilweife mit Offizieren besetzt, die sogleich ausstiegen nnd auf die Burschen eindrangen, die sich hinter das Dolinar'sche Wirthshaus zurückzogen. Mittlerweile langte die Avantgarde der Turner, bestehend aus den Herren k. k. Offizieren Friedrich Kautschitsch nnd Aligardo Filippi und den Kanflenten Karl Luck-mann und Filipp Schreier, alle vier beritten, an, denen von den Burschen aus dein Verstecke Steine von bedeutender Größe zugeschlendert wurden. Diese und die mittelst des Komfortabels Angelangten beschlossen, die nachrückenden Turner zu erwarten, um sie nicht einem gleichen Angriffe auszusetzen. Bei dieser Affaire wurde der Lieutenant Hr. Zikmuudossky mittelst eines Steinwurfeü am Kopfe uud mittelst eines Lattenwurfes leicht beschädigt uud eben so Hr. Franz Rajakovitsch durch einen Schlag mit eincr Latte. Als nnn die Turner nnd die Regimcntsmnsik auf fünf Leiterwägen ankamen, flohen die Bnrschen, nnd bei deren Verfolgung wurden Johann Kos, Georg Sevcr und Franz Kukel, welch' letztere zwei inzwischen mit Knitteln die Offiziere angefallen hatten, ergriffen und unter Eskorte gebracht. Der Zug setzte sich nun weiter in Bewegung nnd die vorausreitenden Karl Luckmann und Kantschitsch stießen beim Urhantschek'schen Wirthshanse wieder anf 8 bis 10 mit Stöcken bewaffnete Bursche. In der Besorg» iß, daß diese dic nachfolgenden Tnrner atta-gniren könnten, riefen sie diesen zu: „Turuer, ansge-paßt!" Aus dies wurden sie mit Steinen beworfen, sie ritten dann außer den Bereich der Steinwürfe nnd widerholten deu Ruf, worauf die Burschen neuerlich aus die Reiter eindrangen und ihnen Steine und Holz-pslöcke zuwarsen, so daj; die davon stark getroffenen Pferde nicht mehr Stand hielten. Der nachfolgende komfortabel Sir. 1 hatte nun an dieser Stelle sogleich einen Steinhagel zu bestehen. Die Osficiere stiegen aus, worauf die Burschen durch einen Psiff znsaiunicngerusen wurden und sogleich in Menge erschienen, Steine nnd Änittel gegen die, Offiziere warfen nud damit den Herrn Lmueuaut Zit muudossky nicht nnbedenteud am linken Oberarme beschädigten. Das widerholt von Steinen getroffene 2vagenp>erd war nicht mehr znrück zu halten nnd dic Ofsieiere mußlen trachten, den Wagen zn gewinnen. Es btieb von ihnen nur Herr Zitiuuudvfsky zurück, der, die Gefahr eiusehend, in daö rechlseitige Feld zu entkommen suchte nud dort anf einem Umwege dein Wagen nacheilte. Hiebei wurde er fortwährend von den Burschen verfolgt und mit Knitteln und Stcinen beworfen nnd neuerlich leicht beschädigt. Er erreichte nnn den Wagen, dem aber die Burschen fortwährend nachfolgten und sich erst beim Pulverthnrme anf den Ruf nach Patronille zurückzogen. Die nun nachgekom-mcnen Turner und die Regimentsmnsik verfolgten die Burschen in's Feld, wobei Jakob Lenartschitsch anfge-griffen wurde. In derselben Nacht schlief der Wanderbursche Franz Maljaschitsch anf der Doppelharpfc dcs vul^o Urbantfchek nnd wurde durch deu Lärm ans dein Schlafe geweckt. Er glaubte das Wort oZvn (Feuer) gehört zu haben, nnd da er auf der Straße Leute hiu und her lanfcn sah nnd einen Wagen gegen Laibach sahren hörte, meinte er, es sei in Laibach Feuer und wollte sich den Hilfebringenden anschließen. Als er nun dem Wagen nacheilte, kamen ihm drei Banernbnrschen entgegen nnd schlugen ihn zn Boden. Als er wieder anf-stand, getränte er sich nicht zitrUck nnd ging in der Richtung nach Laibach weiter; nach etwa 5 Minuten kamen ihm aber wieder einige Banernbnrschen entgegen, welche anf ihn losschlngcn, bis er anf einen Schot-terhanfen niedersiel, worauf sie sich entfernten, nachdem ihm noch eincr die Taschen durchsucht hatte. Matja-schitsch schleppte sich nun in eine Ackerfurche nnd als Lente vornberkamen, die deutsch sprachen, rief er sie nnr Hilfe an. Es waren dies Turner, die ihn nun auf ihren Wagen nahmen nnd noch Nachts in das Zivilspital abgaben. Die Beschädigungen, die Ma tjaschitsch erlitt, sind nur leichte. Da diese Angriffe nicht einzeln, sondern über vorausgegangene Verabredung staltsanden, da die Absicht der Thäter sowohl auf Beschädigung des Eigen thnms als anch der Personen gerichtet und die Angriffe in einem für das Leben der Personen höheren Grade gefährlich waren, so erblickt die Anklage in deren Ge-sammtheit das Verbrechen der öffentlichen Gewalttätigkeit V. Falles nach tz 85 lit. b, strafbar nach tz 86 St. G. (5 bis 10 Jahre schweren Kerkers.) Diese Anklage wird erhoben gegen Valentin Sajovic, Joh. Kos, Jakob Juvan, Mathias Knes, Georg Presetnik, Joh. Frischkouz, Joh. Rebol, Joh. Kukel, Anton Brajer, Joh. Stalc, Jakob Lenartschitsch, Franz Perschin, Joh. Anschitsch, Joh. KoMau, Josef Zunder, Franz Abc und Joh. Merhar. Gegen die Gymnasiasten Johann Resmann und Franz Posnik wird wegen ihrer Aufforderung an die Burschen, dic Turner, die Nemce und Nemäkutarje, zu bennrnhigen und ihnen etwas anzuthun, die Anklage wegen Vergehens gegen' die öffentliche Rnhc und Ord nung uach tz 302 St. G. erhoben. Dieselbe Anklage wird auch gerichtet gegen Barthelmä Zajic, Fleischer in Laibach, der schon in Mannsburg mehrere dortige Burschen anfforderte, dic Turner zu prügeln, und ihnen dafür 30 fl. versprach, auch wollte er, als die Turner mit der Musik den von Laibach angefahrenen Equipagen entgegengingen, schon damals einen Raufhandel hervorrufen, indem er den Bnrschen Andreas Uranitsch aufforderte, einen vorübergehenden Turner zu fassen und ihm deu Hut herunter zu reißen. Schließlich wird gegen Josef Zunder uoch die besondere Anklage wegen Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung erhoben, welche jedoch mit den obbesprochenen Vorgängen vom 17. Mai d. I. iu keinem Zusammenhange steht.___________________________ Witterung. Laibach, 11. November. Nachts bewölkt. Bormittags Aufheiterung. Schwach bewegte Lust aus NW. Wärme Morgens 6 Ubr -j-2.5". Mittags 1 5.3" (1867 ->-,4.3"; 186V 5.2"). Baro- meter: 324.42'" im Steigen. Das gestrige Tagesmittel der Wärme: -s- 2.4", nm 1.5" nnter dem Normale. Der Niederschlag 0.33/" Angekomincue Fremde. Am 10. November. Roger, Handelsm., Gottschee. Ditrechsteiu, Gütteesohn, Goldberg, Scheriau und Lnsinigg, Kaufleute; Abeles, Urmacher, Wie». — Dvvrschak. Werk nieister, Pola. — Rupertschove» Bvll, Gerlachstei». — Dr- Mosche, Graz. — Fra» Plesche, Privat, Gottschee. Frietz, «aufm., Niug. — Naspet Maler, Jdria. — AuSa, Dechant, Tüffer. — Scholz' iiaufiu, Triest, — AYI, köuigl. Forstosfieial, Fuschiue. —' Crachi, Äaufm., Wien. Marktbericht. Vaibach, II. November. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 8 Wagen mit Getreide, 5 Wagen mit Heu und Stroh (Hen 34 Ztr. 30 Pfd., Strob 84 Ztr. 55 Pfd.), 20 Wagen und 4 Schiffe (18 Klafter) mit Holz. Durchschnitts-Preise. Mit. Mar. Mit. ^ Ez.- fl- kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. Weizen pr. Mtz. 4 60 5 10 Bttttcr, Pfnnd 42 Korn „ 3 10 3 Eier pr. Stück — Gerste 2 40 2 Milch pr. Maß Ul — — Hafer I 70 2 — Rindfleisch, Pfd. 21 — — Halbfrucht „ — -- 3 60 Kalbfleisch „ 23 — — Heiden 2 50 3 — Schweinefleisch „ 24 — — -Virse 2 40 2 Schöpsenfleisch „ !1 — — Knklirntz „ — — 3 Hähiidel pr. St. 25 — Erdapfel „ 1 40 — — Tauben „ 12 Linsen „ 3 20 — Heu pr. Zentner ..... ^5 Erbsen „ 3 20 — Stroh 70 Fisolen Rindschmalz,Pfd. Schweineschm. „ 4 — — Holz, har., Klftr. — 5,0 47 -15 — weich „ Wein, rother, pr. — 6 50 Speck, frisch „ — 32 — Eimer 9 — geränch. „ 40 — — weitzer, „ — — 10 — Theater. Frl. Albina Bals als Gast. Heutc: Drlwn,>s. Wiener Börse vom 10. November. Gedenktafel über die am 13. November 1868 stattfindcndcn Lizitationen. 1. Feilb., Novak'fcheReal., Grasenbrnuu, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Hnmarlche Real., Ävstain, BG. Stein. — 3. Feilb., Schleiner'fche Real., Slivic, BG. Planina — 3. Feilb., Luser'scheReal., Rudolfswerth, BG. Rudolfswerth — 1. Feilb., Grebenc'scl'e Real., Rudolfswerth, 2400 fl BG. Rudolfswerth. — Relizit., Zibertlche Real., Selce' 1251 fl., BG. Egg. — 3. Feilb., Kcmperle'sche Real., Stein' BG. Stein. — 3. Feilb., Weber'fche Feilb., Zirkniz, BG.' Planma. - 2. Feilb., Audolsek'sche Real., Zukou, BG. Rnfniz. Stk^rrtskonüs. ^ 5perc. österr. Währ. . dto. V. I. 1806 . . dto. diational-Anl. . dto. Metalliqnes Lose von 1854 . . . Lose von I8ti0, 6anze> i!ose von 1860, Fünft. Pramiensch. v. 1864 . 186.70 186.80 ! 168.—1)68.50 2l>. —!211.25 147. —,147.50 161.—!l61.50 'l58.50ji.59.-148 25> 148.50 92.45! 92.65 ! 91.— 91.25 ! 102.50.103.— 84.901 85.10 Oest. Hypoth.-Bank . kitorltLIs-VdUs. Siidb.-Ges. zu 500 Fr. dto. BonöOpÜt. Nordb. (loo si. CM.)! Sieb.-B.;200 fl. ö.W.) rltudolfSb.(300fl.ö.W.) Franz-Jos. (200fl.S.^ Loso. Credit 100 fl. ö. W. . Don.-Danipfsch.-Ges. zu 100 fl. CM. . . Triester 100 fl. CM. . dto. 50 fl. ö.W. . Ofener . 40 fl. ö.W. Esiterhazy fl. 40 CM. Palffy . 40 ^ Clary . „ 40 „ t. Genoiö,, 40 „ Windischgräy 20 „ Waldstein . 20 „ Regler ick . 10 Rudolsöstist. 10 ö.W. 'Wedinvl (3 Mon.) Augsb. lOO fl.südd.W. Franks. 100 fl. „ „ Voudou 10 Pf. Sterl. Paris 100 Kranes . Kais. Mlinz-Dncaten. 20-Francostiick . . . Bereinöthaler . Silber . . . Geld Ware 96.— 96.50 100.25 100.75 221.50 222.50 89.50 90.50 81.50 82.— 81.50 82.— 80.25 86.50 141.75 112.25 92.50 118.— 53.— 32.25 160.— 41.— 32.— 35.50. 32.75 22.50- 21.50 14.50 13.50 93.— 120.— 55.- 32.75 170.- 42.— 32.50 36.50 33.— 23.— 22.50 15.50 14.25 97.60 97.90 97.90> 98.10 116.70,116.80 46.35 46.40 5.52 E 5.53 9.33 > 9.33» 1.72 ! 1.72 115.— 115.25 Telegraphischer Wechselcours vom I I November. 5perc. Metalliqnes 58.20. — 5perc. Metalliques mit Mai- nnd November-Zinsen 59,25. — 5pere. National Aiilehei, 63.30.— I8L0er Staatsanlehen 87.80. — Bankaktien 818. — Kreditaktien 221.80. — London 117.—.— Silber 115.—. K. k. Dukaten 6.53. chr billig ZN verlaufen ein überspieltes ÜUKlavicrHZ Wo ? sagt die Expedition dieses Blattes. <115 2) 40—50 Metzen gute Kartoffel« auf Schottergruud gewachsen, sind zn verkanfeu. Auskunft hierüber im Komptoir d. Bl. (116—2) ? > i! ru'/t !!ü A Irmäßi' ans Graz (»0-13) beehrt sich de» p. t. Zahnpatienten höflichst aiirn-zeigen, da,; er hier in Laibach angekomincii und in Icmer Prwatwohnunli im .Heimtinii'schei, .d-iuse von <> Uhr früh bis 5» Uhr Abends zn treffen ist. OMutlichc Danksagung. ung lieferte e,n Ertrag,.iß von 572.! Franken d^ dnn übersE w!^!k Zweck..,ästigen Berfüguug i^r edelmillhigeu Geber lieat für EL" .,,7 des schweizer Koufulates z.!r ^instüt auf.^ Indem der Unterzeichnete Konsul sich beelirt das ^.rgebm,; der Kollekte öffentlich bekannt zu i.iacl'eu kann ^owvbl den geehrte»Eidgenosse!,, als allen jcuen / , wahrhaft ancrkennenSwerther Mkenschen- freundl,chke,t freiwillig dazu beitrugeu, ii» Sraiueii der unterstützten ^ernngllickten den wärmstni Dank anszufprechen Triest, 5. November 1868. , UI9—1) Dcr Konsuls der schwi-iz. Eidgenoffenschaft: Oesterr. U Gesellschaft für Lebens- und Rentenversicherungen in Wien. ÜÄ Die gefertigte Direktion bringt zur allgemeinen Keuutniß, daß sie die General-Repräsentanz Arm, Muten, Sildsteiermark, Küstenlilild, Gürz. Gmdiska Sr Istrirn äsiu Iii8poetor 8ie GefeÜfchast befaßt sich mit allen Zweigen der und Älenl'LttirerircItei'iiii«»«'»» R-Mg«.«'a« d!. B-rstch-r... 6enei-3l k6pl-38önt3n2 in l.3ib36k, Kurca«: Muricnplah Nr. 48. Wien, am 10. November 1868. Die Meklmii iles östell Zreshai». N W W W W W Berleger und für die Redaktion verantwortlich: Otto mar Bamberg. Druck von Jgn. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg in Laibach