Markell überliefert Pomp, zwey Legionen. 651 weite»' den mindesten Schaden zuzufügen, dadurch ei- N.R.E-7S4 nen anständigen Vorwand an die Hand gaben, seine, ^Paulus"' noch unter ihm dienenden Soldaten nicht abzudanken, Bürgern». — Rttrio, nachdem er sich bey dem Volke in An¬ klagen gegen Pompejuö und die Konsuln erschöpft, gieng, so bald die Zeit seines Zunftmeisteramtö ver¬ stossen war, gerades Weges zum Kaesar ioz6) Dergl- Appian I. c. x>. 447. Ende des vierzigsten Buch». 6^2 Inhalt des ein und vierzigsten Buchs. Im ein und vierzigsten Buche des Dion wird folgendes abgehandelt: Hauptst. XXXVII. Kacsar geht nach Italien über; Pompejus verlaßt dieses Land und schiffet nach Makedonien K. zor — zi7. Hauptst. XXXVIII. Kacsar überwindet Hispanien § Zl8 —ZZ8. Hauptst. XXXVIIII. Kacsar verfolgt den Pompejus nach Makedonien — Z46. Hauptst. XXXX- Schlacht Kaesars mit Pompejo ne¬ ben Dyrrhachium §. Z47— Zsi. Hauptst. XXXXI. Kacsar überwindet Pompcjum in den Feldern vouPharsalis §. Z52 — ;6z. Es begreift einen Zeitraum von zwey Jahren in sich, in denen wir folgende als Bürgermeister verzeichnet finden: ivZ7) Von den Bürgermeistern dieser Jahre wird nur wenig zu sagen seyn. Von dem erstem macht Kaesar, frey- lich sein Feind, kein vortheilhaftes Bildniß: l-enrulus aelis slieni ms^nirucline, er lfie exercirns so prouinci«- I'NM et I'SANM sppellsnclorum lsrAltionibu» mous- lur: segue slrsrum tore 8Mrrm, inter loos ^otiarur, 26 quem summ» imperii rellest. L. (ü. I. 4. Als ei¬ nen Beweis seiner Weichlichkeit führt er an, daß er sein Zelt im Pharsalischen Lager mit Cvheu behan¬ gen lassen, nicht von der Sonnenhitze inkommodirr zu werden: in cMris kompost vlvors licuic kricliois MAAnum »iFenii ponclus sxpoliium, recsmibus cefpiri- bu8 rsboinseul» coustmtg, I,. erism Teurr/ü st nounoilo- rum ral>e»»sc«la ecie^-r, mulmque piserere», quse nimium luxurism er viLloiiss llciucism tleb^nsleM. ILÄ Ul. 96. Dem ohnerachtet hat er sich immer viel Mühe gegeben, ihn auf seine Seite zu bringen, und noch in dieser lezten Zeit, da beyde Heere schon in Epirus standen, musteBalbus, auf Kaesars Befehl, mit ihm Unterhandlung pflegen. Vellej. ll 51. Er folgte, nach der bey Pharsalus verlohrnen Schlacht Pompejo in Egyp¬ ten, und fand daselbst neben dem Scheiterhaufen Pom¬ peji sein Grab! Plutarch Pomp. p. 66r. k. — Seinen Kollegen, Llaudrus Markell kenne ich nur einzig und allein aus dem jezk geführten Konsulate. — Der Kollege Kaesars hies mit seinen ganzen Namen Publius Servi- lius Varia Isaurikus. Da er neunzig Jahr alt gewor¬ den, so ist es wohl vcrmuthlich eben der, den der Senat -4. 674. gegen die Piraten geschickt hatte, und der, weil er bey dieser Gelegenheit die Isaurier überwand, ei¬ nen Triumph und den Zunamen Isaurikus bekam- Kae- sar gab ihm, wie man sagt, das Konsulat, weil er sich dem Piso Kaesars Schwiegervater widersezte, als dieser rieth Gesandten an den Pompejus zu schicken und noch¬ mals Frieden anzubieten. 6)4 Das ein und vierzigste Buch. Sieben und dreyßigstes Hauptstück. Kaesar geht nach Italien über; Pompejus verlaßt dieses Land, und schiffet nach Makedonien- §. Zoi. I-R- E- 7°; (Dieses war es, was er damals that. Nachher be« Kl^Markeu' kam er Briefe vom Kaesar an den Rath ""b), Burgerin- I0Z8) ibirreri's OaelarisLonlolibus rellllitis, asAreabiir impecrarum elk, summa rribunorum plsbi» conrenrione, vt in8enalu reeirarenlur: vr vero ex lirreris ae! senarum re- serrerur, imperrsri non poruir Raes b. c.I. r. Er erwähnet den Inhalt derselben nicht, nur nennt er K- 5. das, was er forderte, IsnWma poüuisra. Plutarch Lass p. 726-6. stimmt mit Dione überein, und er sagt von ihnen, sie hat¬ ten ^0 gehabt- Applanus Liuil. n. x. 447. sezt hinzu, daß am Ende Kaesar gedro- het, wenn sie auf seine Bitten nichts gäben, würde er selbst kommen, und das dem Vaterland und ihm an- gerhane Unrecht rachen- Man lese auch Plurarch Pomp. p. 6g I. I(«I 7-«? '^v-, XL, 7-«« ^vv«ftk-s «chr»7-«s ru >«xkä Lenecsm äs virs Kesrs 2. und Iurermn über den Symmachus !I. z6. Wenn ein solches Senatus- kousultum abgefaßt ward, rief der Bürgermeister die an¬ wesenden Rachsglicder nicht namentlich auf, sondern rief aus: /roc r/Äc ^«r aüa SEtta r» , dann zahlte man, und die Pluralität gab. den Ausschlag. Weil nun also einem solchen Scnatus- konsalto kein lcribenäo säsoerum d. i. die Namen der so stimmenden Partheyen untergcsezt ward, so verstehc man Dio, wenn er sagt, es sey dieses geschehen, zu ver¬ hüten, daß niemand aus Furcht und gegen seines Her¬ zens Meinung votiren möge. — Plmarch Pomp. p. 650. e. sezt diese Berakhschlagung noch ins vorige Jahr, und schreibt sie dem Kurio zu. Vermuthlich aus einem Gebachrniefchler; denn inL-ies. P.726.P. nennet crAnto- nium der die Disceffon verlangt, und — denn hieraus liesse sich die Zeit noch nicht erweisen, — den Konsul des laufenden Jahrs Lemulum. 1041s) Lae Handschriften Dions nennen ihn Näki- lius, allein es ist kein Zweifel/ daß es nicht der M-Rö- lius Rufus fcyn sollte, dessen mit Kikero gewechselte Briefe wir noch haben, und die, wo nicht schöner, doch mindestens naiver als die des Kikerons sind. Aus eben diesen seinen Briefen an Kikero wisien wir, daß er sich für die Parkhey Kaesars erklärte, so bald als er sah, daß sie mächtiger als die Pompejanische ward- Muä re non gibirror kuAsie, schreibt er milder ihm eigenen lie¬ benswürdigen Offenherzigkeit» guin bomines m äiüen- lions ävmeltios äsbesur, gusmäiu ciuilirer tinssrmis cer- reruo, bonettiorem kegui pzrrem; uki sä bellum er csllra renrum llr, himioiem, er iä melius tlsrneie guoä rutius llr. Jedoch dieses ist nicht die Hauptursache, so mich bewegen konnte hier den Tert zu verändern, son¬ dern folgende Stelle des Prosius VI. 15. sä Oeßuem ii. Band, T t 658 Dio Kaßius. B.XH Hauptst.XXXVII. N.R.E.70; den Rliris, der Kaesars Brief überbracht, alle da- Äl^"rkell stimmten, Kaesarn sein Kommando abzuneh- Burgcnn. men ). Von den Zunftmeistern sage ich hier nichts, denn diese, weil sie dis Macht hatten, je nachdem sie wollten, einen Nathschluß zu verwerfen oder anzuneh-- men, hatten eö für unnöthig gehalten, auf irgend eine Seite zu treten. Würklich brachten es Antonius und Longinuö dahin, daß dieser Nathschluß weder den xwlecki funr Ourione kimul 6?ell!l.I0gus Orosius ist hier ein wichtiger Zeuge, er vertritt den für uns verlohren gegangenen Livius, den er crcerpirte. Er genoß seines Glücks in Kaesars Gnaden zu stehn, nicht lange. Er fieng in dem ihm übertragene» Stadtrichter- amt Handel gegen seinen Kollegen Trebonius und Kae- sar an, verband sich mit Milo — so sehr harte der Mann seine Regel vergessen — und ward von den An¬ hängern Kaesars im Gebiete der Bruttier erschlagen. Siehe unten im folgenden Buch S-196- 7242) Nach Plutarch ?omp. p. 650. e waren zwo Discessonen. Die erste: ob Kaesar die Waffen nieder« legen, und nachher ob Pompcjus die seinigen behalten sollte, ----- °, sezi Plutarch hinzu. Nun kam die andere, ob beyde die Waffen niederlcgen, oder ob PompejuS allein seine behalten sollte; hier stimmten nur zwei) und zwanzig für die leztere, (und setze man aus Appiano Liuil. II. 446. hinzu,) 370 für die erstere; die übrigen Rarhsgliedcr alle traten der erstem bey. Worüber Kurio so froh war, daß er zum Volk hinaus¬ lief, wo er mit Händeklatschen und Blumenkränzen em¬ pfangen ward. In L»ek. p. 722. wird in Absicht der Discessonen, die Sache eben so wie hier erzählt. Auf die Frage ob Kaesar seine Waffen niederlegen sollte? sagt er, es hätten ihr alle nur wenig ausgenommen, bcy- gepflichtet; die andere ob Pompejus die seinigen? hätten nur wenige bejahet: aber die dritte: ob alle beyde die Waffen niederlegen sollten, wäre ganz allgemein bejaht Die Zunftmeister verlassen Rom. 659 nehmlichen, noch den kommenden Tag bestätigt wer-N.R.E.70; de» konnte 1 K. Lemulus, ven ronnce KI. Murkell. Vurgerm- §. Zoz. Als hierüber die andern empfindlich waren, und Die Zunft- die Kleidung zu verändern beschlossen, so ward nicht!"A^D'^ einmal dieses von den Zunftmeistern gut geheißen, doch ward ein Rathsgutachten darüber abgefaßt, und die Sache selbst geschah. Alle verließen sofort das Rath¬ haus, und kamen Nach veränderter Kleidung '°"), um sich über die Strafe derer, so sich widersezt hatten, zu berathschlagen, zurück. Da die Zunftmeister die¬ ses sahen, machten sie zuerst sich zu widersetzen, Miene; nachher aber, als Lenrulris ihnen riech, die Stadt, ehe man die Stimmen sammelte, zu verlassen, fien- gen sie an sich zu fürchten, und nachdem sie vorher ihre Unschuld mst vielen Worten bezeigt, gierigen sie, in Gesellschaft des Kurio und Kolms Zum Kacsar, swch sie es leichtlich verschmerzten, aus der Zahl der Rathsglieder ausgeschlossen zu seyn '^). Nach der 104z) Raesirr 5. cr«. I. 2. 8ie voclbur coiilullz, rer- roro pi-Äklenris exei-elms, minis smicarum Pompeji, plerigus compulli, inuili ek cogLii 8cipil>ui'z lenreunsm se^uunrur: «»re ce, ra?» cLe?» e^er err»?/» Ose/a?' rar, A »0» /«e,/el>e/o ret?»r«»rrÄ« OmEnullvs comirara eli purpura kssees. 104z) His üe criulis grcunkur omni» rspu'm gkgue tur- bale, uegue «loceucii Oselliris xropinguis elus ssslium clzrur, nee lribunis plebis fui periculi rleprecaiiclj, ne- gns eii-im exrrsmi iuris inrercellions rerineuöi, ciuoä Ü 8vü-! religuei-3t, s»culrsL nibuicur, cle/«« 66o Dio Kaßius, B.XU. Hauptst. XXXVII. N.R.§. 7°; Abfassung dieses Rathsgutachtens ward den Burger- Ki.^Markell. meistern und übrigen obrigkeitlichen Personen die Be. Burgerm- Währung der Stadt, der gewöhnlichen Weise nach, übertragen '°"); nachher giengen sie haußen vor den 6/e K- 5- Es ist nämlich die Sache nicht so hintereinander weg, und an einem Tage geschehen, wie man aus der Nachricht Dions vermachen könnte, sondern wie uns hier Kaesar ausdrücklich sagt, erst am siebenten Tage fiengen die Zunftmeister an auf ihre Sicherheit zu denken 6- VII. I6u§. plurarch in ^ncon. p. 9i8- c. erzählt, Lentulus habe Antonimu aus -er Rathsversammlung mit Gewalt geworfen, der ihn, so wie ehemals Atesus den Krassus, im Herausgchn ver¬ wünscht ; sic hätten sich nachher beyde um unbekannt zu bleiben, Livree angezogen, und auf einen Fiakre gesezt, in welchem Aufzuge sie zum Kaesar gekommen wären- So auch Lukan, l. 268- Istxpulir sncipiri 6iscor6es vrbe Iridunos Viälo iure minax isLlsris curia ürsccliis. Mein Aikero »6 6iuers. XVI. 17. schreibt an Tyro: e^n- ronius guicjem notier ec Lsstius, m/ü.-r act küselsrem cum Lurione profecti eranc, polis-uzusm se- nalus Lonlulibus; praecoridns, rribunis piedis er nodis, (gui proconsules sumus) nsAvrium steüsrar, rr curare- rous ne guist respublica üerrimenri capersr. Diese Nach¬ richt des anwesenden .Mero, an einen seiner vertrautesten Freunde, dem er gewiß nichts aufbinden wollte, verdient allen nur möglichen Glauben. 1046) Oecurricur 36 illuci exkremum atgue ultimum 8- O. guo, nist pene in ipso vrdiz incenclio, akgue 6s- fperaiione omnium saluris, lakorum auclacia nunczusm »nres 6iscestum eli: ^rvrero/'er, lilr-r/>»»r ^<»7 aä rir/,e»r, »s clerrrMenrr ca^rar. blsec 8. L. perlcribiin- tura. cl. VlI. 16. Ian.—. prokuAiunc tiscim ex vrde Iriduni Riedis, lesegue r>6 Laesarem conferunc. Is oo rempo- rs oral ksuennas, expeLlabacgue suis lenitlimis poltula- trs responsz: ti <^ua dominum seguiiars res s6orium 6e- ckuci postil. — Die cuüostla vrdis ist den Bürgermeistern Der Senat beschließt es sey Tumult. 66r Ringmauern der Stadt zum Pompejus sieN.R.T.7or nicht a 6. VII., sondern s. 6. VIII. 16. übertragen wor-Burgerin.^ den- Schon Liacconius hat bemerkt, daß s. 6. Vir. 16 .Ian. ein 6re§ comr>r.i//s fty. Jedoch gegen seinen Kalen¬ der auf den er sich stüzt, könnte man Zweifel haben, nicht so gegen Kaesars eigne Nachricht, aus der sich die¬ ses Datum bestimmen laßt. Ich will sagen wie Kaesar in dieser Srelle, und noch deutlicher Kikero in der in der vorigen Nore angeführten, sagen, daß die Tribuni pls- bls erst nach der, den Konsuln übertragenen cutto6is vr- bl§ die Stadt verkästen; nun hat uns Kaesar oben ge¬ sagt, es sey dieses den siebenten Tag von ihrer Jnter- ceßwn an zu rechnen, oder welches einerlei) ist, s. 6. Vli. 16. geschehen; es fallt also die Uebercragung dec culio6ise uekiz auf den achten Tag vor den Jdus oder auf den 6teu Januar. — Zum Vorausgesezt, welches höchst wahrscheinlich ist, daß die rribuni nickt verjagt wurden; daß ihre Entweichung in Lackeyentracht abgere¬ det mit Kaelarn war, so hat Kikero nicht so gar unrecht, (obschon Plurarck) ?wron. p. 918. sagt: ) wenn er sagt: Anton fty am bürgerlichen Kriege so wie Helena am trojanischen Schuld gewesen. II. vr I-Islens Vivj-mis, 6c ille buic lieipuklicse csuks velii, csuls peliis srgue exirii suic. Die lsels kribunirir xorelkzs, war es ja, die Kaesar immer im Munde hatte; und wie hatte er mit dieser sich rühmen können, hatte ihm nicht Antonius dazu Gelegenheit gegeben. 1046 s) ?roximir 6iebus bsbetur lenstu; exkrsvrbom. K- 6. Im Tempel der Bellona, oder des Apollo, vor den Kapenischen Thore. Festus: 8ensculs reis suisis Romse in guibu5 sensrus bsberi solirus 6r — slrerum 26 porksm (Ispensm, reiüum eins se6em kellonse iu ^un exrersrum nstiunum logsiis, guos in vrbem a6mit- ksee nvlebsnr, senscus 6sbsrur Trr-. XXVII. 1n6s prse- misio e6iölo, vk rri6uo polk sieguenx sensru5 s6 se6em Lellonse söeiisak erc. —> 16 XXXVII. per ev56em 6ies I.. -Xemilio llegillo, gui clslls prsefeLIum ^nriocbi re- ^is 6euicersl, extrs vrkem in so6s /)pnllinis cum sens- tus 6sru8 esscc. — Das Lapenische Thor, trennete den Aventinischcn vom Kölischen Berg; aus ihm kam ma« 662 Dio Kaßrus. B. XU HaupLst. XXXVII. N.R.T.-o; beschlossen, es sey Tumult '"^^), dem zufolge sie ihm erlaubten, sich des öffentlichen Schatzes zu bedienen, Bingerm- und so viele Soldaten anzuwerben, als er wollte; fer¬ ner ward beschlossen, es solle Kaesar seinen sernann- tcss Nachfolgern die Provinz abgeben, und feine Sol¬ daten an einem gewissen zu bestimmenden Tage ent¬ lassen: würde er dieses nicht thun, sollte man ihn für Feind und Widerfacher des Vaterlandes erklären §. Z°4» Kaesar, als er dieses erfuhr, verlies nun zuerst die Gränzen der ihm angewiesenen Provinz '°^*),und auf den berühmten Appischen Weg, der bis nach Brun- dttftnm führete; auch floß nicht fern von ihr die sgu» ci-ebi-s ex .i^ro Tulcul^no in die Stadt- 1046 b) Jetzund hat man nicht erklärt: °e?^, r>-äe» sondern späterhin als Kaesar schon Meister von Arezzo war, und Pompejus mit den Kon¬ suln die Stadt verlies. Siehe Plurarch ?o«x. x. 6Z2. d. 0-/724. c. und unten Note 1062. 1047) Er sagt hier nichts, was er nicht schon im vor¬ hergehenden Paragraphen gesagt haben sollte; man fastete nun über das, was den ersten Januar war beschlossen worden, ein Senaruskonsultum ab; welches man damals der Jnterccßion der Iridunorum wegen, nicht abfassen können. Die Nachfolger Kacsars waren fürGallia ulte-- rior L. Dominus Ahenobarbus, für Gallia citerior L. Ronsioius L^onianus, der auf Denarien, so man von ihm hat, und auf der Kehrseite den Tempel der Venus Erycina zeigen, LlivLIblVS heißt- Er war also von Ge¬ burt ein Sikilianer. — Kaesar nennt ihn nicht, sondern nur den Domitius, wohl aber Rikers XVI. 11. 8o vl- teriorsm 6sIIiam Domino, ciwriorsm Lvnbllio bloni- »no, bis enim obnZerunr, krsclicurum. Er muß da¬ mals ungeheuer alt gewesen seyn; zehn Jahr vorher, da Kaesar Konsul war, nennet ihn Plurarch 001.714. c. schon sehr alt. 1047 ») Als er über den Rubikon (ll kilcsteHo) gieng, her damals seine Provinz von Italien trennete, davor- Anfang des Kriegs. 66z gieng nach Auiittiirumwo er dm Kuno undN.R.E7->; K.keiitulus. her der Zlesos (6esi>) zwischen den Senonischen Gal-BÜtgerm. licrn und Ankona die Granze machte- Srraho p. 704. Er sagte zum Asimus Pollio, als er am Rubikon kam : Lrüim uune regisäi pollumus. <)uoci ki ponriculum krsnsierimus, omnia »rmis »gsnös erunr. Suersn. Euek zi. Lukan. I. 21z. laßt ihn nicht über einen p und Sueron, die nicht so wohl die Geschichte ihrer Helden schreiben, als ihren Charakter schildern wollten, dürften sich bey dieser Kleinigkeit, ohne geringfügig zu werden, aufhalten: auch Lukan hatte es gedurft, wenn er diesen Uebcrgang besser beschrieben hatte, als er ihn hat- 1048) Ariminum (K-mr-tt) eine Kolonie der Umbrier, drenzehnhundert Stadien (vierzig Meilen) von Placenti« entlegen- Grrabo x. 678- Oer Granzplatz gegen Gal¬ lien. Luk. I- 250.: O male vicinis bsec moenia con6ikr clzlliz O rriiii ciamnaks loco! ?»x »irs per omuez Lr riLiiguilia guiss populo«: dios prsecla furentum krimagus eslirs sumus. Delius korrun» cieclisiek Orbe kul, Loo seciem, Zelici-lgue sich srLku, LrraulLsgue üomos, sisui gusm clauürs luorl 664 Dio Kaßius. B. XI.I. Hauptst. XXXVII. versammelten Soldaten, das, was geschehen war, er¬ zählen lies ). Als dieses geschehen war, erbitterte er selbige durch eine den Umstanden angemessene Rede H.R.E.7»; die übrigen, so mrt rhm gekommen waren, vor allen K. te-itulus, Kl- Marke!!. Burgerin. S.-;». noch mehrund gieng nun sogleich gerades We¬ ges aus Rom los. Er bemächtigte sich aller Städte, so zwischen ihm und Rom lagen, ohne Schwerdt- sireich sintemal sie ihre Besatzungen entweder verließen, weil sie sich zu schwach fühlten, oder sich dlos primi 8snouum morus Limbrumgue ruencem Viciimus ec dD.rrem kib^es, cursumgus kuroris leuconici, gunries klvmsm korruns Iscellir. I^sc icer etl bellis? iOg9) Er fand die Dribunos in Ariminum. K- 8- SoZnirs milirum volunksce, Criminum cum es legions probcikcirur, ibigue Iribunns plsbis, gui sä eum con- t'ugersnc, eonusnir. Er sagt nichts davon, daß er sie eine Rede halten lassen, wohl aber Lukan. I- 275—29z. 1050) Diese Rede ist nicht in Ariminum, sondern in Ravenna gehalten worden. Raesar K- 7- Mit Dio stimmen Gueron Lsek. c. 52. und Luk. I. 299. überein. 1050 s) plutarch Sse/) 725. s. -^!<- xsi/7-L p. 652. s. sind eben diese Worte, ohne die mindeste Veränderung wie- derholt. Aorus: ?rims ciuilis belli srsns Irslis suic: cuius srcss leuibus prssbäiis ?am pejus inkeäersr; seä omnis kukico Lsslsris impecu oppreüs sunk. prima ^ri- rnino liKns cecinerunr; kum pulkus Drruris Kiko, Dm- bris N'ksrmus Dominus Lorlinio, ec persÄum eisr Kel¬ lum — tlsssar in srms kurens, nullss ui6 ksnZuine kuko 6su6er kskere viss; guecl non kersk kotle rscsnkes Klekpsrigs bnes, vscuosgns irrumpsk in sAros ^rqus ipsum non perclst irer, conkerrsgus kellis Lells Zersr erc. Lukan H. 4Z9—525. Labien verlaßt Kaesam. 665 gar öffentlich für ihn erklärten ""). Pompejus, der N. R. dieses sah, fieng an sich um so mehr zu fürchten '°^), Burger«. 1051) Hier schalte man die Gesandschaft des L. Rae- sar und des Prator Roskius ein, die bei) ihm zu Arimi- num, mit Friedcnsvorschlagen eintraftn. Vergl- Lacsirr K. 8. y> io. — Was den weitern Fortgang seiner Waf¬ fen betrift, so schickete er den Antonius mit fünf Kohor¬ ten nach Arretium. Er selbst blieb mit zwey Kohorten in Ariminum- Pisaurum, §anum, 2lnkona, wurden jedes durch einzelne Kohorten weggenommen. Nach Iguvium, wo der Prator Thermus mit fünf Kohorten stand, ward Kurio nur mit dren geschickt. Thermus fürchtete nicht so sehr die Soldaten des Kurio, als die der Kaesarschen Parthey ergebenen Einwohner vonIguvium, flüchtete sich also und lies die Stadt leer, worauf Kurio von den Einwohnern mit der größesten Bereitwilligkeit eingenommen ward. Nun fieng K. an sich aufbcn gu¬ ten Willen der Einwohner Italiens zu verlassen; zog seine dreyzehnte Legion, denn nur diese war noch zur Zeit bey ihm, aus Ariminum und den übrigen Platzen wo sic in Garnison stand, und gieng nach Auximum. wo Attius Daruu, der aber das Schicksal des Thermus hatte, kommandirte- 1052) Nachdem Kaesar die in der vorigen Note erwahn- teUebergabcvon Auximum erzählt,fahrt erK-14. so fort: t^uibus rebus komam nuntiatis, rsnrus repenre rerror inurriit, vr guum bsntulus consul acl aperiencium asra- rium venisi'er, acl pecuniaw l'ompejo e 8Ew profsisn- cl-tm, pionnus, sperko ssnckiore aerario ex vrbe proku- Aeeer. Esekar enim arluenrare, ism, ism^ue srleü'e eius eguires kslso nunciabsmur. — Easlar, vr immeicko colleälae robors vires ^uclencii maiora iirlsm beeers, per omnem 8purgirur llab'am vicinague moenia complet. Vsna guogus -icl veros accebir tams rimores, Irrupiigue animos populi, claclsmgue futuram Intulic, er velox propsranris nunria belli lnnumeras soluir sslür in prsecunia linzuas ere. Lukan. I. 466. leg. 666 Diü Kaßius. B. XU Hauptst. XXXVII. N.A.E.7°5wel'l er vom Labremis, der, nachdem er den Kaesar Kl EImkeL verlassen, zu ihm übergegangen war'°"), und ihm Biirzmn. alle Geheimnisse desselben verrieth, den ganzen Plan, nach dem er den Krieg zu führen willens war, erfah¬ ren hacke. — Damit man sich nicht gar zu sehr dar¬ über verwundere, daß dieser vom Kaesar so hoch ge¬ ehrte Mann, dem er das Oberkommando über alle im transalpinischen Gallien stehenden Regimenter an- verkraute, so ofc er selbst in Italien war '°"); — damit man, sage ich, sich nicht zu sehr darüber wun¬ dere, wie dieser Mann seines Freundes Parthey ver¬ lassen konnte, so muß man wissen, daß er, da er sich auf dem Gipfel des Neichthums und der Ehre sah,an- fieng, sich stolzer zu betragen, als die Subordination zu erlauben scheint: so daß Kaesar, dem er auf ge¬ wisse Weife gleich geworden war, ihn ansieng weniger als vorher zu lieben. Diese ihm ungewohnte Sinnes¬ änderung siel ihm schwer zu erdulden, auch fürchtete ec sich, es möchte ihr etwas schlimmeres folgen, und gierig über. 105z) pluiarch 6sek. p. 724. s. L.x? r««» uclsur./c»pra^e acl c«»r L08 rem/r- guorum dssc er^t kumma: „Lseksr in ügilism re- „verlecekur, ^rimino sxceclsrer, exercicuz ljimiccerec; „cjuss 6 l'eciller pompeium in ttlkpsnis irurum; incere» „ciuoaci ticles eü'er ägrs, Lseksrem ksKurum guse polli- „cersrur, non intermiüluros Lonkules, pomueiumaue ,>äeIeÄv8. " 1060) Ein kleines Versehen-- sintemal es sich aus der in der vorigen Note angeführten Stelle crgiebt, daß Pompejus und der Senat verlassen Rom. 669 chelte, leichter fallen würde, Krieg zu führen, wohin N.R.T. 70, aus seinen Befehl der ganze Senat und alle obrig-M^A-, keitliche Personen ihm folgten sintemal ihnen Burgerm. durch ein Edikt nicht allein Erlaubniß, Rom unge¬ straft verlassen zu dürfen, ertheilt, sondern auch ange¬ kündigt worden war, daß PompejuS jeden zurück blei¬ benden nicht anders, als einen offenbaren Feind des Vaterlandes behandeln würde '°"). Ueberdem lies sich Pompejus durch ein Scnatuskonsultum die Ge- Roskius und L- Kacsar, Pomvejum, da sie das erste mal von Ariminum zurück kamen, schon in Kapua fan¬ den : /^cceprir mrrnclsrjs Itosciuz cum I,. L»esm occupsstek, vrksm reUquimus; aber nach Kaesars eigener Nachricht, ist er so lange in Ariminum still liegen geblieben, bis er vom Pom- pejus Antwort, auf die ihm durch Roskius gemachten Vorschläge erhalten. — Ich stehe nicht an, Kikeron weit mehr als Kaesarn zu glauben, dessen Nachrichten vom Bürgerkrieg oft nichts minder denn avthentisch sind- 1061) dlec lolum vulKUL insni ksrculkum kerrore psuer: seil curis, er ipll Leclikus exiliere pxkreb, inuiksgue belli (chnlubbus kub>ens msncisr ciecrers seuslu! Lukan l- 486. 1062) plutarch /'E?), p. 652. k xr-« sx 4x4--r«^kv->k a; «x-avT-L^ k^c^L, Lvr« 70,^ «Trk-.crx i->,> !ro^iv. Ich Osek p. 724. c. VLcaAY'/ o.ee-r, X«, T-'^v XL, k/el,5-cix-. — Jetzund ist also zuerst Tumult erklärt worden. welches Dio schon oben §. ZOZ. erzählt. Siehe, was ich damals Not. 1046 b. gesagt. 670 Dio Kaßius. B. Xll. Hauptsi.XXXVH. N.R.E.705walt ertheilen, den öffentlichen Schaß und die Ä^M-irkeil' den Göttern geweiheten Geschenke, so viele ihrer in der 'Bürgerin- Stadt befindlich waren, wegzunehmen, weil er vermit¬ telst ihrer eine Menge Soldaten anmerben zu können hoffeke. Denn obschon fast alle Stadtx Italiens ein so großes Wohlwollen gegen ihn hegten, daß, als sie kurz vorher von seiner gefährlichen Krankheit ge¬ hört hatten, überall öffentliche Opfer für seine Gene¬ sung gebracht wurden '^), *) trauete er ihnen doch 7062 3) Hiehcr gehört die Stelle K. 14- tzuum Uon- tulus Lonlul sä sperianäum sersrium venistot, sä pecu- nism kompejo ex 8Lko prossrenäsm — ex vrbe pio- sugerst —- Ln. ?vmpei»8 priäio eiaz äisi ex vrbe pro- fsKus, worüber sich Liakkonius den Kopf so weidlich zerbrochen. Dieser Gelehrte schloß nämlich aus dec Stelle Rikerono VH. 19. VII. lä. kekr. Ls- pusm L. tislliuz "IV. pl. venir, snulik msbästs sä Lon- sules vr komsm venirent, pecunism äe lsncliore sers- rio sufeirem, lisrim exirenr vrbe reUKs; die Bürger¬ meister wären aus Kapua nach Rom zurückgegangen, und da hatte freylich priäie er«r äiei, welches der lote oder rice Februar gewesen wäre, Pompejus nicht aus Rom gehen können, weil er solches schon am l;ten Jen¬ ner verlassen. Allein Ciakkonius irrt, die Konsuls, so bald sie Rom verliessen, sind nie wieder zurückgegangen. R-ikero bezeugt dieses selbst: VII. 20. schreibt er an den Attlkus- lleässnt? guo prseüäio? äeinäs exesrit? gais tinsr? welches deutlich anzeigt, daß dieser Befehl, seiner Unmöglichkeit wegen nie exequirt worden- ioüz) Pompejus befand sich in Ncapolis, da er krank ward, und die Neapolitaner fiengen an , auf Einratheir eines gewissen Praxagoras, öffentliche Opfer für Gene¬ sung zu bringen; dieses Beyspicl ahmetcn zuerst die be¬ nachbarten Städte, und bald darauf ganz Italien nach. Berg!. Plmarch ?omx. p. 649. L. krouiäs pompeio äoäeisr lüsmpsnis kebrez Oxrsnäss; ^eä »,r//rse v,'t>er er zs«b//e« vor« Anfang des Kriegs. 671 nicht so viel, um überzeugt zu seyn, sie würden ihn N R. E. 70; nimmer, selbst nicht auö Furcht vor einem Machtigern A. verlassen. — Ob nun aber schon, wegen des Schatzes Burgerin, und der geheiligten Geschenke, das fuur eben erwähn¬ tes Dekret abgefaßt ward, so ward dennoch weder eins noch das andere angerührt. In dieser Zwischenzeit be¬ kamen sie Nachricht, es habe Kaesar den Gesandten nicht allein fernerhin nichts friedliches zur Antwort gegeben, sondern ihnen noch oben ein Vorwürfe ge¬ macht, daß sie falsche Nachrichten von ihm ausge¬ streut; und (wie denn in so beschaffenen Umstanden alles auf das fürchterlichste pflegt abgemalt zu wer¬ den,) er sey von vielen und verwogenen Soldaten be¬ gleitet, die jede Grausamkeit zu begehen bereit seyn würden; hierüber fiengen sie alle an sich so zu fürch¬ ten, daß sie ihren Abzug, ohne von allen diesen Din¬ gen das mindeste mit zu nehmen, bewerkstelligten *) Daß aber dieses eine sehr große glanzende Ehren¬ bezeugung war, wird niemand widersprechen, sder be¬ denk^ daß solches niemals einem andern, als nur nach¬ her denjenigen, so nut der unumschränkten Gewalt be¬ kleidet waren, geschehen ist H. go?. Aus diesem einzigen Umstande, denn viele andere Igirur lortuas iplius er vrbis äerusrum vjüo cspur sbllnbr. Iuvenal. Krr. X. 1064) J. E- für feinen Ueberwinder, Kaesar, unten S. 24;. loü;) Raesar K. 14 ()uit>r» rebus llomam nunrisris, lsnrus repenre reirvr iousiir, er, guum berirulus Lonsul »rl apenenäum »ersrium veniller, srl xecuni-im Pom- xeio ex 8Lro prajersoclzm, prvrinus aperro ksnÄiors serario, ex vrbe prot'ugeier. — Ich werde diese Stelle unten zu §. ZI7> wo von der Erbrechung der Schatzkam¬ mer gehandelt wird, noch einmal citiren- 672 Dio Kaßius. V. XU. Haupts XXXVII. N.R.E.705 ähnliche übergehe ich, kann man abnehmen, wie voller Kl'MrkÄ Furcht und Unruhe diese Flucht war. Diejenigen, so Bürgerin die Stadt verließen, (es waren dieses aber die vor¬ nehmsten, fast alle des Raths, der Ritterschaft und der Bürger) zogen zwar, ihrer Aussage nach, in den Krieg, in der That aber hatten sie völlig das Schicksal der Kriegsgefangenen. Ihr Vaterland und die in ihm gewohnte Lebensart verlaßen zu müssen, und gezwun¬ gen zu seyn, fremde Mauern für einheimischer, denn ihre eigenen, zu halten, dieses war's, was ihnen am schmerzlichsten siel. Die, so von ihrer ganzen Familie begleitet, sich flüchteten, verließen ihre Tempel, Hau¬ ser, und den Boden selbst ihres Vaterlandes, so, daß sie gewiß waren, es würde solches alles in kurzer Zeit in ihrer Feinde Händen seyn; und überdem hatten sie, da ihnen die Gesinnung Pompeji nicht unbekannt war, selbst im Falle glücklich zu seyn, keine andere Hof- nung, als Makedonien fernerhin, und Thrakien zu S.i;6. bewohnen '^). Diejenigen, so im Lande Weiber, Kinder, und was ihnen sonst kostbar war, zurück ließen, hatten zwar einige Hofnung, ihr Vaterland einst wie¬ der zu sehen; mit ihnen aber, die sich von dem, was sie am mehresten liebten, trennen mußten, sich einer doppelten Gefahr von beyden Seiten auszuseHen, war es noch weit schlimmer beschaffen. Indem sie das, was ihnen am liebsten war, in den Händen des Fein¬ des zurück ließen, liefen sie selbst, wenn sie geflissentlich feigherzig, und die ihrigen, wenn sie tapfer fochten, Gefahr, zu geschweige», daß sie keinen von beyden 1066) Es scheint also, Pompejus verlies Italien in der Absicht, sich auf den Trümmern der Republick, ein Kö¬ nigreich in Griechenland zu stiften: und er glaubte die Römer würden äusser den Granzen ihres Vaterlandes gelehriger als innerhalb derselben seyn, die monarchische Negierung zu dulden. Drs Parthey des Pompejus verlaßt Rom. 67z Theilen angenehm, wohl aber- beyden verhaßt waren:N.R.E.7--e dem Kaesar, indem sie nicht selbst mit zurück blieben, und Pompejo, indem sie nicht auch die ihrigen mitge- Bürgerin, bracht hatten. So standen sie mit ihren Anschlägen, Hofnungen und Wünschen an einem Scheideweg; waren nicht allein dem Körper nach von denen, so ihmn am nächsten angehörten, getrennt, sondern Hatz ten auch gecheilte L-eelen. §. zog. Dieses war's, was die Entweichenden litten. Die Zurückoleibenden wurden von Schmerzen, so zwar verschieden waren, aber jener ihren das Gleichgewicht Hirnen, gequält. Von ihren Landsleuten getrennt, ih¬ rer Beschützer beraubt, nicht im mindesten sich selbst zu schützen vermögend, ausgesezt dem Kriege, und in der Gewalt desjenigen, der sich der Stadt bemeisterst würde; machte die Furcht, daß sie Beschimpfungen und Hinrichtungen, so sie zukünftig zu seyn glaubten, schon als gegenwärtig empfanden. Eben dieses wünsch¬ ten sie jenen, auf die sie, daß sie von ihnen verlassen worden, zornig waren, und fürchteten es für die, denen sie, überzeugt, daß sie nur aus Noth die Flucht ergrif¬ fen, verziehen. Alles übrige Volk, so wenig es auch mit den sich entfernenden verwandt seyn mochte, be¬ klagte doch, entweder Nachbarn oder Freunde, die jezt weit von ihnen hinweg reiseten, und von denen sie fürchteten, sie würden viel ihnen unanständiges thun und leiden müssen. Sich selbst aber bejammerten sie am mehresten. Denn da sie ihre Obrigkeiten alle, den ganzen Rath, und wer nur sonst noch mächtig und angesehen war, (denn von allen diesen blieb nicht ei¬ ner zurück) sich und das Vaterland verlassen sahen, uüd darneben überzeugt waren, daß jene, falls ihneti nicht gar schreckliche Gefahren bevorstanden, sich nie U. Band. ist N 674 Dio Kaßius.B. XL4.Hauptst. XXXVII. N.R-T. 70; zu einer solchen Flucht würden entschloßen haben; sa- Kl^Narkell'ö^ sie sich von Obrigkeiten entblößt, und ihrer Mit- Burgcrm. soldaten beraubt, nicht anders, als verwaisete Kinder und verrviktwete Weiber an. Wenn sie der Bürger¬ kriege Wuth und Habsucht überdachten, wenn sie, was MariuZ und Sylla gethan, sich entweder selbst zu¬ rück erinnerten, oder von andern erzählen ließen so vermutheten sie auch vom Kaesar kerne Mäßigung; S.i;?. vielmehr befürchteten sie, uni so strenger und grausa¬ mer behandelt zu werden, je mehr sich unter seinem Heere Wilde befanden. §. Z09. Da dieses die Lage aller insgemein war, und nie¬ mand, als diejenigen, so KaesarS Freunde zu seyn schie¬ nen, — und auch diese nicht einmal; sie fürchteten seine veränderten Gesinnungen, die doch bey den meh- resten sich nach dem gegenwärtigen zu richten pfle¬ gen'"^), —- unbesorgt für die Zukunft waren; so kann man es sich nicht einmal ohne Mühe vorstellen, welch eine allgemeine Trauer beym Abzüge der Bür¬ germeister und der übrigen, so mit ihnen weggiengen, herrschte. Die ganze Nacht durch liefen sie wild um- 1067) Vergl. Note 1124. und oben Note 1055. ic>68) Gallier und Deutsche. 1068») Die Begierde zu laufen ward so epidemisch, daß viele von den Freunden KaesarS die Stadt zur Ge¬ sellschaft mit verließen: ö- x«» XL» , 8ZLV §k0^SVl>» 7"»- r>,c plumrcl) x. 724. L. — Wo ich nickt irre, (denn auffinden in meinen Büchern kann ich's nicht- befand sich selbst piso, der Schwiegervater KaesarS unter der Zcchl derer so Pompejo folgten- Beschreib, ihres traurigen Aösch.v Rom. 675 hei-, und stmdeten sich fort zu kommen Morgens N.R.L.7--j früh, da sie bey allen Tempeln Herumgiengen und Ge-A2"MA bete brachten, wurden alle von einem noch großem Burgerin- Kummer überfallen. Sie riefen die Götter an; küsse- ten den Boden der Tempel, und rechneten mit Thrä- nen aus, aus wie vielen Gefahren sie gerettet worden, um jezt, welches sie niemals gehoft, ihr Vaterland zu verlassen. Doch stossen die mehresten Thranen an den Thoren der Stadt. Hier nahmen sie von einander, als würden sie sich selbst und sie zum Lezkenmale sehen, Abschied; hier beweineren einige sich selbst, und wünschten denen, so die Stadt verließen, Glück, wel¬ che von andern als Verrather verwünscht wurden. Denn hier waren alle, so in der Stadt zurück bleiben wollten, mit Weibern und Kindern zugegen. Welch ein Anblick! einige verließen die Stadt wild und in einem Anfalle der Wuth, andere wurden von ihren Freunden begleitet, diese zögerten und verweilten sich in den Armen ihrer Bekannten. Die, so in der Stadt zu bleiben beschlossen hatten, begleiteten die Wegge¬ henden, so weit ihnen solches möglich war, beschwo¬ ren sie, und schrieen, als so viele Besessene, entweder auch sie mit zu nehmen, oder aber selbst zurück zu blei¬ ben» Bey jeder einzelnen Skene ward ein allgemei- 1069) lum gusstsnksxetgnt, er guuemetuenlla reliir- guqnr lncsrri, guo guemgue fugse tulil imperus, urgenc prsecipirem pupuMm, leriegue küerenris!ongs prommpunr. Oieclss riur rectu nskunllss Orripuills klices, nur ism gustienre ruiun dlursnies penrlere clomo, tic rurbs per vrbem krnecrpiri i^mplinrn grncin, velur vnics redus 8pes chrer srllliLtls, psrrios exceUere moros, Inevnsulis ruir, Lukan 1. 490» 676 Dio Kaßius. B. Xll. Hauptst. XXXVII. .N.R-T.7->;nes Geheul der Umstehenden gehört, wurden unzäh- Kl^Markell' liche Thränen vergossen. In der Lage, wo sie sich be- Bukgerm. fanden, tröstete sie nicht die mindeste Hofnung einer bessern Zukunft; die Bleibenden sahen frühere, die Weg¬ gehenden spatere Leiden. Hatte sie jemand da gegen¬ wärtig gesehen, er hatte geglaubt, es wären zwo Völ¬ kerschaften und zwo Städte aus einer geworden, von Lenen die weggehende vertrieben und die bleibende zerstört werden sollte'°?°). — Auf solche Weise ver¬ lies Pompejuö die Stadt, aus welcher er viele Raths- Herren hinwegführte, (denn einige blieben zurück, kheils weil sie die Parthey Kaesars hielten, theils weil sie weder der einen noch der andern zutreten wollten) um nun bald in allen Städten sdurch die er kam^ Re- 1072) Gott sey Dank, daß diese lange Beschreibung einmal zu Ende ist, die ich freylich lieber im Lukan als hier gelesen harte. Mir ist sie in der Uebersetzung herzlich sauer geworden, weil ich mir in ihr vorzügliche Mühe gab, den Gang des Griechischen Perioden mit der genaue¬ sten Strenge nachznbilden, welches mau der Uebersetzung leider nur gar zu sehr ansehen wird. Ich tröste mich da¬ mit, daß ich weniger Fleiß und Mühe gebraucht hatte, sie schöner zu machen. Wie weit vernünftiger, nicht schöner, (schön ist Dions Beschreibung immer) aber dec historischen Wurde weit angemessener, sind nicht folgende wenige Worte Plmarchs Lssk. p. 724. cl. r- HkL/ir« 7-Y4 A-o-lLtts y'i,, T-os'ttT'tt MsiLM'-oe, «ckrre? Oder wie der Dichter dieses mahlerischer und schöner sagt: guglis cum rurbiilus suller keppulit a läb^cis immensem i-Milm« seguor lersLisgue velikeri sonusrunr ponclem mrrli > Oelilir in üuÄus clekerrs puppe magitier bl?.uirggus, er nonöum lpgrl, compsze csrinse, dlsukrsZium libi guirgue lucir. Lukan. I. 498. Pompejus belagert Korfinium. 677 kruten auszuhcben, Geld Zu erpressen, und jede der-N.R.E.7->r selben mit Garnison Zu versehen '°"). Kl.^MarkeH» Bürgern,. §. ZIO. Zlls Kaesar dieses erfuhr, hielt er cs nicht für S.i;» rathfam, aus Rom los zu gehen; weil er f ohnehin^) wüste, daß diese Stadt Belohnung des Siegers wer¬ den würde '°^), und weil er überall zu sagen pflegte^ daß er nicht gegen diese Stadt, als wäre sie feindselig gegen ihn gesinnet, zu Felde zöge'°"), sondern um sis von den Aufrührern zu befreyen '°"); wohl aber sen¬ dete er in ganz Italien Manifeste herum, in denen er 1071) Es ist zweifelhaft, ob Pompesas Rom verlies, weil er solches für das Beste hielt, oder ob er dem Pani¬ schen Schrecken der bcydm Bürgermeister und der übri¬ gen Rathsherrn nachgeben muste. Lezrcrcs scheint 2lp« plan Ou. II. 450. zu behaupten; wie furchtsam die Kon¬ suls waren, haben wir oben Note io6. gesehn: klum» snr solio saeilius mouenrur schreibt Rikers sci ^rric. Vll. Is. und caue xurez guiäguam este rninoria iiir cons«- libus. 1072) Vrbem populir viÄitgue freguenre 6entibus, er^eneria, coesr st kurks, cspacern Humani , /äcr/em Cae/äri xraecl«», I^»a«ae Lukan!. 5H. r°7Z) - . . . 8ummigue, o NUM1NI8 innar Homs, kaue cospris: non re furislibur grmis kerfeguor: en säsum viclor, rerrague marigus Caesar vbigue ruu5 — nunc guogue miler LL 19z. 1074) Asm negue praeöa weis, negue I0ANUM guseck- kur armiz vstrslnmuz äyminos, vrbi teruire parali. z;o. zzr: 678 Dis Kaßiuö. B. XI.I. Hauptst. XXXVII. N.R.E.7---5 den Pompejns aufforderte, seine Sache mit ihm recht- Hx^E^lich'auszumachmdie übrigen aber ermahnte, Bürgen», gutes Muchs zu seyn, und ihnen unter großen Ver¬ sprechungen anrieth, ruhig in ihren Wohnungen sitzen zu bleiben Er selbst gieng nach Acn stncrsm welche Stadt, woselbst Eukins Domicirrs in Gar¬ nison lag, seiner Parkßey noch nicht zugetreten war. Es marschieren ihm einige saus der Stadk^ entgegen, die er in einem Treffen überwand, und die übrigen be¬ lagerte Als diese belagert wurden, der Ueberrest 1075) Siehe unten H. ZZ2. wo Kaesar dieses gegen seine Soldaten sagt. 1076) Ich habe oben Note 1051. kürzlich die ersten Ver¬ richtungen Kaesars in Italien, bis auf die Einnahme von Aupimum erwähnt. Hierauffolgte die Hinwegnehmung Les ganzen sZri pičeni, die Ergebung der Stadt Liu« §u!um und die Einnahme von Äskuluin wo Lcntulus Epincher, mit zehn Kohorten stand, er hielt es aber nicht für gut die Annäherung Kaesars zu erwarten, son¬ dern rctirirte sich nach Korfimum. K. 15. 1077) Lorfinium, die Hauptstadt der Pcligner am Ausgang des Valerianischcn Weges. Strabo p. 7zc- §. 20. Im dello soeisli ward diese Stadt von den Ver¬ bündeten zur Hauptstadt Italiens erklärt. I-i. x>. 74O. 1078) K- l6. Lorlinium comenäir. Lo guum venis- ler, cobories V p> semillse s Oomirio ex oppiäo, ponrsm Kumini« inrerrumpedsur, gui erst sk oppiäo kst. k. cir- cirsr III. Iki cum ankecursoribus Lsessri« proelio com- lnisto, celerlrer Oomitianis ponie repulsi, ssinoppiäum recepsrunr. (lselsr ieZivnibu« UsnsänAi« sä cppiäum conllirir, iuxrsgue murum csllra vosuir. Vergl. ll.uk- H. 478 — 525., der, ich weis nicht woher, die Nachricht hat, es wären die Soldaten des Domitius eben die ge¬ wesen, mit denen Psmpcsus ehemals, als Gericht über den Milo gehalten ward, das Tribunal bcsezt, wie wir oben tz. 288. gesehn: re (lorlini vsliäi« circumästa muri« leLis renenk pu«nsx Oomiri, rua clstlica lernst Oxpoiiru« guonäsm xolluco riro iVliloui. Pompej. beschließt nach Grrcchsnl. zu gehen. 679 ober haufenweise zu Kaesarn übergieng, gab Pompe-N.R.T. 705 ius jede Hofmmg auf, Italien szii behaupte^ und be- schloß, nach Makedonien, Griechenland und Burgern«. Ilsien überzugehen, wo er sich viel Unterstützung, theilö in der Rückerinnerung seiner großen dort ehe¬ mals vollbrachten Thaten '°^), theilö in der Zunei¬ gung der dortigen Völker und Könige'°°°) zu finden 1079) Von Pompeji Thaten in Asten, siehe oben Hauptst. 5-6,7. 8. io. und n. ms cunK» fe^uunwv. (chii eum ligns kuli coro ful^snris ponro /^ure bi« exL-cium quam O^arlim cviiäerst oibem, Omoe srsrum msruens pel^Ai piism rsliczuir, ^nAnttsgve ciomum rsrisrum in lsiie popolciu Iclom psi- 8cvrl>ici pcolugum cliooi-ris ponrs Inäomirum rsAsm linmsn-Kjus kam moisnrsm, morrsm, 8>!Is kslicior, irs coegi, Psr5 muncii milii null« vsi-Lk- teci lom rsnslnr l'eirsmsix, czuocuncjue i^csl sob lols rropliseiz. I^inc ms viLiorem r.eliclss sci klnilicios vn6»s ^rÄos tisbsr: csüäs msliins milii cvAnilu; :ixs, /isAvpro, iU<;us vmk>iL8 nusgosm üeüsnle 8)-ens. Oocssus mes iur» limer, l'erd^iigus suhcem ()ui ierit, Igekperiur polt omnis stumins Lseris. elomiruz cvAnouir ^rsds, ms kvlsrie keroces, I^IsnioLdi, nokiczus eispto vsilere Lolclii. > ttlrsund dis übrigen Rathsherren'0^) wurden KI. Marken' . Burgerin, daß sie sich der Person ihres Generals bemächtigten, und durch ihre Subaltcrnossicierc Kaesarn sagen liessen: sie waren bereit sieh ihm zu übergeben, und ihren General gebunden in seine Hande zu liefern. 1085) Die Geschichte des Domitius wird sehr ver¬ schieden erzählt. Kaesar sagt schlechthin, daß er von seinen Soldaten gefangen genommen, und ihm auch darauf des andern Tages als ein Gefangener vorgeführt worden K. 20. lcagus vmues vno coniilio Domirium procluLkum in publicum cireumliliunt et cultoöiunr, Is- ^srosgueex suo numsro säLaeftrem mirruut: selb pura- ros ell's portss spsrire guaegue imperxuerit sscsro, ec I.. Domilium viuum in eius porelisrem lranssers. K- 2Z. L»os»r vbi illuxit omnes fenstorss .— rch 5s proäuci iubsr. Lrgnt senstvrii oruinv l>. Domitius etc. WtihM siinimt Lukan II. 507. völlig überein: Lccs nefts belli! rslsratis sgmiris porris Lapriuum icaxk-LS clucem, ciuisgus superbi Lonliirir suis peclss. und Appianus Liuil. n. x. 554. Ganz einen andern Weg schlägt plurarch Laes. p. 724. f. ein. Er erzählt Domitius habe verzweifelt Verzeihung vom Kaesar zu erhalten, und sich also von einem seiner Sklaven, der zu¬ gleich sein Arzt war, Gift geben lassen. Als er nachher erfuhr, wie menschenfreundlich Kaesar mit allen Ueber« wundenen sey, bejammerte er feine Voreiligkeit, ward aber von seinem Arzte getröstet, der ihm versicherte, statt Gift einen Schlaftrunk gegeben zu haben, worauf er fröhlich aufstund sich Kaesarn zu Füßen zu werfen, und ihn um Verzeihung zu bitten, die er auch so fort erhielt. Eben diese Nachricht hatte Seneka cle L. III. Lor- bmum Lsslsr obliäeb.-u. Be.uebstur iuolusus Domitius. Imperauir ^4sclico eiäsmguo leruo luo, rc tibi vsueuum rlsrer. Lum rerAiuersimrem viäsrur, guici cunctsris, inguil, rauguam in tu» potelrste komm illnö lir, mor¬ tem roAy Aimstus. Bum ills promilic, ec msclicamen- tum iunuxium bibeuclum illi clsclit, guo cum lopirus «Üsr, sccellit aä blium eins, lubs mo, inguic, aüftr- Domitms. 68 z zwar ausgescholten, sich widersezt zu haben doch N.R.E.70; aber ftey gelassen, und verfügten sich darauf zum Pom. pejuö Burgerm. *) Denn er hatte sich seine Soldaten unter vielen an¬ dern sonderlich dadurch verbindlich gemacht, daß er ihren Aecker auszutheilen versprochen Ein Nerspre- rden dieser Art kam ihm um so weniger sauer, weil er hi au-ch selbst zur Zeit der Syllanifchen Unruhen sein Vermögen erhalten. usri 6um ex euentu inrelliAis sn vsnenum patri ruo 6s- sternrr Vi>ir Domirius sc fterrskus » p-reHrs e!i, prior rsrrien ilium fteiuus ksrusuersr. Den -stachrichken dieser Heyden naherr sich die des Plinius VlI. nur, daß ex dieses Ltralagems nicht erwähnt, sondern zu verstehen zu geben scheint, daß Domirius durch Gegengifte die Wnkung des genommenen Giftes verhindert: I» Do- mirius cluristimAS Fsnris, porlinü vdislftus s (g^eft-ns, veneno poro pn prsr r^e6ium riirrs, postgusm biberst omni ope rr viuersr, ^nnixus sll. lOZd) dir-inr senüroril or6inis U- Domirius er p. hsn- tulus Üpinlder, I.. Viduldus stuftus, 8. SuiuLtidus Va- rus Ousestor, l.. Ixubrius, prasieies kiliuz Domicil, slü- gue comvlures aclolslcenres, er niL^nus numerus egui- lum liomsnorum ec Dseurionum, guos ex municipii? Domirius euvLauerst. A. 2Z. tOj,/, st-rch stsuca »pu6 eosloguirur, guo6 stbi g pgrks eorum Arrrrrs relsr^ non 6r pro suis mrximis in eos be- nestciis. Oimicrir omnes incolumss beiierrium sexsches (i?7, 500 Nthlr. ) guo6 surum »ststuxsrsr Domirius 3i- gus in puddcum steposuersk , sülsrum sri le a stuumvi- ris porstnieniikus Domirio reücstrlir, ne conrinenrior in vir» dominum gusm in pecuni.a kuiste ri6e»rur. 1088 Kaesar schrieb hierüber an Rikers, (welcher eine Abschrift dieses Briefes an AttikuS schickte, daher man ihn in der Sammlung der Briefe, so er diesem Freunde schrieb, suchen muß.) Ivteum stiKuiu proksri n 1s rriump!>o gsusteo. düegus illu6 me mnuer, guost ii gui s me 6uuisti sunr, stiscestists sticunrur vr mini rur- lüs bellum inserienr dlidi! enim mslo, gusmer msmsi linulem elfte, er ilius ftui. und in einem anhem Briefs 684 DioKaßius. V.XI.I. HaupLst. XXXVII. N.R.E.70; H. ZI 2. K. Lcnluius, Ki. Marku. Kaesar bemuhete sich sehr mit dem Pompejus, Burgern,, „gch ehe er sich zu Schiffe setzen könnte, zu schlagen, in Italien selbst den Krieg zu Ende zu bringen, und den Pompejus, so lange er noch in Erundusium seyn würde, auszuheben "); weil er aber sah, daß der Ort S-i;s- unüberwindlich war, lies er Vorschläge zu einem Bündnisse thun, und den Pompejus nochmals zum Frieden und Freundschaft einladen Als Pom- pejus hieraus nichts anders zur Antwort gab, als daß er sich darüber mit den Bürgermeistern berathschlagen an Balbus und Oppius: 6sucieo mederculs vos dgniss- csrs litte, is, gusm vsläe probetis es guse spuci Lur6- njum gekls funk. lenrsnms doc moäo d pokkumur, omnmm rolunr-ire.': recupersre e« 6iuru>!><, viclori» vri: guonism reiigui ciuclelirske oäium essuZers non potus- runr, nezue viLiorism ciiurius keners, xrssrer vnum l.. 8)r1!sm guem imilsturus non kam. lisec nous dr rslio vincenai, rt missricorrlis er liksrslilske nos muniamus. Es verdierrt der ganze Brief gelesen zu werden, der in der nämlichen Sammlung, im neunten Buche steht; es ist daselbst der achte Brief; der vorhin angeführte ist der neunte des zehnten Buchs. loZy) Raesar K- 17. dlilikikuz in concions sZros e^ x>oMffo-rrt>«5 pollicekur, gusksrns in dnAuloz jugers, er pro rsrs psrre csnrurionibus eiroesrisgus. Die Güter dieses Mannes müssen ungeheuer gewesen seyn, wenn er so sechszigtausend Morgen wegschenken konnte. Die äl¬ ter» Ausgaben Kaesars lesen so gar vierzig Morgen statt vier. 1090) Man hatte den Rn. Magius, Großvater des Geschichtschreibers Velleji und Ingenieur en Ldek Pom¬ peji (krseteüus fsbium) gefangen genommen, und zu Kaesarn gebracht: guem Lseksr scl kompejum remic- lü cum m-mclsris: gnonism sö i6 lempus kscullss collo- gusnui non kuerir, srgus scl ke Lrunciiüum dl venturus, inrerslks l^ipnhlicas ei communis ialuti! ks eum kom- xejo collogui. Pompejus wird in Vrundusium belagert. 685 wolltediese aber schon vorher beschlossen hatten, N.R.C. 7--; mit keinem bewafneten Bürger Unterhandlung zuKi.WEE pflegen: so fleng er an die Stadt zu belagern ^'), Burgenn. welche Pompejrrs einige Tage durch, bis seine Schiffe zurück kamen, verkheidigte. Diese Zwischen¬ zeit wendete er an, alle Wege, die zum Hafen führ¬ ten, zu verbauen und zu verschanzen, damit ihn nehm- lich niemand bey der Einschiffung angreifen könn- 1091) In der vorigen Note habe ich des Ingenieur Obersten Magius erwähnt, den Kaesar mit Friedens- Vorschlagen an Pompejus zurück geschickt hatte. Kae¬ sar sagt in seinen Konnnentarien (aber falsch, denn wir wissen aus seinen« eigenhändigen Brief an Appius Lrcer-o aci IX. 16. das Gegentheil) dieser Magius sc«) nicht wieder zurück gekommen; er habe darauf den La- ninius Rebiius, (flehe von ihm oben Note 927. und 9Z2.) zu««« Skribonius Libo (den Gegenschwahcr Ponr- peji, denn seine Tochter war die Gemahlinn seines jün- gern Sohnes Sexru«) geschickt, durch seine Vermittelung Ponipejum zum Vergleich zu bewegen. Auch habe Mo Pompejo Rapport von der ihm aufgetragenen Kom. mißion abgestattet, aber zur Antwort erhalten: Laniu- l«5 skesih, litte illis cle compolirione Ägi non posie. K. 26. — Die Konsuls hatten Brundisium den vier¬ ten Marz verlassen. Rikero scl ^rric. IX. 4. und Pom- pejus hatte sich den 2zten Februar in diese Stadt ge¬ worfen. Iciem ibicl. l2. 1092) Kaesar ist den ytm Marz vor Brundustum an- gekommen, denn so schreibt er in dein nur eben ange¬ führten Brief an Oppins: cl. VII. Lick Xlsrt. Lrun- klilinm veni, »cl murum cstirs pokui. etl örun- üiiii, mi/rr acl me L». cle pare, guae vilg lunc re- sponcli; und er hat die Stadt so fort, und unter wah¬ renden Friedensumerhgndlungcn zu belagern angefangen. Nicht allein schreibt Likero an Arnkus IX. 15. k>om- xejus Xumsnrium ckla^l«,» clepace mr/ir, er rame» opp»g- »ar»r, guacl ego nou cieclebam, sondern Kaesar selbst sagt K.26. nachdem er seine Operationen gegen Brundu- 686 Dio Kaßius. B. XHHauptst.XXXVH. N.R-E. 7°5 te '°^'). Daraufgieng er zu Nacht in die hohe Kl.^Ma'kelb^ee, und kam glücklich nach Makedonien hinüber. Burgen,,. Brundujrum, und zwo Schiffe voller Menschen, so s,um beschrieben r e^rgus b,iec ir» Oaelsr -nriminilirsosk, v, Loncliriooes psciz ciimirlsiiciar non exiliimsrek. IOI^) K 27. ()uo kseilius impemm Laesiiris raräa- rer, 00 bub ipls prokeLtiorie milirsx oppiclom irrumpe- rent, porrus obüiuir, vicvs pl,ire»sgue io»e6ibcg,, kosi sss krrmbuerkris viis prge-lucir, »rgos chi ku6es ikipiresgus xrsescuros clekiAir, bsec leuchos crsnbus rerrngue ir>»S- gusr; sairus snrsm arguo irinsrs u5 eriplr sikris, Lir isn> ?!ei»8 beder , keil, ism plsusir» lloorso In chciem pur, reclsunr IsnAuenci» coeli, Xj»iore5gue lurenr ltellss, cslisiumgue rekugic I-ucikor ipks äis»>, ra»r, In welcher Stelle Lukanus nicht, wie der Schulmeister' Karnabius meinere, Kaesarn und Appiano widerspricht, Wenn der Lag zu grauen anfieng, da sich Pompejus Rettet sich durch die Flucht. 687 , kamen in die Lande des Sie- N.R.E.70; / " K. Lenkolns, Kl. Markelt. Butgerm. ") Weil es ihin an Schiffen fehlste, hatte er die Bür¬ germeister mit andernRathsherrcn zum Voraus geschickt, damit sie nicht etwan, wenn sie auf dem festen Lande blieben, Neuerungen anfangen möchten schon in hoher See befand, so hatte man die Anker ge- wis sub noKsm gelichtet, und seit cinbrechender Nacht hatten die Matrosen sich mit der bevorstehenden Abfahrt beschäftigt. Ivy;) Xlilitss (ssossns moniri s krunäiiinis rt vsllum coecum löü'sxgus csuesnr, subiiüunr, er lonAO iriusrs sb iis circumclucli sc! poiaumxsruoniuut, c«r» acl mo/e5 cle^^e/re,N»»r. — Lukan II. -^nZulkus puppes mttkebsr in seguors limes ^.rSiior Uukoies gus Obsleicjs vsrbsrsl vnils, Ilie bselsre esles gsmiuse clstbgus psrsrss Lxeegeee msnus: r>, beÄo, Kc ci«r/r Die Kursiv gedruckten Worte sind doch wohl nur Einfall des Dichters, und es ist nicht wahrscheinlich, daß sich zwei) kleine Fahrzeuge voller Pompejaner gegen sechs Le¬ gionen Kaesarischc sollten gewehrt haben. — Es hat aber Pompejus Lrundrsium den i6ten Marz verlassen. Mu¬ rin» und (vrebarius schreiben an Kikero, (es ist der acht¬ zehnte des neunten Buchs, der Sammlung sä ^m'cum) 6um Lsgus existomus ex itineee suäiuimus, ?ompe)um Lruuäutio .1. 6. XVI. ^sl. Zcprüis, eum omnibus coxüs gusr lisbuersi xioksKum eÜ'v; Lsessrsm poltseo 6is iu oppiclum inkioülls, concionsrum ekle, incie llolnsm contencblle. Lukan irrt sich also, wenn er V. 692. diese Begebenheit in den September ftzt. 1096) Die Ursache, so Dio hier angiebt, ist sehr wahr« schcinlich. Sogleich im Anfänge der Unruhen, am ersten Januar dieses laufenden Jahres, hatte der Konsul Len« rulus deklarirt; sim-uni rei-zus xudlleso ls non clsüuu- sich daselbst vorfanden gers'°"). 688 Dio Kaßius. B.Xll.Haupkst. XXXVII. N.R.E.7V) §. ZIZ. Kl. Markeil' So verlies Pompejus seine Vaterstadt und ganz Pümerm. Italien mit Gesinnungen und Handlungen ganz ver- cl-ung'^es schieden von denen, mit welchen er ehemals, als et jeWeii Ver-auö Italien zurück kam, hier landete, und durch die Mckvi-ji mit er chl) auch also ganz verschiedenes Glück und Ruhm feinem von- erwarb '°^). Da er ehemals seilte Legionen also fort »eil. rum li snüsLler sc sorrirer kenrentiss llicsrs velint: 6a diseksrem relpicisnr srgus eins grskism fegusnrur, vk supsrioribus fecsrinr remporibur, ts tibi conlilium csplu- rum, nsgue sensrus suKorirsri uhrempersrurum: Irsbers fe guugue s6 Lsessris ^rarism argus smicitism rece- xkum; und IN der That stand Kachar noch damals in Un¬ terhandlungen mit ihm, als der Krieg schon angegangen war, und beyde Heere einander im Epirus gegen über standen. Parerkulus II. ;l. 1097). Florus B- lV. Pit psrsÄum srsr Kellum 6ns ssnLuine, ii pompsium kruncliüi opprimsre, er coeps- rar voruisser. 8ecl ille per okksch clsuilrs porrub noitur- Na fuM eusiir. 1'urpe ciiclu! moclo prinrsp> psrrum, ps- dis belligue moüsrsror, per rrluwpksrum a fe mars ls- dersrs er pene inermi nsui kugiebar. — Lukan. II. 726: kelsgus -am, ^ksgns, tenebss, Ron es 6tts fsrens, guse, cum super ssguors wto krseäonsm leguereis mari. plurarch Pomp. p. 652. f. sagt, daß auch Kikero dieses Ver¬ halten getadelt habe: x«, VÄ» rtiroi; »x Lxs-,0«;. s>lutarck) hat sich ver¬ sehen; in der Stelle, die er im Sinne hat, und die im siebenten Buche der Briefe sci ^.rni um steht, handelt Ki¬ kero nicht von der Verlassung Italiens, sondern nur von der Verlassung Roms. Ich setze sie hier: per iormnsr, gusle ridi coolilium pompeü vicletur? lkoc gusero, enim rum niliil sblurclius. Vr- bem ru relinguss ? Pirgo iriclsm 6 ÜsIIi renerink. Ron dlt, inczulr, Iii psrieribus respublics, ei in sris er focit: kseir iciem "lUemilioeieL^ siuÄum enirn kokius Lsrbsriab Pompejus rettet sich durch die Flucht. 6gy inBrundusium, um keinem seiner Mitbürger beschwer- N.R.E./oj lich zu fallen, entlassen so führte er nun auö eben MME.' dieser Stadt andere, gegen Italien zu streiten, da-Bürgerin. von'°^): da er ehemals die Reichthümer des Aus¬ landes f durch diese Stadtj na6) Rom führte: sö führte er nun, aus eben derselben, so viel er nur konn¬ te, finlandische Reichthümer^ dem Auslande zu, gab alles, was einheimisch war, auf, und gieng mit nichts geringem, als damit um, aus ehemals von ihm bezwun¬ genen Ausländern jezt Bundesgenossen gegen sein Va¬ terland zu machen; diese waren es, auf die er weit Mehr Hofnung, sein Ansehen zu retten, sezte, als auf jene, denen er wohl gethan. Darum nahm er auch jehund statt des Ruhms, den er in seinen vorigen Kriegen erworben, die Schande vor Kaesarn furcht¬ sam zu seyn, mit sich hinweg, und statt der Ehre, die Granzen seines Vaterlandes erweitert zu haben, trug er die Verachtung, es jetzund zu verlassen, davon sei re vns vrbs non pokerst, st lclerri kericles non kecic snnum lere polt guingusAelimum, guam prseksr mne- nis nlliil lenerer. Eine Parallelstelle hierzu steht l.. VIIII. Lxr/?. 10. roy8) Vergl. oben §. 71. 1099) Er führete Römische Bürger mit sich, Solda, ten , die gegen römische Bürger fechten sollten. Fabri- ziu!', hat dieses von Ausländern verstanden, allein diese hatte Pompejus damals noch nicht. 1100) plnrarch l. c. sagt, daß auch Kaesar, dessen Anktoritat hier füglich von großem, Gewicht als die de» Kikero ist, sich über den Entschluß Pompeji Italien zu verlassen, verwundert habe; er sezt aber hinzu, er hatte dieses Betragen Potttpejj für einen Meisterstreich ange, sehen. In seinen Kommentaricn laßt sich Kaesar auf keine Weise darüber heraus. Er sagt schlechthin K. 28. ?om- peius, line operibus dselsris permolus j liueekismguoä sb inirio trslis ex eclere conltikuerst, — prokeLtionem psisie inoipit. Ich glaube auch, daß Pompejus als ein u. Band. X x 69° Dio Kaßius.B.XU. Ha uptst. XXXVII. N.R.S7S? §. Zl4> Kl. Warkcu. So bald er nur m DyrrhacyllllN ) landete, Burgerin- §en'und^ vorsichtiger und weiser General handelte als er Italien Vorbedeu- verließ; einmal weil seine Armee ungleich schwacher als die -MM. seines Gegners war, und hernach, weil Kacsar dir Par« Hey des Volks hielt, der oa kam die gekränkte» Rechte des Tribunals wiederherzustellen und zu vercheidigcn; weil diesem alle Jtalianer zufielen; welches durchaus von den auswärtigen Truppen nicht zu befürchten stand. Geftzr aber auch es waren bcybe Falle nicht eingetreren, so war es, abseiten Pompeji, wahrer Patriotismus, lie¬ ber ein fremdes unterjochtes Land, als Italien selbst zum Sehanplatz des Krieges zu machen. Den! Sieger war rind blieb Italien immer gewiß, er mochte seinen Sieg in Afrika oder Griechenland erfechten. Lukan VI. Z20. citirk unten Note ig^z. nor) Drrrhachlum, liegt Brundisium gerade gegen über, im Gebiete der Parthmer eines Illyrischen Volks, ward aber damals zu Makedonien gerechnet. Siche un¬ ten S- 176. — Strabo S. 94z. sagt positiv sie sey Epidanmus, welches Thukpdidcs B. ll. 24. 25 weit- sauftig beschreibt. Eine Kolonie Korkyraer, hatte sie unter der Anführung des Korinther Phalius, eines Hc- rakliden gestiftet- Mela ll. z. sagt auch, ohne den min¬ desten Zweifel zu verrathen: lH'nlisciiinm LpiÜAmsws SINS SI-U, uns der Scholiüsie des Thukydides sä >. c. eben so zuverlaßig: ---> -v, Aber Dio 1- c. sagt solches nur zweifelhaft, und eben so Appianus (Rull. ll- s>. 452. Dieser will, die Stadt habe den Namen Epidain- nus von einem Könige, der sie gebauet, Überkommen- Der Sohn seiner Tochter, den sie dem Neptuno geboh- ren, hies Dyrrhachus, und legte den Hafen unter der Grabt an, den er nach sich Dprrhschium nannte; der Hafen, weil er berühmter als die Stadt ward, theil- re nachher seinen Namen der Stadt mit. Pausaw Lliscs II. 10. schlagt noch einen andern Weg ein; nach ihm gab nicht der Hafen, sondern eine benachbarte Stadt, Epidanmus den Namen Dyrrhachium. Allein der ge¬ wöhnlichen Meinung zufolge, änderten die Römer den Namen Epidünmus, dem sie, weil ösmuum in ihrer Wunderzeicheu und Vorbedeutungen. 6yr konnte er einschen, daß ihm kein tröstlich Schicksal NN. E./v; bevorstand: Einige Soldaten wurden während der Kl.^Markcü! Uebersahrt vom Donner gerührt "°"), die Paniers Bürgern!, von Spinnen umgeben und die Fußstapsen des aus dem Schiffe tretenden Pompejus wurden sim Sandes von sdarauf sich walzenden^ Schlangen ver¬ löscht Diese Wunderzeichen begegneten ihm selbst; andere begegneten sowohl in diesem, als imAuS- Sprache Schaden heißt, eine böse Vorbedeutung beyleg- teu: Plaurus sagt in den il. z8- kroprsreg buic vrbi nomen inäirum eK Mela I. c. Uomsni nomen mursuere, gui» velur i» Lrm-? »«m iruri« omen iä visum elk. Lies unten Note lZZl. HO2) ^Valec. Maximus I. VI. 12. Lneium erism kompeium luppiker omnipoken8 sbuncls monuerar, ne cum Oseßus vllimsm belli sormnsm experiri contenäe- rer; e^reüb s O^rrlkscbio KA«»»r er»r ^acrE, examinibu8 spum tigus obscursnclo, subils lri- Itiri^ implicaris noÄurnis lorius exercikU8 lerroribus, sb ipils slrsribus ballisrum 5ug»e. Julius Vbsequensc. 125. ^äuersubOxesxrem kompejus in.Viscsciouig, guum nrui- lis genkibu8 gmicis inliruerec sciem, u Or/r-'/rac^or-e,»e«- : exsmen apum in iiZnis xorlenciic; noLlurni leriorez in exercilu suere. rioz) Unten S- Z28- kommt dieses schlimme Zeichen wieder vor, da es der Armee des Antonius begegnen — Julius tUbsegucns K- 129. bi§ns legivnis guse reliÄa s ?LNÜI sä vrbiz prseiiclium emnr, velur lvnAU liku in- äuLlib srsneis venire vils. — Spinnen, so das Gesicht der Bildsäule der Keres zu Theben, mit ihrem Gewebe verunstalten, zeigen den Untergang dieser Sradt an. — paus öoeorie. c. VI. Diodor. Sikul. XVII. x. 567. und Aelian. V. bl- XII. 57. 1104) Uumxat sc kerxenz iier institulum ^oxgx. III. XXVII. 5. 692 Dio Kaßius. B. XL.I. Hauptst. XXXVII. N.R.L70; gange des vorigen Jahres der gesummten Stadt Ki.^v^kc«. weil in bürgerlichen Unruhen, der Sieg mag sich auf Vurgerm- welche Seite er will, lenken, allemal der gesammte Staat leiden muß. Dieser Ursache wegen wurden viele Wölfe und Nachteulen in der Stadt gesehen"^); es ereigneten sich häufige Erdbeben von unterirdischem Gebrülle begleitet ein Nordlicht lies sich vom Abend gegen Morgen sehen "°?), und ein himmlisches Feuer zündete unter andern Gebäuden auch den Tem¬ pel Rwirins an "°°); es war eine totale Sormenfin- sierniß der Scepter Jupiters, und der Helm 1104 s) Ium ne czus fukurl 8pes, ksltem trepiclss menres teuer, söcliks kski keioriz m-iniketts bäes: kupsric^ue minsces rer» ar »rrr, serbers ponrum Lukan I. 521. no;) Wie oben §. 241. Besiehe daselbst Note 519. H06) Ium csröine rellu8 subkellir. Lukan I. 552.—> Von dem dabey beobachteten Gebrüll, bestehe die Lvmmenrsrores über pl nium II. 80. und Dbse- quens 95. 1107) kul^urs ksllsci micuerunk crebrs kereno Ll vsriss igni» clenko cleciir sere tvrmsr dtunc iseutum lonZv, nunc tpsrko tumine lsmxsr Lmicuit coelo. Lukan I. 5zo. 1108) Von diesen Tempel Kwirins besiehe Famianmn Nardini in Roms vereri IV- 6. liog) lpke csput mellio D'rsn cum kerret Ot^mpo (tonllillir srllenrez srro cstiFine curruz, Inuoluir) — — — laeicum lme nubibus vllis k'ulmen, ec rapiens 6e ^acribus iZnem kercullic l.srisls (lapur. welches natürlich das Kapitolium ist. —> Vom Zepter in der Hand des Kapitolinischen Jupiters besiehe Ryrquium ^e kd'-ip>cnlio K 19 und c-en denselben von der daselbst aufbewahrlcn Statue des Kriegsgottes. — Von de¬ nen durch den Blitz unlesbar gewordenen Gesetzen besiehe oben S- ZZ- und was wir daselbst bemerkt. im) ^tonllroligue dominum prrius, numerogue mo- 6ogue Ivlembrorum, macremgue tuns conrsrruit inksn» v. 562. H l2) virague per populum Lumanss csrmrns Vati« Vulgsnrur. nr?) nam gualisuertice?inüi Lclom's Og^gio clecurrit plena I>^seo : lalis ec alionirum rapicnr marrona per orbem Vocibus Ins proclens vrzenrem peÄora ?koebum: <^uo seror o paean? —. erc. 682. 1114) ri-^<-ex<>- oder unten S- 2Z8- und 5Z2. /e»-/»'«-» sc. causa sleÄur beym Rapirolin ^mon. pinlos. c. 4. und Grurer 1'ke- saui. Inscripc. (K.XIII. 9. — Von den Lateinischen Spielen siche oben §- 189- Rote öoz. 694 DioKaßius. B.XH Hauptst. XXXVII. N.R.E.7"? was er sonst hakte thun müssen. Einige behaupten Ki^M'-rkell ^och, dieses st'y nicht in diesem, sondern im folgenden Vurgmu. Zahre geschehen, und gewiß ist es, daß solches da¬ mals wenigstens wieder geschah. — Zn diesem Jahre starb Perperna, der, wie ich gesagt ""), ehemals zugleich mit Philipps das Stavtrichteramt verwal¬ tet da er der lezte aller derer zur Zeit seines Sit¬ tenrichteramts lebenden Rathöherren war, so schien auch dieses Aenderung im Regimente vorzubedeu¬ ten '"Z. Ueber diese Wunderzeichen erschrack man nun zwar, wie solches leicht zu glauben steht weil aber beyde Partheyen das dadurch verkündigte Uebel auf ihre Gegner beuteten, sezte man alle Aussöhnung der¬ selben bey Seite '"b), m;) Es ist die Stelle, wo ec davon handelte, verloh- ren gegangen, ich werde aber in meinen demnächst her- auszugebenden Supplementen nicht unterlassen darauf Rücksicht zu nehmen. m6) Von diesem Zensorat besiehe Pighium ^»nsl. 1. III. P. 2Z8- n 17) Perperna war 662 Konsul, und sechs Jahr später Zensor gewesen- Nur alle die Rathshcrren hak er begraben helfen, die unter seinem Konsulat das Raths¬ kollegium ausmachten; sieben von denen, so er als Zensor fand, überlebten ihn. Val. Max. VIII. iz. 4. lam cis dk. i>srz>erns guic! loguar? , keprem guogus uinrummocio, guos Oenkor LoIIeZg 1^. ?bilippi legsrsr, e psrribuz coa- fcripris religuos vielir, coro oröins smplitlimv ciiurur- nior; und eben so Plinius VIII, 48- dl. perpsiiur, ec naper I,. Volulius 8nruininus, omiiium guos in conlulsm kenkenrium logausranr, superltires fners. Perpenn» kssirsm religuit ex Hz, cznos cenkor legerrr. Vixic gnnos H.XXV1I1. -- So daß also gar kein Zweifel statt M dct, daß sich Dio hier versehn. in8) Lukanus, der aber freylich Dichter ist, sagt das Gegcnrheil, und erzählt von v- 592^-646. weitlaus- tig Wie man diese Wnnderzeichen, durch den Etrurier Anwesenheit Kaefarö in Rom. 695 6, gi;. N.R.C.7ox Kaesar versuchte damals nicht einmal nach Mare-Kl. Markelb domen zu gehen, theils weil er Mangel an Schiffen durzerm. hatte, und theils weil er befürchtete, es möchten sich inzwischen die Legaten Pompeji aus Hispanien, Ita¬ liens bemächtigen Er lies also in Brundusium Garnisi n, zu verhüten, daß niemand von den Weg- geschiffeten zurück kommen und selbiges einnehmen möge, und er selbst begab sich nach Rom, wo er den Rath außer den Ringmauern der Stadt durch den Antonius und Longinus zusammen berufen lies'"^). — Ebendie, so vorher aus ihm gestoßen Aruns zu versöhnen gesucht, und wie die, der Aussöh¬ nung wegen dargcbrachten Opfer, neue Vorbedeutungen von Unglück an die Hand gegeben. — Die Stelle ist schön und in Ansehung der Aneikwitaten des Rituals klastisch, aber zum Abschreiber; zu lang; man suche sie sich selbst. II19) K. 29. (lsesar erb oü spem coullriencki negorii Maxime probabsr cosÄis nsuibus wäre lrsnlire, erpom- xeium segui, prius guam ille seke lrsnrmsrinis conlilÜL conlirmaret: ramen rei eins moram, kemporisgus lon- giirguirarem rimebar: q>rrock cosKrr I°o»r- /scrr/rarem r»/e^»c»ckr ."»ckemer-ar. lie- liuguebarur, vl ex louAinguioribus reZronibus üalliss picenigue er s srero nsues est'enr expeKanckae, seä ick proprer sniri rempus lougum argus impeckilum vickeba- lur: iurerea vererem exercirum, ckuas Ilispsiriss constr- mari, guarum alrerrr srak maximis benebciis Pompeji cksuinÄa, auxiiia sguikarus parari, 6M«M IraüaM^AS /r aö/cure »o/cl>ar. 1119») Von dieser Rakhsversammlung sagt Lukan II. log. der aber die Wahrheit doppelt, einmal als Dich¬ ter, und hernach als Pompejaner verunstaltet, also: pkoebes psluri» complsc lorda patrum, -mllo co^e»ckr r«r-e , L larebris eckuLis suis; nou Oonluis sscras Uulserunt teäes; «on xroxim» le»s xorechls 696 Dio Kaßius. B. XU. Hauptst. XXXVII. N.R.E. 705 waren, beriefen ihn jezt"")! — Er hielt hier eine Kl^Mm'keu. lange sehr populäre Rede, die so beschaffen war, daß Bürgerin, sie ihm Wohlwollen für jezt erwecken, und machen konnte, daß man anfienq, gute Hofnung von ihm für die Zukunft zu hegen Da er sie wegen dessen, krsetor scleli; vgcuseguo loco cestsrs curules: Omuis Lsesgr erst, piiustse curis voci« lellis scjsli, seäero psrrez cenlisre psrski 8i ikAnum, li kempls tibi, iuAulumgus lenskr.z Lxiliumguo perm, dleliuz guoci plurs iukere Prubuic, gusm koms psii. liro) Der Senat kommt hanßen vor den Thoren der Stadt zusaminen, weil der mit Prokonsularifcher Gewalt bekleidete Kacsar, wenn die äussere Form der Gesetze ge¬ handhabt werden sollte, nicht in die Stadt kommen Purste. Vergl. §. 224. Note 7? 6. -— Anton und Kas¬ sius , riefen den Rath Kraft der ihnen zustchenden po- relksre n-ibuniris zusaminen. Seit den Zeiten des Tri¬ buns Ikilius zoo., in dem berühmten Streit wegen per Bebauung des Aventins, haben die Zunftmeister im¬ mer dieses Vorrecht den Rath zusammen zu berufen, be- sagt Dion: -^alikarn. L. X. p. 657. und die Kaiser selbst beriefen in spatem Zeiten den Senat nicht anders als kraft der ihnen ver¬ sehenen rribunitis poceüsre. Sueton ffiber. c. 2Z. n?i) Den Inhalt derselben lies bey ihm selbst Kzr. wer die bisherige Geschichte aufmerksam gelesen, kann sich ohnehin leicht vorstellen, was er in dieser Lage sagen konnte. Er dringt besonders auf die Inkonsequenz des Pompejanischen Betragens, her ihm nicht verstärken woll¬ te , um das Konsulat abwesend zu bitten, und der ihm doch vorher selbst die Erlaubnis dazu erkheilt: gui. ü impiokzget cur kerri pslkus eilet? lm probsllek, cur is Vt> populi denestcio probibuisser? Auch ist der Schluß derselben merkwürdig, weil er in ihm nicht undeutlich die Diktatur verlangt-' l>ro guibus rebus oral sc pollulst ttzwkgblicLM lulcipism atgus vua fecum sämiuilirenc; Anwesenheit Kaesars in Rom. 697 was geschah, voller Unwillen, und wegen der Menge A-R-^os seiner Soldaten voller Verdacht sah, wollte er sie Ai.'Markell' auf gewisse Weise ermuntern und zufrieden stellen, da- Burgerm. mit in Italien, so lange bis der Krieg zu Ende wäre, völlige Ruhe herrschen möchte. Dieser Ursache we¬ gen ward niemand von ihm belangt, niemand bedro¬ het; sja er gieng so weit^ daß er nicht ohne viele Verwünschungen auf diejenigen loszog, die Bürger¬ krieg begehrten, und was die Hauptsache war, that er dem Rache den Vorschlag, alsofort Gesandte zu den Bürgermeistern und Pompejo zu senden, und ih¬ nen neuerdings Vertrag und Frieden antragen zu lassen""). §. zi6. Ohngefähr eben so sprach er gegen das Volk, wel- sin kimore clelu^isnk, illis le onerj non lururum, er per le rempublicsm s^mimlirarurum. H22) Er schlieft seine Rede so: I-eZsror sec snimi vicleri le veio,^ vr opikus »nreire lku- iZueril, sic iulkiris er seguir-ue volle lupersre. Er erzählt nachher, es habe sich niemand getraut diese Gesandschaft zu übernehmen, weil Pompejus bey seiner Flucht alle die so in Rom zurück bleiben würden für Feinde des Vater- tandes erklären lassen. Siehe oben §. go6. Note 1062». Aber Plmarch L-rel. p. 72; b. giebt nicht undeutlich zu versieben, daß die Ucberzcugung, es sey dieses Kaesarn kein Ernst, sondern werde von ihm nur zum Schein vor« geschlagen, mindestens eben so viel Einfluß auf die Wei¬ gerung der Rachsherrn, als die Furcht vor Pompejo ge¬ habt: '-r^us-e S'«s-,«, sagt er, i.rc V0/2,e Anzahl der Römischen Bürger fand Augustus, wie er selbst im bezeuget gusclrsgle« cen- rum milim, er lexsAinrs rris millia, auf deutsch vier Millionen, und drey und sechszig tausend. Das ver¬ sprochene Geschenk betrug also über zwölf Millionen Du¬ katen! Und Kaesar hat mehr gegeben als er versprach, Anwesenheit Kaesars in Rom. 699 theilen, wodurch er solche alle auf seine Seite zu be-A-R.T.70; kommen Hoffete. Allein diese Leute bedachten, daß Aj^^k^' Gesinnungen und Thaten nicht einerlei) bey denen sind, Burgerin. so etwas begehren, und denen, so das begehrte bereits bekommen. Im Anfänge versprechen sie denen, so sich ihnen zu widersetzen vermögend sind, alles, was sie nur wissen und können; so bald sie aber das, was sie wollten, erlangt, erinnern sie sich nichts von allem S.K>i. dem, so sie vormals versprochen, und bedienen sich ihrer Macht gegen diejenigen selbst, von denen sie sol¬ che empfangen. Sie erinnerten sich des Marius und Sylta'"*'), wie oft und viel sie ihnen menschen¬ freundliche Reden vorgefchwatzt, und wie sie doch so ganz das Gegentheil derselben gethan; über dem wü¬ sten sie, was Kaesars Vortheil erforderte sie sa- denn er legte, weil sie hatten warten müssen, auf jeden Kopf einen Dukarcn zu, und lies, nach Appiano lluil. II. p. 491. jedem eine Mine attisch d. i. i2Rthlr. i2ggr. zahlen. 1124a) Ich gestehe gern, die menschenfreundlichen Re¬ den, so Marius und Sylla dem Volke süß vorgeftlwazt, und nicht gehalten haben sollen, nicht zu kennen, s«- briziu» citirt Plurarch p. 4^0. in Ilario und 471. in In beyden Stellen finde ich nichts so zur Illustri- rung der unsrigen dienen könnte. In der ersten erzählt Plntarch, daß Marius sich in die Stadt zu kommen wc- gerte, bis nicht das Edikt seiner Verbannung durch ein anderes Edikt aufgehoben worden: allein dieser bittere Spott, (denn Marius gieng in die Stadt ohne die Ant¬ wort des Raths abzuwarten) war doch wohl kein süßes V 'rschwatzcn? und in der andern erzählt er das höchst unmenschenfrenndliche Betragen Sylla gegen einige Soldaten, die gegen ihn gedient, und denen er versprach Gnade angcdeihen zu lassen, wenn sie sich unter einander selbst umbringen würden? — Uebcrhaupt laßt sich das Betragen Kaesars auf keine Weise mit dem des Marius oder des Svlla varallelinren- 1125) Mit Erlaubmß! das wüsten sie nicht, abev 7oo Dio Kaßius. B.XI.I. Hauptst. XXXVII. N.R.T.725 hm die Menge seince Waffen überall in der Stadt Li'Markeu. und konnten diesen Reden also weder Glauben Burgerin, beymessen, noch sich auf sie verlassen. Noch war ih¬ nen die Furcht der vorigen Zeiten gegenwärtig, und so fürchteten sie auch vom gegenwärtigen das schlimm¬ ste"^), und dieses vorzüglich, weil die Gesandten, so die Friedensunterhandlungen besorgen sollten, zwar erwählt waren, aber so wenig die Stadt verlasicki hatten, daß er es seinem Schwiegervater piso sehr übel nahm, selbige in Rückerinnerung gebracht zu ha¬ ben Kaesar selbst wüste es, wenn er an Oppins schrieb: l'smemus boc mocwj ii polkümu», omnium volunrsker reeupersrs er clchrrtt-ira vrÄor-ra vri: guonism religui ciiu- rrirnus-e orli nm eikui-sre non porusrunr nsgus vicivrism cliurin« recinore. — llsec nous iir rstio vincencli vl miisiiLorrlis ec liberslitsts nos munismus. Siehe die Briefe Likerons an Attikus >X. z. und oben Note 1088- wo ick die nämliche Stelle schon zu einem andern Behuf angeführt. 1126) , Videm -Vttonicsm terrore kubit, nsmgus iznibus stri» Oreclirur, vt csprse, rgprurus moeni» kiomse, 8psikuru8gue veo«. kuic dsec menkurs rimorir, Veile xursnt guorlcungus xvroli. III. 97. I7S7) Daß Gesandte wirklich erwählt worden an Pompejus geschickt zu werden, sagt, so viel ich weis, kein anderer Schriftsteller; Kaesar giebt vielmehr nicht undeutlich das Gegentheil zu verstehn. — Piso brachte die Gcfandschaft an Pompesum damals in Rükerinne- rung, als Kaesar siegreich aus Hispanien zurück kam; Servüius Isaurlt'us um Kaefarn zu schmeicheln (wenig¬ stens sagt plumrch Osek. p. 725 e so) widersprach: und es ist nicht ohne Wahrscheinlichkeit, daß ihm Kaesar zur Belohnung dieses Widerspruchs bas Konsulat verlieh, wre ich oben Note 10)7. bemerkt. Erbrechung der Schatzkammer. 701 § §1-7. N.R.E.705 " ' K. Lentulus, Auch fehleke so viel, daß sie das ihnen verspro- Kl. Mmkeu. chene Geld damals hätten bekommen sollen, daß sie^"^"^, vielmehr alles das, was im öffentlichen Schatze war, zur Unterhaltung der Soldaten, die sie fürchteten, her- kanimer. geben mußten. — Inzwischen zogen sie doch, als ob alles noch so gut gewesen wäre, ihr Friedenskleid wie¬ der an, welches sie, seit dem sie solches das lezre mal abgelegt noch nicht wieder genommen hatten.— Dem Vorschlag, die Wegnahme des Geldes betref¬ fend, widersczte sich zwar der Zunftmeister des Volks, Lttkius Mecellils "^), und als er hier nichts aus¬ richtete , gieng er selbst zur Schatzkammer, und stellte 1128) Siche oben § goz. 1129) Kacsar erwähnt aus Ursachen, die man sich an den Fingern abzahlen kann, dieser ganzen Geschichte nicht, und seiner Streitigkeiten mir dem Metellus nur ganz beylaufig. Nachdem er die Ursachen angezeigt, warum man nicht über die Auswahl der Gesandten einig werden können, die an Pompcjus geschickt werden soll¬ ten, sezt er hinzu: dubiicimr ensm b. Xleiellus 't ribu¬ nu? lllebis sb inimicis c'solaris, gui bsne rew clitkrsbsr, religussgue res gusscungus sgere instiruerir impe^Iisr. Eie ist aber bey dem allen gewiß, denn es erzählen sie gar zu viel, und mit zu bezeugenden Umstanden. Ri¬ kers sll rSlicnm X. 8- steht als Augenzeuge billig oben an. Lukan M. 114—169. Plinius XXXIII. g.undXIX. Z- Plmarch Osek p. 72z, b. c. und 206. b. c. Appianus O». II. p. 4;z. und Ocosius ( der hier so viel als Lwius gilt) vi. 15. Wenn also Kaesar, auf die obangeführtcn Worte so sorlfahrt: OviussSkerelli^cog- niro cvnlilio Oaeksr, krultrs ciiebus sliguok coukumris, ne religuum rempu« sminsr, »ffeKrr rrr cte/?r- sb vrl^ nrobHfomr, so geht dieses wenigstens nicht ans die Kr-rechung der Schatzkammer; vielleicht kontrekarrirre Metellus, daß nicht Kaesar damals di« Dikta, ur bekam, wie vielleicht seine Absicht war. Vergl. Mote usi. 702 Dio Kaßius. B. Xll. Hmrptst. XXXVII. dk.R.E.70; sich an die Thüren derselben zur Wacht "'°); allein K! machten sich die Soldaten eben so wenig aus seiner Burgerin- Wacht, als Rede"''): das Schloß ward aufgebro- nzo) kuZnzxgus hsetellus Vk vlüst inAenki 8sturnig rernvla reuelli lVlole, rspir r-rellu5, ec Lselarir LAMMS rumxsnr, /^nrs sois; nooclum relsiscss conliikir sslliz (/Arce acleo A/rcr Ac-rrcr» r»o,ccr»^rcs rrmcne /jrrr-r »e/cr'r amo--/ k'e^egcrc clc/rrrmrrce rr«//o /4MrAe /e^ec, ^/ecl rrr/rMma r-errcr/r Ler'rar/re» icrsrcrA^, o^e//) pvoliibeuigus rayinss ViLtorem clsra relksiur voce lUlmnus: ^lon nili per noitium vob>5 psreulla psksbnnt lempla Isrub nullasgue serös nili sauguiue lacr» 8xsrsas, rs^tor, oxes! Lukan IH. 114. nzi) Nach Plukarch in Kaesars Leben, widersezte sich Merellus dem Vorschläge Kaesars, den er vermuthlich dem versammelten Rath bekannt machte, das Geld aus der Schatzkammer wegzunehmen, kraft der ihm beywoh« «enden zunfrmeistcrlichcn Gewalt. Hieraufsagte Kaesarr „Kricgeszeiten waren nicht die, in denen Gesetze galten; er „solle sich, wenn er mit dem, was er thate, unzufrieden „sey, aus Rom entfernen, und nach geschlossenem Frie- „den zurückkommen und alsdenn sein Zunftmeisteramt „verwalten. Und was ich sezt sage, sezt er hinzu, sage ich ,,aus Gnaden und vergebe es meinem Rechte, denn du „sowohl, als die Bürger Roms, ihr seyd völlig in meiner „Gewalt." Als er dies gesagt hatte, gieng er nach der Schatzkammer, wo Metellus, alle Gewalt zu verhüten sich vor die Thüre gestellt hatte. Hier kündigte er ihm nut einer so entschlossenen Stimme den Tod an, daß (nach den Apophrhegmacen) Metellus darüber erschrack und zurückwich. Kaesar als er das Entsetzen des Zunft« Meisters bemerkte, der nur in der Voraussetzung viel¬ leicht, daß seine Person lsnLla und lnuulnerabilis sey, sich so dreiste Reden erlaubt hatte, sagte mit einer ge¬ lindem und warnenden Stimme zu ihm, es werde ihm Erbrechung der Schatzkammer. 72 z chen (denn die Schlüssel hatten die Burgermei-N.RE.70; sier, als ob keine Aexke mehr in der Welt gewesen wä- El.^Mnrkell' Burgerin, schwerer dieses zu sagen als Zu rhun- Lukan laßt ihn auf die Brasave des Tribuns so antworten: Vsusm spem morn? honestso Loncipls; Hsu6 —> iuAulo ko polluor iito dlolirs, hferells, msuus; clignum ro Lsossris irs Xullus houurfscisr! Ts viuclico ruts reliLis eli Liborrss? Xou vsgue slloo permiscuir imis Longu? summs ciiss, vc non, ti vocs hföcellr Leruemur lege?, msliur s Lseksre roili. Kuno erzählte dem .Mero, als er ihn auf seinem Lanb- guth, ehe er nach Sikilien gicng, besuchte, daß, wenn Mcrcllus si-h würde haben kodschlagen lassen, dieses das Signal zu einem allgemeinen Blutbad abgegeben Harke. Und dieses ist fthrl wahrscheinlich; cs war ohne- hin inkonstquenr genug, daß Kaesar, der die gekrankten Rechte des Tribunals zu rachen Krieg führte , jczt selbst keine Intcrzession annehmen wollte. ligo) Kaekar sagt in einer Stelle , die ich schon Note 1065. angeführt, der Konsul Lcntulus habe das sers- rium offen gelassen. und mit ihm scheint plumrch s^pophrh. p. 206. überein zu kommen, wenn er erzählt, daß Metellos, der die Oberaufsicht über das sersrium gehabt, (nämlich in Abwesenheit der hohern kurulischen Rathsglieder) solches verschlossen- So erkläre ich mir auch die Stelle Hlori !V. 2. 21. /»ersrium guoczue fsnAum 4»,» rs,'ch«c iullir eÜHuAi; coulomguo er vscrimouiom populi llomsni suro rspuic gusm Imperium. Herr Lrevier T. xm. p. 426. wenn er dieser Nachricht Kaefars erwähnt, sagt . Le fair cioz» jiou vrsilemblsble en 1c,i möme oll enrieremenr cietruic psr le remolgusge unsnimo cie rous los suires ecrivsiusp gui srcelient guo Loksr rroovs Io rhrelor ferme or I' eu- foncs psr Is violeuce. —- So unverschämt konnte Kae¬ sar nicht scyn, eine so freche Lüge in den Tag hinein zu schreiben, (ko herzlich gern ich es auch dem Asimus pollio glaube, daß er nicht immer der Wahrheit treu geblie- 704 Dio Kaßius. B.XI.I. Hauptst. XXXVH. N.R.E.7°r ren, mitgenommen "^) und alle vorhandenen Reich- Äi. Aiarkell.' khümer herausgetragen Auf eben solche Weise, Burgerin. ben ist) und beyde Nachrichten lassen sich, wie man sieht, vereinigen. ii?z- So schickte einst der Rath zu Domnau, seinen Kuhhirten mit einer wichtigen Geldpost über Feld. Wem können wir unsere Schatze, sagten sie, sicherer anver- trauen, als dem Hüter unsers Viehs. Der arme Mann war doch unglücklich und fiel unter die Räuber, die ihm sein Geld, welches in einem verschlossenen Kaüen war. abnahmen. Er gieng nach Domnau zurück, und sagte dem Rathe: gramr euch nicht! Noch ist der Schlüs¬ sel in meinen Händen s die Räuber, wenn sie den Kasten nicht aufschliessen können, werden ihn schon zurück bringen. n?4) . . xruikur remplo mulris intscluz Sv sunis Komsni cenlus populi, guem punies Kells, Ouem cleclersr Perser, guem riLti prseüspkilippi, Huoü tibi) kvms, tu As, p^rrkux rrspiasnce reli- guir, Ouo re ksbriciu8, lteA, non revcliüir suro, s^uiltguici psrcorum mvrs8 lerusltis suorum, Ouocl clires eViise populi Misere rrikurum, ViLiorigus cleciit dlinois Lrers Uerello, ()uo6 Ösro longiugus vexir super seguors f!vpro. lunc orienri3 opes cspkorumgue vlcims re^um tzuse k'ompeisuis prselsrs ett Asrs triumpkis, LAkritur: kritti spolisnkur rempls rspina, ksuperiorgue suic tunc primum dsessre Koma. Lukan UI. 156. Was Kaesar damals aus dem Schatze holte, waren nach plinio XXX lli. g. fünf und zwanzig tausend Barren Gold, fünf und dreyßig tausend Barren Silber, und an baareni Gelde 8eltsrnum gnscirinAenrie», vierhundert mal hun¬ derttausend Sestertien, oder kürzer vierzig Millionen, (nach unserm Gelde, eine Million, zweyhundert neun und vierzigtauscnd und fünfhundert Thaler) Hierzu setze man noch aus einer andern Stelle Plimi XIX. z., worüber ich doch nicht zu lachen bitte, fünfzehnhundert Erbrechung der Schatzkammer. 705 die ich schon oft zu verstehen gegeben, geschah auch alles übrige: weil Antonius alles vorher an das Volk M. M'ssÄ' gelangen lies, geschah freyiich, dem äußern Schein Burgerin, nach, alles in der besten Form Rechtens "^), j» der That aber zweckte alles, was sman von beyden Sei¬ tens that, und alle Rathsschlüste, die man geben lies, darauf ab, sich die Republik unterthan zu ma¬ chen. Beyde Theile nannten ihre Widersacher Fein¬ de des Vaterlandes, und indem jeder für das gemeine Beste zu fechten vorgab, suchte doch nur jeder das Pfund — Teufelsdrcck. — -Wie man aus den angege¬ benen Datis sieht, so ist die Summe des baaren Geldes, für ein Reich von der ungeheuren Etendue des Römi¬ schen nichts »linder als beträchtlich; es sind europäische Könige, die mehr haben als dies- Das ungemünzte scheint frcylich beträchtlicher zu feyn, doch sind wir nicht ver¬ mögend, die Größe der Barren, so Plinius Isreis5 nennt zu bestimmen. Wenigstens nicht genau. Nach Krosio VI. 15. haben die fünf und zwanzig lausend Goldbarren, zusammen 41Z5 Pfund, und die fünf und dreyßig tau¬ send Silberbarren zusammen, ohngefahr neunzig tausend Pfund gewogen: aber wer sagt mir, was verstand Oro- sius unter einem Pfund Gold. uz?) Die Erbrechung der Schatzkammer aber doch nicht, weil Metellus iiitcrccdirt hatte. — Ich will hier zu meiner vorigen Note noch hinzusetzen, daß der Schatz des Römischen Volks im Tempel des Saturnus aufbe¬ wahrt ward. Livius XXVII. io., daher Lukan in der vbangeführten Stelle sagte: pUAnaxguo Vlerelluz Vr viclsk inAenti remo/s osuolli dlole — man sehe hierüber den Manutl'us über Rikers »6 ?mie. VII. ls. und eine eigene Abhandlung Frankensteins, cl- Komam , so Gravius in seinem Li^nrz^ms- to variarum viüerialiouum x. 6z7- wieder abdrucken lassen- ii. Band. P y 7°6 Dio Kaßius. B. XI.I. Hauptst. XXXVIII. N.R.§.7°t Seinige, und das gemeine Beste ward vom einem ss- D Kartell' "'ohI, als vom andern, aus den Augen gesezt. Bürgerin. Acht und dreyßigffcs Hauptstück. Kacsar überwindet Hispanien. §. Zi8. ?lls dieses auf solche Weise beendiget war, nahm er Sardinien und Gikrlren ohne Schwerdtstreich hinweg, weil beyde von denen ihnen vorgesezlen ver¬ lassen wurden den Aristobulus schickte er nach seiner Heimath, Palästina, zurück, um dort etwas ge¬ gen Pompejum zu unternehmen "^); den Söhnen derer iiz6) Was Sikilien bctrift, davon besiehe unten die Noten zum Anfang der i72teu Seite. — Nach Sar¬ dinien ward Valerius mit einer Legion geschickt, die er aber nicht einmal ncthig hatte. Die Einwohner von Cagliari, — der Hauptstadt der Insel, wo Kotta als LegaruS Pompeji in Garnison siand — so bald sie von der Annäherung ValerinS hörten zwangen den Kokra, ihre Stadt zu verlassen, und weil er wüste, daß die Gestaltungen der Einwohner aller übrigen Plaste, mit den Gesinnungen derer von Cagliari übereinstinuneten, hielt er cs nicht für ralhsam, langer auf der Insel zu bleiben, sondern flüchtete sich nach Afrika- Aacsiw K- zo. iIZ7) Ioscphus XlV. iz. -r-Lkt'/ öl-<7/lLü)V ) k,<; Zvo er bemerkt aber, daß er bald dar¬ auf von den Pompejancrn durch Gift vom Leben zum Tode gebracht worden, und also den Absichten Kaesars nicht entsprechen können. — Ich habe der Gefangen¬ schaft dieses Arisiobuli schon oben Note 704 erwähnt, welches ich nachzulesen bitte. '— Appl'anus XlirblÄll. 7 2;z. folgt einer unrichtigen Duelle, wenn er erzählt, daß er sogleich nach dem Triumphe des Pompejus hingerich' tet worden. Kaesar geht nach Hispamen. 707 vom Sylla in die Acht erklärten, gab er Erlaubt,iß, N.R.E.-o;- um obrigkeitliche Würden anzuhalten'^b); — kurz, Kl. Markes er wüste alles, sowohl in Rom selbst, als in ganz Ita- Rurgeriu. lien so einzurichten, wie es ihm in der gegenwärtigen Lage der Sachen am zuträglichsten war. Er übergab nun die Oberaufsicht Italiens Airconio "^), und gieng für seine Person nach HLspanien, welches Pompejo außerordentlich ergeben war, und von dem er sich fürch¬ tete, daß es nicht Gallien selbst zum Abfall aufwie- geln möchte '"'O).—Inzwischen reifete» einige Raths¬ herren, unter denen sich auch Rikers befand, der bisher Kaesarn noch nicht vors Gesicht gekommen uz8) Dieses war schon unter dem Konsulate Kice- rons mit großem Eifer betrieben worden, allein dieser grausame Konsul sezte sich dagegen, und die Sache blieb liegen- Nach Plurarch Laes. p. 725. e ist dieses nicht jezc, sondern nachher, da ihn der Senat zum Dicktator ernannt hatte, gescheh»: sc 7-L X«/ 7Ü-V 577t r»; , und diese Nachricht Plutarchs ist glaubwürdiger als die Dionische, weil Kaesar von sei¬ nem jetzigen Aufenthalt in Rom, K- 2g. schreibt. Luius (des Zunftmeisters Metellus) coZniro eonlilin, Laekar sruüra cliebub aliguor coniumxNs, ne religuum lempus vmiirsr, >»- , ab urbe pro- sieiscimr. — Exempel von den Söhnen solcher Proskri- bitten finden wir unter S- 278- am Vibius Pansa, und S- 459. am Aarrinas. HZ9) stlutarrl) ^nron. p. 918 e. pc^r-V, ZL 7-« x«e woselbst man auch von der Art und Weise Nachricht findet, wie er solches sein Amt ver¬ waltet- 1140) Raesar K- 29. in einer Stelle die ich schon Note n. angeführt: — unsres sLae/a^ — cluss lsispsnias coullrmari, erar l>c»e/crr> ?E^'r <—- (ialliam lralismgne renrari —. nvlebac 708 DioKaßius. B. XU Hauptst XXXVIII. N.R.E.70? war zum PompejuS, dessen Sacke sie für ge- Kl^MarkeU rechter, und dessen Macht sie für stärker hielten. Noch Bürgerin. Vor ihrer Einschiffung hatten sowohl die Bürgermei¬ ster, als Pompejuö, kraft feines Prokonsularifchen Re¬ giments, ihnen allen befohlen""''), ihnen nachThessas lonict) zu folgen; weil, währender Zeit die Stadt in Feindes Gewalt wäre, da, wo sie sich befänden, Rath und Republik fey. Dieser Ursachen wegen vereinigte sich die größte Zahl der Rakhsherren und der Ritter, theils alfofort, theils in der Folge mit ihnen; und eben dieses thaten alle Städte, so viele ihrer nicht von den Waffen Kaesars im Zaum gehalten wurden 1141) Hier ist ein doppelter Fehler. Einmal sind dec Herr Bürgermeister Kikero Kaesarn allerdings vors Ge¬ sicht gekommen, denn dieser Monarch rhat ihm die Ehre, ihn, da er von Prundistum nach Rom gieng, auf seinem Formianischen Landguthe zu besuchen. Bakers sä ^mc. IX. iz. Hernach ist nicht jetzund Kikero, sondern damals, nebst den andern Rathsherrcu zum Pompejo gegangen, als die Angelegenheiten Kaesars in Hispanien in einer so verzweifelten Lage waren, daß jedermann an seiner Rück¬ kunft verzweifelte- Ich beweise dieses so: Kurio ist, wie wir Note 112z bemerkt, den 24ten April in Sikilien ge¬ landet, und hatte vorher den Kikero auf feinem Formiani¬ schen Landguthe besucht, den« er Nachricht von allem gab, was in der Anwesenheit Kaesars zu Rom vorgefallen. Kurio verlies Rom, entweder einen Tag vor, oder einen Tag nach Kaesarn, prsowr propren den i2ten April. Den siebenten Junius verlies Kikero Italien: also nicht je- tzund, sondern zur Zeit der unglücklichen Lage Kaesars in Spanien. n 42) Vergl. oben tz. zo6. Note 1062. 114?) Dies haben die Städte bleiben lassen! Man darf sich ja nur des vorigen Hauptstücks zurück erinnern, zu wissen, wie haufenweise sie Kaesarn zustelen, und ihre Pompejanischen Besatzungen verjagten. Kaesar belagert die MaMienser. 709 5. 2ii). N.R.E.7°r K. Lcntliius, Inzwischen waren in ganz Gallien dre Maßrlren- Kl. Markeld ser die einzigen, welche sich weder der Parthey Kae- Burgerm, sars ergeben, noch ihn so gar in ihre Stadt aufneh¬ men wollten. Sie gaben ihm folgenoe merkwürdige Antwort: „Sie wären BmrOesgenosseil des „Römischen Volks, und Freunde ihrer bey- „den, dre sich darum, wer von ihnen Recht, „wer Unrecht habe, weder bekümmern könn¬ ten noch wollten: wollte sie demnach einer „von beyden als Freund besuchen so würden „sie, aber ohne Waffen, alle beyde aufneh- „men, kriegführend keinen" — Als sie nachher belagert wurden, schlugen sie Kaesarn zurück, und hielten sich eine sehr lange Zeit, als späterhin Trebonius und Dekimus Brutus sie angriffen. Es hielt sie nehmlich Kaesar selbst, (dem e6 Schimpf zu seyn schien, aus Maßilien ausgeschlossen zu wer¬ den , da er Rom ohne Schwerdtsireich eingenommen) in der Hosnung, sie leicht zu überwinden, eine Zeit- 114z») Ich zweifle sehr, daß Kaesar Marseille feind¬ lich behandelt haben würde, wenn die Stadt sich im Ernste für keinen von beyden erklären, sondern neutral bleiben wollen. Sie Halle die Parthey der Pompejaner offenbar ergriffen, und das Anerbieten der Neutralität war ein bloßes Spiegelgefecht. Lukan, der si) eifrige Vertheidigcr der Pompcjanischen Parthey, gesteht dieses selbst, wenn er so singt: Lumgue »lij ksmss populi terrors püuersut kliocsi5 in clubÜ8 suis eli leeusre iuuenrur dlon Lr-tis Ieuir»t6 Nclem, lignatagus iur» Ll csusgz, non ksr», fegui. Ilk. ZOO. Lies von dieser Belagerung Raesärn K. ^4. und 56. Lu¬ kan l. c. bis zum Ende des Buchs; Vellcjum II. ;o, und §loxum kV. 2. 2Z. 71 o Dio Kaßius. B. XU. Hauptst.XXXVIII. R.R.E.70; lang belagert, weil er aber Widerstand fand, trug er Kl.^Markcll' die Belagerung andern auf, und gieng nach Spa- Blngmn. nien'^'"). §. Z2O. Er hakte zwar dorthin schon den Aajns Fabius zum Voraus geschickt in der Furcht aber, er möch¬ te sich allein überlassen, geschlagen werden, begab er sich selbst dahin. Das Gouvernement am Jberfluß führten damals AfranillS undAecrejus Diese hielten zwar die Passe über die Gebürge befezt "^), doch harren sie die Starke ihrer Macht bey Iler- da zusammen gezogeci, wo sie die Ankunft der 114; d) Dux ksmsn impsrisns bsekari sä rnosnls bksrtiz Verku; sä bükpsnsz scies, exrromsgue munäi . lulljr bells ^eri. Lukan HI 4;;. H44) K. z6. Oum lisec parse srgue säminitrisr, (l. l?sl>ium t.eAstum cum lsgionibus lrikus, guss dlsrbone circumgue es locs, bismsnäi Lanka äikpokusrsc, in llikpa- nism prssmirrir. 1145) Legaten Pompeji. — Vergl. Note 165. und 15z, mglcichen die Note s, zu Buch XXXVI, 7 746) Auf ovangeführte Worte (1744) fahrt Kaesar so fort-' celerirergue p^renseoz lslrus occupsre iuder: gui so rempors sl> t, ^krsnin legsro prsebäiiz rsusbaU' tur. 7747) Ich setze die Beschreibung her, so Lukan von Jlerda macht; sie wird uns dienen, die kommende Erzäh- Umg hier und da besser zu verstehen. tlolls rumer moäico Isnigos excrsuir in s!mm kingus kolrim rumuio: kuper kuuc kuoäsis vsruli» Zui'Fir Ilsräs msnu: plsciäis prselsbicur roäiz blekperios inrer Licoris non viumus swnss, Lsxeuz in^snri gusm pons smpIeKirur secn tt^keenss ^>aüurus sguss: sr proxims ru^ss 8iAos isnsnr bäs^ni: n6ö (.'sylsr coüo minorS 6sürs least: mochns äirimii rsnwris ZueASS, Kaesars Expedition in Hispamen. 711 Feinde ^warteten. Eben diese überfielen dcnHabius, ^.R.E.7S; als er, nach über den Haufen geworfener Pyrenaischer Kartell' Garnison über den Sikoris gieng, und da Burgerm- die Brücke, ehe sie alle über den Fluß sitzen konnten, zerbrach '^°), hieben sie alle diejenigen nieder, so sich bixplicst binc tellus csmpos elluls psrsnles, Vix oculo prenlleure mocwm, csmposgua coercet Oings rspsx, velim; kluÄus, erlirrors curku Očesni populilke kuo: nsm Aui Airs millo, ()ui prselist cerris, sufsrr ribi nornen Iberur. IV. io. Büsching T. m. p. 6iz. sagt vom heutigen Lerr'dar Viiie iiruee kur une bsureur, SU borci cle Is 8eAl6 gui regoir sll'er prcs 6e-Is Is riviere cie Oincs. Nach Stra¬ bo p. 482. liegt Ikcrda hundert und sechzig Stadien, (19 Meilen) westwärts vom Jberus, vierhundert und sechzig (57 Meilen) von Tarragona, und fünfhundert nnd vierzig (64) nordwärts von Oska, berühmt durch den Tod des Sertorius, der hier umgcbracht ward. 1148) Lukan IV. 14. blelperios inrer 8icoris non vlrimus smnes Büsching 1'. Hl- L« 8-^re, 8ILOllI8, le plus Arsuä äs lous les lleuves cle Is Olslogne; il s ls source üsns Is re^oil s Is lVo^»cra b'alüi-'e/ii, pres üe berills Is dIoAuersLiEorsa»a er Is tichncra, se reu- nir enkuile svec Is (ä»ca er ss jene enün äsus kbibrs xres cis klequirienria. H49) Racsar I. c. Iksbius, vk erst imperslum scZhl- birs celeriisie, prseliäium ex ksliu cleiecir. 1150) Man sieht es den Jahrbüchern Dions wahrhaf¬ tig nicht an, daß ihr Verfasser zchn Jahre Zeit brauchte, die Materialien zu ihnen zu sammeln: sie haben völlig das Ansehen zusammengerafter Excerptc, wo der Verf. einen Blick, so eilfertig als möglich, auf seine Quellen warf, um uns das, was er in ihnen fand, so schief als möglich, wieder zu sagen. Man sehe hier ein kleines Beyspiel ! i) die Drücke zerbrach nicht, da Fabius über den Sikoris seztc. Weil sein Lager jenseik dieses Flusses stand, (nicht diesteit, wie Lukan- und aus ihm Lrcvier sagt) hatte Fa. bius selbst zwo Brücken über die Scgrc geschlagen, um 712 Dio Kaßius. B. Xll. Hauptst. XXXVIII. N.R.E.7°s bereits auf dem jenseitigen Ufer befanden Als aber Kaesar nicht lange hernach selbst kam, und ver- BÜnerm. mittelst einer andern Brücke über den Fluß sezte, und S.iöz, sie zur Schlacht heraus forderte, getraueten sie sich dsch viele Tage lang nicht, sondern hielten sich in ih¬ ren Lagern still Kaefarn wuchs der Muth da- jcnstit des Flusses fouragiren zu können- Eine dieser Brü¬ cken warf ein Sturmwind, gerade damals ab, als ein De- taschement aufs Fouragicren ausgcschicktwar,und schnitt solches dadurch von der Hanptarmee ab: bsbiu; — in Licoie llumino poures essecer-ir ciuo« inrer le «lilksnres idl. ?. IV. Iiiz ponribus psbulstum mittebak; guocl es, gu«e ciles ilumen kusrsm, superioeibus iliebuz cnnlum- serAt. —- bluc guum guariöiLNil conknerucline leZionss ^sbignns II. ilurnen rranIiiHnl—, lubiro vi venlorum er aguse mszniruciins xons eli inrerrupru«. I lzo a) Und zweyrens sind auch nicht alle die, so sich auf dem jenseitigen Ufer des Flusses befanden, niederge¬ hauen worden. Zwar kam ihnen Afranius mit vier Le¬ gionen Infanterie und seiner ganzen Reutcrey über den Hals: allein Plankus, der das abgeschnittene Detasche- ment kommandirte, bemcisterte sich einer Anhöhe, und machte Lsrsillon gumre (cüusrf-imgue sciem in 6u»5 psr- res conlticuir) wo er sich so lange gegen den Feind hielt, bis ihm Fabius zwo andere Legionen, über die andere Brücke, so er ü»er den Sikoris hatte, zu Hülfe schickte: gugrum riUnenki proelium ünimirur se l'uss vrergue le. gionen reüucir in calirs, sagt Lacsar K-41. n;i) Kaes r kam zwcy Tage nachher mit seiner Leib- guarde von neunhundert Reutern, und paßirte vermulh- lich die andere Brücke des Fabius, so der Sturmwind verschont hatte; sein erstes Geschäft war, die erste, so abgeworfen war, wieder Herstellen zu lassen: kons, gui tusr«r rsmpeltsre irnsn-upru!!, negue ersc relsLtu8, dune nvLlu pertici iulllr. — Das Schlachtherausfordern Kae- sars war keine Bravade; cs war Stratagem, wodurch es ihm gelang sich ein befestigtes Lager, im Angesicht der Feinde zu verschaffen. Kaesars ein und vierzigstes Kapi¬ tel giebr dieses zu verstehn, und mit sonnenklaren Wor- Kaesars Expedition in Hispanien. 71 z durch so, daß er Miene machte, sich einer zwischen den N.R.E.70; Verschanzungen sder Pompejaner^j und der Stadt ge- legenen Anhöhe zu bemeistern, um sie solchergestalt Burgcrm. von den Mauern abzuschneiden Weil aber Afra- niuö solches erfuhr, bemächtigte er sich derselben zuerst, und trieb diejenigen, so e§, ihn dort anzugreijen, wag¬ ten, zurück""), sezte ihnen, da sie anfiengen zu fliehen, nach und hielt beherzt einen Ausfall aus dem teil sagt es Vegerius: 0. 6se5sr cum «cluersus rgkrsni- um cvpis; eclucersr, er rscipiencii 5s line periculo sscul- Puem non irskerer, ücur cnnlliruer^r, prim,» er secuncls scis turrim s rerAv 36 opu« sclplicsrg, XV. peclum sos- s«m sscir, inlr» gu«m, sub occssum soli«, rirmski le mi¬ lile; eruz. recepergnr. Lukan. prono rum l^sesir' OIvmpo In nnÄem suliirg cireumcleclir «Amins 5o6s, Dum primss prsellsnr scie«, trotiemgus tesellir Zr prope conlerri; vdcluxir cstlrs mxniplis. 1152) M. 4Z. Lrsk inker oppiclum IlerciAM, ex proxi- mum collem, vki csltr» perreiu« srczus ^frsnius Irsbe- bsnr, pl-miri» circirer pxlkuum 6L0 srgue in doc sere meclio spsrio rumulus ergr psullo esirior: guem li occu- psllsr Öesar er communilker, sk oppiclo er ponre er cornmesru omni, guem in oppiclum conrulergnr, se in- rerclusurum scluersgrioz conbäebsr. n;z) Hoc spersns le^ione« Hl. ex csliri; eöucir, sciegue in loci; icionei« inliruÄs, uniuz Ier;ionis/^nre- tignsno; prsecurrere srgne occup-rre eum rumulum iu- ber: gu» re coznirs, celerirer, guae in tisrione pro csltris ersur, ^srsnii cvborres dreuivre ilinere sä eun- clem occup3nclum Incnm mirrunrur. Lonrenciirur prse- lio, er gnoö priu; in rumulum ^srsnigni veneranr, noliri repellunrur, sr^us glii; sukmilli; suklirlü« rergs verrere segue srl ligns le^ionvm recipsre cogunrur. H54) K. 45- (Hsr pene omni scie perrerricq, guo^ purerer opinionem consueru6inemgue »ccirlergr, cvdur> rsru« suos legionem oci-rusm subliclio clucir; /ro/?em scrvre,- supprimir. —. 7i4 Dio Kaßius.B.Xfck.Hauplst. XXXVIII. N.R.E.70; feindlichen Lager aus ""), bis er sie zu einer nur ihm E<.^E"k^'vottheilhaften Gegend ""°) zu locken wüste, wo er Burgen», ihrer eine große Menge niederhieb Beherzter hierdurch gemacht, stellte er nun den Fouragirenden nach, denen er, wenn sie sich zerstreut hatten, vielen Schaden zufügte. Einst waren einige fder Soldaten KaefarS^ auf das jenseitige Ufer des Flusses gegan¬ gen, und ein inzwischen entstandenes Ungewitter hatte die Brücke, über die sie gekommen waren, abgewor¬ fen. Hier sezten nun fdie Feindes alsbald über die andere neben der Stadt befindliche Brücke, und hie¬ ben sie alle, da ihnen aus dem Lager niemand zu Hülst kommen konnte, nieder "^). , 1155) Die Attacke der achten Legion, von der ich die Stelle so eben abgcschrieben. 1155 g) Kaefar beschreibt diese Gegend so: krserux- ,tus !ocu8 ersr, urrsgno 6X psi'ls äireätus, sc rsnmm in lstiruäMsm pstebsr, vr uss inltruÄse cokorlS8 eum lo- cum expleienr, er neque ludtiäis s Isrsiidus immiru, negas sguires lsdorsnribris vfui ello pollsnr. ^b oppicin sursm llecliuis locus rsnui tsttiZiö veiAedsl, in lonAim- äinem psssnum circirer- OQ Es hatte nämlich die achte Legion den Fliehenden bis unter die Mauern von Lerida nachgesezt- — rurku8gus rsiAs vsrrers ssgue sä oxxi- äum Ileräsm recipero eicoullltcrs cvAit. 1156) LiesLacsarn K. 45. und 46., nach dem es keine List des Aftanius war, der sie lockte; sondern seine Sol¬ daten, von einem gar zu großen Heldenmuts) begeistert, folgten den flüchtigen (es hatte nämlich die achte Legion die Verfolger selbst in die Flucht geschlagen) gar zu hitzig nach; auch sagt er, daß er nur siebzig Mann und Akra- nius zweihundert verlohnen; doch hier will ich herzlich gern Dio mehr Glauben als Kaesarn geben- 1157) Ich fthe mich genöthigt hier eben die Klage M wiederholen, fo man schon oben Note 1150 findet, l) Kacsar sagt nichts von Fouragierenden, denen die Afra" nianer Schaden zugefügt hätten- 2) Kein inzwischen Kaesar belagert die Massilienser. 7 r 5 Z2I. N.R.E.70; s, K.Lentulus, Inzwischen dres alles geschah, war es mit Rae- Kl. Markelk. sam, dem keiner seiner Alliircen zu Hülfe kam, weil Burgerm- sie, so wie sie sich nur näherten, von seinen Gegnern aufgefangen wurden, und dem es in einem feindlichen Lande, wo er Schläge bekam, Lebensmittel anzuschaf¬ fen, schwer fiel, aus'S Aeußerste gekommen Mg dieses die zu Hause gebliebenen erfuhren, stengen entstandenes Ungewitter hatte die Drücke abgcworfen, sondern lang anhaltende Wasserfluten, die Lukan Vers 50. log. sehr dichterisch beschreibt, g) Nicht eine Brücke, sondern alle bcyde waren eS, die abgeworfen wurden. 4) Die Abgeschnittcnen waren kein aufsFouragiren aus- geschickres Detaschcment, sondern Hülsstruppen aus Gallien, so des aufgeschwollnen Flustes wegen, nicht zu ihm stoßen konnten; und diese Hülsstruppen wurden, 5) nicht von den Afraniancrn nicdergchaucn. Afranins griff sie zwar mit drei) Legionen an, allein die Gallische Meuterer) wehrte sich tapfer, und behauptete zulczt einen sichern Posten auf einer der Anhöhen. Kaesar sagt, es waren nur zweyhundcrt Ruthenische Schützen, und sehr wenig Ncukcr geblieben. K. 48—54- 1158) Daß es mit Kaesarn aufs äußerste gekommen war, leugnet er in seinen Kommentaricn selbst nicht; allein cs ist doch hier manches zu rcktificiren. r) Es ist falsch, daß Kaesarn keine seiner Miirten zu Hülfe gekom¬ men ; das Beyspiel haben wir in der vorigen Note ge¬ stehn. 2) Auch wurden sie nicht, so wie sie sich näherten, von seinen Gegnern aufgehoben; sie konnten des aufge- fchwollencn Flußes wegen nur nicht zu ihm stoßen- Z) Kaesar bekam keine Schlage, und also 4) konnte es ihm auch dieser Schlage wegen nicht schwer fallen Lebens¬ mittel auznschaffcn: nur darum fiel ihm dieses schwer, weil er, eingefchlossen zwischen der Cinca und der Segre, weder über den einen, noch über den andern dieser Flüße setzen konnte: innerhalb derselben aber war nichts. Afranius hatte vorher alles hinweg genommen, und was übrig war geblieben , hatte K. langst anfgezehrt. nz9) Die lockio impreU war L- °,x«, woran 7i6 DioKaßius. B. Xll.Hauptst. XXXVIII. N-R.E 70; sie an zu glauben, er würde sich doch nicht lange mehr KI ^Markck halten können, gaben seine Parthey auf, und erklar- Burgcrnr. ten sich für die des Pompejus, zu dem damals viele, selbst Rathsherren, schifteten "°°). Und waren nicht um eben diese Zeit Hst Maßilienser vom Dekü MUS Drutus durch die Größe seiner Schiffe und die Starke seiner Matrosen ob sie gleich durch sich Gvdey mit Recht siics; die Korrektur -- ist unnörhig, cs muß heißen: °- -- ------ denn diese Redens¬ art kommt unten, S- zu i,n. 45. und 649.1. 8- vor- H6v) läsee .^srsmus, kerrelusgue er eoium smici xleuiois erism srgue vberiors linmsm sä iuos perscribs- bsnr. Elvirs rumor imgebsl, vr pens perkeclum bellum viäsierur, s)uibus Ijlreris nunriisgue Itomsm perlst», wstzni äomum eoncursus sä ^krsuium, msZnse Aism» Isriones hebsnt. Mr^lrr Ira/rs «ä L-i. Camper«», ^ro- sili er principe» rslsm nunrium srrulille, slii, ne euenrum belli expeÄaste sur ex omnibus no- ulstimi vsniüe viäeremnr. Vergl. II. 41. n6i) Allerdings hat die Nachricht vom glücklichen Fortgang der Kaesarischen Waffen vor Marseille, sehr viel beygetragen den gefallenen Muth der Soldaten wie¬ der aufzufrischcn; aber Dio ist hier ungerecht gegen Kae- sarn, indem er das, was ihm an; mehresten Ehre macht, und auch in der That zu seinem nachfolgenden Glück das niehresie beytrug, überhüpft Dieses war die Er¬ bauung von Fahrzeugen, die seiner Beschreibung nach den sogenannten Lonebover der Grönländer ziemlich ähnlich waren, mit denen er über den Fluß sezte, sich einer jenfeit desselben gelegenen Anhöhe bemeisierte, als er hier Posto gefaßt über die Seger eine Brücke schlug, und nun dadurch sich Gelegenheit frey fouragiren zu kön¬ nen, verschalte. 5k. 54. und 55. 1162) Die Größe der Schiffe hat absolut nichts zum Gewinn der Schlacht beygetragen, vielmehr war sie den Römern hinderlich: grsuirsre er ksräirsre nsuium impe- äiebsnrur sagt Kaesar- — Stärke, Gr. hätte ich vielleicht besser durch Rühnheir, Tapferkeit übersezt- Kaesar sagt von ihnen: äeleetos ex omnibus leZionibus Kaesars Expedition in Hispanien. 717 denDomitius verstärkt wurden"^), und fihm^ anN-R.E.7°; Erfahrung in der Schifffahrt unendlich überlegen wa- Markelj' ren ' überwunden worden fo wäre es völlig Burzerm. mit ihm vorbey gewesen. Nun aber ward dieses mit Fleiß in Spanien größer gemacht, als es würklich war, und machte dadurch auf einige der dortigen einen fi- großen Eindruck, daß sie die Parthey Kaesars erwähl¬ ten Durch diese Hülfe bekam er Vorrath an kortillimoz viroz anteliznanoz cenrurionez Laelar ei claili srribuerak. 116z) Oerraz libi clepokcir nanez Oomiriuz, argusbaz coloniz palioribuzgue, guaz kecum srlcluxerar compler. K- 56. Und vorher K- 94- hies es: zuokeLlom irem vo- miriom ac! oceupanclum d4alliliam iiauibus sälusriiz kep- lem gusz Izili er in L'olano a priuariz coscraz, keruis, liberriz, colonis kuiz cvm^leuorsr. H64) pinuz 8eü 6raiiz babilez, xuznamgue laceUers Li rsnrare kozam, uec lonzo krsnzere z^ro (Borkum, uec larcio lleclemi ceüere clauo ^Vr liom-ma ralis liskilom praebsro carinam tüeriior, er lerrae limilem deilanrikus vknm. Lukan Ul. ;zz. kpli >1agil!ensez', sagt Raesar K- 58- er celerirsre na- uium er kcienria zubernarorum coutili, nolirvz elu- «lebsnr. 1165) Lies Raesarn K- 56. 57. 58- und Lukan IU. 760. Kaesar sagt von der Flotte der Massilienser, daß sie dieRömer durch die bloße Zahl ihrer Schiffe geschreckt: und bald darauf vom Brutus, der auf den Stöchadi- schcn Inseln vor Anker lag, daß er ihnen an Anzahl der Schiffe unendlich nachstehn müssen: aber daß diese we¬ nige Schiffe mit dem Kern der Kaesarschen Militz beman¬ net gewesen. Sie gewonnen die Schlacht, wie ehemals Duillius die sinnige gegen die Karthaginenser, durch Entern- n66) Laesar K. 65. nennet Oskenser (von Oska der ich Nore 1147- erwähnt) Ralaguriraner (im Lande der 7i8 DioKaßrus. B.Xlss.Hauptst.XXXVIII. N.R.T.70; Lebensmitteln "^), er stellte seine Brücken wieder her, fügte den Feinden Schaden zu, überfiel sie plözlich, Burgern», wenn sie sich auf dem Felde zerstreut hatten, und hieb so, dann und warm, ihrer viele nieder. §. Z22. Diese Ereignisse "^) schlugen den Afranius nieder, welcher anfieng einzusehen, daß Flerda weder befe¬ stigt noch mit Vorrath hinlänglich versehen sey, um Waskonen) so den Qsrensein sieuerpffichtig waren, Tar- rakoncnscr, Jakkerancr (so von den Pyrenaischen Ge¬ burten, durch Kittalonien, bis Lcrida wohncten) Äuse- rancr und Illurganoneiisev am Eber. — Diese bcyde leztern Hal nur Kaesar; von den übrigen lies Strabo E. 481- 482. 1167) Vergl. Note n6r. wo ich dieses schon berich¬ tigt. — Die Krücke war vorher fertig, ehe Kaesar wüste, was in Marseille vorgicng. ! I oe (isoläri Ilerclam nun- kisro, Fmr,/ceieiicsr korluns mursror. — Dio verstand das Kriegshandwerk nicht; zehn eroberte Marseilles, hatten ihm keinen einzigen Murten vcrschaft, wenn er selbst an der Segre unumgänglich wäre verkeh¬ ren gewesen. 1168) Des leztern Umstandes, daß Kaesar viel dec Afranianer, wenn sie sich aufs Fouragircn zerstreut, nie- dcrgchaucn, erwähnt Kaefar gar nicht; er, der so sorg¬ fältig ist, uns von jedem kleinen über seinen Feind erhal¬ tenen Vortheil, zu benachrichtigen- — Das was seiner Nachricht zufolge Afraninm am mchrsten niederschlug, war ein Mauovre, wodurch er die Segre durch aufge¬ worfene Graben, drcyßig Fuß tief waobar machen wollte. Da die Arbeit trefiich von statten gieng, und Kaesar sei¬ nen Widersachern an Reuterey weit überlegen war, sie»- gen diese an zu befürchten, sie mochten, wenn die Fuhrt zu Stande käme, von aller Fouragirung abgeschnikten wer¬ den. Es hatte Kaesar aber sein Werk schon so weit stände gebracht, daß Reuter durchreiten konnten, und daß den Fußgängern das Wasser nur bis an die Ach¬ seln gieng. K- üi. und 62. Kaesars Expedition in Hispamen. 719 sich in ihr eine lange Weile zu halten; er beschloß also, N.R.C.70; sich an denJbersiuß und die an ihm gelegenen Städte A. Marke«.' zu ziehen Er brach — ich weis nicht, ob den Bürgern,- Feinden zuvor zu kommen, oder seinen Anschlag vor ih¬ nen geheim zu halten,— bey der Nacht auf^°), und marschirte ab. Sein Abzug blieb nicht unbemerkt, doch S. »6^ wagte sK'acsach nicht, ihm allzufort nachzuseßen, weil er es nicht für sicher hielt, im Finstern, die der Ge- 1169) Nicht zum Jberfluß und die an ihm gelegenen Ctadrc, (Dio hat wieder die Kommentarien zu flüchtig angesehen) sondern nach Reinkenen, wohin zu kommen sie den Ebro paßiren mußten- Der Ebro war damals völlig in ihrer Gewalt; sie ließen also alle Fahrzeuge, so sich auf ihm befanden, anhalten, und nach (vkrogesa brin« gen, (eine am Ebro gelegene Stadt, fünf deutsche Meilen vom Afranianischen Lager entlegen) wo sie dieneren, über diesen Fluß eine Schiffbrücke zu schlagen. Lukanus; I'ockgNLM omni» kg,!« ((selzrie iro viüir, cell-im porrchus Ilerü-rrii Oslerir: er nori ch'Klus viribu; orbis , er femper in arms Harris sw.ore fsror, er renciir in vlrima munör. IV. 14z. 1170) Dio excerpirt nicht Kaesars Kommentarien, cc miShandelt sie auf die allernnvcrantworklichste Weise, und wenn man aus ihm mit genauer Noch so viel lernet, daß Kaesar Afranium überwunden, so wird man doch die Art und Weise, wie er ihn überwunden, nie aus ihm heraus bringen.— Afranius verlies (nicht Ilerd«; dort blieb Garnison; sondern) sein Lager neben Ilerda, cires lerri.im viFilizm. Daß ihm Kaesar aber nicht sogleich nachsezte, daran war keine Furcht vor einem nächtlichen Marsch Schuld; das Uebersetzen über die Segre hielt auf, inzwischen die Afranianer geruhig über ihre Brücke siezten, rsruum iuir io miiiribus ltuclium, sagt Lae- sar K. 64., vr, millium Vl. söciiko eireuiru, mgAnggue vaclum Üumiiii5 mora inrerpoiita, eos, gui cio rerria rl- Zilia exiflenr, sine borsm cliel IX. conleguereiuur. 720 DioKaßms. B. Xll.Hauptst. XXXVIII. N.R.E.70; gend kundigen Feinde, mit unkundigen zu verfok- Kl^Markell ^0 bald aber der Tag anbrach "^), machte Burgerin, auch er sich auf den Weg; holete sie, da sie ihren Marsch etwan zur Halste zurück gelegt hatten, ein, und überflügelte sie von allen Seiten sintemal er ihnen nicht allein an Menge weit überlegen war, son¬ dern auch hier die hohle Gegend "'H sein Vorhaben unterstüzte. Nichts desto weniger wollte er nicht mit ihnen handgemein werden; theilö weil er fürchtete, sie 1171) Ich wiederhole meine gewöhnliche Klage! Der leichtsinnigste FranzoS kann feinen Folianten, den er ex- cerpiren soll, nicht so verhunzen, alS Dio die paar Blat¬ ter Kaesarsche Kommentarien— Kaesar weis kein Wort von allen den schönen Sachen, so ihn Dio sagen läßt- Äfranius und Petresirs, da ihnen Kaesar, der den Ebro dnrchwadct hatte, über den HalS kommt, sind gezwun¬ gen, Halte zu machen, und sich früher, als sic gewollt hatten, zu lagern. Alles kommt darauf an, ob sie, oder Kaesar sich zuerst eines gewissen Passes werden bemeistern können. Einige rathen, um diesen Platz desto eher P gewinnen, noch zur Nacht aufzubrechen; andere wider- sttzen sich diesem Rath, und beweisen weirlauftig noLiur- ns proelis eile viisncls. So erzählt Dio vom K. daö, was dieser selbst seinen Gegnern beylegt- 1172) Irre ich nicht sehr, so ist dieses aus Laesars acht und scchszigsten Kapitel: Lselsr explorsri8 regicuu- ba8 a/l-Me ror.-o omue8 copiss csltris oäucir; und denn ist es doch ein Fehler: denn dieses geschah nicht, da die Afta- nianer das Lager bey Lerida verlassen hatten, sondern Tages drauf. i l7Z) Welche Unordnung! Er holere sie ein, da sie ihren weg erwan zur -Halste zurück gelegt harren, geht auf den ersten Tag, da sie Lerida verließenaber er übers flügelre sie diesen Tag nicht, sondern den folgenden. 1174) Raesar 5?. 66. beschreibt sie so: V. H. k>- xims iurerceäsrs irinerls esmpeltrir: incls excipere loco »speis er monross; gui prior bss snAulkiss oceupsuettN sl> boc bollem probiberi nilul ests neZorii. — Kaeste bemächtigte sich dieser Gegend durch einen der schönsten Die Aftanianer ergeben sich an Kaefar. 721 dadurch zur Verzweiflung Zu reizen '^), theils auch, N.N. T.^a; weil er Hoffete, sie so ohne Blutvergießen zu überwin- M.^Marke«' den welches auch geschah. Nachdem sie überall Bur-erm. versucht hatten durchzukommen,.solches aber nirgends möglich fanden ""), so ergaben sie sich, von diesen Koups, die je ein General gemacht. Die Kavallerie blieb stehen, wo sie stand: mit der Infanterie wendete er sich, als ob er nach Lerida zurück wollte, gicng aber mit ihr guecr über die Berge, und so war Afranms umzingelt. 1175) Auf diese, freylich der menschlichen Natur höchst angemessene Weise, erklärt das Verfahren Kaesars Fromm B- !l- Lisekur cum exercirum /.krmni er kerreii circumusllstum liri snC6rer, isgue, ob lioc exssperstus, inrerkeckis omnibus impeäimenris scl puAnsm ciskcsnciif- ksr, continuir kuos, Arbirrsrus slwnum climicsrioni rem- pus: guo6 sciuersiirivs er im ec clskperAtio incenäemt. Und eben so Lukan- IV. 27rl. r leistens, miles ism, sit, kerrumgue rusnti 8ubrr»be: non vilo contksr mibi krniguine bellum. /ra«ol ^>^o«orar Ln tibi vilis syelt inuikl lucs iuusntus, Ium clsmuo pericurs meo: non kenrisrickus, Incumbec Alscliis, Asullebir üinguine kuko. 1176) Und dieses, welches freylich prächtiger, klingt, K- 72. Kaefar selbst: tkselsr in eam kpem renersr, ks line puAns or line vulners kuorum rem conbcere polke : guocl re krumenrsiiz Zcluerksrios incsrclulistec. (kur enim, kecunrlo prselio, sliguos ex kuis smicksrer? cur vulnersri pLcererur, oprime cis ks meriros milices? (kur Uenigue foirungm periclirzremr? pr»eksrrim guum non minus eklet impersroris conlüio kupersre gusm glsclio. ^louebsrur eci,!M mikericorcli» ciuium, guos inteisicien- 60s villebzk, guibus ksluis srgue incolumibus rem obri- uere mslebar. H77) Von dem Ort, wo sie damals standen, und wo ihre Position nichts minder als vortheilhaft war: pie- meksnmr p.-ibulsriuue, ÄguAbsmur se^re, brachen sie auf und versuchten nach Jlerda zurückzukehren. Kaefar U- Band. Z z 722 DioKaßms. B. XIck.HaupLst. XXXVIII. N.R.E.70; eite!» Versuchen, Nachtwachen und der Reise ermü- Ll^Ekc'u'^et"^), besonders weil sie, die sie geglaubt hatten, Burgerin- ihren Marsch in einem Tage zurück zu legen, keine Le¬ bensmittel und eben so wenig Wasser mit sich ge- verfolgte sie mit seiner Kavallerie, und sie konnten dcn Marsch nicht anders als unter beständigem Fechten fort- fttzen. Dieser ihnen so beschwerlichen Reuterey los zu werden bedienten sie sich,eines Stratagems, so zwar an¬ fänglich glückte, abcwam Ende übel für sic ausschlug. Sie hatten sich einer Anhöhe bemächtiget, wo sie, aber nur zum Schein, ein Lager anfsehlngen, so daß die Bagage gar nicht abgeladen ward, Kaesarlies sich blen¬ den, lagerte sich im Ernst und schickte seine Reuterey fouragiren. So wie diese Reuterey sich entfernt hatte, brachen die Afranier auf, und festen ihren Weg fort- Kacsar verfolgte sie mit der Infanterie, und lies dort nur einige Kompagnien zur Bedeckung der Bagage- Die Reuterey kam bald nach; so wurden die-Afraniancr ge¬ zwungen, sich an einen: Orte, der noch weit unbequemer war zu lagern. Hier suchten sie durch cme Fuhrt über Len Sikoris zu setzen: aber dieses schlug auch fehl. 1178) Racsar K-84- lauüsm omnibus rebus ob seil: guunum cbem bne psbulo rerentis iumeuris, sguse, bob rom, lrumemi iuvgia, colloguium xerunc e:c. Lukanus. lam üomiri celkere claces: pgcirqus pskenclas /Xuclor, cl<-,mugri8 lupplsx Fs-gnius srmis 8emisnimes in c-illrs rmbsns bollilia rurmas Vidtorls llenr sine xscles. IV. ZZ7. H79) Bacsar K. 78. k'rumenti coplsm nonnull-'iM bsbebantz gnaci clisium XXII sk llorcl» t'rumenrum iulb ersnr eüerre. Sie wollten von Jlerda, über den Ebro nach Keltiberien gehn, und wüsten, daß Tarrako, und die mchresten derer am Ebro gelegenen Städte, sich bereits für die Parchey Kaesars erklärt hatten: welcherUnterofficier kann sich da cinbildcn, daß sie nur auf einen Tag Pro¬ viant mitgenommen- Die Manier ergeben sich Kaesarn. 72z nommni "8°), (es ist aber m dortiger Gegend ein über- N.R.E. 7-.5 aus großer Mangel an Wasser) bedungen sich aberAj.^A^' aus, daß ihnen an ihren Personen nichts Zu Leide ge- Bürgern,. schahe, und sie nicht gezwungen würden, gegen Pom- pejum zu fechten ii 80) So reckt; Durst war's mehr als Hunger, der sie drückte, lies Lukanmn IV. 292— zg/. von deffm Be¬ schreibung mau nur das, was er als Dichter, und als gigantischen Dichter sagt, hinwegrechncn muß, um sie historisch wahr zu finden. Allerdings aber ist in diesen Gegenden von Hispanien, wo wir uns jetzund befinden, im südlichsten Theil des Königreichs Arragochen, und nordwestlichen von Katalonien, das Wasser, aller Rei¬ sebeschreiber Berichten zu folge, so selten, daß man zu- we-len schwören sollte nicht in Europa,, sondern in den Wüsten Arabiens zu styn- Da ich nicht lange blättern mag, (sonst sollten mir Zeugnisse genug zu Gebote stehen,) begnüge ich mich folgende Stelle aus einem der neuesten abzuschreibcn, den ich nur diesen Morgen durchblättert- So sagt der Verfasser des klt'la)« tue ll Lspagne. S, 42. deutsch. Uebcrs- „Diese Gegend besteht aus unbewohn¬ ten Dünen, wo inan nur elende Hütten antrift, worum „man seine Mahlzeiten thun must. Je weiter man vor« „warts kommt, desto schrecklicher wird die Gegend, ein „Berg scheint ans dem andern hervorzusteigen, doch sind „sie noch mit Pflanzen und Grün bedeckt, die einzige Er« „qnickung, die dem Reisenden in dieser Gegend übrig „bleibt, wo noch dazu das Wasser sehr rar ist Eud- „ltch erreicht man bcy einem kleinen Dorfe, Namens „Perello. dem abscheulichsten m>d armseligsten Ort in „ganz Katalonien, das Ende dieser Wüsten- — Luch „hier fehlr cs noch an Wasser, so daß wenn cs lange „nicht geregnet har, die Einwohner einige Meilen dar- „nach gehn müssen." n8l) dlecmsgn, pekunkur: Otis ües kelsts; rit.im p-uisiiz iuermem Oegeee gaum nibuis; c-smpiz prollism iscers iiostrg >n>re5 : dtee enim kelicibnz aimiz hstseeri clamnsia lleeer, usriem^ue rriumghi 724 DisKaßius.B Xl^Hauptst.XXXVM. N.R.E.7°5 K. ^eittuius, K!. -Mrkell. Burgerm. .Meiars Verhalten Segen sie. §. Z2Z. Beydes hielt ihnen Kaesar mit der größten Stren¬ ge. Er lies keinen einzigen von allen denen auf diese Weise gefangenen hinnchten (ohnerachtet seine Gegner zur Zeit eines Waffenstillstandes, unverhoft einige der seinigen überfallen und umgebracht hatten) "^), und Opkos serrs rui e turbs bnec slin szks porsgicr I4oc psrimu5 vickos ne recum vincero coZzs. Lukan IV. z;6. Wer nach Kaesarn K 84.ergeben sie sich ohne irgend« Bedingung: irggus ss vUlos cvnknsri, orsre acgus ob- secrsre, 6 guis locu8 missi-ieorcliso isliuguscur, nss^ v-lrimum si>ppli.ium progrelli nec«6s Iisbesut. K- stlbE sagr nachher in seiner Rede an den Aframus: er hatte ihm» nur eine Bedingung zu machen, wenn sie sich ergebe» wollten: pronincns axcscleienr, exsrcilumgus climirlö- rsnr, ii ick lir ssLium, nocirorum ls nsmim. — Es isk sehrwahrscheinlich, was PlurarchOes p. 725. k. als ei» Hörensagen angiebt. daß Afranius sein Heer an Kaesar» verkauft. Abgerechnet, daß jetzund nicht Petrejus, st»' dern gerade er es ist, der die Unterhandlung mit Kaestr» pfleget; abgerechnet, daß es gar dem übrigen Verhalte» Kaesars nicht gleich sieht, und einen abgeredeten Ver¬ trag zu verrakhcn scheint, wenn er die Ueberwundeue» nicht unter seme Regimenter steckt: so sagt Kaesar K-75 (wenn er die Unterhandlungen zwischen bcyden Armee» beschreibt, der ich so gleich gedenken werde): uuncisns .^krgnio sb ioUiruro opere recellll, sie psrruuk, rr viciebswr, rn, guieumgueseeiclisiercssu«, buucguieio er -regoo »nimo ferrek. Sein Sohn hatte vorher scho» durch Sulpikium, 6e sog er p-irem,!- stlure Unterhand¬ lung gepflogen K. 74., und Petrejus zwang ihn damals neuerdings zu schwören. 1182) Dusts bezieht sich auf die Geschichte so Raesa» K. 7z—78 und Lukgn 169—266. weirlauftig bejckM den. Ich vergebe es dem Dichter, wenn er über die T reu- losigkm, und das harte Herz des Pomoejanischen Gene¬ rals eifert: aber ich kann es Kaesarn nicht vergebe»' wenn dieser nachher oem Afranius K- 85- vorwirft: Ixloi Kaesars Verhalten gegen die Afranier. 725 eben dieru vornehmsten Ofsiciere zu Nüße' die übrigen nah-Bürgerin, nien freywillig, durch Gewinnst und Ehre angelockt, unter ihm Dienste Es trug dieses Verfahren nicht wenig zu seiner Ehre und dem glücklichen üuces 3 paco sbhorruists, negue colloguii, nsguo in- üucmeum iurs lei'uslks: er Kominas ^wperitos er per colleguium cZecepros crvcielitlime inieickecists. W war ja damals kein Waffenstillstand, und es wurden keine Friedensunterhandlungen gepflogen: Kaesar wollre die Soldaten seiner Gegner debauchircn, und da Afranius mit im Komplot war, thatPetrejus recht, diese Meute¬ rei) mit der äußersten Scharfe zu ahnden- n8z) Plurarch p. 6;z (Fabrizius citirt 6z5. und so ist wirklich diese Seile, aber nur durch einen Druck¬ fehler paginirt) e: , 5-,; Zc -n?»" und (irisst p. 725 ci. sagt er von dieser Expedition: A-k^tT-Lch^eva-v 7-^4 «v§fL4 , r/ xl-§»iov D87),Nach allen denen, in der vorleztenNote gcmelde- ten Unglücksfällen, so Varro erfahren, und da er nicht mehr als nur noch eine Legion hatte, schickte er zum Kaesar, und erbot sich, sie ihm zu übergeben. Dieser schickte Gereus Laesar, der in seinem Namen die Legion in Eyd und Pflicht nehmen mußte. Darauf kam Varro selbst nach Korduba, wo Kaesar damals Landtag hielt, über¬ lieferte die Rechnungen seiner Provinz, das vorrathige Geld und die Magazine. Raesar K- 20. -— Was Dio ein starkes Korps nennt, waren zwey Legionen alter Truppen, und dreyßig Kohorten, so er neuerdings im Lande selbst angewsrbcn, und also gegen die überwie¬ gende Macht Kaesars nichts minder denn beträchtlich, daher auch Varro gar keinen Krieg wagen, sondern sich in Kades, wo er allen Gecraidevorrath, Geld und Waffen hmgcschaft, belagern lassen wollte- n88) Kaesar hielt sich nur zwey Tage in Kordova auf, und was er dort that, war keine Hercrey. Er hielt den Landtag, auf dem er sich für die Zuneigung der Ein¬ wohner bedankte; entlies ihnen die Summe, so sie Dar¬ row bewilligen müssen (eeunss uonsgies lelisrkium, ohn- g fahr sechsmal hunderttausend Thaler,) gab denen ihre G iler wieder, denen Varro selbige, weil sie gegen die Pompejaner gesprochen, konfiscirt, und versprach mehr gutes auf die Zukunft. K- 21. li8y) kbiiü t-Lcisn pevkiciioimr: pscumss monumsn- tsgus, zu-lS ex ksno llsecolis collsrs er»ur in priusmrrr üomum (vielleicht zum Güllonio K- 18 ) roserri in rsm- xlum iubec. 728 DioKaßius. B.XHHauptst.XXXVllI. N.R.T.7°;schatzungen, die er überall sehr beträchtlich auZ- schrieb) "^°), daß er vielmehr viele Gemeinheiten und Vurgcim. Privatpersonen mit Ehren überhäufte"^'). Allen Gaditanern verlieh er das Römische Bürgerrecht, wel¬ ches ihnen das Volk nachher bestätigte, sie für ein Traumgesicht zu belohnen, welches er, da er bey ihnen Rentmeister war, gehabt Es war ihm nehmlich vorqekommen bey feiner Mutter zu schlafen; und von der Zeit an hatte er sich, wie wir oben gesagt, Hof- mmg zur Monarchie gemacht. Als er dieses gethan, übergab er das dortige Kommando dem Aaßms Lsngums "^), der die Sitten des Volks als Rent¬ meister Pompeji "^) gut kennen lernen, und er selbß gieng zu Schiffe nach Tarrako, und von da bis zu den Pyrenäen "^), auf denen er kein Siegeszeichen i iya) Er pflegte dieses überall zu thun. Siehe unten S. r88- und 207. Doch scheint cs hier mit dem, was er selbst vom nachgelassenen Geld erzählt, nicht gar D wohl überein zu kommen- 119 s) Iriburiz guibusllsm publicis priuslisgao pM' MÜ8, sagt er selbst von seiner Anwesenheit zu Kordoon- I. c. und gleich darauf als er in Tarrako ist: Lsclsm tlons pi-iu-Mm sc publice guibusclsm ciuirstibus bsbilii bonoribu». 1192) Einigen war solches schon vorher vom S>M verliehen worden. Siehe des Ezechiel SpanheiE Orbem flomsnum I.. !. c. 14. ll9;) Von diesem Traum und seiner Deutung lies oben Note Z41. — plurarch Lsek. p. 727. k. sagt, onß er ihn nicht zu Gades, sondern in Gallien, des Nachw vor seinen Uedergang über den Rubikon gehabt. H94) Mül. prouinciss 0-OslstuM praeflcu.— Vetgl Note I0Z9. i ih-i - Er muste vorher schon das Land sehr gut sin' neu, denn es hatte sich ihnPompejus iine korce gewählt- Nikero s l /^rricum Vl. 6. 1196) ipsg (Kaesar) iir nsvlbus, guss k^k. Vsiro gu.-li' Pw üriättam iujiu Vsironis kecersnt, Utrsconom Eroberung von Hispanien. 729 aufrichtete, weil er wüste, wie sehr man solches Pom-N.R.E. 705 pejo verdacht hattewohl aber lies er einen Altar ^. Wartta' von behauenen Steinen nicht fern von jenen Burgerin. Siegeszeichen aufbauen. E. iS;- H. Z25. Inzwischen sich dieses zutrug, hatten die Maßi- lienser, die vom Pompejo einen neuen Cutkurs an Schiffen erhalten, ihr Heil abermals versucht; 6le!,us pernenlr. — larrsccms 6ifce6!r, pestibusgue Llarksnam akgue iu6s blalllbam psrnenil. Ibral. 1197; Von den Siegeszeichen des Pompeji, deren Ue- berble bfel noch jetzund in den Dergchälern Andorne und Akravakra zu sehn sind, bescher Perrum de Mark« Ittiu-e. dich. I.. I. e. rr. I2. Er richtete sie auf, nach¬ dem er den Sertorins überwunden, und versicherte, ei¬ ner Nachricht des Pliniua VIl. 26. zu folge, daß er von Leu Alpen an, bis zu den westlichsten Kränzen Hispa- niens, achthundert sechs und vierzig Städte der Römi¬ schen Bochniäßigkeit unterworfen- (Die Zah- ist un¬ glaublich, es müsse denn Pompejus jedes Dorf und je¬ des Vorwerk für eine Stadt gezahlt haben.) Da man es dem Pompejus so sehr übel nahm, Trophäen über die¬ sen Krieg aufgerichtet zu haben, den Fiorur-Itt.22. halb bürgerlich nennt, den aber Pompejus ganz für auslän¬ disch papiren lies, so kann man sich leicht vorstellen, wie sehr Kaesar gegen die Denkungsart des Römischen Volks angestossen haben würde, wenn er Trophäen in einem Krieg hatte errichten wollen, der bürgerlich, in der aller eingeschränktesten Bedeutung des Worts war. 1198) Von Altären aus behauenen Steinen, welche Gott 2. B. Mos. XX. 2z., den Israeliten untersagte, besiehe Spenceruni 6s lechbuz siebrseorum rirual. b. II. c. 6.; und von der Sitte der Kricgcsgöttinn Altäre nach glücklich geendigten Kriegen aufznrichten Petrum Berchaldum 6e arg c. 16. (man findet dieses Buch im sechsten Bande des Grävschcn'I bekam US .gntiguirc. ltom. x. Z22. leg.) 1199) Er hatte ihnen den Lukius Nasidius, mit 7 z o Dio Kaßius. B. Xll. Hauptst. XXXVIII. ^R.E.725 »ud ob sie gleich auch damals geschlagen worden wa- Ki^Markcll.'"°"), verhärteten sie sich doch ''°'); rind ohnerach- Burgerm. tet sie wüsten, daß ganz Hispanien Kaesarn unter¬ worfen sey, vertheidigten sie sich noch immer tapfer gegen jeden Angriff. Sie erhielten darauf, unter dem Vorwande, sich Kaesarn in Person ergeben zu wollen, bis er selbst ankommen würde, Stillstand "°"), fden sie dazu anwendeten^ den Domitius heimlich aus der Stadt zu schaffen ''°'), und da sie während des Still- scchszchn Schiffen, unter denen einige mit Kupfer be¬ schlagen waren, zu Hülfe geschickt, unterwcgens Hatte Nastdius noch ein. Kacsarisches, auf der Rhede zu Mesi¬ na erobert. Raesar lr z. 1202) Lies die Beschreibung dieser Schlacht ausführ¬ lich bcym Raesar K- 4—8- der ihre Tapferkeit sehr lobt. Fünf Schiffe ihrer Florte wurden in Grund gebohrt, vier gefangen genommen, und eins rettete sich nebst den Schiffen des Nastdius durch die Flucht. 1221) Raesar: d.kuMisnles izmen nibilo lsguim, 3il clekentiviiem vrdls relchuz zpxzrsre coeperunk. 1222) Sie erboten sich nicht eher zur Uebergabe, als bis ein durch die Maschinen der Feinde beschädigter Thurm den Einsturz drohete, da cs denn nach geöffneter Breche, die feindlichen Soldaten abzuhalten unmöglich gefallen seyn würde. Auch hatte Trcdonius ihnen den Stillstand vermuthlich nicht bewilliget, wenn er nicht ge¬ messenen Befehl von Kaesar gehabt, der Stadt zu scho¬ nen, und sie auf keine Weife durch Sturm zu erobern. Kaesar dachte nicht so, wie ihn llmkan lll. Z62. denken läßt. I22g) Kaesar, der sonst den Maßiliensern sehr aus¬ sätzig ist, und nicht leicht eine Gelegenheit vorbey läßt, wo er ihnen Treulosigkeit und Bundbruch verwerfen kann, giebt ihnen doch, in Ansehung des DomitinS keine ge¬ brochenen Vertrage Schuld. Er sagt K. 22. ausdrücklich, die Maßilienser hatten nunmehr beschlossen gehabt, sich ehrlich und ohne Hinterlist zu ergeben; und darauf er¬ zählt er die Rttirade des Domitius als eine Sache die Eroberung von Massiven. yz r standeö von den feindlichen Soldaten zue Nacht ange-N.R-E. 7os fallen wurden, empstsngsn sie selbige, so daß sie sich AHrkell' nicht wieder zu kommen gekraueten ''°H. Bey der An-Burgen», kunst Kaesars ergaben sie sich doch. -Damals nahm er ihnen Waisen, Geld und Schiffe '*°H, nachher aber auch alles übrige, bis auf den bloßen Namen dcr Frcy- heit ' °^), den er ihnen lies, weil ihn Pompesus, plhskaa ihrer Mutterstadt gelassen hatte''°"). den Maßiliensern durchaus nicht zu Schulden kommen konnte. 1204) Hier widerspricht Dio der Kaesarischen Erzäh¬ lung völlig. Dieser erzählt K. 14. 15. 16. sehr umständ¬ lich, wie sich die Maßrlienscr den erhaltenen Stillstand zu Nutze gemacht, die Romer uuverhsft zu überfallen, und ihre nur schlecht bewachte Maschinen anzuzünden. Mich wundert, daß Lrevicr 'I'. XI!k. p. 468- diese Stelle Dious nicht citirt; er konnte sich ihrer sehr gut bedn'ncn, um ;>r beweisen, was er beweisen wollte, daß seinen Landsleuten der Bundsbruch vonKaesaru fälschlich auf¬ gebürdet worden. — Vermuthlich Hieng die Sache so zu¬ sammen: Die Soldaten des Trcbonius, erbittert über Len gegen ihr Hoffen geschlossenen Vertrag, griffen die MaWenser, trotz des getroffenen Stillstandes an, und diese rachcten sich durch Verbrennung der feindlichen Maschinen. 1205) Kaesar K. 22. telslblienlss ar«a rormemagus ex oppiclo, vr elk imperruum, proserunr: »««er exporra ususbbusgue eüueunr: ^>ee«?7rar» ox publieo krsnsüunr. 1206) Florus: llortss cliivüsis aust, belsllilia ell. bki- kei» clum cupir pscom, bolli msku in bellum inciüir; kec! guiL rnri^ muris erst, vinei esm libi iullir sbfenki. 6r-eculs eiuiws, non pro molliria nominis, er vallum cseüeis er incenclere m.icln'nss aus-., er conbrestl naui- bus: fecl I rulus, cui MÄnll^rumsrsrbellum, vielosreirs mmigue perclommk: ^k/e ab/ara xraerer, gurim poriorem omnibus bLbeksnk, /Äer-rare«. 7207) Nach Lukan V- 4g. scheint cs vielmehr, daß Pompejus der Provinz Phokis darum die Freyheit ge- 7Z2 Dio Kaßius.B. Xll. Hauptst. XXXVL V.R.§.7°; Liis8 cerns Iscsikos. vs»8 ->l>ir virae; belli8 consumiimu8 ssuum' ^6 moirem ciimirre sene8. Lukan V. 274. I2Iv) ()U08 dominum vel guo8 licuir ffoligrs Oeaium Imci8 io omne uek38, msnibu8 sscrogus nocenres I'nupeikLre pü! lörch 271. 121t) Gucron K- 69. dlan celsir rngu.-m rumulruan- libu8, -irgus sri-jm obnism semper ür. Lukanus lleiir -igAers iuirus dleffiri.8, inrrepiäu5 rulru, meruiujus rimeri dlon merueu5. V. zi6. 1212) Alls 5liu. n. 457. ergiebt sich, daßKae-- sar nicht in Placentia war, sondern noch vor Maßilien stand, als diese Meuccrey ausbrach. Eben dieses laßt sich aus Lukan V. gor. abnehnien, wenn er sagt: ()uem non ills clucem poruir rerrere kumulru8! bsi» soä ii> xiseeep8 solirus ciemiileie Lselär 7Z r- Dio Kasims. B. Xll. Hauptst. XXXVIII. N.R.E.70; cherheit wegen, und damit sie, wenn sie seine Rede Heeren, und die Strafe der Schuldigen sahen, lernen Vurgerm. möchten, nichts anders, als was anständig sey, zu wellen und zu thunund hielt hieraus folgende Rede Rede Kaesars an seine tumultuirendcn Svidaten zu Placcntia. §. -27. „Ich, Kammcraden, wünsche von euch geliebt zu werden, aber dieser Wunsch soll mich nie verketten, au euren Verbrechen Theil zu nehmen. Ich kube euch, cs ist wahr, und ich wünsche euch, so wie cs der Vatcr für seine Kinder wünscht, Gesundheit, Rcichthum und Ehre. Glaubt aber nicht den Liebenden daran zu ken¬ nen, daß er euch unanständige Handlungen erlaubt, aus denen nothwcndig Gefahr und Schande entspringe». sNein, daran kennt ihn) daß er euch das Bessere zeig?, und euch vom Schlimmern durch Ermahnungen und Strafen abhält.' Ihr werdet aber erkennen, daß ich die ll'vlkunÄMgus lazm xar summa perlonis ^auäens klxercere, I2IZ) , Lr !u, guo lo!o iislninr iam rodore calkra liro racli». ssocks ^oens5, er clilcs ssrire, Dises mvri. Lukan ll- z6r. 12 k.;) Man erinnere sich hier derjenigen Rede zurück, so wir oben §. 141 —156. unter dem Titel: Ernmnre- rungsrcdc Racsaru an sein Heer geliefert, obschon da¬ mals die Rebellion noch nicht ausgebrochen war. und sich die Gemächer nur in einer Art der Gahrung befanden.— Vergleiche auch mit der Rede, die du nun lesen wirst, die weir schlechtere, so Luka» V. 219 — z6z. seinem Kaesar in den Mund legt- K. Rede a. s rebell. Soldat, zu Placentia. 7 z 5 Wahrheit sage, wenn ihr nicht das, was auf einen Au- N.R.L705 genblick angenehm, sondern das, was auf ewig nüzstch Marken' ist, für euch zuträglich halten wollt, und ihr werdet Burgerm, alsdenn cinschcn, daß cs bester sep, seine Begierden zu beherrschen, als sie zu sättige«. Es ist schändlich, etwas für Wollust zu halten, dessen uns bald darauf gereuen muß, und schimpflich, wenn der Sieger der Feinde von fernen Lüsten besiegt wird." §. Z28. „Warum aber sage ich dies? Darum, weil ihr, die ihr alles im Ucberfluffc habt — denn ich will frsy,was ich denke, hcrausrcden und nichts verschweigen— die ihr euren Ssid voll und zur richtigen Z-it bekommt "^);d:e ihr überall und immer so viel Unterhalt, als ihr bedürft, habt; die ihr nie, weder schimpfliche Arbeiten noch un- bclohnte Gefahren übernehmt; die ihr siele und große Früchte eurer Tapferkeit einerndtet, und ftir eure Verse¬ hen nicht einmal mit Worten bestraft werdet euch dennoch hieran nicht begnügen wollt. Ich sage dieses nicht zu euch allen, (denn alle zusammen thnt ihr dieses nicht) sondern nur zu denen, die durch ihre eigene Unge- uügsamkcit auch die übrigen schänden. Der größte Theik 1215) Nach Appiano Ouil. !I. 4^7. waren doch die ihnen ehemals zu Brundisinm Kopf für Kopf verspro¬ chenen, und noch zur Zeit nicht ausgczahlten fünf Minen, an der Rebellion Schuld. Fabrizius zieht dieses auf die' Nachncht, so wir oben §. gl6. gelesen; allein cr irrt. Damals versprach Kacsar nicht fünf Minen (22 One.) sondern noch nicht einmal eine; versprach dieses Geschenk nicht seinen Soldaten, sondern allen Römischen Bür¬ gern , nicht in Brundisinm, sondern in Rom- 1216) Tuewn K- 65. lellliikm cr-iok»knr pari leneri- tsie 3r omui.i, soll llslsrrorum »o secllriollu um er j» guiliror ec xunicor scernmu^ couniuebrtt in cseceris. 7z6 DioKaßius.B. XU. Hauptst. XXXVHI. N.R.E^oxvon euch folgt gehorsam und schön meinen Befehlen, A E"kellbleibt den väterlichen Sitten getreu; deshalb ihr Vurserm. auch dieses Land, Rcichthum und Ehre gewinnt. Nur wenige sind es, die euch allen so große Beschimpfung und Schande zuzichen. Ob mir gleich vorher diese ihre Den- - kuugsart sehr gut bcwusi war, (denn ich bekümmere mich sorgfältig um alles, was euch angeht) stellte ich mich doch cs nicht zu wißen, in der Hofnung, sie wür¬ den sich bessern, wenn sie glaubten, ihre Verbrechen waren mir uubewust, nicht aber fortfahreu zu sündigen, und dadurch Strafe, auch für schot! vergebene Verbre¬ chen über sich laden. Nun aber, weil sie dadurch (für ihre ersten Vergehungen nicht gerichtet worden zu feyn) Erlaubniß zu haben glauben, alles, was sie wollen, zu thun, dadurch nur verwogener werden, und sich auch die, so nichts verbrochen, zum Aufruhr anzureizen, er¬ frechen, bin ich gezwungen, sie selbst, das Uebcl zu hei¬ len, zu straftn." §. Z29. „Nur dann kann die menschliche Gesellschaft bestehen, wenn der Uebelchäter im Zaume gehalten wird. Wenn man ein krankes Glied nicht auf die gehörige Weise heilt, steckt es alle die übrigen an, nicht im Körper allein, auch in den Heeren. Ws der Soldat, so bald man ihm Frei¬ heit läßt, aufgeblasen wird, die guten verdirbt, und sie nachlaßig macht, unter dem Vorwande, sie würden nie, wenn sie der Gerechtigkeit folgten, reich werden im Dienste; da, wo Stolz überhand nimmt , vermindert sich die Zucht, und da, wo Zuchtlosigkeit ohne Strafe bleibt, bleibt Folgsamkeit unbelohnt. Denn wie könnt wohl ihr sagen, etwas gutes gerhan zu haben, wenn jene 8.167. nichts böses verüben? Oder wie könnt ihr auf eine billi¬ ge Weise Ehre verlangen, wenn iricht jene die ihnen ge¬ bührende Straft bekommen? Oder wißt ihr dieses nicht, Kaesars Rede an seine tumult. Soldaten, yzy daß, befreyt von der Furcht vor der Straft auf der ei-N.R.k.7os nm Seite, und beraubt der Hofnung belohnt zu wer-A^arkell! den, auf der andern, keine Tugend, aber Laster zu zehntau-Burgerin, senden vollbracht werden werden ? Wenn ihr also würklich die Rechtschaffenheit liebt, müßt ihr jene nicht anders, als Feinde hassen; sintemal es nicht die Natur ist, so den Unterschied zwischen Freund und Feind macht; Hand« langen und Denkungsart sind es, die sie scheiden; sind diese gut, wird jeder Fremdling unser Buftnsfreund; sind sie böse, wird unser Blutsverwandter uns Fremd¬ ling. " ZZo. „Sprecht über euch selbst Recht! Wir alle mässe» uns üble Nachrede ihrentwegen gefallen lassen, ob wir schon nichts verbrochen, denn jeder, dem unsere Menge und unsere Starke bekannt ist, wird uns allen das, was doch nur wenige verbrochen haben, zuschreiben; und ob wir schon also keinen Antheil an ihren Ausschweifungen genommen, müssen wir doch die nehmliche Nachrede lei¬ ben! Wen sollte es nicht schmerzen, wenn er hört, daß wir, Römer dem Namen nach, Werke der Kelten ver¬ üben? Und wer wird sich der Thranen enthalten, der da hört, daß Italien nicht anders als Britannien verwüstet wird. Ist es nicht entsezlich, denen von uns besiegten Galliern nichts ungerechtes zugefügt zu haben, und nun jenscit der Alpen, als ob wir Epiroten, Karthaginenser, oder Kimbrer waren, zu rauben? Ist es nicht häßlich, euch zu rühmen und zu sagen, daß ihr die ersten Römer gewesen, die über den Rhein gegangenund den Okean beschisset "'S), und zu gleicher Zeit euer, von Fein- 1217) Vergl. oben im ganzen sechs und zwanzigsten Kapitel; und Kap. 34. §. 256. 1218) Bey der doppelten Descente in Britannien- Äergl-Hauplstück-XXM. und XXIX. li. Band. Ana 7z8 Dio Kaßius. B. XI.I. Hauptst. XXXVIII. R.R.E.70; dm freyes Vaterland, auszurauben, und so Verachtung M. MarkE des Lobes, statt der Ehre Schande, und statt der Burgerin. Belohnungen Strafe zu bekommen?" §« ZZi» „Glaubet auch nicht etwa, daß ihr darum, weil ihr Kriegsdienste thut, besser, als eure Mitbürger zu Hause, ftyd: Ihr ftyd beyde Römer, und euch gleich haben jene entweder schon gedient, oder werden noch dienen. Glau¬ bet auch nicht, daß darum, weil ihr Waffen tragt, euch böse zu handeln erlaubt sey! Die Gesetze sind mächti¬ ger, als ihr'"°), und überdcmmüßtihrsieeinstensdoch niedcrlcgen. — Verlaßt euch nicht auf eure Menge! Die von euch beleidigten sind, wenn sie sich versammeln, weit zahlreicher, als ihr; rind sie treten gewiß zusammen, wenn ihr so, wie ihr angefangen habt, fortfahrt; und verachtet sihr Zusammentreten^ nicht etwa darum, weil ihr Sieger der Wilden ftyd, denn von ihnen ist nie¬ mand, weder an Geschlecht, noch Erziehung, noch Nah¬ rung, noch Unterricht geringer, denn ihr; was also euch zuträglich und anständig ist, thut niemand derselben Ge¬ walt; nehmet von ihnen, was sie euch freywillig geben, und ihr bedürft, und erwartet Belohnungen von denen, denen Belohnungen auszuthcilen zusteht" 1219) Periplektomenessagt beymPlamus. Unguis lalrocinsmim, urbirrsmini guiclnis licere iacers no- b>5? — Jch prasumire, meine Leser wissen es, daß rrocinun, in der altern Plautinischen Latinitat, soviel als milirsrs bedeutet. blsm rex 8eleucu« me apere orguit msxumo Vc lidi Iakrone8 cogerem er conftrikerem. 1222) Aber sie schweigen, hatte ja Kaesar oben selbst gesagt, unter den Waffen. Vergl- Note iizi. i22i) Dieses zielt sicher auf die versprochenen fünf Minen Vergl. Note 1215. Kaesars Rede an seine tumult. Soldaten. 7Z9 §. ZZ2^ N.R.S./ox- „Denn außer dem, was ich gesagt, und dem vie- len andern, so ich, wenn ich weitlauftig zu seyn Lust hat- Burgerin, te, noch sagen könnte, müßt ihr euch besonders dieses zu S. i<-h Eemüthe führen, daß wir hierher gekommen sind, dem Unterdrückten Vaterlande Hülfe zu leisten, und es an seinen Beleidigern zu rachen '"'): Ware dieses nicht in Gefahr, so waren wir nicht, die Waffen in der Hand (wel¬ ches unerlaubt ist) nach Italien gegangen; und eben so wenig hatten wir die Ueberwindung der Deutschen und Britannier unvollendet gelassen, da es in unserer Macht stand, sie völlig zu unterjochen. Nun aber, wie unschick¬ lich ist es nicht, wenn wir zur Strafe der Missethatek hieher gekommen, nicht Minder als jene zu sündigen scheinen? Wie traurig, wenn wir zur Hülfe des Vater¬ landes hergekommen, es zwingen, nochmals andere Hül¬ fe gegen uns selbst zu suchen? Ob ich schon dem Pompe- jus an Recht so weit überlegen zu seyn glaube, daß ich ihn mehr als einmal aufgcfordert, die Sache mit mir rechtlich auszumachenund ohnerachtet ich, da er, von seinem eigenen Gewissen verurtheilt, jede friedliche Untersuchung verwirft, eben dadurch hoffe, das ganze Volk und die Bundesgenossen alle auf meine Seite zuziei- hen: ohnerachtet, sage ich, aller dieser Vortheile, die sich auf meiner Seite befinden, kann ich doch nun, wenn wir Dinge dieser Art verüben, mich weder selbst auf gehö¬ rige Weise entschuldigen, noch meine Widersacher auf eine gerechte Weise mit Vorwürfen behelligen. Gerech¬ tigkeit muß uns über alles gelten; ist sie auf unserer Seite, so dürfen wir auch unfern Waffen vertrauen; ohne ihr ist nichts, selbst erfochtene Siege, nicht vest. " 1222) Dergl- Note 107g. 1074. 1275., I22Z) Er zielt auf die Friedensvorschlage, so erPom- Pejo zu verschiedenen Zeiten thun lassen, und auf daß Anerbieten sich mündlich mit ihm zu unterreden. 740 Dio Kaßius. BH- Hauptst. XXXVIII. N.R.E.70; §. zzz. K^LentuIus, „Daß dieses sich so verhalt, ist den mehresten von Bmgerm. euch bewust, und darum erfüllt ihr, unähnlich jenen Aufrührern das alles, was der Dienst mit sich bringt, und darum rief ich euch zusammen, daß ich euch zu Oh¬ ren- und Augenzeugen alles dessen, was ich rede und was ich thun werde, machte. sNein, ich wiederhole es!^ ihr seyd jenen ungleich, und werdet darum gelobt. Ihr sehet aber, wie einige wenige, darum, weil sie so oft und immer ungestraft gesündigt, uns so gar anfangcn zn drohen. Nun halte ich es niemals für Recht, daß der Vorgesezte seinen Untergebenen nachgicbt, und ich ftin überzeugt^, daß niemals da etwas ersprießliches gesche¬ hen wird, wenn diejenigen, denen es obliegt, einem an¬ dern zu folgen, ihm befehlen wollen. Ueberlegt, wie schlecht die Einrichtung desjenigen Hauses seyn wird, wo Jünglinge die Alten verachten! Welche Schule, wo die Schüler nichts auf ihre Lehrer geben! Welche Gene¬ sung für Kranke, wenn sie nicht in allen den Acrzten ge¬ horchen! Welche Sicherheit der Seefahrenden,wenn der S-169 Matrose nicht folgt, wo sein Steuermann gebeut. Die Natur selbst hat diese heilsame Nothwendigkeit den Men¬ schen aufgelegt, daß einige herrschen, und die übrigen gehorchen sollten, und es ist unmöglich, daß auch das geringste Ding ohne diese Einrichtung bestehen kann. liegt demjenigen ob, dessen Loos Befehlen ward, zu über¬ legen, was das dienlichste sey, und nur dieses zu gebie¬ ten; dem Untergebenen zu gehorchen ohne Widerrede, und zu vollstrecken das Befohlene; daher wird überall der Verständige dem Unverständigen, und Wissenschaft der Unwissenheit vorgezogen." §. ZZ4. „Und wenn dieses sich so verhalt, so werde ich nie, weder durch Schicksal noch Gewalt, diesen Tumultuiren- Kaesars Reve an seine tumult. Soldaten. 741 den nachzugeben, genothigt werden. Wozu stammt meinN.R.E.70; Geschlecht vom Aeneas und vom Julus ab '"*)? Wozu^^"^' war ich Sladtrichter '"H? Wozu Bürgermeister? Wozu Bürgerin. habe ich euch, entweder aus dem Vatcrlande mit mir geführt, oder aber späterhin angeworben? Wozu bin ich schon seit so langer Zeit mit der Gewalt eines stellvertre¬ tenden Bürgermeisters versehen "'§)? Wozu alles dieses, wen» ich einem eurer dienen soll, wenn einer von euch 1224) Kaesar selbst sagt in der Leichenrede auf seine Tante: ^mirac wese lulige marernum geirus L regibus nimm, psrernum cum Düs immorrslibus coniunÄum eil: nsm »b /Vico hlsrcio (um Xlsrcii lleges, guü no¬ mine fuic makei; 3 Venere lulii, cuius gsnris stimili» est nolirs; eli eiZo in ßenere er stmLUrss reAum, gui xlurimum inrei bomines poilsnr; er cseckmonis Oen- rum, guorum ipti in porellsre lunr reges: Tacirus Vu- nsl. IV. 9. Origu lulise genkis .Aeneas (da fallt NUN aber jedem die xc»rrr-/.v des Lukretius bey.) Manilius I. 796. Venerisgue sl> origine prolss lulis, lleleenllir cselo, caelumgve repleuik. Unten S. 225. erzählt Dio, daß er der Venus: , einen Tempel gebaut; da¬ her Venus auf so viel Kaesarischen Münzen. S- Tri¬ stan V. I. p. 16 und 2Z; irem im Misclio die 49te Tafel- daher Venus Vjckrix, üsnirrix auf Münzen der Saloni¬ tni und Valeria Galeria beym Lanvuri "1'. I. p. 2^5. 1. II. p. 246.; daher bildete Kaesar sich ein, daß ihn seine Ahnmutter mit sonderbarer Leibesschonheit begäbet. S- 2Z4. daher war viLtiix das Feldgeschrey in der Pharsalischen Schlacht, und in der bey Munda. Appian. x. 475. und 49z. n. s. w. 1225) Dom Stadtrichteramte Kacsars, welches er ^0. 692. verwaltete, besiehe oben Hauptst. Xlll. H. 94. kg. und vom Konsulat EbcnS. §. 105., und im ganzen vierzehnten Hauptstück. 1226) Nämlich seit dem Anfänge des Jahrs 696. Be¬ siehe oben §. 117- 742 Dio Kaßius. B.XH Hauptst. XXXVIII. N.R.E.7«;nüch überwindet, hier in Italien, hier vor den Pforten Kl.^arkell E Rom, und einer von denen, die nur durch mich Purgerm- ' Gallien besiegt und Britannien bezwungen? Wer soll mich erschrecken, vor wem soll ich mich fürchten? Viel¬ leicht es möchte einer von euch mich erschlagen? Aber, habt ihr alle diesen Vorsatz, so will ich lieber freiwillig sterben als die Würde der Oberherrschaft zernich¬ ten , und diejenige Seelengröße aufgeben, die dem An¬ führer zusteht. Das gemeine Wesen lauft weit minder Gefahr, wenn einer unrechtmäßig fallt, als wenn Sol¬ daten sich angewöhnen, ihren Vorgefezten zu befehlen, und das Recht der Gesetze in ihren Händen zu tragen." „Jedoch dieses hat ihrer keiner gedroht— und hat¬ te er es gethan, so weis ich, ihr hattet ihn so fort umge¬ bracht ! — sie wegcrn sich nur, als ob sie Krüppel wa¬ ren, fernerhin Dienste zu thun, und legen die Waffen, von Arbeit ermüdet, aus der Hand, und wollen durch¬ aus, wenn ich nicht hierzu freywillig meine Einwilligung gebe, ihre Glieder verlassen, und zum Pompcjus überge¬ hen! Einige von ihnen sagen dieses ja laut! — Und wer wollte wohl nicht gern solche Menschen entbehren? Und wer sollte wohl seinem Gegner keine Soldaten wün¬ schen, die sich nie an dem, was man ihnen giebt, begnü¬ gen, nie dem, was man ihnen befiehlt, gehorchen; die, in der Jugend Alter, und in der Gesundheit Schwache vorschützen, um ihren Anführern befehlen, und ihren Vorgefezten gebieten zu können. Ueberdem wollte ich 1227) <)ui moäo in sdientem vultll äsxkrsgue kurebs5, bliles, bsbes nuäum xrompMmgus sä vulneir peÄus; Hlie kuZs, L belli 6nis xlscer, enlereliclo. Lukan V. 319. Kaesars Rede an seine tumult. Soldaten. 74z mich lieber zehntauftndmal mit Pompejo,wie es nur im-N.R.E.705 mer ftyn könnte, vertragen, und was nur sonst noch ir- H gcnd möglich ftyn möchte, leiden, ehe ich etwas meiner Bürgern?. Denkungsart, und der mir von ineinen Ahnen angcerb- ten Seelengröße widriges thate! Ist es euch unbewust, daß ich weder Herrschaft noch Reichthum begehre und daß mir cs obliegt, mein ganzes Vorhaben so zu Ende zu bringen, daß ich nie weder heucheln, noch lü¬ gen, noch schmeicheln darf? — Und so entlaß ich euch denn hiermit des Dienstes euch, die ich selbst nicht weis, wie ich euch nennen soll, aber nicht so, wie ihr wollt, und wie ihr es euch rühmt, sondern so, wie ich es dem gemeinen Wesen und mir selbst für zuträglich fin¬ de « Ende der Rede Kaesars an seine zu Placentia tumuttuirenden Soldaten. Als er dieses gesagt, lies er das Loos über sie zum Tode werfen "'°'). Die Verwegensten von ihnen, 1228) Mm negue prseüa m«i», negue reZnum gusL- rirur srmis. Ich I. g;o. 1229) Oilceäirs caüris Ilsäike nolkrs vlris, lAnaui, iiAns, (^uirires I2gc>) paucos guiduz kaec rabies suUoribuz arkit dlori Lseksr, seü poeris rener. keocumbire rerrse, lukclumgue capur, syrienöagus renöire coli». i2zoa) Wenn ganze Legionen etwas verbrochen hat¬ ten, so wurden, damit die Bestrafung nicht zur Nieder¬ lage, durch die gar zu große Menge der Hinzurichkenden werden möchte, allemal der zehnte Mann durch's Loos ausgehobcn, und zum Tode verurtheilt. Livius l^ 59. Loire clecimuz guirgue sci supplicium teLki. Plmarck> 6r,g) p. 548. nennt dieses,- welches bey den Lateinern 744 Dio Kaßius. B. XI.I. Hauptst. XXX vm. l.R.T.7->;(denn man hatte die Loose mit Fleiß so eingerichtet, '^MarkeL sie auf die Strafbarsten fallen mußten, wurden inrgerm. vom Leben zum Tode gebracht; die übrigen alle, als ob er ihrer nicht bedürfe, entlies er des Dienstes; doch wurden sie auf bezeugte Reue nachher neuerdings en» rollirt §. zz6. Als er noch unterwegens war that Markus Aemilius Lepidus, nachheriger Triumvir,und da¬ mals Stadtrichter, dem Volkeden Vorschlag, Kaesarn zum Diktator zu machen, und ernannte ih» Dccrmarrs dies ZI« Mi»/«', Wer mehr davon zu lesen neugierig ist, besehe das Wörter¬ buch despmskus, unter dem Worte öscimmi. i2Zi) Ich habe bereits Note 1208 3. bemerkt, daß die neunte Legion nicht kaßirt worden- Eben so we¬ nig ist das Urtheil der Decimation, so über sie ausge¬ sprochen war, vollzogen worden. Die Officier baten für ihre Soldaten um Gnade, und erhielten, daß nicht mehr denn zwölf Personen am Leben gestraft wurden. Leset Appianum dllu. II. p. 467. i2Z2) Er erfuhr seine Ernennung zur Diktatur, als er vor Maßilien ankam. lbi, sagt er K- 21. legem äs Dittsrore lsrsm ke^ue DiÄsrorsm cliÄnm s. dl. Dexiöa prserore cognokcir. i2Z2s) plurarch Lses. x. 725 e sagt, er sey vom Senate zum Diktator erwählt worden, aber dieses iß grundfalsch; nichkcher Senat, sondern das Volk hat ihn gewählt. Äppian: (liu. II. p. 457. «vro« -> Lukan V- Zg2. populogus precsnri Lcilicer inclulgen«, summum DiÄsror bonorem dlonrigic, er Isero« kecir ss conkule fsllos. dlsmrzus omne« voce« per gus« jsm rempors rsnro dlenrimur Domini«, lisec primum repperir sers«, (Lus 6bi, ne lorri ins vllum Lsessr abeüer ^ukaniš« voluic glallii« mikcers secure«. Kaesars erste Diktatur. 745 «uch so fort gegen die Gesetze des Vaterlandes zu die-V.R-E.7e; ser WürdeEr trat sie an, so bald er nur in die Zj.Mttclk' Stadt kam, ohne doch irgend etwas grausames in ihr Bürgern,, zu begehen, vielmehr gab er allen Verwiesenen, den einzigen Milo ausgenommen, Erlaubniß, zurück zu kehren bestimmte die Obrigkeiten für das zukünf¬ tige Jahr *), und bestellte Priester statt der Verstör- benen, doch befolgte er in Vollstreckung aller dieser Einrichtungen nicht überall die eingeführten Gesetze. — Allen Galliern, so viele ihrer dießeit der Alpen und jenseit des Po wohnen, verlieh er, als ihr ehemaliger Gouverneur, das Römische Bürgerrecht— Als, i2zg) Gegen die Gesetze des Vaterlandes, weil den eingefüdrtcn Sitten zufolge, nicht derPrator, sondern der Konsul den Diktator ernennen iriustc. Man braucht aber hierüber nicht sehr zu grisgrammen, wie Herr Lreviee '5. XIII. p. 497. der, weis Gott, welch eine Sünde daraus machen will, daß er sich vom Pratorzum Diktator ernennen lassen. Eigentlich war's ja der Kon¬ sul doch nicht, der den Diktator crnennece, sondern ent¬ weder der Rath , oder das Volk; nun hatte ja das Volk Kaesarn erwählt: wer sollte nun wohl in Abwesenheit der Konsuls, diese Wahl anders, als der Prator öffentlich bekannt machen? i2g4) Gerade dieses, welches Dio als einen Beweis anführt, daß Kacsar in seiner Diktatur nichts grausames gcthan, gicbt der selbst des Landes verwiesene und wieder zurückgerufene Kikero für ein's seiner größesten Buben¬ stücke aus. Höre ihn selbst, so schreibt er in seiner bunt- schackigen Harlekins Sprache, acl VII. n. O jiominem smenrem er mikerum, gui ne vmbrsm gui- üem --8 --säL villenr! Z^rgue lisec sil omnis se tscere tZi^nirsris csufs! Vbi elf surem cliAnirss nili vdi lrone- üss? /ro»e/?«»r bslieie exercirum null» xublico constlio; occupsre vrbsg ciuium, guo sscilior 6t sciilus sü pstrism, sexceurs slis /cc/er'a moliri; erc. I2ZZ) Dieses war schon zehn Jahr vorher in Vorschlag 746 Dio Kaßius. B. XU. Hauptfl. xxxvm. N.R-E.7O5 er dieses gethan, legte er den Namen Diktator ab'"^), Kl Markcll' behielt aber die Gewalt und das Ansehen desselben be- Bupgenii. ständig, so lange als er lebte, in den Händen. Nicht genug, daß er sich der Gewalt der Waffen bedienen konnte, erhielt er noch oben ein gesezmäßige Gewalt von dem damals zu Rom versammelten Rath ""), der ihm erlaubte, ohne Furcht alles, was er nur wollte, zu thrin. *) Für das gegenwärtige wurden an statt der Entwi¬ chenen keine andern gewählt; und da kein einziger Platz¬ major zugegen war, versahen die Zunftmeister des Volks alle Geschäfte derselben- §. ZZ7- So bald er diese erlangt, that er so fort ein Ding, welches eben so groß als nythwendig war. Die Gläu¬ biger, welche der damaligen unruhigen Zeiten wegen selbst vieles Geld nöthig hatten, fiengen an mit äußer¬ ster Strenge einzukaßiren; und die Schuldner, denen es, eben dieser Zeitläufte wegen, schwer fiel, entweder gewesen- Siehe oben §- 60., und vergl. Skgsnium ös iure tlalise III. 2. und Gpanherms orbsm lkomanum c. ,2. p. 87- kg. I2z6) Raessv III. 2- blis rebus er ksrüs bakims, co- rniriisgue omnibus perbciunäis, vnclecim clies tribuik, ^iÄsturague ix sbäicar, er ab vrbe probLifLirur Lrunclu- kumr^ue peruenir. Plutarc!) I- c. -ry» I2Z7) Aber höre man, wie diesen Senat die Pomve- janer beschrieben. So sagt beym Lukan der Konsul Lentulus: dkserenria reKa Qaskarbabsr, vscuasgue clomas, lenesgue iilenres Oaukaczue juliirio rritii sora: Luriawlos Viäir iils parres, plena guos vrbe kuASuir, Qrcline äe rsnko, ouirgui» non exular, bie elk. V. ZV. Schuldenreglemenk. 747 ^Grundstücks zu verkaufen, oder fGeld^ aufzunehmen, N.R.E. 70; konnten jene, so gern sie auch gewollt hatten, nicht be- 'Markcu' friedigen '^). Daher fiel der allgemeine Kredit, viele Bürgerin, fallirten, und man fürchtete sich, es möchte zu einem allgemeinen Bankrut kommen Was die Zin¬ sen betrift, so hatten sich schon vorher einige Zunft¬ meister bemüht, ihnen Gränzen zu stecken aber i2z8) Im Griechischen: v-, «--c r«. und in der Uebersetzung guost es rempelksce NKL reclclere muluo sccsptum nec mutuo kumere procliue erst. Ich weis nicht warum; Heist ja so ost beym Dio selbst verkaufen, und welches noch seltsamer ist, so hat Rcimarus imInUics Qi-ieciran's gerade diese Stelle als Deyspiel angebracht, daß venclo, nicht /o/«o heißt- Er muß sich als» nur vergessen haben. i2Z9) Dergleichen man nur kurz vorher in Nom 668-, unter dem Konsulare des Flakkus x,-lebt: da di^ Gencralpächter, so durch die Invasion Mithradats in Asien ruinirt worden waren, sich inkaluenllo erklärten, und dadurch einen allgemeinen Bankrut verursachten, weil, wie Likera pro leZs hlauil. 19. sagt: blau postum vns in ciuiiare muili rem skgue konunas smitrere, vknsn xlures kecum in esnciem calsmirsrem irsbanr. Besiehe von diesem Bankrut Parerkulum II- HZ. Der Konsul Flakkus erklärte ral>«/ar «o««r d- i. Abolition aller und jeder Schulden: weil so bald alle Schulden aufgehoben worden; jeder Kaufmann seine Bücher kaßire», und neue machen muß. Griechisch: ---»«xS-,«, mit dem äch¬ ten Worte Solonischer Jurisprudenz. 1240) Vielleicht weiß man mir es Dank, oder, womit sich ein Schriftsteller in den mehrestcn Fällen begnügen muß, nimmt man mir es nicht übel, wenn ich hier ein Paar Worte über die Geschichte des Kredits bey den al¬ ten Römern beybringc. Man kann sie als Kommentar über folgende Stelle des Tacirus ^nnql. vi. 16,, die ich abschrcibcn will, ansehn: dane veru; vrt,i koenebre wslum, et leclitionum äilcoräisrumgue creberrima oaa- k: eogue collibebarur anrigais guogue er minus eorrs- 748 DioKaßius. B. XU.Hauptst.XXXVM. N.R^E. 70; damit war noch nicht alles abgethan, weil die Schuld- Ä. Martell' . . Gnrgerm. ptis moridus. lVsm pnmo äuoaecim ksbulis lsncicum, ne guis vnciario foenors smplius exercerer, cum smer ex likicliue locuplatum sAirsrekur: clein ro^srione rri- duniris sä 8emunc!ss reäsLka, poliremo verirs vlurr, mulrisgue plebisciris obuism irum krsuäibus, guse, w- ries repiellse mirss per srke; rurlum oriebsnlur. Em paar Bemerkungen über diese Stelle werden uns einen richtigen Begrif von der Geschichte des Kredits bis auf die Zeiten Kaesars geben- i) In denen noch vorhande¬ nen Gesetzen der zwölf Tafeln findet sich nichts, weder vom Wucher noch Zins; es ist auch überhaupt sehr un¬ wahrscheinlich, daß diese Tafeln irgend etwas hierüber bestimmt haben sollten. Vorthcil der Decemvirs war es warlich nicht, den Wucher einzuschranksn, und weiches ungleich starker ist, man findet niemals, daß in den? der Schulden wegen, so häufig entstandenen Unruhen sich je das Volk auf vorhandene Gesetze berufen. 2) rMr/öett«/ ist eins pro Lenk. L»cr« bey den Rö¬ mern ist der zwölfte Theil eines jedweden Ganzen, also ist /oe»«r der zwölfte Theil der bis dahin gang und gebe gewesenen cenrelimsrum vlursrum, oder zwölf Procent- Hieraus, und auch daraus, daß in spatem Zeiten, z. E- überall im Lorpore iuris, heißen, wenn der Gläubiger sechs Procent nahm, /^' »»r rrrenrarMM beym Rapirolin in ^nconino pio und LamprrSio in Alexandro Severo sind vier Procent; Hieraus sage ich, laßt sich schliessen , daß die Le»re/r,m» durch die zwölf Tafeln, wo nicht ausdrücklich doch mindestens stillschweigend, gebilligt worden. I» den später» Zeiten der Republick sähe man sie für so bil¬ lig an, daß sie Kikero, bey seinem Prokonsulat in Kili¬ kien, sicherlich dem ehrenvollesten Zeitpunkt seines Lebens, festfezte: und von diesen zwölf Procent, wenn sie nicht alle Monath richtig abgetragen wurden, erlaubte er nach Verlauf eines Jahrs, es zum Kapital zu schlagen, und davon neuerdings Zinsen zu fordern, «ä VI. i- ?) Dieses Vneisrium foenus, welches ich hier nach Gro- novis und den gelehrtesten Mannern so über diese Mate¬ rie geschrieben, (ich will aber bey einer andern Gelegen¬ heit sagen, warum ich ceutelimse vstuas Groschen auf SchuldreglemenL. 749 rier Verzicht auf ihre Pfander thaten, und die Glau- N.R.E.Tv; p El Äurrkell Groschen, und koenur vnciHum zwölf Procent gegen Bürgerin. Gronovcn verstehe) ein pro Lern verdolmetsche, ward also nicht durch die Gesetze der zwölf Tafeln, sondern durch die Lex Ouellis und iVIenenia Z96. eingeführt. Livius VII. 16- L. blsrcio On. ^lsulio Ooll'. ;biger sdie Pfander statt der Zinsen behalten wollten, Kl.^Markett! und^I das Kapital in baarem Gelds zurück forder- Burgenn. ten Beyden half, so viel es sich wollte khun S- i/i. lassen, Kaesar. Er befahl, die Pfander nach ihrem in¬ nerlichen Werth taxiren zu lassen, und sezte Rich¬ ter bey denen man sich, wenn man unrecht ge- schazt zu seyn glaubte, beklagen konnte aci III. 21. VI. I. In anderthalb Jahren hatte sich also das Kapital verdoppelt. Der tugendhafte Bru¬ tus trieb die Sache noch höher, er hatte der Gemeinde zu Salamis Geld vorgestreckt, von dem sein Agent, und der seinen Namen znm Darlchn hatte hergebcn müssen, Skaprius, acht und vierzig Procent begehrte (guswrnze csinelimas.) Er hatte vom Appius damaligen Prskon- sul von Kilikien, (zu welchem Gouvernement Kyprus als Oependmz gehörte) Exekution gegen die Salami- nenser, seine Forderung einzutreiben erhalten. Kikero, der Nachfolger des Appius, nahm sich hier doch sehr gut; so sehr er auch Brutus Freund war, gab er doch diese Ungerechtigkeit nicht zu; die Salaminenser bezahl¬ ten nicht mehr als zwölf Procent, und Zins von den aus¬ gelaufenen Zinsen. — Der Wucherer -Horazens, (gumsr die LLpiti msrceäss extecsr.) I- 2. gieng noch wei¬ ter als Brutus, er lies sich sechzig Procent geben, und zog diese so gleich vom borzustreckenden Kapital ab. -- Man kann annehmen, daß zu den Zeiten Kaesars dreyßig Procent der gelindeste Zins war, den ein glaubwürdiger und sicherer Debitor, seinen Schuldherrn bieten durste. 1240 a) Vermuthlich ist dieses ein Jrthum der ent¬ stand, weil Dio die Operation Kaesars, die ich sogleich naher beschreiben werde, nicht verstand. — Was kann der-ärgste Jude mehr verlangen, als daß ich ihm das Pfand, auf das er mir geborgt, cedire- 1240b) Kaesar selbst nennet sie, mit einem aus der Jurisprudenz der zwölf Tafeln entlehnten Worte, Appianus ck.n. 1241) Ich muß gestehn, mir ist diese Stelle sehr dun¬ kel; nicht den Worten nach; diese sind verständlich ge- Schuldenreglement. 751 §. 3Z8. Weil man sich auch mit der Sage trug, N.R.E.7°r K.LentuIus, daß KI. Marken. Burgerin. nug, sondern ihr Geist. Jenen Kommentatoren also nicht zu folgen, die jede Stelle, so sie verstehn, weitläuf- kig erklären, aber alle diejenigen, so ihnen selbst schwer sind, unerklärt überhüpfen, will ich Meine Leser, selbst ur- theilen zu können in den Stand setzen- Die Stelle heißt im Gnechtfchm jO: 5« i-e -r-r-v exe-icr/rre, öex«r'«<; «vT'y? i'o/^ sr^ox^rf- ^--rkT-L^ev. Aaesar selbst drückt dieses so aus: Llir reku8 conksLii'8, guum stcls8 ror» Irslis ester »ngu- ktior, negue cre6lr»s pecuistas koluerernur, constiruir, vr srbicii 6-uenrur, per eos sterenr »estim»riono8 poll'ss- stonum er rerum, guanri gusegue esrum »nie Kellum kuistenr, »cgue ese cie6iroriku8 krsnstjerenrur: boc ec ucl rimorem nousrum rskulsrum rollend um minuenclum- gue, gui kere Kells er olviles ckstenstones kegur conkue- uu, er scl clebirorum rueostsm exiltimstionem, eüe »pristimum exiltimsuir. Gueron K- 42. Os pecunirs muruir, eststeäk» nousrum rskulsrum expe^srione (guae crebro mouekarur) clecreuir rsnclem, vr rlekirores cre- ciirariku8 fariskscerenr, per seltimsrionsm pvstestionum, czusnri gug8gue snre ciuile Iwllum compsrsstenrz clestuÄ» lumm» ssris ssteni, st guiä rkurse nomine numersrum sur perkcriprum knister: gus comstrione gusrr» psr« kere crecliri clsperibsr. Plurürch Laek. p. 725. e. r:ki»L^Sk-§- V»,, x?k"g>k,-lkr«?. Äppianus (lruil. II. p. 4^8- «^-0X07,«; »X kZ«xk, LXk- « c?k, xeirar «>7-, 7-«7 LE,. — Dies sind die Stellen der Alten alle, und wie sind nun diese zu verstehn? Nicht so wie ich sehe, daß unsere Neuern sie erklären, wie z. E- Lrevier 'I - Xrkl. p. 50Z-, daß Kacsar die Gläubiger mit dem Vermögen der Schuldner bezahlte. Wie in aller Welt hatte Kaesar, von dem sich das Volk nouss r»kul»8 versprach, ein Ge¬ setz geben können, welches im allgemeinen selbst der geld¬ geizigste Patrizier, nicht in Vorschlag zu bringen gewagt haben würde? Wie hatte dieses Plutarch 7-,»« nennen können? Endlich wie konnten so die Gläubiger den vierten Theil ihrer Schuldforderung verlieren? Wird mir 752 Dio Kaßius. B. Xll. Hauptst. XXXVIII. NR. E. 705 viele große Geldsummen hatten, mit denen sie nicht Kl 'Markell- wollten, sondern solche verheimlichten, gaber Durgerm. einen Befehl, eö solle niemand mehr denn fünfzehn- tausend Drachmen an sgemünztem^ Gold oder Silber besitzen "*'); ein Gesetz, welches nicht jetzund zuerst der Jude wohl ein Viertel mehr auf meinen Ring leihen, als er ihn zu verkaufen hoft? Worinn bestand also die Operation Kaesars? Darinn, daß er den Geldumlauf, der stockte, in Bewegung brachte. Durch dieses Gesetz, wurden Hauser, Garren, Landgüter, kurz alle Besitzun¬ gen in baares Geld verwandelt. Wenn ich einen Pallast, der zwanzigtausend Thaler werth war, besaß, und ich wollte dazu einen Garten für sechstausend Thaler kau¬ fen , war aber ohne baares Geld, so brauchte ich nicht dem Wucherer in die Hande zu fallen, mir Speckes anzu- schaffen. Nein, mein Billet, welches mir der Arbiter auf mein Palais gab, reprasentirte zwanzigtausend Tha¬ ler, wo ich's vorwies. Was also Kaesar etablirte, war nichts anders, als was wir heutzutage Leyhbank nemim. Und wenn Sueton von einem vierten Theile spricht, dm die Darleiher verlohren, so ist dieses von den Zinsen zn verstehn, der sie verlustig giengen, und die er also aus fünf und zwanzig Procent berechnet. 1242) Herr Lrevlcr, IMi. kom. 1'. XlU. wenn er birst Nachricht unsers Geschichtschreibers anführt, sezt hinzu! iTsutorüe llo cec lnliorien n'eli pss alle? force pour ms perluacler un fair cle eecce nsrure, für le guel cous lec Sucres gsrüenc le lilence. Der Zweifel kam doch wohl nur daher, weil Crevier die Operation Kaesars nicht ver¬ stand. Seine Billets in Kurs zu bringen, war nichts Scherer, als das Verbot, viele Speckes bey sich zu haben. Und warum zweifelte Crevier? Er hatte ja das nehmlicht Verbot in seinem lieben Naterlande vermuMch selbst wiederholen gesehen, in den Zeiten des berühmten SV stcms, da der Schottlander Law, Gcneralkontrolleuc der Finanzen war. — Wenn jetzund ein Regent auf den Einfall käme, die alten Römer nachzuahmen, die Silben münzen schlechter auszupragen, und das Gold unverän¬ dert zu lassen: so würde bald alles Gold verschwinden, und man würde mit Silber alles bezahlen und kaufen Schuldenreglement. 75 z von ihm gegeben ward, sondern welches er lange vor-N.R.E.7->? her schon gegeben erneuerte. Sey es nun, die ßj.^rkell' Schuldigen dahin zu bringen, ihren Gläubigern zuBMgerm. bezahlen, und jenen, so Kredit brauchten, Gelegenheit, Geld auszunehmen, zu verschaffen, oder aber, damit es sich zeigte, wer gar sehr reich sey z« verhin- wollen: Eben so waren ohne dieses Gesetz Kaesars alle Species verschwunden, und in den Koffern der Kapitali¬ sten verschlossen worden- Aber dieses Gesetz machte, daß auch Species roulirten, und die Valuta des Papiers auf Erforderniß baar bezahlt werden konnte. — Funfzehn- tausend Drachmen betragen tausend achthundert und sie- benzig Thaler. 124;) Wenn ein solches Gesetz schon lange vor Kat« sars Zeiten existirt, so ist es vermuthlich bey einer dec großen Operationen gegeben worden, so die Romer in al¬ tern Zeiten mit ihrem Gelbe vorgenommen. Entweder im ersten Panischen Kriege, da das Aß, welches zwölf Unzen Kupfer enthalten mußre, nur zu zwo Unzen ausgeprägt ward, oder aber im zweyten, da man eine Unze Kupfer rin Aß gelten lies: bey dieser Operation war es natürlich, daß kein Römer altes schweres Geld im Kasten behalten durfte; alles, was man vorralhig hatte, mußte man in die Münze liefern. Vielleicht geschah es auch in einer dec Operationen, von denen die nähern Nachrichten uns feh¬ len, wodurch das Verhaltniß des Kupfers gegen Silber, welches in den altern Zeiten, als die Römer zuerst nach dem mit Pyrrhus geschlossenen Frieden Silbermünzen prägten, sich wie eins zu neun hundert und sechszig ver¬ hielt, bis auf eins zu hundert und acht und zwanzig her¬ unter fiel. — Die Stelle des Tacirus VI. l6. so Fabri- zius citirt, gehört gar nicht hicher, sie handelt von spä¬ tem Zeiten; von den Operationen aber, so die Römer mit ihrer Münze vorgenommen, besiehe Plmium Xxxm. rz. , 1244) Weder eines noch das andere; es sind em Paar Burgermeisterursachen, welche beweisen, daß Dio nichts von der ganzen Operation Kaesars verstand. Wer Geld im Kasten liegen hat, ist entweder nichts schuldig, oder wenn er's ist, ist er's sich zu seinem eignen Schaden, der li. Band. Bbb 754 Dio Kaßius. B. XU. Hauptst.XXXVHI. N.N.C.7o;dem, daß niemand in seiner Abwesenheit Neuerungen Kl ^Markcll' anfangen möchte. Das Volk ward hierdurch stolz, Bürgerin, und verlangte, man möchte auch den Sklaven, so ihre Herren angeben würden smehr Geld, als das Ge¬ setz erlaubte, bey sich zu habens, eine Belohnung aus- setzen er fügte dieses aber so wenig seinem Ge- allgemeine Kredit leidet darunter nicht; höchstens ein ar¬ mer Schuster, der ein Paar Pantoffeln gemacht, und dm der Geizige, um keinen seiner Dukaten zu wechseln, Mor¬ gen wiederkommen heißt: der reiche wird ihm immer gctt ne borgen; sein Kapital ist ihm bei) ihm sicher, und bringt mittelbar oder unmittelbar Zinsen. — Auch bekam durch dieses Gesetz niemand Gelegenheit, Geld aufzunehmcn; welcher Gesetzgeber, ja ich will mehr sagen, welcher Ty¬ rann har mir jemals dem zu borgen befohlen, dem ich nicht borgen will? — Ain allerlappischsten ist endlich die lezte dieser Ursachen: damit cs sich zeigen möchte, wer Geld hatte! Wenn der Rarh zu Venedig ein solches Ge¬ setz gegeben, so könnte man eine Ursache dieser Art soup- sonniren, nicht aber von einem so aufgeklärten Staals- mannc, als Kaesar war, der dieses Gesetz in der ga»i simpeln Absicht gab, ein gewisses Gleichgewicht zwisclB seinem Papiergelde und den baar vorhandenen Species zu unterhalten. In einem republikanischen Staate, zu¬ mal wenn dieser Staat von einer so ungeheuren Ausdeh¬ nung, als der Römische ist, gehören so große Reichthümec darzu, um vermögend zu seyn, Neuerungen zu unterneh¬ men, (sie müssen ein Regiment auf ihre Kosten unterhal¬ ten können, sagte Krassus. Vcrgl. Note 855- §- 254-) daß man solche Leute ohnehin kennt, ohne ihnen die Du¬ katen, die sie im LoLeton haben, nachzuzahlen. 1245) Dieses war nehmlich in den Zeiten der Pro¬ skription geschehen, und in der Triumviraiischcn Pro¬ skription ward cs erneuert; sonst lies das Römische Ge¬ setz keinen Sklaven gegen seinen Herrn zeugen, wenn es nicht Hochvcrrath, und ich denke, wie das Erempel Mi¬ lons zeigt, Gemaltthatigkeit betraf. Das erxempel des Dominus ist bekannt, der in seiner Klage gegen Skau- rum kemen Gebrauch von der Aussage seines Sklaven machen wollte. Vcrgl. Dio kr. 100. Kaesar geht nach Brundustum. 755 sehe hinzu, daß er sich vielmehr selbst Unglück überN-R.C.-rs; den Hals wünschte, wenn er je demjenigen Sklav, der Ki.^MEb gegen seinen Heern spräche, glauben würde. Vurgerm. Neun und dreyßigstes Hauptstück. Kaesar verfolgt den Pompejus nach Makedonien. §» ZZ9» Als Kaesar dieses gethan und die Gelobungsta- feln '"I alle, so viele ihrer nur im Kapitolio vorhan¬ den waren, hinweg genommen, so gieng er im Aus¬ gange des Jahrs, bevor er noch das Bürgermeister¬ amt, zu dem er erwählt worden, angetreten hatte, nach Brundlsilini ""). Da er die gewöhnlichen Opfer für den glücklichen Ausgang dieses Unternehmens brachte'^), warf ein Hühnergeyer einem derer, so neben ihm stunden, ein Lorbeerblatt zu; und bey dem der GlückSgöttinn zu bringenden Opfer entfloh der Stier dem Streich, noch ehe er verwundet ward flüchtete sich haußen vor der Stadt, und schwamm durch einen ihm in den Weg kommenden See. Diese Vorbedeutungen machten, daß er mit desto größerer 1246) Vergl. § go6 wo ich es durch: den Göttern geweiheie Geschenke, übcrfezt, weil sic Pom- pejus damals, dem Senatuskonfulto zufolge nicht weg- genommcn, nahm jetzund Kaesar sie weg. 1247) Raesar lll. L. blis rebus, er keriis Isrinis cö- mirusgus omnibus perbciunclis Xl. clies kribuir, cbckstu- >3'1 ue se sbclicsr, er sb vrbe piotiejscirur, zarrrtenir. 1248) so erkläre ich mir die¬ ses Griechische nicht mit dem Lateinischen Ueberfetzer: Lx- peilirionem eo ism molienre. 1249) Man hielt es aber für ein unglückliches Zeichen, wenn das Opfer nicht willig zum Altar gieng! Lukan I. e>2v. 756 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. XXXIX. N.R.E.705 Zuversicht aufbrach, zumal weil ihm die Weissager, Ki.^Markell' j" H^ruse bleibend, Untergang, über das Meer sehend Bürgerin- aber Glück und Sieg verkündigt hatten. — So bald er aufgebrochen war, theilten sich die Kinder in der Stadt von freyen Stücken in zwo Partheyen, von de¬ nen sich die eine Pompejaner, die andere Kaesarb sehe nannte: sie schlugen sich auf ihre Art ohne Waf¬ fen herum, und die, so den Namen Kaefars ange¬ nommen hatten, erhielten den Sieg - §. Z4O. Indem dieses in Rom und Hispanien geschah, schlugen Markus Dkcav und Lukius Skribs- MUS Libo, welche der Flotte Pompeji Vorständen, den Publius Kornelius Dolabella, welcher im Namen KaesarS das Kommando über Dalmatien führte, und vertrieben ihn aus dieser Provinz 1250) Dies war denn wohl keine Vorbedeutung, aber es bewies, was wir ohnehin wüsten, daß die ParthE Kaesars dem Volke angenehmer, denn die Pompejanifthe sey. Die Zeit meiner Kindheit fallt in den siebenjähri¬ gen Krieg zwischen Oesterreich und Preußen- Da habt ich mit andern Buben auch Soldatens gespielt, ein Tbeil von uns waren Preußen, die andern Oesterreichcr, und immer bekamen diese lestern Schlage: weil wir überall mehr Gutes von den erstem hörten, so nahmen alle wa¬ ckere handveste Jungen ihren Namen an, und die min¬ der geachteten hießen Oesterreicher. 1251) Kresar hatte diese Geschichte im zweyten Puck seiner Kommentarien ausführlich erzählt, wie sich au» verschiedenen Stellen des dritten Buchs, sonderlich aber aus desselben K. 67. ersehn laßt; leider ist dieser Iheildec Kaesarsschen Kommentarien für uns verlohren gegangen- und wir müssen mit Mühe aus andern hier und dar ei¬ nige Data zurBerichtigung dieser Geschichte heraus stop' peln. Unter diesen ist die Hauptstelle beym Grosius r;-, der das untergegangcnc hundert und zehnte Buch Niederlage des K. Antonius. 757 Bald darauf schlossen sie den R Antonius, der sein N.R.E.70; Schicksal rachen wollte auf einem Eylande ein wo sie ihn, dem keiner der Eingebohrnen zu Bur'germ. Livs vor Augen gehabt. Nach ihm wollte Antonius kcinesweges dem Dolabella zu Hülfe kommen, sondern Dolabella, nachdem er von den zwey Pompesanischen Generals geschlagen worden, retirirte sich zum Antonius, eine Nachricht die sich aus Hloro IV. 2. zi. bestätigen laßt. Hülfe leisten wollten nachher Antonio selbst, da er eingeschlosscn war, Basilus, Sallustius und -Horrcn- sius, die aber von den Pompejanern alle drey geschlagen wurden. Des Basilus, der Antonium entsetzen wollen, erwähnt auch Lukan IV. 416 — Appianus Oiull. II. p. 451a macht hier einen großen Fehler, wenn er den Dola- bclla für einen Pompejanischen General hält, und von ihm den Antonius überwinden läßt, und eben so falsch ist Llorus am angeführten Ort, wenn er die zwey ver¬ schiedenen Generals Oktavius und Libo, in einen einzigen OkraviusLibozusammcnschmilzt; denn imVcrzeichnißder Pompejanischen Generals beym Kaesar IU 5. finden wir einen Skribonius Lido und Markus Oktavius, so der Liburnischen und Achaischen Flotte vorgesezt sind. 1252) 01 so versiehe ich diese Stelle, nicht wie Xylandcr übcrsezt, kubuenire ei volen- rem; denn wie ich so eben aus Orosio gesagt, hat Anto¬ nius nicht dem Dolabella zu Hülfe kommen, wohl aber sein Schicksal rachen wollen- 125g) Dieses erklärt Dionysius Voßius sst (lseslll. lo. wo dieser cleciiriouem milimm suorum gst Orcyram erwähnt,^ von dem Cyland, welches hart am Gebiet? der Pleräer liegt, und sonst auch mit einem andern Na¬ men Melana Heist. Grrabo S- 942. Ich wollte doch fast lieber Lurikruin verstehen: (^us msris ^üriLkici longgz feiil rnä» 8<>Ion»r ür lspiclum in moiles Xepbyros excariir läster, Illic bellsci constlus Aenre (lurernm, s)uos slii^cliiaLv kellus circumllus poino, Llsnäuur extrem» reliciens .Antonius ors 758 Dio Kaßius. B.XU. Hauptst. XXXIX. N.R.E.705 Hülfe kam, und der dem Hunger unterlag fast K^Marke» Et aller seiner Mannschaft gefangen bekamen Burgerm- EinTheil hatte sich durch die Flucht auf das feste Land gerettet, und ein anderer Theil, die sich auf Ms- S. >7-, sen '^) hakten flüchten wollen, aber aufgefangen sagt Lukan IV. 404. Ich gestehe einmal, daß diese Stelle höchst dunkel ist, die extrem-, ors läßt sich meines Erach¬ tens noch nicht füglich mit der Lage von Salona verei¬ nigen-' hernach gebe ich auch zu, daß Lukan ein elender Sünder in der Geographie ist, aber der dritte Vers scheint uns doch gar zu deutlich auf eine Krerensifche Ko¬ lonie hinzuweisen, wo natürlicher Weise einem jeden Kuriktum beyfallen muß, welches Plinius M. 26. unter die Lretess insulss aufzählt. Im Floro i. c. heißt es auch: t^uum fsucss ^clrlsticl msrls iulll ocupsre Ook- della et Antonius, lile Ill^rico, die L«rrc?/co llttors catira posulllent. Au dieser Stelle lesen einige tlorcAmeo, in welchem Fall ich es doch lieber vom bekannten K°r- kyra verstehn wollte, wo die ksuces msris/rclri.tticl in der That sind. 1254) Ron psduls telltis kascenlli» submittit eguis, non prossrlt vilam klaua Lerss ssASkem: spoliadat Aramino campuw diiles, er sttonlo missrls lam clenrikus aruo (lalkrorurn sicess lls ceHire vullerat kerbss. Lukan IV. 410. 1255) Doch nicht durch den Hunger allein, sondern durch die Verratherey eines gewissen Tirus Pulkio. III. 67. Die Vermukhung ist wahrscheinlich, daß dieser Pulkio eben der Pulfio ist, dessen Baesax b. 6aL V. 44. mit Lob erwähnt, 1256) Regne enim cle mors csrinss lklxtenäunt, puppergus ieusnk, seä llims §erenciis dlolikus insolito conkexunr rokom 6u6u. Rsmgue mkem vscuse fukksntAnt rnlligue cuxpss, <2usrnm porrsöiis seri es contiriÄs czrenls Orllinikuz Zeminis okligugs exelpit slnos. Zorlr exxotttum teils in srvnls xaremi Kuri» erobert Sikilien. 759 unter einander selbst N.R. E. ' K. Lentnlus, KI. Markell. Bürgern?- Auris nahm inzwischen Sikilien ohne Schwerdt- streich weg; (sintemal Rato, Gouverneur desselben, der, da er sich nicht stark genug befand, auch die Städ¬ te keiner vergebenen Gefahr ausfetzen wollte (sie frey- willig verlies und^ zum Heere des Pompejusgieng) "°), komiZium: keck, guoä krsbibuZ oircumclecliraeguor^ Iloo ksrir, er rsciki pr^edet mii soula curku8 <2»oä nee v e!s ierat, nee sperre verberei inäaZ Lukan IV. 41.7. 1257) No?r dieser ganzen Geschickte besiehe Lukanmn IV. 402 — 581. der 6c sehr ausführlich beschrieben- Da Lasilus den cingeschlosseuen Antonius zu ent¬ setzen kam, und sein Heer- auf den? der Insel gegen über liegenden festen Lande, von den eingeschlossenen gesehen ward, suchten sie vermittelst der in der vo¬ rigen Note beschriebenen Flöße zu entkommen- Zwcy dicker Fahrzeuge entwischten, aber ein drittes, welches "vustejus kommandirte, und auf dem sich Opirergenser. (Einwohner von tvdcrzo, ich der klares Irsvigiana) befanden, ward vermittelst heimlich im Wasser aufge- spanntcr Ketten voi? den Feinden aufgefangcn, und irr derjenigen Gegend des Ufers, wo ihre ganze Macht stand, zu landen gezwungen. Uin nicht in die Hände der Feinde zu kommen, brachten sie sich um. 1258) S- oben §. zi8- woselbst ich Note 1136 hieher verwiesen- Kato sezte sich so gut in Vertheidigungsstand als er konnte.' nau?8 Ionins vetere8 retieiebak, nouas ciuilaiiku; imperabak: in Uucani8 krurÜ8gue per IsALkoz suv8 ciuium Unmsnorum cilias exige^ bar, sagt Racsar I. 30. Kurio, der sich bey seiner Üe- berfarth nach Sikilien eine Zeitlang ans dem formiani- scheu Landgut Kikerons aufhiclt, wie ich schon oben Note i i g6. bemerkt, hatte den Asim'us Pollio zun; vor- "Ns geschickt, welcher mit einen? kleinen Detasckement worden waren, brachten sich uin §. 341 760 Dio Kaßius. B. XU. Hauptst. xxxix. N-R.E.7<-;kam aber um, als er von dort nach Afrika übersez- Kl. Matte!te Zwar verlies Luklus Raesau '"°), der Burzerm- sich damals von ohngefähr in Aspis'^') befand, so bry Messina landete. Kato lies ihn, wie ehemals die Pharisäer den Johannes fragen: Aus wessen Macht thust du das? Zur Antwort lies ihm Asinius Pollio nur so viel wissen, Pompejus sey aus Italien gejagt, und Kurio käme mit einer starken Armee hinter ihm drein. Hierauf berief Kato die obrigkeitlichen Personen von Sy¬ rakus zusammen, denen er ankündigte, daß, da er sich auf keine Weise im Stand sähe, ihre Insel gegen den Angriff Kurions zu schützen, er auch nicht Ursach anvcr- gebenen Blutvergießen seyn wollte. Vergl. Plmarch (ist. mi». p.765. b, 1259) Hier erlaube man mir eine kleine Note zurKri¬ tik des Griechischen Textes- Folgende Worte '07-e Ka-T-wi, «VT-»-?, »7-e 0, y'v, N sind als Parenthesis zu lesen, damit der Zusam¬ menhang zwischen der ersten Reihe dieses Paragraph!» und der fünften sichtbar wird: ° ° L-x,?.,«» r-r-«feTt-0'L7'o, ß- )e ö'rr vrfv damit man nicht die lezten Worte, wie Leunklau, auf den Kato zieht z und eben diese Verwechslung zu verhü¬ ten, muß das von mir in Klammern gesezte ganz aus dem Texte wegfallen, es macht nur Verwirrung. 1260) Raesar II. 2;. lluius scluenrum I.. tiseisr stlius cum äecem lonziz nsuibus scl Llupesm prsolkolsM (guss nsues Vkicsa ex prseclonum dello subcluÄas, k- /Vtlius raticiauäss buius belli csuss cursuersk) vekiuu usuium mulriru6inem, ex slco rekuAersr; Äppulssgue xroximum litku« iriiems conllrsts er in liktore reliLls pe- rlibus ^clrumerum pwkuZersr. Dieser Lukins Racftt ist eben der, den wir oben §- Z05. als einen Gesandten an Kajus gefunden: er blieb der Pompejanischen Pat- they beständig getreu, und verlohr für selbige sein Leben m Afrika- Siehe unten S- 218 und 219. 1261) Eine Stadt in der großen Syrte, von welche Trrabo S- 2270. berichtet, daß sie den besten Hafen Kuno erobert Sikilien. 76 1 halber nur hier an'S Land gestiegen war"'), dieseN.R.E.70; Stadt, und Publius Arrius Varus '^), we!- ^arkcü' cher damals dort das Oberkommando hatte, ward von Burgerin. diesem ganzcnBusen habe; die Lateiner nennen sieRlupea. Eine Ucbersttzung des Griechischen Namens, denn«---- ist ans Lateinisch fgupeus. Man verwechsele sie nicht, mit dem durch Agarhskles befestigten Hügel Aspis, auf dem Vorgcbürge Taphiris. 1262) In dem Hafen von Aspis selbst, so Vortheilhaft uns auch diesen Strabo beschreibt, ist Kurio nicht ge¬ landet, sondern zwey und zwanzig Römische Meilen da¬ von (5^ deutsche) in einer Gegend, welche Laesar II. 2z. nennt, und von welcher er sagt, daß ihr Hafen im Sommer sehr bequem zu landen gewesen; lnrer lemirukss rnsAnss OrrbsAinis »rces Lr tckuposm wnuir ltarionis lirrors norss. Lukan IV. ;84- 126z) Publius Attius Varus. /'/»ra^c/r. Lst. min. p. 786 s. nennet ihn o«,-»?--- und Appian. Liuil. II. x. 455 O!--?-»- er kommandiere in Auximum, wie bereits oben Note rozi. erwähnet, die Einwohner dieser Stadt aber, so der Parthey Kaesars ergeben waren, zwangen ihn, auf Kaesars Annäherung ihre Stadt zu verlassen- L. L-«. I. iz. Varus flüchtete sich hierauf nach Afrika, in welcher Provinz er nur kurz vor¬ her Praror gewesen- Da er gerade damals die oberste Dcfehlshaberstelle derselben vakant fand, fiel es ihm, des alten Ansehns wegen, so er dort genoß, nicht schwer, sich in ihr festzusetzen, und zwo Legionen anzuwerben. Der Senat schickte nachher den Tubers als Gouverneur nach Afrika, aber Varus war so weit entfernt, ihm diese Provinz abzutrcten, daß er ihm nicht einmal seinen kran¬ ken Sohn ans Land zu setzen erlaubte. So erzählt Caesar I- ZO. die Sache. Da Plurarch I. c. ausdrücklich sagt, daß ihm Pompcjus Afrika gegeben, so muß man dieses vermuchlich so verstehn, daß ihn Pompejus nach¬ her als Prokonsul, um ihn nicht zu reizen zum Kaesar üverzugehen, in seiner Usurpation bestätigt. 762 Dio Kaßius. B.XH.Hauptst.XXXix. N.R.E.70; ihm geschlagen und verlohr viele Soldaten und K^Markelu Städte Aber jlibü, Hiempsals Sohn '^), Bürgern,. König der Beduinen ^), der die Parthey des Pom- 1264) Eigentlich hat Kurio zweymal den Sieg über den Varus davon getragen. Zuerst in einem Scharmützel, Kavallerie gegen Kavallerie, da Kurio diejenigen plündern wollte, so sich mit ihren Effekten aus dem platten Lande nach der Stadt flüchteten, und wo hundert und fünfund zwanzig von den feindlichen Reutern ihr Leben verlohnen, K- 25., und nachher in einer großem Schlacht, die Ba¬ kus in der Zuversicht lieferte, es würden die Soldaten des Kurio, welches gerade die zwo Legionen waren, so Kaesar in Korfinium gefangen genommen, sobald sie ihn ansichtig würden, ihre Fahnen verlassen, und zu ihm übergehn. Hier verlohr Varus sechshundert Mann, und Kurio, welches unglaublich ist, nicht einen einzigen, denn Len Tod des Zabius, den er sich muthwillig holete, kann ich für keinen Verlust erwähnen, den das Heer er¬ litten. K. Z4- und z;. 1265) Städte hat Varus nicht verlohren; und gestjt auch, daß Kkupca in Kurions Gewalt gekommen, wie sich allenfalls aus K. 2z. schließen laßt, so sind dieses nicht viele Städte. 1266) Dieser Juba ist der Vater desjenigen, durch feine Gelehrsamkeit und Schriften so berühmten Juba, von dem wir unten im zweiten Bande, bey S. 514. Ge¬ legenheit haben werden zu reden. — Von seinem Vater ^iempsal, besiehe die 8)!IoA6n dchistolsrum lluimsnui»- nsrum 1. II. x. 145. leg. wo ein ihm zu Ehren aufgcrich- tetes Marmor beschrieben wird. — Pompcjus hatte die¬ sem Hiempsal, in dem Kriege, den er für die Parthey des Eylla in Afrika führte, sein Attachement für diese Par¬ they durch das ehemalige Königreich des Jarbas vergol¬ ten. Plurarch komp. p. 624. k. daher man sich das At¬ tachement des Sohns, für den Wohlthater des Vaters leichtlich erklären kann, 1267) so nicht entsprechender übersezt werden konnte. Allein ich vermuthe, cs sey zu lesen, Juba war König der Numidier, und ob schon ein Then dieses Volks Bedmnen waren, so waren sie es doch nicht Juba greift Kurio an. 761 pejus, welche er für die des Raths und des Volks N.R.E 70s hielt, vorgezogen hatte, und der den Kurio, weil er ihm während seines Zunftmeisteramts das Königreich Burgerm. nehmen und fein Land unter die römischen Bür¬ ger vertheilen wollen '"°); der, sage ich, den Kurio dieser Ursachen wegen persönlich hastete, griff ihn, so stark ihm solches nur immer möglich war, an. Er blieb nicht zu Hause sitzen, und wartete, bis Kurio ihn selbst in Numidien aufsuchen würde. Weil er sich aber mehr am Kurio rachen, als sich selbst vor seinem Angriff beschützen wollte, griff er ihn, als er Utika belagert hielt, nicht sofort mit seiner ganzen Macht an, denn er fürchtete sich, es möchte Kurio, wenn er von einem so mächtigen Entsatz Nachricht bekäme, in die hohe See gehen '^°), sondern schickte nur ein klei- alle, sondern ein großer Theil wohnete in Städten- Man lese die Beschreibung, so Strabo von diesem Lande, un¬ ter dem Namen Maßasylien liefert- S< 2256—2262. 1268) Laesar K- 25. lluic slubse^ er psternum lio, fpirium cum pompsio, er limulrss cum Lurivne inrerce, 6eksnr: guocl rribnnus plebis legem promulgsuersr, gua siego^j reznum luchse publicsuerst. 1269) führt wohl eigentlich den Begriff des Dertheilens unter die Römischen Bürger nicht mit, und ist cs einfalrig so zu übersetzen. —- Zu der in der vorigen Nore angeführten Stelle Kaesars, setze man folgende Lukana IV. 690. die ich dyrt aus Mangel an Papier nicht hinsetzcn konnte: l ege riibuniris solio äepellere suorum Lucio rentscsr, l-ib^smgue aukerre l^rrnno. 1270) Welches doch Kurio, wie sich aus dem Berichte Kaesars K- Z7- schließen laßt, auf keine Weise gethan haben würde. Er zog sich zu den Lsttris Lornelisuis zu¬ rück, und schickte nach Sikilien hinüber, mit Befehl an zwo, dort zurückgelaffenc, Legionen, ihm so schnell als mög¬ lich zu Hülfe zu kommen. Die Position her Lrstroruiy 764 Dio Kaßius. B. XU. HaupLst. XXXIX. N.R.E.70; nee Detaschemenk der seinigen zum Voraus, denen er, Kl.^MarkeL uachdeni er überall das Gerücht aussprengen lassen, Burgerin, daß er selbst nicht zugegen, sondern weit entfernt sey, folgteUnd diese Hofnung schlug ihm keineswe- geö fehl, Lollieiignorum war nach dem Berichte Kaesars so, daß sich hier Kurio sehr füglich gegen die überlegene Macht Iubä schützen konnte. Olkrs sagt er, evsnk »cl bellum elucerulum aprillims, nsrur«, er loci munilione, er mAis xvopinguimre, er sguse er ssli» copi<>; cuius m-rgns vis ism ex pvox^mir ergr lslinis so conzelis: non maten» inulriwäme svbovum, non siumenrum, cuius ernnr xle- nillimi «Zri , clebceie porevat. Die Lage des Orts ablk beschreibt erK. 24. so; Lll inZum cliveLium, eminensin insve, vrvsgne ex psvle prsevupkum srgue sspevum, üci xsullo kamen leniors lälbzio ab es parke,guss s6 Vcicsm verzir; abeli clireÄo irinevs ab Vrica paullo ampliu! xsüuum mille. 8eerfo5 sclorki mg^num eorum numerum rnieiN- ciunr. 1276) Kurio verließ sein Lager, in dem er nur fünf Kohorren Wacht zu halten, zurück gelassen, um die vierte Nachtwache, und stieß nach einem Marsche von ändert« halb Meilen auf seine siegreich zurückkehrenden Rcurer- (Jch muß also bitten, dasjenige zu verbessern, was ich Not- 1274. gesagt, baß Kurio sein Lager nicht eher, als nach der Zurnckkunft seiner Reurer verlassen). Der Feind hatte inzwischen nicht sein Lager verlassen, sonoern M nur in einer kleinen Entfernung von selbigem in Schlag vrdnnng gestellt. Sie wollten sich nur verthcidigen, uud gar nicht den Anschein haben, Angreifer zu seyn, wie deui! auch Saburas den seinigen befohlen, eine verstellte Flucht zu ergreifen. 1277) Aaesirr K. 42. dlso miliribu» guiclem, vr irogus eguinbus, v r psucis er/adore clium sä puAnsircium, virruzgae üeeisr. 127z) Kurio hatte mit leichter Mühe sich durch Flucht retten können, und Ln- Dominus, Befehlshaber Niederlage Kurions. 767 Leute blieben auf der Wahlstatt; die übrigen verfolgte N.R. E. 7->e Juba bis unter die Brustwehr ihres Lagers, uird zwang sie, sich zu ihren Schiffen zu retten In Bürgerin, dieser Unordnung machte Juba große Beute, und er¬ hielt viele Gefangene. Selbst von denen, so sich durch die Flucht gerettet hatten, kamen nachher viele um; theils wenn bey der Bemühung die Schiffe zu bestei- S-17;- gen einer gegen den andern rennte, theils durch das Sinken überladener Schiffe). Indem dieses ge- der Reuterey, versprach für seine Sicherheit hinlängliche Sorge zu tragen, aber er wollte den Verlust des ihm anvertrautcn Heers nicht überleben, und lies sich frey- willig vom Juba, wie sechshundert Jahr spater Fulkaris vom Lukelin, niederhauen. Raesar K- 42. tüurio fuläs Vr viäit csmpis »cies, ec cei-nere mnkss keimiiir clscies comprelkus fsnAuine puluis, ^or> ruiir scifficlis »nimsm procluceie rebus; -Vuk si-eriue fugsm: recillikgus in lkr»^e fuorum, Impiger acl lecum ec koriir rircuke cosdis. Lukan. IV. 794. Vergl. Julium Relsum S- 145- 1279) dies Kacsars drey und vierzigstes Kapitel, aus denl du ersehen wirst, daß cs mehr panisches Schrecken, denn der König Juba war, der die Romer so mächtig zu ihren Schiffen verfolgte. Der Quästor Rufus (vermukh- lich eben der, den meine Leser aus Nor. 10413 kennen) wollte sich in den Qkiltnz (i»ineNAM8 vertheidigen, und die Ankunft der zwo andern Legionen ans Sikilien crwar. ten, aber er ward gezwungen, dem ungestümen Anhal¬ ten der Soldaten nachzugcben- 1280) Raesar l. c. Iisgue perrerriris omnibus ffbi guisgue couiulek,ir gui in cbiüs ei3nr proffcifci prope- r->b3nr. borum lu^s nsuium onergii^rum msgiffros inci- rslisr. pauci lenuii.uli Zci officium, imperiumgue cun- veuiebsnr: lecl ksnk3 ersr cnmpleris liuoribus conkemio gui ^unstimum ex ms^no numero conlcsncierem, vr 768 Dio Kaßius. V. XU. Hauptst. XXXIX. N.R.E.7S5 schab, ergaben sich diejenigen, so ein gleiches Schicksal Kl^Markell' befürchteten, unter der Bedingung, beym Leben erhal- Burgerm. tcn zu werden, dem Varus, besserten sich aber um nichts, weil Juba, der behauptete, daß er, nicht Va- rus, sie besiegt, sie alle, bis auf einige wenige, nieder¬ hauen lies — Dies war das Ende Kurions,der Kaesarn so sehr viel geholfen, und sich so sehr viel von ihm versprach'^)! — Juba ward vom Pompejuö, Mtt/rttrrcime o»e,-e religui, ob timorem, propius säire isräsrenrur. 1281) Aaesar K. vlkimo: (^uibus rebus scciäik, el psuei millres pskresgus tsmilise, gui, sur Arskis, suk mi- fericoräis vslerenk, sut nsues sänsro postenr, recexki, in 8icilism incolumes peruenirenk; religuss copise mit- Hz sä Vsrum nactu leAsrorum numero cenruriombur, se/s ei äeäiäerunr: ^rrorM/r co/rorrcr ^,o/rr» cire -iure o^prärrm coM/corrrr, e//c praecüca»r pras- c^-«! ° ich habe diesen leztern Bogud gencnnt, weil diese Benennung meinen Lesern sonder Zwei¬ fel bekannt ist. Strabo S- 2254. nennet ihn , und die Ähnlichkeit dieser beyden Namen L--n°c und n°7->;hat zu verschiedenen Verwechselungen in der Geschichte Anlaß gegeben. Appian Quil. v. 686. erzählt, Lokchus habe den Larinas, Augusts Legaten in Hispanien bekriegt; sondern Zweifel hat ein unwissender Librarius in dieser Stelle, aus s--?»?, wie Appian nach Srrabone den Bo- gud genannt hatte, gemacht; denn in den Krie¬ gen zwischen Anton und August, war Bokchus auf Au¬ gusts Seite, so wie Bogud die Parthey seines Gegners hielt, wie wir unten S. ?84 lesen. — Beyde Longe sind nicht immer dec Kaesarsschen Parthey ergeben geblie¬ ben, denn in der Schlacht bey ? unda, unten S. 2gl> finden wir den Bokchus, unter den Verbündeten der Pompejaner. i28;- V-rgl. oben §. zz6- n. Band. C c c 77o Dio Kaßius. B. XI.I. Hauptst. XXXIX. N.R.L706 richker, und die übrigen sWürden dcsRaths^ alle dm I^'Haur. besehen gem. ß erwählt; die zu Thestalonich'^) tha- Burgerm. ten von alle dem nichts, ohnerachtet sie daselbst, m einige sagen, bis auf zweyhundert Rathsglieder, und darneben die Bürgermeister hatten, sie hatten sch auch, um ihrem Verfahren völlig den Anschein der Rechtskräftigkeit zu geben, einen Orch wo dieAu- spicia beobachtet wurden, erwählt, so daß man ft für Repräsentanten des Volks, bey dem die ganze Republik sey, zu halten Ursache hatte ). Die Ur¬ sache swarum keine neuen Obrigkeiten erwählt wür¬ den^ war, weil die Bürgermeister das Zunsrgeseh nicht hatten bekannt machen können: sie fuhren alss fort, sich, doch aber mit einiger Namensverändcrung der Obrigkeiten des vorigen Jahrs zu bedienen, indem sie solche stellvertretende Bürgermeister, StadtrichV und Rentmeister nannten. Die Sorge, vaterländi¬ sche Sitten aufrecht zu erhalten, lag ihnen sehr am Herzen, ob sie schon, nachdem sie die Waffen ergris fen und ihr Vaterland verlaßen, der gegenwärtigen 1286) Die Pompejaner; denn hier war cs wo Penn pejus sich hingerettet hatte; ohncrachret solches oben § ze>6., wo er die Flucht Pompeji beschrieb, nsv gesagt hat. Auch Lukanus im Anfang des fünM Buchs, wo er die erst m diesem Jahr gehaltene RE' Versammlung beschreibt, nennt Theffalomch nicht. Aber die Sache ist sicher. 1286s) Plurarch ?om?. p. 6z,. b. n-, E 0»' 1287) crtt'/Lram, wodu^l das impeiium milirsie, dessen man jez! am mehrcstcich' dü rre, errheilt ward. Nun aber sagt Likero sgu-ri-- s io. Lui iars lege msgülisiud neu clsrur, cui nullis ev^ ins snre t-r llsw5. Es ist aber natürlich, daß zu lonich , wo kein Römisches Volk war, auch keine 6°' rnuis gehalten werden konnten- Besiehe oben Note zzk Doppelte Obrigkeiten in Rom. 77 r Lage der Sachen nothgedrungen, nachgeben und N-Sk.ff.7os vieles, so nicht genan mit ihren Sitten übereinkam, thun mußten. Jedoch bedienten sich beyde Partheyen Bürgerin, der obrigkeitlichen Würden des Raths nur dem Na¬ men nach; in der That aber gebrauchten beyde, Pom» pejus sowohl, als Kaesar, dieser den Namen eines Bür¬ germeisters, jener die Benennung eines stellvertreten¬ den Bürgermeisters '^), um ihrem Verfahren den Anstrich irgend einer Gesetzmäßigkeit zu geben, sis thaten aber nicht das, was ihnen von ihren Raths- gliedern geboten ward, sondern das, was sie selbst wollten, Z44» In einer so beschaffenen Lage der Sachen, und bey einer getheilten Oberherrschaft, überwinterte Pompe- jus in Thessalonichund (weil er glaubte, daß und Sigonium ste sntigno iure xrovinciarum B. Hk. c. 6. 1288) Oben?. zog, fürchten die in Rom Zurückge¬ bliebenen von den Hinwcgreiscnden: „sie würden viel „ihnen unanständiges thun und leiden müssen. ° 1289) Es ist bekannt, daß durch ein förmliches Sena« tuskomultum, Pompcjus zum obersten und unumschränk¬ ten Brfchlohaberwahrcnd dieses Krieges war erklärt wor¬ den. Nach Plurarck) Lar. mm. >>. 784. e. geschah die¬ ses auf Anrarhen Karous im Jahr 70;., nach Luka» V. 46. im Anfang des Jahrs 706. Daher nannte Do¬ mnins Ahenobarbus den Pompejus Agamemnon, und daher der ihm so häufig gemachte Vorwurf, er wolle mcbt mit Kackarn schlagen, um die Oberherrschaft desto langer in Händen zu behalten- Plurarch Pomp, p. 654. s. und Oes. 727 k. 1289a Äaesar bell. ciu. III. V Il^emsro (pompojus) O^ilNaobii> /epolloniss, omniknugue oppiclls msririmi» conlkitueiat, vr mare llaek-nem risnstre piobibki kk; wel¬ ches aber kein Widerspruch gegen Dions Erzählung ist. Die Soldaten waren in den Kustensiadren auf Wutter- 772 Dio Kaßius. B. XU. Hauptst. XXXIX. N.R.E..70S Kaesar noch nicht aus Hispanien zurück gekommen sey, oder aber, wenn er auch zurück gekommen, doch nicht Burgerin, vermuthete, daß er es im Winter wagen würde, über den Jonischen Meerbusen '^°) zu setzen), vernachläs- *74' slgce er genaue Wacht auf dem Meere zu halten; Kae¬ sar aber erwartete zu Brundußum Frühlings An¬ fang Inzwischen erfuhr er dort, PompejuS sey weit entfernt, und das gegen über liegende Epirus wer¬ de sorglos bewacht; er ergriff alio begierig diese Gele¬ genheit seinen vsrcheilhafren^ Krieg zu führen, und wartete auf günstigen Wind. sSo bald dieser sich ein¬ gestellt^ sezte er mitten im Wintereinen Theil sei- quartiere verlegt, und Pompcjus für seine Person warill Thessalonicb; welches doch, wenn Thcssalonich Rom vorstcllen sollte, Anomalie war, sintemal Pompes cum impeeio milirsri, nicht in der Stadt seyn durfte. 1290) Der vor vielen andern seiner gefährlichen Wi"' tersiürme wegen bekannt ist, und den daher die Pocrw anstatt eines stürmischen Meeres zu nennen pstegen. l- bvvvr ersir cjsnz r >urs ks toice, er it ne psi-sillUrp^ pc-llivle cls krsverler ls mer cl'Iunie, sagt Charite» B- III. 88 der Uebersctzung des Herrn Faller; eiltt» Griechischen habe ich nicht zur Hand. Lies auch die Vor¬ rede zu Llauvrans zweiten Buch üe raxm, und Präpu¬ tium hie und da. 1290 s) Dies hat er keincsweges gethan; er ist so M nach niedcrgelegter Diktatur, nach Vrundisium, in Absicht den Krieg forrzuseken gegangen, und halset Konsulat nicht einmal zu Rom, sondern dort angerreie» Lukanus beschreibt diese seine Gesinnungen sehr scho» ftib. V. 40z. log. 1291) Raesar K- 6- bezeugt, daß er dftmis Isnunn>> d 1. den fünften dieses Monats von Brundisium abgi- siegelt; deshalb war aber dieses weder »° wie hsir Dio sagt, noch NM plurarch ?omp. p. e., welcher doch in ftsks. p. 72^ I' Zanz richtig sagt; aber angl Kaesar schifft nach Epirus über. 77z ner Truppen (denn es fehlste ihm an Schiffen, um N.N-E.7sS mit allen auf einmal über zu setzen) ohne voin^ADaur^ Matk. Bibulus, dem es aufgetragen war, das Bürgern«. Meer zu bewachen, bemerkt zu werden, glücklich über ""), und landete beym Äkrokerauni- hier fälschlich zuin voraus sczte: -v °^«r; eben so wenig durfte also Lukanus V. 407. sagen: clsniss verni» brumslibur vnäa» luuenir, et psuirlas I^berno liciere classes. Dmn obschon damals der Röm'sche Kalender den fünf¬ ten Januar zählcte, so war doch in der That kaum erst Oktobers Ausgang, so verwildert war dainals der, von Kaesarn nachgehends gebesserte Kalender. Es scheint, Kaesar lies durch ihn sich selbst bekriegen, und berechnete Frühlings Anfang, wie er in den Römischen Kalendern an- gezcichnet stand, und nicht so wie ihn der wahre Lauf der Sterne mit sich brachte- 1292) B-aesar K. 2. — Lrunch'tium xeruenir, eo Is- Aii>nL5 Xll eguirarum omnem venire iuklsisr, ss6 rsn- rum nsuium repperir, vr annulier XX- millia hegionaria- rum miiimm er OS, eguires rransporksre polkenr; diese zwanzigtausend Mann berechnet er K. 6 auf sieben Le¬ gionen, weil nämlich diese zwölf Legionen lange nicht komplet waren: Hrgue eso copiae ipise hoc inkrsguen- tiore? imponunkur, guoci multi 6»IIicir rot belli» cle^ kecerant, longumgue iter ex Ojspsnis msAnum numo- rum äeminuerst: er Araui» guKumnu» in ^pulis cir- cumgue Liun^itlum, ex sslubsrrimi» Oallise atgue kli- sz-suise regionibuz, omnem exsreitum vsleruciine lSN- lsuerst. Caesar K- 2. 129z) In Orikus lag Lukrerius Vespills mit achtzehn asiatischen Schiffen, denen er als Untcrbefehlshabcr La- lii, der die ganze asiatische Flotte kommandnte, vor, fiagd; dieser rührte sich nicht, weil er sich nicht stark ge¬ nug fühlere, Kaesarn die Spitze zu bieten. Bibulus hatte hundert und zehn Schffc zu Korkyra vor Anker liegen, allein die Uebei fahrt KaesarS gieng so schnell und glücklich von Starten, daß Bibulus aller angewandten -74 Dio Kaßius. B. XU. Hauptst. XXXIX. S>.R.C/7v6 scheu Vorgebürge der lezten Landspitze des Burgm»^ Mühe ohnerachttt die Kaesarische Flotte nicht einholen konnte- Dio scheint abermals das Latein Kaesars, den ercxcerpirt, nicht zu verstehn: Likulusimpebiris »suibm, ciisoeliisgue romigibos, ssris msrurs vccurrik: gaoäprim scl concinsnlem visus ost Lseisr, gusm cio eins säuenm ksms vmnino in ess reßiooes perlerremr. Ich gesteht, daß die Stelle dunkel ist; entweder muß man in ihr: non ssris msrme lesen, oder aber, welches ich eher vcrnnithe, sind zwischen oecurric und guoci peius ein Paar Worte weggcfallen- 1294) Racsar K. 6. postriclis terrsm skkigir Lsrsu- vivium, lsxs iorsr er slin 1ms periculols czuiersm nsÜÄ Üsiiooem, er porrus omnss timens, guos rsneri sb uerssrüs srkikrsbstur, srl eum Incnm qui sppellswk omnibus nsuibus scl vusm incuiumibus, mili' teL expoluir. Lukan V. 456. mouirgus ('eisnnis nsulis. lncle rspi öospere rsres, stgusseguors clsstsm (lurus legui, guse ism vemo stuclugue seeunäo I-sxls k>»Isestinss vncis conlixir srenss. Ich kenne Paläste, an der Jllmi scheu Küste, aber Phsr- salus kenne ich nicht; vermuthlich war es eine Gege^ über Paläste, die diesen Namen führete, und nur dk- rer, der Geographie ganz unkundigen Leser wegen, lM'kc ich an, sich durch den Klang nicht verführen zu lassen, dieses Pharsalus mit dem Theßalischen, wo die grop Schlacht vorfiel, zu verwechseln. <— Noch citire ich^" dieser Gelegenheit Petrum ^iktorrum leetiones vsv^ Xlll^ i. dem wir die wahre Lesart bcym Kacsar schä¬ dig sind. 1295) Wer kennt nicht die iussmea seopulos /ecroce- rsuuis? wie Horaz I. III. 20. sie nennt, und wäre mand, der sie nicht kennte, der kann sich leicht bey dl» Kommentatoren entweder über diese Stelle, oder rM Sueron -VuA. 17. Raths erholen. Allein Kaesaristwss' hier, sondern ihnen ostwärts neben der Stadt Pale^' an einem Ort, der den Namen Pharsalus führete, gelandet »K kerrz Lerseuuorum, wie er selbst sagt. Die leees Kaesak landet in Epirus. 775 Epirus, an der Mündung des Ionischen Meerbu-N.R.E, 706 sens Als er hier, noch ehe man erfuhr, daß er Serv.Isau^ ausgeschifft sey, angelandet ivar'^'), sendete er seine Bürgen«. Schiffe nach Brundusium, den Rest seiner Trup¬ pen herüber zu holen, zurück'^): diesen fügete Bi- raunivlum kann aber keine andere denn Chaonien ftyn, welches gegen Mitternacht, von den Reraunifchen Ge- bürgen begranzt wird. Von diesen Keraumschen Ge- bürgcn führet, die äußerste ins Meer hinausgehende Spitze, da wo die Homannischc Charte von der Donau Otisl äells bsnAuets zeichnet, den Name:: Akrokerau- rna. Man kann also nicht, mit Herrn Büsching I . HI. p> 272. sagen: clbl/« L/rr»rera, nucElinemoat Iss Nioms ou , deiM beyde BeNtN- nungen differiren wie Theil und Ganzes. 1296) Strabo S- 944 945. Nach Apollonia folget Bubs und.Orikum -- und alsdenn die Lcraunischer» Gebürge,wo das Adriatischc Meer sich mit dem Ionischen zu vereinigen anfanget. Es haben beyde Meere einerlei) Mündung, so daß das Ionische so gleich da anfanget, wo das Adriatifche aufhört, und sind beyde Meere nur darinn von einander unterschieden, daß der oberste Lheik dieses Meers den Namen des Ionischen führet, dec untere aber bis an den allcriiinersten Busen das -Adria- lischc genennet wird: wiewohl gegenwärtig dem gesumm¬ ten Meere nur allein der leztcre Name bcygclegt zu wer¬ den pflegt. — So weit Strabo. —> Äüschmg I. c. ctcüa — sonc les Kornes gui sepsrsnt I» nier ionigus äs la wer säriskigns. — Die lezke Land¬ spitze von Epirus, verstehe nach Jllyris und Italien zu.; den Jtaliancrn ist cs die erste, denen auch hier die Mün¬ dung des Adriatischen, nicht des Ionischen Meers, zu seyn scheint. 1297) Raesar K- 7. sä conkineurem visus esi Lsssir, gusm äs eius säuentu ssm» omninv in ess rs- Zinnss perkerierur. 1298) K. 8- lixpolitis milirikus nsues ksäem nvÄe Lruoäilium s Oelsre remiuumur: vr religuae Iscriones eguuslusgue krsurportau pvüsnr. Huie vlsicio xrsL^vli- 776 Dio Kaßius. B. XI.I. Hauptst. XXXIX. N.R.T.7^6 bulus, der ihrer gewahr ward, großen Schaden zu, Srrv/iÄ ""d bohrte einige derselben in Grund 'd), so haß Bürgerin. Kaesar auö der Thak selbst es lernen konnte, daß er in seiner Uebersahrt mehr Glück als Verstand gehabt. » §. Z45- Beym Zögern swelches die Ueberfahrt der Kae- sarischen Soldaten verursachtes nahm Kaesar Vri- kum Apollonia und andere dort herum los erst ch»/«/ Lr/e»«/ leggkus, oul celerltatem in lisnr- xotrsncliz lsbionibus süniberet. 1299) Raesar !. c. erwähnt durchaus keines in Grund Dohrens. Bibukuch, der Nachricht bekommen, daß Kaesar von Drundisium ausgelaufen, machte sich, in der Ab- sicht ihm zu begegnen auf den Weg, allein er kam poli j'oltum, und kam mit ferner Flotte statt den bemannen» Schiffen nur den leeren entgegen, von denen er dreM wegnahm, die er aus Zorn, daß ihm die vcrhofteBeim aus den Händen geschlüpft, mit Mann und Maus ver- brennen lies. IZOO) Orikum wird supponirk, daß auch jeder Leser aus Horaz kennt, der solches als eine wichtige Handels¬ stadt beschre-bt, wo der Mann der Neuvermählten sich den Wüter über aufhielt, Reichkhümer zu erwerben, und den Zaubcrgcsang der Buhlerinnen, die ihn locken well¬ ten, seiner Gattin untreu zu werden, nicht horece. Strabo S 944. nennt sie zwischen Bulis und den I- rarmischcn Gebürgen, und sagt: ihr Dafen habe Paiwr- mus geheißen. Hier stand, nach Raestr K' 8- Lu- krerlus Vespillo und Minukius Rufus mit achtzehn Aß»- tischen Schiffen. K. y sagt er, die Flotte des Bibulu» habe die ganze Küste von Salona bis Panormus, O- icl pmkum) bestzk; aber K. n erzählt er, wie cr M Orikums bemächtigt. L Torquatus kommandirete ds- selbst auf Befehl Pompeji, hatte aber keine Rsnrists Soldaten, sondern nur Nationaltruppen, die sich we>- gerteu, gegen Kaefarn zu streiten, den die Einwohner dcr Stadt mit Gewalt einzunchmen Diene machten; bar- Kaesar nimmt Apollonia weg. 777 gelegene Plahe die von der PsmpcjamscfienGar- I-AE.706 niso» verlassen worden waren, hinweg. Dieies jrjt As^.Is«ur' genannte ApoUsma, eine Kolonie der KorintherBurgerm. - ans ergab sich Torkwarus auf Diskretion, dem Kaesar doch nichts zu leide rhat. i^ol) Im Apollonia kommandirete L. Graberius, (so heißt der Mann, wie Aldus auS vielen Inschriften er? wiesen, nicht Srraberius, wie er in Kacftns Kodizibus heißt, noch Tamerius, wie Apvianusihn nennt) bersich im Kastell der Stadt verschanzen wollte, und zu dem En¬ de Geiseln von den Apolloniaren begehrte: als ihm dstse verweigert wurden, entfloh Staberius, und die Stadt ergab sich Kacsarn willig. K- 12 Igor) TLlch lstas leguunkur öttKliev/ee, er religuze stnirim«« cioirzres, rarsgue Lpiius, ei ieAsri» sei Cseßuem millls, gurie impersrer, sgetaios poliiesn- n>r. Cs sagt von diesen Stabten Plinius IS io Lc ubsii srgue Orestes Lolonise er vienlis. Deyde Städte erwähnen auch prolomaus und Srephanus von Byzanz, der den Namen der ersten Sradt nvÄac schreibt. 2lmanria finde ich bcym Srrabs nicht, wohl aber G. 944. Bullis. i zoz) Unter vier und zwanzig Städten dieses Namens, welche Stephanus von Byzanz aufzahlt, ist dieses die erste. — Aus einer Stelle Plmarchs 60 (er« numiuis viucliel» p. ;;8- 0. laßt sich schliessen, daß diese Kolonie unter der Negierung des Periander gestiftet worden, denn er sagt, wenn die Gottheit nicht die Strafe für Perian¬ ders Usurpation aufgeschobcn hatte, so wäre nie weder Avollonia, »och Anaktorium, noch Leükadien von Grie¬ chen bewohnt worden: , tlä' , s/ rtc^,a:,Zf0^ — Stephanus von Byzanz nennet den Anführer dieser Kolonie Gvlax, und sagt, daß von ihm die Stadt den Namen Gylakia erhalte». — Kolo¬ nisten der Rorimher heißen sie auch oben im drey und vierzigsten Fragment, welches in dem, demnächst zu edire-nden ersten Bande nachzissehn seyn wird. Strabo ^r»e/lro, «m nennt. — Sie lag zehn Stadien von Aeas, sechszig vom Meer, und 2422 vom Cyland Rhodris ent¬ fernt- Strabo S 274 ; von ihr ostwärts führtte der Egnarische weg nach Makedonien. Irl. p. 959. Lüsching 's lit. p. 272. no. io. erwähnt ihrer unter de« Namen Pollonio oder Pirgo. izc>4) Oer Name eines Flußes, an dem Apollonia i« einer, Entfernung von zehn Stadien erbaut war. Strabo E. 94z. nennet chn 2lous, bemerkt aber sogleich dar¬ auf, daß Hckataus, der gar etwas wunderbares vo« diesem Fluß erzählt, ihn Aeas nenne. Hckaräusiß nicht der einzige der ihn so nennt, er kommt unter diesem Namen schon bcy den allcralcesten aller Geographische Schriftsteller vor, die wir kennen. Skplax: n-°- ->' eben so nennt ihn Lykophron sl-,6snstrs V- 1015. 1019. wo ich Tzetzes nachzuiesen bitte, Stephanus As' Zanrinns in ^x,^>; und unter den Lateinern, wo MUS l-I. 25. die doppelte Benennung, eben so wie Sll«' bo erkennt: stumen /la«? 3 gnibuS^m /les,' »ppellsivw, finden wir den Namen beym Valerius Maxims Mela und im Luka» VI, z6i. kurus in vccslus psrni sest Aurgiti« zlesr lonio üuir insts wari. Livius und Vibius Sequester, über den ich die linsche Note nachzulrsen bitte, nennen ihnAous. Feuer am Fluß Aeas. 779 liegenden Felder auszubreiten, noch auch selbst diejeni- N.R.E.706 gen, in welchen eö verweilet, zu verbrennen, oder ans- zutrocknen; im Gegenkheii haben sie, hart neben dem Burgerin- Feuer, grünende Kranker und Baume, auch vermehrt¬ es sich bey einsallendem Regenwetter, lind steigt in die Höhe °^), weswegen man auch solches lTtZem-- Handfchriften Drens schreiben einhellig »e»r lind die des Xchhilm Es bleibt also zweifelhaft, ob Dio ä-« oder geschrieben, aus dem ersten war die Depravation in es«, aus dem andern in leichter, palmerius weis nicht, für welche Lesart er sich erklären soll; in den ummsäneebonibus p. 248- erklärt er stell für K-« und in der Orsecia surigUA p. 146- für welches auch Lasaubon »6 8ri:illon. p. zi6. thut. Es ist kein Glaubensartikel, und laßt sich nicht einmal mit Wahr¬ scheinlichkeit etwas darüber sagen; doch ist mir die Les¬ art 'ä--- wahrscheinlicher; oder vielleicht keine von beydcn wahr. Dio schrieb wie Plurare!) Oes p. 726. c. — Dusch in g 'l'. m. p. 270. NU. 6. nennt seinen heutigen Namen Polloma, und den alten Laous, 2icas, Aous. Mir ist die erste Benennung unbekannt. igoz) Bon diestr Gegend sagt Strabo S-944. „In „dem Lande der Apolloniatcn ist ein gewisser Ort, wel¬ schen man das Nyniphaum nennet- Es ist aber dieses „nichts anders, als em feuerspcyendcr Felsen, unter wel¬ chem Quellen von wmmen Bädern, ingleichcn von Asphalt „sind, so daß wahrscheinlicher Weise dieser Asphalt das „Brennen des Felsen verursacht." Ich will die Stelle auch Griechisch herfetzen, wenn ich mich etwa versehen haben sollte, weil würklich in physischen Materien das Ucbcrseken aus einer tobten Svrachc nichts minder denn leicht ist; so schreibt also Srrabo S- zi6- s- »80°«. UV LVT'P fkLS-t LLk^tr-lT-L ) XL/ofte-.y;, kl; s/xoc 7-»?r 7-,^ — plumrcl) j). 46Z. Hvo-.äcc;,/« n-?.y-stov e?/, x«t «vr-P 70 /e^o; ex «u«s-Z8; 77^50-; 77»-^«; §770- epZk-.k^c^ ^ko-7-«,;. pjttttus ll. Iv6. luXkA ^eljcjum son^ rew temper Äräens^xwxdÄei erÄler, äua 780 Dio Kaßius. V. XU. Hauptst. XXXIX. N.R.L706 phäum genannt. Es wird auch daselbst ein Serv.Jsaur. . . Burgerin, Ims porreiiclit, vr Tneopompuz rigaicin. e^ugetur im- briliux eZsiirguo biiumen, rempersnstum fonie illo in- ßulisbili, nlisi omni birnmine clilurius. Derselbe HI. 26. /cpollvnis ^uonclnm Qorinkbiorum colonis IV. XI. ?. » mnii leceilsns, cwus in tinibus celebre dl^mpbaoum sc- colnnr baibsri. Livius XXXXIl z6. »6 dl)'mphseumm ngi o ^pollonisri. — Es ist hicrinn nichts wunderbares, es ist nichts, denn das bekannte Phänomen, welches wir noch alle Tage in Italien, Frankreich und England schm können. Im lezten Königreiche ist die entzündbare Quelle in Lankashire, (pkilosopkuL-il 'I'iAnrsLlion; dlo. 26. p. 482.) in Frankreich die k-o»rai»e Lr»/a»re, neben Grenoble im Danphinat (blitioiie 6rereum fi-ulkrs tentski linora lülli dl)-mpk>geumgue ceneur. Dieser Hafen, welcher hart neben Lissus lag, kann als» unmöglich unser Nymphaum neben Apollonia seyn; bey- Nymphaum. 781 Orakel '^) auf folgende Weise gegeben Man N.R.E.70L K. Kaesaru. , Serv.Jsaur. de Städte stehen fast um zwei) Grad aus einander; es Burgern,, ist das ?rornouco,rum x^mpbseum von dem Plinius Ul. 22. sagt: Ikeriner nomen in vra ^^o-/rr-»ro>rrt»r d>ch»r- p/raem», bisium, oppiönm ciuium ltomsnorum ab Lpr- to»ir l.. ll, p. 12;.: Ignsm Serbe,ium pbyliei rrscliäei unr bumors nur,,,, u- s. w denn die Stelle ist zum Abschreiben gar zu lang- Seneka: guselk. nsr. V. 2. t^uirlgurcl ex le ps- lucies er ilemiiis emirrsnr, per cliem solis slimemum est. Srrabo S- ZZ „Man kann auch bemerken, daß die „Sterne viel mehr Nahrung aus dem Okean bekommen „werden, wenn er durch keinen Isthmus getheür. und „also die Kraft seiner Ausdünstungen durch Nichts gc- „schwächt wird." Lukan tx. ziz. 782 Dio Kaßius. V. XI.I. Hauptst. XXXIX. N.A.E.7--6 nimmt Weihrauch, und nachdem mau Wünsche, je SM I^ur' nachdein man solche selbst will, gesprochen, wirst mm Burgcrm. " den Weihrauch, der diese Wünsche mit sich hinweg führt, in'ö Feuer: ist nun das Gebekh erhört worden, so wird das Feuer den Weihrauch wacker verzehren, so gar, daß wenn er neben selbiges hingefallen, es zu ihm hinüber lecken und ihn anzünden wird; bleiben sie aber unerhört, so wird sich das Feuer dem Weihranch nicht allein nicht nähern, sondern, gesezt auch, daß es mitten in die Flamme gefallen seyn sollte, wird es Hin¬ weg weichen, oder ihn herausstoßen. Eins von die¬ sen bcyden thut solches Feuer beständig, bey allen Fra¬ gen , die man ihm vorlegen mag, Tod und Henrach ausgeschlossen, über welche sbeyde Sachenjj man eS auf keine Weise um Rath fragen darf -- rgpi'Zns Ilksn koinn lug lumin« pglcens ^eguorg ludciuxir ?ongs vicin:, perultse. lzoz) Etwas ähnliches erzählt Pausa». Uscon. e. 2 s p. 270. vom Schlunde des Aetna, wo er will, daß eia ähnliches Orakel gewesen seyn soll: aber hier betrügt?r sich gewiß: ^srnssos -zplces solo coguoleers visu d^on gcliru tsuigrs licet; sagt Klandian, welches Strabo S- 82s. 82r. weitimlsi llg beweist, wo er von der Fabel des Empedoklesunddcc Unmöglichkeit, sich selbst in den Krater Les Aerna siürM zu können, handelt. Und obschon der Krater des Mm« nicht immer derselbe bleibt, sondern sich fast jede Hunde» Jahr ein neuer zu bilden pflegt, so ist doch der heutig? Kracer noch eben so beschaffen, Umkommen, wer sich zu nahe wagt, kann: aber kein anderer Sterblicher w^d seinen verlohrnen Pantoffel wieder finden. Leset Br? Dones Reisen Th-1. S. 125. deutsch. Uebers i zay) Die Art und Weise wie Betrug bey diesem^ kel obwalten können, zeigt Anryn von Dale im Buch oracchis S- S87, l>Km, 3 rali, sagt er» ignL cerre mt' Orakel beym Nymphäum. 78 z So verhält es sich mit diesem Orakel — '"°). N.R.E^oü .. . r- n Serv.IsKur. nu8 mirum, tkus, imsirzmi« mecne?rmin6 rrticjuo P^rgerm- nun incencii: sc conrrs sliv insectum, velnspbrs, rel Umili oleo rumciro inll:m>m-ui, imo er ll-m>m»w »ci ssle süicere. — Außer dieser Erdkrammc im Nymphao ha¬ ben die Alken noch ein ähnlich Phänomen in Illyrien be¬ merkt, eine Quelle, so das, was man über sie Hieng, an¬ zündete. Plinius erwähnt ihrer ür/2. »ar. H. ic>z. In lügens lupm iuiueni krigicium exprrnlae »ekle? accenclun- »ur; inglcichen August, ste crvrr. ücc XXI. 7. Vbi lsces ex- ringuunrur rncisnis? er»ccenciunrur e.xiinttss — er il- lum guiciem svnrem nun inveni, gni in bpiru vicblle ks clicerenr, ssci gui in (-»Ili» iimilem nostenr. nonlung^ u slrririnnvjmli? ciuiwre. D>es ist nämlich die loinsins lnui.uno neben Grenoble, deren ich oben erwähnet, wo man die angeücckte Fackel im Wasser der Quelle aus- löschen, und sie an den über der Quelle schwimmenden Cchwefeldünsien wieder anzünden konnte. Lukrerms lehrt unö die Physick dieses Phänomens: Qigiciu? ell eri»m fons, sugrg guem Urs s»sgs 8cugs i»cir kl-imm?.?. cvncegco grnrinu? igni, 1'»eci»gus cnulimili rsrione accenh, gor eirclgz Qonlucsr, gu»scungue iuu-m? impellirur suris. Rimirum cjuig lunr in »gurr gerrnulr» vggori? 8smii>», cis reri.-njue necslle slk sunlliru? r^s-r Igni? corpoir, per rurum conkuigere ionrem. Ur limul expiisia toeis, sxiregue in »ur.is: Run mm viu» mmen, crrlillus gussr er tieri svnr. VI. Und unter den neuern der Pater Regnaulr Unrrer. pb^s. 'I. rl. 12. I.S8 egux rencvnrreur klrsd ci»n8 Isur ebemiii llse enclroir; pleins eie kuulgbre nu cie kirumez eile!>»l>ou- cisnr en essnir cis kuulj lies er cle birume. täes esiriirr leger? er volsriis ?' eievsnr er euiriAsnr iür la suissee cis I« lonmiue. Vouz en sgprucbsr un ki»mbesu; le suul- plue ou le birume i'rlllume, ls llsmme se reggnci sur I» lurtace cie l° e:ru, er I» sonmins p«i»ir en seu.di ces e»u:< kr»nspc>irses ne prennenr po nr lsu, c'slt que !» psiris loulpbursuke ?' exbsls er se cliilige Unn? I'»ai »rinn ciu. rrsnrxort. Aber gegenwärtig ist der Anblick der lonisms 784 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. XXXIX. Ge?.Jsau'!'. Inzwischen Antonius zögerte "'°'), dem es Burgen». tnulinre, fthr von dem unterschieden, der er ;u denZei, ten Augustins war. Der Fluß hat seit zweyhundert Iahm und drüber sein altes Bette verlassen, und fliest jetzmid unken am Fuße des brennenden Berges vorbcy, so daß jetzund die Phänomene unfern Grenoble und der Plena Mala fast völlig einerlei) sind. Herr Düsching Th. V. S. Z. sagt richtig, daß man es lieber rsn-sin brubnl als tonrgins gräenrs nennen sollte. Von dieser Illy¬ rischen Quelle, deren Plinius gedenkt, sagte der alte Lar- tgü. lour'tll.) (Jus äirsi je äs roi, o tIue äirsijs cis roi, v louics äe lloäons, Qonr l'uns srä les ärspesux; I' gurre, c> msrveille! ererrrr. lle a/ü/me er /e ,-a//«r»e erer»r Avis gedenkt einer ähnlichen Quelle in ThcssM' XV.) ^ämoris eVbgmsnis sguis sccsnäers lignum ^lsrrsrur, -«Hör /»»» ^ecc^e r» orA>es welcher leztcre Zusatz, vom Einfluß des Monden doch sicherlich fälsch ist. iziO) Noch eine Bemerkung erlaube man mir, u"d dieses die leztc. Ohnerachtec es sich, wie ich bemerkt, sehr natürlich erklären läßt, daß Anfallendes Regenwct- ter die Flamme des Nymvhäi Heller brennend gemacht, und daß neben ihnen Krämer und Bäume gegrämt, sohl es doch immer etwas besonders, welches bey den ähnliche" von mir angeführtenPhänomeneu nichtgefundenwird Von der ionrsins brulsnre schreibt Herr Luschig l. c, (V slr un rerrsin sgns sau, blue für uns luu-iieuc s lrois lisues 8. L. cis 6rsnokls p,cs ciu villsge cis A. Lsrrbslemi, er clonr ls surfscs s environ buil pieäs cis lang kur gusrrs äs large, ch »e »r /cer-k-r, a«' fle r>e--«ir«»-e, msis il comir, g I« bsureur ä äemi pisäs, äes Kammes rouges er bleues, örersr pour peu gu'elle svil forre, ou äs longue äuree, er gui rsnsiflsm insenliblemenr. rzios) t^seläris srconirsm miscenäs sä xroeli» meuter» Kaesars Ueberfahrt in Italien. 785 oblag, die in Brundusium zurückgebliebenen Solda- V.R.E-706 ten über zu führen, und Kaestrr auch nicht einmal ir-A'^'^^' gend einige Nachricht von ihnen erhielt, weil Winter Burgerin- und Bibuluö solches verhinderten fieng er an zu vermuthen, sie möchten (wie solches in bürgerlichen S.r/t- Kriegen nur gar zu gewöhnlich ist) den Ausgang ab¬ warten wollen, und entschloß sich ZN dem Ende selbst und allein nach Italien über zu gehen. Er sezte sich, unter dem Vorgeben, daß er ein vom Kaesar abge¬ schickter Kourier sey in einen kleinen Nachen, k'sriemorss scelerum psrres iusssrereliftse. Duckor ersr cunöii» suäsx ^Vnrouiuz semis, Ism runc eiuili meclirsrus l.eucsäs dello. Ulum ssexe minrr Lseksr xrecikusgue moesntem Luncst. Lukan V. 476. lzn) Raesar K 25. >lulr! >sm moosez rrsnstersnk er k)-omz ism prsocipirsuersr: negus Liunclilio nsues leKionexguo scl ("sessism veiueksnr: ac c/r/i»-er x^«ere^mr//lreoccasto»erLae)ä»-r cjuncl ceirs kse- pe klsuersnr veulii guikus necesssrio commirkenüunr exiltimsksr, gusnrogne eius smpliu^ procossersc rempo- ris, rsnro ersnt slacrioie« 36 culkoclisz gui clsllldus prLSölSnr, msioremgue kiUucism prokikeusti ksksksnr, er crekris Pompeji lirreris cgsliA»ksnrur, quonism xrimo ^eoienrom Lsessrem non prvkikulssonk, vl religuos eius exercirus impeclirerik, cluriusgus guoriUie rempus scl trsnsporrsncium lenioribus verms ex^eÄsbsnr. — Non einem verunglückten Versuche Ralens überzusetzen, be¬ siehe K 14- I g Il ->) l^lurarch Osek. I. c. 8» S-Ai-I-, 7-»; , X«, kSVI-SV, «; X Cr hat sich also I) für keinen Kourier Kaesars ausgegeben, der auf einem so kleinen Sch'ffe, welches nur zwölf Ruder hatte, chnsireitig den ersten und vornehmsten Platz eingenommen haben würde; 2) hat er auch also kraft seiner KourierSqualitat keines- weges den Schiffer vom Lande zu stossen gezwungen; er war ohnehin dazu bereit, und .Kaesar fuhr mit, wie je¬ li. Band. D d d 786 Dio Kaßius. B. XU. Hauptff. XXM. BttH'cnn.'" aber, fern von der Küste, der Wind noch heftiger z« wüten, und das Meer so hohl zu gehen anfieng, daß der Steuermann, obschon genöthigk, sich nicht weitet zu schiffen getrauete, offenbarere er sich ihm, und sagte, als ob davon der Sturm sich hätte legen sollen Habe guten Murh, du führst Aaesarn! - Der Mann hatte, — ich weis nicht , ob aus irgeB einem Orakel, oder sonst woher — eine solche Zuver- Ser andere Bauer auch hatte mit überfahren könne» z) Fern von der Küste war es nicht, wo der Wind noch heftiger zu wüten anfieng. sondern bey der Ausfahrt aus dem Anius oder Aeas ins Meer. Man weiß, daß es allemal gefährlich ist, aus der Mündung eines Flusses selbst benm schönsten Wetter herauszuschiffcn. In W ka sagen die Mauren von den Mündungen des Vst AVer Vie Logas nicht fürchtet, fürchtet den Teuft' nicht; und in gewisser Rücksicht laßt sich dieses von M Mündungen aller Flüsse sagen- — Vergl. Wood übet das Originalgenie Homers- S-139—145. Igl2) N«-.«?« , welches pchnarö) Oes p. 726- ch so ausdrückt: iS-, r-cxW-e, 7--^--,^' rarch erwähnt der nämlichen Geschichte noch an Orten, in den ^k>oxIudsKM3iibus p. 206. ä-: wo er die Antwort Kaesars so ausdrückt; n-r-v- °" und 6e foirun» liomsn. x. zi^- c-, w» er die Antwort aus den Lebensbeschreibungen adoptlch sie aber paraphrasirt; sie Herst hier so: I-9-/ Akirii 7-0 L-<5-kV«!/ «7-1 i-iir Es erzählen eben diese schichte Sueron K- 58. Appian Ouil. ll. 46z und 5^' Julius Relsus p. 147- und sehr weitläuftig Lukan s §80. ffg. Kaesar selbst aber mit keinem Wort, "'-7 würklich gereicht sie ihm zu keiner Ehre; es war mechtskorrrage, nicht Heldenmuts), N.R.E.7°S und zwang den Steuermann desselben, der Wind gieng, vom Lande zu stoßen. so heftig auch Indem nm Schlacht Mischen Pompejus undKaesar. 787 sicht und Hofnung, daß er auch bey den alleraugen-N.R-k.7oH scheinlichsten Gefahren unumschränktes Vertrauen, aus AervA«"' ihnen gerettet zu werden, behielt— Inzwischen Burgemu ward aus der Uebersahrk doch nichts, sondern, nach¬ dem er sich eine lange Weile vergebens abgematkek hatte, kehrte er zurück Vierzigstes HaupLstück. Schlacht zwischen Pompejus und Kaesar neben Dyrrhachium- §. 347. Nachher lagerte er sich dem Pompejus gerade gr-- gen über am Fluß Apsus Pompejus, so bald er izlz) plutarch cte Äoms»o--«M p. Zl§. l). L0S Ak,<-"<>".-7-LMS Zixqx «Zv^oT-a-i-oi; -xa XL, NroX.k^L,» Hexg. , /x« x«i , x«, liaxr«? izi4) Eben so auch Plutarch. Aber Lukan der überall gigantisch ist, und das wunderbare sucht, bleibt sich auch hier getreu, und laßt seinen Helden durch eine große Welle ans Land geworfen werden; ttsc kstum äecimus, enland, zeichnet zwischen ihn, undM AouS mitten inne, den Genusus, welchen doch b larius anders placirt, nämlich nordwärts zwischen B Apsus, so daß der Apsus zwischen dem Avus und Wu¬ chs mitten inne zu stehn kommt, welche Situation euch die einzige wahre ist. — Beyin Lelsus p. i;z Heists ser Fluß Tampsts. izrS) Nach Baesarn selbst, K- lZ. war es nichts wohl Hofnung ihn leicht zu überwinden, als viclmä'l Furcht, beym ftrnern glücklichen Fortgang der Kacst schen Waffen, Dyrrhachium zu verlieren, welche dcu Pompejus zu diesem Manöver bewog: ^rgue pompea>r> cvAniris Ü8 guse ersnc Oricj srgue ^pollvuise l))-rlliscluo timens äiurnis eo noökurnisgue jci t>!>ko! conrenäir. Eine Schwierigkeit will ich bey dieser W' geuheit bemerken. Nach K- 9. zu schließen, war pejus schon vorher in Dyrrhachium; denn daselbst M es vom Okcavius: clesper3rs oppuAnsrione O)rrdscluum sese sä kompsium recepir und K- kompeius ersr eo tempore in Lsuäsurs irergue ex ? ceäonis in d^lrern» ^pvllonism l))-rrkiscdiumgue l^^ bar; ist hier kein Widerspruch? Schlacht neben Dyrrhachium. 789 gegen hoffend, daß er im Stande seyn würde, den N.R.E,7°6 Feinden auch so die Stirne zu bieten; als er aber in Ser^Isau"' Erfahrung brachte, daß er ihnen an Volksmenge weit Burgerin- unterlegen sey, blieb er ruhig: damit man ihm aber fdiestsj nicht zur Furcht, und fjenesj als ob er den er¬ sten Angriff gethan, auslegen möchte, fieng er aufs neue mit ihm Friedensunterhandlungen an, und ge¬ wann dadurch Zeit Pompejus, der dieses wohl einsah, wünschte je eher je lieber zu schlagen, und ver¬ suchte deshalb über den Fluß zu setzen: allein dieses unterblieb. Die Brücke zerbrach unter der Last, und Pompejus, der diejenigen, so solche bereits paßirt hat¬ ten, verlohr, hatte den Schmerz, sein erstes Unterneh- IZI7) diaelsr pi'seoccuparo innere sä O^crbscbium jjnem propeisncli kscir: csttrÄgne uci tlumsn e^plum po- nir in tiiiibus ^polioniskium: vr viAiIns csliellisgus be¬ ne mecikse ciuiksces rukae ellcnk prssticlis: ibi^us reli- ^uscnm ex Irsiis legionum säusncum expecisre ec kub xellibus bvomsce cvnliiruik; buc iäem pompejus fscic el ki-ms üumen -Xpkum polniš cslkris, eo copiss omnesi suxlbsgue öoncluxic. — Da Kacsar neben Palaste ge¬ landet war, Note 1294- so ist »E von der nördlichen Seite des Flußes zu verstehn. iZi8) Es muste Varimus über den Apsus hinüber rufen: licecerueciuibus S(l eines leZscos cle psce mirrece? gnoci erism fuAirinis sb sslru p^censeo, prsecloniliusgue licuisiek; prselerrim vr iä sAerenr, oe eines cum ciuikus srmis secsrcsrein. Man antwortete darauf Ja, und bestimmte den kommenden Tag zu einer freundschaftlichen Unterredung, die aber, wie Kaesar erzählt durch Treu¬ losigkeit der Pompejaner zerrissen ward. Indessen Labie- nus und Vatinius von beyden Seiten sich mit einander unterredeten, und bcyde Heere zuzuhören, um sie hcr- umstandcn, drückten die Pompejaner plötzlich alle ihre Pfeile auf die Kaesarisehen ab. Labienus lachte nui^und sagte: clesinire ergo cle compvlirioiie Ivgui; Nam nobis, »ib Oeksris cspire relsco, pzx null» ssse porelk. Rge- ftr K 19. 79v Dio Kaßius. B. XU. Hauptst. XU Ä R.E.7S6 men, welches er in diesem Kriege versuchte, fehlschla- ?'erv.2saur'. gen zu sehen. Inzwischen hatte Antonius Zeit, sich PutMW mit Kaesarn zu vereinigen; Pompejus fieng an sich zu fürchten, und gieng nach Dyrrhachium zurück §. Z48. So lange Bibulus am Leben war, hatte dich das Meer so sorgfältig bewacht, daß Antonius gar nicht von Brundusium auszulaufen gewagt hatte; als aber dieser erschöpft, seinen Mühseligkeiten unter¬ lag und nunmehr Libo das Groß-Admiralat^") übernommen, verachtete Anronius solchen, und brach in der Absicht auf, im Angesichte LibonS gswaf- riet von Brundusium auszuschiffen Als er das 1319) Von der Tentative über den Apsus'zuM- und dem dabey gehabten Verluste erwähnt Kaesar nichts, wohl aber K- zo. seiner Vereinigung mik ton. —. Pompejus gieng eigentlich nicht nach DyrrlM chium zurück, er lagerte sich auf eine vortheilhafte Na¬ se neben Lsparagium, einer den Dyrrhachincnsern E hörigen Stadt, von welcher wir sonst wenig wissen, als daß sie am Gcnusus lag. rz2v) kibuluz muitor stie; terrs probiditus et grgwe- re morda ex krigore sc lskoribuz impiicirus, guum»e- gue cursri poster, negue suscepkum osticium steleieie veiler, vim morbi sustinere non pvluit, Aaesio K- i S. rz2i) Dieses ist grundfalsch! Ho morkus, sagt sar I- c. aci neminem vnurn - summa imperii reöiic, sepsrarim suam guizgue clsst'em sci srbilrium suuw winistrsbÄt. Libs und Gkravius haben auch also nut mit den ihnen, nach K- 4- anvertrauten Liburnischcn pnd Griechischen Flotte agiren können. Aus K> laßt sich schließen, daß diese Flotte aus fünfzig Scegein bestanden- . iZ22) Ich zweifle hier abermals, ob D>o den latciM schcn Text Kaesqrs, dm er excerpirte, verstand, Antonius sezt über. 791 Land zurück zu gewinnen genöthigek ward, vertheidkgte N.R C.706 er sich tapfer, als ihn Libo hier angriff, und gab nicht Gerv.Isau^ zu, daß er an irgend einer Gegend der dortigen Küste Burgerin. Härte landen können. Libo, der sich ohne Hafen und S> 176» Wasser'"') nicht halten konnte "), schiffete weiter, und suchte sich einen Ort, wo er beydeö zu finden hoffte. Darauf lief nun Antonius zum zweytenmal aus, und obgleich Libo, als er ihn in offner «Lee sah, ihn anzu- greifen beschloß, konnte er ihm doch keinen Schaden zufügen, weil ein heftiger Sturmwind seinen Angriff hat gar nichts davon, daß Antonius den Libo verachtet, und iin Angesicht seiner, gewafnct abseegcln wollen- Die Sache hangt so zusammen. Libo belagerte den AntoNius, und hatte, in dieser Belagerung desto besser zu reußiren, sich des kleinen, Brundisium gegenüberliegenden, Eylan- des bemächtigt, welches Dio unten als und --'a-M- beschreibt, und aus welchem eine Schwadron Reuter, Vie es verthcidigcn sollten, herausgeschlagen ward- In¬ zwischen Libo hier stand, versuchte Antonius, nicht aus« zulaufen , sondern er lies zwey zu Brundisium neuerbaute' Schiffe im Bezirk des Hafens manövriren, ja sich so gar außer den Hafen herauswagen. Dieses war Lockspeise, den Libo zu reizen sich dieser Schiffe zu bemächtigen. Die List gelang auch nur allzugut. Fünf Schiffe der Libonia- irischen Flotte griffen die zwey des Antonius an. Diese suchten so fort den Hafen wieder zu gewinnen; die Libo« niancr verfolgen sie hitzig, und nun brechen neun leichte Fahrzeuge, die mit den tapfersten Soldaten des Anto- nianischen Heers bewafnet, im Hinterhalt standen; nun sage ich, brechen diese Fahrzeuge auf einmal hervor, und es gelingt ihnen eins von den Libonianischen Schiffen rvcgzukapern. Raesirr K- 24. — Eben diese Note kann Lienen die folgende Erzählung zu berichtigen. IZ2Z) sö/ch ^6 Koc üetriinenmm scceklrt, Vk, eg ul. likus per orsm msriumsm sb -^nronio «lilpoliriz sgusri xrokikerencur. iiecellir-us >— permvku8 Kiko chs- «Ml 3 Zrun«ii6o obiichouemgus nsürorom vmistn §. z49» Nach glücklich übergefezten Soldaten giengpom- rgsz») Vergleiche mit dieser ganzen Erzählung Plu- tarch^rro». p. 919 s. b. c. eine Stelle, die ich Mich, ihm Lange wegen, nur deutsch abzuschreiben begnüge: „W „dieser selbst mit nur geringer Mannschaft BrunduM „verlassen, und über den Ionischen Meerbusen gestjt „hatte, schickte er die Schiffe zurück, und befahl Gabi- »nio und Anconio ihre Mannschaft einzuschiffen, und ß „so geschwind als möglich nach Makedonien überznsM „Gabinius, des Winterwetters wegen, von der Schis „fahrt abgeneigt, führete sein Heer durch einen gÄ „sm Umweg zu Lande dahin, so daß Antonius für de« „mitten unter seinen Feinden allein zurückgelassenen Kai' „sar anfieng furchtsam zu ftyn; er schlug also den W „der die Mündung -des Hafens besezt hielt zurück; sm „gelte mit viel kleinen Fahrzeugen, um Libons drey- „rudrichte Schiffe herum, und brach auf. Auf dich« „Schiffen hatte er 800 Reuter, und 20,000 Mann A „fanterie eingeschift. So wie die Feinde ihn zu GeM „bekamen, verfolgten sie ihn auch, doch entfloh er der „ihm hieraus bevorstehenden Gefahr, weil ein heftW „Südwind verursachte, daß das Meer so hohl giE „und so große Wellen warf, daß jener Schiffe „dadurch zurückgehalten wurden: weil aber seine ScW „zu gleicher Zeit auf Klippen und Untiefen geworfen wM- „den, so hatte er für sich selbst auch nicht die mindeste „nung sich zu retten. Als ihn aber ein anderer „frcy von diesen Untiefen machte, und von den Klipps „zurück, und wieder in hohe See trieb, sah er die M-, „Küste mit Trümmern gescheiterterSchiffe bedeckt; snum^, „gerade hierhin der Sturm, die ihn verfolgenden SE „getrieben hatte, und nicht wenig derselben verungw^ 792 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. Xl,. N. R.E-7oii verhinderte, und beyderseitige Flotten beschädig, Serv.Isaur-^ " *) Das dem Hafen gegen über liegende kleine Eyland, der einzige Platz, wo er landen konnte, hat weder Hasst noch Wasser. Schlacht neben Dyrrhachium. 79 z pejus, wie so eben gesagt wordennach Dyr-N-R-T. 706 rhachium zurück, wohin ihm Kaesar mit desto Derv.zsaur'- größerer Zuversicht folgte, weil er ihm jehund, nach Burgern,, dieser erhaltenen Verstärkung an Mannschaft überle¬ gen war.—Dyrrhachmm liegt in derjenigen Land¬ schaft, welche vor Zeiten den Illyrlschen parchl- Neru zuständig war, jehund aber, und damals auch schon, zu Makedonien gerechnet wird. Sie mag nun Lpidamnus der Rcrkyräer, oder nicht seyn, so ist ihre Lage vortreflich '"§). Diejenigen, welche lezteres behaupten, schreiben ihre Stiftung und ihren Namen einem gewissen Halbgott, Dvrrhachus, zu; andere behaupten, daß die Römer diesen Plah Dyr- rhachium, ?--?->? weil an der Küste nur mit Mühe gelandet werden kann, genannt: weil die Benennung Epidamnus in latei¬ nischer Sprache den Begriff von Schaden und Verlust (änmmim) mit sich führt, schien sie ihnen „waren, so daß Antonius unverhoft viel Gefangene, und „nicht minder Beute machte." — So weit Plutarch. Dieses war, schcinet.es, die Stelle, so Dio vor sich hatte. iZ-4) §- Z47- izr;) So nennen sie auch Strabo S. 966., (wo er sie nebst den Bullioncrn, Tavlantiern und Boygern, un¬ ter die Jllyrischcn Völkerschaften rechnet, und von ihnen sagt, daß sie von Epidamnus und Apollonia an, bis zu den Keraunischcn Gebürgen gewohnt,) und Raesar K n. und 41. Aber Stephanus nennt sic eben so Appianus Ill^r. p. 7Z7- (wo er ihren Namen von ei. ncr ri-eZ«, Tochter eines Jllyrius hcrleitet) und Pli¬ nius IN. 2Z. — Von ihnen besiehe Lellarn Oibem sniiguum B- II. c. z. p. 604. und c. iz. IO2Z. iz26) Vergl. oben Note noi. Lukan VI. 17. teg. 794 Dio Kaßius. B. XU Haupkst. XL. N.R.E,7°6von böser Vorbedeutung, wenn sie zu ihr überschiffe» S'ÄL. wollten, zu seyn. Bnrgerm. §. z;->. Zu diesem Dyrrhachium flüchtete sich Pompejis, und schlug sein Lager, welches er mit tiefen Graben und mächtigen Palissadirungen umgab, Haussen vor ihren Ringmauern auf Kaefar, ihm gegen über gelagert, griff ihn hier in der Zuversicht an, durch bis Menge seiner Mannschaft das feindliche Lager mit geringer Mühe zu erobern: als er aber zurück geschla¬ gen ward, fieng er an ihn durch ZirkumvallationS- Hnien einzuschließen Indem Kaesar hiermit iz27) Nothgcdrungm- Kaesar war ihm durch schone Marsche, in denen er immer unnachahmlich ist, zuvop gekommcn, und befand sich des Morgens früh vor Dff rhachium, da man die Avantgarde Pompeji nur noch Don weiten sähe: komxeius, interclulus l))-rrdscbio, vbi propoiikum teuere non potuic, secunclo vsus conlllio« «liiro loco, czui vocstur?err«, sclirumgue lisber nM du» meäiocrem, srgue ess s guidusclsm proreZik veMch eslirs Kaesar K- 42. Lukan VI. 16.; Hoc irer seguoreo prsscepir limiredtsznus; vocar co//e»r r»co/a Inlechr csltris Lpd^resgue moeuis ferusk. T?2g) K. 4Z- Oujbus rebus coZnitis Lsefsr conülium cspic ex loci nsrnrs. Lrsnr enim circum csllis ?owxch xermulri eclirl srgue gsxerr coilss, dos primum prseÄi» renuil: cstlellqgue ibl communir: inäe, vr loci cuiu!' ^ue nsturs terebsk, ex csliello in cgliellum xerüu^ rnunirioue, circumvsllsre kompeium iultikuir. IpeKsns, czuocl snZults re frumenksris vrebsmr; guou- guekompeiu; mulrirucline eguirum vslebsr, guo mino^ periculo vnäigue frumentum, cvmmeztumgue exercM tupporrsre poller; iimul vt psbulskione?ompejum 1^"' luderet, eguirsrumgue eius scl rem §eren^sm inurileM eilstcsrer: rerüo, vr suciorlkarsur gus rile msxime Schlacht neben Dyrrhachium. 795 beschäftigt war, befestigte Pompejus, so gut sich sol-A-R-E. 706 cheö rhun lasten wollte, durch Pallisaden, Wall und Serv.Iftur^ Graben sein Lager; er legte Redouten auf allen An-Bürgerin. höhen an, so daß der Umfang seiner Linien ungeheuer, und der Zugang zu selbigen den Feinden, gesezt auch, daß sie die Oberhand behielten, undurchdringlich ward Zu gleicher Zeit fielen häufige Schar¬ mützel vor'"°), in denen wechselsweise bald die einen, bald die andern jezt geschlagen wurden, jezt Sieger waren, so daß die Anzahl der Getödteten auf beyden Seiten einander ziemlich gleich war. Als aber nach* her Kaesar Dyrrhachium selbst, da, wo man zwischen dem Meere und hen Morasten zu dieser Stadk «xreraz nationes nlti vläsbstur, minuorek; gunm kam» per vrbem rerrsrum percreduilker, illum » Lselsre ob- lläsri, negus sullere proelio ciimicsre, IZ2y) Ä-rct. (lsUellis XXIV. eLeLiir, XV. XI. ?. cir- cuiru smplexuz; boc sxakio psbulLk-ilur, mulrgguoersm »nrer eum locum manu lak», guibur inrerim iumenr» xalcerek: stgus vl noliri, gui perperuss muniriones dadedanr, peiäuÄas ex castellis in proxima catiells, ns <;uo loco erumperenr kompeisni, er nollros polt rerZum säorirenkur, rimebsnkj ira illi, inkeriore lxarioperxeruas wuniriones effrciebanc, ne guo loco noliri inkr?re srgus ipso; a rergo circumuenirs postenr, Vergl. Lukan VI 29—6z. izzo) Icl- K. 45. drebrszue ob esm csulsm proeli» bebaur, von denen er einige umständlich beschreibt, wel¬ ches man bcy ihm nachlesen muß. An einem einzigen Lage sind einmal sechs Scharmützel vorgefallen, wie Racsar K 5Z- berichtet, doch kann man diese Geschichte einer großen hier befindlichen Lücke wegen, nicht recht in ihrem ganzen Zusammenhänge cinsehen- Plurarch Cses p. 726. s. 4e, »c »ex, lzzi) Aus Ermangelung einer nähern Topograph!. fchen Kenntniß der Lage von Dyrrhachium kann ich die* 796 Dio Kaßius. B. XI»I. Hauptst. XL.. N-R.E. 706 kommen kann, zur Nachtzeit in der Hofnung angriff, Sett^sanr stb, weil er ihre Garnison bestochen, durch Verräthe- BmZerm- rey in die Hande zu bekommen und schon bis mitten in die engen Pässe szmischen den Morasten und dem Meeres gekommen war, fand er sich hier auf ein¬ mal von vielen Feinden, theils von vorn, theils von andern, die auf Schiffen herzugekommen waren, von S-I77- hinten, plözlich umringt: Er verlohr viel Mann¬ schaft, und cö fehlte nur wenig, so wäre er selbst um- gekommenIndem dieses geschah, faßte Pom- ses nicht erklären. Es scheint aus dieser Stelle zu erhel¬ len, daß Dyrrhachium auf der Landscite voiz einem Mo¬ raste gcschüzt ward. Dieses scheint aber nich^mt deiijeni- gen Beschreibungen überein zu kommen, die wir in an¬ dern Schriftstellern von dieser Stadt finden. Luka» VI. 2Z. nam clsuls prnsuiulo Vncligue prascffni, scopulirguevomennbursegM, Lxi^uo ciebel, guotl non eit insuls, cotlo. Ein Halbeyland auf welchen: Dyrrhachium erbauet Ml- den, erkennt auch Strabo S- 94z. Die Position dW Moraste wäre also noch genauer zuj bestimmen- IZZ2) Diese Stelle ist merkwürdig, weil in den zen Kaesarischrn Kommenrarien nicht die mindeste zu finden, daß er die Garnison von Dyrrhachium^ stochen, daß er Hofnung gehabt, diese Stadt einM' kommen, oder daß er nur sie anzugreifen Miene genMM Lies unten Note 1ZZ4. izzz) plutarch Laes. p. 727. 3 'evv7-«r qxAe» x«, 4>kv»/0,7-< «vrs, 7-^» «xe^evo» x«, rxePeL«, --"e"' o Fe /eee-o; M 7-0 Feivo», eirk«?«» XLZ^ö^evo;. 4>AL',e, Ze 0 7-» irLissxar «V7-8 7-0» «,«». — Dieses ist das berühmte -fff /en bey Dyrrhachium, guo Arauirer impulii sunr ri8 milile-i, wie parerkulus II. ;i. sagt. Pompesils l)V kt, nach Käesars eignem Ausspruchs (Sucron Laoi- ? Schlacht neben Dyrrhachium. 797 pejus, dem der Muth gewachsen war, den Anschlag, N.R.T. 706 das Lager seines Gegners zur Nachtzeit zu überrum- S^JsE peln würklich eroberte er, da er sie so unvermu- Bürgerin. Rclsus ?. sein Glück verfolgen und an diesem Tagt dem ganzen Kriege ein Ende machen können: allein er verfolgte die Kaefarischen nicht, deren Flucht er für ver¬ stellt hielt, und sich einen Hinterhalt befürchtete, Racsar K. 70. sagt: llü! r»nris mulis Ksec sublicii» suctt>rreb»nr, guo minus omuis uelervtur exereims, guocl ?ompeius^ inlici!sr timens, ereile, guocl dsec prseier spsm seeicle« rsin — muniiiouibus »ppropiiicju»ri »Iigu»mcliu non sucieb-ir, und eben so plurarch I. c. und Pomp. 644. Eu- irop. Vl. 16. Zonaras X. 8- ioz4) Psmpejus hatte den Vorsatz, durch die feindli¬ chen Werke hindurch zu brechen, lange vorher gefaßt, und dieses zwar nicht, weil er Muth geschöpft hakte, sondern weil cs ihm völlig an Fourage für seine Pferde fehlte. Es giengcn nachher zwo Kaesarische Offieiere, Roskillus und Aegus, weil sic sich von ihrem Chef für disjustirt hiel¬ ten , zu ihm über, und »erriechen ihm die schwache Seite der Kaesarischen Werke, wodurch Poinpejus in diesem Vorhaben bestärkt ward. Eben so wenig kann man sa¬ gen, daß dies Ueberrumpcln zur Nachtzeit geschehen ist: prim» luce, sagt Kacsar, werden seine Leute von den Ponipejancrn angegriffen. — Wenn wir der Erzählung Kacsars nachgehen. so hat hier Dio offenbar aus einer Geschichte zwey gemacht; Kaesar hat da Dyrrhachium angrcifcn wollen, und alles, was Dio von diesem mi߬ lungenen Angriffe erzählt, ist damals vorgegangen, als Pompejus Kacsars Linien angrcifcn lies. Von diesem vcrmcynren Angriff sagt Dio, Kacsar hatte sich auf ein¬ mal von vorn, und von andern, die auf Schiffen hcrzu- gekommcn wären, von hinten angegriffen gefunden: scheint nicht dieses aus folgender Stelle, die von dcmAn- gr'ffe auf die lstnien handelt, entlehnt zu seyn: ^eceüers subnv prim» Ince pompei»ni uouuzgue eorum sriueinuz oxkirin limulgue n»uil>us circumueÄi milires in »uterio- rem v»llum tkl» i»cieb»r>t. Allein ich wage nicht, hier gerade zu Dio zu verdammen, der vielleicht einem andern Führer, als Kacsarn, gefolgt ist. Der Versuch auf Dyr- 79§ Dio Kaßius. B. XU. Hauptst. XL. N.R.C.706 thet überfiel, einen Theil desselben, und richtete unkt» den Soldaten, so fan den äußern Verschanzungen) Burgerin. ' ihre Zelter aufgeschlagen, eine große Niedermeßcknig an "")» §. Z5l. Kaesar, nachdem er diesen Verlust erlitten *), sieng an zu befürchten, er möchte, wenn er diese Bela¬ gerung länger fortsezte, selbst aufgerieben, oder von seinen Soldaten verlassen werden: er riß also alle Werke, die er aufgebauet, nieder, zerstörete alle seine Schanzen, und brach, nachdem solches geschehen war, plözlich nach Thessalien auf""). Zu eben derzeit, rhachium ist so ganz im Geiste dieses Generals, daß er ihn aber verschweigt, darf uns nicht wundern. DyrrlM chium durch Vcrratherey einnehinen zu wollen, war ihm nicht allzu rühmlich: und da haben wir schon mehr als einmal bemerkt, daß Asmius Pollr'o, der Bufensfreund und Kriegskamerad Kaesars, diesem es öffentlich ver¬ warf, alles das in seinen Kommentarien unterdrückt j» haben, was nicht zu seiner eignen Ehre gereichte. Ala¬ rms erwähnt diese Vcrratherey mit ausdrücklichen Wel¬ ten: Lselar ex O^rrbsLbio proclirivne llbi guaclam obls> la, vr kolebat, xaueir comitanlibus, scl lani remxlaM ^rolleikeitur. izg;) K- 65. lamgue ?omxeiani msAna caeäs oo- kirorum caliris dlarcelliiii süpropiuguakanr; woraus M also sicher schließen laßt, daß sie keincsweges einen The» des Lagers eingenommen. — Nach Lukan VI. 140. war es in diesem Angriff auf die Linien, wo Skava, in dB» Schilde zwey hundert und dreyßig Löcher waren, M Wunder der Tapferkeit that; allein Laesar K. sT/lss diese Geschichte früher an, nehmlich an dem merkwürdigen Lage, wo sechs Treffen auf einmal vorfielen, dessen M schichte aber im Kaesar verstümmelt ist. IZZ7) Caesar K. 75- Irsgue Nulls inrerpvlirs mors, siwcim-um moclo elaeZroeum bsbita rarione impellimen» vnnüa ülenrio xrlma nvLie ex calieis ^xollouiam xrse> Schlacht neben Dyrrhachium. 799 La er Dyrrhachium belagerte, waren Lukins Ras-N.R-E.7s6 sius Longmus und Rnejus Domirius Ralvi-KFA^ NUS von ihm nach Makedonien und Thessalien zum Burgerin. Voraus geschickt worden s Von diesen beyden^ ward Longinus daselbst vomSkipio und demThra- kier Saval heftig geschlagen Kalvinus milik, sc conquloscers snre icer confsÄum verulk. Ms V»s >er;io miüs prseücliu ett. blis oxpllcms rebus öuss in csltris leziones rsrinuik, reliquss c!e gusrls vlglliL cumpluribus porris ecluLkss eoüem irlneis prsemiüt; xsruoguo spslio inteimisto, vr er miilrsre Kuckum kerus- rerur, et gusm lerlllime elus prosecklo cvAnolcererur, oonclsmsri iullir; lisrimguo e^reÜus et nouickmum sZmeu conlecurusz celerlrsr e consxeÄu csstrorum ^ilcetHl. Lukan V t. Z14. Veleric söuerlo post'estsm nnmine terlsm Lseksr, er Lmstlriss, Iscero xerlt gAmrns, terrs;. Igg8) Vielmehr ist solches früher gescheh», bevor noch Kaesar Dyrrhachium belagerte, so bald Antonius mit seinen Trnvpen zu ihm gestossen war, und .also Kae-- sar nicht mehr die Küsten zu decken brauchte- Laffius mit einer Legion und zwcyhundert Neurern waro nach Thessalien geschickt; Äalvmus mit drey Legionen und fünfhundert Reutern nach Makedonien. — Einen drit¬ ten laßt Dio aus, dies warL-Balvisiu.a Sabinus; ver- muthlich weil sein Dctaschcment so schwach war. Er ward nach Actolien, aber nur mit fünf Kohorten xaucls- gue egniribus beordert- — Raesar K- Z4- iggy) Allerdings und nicht wie er ge¬ wöhnlich in den Manuskripten Dions heißt. — Dieser Sadal, mag er nun Sadales heißen, wie außer Kae- sarn Lukan V. 54. ihn nennt, oder Sadalus, oder wie ich vcrmuthe, Sadaly, (nach Ungarischer Pronuncia- tion da das.Pgrcck nicht gehört wird, sondern wie das Rußische Jec nur dienet die Pronunciation des leztern Konsonanten zu lindern,) hatte sein Varer Lorya, Pompejo mit fünfhundert Reutern zu Hülfe geschickt- K- 4> daher man es sich erkläre, wenn lkaesax K. zü- nickt 802 Dio Kaßius. B. XU. Hauptst. XL. N.R.E.7o6war szwarj durch den Faustus Svlla aus Mak» K. Mesar". Serv.Jsaur. . . , . . . . Burgerm. des Sadales, sondern nur egmramm reZ,§ Lon m wähnt. Dieser Sadal folgte seinem Vater in der Regit- kung, die er doch nicht lange besaß- Er starb ^n. 712. und hinterstes sein Reich durch ein Vermächtniß im Römischen Volk- Siche unten S. Z4i. Von ihm sag! Lukan I. 0. luno sorremgus Lorr/», bHumgue per srm Dejorarum, er geliciae clvminum kstalicholin orse Eollsuäain. nämlich die zu Thessalonich versammelten Poinpejaner- iZ4o) Ich will die Geschichte dieser Expedition, P Aufklärung gegenwärtiger Stelle, inexrenlu, aus^ sarn K- Z4—40- erzählen- Meine Leser erinnern D noch aus der vorlezkcrn Note der drey Detaschemail^ so Kaesar abschickte. Rasims Longu, us gieng Thessalien, Lalvifms Sabinus nach Actosten, und niirius Ralvinus nach Makedonien; woselbst Mencdv »11 us nn Namen desjenigen Theils von Makedon» welcher den Namen des frepen führete (dieses ist ka- jenige Landstrich den die Lynkisien, Orester und Eords bewohnen, und den man sonst auch Ober-Makedonien nennt, (Srrabo S- 967.) alles was Kaesar verlange" würde, zu erfüllen versprochen harte- Von diesen drej Deraschementtn hatte Kalvisius am wenigsten zu rhB Er ward von den Actostensern mit der größcsten Ncrkil' Willigkeit ausgenommen, schlug die Pompejanischen satzungen aus Ralyvon und Naupakre heraus, M machte sich so ohne Mühe vom ganzen Lande Mism> Rasims fand in Theßalien zwo Faktionen; an der SM derjenigen so cs mit Pompejo hielten, stand Egesaret^ (k^3§esarsruz starissasur mzgnib meis beuestciis ow-^ in cvnkulara meo, memor er Arstu5 tuir, schreibt Kikceo scl 8ulxirium Xlll. 25.) an der Spitze derer so Kacstk? wohl wollten, Perrejus. Domitius befand sieh eE weilen in Makedonien, und fieng an, Gesandschafren""" vielen Städten dieses Königreichs zu bekommen, als > auf einmal hörete, Skipio sey gegen ihn im Anmarst' Skipio war nur noch fünf deutsche Meilen von tius entfernt, als er sich plözlich wendete, und sta" v'" Niederlage des Longinus. 8or Domitius anzugreifen, nach Thessalien gieng, woRaßiu6N.M.E.7üä stand, wo er auch so hurtig anlangte, dass man die K. Kaesar 11. Nachricht von seiner Annäherung nicht eher erfuhr, er selbst da war. Mehrerer Sicherheir wegen hatte erden -o^erm. Favsnius, mit acht Kohorten, die Bagage zu decken am Haliakmon, (welcher Fluß Makedonien von Thessalien trennet,) zurück gelassen. Um eben diese Zeit näherten sich die Vorposten der Meutere» des Kotys, die in Thessa¬ lien herum zu schwärmen pflegte, dem Lager des Kas¬ sius, der in der Voraussetzung, es wären diese Reuter nicht vom Kotys, sondern vom Skipio abgeschickt, sich ansteng zu fürchten, und beschloss dieGebürge, so Thessa¬ lien umgeben, und von ihnen Ambrakia zu gewinnen, oder welches auf einerlcy heraus kommt, er wollte suchen sich mit Kaesarn wieder zu konjungiren. Inzwischen also Kassius floh, und vom Skipio verfolgt Mrd, ver¬ folgte Domitius seiner Seits den Skipio, und näherte sich mit großen Tagereisen dem Haliakmon So fort de- pechirte Favonius, den Skipio hier zurückgelassen, einen Kourier an den Skipio, wo er ihm meldete, daß er sich selbst überlassen, durchaus nicht im Stande ft», dem sich nähernden Feinde die Spitze zu bieten. Sk pio beschloss also dem fliehenden Kassius fernerhin nicht nachzufttzen, sondern vielmehr Favonio zu Hülfe zu kommen, und füh, rete dieses auch nur solcher Geschwindigkeit aus, dass et und Domitius zu gleicher Zeit sich den Soldaten des Fa¬ do aius zc grcn. Skipio lagerte sich, Donntio gegen über in einem verschanzten Lager, wo er zwey Tage ruhig blieb. Den dritten Tag paßirete er den Haliakmon, und bot Donntio eine Schlacht an, aber nur zum Schein; denn da Domitius die Schlacht annahm, blieb Skipio unter den Verschanzungen seines Lagers stehn, wo ihn seine Gegner nicht angreifen konnten, und die Schlacht unterblieb- Ja Skipio, der den Muth und das Feuct der Domitianlschen Soldaten geschn hatte, und besorg¬ te, daß er gegen seinen Willen za schlagen gezwungen werden möchte, gieng in der Nacht wieder über den Haliakmon zurück, wo er sich auf einer Anhöhe lagerte. Em paar Tage darauf legt er Reurer an einem Ort iin Hinterhalt, wo die Domit'aner zu fourag-ren pflegten. Dieser Hinterhalt griff auch den kommanvirenden Officier der Domitianlschen Reuttrey, Rwinrns Vgrus, als re u. Band. E e e 802 Dio Kaßius. B. XU. Hauptst. Xl,. ?>r.R.E.7c>6donien vertrieben worden, allein er hatte mit den K.Kuesarll. Burgen n."?' der Gewohnheit nach, zu fouragiren kam, würklich an, wur¬ de aber schlecht empfangen. Sie verlohren achtzig von den ihrigen, und die Domitianer nur zwcy Mann- Do- mitius der nichts so sehr, als mit dem Skipio zu schla- gen wünschte, lies das Gerücht aussprengcn er habe großen Mangel an Proviant, brach also in der Nacht auf, machte aber, (um nun seinerseits den Skipio, der nicht unterlassen würde, ihm nachzufolgen, in den Hinter¬ halt zu locken,) als er drcyviertel Meilen marschirt war, Halt, wo er sein ganzes Heer an einem schicklichen und ge¬ heimen Ort verbarg. Skipio schickte so fort ein Detasche- ment leichter Truppen aus, den Marsch des Dominus zu rekognosciren- Diese befanden sich bereits mitten im Hinterhalt, als sie die Pferde wiehern hörten, hieraus Hinterhalt merkten, und sich so schnell als möglich zu ret¬ ten suchten, welches doch nicht so schnell gescheh» konn¬ te, daß sie nicht einen großen Verlust sollten erlitten ha¬ ben- Zwo ganze Schwadronen wurden entweder nieder- gehaucn, oder gefangen zum Domitius gebracht. So weil Kaesars Bericht; man wird sehn, "wie wir uns desselben in den kommenden Noten zur Aufklärung dcr Dionischen Nachricht bedienen. iz4i) Ich muß hier bitten, sich Note izzy. zurückzü erinnern, woraus erhellet, daß Kaefar gar keiner Nieder¬ lage erwähnt, so irgend einer seiner Generale durch stus Sylla erlitten, und eben so wenig laßt sich aus die¬ ser Nachricht abnehmen, daß Kaßius vom Skipio oder vom Sadal geschlagen worden. — Indem ich dieses nie¬ dergeschrieben, finde ich eine merkwürdige Stelle im App^ rio, welcher erzählt, Skipio habe dem Lalvisius eine gE Legion so totaliter niedergchauen, daß nur achthundert Mann sich mit dem Leben retten können, und dieses K in der Gegend Makedoniens geschehen. Die Nachricht merkwürdig, weil Kaefar von ihr völlig schweigt, ja mehr das Gegenrheil zu verstehen giebt, und auch keintt der andern alten Schriftsteller ihrer erwähnt, man kan» sich ihrer aber zur Aufklärung dieser Stelle bedient»- Vielleicht verwechselte Appianus den Kalvisius nM K-"v' Nus, so wie Dio den Sulla nut dem Skipio, Doch Eroberung von Gockphos. Zoz Lokrensern und Aekoliern so es mit ihm hielten, N.R.E.706 einen Einfall in Thessalien gethan, und den Skipio in fzwey^ Schlachten, wo er in der einen hinterlistig Burgerin, angegriffen ward, in der andern aber selbst hinterlistig angriff ""), überwunden, und hakte sich hierauf eini¬ ger Städte bemeistert. Hier war es also, wohin Kae- sar, in der Hofnung, von denen neu überwundenen Städten mit leichter Mühe Lebensmittel zu erhalten, rind so den Krieg länger auödauern zu können, ausi- brach. Weil ihn aber keine, des erlittenen Unfalls wegen, aufnehmen wollte, enthielt er sich zwar noth- gedrunqen der übrigen, belagerte aber Gomphos, eine kleine Stadt in Thessalien ""), in welcher er, nachdem er sie erobert, viele hinrichtewund alles aus» entscheide nicht, mir ist genug, einen Fingerzeig gegeben zu haben- IZ42) Hier scheint es allerdings, daß Dio Kalvrsium und Kalvinum verwechselt; nicht dieser, sondern jener war zu den Aekoliern geschickt worden,: die ihn willig auf- und angenommen hatten — Auch hat, nach dem Berich¬ te Kaesars,Kalvinus keinen Einfall in Thessalien gethan; er ist nur bis an den Haliakmon gekommen, wo die ver¬ einigte Macht des Skipio und Faoonius ihn aufhielt. Siehe Note i;4O. IZ4Z) Dieses ist aus Kaesar. Bestehe dessen sieben und dnyßigsteS Kapitel. Vergl- mit Julius Relsus k- 149 1Z44) In der Provinz Cstiaotis. ptslomäus sezt sie Neben Phöstus 47.4—gy g.—- Strabo S-1245. nennt es nur- Kaesar K 80. tagt, es seh die erste Thessalische Stadt, auf die man stoße, wenn man ans dem EpiruS in dieses Land will: elk oppiöum primum I kik-st^Iise ve- nionttbn? sk Lpiro. Daß Domitius sich einiger Städte in Thessalien bemächtiget Haden sollte, ist höchst unwahrscheinlich, und laßt sich mit der Nachricht Kae- sars auf keine Weise vergleichen. -- Kommendant vott Woniphos war Anvrosthenes. krsetor liiestslise. LOH Dio Kaßius. V. XI.I. Hauptst. Xd. N.R.E. 706 plündern lies""), in der Absicht, die übrigen durch Si-rv Isam' st^seö Beyspiel zu schrecken. Würklich erwartete hier- Vurgerm. auf Merropolls"") eine andere Stadt Thessaliens nicht seinen Angriff, sondern kapitulirte, ohne da« I?4^) Nur die Ausplünderung gesteht Kaesar: tipienclum miliribuz concellir, von Hinrichtungen er¬ wähnt er nichts. Wie sehr man aber in Gomphos sei« Strenge befürchtet haben müsse, sieht man aus einer Anekdote, die uns Appian LrmV. II. p. 468- aufbehalren Man hatte das Beyspiel nachgcahmt, welches ehemnlö Vibius virius bcy'der Eroberung voll Kapua gegeben. (Livius XXVI- 14.) Zwanzig Greise fand man in einem Saale todt auf der Erde liegen, jeden seinen Becher ne¬ ben sich, und den ein und zwanzigsten mit dem Becher i« der Hand sitzend auf dem Stuhle. Dieses war der AG der den übrigen das Gift ausgethcilt, und solches ziG selbst genommen. — Plurarch Lses p. 728. s. erzähl daß er hier einen großen Vorrach an Wein gesunde"- und daß dieser sehr viel geholfen, die Gesundheit, so ter seinem Heere zu fehlen anfieng, wieder herzustelien: Zs 8 s^k'^e «/-iL x«r --8 vos'ysLsrT-os LVST-r/^ov o'tVko, x«k 77,ov?-es «VkZrfV StT-tL ssokx^er/ov^er «VL r-1-v oZov, ex Z/ex^tto'arvi-o X2!t 7°o na-Aor, e/; e^e^Li/ 1-0,^ fLST-LVss-ovT-kS Appianus sagt, daß es sonderlich Deutsche waren, bc» denen diese Kur anschlugp sie waren, sezt er hinzu-,st betrunken, daß Kaesar durchaus verlohrcn gewesen wert, wenn ihn Pompejus damals angegriffen. — Sey es M Ehre meiner Landsleute gesagt, sie tranken also schon Kaesars Zeiten gern! 1^46) Diese Stadt ist weit wichtiger, als Gompst- S>ehe von ihr Srrabo S- 1246. Livius B. XXXll. Stephanus Lyzanrinus erwähnt zwo Städte dieses^ mens in Thessalien; es ist nicht der mindeste Zweifel b"b Kaesar nicht von der reden sollte, von welcher der führte locus Strabons handelt, denn da er von G^ phos nach Metropolis kommt, so ist durchaus an ?-" ander Metropolis, als an das in der Provinz Lstlaoll? zu denken. Eroberung von Metropolis. 805 Schwerdt zu ziehen da er diesen nichts zu Leide N.RE.70L that, wurden durch beyderley Beyspiele mehrere Städte sich zu ergeben bewogen und so kam er Burgcrm. neuerdings zu frischen Kräften. *) Ueberdem fieng es ihm an, an Getraide zu fehlen, sintemal sowohl das Meer, als die ganze umliegende Ge¬ gend feindlich gegen ihn gesinnct war, und dieser Ursache wegen begann die Desertion unter seinen Truppen einzu- reißen iZ47) Kaesar kam so schnell von Gomphos nach Me¬ tropolis, daß man in der leztern Stadt vom Unfall der erster» noch keine Nachricht hatte- Die Metropolitaner wollten sich also allerdings zur Wehre setzen, und schlos¬ sen die Thore zu. Als sie aber von gefangenen Gomphen-- fern, die sich auf Kaesars Befehl den Mauern nähern mußten, was in Gomphos sich zugctragen, erfuhren; zogen sie gelindere Saiten auf, und öfneten die Thore. Raesar K- 81- lg48) /älch (Zuldus (den Metropolitancnsern) «lili- zemilllme conseiusris, coll-tk» sorrunu dlerrogolitum «um cslu Qomplienlium, nulls 1 beisiiliae kuir ciuirss pruerer I^srUlseos, gui msgnis exercilidus 8ci^ioni8 re- nebsnlul-, guin Lseksri xsrerel srgue imperars kscerer. IZZ6) Eine Desertion seiner Truppen gesteht Kaesar so wenig ein, daß er vielmehr K- 6r. ausdrücklich das Gcgentheil versichert, da er bcy Gelegenheit der Deser¬ tion der beyden Brüder, Roskillus und Aegus sagtr dlsm sine i(l remz>U8 nemo, suk mi>68 sur egue8, s Lse- szie 36 pompeium tranlierac, (doch erwähnt Appianus Ueberläufer Kaesars zu den Pompejancrn,) aber den Ge- treydemangel gesteht er ein K- 47- und 48., wo er er¬ zählt, daß sich seine Soldaten aus einer Wurzel, die er Lhar« nennt, Brodt gebacken- Plurarch ( ->«5. x. 726. e. sezt hinzu, sie hätten das aus dieser Wurzel gebackene Brodt in's feindliche Lager geworfen und htn- zugesczt, so lange sie solch Brodt hätten, würden sie Pompejum nicht entwischen lassen: >>, Habe aber Pompejus, seinen Soldaten solches Brodt 8o6 Dio Kaßius. B. XLI. Hauptff. XL. N,R.§.7o6 sehen, und solche Worte hören zu lassen verboten. (C« K.Kaesar ii. Schnall Plutarchs! Pompejus und seine vornehmsten Generale standen wohl nicht aus dem Walle Schildwacht, Vurgerm. eigner hoher Person solche Worte zu hören, und das herüber geworfene Brodt aufzuheben: sie muffen st solches von den gemeinen Soldaten in Erfahrung brin¬ gen- Ein Feldwebel beym Rapport brachte seinem LO cier ein solches Brodt, und erzählte was die Kaesari- scheu dabey gesagt hatten; der Ofsicier meldete solches weiter, und dann mochte Pompejus einmal über Tafel sagen: die Unterofficicr müssen Acht haben, daß solches nicht gar zu schr.unter die Pursche kommt; das war al- les was er thun und sagen konnte ) Lmkan VI. uz- er¬ wähnt dieses Umstandes, Wurzeln gegessen zu haben, auch; aber so daß er in seinem Munde mehr eine Poch sche Phrasis, als historische Wahrheit zu ftyn scheint: cernie rnilersbils vuIZur In peeuäum cecicliste cibss, er cgrpere clumos, Dr morst» fpolisre nemus, aö rZ»orn ^actrcr/>»r /re, öar: <)u3s moliire guvunrtlgmms, guse frsnAsrewom, s^usegus por sinslss vtero cismirrers ksucs5, klurimsgue durnsnis snredsc incvAnirs menbs Oirchiens milez szrurum Ismen obüüsr boüem. Rhellikanus hakt dieses für Wiesenkümwel weil ihn die Griechen von den Kauerst bekommen hatten: so wie wir das der Rsmer -Heydekorn, die Franzosen «ler 5a^q/r»/, die Pehlen nennen,) von dem Dioskorides UI. 59. U' daß man seine Wurzeln kochen, und wie Pastinackeu W könnte. Mit ihm stimmt Liakkomus überein: allein vA haben sonder Zweifel Unrecht- Lsrum war eine den M mern lange vorher bekannte Wurzel, ob sie sich derselbe gleich nicht zum Brodtbacken bedienten: hatte diese bezeichnen wollen, er würde sich nicht so auog drückt haben; blti erism ASNU« rsclici« inuenrum---^'" spxsiisrur Lbsrs, aus welchen Worten sich zweyecch sonnenklar schliessen laßt. Einmal, daß diese Wur¬ den Römern vorher unbekannt war, und hernach, ° , sie LLar-a in der Landessprache der Epiroten, nicht. Griechisch oder lateinisch hies. — Plinius XlX 8 M' Vorbereitungen zur Pharsal. Schlacht. §07 Ein und vierzigstes Hauptstück. K-ZKA Kaesar überwindet den Pompejus in den Feldern von Pharsalus. §. ZZ2. Zwar verfolgte Pompejus ihn nicht weil er Nee non olus guogue f^Iuellre eli trium foliorum, Oiui lulii csimmibus prseelpue, iocisgue miliraribus celebrs- lnm: sliernir guippe verlilrus exprobiaueie I-spians ls vixisss »pucl O^rrkselnum, prasmiorum psrlimonism cs- uiNsnres, Lili smem iä c^ms s^lueltri«. Ich bin zu un¬ erfahren in der Naturgeschichte, um gewiß bestimmen zn wollen, was für ein Gewächs es gewesen. Aus dem Plinius, der Kaesqrs Chara/.ax/änrE nennt, scheint num auf eine Art von Kohlrüben fallen zu muffen, ohnerach- tet ich nicht weiß, ob sich aus ihnen Brodk, (welches auch Kaesar nicht behauptet,) backen läßt. — Ich wollte mich aus einem ganz neuen Buch über diese Materie be¬ lehren, aus des Herrn Parmenrier für les r-> Aersux nourriK-rns. (Paris 1781.) Würklich führt er das Beyspiel^ Kacsars an, aber ohne die Wurzeln so sie aßen, naher als durch Wurzeln zu bestimmen- — Noch muß ich bitten, eben diese Geschichte im Appianus nach¬ zulesen, der hier viel wahrscheinlicher als Plutarch ist. Nach ihm waren es Uebcrlaufer, so das aus Wurzeln gebackene Brodt in's Pompejanische Lager brachten, iy der Hofnung, er würde sich bcy Erblickung desselben freuen, seine Feinde der Hungersnoth so nahe zu sehn- Aber weit davon entfernt fieng er an sich vielmehr vor ih¬ nen zu fürchten. —- Lies auch Sueronium c. 60. der es pa- nsm ex LerLa nennet. Vergl. Turnebum säuerst XXlV. 7. IZ49) Jcl> begreife nicht, auf welche Weise Dio die¬ ses sagen kann, so schnurstracks ist cs dem Berichte Kae- sars entgegen, welcher K- 75. so schreibt: ver» čofnilo conLIio eius, »ro»-E r-üsio aä «l«»rfeü esäem fpeckxns, li irineie impeültoz er xeirerriros cleprebenclere poilel, exerciium e csliris eclu- xir, egeüralumgue xrsemiür aä nonikümum »Amen cks- 8o8 Dio Kaßius. B. XI.I. Hauptst. XU. NiR.E.yoüzur Nachtzeit aufgebrochen, und so geschwind als möglich über den Genusuo '"°) gegangen war, hat« Bürgerin, aber völlig die Meynung, der Krieg sey so gut, als vorüber. Er nahm dem zufolge den Ehrentitel, 7m- ^-akor-, an; ohne sich doch weder sdeö erfochkem Sieges^ zu rühmen, noch seine Fasies mit Lorbeer» za umwinden'"'), weil er beydes bezwungener Bürg« moraallnm: guoll mulrum euxs chro innere »ncecellersr Lsessr, IZ5O) F'n'ms cluces iunLkiz v!6ic conlilksrs csilris leiluz, gusm gusm molliorXxlal Lircvmeunr rixis sagt Lukan V. 4ZS., und gleich daraus454. -^r 6snukum nunc lole niue;, nunc imkre lolaUt kkgecipir-mr, neuier 1onl;o ke Zurgire lsssur, §eä minimum kerrae vicino lirrore nouit, Racfar l- c. erwähnt in ihm ripss impellirss. — Liviui B. XXXXlV. erwähnt dieses Flusses, allein die Kodizes d'ffcriren in seiner Benennung. In einigen heißt er (A< misius.. welches völlig von seinerwahrcn Benennung ab' weicht in andern, schon treffender Genusuus- —3"! habe schon Note izis. die Differenz bemerkt, so sich^ gen d escs Flusses auf den Charten des Herrn d'2md und Lellarü findet. D'Anvllle sezt ihn zwischen dK Apsus und llous mitten inne, Cellarius im Gegenkh^ sezr ihn, welches auch einzig recht ist, dem Apsus nord- warts. — Liakkonius halt ihn für den Panyasus, bk» Prolomäus B- ill. unter den Flüssen Makedoniens aul' zahlt, welches ich doch nicht wahrscheinlich finde. lz;i) RaesarK-71. pompeius so praelio impersw eli gppeilsrns; Koc nomen okrinuik, srgue iks le poite appsllsri psssuz oli, lscl negue in lirreriz, gu»s sc>ii>e^ eü lolirus, negue in sslcibu« inliAnia Isureas piaem>- —Die Sitte der alten Feldherren ist bekannt, ihre wenn sie gesiegt hakten, mit Lorbeer» zu umwinden- N, besehe davon Lazium cis rspubkca llomsna l -1^- und 20. x. 904. und 964. Von den la«rearrr //rttrchw ' Vorbereitungen zur Pharsal. Schlacht. 809 wegen zu thun, für unanständig hielt. Eben dieser A.R.L7SL Ursache wegen gieng er weder selbst nach Italien zu- rück, noch schickte erjemand anders dahin ab, so leicht Durgerm. es ihm auch gefallen wäre, das ganze Land wieder zu- 17z. rück zu erobern; denn weil seine Seemacht den Fein¬ den sehr überlegen war, sintemal er fünfzig Schnell¬ schiffe hatte, hätte er auf einmal an mehr denn einem Orte landen können. Ueberdem war man dort von ihm nichts minder, denn abgeneigt'"'), und wäre man es noch so sehr gewesen, so hatten sie nicht hinlängliche Macht, sich ihm zu widersetzen. Allein Pompejus beschloß, um die Ehre zu haben, für Italien zu käm¬ pfen, und um den Einwohnern von Rom nicht die mindeste Ursache zur Furcht zu geben, den Krieg im¬ mer fern von Italien zu führen — Dieser Ur-- durch die Feldherren ihrcS'ege ankündigten, besiehe eben denselbiqen p. y6z. sag. paschalium cis coroniz u. vm. c. n. und Andream Tirakwellum über Alexander ab Alexandre» ches Oenisles B- l. c. 27. iz;2) Rölnis schreibt an Kikero: Huoä 6 rimor vellrae crucielirsriz non ell'er, eie6i iam priüem binL elilemus, inim kine nunc, praerer soeneeAiores psucos, nee bomo nee 0,60 guisgu-un elt nili ?ompej«nus. Ali« kero ack/äm. Vlil. 17. doch vielleicht schrieb Kölius diesen Brief zur Zeit seiner Uneinigkeit mit Trcbatio, und als« denn verdient er frcylich keinen gar zu großen Glauben- IZ5Z) dlungULM me dl^essris — kixsmplo reüclsm xignise, nungvümne viüebit ll/le, nili climiMz, rscleunrem, milice Roms. Ilelptziiam pomi, moru surßenre leneie, 8i veilem p-Uliis sciem commirreie kemplis, ^c meciio pvAnare soro. r r'crcrerAr rre /caberer parcvr, moclelkis- timus, psene omnium vicrorum expers, nili numerarerur Incor msxim», in ciuirsre libers clominsgue Aenrium, nicliAnsri, cum omnes ciues iure bsberer psres, gueu- gusm segusli cliAnimrs conlpicere. Wci A. zz. rr plimum rempublicsm grlArellus elk, animo parein rrr/.r, er in guibus rebus primus eile ciebeb-ir, lolus cupiebrik. Hlorus IV. 2. 14. Ism Pompeji» kukpeÄse (iseisris opes, ec tlseksri pornpejans äignicss zrsuis. tVec ^rc/erel-ar parcm «ec r/le^rtperrsrem s ga»! aus Lukano, wieso vielesbeydiesem Kompendienschreiber, der bey seinem Vetter in die Schule gegangen war ) dlokss l lic cie xriucipsru l-rkorsbsnc, rsngusm äuos wnli im¬ perij forronL non csperer. Und vom Kaesar sagt Se¬ neka Lxi/?. 94. Ouicl (i. (isesziem in lus isla xsricer »c publica immilir? 6Ivrrs ec smbirio, ei nullus suprs ess- rervs eminsncli moclus. Vnum »ncs ke kerre non xo- tuic, cum rsspublics kuprs ss 6uos kerrec. — Dieft Zeugnisse der Alen sind Pompejo nicht rühmöch. Offen- 812 Dio Kaßius. B. XU. Hauptst. XU. N.R.L.7o6jus bemühete sich von freywilligen geehrt zu werden, GenvMur^Mn vorzustehen, und von ihnen geliebt zu werden; Bürgerin. Kaesarn lag nichts daran, andere auch gegen ihm Willen zu regieren, denen, die ihn hasteten, verzech hen, und Ehre sich selbst zu geben. Was nun ab« ihre Handlungen betrift, wodurch beyde das, was si wollten, auszurichten Hoffeten, so war es natürlich, dtz diese bey beyden einerlei) seyn mußten: sintemal keim das, was er begehrte, erlangen konnte, ohne Kch gegen seine Mitbürger zu führen, Ausländer gW seine Landsleute zu bewafnen, viel Geld unrechtmäß ger Weise zu rauben, und gegen alle Gesetze viele h- S.I7S- rn besten Freunde umzubringen. Wenn also sch« die Art ihrer Begierden verschieden war, so waren die Handlungen, durch welche sie solche zu befriedig Hoffeten, einander völlig gleich; darum gab auch k» ner dem andern nach, sondern so oft sie auch den M Rechtens einzuschlagen versuchten mußten sieam Ende doch mit einander handgemein werden. bar verdient in einer Republick, derjenige mehrEnt^' digung, der keinen Despoten über sich leiden, als der¬ jenige der seine Mitbürger unterjochen will. — Sehr^ posit sezt Dellejus in seiner Schilderung hinzu: ^ 5'' e/2,- denn er zeigte dlij« Stolz, der sich vor niemanden bog, der aber diejenige nicht hart trat, die ihren Hals, um getreten zu tverM darreichten, er zeigte, sage ich, diesen Stolz in seinem fE sten Alter. Man erinnere sich hier des Trotzes, mit d^ er zum Sylla, vor dem damals Rom bebte, sagte^d» man die ausgehende Sonne mehr denn die untergehc»^ ehrte; Plurarch komp. p. 625. k-, und jenes uncrE lichcn Stolzes, mit deiner, junger vier und zwanzig N riger Mann, den Konsul Karbo gebunden zu seinen FE sähe. Il>rcl x. 62 z. cl. IZ57) Eigentlich hat Pompejus niemals den W Rechtens versucht, sondern nur Kaesar, der sich da« oft unter ander» in der Rede an seine zu Plakentia > Vorbereitungen zur Pharsal. Schlacht. 8iz H. gcc. N.R.E.^os , . ,, K. Kaesarn. Es war dieses eine große Schlacht, mit welcherServ.Jsaur. keine der übrigen zu vergleichen. Die Anführer selbst B^erm. wurden für die tapfersten und erfahrensten gehalten, nicht unter den Römern allein, sondern unter allen andern damals bekannten Nationen 'Von ihrer Kindheit an hatten sich beyde in den Waffen geübt, ihnen ihr ganzes Leben geschenkt, und in ihnen merk¬ würdige Thaten gelhan; kurz, man mag sie von Sei¬ ten ihrer Tapferkeit, oder von Seiten des Glücks, so sie genossen, betrachten, so verdienten beyde die Ehre des oArsten Kommando und des Sieges. Was ihre Truppen anbctrift, so bestand Kaefarö größter und bey weitem bester Theil in Legionfoldaten, denen er aus den Provinzen Italiens, aus Hispanien, Gallien, und den von ihn» bezwungenen Eylandern die streitbarsten hinzugefügr. Pompejuö hatte, außer den Legionfol- daren, viele Rathsherren und viele aus dem Ritter¬ stande; feine größte Macht aber bestand aus dem, was er aus den überwundenen oder verbündeten Völ¬ kern und Königen zusammen gebrachtDenn den multuirende Soldaten, (oben §. z?2. woselbst ich Note i22z. nachznlesen bitte) rühmet. Pompejushatte durch den Senat Kacsarn verdammen lassen, und dieses war der einzige Weg Rechtens, den er einschlug. Kaesars Weg des Rechtens war Appel an's Volk, wozu Pompejus es nimmer kommen lassen wollte. Dies ist eben so als ob man sagte: Nicht unter den Europäern allein, sondern auch unter den Ameri¬ kanern. Es ist also wahnschaffen. N59) Folgendes ist ein genaues und vollständiges Verzeichniß der Macht Pompeji, worauf man sich ver¬ lassen kann- Neun Legionen Römischer Bürger, (fünfe mir denen er Italien verlassen; eine Veteranen, aus SlkMen; eine, auch Veteranen, aus Kreta und Make¬ donien; uno zwey, so Lentulus in Asien angeworben) 814 Dio Kaßius. V. XU Hauptst. XLk. N.R.E.7c>6phcrrnakes '"°) und (Drodes ausgenommen*), Sew Isau" hakten ihn die andern alle, so viele ihrer nur irgend Burgerin, vorher seine Freunde gewesen, mit Geld unterstüzt, und HülfStruppen, entweder zugeschickt, oder in Per¬ son zugeführt. Der Parther hatte versprochen, wem er ihm Syrien abtreten würde, gleichfalls Hülse zu leisten, weil er aber solches nicht erhalten, hatte» ihm auch nicht beygestanden. Waren aber die Pom- pejancr an Volksmenge überlegen, so machte doch di! Tapferkeit der Kaesarischen, daß beyde Partheyeu gleich waren. Und da die Tapferkeit der einen Par- they der Volksmenge der andern die Wage hielt, io so alle über und über komplet waren, (przeteres MIM numsrum ex Hiellslig, Loeoris, ^edsis, Air"' guo, rrom/»e, in legiones llillribueirN.) Zvoo Mann Bogenschützen, 6 Kohorten Schleuderer, 2 Ks- horten Lehnsoldaten; 2000 Mann Reuter, 600 Mnnn Galater unter Dejotarus; zoo aus Kappadokien unter Ariobarzanes; 500 Thrakier unter Sadales, 200 M kedonier unter Raskipolis, 500 so der junge Pompes aus Alexandrien mitgebracht; Zoo so Pomvejus st'dn unter seinen Sklaven ausgehoben, noch goo Galatcru"' ter Tarkondarius Kastor, 200 aus dem kommageniD" Syrien unter Antiocho, (Summa z6oo. IIuc Lelios, p-ierim mercensrios, psirim imperio uul g""' compsrsros, irsm dlscellouss, Idollslos, erreliguswm Aenrium so ciuirstum sckeoerat, grgus eum, guem lupra llemonlkrsuimus numerum expleuersr.) K. 4. Plurarch Lses p. 72z. rechnet auf Seiten KaeM 22OO0 Mann, und 45000 Pompejaner, so auch NUS OÄrZ. II. p. 471. und Emrop. VI. 16- Oolsr > scie sua lisbuic xeüirum non inregrs uiZinks millia eguil" mille. Ig6a) Vergl. unten §. z6z. wo es Kaesar PhrU'N^ sehr übel nimmt, daß er feinen Wohlthater, von de« für einen Freund des Römischen Volks war erklärt den (s. oben §. 65.) keine Hülfe gegen ihn geleistet- Vorbereitungen zur Pharsal. Schlacht. 815 konnte man sagen,daß Tapferkeit, Gefahr und Volks- N.R.E.706 menge auf beyden Seiten gleich war Ge»-IsE . ... . "... Burgerin.. *) Und so gar diesen, ob er gleich seit dem Tode der Krasser für einen Feind des Römischen Volks war erklärt worden, hatte er auf seine Seile zu bringen versucht'-^ §. Z56. Also hierum, und der Ursache und Beschaffenheit deö Kriegs wegen selbst, war es eine sehr merkwürdig iz6r) Lukkejus -Hirrus, von dem ich Note 956. Nachzulesen bitte, war vom Pompcjus an den Hof zu Ktesiphon geschickt worden, Laesar K- 82., ward aber daselbst so übel ausgenommen, daß ihn Orodes, aufgut türkisch! in die sieben Thürme sperren lieS, wie wir un¬ ten §- z6;. lesen werden. Antonius in seiner Leichenpre- Ligt auf Kacsarn, unten S- 264., erwähnt dieses Um¬ standes, nämlich, daß Pompejus Hülfe bcy den Parthern gesucht, auch; allein Lukanus, der doch im achten Buch sehr häufig des Vorhabens Pompeji gedenkt, sich nach dem Verlust der Pharsalischen Schlacht, zu den Par- thern zu retiriren: — ein Vorgeben welches Dioni un¬ wahrscheinlich ist, §. Z65. — erwähnt nicht, daß er für selbigen Hülfe von den Panhern, als Feinden des Römi¬ schen Volks, wohl aber von dem Bundesgenossen dec Römer, dem Vatermörder Pharnakes begehrt. Bey ihm sagt Pompejus zu seinen Sohn: Tigrunsmgue meum, »rc arm« H. 6z 8. rz62) Ich habe X», aus dem Vstic. b. einge¬ schaltet, obgleich Reanarus ein muiux bene zu dieser Lesart fest. Mich deucht d e Sache ist klar. Pompejus war stärker an Volksmenge, Kaesar an Tapferkeit: weil aber zur bevorstehenden Gefahr sich die Volksmenge Pom¬ peji eben so wie Ka.sars Tapferkeit verhielt, so konnte man sagen, daß bende Parkheyen an Tapferkeit und Volksmenge gleich waren -r-As-r-» x«, 816 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. XU N.R. E. ge Schlacht, die geliefert ward. Die Römische K ScnAfturl publik »Md ihre ganze Herrschaft, so groß und auSP Bürgerin, breitet sie auch damals schon war, lag, als Preis des Sieges, vor ihnen hingeworsen; sintemal es jedem be kannt war, daß sie dem damals siegenden dienen Mie¬ de'^'): dieses überlegten sie, und erinnerten sich j« gleicher Zeit ihrer vorigen Thaten. Pompejus siies Afrika, sin sein Gemüth zurück^ den Sertorius, dc« Mithradat, den Tigran, und das svon Seeräuber» gereinigtes Meer; Kaesar aber Gallien, Spanien, de» S.iso, Rhein und Britannien. Sie wüsten, daß sie auch dieses auf daö Spiel sezten, und so ward jeder M ihnen eifrig, den Ruhm seines Gegners sich jchund zu eigen zu machen. Wenn die Sieger Herren ve» allem dem werden, was die Ueberwundenen beW so ist hiervon wahrhaftig der Ruhm nicht auSMNi' men. Denn, je einen großem und mächtigem GeM jemand überwindet, desto mehr wird er selbst erhol» §- ?57- Deswegen waren auch die Reden, so jeder a» seine Soldaten hielt, einander fast gleich. Jeder M alles das, was in einer solchen Lage, sowshl in W hung der gegenwärtigen als der zukünftigen gesagt werden konnte. Da beyde aus einer Stadt ge¬ bürtig waren, und über ein und die nehmliche Sache zu reden hatten; da jeder den andern Tyrann, selbst aber Befreyer des Volks hies, so hatten sie kst"' Gelegenheit, verschiedene Reden zu halten rz6z) Vergl. oben Note 1040. 1)64) Cs blieb immer noch ein sehr mächtiger schied zwischen dem, was beyde Generals sagen komm - die in einem sehr wichtigen Punkte verschieden ' denn, ob schon beyde die Oberherrschaft suchten, st A . doch Pompejus vpr, die Sache des Raths, und Ml Vorbereitungen zur Pharsal. Schlacht. 817 der einen Seite sey Tod, Heil auf der andern: hier N.R.T. 706 Herrschaft, dort Sklaverei); alles gewinnen oder al- les verlieren; und endlich alles thun zu dürfen Burgerin.'' oder alles leiden zu müssen! — Dies waren die Er¬ munterungen, mit denen sie die Bürger anfrifchten: Unterthemen und Bundesgenossen machten sie durch Hofnung einer bessern und Furcht einer schlimmem Zukunft beherzt: und dann führten sie Landsleute, die unter einem Dache gewohnt, an einem Tische ge¬ gessen, und den nehmlichen Eydschwur geschworen, sich einander zu würgen! Doch warum sollten wir das Schicksal der andern beklagen, da die Anführer selbst auf so mancherley und so genaue Weise sonst mit ein¬ ander verbunden, die so viele Anschläge gemeinschaft¬ lich mit einander gehabt und ausgeführt, die sich ehe¬ mals durch das Band der Anverwandfchaft verknüpft hatten, und das nehmliche Kind, als Vater der eine, als Großvater der andere liebten, nichts destoweniger fechten mußten. Denn jenes Band, mit dem sie die die Sache des Volks zu verfechten- Pompesus stellete Kaesarn als einen Abtrünnigen und Rebellen vor, der zu Paaren getrieben werden müsie; Kaesar, wie er selbst K. 90. versichert, berief sich auf das Zeugniß seiner Sol¬ daten, denen allen cs bekannt sey, wie sehr er Bürger, blut zu schonen gesucht, und wic ost er Pompejo zu ei¬ nem friedlichen Vergleich die Hande geboten. — Wer ein Liebhaber von Reden ist, ich bin es nicht, der schlage 2lppianuni Ou. II. p. 47z. auf, wo er eine Rede sowohl von Kacsarn als Pompeso findet. Lukan Vll. 250—zz6. liefert auch eine Rede Kaesars die voller dichterischer Schönheiten ist, und auch allerdings in einer Epopöe eher einen Platz als in einer Geschichte verdient. IZ6,), Was die leidige Sophisterei) nicht thut! so unverschämt war Kaesar gewiß nicht, seinen Soldaten Erlanbniß zu geben, alles was sie wollten zu thun! Man erinnere sich, was er oben §. zzi. zu den Tumul¬ tuanten sagt. Il- Band. Fff 818 Dio Kaßius. B. XL.I. Hauptst. XU. ^.R.E.706 Natur verband, da sic ihr beyderfeitiges Blut va- Se?v.^sMr'mischte, dieses ward jezt durch eine unersättlich! Burgen». Herrschbegierde aufgelöst, getrennt und zerrissen. S» ward Rom selbst, sein selbst wegen zu kämpfen genökhigt, und gezwungen, indem es Ueberwinder war, über¬ wunden zu seyn! , §- 558. So war die Schlacht, zu welcher die Mannschaft gerichtet stand. Doch wurden sie nicht also fort hand¬ gemein! Kinder des nchmlichen Vaterlandes und a« nehmlichen Heerd erzogen, die einerlei) Waffen und einerlei) Schlachtordnung hatten, jaminertc es ihnen- das Gefecht anzufangcn, jammerte es ihnen, sich ein¬ ander die Halse zu brechen. Schweigen war anfbe?- den Seiten, und übergroße Traurigkeit! Keiner M ihnen marschirte vorwärts, keiner regte sich; die An¬ gen zur Erde niedergekehrt standen sie da, wieA' re''"). Kaesar und Pompejus sich fürchtend, tve"" iz66) Man erinnere sich, was ich schon mehrmals innert, daß Dio nie unglücklicher ist, als wen" " Schlachten beschreiben will. Da erschöpft er sich i" torischen Floskeln in Spitzfindigkeiten, in Deklamation^ und sagt, uns nichts, was der unwissendeste Unteres^ nicht besser gesagt haben würde. Und noch müssen K"» ihm danken , wenn es nur Unterlassungssünden sind, reu er sich strafbar macht; häufig, wie"gerade hier nS" scr Stelle erzählt er uns, aus Liebe witzig zu bernheitcn die ihm kein Musketier glauben wird, ch, vergebe die Schilderung dieser Traurigkeit dem Dm"" Lukan Hk 466. Aber der Geschichtschreiber, sollte °" sich bis zu Nichtswürdigkeiten dieser Art hcrablassm - ft! Wie traurig die Soldaten Kaesars waren, lehrt - Beyspiei L rafti ui, der zu seinem General sagte: M winden oder sterben! hundert und zwanzig Kameras mit sich nahm, und so mit frohem Herzen in den Tod gE Baesiw K. 81. und 99. Plmarch DvMx. p. 6z6-l Pharsalische Schlacht. 819 sie langer so rasteten, möchten sie mukhlos werden, N.R.E, 706 oder gar sich mit einander vertragen, ließen schnell die Ser^Ismr» Trompeter zum Angriff blasen, und die Soldaten das Bürgerin. Feldgeschrey austrmmenBeydeö geschah; doch izr. weit entfernt, daß sie solches hatte anfrischeu sollen, wurden sie gerade dadurch, daß die Melodie der Trom¬ peter von beyden Seiten die nehmliche war, und das Feldgeschrey in einer und derselben Sprache crtönete, wurden sie, sage ich, gerade dadurch am mehrsten erin¬ nert, daß sie alle von einem Stamme und einem ge¬ meinschaftlichen Anherrn herrührten. Diese Erinne¬ rung brachte sie zu Thranen und Seufzern cl-rsl. p. 729. c. (wo er aus Vcrschn Rraßmius heißt ) Florus IV. 2. 44. u. a. m. 1367) Das Symbolum einer Schlacht, die geliefert werden sollte, war nach dein Zengniß Plmarcho Uomp. x. 655. 5. ein purpurfarbenes Gewand, so über dem Prätorio ausgebreitet ward- Wenn bcyde Heere einan¬ der gegen über standen, ward das Zeichen zum Angriff mit der Trompete gegeben. Und cs scheint fast, daß der General solches selbst gegeben, wenigstens sagt Racsar K- 90. von sich selbst ? rubs ÜANUM ileäir. Welches aber freylich auch ganz natürlich so viel heißen kann, daß er den Haurboistcu zum Angriff zu blasen befohlen: luno llriüuluz ser Nilu« likui«, conceptague Llstlics cornu: 1u»c ciare r«bae.- runc uerbers tenült Lxlremigue krs§or connexs eiumpir Ol^wpi Uluüe prorul riubes, guo nulln toniriu» tonant, Lukan VII. 475. iz68) Diese Thranen und Seufzer, bep zwey in Schlachtordnung gegen einander gerüstet gegen überstehen¬ den Herren sind gerade eben so wahrscheinlich als die großen Tropfen des Dirgilianischen Pferdes, so es über den Tod seines Führers vergoß; öder wie der Tbra- nenbach, den Malherbe St. Petern nach der Vcrlaug- nung weinen läßt, der so stark war, daß er ganze Dör- 820 Dio Kaßius. B. Xll. Hauptst. XU N.R.E.706 6. ZZU. K. Kae^arn. Serv.Jftur. Endlich als die Hülfsti Uppen den ersten Angriff ^mzE ^Ethan wurden auch sie handgemein von jenen ftr niederriß. Lukan so sehr er Dichter ist, gedenkt kei¬ ner Thranen.; er sagt nur: omni» torpor Uoctora constrinxit, rzelicluzgus in viseers sanguiS kereulsir piersro coir. Daß Pompejus und Kaesar alle bcyde geweint, crza'st Appianus Li». U. p. 476. iz6y) Hier sieht man, wohin die Liebe was recht schönes zu sagen, zulezt führet! Es waren keine HW' truppen, es war, wie ich so eben gesagt, der alle edle Veterane Krastinus, der den ersten Angriff that- - Doch ohne mich langer, bey den doch vergeblichen W gen über Dions schlechte Schlachtbeschreibungcn ach zuhallen, will ich dieses Papier lieber benutzen, cai brauchbares Supplement zur Geschichte dieser Schlad aus Kaesarn und Plutarch zu liefern. — Auf Seiten dec Pompejaner kommand-rte Psmpcjus selbst den lla«» Flügel, wo die zwo Legionen so vormals Kaesarn stch- hort hatten, standen; in der Mitte befand sich Skip^ an der Spitze der Syrischen Legionen, und den rechn» Flügel, auf den er seine großeste Hofnung sezte, mirte die letzio Lilicienlis, und die vom Afranius ali^ Hifpanicn hinzugeführten Kohorten. Diesen Flügel koav mandirte, w:e Lukan und Plmarch sagen, Domini der ehemals in Korfinium war gefangen worden, dieser Flügel durch einen Fluß, dessen Ufer steil waren, (Lukan nennet ihn Enipcus,) gedekt ward, so h»" Pompejus, seine ganze Kavallerie, Bogenschützen W Schleudcrer auf den linken Flügel gestellt. Bcym sar kommandirte Antonius den linken Flügel, Kalvinu" den rechten, Sulla das Herz, und Kaesar selbst beiM sich das Oberkommando über alle vor. Pompejus lM den seinigen geboten sich angreifen zu lassen, nicht aber selbst anzugreifen. Die Kacsarischen thaten also dcn'.H' grrff und die Pompejaner hielten den ersten Chock mnlM Pharsalische Schlacht. 821 angesteckt. Die, so die Schlachtordnung fern gestellt N.R.E.7SL hatte, waren minder zu beklagen, sintemal sie vieje- nigen nicht sahen, die von ihren Wurfspießen, Pfei-Burgerm. len, Schleudern u. s. w. getroffen wurden; aber fürch¬ terlich war die Lage der Legionsoldaten und der sschwer- bewafneten^ Kavallerie, die einander so nahe waren, daß sie zusammen hätten reden können: sie kannten die, so ihnen gegen über in den feindlichen Reihen standen, und verwundeten sie; sie ruften sich mit Na¬ men zu und erschlugen sich; sie erinnerten sich, daß sie Landsleute waren, und plünderten sich! Dieses war es, was die Römer rind übrigen Jtalianer, so ehemals unter gemeinschaftlichen Fahnen gekämpft, wenn sie auf einander stießen, thun oder leiden mußten. Viele trugen ihren Mördern mancherlei) Aufträge auf, sülche zu Hause an ihre, hinterlassenen Freunde zu bestel- aus. Allein die Reutercy, auf welche Pompejus so viel gerechnet hatte, hielt sich schlecht. Sie lies sich durch ein kleines Detaschement, welches Kaesar eigentlich allein gegen sie im Hinterhalt gcstellet hatte, nicht allein abschlagen, sondern auch völlig in die Flucht treiben. Die sie¬ genden Kohorten fallen nun den linken Flügel derPompe- janer, der sich noch ritterlich wehrcte, in den Rücken. Zn gleicher Zeit greift das dritte Glied, welches, so lange das Detaschement gefochten hatte, ruhig geblieben war, den linken Flügel von vorn an- Die Pompejaner, so diesen doppelten Angriff nicht aushalten können, wei¬ chen, und die Unordnung wird allgemein. Pompejus der auf diese Kavallerie so sehr sein ganzes Vertrauen ge- sezt, daß er zu seinen Freunden gesagt, sie allein würde den Sieg, noch ehe die Legionen den Degen ziehen wür¬ den, davon tragen, Pompejus sage ich, rctirirte sich, sobald er den Unstern seiner Reuterey sähe, in's Lager, welches er so fort zu vcrtheidigen, im Fall die Schlacht verlohren gehen sollte, befahl. Plötzlich ward das La¬ ger angegriffen, und so tapfer auch diejenigen es vcrthci- digten, denen solches aufgetragen war, (sonderlich rüh¬ met Kaesar die Thrakier,) ward es doch vom nachsetzen- 822 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. XU N.R.E.706 lcn'"°)! — Die Unterthanen kämpften muthig, und Scrv^Äur.' grausam als möglich; und so, wie sie sich ehemals Purge, in- ihre Freyheit zu erhalten viel Mühe gegeben, so kämpften sie jetzund für die Knechtschaft der Rö¬ mer, in der Hofnung, sie, denen sie fbis jezt^j in all« Stücken weit unterlegen waren, fkünftighin^ als Ml- sklaven anfehen zu dürfen. Es war also eine sehr große und verwickck Schlacht, die vorsiel, sowohl der angeführten Ursa¬ chen wegen, als auch wegen der Menge und der ver¬ schiedenen Arten der Rüstung, die hier gesehen wur¬ den. Nationaltruppen, Infanterie so wohl, als Ka¬ vallerie, und von den Hülfsvölkern Bogenschützen und Schleuderer nahmen das ganze Schlachtfeld ein; zer- theilten sich in Pelotons, und fochten so oft gleichgewafneten, und wurden noch öfter mit ander» ihnen unähnlichen, handgemein. Die PompeM den Feinde erobert, und Pompejus selbst hatte kanmZcit aus derPorta Dekumana zu retten— Was ich hierges«!^ ben,ist ein ganz kurzer, und vielleicht fehlerhafterAuszugb Kaesar K. 88—96. womit ich durchaus Frominmn ll i' zu vergleichen bitte. Flsrus hat uns einen Umstand an' behalten, der für uns nicht anders denn interessant D kann. Die Kohorten so Kaesar der Pompejanischcn terey entgegen sezte, und die es eigentlich waren, ss d» Treffen gewinnen mochten, bestanden aus land Deutschen. iZ7a) Dies glaube, wer Lust hat! Ig/t) 2d heißt sirv allerdings, wie ^plauder übersezt llom-mo'" ksruirursm; allein da es einleuchtend ist, daß vir Sinn hier nicht statt finden kann, so hat GOdey schlagen ---re? statt -------- zu lesen, welches ich allerdM für besser als Rcimari Konjektur halte, der henr vorigen verstehn und in -<«- verändern will- Pharsalische Schlacht. 82z waren an Reuterey und Schuhen überlegen Zu N.R.Broä dem Ende, wenn sie merkten, baß der Feind, von fernH^^Ek her, sie überflügeln wollte, griffen sie solchen plözlich Bnrgernr. an "^), und zogen sich, wenn sie selbigen in Unord¬ nung gebracht hatten, wieder zurück; so harselirten sie selbigen von Zeit zu Zeit, und griffen ihn Pelotons¬ weise, bald hier, bald da an. Die Kaesarischen, die¬ ses zu verhüten, dehneten ihre Schlachtordnung so weit aus als möglich, und hatten immer Fronte ge¬ gen den Feind. Wurden sie mit ihm handgemein, so nahmen sie es muthig, so wohl mit der Infanterie 1^72) Pompejus hatte siebentausend Reuter (Rote IZ05), darunter waren zweyhundert Bogenschützen (l-gppnkoxmas) so ihm der König von Kommagcnien Anriochus geschickt, überdcm drey raufend Bogenschützen auS Kreta, Lakcdamon, PontuS uns Syrien, und sechs Kohorten Schleuderer. (Caesar K- 4 ) KacsarS ganze Reuterey belief sich auf nicht mehr denn tausend Mann- Appianus (nuil. II. p. 471. Eurrop. VI. 16. — Ich will bcy dieser Gelegenheit noch zu Rote lz;y. hinzufügen, daß die Anzahl der in den Pharfalischen Feldern kämpfen-- den, von einigen Schriftstellern auf eine ungeheure Weise übertrieben wird, (welches schon Appianus zu sei¬ ner Zeit bemerkte) wie wenn Floeus IV. 2. 44. auf bey- den Seiten zoo,ooo Mann, x-'aerc»- ac rechnet./ IZ7Z) Diese Floskel hatte sich Dio vermuthlich in ei¬ nem tkollogio lt;ch, so er bey einem Sophisten seiner Zeit gehört hatte, ausgeschrieben. Er hatte sie brauchen kön¬ nen, oben, da er das Treffen beschrieb, so KrassuS gegen die Parther verlohr, aber nicht hier Kaesar hat den abenthcuerkichen Einfall nie gehabt, siebentausend Mann mit taufend überflügeln zu wollen, (überdcm verhinderte der Enipeus, daß sic nicht überflügelt werden konnten) und die Pompejaner haben ihre Feinde so wenig pelo- tonSweise angegriffen und harselirr, daß ihnen ihr An¬ führer vielmehr verboten, sich von der Stelle zu rühren. Sie hielten den Angriff deS Feindes auS, und ließm durch den ersten Chck sich nicht dckontenanzirem 824 Dio Kaßius. B. XU. Hauptst. XU. N.R.T.7S6 als der Kavallerie, auf, sintemal eben dieser Ursch Serv.Isaur. wegen leichtbewafnetes Fußvolk den Gliedern ihm Burgerin- Kavallerie eingemischt war '"*). — Alles dieses M schah nicht auf einem Orte, sondern, wie ich schon mehr¬ mals erinnert, Pelotonsweise, bald hier und bald dass» i?74) Ich sehe, daß alle Neuern, so ich setzund ks«> suliren kann, eins sind eben so wie Dion ein gewW Manövre Kacsars zu erklären, dem er vorzüglich stim Sieg über Pompsjum zuschreibt, ich muß aber eben st offenherzig gestehn, daß ich dieses auf keine Weist ff Berichte Kaesars finde. Dieser General sagt K. 89- M6N5 ne a mulrituclins eguirum 6sxrrum cornu ciicom- uenirerur, celenrer ex rerris scie linAuIss cobones lle- trsxic, srgue ex dir gusrtsm inlliruir eguirskuigue oxx»' suic, er guiä beri veiler olienäir.; nämlich sie sollkff nach K. 9Z- der schwachen Reuterey Kaesars zu HK kommen, wenn diese den Angriff der ungleich stari«« Pompejanischen nicht aushalten können und weich'» würde- Waren diese Kohorten, so wie es die Vssir« der Römer gewöhnlich waren, den Reihen der ReB rey eingemischt gewesen, so hätte ja Kaesar nicht W können, daß er ex dir gusicam sciem instiluillei; am sieht man in der Folge aus der Erzählung dessen, w»' diese Kohorten thaten, daß sie allein für sich, undm ein detaschirtes Korps agirt. Sie greifen zuerst die ftK' liche Reuterey an, werfen sie überdenHaufen undj»»»' gen sie zur Flucht. Nachher gehen sie auf die Bogen¬ schützen und Schleuderet los, die keine DefensivnE führetcn, und die sie also, da sie des Schutzes derM terey beraubt sind, mit leichter Mühe nicdcrhauen, uff nun fallen sie dem linken Flügel Pompeji, der sich u°"! wehrt in den Rücken, und verursachen so, daß die Scl>'E völlig gewonnen wird. — Man setze hinzu, aus Mo kV. 2. 47., daß die Kohorten so alle diese Dinge tham aus lauter Deutschen bestanden: hatten sie nicht einga"! besonderes Detaschement formirt, würde ihnen, den Bar¬ bar»! Kaesar allein die Ehre des Sieges zugeschne^"' und seine Nationalkavallerie eines Ruhms beraubt y"' - ben, d^. jhx diesem Fall, mindestens zur Hälfte M' hort hatte? Pharsalische Schlacht. 825 daß, indem hier ein Haufen gegen den andern in der N.R.E.706 Ferne focht dort ein anderer jeden Fuß breit Landes seinen Widersachern streitig machte; diese verwunde-Burgeim. ten, jene bluteten; einige sich flüchteten, andere ihnen S- -8-. nachsezten: in der That nicht eine, sondern viele Schlachten, so Kavallerie gegen Kavallerie, und In¬ fanterie gegen Infanterie lieferten, gesehen wurden. Viel wunderbares fiel mit unter auch vor. Hier floh der, der so eben den flüchtigen Feind verfolgt hakte: und dort verfolgte ein anderer den, vor dem er so eben geflohen war: derjenige ward verwundet, der so eben Wunden ausgetheilt hatte; hier mordete einer im Fal¬ len seinen stehenden Feind; viele starben ohne Wun¬ den'"'), und viele, die schon halb todt waren, mor-^ beten noch; diese freueten sich und jubelten, jene klag¬ ten und jammerten: alles war voller Geschrey und Seufzen, und so ward Unordnung und Tumult im¬ mer größer und größer: die unverständlichen Worte, so man von den Fremden und Ausländern hörte, wa¬ ren jedem fder sie nicht verstand^ fürchterlich. Noch weit empfindlicher aber war denen, so sich einander verstanden, ihr Unglück; denn außer ihren eigenen Leiden mußten sie auch die ihrer Nachbarn ansehen und hören. §. z6l. Endlich, nachdem sie eine lange Weile mit glei¬ cher Stärke gefochten, und von beyden Seiten gleich viel gefallen und verwundet waren ward pom- IZ75) S>e wurden im Gedränge zu Tode gedrückt, oder von Pferden zertreten. — Es ist ein Wortspiel; denn dieses Erdrücken ist ohne Wunden nicht möglich. iz/6) Auch dieses ist höchst falsch,daß der Verlust auf beyden Seiten einander fast gleich gewesen. Raesar K. 99. versichert, in allem nicht mehr, denn 200 Mann verlohren ju haben; der Verlust der Pompejaner belief sich auf 826 Dio Kaßius. B, XI^I. Hauptst. XU. N.R.L7S6 pejus, dessen Heer dem größten Theile nach asiatisch, Sew-Jsaur' des Kriegs unerfahren war '"H, geschlagen: M Vurgmn. ' ihm schon vor der That war offenbaret worden. Da Donner hatte in sein Lager geschlagen auf dm 15000 Mann, Mehr als 24OD2 streckten das Gewehr, 9 Adler und 180 Fahnen wurden erbeutet- — 200 q der einen Seite, und 15000 auf der andern kann wch kein gleicher Verlust heißen-— Plurarch p-7Z°^ versichert, daß von Soldaten auf Seiten der Pompch- ner nicht mehr denn 6ooo geblieben waren: das aiM waren Sklaven gewesen, die man bcy Ersteigung du Linien niederhieb, I Z7/) 8anFnis ibi lluxir ^cbaeus, ponricus, sagt Lukan vu. 625. — Kaefar beneidete Pompeji M, (Sueron K z>.) der der lleberwindung fo unkriegmD Nationen seinen ganzen Ruhm zu verdanken gehabt- M einmal hat Pompcjus nicht blos Asiater bezwungen,« weniger hat er ihnen seinen Zunamen Magnus zu d«' ken, den ihm Sylla, nach Ueberwindung EuropüiM Fe.nde, ja Römer selbst, beygelegt hatte; hernach^ ren die Asiaten, so Pompejus überwand, nichts nundu als weibisch. Die Soldaten Mithradats, Albaniers Jbcrier konnten es gewiß mit Galliern, Britanniern B Deutschen überall aufnehmen. i?78) Die Stelle des Valerius Maximus I-VI, >- so Fabrizius anführt, gehört nicht hieher, sondern Höfen Vorbedeutungen bcy der Ucbcrfahrt von BrundiD" nach Dyrrhachium, wo ich sie auch schon, wie ich D' Note H02. angeführt. — Btffer gehört hieher folg^ Stelle Lukans VII. 151. blon kamen abstinuit renturos proäsre cssiis ker varias forruna norss. dlam lüellsls iura L'um xsrerenr, kocus venisnribus nbstirir aekbet, oc«/rr /romrME »»örr -' ^äuerlasgue faces, immensogue i^ne cvlumnsi klr rrsbibus millis auiüos r^xkonas aguarmn Osrulir, akgus oc«/or c/a«/rr. chr/rc-'co^/te rroce»/ Wunderlichen. 827 Walle Kaesars hatte man em himmlisches Feuer in N.R.C.7°6 das Lager Pompeji fallen sehen ein Bienen- schwärm hatte sich , an seine Paniere gehängt Bürgerin. Mich wundert, daß Dio, derem so großer Freund vom Wunderbaren ist, den Traum Pompeji übergeht, nach¬ dem es ihm vorkam, den Tempel der Venus Viktrix mit vielen Spolien zu bereichern, und vom daselbst versam¬ melten Volke mit einem großen Freudengeschrcy (in mo- clum stzt Llorus hinzu) ausgenommen zu werden, plutarch komx. p. 655. 6. lunumerum elkigism llomgnss cerusrs plobiz ^ktolliguL suum Iseris »6 llllors nomsn Vocibus^ er pLulu cungob corwrs soiuiures. IZ79) Plurarch ?omp. x. 655. 6. erzählt dieses Phä- sO r ; ^L7077e§0'-) X«/L77^«v XLt ^L'>Ss/5VPIV, eoo^LV 70 xL^e<7kiv. —. Dieses sind in der angeführten Stelle Lukans; ZMuei-lasgue kaces immsnsogus iZne eolumusz. — Das Phänomen der feurigen L-Ugeln ist unter uns bekannt, und also darf ich mich solches zu erklären keine Mühe geben. Vergl- Wolfs Physik- Bergmanns Geo¬ graphie. iz8o) Dieses war auch schon vorher bey der lieber- fahrt nach Dyrrhachium geschehen. Julius Obsequens K- 125. Daß es in den Pharsalischm Feldern wiederholt worden, bezeugt Appianus Liu. lh 470. Lukan VH. 161. klsc non innumoro coogsrrrr exsmine tigns, und dessen getreuer Kopiste, Florus I. c. wenn er von der Pharsaüschcu Schlacht sagt; IVungusm imminsuris rui- ii!,e Münilelkiora xrociigiz, und dann diese proäigig hex-, zalt, nennt die e^ai/-r»a sogleich nach der kuZs vickims- rum, der er den ersten Platz gicbt. ' Wir werden im Verfolg der Diouischcn Geschichte nichr Beyspiele von den Übeln Vorbedeutungen finden, so man aus BieiM 828 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. XIL N.R. E. 706 viele der Opfer, wenn sie schon bis zu den Mann AKa^r.n waren geführt worden, entflohen.'^'). Auch ward Bvrgttm- den übrigen Menschen diese Schlacht dadurch ange> zeigt, daß, an dem nehmlichen Tage, da sie verfiel, an vielen Orten '^) kämpfende Heere gesehen, md zog. Wir finden es sogleich im folgenden Buch S> r?5 wieder; S- Z2Z verkündiget ein Bienenschwarm, der sich auf den Gipfel des Aeskulapischen Tempels anhangt, da- Triumvirat: S- z;r. verkündigen Bienen, so um dal Lager des Kaßius-herum schwärmen, feine Niederlage; S- 544. hak ein Bienenschwarm, der im Lager des D» sus gesehen wird, diesen General ab, über die Weser ja gehen; S- 586. verkündigen Bienen die Niederlage del Varus, S-688- den Tod des KaiserKlaudius, E die Niederlage des Niger, und S- 8y9- den Tod des Kai¬ ser Makrin. Welches Verzeichniß man, wenn es der M»' he lohnte, aus andern Schriftstellern sehr vermelM konnte. — Plinius XI. 17. okenrs saeiunr »pes xriosa sc publics, vug ciepenüenre in üomibus remplisgue, xs expisrs ms§ns euenribus. Juvenal XIII. 6Z. Lxsmengue spum I011A» conkerlerir vvL Lulmine üelubii. IZ8I) ^llmokus superis chscusts fuZit sb 21a Taurus, er Tmsrhios xr-ieeeps se iecir in Lukan VII. 165- Beym Aorus I. e. nimmt die den erD Platz unter dem ein, was er imminenlis clsciis maniielb prolliZis nennt. Vcrgl. §. ZZ9- Not. 1249. wo gegen M Analogie der Wahrsagerkunst die lÜAs vickimsrum, al« ein günstig Omen vorkommt. iZ82) Zu Antiochien und Ptolemais: Raesar K 1°^ Roclsmgus clis, /^uriocbige in 87ns bis tsnrus exercillN elsmor, er KZnorum sonirus exsuüilus ek, vr in m»rN ^MLks ciuilgz cliscurrerer. bloc iüem prolemsicle aeel' E — Von der erstem Stadt bestätiget solches aM Drofius: Tsnrus rero in sere srmorum lirsxiroi bn Wunderzerchen. 829 Geräusch der Waffen gehört ward. Zu Pergamus N.R.x./«; hörte man ein Getös, wie das, so Pauken und Kym- beln erregen, welches im Tempel Bakchi sich anfieng, Burgcrm. und von da a»S durch die ganze Stadt gehört ward '^). In TralleS war ein Palmbaum inr Tem- pel der Viktoria aufgesproßtund die Göttinn selbst hatte sich nach einer Büste Kaesarö, die ihr zur ^nlivclnas, vlgusst scinentu Iiostium in muroz concurre- rsnu Eben dieses, und fast mit den nehmlichen Worten, weil beyve neh-nl'ch ans Livio schöpften, erzählt solches Valerius Maximus 1. VI. ra, und Julius (pbseguens K. 125. iz8g) Cs ward nicht in der ganzen Stadt gehört, son¬ dern nur in dem Allerheiligsten deö Tempels, zu dem der Zutritt jedem andern als den Priestern untersagt war- Raesac: peigsmi, in occulii; ne remotis ismpli, guo, prssiei szcercivres, sclire iss non eil, 6raeci pell.inr, lonuerunr. Valerius Maximus er¬ wähnt auch nur: louum k^mpimorum pergsmi gbiii'ri; clelubn (bessere Handschriften lesen in oeculcis sc cvnsti lid lempli) eöirum—Unten S. 455. kommt dieses Wun- derzeichen wieder vor, und bedeutet die Unterjochung Egy¬ ptens durch August. — Pauken und Kymdeln gehören jur Kncgsmusik. Vergl. Lampe cle e^md^jis vererum U. IU. c. iZ. 19- iz84) Und zwar, welches das Wunder vermehrt, durch das Pflaster hindurch, Plutarch Laes. p. l>. c. ^kf, °re«^k-;. t» "r«e ^0 „-e- -k 4-,-SI, XL, r« L»Z^>,--v-(-r. Caesar: 4 rsllibuz IN lemplo viesto- riao,. vdi ftseftiis llkiriuim conieerLueisnr, pslm» per eos clies f in rectn^ inrer cosüm?nr. /zo. c. hersetzen: 'n» r- UL^s--^ I^io? Itv kn-tHr-rr-eLLi 7-^e 7-^ T-L^vy ^«<>7r>'f»is-Q:t 70 ^SL^'T-LL 8V ü 87Ü- »/I-VkL'Lt XL7«fZc fZ«t87L/. dieses erzählet auf Lätcin Gellius XV. — Noch hat Di» eine andere Weissagung, die wir gleichfalls von einem Au¬ genzeugen haben, ausgelassen. Likcro elc ch«/E. 1.68. 69. >1. 114 erzählt, daß während feiner Anwesenheit zu Dyrrhachmm, ein Ruderer von der Flotte der Rhodiser verkündigt habe: XMclelÄLlum ni minus XXX. cliebus 6r>eciam bmguine: rsznnss D)'erbinguum reclirum ac clomum ikionem clrrri. Alles dieses traf wirklich ein. Ich setze cs wieder mit den Worten seines Jntcrlokutors her- ksucis poli cliekms ex kbsr- fuli.a lri^s vemils I.i.kienum, gui cum inrerirum ex- ercirus nunri»uiß'er, reügus cgricinsrinnis breui elle cvn. feekn. X::m er ex Irorrsis 6irsprum eltusumgue srumen- rum, riss omnes angipcnruxgue Lvullmuersr, er vos ULuss kukiro perreiriri conscen6iliis, er no5le scl o^xi- clnm resiücienres üsZraures onerarias viclebalis. 8 z 2 Dio Kasims. B. XU Hauptst. XU. N-N.E.7°6sich aber verwunderte, da man die Wahrheit dessel- GervAur' b"> bestätigt erfuhr. Burgerin- §. Z62. Von den Pompejanern, die nicht im Treffen blie¬ ben , rettete sich ein Theil, so gut er konnte, durch die S. !8Z. Flucht, die übrigen wurden nachher gefangen^-): von diesen lieö Kaesar die gemeinen Soldaten alle un¬ ter sein eigen Heer anwerben, ohne sie sonst auf ir¬ gend eine Weife zu strafen aber von den NathS- herren und Rittern lies er alle, so vieler er sich sonst schon, da er sie gefangen genommen, erbarmet, hin- richten "^ausgenommen die, so seine Freunde (denen I?87^) rr«-, fti, s, stev ox>< SI Zc X«, cleeli veibum sagte -LvlanScr; aber Lcunklau: non sllmino Ii-mc s°- clsciam : ex veliiZiir illiuz colligo Oionem lcir sitille: o, se x«i leiste besserte durch FolM» Ballhorn VS; nämlich weil beyde Gelehrten mehr Griechisch als Historie verstanden r Xylander aber war in der Geschichte eben so wie in der Sprache in Hause- Allerdings ist 6«Xw<7«v weggefallen, und M- ist in der Geschichte gegründet. Wohras das Lager Pompeji gestürmt ward, hatte sich ein Theil sei¬ ner, aufdie benachbarten Anhöhen geflüchtet, und wollten sich von da nach Larissa retten. Kaesar schnitt von dies« Stadt und vom Wasser sic ab, und forcirte sie also M 7-L7--, d. i. nach gelieferter Schlacht gefangen zn er¬ geben. L-aesar K- 97- Auch spricht die ganze Folge d« Geschichte von selbst für diese Lesart. izz/b) plurarch Laes. p. 7Z0- I). sc K- 107. erwähnt einiger Legionen: guss ex kowxeismr iriiliiibus eonseeerar. 1Z88) Lrevier lls. XIV. p- 19. zweifelt an dieser^ schichte, welches man ihm, da sie auf keine Weist «l dein so bekannten Karakter Kaesars und seiner Gelinos Kaesars Betragen als Sieger. 8 Z z «r jeglichem einen zu retten erlaubte) loöbaten ""):N.R.L.7°s , Serv.Isauk. keit übereinkommt, nicht verdenken kann; allem es ist nn-Burgerm. pertinent, wenn er, nachdem er diese Nachricht Dions angeführt, hinzufezt: L'guronw 6e cet Lciivsin x,e« circrc«^ ne cioit pvinr prevslvir sur celle 6s ro«/ gui accoröenk ä louer la clemence 6s Lesar, er gui lui ren6enr le Zlorieux remviAngAs 6s n' avoir poinr souille la viLtoire psr la mork ä' aucun Komsin ku6 6s sanA kroiä. Ich sage, dieses ist impertinent, denn obschon Dio abergläubisch ist» und den Kopf voller Wunderzei-« chen hat, ob er schon weder Kriegskunst noch Finanzen versteht, so ist er demohnerachtet »n 6s? plus iu6icieux öcrivains, die ich kenne. Alle Schriftsteller loben Kaefars Gelindigkeit freylich, aber im Gegensatz der Syllanischen Grausamkeit, oder sie thun es aus Begierde Kaesarn zu schmeicheln, wie wenn Kikero in zwey Reden, so er in Kaefars Gegenwart hielt, xro 6. und xro Oefo- raro 12. versichert, es sey niemand -rrsi rrmge- kommen. — Wie will man die Stelle Nikolai Dama, sceni Lxcerpr. peiielc. p. 478- erklären, wo er sagt Kae-- sar habe denjenigen nicht verziehen, die nicht gelernt hatten, wenn man diese Nachricht Dions verwerfen will- IZ89) Sueron K. 75. ^cis ksiarsalica proclsmLuik vt eiuibus psrcerecur, 6eincep5gus nsmini non suorum, guem veller vnum, psrlis acluerlse, secvars concelstr, welche Stelle deutlich anzeigt, daß man die Aussprüche der Schmeichler Kaesars: neminem, nist scis conlum tum, einem, psrrism llelisteiaste (Parerkul. H. 52.) nicht im strengsten Wortverstand anzunehmen hat: denn wie hätte Sueton, dieser so glaubwürdige Schriftsteller, es als einen Beweis der Gelindigkeit Kaesars anführen können, daß er jedem seiner Freunde erlaubt, das Leben eines der Gegenparthey zu retten, st pl»ns nemo nist sr- M3tu5 periistsr? Hieher gehört auch folgender locur Alori IV. 2. 90. penlatum clemenris bellum: nemo cselus imperio prserer ^stgnium: Aber freylich kann die Anzahl der Hingerichteten nicht soiw derlich groß, keine Syllanische Proskription gewesen seyn, wenn jeder von Kaefars Officieren einen Pompejaner los« II- Band. G g g 8 z 4 Dio Kaßius. B. XU .yauptst. XU. N.R.E.7°6die übrigen, so jehund das erstemal wider ihn krieg. SlM.Isaur'te" / lies er alle frey, sagend: sie hatten ihm nicht Bingen», das mindeste Unrecht zugefügt, wenn sie die Parkhey ihres Freundes Pompejus gegen ihn gehalten,von dem sie nie Wohlthaten empfangen gehabt. Eben so ver¬ fuhr er mit den Oberherren und Völkerschaften, so sich mit Pompejo verbündet. Er verzieh ihnen allen, über¬ legend, daß er ihnen gar nicht oder nur wenig bekannt gewesen, wenn sie von seinem Gegner mit vielen und großen Wohlthaten waren überhäuft worden. Er lobte sie sogar mehr als jene, die, nachdem sie Wohl¬ thaten vom Pompejus empfangen, ihn zur Zeit der Gefahr verlassen hatten. Von den erstem konnte ec Erkenntlichkeit, auch in Rücksicht seiner selbst, hoffen: aber den andern, so sehr sie sich auch ihm jezt geMg erzeigten, beschloß er doch, da sie jehund ihres ehe¬ maligen Freundes Verrather geworden, nicht für die Zukunft zu trauen» §. z6z. Beweis hiervon ist, daß er dem Sadal'"") u>Ü Dejorarus Königen von Thrakien und Ga- bitten durfte; abgerechnet, daß so viel der Pompcjaner, entweder freywillig nach und nach zu Kaesarn übergie"' gen, oder aber wie die Hauptanführer alle, mit den De¬ gen in der Faust umkamcn. IZ90) Vergl. Note 1ZZ9. rzhi) Von diesem besiehe die Rede, so Kikero ihn gehalten, besonders K- z- und 5. Ebendcsselbc» klulipp. II. e. Z7. cje cliuin. II. 8. und von den Neuer" Reincrunl Remeccmm Histor. luli-, 1. III. p. 2;?- " In den bürgerlichen Kriegen so Kaesars Tod folgere" wüste Brutus ihn, halb gegen seinen eignen Willen- seine Seile zu ziehen, (unten S- Z4i.) da er vorher sei)"" Kaßio sein Dündniß abgeschlagen: und da er hohen Äb Kaesars Betragen nach gewonn. Schlacht. 8 z 5 latien, ob sie schon in der Schlacht gegenwärtig ge-N.Zl.L7o«: wesen waren, und dem Tarkondimorus Ober- Herrn eines Thcilö von Kilikien, der sPompejo^ einen Bürgerin, ters wegen nicht selbst kommandiren konnte, so darf nian vermachen, daß es nicht gegen seinen Willen ge¬ schah, wenn in der Folge, sein General Amyntas zur Parthey Oktavii und Antons übergieng. Vergl. S. Z55- 1Z92) Diesem giebt Rikers äiuers. XV. I. das Zeug¬ nis;: bclelilllmum loeiuni, rrsns Hurum, smicillimum. gue exiüim-ul, und Strabo S- 18 IZ. S, Z87. nennet ihn einen sehr vortreflichen Mann, der seiner Tapferkeit wegen von den Römern mit dem königlichen Titel be¬ ehrt worden: allein ganz anders apostrophier ihn Kato, (beym Lukan IX. 222.) da er nach dem Tode des Pom- pejus die Parthey verlaßt und zurückgcht r O nungusm xgcsle Lilix! Ikerumne rspirMz Vs6is in seguoreris? IvlsZnum koriuns reuiouik, lsm pelsgo, xirsre, reöis, Dio nennt ihn Oberherrn eines Theils von Kilikien, wel¬ ches von Gberkilikien zu verstehn ist, denn Plurarch t^nro». p. 9Zg. b. nennet ihn Ei¬ gentlich war sein Reich in den Felsen des Bekges Amanus, wie aus Strabo I» c. erhellt, eingeschlossen,' die Gunst der Römer mochte ihm einen Theil Kilikiens abgetreten haben, den er vor den bürgerlichen Kriegen, als Kikero dieses Land gubernirete, noch nicht besaß. — Sein Na¬ me wird fchr verschieden geschrieben. In den Kodizibus Dions heißet er wofür seit Roberti Ste¬ phani Zeiten die Editoren alle setzen, weil er so beym Kikero heißt, dessen Auktoritat in einem Kili- kischcn Namen allerdings von großer Wichtigkeit ist, und dem auch Florus IV. 2. 5. folgen Die Kodizes Stra¬ bos nennen ihn (ich habe in meiner Ue- bersetzung hierauf gar keine Rücksicht genommen, son¬ dern ihn sogleich mit seinem bekannten Namen Tarkondi» motus genannt,) Plurarch , Lukan oder Da^cLo. Isländer und Grotius über den Lukan halten ihn für den Lq/kor, den Kaesar K. 4« 8z6 Dio Kaßius. B. XI.I. Hauptst. XU. N.R.C.70Ümächtigen Sukkurs an Schiffen geschickt""), dm- ^ew.Jfau^ ohnerachtet verzieh. Denn warum sollte ich die Ma- Vurgerm. men) aller der übrigen sammeln, die nur Hülfsttup- pen geschickt hatten, und denen er sonst nichts, als Geld« strafen auferlegte ""), ohne ihnen sonst weder zu dro¬ hen, noch etwas von ihren Besitzungen hinweg zu neh¬ men; ohnerachtet viele von ihnen viele und große Wohl- erwähnt: allein was diesen Namen betrist, will ich lie¬ ber .meine Unwissenheit gestehn. Kaesar sagt von ihm, er hatte Pomprjo vierhundert Neuler aus GallogrÄis d. i- Galatien zugeführt. Dieses scheint auf kciiiai Scheickh des Berges Amanus zu paßen, und also moch¬ ten wohl Tarkunvarius Rastor und TarkondimoM zwo verschiedene Personen ftyn. Doch wage ich nichts zu bestimmen, zumal da alle Kommentatoren, so iäM Kacsarn Nachsehen kann, Rhellikanus, Glareaim^ Glandorp, Ciakkonius, Honomann, Sambucus, Ursitm Aldus Manutius, Brant ec., über diesen Tarkundarim Kastor ein unverbrüchlich Stillschweigen beobachten,« sich nicht einmal eine varisns leckio findet. — Tarkoob' motus hielt in den bürgerlichen Kriegen die ParthH Anrons, und bezahlete seine Zuneigung für diesen mer mit seinem Leben- S- 427 Daher Augustus seinen E« Philoparor des väterlichen Reichs beraubte S- 44?' und damit seinen Bruder, der den Namen seines Mcc» führcte, und vermuthlich die Partbey Augusts geholt^ hatte, belehnete, S- 526. — Vergl. Noris Leiw»l>"' kilsn. Dill' li. x. 227. izyz) Ein neuer, und fast unumstöslicher daß Kacsars Tarkundarius R.astor, nicht Larkon^ niorus feyn kann; Tarkondimorus schickt Schiffe "" Tarkunvarius Lastor hatte hundert und fünfzig Reuter geschickt. cksreunciarius L>slior er ex OsiloAlgeciA clsüersiir; korum slker vna vone^> aller lllllim milergr sagt Kaesar. — Das Bildnis?? lungern Tarkondiinotus auf einer sehr seltnen findest du beym D^assci /^nrig. QsII, p. iz. 14. ^^Z94) Seiner gewöhnlichen Mode nach-' Note r 190. Kaesars Betragen nach gewonn. Schlacht. 8z7 thaten, nicht allein von Alters her, sondern auch ge-N.R.E.7s6 rade damals vom Pompejo erhalten. Es ist wahr, er nahm einen Theil Armeniens, welches Dejocaro Bürgern,, gehörte, hinweg, und verlieh solchen Ariobarzan'^), König von Kappadokien; allein dieses geschah so we¬ nig Dejotaro zum Schaden, daß er dadurch vielmehr Wohlthat empfieng. Nicht er war es, dem er dieses Land weggenommen, sondern pharnakes. Dieser hatte über ganz Armenien geherrscht, und diesem hatte er sein Reich weggenommen, und einen Theil desselben Ariobarzani, den andern Dejotaro geschenkt. So verhielt er sich gegen diese, da er im Gegentheil dem Pharnakeö, der, unter dem Vorwande, Pompejo keine Hülfe geleistet zu haben, Verzeihung dessen, was er gethan, zu erhalten begehrte: da er diesem, sage ich, nicht allein deswegen nicht die allermindeste Verbind¬ lichkeit bezeigte, sondern ihm gerade dieses vorwarf, verrucht und gottlos gegen seinen Wohlthater gehan¬ delt zu haben. — So menschenfreundlich und milde bewies er sich auch nachher gegen alle die, so gegen ihn gefochten hatten. So gar die geheimen Briefe, die man in dem Schreibkastchen Pompess fand, und von denen man vermuthete, sie möchten Beweise von sehr S- iz*. vieler Personen Ergebenheit gegen Pompejum, und von ihrer Abneigung gegen Kaefarn enthalten, wollte er eben dieser Ursache wegen weder lesen noch abzu- IZ95) Dieses ist der, dem Pompejus, wie Note 1240. bemerk,, auf so ungeheure Zinsen Geld vorgestreckt, und den er, weil er selbige richtig abtrug, für Luledsu er philoromseum erklären, und ihm versichern lies isilllem elur 8. p. (^. li. MAAnse curne esse. Besiehe RKcro all cliuers. XV. 2. wo eine artige Komödie erzählt wird, so dieser König dem Römischen Redner gespielt. — Kaßius lies lhn umbringen, weil er sich nicht mit ihm verbinden wollen. Siche nuten S- Z46 und Appianum Qml. IV. x. 626. 8 z 8 Dio Kaßius. B» XI.I. Hauptst. Xll. N.R.E. 7--s schreiben erlauben, sondern verbrannte sie so fort, da- mit er nicht gezwungen werden möchte, ihrentwegen Bürgerin, irgend etwas grausames zu thun so daß man IZY6) Seneka 6e ns II. 24. Lecit Koc er 6, Lsebr, jlle, gui viÄoris ciuill clemenristims vsus eit. Lum kcrinia steprekeriölsier epiltolsrum sü pompeium milk- rum sb Hz, gul viüebsruur suc in stiuersts, sulin neu- rri« kuills psnibus, combullir^ gusmuiz mostersle lole- ret irsici, m.sluir non xo6e. Plinius VII. 2;. IIIs kuir vers er incompsrsbilis inuicii snimi lublimi- «U5, csplft spuck kksrkslum kompsü lVlsgni scriniis exi- üolarum, ilerumgus spuck Hrspsum 8cipioni5 (/k^-L>K, wie plurarch Pomp. x. 629. b. sehr richtig ds' zusezt,denn an diesem gerühmten Verbrennen der Briefes immer mehr Furcht etwas zu entdecken, so uns säM könnte, als über große Gelindigkeit und Gnade SW Der Mann, der sich im Ernst vorgenommen zu verzeihe wird aste Briefschaften lesen, so ihm in die Hande fallen sie können ihm dienen, seine Aufführung nach ihnen zu Helm und zu gleicherZeit werden sie ihn immer einen E lich schönen Beytrag zur Kenntniß des mensäM" Herzens liefern, den er verabsäumen weder darf um soll, und verzeihen kann er deshalb immer, ich denke t gar edelmüthiger verzeihen, ob ich gleich in meinem^ neka, das, was auf die angeführete Stelle sogleich st'?! gelesen: 6rsristkmum pursuic genus venise, neftire guibgus xoccsller. Ein Sittensprüchlein in dem mchk Schimmer als wahres ist. Also der wirklich gelinde, W Vergeben geneigte Mann wird nicht verbrennen; der Furchtsame verbrennt, der sich Dinge zu erfahr fürchtet, die ihm selbst schädlich werden könnten. 7" Kaesar konnte vermuthen, daß alle diejenigen sich vor >M biegen würden, die bisjetzund Pompejo hofftet: am' er muste befürchten, alle die so bis jetzund Pompeft geben gewesen waren, zu reizen, sich aus VerzweM^ SMn ihn zu verbinden, wenn er diese Briefe öfstmuH Kaesars Betragen als Sieger. 8Z9 dieser Ursache wegen allein genöchigt ist. diejenigen zu N.R.E.706 hassen, die ihn nachher meuchelmörderischer Weise umbrachten. Welches ich keiner andern Ursache we-Burgerin, gen sage, als weil Markus Bruchs Räpio, der ihn nachher ermordete, damals von ihm gefangen ge¬ nommen, und beym Leben erhalten ward ' "'). lesen, und dieser Lektür zufolge die Urheber derselben be¬ strafen wollte. — In der Folge dieser Geschichte finden wir dies Beychiel häufig, und von Fürsten befolgt, die wahrhaftig nicht den Ruhm de- Gelindigkeit haben- Dieses that Raligula, von dem Dio S- 642. dieses, was vielleicht mehr Würkung feiner Furcht war, als einen Effekt seiner Bizarrerie erzählt; und Gtho, von dem solches Sueron K- 10. und Zouaras 1. II 191. erzählen. Mehr Bcyspiele hat Fabrizius über diese Stelle gesam¬ melt. Nur mit Domikiano hat er sich betrogen- Lu¬ kins Maximus hatte die Briefschaften des Rebellen An¬ tonii verbrannt, welches ihm aber Domitian keinen Dank wüste- i;97) Der Pater dieses Bntti hatte die Parthey des Lepidus gehakten, als dieser die Marianische Faktion nach Syllas Tode wieder empor zu heben suchte, und war des¬ halb von Pompejo auf eine Art, die diesen eben nicht viel Ehre macht, unigcbracht worben. Plurarch Pomp. p. 627. s. sintemal er ihn, der sich ihm auf Treu und Glau¬ ben ergeben, gegen ftin geleistetes Versprechen hinrichten lies. Der junge Brutus ward nach seines Vaters Tode vom Guimus Servilius Räpio adoptirt; welches vee- murhlich fein anderer als derjenige ist, der H48- Kon¬ sul war, und sich durch seine Plünderung des Tolofani- schen Geldes so berüchtigt gemacht; Gellius III- 9. Iu- stiu- XXXII. z. Strabo S- 547. (Quintus Viktor cle vi- rir ilkilkr. e. 7z. ;Jch sage vermurhlich, denn in der Geschichte dieses Käpio herrscht noch so viel Dunkelheit, daß ich nichts zu bestimmen wage: es ist mir aber wahr¬ scheinlich, daß es kein anderer als dieser Kapio seyn müsse, weil ich von ihm finde, daß er keinen Sohn, son¬ dern nur zwo Töchter hinterlassen, die geschändet worden. Strabo;) Sohn desjenigen (üuimus Servilius Rapis der den Vinathns umbringcn lassen. Florus II. 17. 84 Hauptst. XXXXV. Aufstand zu Rom in Abwesenheit Kaesars §. Z84—Z96. Hauptst. XXXXVI. Kaesar bekriegt die Egypter, und überwindet sie. — Gunstbezeugungen gegen Kleo¬ patra §. Z97—407. Hauptst. XXXXVII. Kaesar überwindet den Pharna- kes §. 408—4H. Hauptst. XXXXVIH. Kaesars Rückkunft nach Rom. — Veranstaltungen, so er dort trift §. 412 -— 418- Hauptst. XXXXVIIII. Kaesars Krieg in Afrika 419 —4ri. 842 --- Es enthalt, außer demUeberreste des im vorigen Buch angefangenen Jahres, wo Rajus Julius Raesar zum zweytenmal, und Publius Servilius Isau rikus Bürgermeister waren, nur noch ein eiiMS Jahr, in dem wir folgende Personen, so die höchste obrigkeitliche Würde bekleidet, finden. V-C.G- N-R.E. 47 707 R. Inlms Raeftr, Diktator zum M- ten mal. Mark. Anton, General von der K» vallerie. Zn glcicherZeit waren Vurgermeistn: Gmntus Fufius Ralenus, und blius vatmlus IZ98) Des Lalenus habe ich schon zweymal in dis sen Noten, Note Z77. und izn. zu erwähnen Gelegt heit gehabt, mehr noch findet man von ihm in Sorps Ouomstt. p. Z72 , wo er ihn, aber unriW Fufius nennet, denn Fufius nennen ihn auchRikeroUN* Askonius Pedlünus. (Vergl- Malaspina «cl 4. acl ^rrrr.) wiewohl hier Dions Zeugniß von grö^k" Gewicht ist, weil der Abschreiber leicht kulws mitW^' aber nicht so leicht und verwechseln kann." 69z. war er gewesen- Pighius usl. T. III. z,. zz9. und 2. Jahr drauf unter erstem Konsulat Stadtrichter. Siehe pben §. 117. dem Tode Kaesars hielt er unverbrüchlich die ParM Antons, (daher ihn Rikero kdüipp. Xil. 7. krocu»w- rsm ^uronü nennet,) für den er das transalpinW Gallien gubernirte, in welchem Posten er auch ruM ^l' schied. Vergl- unten S- z6o. und Appianum ' x. 702. — Vom Varmrus sehe man Note Z7l- 59°- und IZIF. 843 Das zwey und vierzigste Buch. Zwey und vierzigstes Hauptstück. Pompejus, in Thessalien überwunden, flieht, und wirb in Egypten umgebrachk- §. 664. e^ies war der Ausgang dieser Schlacht. Von ihr ^-^^702 an verzweifelte Pompejus augenblicklich an gl- Serv.Isaur' len seinen Angelegenheiten, ohne im allermindesten Burgerm. weder an seine Tapferkeit, noch an die Menge der G. ihm übergebliebenen Truppen, noch daran zu denken, daß sehr häufig das Glück durch die geringste Verän¬ derung die Gefallenen wieder erhebt'^): ohnerach- IZ99) plutarch ?omp. p. 657. terlies er nicht in der Zeit, in welcher er noch vollrr guten Muths war, und keinem Schrecken unterlag, vorsichtig alles, Im Fall eines unglücklichen Erfolget vorzubereiten: er war also seinen Unglücksfallen terzuliegen nicht gezwungen, und den Kampf mit leichter Mühe zu erneuern vermögend; damals aber, da er sich eingebildet hakte, weit Kaesarn überlegen 5 seyn, hatte er sich auf keine Weise vorgesehen. Ei hatte weder sein Lager an einem günstigen Orte ans- geschlagen, noch sich irgend eine Retjrade, im Fall« geschlagen werden sollte, vorbereitet. Er hätte de« ganzen Krieg auf die l^.ngeBank schieben, und so V Blutvergießen überwinden können: sein Heer nM von Tage zu Tage größer, und Lebensmittel hatte er im Ueberfluß; sintemal er sich in einem Lande befand dessen größter Theil auf feine Seite Hieng , und dir Oberherrschaft zur See hatte: und dem ohnerachtet, — sey es nun freywillig, als wenn er durchaus fW müßte, oder fcy es, daß er von den seinigen dazu nöthigt ward — schlug er. Dies war die Ursache eemu.Icmibus, guor in llakisne »6 yraeron'sm pork« xotuer.il , clsre, vk milires exsuäirsnr: sr rle/e»cirre ciÄ/^errrer-, /r cisr'ttrr - ^orrsr er seFclra 1400) Allerdings des leztern Grundes, nicht des stern wegen. 8i gunnclo guici pompejur lgrclius »ul 6erLkius fsceror, e//e »e^orr'rrM cirer, teil leLirui imxsrlo, er consulsrer xraewriorgus lsr»*"' Pompejus wird überwunden. 845 warum er, sobald er sich überwunden sah, so heftig N.R.E. 706 erschrack, und gar nicht einmal daran denken wollte, sein Heil noch einmal zu versuchen. Wenn sich etwas, Bürgern,. ' so wir ganz und gar nicht vermutheten, völlig unver- hoft ereignet: wird unsere Vernunft erniedriget, und unser Verstand zerrüttet, so daß wir selbst unter allen an, mindesten vermögend und geschickt sind, das, was bsbere namero, «Zicebsnr, sagt Aaesar K 82., welches Plmarch 654. b. noch weitlauftiger entwickelt; er faqr cbend. ausdrücklich, daß er, ohnerachter des bey Dyrrhachium erhaltenen Vorcheils durchaus nicht schla¬ gen, sondern den Krieg eben so, wie ehemals Fabius gegen den Hannibal führen wollen. Pompeji Ansehn halte gemacht, daß man ihn anfänglich agiren bes wie er wollte; ader so bald Kaesar die Belagerung von Dyr- rhachium aufhub, da war kein Haben mehr; ovxcr-- X«3rx7i>v XV 70 po«>7k<, «, X«, kxk^-!/-v X. denn er erzählet nun von der süssen Hofnung eines zuvcrlaßigen Sie¬ ges, so die Pompejaner gehabt, eben die Sottisen, so wir auch im Raejär l. c. vorfinden Lukan Vll. 4;. ist der dritte Schriftsteller der eben dieses bezeugt, Rach- dem er in der a. St. die Begierde der Soldaten, gegen den Willen ihres Generals zu schlagen geschildert, so legt er v. 6z. Rikeconi eine Rede im Mund, so beleidigend als man sie nur von diesem Redner gewohnt ist, um den Pompejus zur Schlacht aufzufordern. Da der Redner auöharanguirt hat: .— — InAemuir IteAor, lenlirgue Osorum Llko 6olvs, ei szets luse coinraria menri. 8> pl»cer boc, inguir, cunctiz, 1> milire klsgno Kon civce rempus eger, nil vlrra karg mcasbon— lelkor, lioms, kamen, blaznum, guv cunÄ» xerirenr, ^ccepiste cliem. poruir ribi vulners nullo 8ksre lsbnr belli, pokuir live caecie subaekurn Lapriimmgue ciueem vielsiae rrsclere psei. Huis suror, ocoecil —- K'-ch y. 846 Dio Kaßius. B. XI.H. Hauptst. XIII. N.R.T.706 wir thun oder lassen müssen, zu beurtheilen. Uckr- legungen wollen sich nicht mit der Furcht verein!« Bürger»!, lassen: sie gehen entweder vor ihr her, und alödem verhindern sie, daß sich die Furcht gar nicht der Seck bemeistern kann: oder aber sie folgen ihr, und alö- denn laßt die Furcht selbst ihnen keinen Platz. §» Z65. So ward Pompejus, der nichts von dem, was ihm bevorstand, vorher gesehen, nackend und unbewaf- net gefunden; der, ohne sonderliche Schwierigkeiten/ wenn er nur irgend etwas vorher gesehen, in kurze« alles wieder hatte gut machen können. Aus der Schlacht S. ii6. selbst hatten sich viele mit dem Leben gerettet, er HM überdem keine geringe Anzahl anderer Truppen, und was das vorzüglichste von allem war, sah er sich M Besitz eines mächtigen Schatzes und Herrn des gan¬ zen Meers'*°'). Die Städte, so wohl in Griechen¬ land, als in Asien, hiengen ihm, auch so gar im Un¬ glück, noch an. Nun aber, da ihm das, worauf ec sich am mehresten verlies, fehl geschlagen war, wM er sich von allem diesem nichts, so plötzlich hatte sich die Furcht seiner bemustert, zu bedienen; im gentheil verlies er also fort sein Lager, und flüchte¬ te sich, von nur wenigen begleitet, nach Lü' 1401) Mills mess 618)0) roluuntur in ssguore Mills ciuces. Lukan Vlil. 271. Der Schatz in dessen Besitz Pompejus sich sähe, ist der Flotte zu suchen; er für seine Person hatte blutw- nig, und muste sich überall auf der Flucht Geld zu vc- komnien bemühen. 1402) Raesür K- 96. xaucos suorurn ex kuZa Nämlich zu Larjßa, denn nach Kaesarn rettete sich PE Pomprjus flieht. 847 rissa Er kam nicht in die Stadt"°"), ob ihn N. RE 706 .. , Serv.Isauk. pejus ganz allein nach Larißa, und hier war es, wo stchTurgerm, einige Flüchtlinge zu ihm versammelten. Aber Plurarch kvmp. x. 657. f. erzählt gerade eben so wie Dio, daß ihn wenige der seinigcn (<>^-7-«, „«e» ,) begleitet, welches auch allerdings wahrscheinlicher ist. Nur von wenigen begleitet floh er nach Larißa, hier sammelten sich mehr. 740z) Unter den verschiedenen Städten, so den Na- men Larißa geführet, und deren wir beym Srrabo bis auf zehn völlig von einander verschiedene ausgezeichnet finden, verstehe das berühmteste aller dieser Larißen, die thcßalilche Stadt dieses Namens am Peneus, welche!? Strabo p. 1229. als der zu seiner Zeit in ganz Thcßa-- lien meist florircnden Stadt gedenkt, und die man, wenn Larißa ohne weitern Zusatz genannt wird, fast immer zu verstehn hat; so sagt z. E. Livius XXXI. 46., wenn et der Eroberung von Larißa Rremaste, (auch eine thcßalische Stadt in der Provinz Phthiotis, zwischen dein Malischen und Pelasgiotiscben Meerbusen. Stra¬ bo P. 1240.) gedenkt, baristsm »on r//.?» iu "lLei- not>r/e-» »rchcm, iecl alrersm gnsm Oeinslion vo- , c»nr sukim AÜvenkn cepir. Diese Stadt ist, -Hippokra^ res Begräbnisses wegen, berühmt, von dem Tzezcs lchlk. VIl. slblliacl. dV. 945. sagt: 3«»«, cr«4»> Zc -e.«- und welches zu den Zeiten Gorani Ephcsii noch zu sehn war. —> Drese Stadt lsi uns noch jetzund unter ihren alten Namen bekannt, aber die Tür-» kcn nennen sie Ien-gischehir; sie liegt sehr angenehm hoch, treibt stark >1 Handel, und ist der Sitz eines grie¬ chischen Erzbischoffs. Lüscking ch. m. p. 274 ; wenn er aber hinznfügt, daß Achill hier gebohren worden, so ver-- wcchselt er dieses Larißa. mit verändern Stadt dieses Namens in Thessalien, Kremaste, der ich so eben er¬ wähnt. — Daler. Maxim. IV. 5. kompeius XIsZnus kli-a sslies scie tielus z Vsesgie, cum elie I.Liis- ssm inrrarsl, oppicligue illius, vniueilus popo.Ins, ob- ui»m ei procellisser; /re, ingnu, eri^errr-» /?»-ke Emch Allein diese Nachricht ist sicherlich falsch, denn aus der umständlichem Erzählung Plurarchs, er- 848 DioKaßius. B.Xlll. Hauptst. XUI. N.R.T.706 schon die Larissäer dazu nöthigten befürchkech Gcw.Isaur. möchte ihnen dieses als ein Verbrechen angerechml Burgerin, werden: er gebot ihnen im Gegentheil, sich dem lb berwinder zu ergeben er selbst, nachdem erm ge Lebensmittel eingenommen, sezte sich auf ein ich schiff welches ihn nach Lesbus wo sich giebt es sich sonnenklar, daß Pompesus noch den m'A chen Tag, da die Schlacht vorgefallen, nach Lach kam- 1404) Larißa war die einzige Stadt des ganzen Thesis liens, so sich nach der Unterwerfung von MetropoR und der Einäscherung von Gomphi, die KaesarischcD they zu ergreifen weigerte. Raesar !II. 8i- Auchnil- dem Verlust der Pharsalischen Schlacht, wollte sich dü Ueberrest des Pompejanifchen Heers nach Larißa rM welches doch Kaesar zu Hintertreiben wüste- LÄ c.?? l4°5) . Viclir prima luse renis IHM, ruinae — Kobile nee vieium Paris capur. Omnibus lll» estttclir moe»rs rv'rer Ol>«ra ce« /aero: mrr-re, a : re-»p/a, ciomo^, ^öcro^ c/aärö«r Lukan VH. 712- 1406) — guiü opus viÄo populiš sul vrbibus, iniu'! ^rKo» 1u, (Har, in slw Osellis aiibuc cumuln, parriae per viscera ribi iam populos üonal Aener — ILrvl. 720. , ... und die Stelle d^' Valerius Maximus lV. 5 cititt ov lstote 140z. 1407) Als er Larißa verlassen: suebir incle Uompefum sonipes; Zemirus Iscr/msegus guunrur sagt Lukan VII. 72 z. 724. floh er durch das, seiner Sch^ heit wegen, bey den Dichtern so berühmte Tempe, . Thal zwischen dem Olymp und Oßa. Srrabo p> Pompejus flieht. 849 Verql. Aelianus Vsr. Kitt. III. i.) wo er vom Durst ge-N.R-E.zos quält, sich auf sein Angesicht nicderwarf, und Wasser DKaMii. aus dem Pcneus trank. Plurarch Pomp. p. 658 — §,.>a'erin ' Lukan im Anfang des achten Buchs/ beschreibt diese Flucht sehr schon: lam super klercutess klucss- neMorolsqus lempö l^aemonias «Zeserks pereus ciispenttis faluse, Lornipeciem exkauttum eurku, ttimulisque neAsnrem ^IsANu« 3^6118, incerk» sugss vettiAi» lurbsr lmpliciissque errors vi»8. Lauer ille sra^orertt futurum veuri8 nemorum comitumque suoium: <)ui pott rei-Aa vönir, krepiäum larerigus rimeutSU Lxanimar. (weiter schreibe ich nichts ab, denn das übrige sind Kln- dereyen, an denen Lukanus nur gar zu reich ist-) — In Tempe war es auch, wo er diese Nacht in einer Fischer- Hütte zubrachte. Mit anbrechendem Morgen bestieg ec einen kleinen Nachen, mit seinen Begleitern, den beyden Lemulis und Lavonio, (die Sklaven schickte er zurück, und dies sie zum Ueberwinder gehen) in welchem er langst der Küste hin, so lange fortfuhr, bis er ein großes Lastfehiss, (k^k^kä,, 4>--xr^°v) welches eben vom Lande abstossen wollte, antraf. Der Kapitän desselben, Perirlus, der wie man leicht denken kann, Pompejum nicht weiter denn vom Anschn kannte, erzählte seinen Passagieren so eben einen Traum, den er diese Nacht gehabt, wie ihn nämlich von Pompejo geträumt; den er außerordentlich traurig und niedergeschlagen, und in einem seiner ge¬ wohnten Magnificenz durchaus nicht entsprechenden Auf¬ zug geschn. Inzwischen Petitius dieses erzählte, sagt ihm einer seiner Paßagiere, daß sich ein Kahn nähere, und daß die m ihm befindlichen, durch Zeichen ausgenom¬ men zu werden zu verstehn geben. Petitius blickt in die Hohe, und siehe da, es ist Pompejus selbst, den er in einem Aufzuge, völlig dem ähnlich, von dem ihm ge- träumet hatte, erblickt. Er wird also fort mit feinen Begleitern, und nicht lange nachher auch König Dejo- rarus den sie auf dem festen Lande sich nähernd erblickten, ausgenommen. 1408) Es ist nicht dem mindesten Zweifel unterworfen, daß sich nicht Pompejus, bevor er nach Lesbus gieng, in II. Vand. H h h 85v Dio Kaßius. B. XI.II. Hauptst.XIL N.R.7°6 seine Gemahlin Rornelia, und sein SohnSeM Sew'.Aau^ befanden überbrachte. Diese nahm er ein, bl- Vurgenn. Amphipslis aufgehalten haben sollte. Raesirr K. lor. sagt-' brsr ecliLium pompeii nomine ^.mpkipoli propoli- rum: vri omnes eius prouincias iuniorss 6rseci, ciu«- gueliom»ni iursr>6i causa conuenirsin. 8e6rrrumE renöas suspicionis causa kompe^us proposuisi'er, vrquM ^iurilllms longioris suZse cr-nliiium occulrarer, snnooi! äelsLtibus, 6 nemo premerer, l^lacecloniam reiinere cvnarerur, exiliimsri non pvrerar. Ipks aci ancl>M>" vna noÄe conliirir, er vocaris scl sie /lmplnpoli Kolpi"- bus, er pscunia a6 necesisrivz sumrus corroAsla, cog- niro Eaesaris aclueuru ex eo loco cliscellir er dlchlM! xaucis cliebus venir. Wenn man auf einer Landchnri! die Mündung des Peneus, im Thermaifthen Mekrb«- sen, 2lmphipolls (Emboli) am stcymonischen (6ollo ö Oonresis-) und Lesbus der Mündung des Pencus gcr»dk gegen über liegend, anfehn will, so begreift man wie Pompejus auf dieser Ueberfahrt nach AmphV^ konimcn können. Cs ist also die Nachricht PlurarM höchst unwahrscheinlich, daß sich Pomvcjus soqleicb der Tempe aus, zu Schiffe gesezt. Vielmehr scheint ist er zu Pferde aus Theßalien nach Makedonien gE gen, nach Amphipolis gekommen, und nun von hier e^ da er anfieng einzusehn, daß er sich gegen Kaesarn nm würde hallen können, gieng er zu Schiffe. Lukan M dieses nicht undeutlich zu verstehn: lam super sjerculeas sauces, nemorosagus 1en>^ I^aemouiae cieserm perens chsxsnclia s^Iuss Der Dichter sagt freylich v. zz.: l.irrora conri»ersr, per guas perieius smnis Lmsrbig ism clscle-rubsnz exilisr in seguor. Incle rsriz rrspickum, venris er lluÄibus impnr, leiumineis vix ruts vs6is euexic in slrum allein dieser Widerspruch darf uns nicht kümmern- ist geographische Sünde. Plutarcl) Pomp. p. 62; en- , LkLktAev L/r ..^-7 . 658- 'ovi-a- Le 1409) Pompejus segelt nach Egypten. 8;r trat Micvlene gar nicht und seegelte nach N.R.C. 70s K.Kaesariü ich um so lieber griechisch hersetze, weil sie meiner Berner-Bürgerin, kung in der vorigen Note widerspricht, sintemal Plutar- chus hier gerade zu sagt, daß Pompejus von den Mün¬ dungen des Peneus nach Amphipolis, und von da nach Lesbus geschifft sey>- es kann also sehr wohl scyn, und begehre ich kcinesweges meine Muthmassung hartnäckig zu vertheidigcn. Zu Lande war freylich weder so sicher noch so bequem nach Amphipolis als zu Wasser zu kom¬ men. -Nach Lesbus war die Gemahlin Pompeji sogleich im Anfang der bürgerlichen Unruhen, um völlig sicher zu seyn, abgeschickt worden. Lukan V. 740. 8eponere tulum Loniugii lkedreuir onus, I-esboqus remotsm le, prvcul s lseui, lirepiru, Lornelia, bell» Occulere und bald darauf sagt Pompejus selbst zur Gemahlin! Venit rnnekks Nes er cjvam nimiumque psromqu^ viliulimus: i»m rorus sclett in proelis Lselsi: Lellenäum elt bellis, quorutn tibi rura Isrebra I.esbvs erit. —> — — — — — — — ki numins nolirar lmpulsiinr scies , msnesl pars vprimg blsAni; Lirque mibi, li ksts premsnt, viciorque cruenkULj s)uo ku^ille velim daß abcr Kornclia nicht allein, sondern auch Sextus hier gewesen, giebt eben dieser Dichter, VIII. 204. zu VM stehn: xrimus s lillore Lesbl Occurrit nstud. Vergl. Jonaras B. X. c. 9. 14^0) Pluravch ?vmp. z>. 659. k>. oc rov xL< k<; vq- , ex x«xk,,o/§ r-ü, x^Lr-vi/T., rre,- xa, ZL^Lkiv. x«, Beym Lukan VIII. no. sagen die Mitylenenser zuni Pompejus: 852 Dio Kaßius. B. Xssll. Hauptft. XLL N.R.E.7VÜ Egypten, von dessen Könige ptoloinätts er Hülse SM^saur- »u erhalten verhoffre; sintemal dieses ein Sohn dchi Bürgerin, nigen Pcolomauö war, den er durch Gablnium m- der in sein Königreich '*") eingesezt, und der ihm auch eben dieser Ursache wegen eine Anzahl Schiffe zuHülsi 8i msxims Aloris nobis 8emper ent rsiiri pignus serusste msriki, lu guogus cieuoros sscro riki t'osäers muro! Orsmus, svciosgue Isres, cliAvsis, rel vns dinLks rusi lsc, idluAirs, locum, gusm cunÄ reuissuc 8sscu!.r; quem veuisns Kosses Romsnus sclorek. biulls liki luksuucls msgis bunt moenis viel» Omni» vicloris postuuc ssersre stmorem, biuec ism crimen kskenrz guicl guocl iscelinl"lt xonko. tüselzr e^er rsiikus! procerum psrs msAnscoi^l Osrks loci, Xoro repsrsn6um eit Ikrors kaum, ^ccrpe remplorum culrus, surumgus D°orum e^ccsse: li rerris, li pupsiikus ilks iuuenrus ^piior elt, rois, gusnrum vslec, vrsre ke-bo, ^ccipe, us Osestrr rspisr; tu ciLius ksbsro. dloc 5olum crimen, merirse kene clerrske!öwe> dis noltrsm ri6esre KU em tokx-jue ieculus Lt clsmiislle miler. Es hat sich aber Pompcjus des stürmischen Meeres gen, zwey Tage lang vor Mitylene anfgehalren, lluum rempsltsrs rsrenrus. Baesac K 102.) wo er Ul' dem PH losophen Krarippus von der Vorsehung duMil' rcre, der sich, wie Piurarchus I. c. e. bemerkt, reelit^' laut, und nichts mmder denn pedantisch gegen ih» trug. Anstatt ihm zu Geinäthe zu führen, daß es" , der Römischen Freyheit einmal vorbey gewesen , undd ohne Zweifel die Götter es am besten wissen müßten- esfür die Republick besser gewesen, die Oberherrschast oder Kaessrn zu verleihen: begnügece er sich, ihn Z" sten, und hies ihn das beste hoffen- 141 r) Vergl- oben Kap. XXlll. Lukgn- VUl. 44b^ Pompejus flieht nach Egypten. 855 geschickt). Ich habe gehört, daß er sich auch zu N.RE 706 den Parthern zu flüchten gedacht ), kann aber sol-A'^.Ifaur'. Burgerm- 1412) Vergl. unten H. z75- — Ich begreift also auf keine Weift wie Lukan Vlll. 522. und 5Zi- sagen kann: (^uiciguicl non kuerak dlagiir, 6um della Feruntnr, dlec viclori» erik. ^nte aciem Lmarlriam nulli» accellimu8 armi». 81 koeclera nolu» prifta msnenr, miki per dakium iuraka l'onanrem. ker veltro» aclstriÄa Vlagos: implere pdarekra», ^rmeniv8gue arcu» Qsrici» inrenclire neruis. 8i v»8 , o karrdi, peierem cum (ialpia claultrs, Lt seguerer cluro» asrerni dlarri» Llanos, kall'us ^cdaemeniis lake ciecurrsi e campi», In kurim rrepiclv» nunguam Lad^Iona coeAi: /^rua super Öyri, OdaiciLeigus vlkima reAni, Oua rapiclu» öakkAes, er <>ua de^sasu» sl^'cigspe« ^cceciunr polago, plioebi surgenki» ad i^ns Isrn prvpior gusm I?srli8 eram: kamen omni» vincens 8uslinui notlris vos kanrum cleefte rriumpdis, Lolusgue e numero re^um reiluri« Hoae, Hx aecjun me dsrrdus »ciir. dlec munere Zakrni 8rsur kemel ^rsaei^ae' guiz enim polt vulner» clsäis -^ssiriae iulk»8 IHi compekcuir ir»8? lor merili» odlkriLia mei8, nunc darrliis ruprir ülxcecisr claulti i8 , verirsm per ftecul» ripam ^eu^maque pellaeum. kompejo, vincire, kartdi; Vinci koma volek. Dieses last Pompejus durch Dejotarum den Parthern sagen Lukan Vlll. 218. seq. Hiermit vergleiche, was er selbst 288—Zio. sagt; du must aber die Stelle selbst aufschlagen, den mein Papier langt zum Abschrei¬ ben nicht. — Besiehe auch Vellejrmi II. 5z. und Plu- Nwch p. 659. k 854 Dio Kaßius. B.XH HauptstHl. N.R.T.706 ches auf keine Weise glauben, weil diese alle Röm von der Zeit an, daKrassuö sie bekriegt hatte, und Busgmii. denPompejuS vorzüglich, als seinen Anverwandten, dergestalt hasteten, daß sie auch den Gesandten, dm er an sie, um von ihnen Hülse zu erhalten, geschickt, ob solcher gleich ein Rathöherr war, gefesselt hat¬ ten und Pompejus würde zu seinen größten Feinden, von denen er im Glück nichts erhalten, nicht sm Unglück, als Bittender, Zuflucht haben nehm Pollen'"), §. z66, Vielmehr gieng er, angezeigter Ursachen wegen, nach Egypten '").Er schiffete langst dem festen Lande 1414) Den R- Lukzejus-Hirrus. Besiehe obenM rz6i. 1415) Oui solusRegum, lato celante kauorem Oekuir Umarbias, nunc ranias ills Isceüet ^uäiri viLtoris oxes, sut iungere saka Iscum, Vlsgns, volek? l^on baeckclncia genkicü sagt der Bürgermeister Lentulus beym Lukan VIH. ZlS in der Rede so ihm der Dichter in den Mund legt, W' pejo dieses Bündniß aus dem Sinn zu reden- 1416) gcspkrs puerpkolomaeuskabet, tibiclebik», lurelas commiüa suas. (juiz nominis vmbraM ssorreal? Innocua etl serss, ns )urs kclemgue ResteÄumue Oeum vekeris spsraueiis sulae. l^il puäer allüetos scepkris, mirillima sors eil Regnorum lub rege nouo — sirgt Lentulus, in der vorhin angeführten Rede beyn> Lukan VM. 448. und dann sezt der Dichter hinzu: dlon xluza locukus lmxulir buc animos. Pompejns flicht nach Egypten. 855 hin bis Rilikien von dannen er nach Pelu-N.N E.70S sium überseztewoselbst Ptolomai, der damalsAFaMrn. Burgerm. 1417) Lukan VIII. 19^. und 24z—255. beschreibt uns unter allen Alten den Kurs am vollständigsten den Pompejus auf seiner Fahrt von Lesbus bis Kilikien ge- gchaltcn. Zuerst durch den Sund zwischen Chios und Teos hindurch, langst der Küste von Kolophon und Ephesus hin, auf Samos und Jkaria, von dort auf Kos Kudus, Rhodus bleibt auf Packbort liegen, nun «ufLelmißus, und Phaselis? nsc le committere muris -^ufus sclbuc vllis, rs primum, paru» kdaselis ^IsAiius sciir^ nsm ke merui ^eksr incnl» rarus, Lxliaullsegue clomun pupulis, maivrgue carinas sjuam rua kurbs kuik. und NUN auf Kilikien los: ^enZ«>nr tune carkall, rursus lam 'psurum laurngue rillu llipianra cacienkem. (grellerer Iroc teiaguus, pacem cum praeilirir vnälz Ll iibi consulrum? Eilicum per likrora rums karu» puppe fuAir. b'eguirur pars m»Ana lenakus prusuFum colleäla 6ucem, psruisgue ^^neclrÄ ()uu pvrtu mirrügue rares recipitgus 8eliuus Es hat allen Anschein, daß in dieser Reisebeschreibung nichts poetisches, sondern alles der strengen historischen Wahrheit gemäß eingerichtet scy. — Anstatt Phaselis, nennet plurarch Pomp. p. 659. ch Atralia: s- X«, 7«v e^r-xs^a; «'k^t «V7-0V rr^arv. 1418) Von Kilikien gieng er zuerst hinüber nach Ky- prus: lunc Eilicum liguere soium, E^progue citatsL Immileie naus;, uull»3 cui praerulic »ras ^iuae memor Papbiae. Lukan Vlll. 456. 8z 6 Dio Kaßius. B. X^II. Hauptst. Xlll. N.RE.70« Hier erfuhr er, daß die Einwohner von Antiochien ft K-Knesarn.unter einander verstanden, ihn auszuschließen, wenn« Serv.Isaur. sich hcy ihnen zu landen einfallen lassen sollte: quid« Zurgeun. oo^iiiriz rebus, kompeius, clepoliro 8)'rise säeunlirl coniilio, xecunia kocietaris sublara, et s guibusciam pn- varis sumra, et seris maAno ponllere scl milirsrem vl«^ in N3ues imxoluo, ciuobusgue millibus dominum 21W ris, psirim guos ex sumiliis sociekurum clele^eisl, xr- lim 3 neAOliuronbus coezergk, guosgue ex suis 36 dune rem illouess exilkimsbst, ?elulium peiuenil. Baesar III. loz. Diese Stelle macht wahrscheinlich, daß Pompejus gar nicht zur Absicht gehabt, Zuflucht bey «> nem fremden Könige zu suchen, und daß cs ihm noch weniger eingefallen, sich zu den Parthern zu retten.- Man denke sich nur diese Parkher vis s vis dec Röm« gerade so, wie wir uns im Anfänge dieses Jahrhunderts mit den Türken befanden. Sie waren der Erbfeind da Römischen Nation, der Bluthund; dann denke man ft den Charakter Pompeji, in Vergleichung des CharaM Karl Xll., und die Lage von Pharfalus, gegen dieG^ zcn des Parthischen Reichs, in Rücksicht der LagN« Pultawa gegen die Türkischen Granzen, und man leicht einsehen, daß dieser Gedanke nie im Ernst PonipP einfallen konnte. Ein Schmeichler Kaesars, das tement Pompeji völlig auszudrückcn, sagte dieses »uW Lukan nahm die Sage, weil sie sehr dichterisch klang,« und aus Lukan wiederholt sie Plurarchus, der, wen»" sorgfältiger im Lukan den Dichter vöm GcschichE ber unterschieden, eben so wenig das Vorhaben PoM zu den Parthern überzugehen, als die Harangue Kornelia, die so harmlos in Lesbos saß, Schuld an res Masnes Unglück zu seyn, in seine Biographie nM ausgenommen haben- — Inzwischen scheint doch einer Stelle Plmarchs Lrurus p. 986. c. zu erhellen, « Pompejus sogleich vom Anfänge im Sinne gehabt, !>" im Fall eines unglücklichen Ausganges nach EgyM , retiriren: so wie man um den Einfall zu den Parthcch« gehen, zu vcrtheidigen, das Beyfpiel des jüngern LabieM > führen könnte, der, wiewohl unter himmelweit veranda Umstanden, dieses Projekt würklich ausführte. meine Not. über Srrabo p- 1898- N. 617- p. 2292. ^ 6z. — Herr Brevier U. XIV. x. 4;. erzählt, daß P Pompejus landet in Egypten. 857 mit seiner Schwester Kleopatra d) Krieg führte, N-R.E-706 ' K-KaesarN. Scrv.Isaur. pejus auf dieser Flucht auch von den Rhodenscrn ausge- Burgerm- schlossen worden: allein Baesar K. 102. erzählt dieses nicht vom Pompejus selbst, sondern vom Lentulus, und Lukan VNI 248. sagt ausdrücklich: Omamgus - solo ltdoüon, d- i. lästr liegen. Ich lese zwar in einem Briefe des Lentulus junior an Kikero (I'sm. XII. 14.) keä liäsm illi, gu> mm soj-iemem psriem msum, gui I.. Lenrulum, 4«!/'omzocr»« gni esorervs viros clküilllmvj non rsceperuni: allein war auch Lcntulo sein Kedacht- niß, da er dieses nicdcrschrieb, treu? Ich zweifle- 1419) Prolomaus Aulcres war Anno 701. unter dem Konsulate des Sulpikius und Markellus gestorben- Er hinterlies vier Kinder, zwcy Sohne, so beyde den Na« nien Pkolomaus führten, und zwcy Tochter, von denen die altere Kleopatra, die jüngere Arsinoe hies. In seinem Testamente halte er verordnet, cs sollte der älteste Sohn die älteste Tochter hcyrathcn, und mit ihr gcmeinschaft« lieh regieren- Diesem Testament eine desto größere Kraft zu geben, war das Römische Volk zum Exekutor desselben ernannt; und der König sendete ein Duplikat desselben nach Rom, mit Bitte, solches in das -mmrium bcyzule- gcn (welches doch nicht geschah, sondern cs ward im Hause Pompeji aufgehoben, Raesar lU- raz.) BeymTo¬ de des Vaters war Kleopatra siebzehn, ihr Bruder drey- zehn Jahr alt. Es entstanden zwischen den bcyden Neu¬ vermählten bald Streitigkeiten. Kleopatra, ihrem Bru¬ der unendlich mehr an Verstand, als an Alter und Schön¬ heit überlegen, pratendirte selbst zu regieren; die Mini¬ ster Ptolomai, um die Königinn in ihre Charte zu sehen zu verhindern, behaupteten, die Regierung dependire vom Könige allein, und da dieser noch minorenn wäre, von ihnen. In diesem Zustande befanden sich die Sachen, und cs war noch zu keiner offenbaren Ruptur gekommen, als der junge Pompejus in Egypten landete, daselbst Hülfe für seinen Vater zu suchen. Er verliebte sich in Kleopatra, die mit ihren Gunstbezcugungen gegen ihn nicht geizig war, und diese hoffte nun durch ihn, Recht — denn würklich brauchte Kleopatra nichts mehr, denn Recht — zu erhalten- Allein weit gefehlt! Der Pompe. 8 z8 Dio Kaßiuö. B.XI.II. Hauptst.XM N.N.C.706 Lager war "'°), Scrv.Zs2 lackte Gesandten Burgerin. Er legte sich hier vor Anker, mS die sden Königs der sein« janifche Senat zu Thessalonich, der da einjah, dast d« Parthey der Minister die stärkere war, die am mehrsm thatige Hülfe leisten konnte, erklärte die Kleopatra D alles Rechts zu regieren verlustig. Darauf hin ward bt unglückliche Peinzeßmn von Pochiuus im Namen ihrrs Bruders verjagt; rctirirre sich mit ihrer Schwester L- sinoe nach Syrien, wo sie Soldaten zusammen bracht- m.t denen sie es jezt in Egypten wieder cinzudringen ver¬ suchte. Dieses war die Ursache, warum der König ihr den Eingang in's Land streitig zu machen, neben Wi» sium stand- —' Die Liebe des jungen Pompeji zur M parra trug vielleicht nicht wenig zum Tode seines Nams bey. Man fürchtete sich, P.nnpejus, gegenwärtig im k» de, würde- so wie sein -Lohn, der Kleopatra Recht den- Dies war die Ursache, warum man ihn erschlG und nach einem so großen Opfer glaubte man, könne»»' möglich Kaesar die Parthey der Kleopatra halten. 1420) K. I0Z. Uelustum peruenir. Ibi cssu rex eck ikrolemseus, puer asrgke, magitis copiis cum sowie tK«' parrs Aeren5 bellum, guam p-iucis ante sneniikcu, gkl tuos propinguos argus smicos reAno expulsrakr cslb>- «jue Lleopanae non lon^o spatio, ab eiaz caltris banr. Plurarch p. 66s. b. n--S-^-vor r- 7--, A.ukaN VIU- 46Z. Instmague ^eg)pn puxnsci lirtora velo Vix retigir gus lliuiclui pars maximg dllli In vslla clecurrir pelulia, sepriwus smnis Oomperir vc reZem Oasio ls Monte renerö kleciic lrer. Trrabo p. 2187. „Inzwischen war der beyPalao-P^ „salus geschlagene Pompejus, in die Gegenden von»' „lusium und den Berg Rasims entflohen." 1421) plurarch x. 66s. b. XL- Lukan VUl. 471. sagt, daß ' Pompejus landet in Egypten. 859 Vater ehemals erwiesenen Wohlthat erinnern N.R.E. 706 und bitten mußten, zu erlauben, sicher und ohne^^M,,"' Furcht landen zu dürfen, Weiler sich nicht, bevor er Bürgerin, nicht vom Könige völlige Sicherheit erhalten, auözu- sieigen erkühnte, prolomäus selbst, der noch ein Kind war antwortete nichts; aber einige Egyptier'^), ausgestellte Post die Annäherung Pompeji wahrgcnom- men, und dem Könige die erste Nachricht ertheilet: Ism rspiclo speculstor egues per luiors curst Holpiris süuenru p»uicZ»m compleusist sulam. Beyde Nachrichten lassen sich mit einander vereinigen, und können neben einander bestehen. 1422) Nämlich der Wiedereinsetzung in's Königreich durch Gabinimn.. Siche die vorige und Note 1411- Daher nennt Lukan IX. 1096. den König von Egypten kbarium clienrern, und darum sagt Seneka 6e I1SN7 ^eils unter Pompejo Kriegsdienstegethan, nachherA- Burgerm. binio gefolgt, und von ihm Ptolomäo mit einer U nen Garnison zurück gelassen worden war, kamen a!ö Freunde zu ihm; stellten aber seinem Leben auf dli heilloseste Weise nach, wodurch sie Rache sich selbst T- N7. und ganz Egypten über den Hals zogen. Sie selbst wurden nicht lange nachher umgebracht und dir lein nichts weniger; denn am Ende kommt, was W durchaus niemand erwarten konnte, stellten sememLebm nach An Korruption des Textes ist wohl nicht D ge¬ denken: es ist Flüchtigkeit Dions selbst, der, wie nD schreiben angefangen hatte, vergaß. — Von diesem ul« Pompejum gepflogenen Rarh schreibt Plurarch l. c. ° -° vair-cvp. k§vv«v7o Ze 8^ ß8äe7a x«« exi' r-v 'ttv 8V Zk,»-ov, M ^V8 HoAe^ov 7o> 'Luv8Aov, x«« Geoäo7ov 70V ßv« ^70§>«x«v AÄ^ Gempronius. — Es hatte dieser Scptimius im Kriege gegen die Korsaren als Officier unter ihm gedient: be»° xrsecionum apull eum orcllnern cluxersr, sagt A. 104., Le7p7/^«ov 7,v« -7«?»L« plurarch 1b. e. Von ihm heißt es bey Lukans Vlll. ;Sr Irsnllre psrsntem Romsnu8 pllaris mile« cie puppe stilutst gui, pro super um puclor, srms sttellei ReZis ßslksbsr, poflro ciekormis pilo, Immsnis, violenkus, swox, nullague kerarum ^Vlicior in caeclss. 1426) Note 142z haben wir die Personen kennen^' nen, aus denen das Konseil Ptolemai, so über den P pejus gehalten ward, bestand. Es waren ihrer o ' porhinus, TheoSorus Lhius und Achillas. Pothin«»« Pompejus landet in Egypten. 86 r Eghptier mußten damals, welches sie am allerwenig-N-R.E^7o6 sten wollten, der Rleoparra dienen und wur- Serv.Jsaur^ den nachher unter die Uncerthanen des Römischen Burgerm. Volks eingeschrieben §- Z67. Inzwischen sagten Scprnmus '^), der Gene¬ ral 2lci)rl!as, und andere, die es mit ihnen hielten, daß sie Pompejum bereitwilligst ausnahmen, damit er nemlich desto leichter in ihre Stricke fallen, und also Achillas kamen nicht lange nachher in den Unruhen um¬ so auf die Ankunft Kaesars m Alexandrien folgeren, den ersten lies Kaesar selbst, seiner Korrespondenz wegen mit Achillas umbringen, wie Dio unlen H. 40g. erzählt, lez- lern brachre die Auktion um so es mit der Arsinoe und dein Ganymedes hsilt. Dergl. unren §.402—Tbeovo- rus überlebte Kaesarn; Brurus fand ihn bey seinem Aufenrhalt in Asien auf, und lies ihn hinrich.en- Plu- rarch p. 999. c. — Allein von den Heyden Ro¬ mer, so die Land mit in diesem Morde hatten, Scpri- mius und Galrsius, erinnere ich mich nichts, daß sie gewaltsamer Weife umgekommen waren, gelesen zu ha¬ ben- Es ließe sich aus dieser Stelle, dachte man, aufsie, als auf apodiktische historische Wahrheit bauen und schließen, daß auch sic ihr Rl en in den Alexandrinischen Unruhen vcrlohren; welches der Stand dieser beyden Römer nichts minder, denn unwahrscheinlich macht- 1427) Vergl. unten §. 407. 1428) Unter dem August. S- im folgenden Vande S. 455 7429) !^s scheint auf keine Weise, daß Septimius mit zum gehenncn Konseil Ptolemaj gehört, zu dem Plmarch nur den Pothinus, AchillaS und Tbeodocus Ehius rech¬ net. Aller Wahrscheinl-chkeit nach war er nichts, denn Eubalternofficier, dem man die Ausführung des Pro¬ jekts auvertraure, ohne daß man ihn deshalb vorher zu Rache gezogen- Vergl. Plurarch z-. 6üo. e. §62 Dio Kaßius. B.Xlll. Haupts XM. N.R.E. 726 umkommen möchte, und begleiteten seine GesaM, Senx^sinir.' denen sie guten Muth einsprachen. Sie selbst seztm Bürgern:. sich nachher in kleine Fahrzeuge, zu ihm zu schijst Nach vielen Freundschaftsbezeugungen, so sie ihnui- wiesen, baten sie, daß er aussteigen und zu ihnen kom¬ men möchte, unter den: Vorwande, es wäre st Schiff, dec dortigen Untiefen wegen, zu groß '^°), um landen zu können; PtolomauS aber sey voller Begierde, ihn je eher je lieber zu sehen. Auf diese Vorstellungen lies sich Pompejuö, ohnerachtet ihn alle Gefährten seiner Schifffahrt abriethen, überreden ), und stg aus, ohne irgend etwas weiter, als dieses, zu sagen: 14ZO) Plurarch !. c. s 'o Z- 8-7LV,. Lukan Id. HÜZ. XlnAnugus psters l?in^ens re^nn PIiLlI, celts cts puppe csiinüS lu psrurrm ludet lre rntem, ma/rMM /«erster, r-«clr't ac/trus, i-erer e^rcr'»«^ c/at/lt Beydo Schriftsteller melden, daß Man auf deni SW des Pompcjus daraus eine sehr üble Vorbedeutung gst gen, daß man ihn mit keiner großem Pracht aufg^ men, und mit keinen ansehnlichem Schiffen entgegen gk kommen: allein bey dem allen war die Entschulden» der Abgeordneten sehr wahr, denn allerdings sind ff Kästen von Egypten so beschaffen, wie Achillas sie st. dert. Lies die bkiscsllgnsn eriric-r 1. v. Z. p- n, Lvood über das Originalgenie Homers S- Von dieser Lage hatte Pelusiüm selbst seinen Namen , bekommen, Grrabo p. 2200; daher sie in derystf pr> Sin heißt. Ezech. XXX. 14. und die Einwohner w: Slniin- les. XXXXIX. is. !4Zl) (Zuoä nill ksrorum Is§es lntsntague iulüS Ermordung Pompeji. 86z Jeder, der zum Könige geht """") N. R E.706 Wwd sein Knechts ob er schon fiep zu ihm kommt. SUv.Isaur.' Burger«. Seine Begleiter, so bald sie sich dem Lande näherten, voller Furcht, er möchte, wenn er Gelegenheit hatte, sich mit Pcolomao zu unterreden, beym Leden erhal¬ ten werden, entweder durch den König, oder von den um ihn seycnden Römern, oder auch endlich von den Egyptiern selbst ""^,die eine große Zuneigung gegen Orclinir asrsrni missrso vicims mortiz l)-imn.ikum loro riAiierem sci Inroiu lVo» r-L/ com/rr«» stuippo ticier, li pur» torer, ti reZia Lcoptrnium auätori vsm piersie ^>-»isrer, Veinurum rorz kbsrium cum clsüs r^rannnm. 8ecl csäir sakiz, clsüknigue reliiiguors iusi'us Obsoguicur, lerumgue iuu-ar praskerrs kimori. Lukan VIII. ;6L. 14; 2) O4 7/4 §e 77^04 'rr/fa-v-ov §8/^04 x«»- Läkl-AcLo? Es sind Jamben des Sophokles, und als solche citirt sie Plu.arch ?omp. p. 66 l. s. und abermals in den ^siopNrd.AMAudus p. 204. 6. und aus chm App. Or/tt7. U. p 4?r- und späterhin Zonaras am vorangcfuhrten Ort. V rgleichc auch die Kommentaiores über Diogencm Luerrium l.id. II. ''eLl. 82. Es wurden aber diese Worte von Pompcjo darum gesagt, weil er unwillig war, daß ihm der König nur em so kleines Sch-ff entgegen schickte, und vcrmuchcte. daß dieses Geringschätzung gegen ihn, der erlittenen Niederlage wegen sei). Seine Gemahlin» wollte; er sollte sich d-esem kleinen Schiff nicht anvcr- trauen, aut die Majestät des Römischen Volks pochen, und eine mehr in die Augen fallende Aufnahme fordern: darauf versezte P. cs müstc sich der alles von Königen gefallen lassen, der etwas von Königen sich bate. 14^23; Von den in Egypten befindl-chen Soldaten, deren daselbst, wie wir unten §- 401. lesen werden, sich 864 Dio Kaßius. B.XI-H. Hauptst. XUI. N.R. §.706 ihn hegten, — tödtetcn ihn, noch bevor sie landew, Se?v.Iftur^h>>e daß er irgend etwas gesagt, oder auch nur gk- Vurgerm- seufzt haben sollte. So bald er es einsah, daß ihm nachgestellt ward, ohne daß er weder entfliehen, noch sich wehren konnte, verhüllte er sich eine große Anzahl befand, will ich dieses herzlich g« glauben: allein, was die Egyptier selbst betrift, so sch mir es zu zweifeln erlaubt. Prolomäus Auleres, da Pompejus zurückgeführt hatte, war den Egypkiern verhaßt. Er lies durch seine Lohnsoldaten, dasVojkoft schaarenweise nicdermachen- Srrabo S. 2189- igzz) Plurarch ?omx. p. 66r. c. '0 Ze 7-«,; Ebenderf in den l. e. X«, I-cPe,, X«, «"ft"' 77 «i, llL , «H.' ^xx^v^Lixkvo;, xL^eZa-xL, ; Vt riült oominus enses Umoluic cggur: srgus inäiAnstus gpsrrum korcuiiZS xrrisbere espur, tuno lumins prellit (lonrinuirgus sirimsm, ne gugz elkunäsre rocei ?ol'1st, st sscernsm Ueru eoirum^ere fsm»m poltgusm mucrone lztus sunsstus ^LbiUss keikoäit nulle Asmlku cvnsenüc 36 lLiurn Osspexlrgue nekss, serusrgue immobile corxui 8egue xrobar moriens Lukan Vili. 6i?. Die nahem Umstande von der Ermordung Pompeß- sie unsplurarch t. c. aufbehalten, sind diese. Dle ^'l schafter Pompeji sassen ganz sprachlos neben "M Nachen. Pompejus unterbrach dieses hartnäckige schweigen dadurch, daß er den Seprinnus anredett,' sagte, daß er ihm so bekannt vorkam, und daß er >» ? einen ehemaligen Kriegskameraden zu erkennen Septtmius nickte mit dem Kopf, dies war alles. 7^ Pompejus sähe, daß er die Taciturnitat si>n^ schafter durch nichts überwinden konnte; zog er em Betrachtungen über Pompeji Tod. 865 H. z68. N.R.C./oS Dieses war des großen Pompeji Ende '^) !Daß SE.Jsaun wir nehinlich aus ihm die Ungewißheit und Schwache Bürgerin. ' aller menschlichen Angelegenheiten einsehen sollten'"^). Bermchturr- Pompeji cept aus dem Busen, auf dem er sich die Anrede so eranTvd. Ptolemäum halten wollen, ausgeschrieben, und fieng an diese zu memoriren. Inzwischen hatte man sich dem Lande genähert. Pompcjus im Begriff auszusteigen, gab seinem Freygelassencn Philipps die Hand, um von ihm aufgeholfen zu werden. In diesem Augenblick gab ihm Scptimius von hinten einen Hieb, bald darauf Talmu¬ de» zweyten, und Achillas vollendete den Mord. 1484) Hier zum Beschluß noch die beträchtlichsten der Stellen der Alten, so vom Tode Pompeji handeln. Li¬ vius OXII. On. bompejus, cum ^sg^prum pe- rill'ec, iu6u brolemsei regis pupiili, suäiors Täeocior-o prseceprore, cuius spuä regem msxims erst su^oritsr, er T/rorr»o, occisu» elt sl> v4c/rr//u (er nennt diesen als den Anführer, die unter ihm stehenden Thätcr, Seprinuum und Galvium übergeht er mit Stillschweigen) cuielelsgmum icl kscinus erst, in nzuiculs. (Mit diesen vergleiche Mros slinn, der gleichfalls Livium ercerpirt) Llorus: beli¬ čem vtcungue in mslis kompsjum, 6 eslZem ipsum, guse exercirum eius, sortuns rrsxisssr. buperlies clig- nirsli luse vixir, vr cum msiore cleclecore per Tbeüslica Tempe eguo kugerer, (eine Metonymie; er sezt die Würkung für die Ursach) in Zelsrro Lillciss scopulo (Hyperbel) kugsm in ?arlbc>s, ^lricsm vel ^.e- g)'prum sgirsrer. Vc clenigue in kelulisco lirrore, im- perio vililiimi regis, er ne guicl mslix üelir, §exrr'Wrr clc/errmir/m, (falsch! Septimius war nichts minder denn Deserteur, sondern vom Gabinius mit Vorbewust Pompeji in Egypten, zurückgelassen worden) Zlsälc» lrvcicisrus, lud oculis vxoris suse liberorumgus (es war nur ein Sohn, Germ», der andere war nicht gegenwär¬ tig) morererur. Eurropius: Iple kugsrus ^lexsnelrism xeriuir, vt s rege .4eg^pli, cui ruror s sensru ciatur tuerst, propter iuvenilem eiuz serslem, scciperer auxi- lis, gui — oeciciir pompejum. i4Z5) Hieher gehört folgende Stelle Likerons äsiälum. ll. Band. I i i 866 Dio Kaßius. B. XI.H. Hauptst. XI-II. N.R.E.7osDer Mann, der so gar keine Klugheitöregel untcrlas- Ge^.Mur. seu, daß er bis dahin sich gesichert gegen jedes Uebel Bürgerin, hatte, was ihm hätte begegnen können, unterlag da¬ mals der Hinterlist derjenige, der von seiner Jugend auf zu Meer und zu Lande viele und wunder¬ bare Siege in Asien, Afrika und Europa erfochten, ward damals gegen alles Vermuthen, da er acht und fünfzig Jahre alt war, erschlagen; der den Römern das ganze weite Meer gezähmt, mußte stlbst in die¬ sem Meere umkommen der, so ehemals, wie I.. H. c. 9. (lrreium pompeium cenles, rribm 5m Lonlulrmbus. iridus rriumpdin, msximsrum rerum gwris ksrgmrum 5uiÜ's, li sciilec se kruciclaruin iri, gmillo exerciru: polt mvrrem vero es coirsecucura, guse iine IgLr)-mis iionpollumusclicere. — Kikero nennet hier sehr adposit, die Gegend in welcher Pompejus sein Leben verlohn, weil sie würklich unbewohnt, und mit nichts denn Sand und Schlangen ungefüllt war. Vergl. Hcrooor Thalia 5—io. daher sagt Plurarck) -4»ro». p. 916. s. von dcu Soldaten des Gabinius: Sc v« kir.- 1-0 s'Lsv, ----- Zq rrk5- ----- 2--- «I-!--,; 7>s; Vergl Note 124. zu Stkabo XVI. 1436) In der ersten Halste dieses Perioden M auf das, was er oben §. Z64. gejagt- allein bergauf Gedanke ist falsch. Pompejus kam keinesweges durch Hinterlist, sondern durch eine höchstschwarze DerrathercY um, der er- selbst dann, wenn erste vorher sah, »ich entgehen konnte. Ec nmstc probiren, und wer weis war ihm das nehmliche Schicksal nicht an jedem andern H°o auch bevor gestanden. Wenigstens vermuthete dich» Rikero -Xrric. XI. 16. Oe Pompeji exiru Midi öubiui» Uunguain suir. Osma enim ciekpersrio rerum eius ow- nmrn, regum -ic populnrurri ere. erc. - 14;^ Eine fast ähnliche Betrachtung, in der aber "U > mehr Schimmer alö Wahrheit ist, macht Vttt. 2ZÜ. Betrachtungen über Pompeji Lod. 867 die Rede geht, tausend Schiffe kommandier'^), ward N.R.E-704 jehund in einem Schiffernachen im'Angesicht Egyptens, ServDsaur' und sozusagen, im Angesicht desjenigen Ptolomaus, Burgerm- dessen Vater er ehemals als König in dieses Land zu¬ rückgeführt, umgebrachtd); derjenige, den nochjetzund Oscisrer hoc ? pscem cum reöclsret vnäis Lr 6bi conkulrum? Lilicum xcr liltors lutus ksrua xuxzie kuZir. t4Z8) Sehr gut, daß Dio hinzu sezt: wie die ^eSL gehr. Tausend Schiffe hat Pompejus nie unter sich ge-' habt; die zahlreichste Flotte, so Pompejus je komman- dirte, im Korsarenkrieg und gegen Mithradat, bestand aus 270. Schiffem Besiehe Appianum x. Z92. Lukart VNI. 271. sagt: 7l4r7/c meso 6rajo volüuNkvr in aeguors Xlille ikuces. Aber dies ist eine nicht der strengen historischen Wahrheik gemäß auszulegende Hyperbel. t4Zy) Lukan V. ;7> prob! kristislätaj Ln ribi, non stclae Asntis cliAnillims re^no, korwriac, krolemace, puäor, crimengue Oeoruntj Lindere kellseo preffos äis6emsrs crines kermitkum: kseuum in populos, xuer, sccixij entern: vrinsm in poxulos! > colla reciüir ruo. 1447) Ein kleines Verschn! — Agamemnon war ein Sobriquet, so die Misvergnügten Pompejo gaben, weil sie ihn beschuldigten, er wollte, so wie chemalS Aga¬ memnon, über die, so ihm gleich waren, herrschen, und suchte darum den Krieg gegen Kaesarn in-die Lange zu zieh». — Vergl. oben Note 1289. 1442) Die Cgyptier waren bey den Römerir so »er' haßt, daß die Benennung eines Egypters in ein SclM'l- wort, wie bey uns die eines Ziegeuners übergegangcn war. Dio S. 4ZZ- laßt den August in der Rede, so er ihm vor der Schlacht bey Aktium in den Mund legt, sa¬ gen I7»c s LX , kl L^e^z, psv; o, ^5 x-r- '^17""'"' -7-,; «UT-Lo X er 775/v ) ---------- l-e, k^>x-k7« X. r. Und daher sagt Lu¬ kanus vM. 542. o lupei-i! dlilusne er bslb^ra ^/lemplui Lr t'slulixci ram molliz rurbs Lanopi Igo« smmos! dies auch oben Note 71s. I44Z) Von diesem Berg, (welcher mit einem andern dieses Namens in .Syrien, den wir jetzund DMv Betrachtungen über Pompeji Tod. 869 Mithradat und die Korsaren trkumphirt hatte er-N-R^7->« Serv.Jsaur. Gckrab nennen, durchaus nicht zu verwechseln ist,) ve-Burgerm- siehe meine 127. Note zu Strabons XVI. Buch, und die daselbst angeführten Schriftsteller. Strabo der ihn E- 2109. H. 164. als einen hohen weit in'sMecr hinaus¬ laufenden wasserlosen Sandhügel beschreibt, nennet ihn Rasinus, und die übrigen z. E- Lukan VIII. 470. 858- gewöhnlich Rasius mit einem s; aber sonder Zweifel ist die Schreibart Dions ««korallen übrigen vorzuziehn: lheüs des Orakels wegen, so nicht Rasier, sondern Raßier zu meiden befohlen, vorzüglich aber wegen des Orientali¬ schen Namens dieses Berges Rütz! (weil er die Granze zwischen Syrien und Egypten macht, so die Griechen schrieben- 1444) plutarch p. 661. e. s-sv k,--; pr- jötttxLi; L7-», ö' r/5-5^ov T-k^kr/T'xo'alS 7-ov . Pompejus ist gebohren unter dem Konsulat des Attilius und Servilius N- R- E. 646., und zwar den lezten September. Plinius k-- XXXVII. K- 2. Gestorben, der angeführten Stelle Plutarchs zufolge n. R. C- 706. den ersten Oktober; da mag ich nun aber rechnen wie ich will so bring ich nicht neun und fünfzig, sondern volle sechszig Jahr und einen Tag darüber,Heraus; so daß aller Wahrscheinlichkeit nach das nii Plutarchischen Texte Wegfällen muß. Doch sage ich dieses nur alsVer- niuthnng,nicht als apodicksische Gewißheit; denniehweis aus andern Stellen, daß Plutarch keinen gar zu genauen Rechenmeister vorzustellcn pflegt- Er sagt z. E. von Pompeji zweytcn Triumph, den er unter dem Konsulate des Piso und Meßala hielt n- R. E. 691-: 'm-x,-- s- Ze -ro«^ i-L7-7-«f«xov7-« (p. 6z e.) allein er war alsdenn nicht vierzig sondern vielmehr fünf¬ zig Jahren nahe; denn da der zweyte Tag dieses Trium¬ phes zu gleicher Zeil sein Geburtstag war, so konnte die¬ ser Geburtstag kein anderer denn der sechs und vierzigste si'YN; oder wie Vellejus II. 40. sagt: er war fünf und vierzig Jahr alt. — Lukan VIII. 466- sagt vom Tage- da Pompejus umgcbrachr worden: 870 DioKaßius. B. XU Hauptst. XU N.R.E. 706 mordet. So daß auch selbst hierin» nichts übereinstim- mendeö smit seinem vorigen Schicksales war '*"). An Purgerus. eben dem Tage, an dem er ehemals die glänzendste Handlung seines Lebens vollbracht, mußte er jehund das Schimpflichste leiden: Und da er, dem Ausspruch eines gewissen Orakels zu Folge, Verdacht gegen alle Baßler hegte, so war es kein Mann Kaßiuö, der ihm nachstellte, sondern an dem Berge dieses Namens wußte er umgebracht und begraben werden lempus erst, guo libra pares exsminal borar Non vno plus aegus 6is: noÄigue repsnöit l.ux minor b^bernsL verni solaris stamni welches wie man sicht, mit der genauer bestimmten An¬ gabe Plutarchs, so gut übereinstimmt, als es nur ftc den Dichter schicklich war. — Einen Fehler FalmM will ich noch bey dieser Gelegenheit bessern. Er sagt der Note: Iriumpbi rnenrio suprs XXXVH. p. Z9 guem «luxersr kompoius anno r^rZe/rmo selsN8; und Ni der angeführten Stelle schreibt er mit Zahlen XXXV. W dem, was ich so eben gesagt, korrigire man diese IM«- 1445) Hieher gehört die Stelle des Valerius rM- V. I. io- <2ui ligrsniz kempors inllgni regio rexerr, eins cspur, rribus coronis rriumpbslibus spolisrum, suo mocio rerrsrum orde, nusgusm sepulcurae locnm bsbuic, soll sbscissum s corpore, inops rogi nelsriuv ^eg^piise perbciiss munus porrsrum eck. 1446) Srrabo S- 2109. H. 164. „Der Kasinus in „ein wasserlosser Sandhügel, wo der Iupifer Kasiuv „nen Tempel hat, und wo Pompcjus der große, da „der Nachbarschaft desselben von den Egyptiern hum „listig umgebracht ward, begraben liegt." — Die Art u Weife wie Pompejus begraben worden, erzählt l>. 66l. ci. e. mit einer so naiven Bonhomie, daß NI die Stelle nicht ohne Thranen lesen kann- Es vcg ihn Philippus sein Freygelassrner, der mit ihm m Nachen gestiegen war: und mit diesem machte »am i ein alter Römischer in Egypten angesessener Burg" Meinschastliche Sqche- Lukan VM. 8-6. dem es zu Betrachtungen über Pompeji Tod. 871 Von den Gefährten seiner Schifffahrt wurden einige N.R.E. 706 damals sogleich gefangen andere retteten sich mit Bürgerin. specktirlich vorkam, feinen Helden von einem Freygelaffe- nen begraben zu lassen, macht einen Rentmeister Lordus aus ihm, welches sicherlich falsch ist. Ucberhaupt ist die erkünstelte Beschreibung des Pompcjanischcn Begräb¬ nisses beym Lukan, gerade eben so schlecht, als die Plu- tarchische schön ist; (vorzüglich ist es ein häßlicher Zug der das ganze Gemahlde verunsialtet, daß er seinen Kor- dus das Feuer, den Leichnam Pompest zu verbrennen, von einem andern Scheiterhaufen rauben laßt. Mau erinnert sich seiner Erichrys, die auch/«»^-«^ »ris impo- nere Zsusiebsr. Vt. 525.) — Kaiser Gparria- nus bcy seinem Auffenthalt in Egypten, hat ihm nach¬ her ein besseres Degrabniß errichtet- (Sparrian. ttsür. c. 14. ?ersFi<,ra Uelutium veuir, er kommest lumulum mLAuiLcenrius exrruxst.) und diese Grabschrift geftzt: rru xao-x Applamis (liuil. kl. 481. und die auch unter Hadriani Namen, einen Platz in der Ancholog. l- l. p. 104. (eöir. ^Vscksl. 1600. toi.) bekommen. — Das Andenken seines Todes erhalt sich durch die sogenannte Pompcjussaulq bis auf den heutigen Tag. Von ihr besiehe den neuesten Schriftsteller der sie beschreibt, Irwin Reift nach dem rothen Meer. 1447) Zwar schreibt Plurarch Laes. p. 7zo. 7«I/ ^7-^ x«, x«7« 7//v kL^wxkS'arv wo 78 fZLr<7tä5ü^) rr«u7« Ll-5^k7r/i7kv X«/ N'^os'r^«- ^-k7o. 70te; öe Lt? 0 7/ 7>-§ ^xy? «770^«r/0k 7870 kr5-^tT0V XL, HZ/50V 70 7/VL- «L/ 7L1/ ^LA-0^k^r-X07Lru Aber diese umher irrenden Freunde Pompeji so der König gefangen nehmen lies, können nur von sol¬ chen erklärt werden, welche wie Leiirulus, von dem Plurarch komx. p. 66i. k. zu lesen, nach Pom¬ peji Tode landeten, und welche alle, entweder wie Len- tulus selbst, umgebracht, oder doch mindestens gefan- gen geftzt wurden, um Kaesarn bey seiner Ankunft können «usgelicfcrt zu werden. — Mit Pompejo ist niemand i» 872 Dio Kaßius. B. XI.II. Hauptst. XIII. N. R. E.7°^ der Flucht; unter diesen befand sich seine Gemahlin» Gerv.^saur.' und Sohn ). Erstere gieng nachher, da man ihr Burgerin. Sicherheit versprochen, nach Rom wohlbehalten zu¬ rück Sextus schiftete nach Afrika zu seinem den Egyptischen Nachen, denn Philippus sein Freyge- laffener, und ein Sklave Gkynes, bcydc nicht als Freunde, nicht als Gesellschafter, nicht als Teilnehmer seiner Pro¬ jekte, sondern als Bediente gestiegen. Diese beyden wur¬ den nicht umgebracht: die übrigen alle blieben auf dem Schiff und retteten sich mit Kornclia. 1448) Vom Lauf, welchen das SchiffPompeji, nach¬ dem er selbst umgcbracht worden, galten, sagt Luk«» VIII. 662. nachdem er erzählt, wie Körnelia geklaget, da sie ihren Gemahl umbringcn gesehen, dieses nur: 8ic saka , intergue kuorum Taps» munus rapicur, /«Zre»re carina ausführlicher beschreibt er den Kurs so es gehalten IX. 117. krima rarem O^pros spumantibus sccipir vnäis Incls reuens pelagus, lest iam mocleratior Lurus In I.ib)-cas egir festes et cslira Latonis. Allein Kyprus war nicht der erste Ort wo sie landeten, sondern Tyrus- Vergl- unten §. 412. — Rikero 2«/^- III. (lontlabst eos gui concistenrem vulneribur Ln. ?ow- xeium vististent — nilril kum eZiste, niki vt rerwAtt Iinrrarenlur, et vr saiurem astipikcerentur luga: ^/k- '/r/r/E venistent, rum astlicisri lamentariguö coepiste. 1449) Daher schliest plutarch p. 662. das Leden Pompeji so: r« Zc «-cx- ,-ov Nämlich Kaesar hatte das ihm prasentirte Haupt Pompeji verbrennen, und d>e Asche desselben mit der Asche des vom Philippus verbrE neten Körpers vermischen lassen. Lukan ix 1091. lulio state tliura tepulcro Rt plačate cspur, cinerergue in litrore kusor LolliAicu, atgue vnam lparlis state manibus rrnaM SeMs schifft nach Afrika. 87Z Bruder Rnejus — Durch diese Namen müs-N.R^.E.7°s .. , ServIsaur. Valerius Maximus V. 1. s^aestirz caxur Pompe,, plu- Burgerin.' rimis er pretioüllimis v6oribus crema„6um cursuik. Und diese diese eins, es Pompeji sind es, so der Kor- nelia ausgeliefert worden. Doch scheint Appiamis Liuil. II. Plutarcho zu widersprechen. Nach ihm sezre Kaesar diese cineres in einem Tempel bey, den er, beleidi¬ gend genug, der Göttin Nemesis erbauete. Doch war dieses' vermuthlich nur einKenotaphium, sodaß Kornelia allerdings die wahre Asche ihres Gemahls bekam, und im eAbauo begrub. 1450) Wie der jüngere Pompejus nach Afrika gekom¬ men, davon bestehe unten eine Note. Aber hier ein Wort von den Ursachen so die Egyptier bewegen konnten, Pom- pejum selbst umzubringcn. RaesärK. 104. sagt: ^miei rs- ßis —> liusrimois scilluKi, vr potlos piüs3icrrbsnr, ns, lolllciksko sxereiru leZio, pompejus ^Isxg„6ii«m, e^e- Zvprumgue orcupgrer: Iiue clsspscla eins borruns, vr xierumgus in caiamiksks ex amicis inimiei exiUunr erc. Der Redner Theodorus, beym Plurarch x. 660. cl. giebt eine andere Ursache, und die noch etwas wahrscheinlicher lautet, an: Sie würden, wenn sie Pompejum aufnah- mm, sich nicht allein dadurch Kaesars ganze Macht über den Hals zichn, sondern sich auch dadurch in seiner Per¬ son einen Herren geben; (im Lukano VIII. 497. sagt Phorinus, den dieser Dichter die Rolle des Plutarchi, schen Theodots spielen laßt. Reu re leepkris priuauerik bospes, pignora kam propior-, ribi; blilongue pksrvngue 8i L-egnsre piger, llsmnstÄL recllls svrori.) wiesen sic ihn im Gegentheil ab, so machten sie sich beyde zu Feinden, Pompejum, daß sie ihn nicht ausge¬ nommen, und Kacsarn, daß sie ihn laufen lassen: «e«--- sov »V «VL^LlV 'xo, «VZ^L, XL, kxk,vbs kirkLs, X«, 8 denn, sezt er in einem Sprichwort hinzu, die Tobten beißen nicht- — In die¬ sem Räsonnement Theodors ist allerdings viel wahres, allein man hatte ja dies alles auch erhalten können, hätte man sich gegen Pompejum so, wie ehemals Hiempsal ge- 874 DioKaßms. B.Xicki. Hauptst.xun. N.R.L706 skn wir sdie beyden Söhne des großen Pompejus un- Gerv.Isau^ kerscheiden, sintemal den Namen Pompejus beydr Vnrgerm., führten, Drei) und vierzigstes Hauptstück. Kaesar verfolgt Pompcjum, und kommt gleichfalls nach Egypten- §. Z69. Kaesar, so bald er nach der Schlacht das aller- nokhwendigste in Ordnung gebracht, überlies Grie¬ chenland und die benachbarten Provinzen andern zu erobern und zu regieren, und er selbst verfolgte Pom- pejum). Bis nach Asien konnte er diesen auf die gen den jungen Marius betragen, d. i. wenn man ih« Höflich ausgenommen, mit Gunstbezeugungen überhäuft, und am Ende doch dem mächtigem Feind ausgebchrt hatte. —- Ich habe oben Note 1^.20. vermuthet, esmG vielleicht Privatrache mit im Spiele gewesen seyn: allem selbst dieser ward mehr durch Arrest denn durch Ermor¬ dung gestöhnt. -- Sollte nicht die Sache mit Kacsarm (der Tags nach der Pharsalischen Schlacht wüste, dall sich Pompejus nach Egypten retten würde; Plurarch Lrurub p. 986. c.) abgeredct, und dieser Mord also ei¬ gentlich sein Werk gewesen seyn? 1450 a) Fufio Laleno- Vergl. unten §. Z77. — sar K. ro6. sagt, er sey in Egypten gelandet: cuw lo- gionikus, vns, gusm ex 'IkelUrlis ss legui iuflsrsr, eiol- leiA, gusm ^c/ra)a -r euocsuerLt. 1451) Raejav K. 102. pAelsr omnibus rebus relillo- persegusnäum tibi pompeinm exiliimsuir, gusscunguo in psrres e lug» 5s recspiller, ns rursus copiss comx^' rsrs uliqs er bellum renaugrs polier: er gusnrum iriab" ris euuirsru elflcere porersc, guociclie piogiecliebsnM legionsmgus vn->m rninoribus irineribus sublegui iulm- plurarch L»es. p./zo. 6. sagt auch, daß Kaesar sogleilll -ach derPhqrsalischen Schlacht, die Thessalier des erjE Kaesar verfolgt Pompejmn. 875 Spur verfolgen, aber hier, weil niemand wüste, wo N.R.E^s er von dort aus weiter geschifft sey, mußte er stille'"') BurMM. senen Sieges wegen mit der Freyheit beschenkt, und als- denn aufgcbrochen sey, Pompcjum zu verfolgen. Lukan IX. 9ZO. (lsolsr vr Lmakbia lariskus clulls receilik Lsslera cuesrum proiecü pouüera, loli / Imenius ASnero Er beschreibt nachher, wie er durch den rhrakischenBo¬ sporus (welches im Vorbcygehn gesagt, deutlich anzeigt, daß der gute Lukan nicht einmal wüste, wo Thessalien lqg, er suchte solches also hinter Thrakien, an den Mün¬ dungen der Donau,) und den Hellespom gesegelt; sey nachher bey Jlium aus Land gestiegen, wo er die tro¬ janischen Alrcrthünier besehn, (wozu Kaesar zu klug war) von dort sey er mit einem günstigen Westwind wei¬ ter geschifft, und habe den siebenden Tag Egypten er¬ blickt. — Alles Possen! 1452) Was Kaesar in Asien gethan, war nach plu- tarch I. c. eine völlige Erlassung aller Abgaben, mit der er die Knidier ihres Landsmanns Thcopompus wegen begnadigte, dessen Fabeln das Glück hatten dem Ueber- windcr zu gefallen; ein Drittel aller Abgaben ward von ihm ganz Asien geschenkt. Kaesar erwähnt keines von beydcn; wohl aber K- 105. daß er den Tempel der Ephe- sinischen Diane gerettet, aus dem Titus Ampius das in ihm befindliche Geld für Pompejum wegnehmen woll¬ te, so wie solches schon im vorigen Jahr Merellus Ski- pio, aber gleichfalls vergebens (Hl. zz ) versucht hat¬ te. — Dieser Ampius Balbus erhielt nachher, durch die Vermittelung Kikerons Verzeihung vom Raesar. Lu. VI. 14. Er muß sehr eifriger Gegner Kaesars gewesen scyn: denn Kikero versichert ihm, daß ihn die Freunde Kaesars nur lubsm belli ciuilis zu nen¬ nen pflegten- — Diese Beschäftigungen waren es so Kacsarn, wie er K. io6. selbst sagt, xauror ctr» in Asien zurückhielten; nicht eine Besichtigung der trojanischen Alterthümer, so nichts weniger denn cle rempm-e war; zumal Kaesar in Jlium gewiß keine Nachrichten VW Ponipejo erhalten konnte. 876 Dio Kaßius. B.XI-II. Hauptst. Xlffll. N.R.E, 706 liegen. Es gieng ihm aber alles so außerordentlich glücklich von statten, daß, als er in einem Packer- Burgerin. boot) über den Hellespont sezte, er zwar aller- L. Kaßius dings auf die Flotte des Pompejus sties, welche daselbst Kacsanu ch unter dem ültkliis Raßius kreuzte: allein weit 145?) welches, wie ans den Glossen be¬ kannt ist, eigentlich von den kleinen Fahrzeugen, mit dem man über Meerengen sezte, also von Packerbootcn ge¬ braucht wird. VeÄon's nsmculs, sagt Gucron c. 6z. Viiico psruogue nsuizio Julius Aelsus x. 159. aber Appiau. Liuil. II. p. 48z. 1454) Kaesar hatte keine Schiffe. Er war also bis Amphipolis Pompejo zu Lande gefolgt; da er hier ge¬ wisse Nachricht bekam, es sey sein Gegner nach Aste» gegangen, marschirte er langst der Küste von Thrakien hin, um den Hellespont zu gewinnen, und so mit wem- gerer Mühe nach Asien hinüber zu kommen; vergl.H- plan. I. c. denn sonst kann man eben so wenig begreifen- wenn man nehmlich dieses nicht weis, wie er auf einer Fahrt von Pharsalus nach Egypten den Hellespont past strt ; als wie ihn Lukan nach dem Thrakischen Bosporus hinauf zaubert- 1455) Sueron c. 6z. kost aciem kllsrlslicam, cuw xrsemistis iu copüs, per suAustiss IZelleipoiw, veKoris nauiculg, kizücerek, p»rris söuer- sse, cum clecem rostrskis, obuium stbi, negUe refuxn- er cominus reuclsuz vlrro sck ckeckirionem llorrsrus, kupk^' eem sci 5s recepir. — Es war nicht die ganze Pompes irische Flotte, wie die Worte Dious vcrmuthen lassen-l" dort kreuzte; diese war ja, wie wir unten sehen werden §. z/6. unter Kato, von Patras nach Kyrene gegangen, sondern ein kleines Detaschement, welches nach Appiana I. c. aus siebzehn dreyrudrichtcn Schiffen bestand - »n sich mit Pharnakes vereinigen sollte.— Kaesar muß vo« her schon der guten Gesinnungen Kaßii gegen sich nk'ss' zeugt gewesen seyn: denn sonst wäre es nicht Tapfer«'» sondern mehr als Don Quixottischer Wahnsinn gewt- ftn, mit einem Packetboot eine Flotte von siebzehn Scb'k ftn (scyen es auch nur zehen, wie Sutton hat) zur Lukius Kasims ergiebt sich an Kaesarn. 877 entfernt, irgend etwas von ihnen zu erleiden, erschreckte N.R.T.70S er sie vielmehr, so daß sie sich ihm freywillig ergaben. Hierauf nahm er alle die andern dort herum gelege- Burgernr. nen Städte, weil sich ihm niemand widersezte, hin- weg, und machte sie sich, so gut als er konnte, zu Nutze, indem er seiner Gewohnheit nach, überall Brandschatzungen ausschrieb'4"), ohne ihnen sonst irgend etwas anders zu Leide zu thun, da er sich im Gegentheil ihnen so viele Wohlthaken, als er nur konn¬ te, zu erzeigen bemühete. Er vertrieb die General- pachtcr, die sehr hart mit ihnen umgegangen waren, und verordnete, daß anstatt der bisher in Natur ge- bergabe aufzufordern: der größte Poltron selbst hatte hier Herz bekommen, und sich, ohne die Stimme des aus¬ fordernden Feindes zu hören, des elenden Nachens be¬ mächtigt- — Sonst darf ich wohl meine Leser kaum bit¬ ten, diesen L- Rasim« nicht mit einem andern L. Rasims zu verwechseln, dem Kaesar das Gouvernement von Spa¬ nien erthcilt hatte: sicher haben sie es noch nicht verges¬ sen , daß dieser die Parthcy Kaesars vom Anfänge an ge¬ halten- (Man lese von ihm Note ioz9.1194. undigW- Eher wäre er mit dem berühmten Kaßius, dem Schwa¬ ger Bruti, zu verwechseln, (von dessen Thaten gegen die Parthcr ich oben Note 847- rc. und über Strabo S- 2290. Note 57. nachzulescn bitte) denn dieser kommandirte da¬ mals wörtlich einen beträchtlichen Theil der Pompejani- schen Flotte; Raesar HI- roi. allein dieser hies Rajus. Seiner Uebergabe an Kaesarn erwähnt Dio unten §. z/6. — Dieser Lukius Rasims, dessen hier gedacht wird, hat sich nachher doch auch gegen Kaesarn verschworen. Vergl. Rikcro sei ^nic. XIV. 2. 1456) Oben §. Z24. Vergl. daselbst Note H90 — Da auch Kaesar keine Schiffe hatte, wie ich Note 1454. bemerkt, so hat er nachher von diesen Städten und von den Rhodiscrn Schiffe bekommen, mit denen er nach Egypten siegelte, wo er cum nauitmr lonZis Mmckir X. Vl landete. K- ivü. 878 Dko Kaßius. B. XI.II. Hauptst. XU1I. N.R. E. 7ss lieferten Abgaben eine ihnen entsprechende Geldsum- Ge?v.Iftur.' me, als Kopfgeld gezahlt werden sollte Burgerin. . §. Z?o» Inzwischen erfuhr er, Pompejuö sey nach Eg^ pten geschifft, und aus Furcht, er möchte,wenn er sich dieses Landes bemächtigte, neuerdings zu Kräften kommen, gieng er auch aufs schleunigste dahin ab. Pompejum fand er nicht mehr am Leben. Er gieng darauf, nur von wenigen begleitet, weit vor seinem Heere voraus, nach Alexandrien '^), wo er, bevor 1457) Iridum reckegil »6 prsrium, wie solches Äff' siovorus Lpiti. II. z«, ausdrückt. Vergl- Burmann veciigsl. c. 9. — Wenn hiervon die Note 1452 ciritte Stelle Plurarchs von dieser Veränderung zu verstehen; so war es das Drittel der Imposien, was die Gemein¬ heiten durch diese neue Einrichtung gewonnen; aber viel¬ leicht lies ihnen Kaesar noch ohnedem das Drittel der alten Schuld. 1458) Laesar K- 126. Oelsr, psucos llier in Ku inor-rlus, guum uucliüer kompeium L^pri vilum, con- ieLiuns eurn in ^egvplum irsr lisksre proprer nscellicu- Lnes rsAni- rslicjussgue eiu5 loci opporrum'rscsb, cum lsZioiribu«, vns guum ex 1 ksllulis sec^ui le iuitsrrU, ec slcerz, gusrn ex g legsw d'ullo erioLsuersr, ^lexsnärism peruenir. Dio erzählt die Sache so, daß man vermuthen sollte, Kaesar sey mit der Flotte zuerst in Pelusium gelandet, von dannen er allein nach MM- drien voraus gegangen, und die Armee nachfolgen lassenr und allerdings, da es Kaesarn eben so wohl als Pom- pejo bekannt seyn mußte, daß der König nicht in Alexan¬ drien, sondern neben Pelusium sey, so sollte man dieses vermuthen; allein es ist falsch, und Kaesar ist stracks' ohne die Küste von Pelusium zu betreten, in Alexandrien gelandet. Lukan lX. 1004. Leprims nox Lspn^o nunguum Isxgnrs ruäenles Ollonllir /^6L.x-pris lirrors 8scl priu8 orta cliez noclurnsm lumpscls lexik, tZv.sm rurss imrsrec 8gus8. Mesar landet in Alexandrien. 879 noch Ptolomaus aus Pelusium zurück gekommen war,N.R.E.7oL anlangke ). Da er die Alexandriner erbittert über GM.Jfmm den Tod Pompeji fandunterstand er sich nichtBurgerm. sofort ans Land zu steigen '*°'), bis er nicht fein S.-rs- Ein Umstand, der die Vermuthung bestärkt, so ich Note 1450. geäußert, daß allerdings Kaesar damals schon Nachricht von Pompeji Tode hatte. r459) Mit einer außerordentlich kleinen Macht, denn seine;wey Legionen, so ihn begleiteten, (siehe Note 1450-!. und 1458.) bestunden aus nicht mehr, denn drey tausend zwey hundert Mann, die übrigen alle waren bleßirt oder marode, so daß sie nicht folgen konnten: 8eä (ftsftr conblür ftma rerum Aelftrum (oder vielleicht, weil er schon Nachricht vom Lode Pompeji hatte, und den nach¬ her entstehenden Alexandrinischen Krieg auf keine Weift vorher sehen konnte) iiillrmisÄUxiliir prallcifti non ciubi- rauersl, -ikcjue omnem tibi locum rurum ftrs exiliima- bsr— Gegen die Vermuthung, so ich oben wagte, kann man freylich einwenden, daß auch Kaesar sonst oft Lan-- dnngen, so schwach er sich befunden, gewagt- 1460) Lukan I. c. icro6: ibi pisna rumulru lärcora, er incerco rurbsksr murmure voces ^ecixir. welches doch wohl, wie ich schon Note 14^23. bemerkt, nicht von den eingcbohrnen Egypticrn, sondern nur von den dort bcfindliäien Römischen Soldaten zu verstehen ist- (Man müßte denn das Phänomen, wie die Alexan¬ driner Pompejum, der ihnen einen ihnen so verhaßten Kö¬ nig aufgedrungen, lieben können, auS der Mankelmü- thigkeit erklären wollen, die ihnen freylich von allen Alten lur Last gelegt wird). Raesar K-106. sagt: ^.ftxsnclrias primum s naui egreäiens cftmorem milirum auclir, guorrex in oppiao praebclii Lauft relicmergr; und die¬ ses waren sonder Zweifel Römer, die der König zurück lies, eine Rebellion zu verhüten. 1461) — üubift veritur ft creclsrs reAiris ^bltiuuir rellure rarer. —- 88o Dio Kaßius. B.XI.II. Hauptst. XUII. N.R.E.7°6 Haupt und Petschaft welches ihm vm PtolomäuS geschickt ward"'"), erblickte; worauf«/ Burgerin. 1462) fest cliru fskelles L.SA15 clonu ferens, mecliunr proueclus in seguor Lolis ZsrirbksZni, pbsrio velsmiua reci». Der Dichter hatte nehmlich VIII. 670. erzählt, wieSepti- mius Pompcjo den Kopf abgeschnitren, welchen nach¬ her Achillas auf einen Spies gesteckt, und so zum Könige getragen, der es, um solches dem Sieger präsentsten j» können, cinzubalfamircn befohlen: Volt scsleri supereüs kiclem: tunc srre nebunl» 8ubmors etk LLpiri rsbss, raprogus cersbro Iixiiccsrs curir, pulrirgus etstuxir ub glro I-Iumor, er iiikuso lucler koliösra reneno est. 146z) plutürch Lnok. P.7ZO. 6. 'n-; Z- , Gkl>5o7-o>- L^k7x«4>r, M' xkPL^>/v -r4L«^-s-r äk^L/Zki-o; 7-8 «vöfor »7 Eurroplus r Lspuc eiur er unnulum (lsestu inilir, -juo conspecko Lueksr erisin lserimss sustisss öia- tur, rsnri viri inruenr cupur ec Zeneri guonclum hi>- - plurarch ?omp. 662 u. '0-- °- ki; 8?-« 7-c?7 ,-iku 7^- «TrevL-r«)»:, 0-4^2^,Z« ,-8 ^«xxv-r-v. 'klv äx >)-Xuch>l Xx/ÄV ich tere Nachricht streitet mit unserm Schriftsteller unten §. Z8l. 1464) Durch den Theodstuo Lhrus, wie sich aus d« in der vorigen Note angeführten stelle Plutarchi ergibst aus ihr lernen wir auch, daß Kaesar über den Ring,»«,!' über das Haupt Pompeji geweint, welches er so wcB sehen wollen, daß Theodokus, der selbiges gebracht lM> sich, um nicht umgebracht zu werden, mit der Flucht m' tm mußte: GkoZo7-ov §k 1-ov r- //LV Lxl<«,s-«505 t' , crr-zarvar^o -rar-retv« sr-^sr-T-ttv x«^ sagt Plmarch pomp. l. e. und dieses ist weit wahrschesti^ chcr, weit den Römischen Sitten angemessener, ^alö M er sich auf orientalisch oas Haupt hatte sollen prasentm» lassen- Pompeji Haupt wird Kaesarn überreicht. 88 r voller- Muth,ausstieg Als darauf, seiner Likkoren N.R.E.70L wegen, ein Auflauf unter dem Volke entstand konnte er sich selbst nur mit Mühe in den Pallast ret- Burgerin. ten, und einigen seiner Soldaten wurden die Waffen genommen, deswegen sich die übrigen so lange ent¬ fernten, bis die ganze Flotte angelange war. §. z?l. Kaesar, da er das Haupt Pompeji sah, beweinte und beklagte ihn, nannte ihn seinen Mitbürger und Schwiegervater, rind zahlte alle die sAngelegenheitenj auf, in denen sie sich ehemals einander hülfreiche Hand 7465) Der lsrelle« 6>r» regi« lZona feiens (unter dem Lukan wohl schwerlich Theodor»,n Lhium, sondern vielmehr den Achrllas versteht, von dem er VIII. 672. gesagt: poltguum rrunco csiuix skscilka receillt, Vinclicsr Koc rlexriA Aelisre sagt zum Kaesar bcym Lukan IX. 1020. rsnro re pignnrs (luesirr lümimns : boc recum elk percullum kun^uine foesius. Daher ^iloru»: (lum ?rolemseus rex /Xlexsuclrise, sum- mum ciuilis delli kcelus peregilfec, soeclusgue r.miciriss cum Lselsre, meclio kompeii c-ipire lsnxill'er. 1466) Aaesar I. c. Ooncuisum -16 fs 6eri vielst, guo priss rum erism lllise suae, iscr) ms8 reclllillik: rem er ^erro/r^/m/r vöerlt-ar Vergl. oben Note 1449. Mißfallen Kaesars an Pomp.Ermorduitg. 88z gleicher Zeit über seine Verstellung zu lachen Da N.R.E./os er vom Anfänge an nach der Oberherrschaft gestrebt, und den Pompejus jederzeit als einen Nebenbuhler, Durgerm. der ihn! das Gleichgewicht halten konnte, gehastet, ja außer vielen andern, so er sonst gegen ihn unternom¬ men, gegenwärtigen Krieg aus keiner andern Ursache, als ihn zu stürzen, und nachher an seiner Statt selbst zu herrschen, angefangen hatte: auch jeßund keiner andern Ursache wegen nach Egypten gekommen war, als ihn, wenn er ihn noch lebend finden würde, umzu¬ bringen sich damals nach ihm zu sehnen, und un¬ willig über seinen Tod zu seyn, stellte 1470) Es war nicht Verstellung; es war Tribut den er der Natur zolkre. —> Zwischen meiner festen Note 1467., wo ich dieses sagte, und der gegenwärtigen las ich in einer müßigen Stunde, die Akten eines, nicht gar ja lang exekutirten Heydamacken, der ausgesagt: ein Mädchen, so er auf der Heyde überfallen, geschändet zu haben: sie ergab sich nicht willig, versuchte sich zu wehren, und brachte dem Straßenränder eine leichte Wun¬ de bey, der darüber so erbittert ward, daß er sie nach Eattigung seiner Begierden nackend auf einen Ameisen¬ haufen band. Er kam nach Verlauf einiger Zeit in die¬ se Gegend zurück, und fand das unglückliche Opfer sei¬ ner Brutalität in einem Zustand, der sich leichter empfin¬ den als beschreiben laßt. Der Kerl weinte. Nun frage ich waren diese Thranen erkünstelt? Nein l Aber war cs Mitleid? Ebensowenig. 1471) LEero aclVlI. 2Z. Uompeium, o rem sesidsm! zerlegen Oseksr clicirur. Lae/sr />om- (^ujcl? Eer/Er? o me milerum! — Luka« lX. 1057. Lcilicet boc snimo terrsz stgris seguors lulkrsr kleč vbi supprecküs peresc ^ener — 1472) Und allerdings wäre der Ehrgeiz Kaesars mehr geschmeichelt worden, wenn er den Überwundenen Pom- pejus hätte begnadigen können, als wenn er ihn umbrin- 884 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. XE §. Z72. Inzwischen er nun nichts feindliches mehr für ßch übrig zu seyn meynte, und sich in Egypten die Ai! vertrieb,Geld einzusammeln '^), und die zwischenher Kleopatra und dem PtolomäuS obwaltenden Uneinig- N.R.E.70S K. Kacmr II. Serv.Isaur. Bürgerin. Es fangen sich neue MUhi/an. keiten zu schlichten kamen ihm andere Kriege über den Hals. Egypten rebellirte und pharnakes fieng, so bald er nur Nachricht bekommen, daß Pom- pejus und Kaesar sich bekriegten, an, auf die Rückero¬ berung seines väterlichen Reichs zu denken ""), hof¬ fend, es würde sich diese Uneinigkeit auf die lange Bank ziehen, und die Heere der Römer sich einander wechselsweise selbst aufreiben. Er blieb auch nachher aus seinem Vorsatz bestehn, weil er sich doch schon ein¬ mal gerächt hakte, und er Kaesarn weit entfernt zu seyn erfuhr, so daß er viele Städte hinwegnahm; in- dem zu gleicher Zeit Rako, Gkipio, und die übri¬ gen lies. Dieses leztere verrieth immer Furcht, und gab also Supcrioritat Pompeji über Kaesarn zu verstehen Und Harke P- justificirt zu werden verdient, so war es der Diktator deines oblag. 147g) Vergl. unten §. 497. wo Dio sagt, daß dich Gelderoressungen, da Kaesar auch nicht einmal die eM- tischen Tempel verschont, vorzüglich Schuld an dem bald darauf erfolgten alexandrinischen Krieg gewesen. Mhel aber diese Gelderpressungen Kaefars in einem ihm voM ummterworfenen, sogar freundschaftlichem, Lande? hatte deni Later des jcztregirenden Königs zwei» nen, hundert und sieben und achtzig tausend fünf lM dert Thaler unfern Geldes vorgefchossen; von dieser Summe hatte er stich" Kindern 9,g7 5«c> Rthlr. entlassen: den Ueberrefr, 1^250000 Rthlr. trieb er jetzund mit der größechm Scharfe ein. Plmarch Laes. p. ?zi. «. 1474) Vergl. unccn Z97. 1475) Vergl. Hauptst. XXXXVI. 1476) Vergl. unken §. 403. Anfang des Afrikanischen Kriegs. 885 gen, so mit ihnen gleich gesinnt waren, in Afrika einen N-R-E./»« Krieg erregten, der zu gleicher Zeit bürgerlich und Sew.JsE auöheimisch war. Burgerm. §- Z7Z. Mit diesem verhielt es sich so. Raco war in Dyrrhachium '^) vom jOompejus, theils um zu verhindern, daß niemand nach Italien überschiffte, theils die jIarrhmer in Zaum Zu halten, wenn sie sichetwan regen sollten, zurück gelassen worden'^)« Mit diesen hakte er zuerst geschlagen, und nach der Niederlage Pompeji den Epirus verlassen, und sich nach Rorkyra mit den andern, die es mit ihm hiel- ten, begeben ""I, wo er sowohl die, so sich aus der 1477) Ick) mäste mich sehr irren, wenn ich nichtschoN oben bemerkt haben sollte, daß Pompejus anfänglich den Vorsatz hatte, Katoni das Kommando über die Flotte zu geben. Allein dieser Vorsatz unterblieb, weil sich Pom» pejus fürchtete, den Kato dadurch in den Stand zu setzen, ihn selbst, die Monarchie, so er im Kopf hatte (Note 1040.) aufzurichten, zu verhindern; anstatt also der Flotte vorgesezt zu werden, blieb Kato in Dyrrhachium (als Pompejus Kacsarn nach Theßalien verfolgte) mit fünfzehn Kohorten zurück. Leset Plurarchum Laro minor. k-786. c. 1478) Wer von Griechenland nach Italien wollte, sch chce sich zu Dyrrhachium ein, und landete zu Brun» disium. Dieses ist bekannt; beyde Städte verhielten sich wie Kalais und Dover. — Illyrien durften die Pompe- janxr wohl freylich nicht recht trauen, weil es eine Kac- sar schc Provinz war. S- oben §. Ohnerachtet im vo» rigen Jahre die Pompcjanrschen Waffen, unter Oktavio, weit und breit in Illyrien dominirt hatten. Oben 340. daher auch -Hirtius rttox. c. 4z. sie prouincism inkclelem nennet. — Die Parthiner aber sind ein Illyrisches Volk- Von ihnen bestehe oben Note noi. und 1325. *479) plurarch Laro x. 786. c. Lukan IX. zo. 886 Dio Kaßius. B. XUI. Haupkst. XUII. N.R.T.706 Pharsalischen Schlacht mit der Flucht gerettet"""), Serv^Iseiir als auch die andern, so mit ihm gleiche Gesinnungen Boraerm.' hatten, aus- und angenommen. Aikero und ei¬ nige andere Senatoren giengen damals sogleich nach Rom Mi,; mehresten kamen mit Lübip 1482) l^killa c für einen so Philosophischen Geschichtschreiber als er wa ¬ sche wichtig gewesen wäre, so unbeträchtlich er auch ü den Politischen, für Dio z. E- ist. Sein EMium genommen, war Kikero nie kleinmüthiger, als hwr- "" Er war kaum zu Brundisium gelandet, so kam auch' louius, mit den siegreichen Legionen, so er arw Pharsalischen Schlacht zurückführete, hier an. Da oo- Anfang des Afrikanischen Kriegs. 887 NUS und Afranius 2) zum Kato, und nachdem sieN.R-E.7-r« sich selbigen zum Anführer erwählt, erneuerten sie den AA-eiarir. Krieg. Bnrzerm. *) Von diesen hatte niemand das mindeste Zutrauen zum Kaesar; der eine, weil er von ihm übergelaufen war; der andere, weil er schon einmal von ihm begna¬ digt, die Waffen neuerdings gegen ihn ergriffen hak- le-4-z). / '' .. ' / §. Z74- Bald darauf vereinigte sich auch Gktavms mit ihnen. Diefer kreuzte damals auf dem Jonischen Meerbusen, hatte den A. Antonius gefangen ge¬ nommen"^), sich einiger Städte bemächtigt, aber Galona ob er solches gleich sehr hau belagerte, kcro ohne Kaesars Erlaubnisi nach Italien zurückgekom-- me» war, so stand es in Antons Macht, ihn unverhor- ttr Sache hinrichten zu lassen Er lhat cs aber doch nicht, sondern erhielt ihn am Leben. Daher sagt Rale- NUS unttn S- Z06. rr«, 7-8 - 7-Y5 «'M- o?-' ev Lfevr-kS'/da V7so 7-üiv LXtV» ZVVLVttk , 7-r-^V ) «r/7-« «VT'SeTroZtScÄS't. X. 7". Mit dieser Stelle vergleiche Rikeronem selbst II. z. und daselbst die Noten Nikolai 2tbranu. — Es hat sich aber Kikero über ein Jahr in Brundisium aufgehalten. 148g) Von Labieni Ueberlauf besiehe Note 105;.; vom Afranio Note 15z., und von der Begnadigung desselben Note ii8i- Er ward auch nachher wörtlich hingerich- tel, unten §. 4ZZ. b'sris i^noueriir seme! sezt Aloru» !V. 2.92- hinzu. — Vergl. auch oben Note iz89- 1484) Vergl. oben §. Z40. Note 1251. seg — Daß er sich einiger Städte bemächtiget, ergicbt sich aus Hirrio 44. wo es von Varinio Heist: msiirimsrguo non- Nullzz oiuiisiss, guse «lsseeeianr, OKEvFMrra»/rstste- rarrr, iscipiedai erc. 148;! so nennet er sie auch unten <8-568., sd Strabo S- zr;. eä (ialaub., und (dessen Auktorität 888 Dio Kaßius. B. Xlll. HauptstHII. N. R. E. 706 dennoch nicht einbekommon können. Da sich die Einweh, G.w r.Vau^ «er, vom Gabimus ünterstüzt, in allen Stii- B.irgeriii- doch eigentlich nichts gilt, weil er nur den Dio kopirt) Konaras am ang. O. Prolomäus , und so Raes« und Lukan: Grephanus nennet sie s» ^rrrius, Plinius, Mela: Dio unten S und Prokopius — Raesar HI. 9 Pgt V0>r chr, sie ich oppiclum loci uarurs er colls munilum, welches Liakconius in den Anmerkungen nicht zu vcrstchm schreibt. D-e Stelle Kaesars wird klar aus dema.igo führten Orcc Dious S. 579. wo dieser -» --^ü ^»1 erwähnt. Dieses Kastell Ande« riuin (in meiner Ucbersetzung Srrabons S- 941 > §> 6 iß statt AnSerriuni, wie es heißen sollte, ch»Zx^a-, durch einen Druckfehler Ansrerrium gcsezt,) welches auch Strabo 1. c. als sehr befestiget rühmt, und welchespw« loniaus, vermulhlich richtiger nennet, (ve" seiiter Lage auf einem Felsen, guia in iupe pollium, du denke inan denn an die la (->«« in Frankreich; Orachr«, Grau bündtcn, perrsei foellerari; peuzcirOr»' gio beym Ughclli, Rrai-1 re.) war also der colllst der, weil von ihm herab Salona bestrichen werden kennte, munikum oppiclum ekliciebsr. -x— Der berühmte FalM rische Rase, der den Alten das war, was uns hcutp Tage der Parmesan ist, kam nicht aus diesem Sab'""- sondern aus einer andern Stadt dieses Namens in D» thynicn, so vorrrcfliche Viehwepden hatte. Strabo k- 1575^ §- 154- Daher ihn auch Plinius XI. 42. unter d-n Namen des Dirhynischcn empfiehlt. — Salona werd vom Augustus zerstört. Strabo p. 941. §. 6. — ü" spatern Zeiten ist sie durch nichts so sehr berühmt gewor¬ den, als durch den Aufenthalt Diokletians, der sich >°«> niedergelegtcr Krone hieher geflüchtet hatte, wo erdn> Rest seiner Tage in einer philosophischen Ruhe bcsaM Er stiftete sich, vier Meilen von der Stadt ein praE gcs Lustschloß, aus dem nach und nach SpalarroenM^ den ist. Leset dieReisebeschreibung des Spon, der i"7s die Rudera dieses Pallastes besähe, und das gcograpy sche Lepikon des Bruzen Se la Ularrinicre. 1486) Hier ist offenbar ein chronologischer Fehler Dw"-' Belagerung von Salona. 889 cken sehr tapfer vertheidigten, so thaten sie zulezt, in N-R^7°s Serv.Zsaur. den doch weder Fabrizius noch Rennarus bemerkt, so ich Burgerm. ihnen um desto williger verzeihe, da ich aus Erfahrung weis, wie sauer cs uns wird, bcy jeder Kleinigkeit drey bis vier verschiedene Schriftsteller nachzuschlagen, und sie mühsam untereinander zu vergleichen, und wie leicht man sich denwhnerachket bey dieser mühsamen Ar« beit versehen kann. Dost) zur Sache! Gabimus ist aller» dings in Salona gewesen. Sein Dagewcscnstyn bezeich¬ net noch eine alte Inschrift, die Spon (dlilcell. er. -m- kig-j. p. 179.) auf einem Thurme der Stadt Spalakro fand: 01. MVi. ^V6X8!I. ?. ivlll. bl XX. ! !UN. i'O'i ! c>- vrer dlscecloniae propiugmrmem, se, leliguiiz ex tugs collsölis, conustilse auciirer, litrerss sst 6.ikiuium mirrir, vri cum Isgionibus kncmum, guss ringer ersm cnnscri- prse, probci scererui in IIl) ricum ec. Also erst nach der Pharsalischen Schlacht ward Gabmius nach Illyrien be¬ ordert, die Belagerung von Salona durch Okcavinm fallt aber um ein ganzes Jahr früher. Raesar IN. y. schließt die Nachricht, so er von dieser Begebenheit er- theilt, so: klic tuir exgugnsstoin5 exirus. Ismgue in- ems sgpropinguabar, er rsnrjz sterrimsuriz accepki.? O^ks- stelgersrs oypu^nslious ogpicli, O^ribscbium fese sll pomgeinm recspir. — Sonst muß man sich allerdings Wundern, Gabinium (von dem ich Note 62. und 6z. nach- zulesen bitte^ der einzig und allein Pompcjo seine Große zu verdanken hatte, hier auf der Seite Kacsars zu finden. Bloße Dankbarkeit, durch ihn seines Exils entledigt worden zu seyn, war es woh! nistrt; und eben so wenig kann man sagen, daß Gabmius in Pompcjo nur den Ab¬ gott des Volks angebetet, und da dieses jezt Kaesar geworden war, auch sich ihn stati Pompejus erlesen; Schulden, die so viele aufKaesars Seite zogen, konn« 89° Dio Kaßius. B.XI.II. Hauptst. XIM N-R. §^7^6 Gesellschaft ihrer Weiber, einen Ausfall, der würklich 6>°oß war. Diese ließen ihre Haare herab, zogen sch Bürgern,. schwarze Domino'S an, nahmen Fackeln in die Hände, kurz, alles war auf das allerfürchterlichste zurechke gemacht, und so griffen sie, gerade uin Mitternacht das Heer, so sie belagerte, an. Die Posten glaubten Gespenster zu sehen, und erschrocken sund so hatten sie Gelegenheit^ überall im Lager Feuer anzulegen. Ih¬ nen folgten die Manner, welche viele, theüs im ersten Schrecken, theils im Schlafe umbrachtenZn diesem Tumult bemächtigten sie sich njcht allein des Lagers, sondern auch des Schiffgestells, wo Okta- vius stand. Doch genoffen sie darum noch keiner dauerhaften Ruhe, denn er entfloh ihnen glücklich, brachte ein neues Heer zusammen, überwand siein ten cs auch nicht seyn, Gabinius war reich- — Was war es aber denn für eine Ursache? —Ich weis M 1487) Florus I. 17. erzählt ein ähnliches Stückchen von den Fldenatcn. Ist die Geschichte wahr, so gereicht den Soldaren des Oktavius zu keiner Ehre; nichts achtlicher denn ein Soldat, der vor Gespenstern laust Aber aus Kaesars Bericht läßt sich nicht das mmdG auf einen solchen Umstand schließen. Er sagt, dieV"' wohner von Salona hätten sich mit einer außcrordentu- chcn Tapferkeit gewehrt, so daß sie auch allen ihren Sw- ven die Freyhcit geschenkt, und aus den Haaren M Weiber (wie ehemals die Karthaginenser) sich Sw" gedreht. Endlich hakten sie: nZLU vccslwnem ' Kinder und Weiber oben auf die Zinnen ihw Mauern gestellt, damit nehmlich der Feind kcme ung' wohnte Leere vermerken sollte; und sie selbst hatten m - ihren in Freyheit geftzten Knechten einen mulhigen l fall gerhan, dergestalt, daß sie auch Oktavium zn Schiffen sich zu rctiriren gezwungen. Also ist auch diel falsch, daß sic sich sollten des Schissgestclls bemackM haben. — Belagerung von Salona. 89 r einer Schlacht, und belagerte sie nochmals In- N.R.E.Is« zwischen gieng Gab nun s an einer Krankheit mit Tode ab, w'oeauf er Herr des ganzen sadriarischen^ Bürge,m- Meers ward; er ländere also nochmals, und fügte ih¬ nen vielen Schaden zu, bis die Pharsalische Schlacht vorfiel, wo seine Soldaten, da von Brundusium aus einige gegen sie schiffeken, sich hier ergaben, ohne ein» mal gegen sie den Degen zu ziehen damals war es, da er von seinen Anhängern verlassen, nach Bor- tchra übergieng '4'°). 1488) Not. 1486. haben wir gesehen, daß sich Okta- tuns, nachdem ihm der erste Angriff auf Salona mislun- gen war, nach Dyrrhachium zum Pompejus flüchtete. Nach der Pharsallschen Schlacht kam er allerdings mit einer großen Flotte zurück, aber es scheint gar nicht, daß damals Salona belagert worden. Ich setze die Worte des Hirrius 4z. von Gabinii Aufenthalt in Salona her: acieogue etr a Lurbariz contomruL, vr Lalonsm ss recipiens in oppiciam muririnium — in Armins llimiears iir coattus. f)uc> proelia cluokn^ millibn5 milirum am- xlius amiills — cnm religuiz copiis Galonam so rocepir, knmmggue ibi clilstculraie rerum omnium prollas, pzu- cis msnlibus moido perir. 1489) Vatinius, der damals in Brundusium stand, und den Rornisicius, welches der eigentliche Gouverneur von Illyrien war, zu Hülfe rufte, da er sah, daß es so schlecht mit dem zu seinem Sukkurs geschickten Gabimo gieng. Vergk- chirrius ^lox. 44—48. wo doch mit kei¬ nem Worte einer Desertion der Oktavianischen Truppen erwähnt wird. Er sagt nur, die Annäherung Vatinii hatte Oktavium gezwungen, die Belagerung von Epi- daucuo aufzuheben, und K-45. 46. erzählt er weitlauf- tig die Seeschlacht, so Qktavius neben der Insel Lauris gegen Dalinium verlohr. 1490) Das Schiff Oktavs war in den; vorgedachten Eeerrcffen zwischen ihm und Aannius gesunken, und der Admiral selbst hatte sich nur mit genauer Noch und ver¬ wundet zu einer Brigantine (myoparo) gerettet: eo re- cepius, guun, xroelium nox clirimerer, kLMxelime m»- 892 Dio Kaßius. B. XU Hauptst.Xllll. N.R E.706 6. 275. K. Caesar I! Serv Jsatir^ Rnejrrs Poittpejue, nachdem ergierst mit sei- LH Neu' des "er Egyptischen Flotte hier und da herumgekreuzt "'s, Knejus harte nachher Einfälle in den Epirus gethan, wo er Pompejus. Olrrkum beynahe weggenommen hätte. Markus 2!kilius '^) kommandirte hier, welcher die Einsehn in dm Hafen durch versenkte Schiffe voller Steine gesperrt, und an der Mündung desselben Thümre auf beyden Seiten, so wohl auf dem festen kande, als auch auf Lastschiffm aufgerichtet ^). Knejus lies §ns vells profuAik: gus8 csku? sb illo periculo vinclicsrsk; ihn suchte der Sie¬ ger zwey Tage drauf in Zffa; erfuhr aber: OLisuiv!» venro sscunäo 6m- crse inäs vl tzicilism, cieinäs /Vkricsm csxeiel. K- 47- 1491) Diesen hatte sein Vater sogleich im Anfänge der bürgerlichen Unruhen nach Egypten, Hülfe dort zu ft' chen, geschickt, und er hatte sie erhalten. Oben §> )6s Note 1412. Lies auch Note 1420. und Raesar Ul- 5- 1492) Gr.allein schon Glander hat diese Schreibart in verbessert. nenft ihn Laesar III. 1;. zy. 40. Lsssar kres cokorkS8 Ol-ci, vppicli ruenäi csuks roliguik; iizgue culiociism UsurM jongsrum rrsn8lliclir, gns8 ex Ikslis krsnscluxerst. liuU vKcio oppiclogus prsesrsk ^cillus lsZsIuz. 149z) blsues notirss in imeriorem pzrtem poli ex!»' ckum reäuxik, er sä kerrsm äeliLsuil, bsucibuiguo rus 11 suim onersrism submsrlsm obwcir; er kuic slreich coniunxir, super gus turrim eKeeism, sä ixsum >nU">' rum porruz eppokuir ek militibus cumpleuir, msnäso^l"^ sci omne« repenrmos essn8 rrsn8cliclir. Aaesar IH- Das voller Steine ist also wohl ein Zusatz Dions; ms" braucht, Schiffe zu versenken, keine Steine; überhE wird man sich vom ganzen Manövre, wenn Hirkius, dr Officicr, es erzählt/ einen bessern Begriff machen- Thaten Kn. Pompeji. 89z die Steine durch Taucher aus den Schiffen heraus N.R.E.706 nehmen, die er nachher, da sie jetzuud leichter waren, ohne sonderliche Mühe heraus zog, und so die Ein- Burgerm. fahrt frey machte. Er stellte nachher auf Vie beyden Dämme desselben schwer bewafneteö Fußvolk, und schiffete hinein, wo er viele Schiffe und einen großen Theil der Stadt verbrannte Er würde sich des S-rsr. übrigen Theils derselben bemächtigt haben, wäre er nicht verwundet worden, und hätte dadurch den EgY- ptcrn Gelegenheit zur Furcht, daß er sterben möchtG an die Hand gegeben. Genesen gi iss er Orikum wei¬ ter hin gar nicht an, verheerte aber die andern da herum gelegenen Flecken'^). EinsmalS griff er sogar 1494) Ibrrk. 40. Zubmeikam n-iuirn lemulco, mvlris- gus conreiiclens kuoibus, ablluxik: argas siceram NA- uem, guas erat all sultolliam üb /^cllio poiirs, plorikus agArellus uauikos, in guibus all libram t'ecsrar ruriss, vr, sx koperioii ziu^naos loso, inrsAiosgss iem^sr lle- kaiiASkis lubmirrens, er relignis parribu«, bmul ex reira scalis, er clalls moenia opoilli ienlans, vrallusiiariorum manssllilluceier, labore er mulrirulline relorum nolkrnx vicir; llsieckisgue llesenkorikus, gui omnes, ssapliis ex- cepri, rekuj-erant, eriam uauim expugnauir; eollemgus rempore ex alrera ziarre rnolsm renuir naruralsm ob¬ iskani, guas ziene ininlam comra uppillrmi ekkecerar; IV. kiremes, subieLtis kcurubs imz>ulkus, vetbbus in inreiiorem psnem kranslluxir. Ira ex vrrague pzrre na- ues lončar allArell'us, guae eranr lleli^srae all rsiism, sr<^us inanes, ciu^ruor ex Kis akclnxir, religsss incen- ckr. — Diese Stelle so sehr undeutlich sic ist. bekommt aus dem loco Dionis Licht; ich empfehle den Llükkonius über sie nachzulesen, der sie noch am besten erläutert, und . Key dieser Gelegenheit die Lage von Orikum mit der von Alexandrien verglichen. — Auch hier werden keine Steine erwähnt, so Pompcjus durch Taucher hcrausho- len laßt. 1495) Dieser Verwundung Pompeji erwähnet Kae- sar auf keine Weise; eben so wenig der Einäscherung ei- 894 DioKaßius. B. XI.H. Hauptst. XUN, N.R.E-706 Nrundislrrm-, aber vergebens, gleich einigen m- SM'^^ur die sich ein gleiches unterstanden hatttü, Burgerin."" an. — Dieses war es, was er bis dahin unter» men hakte; als aber nach seines Vaters Niederlage die Egypter, so bald sie selbige erfuhren, nach Hach zurück gegangen waren, vereinigte auch er sich mit dem Heere des Aako §. 376. Ihm ahmete A. Rasims nach, der viele Oerter nes Theiles der Stadt, (die sich aber doch aus dem Zu¬ sammenhang der Geschichte sehr wahrscheinlich vermu- then laßt,) auch von einem Angriff von DrimdiAM weis er nichts, wohl aber erwähnet er eines fchlgcW- gcnen Versuchs auf Lißus: lulkum proksclus, vuersilss XXX. a. Xk. ^uconio reüÄun iinia portum, Aresiu; , VNNIS8 iiieenclir: stillüm expugnuie cou,i:"Si!e- Lsnclenribus ciuibus Ikomanis, gui eins ernut cocweo- tu;, miliribusgue, guox prseiiäii csusa missrat rriäunm morstue, paucis in opj>u!rnarione amilli-, reri kstta, inäs «liscellit. — Der Umstand, besten hirr§l» gedenkt, daß die Egyptier zurück gegangen, so baidp Nachricht von der Niederlage Pompeji erhalten, bcM daß es von Anfang des Krieges an Maxime des MM drinischen Hofes gewesen, die Parthey desjenigen, dr die Oberhand behalten würde, zu ergreifen. 1495 a) Nämlich vor dem Kursus hatte solches bens Llbo versucht, siehe oben §. Z48. und nach >h" Lalius, welcher Brundisium so lange bis er NacM von der Pharsalischen Schlacht bekaur, eingeschloi!^ hielt. Racsar lll. roo. Mir ist cs wahrscheinlich, in unserer Stelle Dio den Kursus mit Lalio verwes selt. Lalius hielt Brundisium cingeschloffcn, b>s Nachricht von der Pharsalischen Schlacht bekam! vom Kncjus sagt Dio gleichfalls, daß er so fort»-'' der Pharsalischen Schlacht zum Kato gestossen. 1496) In luk^cus seclsz ec cssir» (lruonis, citirt , brizius, aus Lukan lX. 119. aber falsch! denn Grelle handelt vom Sexrus nicht Riiejus. Kassius geht zum Kato, 885 Sikilkens und Italiens verwüstet, und in vielen N.R.E.^s Schlachten, sowohl zu Meer als zu Lande viele besiegt Gerr'.^ftrch hatte Da sie sahen, daß Kato ihnen allen an Bürgern,, Tapferkeit überlegen sey, so versammelten sich viele zu ihm. Ihres Raths bediente er sich in allen Angele¬ genheiten, und mit ihnen schiffete er nach dem HOelo- pülines'^), in der Hosnung, selbigen in Besch zu nehmen, sintemal er damals noch nichts vom Tode Pompeji gehört hatte. Hier nahmen sie parrä '^) 1497) Dieses ist der berühmte Schwager Bruti, des¬ sen ich oben Note 1455. gedachte, wo ich hichcr verwies. Er kommandine die Syrische Flotte, Laesirr III. 5. (weil er nämlich noch von seiner Quastur her sehr gut mit die¬ sem Laude bekannt war,) mit welcher er so eben einen Einfall in Sikilien gcihan, den Racfar III. ioi. wcik- lauftig beschreibt- 7498) Es ist seltsam, daß weder Plmarch noch llukan dieser kriegerischen 'Auftritte Katons in Griechenland er- wahnen- Bcyde lassen ihn unmittelbar von Korkyra nach Afrika abgehn. Der leztere beschreibt die Fahrt so er gehalten, so: Orczrse leerem pelik, sc mills csrinis ^blkulir k-lmsrlrise kscum krsAmenrs ruinse rsribus rsnris luAienris crsclerer ire ^Lmius? gain jielsgas viÄss srftrsste csrinsz Ooricis runc dlslesm, er sperrsm Bsensrvn vmbrlz Incls (chnbers perir; Loresgue vrßenre csrins^ Oers kugir: Ilickses lepir ceclenribus vnciis I.irrors; rune sukam clssti prseckuriers pairus Impulir, se ksevs; merilum pb^cuars rspinss 8p-irkir, er binc plsciciis slro clelabiiur suris In lirrur pslinure ruum (negue enim seguors ' rsnrum ^ukunis monitnenrs renez, pvrrusgue guierur Belksrur lbib)>e kbr^io ^lscuikke msAittro.) Lukan IX. Z2. ^499) Eine Stadt in Achaja, auf einem Vorgebürge 8y6 Dio Kaßius. B. Xlll. Hauptst. Xllli. N-R.T.7S6 hinweg, und hier war es, wo sich noch viele anbm Senjur' Uiit ihnen, unter andern auch jÖerrejus, und Pom- Durgerni. pc-i Schwiegersohn, Faultus, mit ihnen verbanden. Als aber nachher (Quintus Fuftus Nalenus MU sie aiifmarschirte, verließen sie diesen Ort, und gien- gen nach Lxvreue"'"°), wo sie Nachricht von Pompeji Tode erhielten, und nun fernerhin nicht einstimmig in ihren Anschlägen waren. Raro, der Kaesars Ober¬ herrschaft auf keine Weise erdulden konnte, und mit ihm einige andere, die verzweifelten, irgend vom K«- sar Vergebung zu erhalten, schifteten mit der Arm nach Afrika ^°'), wo sie sich mit Skipio vereinigt, Les Peloponneses, der Mündung des Evenus gegen iibcr. Grrabo p. noz. nennet sie eine anmerkungswurch! Stadt, und p. roi2. merkt er an, dasi sie aus acht ver¬ schiedenen miteinander vereinten Flecken, (eben so M Achen) entstanden. Es erwähnet ihrer auch Plinm IV. 4 Den Namen Patra bekam sie von parrcus, Ur¬ ners Enkel, von dein Leger im ckbestuuo ftisuclek. I I p. 28z. und Gronov Lnlig. 6issc. Dies rab. XVII jli sehn Sie führt ihren alten Namen, bis auf eine kla¬ ue Veränderung (Patras) noch bis auf dencheuW Tag, und von ihr benennen unsere Levantenfahrer vm Meerbusen, neben welchem sie liegt, 6olko
  • o, weil Karo von Kyrene aus nach Afrika sichffen will, und nach Lepris, einer Scadr in der >--gione > vnica kommt. Es hat aber Kato d cs.m Zug nicht zu Wasser, sondern zu Lande gemacht Plurarch Lsrv p.786 i. Grrabop. 2271. Luk. lX.ayö. ff. U'id st dieser Marsch Kacons, der Murh und die Men¬ schenliebe so er bey selbigem zeigte, das gute Beyspiel sü er seinen Soldaten gab, u- s. w so bekannt, daß ich mich die angeführten Stellen abzuschreiben schäme- Wie in aller Welt kommt also Dio auf den Einfall ihn nach Afrika schiffen zu lassen? — Das Rarhsel löset Lukan Ix. giy. wo er weitlauftig eines fehlgeschlagenen Ver¬ suchs, die Syrten zu durchschiffen erwähnet, selbigen aber mit vielen Geographischen Sünden als wenn er die Flotte in der Mundung des Triton, und an die Käste der Garamgnten kommen laßt, durchspickr hätr Doch so ist Lukan! 1501 s) Eben der dessen im Anfänge des gegenwärtigen § gedacht worden, woselbst ich Nore 1497 bieaufi4^5r jurückweisen wird, nachzulcsen bitre. — Seiner Ueber- Zabe erwähnt.Rikero, wenn er an ihn so schreibt: Vrer- gus nottrum ?chesss » belli peiriiiscia roluit —- vr vnö pur-irsnius, b non r-.mm c-iulgm, zr ceiae nolkrunt iuöicium rkekiniri conuenue. ^lci gr«. XV. iz. —, Seist II- Dandr L l l 898 Dio Kaßius. B. XI.II. Hauptst. Xllll. N.R.S706 Z77. K.KaechrU. Seiv-Isaur. Balenus war noch vor der Schlacht vom Kae- Burgcrm. sirr nach Griechenland zum Voraus geschickt worden, überwindet bemächtigte sich unter andern auch des Piräus, Athen, der damals ohne Mauern war ^); allein Athen, ob er schon das zu dieser Stadt gehörige Gebiet noch so sehr verheerete, konnte er vor Pompeji Niederlage nicht einnehmen. Nach dieser ergab sie sich freywil- lig, und Kaesar, ohne sich san den Einwohnern^ zu rä¬ chen, entlieö ihnen alle Strašen, nur dieses sagend: Schwager Brutus, der sehr viel bey Kaesarn M hatte ihn mit diesem tteberwindcr versöhnt. Pluwrch Li-ucus I). 986. 6. Denn sonst war Kasims eil! PrivalM Kaesars - «Z,« >nid zwischen ihm und seinem Schwager pflegte man dcn Un¬ terschied zu machen: Brutus, sagte man, hasset ^ Oberherrschaft, und Kaßius den Oberherrn. Und da Hauptgrund zu diesem Privathaß waren — sollte M es glauben? — Löwen Kasims, so Kalenus in MM vorgefunden, (wie ich sogleich unten Note r;oz sM werde) und Kaesar nicht zurückgegeben hatte.— Die NM renftr ließen ihre Löwen nur in dem Augenblick los, da die Stadt erobert ward, und sie selbst sich mit derFM zu retten suchten: daß sich also das Phänomen, 150z.) und das Mitleid der Kalenischen Soldaten W bequem erklären laßt- 1502) So schreibt Servius Gulpikius an Kikero: ^lis resiens cum sb ^SAMS dlegzrsm vsrsii8 usuiM > cvspi rsAionez ciicumcircs prospicers; polk ms er»:- Ains, sine lVlsAsrs, llnilkrs Lorinl guss oppiüs guvclsm rsmpore üorenrilkims wein"' er a»ec oc«/or racerrr (/^6 cliueit 5.) Strabo S. 1148- nennt den Piräus einen Mi", halrigen Flecken. Nämlich Sylla hatte dcn PirauSe. bett, und wie Plurarch 8^1!» p. 461. b bezeuget- gänzlich verbrannt- Wer mehr begehrt lese Meurw rssumc. F- — Befestigen hatte solchen ehemals^ mistokles lassen, plurarch ckiiem, x. ist- e. Athen ergiekt sich an Kaesar. 899 sie würden, ohnemchcer ihrer ntattnLchfalci-N.R.E.7oä gen Verbrechen, von den Todren erhal-n. ten '^). Welche Rede zu verstehen gab, daß er sie Vurgerus' ' wegen des Ruhms und der Tapferkeit ihrer Voräl- tern verschone. Athen und mit ihr die mehresten der übrigen Städte Griechenlands ergaben sich ihm also damals also fort. Nur die Megärenser '^) wi- Megara. IZ2Z) 7-wv l-sx;-«»'; andere, wie Meursms lesen ; aber »«gezweifelt ist die Lesart, der ich gefolget bin, die achte- Ich sage dieses so keck, weil Appianus die Antwort Kaesars so ausdrückt: --p»» «VI-WV 7-ÄV ; und dn ls! die Anspielung ans Sylla sichtbar, der beym Plurarch Sylla p. 460. k. gleichfals sagt: äefunLkos 5s viuis coNLEclorL. I)OZ!l) Ohncrachtet Stephanus sechs Städte dieses Namens aufzahlt, so sind doch die andern alle so unbe¬ kannt, daß cs kaum der Mühe verlohnt zu bemerken, daß hier kein anderes denn das berühmte Megara zwi¬ schen den Korinthischen und Saronischen Meerbusen, et¬ was über den Eselsgebirge zu verstehen sey. In der so eben angeführten Stelle des Servius Sulpikius haben wir gefehlt, daß er sie mit unter die oppiüa guao nuna xrottlgw er rüruka iaeenr aufzahlt; auch zu Strabons Zeiten scheint sie sich von dieser Verwüstung noch nicht völlig erholt zu haben, denn er weis von ihr S-1141. H- 8- nichts zu sagen als daß sie noch bis gegenwärtig fortdaure; aber zu den Zeiten des Pausanias ^uie. p. 102. war sie sehr beträchtlich fest. —> Von ihrer Erobe¬ rung durch Kalenum steht eine Anekdote im plurarch Lrurus p. 987. a. s. Nemlich Kaßius lies damals zu Me¬ gara Löwen verwahren, deren er sich in den Kirkensischen Spielen bedienen wollte: die Megarcnser kamen aus den Einfall sich dieser Thiere gegen ihre Feinde zu bedienen, und hezten sie zu dem Ende gegen die Soldaten des Ka¬ lmus los. Allein dieseThiere kehrcten sich gegen die, von denen sie gchczt wurden, und richteten unter den Mega- rcnftrn ein so großes Blutbad an, daß es den Feinden selbst sammerte. 9oo Dio Kaßius. B. XU Hauptst. Xllii. N R.T, 70^ verstanden noch, die lange nachher, halb durch Ge- S^Isaur' walt, und halb durch Verratherey überwunden wur- Bltt/cr,». den. Es ward eine große Niedermetzelung unter ih¬ nen angerichtet, und die übrigen verkauft, welches Rcrlenus that, sie dem Anschein nach, nach Würden zu bestrafen; doch aus Furcht solchergestalt die ganze Stadt Zu vertilgen, verkaufte er sie einmal nur ihren sehr guten Freunden, und nachher so wohlfeil als möglich sich desto leichter loökaufen zu können. Nach¬ dem er dieses gethan, rückte er mit seinem Heere vor Pnträ. paträ, welches er ohne Schwerdtstreich, weil Raco und die, so es mit ihm hielten, sich schon vorher za fürchten angefangen hatten, einbekam. §- Z?8. Indem sich dieses so, eins nach dem andern, P trug, entstanden neue Unruhen in Hispanien, ohner- achtet solches befriedigt war. (Qumrus LoG' NUS unterdrückte sie damals so sehr daß ßch 1^04) Vergl. Note 1455., und wo euch diese MÜck- weißt, IZZ8, 1194. und roz9- 1505) Negue vllum Aenuz gugelius, gut magnieleu'' clenris, gut minimi er korüicli xrgerermikkekgtm , < clomus er uiliunsl impsigkoiis vsegrer sagt -s umzubringenweil er ihnen aber nur verwundet2^x1 entkam und von nun an sie weit mehr, als vor-Burgerin- her, belästigte "°°), so rebellirten viele Kordubenser, rspinsrum, niliilominus oäersnr eum, cuius nomine xeccsbsnt: libique quoä rspuersnt, sccsprum ksrsbsnt, quoä imsrciäersr, srn erst inrerxeilsrum, Lstlio slligns- bsm. 1506) Der Thater so Kaßium verwundete, war Mi- nutius Silo, eine Kreatur des L. Rakilius, ferner Mu- narius Plankus, der einen der Licktoren tödtete, und Ä. Raßium, einen Legaten Longini, verwundete; ihm hal¬ fen T. Vasius und L. Mergilio, ferner L. Likimus Skwillus, der auf den Kassius, der schon zwey Dolch¬ stiche vom Minurius Silo bekommen, lossprang: is- cenremgue Isuikris ksucisk xlsgis sagt Hirtius. Zu den Vcrschwornen gchoretcn ferner Balpurnius Salvianus, Manilius Tuskulus: L- Larerensis, den die kumultui- rendc Soldaten an Kaßii Statt zum Prator ernannten, Annius Skapula, Guimus Gexrius, und L. Rakilms selbst. 1507) -^irrius K- 5g. Ooncurrikur sä Lsllium äefen- äenäum; kempsr enim Uerones compluresque euocsros cum relis sscum llsbere conkueriersr, s qrribus csereri inrsrcluäunrur qui sä cseäem sscienäsm subseguebsn- kur. — Minutins, der den ersten Angriff gcthan, ward auf der Flucht eiugeholt, und vom Verwundeten seinen Frcygelasscnen, ihn zu quälen, übergeben, Kalpurnius und Q> Sextius kauften sich mit Geld los; die übrigen alle lies Kaßius umbringcn. rzvz) 8sasris vulneridus, sccersit omnes, gui libi pecuniss expenkss rulorsnc; »cceplssque ess iubec re- kern; czuikus z>srum viäebswr impokuille oneris, sm- pliorem pecunism imxersc eic. -hirtius K- 56- An die¬ sen, nach seiner Wiederherstellung, verstärkten Gelder« Pressungen, war doch wohl nicht so sehr Ressentiment, als vielmehr der Umstand Schuld, daß er gerade damals, auf Kaesars Befehl nach Afrika übersetzen, und eine Di¬ version in Numidien machen sollte, um den Juba zu verhindern, Pompejo keine Hülfe leisten zu können. 9O2 Dio Kaßius. B.X!äH. HaupLst. XM. N.5r.E.7o-i und viele Soldaten, so ehemals unter Pompejo gt- dient, gegen ihn, und wählten den Rentmeister, Mac» Vurgemi. kus Markellus Zlestrninus zu ihrem An¬ führer. Dieser erfüllte nicht völlig ihre Absichten, son¬ dern, in Rücksicht der Unbeständigkeit aller Dinge, that und handelte er überall so, daß er, es mochte sich der Sieg nun für Pompejum odcr Kaesarn erklären, je¬ dem derselben recht gehandelt zu haben scheinen möch¬ te: Pompejo, weil er die von ihm abgefallenen wie¬ der auf-und angenommen, und gegen Longinum, der ' seiner Aussage nach die Parthey Kaesars hielt, Krieg führte; Raesarn aber, weil er die Soldaten , so ge¬ gen Louginum rebellirt hakten, angenommen, ihm treu 1509) Nicht doch, sondern denT THorius (oderwobl richtiger Rajus, wie Fulvius Ursinus aus noch vor¬ handenen Denarien, so er schlagen lassen, bemerkt) der, so wie die Konföderirten alle, aus der Stadt Jralika ge¬ bürtig war. Markellus ward vielmehr vom KaßM selbst, die Rebellen wieder zur Raison zu bringen, abge- saudt; er schlug sich aber nachher selbst zu ihnen - voluursls sur necellimre 3clciu5ius, usm illrrine uunm- bsmr, sagt -Hirtl'us K- 57. Man kann aber ohne dm allermindcsten Zweifel keck das leztere behaupten. M' kellus gieng in der besten und aufrichtigsten Absicht, Kaß sio zu dienen von ihm weg. Weil er aber fand, « fast alle Soldaten, und die ganze Provinz einfrim« so misvergnügt mit Kaßio war, daß sie sich, ims^ Markellus Kaßii Sache zu verfechten unternommen, M Thorio vereint haben würde, der da vorgab, die Pt0' vrnz für Pompcjum zurück zu erobern, so wahletc M- kellus unter zwey Uebeln das kleinere, erklarete sich üM gegen Kaßium, deklarirte aber zu gleicher Zeit, baße nichts thäte, als aus Noth Tugend machen, und bak Kaesarn die Provinz treu erhalten wolle: so wie die ec -' dubenser, da sich ihnen Thorius näherte, bezeuge conrrs Lsllium ssmiie cum omnibus, aber jU cher Zeit batMt eonria Lseszrem ne isesre coZscen" K. 58. Aeserm'rrus in Hispamen. 90z erhalten, und nicht zugegeben, daß Krieg gegen ihnN.R.E.706 entstanden sey; er hatte überdem den Namen Pom-- säur' peji, den die Soldaten auf ihre Schilde geschrieben, Bürgerin, auögelöscht So, wenn er auf der einen Seite die Waffen werkthätig ergriffen, auf der andern aber den beobachteten Anschein vorzeigen, und also dem Sieger immer sagen könne: er habe das eine aus wah¬ rer Zuneigung für ihn, das andere nur aus Noth, von andern dazu gezwungen, gethan; Hoffete er s in jedem Falle l sicher zu seyn. §- Z79- Eben dieser Ursache wegen wollte er nicht sfchla- gen^ so leicht es ihm auch, der Menge seiner Truppen wegen, gefallen seyn würde, Longinrrm zu überwin¬ den Er schickte sich, dem Anscheine nach, zu einer 1510) Dcr Name des kommandirenden Generals stand auf den Schilden seiner Soldaten. Siehe unten S. Z75- S. 421. (wo angemcrkt wird, daß die Leibwache dec Kleopatra, so aus Römischen Soldaten bestand, den Namen dieser Königinn auf ihren Schilden gehabt,) und S. 764. — Wer mehr von dieser Sitte lesen will, schlage nach Lnpsium sä Iscir. lgilior. Hl. zi-UNdStewechmm ->6 Veger. 11. iz. — Wenn also Markcllns auf den Schilden der Thorianischcn Soldaten, so sich ihm erga¬ ben, Pompeji Namen arkslöschen lies, so kann man allen- fals darauf wetten, daß anstatt des ausgelöschten der Name Kaefars drauf geschrieben ward: und fallt also dieser neue Beweis von der Absicht Markelli, der sich doch so deutlich für Kaesarn erklärt hatte, den Mantel nach dem Winde zu hängen, abermals von sich selbst weg. 1511) Die Soldaten, so sich nun alle, weil Tborius eingesehn: all Lstllum perleguenllum Iiiliil VPU8 eile Lu. llompkji nomine er memori», unter Markello als ihr ge¬ meinschaftliches Oberhaupt vereint, und alle Pompeji Namen aus ihren Schilden ausgclöscht, also Kaesars Eeneralat anerkannt hatten: standen neben Kvrduba im 9°4 Dio Kaßius. B- XUI. Hauptst. XM. N.R.E.706 Schlacht an; als er aber alle Anstalten dazu gemacht, k'erv aun überlies er andern das, was ihm selbst nachcheiüg HL Burgerin, re seyn können. Er mochte nun also geschlagen werden, odep überwinden, blieb es ihm immer frey, je, wie die jage der Sachen es erforderte, die Schlacht entweder stuf sich selbst zu nehmen, oder die Schuld derselben aus einen andern zu walzen. Aus solche Weise wüste er hinzuhalten, bis Kaesar völlig Ueberwinder war^'), Lager. Gegen sie rückte Kaßius feindlich an, und machte den Anfang seiner Expedition damit, die Landercyen der Kordubenser feindlich zu verwüsten. Die Soldaten des Markellus nahmen dieses Verfahren übel, und verlang¬ ten gegen ihre vermeinten Feinde, denen sie weit überleg« waren, angeführt zu werden. Es ist wahr, ihre NM ward ihnen vom Markellus abgeschlagen, aber nicht aas ein -r so staatsklugen Abstcht, wie ihin Dio hier znschmL sond rn: guis constiAeie mikerrimum put-tkst, guL ei vitlon5 er riÄillsrrimenrum, gÄ eunclem Oelsrem eilel reäunöarurum, wie-^irriusc. 60. weit natürlicher sagt- ^1512) Ich gestehe, daß ich mich in diese ganzes Zahlung, die sehr vom Hirtio abweichr, auf keine WM finden kann- Ohne zu untersuchen, ob Fahrlaßigkeilv^ Seiten Dions, (welches ich vermurhc - daran Schuld ist; oder ob er Berichte gebraucht, so denen des Hiesig widersprochen, begnüge ich mich den Ausgang dni» Krieges aus Hirtio zu erzählen. — Kaßius hatte, 1°' bald die Rebellion groß ward, an Bogud KölUg vo» Mauritanien, der Kaesars Parthey hielt (Vergl 1284 ) und an Mark. Lepidus, Prokonsul von IV' uis eirerior, um Hülfe geschrieben. Beyde kamen; gud zuerst, und mit diesem hat Markellus, wieH"^ sagt, acricer, ciediogue gefochten, torruns (»epe s Vkrumguo rignsferenls viLiorism, so daß also eM»^ auf Dions Aeußerung, es habe Markellus aus Staat' klughcit nicht schlagen wollen, sondern die Ehre ° Schlacht, nachdem er alles, eine liefern zu können, m anstaltet, einem andern überlassen, auf keine Wcw> fußen ist. Nachher kam Lepidus, und diesem als Aeseminus m Hispamen. 905 Dieser war anfänglich so zornig auf ihn, daß er ihn N.R.E. 7->6 auch des Landes verwies; allein bald darauf ward er De^saur', zurück gerufen, und mit Ehren überhäuft °^). Allein Burgerin. LonFinus, der von Delegaten der Hifpanier ange- S.-sz. klagt ward, verlohr sein Gouvernement und er- konsul des Römischen Volks, ergab sich Markellus willig, und beyde machten gemeinschaftliche Sache. Man kann auch nickt füglich sagen, es habe Dio durch den andern, dem Markellus die Ehre der Schlacht überlassen, die¬ sen Lepidum verstanden, sintemal es zu keiner Schlacht zwischen Lepido und Kaßio kam, und das kleine Schar¬ mützel, welches die Soldaten des Bogud zu einer Zeit unternahmen, da man schon eines Vertrages wegen völ¬ lig eins geworden war, und die Linien so Kaßii Lager einschlossen zu demoliren anfieng, brachte Lepido so wenig Ehre, daß es gar nicht einmal seine, sondern des Markell-eigene Truppen waren, so von den Mauritaniern angegriffen wurden: Lcpidus stellcte nur durch sein An¬ sehen und Macht (inclignskiune er suxilio, ich lese cüß»r- rare) den Frieden zwischen beydcn wieder her. — End-> lich kam der Prokonsul Trcbonius, den Kaesar »6 pro- uincism obtinvnllsm geschickt hatte, und damit war die Komödie ganz aus. 151z) Von diesen Ehrenbezeugungen mit denen ihn Kaesar überhäuft, (die ich aber darum eben so wenig als sein, mir sonst auch unbekanntes CMium leugnen will,) erinnere ich mich nichts in andern Schriftstellern gelesen zu haben; wohl aber finden wir ihn sechs und zwanzig Jahre spater, n. R- E. 7Z2- unter August, als Konsul mit L Arrulirius. S- unten S. 521. Man sehe von ihm Glandorps Onom. kom. x. 2z 2. . 1514) Er muste solches an Trebonius abgeben. -Hir- tius K- 64. 8ub iciem kempus Irebcmius proconkul sä prouincism obrinenäsm venir; cls cuius särenlu, vr cognouir(^sllius, IsAiones, guss secum ki-ikuersr, egul- tsrumgus in biberns conlliruir; ipso, omnibus suis re¬ bus celsrirer corrspns, ^islscsm conrenclir: ibigue sä- ^erlo rompore nsuiAsnäi nsuss conkcenclir, vr ipso prreüixsbsr, ns ts ^rebonio, er s.epiäo ec kcksrcell» 926 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. XllV. N.R.E.7v6soff, als er von da nach Hause reisen wollte, in dm ServMun Gründungen des Ebro'"). Burgerin. Vier und vierzigstes Hauptstüct. Die Nachricht von Kaesars Siege kommt nach M Ehrenbezeugungen, so der Rath daselbst Kaesarn bestimmt. §. Z8o. Die Römer, so lange die Angelegenheit Zwischen Kaesarn und Pompejus noch unentschieden und zwei¬ felhaft war, hatten zwar, dem äußern Scheine nach, allemal die Parthey Kaesars gehalten, sowohl dec Soldaten wegen, so bey ihnen im Quartier stunden, als auch wegen seines Kollegen, Servüius, sodaß sie sich, wenn die Nachricht von einem Siege, dm ec erfochten, ankam, freueten, so wie sie im Gegentheil öder seine Niederlagen trauerten. Einige thaten dieses uu Ernst, andere nur zum Schein, weil sie sich von viele" jaurern und Horchern, die auf alles, was sie sirarn commicrerer: vk smici eins cüKitsbsnr, ne per eM pro- uincism minore cum rliZnitsre irer kscerer, cuius msA"^ psrs sk> eo äskscersr: vc cseteri exiliimsbsnt, ne nis ill-i ex intlniris rspini5 consoLka, in potelksiem c»- iusgnsm ronirer. i;l;) ki-rs/. prvArestus kecunös, rt dikerna tswtt stsrs, gnum in ibsrum üumen, noÄis virsnclss cauls e conrullüer, incls psulio vedemenriore rempstlsre, w' Kilo ponculoliu.8 se nsuiAsrurum cremens, proseči»;, f uerlir kiuctibus occnrrenridus otiio kluminis, in ip""S cibuz, guum negus kloLisro nsusm, proprer vim iium> nis, nsgue 6neeism lsnri« guctibus rsnere poüer, Merks nsui perlik. — Aber wo kam denn sein Geld hu^ War alles auf dem Schiff das zu Grunde gieng, o nicht? Wegnahme der Statuen Pompeji. 907 und chaten, Acht gaben, umgeben zu seyn wüsten; we-N. R. E./oü nigstens sprachen und handelten diejenigen, so an Pom- Serv.Jsmr.' pejo hiengen, und mir Kaesarn misvergnügt waren, Bürgerin, ins Geheim gerade das Gegentheil von dem, was sie öffentlich zeigten. Indern nun jeder so die neuen Zei¬ tungen , so er erhielt, nach seinem eigenen Vortheile maß, wurden sie wechselsweise von ihnen beherzt und furchtsam gemacht. Wenn in einem Tage, und ost so gar in ein und der nemlichen (stunde verschiedene und einander widersprechende Gerüchte ausgestreut wurden, litten sie am mehresten; sie freuten und be¬ trübten sich, waren voller Furcht und voller Muth, ost in einem Augenblick. H. Z8i« Der Nachricht von der Pharsalischen Schlacht Wegnahme maßen sie lange Zeit keinen Glauben bey, sintemal de->staMen Kaesar nichts davon öffentlich bekannt machen lassen, < aus Schaam, sich öffentlich über einen Sieg dieser Art zu erfreuen, darum er auch deshalb zu triumphiren unterstes) und nachher, weil ihnen solches der beyder- ssitigen Zurüstung und Hofnung wegen, völlig unwahr¬ scheinlich vorkam. Endlich als sic glauben mußten, nahmen sie die Statuen Syllä und Pompeji '^), si> aus dem Tribunal standen, hinweg; sonst thaten sie damals nichts, und viele wollten nicht einmal dieses thun, weil sie fürchteten, Pompejus möchte sich wieder 1516) Es lies Kaesar sie nachher wieder aufrichten. C- unten S- 2z8-, und daselbst die Note. — Die Sta¬ lna des Sylla war von vergoldeter Bronze, und stellte den Diktator zu Pferde vor. Likero llbillpp. IX. 6. Man hakte neben ihr die des Pompejus gestellt, weil bcydc Stützen der aristokratischen Narrhey waren; und wan schäfte sie jezt fort, weil in der Person Kaesars, die Faktion des Volks die Oberhand über den Rath davon getragen. 9v8 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. XM N.R.E.7--6 erholen, den sie sich dadurch zum unversöhnlichen Feind Scn?.Mur'machen würden: auch maßen sie der Nachricht w Burgerin, seinem Tode nur sehr spat, und zwar damals erst Glauben bey, da sie seinen nach Roni geschickten Sie¬ gelring erblickten, in welchem drey Siegeszeichen, M auf dem des Sylla, eingegraben waren §. Z82, Und nun erst, da die Nachricht von seinem Tode weiter gar keinem Zweifel mehr unterworfen war,fin¬ gen sie offenbar an, den einen zu loben, den andern zu schmähen, und alles, was sie nur ausfindig machen konnten, durch Rakhsschlüsse Kaefarn zu bestimmen- Wenn Stimmen hierüber gesammelt werden Men, so war allemal ein Wettstreit, so zu sagen, der Großen, die sich einer den andern an Schmeichele») zu übertres- S. 194- ffn bemühcten. In Zurufungen und allen andern Ar¬ ten von Freudensbezeugungen erzeigten sie sich minder amsig, als ob Kaesar selbst gegenwärtig gewe¬ sen sey und alles mit angesehen hätte, und glaubten so¬ fort dafür, — gleichsam als ob sie solches aus Zunei¬ gung für ihn und nicht aus Furcht gethan! — einer ein Gouvernement, der andere eine Präbende '^),da 1517) Ein Löwe, der ein Schwerdt trug, nach rarch Pomp. p. 662. dessen Stelle ich Note 146z. abgE' ben- — Inzwischen scheinen die drei) Siegeszeichen pejo angemessener zu seyn, und schön auf seine dreiM Asien, Afrika und Europa gehaltenen Triumphe zu aM. ren. Ist dieses, wie ich fast vermulhe, der Fass, i muste doch Pompesus, ehe er seinen lezten Triumph ur Asien fcyerte, ein anderes Petschaft gehabt haben! u dieses war vielleicht Plutarchs schwerdtragender Lom- 1518) aber schwerlich hu^ MM sich beym deutschen Worte priesterthum, dmr sprechenden Begriff gemacht, den wie ich hoffe, dtt'v mir gewählete Ausdruck mit sich führt- Ehrenbezeugungen Kaesarn erwiesen. 929 dritte Reichthümer zu erhalten. Ich habe mir vor- N.R. n so er hier Kaesarn beylcgen laßt, mit einen «c wie jeder Anfänger in! Griechischen weis die Behaupt^ limitirt- In der Parallclsiclle S. 24z. Heist cs eher: er sollte des nämlichen Vorzugs genießen, dcsscn Zunftmeister des Volks genossen: daß derjenige der mit Worten oder That beleidigen wurde für verfiel und des Lasters der beleidigten Gottheit schuldig «M- tet werden sollte. Welches Appianus Liuil. Ib p- so auödrückt: er sollte 7-0 XL, Ls-r/äoc seyn; croftnÄus in der lipir. I.iuii. 6xVI.) ein Vorrecht Ws das Antonius in seiner Leichenrede mehr denn einmal a' spielt. Es hatten aber die nibuni plsbis mehrerc v-^ rechte denn diese Unverlezbarkeit, und daher sagt ' rus /^nnsl. I!I. ;6> icl ftimmi fttiigü vocabulam^uguilu reperills. Leset Gurheriumcle oM/rc Oo«. l-^ , 39 und Gchöpfiiu, in den viüerksriouibu! aca^ k- 446. ' Aufstand zu Rom. 911 sie zu werfen, sollten ausgetheilt werden; sie waren N.R.E.70L nemlich gegen ihre Meynung wieder zu Burgermei- 'I stern und Stadtrichtern zurück gekommen. Noch de- Bürgerin. kretirten sie etwas, welches zwar auch vorher schon ge¬ schehen , aber in der damaligen iage der Sachen sehr vielem Haß und Neid unterworfen war; denn da Kaesar damals noch gar nicht einmal wüste, daß ihm ein Krieg mit Juba und den Römern, so es mit ihm hielten, bevorstand'^), so bestimmten sie ihm darüber, als ob sie schon besiegt waren, Triumph. S- iS5. Fünf und vierzigstes HaupLstück. Aufstand zu Rom in Abwesenheit Agcsirrs- §. Z84- Nachdem dieses alles auf solche Weife in Vor¬ schlag gebracht und gut geheißen worden war, über- nahm Raesar,ohnerachtet er damals außerhalb Ita¬ lien war'^), sofort die Diktatur, und ernannte den 1522) Es wäre mehr als seltsam gewesen, wenn sie ihm einen Triumph über Juba hatten zugcsiehn wollen, ohne zu wissen, daß ein Krieg mit ihmbevorstandc- Eben so füglich hatten sie ihm ja einen über die Iona lonida dekrenren können. Die Wahrheit ist, daß sie dieses nur gar zu gut, entweder wissen, oder an den Fingern ab¬ zahlen konnten, theils aus dem Betragen Juba, gegen KacsarsLegalen Kuno, (oben §. 341 Z42.) theils aus dem Befehl, den Kaesar noch vor der Pharsalischen Schlacht, Kaßio Longino zugeschickt: er in Žbicam sxsrcimm Usniiicerer, pergus dlxuriianiarn all llnes Numillise per- rewrec: czuoci msAnri Ln. pompeio lubs rsx mibeisr ,iuxi- l>amzivrsguemllluiu5exiltimsksrur. <^irtius^le^a»rl^zi. 152;) In Alexandrien — Plurarch (iaek. z>. 721. sagt, nachdem er den Sieg erzählt, den Kaesar überPhar- nakes erfochtene 'o» ^»^8 äivT-kxo,. 9l2 Dio Kaßius. V. XU Hauptst. XI.V, N.R.E.706 Anconllis, ohnerachtet solcher noch nicht einmal das Seksam. Skadtrichteramt verwaltet, zum General der New Burgerm. rey Ihm wich der Bürgermeister, obschon dir Augureö gar heftig widersprachen, s unter dem Vor¬ wands es sey niemand erlaubt, auf langer denn sechs Monath das Generalat über die Reuterey zu veriral- ten. Sie wurden heftig darüber ausgelacht, daß, nachdem sie zugelassen, baß der Diktator gegen alle vaterländische Gesetze auf ein ganzes Jahr erwählt worden, selbige jetzund- in Betreff feines Generals der Kavallerie so sorgfältig beobachten wollten 1524) Zum l'ribunuz pislnz, sagt plurarch 919. ci. und zwar sagt er es so umständlich, daß man cS sich nicht einfallen lassen darf, an einen Schreibfehler henken: klkT-L Zs v/xr-v , är/ssor L§i«xs IIo/Lvr-/oi-' §s eäo/-LLVö-, Ss Zse^s?« -r-L Tr-Lfovr-oc, ftr- x«s er^sZov. hiehet lE schworen, daß er vom d-lazittro Lguiium reden wollte, den ein Librarius durch ein nicht unbegreifliches Bernd» und lassen sich leicht verwechseln: und INN ; wie leicht konnte vom Delta alles, bis aus die lezte Linie verwischt fcyn, so waros zum Iota, »»» nun inn für nin zu lesen, denke man sich nur in eine« collics reicripw, eine Querlinie so aus der vornM Schrift stehn geblieben war, Und die schwächeren M tellinien in beyden Buchstaben verblichen, so warnim» leichter denn dieses möglich.) Allein was nun folgt ran» nicht füglich auf den lVlagitirum tchuimm gezogen wcr« den! H )--r^!kvk-, Fk Doch war es möglich, PlutarclM durch eine kleine Transposition auch hierzu retten; wn er sogleich im folgenden der Handel des Dolabclla er¬ wähnet , so lassen sich diese zwey Reihen sehr füglim eine Parenthese nach den Worten: x' ^--e^ einschieben. Wenigstens ist es sicher, Dio Recht hat. - 1525) Man vergleiche dieses mit dem Vorwurf, ° Kikero unten S- 284. Antonio macht, das Genera«» Aufstand des Kölius in Rom» 91 z H. Z85. N.R.E.706 Markus Rölius kam um, da er sich un-Serv.Isaur.' terstand, das, was Kaesar in Betreff des Kredits an-^"^brm. geordnet'"?), als ob selbiger geschlagen und gestorben sei), aufzuheben, und deshalb in Rom und in Kam¬ panien Unordnungen angesangen hatte. Dieser Kölius hielt zuerst so heftig, als irgend jemand- die Parthey Aaesars, der ihn auch deshalb zum Stadtrichter ernannt hatte. Weil er es aber übel nahm, daß er nicht zum ernannt worden, und ihm Trebonms, sein Kollege, nicht durch das Looö, (wie solches die Gewohnheit mit sich brachte) sondern durch KaesarS freye Wahl in der Verwaltung dieses Amts war vorgezogen worden '^): war er seinem Kollegen in allen Stücken zuwider Unter andern AmtS- vcrrichtungen, die er ihn auszuüben verhinderte, war über die Reuttrey ein ganzes Jahr lang bekleidet zu ha¬ ben: ° und mit dem was Ralenus S. zoo darauf antwortet: Z-' er»; s-x- kur X«/«:, -,7-c X«! j xxi >,'xcr5 il/xi» x«l 1526) Bergt, oben Note 1041. n. 1527) Idicl. §. zg/, und ZZ8- Note 1240. 152z) Bergt Pighiuo 1- UI. p. 445. 1529) Raesac IU- 20. I'ndunsl kaum iuxks 0.1"rö- bviüi praetvris vidrini tellam collocauik: er li guis ap- peUalser cls seüimskione et cle lolurionikuz, guae per srdikrum tlerent, vl Oelsr piaekens conNiruersr, fors suxilin pollicebsrur. Was Kaesar nachher sagt: in- vpism excusaie el csIaMikarem sut plvprism suam, sut kempoeum gueri, ek clichculrate^ auctlonancli proponers, kkism me6iocris eli snimi: inrei-rss vero kenere pog'ek- bvnei gui te clebsee kere.iiuur, cuiuz snimi aut cuiuz im- puclenrise ett? scheint meiner Note 1240 geäußerten Ver« wukhung, daß Kaesar Papiergeld eingeführt, zu wider¬ sprechen- U- Band. M m m 914 Dio Kaßius. B.XH HaupP. Xb. N.R.E. 726 auch dieses, daß er ihm die Rechtshandel nicht nach Sew.Jstur' Kaesars Gesehen zu schlichten verstattete. Ueberdm Burgerin, versprach er den Schuldnern gegen ihre Gläubiger zu Helsen 'und allen Miethleuken den Hauszins zu i;zo) 2-laesarr xromulgsuit: vt lexie; serii äles 6ns vkuris creüime pSLuniae iolugnwl-. Schm Glareauus bemerkte, daß die Worte/"» in Manu¬ skripten fehleren, und daß ohne sie der Sinn der oh¬ nehin verstümmelten Stelle dieser scyn würde, cs Mn die Schuldner ihr Kapital zu sechs verschiedenen Tmnü «en abtragen, und bis zu völliger Entrichtung desselben, keine Zinsen zu zahlen schuldig scyn. Ihm stimme!! Manvorp bey, und Brutus in seinen Varianten über Kaesar bemerkt, daß die Worte leni Nes, nicht nur i» Manuskripten, sonder» auch in der alten Florentiner Ausgabe fehleren- Diese Operation der msnrmm ier- resrum, war den Römern nicht unbekannt, die mehr denn einmal den Schuldleutcn durch Dekrete ähnlicher W geholfen hatten. Livius VI. Teges tulik, VNÄM öeseis alieuo, vc, cleNiÄo ec> cls cschre, guoci vlmM xem"- rnersrum esssr, iä guoü superetkec segniskM' itkbus psikolusierur. Nur scheint cs auch hier hatte die Zeit müssen ausgedrückt werden, binnen welcher die bc- willigten sechs Termine abgelaufcn seyn sollten; und die!-» wo ich nicht irre, hat Aldus Mauritius sehr schön ge¬ zeigt, wenn er lexiez, in lexenni Ne verändert. Mail könnte vielleicht auch lexies beybchalten, und lexenni clis lesen, da denn der Sinn dieser seyn würde, alle gemachte Schulden sollten binnen sechs DM (lexenni clis, wie Ne snnus, bims, irims) auf stw' Terminen (lexies) und ohne Zinsen (6ns r-sm'r) rt' zahlt werden. Durch dieses Gesetz gedachte Kölius, °c sich tief in Schulden gesteckt hatte, (ne » Du' gruae ierusri poruic; guipps peior illi r«5 erar, sagt parerkulus II. 68-) sich selbst Lust zu MOM' und binnen sechs Jahren, im Dienst Kaesars so M i erwerben, daß er seine Schuldner befriedigen komu ' weil sich aber der Konsul Servilius widersezte, ward^ hitzig, und übertrieb die Sache bis zur völligen schlagung aller Schulden- Aufstand des Kölius in Rom. 915 erlassen. Als er dadurch viele zusammen gerottet, über-N.R.E. 706 fiel er mit ihnen den Trebonms, den er umgebracht AAank. haben würde, hatte nicht dieser seine Kleidung veran- Bürgerin, dert, und wäre so im Auflaufe entkommen Da ihm dieses fehl geschlagen war, gab er eigenmächtig ein Gesetz, wodurch allen und jeden die Mierhe ge¬ schenkt, und alle Schulden für verfallen erklärt wur¬ den §. z86. Gervilms bediente sich einiger Regimenter, dis damals gerade nach Gallien verschickt werden sollten, den Rath zu beschützen, den er versammelte. Beschlos¬ sen konnte nichts werden, weil sich die Zunftineistec des Volks widersezten, allein es ward ein Rathsgut- i;zr) Raesar: Impew mulrim6mi8 in L.lrebonium er nonnnlli5 vulnersri; eam cts rribunsli clerur- bsuir. Weiter sagt dieser Schriftsteller nichts, der auch den Auflauf gegen Trebonium- nicht vor, sondern nach der Promulgarion seiner le^um sezt. l-;g2) llr. dubl-rra piiore WAS (dieses ziehe man nicht mit Fabrizio auf die legem Lselaris, sondern auf das in der vorlezren Note erklärte Gesetz Kolli, den Schuldnern eiserne Hand zu geben, dem der Konsul Servilius wider¬ stand) äuüs piomutgsuir: vnsm, gua mareeüss lladira- kionum gnnus8 conclvKoridu; 6vnguir; slrersm, wbulz- rum nousrum. Nur des leztern - nämlich der rsluilzium nvrnumm, erwähnt die Lp-r. L,»» tiiXi V. und Parerku- >u» I. c. und allerdings scheint das erste nur Ichstnkrion des leztern gewesen zn ftyn. Bey ncm>8 rabulls, hey einer völligen Abolition aller und jeder Schulden, muste auch alles was ich für Merhe schuldig war, niedergeschlagen werden. Die lex also: qu.ie mercecle8 llsdit-ikivnum .1N- NUS5 concluckvlibu8 clonsbar nahm die Mierhe vom all- tzenieinen Gesetze der lskul»rum nourirum aus, und er¬ klärte, daß Micthc, so man seit langer denn einem Jahre schuldig fty, bezahlt werden, hinfolglich Ausnahme V0tt den rsduliz nouir seyn sollte. 9i6 Dio Kaßius. B. XU Hauptst.Xl.v. N.R.T-706 achten darüber abgefaßt, und den Liktoren befoh SM.Isaiir.^'^ die Tafeln deö Gesehen hinweg zu nehmen. AK Burgern«. KöliuS diese vertrieb, und einen neuen Aufstand selbß gegen den Bürgermeister erregte, versammelte sich der Rath, abermals von Soldaten umgeben, zum an- dernmal, woselbst man die Vorsorge für die Stadt dem ServiliuS, nach einer mehrmals von mir ange¬ führten Formel, übertrug. Kraft dieser untersagte fder Konfus Kolio jede Ausübung seines stadtrichkeu lichen Amts, die er dem Kollegen desselben übertrag, nahm ihn« das Recht in den' Versammlungen des Raths zu erscheinen, und da er ihn vom Rednerxlch herab anklagen wollte, lies ec ihn herunter jmersen, und feinen Rathsherrnstuhl zerbrechen 15ZZ) So übersetze ich das was die alten Römers zrttKün'rir, nannten, (im Griechischen allein »Il¬ ten S- s;o. behalt er das lateinische Wort wenn nanilich ein, der Interzcßieii dkk Nibunorum plsbis wegen, wie hier, oder auch/ 1'regueurigm feusrus nicht abgefaffet werden ke»"kss (wer von einer sonst schon bekannten Sache nicht i»»- sen verlangt, sehe ^igonium, über die Worte Lio^o ^/ 6 guis inlercecigr seugruz ooustilro, guLiorirgrekesotecom renrum) dem Stil des Kammergerichts konform, Rcichsgurachren, von denRcichsabschieVen undSchiE sen fast eben so unterschieden sind. S-Äulpis B.aesar I. c. 1)e rzuibus rebus (nämlich^" Auflauf gegen den Stadkrichter Trcbonius) Lnnkul gcl be/tgium rekulir, 8eugruscjue (loelium Ite^ublieg remouenclum ceukuir: boo 6ecre«o eum bs sul sengru j/rolubuir, er couciousri congnrsm «le >a cZectuxir. Allein der zerbrochnen ä'chch crwcht M.uinrilian VI. z. der hinzusezt, daß er sich eine am so nur ledernen R-enien bezogen war, machen lassm-u^ Konsul dadurch vorzurücken, daß er von seinem s gegeißelt worden. bkgrcus Ovelius prgecor, cum >c eius curulem Lonkul Isguricus sregister, slrersw l>o loris inienrgm. Oicebgiur gutem Lonlul a gane » Aufstand in Kampanien. 917 . ^87. N.R.T.706 „ . , ... K.Kaesarii. Er erzürnte sich freylich über jede einzelne dieserServ.Isaur. Beschimpfungen gewaltig, doch aus Furcht derStra-D^serm. fe (weil er nicht so viel Mannschaft, sich wehren zu ' können, in der Stadt gegenwärtig hatte) beschloß er, nach Kampanien zum Hsilo zu gehen, der daselbst Neuerungen zu stiften versuchte Denn dieser, da er von allen Verwiesenen der einzige war, den Kaesar nicht zurück gerufen, war (von selbst^ nach Italien ge¬ kommen, hatte viele Menschen, so entweder von Ar- muth gedrückt wurden, oder Strafe befürchteten, zu¬ sammengebracht, mit welchen er das land daherum verwüstete, und unter andern Städten selbst Aapua angriff. Kölius, nachdem er sich entschlossen hatte, gnsnäo cseius llsArix. — In der That ein seltsamer Einfall! Lederne Riemen über meinen Stuhl gespannt, sollen bedeuten, mein Gegner habe Peitsche gekriegt; 15Z4) Kölius war in dem Jahre, da Milo angeklagt ward, u-ikunus plekis gewesen, und hatte sich alle Mühe seinen Freund zu retten gegeben. Askonius Pedianu» Slgum. in diilonisn. — Kaesar sagt auf keine Weise, daß Kölius sich mit Milone zu verbinden versucht: viel¬ mehr sagt er deutlich, daß Kölius selbst den Milo nach Italien gelockt: Ule ignominis er äolore permorus, ps- lsm le proücisci sä Lselsiem ümulsuir, clsm nunciis scl blilnnem miklis, gui, Llvclio inrerfeälo eo nomine erst äsmnsluz, srgue, eo in Irslism euocsro, guocl, msgnis muneribus cisris glsciisroriss ksmilise religuis; kisbebsr, bbi coniunxir, grgue eum in lurinum sä suliicirsn- äos psttores prsemiiir. Eben dieses scheint auch Pater- kulus zu erkennen zu geben: acclro erism Mr/o»e /^nnio, gui non imperrsro reciiru lulisnis psrribux inkenü>5 ersr, m vibe seciirionem, msrri^ occulre surem dellicum rumul- wm mouens. Allein es scheint, Dio folgte hier dem für uns verlohrcn gegangenen Liv, der die Sache allerdings eben so wie er erzahlete. In der Lft-rom. I.. LXIV. heißt es ausdrücklich: sbrogsro msgiltisru — bliloni exuli, gui kuxiliuvinm sxsrcirum comrsxerst, so coniunxir. 9i8 Dio Kaßius. B. XI.II. HaupLst. XI.V. yr.R.E.706 zum Milo zu gehen, um mit ihm vereinigt, Kaesam, Ettv.JsE Schaden er nur können würde, zuzufügen, und Burgern,, der doch öffentlich nicht verreisen durste, weil man ans ihn Acht gab, und heimlich weg zu gehen nicht wagen wollte, vieler anderer Ursachen zu geschweige!,, auch darum, weil er unter der Würde und dem Name» des Stadtrichteramts viele größere Dinge falö ohne die¬ selben^ auszurichten Hoffete: fKölius, sage icU gieng zum Bürgermeister, und bat ihn um Erlaubniß ich Stadt verlassen zu dürfens unter dem Vorwand, er wolle zun, Kaesar verreisen '*"). Ah nun dieser gleich seine Absicht vermuthete, erlaubte er ihm doch solches zu thun; weil er inständigst darum bat, auf Kaesam provocirte, und sich nur zu seiner Rechtfertigung zu entfernen, vorgab. Es ward aber ein Zunftmeister mit ihm geschickt, der ihn, im Fall er Aufruhr zu erre¬ gen wagen würde, verhindern sollte. §. ?88. Da sie nach Kampanien kamen, hatte sich nach seiner neben Rapua erlittenen Niederlage" I5Z5) Dis folgt hier Kaesarn, welcher am a. Oki deurlich sagt: I^nominis ec clolors xermotus, pslsm i xroliciici sci Lseisrem limulguir; und K- 22- xrossÄus, vc cliAitsdar, »6 Lsekscem, peruenir Allein in der Lpicome I.iuü heißt es r-rl-e; und du- fes ist mir wahrscheinlicher, weil es vorher mit KalM^ auch so gegangen war. Kaesar war vermuthlich d^ einen Rapport hintergangen worden, in dem mund Vorwurf, den er dem Konsul Jsaurikus machen konm ' man hatte den Aufrührer nicht aus der Stadt M gehn lassen, zuvorkommen wollte- I5Z6) Fabrizl'us schreibt in der Note: Oel. nsrrsr, vno rempore signa ^lilonis mililsri» (lspuse olle eomprebenl's, samilism I>Ieapoli rill-"- gue xroäitionem oxxläi up^sruiüe: irague Aufstand m Kampanien. 919 aufdas Tifatenische Gebürge '^geflüchtet, und Kö-N-R-S.?«^ lius wollte nicht weiter gehen; deshalb ihn der Zunft- meister aus Furcht wieder nach Haufe zurück führen Bürgerin, wollte Servilms hatte diefeö in Erfahrung conlilüs sxclulum Opu», conlilio clelkirills. Mein die¬ ses ist ein Fehler dieses sonst verehrungswürdigen Ge¬ lehrten; es gehören nur ein Paar gesunde Augen dazu, um einzuschn, daß Kaesar am angezogenen Ort nicht vom Milo, sondern vom Kölius selbst redet. Man lese die Stelle nur in Zusammenhang.—Milons Kapuanische Niederlage beruhet also auf des einzigen Dio Z.eugmß, der sie aber vermuthlich aus dem verlyhren gegangenen Livius geschöpft. i;z7) Tifara, ein Berg in der Nachbarschaft von Kapua. Silius Italik. XII. 487. Livius VII. 24. XX VL 5. XXXII. 7., und von den neuern R.amilli Peregrins (ÜLMpsniLM sslicem, Disk. II. ( Ir^/. 1. IX. p. II. x. 264. und 275.) — Noch auf der Landtafel des Pyr- rhus Ligorius (im Ortelianischen Atlas,) finde ich die¬ sen Berg unter den Namen Taffara. Gewöhnlich nen¬ net man ihn jetzUNd: il Monte tli Laxua. i;z8) sann wohl schwerlich anders übersezt werden; aber wie ist mit dieser Stelle das, was wir sogleich lesen werden, zu vereinen: Es habe der Konsul Kölio anbefehlen lassen, in der Vorstadt (doch wohl von Rom und nicht vonKasilinum?) zu blei¬ ben- Wie hatte er Kölio anbcfehten können in der Vor¬ stadt zu bleiben, wäre dieser Redner in Kastlinum gewe¬ sen? Der Zunftmeister muß ihn also nicht allein haben zurückführen wollen; er muß dieses Wollen auch würk- lich vollstreckt haben. Dieses scheint auch aus den Wor¬ ten Kaesars zu folgen: Ixlo guum Lnlilinum venirer — penculum voi'irus, guocl conuenlus srms coeporat, nr- gus eun: lioliis loco lmbenäum exilHmsbsr, conlilio 6e- llinr, Aigos eo conlilio ss suenir. Welche keztcrn Worte deutlich eine Rückkehr nach Rom zu verstehn.geben. — D-asilinum, wohin sich Kölius retirirt hatte, liegt am Fluße Vulturnus in 0->mpsnis felix; es ist in der alten Geschichte durch die berühmte Belagerung, und damit 920 Dio Kaßius. B. Am. Hauptst. XI.V. N.R.E, 706 gebracht; kündigte dem Milo Krieg in der Raths- an und lies dem Rölius in der Burgernp Vorstadt zu bleiben, und keine Handel anzufangen be¬ fehlen; doch ward er seiner stadtrichterlichen Würde wegen nicht mit der äußersten Strenge bewacht; er entkam also, und eilte zum Milo, wo er gewiß Hän¬ del angefangen haben würde, wenn er diesen noch le¬ bend gefunden. Nun aber, da dieser aus Kampanien Vertrieben, seinen Tod in Apulien '"°) gefunden verbundene Hungcrsnoth bekannt, so hier fünfhundert und vierzig Pränestiner vom Hannibal erduldeten. W Livl'um B. XXV. Srrabo S- 758- §- 18- und Vatnim Maximus VIl. 6. Es soll jetzuud Laftelluccio heißen; aber es ist wohl eher das, auf der linken Seite des Not¬ turno belegene Laselnio, wo der Fluß dieses Namens sich mit dem Dolturno vereinigt- Auf der angeführten Charte des Ligorius, ist alles gar deutlich zu sehen; cün Homannische Generalcharte von Italien darf man mH zur Hand nehmen; die zeigt den Dolturno nicht einin». IZZ9) Was Dio vom Milo sagt, erzählt Pawrku^ vom Kolius; xrimo kummorus a republics, mox c«;" — vpprestux est. Werd NUN Recht? — Ich wage nichts zu bestimmen, etdr Dions Nachricht scheint wahrscheinlicher. 1540) Dom Tode Milons heißt's beym Raesar äk Interim ^lilo, stimistis circum municipia lirkertr, «zuse kzcerer, iustii argue imperio kacers stompep, gaae msntlars ast te per Libutum stelata estenk: guos ex aere slieno Isborare srbitrabatur, lollicirabat. ^puü guum prostcere nilii! pestet, guibuxstsm koluti; eiAsltu' lis, Loksm in »ßro Vurina oppuAnsre coepir; eo gaum s (). ?estio prserore cum legions *"lspiste i^ ex muro, periit. sdarerkulus: Incepro pari stmils lar runa klilonis fuic, czui, (iompkam in Hirpinis oxxax nsm, iLluigus lapicle, rum p. Lloclio, rum psw^ gusm armis petedsk poengz stestit' vir inguie5 el e ni Im-rem kemersriu«. — Was also Dio allgemein "U^ druckt, bestimmen die beyden Lateiner Mauer, der e> Ermordung Koelii. 921 hatte, gieng er ins Land der Srurcier, diese Gegend, N.R.E.70S womöglich, aufzuwiegeln; und daselbst, noch ehe erA^^n. irgend etwas merkwürdiges thun konnte, kam er uni; Bürgern«. sintemal die, so es sin dortiger Gegend^ mit Kaesarn hielten,sich zusammen rotteten, und ihn erschlugen'"). nennt r» SAI'0 DüttrÄo, der andre r» — Thuria liegt mitten auf der Landzunge, so von Tarent nach Brundistum reicht. (Srrabo S. 8Z8- §. 9 ) also in der rens 6, Otrsuro, oder in« Absätze des Stiefels; die Hirpiner im Gegenheil granzen «nit den Samnitcrn (tcl. S- 76;. §. 20.) so daß also die kkirpim und der -I§er rbnrinuz, gerade das eine an der westlichsten, das andere an der östlichsten Spitze des Neapolitanischen Königreichs lagen. Wie wollen wir also Kacsar mir Pa- terkulus vergleichen? oder wenn wir dieses nicht können, wer von bcyden hat Recht, wer Unrecht? — Es ließe sich etwas für Kaesarn sagen; allein bey dem allen ist des Patcrknlus Nachricht glaubwürdiger. B.osa sezt Livius XXlll. und XXIV. allerdings im Gebiete der Hirpiner; und diese Lage scheint Dio zu bestätigen, wenn er sagt es scy Milo in Apulien umgekommen, welches auf Kosa oder Kompsa, im Gebire der Hirpiner, zwischen Kam¬ panien und Apulien mitten inne, allerdings besser als auf die Gegend von Tarent und Brundistum passet; ohner- achtet ich weis, daß der Name Apulien jezuweilen in ei¬ nem so ausgebreitetcn Verstände gebraucht worden, daß es alles, was außerhalb Kalabrien gelegen, begriffen; (Stra¬ bo p. 829. §. 2.) da denn in dieser weirern Bedeutung auch der sger «buiinus zu Apulien gehört haben würde. 154t) Raesar Ibiä. Hoelius, prokeLlus, vr öictikabak »ä Vaestu-em peruenic vbi guum guosösm oiu« municipii lolljciksiek, eguinburgue Lsekgris 6»IIissrgus Ilikpsuis, gui eo prseliciii csuks milli ersut, pecunlsrn xoliicerecur, sb Hs elk inierkeöius. Und so auch Pa- tcrkulus: Lire» oppreüüs eli. — A» den cocii- cikus Dious hies es: i; — X«, ix,, — Für dieses ox-rr--»»-» nun, hatTylan- der, weil sicherlich Kolms nie nach Brittanien gekom¬ men, und cs überhaupt ein monltrum leMouis war, zu lesen befohlen. 8ic Vligue lezenclum, sagt 922 Dio Kaßius. V. Xl,n. Hauptst. XI.V. N.R.E.706 gka. K.Kacfirn. _ . ... Serv.Isaur. So kamen diese um, doch daraus entstand noch Bürgern,. keine Ruhe in Rom, wo vielmehr viele und gräßliche Unordnungen wütheten, wie Wunderzelchen solches vorher verkündigt hatten. Unter andern Wunderzei¬ chen, die sich im Ausgange dieses Jahres zutrugen, Fabrizius, nsm v-bi bk. Loelius occiüu full, in Kmlzun Lrurriorum. Viäs Lkriliopboii Lellsrii Mi- k---» nvkirism oit>i5 smigui 1' I. p. 911. — M hckk zum Unglück gerade sctzund, da ich diese Note koncipitt, keinen Cellarium zur Hand; aber ohne ihnnachzuschlaM weis ich es sehr wohl, daß Gybaris, nach seiner erste» von den Krotoniatcn erlittenen Zerstörung, von seine» Einwohnern wieder ausgebaut, "bald daraus aber M andernmale verwüstet, nun an einen andern Ort veM und von der Quelle, neben welcher man sic erbauen Thurium genannt ward. -Herodot VI. 20. Strabo S- 794. §. 20. Diodor. Gikul. XI!. io. Allein ichweisaucv, daß diese Stadt, da sie von den Lukanern, unter bereu Borhma'ßigkeit sie zulezt stand, gar zu sehr gedrückt wm- ihre Zuflucht zu den Römern nahm; die ihren verfallene» Angelegenheiten wieder aufzuhelfen, eine Kolonie dalM schickten, und die Stadt Ropia nannten- Strabo - Livr'us XXXIV. Man könnte also gar süM zweifeln, ob Kaefar und Pqterkulus an das alte Sy^' ris gedacht, und ob cs nicht wahrfcheinlicher sey, Einwohner der obenxvon mir erwähnten Stadt Thu^' nicht!N flnibur Ll-urriorum, sondern in KnibusLslzbus zu denken. Gcfezt aber auch, daß Kaefar und Paters lus von dieser Stadt, und nicht von Sybaris zu vergeb sind, so bleibt darum allemal die Emendation Tylandcw nicht wahrscheinlich, sondern gewiß; in diesem rH" würde nur Dio sich versehn, undThuriamitThuriumve wechselt haben. — Noch will ich hier eine Stelle von ' lons Tode anführcn, so ich vbechübersehn habe. P"'!' II. 5 6- sagt: I.. ksulo, L. blsrcollo Lolf lana Q-r/?c//«»r t.4rr//s»r,»r. IVXl^b (^VOI) polt amrum - ^nniuz Xkilo occisu? efl. Schade daß mir die Lage dr QaM/r Lar-r/ä«r unbekannt ist, und ich sie aus keinem Mt zur Hand habenden Bücher hcrausbringen kann- "" Wunderzeichen in Rom. 92 z lies sich auch ein Bienenschwarm'^) im Kapitolio,N.R.T.726 neben der Bildsäule des Herkules '"I nieder. Es Se^Mur'. trug sich zu, daß gerade damals ein Fest der Isis ge- Burgerm- feyert ward; es erschien darum ein neuer Befehl der Priester, alle Tempel, sowohl dieser Göttin , als des 1542) Von den Bienen, daß sie Unglück bedeuten, sehe man oben zum vorigen Buch Note iz8o. Wer mehrere Beyspiele begehrt, schlage nach Iulium Obse« quens K- 95- ic>z. 104. ng 125. IZO und IZ2. Bulen- gec c>s gulgic. III. 6, Bernegger blliLell. p. 2Z. Bonifa« eil ttittoi. luäicrs VIII. 16- und Ulpßes Aldrovandus cle iicksttis snimillibus p. 86- leg. — Die Ursache aber warum man Bienen für eine bose Vorbedeutung hielt, welches der Aberglaube heut zu Tage vielleicht nicht thun würde, ist wohl in nichts anders, als in der Meinung der Alten zu suchen, sie generieren sich aus todrcn Aesern. Äelian- bl- II 57. x«, «x-os-»«» Zc ü-- X«, ^k^,77«, -Z/8V LX 7«v kXL,v8 LX^L»0V7L/^ ; -ro Frcplich ist der Trier ge¬ rade kein streitbares Thier, und aus dem Ase des kriege¬ rischen Pferdes generiren sich nicht Bienen, sondern Wespen; denn so sagt Aelign- I. 28-: «kT-ovr«, «, L7--I. V8 /rr^-L c, 154z) Grrabo S-8zc>. nennet ihn den schönen ehernen Koloß des Herkules der auf dem Kapitolio steht, und vom Fabius Maximus, dem Eroberer Tarents dahin ge¬ schenkt worden. Plurarch kab. b4»x. i z6. c- r, XL, -lL^L7L1 70», ^«^/x«7La: 78 ch«/3,8, 7wv 7, XL^cr/e, 7«-87« »50l7L^0^kVS'«V7L XL, 78- WV§^,«V7L-. 70V 8V e/77k,v. L7P0- äktA-w/ZkV 78- Gk8- 1«§LV7,V0,- X5^0^«sXLV8-. 8 70V 1ilvllg L 25. 924 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. XI.V. N. R. T..707 Serapis, nieder zu reißenIndem dieses geschah Dlkkaroru. stürzte der Tempel der Bellona zugleich ein, in dm M- Anton, irdene Gefäße voller Menschenblut gefunden »M den '"I. Im folgenden Jahre ereignete sich ein hes. d' kiges Erdbeben; es ward eine Nachkeule gesehen^"); 1544) S. oben §. Z89- i54>) Im Griechischen mit einen Worte «kii bey ihnen Vie Bellona Enyo heißt. Er warvomAppiur Rlaudius Roekus gebaut. Livius X. 19. und befand sich gleichfalls außer den Ringmauern der Stadt, und also nicht fern von den Tempeln der Isis, und des S- rapis, im Lampt) klsrrio. Man besehe Farniani Nar¬ dini liomsm vererem L. V. (Ides. Lrseu. 1. IV. k- 1256.) Daß man aber die Bellona mit Menschenopfer" versöhnt, ist eine bekannte Sache, von welcher GcuW k I!. e. 2. die Beweise gesammelt. Daher auch diePm- ster derselben durch Blut zu ihren Dienst eingeweD wur¬ den; nemlich durch Verwundung, entweder des SW' kels, nach Terrull. Hpol. ix., oder aber des Armsuaq Lamprivio Lommoll. 9. Lies über die leztere Stellet' fauboni Noten, Rosinum ^.nrigg. kom. IV. 10. "" meine 17z- Note, zum Strabo S. 1846. — DM diesem Tempel der Bellona, fremden Gesandten Auofm» ertheilt worden, und in ihm der Rath zusammeng«E men, ist schon oben Note 10463) von mir angenimt. 1546) S- oben Note 819. Zu der ich setzund nock gende Stelle des Aelian- bk. Hm. X. Z7. hinzuW-^ err/TLS'«, L»L o°r-/!/s3o-lo»t ^«(7/: lNl fDlHeljdel! er das Exempel des Pyrrhus dem eine Nachkeule, sich auf seinen Spies sezte, da er nach Argos gteng, seine» Tod verkündigte. — Ammian. Markell- H^pucl 8»k>Lri3m Valenriiiiano sllbuL conlliruro, euiminibuz rsgii Iguseri inlllleuz, oecenrsittgoe nebeig, nullg igeienrium sgAirts8 vsl Igpillo8 conrewp bili ciexrera cgllsi e poruil, ceelgrim licet gellen» psrebsrur. Mehr giebt Meziriac sll Ouill. blo'o> l p. 185. — Dieser Aberglaube dauert bekanntem noch unter uns fort- Poggius -ie vsE./ort. L iu r Wunderzeichen in Rom. 925 der Donner schlug in das Kapitolium, in den Tempel N.R.E.7-,7 der ftoituna publicaund in die Gärten Kae-Diktator ks. M- Anton, erzählt im ganzen Ernst, daß eine Nachteule, so auf dem e1ummius, cum llbelpiisra gnae all aeclt-m/e/lcrrarft kunr, caererague profana ex illu oppille iigns rolleret; und es ist sicher, daß Strabo Recht hat) d- i einen Fortunen-nicht einen Fellcilastempel: allein dem ohner- achtct kann der vom Lukullus erbauetc Tempel, den Fall gesezt, daß es ein Fortunentempcl war, mindestens nicht der Tempel der Fortuna publika gewesen seyn. Dieser, wie ich so eben ans Ovidio bcygcbracht, war in cvlls (luninall erbauet, und der vom Lukullus gestiftete stand im Velabro, welches sich crgiebt wenn man fol¬ genden locum Suetons (ises Z7- Velakrr>m praererue- benz, pene curru excustu8eü, axe llstsra-Io, mit Dio E- 224. konferirt, wo dieser eben diesen Umstand erzählt, aber hinzustzt, es habe sich dieser Zufall zugetragen 'st aber bekanntermassen velabrum dasjenige Thal, so irischen dem Palatio, Avcntino und Foro romano mit- 926 Dio Kaßius. B.m. Hauptft. LV. N.R.C. /--/fars, wo er sein sehr gefchaztes Pferderschlug, Äiktltt/r ii. Ein Tempel der Fortuna eröfnete sich von selbst; über- M. Anton, dem floß Blut aus eines Beckers Werkstatte zu dem Tempos einer andern Fortuna, die sie, weil wir nicht allein vor, sondern auch hinter uns alles sehen, überle¬ gen, und niemals vergessen müssen, aus welchem Ge¬ schlechte wir entsprossen, mit einem gewissen Namen benennen, der sich nicht gut auf Griechisch verdollmet- schen laßt es wurden Kinder geboren, deren linke ten inne lag, und in alten Zeiten von der austrctcndm Tiber unter Wasser gesezt ward, daher es auch sr-id von den Scegeln seinen Namen erhalten; (n-E per vrdZnsz vsliliesksc agu-is, sagt Propertius, wenn tl von diesem relakro redet,) liegt also fast am südlichßm Ende der Stadt, so wie der Huirinslis am nördlichst^; wie kann also ein Fortuncntempel, der m colls (ZMim geweihet war, im relsbro gesucht werden? Dies iß ß unmöglich. i?48) Von Kaesars wunderbarem Pferde besiehe cbN S- 55. — Seine Garten, die er nachher dem Volk n" Testamente vermachte, lagen an der Tiber. Unten 258- Und zwar am jenseitigen Ufer des Flusses. 8m. I. tx. 18. lonAS cadst /rorror. 1549) Was für eine Fortuna mag wohl das scyd, ^plander meynete die krimigsnis; aber diese ja plurarchus Ou--reli. kam. ;>. 281. 6. nennen. Fabrizius dachte an die kuirunam lefficienrem, und würde den Begriff des lateinischen Wort nicht erschöpft haben. Vielleicht nicht! Aber eben dm Fortuna nennt Plurarch I. e. e. (woichiucn irre; wenn ich aber auch irre, und es sollte Plutarch»»' ter seiner nicht die loi-run-m reip>e^ rsm verstanden haben, sondern die sich wendende- begreife ich nicht, warum nicht das vom Fabrizio sis gewählte Wort, das der Lateiner si'iU'.l^ V ausdrücken sollte» irxox 1--V«, sagen doch die Gt Wlmderzeichm in Rom. 927 Hand auf dem Kopfe lag. Und wenn die übrigen N.R-L7«? sWnnderzeichen^ alle nichts glückliches bedeuteten, so Diktator u. zeigte dieses leztere vorzüglich — wie die Weißager M. Anton, sagten, und das Volk glaubte, — den Aufstand der Armen gegen die Reichen an §. Z9«' Indem sie nun so durch diese von den Göttern ge¬ schickten f Wunderzeichen erschreckt wurden, wuchs diese ihre Furcht durch den Anblick der Stadt, der jämmerlich und fremd, sowohl am NeuenjahrStage, als noch lange nachher, war. Kein Bürgermeister, kein Stadtnchter war irgend zu sehen. Zwar zeigte Antonius, ob er schon nicht Bürgermeister war, durch seinen mit Purpur befezken Rock, durch seine Viktoren, deren er nur sechs hatte, und dadurch, daß er den Rath zusammen berief, ein gewisses Ebenbild der Demokra¬ tischen Gewalt: allein der Degen an seiner Seite, die Menge der Soldaten, die ihn begleiteten, vorzüglich aber seine Handlungen gaben deutlich die Monarchie chen, wie die Lateiner relpicere sliguom) — Ich füx meine Person verstehe cs von der Anrcvorra und Post- vorra, von welcher Makrob. baruin. !. c 7. p. izo. Poll sä Isnum solom regnrim reclsLkum eg; qui crecgrur ßemmsm fseiem zirssruligo, vr guao rmis, guss- gue ^>og rergum eü'ent inkuererur, guocl procul cludio sä piuäentisln le^is sollerriamguo rekeienäum eg, gur er pisersrirs nogor, er sururs piokpicersr, iieur , ,V er I X Olt i .X chrr/ttgarg c°»nrer ox>uol co/»»rA^o und allerdings konnte man diese Namen, ohne sie ihres antiken Klanges, und mit ihm aller Würde zu berauben, nicht auf Griechisch übersetzen. /550) Die Wcißager waren klug; dieser Aufstand war wurkiich schon da, und Kaesar selbst für nichts anders, denn den Chef der Armee anzusehen. 928 Dio Kaßius. B.XH Hauptst.Xl,V. N.R.E.707ZU erkennen Raub, Schandung und Tod hmsch- Atttmi.' 1550!,) Wenn man auch hiermit das vergleicht, was m-x. Lplus i: minöius, vbi reüir, sir le omnis suclivill'e, lsbulsi polcir, lineras inkpicil, vix prše vino luliinec pslpe- bizü. — Wenn sie alle aufstanden zu pissen, so konnte ja Wohl einer speyen- ll- Band. Nun i55i) Verschiedene Zeiten, verscküedene Sitten! !!>i^ har ein Degen an der Seite nichts fürchterliches, mid m General von der Kavallerie, der in eine Komödie olM Degen gehen wollte, würde von allen und jeden misjp pfiffen werden. Aber man höre, wie "Likero unten sz,, ihm dieses vorrückt: xr, 5--») x«/ kl- 7-0, ?-§ ZsHr-/za «sLsr 70 är-svkerItX«; x«, ^ecpor rr«^«^e«ipvve79L,, XL- 6^-0 öocvHo^krsH«,. Anjw^cheil dt^ nllt El)!^ ten, sie mochten im Dienste sepn oder nicht, auch beyttn Alten mir dem Degen an der Seite giengen, (s- unten > 415 ) so ist es immer seltsam, daß man dem General hl- ches übel genommen; die Ursache war, weil crsnfftt Stadt nicht in der Uniform, sondern, um franzeM reden, in der Robbe gieng; zu der frcylich der AM nicht paßt. Jedoch sehe man auch hier wieder, wie m> schieden die Sitten sind! Der Präsident L monier, mic über seine Robbe gespanntem Degen in's Pnetcwr kam, würde so wenig durch diesen Anblick jemand 5 . fürchten machen, den Verdacht der Grausamkeit erreM und sich verhaßt machen, daß ihm nichts als PffM Zischen und Brouhaha von allen Seiten her zuThaiw^ den würde. — Sonst ist es bekannt, daß die tolle M' wohnheit, wenn man einen guten Freund besucht, einem Degen zu ihm zu gehen, als ob man ihm den N brechen wollte, nichts minder als alt ist. In Franm'w findet man bis auf Karl vm. auf keinem einzigen Mu mente, Spur von einem Degen, so Edellcute gecnsich Siehe hierüber und über die Zeit, wenn ehe cs in dm Königreiche aufgekommen, Degen zu tragen, le 7ihr geheimes fLeid^s niemand sagen, und also auchlln- D^alvr n. derung dafür von niemand bekommen konnten. —Und M. Lnioii. nicht allein mußten sie ihr Leid in ihre eigne S"ele m-x. Lquir. . be wurden solches zu loben, zu bewundern, Festtage dafür zu feyern, Opfer zu bringen, und darin ber fröhlich zu seyn, gezwungen. §. ZY2. Dies war der Zustand, in dem sich die Römer, so damals in der Stadt waren, befanden; aber gleich¬ sam, als wären sie noch nicht genug vom Antonio ge- drücht worden, siengen ein gewisser Lukurs Trebcl- lius und Publius Rornelius Dolabel- la Zunftmeister des Volks, neue Händel an. 1552.1) Ich kenne diesen Trcbellius (dessen in den tllulipp. Vl. 4. X, io. XI. 6. erwähnet) sonsnncch denn der, der sich schon vor zwanzig Jahren, auch-^ Inbunus plediz, der Versendung Pompeji gegen Korsaren widersezt hatte, und von dem ich Note 77 "', zulesen bitte, kann cS doch wohl nicht seyn. — W lW verbindet Vlurarch ^nron. p. 919. einen andern dcn n Aflnius nennt, und welchen Herr Lrevier 17 147. für den berühmten Äsrnius pollio hält: alle!» dir- scr war Patrizier und Soldat, baß also diese Wr- rrmthung wegfallt. 155?) DeS Dolabella habe ich schon zweymalM 614 und »28i. zu erwähnen Gelegenheit gehabt, ty" etwas von seinem Geschlecht und LebensumskandenbeYi' bringen; hier will ich dieses, so weit es die Person, f in der Folge eine große Rolle spielen wirb, kennen r lernen nöthig seyn mochte, nachholen. Dolabella ss«" mete aus einem der ältesten Patrizischcn GeftbleE ' Schon ^0. 490. war ein P Cornelius Dolabella au' sul, und besiegte die Senonen, Freinsh. 8u?pi. bw - , i. Unser Dolabella von dem wir sezr handeln war Sohn des Lnejus Rornelius Dolabella, der als P>' kor Kilikien, und als Konsul Makedonien regieret harn- Handel des Dolabella. 9 z z Dieser stand den Schuldnern bei), zu denen er selbst AR. S. 7»? ' K. Kaejar . Diktator II. dessen Anklage,. Kacsars erster, wiewohl verunglückter, M Anton, coup 6' elHy war. plurarck) Lsos. p. 708. e. Der e^uie. junge Dolabella versuchte das, was Kacsar gegen seinen Vater versucht hatte, gegen Appius Rlaudius, den Vorfahren Kikerons im Gouvernement von Kilikien, und versuchte es eben so unglücklich. Gerade um diese Zeit war es, daß er sich mit der Tochter Kikerons Tullia verheyrathete; eine Heyrath, die einzig und allein das Werk der Teremia, der Gemahlin Kikerons, und in sei¬ ner Abwesenheit geschlossen worden war, (denn Kikero selbst hatte das Projekt seine Tochter, nachdem sie sich vom Rraßipes geschieden, mit Tiberius Nero zu ver, hcyrathen, der nachher Liviam nahm, durch die er Vater des Kaiser Tiberius ward) die Heyrath war un¬ glücklich; Dolabella schied sich gar bald von seiner jun¬ gen Frau, der bald nachher der dritte Mann mit Tod abgieng, sich darauf den vierten nahm, und im Kind¬ bette starb. Im bürgerlichen Kriege trenncten sich Va¬ ter und Sohn; Kikero hielt, wie bekannt die Parthey Pompeji, der ihn, da er ins theßalischc Lager kam, frug, wo er seinen Schwiegersohn gelassen hatte. Bey ihrem Schwiegervater versezte Kikero, nicht ohne Gelachter der Umstehenden- Makrob- 8smrn. Q II. c. z. p. 267. Die Parthey so Dolabella ergriffen, unterließ nicht sei¬ nem Schwiegervater höchst nüzlich zu seyn. Dieser hatte sich sofort nach der Pharsalischcn Schlacht, für ihn beym Sieger verwandt; und auf feine Versicherung, daß er es sicher wagen könnte nach Italien zu gehn, begab sich dieser nach Vrundisium, wo er auch sicher und un- vcrlczt blieb, ohnerachtet des Gencralsbefehls den Kae- sar Antonio gegeben, nicht zuzulassen, daß einer von de¬ nen, so gegen ihn gefochten, sich ohne Spccialerlaubniß von ihm zu haben, in Italien sehen lies. (Rikero »Ä XI. 7. Vergl. kbil'pp. II. 59.) Man weis wie Ki¬ kero von den beyden Gesetzen dachte, die jezt sein Schwie¬ gersohn durchsetzen wollte. Von dem einen sagt er: gAc. ll. blLbilenr Aimis in »lieno. ()uicl ira? Vr cum egv emelim, ssilchcauoiim > ruesr, impencizm, ru,me nmira, Uu<>re meo. Ouici eck sliucl, alii; sus eripers, ^bii cisrs sliens? Und vom andern? Hbuiae nvu»e 9 z 4 Dio Kaßius. B. XL.II. Hauptst. XLV. N.R.E-.707 gehörte (und nur in dieser Absicht war er von denAdli- Dikttttrii ch^ s" den Bürgerlichen übergegangen, um Zuch M. Anton, meister des Volks werden zu können;) jener gab zwar kkx. k-Bnc. ^)or, den Reichern beyzustehen, allein er gab dämm nicht weniger Gesetze, als sein Kollege, und lies nicht weniger, als er, ermorden. Hierüber entstand ein greh ser Tumult, und zahlreiche Waffen wurden überall gesehen; obschon die Rathsherrcn, daß vor KachrS 'Ankunft nicht die mindesten Neuerungen cingcfihr! werden sollten, beschlossen, und Antonius den Pri¬ vatpersonen Waffen in der Stadt zu tragen, untersag! hatte; so entstand doch, (sintemal jene nicht nachga¬ ben, sondern alles, sowohl gegen einander selbst, auch gegen diese thaten) eine dritte Faktion, so es mit guill babenr srgumsnki, niti vr 6MS5 mag pecunis fw- üum, eum cu lisdess, ego peeunism non bsde»m- t)uamot>rvm, ne lic se» slisiium, guoä reipubiiese no- os?.r, prouigenäum ell: guo6 muliis rskionibus cMN pökelt, Iioo ll non t'uerik, vr locupleier knvm «ledirores lucrenrur .'ieimm. Man kann also ÜrchttK) ken, daß er sehr unzklfriedcn mit diesem Projekt ibM Schwiegersohns war. An Attikus schreibt er Xi- (^uort ms üuclis slLÄioiem ells snimo, guiclpuk»;/"" viclegz ricceltille scl kupsriores ne^rirullines , pnecis>-^ Zeneri Actione;. Ich 2Z. O vii! Asnerumne xorillimum, vrlloc, vel istnilss nonss. etc. llttd t-s zwar um desto mehr, weil er selbst DolabellaGeld t'E' streckt hatte. Mch XIV. ar. üxpecio maxime ec>pr Oolridella rinniLk, AN, in nomine meo kridulgs no»" 1'seerik. — Vcy den Rönrern hatte das Projekt 0) Schulden zu kaßireu, nicht das auffallende Unrecht, m" er bcy uns haben würde. Der gemeine Mann maa nur, durch die alleräußerste Nolhwendigkeit gednm^ Schulden, wenn er gegen die Feinde des Vatcrlww-> fechten gezwungen ward, und seinen Kindern und bern, auf keine andere denn diese Weise Brodt zunu- sen konnte. Es war also sogar unrecht nicht, tveml Reichen diese Last allein tragen sollten- Händel des Dolabella. 9z5 Antonio und dem Rache hielt. Damit es ncmlich N.R.§.7»7 scheinen sollte, als ob er die Waffen und die Gewalt, Diktator m deren er sich schon längst angemaßt, vom Rache selbst M. Anton, erhalten, ward ein Gesetz gegeben, wodurch ihm Sol- datcn innerhalb den Mauern der Stadt zu halten er¬ laubt, und die Vorsorge, daß der Republik kein Un¬ recht zugefügt werden müßte, zugleich mit den übri¬ gen Zunftmeistern des Volks übertragen ward. Auf solche Weife konnte Antonius unter der äußern Form Rechtens, alles, was er wollte, vollbringen. Dola- bclla und Trebellius konnten zwar ihre Gcwalrthä- tigkeit auch nicht einmal durch einen Namen bemän¬ teln, sie widerfeztcn sich aber dennoch, auf ihre Keck¬ heit und Macht strotzend^ eben sowohl dem Antonius, als sie sich unter einander selbst bestritten; gerade als hatten auch sie irgend ein Gencralat vom Senat em¬ pfangen. §- Z9Z- Inzwischen erfuhr Anconius, daß die Regi- S-iss- menter, welche Kaefar nach der Schlacht, in der Ab¬ sicht ihnen zu folgen, zum Voraus geschickt, nichts Gutes im Sinne hätten: in der Furcht also, sie möch¬ ten zur offenbaren Rebellion kommen, überlies er die Stadt dem Lukins Racsar, den er zum kinefeücr vrbi 8 ernannte (welches zu thun noch nieinals in der Gewalt eines Generals der Reuterey gestanden hat¬ te) und er selbst gieng ab zu den Soldaten. Die 1554) Vom L> Kaefar s. oben Note und 917. — Der präfecrus urbis, von dein Felix Aonrelor, ein eignes Buch geschrieben, (Rom i6zi. toi. und im er¬ sten Band des Sallengrisehen Thesaurus,) durfte nur vom Konsul ernannt werden- Tercir. VI. n. — Was sollte aber Antonius machen, wenn er einmal verreisen wüste? Die alten Gesetze den Diktator betreffend, die diese Magistratspcrson nur im Fall der höchsten Noch, Gelegenheit) viele und schreckliche Dinge fso lange) z» thun,biö sie, daß Kaesar die Angelegenheiten EgYMS in Ordnung gebracht, und bereits nach Rom auM- brachen sey, erfuhren. Sie hatten sich geschmeichelt, er würde von dort nie wieder zurück kommen, sondern das Gerücht, welches sie gehört hatten, als wenn er daselbst umgekommen wäre, wahr seyn. Damals hiel¬ ten sie sich also auf einige Zeit ruhig, als er aber nach¬ her gegen den pharnakcs zu Felde zog, regten st sich wieder. §. Z94. Antonius, der sie nicht zahmen konnte, und der das Volk dadurch, daß er sich gegen den Dolabelst 9z6 Dio Kaßius. B. XI.II. Hauptst. Xiv. N.R.E.727 fbeyden) mit einander uneinigen Zunftmeister, die den Litt-nvr n. Lukius seines Alters wegen verachteten, f hatten ch M. Aiuoir. . . - . . - . . . - . Lczuir. Anton er¬ presst die Parthey des Trebeliius. gefezt, beleidigt hatte, schlug sich nunmehr selbst zu st' ner Parthey, und beschuldigte den Trebellins, uurrr andern Vorwürfen, die er ihm machte, besonders die Soldaten für sich aufzuwiegeln. Als er aber geirast ward, daß ihn das Volk darum nicht mehr sdcnn uach< her)) ehrete, und dem Dolabella allein anhieng, ver- und nur als auf wenige Tage bestehend, vorauM»- konnten hier nicht gelten, da der Dicktator au» cina außerordentlichen Magistratsperson in eine ordeutM die ans ein ganzes Jahr lang dauern sollte, verwandt worden war. Und waren die Römer selbst schon>n tern Zeiten von ihren hergebrachten Sitten und GenE Hessen so abgcwichcn, daß sie zur Zeit des zweiM Nischen Krieges, zu einer und derselben Zeit zwei) D"' tatores erwahleten, von denen doch der eine, (Mw" Fabius Buteo) den ich den Friedensdiktator »enm möchte, keinen General der Reuterey erwählen d»>st ' so dachte ich, konnte man es wohl Antonio nickt vc. denken, wenn er, in Abwesenheit des Diktator», 1 wohl als dlagiliri Lguikum, einen kriwlsLtum rrbu, 0 ihre Stelle vertret« sollte ernannte- Ende des Dolabellarrischen Aufstands. 9Z7 droß ihn dieses so, daß er seinen Entschluß vorzüglich N.R.E. 707 darum veränderte, weil er ohne die Gunst des Volks Diktator u. mit Dolabella zu theilen, beym Rathe dennoch die M. Anton, mehreste Schuld haben mußte'^). Er hielt sich also, den Worten nach, neutral, in der That aber half er heimlich dem TrebelliuS, unter andern vorzüglich da¬ durch, daß er ihm Soldaten anzuwerben erlaubte. Er war also, so zu sagen, ihr Zuschauer und Maschinen¬ meister; jene aber kämpften; nahmen wechselswcise einer dem andern die befestigten Platze der Stadt weg, in welcher sie mit Mord und Brand so wütheten, daß auch einmal das Allerheiligste aus dem Tempel der Vesta von den Nonnen heraus getragen ward. H- Z95- Die Rathsherren empfahlen also dem General der Dolabella Reuterey nochmals die Vorsorge für die Stadt, und Ver- zwar auf eine feyerlichcre Weise; woraus die ganze Stadt, so zu sagen, mit Soldaten angefüllc ward, ohne daß darum Ruhe entstanden wäre. Dolabella, welcher verzweifelte, irgend Vergebung vom Kaesar zu erhalten, suchte nichts mehr, denn in der Ausübung irgend eines großen Bubenstücks umzukommen, um auf solche Weise sich einen ewig dauernden Namen zu erwerben : (denn immer hat es Menschen gegeben, ver¬ mögend, aus Liebe zum Ruhme auch die größte Schaudchat zu thun). Er hatte dieser Ursache wegen 1555) Nach plutarck) ?rnwn. p. YIY e. war ein Ver¬ dacht den Antonius gefastet hatte, Dolabella, ohne sich mit den Reizen der schönen Tullia zu begnügen, hielte mit seiner Frau zu, die wahre Ursache, so ihn antrieb, die Parthey dieses seines Freundes zu verlassen. Wenigstens schied er sich damals von seiner ersten Gemahlin, einer r-vchter des R. Amonins, der mit Kikero zugleich Kon¬ sul gewesen war. Aktatt-'rtt. lullen, versprach er die Gesetze, den Hauszins'"') 1556) Ich kann mich doch nicht enthalten, hier noch ein paar Worte über die Moralität dieser Gesetze, dm« lezteres, die r^balss i7ou«e uns mit Recht so abscheulich Vorkommen muß, etwas zu sagen. — Ich setze denFck, daß ich em jährl'ckes Einkommen von vierhundert Th«- lern habe, und zwölf hundert Thaler schuldig bin: soifi cs klar, ich bin ein geschlagener Mensch auf Zeitlebens (Es versteht sich, daß ich ganz besondere Situationen, reiche Heyrath, Erbschaften, eine mehr denn gewöhnliche Sparsamkeit, Leben auf dem Lande, fern von allem Luxus der Stadt n s. w- von meinem Fall ausnchme.) Es iß aber zu gleicher Zeit klar, daß kein Mensch von ulle« meinen Gläubigern unglücklich wird, wenn ein frühzei¬ tiger Tod, oder sonst ein Unglücksfall mich zu bezahlen hindert. Ich nehme nämlich au, daß ich nicht fo D arm, oder so sehr niederträchtig gewesen, um von Leu- ten die selbst ärmer als ich waren zu borgen, undiB ich das mit Schulden dieser Art verknüpfte Placken mi> -Mahnen gescheut. Ich bin also mit zwölf hundert M' ler Schulden geschlagen auf Zeitlebens, ohneraclMM sonst ein sehr brauchbares Mitglied des Staats Mbm könnte. Laßt uns nun annchmen, daß die Zahl stlE unter einer Last von Schulden seufzender Bürger, M> gegen die Zahl derer, von denen sie leihen, wicsieW" hundert verhalte, so ist es offenbar, die höchste,-OlE keit kann, um siebenhundert ihrer Bürger glücklM^ machen, ein Gesetz geben wodurch dreyhundcrt derstibc etwas von ihrem Ueberfluß verliehren. —- Man decke >>» die r-ikulzo Iiouse nicht anders, denn die Kredittdörcl den Städten wo Universitäten sind, wo nicht allcuit Pferbeverleiher oft betrogen wird, (ohne daß noch st Stadt durchweinen Studenten der sich skisirt hat-,^. geworden wäre,) sondern, wo ihm ost die Ovrigb selbst Bezahlung zu fordern untersagt- — Bey uns iE bas Kommerz den Kredit heilig, der nicht angetastet den darf, ohne nicht ganze Lander zu ruinireu: bei) c) Römern hatte der Kredit diesen Einfluß aufs Korn» )' nicht; da man die Bequemlichkeit der Wechsel nicht ka 9z8 Dio Kaßius. B. Xlll. Haupkst. XI.V. N.R.E. 707 alles übrige unternommen, und vorzüglich ihr zu Ee- M Ä-nvn.' !-qnic. C. 2Q0. Ende des Dolabellanischen Aufstands. 9Z9 und die Schulden betreffend, an einem gewissen dazu N.N.E. 707 bestimmten Tage durchzufehen. Auf dieses Verspre- Diktator n. chen hatte sich das Volk auf dem Markte verschanzt, M. Anton. auch hölzerne Thürmc aufgerichtet, und war bereit, mit jedem, der sich dagegen sehen würde, zu schlagen: aber Antonius marschiere, so bald nur der Tag ange¬ brochen war, mit vielen Soldaten vom Kapitol!» her¬ ab gegen sie an, zerbrach die Tafeln des Gesetzes, und lies einige, so auch hierauf noch lärmtest, vom Kapi- tolio herabsiürzen §. Z96. Doch ruheten darum die Aufrührer noch nicht; sondern je mehr von ihnen umkameu, desto mehr lärm¬ te, so ist es natürlich, daß der Handel entweder ganz auf baar Geld gefühlt ward, oder hatte ja Kredit statt, so war es ein Privatkredit, Key dem mein Gläubiger nie unglücklich werden konnte; denn nur das komplicirte, so nufer Kredit durch Giro, Tratten u. s w. bekommen, daß ein Kaufmann nicht fallen kann, ohne nicht zehn hinter sich drein zu ziehen, ist cs, was ihn so heilig macht. — Das andere Gesetz den Hauszins betreffend lehrt uns den Ungeheuern Preis kennen, in dem damals dieMiethe stand. Der Micthe frcygesprochcn zu werden, wäre . wohl gerade das, worauf unsere jetzigen Echuldleute am wenigsten dringen würden; aber in dem so uicnschcnvoÜcA Rom war die Miethc cxccßiv. izz?) j^lurarck) l. c. °r»r s-ex, 7« erreivor, ^4 xv- 7-ov vo^ov. ^>7^/04 ös, XL, 0 7!-- oe<- Z7I-, 7°0- XL, , a^kX7-,t'.-5 1-k 7-ÜIV tXkiuu, XL, 7-cüv IZ/Lkv LlvlUS bipir. LXill. (huum seäiciones l^omse s ?. b)»l:,I>ests klw^no plekis, legem ferenre c!e nouis rsbuiis, exei- i«ise estent, er ex es esuts plebx kumulrusrelur, in- üuckji s XI. Antonio, djsziltro eguirum, in vrbem mililP oul, oLtinAent! e xlebe cseli kunr. 940 Dio Kaßius. B. XU!. Hauptst. Xim N.N.E.7S7ken die übrigen, darauf rechnend, daß Kaefar in«- Dikrawr». großen und gefährlichen Krieg verwickelt sey: NI- M- Ä-aon. heten auch nicht eher, bis er nicht ihnen unvermuth» »sx. Seichte kam. Nun waren sie gegen ihren Willi« ruhig, und fiengen an, daß er sie mit der äußerste» Strafe belegen würde, zu befürchten. In der ganz» Stadt sprach man nichts anders, denn von ihnen, der eine sagte dies, der andere das. Kaefar aber bedien» sich auch damals seiner gewöhnlichen Weife, begnüg» sich mit der gegenwärtigen Rückkehr zu ihrer Pflicht ohne sich um das, was vorher geschehen war, gar j» genau zu bekümmern. Er verschonte ihrer aller, und einige derselben belegte er so gar mit Ehrenstellen, un¬ ter denen sich Dolabella selbst befand. Er wollte die¬ sem die Wohlthat, so er ihm schuldig war, nicht ver¬ gessen ; noch selbige, weil er jehund von ihm war be¬ leidigt worden, gering schaßen: vielmehr verzieh er ihm, seiner ehemaligen guten Gesinnung wegen, euch das, was er jehund gegen ihn verbrochen: wie er ihu denn, unter andern Ehrenbezeugungen, die er ihm wies, nicht lange darauf zum Bürgermeister MW ohnerachtet er nie das Stadtrichteramt geführt)> Sechs und vierzigstes Hauptstück. Kaefar bekriegt die Egypter, und überwindet i». - Gunstbezeugungen gegen Rlec-parra- §. Z97- Dieses war es, was sich in Rom wahrend r?58) plurarch p. 920. sagt das strafbare MAb ken Antons (Note 1550») habe nicht wenig zutE Vergebung beygetragen- Kaefar sey überzeugt gew-1^ man habe das Volk zum Aufruhr fo zu sagen, gE" gen. Eben darum soll er auch in seiner dritten Ml rur nicht Antonium, sondern Lepidum sich M gen gewählt haben. Kaesar bekriegt die Egyptier. 94 r sars Abwesenheit zutrug. Daß er so spat, und nicht V. 8d T- 707 sofort nach Pompeji Tode zu selbigem zurück kam, hatte folgenden Grund. — Die Egyptier fanden sich M. Anton, durch die Brandschahungen, so er auöschrieb, drückt sie nahmen eö vorzüglich übel, daß er sich l559) Zu dem, was ich oben Note 147z. über diese Materie gesagt, erlaube man mir hier noch zwey Bemer¬ kungen. Die erste, daß es keinesweges scheinet, Kaesar habe selbst Brandschatzungen ausgeschrieben. Er be¬ gnügte sich den König und die Minister desselben zu mahnen, das ihnen vorgestreckte Geld zurückzuzahlen; und diese waren es, die um solches ein,zi-tl eiben, das Volk natürlicher Weise mit neuen Steuern belegen und drücken musten. Dieses crgiebt sich aus dem Umstand, wenn plurarcl) (ises p. 7;o. erzählt Porhmus habe aus Hol; und Erde serviren lassen, mit dem Zusatz, das Eold- und Silbcrscrvice halte müssen, zur Bezahlung der Kae- sarschcn Forderung, eingeschmolzcn werden. Dies war eins, und nun das andere. Wie kam Kaesar, von dem wir es so viel und manchmal gehört haben, daß er in Schulden bis über die Ohren stach, (vcrgl. z. E- Note ;;8.) wie kam dieser auf den Einfall Ptolemäo so viel Geld vorzustrecken? Macht er es wie Krakauer Juden, die zu zwanzig Procent Geld leihen, uni es gegen"Pfan¬ der auf fünfzig auszuthun? Allein es ist höchst unwahr¬ scheinlich, daß sich Kaesar zu einem Negoze dieser Art sollte herabgclassen haben. Ich vermuche also, es war dieses Geld ein Theil derjenigen Summe, die Kaesarn von des Pt-Vater war versprochen worden, um sich von ihm für einen Freund und Bundesgenossen des römischen Volks, unter seinem Konsulat erklären zu lassen- We¬ nigstens ist die Summe, so er jetzund als ihm schuldig pra'lendirt (und die ich Nore 147z. auf 2,187,500 Nrhlr- berechnet) immer nur ein Theil von den sechstausend Talenten, (so sich fast auf sechs Millionen belaufen - so Ptolemäo Auleti, nach Gueron UaZ. Lg^ir. 942 Dio Kaßius. B. Xlstl. Hauptst. XI.VI. N.R.E.707 nicht einmal ihrer Heiligthümer enthielt -), und K». "" ^17; befürchteten sie der Älcopatra, die beym K«> sar sehr viel vermochte, nnterthan gemacht zu werde»: also aller dieser Ursachen wegen zusammen genommen, rebcllk'ten sie. Denn Kleopatra, welche bisher durch Sachwalter bey Kaesarn den Rechtshandel gegen ih ren Bruder geführt, sandte, sobald sie die Natur dchl- ben erfahren zu ihm, gab vor, sie würde von ih¬ ren Freunden verrathen, fund bat um Erlaubnis S-roi. künftighin ihre Sache selbst führen zu dürfen. Sn war ohnehin das schönste Frauenzimmer, und vorzüg¬ lich damals, da sie sich noch in der Blüthe ihrer Zehre befand; ihre Stimme war honigsüß, durch ihreÄch wüste sie jedermann auf ihre Seite zu bringen; es vT so gefährlich, sie zu sehen oder anzuhören, daß ße M mögend war, jeden, von der siebe noch so abgeneigte», und vom Alter noch so entkräfteten Mann zu bezo»- bern '*§'). Sie hielt eö also für zuträglich, Kachm pitals. Auch laßt sich nur in diesem einzigen FK Betragen Pothini begreiflich finden; denn dieser würde gar zu sehr unverschämt handeln, wennlE würklich dargeliehenes Geld verlangt, und noch ein auf eine so grosmüthige Weise ein so anselM^ Quorum desselben rabattirt hatte. 1561) plmarch e^nron. 91z. 0. y'v «c-r-o s/kv XL7' srr/7-o 70 « 77«. r/ , s/ov 78; ckL Lt^sv 1- vov ) 7L /lLk7ckr 7>-; LV 7-t-r ) 78 77§5t960V70;, L/.LLL 7l-v 7^0V. X2!t L77l-V 7« , X-Lt o/-)/2!vov 7, 77L^r/A;o^§ov, er/^ST-ec; 7z0Lt?8S'L xa^ . >-. denn was nun folgt braucht nicht o'ff schrieben zu werden; es enthält nur Lob ihrer ausg-,'-- teken Eprachkenntniß. Pluiarch versichert, de. - Ethwpisch, Troglodytisist, Hebräisch, Syrssw' bisch, Medisch, Parthisch, und »och v>el a'' . Sprachen mehr, sezt er ausdrücklich hinzu (Gnecv i Mopatra. 94 z persönlich zu sprechen, und ftzte in ihren Reizen ganz N.R^o? Koptisch und L.ttcin versteht sich am Nande,) nicht allein verstanden, sondern fix und fertig gesprochen. — Ich s»«x. Lgiür. habe die Stelle Plutarchs nm so lieber a' geschrieben, wert sie mir treffender, als die Dionische scheint, und man aus ihr, wie Kleopatra so viele Manner besicc-te, nicht durch Schönheit, (denn was auch Vater Anakrcon sagt, so richten Weiber durch diese nur wenig aus) sondern durch den Zauber ihres Umgangs, und durch — daswestntl'chste Stück der fesselnden Schönheit — Stimme! Ich wüste diese Königin, mit niemand treffender zu vergleichen, als mit der berühmten Luise Lade', (den Liebhabern der cliro- nigue kcrn,cl»Ie»s«- schönerFrauenzimmer vielleicht bekann¬ ter unter dem Nansen l-, boile Omciiecs) von welcher SU Verdier versichert, es sey ihre Schönheit nur mirtclinäs- sig gewesen, ohncrachter Paravin ausdrücklich sagt, es sey ihr Gesicht mehr englisch als menschlich gewesen- Eben dieser Paradin sezt zwar hinzu: es n'elivir i>en 5» besuch, s Is compsrsitcm cis lau «ssclk rsuc ebslie, rsnr venusux — er ne s'elicsctH dl)'mpbe teulemsnr Isiis cog- noittle psr des schiirs, singois psr 5s Acsnlls cbsllech; allein der gute Paraviu hat sich vcrmuthlich durch dieses Lob nur selbst genoffene Gunsibezcuguugcn schazbarcr ma¬ chen wollen. Das gute Kind war so wenig keusch, wie Kleopatra; doch unerbittlich für jeden Jdivcen gab sie sich nur den Umarmungen der Gelehrten Preis; (welches ftcylich Königin Kleopatra nicht that). Meine Leser »er¬ statten mir, ihnen und mir, das Lrokne dieser Nore zu versüßen, die Stelle abzuschreiben, wo du 'L' er Lier in seinem alten Gaulischen, dieGunstbezeugungen erzählt, so dieses schöne Frauenzimmer den Gelehrten chrcr Zeit an- gtdeihen lies: lölls rscevoir, sagt er, Alilcisulemsur SU ls msilvu leiguscics, geniilsliommer, sr suris psrsonns ele mLiire svec enneusn cls llsvis sc ciiseours, muligus tsnr s Is vnix gu'sllx intkcumeus ou slls ewir fort cluiöls. '— Lnlin Isui- oanimuiliguoir pricsmeur Iss piece« plus lscreuss gu'ells eur, er pour cbis eu un mor, lrilsnt p-nc cls son corps ä cenx gui iougs^eur, noii kourekbiz > wus, er nullemenk s gens meobsmguss, er cls cils con- üitioii, guelgcie argenr gue ceux-Is lui euüonr voulü oonner, Lils sims ler scsvLUS bommez lur locis, les sa- 944 Dio Kaßius. B. XI.H. Hauptst.Xl.Vl. lll.R.§.707 allein die Gültigkeit ihrer Forderungen. Da siecM Diktator !I. vor 'hrr gelassen zu werden, wüste sie sich auf sich M. Autrn. Weise zu schmücken und auszusehen, daß sie zu gleich« n--. pxr Verehrung und desMitleidenS würdig schien. Imchdein sie alles auf eine so listige Weife eingestellt, kam sie, ohne daß Ptolomäus irgend etwas dam vermachet haben sollte in die Stadt (außerhalb derselben sie sich damals befand) und bis in das Schloß. *) Essindncmlich die abergläubischsten aller Menschai, die viele und mancherlei) Dinge göttlich verehren, undch sich unter einander selbst durch bürgerliche Kriege aiM ben, weil sie nicht alle einerlei), sondern ost einander ge¬ rade entgegen stehende Dinge verehren 'I Er war nemlich äußerst zur Wollust geneigt, und mißbrauchte jede, die er nur austrieb. vorißmr sie teils sorre, gue ceux 6e sz connlrchuee svoienr Ig meillsurs psrt en lli könne rzrsce, er 1er ear prekeie, g guelcongus ^rsnll leiunsur, er tHr cvur»>i > ä I'un plulrolr Arsüs gu's I'suire zioui ^rsnll u""> r ä'estus. — Schone Labe'! nimm diese Blume auf Grab von einem armen Sarmaren an, der nach hundert Jahren und drüber nichts so sehr bedauert, al nicht zu deiner Zeit gelebt zu haben, und von dir für lehrt erkannt worden zu seyn! (lieber Luisechabc «7 Bayle Dkstonnair, und Leauchamps recbercne les rlrerriie; lls b'rünce 1'. I. x. iüz.) i;6o) -Hermes im Asrlcpio: ()>u!re slüs «lenrur, srgue renersriäs, spucl slios clilllmillier us kur, reiss kellis se lseellere ^eMprioruw cwr ros solenr. Athanasius conirrr »eures. Lstch. l- 'I, 25. wenn er die verschiedenen mit einander streitcndm.^ ligionSgcbrauche der Egyptier hererzahlt, stbl'u' «lik» X«I XL, lra-a-L «vro,; /7,. — BtEaNNt stN Verse des Juvenal XV. zz. Inter bnirimo« verus 3lgne snriqus llmulca», Immorrale ollium er nungusm lsnsbile ruIZur. Aufstand in Alerandrien. 9 45 §. zy8. N.R.E.70- Kaesar,so wie er sie nur gesehen und angehört hat- Mknuor n. ke, ward dergestalt von ihr gefesselt daß er gleich Morgens früh zum ptolomäus schickte, und " sich beyde mit einander zu versöhnen bemühete: so daß der, welcher sich ehemals für ihren Richter auögege- bcn, jehund ihr Advokat war. Der junge Prinz ward sowohl hierüber, als daß er unvermüthet seine Schwe- ^räet gstliue Omöot er kutnmuz vtriugus loci« kuror vult;v , guocl uumina vicinorum Ociir vrergue locus, cuw koloxcieUsr Hsdsn6o§ Lüe Deos, guvs lpke colir. 8e6 tempore kelto ^Ikerius populi rapienlls vccsiio cünclis ere: 1562) Lukan X. 56 — te psrua Lleopstra bireml (lorrupko culkocle pbari laxsre cstenss Inrulir Lmsrkiis iAnsro Oskare rsAis (in welcher Stelle ich den zweiten Vers von der Kette verstehe , so die Einfahrt des Alexandrinischen Ha¬ fens sperrete, nicht, wie Lecsniann von einem Ge- fanqniß, in dem Kleopatra aufbewahrt ward.) plus rarch Lsek p. 7Zi. a. sagt, Kaesar habe die Kleopatram selbst zu sich berufen: allein dieses ist unwahrscheinlich, und streuet so gar mit Plutarchs eigner Erzählung; denn er sagt, ihr Vertrauter Apollodor habe sie, weil er sonst kein anderes Mittel gewußt, ste in die Residenz zu brin- gen, in ein Bette so lang sie war gewickelt, und so zum Kaesar hineingetragen: und dieser Einfall, das Mädchen aus dem Bette so man ihm brachte, wie eine Venus aus dem Meer hervorsteigen zu sehen, habe Kaesarn so gefal- len, daß er sich von Stund an in sie verliebt habe. — Diese erniedrigende Vorsicht wäre sie nöthig gewesen- lvcnn Kaesar die Kleopatra selbst hatte rufen lassen? i;6z) Lukan X. 105.: Vultus sllslk precibus, kaciesgue incells pprorsk. corr«pro r»clrce «oKem. ?ax vbl parr» cloci cioni^gue ingenribus emt» est Kxeepers epulse rsrnar«-» Band. Oos 946 Dio Kaßius. B. XUI. Hauptst.Xl.Vl. R.R.E.707 ster in Kaefars Zimmer erblickte, so vom Zorn H>G Dittater u. nssen, daß er heraussprang zum Volk, mit großer M. Amon.' Stimme ausrief: er werde verrathen, und zulezk de» 1^!^. L^uir. königlichen Hauptschmuck vom Kopfe riß, und hm- warf. Hierüber nun entstand ein großer Auffand! zwar den König selbst nöthigten die Soldaten Kachrs wieder herein zu gehen; aber die Egyptier, so nun ein¬ mal aufgewiegelt waren, kamen von der Wasser-M Landseite herbcy, und würden sich, (da die Römer, so bey Freunden zu seyn geglaubt, ihnen keine hinreichen¬ de Macht entgegen stellen konnten), der Residenz beym ersten Angriff bemächtigt haben, wäre nicht Kaeff, der sich fürchtete, zu ihnen heraus gegangen, und hakte ihnen von einem sichern Orte herab alles, was sie M begehren würden, zu erfüllen versprochen Hier- 1564) Keiner der Alten, weder Laesar selbst, Lukanus, noch Plumrch, wissen irgend etwas vM sein Auflauf. Den Mittlern citirt zwar Fabrizius m paar mal in den Noten zur Aufklärung Dious, allcmn selige Mann hat sich hier, wie es ihm sonsten noE und dar — und wenn nicht? — begegnet, sintemal beyde Stellen so er angeführt X- 459 und4/8 der späterhin vom Pothino unteruommnen BclaM'G -er Residenz gehören. Vielmehr scheint die, vM" inder vorigen Note abgeschriebene Stelle einleuchtend - verstehn zu geben, daß die Versöhnung des Bruders m der Schwester völlig friedlich gescheht! und mit AM 's ten geftyert worden. Auch so erzählt die Sache/' tarch, welcher hinzusezt, daß während dieser FeDM Kaefars Leibbarbier, der gar ein furchtsamer Mann sen, und deshalb alle Winke! durchkrochen, zu l» M chen, ob nicht irgend Gefahr vorhanden sey, cine» ' , schlag entdeckt den Achillas und Pothinus gegen Kae^ Leben geschmiedet. Kacsar habe darauf Pothinum» ' bringen lassen, Achillas aber sey ihm entkommen, Hs sich zum Hcrre gerettet, und von dort aus den beru !' ten Alexandrinischen Krieg gegen Kacsarn geführt /- ., Nachricht Plutarchs ist nicht glaublich, weil nach dv Aufstand in Alexandrien. 947 ans begab er sich in die Versammlung des Volks, wo N R.T.70/ er den Ptolomäus und die Kleopatra vorführte, und D-ttatorm das Testament ihres Vaters vorlas, in welchem die-M. Anten, ser, daß sie sich, nach den vaterländischen Sitten der Egyptier mit einander verheyrathen,und gemeinschaft¬ lich, aber doch unter der Obervormundschaft des Rö¬ mischen Volks regieren sollten, verordnete Als fars ausdrücklichem Zeugniß, Achillas damals, alsPko- lemäus und Kleopatra sich vertrugen, nicht zugegen war, und Pothinus weit spater, da der Krieg schon ausge- brochcn war, der Korrespondenz wegen, so er heimlich mit Achitta unterhielt, umgebracht ward. — Ich führe diese Differenz, der mir nörhig scheinenden historischen Akkuratesse wegen an, nicht als ob mir die Nachricht Dious selbst unglaublich vorkäme. Ein junger vierzehn¬ jähriger übel erzogener Prinz, dem man weis gemacht, daß sine Schwester seine größte Feindin sey, kann sehe füglich, wenn er sie unverniuthet in seines Richters Zim¬ mer erblickt, aus die Gasse hinauslaufen, und in einer Anwandclung von kindischem Unwillen sein Diadem zur Erde niedcrwcrfen, und nichts ist natürlicher, zumal bcy so unruhigen Köpfen wie die Al.xand-ner waren, als daß darauf ein Auflauf unter dem Volk entsteht, der aber, wie auch Dio zu verstehn giebt, gar bald beygelegt ward. t;6;) Raesar III- io8- In telksmento krolemaei p»- tns Hzsrecis5 ersnr ftripli ex üuobus 6IÜ8 msior, ek ex s tecister, eoüem relksmenro prolomseus popularn kom^num obreli-ibsrur. — Daß sich die Egyptier mit ihren Schwestern vcrhey -athen durften ist bekannt, und von mir schon über Grrabo S- 648. bemerkt. Sie tha- ten solches aus Andacht gegen die Isis so ihren Bruder Osiris gcheyrathet- — Bey unschuldigen unverdorbenen Völkern, wo man nicht auf Vergrößerung des Vermö¬ gens, sondern nur darauf denkt, das erworbene beysam- wen zu behalten, müßen tzeyralhen dieser Art, wo sich d>e sanftere Liebe des BlutS, mit dem stärker» Feuer 948 Dio Kaßius. B. XL.H. Hauptst. XM N.R.E.707 er dieses gethan, und noch hinterdrein gesagt, daß et DiUatvrn. 'hm, als Diktator'^), der die völlige Gewallt M. Anten. Volks hätte, obläge, das Beste dieser Kinder zu bcp gen, und den lezten Willen ihres Vaters zu erfülle verlieh er diesen beyden das Königreich; so wie er da Arstnoe und dem kleinen prolomäus, ihren G S.-or. schwistern, Peru schenkte. — Er war damals f» voller Furcht, daß er nicht allein den Egyptern 11Ä nahm, sondern ihnen vielmehr Geschenke von dm Seinigen machte '*"). der Wollust vermischt, und das von schuldlosen Kinds so heilig geschähe Patrimonium unverändert bleibt, » rein vom Vater auf den Sohn übergeht, — bey soW Völkern, sage ich, müjsen Heyrathen dieser Art Reiz haben, und der keuschen schamhaften Liebe cm» Anstrich der Zärtlichkeit und der Unschuld geben, e" dem wir uns nur schwerlich einen Begriff machen Habsucht und Geiz, durch Heyrath in fremde Fa<"^ sich selbst höher zu schwingen, haben sie zum Lager macht! Aber nie wird ein unschuldiges Volk in fleckten Hütten Schafe weiden, wo nicht der Knabe in der mit ihm spielenden Schwester, die MM' tin seines Alters sehn, und sich im Voraus auf die Ge' siche Tage freuen sollte, die er an ihrem Busen, M -0 der, Mann, Liebhaber und Freund zu verleben hat 1566) Dio irret sich, der Anfang der Alexandrinis^ Unruhen gehört noch ins vorige Jahr, wo Kaciar Konsul noch nicht Diktator war, und so sagt er K selbst; Lontcoueilias rsAum sll pupulum Uomaiuiw, le, ^»ocl c//er co,-/i//, perrinece , , 1567) Laßt uns den Schulmeister Lrcvicr he^ Dieser schreibt 1. XIV. p. 8°- Oion -mnbue Aelle ä ls Llsinre clonk Le'ssr ernic srsppe. L e connoirre Is plus iurrspicie ec le plus l»uc e les bommes. blulle crsince n' -luroir jsmsin p» , äre msicrelle cle son coursAe, susgu'L l'engsZ^i niembrer uns prouince cis I' Lmpiie. Und in der 0 > meint er, es habe dieses Kacsar auf Bitten der Mop Aufstand in Alexandrien. 949 N.R.T.707 K. Kaesar §. Z99- Dieses ward zwar auf solche Weise beruhigt, sie Diktator u. rebellirten aber nicht lange darauf noch einmal, und Amon, damals kam es zum Kriege'"°), porhinus, Ptolo-^euer Auf¬ stand. gethmn cerre princelle ambitieuse et iati-iAurmre, sagt er, Llair bien sike cie remerrie un sncien (lomsine cle fes pe- rer entrs les mains 6e fon Acre er 6s 5» toeur, pour s'en emparer enfuire eile meme. Abgerechnet, daß lNNtl nicht Ursach hat gar zu vorchcilhast vom Herzen derjeni- gen zu denken, die jede Handlung bös auszudeuten wis¬ sen, so dünkt mir dieses staatskluge Projekt, einer jun¬ gen wollüstigen Prinzsßin von siebzehn Jahren höchst un¬ angemessen. Wenn Kaesar ja so sehr ohne Furcht gewe¬ sen, und in seinem Leben kein Licht mit den Fingern ge- puzt haben soll, (welches unter uns gesagt, mir sehr- unwahrscheinlich ist) und nian will das Donativ auf Rechnung der Bitten der schönen Kleopatra schreiben, so weis ich nicht warum man nicht geradezu sagt, daß Kleopatra, aus Zuneigung gegen eine Schwester, die sie auf ihrer Flucht nach Syrien begleitet, ihren Liebhaber gebeten, wenn er ihrer gedachte, doch auch sie nicht zu vergessen. Meiner Meinung nach, war allerdings Furcht, so Kaesar in seiner damaligen Situation hatte, die Hauptursache, so ihn zu diesem Geschenk deterniinirte. Porhinus hatte das Volk gegen Kacsarn, durch die Steuern, so er um ihn zu befriedigen ausgeschrieben, aufgewiegelt- Vermuthlich ward nicht vergessen, bey jeder Summe so cinkam dem Volke vorzupredigen, man wüste dieses Geld eines eitlen Titels wegen, der nicht den mindesten reellen Nutzen habe, hingeben. Hier konnte nun Kaesar dem tumulkuirenden Volke zeigen, daß es kein leerer Titel sey, Freund und Bundesgenosse des Römischen Volks zu heißen, und zu gleicher Zeit gab er der Kleopatra, die vielleicht für ihre Schwester gebe¬ ten hatte, einen Beweis seiner Zuneigung, und warf (was vielleicht nicht weniger Kraft bey ihm hatte) ein Mäßiges Licht auf Laro, dessen Besitznehmung dieses Cylandes (oben Hauptstück XXI.) durch diese Rückgabe, windestens stillschweigend für illegal erklärt ward. 95-) Dio Kaßius. V. XU Hauptst. XM N.R.C./o/mäi oberster Finanzminister, ein Verschnittener, her Diktator n. die Egyptier am mehresten aufgewiegelt, fürchtete sich M. Aaron. gerade deswegen zur Strafe gezogen zu werden, schick- hxjmljch -um Achillas, der noch neben Pel«- sium stand, und machte, daß sich selbiger halb aui Furcht, und halb aus Hofnung auf feine Seite erklär¬ te. Nachher wüste er auch die übrigen Generals zu gewinnen. Denn da es allen insgefammt gleich schänd¬ lich schien, von einem Frauenzimmer regiert zu wer¬ den, so wüste er den Verdacht zu erregen, es habe zwar Kaesar für jezt, nur um sie zufrieden zu stellen, beyden das Regiment gemeinschaftlich gegeben, allein es würde mit der Zeit Kleopatra selbiges allein erhal¬ ten Da sie nun überdem dem Heere, welches Kaesar damals bey sich hatte, die Wage halten za Raesar K. 108. macht ihn zum Oberhosmeiftu klrrrr in proouiLNone regni, proprer solsrempueri, rouius eiux ounucbu;, nsmins Uorbinus. PlutKll) ?c>mp. p. 660. b. 0 äk 77L/7-« ° i;S9) Auch dieses laßt Kaesar auf keine E mürben- Er sagt nur vom Porhino-' inrer srgus iriciiANsri cvepir, rezem, 36 clicenclsm cnnlM euoosii. Doch bleibt Dious Nachricht -im Kaesar konnte seine Ursachen haben, warum er der Neigung der Egyvrer von der Kleopatra nickt erweh'" wollte. Doch will ich dieses bemerken, daß wen" °" EgYPtier abgeneigt waren, cs Abneigung von der'M der Kleopatra, nicht Abneigung von der Oderh-M« eines Frauenzimmers überhaupt, wie Dio solckes " ' seyn muste. Deeses beweist nicht nur das Testows"'^. Ptolemai Auletis, dem man Veranstaltung dieser- nicht Zutrauen konnte, dafern er gewust haben l°" ' daß sein Volk dem Kunkrlrcgimente feind fty l noch weit deutlicher das Epempel der von den , stcywillig erwahleten und gemeinschaftlich Schwestern Bereitste und Trnphana, von denen Note 562. zu lesen. Aufstand in Alexandrien. 951 können, glaubten, machten sie sich hurtig auf den Weg N.R.E.707 sthrem Königes zu helfen. Akmor 11. M. Anton. §. 400. tasg-Liiuit. Kaefar, der dieses erfuhr, und eben so sehr ihre Menge, als ihre Tapferkeit fürchtete, schickte Abgeord¬ nete an Achlllas, die ihm nicht in seinem, sondern in Ptolomäi Namen gebieten mußten, ruhig zu seyn. Dieser, der sehr wohl einsah, daß es nicht des jungen Prinzen, sondern Kaesarö Befehl war, begnügte sich, nicht ungehorsam zu seyn, sondern ficng auch an,Kae- sarn, der sich vor ihm fürchtete, zu verachten. Er ver¬ sammelte also seine Soldaten, und nachdem er viel für Ptolomäus und gegen Kleopatra und Kaesarn gespro¬ chen, hezte er sie zulezt gegen die Gesandten, ob sel¬ bige gleich Egypcier waren, auf, damit nemlich ihr vergossenes Blut nothgedrungen, einen unversöhnli¬ chen Krieg verursachen möchte '^°). — Kaefar, da er i57v) D«r.- Orsrnr regis, pgcisgue sexueller /^ellumsr in numero scelerum ponencis worum lor monliris, nocens — — ^/rar/ X. 471. Schon früher, und so fort nach feiner Ankunft in Alexandrien hat Kaesar um Verstärkung geschrieben. K-106.107. nachdem er den Auflauf erzählt, der bcy seiner Ankunft der vorgetragenen Fascium wegen entstanden War, sezt er hinzu: kioc leclsro tumultu crebrse con»' nuis cliebus ex con^ursu mulrilullinis conciwrioner be- bsnr: compluresgue milires buius vrbis omiiibm prm- dns inrerliLiebsnrur. <)uibus rebus snimscluerlir iegia- nes iibi sligz ex /^tiz »clcluci iullir, guas ex ?onHMlM rniiiribus Lonkecerst. Von seinen Verschanzungen st tt aufgeführt, sagt er K- II2. Lsessr locs msxime neckt- lsiia oomplexus, noÄu prsemunit. tgoc rrsttu o??'" xnis ersr re^ise exiAug, in gusm jpse bsbirsniii cnuu inirio ersr incluckus, et Ibeskrnm coniunÄum , guoci »reis renebsr iocum, säirusgue bsbebst i«l xec- wm er 26 i-eligu- nzusba. Allein dieser Verschanzung" gedenkt Kaesar nicht eher, als nach der Landung an Pharos, und da hätte sie Dio auch hinsetzen sollen; dein Achillas ist mit der Armee so heimlich und so schnell vo Pelusium nach Alexandrien gekommen, daß vor st"» Ankunft Kaesar gar keine Zeit sich zu verschanzen gehn" K- loy. 8ubiro exyr wiLsnlium, conllclerec; relinguebskur vc se suis locira? ^>llc> reneret, couüliumgue ^cbiU»s co^nolcerel. Aufstand in Alexandrien. 95z Römern bestand, die Gabim'us unter der Anführung N.R.E.70^ Geprimii zur Sicherheit Ptolomäi zurück gelassen, Dikwtcnr. die aber durch ihren hiesigen Aufenthalt schon völlig M. Anton. Egyptische Sittem^ngenommen hatten'^"); brachte ^-^c. den größten Theil der Alexandriner so fort auf seine Seite, und bemächtigte sich der festesten Plätze der Stadt. Von dieser Zeit an fielen beständige Schar¬ mützel, sowohl bey Tag als bey Nacht vor; auch fehl¬ te es nicht an Feuersbrünsten, wie denn unter andern das Schiffgestell, das Getraidemagazin, und die Bibliothek (wie man sagt, eine der vollständigsten und wohl sortirtesten von allen, die wir kennen) ab- 1572) Lies Raesars K. rio. ganz, welches zum Ab¬ schrecken zu lang ist. Lukan X. 402.: — — — — ?or8 msxims rurdss klebi; erst Lsrise: kecl tLNks obiiuio meuter Lepil in externer corrupto milite morer, Vk 6uce lud kamulo, iuikugue üueliikis irent, (tuns erar imlignum pburio purere ivrunno. dlvlls 6oiM ieigx. Lc-juic. gui ror isnwgue illultrium ingenioium opei» conZeste runk. Plurarch Lsss p. 7Z1. c. S- vo» ^0?.0V F-« ^sv M kx »L Die angeführte Zahl vierhunderttausend hat Orchis aus Livia: 'I. l-ioium Isutlsmos ÄULtorem: gusälinZm- rs milii» librorum ^lsx»n6rise »rlsrunr, pulcbemmm regise opuleittise monumsntum. Spatere Schriftsteller haben freygebig drcyhundcrttauseud Stück hiuzugcsejt Gellius VI. 17. Ingens polte» numerus likrorum ia ^EMpro »kroiemseis regibus, vel conguitirus, esl cox- ssäiussst, ait ?»,///« /er-ms i,o/«mr»tt>»^cper>r^e»rt!: 8ea e» omni» dello priors ^Isxsnstiino, c!um üirixerenir er ciuiros, >ro» »e^«e o^era con/tt/ra, secl » milustwe forte »uxilisriis incenl» sunr. (Fehler über Fehlers sich aber jeder Leser aus dem vorhcrgesagten selbst ver¬ bessern kann.) Ammian. Markest. XXII. 17. In bm-pee ^lexanörias Libiioruecse suerunr inseliimsbiles, ei Io- guirur monumentorum vererum coucinens sicler/^""' vo/«mr»»m »rrWa ptolsmseis regibus vig^iii ris compolirs, beilo^lex»nclrino, 6um äiripiwr cim»", s»K äictsrore Osesrie , con6m- zu, wenn er vorgiebt, es sey diese Bibliothek im Gerapeo aufgestellt gewesen: das war sie nicht, sondern "" Bruchio, (Ncrgl. Epiphern, cle pon6erik. OM l' 166. 168 ) hatte Prolomaus Sorer sie anzulegen üN)-' fangen, und als hier die Bücher nicht mehr Raum hü ¬ ten, wurde der Ucberrcst, der sich dort nicht anbrnM lies, im Serapeo ausgestellt- Diese Bibliothek, so . die Tochter der erstem zu nennen pflegte, entgieng oa Flammen denen ihre Mutter zu Lheil ward, und w gar bald ungleich zahlreicher denn sie, da Antonmv 1 ner geliebten Kleopatra, die ganze Pergamenische Bim thck schenkte, so aus zweyhunderttausend Doluminm bestand, und diese lezrere Bibliothek erhielt sich dlo ' 642. nach C. G- da Amri, unter dem Kaliphate des ' Alexandrien cinnahm, und eines bekannten Dilemma b ms gnädigen Herrn zufolge sie aste mit einander ru Aufstand in Alexandrien. 955 Acbillas, den kleinenPlatz ausgenommen, welchen N.R.E.7S7 Kaefar umschanzt hatte, welcher im Gegentheil das ganze Meer, nur den Hafen nicht, besaß. — Einst, M. Anwu. da er sie in einer Seeschlacht überwunden, fürchteten die Egyptier, er möchte ihnen in den Hafen schiffen, '"''Ol¬ desten Mündung sie also bis auf eine ganz kleine Ein¬ fahrt zudammeten; er verschloß ihnen auch diesen Eingang, indem er vor selbigen mit Steinen ange¬ füllte Schiffe versenkte; wodurch er ihnen das Auö- schiffen,wenn sie auch gewollt hätten, unmöglich mach¬ te. Als er dieses gethan, fiel es ihm leichter, sich Lebens¬ mittel und Wasser anzuschaffen; sintemal ihm Achil- las das Wasser des festen Landes dadurcff genommen, daß er die Röhren der Wasserleitungen von einander gehauen brennen lies. Eine Geschickte von welcher ich Aßemanni Libliock. orisnr IV. 4. nackzulesen bitte, wo er acgen die bekannte, sich mir auf das Zeugnis? des Abulfaradsch gründende Einäscherung derselben sehr erhebliche Zweifel macht. — Ich will nur noch anmerken, daß sieben¬ hunderttausend Volumina der damaligen Zeiten sich gar leicht auf siebentausend unserer Folianten würden redu- ciren lassen- Einmal waren die Alten überhaupt nicht so korpulente Schriftsteller als wir es in neuern Zeiten ge¬ worden sind? ( das Schreiben ward ihnen weit beschwer¬ licher als uns, und sie konnten ihres häufigen Badens, u. a. Zeitvcrkürzungen mehr wegen, nicht so viel Zeit als wir aufs Studieren wenden,) und nachher befassen sie keine Oxers omni». Also mein Plutarch, der IN zwei) Sprachen gedruckt, und mit vier Scholiasten versehen, zwey Folianten füllt, war in der Alexandrinischen Biblio¬ thek, dem Zcugniß des Lamprias zufolge, in zweyhun- dert und zehn Volnminibus aufgestellt. 1574) Raesar K- m. erzählt weitlauftig, wie er mit Achilla über die Oberherrschaft des Meers gestritten, und wie ec selbige durch Verbrennung der Egpptischen Schiffe behauptet; aber daselbst findet man nichts von einer Zu- dänmiung des Hafens, vielmehr scheint aus seiner Erzah- 956 Dio Kaßius. B. XI.H. Hauptst. X1VI. R.R.E.707 6. 402. K. Kae,ar ... Dikntorii. Indem sich dieses so zutrug, führte GanMt- M. Anloil. KU". lung zu folgen, daß allerdings der Hafen in seiner Ge¬ walt war, denn nicht allein sagtcrK. vondenEgy- pticrn: goss snsue^ li occupzsseirr, clülle Oesari erexis, xorr»-» ac »r^rc ror«„« in sus porelksrs dsboreni, weiche Zusammensetzung des Hafens mit dem Meere deutlich an- zuzeigen scheint, daß beydes damals verbunden und in Kaesars Gewalt war. K- 112. erzählter, wie er sich des Eylandes Pharus bemcistcrt, und da dieses Erstand dm Doppelhafen von Alexandrien bildete (Srrabo S. 2178) so laßt sich nicht füglich begreifen, wie der Herr dieses Eylandes nicht zugleich Herr des Hafens habe seyn sol¬ len. Wenn aber Dio den dritten Hafen am See Ma- reotis (Ib. p. 2180.) verstehen sollte, so war diese Be¬ merkung sehr schlecht placirt; denn daß der Beherrscher des festen Landes auch Herr dieses Hafens schn mußte, war ohnehin deutlich, so daß die Ausnahme eines Ha¬ fens, dessen Herr Kaesar nicht war (-»?«---< s- «»-v 7-8 ^-»°c) natürlich auf den Meerhafen führen mu߬ te. — (Ich vermuthe hier fast ein kleines und daß Dio eine späterhin geschehene Thatsache, nach¬ dem die Egyptier Pharrrs zurück erobert, etwas zu früh¬ zeitig erzählt). — Nachher sagt Dio, man hatte Kacsarn das Wasser durch Jerhauung der Röhren entzogen. finde dieses auch im Plurarch l. c. 7k->->-/k,°,», welches, wo nicht völlig einerley mit D>ons Be¬ richt ist, doch mindestens in der Hauptsache mit ihm ubec- einkommt. AlleinGanymedes (denn dieser hatte damals, da dieses geschah, schon das Oberkommando) hat den Römern auf keine Weise das Wasser benommen, weder durch Zerhauung noch durch Verstopfung der Wasserlei¬ tungen , sondern er batte Mcerwasser in die Wasserleitun¬ gen geführt, und dadurch das Wasser, das die Roni-r überslüßig hatten, unrrinkbar gemacht. Es ist neumm Alexandrien fast völlig unterminirt, und hat unterirdisch große Wasserbehälter, in welchen das Nilwasser, welcm seiner Natur nach, sehr trübe und schlammigt ist, u" so weggctrunken, allerhand Krankheiten verursacht, M Aufstand in Alexandrien. 957 -es einer der Verschnittenen, dieArjmoe, wel-N.R-^L 727 , Diktator n. sezt, und nachher durch Wasserleitungen in die Hauser M. Anton. der Privatpersonen geführt wird. Brunnen sind gar nicht ü-w§. ^ir. in Alexandrien, und der Nil durchfloß den kleinen T heil nicht, der in Kacsars Gewalt war. Durch diese Umstan¬ de bewogen, küni nun Ganymedes auf den Einfall, sei¬ nen Gegnern das Wasser abzuschneiden. llnc xrobaro coiiüiio msZuum sc clMcile opus stzKreelirur. emm(dieses ist cs, was Plutarch durch sein , ich weis aber nicht, ob gar zu richtig, ausgedrückt hat) srguo omnibus vrbis psrribus excluiis, gossab ipso renekaniur, sguao msguain vim ex m?.ri roiis Zc maclriiisrionibus expiimeie conrenciir. klsnc lo- cis superioridus fuuciere in prures Loesslis non inreimir- lebsk; gosm ol> ism ssllior pauilo prsersi confuAuciinem sgug rrsbebamr ex proximis sscliticiis msgn-lmgue bo- minibus gcimiisrionem pissbebsr, guam ob csullsm ich scciilillec — psruo vero rsmporis lpsrio, lisec propior bibi non porersr omnino, i!Is inferior corruprior i.-nri lsiiiorque rsperiebarur. — Was HirtiUs hier V0NI Nil- Wasser sagt: scieo eit limof» Aigue lurbicis, rr muiros vs- riosgus morbos eKcisr, ist nur zur Hälfte wahr. Es sieht trübe und unangenehm aus, und wird noch heut zu Lage, wenn cs getrunken werden soll, zuvor auf große irdene Krüge gefüllt, die mit einem gewissen Teige von Mandeln gerieben werden, und in denen es klar wird, ohne doch Schlamm oder Unrach auf den Boden zu setzen, Lest meine Noten über Strabo S- 22 zz. Not- 42. — Bep der dort aus Achille Tario angeführten Stelle muß man sich einen Romanschreiber denken, der den Nil, ohne ihn je selbst zu sehen, sehr vortrcflich beschrieben gelesen, und ihm also, ohne weiter nachzuforschen, ein silberhelles Wasser gab, dessen Weiße den Krystall, in dem es geschenkt ward, übertraf. — Lukan X. 159. laßt seine Könige kein Nllwasser trinken, sondern sich nur damit, ehe sie sich zur Tafel setzen, die Hande waschen: — .—. — msnibusgue miniilrst kUIiscss Lr^ltallus zguas — — — 157z) Dieses ist, wie ich schon in der vorigen Note bemerkt, noch vorher geschehen, denn Kacsar erzählt diesen 958 Dio Kaßius. B. Xl.II. Hauptst. XI.VI. N.R.S707 che nicht gar zu genau bewacht ward, in'S Egyptiße Diklnoru. Heer, welches sie sofort für Königin erkannte, und nm M. Anton, den Krieg, sintemal sie jezt eine Anführerin aus dem mss.LPnr. Gx^gechte des Ptolomaus hatten, desto eifriger führ¬ te. Aaesar, der sich fürchtete, Porhiilus möchte den Prolomaus eben fo heimlich fortführen, ködrm den einen, und hielt den andern, nun fernerhin nicht mehr heimlich in einer engen Gefangenschaft Umstand in seinem leztcn Kapitel, und Ganymedesme derjenige, der das Wasser verdarb. Die Geschichte m der Entweichung der Arsinoe, gehört also noch m's vorige Jahr, wo Kaesar Bürgermeister war; denn da er alle seine -Kommentarien so abgethcilt, daß auf Ms Jahr ein Buch kommt, so darf man nicht zweifeln, des das dritte Buch der Lommentsriorum cle dello clllill, nicht bis zum Ausgang des Jahres 706. gehn sollte, imd Hirkius den Lommenrsrium cle dello ^lexsnchino Mit 70g. anfangt. — Lukan X. 515. -—- — -—- — Xeo non ludrepra pgrstls X ksmulo Qsn^meöe clolis peruenir gö dolles Lselaris, Dilinas, guse cslirs csrenris rege Vr pro'es Tages rener. —. — —. 1576) Racsar sagt, Pothinus scy einer verrathcrisclM Korrespondenz wegen, so er mit Achilla unterhalten, ge> tobtet worden: dlsee clum gpucl dolles gsruntur, nns, nucririus pueri er procnrsror regni in p»ne L»e- suris, guurn sci ^cdillsm nunrios wirrerer, donsrenn gus ns negoriv clelilterer, inclicskis clepredenldquo >»- leinunriis, s Osefsre elk inrerkselus. Nach plut.'.rch^ 7zi. ist er über Tische umgebracht worden, wie E theils schon 1564. beinerkt- Lukan X. 5 l 5. verbind' gerade so wie Kaesar, PochiniLod, unmittelbar der Bcsiznehmung von Pharus - Xec posnsr inöe Uotdini Oiklulit vlkerius: le Hätte er ihnen dieses freywillig gesagt, so hätte er sie ohne Zweifel überredet, aus einander zu gehen; nun aber, da sie zum Voraus festen, daß dieses alles von, Kaesar angestellt sey, ließen sie sich dadurch nicht irre machen. §. 40z. In der Folge der Zeit wurden diejenigen, so es mit der Arftnoc hielten, unter einander selbst uneins. Gan^irredvs überredete sie, den ÄchnUcro, unter dem Vorwand, er würde die Flotte verrathen, um¬ bringen zu lassen Als dieses geschehen, übernahm ttlou sneinus! coiuix Alsclio male csels xexenllic, blorre zierir! Des Todes Pothi'm erwähnet auch Florurr, aber ohne üch im mindesten über die Art und Weift, wie, cinzu- lassen. i>77) Auch dieser Umstand beruhet nur auf Dious Zeugniß. 1578) Lukan, in der, Note 1575. angeführten, Stelle fahrt so fort: —- —> — — fsrnulumguo l^rsnni ll'erribilem iuüo rrsnlegic ^chille» ferro. 960 Dio Kaßius. B. XUI. Hauptst. XLVI. N.R.E.707 er selbst das Oberkommando über alle Soldaten, dm Diküttor n. sammelte alle Schiffe, so viele derselben auf dem Fluß M. Anton! und auf der See waren, bauete noch neue dazu, und Mäx. L^uic. solche alle, vermittelst gewisser Graben, in'ö Mm laufen griff die Römer, die sich nichts weniger, Und nun hinterdrein Apostroph an die Manen Pompeji dem jetzund schon mit dem Metten Opfer parenkirt wird, und dem Kaesar bald, alsÄas dritte bluten wird. - -Arttus Kap. 4. Inke, im llill'enlione oirs inrer^cliülzm, gui veiLiLno exercikui prgeersk, et ^rtinoen, regu krolemaei minorem blism, vr suprs clsmonttrsww eli, gnnm vrergue viribus inliclizreiur, er lummsm impeni lpko obrinero veiler r prseoccupsr ettllnoe per tlsuMe- tlem eunucbum nmririum suum gkgue^ckilism ivreM. Iloc occiso iplg line vilo socio er cutioäs omns irnperiuiu obtinebgr; exerciruz üsn^mecki risnsciirur. Is lustep» oKcio Irntzirionem in miiires suger, leiigus pgri liiii- Asoriz r-clminiltrar. Auf welche Worte sodann die N' schreibung seiner Arbeiten folget, wodurch er den N' mcrn das Wasser verdorben. 1579) Vergl. -Hirtius K- n—14. Diese Wiedechkk- stellung der Egyprischcn Flotte crfolgete nach einem um glücklichen Seetreffen, so die Alexandriner niitMstru, und zwar gegen Willen dieses lezteru gehalten. kleine Flotte, so die sieben und dreyßigste Legion, die au» alten ehemaligen Pompejanischen Soldaten bestand, Bord hatte, darneben auch trefliche Verstärkungen eu Ammunition und Fourage mit sich führcte, hatte elnB westwärts von Alexandrien gelandet: konnte, en«» widrigen Windes wegen, nicht im Hafen einlaufen, lag also auf einer Rhede, dergleichen die ganze dorNg Gegend in Ucbcrffuß hat, vor Anker- Weil sie sich lnee? lange aufgehalten, und anfiengen, Mangel an WO zu leiden, so ließen sie, durch ein Packcrboot MO ihre Ankunft melden; welcher um desto besser im Slami zu seyn, zu überlegen, wie er ihnen helfen könnte, st hinzugehn beschloß, und sich von seiner ledigen M"" um die Verschanzungen nicht von Soldaten zu entblöß begleiten lies. Als sie an den Chcrronesus gekommen ' ren, wurden die Ruderknechte, auszusteigen und M'u Aufstand in Alexandrien 961 denn dieses vermuthend waren, an, verbrannte einige N. ihrer Lastschiffe, und führte noch andere gefänglich hinweg; hierauf lies er die Einfahrt in'den Hafen W. reinigen, der ihm nun zum Schiffgestell dienete, und von dem aus er die Römer sehr beunruhigte'^). Einsinals gelang es Kaesarn doch, indem sie sich zu sorglos auf ihre Gewalt verließen, mit seinen Schif¬ fen unverhoft in ihren Hafen einzudringen, wo er viele Schiffe verbrannte, und hierauf auf Pharus landete, dessen Einwohner er alle mit einander umbringen lies ). Als die Egyptier auf dem festen Lande die- ses gewahr wurden, kamen sie ihnen über Brücken '^) zu Hülfe, tödteten null ihrerseits viele der Römer, und zwangen die übrigen sich zu ihren Schiffen zurück zu ziehen Da sie nun von allen Seiten her und zu holen, kommandirt. Ein Theil derselben ward von «nein Detaschement feindlicher Reuter überfallen, und auf Aussage derselben, daß ihre Flotte unbemannet, und Kaesar doch selbst auf selbiger befindlich fty, beschlossen sie diese leere Flotte, wenn sie zurück seegeln würde, anzu¬ greifen; welches auch, wiewohl mit einem sehr unglück¬ lichen Erfolg ins Werk gestellt ward. 1580) Auch über diesen Umstand wird man HirtiM vergebens Nachlesen, der vielmehr eines für die Römer sehr günstig ausgefallenen Treffens erwähnet, in dem sich Euphranor, Admiral der Rhodisischen Flotte, vor¬ züglich signalistrte. 1581) -Hirrius K 17. feg. i^lulki tsrnen ex.Hs csptl ünerlsätigue funk — Oklsr, prse^s miluikus con- cestg, sechste,» clinpi lullir. — Strabo S- 2178 be¬ zeuget, daß Kaesar dieses Eyland dergestalt verwüstet habe, daß es zu seiner Zeit bis auf einige Schifferhütten völlig unbewohnt gewesen. 1582) 7b. K. 19. — poiuem, gui proplor erst ro -— tstsz pstsriks« relchusrsut, lorkiorem illum pro- pioremgue oppiclo /zlexsiitlrini tuebsrirur. . 158g) Dio hatte den, in der Tchat wichtigen Umstand nicht auslafftn sollen, daß die Römer diese Schlappe !I- Band. Ppp U.E.7V7 Kaesar ^atsr u. Anton. rc>4. 962 Dio Kaßius. B. XL.II. Hauptst. XI.VI. N.R.C.707mit Gewalt zu selbigen gedrängt wurden, verfehlten Diktator n selbige ihrer viele und stürzten in's Meer Unter M. Anken.' diesen leztern befand sich auch Kaesar, dessen Gefahr großer, z^nn die der übrigen war, weil ihn die Kleider schwer machten, und er sich seines Purpurgcmandes wegen den Pfeilen aller Egyptier ausgefezt sah " blos durch verabsäumte Kriegsjucht bekommen. Ma¬ trosen und Ruderknechte mischten sich unter die kämpfen¬ den Soldaten, tharen den Feinden im Anfang, so lange sie aus der Ferne fochren, merklichen Abbruch; hakten aber nachher, da sie selbst angegriffen wurden, nicht Muth genug den Chock auszuhalten, flohen, und mach¬ ten durch ihre Flucht die regulären Truppen so irre, daß auch diese zu laufen ansiengen. K. 20. 1584) löcel. ivlunirionem in ponrem instirursm reli- « ^k,^<, 70 Zk «>lL7/o> kpl,Ae!sr, vi inilüencinni Iwüium preiTus, seripiigm sicenäik, cznn mnx panciere lubsecjuenriurn aAArsusrL sc mer5n, per (X' psg'uz sci iiguem, vns mnnu eleusr», <^us ckzrrss kenebsr, na- lLircio peruenir. 1586) Fabrizius meinet, cs möge Dio in einem latei« Nischen Schriftsteller ^caxL«,» für «ct äcne«am gelesen haben, und dieses zu bestätigen, beruft er sich auf die Verse, mit denen Lukanus sein Gedicht schließt: respsxir in SAmine clenlo 8casuam perperuae msrirum ism nomine kamas >^cl csmpoz, Lpi6»mne, luos, vbi kulu8 speriis Obseclir murib calcsnrem moenia ^laZnum. (seines Schildes, in dem zweyhundert unddreyßigLöcher waren, erwähnt Kaesar III. ;z.) allein ich zweifle, ob dieser Ekava bcym Lukan irgend historische Wahrheit vor sich hat; er stehr wohl nur da, das historische Gedicht zu verschönern. Und durch das zu dem sich.Kae¬ sar rettete, versteht wohl Dio sonst nichts als überhaupt ch> Schiff. Nennt doch auch Plutarchus dasjenige Schiff, in das sich Kaesar zuerst zu retten versuchte, und welches doch gewiß kein Nachen war (Hirriusnen- M es sogar /««w nsuiZium, und so schien es gar das 964 Dio Kaßius. B. XI.II. Hauptst. X1.V1 N.R.E. 707 wohlbehalten herüber, daß er auch nicht einmal die Dik^kor n. Hrfte naß machte, deren er verschiedene in seiner lm- M Anton, ken Hand hielt. Des sweggcworfenen^ Kleides be- Aa-x. L^uir. sich hie Egyptier, und hiengen selbiges mit an den Siegeszeichen aus, das sie dieses ZusallS we¬ gen errichteten, gerade als hatten sie ihn selbst gefan¬ gen bekommen Da sich auch jetzund die Trup- Admiralichiff gewesen zu seyn,) auch Und wen» ja da< Wort einen Fischcrkahn bedeuten soll und muß, so ist cs doch wohl nicht anders denn wahrscheinlich, daß die auf der Flotte, wenn sie ihren General schwimm« sahen, ihm eine Schaluppe entgegen schickten; und da er d-ese natürlich eher denn die großen Schiffe ftinerM- te erreichte, so konnte Dio mit allem Fug und Rechts»' gen: e; «x«r-o, sa-pk^qxc, 1587) Appianus Liuil. II. p. 484. x«, vereinigen stch Avp-an, Dio und Florus, gegen den cm- zigen Sueron; die Stellen sind alle Note is85- gffmi' melt, welche Lrevler 'I - XIV. p 92. so vereinigt, daß er annimmr, Kacsar habe zuerst das Paludamentum nut den Zahnen nach sich gezogen, zu verhüten, daß Ms nicht in die Hönde der Feinde kommen sollte; als er adn gesehn, wie dieser nachschwimmende Rock, ihn nurmthr den Pfeilen der Feinde aussetze, habe er solches falM gelassen — Die Sache ist nicht so viel werth, um P»' pier darüber zu verderben, ob sie sich so oder so zügelt»' gen -. sonst aber scheint mir ein Admiral, der sein lieb« m t Schwimmen zu retten sucht, die linke Hand, Pap es nicht naß zu machen in die Hohe halt, und seinen M"' tel, wie ein Hund mit den Zahnen hinter sich her PtM allerdings einen starken Anstrich von Fabel zu haben, j»' mal m Kaesars Person, der so weit über alle Kmdercy« dieser Art hinweg war. — Man erinnere sich' was lch oben Note 919. von seinem Schwerst erzählt, weicht den Galliern in die Hande gefallen war, und diese m nein ihrer Temvcl auch als Siegeszeichen aufgehang: hatten: wie Kaesar darüber lachte, und ts nicht E Krieg m Egypten. 965 pen, so man aus Syrien erwartete, schon näherten, N.R.T. 707 bewahreten sie alle Anfahrten, und fügeten solchen D,ktaror u. viel Leid zu. Denjenigen, so in Afrika landeten "bb), M. Anton. war Kaefar auf gewisse Weise zu helfen vermögend; aber viele betrogen sie durch Wachtfeuer, so sie an den Mündungen des Nils, als ob selbige in den Händen der Römer wären, unterhielten, nahmen sie gefangen, und verursachten dadurch, daß sich auch der Ueberrest nicht zu landen erkühnte, bis Tiberius Rlaudurs Nero '^), geradezu in den Fluß hinein fchiffete, die Egyptier in einer Schlacht überwand, und dadurch den Seinigen die Landung frei) machte. §. 424- Inzwischen versuchte Mikl) radares pergame- nehmcn wollte, ob er gleich solches zu thun Macht und Gewalt hatte. 1588) Er ziehlt vcrmuthlich aufdie sieben und drcyßig- ste Legww S- oben Note 1579. 1589) Daß sich damals mächtige Hülfstruppen der Kaesarschen Armee genähert, sagt auch -Hirnns K- 25. Aber dieses waren keine andere, denn die, so Mithradates Pergamenus zu Lande herbeyführete, diesen konnten also keine Nachstellungen gelegt werden, und überhaupt lese ich, die eiuzige Z7te Legion ausgenommen, sonst von gar keinem andern Sukkurs, der Kacsarn zu Wasser zngckominen wäre. Tiberius Nero, (Nater des nach- mahligen Kaiser Tiber,) war damals Kaesars Quä¬ stor , und damals auf der Flotte, so Kaesar selbst kom- mandirte gegenwärtig. Er fuhr von Alexandrien ab, und in die Kanobitische Mündung des Nils, nicht an¬ nähernden Hülfsvölkcrn eine leichtere Landung zu ver¬ schaffen, sondern Kaper wegzustöbern, so die kleinen Fahr¬ zeuge plünderten, welche Kaesarn Proviant zuführs- ten. — Besiehe von dieser Expedition des Nero, in wel¬ cher Euphranor fein Leben vcrlohr, -Hirni aztes Ka¬ pitel. 966 Dio Kaßius. B. XUI.Hauptst. Xl.vi. N.R.E.7S7HUS in die Pelusische Mündung des NiluS einzu. M. Litton. ^59v) Er war ein Sehn.des Mcnodoms, und«- vM und Kilikien, dort Hülfsvölkcr zu holen, geschickt, und dieser kam jezr, nachdem er die ihm aufqerragene Kommißion schr nach Kaesars Wunsch und Willen ausgerichtct zurück. Allein Mithradal hatte keine Schiffe, sondern üandliV pcn, dies sagt -Hicrius au zwei) Orten K- 2;. und 26. ausdrücklich, wie auch Iosephus XIV. 16. urd L. luch 1.7. so daß ich keinesweges begreife, wurm Dio diese Landexpedition in eine Schiffahrt verivW- delt.?— Iosephus ist in dieser Angelegenheit ein M beträchtlicher Auktor; er erzählt die Geschichte seines tcrlands. Antiparcr, der damals im Namen Hyrst«' so zu sagen die Oberherrschaft von Judäa führete, u>id der vorher schon Kaesarn, da er Pompeium verfolgtt, große Dienste geleistet hatte, und vorzüglich Schuld ge¬ wesen war, daß sich ganz Syrien für seine Parthcy er¬ klärt hatte; Antipatcr, sage ich, hatte nach Je sehr Bericht, am ganzen glücklichen Erfolge Mithrader mehr Antheil denn er selbst. Ihm war vorzüglich Eroberung Pclustums zu verdanken: und da er in Juden, einen sehr großen Theil der Egyptische«^, wohner, durch Vorzeigung hohepriesterlicher Briest hin brachte, sich sich ihn zu erklären, so war dieses /. - einzige Ursache, warum Memphis ihre Thore so gesaM . cröfnete. In den Treffen so er den EgyPticrn licstr ' sagt Iosephus, kommandirete Mithradat den rech»' und Antiparcr den sinken Flügel; der rechte Flügel wch geschlagen, Mithradat rettete sich schon schmipmul .. der Flucht» und alles war verlohren, hätte nicht pater den fliehenden zurückgcholt, die siegenden v'gli- Krieg in Egypten. 967 dringen; weil aber die EgYptier die Einfahrt mit fver°N.R.T.7->7 senkten^ Schiffen verstopft, näherte er sich zur Nacht- zeit einein Kanale, der nicht bis in'S Meer hinein ge- M. Anton, führt war, lies seine Schiffe zu selbigem herüber kra- gen, und kam aus ihm in den Nilus. Da er nun hier¬ auf die, so die Mündung besezt hielten, nnverhoft, vom Flusse her soivol, als vom Meere, angriff, sgelang es ihm^ die Mündung frey zu machen, und pelnstum, welches er zu gleicher Zeit zu Wasser und zu Lande belagerte, zu erobern. Von hier gieng er aufAlcxan- drien los, und da er in Erfahrung brachte, daß ihm ein gewisser Dwskorldes '^) entgegen käme, wüste er selbigem so glücklich nachzustellen, daß sDioskori-- deö^ sein Leben verlohr. §. 40;. Die Egyptier, da sie dieses erfuhren, gaben darum den Krieg doch noch nicht auf, wohl aber waren sie tier selbst zu weichen gezwungen, und ihr Lager erobert. Der Ort, wo die Schlacht vsrgcfallen war, behielt da¬ von seinen Namen; man nennt ihn luclsovium exps- clikio. — Ich wundere mich, wie sich dieser wichtiger lvcus per Aufmerksamkeit des seligen Fabrizius ent¬ zogen. 1591) korkÄls illum, sagt Fabrizius, guem legskum »d ^clnlls (aci ^cbiilsm) pro morkuo sublskum s suis inu-isr Oaelsr III. 109. Und ich sage: lorwll's slium. Der junge Ptolemaus hat wohl die Gesandten , so er jum AclMaö schickte, nicht nach eignem Gutdünken er¬ wählt, sondern die abgcschickt, so ihm Kaefar zu senden empfahl, und dieser hat wohl niemand gewählt, aufdes- scn Ergebenheit für das Römische Volk, und seine Per¬ son er nicht hatte sollen rechnen können: auch ist es un¬ wahrscheinlich, daß diese Gesandten so übel vom Achill as würden seyn behandelt worden, wäre er nicht von ihrer Ergebenheit gegen die Kaesarische Parthey überzeugt gewesen- 968 Dio Kaßius. B. XIL Hauptst.Xi.vi. T. 727 unwillig über die Oberherrschaft eines Verschnitt« Dikt 'rc! u. "uv eines Frauenzimmers, und glaubten, wenn sie dm M. A-urm Prolomäus an ihrer Spitze hatten, den Römern über- c-iuic. feyn. Dem zufolge, da sie selbigen den U mern auf Leine Weise entreißen konnten, von denen er gar fürchterlich bewacht ward, stellten fie sich, als mi¬ ren sie genug durch das erlittene Unglück mikgenem- men, und fehneten sich nach Frieden. Es wurden also Gesandte mit Friedensvorschlagen anKaesarn ge- S.ro;. fthickc, die bitten mußten, den Hrolomaus zu ih¬ nen zu lasten, damit sie nemlich mit ihm die Bedin¬ gungen des zu schließenden Bündnisses verabreden könnten. Kaesar war allerdings der Meynung, es hatten die Egyptier ihren Sinn geändert, unter an¬ dern Ursachen vorzüglich darum, weil er gehört, daß sie furchtsam und veränderlich wären, und weil er wü¬ ste, wie niedergeschlagen sie sezt ihrer erlittenen Ne- Verlagen wegen waren; gesezt aber auch, es war die¬ ses ein Stückchen, so hielt er doch dafür, er nnG um nicht den Anschein zu haben, den Frieden zu rer- hindern, ihrem Verlangen nachgeben, und siW also den PtolomäuS. Er sah, daß seines Alters ja¬ wohl, als seiner Unerfahrenheit wegen, die Egyp^ nicht die mindeste Verstärkung durch seine Gegenwart zu hoffen hattenversprach sich aber, entweder , 1592) So sagt auch Julius Lelsus P. 162. är'mi, cogniro, nilül eis üii regis scluenru »cerem - nihilgue cligrellu eius clecreuillö llomsnis, iure NEM-. Vergl. Hirrius 2z. und 24., welcher alles D-e- ni völlig konform erzählt- Noch sagt er, der junge habe geweint, da ihn Kaesar entlasten, und betheustt >- wäre der Umaang mit ihm, ihn! lieber alS einKe^r reich; habe aber, vr ex c-uceribuk iu liberum emMiz, den Krieg gegen Kacsarn mit solcher Hitze führt, daß man vermachen müssen, er habe daniaw a lauter Freuden geweint. — Sonst scheint Kaesar am PLolomaus. 969 so die Egyptier auf selbst gefällige Bedingungen zum N.R.E.707 Vergleich zu bringen, oder aber, wo dieses nicht, ste A^er u auf eine gerechtere Weise besiegen, unterjochen, und M. Autou. nachher unter irgend einem schicklichen Vorwande de,:^^ Kleopatra überliefern zu können. Geschlagen von ih¬ nen zu werden durste er jehund, da seine Hülfstruppcn diugs hintergangen zu ftyn, und nicht vermuthet zu ha¬ ben, daß ein so junges Kind schon so viel von der Kunst sich zu verstellen profitirt. Er harte ja nach seiner eignen Aussage lil. 109. darum den König bei) sich; er x-oiios priusto pAucorum er izlroiiom coolilio, gu»m rer-io histoprom bkllum e-itloro-ul; es scheint also gar nicht, daß er ihn je aus den Händen gelassen haben würde, wenn er vermuthet, es würde sieh das Kind zu seinen Feinden schlage». Ich vcrmurhc, Kaesar, wenn er das bellum /Xlexsoclrinum selbst geschrieben, hätte dieses offenherzig bekannt; aber Hirkius, dem Dio folgt, wollte auf seinen Helden nicht die Schuld kommen lassen, über¬ listet zu ftyn; zumal da ihm seine Offlcier, daß es so kom¬ men würde, zum Voraus gesagt, und Kaesar nicht fol¬ gen wollen. — Im Grunde konnr' cs freylich den Rö¬ mern, jezt da sic stärker waren, einerlei) ftyn, ob der König ihre Parthie, oder die Parthey seiner Untertha- nen hielt; ja angenommen, daß Kaesar damit nmgieug die Gräirze» des Römischen Reichs zu erweitern, und Egypten in eine Provinz zu verwandeln, war es ihm höchst vortheilhaft, wenn sich der König an die Spitze der Aufrührer stellte, und so für einen Feind des Römischen Volks erklärte: allein cs war die Absicht Kacsars kcines- weges, daß dieses gescheh» sollte; das Königreich sollte den Kindern seines alten Freundes bleiben, und der Krieg, der jetzund geführt ward, für Auflaufeines unru¬ higen Pöbels gelten. Und diese Denkungsart macht ihm sehr viel Ehre; man sieht er will Ptolcmäi Auletis Geld wenigstens nicht umsonst gcnomnwn haben, und schont so viel er kann, der unerfahrnen Jugend des Prinzen; denn wiederum Liebe für Kleopatra war cs cbcu so wenig die ihn leitete. Denn diese hätte es ihm auch wünschcns- wcrih machen müssen, in ihrem Bruder einen Feind des Nönnschen Volks zu finden. 97o Dio Kaßius. B. XI.II. Hauptst. XbVI. N.R.E.707^auS Syriens angekommen waren, nicht mehr k- Diktarorn. fürchten. M. Anton. ütjuir. V' 400. So bald nur die Egyptier den jungen Prinz em¬ pfangen, dachten sie fernerhin an gar keinen Vrr- gleich, sondern griffen den Mirhradat alsofort m, gleichsam als ob sie in der Familie und im Nam des Ptolomäuö eine wundergroße Verstärkung erhal¬ ten. Sie trafen ihn neben der See mitten zwischm dem Flusse und den Morasten, und erschreckten ihn nicht wenig Kaefar verfolgte sie, aus Furcht in is9^) Diese Nachricht scheint gar richtig zu stya-,»lid kann aus Josephs bestätigt werden. — Mirhradak wckM den geraden W g von Petusinnr nach Alexandrien, wei¬ ches eine gerade Linie, dem Meere parallel, gewesen D würde, nicht, weil bas ganze Delta von so unendlich »n- len Graben koupirr war, daß es keine Kavallerie paW konnte. Er g-eng also die Pclusische Mündung hiiuiiitcr bis an die Spitze des Delta, uni hier über den Nüj" setzen. Ihm schickte Pcolomaus ein starkes Korps cnM- gen, ihn, wo nicht zu überwinden, doch mindestens i>n Passage des Flusses zu verwehren. Ein Dekaschement dn- ses Korps, welches voraus geschickt war, spudete B über den Nil zu setzen, den Mithradat in seinem wolM festigten Lager anzugrcifen, und so die Ehre zu haben,")" allein und ohne von Kanuneraden geholfen zu werden, !" überwinden- Allein diese Hofnung schlug leider fehl- Egyptier wurden übel vom Mirhradak empfangen-SM' so im llcberstuß vorhanden waren, und ihre genaue KB'' niß des Landes verhinderte, daß sic nicht total gestbE" wurden. Sie sezten abermals über de» Fluß, nud befaM sich, zumal da inzwischen der Ucberrest auch angekomm war, noch immer stark genug, Mithradat den UebergE über den Fluß zu verwehren. In dieser Verlegend schickte Mithradat einen Kourier an Kaesarn, seine u kunft^zu melden; Pcolomaus erfahrt zu gleicher Zeit» den Seinigen, was vorgefallen, und beyoe machen l nun zu einer und. derselben Zeit auf den Weg, ' Kaefar überwindet die Egyptier. 971 einen Hinterhalt zugerathm, nicht; lichtete aber zur A.R.E. 707 Nachtzeit die Anker, als wolle er eine der Mimdim-AiktE N. gen dcS NiluS gewinnen, und lies, damit dieses sein M. Anton. Vorhaben desiomehr in die Augen fallen möchte, Windlichter in großer Menge auf jedem Schiffe auf- stccken. Würklich sieng er anfänglich an, in dieser Richtung zu schiffen; aber bald lies er die Lichter aus¬ löschen, kehrte um, fuhr neben der Stadc vorbei,, und landete neben der zu Afrika gehörigen Halbinsel. Hier sezte er seine Soldaten an'S Land, marschirte langst den Ufern der See hin, und da er die Egyptier fo mir Sonnenaufgang unverhofft überfiel""), schreckte den Mithradat zu retten und aufzunehmen; der andere, ihn völlig über den Haufen zu werfen und zu schlagen. So Hirtnis, K- 27. Mein es ist augenscheinlich, daß die¬ ser Schriftsteller, der, wenn er auch beym Alexandrini¬ schen Kriege gegenwärtig war, doch gewiß nicht Kaesaru auf dieser Expedition begleitete, hier fehlerhaften Nach¬ richten gefolgt ist. Die Eroberung von Memphis, eine Stadt, zu derMithradat, ohne den Nil zu paßiren, nicht kommen konnte, gieng vor seiner Vereinigung mit Kaesarn vorher; zu geschweige!!, daß cs höchst unwahrscheinlich ist, es sollte Kacsar einen Marsch von sechs und zwanzig Meilen und drüber (denn so weit ist das Delta von Ale¬ xandrien entlegen, Srrabo S- 226z. §. 280.) seinen Ge¬ neral zu entsetzen gemacht haben, zu einer Zeit, da er alle Hande voll mit den aufrührischen Alexandrinern zu thun hatte. Mithradat hakte sich also nach der Einnah¬ me von Memphis immer mehr und mehr Alexandrien ge¬ nähert, und wollte nun langst der Kano bi scheu Mündung des Nils hin, den kürzesten Weg nach Alexandrien neh¬ men. Auf diesem Marsche war er nun schon bis an den Ece Mareoris gekommen, und befand sich zwischen die¬ sem See und dem Nilus, als ihm Pcolomaus auf dem ge¬ raden Wege entgegen, und Kaefar von hinten zu Hülfe kam. ^594) Man muß eine Charte von Cgyptcn zur Hand haben, um dieses ganz deutlich zu verstehen- Mithradat 972 Dio Kaßius. B. XL.II. Hauptst. XM. T.707 er sie dergestalt, daß sie sofort Gesandte mit Fried«, Diktator N. M Auren. warvonPelusium gekommen, neben dem von dieserWl benannten Arm des Mus bis an den Ort marschirddü man Delta nennt, und wo dieser Fluß an fangt, sich int« zwey Hauptarme zu theilen, die unter den Namens Bubastischcn Stroms und Agathodamon bekannt D j s »der die Pelusische und Kanobische Mündung). Hi« hatte er über den Fluß gesezt, Memphis weggenenim, gieng nun den Agarhodamon hinauf, hakte dielen UE zur rechten und den Mareoris zur linken Hand. Ptü« maus und Kaesar waren in Alexandrien beydc, mit dies« Unterschiede, daß Kacsar das Meer, und sein Gegner d-S Land srey hatte. Dem zufolge gieng Ptolemaus zu kack von Alexandrien ab, und folglich Mithradati gerades We¬ ges entgegen. Kaesar that also, als ob er ihm auf dm nächst möglichen Wege zuvor kommen wollte; er wende« mit seinen Schiffen sich von Alexandrien ostwärts; und nun war nichts natürlicher, als zu vermuthen, er Mick in die Kanobische Mündung Anlaufen, den AgariM mon hinunter gehen, und so den Mithradar zu erreuM suchen. Allein dieses that Kaesar, der befürchten nuA stromauf nicht so schnell zu rudern, als stmc GeM marschiren zu können, nicht. Also anstatt in die Kaiick- sehe Mündung cinzulaufen, kehrte er um. umseegelte'M rus, und kam nun auf die Westseite der Sradt. -2le>!- jst nicht so ^1 verstehen, als scy "ds" ganzen Mareotis umzogen, und so Mithradati in denn«' ckcn gekommen. Nein, wie hatte er in einer Nacht s"' Marsch von mehr denn zehn Meilen machen wollen, Strabo S- 219z. § 265. wie groß die Mareons Vielmehr gieng er hinter Alexandrien weg. umzog also > Nordspche des Mareotis, und kam folglich Prolcmao den Rücken; und dies war die Ursache, warum die t-S- ptier, die sich jetzund zwischen zwey Feinde,', Kaesarn hinten, und Mithradat von vorn cinqeschlosscn stw sehr über die Ankunft Kaesars erschracken. — Das' u geus der Marsch Kaesars allerdings so beschaffen siyn müsse, wie ich ihn hier aus Dione vorsteN , '' lieh selbst aus der Nachricht des chiriius K. 28- wo es vom Kaesar heißt: LireumueLkus eo - g-i .^kricas xsrcis esse clieitnr. Eben dieser SchAsil^ Kaesar überwindet die Egyptier. 97z Vorschlägen zu ihm abschickten. Doch jezt nahm Kae-N.R.E./o? sar ihre Bitten nicht an; er überwand sie in einer b!u- ^,Ee- gsm fflum, receplunnzuk! in v^uem, e> mulkirociine eo- rum, » excepius rr su^ruer, multi.8 inlilieiuikur merlun, necsku5gus ell^ ccug>us ein» 2ll Iinu8 cieuolutum, incli- cio loricso surege enunirum kuir; stehn mit eben so viel Worten und Buchstaben im Orosto und Eutropio: ein sicherer Beweist, dass bcyde einen gemeinschaftlichen drit¬ ten ausschrieben, welches kein anderer seyn kann, als Üvius,) und so auch Alorus: Itegis iplius cc ipu; vbi u- tuni limu repertum eil in sure^e loricse Iionvis, im Schmuck des goldenen Harnisches; aber plutarch I. L. sitöt, daß niemand wissen könne, was aus dem König 974 Dio Kaßius. B. Xlll. Hauptsi. XM. gttVOl'ötN: ^5^0^ §s , 7-2 DL«7^eLi)^ 7-8- ^70^5^tLS kN'käHü-'- X«/ o'r/vsti^L? z kvkxr-S'k) !50^esv 77^077^1 Lch-»«; -denn dieser Ausdril^ es fty der König selbst unsichtbar geworden, gicbt iA> wohl so viel zu verstehn: daß man sem eigentlich SäM nicht wisse. l596) Hirtius Zg. Eseksv, ^eMpro argus ^ris pvlirur, reASk canliiruir guas prolemsLUS kellsweiiv seiipkerst, stgus obrelksru5 erae xoxulum itomsnuei oe muiLrerue. de sm msivis ex äuobus xueris, rege, swm", minoii rraniöiclic regnum: msiorigus ex clusbus K» Lleoparrse, goas msnsersr in ki6e prseliüiisgue ems.^ Sucron Laes c. 52. entschuldigt Kaesarn auch daw» daß er das Land nicht zur Provinz gemacht: er habe p glaubt, die Entlegenheit so wohl als Starke desLaM konnten einem Gegner Gelegenheit zu rebcllircn Mein Gott, welchen Geiz die Romer nach Länder ten, und wie diese Denkungsart sich noch so spät, bis auf Dions Zeiten hin erhalten, um in einer Ha" ' lung, welche Kaesarn die strengste Gerechtigkeitsliebe do lirtc, die kein Cpikret und kein Sokrates anders M thun können, durchaus ein Präsent zu finden, wem der Liebhaber seiner Mätresse macht. — Die SclM'" der Kleopatra, Arsinoe, ward, damit sie nicht aberwa Gelegenheit zu Handeln geben möchte, nach Rom m dstio iZm nupr» cluci eli: inkergue mseuos Oiseuirenz, bsber, ttomsmgue wett'" 1598) Im folgenden Jahre besuchte sie ihren Ochch ten öffentlich in Rom; und gab dadurch der Medna gar ein weites Feld zu reden; sie war in Kaesars logirt u. s. w. Bergt- unten. *599) Kap- IX. vorzüglich §. 65. Pharnakes. 977 selbst krieg eten, und nachher wieder in Egypten auf-N.R.ff./s? gehalten wurden, so machte er sich ohne Schwerdt- Aiktusrn. streich Meister von Kolchis "°°), und da Dejotarus M- Ä.nvb. abwesend war, auch von ganz Armenien'^'); auch hatte 1600) Und griff durch die Eroberung von Kolchis Pharnakes die Romer an? Mir ftheinr es allerdings schwer zu seyn, die Granzen des Römischem Reichs in Nordosten zu bestimmen. Aber ich zweifle sehr; daß je Kolchis die Oberherrschaft der Römer erkannt; denn oben 54. hat uns ja Dio ausdrücklich gesagt, Pompejus sey, da er Mithradates in seinem Bosporanischen Königreiche aufsuchen wollte, durch Kolchis und die angranzenden Landschaften, -,2 s- x«, marschirt, so daß sie also damals, im glänzendsten Zeitpunkt der Pompejanischen Waffen, den Römern nichts minder denn miterthan waren. Kolchis war eine Provinz, der sich Mithravares der Große gewalrhatig bemächtigt. Ver« mutklieh haben die Römer nach seiner Niederlage, den Kolchensern ihre Freyheit zurückgcgeben, und ihnen diese garantirt 1601) Dejotarus, der Pompcjo so große Verbind¬ lichkeiten hatte, war in der Pharsalischcn Schlacht per. svnllch zugegen; dies haben ww oben §. z6z., und auch dieses Note 1406. gesehen, daß er Pompejum auf seiner Flucht begleitete, so daß allerdings Dejocarus damals abwesend war. Aber was konnte Dejotari Abwesenheit, Pharnaki zur Eroberung von ganz Armenien helfen? lieber Armenien regierte nicht Dejocarus, sondern Ar- ravasseg, ein Wärter, nicht der Römer, sondern der Pariher, so daß Pharnakes an dieses Land, wenn er Lust gehabt, Vortheil aus den Römischen Unruhen zu ziehen gar nicht denken durfte. Etwas richtiger bittet Dejotarus, beym -Hirns K Z-4. Kalvinum: die ^lrme- /»«M — pollicleri, vnll»ri- gue psrereiur a kbsru-iek'; und K- 67. sagt eben dieser Schriftsteller, er sey^»e , » iensru »ppellmus gewesen. Und selbst- dieses Armenien hatte Pharnakes noch nicht angegriffen, man furchte sich nur vor seinem Angriff: rchiea-Z-«- ->->,« x«- ^»1;, sagt Plurarch Oset. x. /zi. e. Ich vermuthe, U- Band. O. q q 978 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. XI.VII, §r.R.E.707er sich Kappadokiens ""') und einiger Städte du Littawr I,- Pontus bemächtigt, die zum Kanton VirhMeilP SK. Anton, schlagen waren »t-L. Lguic. ' §. 499. Indem er dieses so that, regte Kaesar sich M sintemal Egypten noch nicht beruhigt war,underHch nung hatte, ihn durch andere zu überwältigen. Ä deraichirte also den Rnejus Dominus Nalri- nus'^), dem er Beseht gab, sich an die SM der daß dieses Rlein-Armenien nur ein Titel war dmDd jotaruS führete, der aber gerade so viel Realität HM als wenn sich der König von Schweden König der M' den schreibt. — Grrabo S. 15Z7. meldet uns von ihm, daß er eigentlich nur Tetrarch der Totistobogischcn 8»' later war; daß ihn aber Pompejus noch mit vielen aio dem Ländercycn beschenkt, und sein Gebiet bis an die Granzen von Klein-Armenien anSgedchnt. — Ich weck Gelegenheit haben, noch in der Folge vom DejolM» und Klein-Armenien zu reden, worauf ich meine M verwiesen haben will- 1602) DaS Königreich deS AriobarzaneS- fiktiv« I. c. — Florus: liex kb-rrnsces, msA>5 chseoröise n°' ltiAS üöucirr, gu-im vircutis surre, inteüo in cirrm sZmine ruebst. i6oz) Pompejus hatte, nach der Ueberwindung^ thradats, den Theil deS PontuS, der zunächst an 'W' nieu und KolchiS stieS, unter diejenigen Fürsten u" Herrn vertheilt , so ihm in seinem Kriege gegen d'Ü Pxinz behülfiich gewesen waren, den Uebcrrest lhenete in zwölf Kantons, die er zur Provinz Bithyuien jaM Strabo S-1525. 1604) Dieser war in der Pharsalischen Schlacht Z gegenwärtig, wie wir Note izüy. gesehn. ES fragt r"' also von wo auS hat ihn Kaesar dttaschirt? Hat er w nach Egypten begleitet, und ist von dort auS, aus haltens Nachricht von PharnakiS Aufstand, nach AI"» Phamakes. 979 in Asien stehenden Regimenter zu stellen. einigte sich mit dem Dejotavtis und Diktator n. mit denen er sofort auf den Pharnakes losgieng M. Anron. Mag. geschickt worden? Dieses ist nicht glaublich. Kaesarwar dazu bcy seiner Ankunft in Alexandrien zu schwach, und erhielt oben ein sofort Verstärkung von Kalvino. Er muß ihn also sogleich nach der Pharsalischen Schlacht, geradeswegcs aus Griechenland abgeschickt haben- zir verhüten, daß sich die Parthey seines Gegners nicht in Asten verstärkte. 1605) Leset -Hirmim K- ?4- — Kalvinus schickte von seinen bey sich habenden Truppen, die zweyte Legion Kaesarn zu Hülfe, (die doch, weil sie zu Lande durch Syrien marschirecc, zu spat kam, und also Kaesarn im Alexandrinischen Kriege nicht nüzlich werden konnte; da- hinaege» ist die sieben und drcyßigste, gleichfalls vom Kalvino abgcschicktc Legion, richtig eingetroffen, und diese war zu Sckiffe gegangen K. y ) mit der sechs und drcyßigsten Legion gieng er auf Pharnakes los, verband mit ihr zwo Legionen des Königs Dejotarns, so auf Rö¬ misch exercirt waren, hundert Reuter und eben so viel vom Arwbarzanes; schickte den P. Sextius zum Kwa- stör Plarorius mit dem Auftrag ihm eine Legion zuzuftn» den, die er im Pontus angeworben, und dcn O Paristus mit einem ähnlichen Auftrag nach Kilikien. Das Ren¬ dezvous aller dieser Truppen war Komana. Er hatte vorher Gesandten an Pharnakes geschickt, die den Auf¬ trag harren ihm zu sagen: himeni» (Rppsclociague cle- ceclerer, neue occupsrione belli civilis, populi siomsni ius m.stelk-nsmgue rencarer, und war diesen Befehl gel¬ tender zu machen, mit seiner Armee vorgerückt. Würk- lich verlies Pharnakes, (der in der Meinung stand, es käme Kalvinus mit den drey unter ihm stehenden Legio¬ nen, uno der nicht wüste, daß er zwey derselben an Kae- sar hatte abgebcn müssen,) auf diefe Botschaft Kappa¬ dokien, bsieb aber in Klein Armenien stehn, unter dem Vorwand, guocl esm pmerno nomine iure vbrinere lie¬ berer; j« der Thar aber, weil cs ihm leichter fiel, das mit seinen Staaten glänzende Armenien, denn das crtt- scrnrcre Kappadokien zu beschützen. Auf diese Antwort Dieser ver- N.R.A707 K. Kaesar 98o Dio Kasims. B. XU Hauptst. XI.VII, N.R.E..^7der sich damals in Nicopolio '^), welches er im Dikmtt-rn^ kurz vorher erobert hatte, befand. Er verachtete sn- M. Anron. nen Feind so, daß er von keinem Vergleiche wiß« msx. als ihn Pharnakes, der über seine Ankich erschrocken war, durch Gesandte um einen Waffenst stand ersuchen liesEr schlug also; wardgeD- gen '^b), und gieng darauf nach Asien, weil er sch nicht stark genug befand, Pharnaki die Spitze zM beschloß Kalvinus von Komana aus, in Armenien M zudrmgen. Man erlaube mir das was folgt, imKeund- rexr abmschreiben, weil es eine Geographische Merk» digkeit enthalt: l^ocis superioribus irer fucere iulliniit ox pomo -i Lomelis jugum eciirum H-Iueäre esrrin<-ns in /^imenigm minorem guo Lsppsäoci» üinlm sk semeni»; cuius irinoris dss.elle opporrunitskes, in !ocis supkiioridur nullus imperus repentinus sccilieie IrotHum porerut, er guoel Lgppsllncis Ins iugis subieÄ rns -n-im commesrus copism erst sodminillrsiurs. Dieser hier erwahnere Bergrücken ist ein Ast des MiM rus; Komana selbst liegt in einem liefen und engen DM deren dieser Berg verschiedene formirt. Besiehe S- 1514- und d'AnviUes Charte von Parlhien. 1606) l^ooci oppiclum in/Vrmeniu minore polituw e^ xlsno ipsum loco, monribos lsmen »Iris ab ciuvbus rikus obiecHs. Hirrius K. z6. Vergl. oben Note izl 1607) /ö. Lomplures inrerim legsriones ?bs>usck! all vomirium mirrir, guse cis psce sASienl, reßi!«i"° muners Oomikio forienr; ea conttsnrer omni» bstur, nec tidi guicigusm tore gnriguius, gusmcbAU>a rsm p. tt. er regns sociorum recupersre, legsiis resM ^eksr. r6oz) Allerdings hat Domitius nachher, als er malige Nachricht von der gefährlichen Lage Kaesn^ Alexandrien erhalten, gern den vom Pharnakes ang«^ gcnen Frieden annchmen wollen, p»e>s in üsclem c-iliris m« r«ncii sriulir csn!«m sagt K- z?. Und die Hauptursache, so nach Hirrio zL- Pharnakes. 981 te», und sich überdem der Winter näherte, zurück'^);N.R.T.7cg ' folgt, erwähnt -Hirnus zu verschiedenen malen. ffff Victor er crullel>tlimu9 rex — bon» ciuium Itom-owi" kouricorumqus lliripuil, sopplicis couliiruir in eor, 4 sligu-im foimso »rqus commeullsriouem ff lbsnk, es quso mnrrs ollonr miserior»; vergb MN -e . ' wo Kacsar Pharnaki vorwirst: quoll negus inreiie " smiüsm virsm, neque exkecti; virilirsiem retiiiuere I> 1er; quoll qnillern supplicium, -»orre, ciuee inaui subiüem. 1612) Lies meine Noten über Strabo S- 224., die ich um so lieber citirc, weil ich einen Fehler- ich dort begangen, verbessern will. Nicht Sohn- ff" Eydam Pharnakis, warAsander; Gemahl ter Dpnamis, die sich nach seinem Tode mit seinem^ folger ini Regimente, König Polemon, vermahlte, ff- ten S. 5Z8 — War es dort bloßer Fehler der ue lung von mir, oder bin ich, wie ich vermuthe, von neuen Kompilator, dem ich, ohne nachzuschlagen, ff'ff, betrogen worden: wage ich jctzund nicht mehr juM' den, und nehme den Fehler auf mich. Kaesak schlagt Phamakes. 98 z so bald er nur Nachricht bekam, daß Phamakes weit N.R.E. 707 genug von ihm entfernt sey, von ihm ab; in der Ab-^^^ sicht, den Römern dadurch einen Gefallen zu thun,M. Anton, und für sich felbst die Oberherrfchaft über den Boöpo-^-^uu. rus zu gewinnen 410. pharnakes, so bald er dieses horte, zog gegen ihn, wiewohl vergebens, zu Felde. Denn da er hörte, daß Kaefar auf dem Marsche und in Armenien ein- S.-07. zurücken fertig fey, kehrte er um, und sties neben siela "°'*) auf ihn. Kaefar nemlich hielt nach Ptolo- i6iz) Er hat sich auch hierin keinesweges betröge^; denn da er selbst nur den Titel eines Ethnarchen angc« nommen.so erhielt er nachgchends vom August, und blieb beständig im ruhigen Besitz des Bosporanischen König¬ reichs. Lucian blscrok. p. 42. (die Stelle werde ich nu¬ ten zu S- 5g8 abfchreiben). Denn obgleich, wie §411. gesagt werden wird, Kaesar, Mithradari Pergaineno, den Krieg gegen ihn fortzusctzcn, auftrug, so ist doch aus Grrabo S- 1702. klar, daß er in dieser Expedition un¬ glücklich gewesen, und ihm sein vom Kaesar verliehener Titel als Bosporanischer König nichts geholfen. 1614) plurarch-ce°c Strabo und Stephanus Byzaminus 7^/--. gensre neurro. Julius Belsus p. 166 Lela (vermuthlich verschrieben für 2ela) -Hirrius und Plinius VI. g. Le/a, und diesen bin ich gc- folget- — Die Lage der Stadt beschreibt -Hirtius K- 72. so: Llk oppiclum in ?oulo, polira ipso, vr inplsno loco, lsris munirom, rumulu8 enim naturslis, velur manu tn- clus, exeelliore vncligus salkiAio luliiner murum. Den besten Kommentar über dieses freylich sehr dunkle Latein liefert Srrabo S- 146z. §. 57. wo er erzählt, diejenigen Persischen Generale, so die streifenden Saker gezüchtigt, hätten, auf einem Blachfeldc der Provinz Sakasene einen Felsen mit einem Wall umgeben, so daß er die Gestalt ei¬ nes runden Hügels bekommen (rumulu8 n»rurLli8 velut nisnu KLtus) und um ihn herum eine Mauer aufgeführt 984 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. XI.VII. N N.E.707 mäi Tode und Domitii Niederlage '6'5) einen langem Aufenthalt in Egypten, weder für anständig noch vor- M. Arrvn. theilhaft; brach auf, und kam mit großen Märschen Lb>Ii est lseri- ria asteclus, <^uocl maximum Kellum, ranr» celerirrre coustecerar; erslgue lubiri periculi recorclations lasnor, guoä vicloria kacilis ex clisticillimis reku, acciclerar. Und wem ist nicht sein berühmtes: r-e»r, vrL, -e-cr be¬ kannt, welches er nach Rom an Ammrius schrieb, und auch nachher, da er den Triumph über den Pharnakes begieng, auf einer großen Tafel geschrieben vor ihm her- getragen ward. Plmarch Laes. p. 7Zl. s Sueron Z7. Allein eben dieses veni, villi, vici, hat Gelegenheit zu übertriebenen Vorstellungen gegeben, die sich in die Ge¬ schichte eingeschlichen, und in ihr zum Theil noch bis M erhalten haben. Ich wist jctzund des dichterischen Bombastes Flori nicht erwähnen, wenn er sagt: Klunc, (isestn- sAArestus, vno, er, vr tic clixerim, non roro proelio okrriuir, mors sulmini8, guocl vnoeociemgus momenko, venir, percustir, akicetstr. I^ec vsns cle 5s est xrLSrlicLiio Lsessris (so ich nirgend gelesen,) anre viLlum bollem ests gn»m vistim. Ich bleibe nur bey unscrm Dio, und seiner Aeußerung, daß Kaelar an einem Tage gekommen sey, geschlagen und gesiegt habe. Horen wir Hirn um, den gewiß niemand im Verdacht haben wird, die Thaten Kaesars verkleinern zu wollen Laeßir guum »b koste I^l. ?. V. castrs postulier (also zum allerminde- sten der erste Tag, an dem das Lager aufgcschlagen wird) viclerergue ess valle; c^uikus re^is csstrs munirenrur — sgZerem comxvrrari iukec inrrs munirinnez (der zweite Tag) guo, celerirer collaro, xroxima noLte (dritter 988 Dio Kaßius. V. XL.II. Hauptst. X1,VII. N.R.L7O? bige war, überlas er den Soldaten und richtete Diktator n. kin Siegszeichen, demjenigen gerade gegen über auf, M- Li ro^. welches hier ehemals Mithradat des überwundenen blgviir. Tag) viojlig cjULits — eum ipsum locum cepit. So daß also, so Vortheilhaft wie möglich gerechnet, das Treffen nicht eher als den dritten Tag nach Kaesars An¬ kunft geliefert werden konnte; oder allenfalls, welches aber sehr unwahrscheinlich ist, den zweiten, wenn nm aimchmen will, daß Kacsar seine Bemerkung andern nämlichen Tage gemacht, da er fein Lager aufgeschla¬ gen hatte. 1620) ?onto recepta, E»r eo»- c^narÄ, pocksro clis cum expeüitis eguitibu5 ipls prolt- cikbitur; leAionem sexrsm, clececleee sü prsemis stgue kinnore; sccipienclos in lralium iuber: suxilis Oejotni clamum remirrir, binss lezionss cum lüoelio Vincisno in ?onto reliquik. — Man erlaube mir hier zum Be¬ schluß die kurze Nachricht abzuschrclbcn, so Eurropiu» von diesem Krieg giebt: ?b»rn»cem, lVlirlirscl-itii msgm silium, fo-ttpeio /» /«erat, rebellsuiem in punro, er mulias populi ltvmani prouin- ciaz oceupgntem, vieir in ncie, ^>o/ea ack cor^ü. Von den zwey kursiv gedruckten Sätzen ist der leztere falsch, weil Pharnakes nicht von ihm, sondern vom Asander, der eben so wohl als er selbst ein Feind Kae¬ sars war, nicht Hand an sich selbst zu legen gezwungen ward, sondern sein Leben in einer Schlacht, die er ihm lieferte, verlohr. Note 1618- Die erstere ist, wie sich aus Hirtio ergiebt, sicher auch falsch; aber doch haben wir Note 1455 aus Appiano gesehn, daß Kaßius, damals als er sich Kaesarn ergab, Befehl harte, nach dem schwarzen Meere zu segeln , und sich mit Pharnakes zu vereinen. Wie hangt dieses mit dem versagten Sukkurs zusammen? Sollte ich mich irren, wenn ich vermuthe, Pharnakes habe diese Diversion nicht ohne Vorbewust Pompeji gemacht, der, um ihn auf seine Seite zu brin¬ gen, erlaubt, einen Theil seines väterlichen Reichs zu¬ rück zu erobern? Daß nachher das Ungewitter Dejota- rum traf, daran war freylich die verlohrne Pharsalische Schlacht Schuld. Pharnakes Länder vertheilt. 989 Tn'arius wegen aufgerichtet hatte; es nieder zu reis- N.R.C.70? sen wollte er nicht wagen, sintemal solches den Kriegs- Aitmorn. göttern geheiligt war verdunkelte aber solches M. Anton, durch die Gegenaufrichtung seines eigenen, und riß, auf gewisse Weise, dadurch selbiges nieder. Hierauf nahm er alles dasjenige Land wieder zurück, welches Pharnakes entweder den Römern oder den Bundes¬ genossen derselben abgenommen hatteVon ihm gaber einem jeden das, was er verlohnen hakte, zu¬ rück, bis auf einen Theil Armeniens, mit dem er Ariobarzani ein Präsent machtedie Anriss» 1621) Es ist allerdings für sakrilegisch gehalten wor¬ den, Tropaen, die jederzeit den Göttern des Kriegs ge¬ währt waren, einzureißen, und belegt dieses mir vielen Zeugnissen der Alten Brodaus dPicellan. v. 2g. Allein auf keine Weise gehört das Bcyipicl her, welches Fabri- ;ius aus §. g-4. anführt, wo Kacsar die Tropaen Pom¬ peji auf den Pyrenäen nicht nicderriß. Denn wenn auch diese Tropaen zehnmal nicht geheiligt gewesen waren, so hakte sic doch Kacsar eben so sicher stehen lassen, als er die Bildsäulen Pompeji und Sulla wieder aufstellke, welche das Volk weggenommcn hatte. Allein mit Mithradat war es ganz anders, und hier hielt ihn allerdings einzig und allein Religion, es nieder zu reißen, zurück. 1622) Gehörte hierunter vielleicht Sinope? — Ohn- "achret, so viel ich weis, kein einziger alter Auktor dieser Eroberung gedenkt, so wird sie mir doch dadurch wahr¬ scheinlich, daß Pharnakes sich hier zu Schiffe sizt, um nach dein Bosporus zu gehen. 162z) In der That weis ich diese Stelle mit der oben i ;6;., wo Dio ausdrücklich sagt, daß Dejotarus, an- statt durch diese Wegnahme zu verlieren, vielmehr gewon¬ nen, auf keine Weife zu vergleichen, wenn ich nicht ent¬ nehme, was ich schon oben Nore 1601. vermuthet, daß Dejorarus eben so Titularkönig von Klein Armenien war, «ls Kacsar jctzund den MithradareS Pergamcuuc zum König des Bosporus machte- Wenn diese Bermurhung 99 o Dio Kaßius. B. XI.II. Hauptst. XI.VH. N.R. E. 707 ner belohnte er durch die Freiheitso er ihnen Dckmtor ii. verlieh; dem Mrrhravares pecHermenus schenkte M.Äuton.' er die Tetrarchie von Galatien mit dem königlichen und trug ihm auf, den Krieg gegen den Asander fortzusetzen, (weil nemlich auch dieser schlecht gegen seinen Freund gehandelt) unter dem Verspre- gegründet ist, so hatte Dio einen rcellern Verlust nennen können, den Dejotarus erlitt, da er eine seiner Galatischen Tekrarchien an den Mithradates Pergamenus abcmen, (-Hirrius K.78-) und noch überdem sehr beträchtliche Geld¬ summen erlegen mußte. Rikero ?lnlipp. ll. 94. 95. ver¬ sichert, daß Kaesar einen personellen Haß gegen L-Hta- rum gehegt, und daß er darum so scharf mit chm verfuh¬ ren sey: allein baß es mindestens eine Paronomaste mr, durch die sich Dejotarus jezt im Besitz fast des gan,en Galatiens befand, (guoä ei negue lechbus, uequemo- rikus couesikum eüe, caereri l'etrsrcbse conrenclebniir) sagt doch nicht Hirtius allein; auch Strabo S- t)7b' giebt es deutlich zu verstehen. 1624) Bestätigt von Strabo S- 15z?. §. 121. Anto¬ nius machte nachher den Srraro zum König vonAmsus, von dem sie aber Augustus nach der Schlacht bey Aktiuin, weil er sie sehr tyrannisch beherrschte, befreyete. Vagl. Toinard acl a!e Wort, p. g6z. — Fch inerte diesen Umstand um so lieber an, weil Dio dieses Strato gar nicht erwähnt. 162;) Nemlich des Bosporus, damit man nicht etiva denke , daß er zum König von Galatien gemacht worden, hirtius: chkirür'act-rreM r> guo rem kelieiier celerirergue getiam in ^e^pro luprs kcriplimus; reAio gsnere orrum, llileiplinis erism reAiis ellucarum cum ^1ic!u-iciare5) rsx ^iise rorius, proprer nobilinuei" kerAsmo xaruulum lecum ssporrsuergr in csttrs, wvl- rosgue renuerar snnos) co»/rr«rr, guoa sub imperi» kbsrnscis fuerat, prouinLiar.gue k- ll. a bsrksris srgue inimicis regibu5, inrerpoiiro smicillinw reze, muniuir. Alles in den Wind geredet; denn dec smieitiimus rex kau! nie zum Besitz seines Königreichs- Vergl. Note rürz. Kaesars Rückkunft nach Rom. 991 chen, ihm das Bosporanische Königreich, im Fall er N.R.E.7e>7 ihn besiegen würde, zu verleihen. Diktator u. M. Aitton. Acht und vierzigstes Hauptstück. ^-c. Kaesars Rückkunft nach Rom- Veranstaltungen, so er dort trift. §. 412. Nachdem er dieses gethan, und das Uebrige dem Domirius zu veranstalten anbefohlen, kamer nach Birhpnien, von wo er nach Griechenland, und fer¬ ner nach Italien schiffte; und jeßund, eben so wie vormals '^), überall Brandschaßungen unter je¬ dem nur erdenklichen Vorwande ausschrieb. Bald S. hieß es: sie hatten die nemliche Geldsumme, s so er jehund verlangtes vorher schon Pompejo versprochen; bald wüste er ihnen Verbrechen aufzurücken, die er sich mit Gelde abkaufen lies. — Zu Tyruo nahm er aus dem Tempel des Herkules alle Gelobungötafeln weg, weil sie die Gemahlin und den Sohn des Pom- pejus, da sie flohen, ausgenommen hattenAuch nahm er sehr viele goldne Kronen, der Siege wegen, so er erfochten, von den Königen und Dynasten an'^°). 1626) Vergl- §- Z69. Note 1456., und wo diese Hin¬ weisen wird. 1627) Vergleich oben Note 1480. Der Tempel des Herkules zu Tyrus ist bekannt. 1628) Auch diese Sitte, den Siegern Kronen, oder 11-,m gui omnia auäersnr. Vnus inuenius eügul ici suclerer, guocl omnium fugiiler ec rekormiclallei au- «jgci-,. Mark- Anton nahm cs Kaesarn sehr übel, baß dieser die Bezahlung von ihm verlangte, so daß cr ihn auch darum nicht auf seinem Afrikanischen Feldzug beglei¬ tete : allein Kaesar trieb das Ding so ernstlich, daß Markus Anton, seine unbarmherzigen Gläubiger zu befriedigen, eine Auktion seines eignen Vermögens ansetzen muste- der sich doch altere Gläubiger widersezten. Nach dec Hispanischen Expedition waren Mark Anton und Kaesar wieder gute Freunde; vermuthlich hat ihm Kaesar am Ende doch seine Schuldforderung wo nicht ganz, doch einen beträchtlichen Theil derselben erlassen. i6z2) D>o widerspricht sich hier augenscheinlich sellÄ, denn nur im vorigen Paragraphen hat er gesagt, die Güter der Proskribirten, waren in der Hofnung sie mm bezahlen zu dürfen, theucrer als sie wörtlich wcrrh waren, bezahlt worden- Jene Nachricht war wohl öbertrieben- Mark. Anton, der die Güter Pompeji lauste - bezähm sie wahrhaftig nicht theuer, wenn er nach Kikersns l e- Kaesars Betragen irr Rom. 995 den die Preise der Besitzungen, für welche diejenigen, N.R.E.707 so sie auf Kredit gekauft, kraft der Gefetze zu bezah- len hatten, nach ihrer gegenwärtigen Tare bestimmt, M. Auron.' da sich ihr Preis, der Menge der eingezogenen Güter wegen, um ein merkliches verringerte'°"). Durch Zeugniß, nachher einen Thcilderselben verkaufte, »maus dem gelösetcn Gelbe Kaesarn den Werth des erstande¬ nen Ganzen zu bezahlen. Siehe auch von dem Spottgeld für welches sich damals P. Gylla Güter kaufte, eben dieses Rikeronis Okircis II. 29. j6gz) Fünfhundert Drachmen betragen ohnqefahr zwölf Louisdor. Dieses Gesetz hat also schwerlich je¬ mand anders denn die Römischen Bettler soulagiren kön¬ nen; weil man wohl vermnthlich in Rom für zwölf Louisdor kein viel besseres Quartier denn den copbinmu haben konnte, den Iuvenal den bettelnden Juden vor¬ rückt. Ich will dieses beweisen- Kikerons Hans hatte nicics gumguier oder Z 5,00O00 Scstcrkien gekostet, die wan auf hundert, neun tausend dreyhundert fünf und siebzig Thaler berechnen kann. Run habe ich oben Noie 1240. bemerkt, daß der billigste Zins bcy den Rö¬ mern damals zwölfe von hundert war; daß folglich ein Kapital von hundert neun tausend dreyhundert fünf und siebzig Thalern, eine jährliche Revenue von dreyzehntau- sind fünf und zwanzig Thalcrn machte. Nun ist es aber bekannt, daß in einer volkreichen Stadt Quartiere zu vermiethen, ungleich profitabler ist, als sein Geld gegen mndübliche Zinsen auszurhun; das wenigste also was Mau für ein Hotel, von der Art des Kikeronischcn, Mtthe zahlete, muß doch immer, sehr schlecht gerechnet, kunf und zwanzig tausend Thaler betragen haben. Ich Weis, daß selbst der Mann von Stande nicht ein ganzes Hotel zu seiner Wohnung braucht, in so bevölkerten Städten wie Rom war, vielleicht nicht einmal eine ganze Etage eines mittler» Hauses; allein rechnen wir auch nur die Miethe eines mittler» ganzen Hauses auf zehn¬ tausend Thaler, und jedes Hans zu fünf Stockwerken, '° kommt doch immer eine Etage zweytausend Thaler : «nd da in einein Stockwerke nicht mehr als zum aller- 996 Dio Kaßius. B.XL.II. Hauptst.XI.VHi. N.R.E; "07 Anstalten dieser Art verband er sich das Volk, seine Diktator n. Areunde und Mikgehülfen aber durch Einschreibung M. Anwn in den Senat, Probenden und obrigkeitliche Wür- er ihnen theils dieses laufende Jahr, theils für das folgende verlieh. Damit er auch um beste mehrere belohnen könne, ernannte er zehn Stadtnch- ker für das künftige Jahr stiftete auch viel metz- höchsten vier Personen logiren können, wenn sic nur ir¬ gend etwas beym Mittlern Fenster bleiben, und jeder sich auch nur zwei) Bedienten halten will, (welches beydem damaligen Luxus der Römer weniger ist als man erwar¬ ten kann,) so folgt, daß fünfhundert Thaler jährlich dcr Preis gewesen, für den eine einzelne Person, die kei¬ nen Aufwand zu machen Lust hatte, zu Rom logimi konnte. Fünfhundert Thaler sind hundert Louisdors; von diesen das Achtel oder zwölfe, wem kann dim Miethe zukommen, denn höchstens dem Poeten sich" Stock hoch unter dem Dache. r6Z4) Vorher waren ihrer nur acht gewesen. In dm allerältcsten Zeiten derRepublick war nur eine einzige M gistrarsperson so die Rechtshandel schlichtete, und die¬ ses dauerte bis auf das Jahr 510. n- R-E. in welchem man zum erstenmal in der Person des G. Valerius d«»" einen zweiten Prätor erwählete (Livius Ich. 19.) De» diesen beyden hics von nun an, der eine welcher die»M schen Römischen Bürgern entstandenen Streitigkeit schlichtere, praetor vrksnus, der andere, der jenem"'" Range wich, und der das Unheil sprach, wenn d-w Recht zwischen einem Römischen Bürger auf der cmem und einem Ausländer auf der andern Seite streitig war- hies kraeror peisAiiuus. Diesen fügte man ^o- Vs' nach der Einnahme der Inseln Sardinien und Smit noch zwei) andere, und abermals zwei) andere nach"'" Eroberung von Hispanien bcy. Diese vier neuen Pt"' rcn waren anfänglich nur bestimmt das Recht in P)"' vinzcn zu sprechen. Diese Einrichtung ward ohngMw um ^0. Siv. aufgehoben, alle sechs Praioren muste'M Amtsjahr in der Stadt gegenwärtig seyn, und wut nachher alle sechs in Provinzen zu regieren versaM' Kaesars Betragen in Rom. 997 rere Probenden, als bisher gewöhnlich waren. Er N.R.Lra? vermehrte den Orden der Opferpriester, der Augurn (zu denen er selbst gehörte) nnd der sogenannten Fünf- M> Anton, zehnmanner '^), jeden mit einer neuen Stelle, und Eylla hatte diesen noch zwey andere, so er selbst einge- stzt, hinzugefügt, so daß also ihr Kollegium jetzund, nach¬ dem Kaesar zwey neue Personen hiyzugekhan aus zehen bestand, die er nachher, (s unten S- 2Z7. und azy.) bis auf vierzehn vermehrete, Augustus aber nachher auf zehn reducirte (S. 518 ) wie wohl er auch jczuweilen ihre Zahl bis auf sechszehn vermehrete, und fast immer My Supernumerarios erlaubte. (S- 586.) — Oben S. 40. am Ende haben wir vom Lenrulus Sura gelesen, daß er damals Prator gewesen, um die Senatur, deren er nach Versticßung seines Konsulats verlustig gegangen war, wieder zu erhalten, und dieser Umstand wird so¬ gleich im folgenden §. vom Geschichtschreiber Gallustio wiederholt. Ich muß gestehn, daß ich mich hierein nicht so recht zu finden weis; waren denn etwann die sechs Übrigen Prätorstellen, den prseror vrbsuus undpsiegri- »us abgerechnet, waren sie niedriger als die Quasturen und Aedilitaten, daß man durch sie anfangen muste, wenn man in den Rath ausgenommen zu werden begehrte. — Vergleichet Pighium ^nnal. 1 - Hl- x. 452. feg. und swinponium cis 011AA. iuris §. Z2. röz?) Man merke sich, daß damals in Rom, wenn man mir diesen Ausdruck hingehen lassen will, vier Kapi¬ tel warenponriiices, ^.ugures, seyremuiri Lpulonum und (Zuinüecimriri. Bey der Einsetzung der ponrifi- kum hatte man nur ihrer vier, lauter Patrizier verord¬ net, denen ^0. 454 noch vier Plebejer zugcordnct wur¬ den. Dieses Kapitel hatte Sylla ^0. 67z. bis auf fünf¬ zehn Personen vermehrt. Livius Lpir. 89.; eben dieses that dieser Diktator mit den Auguribus, die bey ihrer ersten Einsetzung auf drey eingeschränkt, bey Gelegenheit aber der Vermehrung der Pontifikum auf neun ausge¬ dehnt wurde». Diese drey Kapitel waren einander also o »rt/rrrt-»/ appeüsrrir, r»m iacils eircumeZir er ttsxir, " slle conlettim ressoncierinr. fdlurarch bezenßt, daß man sich in Rom sehr darüber formalist«, .daß ganze Straft für den Tod zweyer Senatoren, in emec veränderten Titulatur bestanden, und man sie ehrenstic anstatt mannhaft nannte- — Laesar Alexander Se«> rrm ahmete zweyhundert Jahr spater, Kaesars Beysp'»- glcichfalls sehr glücklich nach- Lamprid. K ;Z- Rebellion in Nom. IOOI „del-Gefahr bedient, am Ende aber undankbar ge-N.R.T.707 „wesen sey: ob ihr schon, an allen Gliedmaßen frisch Aknu» n „und gesund, und allerdings im Stande, das, was W. Auto».' „uns vom Kriegs noch übrig ist, zu Ende zu drin- „gen, mit mir fernerhin nicht fechten wollt. " §. 427. Da er ihnen dieses so vorgespiegelt hatte, (denn er¬ halle ihrer allerdings sehr nöthig) lies er ihnen allen landereyen, theils aus denen, so der Republik zugehö¬ rig waren, theils aus denen, so er eigenkhümlich befaß, anweifen; einem hier, dem andern da, und allemal dein einen weit genug vom andern entstrnt, um weder den Nachbarn fürchterlich, noch durch eine gar zu dränge Nachbarschaft geneigt, zum abermaligen Aufruhr ge¬ macht zu werden. Die versprochenen Geldsummen, dergleichen er ihnen viele, und fast für jede Handlung, so sie nur gethan, versprochen, machte er sich anhei¬ schig, theils jeHund sogleich zu berichtigen, theils in kurzer Zeit und mit Zinsen auSZuzahlen ). Da er dieses gethan, und er sie sich dadurch so zu eigen ge¬ macht, daß sie, weit entfernt zu drohen, ihm Dank schuldig zu seyn bekannten, sprach er ferner: „Ihr »habe nun alles von mir bekommen, und ick) »Zwinge keinen von euch, fernerhin Dienste »Zu rhun, will mir aber dieser oder jener S.sn. »freiwillig helfen , das Angefangcne zu vol- »lcndcn, so nehme ich ihn willig auf" — Sie sreueten sich außerordentlich, da sie dieses hörten, und olle wollten wieder dienen. §. 418. Von diesen Aufrührern wählte Kaesar diejenigen 164z) r- iE--, x«< i vor Dio Kaßius. D. Hauptst. Xivm. N.R.L707 aus, von denen er zum Voraus sah, daß sie ihr Feld Dlkratt-rii. ^r Stille bauen würden, die übrigen nahm er M. Amon, neuerdings an, (er befolgte die nemliche Maxime r.^u.r. allen seinen andern Soldaten, daß er allemal die, so mit Drohungen um sich warfen, und vermögend waren, Händel anzusangen, mit sich aus Italien hin¬ weg führte, damit sie, wenn sie dort zurück blieben, keine Meuterei) ansiengen) und wüste es so cinzmich- len, daß sie in Afrika alle, bald unter diesem, bald unter jenem Vorwande aufgerieben wurden, da er denn, vermittelst ihrer, seinen Feinden Schaden zu¬ fügte, und ihrer selbst auf eine gute Weise los ward So sehr er auch Menschenfreund fim ei¬ gentlichen ""*) Wortverstande^ war, und an niemand so viele Gunstbezeugungen, als an feine Soldaten ver¬ schwendete, so hastete er doch die, so unter ihnen Auf rührer waren, außerordentlich, und bestrafte sie auf die härteste Weise. — Dieses warS, was er in dem¬ jenigen Jahre that, da er als Diktator zum zweyten- mal regierte; inzwischen gegen das Ende desselben, 1644) Er hat sie auch, sobald er nur irgend einen be¬ quemen Dorwand finden konnte (psruuIsm m»ü->cMU- 1»m nacius sagt-Hirrius,) nach aller Form Rechtens bc> straft. Ein merkwürdiges Bcyfpiel davon, finden nuc dello ^fi-io. c. -54, wo R. Avienus, Offizier der zehn¬ ten Legion, dafür weil er ein Transportschiff, austalt solches mit Soldaten zu bemannen, nur mit seiner mn Equipage angefüllet, infam kaßirt wird: eben dich Dekret wird noch über vier andere Officier, Aulus 0^ rejus, Tirus Galienus, Markus Tiro, und Begub Lxlusmas gefaßt, ohne daß ihnen ein anderes Verbrcma denn die italianifchc Rebellion zur Last gelegt werdenM' 1645) Ich setze diese Parenthese der MisdcutunM wegen hinzu, denen dieses Wort unterworfen ist, v Basedow u a. Projekteurs, solches auf diennverantwe llchste Weise misbrauchcn. Krieg in Afrika. iso; Raleuus und Vatittlus den Ehrentitel der Bur- N.R.L707 germeister empfiengen ). DiÄr u. M. Anton. Neun und vierzigstes Hauvtstüct. Kacsars Krieg in Afrika. §. 419. Er schistete nach Afrika, ob es schon mitten im Winter warüber; und cs trug dieses, indem 1646) Bcyde kennen wir schon; den Kalcnus vorzüg- mk ans Nore iZy8> und den Vatinius aus z?r. — ^lkcro, der ein personeller Feind des Vatinius war, dm er ohne Unterlaß mit seinem Kropf aufzog: (Plu- rarch Ocero p. 85;. I). mW 875. cl.) hat weidlich über dieses Konsulat, welches nur wenig Tage dauerte, gespot- tet; l^Agnum vlleurum auuo Vatiuii lsäium elt, sagt er: guoclillo coulals usc drums, N«L ver, nec.ioltAS, IWL »Ukumnus suis, und da er sich beschwerte, daß er von ihm jur Zeit einer Krankheit nicht besucht worden, gab er zur Antwort: Volui UI oonsalsru rao veniresecl nexme com- krebenciit. (HerrLrevicr T. X!V. p. 162. merkt mit Recht on,da8 dieses Bonmot sich besser auf das Konsulat des Ra- mniuK Rcbilus, welches nur einen einzigen Tag dauer- ke Passen würde, und selbst alsdenn noch mäste der Kon- nn krank gewesen scyn, und nicht persönlich von seiner Gourde haben Besitz nehmen können, sonst geht alles tref- lmde des Scherzes verlohren) Makrob. d'anun. lt. z. -den eben diesem Konsulate, sagt Ratull: kor Lonsiilarum peierar Vatinius, Ouicl eli, LatuIIe, guocl morsrir eniori? ^647) Nach ^irtio ^fiie. I. kam Kaesar acl XIV. Ia- uusni (p. i. den siebzehnten December, weil im Kalen- der der Numa, dessen sich die 9eöincr damals noch bedie¬ nten, der December nicht mehr, denn neun und zwanzig ^ge hatte,) nach Lihbäum mit nicht mehr, als einer yf"angeworbenen Legion, und sechs hundert Reuter», -"gemein zu zeigen, wie sehr er seinen Abzug zu beschleu- i Oc>4 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. XUX. N.R.E. 707 er so seinen Gegnern unvermuthet über den Hals kam, Diktier n nicht wenig zum glücklichen Fortgänge seiner Waffen M. Anton, bey; wie er denn überhaupt durch Geschwindigkeit und unvorhergesehene Marsche daö Mehreste von dem,WS er unternommen, ausgeführt '^), s, hgß der,derüb« dis Ursachen nachdenkt, warum er allen andern Feld¬ herren seiner Zeit so weit überlegen war, keinen an¬ dern oder bessern Grund dieser Ueberlegenheit, als den von uns angeführten siuden wird. — Afrika also, sum die augefangens Geschichte sorkzuseßen^ Afrika war gleich anfänglich nicht gut kaesarisch gesinnt gewe¬ sen, hatte sich aber nach Rarrions Tode ganz offen¬ bar gegen ihn erklärt. Ursache: weil nicht allein Va- zms und Juba an der Spitze der dortigen Regierung standen, sondern auch vorzüglich, weil, wie oben ge¬ sagt worden, Aaco, Gkipio, und die übrigen, so es mit ihnen hielten, sich hieher geflüchtet hatten, den rügen gesonnen sey, lies er sich sein Gezelt so hart am Gestade des Meers aufschlagen, daß solches fast von den Welken benezt ward. In ein paar Tagen sammel¬ ten sich seine Soldaten doch so, daß seine Macht, als/r den fünf und zwanzigsten December Lilybaum verlies auf sechs Legionen und zwey tausend Mann Reuter an- gewachsen war. Den vierten Tag nach seiner SclMdch also den vorlezten December bekam er die Küste von Afri¬ ka ins Gesicht, landete neben Adrumemm, wo er den folgenden Tag, als den lezten December stehn blieb, uni den ircn Januar 70g. sein Lager neben Ruspina aufzu- schlagen. Fabrizius sagt: äs rsmpors suüesMs Kmur s^rocliüonis »CLursNus V. L. in öiblM' rliecs lirceisiis snAÜre eair., d.virclini 1724. 4. dlo. > la. - ?. 29. Ich habe dieses Citatum nicht brauchen könne", da ich das Buch so wenig besttze, daß ich solches nrch einmal dem Namen nach kenne, so bekannt mir Masse sonst ist. 164g) lloe borridili viAilanrig, colsrilate, öilr gemia elk schreibt Likero »ä /^UlL. Vlil. 9. Krieg in Afrika. 1005 Krieg unter sich theilten, nicht nur sich auf dem festen N.R.S. 707 Lande in Vertheidigung fezceu, sondern auch Streife- Detern, repen hinüber nach Sikilien und Sardinien unternah- M. Amon, men; Städte plünderten, und Schiffe kaperten, sich so Waffen und anderes Eisengerath, an dem es ihnen am meisten fehlete, zu verschaffen. Indem ihnen nun, wahrend der Verweilurig Kaesarö in Egy¬ pten und Rom, kein Heer entgegen gestellt werden konnte, hatten die Veranstaltungen, so sie dort ge¬ troffen, sie endlich so kühn gemacht, daß sie den Pom- pejus nach Hispanien hinüber schickten. Sie hakten nemlich Nachricht von den dortigen Unruhen bekom¬ men; glaubten, er, als ein Sohn des großen Pompe- jus würde willig angenommen werden, und hatten, sauf diese Hofnung sich gründend^ ihren Plan so ge¬ macht: er sollte sich Hispaniens so bald als möglich bemächtigen, und sodann szu Landes nach Rom abge¬ hen, inzwischen sie selbst zu gleicher Zeit versuchen würden, mit ihrer Flotte in Italien zu landen'^). 1649) Aus der Parallclstelle S- 228. die ich hier nach- Zulcsen bitte, scheinet sich vielmehr zu ergeben, daß die Spanier selbst eine Gesandschast an Skipio abgeferriget, und ihn um Sukkurs und um die Person Pompeji gcbe- wu. Dieser Pompejus ist der altere der bcyden Brüder A-nejus, von dem wir oben §. Note 1496. gesihn, dass er sich, nachdem ihn die unter ihm dienenden Egyp- der verlassen gleichfalls zum Heere Katonö begeben- — Hiehcr gehört folgende Stelle aus einem Briefe des Kas¬ ims an Kikero: (a-i ciE/ X V. 19.) Muc, er gll «em publicum relle^m, guicl in biiipaniis gerslur releiibe. siegln nlli follleirus bim, ne mslo rererem er clenien- wm cluminum bsbeie gusm nouum er ci ucielem expe- bcjz, Lnasur gusm lir fsmus; kcis, guomeclociu- "klir-irem vlriurem purer; lcis, gv3m te ssmper s nobjz ^erCum purer: vereor ns no; rultlce Zisclio velü -l»-,- ioo6 Dio Kaßius. V. XHI. Hauptst. XUX. N.R.E.707 §. 420. Dikmwr u. Vom Anfänge an ward ihr Projekt eine Zeitlang d-Litton, aufgcschoben, weil Darus dein Skipio das Ober¬ kommando unter dem Vorwande streitig machte, äl¬ terer Befehlshaber in den dortigen Gegenden, denn er, zu seyn; und der durch seinen Sieg aufgeblasene Ju¬ ba, eben dieser Ursache wegen, den ersten Plah von allen begehrte Weil sich aber Skipio und Bars mit einander verstunden, von denen dec eine an Rang, der andere an Einsichten den andern allen weit überlegen war, wüsten sie die andern alle auf ihre Seite zu bringen, und dahin zu vereinigen, daß sie dem Skipio das oberste Kommando abtraten. Kato hätte entweder das Oberkommando allein, oder aber mit Skipio gemeinschaftlich fuhren können; allein er woll¬ te das eine nicht, weil er es für höchst schädlich in al¬ len kriegerischen Unternehmungen hielt, und eben so wenig das andere,weil er in der Senatorenwürdenie¬ driger, denn er, war Er sah aber ein, daß es im 1650) plurarch Lsro miuor. p. 7Z7. b. rr« sc ^7,'"' -7-« XLX-Ü0 t-Ac 50,; Lxix-Eo- X«, osx?os, kx c« vx-oävo^ksx; X«I 2kx«Xkl/8!7i ros 'lo^ss. Er erzählt nachher, daß in der ersten Zusammenkunft so Kato, Ju¬ ba und Skipio gehalten, der König seine» Stuhl zwi¬ schen Kato und Skipio mitten inne gefczt, um so den Obcrplatz zu behaupten; Kato, wie er dieses sähe, nahm seinen Stuhl und trug ihn auf die andere Seite hinüber, um so deni Skipio die Oberstclle zu verschaffen. —- M>m hat dieses Betragen gelobt; aber ich frage, war cs ver¬ ständig zu einer Zeit da die Republick der Hülfe des Jub» so nökhig hatte? 1651) llbrch c. '^Axsroos «j>^c,s svrcs xa» r«s ^xiX'/los« X«, OvLL-os L^,rL^esü,s X«, Xl-k,xos.,«s, 8X, cchx, xLrü^i/L'LtS so^Lvo, -rce- -SS rül xsrL^so.-'- x'o^c^tto'-s, »-Ze Lax,ros «sr/r^arx^ov osr«, x°a:§osro; »e°;r«tzi,s. II. 54. M. Lsro cum summum si » MI- Veranstaltungen der Pompej. irr Afrika. 1007 Kriege nicht weniger, denn in andern Angelegenhei-N.R.k. 72; km, einen sehr großen Einfluß hat, wenn der Oberste Dikriter« ton allen es auch dem Rechte nach ist. Dieser Ursache M Anton, wegen trat er ihm das Kommando freywillig ab, und übergab ihm eben so willig die Regimenter, so er mit¬ gebracht hatte Darauf als Urika, welches inan ia Verdacht hatte, der Kaesarischen Parthey günstig zu seyn, dieses Verdachtes wegen hart dabey war, von den PompejanischenGeneralen zerstört zu werden'"^); bat er die Stadt los, übernahm das Kommando da¬ selbst, und versprach sie, die ganze zu ihr geyorige Gegend, und das Meer, so weit sie stlbiges bestreichen könnte, den Pompcjaneru treu zu erhalten ""). lieber alles andere war Skipio oberster Feldherr. Eil« Name, der allen denjenigen, so es mit dieser Parthey ulbuz stklerrerur Imperium, lionorstioii purere msluit. -stet auch Appianum tiiuil. II. p. 482. — Karo hatte ach schon ehemals zu Korkyra so betragen, und das Kommando an Klkcro abgeben wollen, wie ich bereits Mn Note 1481. bemerkt. 1652) Welches ihm doch nachgehend-; sehr leid that, § er einsah, daß Skipio so ganz und gar nichts vom Knegshandwerk verstand, daß er nicht einmal guten anzuuehmcu im Stande war. Plurarch p. «6;z) Skipio wollte sie auf Bitte des Juba zerstören, l-mrarch p. cl. ^ud dieser hatte gegen die Stadt ei- (K p Haß. Viicenlez Oet'sri smicillimi. Bacstv ^^4) Vergl. Plutarch 0. Er befestigte diese Stadt achher si-hr, aus der er das gröste Vorrathshaus des , sowohl an Ammunition als Proviant machte, .H'^gab Skipioni zu einer bitter« Verunglimpfung Ge- ^"bcit. als ihm Kato ricth, den Krieg behutsam zu fuh- >u e Ist Kato noch nicht zufrieden, allein hinter Mauern A 'Gen, sagte dieser, sollen wir uns ihm zu gefallen, "ue verkriechen. 1028 Dis Kußius. B. XI.H. Hauptst.XUX. N.R.E. 707 hielten, Dkuth und Hofnung machte; weil sie, ich DiMtorn. weis selbst nicht, aus welchem wunderbaren Wahn? M. Anton. sich in den Kopf gesezt harten, daß kein Skipio UII-- ?vi3§.Lli>ur. in Afrika kommandiren könne §. 421. Kaefar, der dieses wüste, und zu gleicher Zeit sah, dH die unter ihm dienenden Soldaten eben so fest als jene hiervon überzeugt waren, und sich alfo fürchteten, nahm einen gewichen Menschen aus der Familie der Skipionen, der ihren Vor - und Zunamen führte,aber Galarco genannt ward, mit sich '^), ,,„h fuhr so, 1655) Es ist befremdend im Mund eines Skribenten, der so äußerst abergläubisch wie Dio ist, eine Acußcning dieser Art zu finden, da doch wohl vielleicht keine Art des Aberglaubens ausgebreiteter,und wenn ich es sagen darf, vernünftiger zu seyn scheint, denn eben diese kunMss no- niinum, von welcher einige Bcyspicle nicht ohne große Mühe gesammelt Johann Schmidt und Daniel Will- Helm Moller in eignen Abhandlungen, Johann Meller in der blomouvmlllrvpis x. iz i. und Grcgorius RiäM in den sxiomÄkibuz poliricis. Auch Florus II. i; I-- nennt bciploimm IIVMLN fsrsls ^lncse, weil nämlich der andere Skipio Karthago zerstörete, welches vom erstca nur war gedeniüthiget worden. — Plurarch erwähnt dieser allgemeinen Zuversicht so auf den Namen des nerals gefezt ward, zweymal. Laro p. 787- , und Ossf. p. 7Z2. c. lehret er uns, daß sie solches auf Auktoritat eines alten Orakels geglaubt Däfern dieser lezlere Umstand, woran ich nicht im besten zweifele, gegründet ist, so hat nach seinen cignsil Rcligionsbegrissen, Dio noch weit weniger Ursache, lM von so verächtlich zu reden, und solches einen wund"- baren Wahn zu nennen- 1656) Plurarch l. e. wo er sagt, es sey zweiftlhasi vb er solches aus Aberglauben oder aus Raillerie than. Wohl weder aus einem noch aus dem andern, Kaesar schifft nach Afrika. 1009 weilUtika gar zu stark befezt war nach Adru- N.R.E-707 K- Caesar sondern einzig und allein, aus der von Dio angegebenen M^Auw^' höchst vernünftigen Ursache. Sueron K. 5y- e^cl elullen- ivux. VÄkicinsrivnes, guidus selix er inuiÄum in llruuincia ^iiics k»r8lirer 8cipivnum nomen terebruur, clespeölilli- mum guenllam ex Lorneliorum gsnrs, cui rul vppro- brium virse, 8slurioni cognomen erst, in cslUis iecnm dskuir. Ueber diese Stelle will ich dreyerley bemerken- Erstlich bestärkt sie den Ausspruch Plutarchs, daß die Pompejaner einem Orakel zu folge, ein so großes Zu¬ trauen auf den Afrika fürchterlichen Namen Skipio ge. sch / srl elullenäas varicinsiioiiez; nachher cui Lr/«rro»k cognomen ersr; so auch Plinius Vlt. 12. Liusöom ks- milise 8Lipic>ni polt 3cipionem 8erspionem, co^rromeer d^lVHO mim»/ clesirr. Icl. XXXV. 2. Lum 8cipionir komponisni kr , und schickte sich also auf keine Weise zum Impeiaror. t6z7) X«, XV vo X«, §,«5- s,, §e rl-'o 5L0ü^x. x«t 'Z/SL , XL, ^L7kl7Xkv«^k V« ??,- X«, X«, x--L«x«/x«r« -rx« plurarch L-u. p. 787. H- Band. S S s IO IO Dio Kaßius. B. Xll!.Hauptst. xux. N.R.E.7v7Metum'"b) hinüber; wo er, weil seine Ueberfahrt Diktaror n. durchaus nicht im Winter vermukhet ward '°"), ohne M Anton, daß einer etwas davon wüste, landete. Als er aus dem Arx. t^uic. Schiffe trat, trug sich etwas zu, welches er, ob ihm schon die Götter solches als ein böses Anzeichen zu- schickten, dennoch g'it auszulegen wüste. Er strau¬ chelte nemlich,da er an's Land stieg, so daß er mit dem Gesicht auf die Erde nieder siel. Seine Soldaten, die 1658) Adrumemm ward von den Alten für die Haupt¬ stadt der re^io ö^seeng gehalten, und gehörete den Karthagmensern, nach deren Zerstörung die Stadt für frey erklärt ward, und sich nach eignen Gesetzen regle- rete , Plinius V. 4. Solinus 27. und 49. Strabo er¬ wähnt ihrer nur S. 2266. Etwas mehr Nachrichten gewahren Stephanus von Byzanz, und Amoniuslu- nersrium. — Die Lage dieser Stadt kommt ganz genau mit derjenigen überein, die ich aus der Homannischen Landcharte -Hamamera genannt finde, die aber auf al¬ tern Tafeln, bey (Prtelis und Mert'awr vermutiM richtiger, Maomera Heist,- man findet sie in dem Dusen, den das Sikilien gerade gegen über liegende Rap Lon ( 7-xLrrr/) formirt. Alphonsus Adriani nennet sie Toulb; diese Stadt kenne ich nicht, und wenn erTubmba nieynt, so liegt diese Stadt viel zu weit landeinwärts denn daß sie Abrumctum seyn könnte. — R. Ronsidius war damals Kommcndant in Adrumetuin- -^irrius ^si-ic, K. z. 1659) Man muß sich dessen erinnern, was ich wehe» mals anzumerken Gelegenheit gehabt, daß sich der Ko¬ mische Kalender damals in einer greulichen Unordnung befand; wenn also Kaesar gleich den ersten JanuarM landeteso ist solches nach einer richtigem Zeitrechnung Loch würklich ohngefahr in der Mitte des Oktobers ge- schehn. — Plurarchus, wenn er Lses. p. 7Z2 b. sagt: !rcx, k,; X-Xk/ULV schreibt nach einem falschen Kalender, denn schwerlich ist damals der kürzeste Tag gewesen, wenn ein unwissender Kalenderschrc>bct Len Liren Deceniber dahin sezre, wo erwan von Rechts¬ wegen der 9te Oktober hatte stehn sollen- Kaesar landet in Afrika. isn dieses sahen, klagten hierüber, und ihr Schmerz mach-N.R.E, 707 te sie unruhig. Aber er, ohne dadurch aus seiner Fas- sung zu kommen, streckte die Hande aus, umarmt, M. Amon.' als ob er mit Fleiß nieder gefallen wäre, die Erde, küßte sie, und jagte mit lauter vernehmlicher Stimme: Da hab ich dich, Afrika '^°)! Hierauf griff er sogleich Adrumeruin an. Da er aber hier zurück geschlagen, und noch oben ein durch die Gewalt der Feinde gezwungen ward, sein Lager zu verlassen gieng er vor eine andere Stadt, Rttfpiria Da 1660) Sneron K- 59- krvlszffuz in egreffn nsuir, verlo acl rneliuz omine, rrrreo re, inguir, ^/rrc«. 1661) Nach -Hirrio K. g—6. hat Kaesar Adrumetum gar nicht angegriffen, sondern nur den Konimendanten durch den L- Plankus zur Verratherey zu überreden ge¬ sucht, welches aber misglückte. Allein einen Ausfall den die Adrunictenser gethan, und indem sie sich des von Kaesar verlassenen Lagers, (vnclo Oeisr ogreüus irsr ücers eoeperar) bemächtigt, erwähnet er allerdings. Ich will auch gern den paar Worten Dions mehr Glau¬ ben, denn der weitlauftigen Erzählung des Hirtius bcy- mcsscn, weil es offenbar ist, daß dieser Schriftsteller auf- schneidet. Er erzählt, es hätten dreyßig Gallische Reuter zweitausend Mohren in die Flucht gejagt; das vermoch¬ ten doch kaum dreyßig Amadisse zu thun. Es kommen la mehr denn dreyßig auf einen, und nackende Indianer, wie die, so Kortes bekämpfte, warcns doch nicht, auch halte selbst in diesem Fall Kaesar kein Pulver gehabt- 1662) Silius Hl. 260. (Luaegue procul csuir non seguor llu- Lkur er vborior llukulo nuno ksnguine Ibnxsu» ^rrabo S- 2260. sagt, ini Afrikanischen Krieg waren alle Städte zerstört worden, woselbst Kacsirr mit Skipio geschlagen. Er überwand ihn aber, ftzt er hinzu, zuerst bey Aisspkng ec. — Auf der Ortelifchcn Landcharte steht IOI2 Dio Kasims. B. XUI. Hauptst. XM, N R.E.7v7er von den Einwohnern derselben ausgenommen ward, Amater n. brachte er hier den Rest des Winters zu, und sühne von M. Anton, hier aus den Krieg — Dies war es, was er ini wax. ^x^„s^ndert und siebenten Jahre nach Roms Er¬ bauung that. La wo Ruspina zu suchen wäre, d. i. an der andern Seite des Meerbusens, an dessen landeinwärts gekehrter Bucht Adrumetum liegt, Eraklis; eine Stadt die mir sonst un¬ bekannt ist. i66g) Hieher gehört wohl vorzüglich folgende Stelle des -Hirtius K- y- Lselsr scl lll wonzu Isnusrü csil» mo»«! , l.sprigus VI. cokonium praeliclio cum 8glemr rsiiclo, ipse — kulpinsm cum religuis copli5 conueriil: ibigue lsicinix exercimz reliLiir, ipte cum exxeblm ms- nu prokciscirur circum VÜI25 srumenrskum: <>pj>i-isnir- gue impersl, vk plsussri,, iumenrsgue omnin segusniur Irsgue msZno srumenli inuenko iiumerv liulpiusm re- «lir — iuboc comxortsrl li§n» in oxxiäum xlurims. End« des zws/ und vierzigsten Buch« -----isrz Inhalt des drey und vierzigsten Buchs. Im drey und vierzigsten Buche des Dion wird folgendes abgehandelt: Hauptst. 1^. Kaesar überwindet Skipio und Juba K. 4.L2—429. Hauptst. U. Oie Römer nehmen Numidien in Besitz §. 4zo. Hauptst. I.II. Kato tödtet sich selbst K. 4z r —>434- Haupkst. I.HI. Kaesar kehrt nach Rom zurück. Sein Triumph. Veranstaltungen, so er daselbst trift §- 4Z5—44*. Hauptst. I.IV. Kaesar weihet den von ihm gestifteten Marktplatz, und den Venustewpel §. 443-— 446. Hauptst. L.V. Reformation desKalcuderstz. 447.448- Hauptst. I.VI. Kaesar überwindet Knejus PompejuS den jüngcrn in Hispanien §. 44-—466. Hauptst. L.VII. Einführung der Konsulunr suffekto- rum §. 467—469. Hauptst. I^VIII. Karthago und Korinth werden mit neuen Kolonisten bevölkert §. 470. 471. Hauptst. I.IX. Einführung derer von der KereS be. nannten Platzmajors §.472. roi4 Es begreift einen Zeitraum von drey Jahren, in denen wir folgende als Diktator, Feldherr der Reukerey und Konsuls verzeichnet finden: 1664) Man vergleiche Gnuphrium panvmmm I-'sü. p. i68-,wo er zeigt, daß die dritte Diktatur Kaesars nicht in dieses, sondern in das folgende Jahr falle, und mit seinem vierten Konsulate zu verbinden scy; doch pflichten -Hirnus und Sueron K- 76. Dioni bey. Aber Panvinius steift fich auf Münzen, mit denen Plntarch «nd Eukropius überein kommen- Ivi? Das drey und vierzigste Buch» Fünfzigstes Hauptstück. Kaesar überwindet Skipio und Juba. §. 422. folgenden Jahre war er zum drittenmal Dikta-N-N-E. 70k tor und Bürgermeister; in beyden Aemkern warH^ar/rm. Lepidlrs sein Kollege. So bald er nur von ihm das Acm. LeM.' erstemal zum Diktator war ernannt worden hatte er ihn sofort nach niedergekegtem Stadtrichteram- te' nach Hispania kicerior geschickt, und bey seiner Zurückkunft mit einem Triumphe, ob ec gleich so wenig jemand besiegt, daß er gar nicht ein¬ mal geschlagen hatte, beehrt; unter dem Vorwande, er sey thatig sim Krieges zwischen Longinus und Mar- kell gewesen '°"). Schatze konnte man der Wahrheit nach keine andere vor ihm auftragen, denn die, so er den Bundesgenossen gestohlen. Nichts destoweniger ward er von ihm mit dem Triumphe beehrt, und nach¬ her zum Kollegen in feinen beyden Aemtern ange¬ nommen. §. 42?. Unter ihrer Regierung wurden die Römer durch Wunderzeichen erschreckt. Ein Wolf ward in der 1665) S- oben §. zz6. 1666) Nicht alS Proprator, wie man natürlich glauben sollte, sondern als Prokonsul. -Hirrius c. 59. 1667) Auch ist beydcs wahr; er ist thatig gewesen ohne doch zu schlagen, ldi^. K. 6z. Ior 6 Dio Kaßius. B. XI.M. Hauptst. l.. N.R.E.708 Stadt gesehen ein Ferkel, einem Elephanten in Diktator in. allein, die Füße ausgenommen, ähnlich, geworfen. — Aem.Lepid. In Afrika griffen pecrejlis und Labienuo, da sie M-x.LPlil. Erfahrung gebracht, daß sich Kaefar in die fum- liegenden^ Flecken der Fourage wegen zerstreut hakle, und daß seine Reuterey von den Beschwerlichkeiten der Uebsrfahrt noch nicht völlig wieder hergestellt sey, sein Fußvolk mir ihren Numidiern an; brachten die schwer bewafueten Soldaten dadurch in Unordnung, erschlugen viele derselben im Gesichte, und würden auch die übrigen alle, so sich auf eine Anhöhe geflüch¬ tet, in dis Pfanne gehauen haben, waren sie nicht zu jrark verwundet gewesen Dieser Zufall schlug Kaejarn ungemein nieder. Er überlegte, daß er von wenigen war geschlagen worden; erwartete, erhal- i66z) Vergl. §. zi4. Note no;. 1670) Man vergleiche mit dieser kurzen Erzählung Dions, die wcitlauftigere des -Hirtius K- 12—20. die Kacsarn ungleich günstiger ist, die ich aber keinen Augen¬ blick der Dionischen nachzusetzen anstehe. Labienus war es eigentlich nur, der den Angriff rhat, diesem kamen, ge¬ gen das Ende des Gefechts Perrejus und Knejus Pisa ch Hülfe. Nach Hirtio hatte Kaefar nicht mehr denn dreOg Kohorten und vierhundert Mann Neuter, und die Macht der Feinde bestand unter Labieno, aus sechszehnhundcet Wann Reutern, Galliern und Deutschen, achttausend Nu- midischen Reutern auf Römischen Fuß exercirt, unter trcjo aus 1 too Reutern, und 4400 leichtbewafneten Sol¬ daten, Bogenschützen und Schleuderen ungerechnet Petrcjus soll in diesem Gefechte schwer verwundet wor¬ den ftyn, und Labienus kam auch in Lebensgefahr, ent- gieng aber, und der Wurfspies traf nur sein Pferd. Hieher gehört ein Anekdötchen, so Valerius Maximus Vlil. 14. von einem Soldaten des Labienus erzählt, wel¬ ches ich selbst nachzulesen bitte. 1671) Reime dieses wer kann, mit der Nachricht des Hirrius, so ich in der vorigen Note angeführt- Unglückliche Lage Kaesars in Afrika. 1017 tenen Nachrichten zufolge, daß Skipio mit ihrer gestimmten Ästacht sich baldigst nä^ den: war also sehr verlegen, und wüste nicht, was er Aem Lexid. sich zu khun entschließen sollte. Er war keinesweges ^r. vermögend, auf irgend eine schickliche Weise den Krieg auf die lange Bank zu schieben, weil ihm ein längerer Aufenthalt, gesezt auch, daß er von den Fein¬ den nicht wäre angegriffen worden, des Mangels an Lebensmitteln '^) wegen, äußerst schwer fallen mu߬ te: eine Retirade war völlig unmöglich, sintemal ihm die Feinde auf dem Meere eben sowohl, als auf dem festen Lande über dem Halse waren. — Diese Un¬ möglichkeit von beyden Seiten sah er ein, und fieng an zu verzweifeln. §. 424- In dieser Lage besand er sich, als ein gewisser Publius Gicrius, (wenn man anders ihm und nicht der Gottheit solches zuschreiben "") muß) ihm 1672) ^.rMiebsr enim gcipionem poli rliem rerrium kms lliei, ^uo proellum ksckum erar, appropingukus. Hirrius K. 2v. 167;) e^nimum eti«m scluerrebsr, kromento fe in ^kri- nist imporrsririo, vri non polke; priore enim 21100 proprer sstnerksriorum lleleckus, guost llipenclisrii srzro- re« milires estenr fzKi, mestem non estefsclam: PI2S- >eres ex omni ^sric» fromenrum »rZueiksiins in psvca oppicl» er bene munir» comporr^ste , vmnemgue regio- "ein Kriege exinsnists krumenro: oppicla, prsererpsuc-i gu»e ipst suis praeststUs rueri pokeranr, religu2 clirui »r- gus rieleri, er eorum incolxs inrrs suspiLestclis coeAisto evmmigrsre, 8Zro, cleserros »c vsstaror este. Il-lch 167^) I,, he,. Geschichte des Sittius ist auch nicht daS allerimndeste, so einen Mann, der nicht gan; durchkne- ttt von Aberglauben ist, auf den Einfall bringen kann, irgend eine nähere Providenz, denn sie es nicht allen und Juba N.R-T.?«; bern wür-K.Ka-str io: 8 Dio Kaßius. B. XDIII. Hauptsi. I.. N.R.E. 70? Rettung aus der Gefahr und Sieg zugleich verschaffe- Dittator NI. ke. Dieser war aus Italien verwiesen worden, hatte Aem. Lepid. sich an die Spitze einiger andern Exulanten gestellt, ,1),^ mjt ihnen nach Mauritanien hinüber gegangen, und hatte eine Osstcierftelle unter den Truppen des Königs Bokchus '^) erhalten. Dieser warb eine menschlichen Handlungen ist, zu denken: Sittius hatte nichts anders gethan. als was in einer ähnlichen M jeder Oberster eines Frcybataillons thuu würde. Noch nberdcm ist es höchstwahrscheinlich, daß dieser Sittius Kaesarn gar wohl gekannt habe- Katilina, wenn er beym Sallust. K. 22. seinen Bundesgenossen vorrechnet, worauf er sich zu verlassen habe, fest hinzu: pisEe- ekle — in dlsurirsuia cum exercuu »Am coulllil sui psirlcipem. Dieses kann hier wohl nicht in seiner gewöhnlichen Bedeutung genom¬ men werden, da es heißen würde, an der Spitze einer Legion; weil Mauritanien keine Römische Provinz war, hinfolglich dort der Rath auch keine Soldaten hinsenden konnte. Man erkläre sich alfo dieses aus Appianu» (HI. IV. p. 620. wo er, Dioni konform, erzählt, Do Sittius habe sich, weil er angeklagt worden, freywilbg verbannet, und sey so nach Mauritanien gekommen- Nun ist aber die Verbindung Kaesars mit Katilina nicht unbekannt; er war also langst, wo nicht Freund dcsS>t- tius selbst, mindestens Freund seiner Parrhey. 1675) Hier sind ein paar Kleinigkeiten zu berichtigen- Erstlich hat Sittius keine Officierstelle bcy irgend ei¬ nem afrikanischen Könige bekleidet, sondern er war, wie solches die Mode der damaligen Zeiten mit sich brachte- Chef eines Frcybataillons, der sich für baares Geld, bald zu dem, bald zu jenem schlug, so wie man solches be¬ gehrte. Und weil die Parthey, welcher er sich mit seine" Romern beygesellete, fast immer die Oberhand behielt, so machten die Afrikanischen Fürsten sich seinen Besitz die Wette streitig. Dieses sagt Appianus mit ausdru«' liehen Worten, dessen Zeugniß hier von desto großer Gewicht ist, da er und Dio einem gemeinschaftlichen rer folgen, dafern nicht gar er der Führer ist, der»»' SitLius steht Kaesarn bey. 1019 Freykompagnie an, und entschloß sich, Kaesarn, vonN.R.E-7°8 dem er so wenig irgend eine Wohlchat empfangen, Amater ni daß er ihn gar nicht einmal kannte, in diesem Kriege Aem. Leoid.' beyzustehen, und in der gegenwärtigen Angelegenheit hülfreiche Hand zu leisten. Ihm selbst kam er zwar nicht zu Hülse, sintemal er wüste, daß er weit von E.'15 ihm entfernt sey, und er ihm überdem mit seinen teu¬ ren, deren Anzahl nicht stark war, keine beträchtliche Hülfe leisten zu können, überzeugt war, sondern that, nach dem Abmarsch des Juba, einen Einfall in Nu- midieu '"§), und verwüstete diese Provinz, und das z» ihr gehörende Eätlüien '^) dergestalt, daß der stm Schriftsteller leitet. Aber wenn auch Sittius Ofst- ver in Diensten eines Afrikanischen Prinzen gewesen wäre, st' hatte solches doch nicht Bokchus seyn können, (ohner. achtet diesen auch Appianus nennt) sondern Bogud nach ^'rtlo K 25. Ursache: weil nach S. rzr. Bokchus seine ^chne dem jungem Pompejus in Hispanien zu Hülfe ge¬ steckt hatte, da im Gegentheil Bogud vom Anfang an e» ans Ende der Kacsarischen Parrhey treu und ergeben eerot, der darum auch vom Kaßio Longino gegen die Mruhrischen Hifpanicr zu Hülfe gerufen wird. t6?6) x>. 8ktriu5 interim er rex Nozuck, coniunclisco- luiz, cvAniro rkAi; lukse egrskl'u, propiu« eiu.<: reg- copizz Nig5 sclmoners: L/>rL»/^»r, eir,/ >'c- N" sclorri, psuciz cliebu; pugnsncio c»- ^irrius K. 25. vergl. Appianum, der die Crobe- /"'3. von Kirta dem Bokchus, den er mit Bogud ver- ^chstlt, zuschreibt- Er legt nämlich das dem König ch, was der General that, wie gar häufig geschieht. 1.677) -öirllus i. c. fahrt so fort- Lr xisereres rl«o 6acr«/o^ttm; kjuiku5 guum conckcionem kerrenr, oppicw exceclersnk, i6gus liki vscuum rr»ii?clerviir, sO^iuonemgus repuclisllenr, pottes sk siz cspii inrer- ^Ngue sunr vmues. — Diese Gatulier sind die, so Lclla- 'us auf seiner Charte Mm/-»» bezeichnet, und i o2o Dio Kaßius. B. XlssH. Hauptst. I.. N.R.T.7S8 Köllig sein Vorhaben unterlassen, und mitten auf DMaär m. vem Marsche mit dem größten Theile seines Heers Aen. Lcyld.' umkehren mußte Ein großes Detaschement war vorher schon dem Skipio zugeschickt worden und es war augenscheinlich, daß, wenn mit diesem Deta- schement der Ueberrest sich vereinigte, Kaesar auf keine Weise gegen ihn hatte aushalten können; er, der sich nicht allein mit dem Skipio allein zu schlagen getrauete, vorzüglich weil er die Elephanten desselben, theils ih¬ res kriegerischen Muths wegen, besonders aber, weil sie seine Reuterey leicht in Unordnung brachten, ach serordentiich fürchtete. §. 425- Kaesar also verschanzte sein Lager, so gut ihm sol¬ ches möglich fiel "8°), und lies frische Soldaten aus Ztalien,auch Elephanten herüber kommen: nicht,daß er sich mit ihnen etwas Wichtiges ausrichten zu kön> von denen Srrabo S. 2257 berichtet, daß sie alle, wie wohl sehr wenige Platze der Afrikanischen Gebürgt besaßen. 1678) Hirrius: (Zmbus rebus cogniris lub«, guE i«m non lonKe « 8cipione «rgus eins llucibus sbeiiel, cspir contibum, tskius eße, libj suogue re^no subchio ire, gusm, llum slios slliururus prollciscersrur, ixle u>» reAno expulsus, t'orlitsn virsgue re expellererur. 1^' gue rursus ke receplr, a».rr/r« a err«« Är/.rrr, tibi suisgus rebus rimsns, elepbancisgue Xfex- relitlis, kuis hnibus vppillirgue suppsriss proseäuselt. 1679) Es ergiebt sich aber, aus der so eben angefüch ten Stelle des Hirtius, daß dieses Detaschement zurua beordert worden, und Juba dem Skipio nicht mehr den nur dreyßig Elephanten gelassen. 1680) L-reisr interim csür« munire llilißentiu«, k^e tilli« tirmsrs msivribus copiis, vgllurtigue «b opp> Russin«, vsgue «6 msre llellurere sr s calkris »lteeu «ollem erc. -Hirrius K- r;- Kaesars Angelegenheiten verbessern sich. 1021 nen, geschmeichelt, (denn ihrer waren nur wenige) son- N.R.E./oz dern daß die Pferde durch sie, an Gestalt und Stirn- Aittator in. me dieser Thiere gewöhnt, die feindlichen gleichfalls Aem. Lepid. fernerhin nicht fürchten möchten Inzwischen vereinigten sich die Gätulrer '^) und andere benach- barre Völker) mit ihm; leztere, theils der erstem 1681) Llopbsntos ex Itslis tr-ansporrsri iulsserst, guo er miws notier- speciomgue ec virrukem hetiise coZnolce- rer, er cui psrri corporis eins relum fscile slliici polier; »wstusgue sc loricstus elepdsnrus guum elier, guss p^rs eins corporis n»6s lins retzmine relinrzuererur, vk eo reis conücerentur; prsereres rr iumsnra beltisrum vriorem, liriclorem, lpeciem, conlueru6ine csptsium f csprs^ non reformiclsrenr. ^irrius K 72., der solches aber später sezr. 1682) -Hirlius K- Z2. Interim dlnmiclss (dieses sind Divns: -r«v (lerulchue llislUAcrs «juvriclie ex csliris 8cipionis, er psi tim in rei-irum le cookerre, psrrim, guocl ipti, maiorergus eorum bene- bcio e. dlsrü vli suilienc, (sie hießen daher 6«sr«/r riü»i. Lius beneßciv sgris linidusgue clonski, heißen sie K- 56. Sehet Cellarium) Lsc-ssremgue eius »liiiikM elie suriieiisnr (Julia, Kaesars Tante, war die Gemah- linn des Marius. Plurarch dl»r. p. 40z. und Lsek p- 707.) in eius csltrs perfuZere csrerusrrm non inreimir- '"cir; Quorum ex numero eleLiis Irominidus, iUnlirioies O^enNos, lirreris scl fuos ciues clsiis, codorrsrus, rr Msnu ssLis, te suvsque clefenclerenr, er ne suis inimicis xluerszriis^ue cliLto suäienres elienr, mirrir. Hiermit ^rbinde K 55. wo er erzählt, daß diese Gesandten zu Hause sehr willig Gehör gefunden, und daß dieser Am¬ bassade zufolge sich alle Gatuler gegen König Juda auf- gclehnt, und diesen dadurch,gezwungen, einen Theil sei- gegen Kaesarn agirenden Heeres zurück zu ziehn, "ad mir ihm sein eignes Land zu decken. r68z) Die Numider, wie bereits in der vorigen Note Tksagt worden; zu diesen setze die Einwohner der nur >°"st unbekannten Stadt Achilla, welche -Hirrius K- gg- ^'a'-arem liber-un nennt, und auf den tzellariamschen IO22 Dio Kaßius. B. Xl.ui. Hauptst. l. R.R.E, 708 wegen, da sie hörten, wie diese so überaus ehrenvoll Dikmtvr m.von ihm ausgenommen worden, theils auch aus M- Aem. Lepid.erinncrung des Marius, mit welchem Kaesar ver- mar. Mitlerzeit dieses geschehen war, kämm endlich auch, wiewohl sehr spat — sintemal ihre Ue- bersahrt der Iahrözeit sowohl, als der Feinde wegen, langsam und gefährlich gewesen war — die HD- Völker aus Italien an Und nun saß er nicht langer still, sondern brach sogleich zur Schlacht ach um mit Skipio, ehe sich noch dieser mit Juba ver¬ einigte, zu schlagen. Er sties auf ihn neben der Stadt Uzrcca'^),und lagerte sich auf einem Hügel, welcher sowohl die Stadt, als das feindliche Lager bestrich, und Charten , mit dem Zunamen Acholla gleich unter Thap- sus zu finden; ingleichsn aus K. ;6> die von Tisvcuo, welches Cellarius gleichfalls neben Thapsns sezt; aus 74. Dakka, und 77. die Thabenenser. 1684) Der Prokonsiil Gallienus, hatte auf Aybao die drcyzeknre und vierzehnte Legion, achthundert Galli¬ sche Reuter, taufend Mann Bogenschützen und SÜD' derer eingeschifft, die nach einer Ücberfahrt von vier Ta¬ gen in dem Hafen von Ruspina landeten. -Hirnus K- Diese Uebcrfahrt ist also weder langsam noch gefährd gewesen. Dio hat sie mit der weit spater, und nach da» Treffen neben Uzitta erfolgten Ueberfahrt der nruntt" und zehnten Legion verwechselt, von welcher -Hirrius tb Hz. sagt: guum lam non lange a porru ltukpinae aber ienr, coni'piesrse nsues Lsesslisnss — impruI"^ velri in »lrum 6e6eiunr; «c cliu mulrumgus isitski «lem mulrin poli ciiebuz liri inopizgue conleäli sci 0»?"' rem pseusnernnr. 1685) ^irrius kLrra, und so Ptolema^ Julius Aclsus Srrabo T- 8ZI' In meiner Ueberfetzung S- 2260. steht, wo nicht unnI tig, doch mindestens unschicklich, im Gebiete der Ich' rcn, denn das ss»-«-», von Uzita, müste doch wohl Ul. renser, wie Urikenser, nicht Uzire heißen; dieses wa ein Lemiliüum von Uz- Kaes. Angelegenheiten in gutem Zustande. 102 z von dem er diejenigen, so ihn zuerst im Besitz hatten, N-R.E.7--8 vertrieb. Sklpro versuchte zwar solchen neuerdings m in BesiH zu nehmen; allein er konnte sich nicht al--Aem. Lepiv. lein von der Höhe herab sehr gut vertheidigen, seine Reuterey fügte noch überdem den Angreifenden großen Schaden zu. Er behauptete also Liese Anhöhe, befe¬ stigte sie, und nahm noch eine andere auf der gegen über liegenden Seite der Stadt, von welcher er den Labienuö depossedirte, hinweg; so daß er sie also über¬ all mit feinen Werken eingeschlossen hatte'^). Skipio, aus Furcht geschlagen zu werden, wollte fernerhin keine Schlacht wagen, sondern beschickte feinmal über das anderes den Jmba, j^m er, weil er ihm nicht ge¬ horchte, das alles, was den Römern in Afrika zustän¬ dig mar, zu schenken versprach; worauf dieser feine Generale gegen den Gicrius agiren lies, er selbst zog abermals gegen Kaefarn zu Felde 1686) Fabrizius citirt hier zur Parallele -Hicrium K. 87 89- 50. Allerdings haben die dort angeführten Be- gkbttchttttn mit den hier gemeldeten, so viel Aehnlichkeit, daß man leicht in die Versuchung gcrathen kann, sic für einerlei) zu halten, welches doch, man müste dennanneh-, wen wollen, daß Dio den Hirlius gar greulich verhunzt, unmöglich ftyn kann, sintemal der Schauplatz der Hir- tiamschen Geschichte Ruspina, im Eegentheil der der Dionisthen Uzrrra ist. Auch ist beym Hirtio nicht von kuiem Hügel, sondern von einem Bergrücken, auf dem viel Hügel befindlich waren, die Rede; auch findet sich in mW keine Spur davon, daß der andere Hügel (von dem Zwider, denen Labienus zu Hülfe kam. nicht Labienus most depossedirt ward) auf der andern Seite der Stadt gelegen. 1687) Hirrius K-42. l-lis rebus gettis, polksra äie t-seksr ex omnibus xiselläiis coboi res üellucir, sigueom- ues süss copiss in csmzro intteuxir: bciziio suis msls sc- eeplis, occists vulneistizgue, inris süss conrineie ke wuiriiiones coexit. — Daß Sktpio den Juba sehr um I02H Dio Kaßius. B. xnn. Hauptst. I.. §. 426. Inzwischen dieses geschah, probirte Kaesar auf Dik'rak?-.'m.alle nur mögliche Weise mit Skipio handgemein zu Aem. -ex--, werden. Da dieses nicht angieng, lies er mündlich und schriftlich Versprechungen unter sie ausstreuen, den Landskindern alle ihre Besitzungen ungekränkt zu S.-iS. erhalten, und sie selbst ftey zu entlassen; den Römern aber nicht allein Verzeihung, sondern auch alle Be¬ lohnungen, so viele er nur seinen eignen Soldaten ver¬ sprochen, zu errheilen. Dadurch wurden viele zu ihm überzugehen bewogen. Skipio bemühete sich zwar gleichfalls, sowohl durch ausgestreuke Zettel, als Ge¬ rüchte, die Soldaten seines Gegners an sich zu ziehen, konnte sie aber auf keine Weise zu sich überzulaufen bewegen: nicht als würde sich niemand gefunden ha¬ ben, feine Parthey zu ergreifen, wenn er eben dasfwaS sein Widersachers versprochen: sondern weil er ihnen nicht die mindeste Belohnung anbot, sondern sie nur schlechthin den Rath und das Volk von Rom zu be- freyen ermunterte. Auf solche Weise, da er daö, was dem äußern Anschein nach pflichtmäßiger war, dem für jezt zuträglichen vorzog, war er unvermögend, auch einen einzigen derselben auf seine Seite zu bringen'"' /- Hülfe gebeten, (euocscus Ilnerls), und daß dieser dm Saburra in seinem Lande zurückgelassen, solches gegen den Sittius zu vertheidigcn; er selbst aber mit dm) Legio¬ nen und achthundert Mann difciplinirter Reuterey zum Skipio gestossen sey, erzählet eben derselbe K 48- oh'" doch irgend etwas von der schimpflichen Bedingung zu erwähnen, wodurch sich Skipio diese Hülfe erkaufet ho¬ ben soüz er, der so bereit ist, jeden Schritt aufzu- mutzen, den Skipio gegen den Numidischen König lhud wenn dieser Schritt nur im allermindesten gegen die Eh" des Römischen Namens ist! 0688) Von dem allen ist kein einziges Wort im Hw- ! tius- Die Ursache waruni, läßt sich leicht erachten- Kaesar erhalt neue Truppen. 1025 §- 427.° Dieses war es, was sich wahrend dessen, daß Ski- N.R.E.70» pio noch allein im Lager war, ereignete. Als Juba sich Diktator ni. mit ihm vereinigt hatte, bekamen die Sachen gar eine Aem. Lepid. andere Wendung. Denn nun siengen sie an ihre^°'^""' Gegner zum Schlagen herauszusordern; ihnen, ob sie schon nicht schlagen wollten, dennoch Schaden zuzufü¬ gen, und mit ihrer Reuterey, die aufs Fouragiren auS- geschickten Partheyen ihrer Feinde gar fürchterlich zu behelligen. Kaefar, der mit ihnen handgemein zu werden, nicht im mindesten willens war, begnügte sich, die Zirkumvallation der Feinde zu verhindern; durch kleine Streifereyen nothdürftigen Unterhalt zu gewin¬ nen, und erwartete inzwifchen frische Völker von Haus aus. Sie kamen endlich, doch spät, und nicht ohne große Gefahr, an weil sie nicht auf einmal aus den Kantons auögehoben, sondern Mann für Mann fgegen Handgelds waren angeworben worden, und sie auch wegen Mangel an Schiffen nicht auf einmal hat. ten können übergesezt werden. Nach Ankunft dersel¬ ben fieng der Muth ihm wiederum zu wachsen an; er führte sie aus, und stellte sie vor seinemchefestigten La- gerin Schlachtordnung. DieGegner, so bald sie dieses sahen, unterließen nicht, auch ihre Völker inSchlacht- vrdnung zu stellen: ohne daß jedoch einer den andern angegriffen hatte. Dieses geschah so mehrere Tage hinter einander; wo sie, außer daß die Reuterey dann and wann kleine Scharmützel mit einander hatte, je- berzeit zurück giengen, ohne daß einer von banden ir- gend etwas beträchtliches ausgerichtet hätte ). 1689) Die neunte und zehnte Legion- Vergl. etwas weiter oben Note 1684- 1690) Es lies sich wohl freylich auf keine Weise ver. angen, daß Dio in einer größer» Geschichte alle die Zet- tungsrapporte aufnehmen sollte, die im H'rtius stehen, U. Band. Ttt 1026 Dio Kaßius. V. XllH. Hauptsi. I.. §. 428. N R.E.708 Kaesar, welcher einsah, daß es ihm unmöglich Diktator UI. war, der Beschaffenheit der Gegend wegen die Gegner Aem^o^id.zu einer Schlacht gegen ihren Willen zu zwingen'^), allein seltsam ist es doch, dast er des Treffens neben , Uzitta nicht erwähnt, so -Hrrtius K. 59- 60. üi. weit- läuftig beschreibt, und welches Strabo S- 2260. für eine der Hanptbataillen des afrikanischen Krieges erklärt, ohnerachtet es nicht entscheidend, und der Vortheil auf beyden Seiten gleich stark gewesen zu seyn scheint. Hat aber Dio auf diese Schlacht neben Uzitta oben Z- 425. gezielt, so hat er ihrer nur sehr schief, sehr bcylaufig und sehr unrichtig erwähnt. — Nach der Schlacht bci> Uzitta, kampirte Kaesar neben der Stadt Agar (K.67.) Von hier aus bemächtigte er sich der Stadt Zma (K- 68. auch von Strabo l. c. erwähnt,) dessen sehr be¬ schwerlichen Rückzug von da, dem feindlichen Lager vor¬ bei), unter beständigen Atlaken Labiens und AframiAe¬ rius K. 69. 70. beschreibt- Eben dieser sagt K- 7Z - daß man Kaesars Trägheit gescholten, der nie eine Schlacht wagen wollen; aber doch sagt er gleich darauf, daß er, vermuthlich weil er sich nicht anders zu helfen WM, dreh Tage darauf den Feinden vergebens eine Schlacht angeboren. 1691) -Hirtt'us K. 79. kollgusm Nulls conlliüoneco- Aeoe scluerssrio« porersk, vr in seguum locum llelcenae- renr legiouumgue periculum sgcerenr.- negue zzius bollern csltrg ponere, proprer sguse penurism, 0 xoüs nnimacluerrerer, scluerlsriou »on eorun, viirule eonbclere, secl sgusrum iuopis freroz. clsfficere le lellexit. —- Das wenige was noch nach dem Rückzugs Zetta vorgefallen, läuft darauf hinaus: Die Einwe - ner von Vakka, (in der Nachbarschaft von Zetta) ten eine Gefandschaft an Kaesarn, sich ihm zu ergcbc»> allein Juba spielete das prgeueuire, und zerstörte Stadt as soncl en combls. (K 74.) Sich zu vacve griff Kaesar, der vorher den Feinden, am aitcu M^ vergebens eine Schlacht angeboten, Sarsura au, > em gewisser p. Cornelius für Skipio kommandiretc, u obgleich Labienns solches zu hindern suchte, gelang Mesar belagert Thapsus. 1027 brach nach Thapsus auf; entweder mit ihnen, wenn N.R.E.70, sie der Stadt zu Hülfe kommen wollten, zu schlagen; Autorin oder aber, wenn sie dieses unterließen, die Stadt selbst Aem. Lexid.' einzunehmen. Thapsus liegt so, daß es gewisfermaf- sen ein Halbeyland vorstellen kann: es wird auf der einen Seite vom Meere, auf der andern von einer ste¬ henden See begranzk. Der Isthmus sfo sie mit dem festen Lande verbindet^ ist enge, und hat in der Mitte sabermals^ einen Morast: so daß zwar ein doppelter, aber sehr schmaler Weg auf beyden Seiten des svor- gedachten^s Morastes, und langst seinen Ufern hin zu der Stadt führt Dieser Stadt näherte Kaesar Koup doch, und Sarsura ward nach einer heftigen Ge¬ genwehr des Kommendanten erobert. Nun sollte die Reihe an Tisor« kommen, wo RonstSiu» mit einer star¬ ken Besatzung und vielen Fechtern stand; allein diese hielt Kaesar nicht für rathsam anzugreifen, sondern zog sich in sein altes Lager bey Agar zurück, wo er so lange ru¬ hig blieb, aber immer den Skipio zur Schlacht zu reizen suchte, bis er nach Thapsus aufbrach. Das merkwür¬ digste, was wahrend dieser Zeit sich zutrug, war die Re- bellion der Thabenenser (K- 77.) gegen Juba, die sich Kaesarn ergaben. 1692) Der See, dessen hier Dio erwähnet, ist ein Salz¬ see gewesen; llggnum l-llinarum nennet ihn -Hirrius K- 80 , und hat die Landzunge zwischen diesem Salzsee, und dem Meere anderthalb Römische Meilen, oder fünfzehn¬ hundert geometrische Schritte, (deren viertausend eine deutsche Meile machen) betragen- Daß aber zwischen diesem Salzsee und dem Meere, noch ein anderer Mo- wst in der Mitte gelegen, laßt sich auch aus der oft an¬ geführten Stelle Strabons schließen, wo er sagt, es hat¬ te Kaesar den Skipio geschlagen, zuerst neben Ruspma, neben Uzltta, riset 1^5 und NN andern Orten mehr habe ich übers sezt, allein es ist sicher, daß das Wort verschrieben ist, daß es keinen lenem, sondern den Akucum, kein doppel¬ te, sondern nur ein einfaches Lambda haben müsse, kurz 1028 Dio Kaßms. B. XI.1II. Hauptst. N.R.E.708 sich, so daß er auch sein Lager innerhalb des Isthmus Diktator m.ausschlug, sich daselbst verschanzte und verpalissadme, Acm.Lepid. ohne daß die Einwohner, welche sich nicht stark genug besimdm, sich ihm im mindesten widersezt hätten; al¬ lein Skipio und Juba bemüheten sich, die Mündung der Landzunge, da, wo sie sich mit dem festen Lande verbindet, auf beyden Seiten sdes Morastes mit ei¬ nem Walle und Graben zu verbauen §. 429. Indem sie hiermit beschäftigt waren, und tag¬ täglich einen großen Theil desselben vollendeten: (denn diese BefestigungSwerkc desto schneller zu beendigen, hatten sie Eiephanten an alle diejenigen Plahe, so goch unbefestigt, und also den Feinden zugänglich waren, S- 217. gestellt ; und das ganze Heer war mit dieser Ar- dast nicht «- -raäk!?, sondern «- L/LI zn rer- stehn sind, ohnerachtet sonsten Strabo lieber L---«;aIs sagt, so bedient er sich doch auch dieses Worts, E- S. 561. 169z) Schwerlich hat hier Dio seinen lateinische» Schriftsteller den er excerpirete, verstanden, wenigstens sagt er gerade das Gegentheil von dem was -Hirkius 5 8c>. erzählt. Man höre diesen lcztern selbst: 0»-" Kultiss) 8cipio inrrsre, er 1 dzplitsni» guxilium ren« consbarur: guocl kururum Lselsrem non fefellersr; ^r/ülie M co /»co, ca/?cl/o -»»»/00/ ibigue rrino x»e>>- äio reliLio, ipse cum religuis copüs, lunsti» cnlirn, Hisplum operibur circummuninit. 8cr^ro interim e^ck- ^«r a/- i-zco^ro innere sopra llagnum poliero et noÄe conseLks, csslo albenre, non lange 2 csliin xrsslicliogue guoä sopra commemorauimus, btl). t' sä msre rerlu, conseäic, er calirs munire coe- xir. 1694) L?. 8l- s)uo pollguam tlaessr psruenit et «rn Msclusrrir aciem pro vsllo 8cipioniz, c/ex>/r«»ro5L«elie^'" cor»« co//oc«ror, er nilnlominu; psrrem ' Kaesar schlägt Skipio und Juba. 1229 beit beschäftigt) überfiel Kaesar plötzlich die übrigen N.R.E. 70» unter Skipio, schreckte die Elephanten mit Schien- dem und Wurfspießen aus der Ferne, folgte ihnen, so Aem Lepid. wie sie wichen '§"), auf dem Fuße nach, kam den Ar-^-^u. beitöleuten so unvermuthet über den Hals, zwang sie zu fliehen, drang mit ihnen in'ü lager, wohin sie sich zu retten suchten, ein, und nahm solches im ersten Lär¬ men weg Juba, der dieses sah, gerreth dadurch in solches Schrecken und Furcht, daß er sich, ohne sich ihm thätlich zu widersetzen, nicht einmal das Lager gegen ihn zu beschützen getrauete: er versuchte sich also mit der Flucht in sein Königreich zu retten. Weil er aber daselbst von niemand ausgenommen ward, (vorzüglich weil Sirrins schon die gegen ihn kvmmandirten Generals '^) überwunden) gab er jede n>m non lAmmikLr mnnirs czlkrz, welches gar einen an¬ dern Sinn als denjenigen giebt, so Dio hinein gebracht, der, ich weis nicht wie wunderlich, das 6exrrum und dmstlHm cornn, von den Verschanzungen verstanden; da ich doch schon oben bemerkt, daß nicht Skipio, son¬ dern Kaesar selbst dir engen Platze zwischen dem Salzsee und dem Meere verschanzt. 169;) 6exro interim cornu funäitores, fzgirtsrüque eonciiz reiz in eleplrznros frequentes iniiciunk. Huo i-Äü beltise tlrisors funcjzrum lspi6umque perrerrirse lele conueriere er fuos pok leie frequentes liipstosqus Pwkerere, er in porrzs valli femifsckss ruere conren- K. 84- ^696) Nicht nur das eine Lager des Skipio hat Kae- mr erobert, sondern drei),verschiedene, nämlich das des skipio, des Juba (der beständig ein vom Skipio abge¬ sondertes Lager hatte (csltris regiis feortim politis. K. 48 ) und des Labienus hat Kaesar erobert. ^irriusK. Plurarch Osef. p. 7ZZ. »- Julius B.clsus p. 178- wiewohl der mittlere Aukror nicht Labienuni, sondern ^ranium nennt. 1697) Den Saburra K- 95- 'nterim Sirrins, xulü, Ivzo Dio Kaßius. B. Xf.HI. Hauptft. I.. N.R.T.7°r Hofnung eines glücklichen Erfolgs auf'^°), duellirte Dittator NI. sich mit petrcjus, der sich gleichfalls mit keiner Ver- Aem. Lepld.'zeihung schmeicheln durfte, und kam mit ihm zugleich Nsx. Ls üus, nec postet, precibus s foruo luo imperrsuir, er W inierstcerer, istgue obrinuir. —, So heißt Firsti vier und neunzigstes Kapitel, welches ich ganz abschreiben rvolll" — Nach Applano p. 496. ist dieses Duell in einem felzimmer » geschehen. Verhalten Sallustii. lozr Ein und fünfzigstes Hauptstück. Die Römer nehmen Numidim in Besitz. §. 4?o. N.R.E./or K. Kaesar Diktator m. Aem. Lepil». -Isx. L^uic. Kaesar bemächtigte sich der Verschanzungen leicht, so bald fder Königs entflohen war, wo ein großes Blutbad unter allen denen, so man vorfand, ange- richtet ward, so, daß auch nicht einmal derer, so sich ergaben, geschont ward Hierauf bemächtigte er 1700) Dio erwähnet also nur zwey Lager, so Kaesar erobert, das des Skipio und das des Juba, nicht auch ein drittes des Labieni, welches doch -Hirtius, Plu- tarch und Relsus ausdrücklich erwähnen (vergl. Note 1696.) Die Niedermetzclung ist aber, wie sich aus-Hirns K- 85- ergiebt, nicht im Lager des Juba, sondern auf einer benachbarten Anhöhe gescheh«z betraf auch cigcnt- lich nicht die Soldaten des Juba, sondern vielmehr die des Labienus; diese retirirten sich, da die Schlacht ver- lohren war, zu ihrem noch ungestürmtcn Lager, beschloß, sen sich zu wehren, und wollten sich nur dort einen An¬ führer suchen- Allein hier waren die Gcneralofficier alle schon fort. Sie marschirtcn also auf das Lager des Juba los, und als sie hier gegen Verhoffen schon die Kaesarischen als Uebcrwindcr fanden, retteten sie sich auf eine benachbarte Anhöhe und baten um Quartier, so ihnen aber, so sehr auch nach Hirtii Zeugniß, Kaesar seine Soldaten zum Mitleiden ermahnete, und vom Nie- derinetzeln abzuhalten suchte, nicht zugestanden, son¬ dern sie alle niedergemacht wurden. (Vermuthlich weil ehemals Skipio die Veteranen Kaesars, so in seine Hände gefallen waren, gleichfalls als nekario scelere contami- Nakoz csellegue ciuium s-iginaro8 hatte hinrichten lasten. "Hirrius 46 ) Hirtius erzählt, daß die Soldaten Kaesars so wild gewesen, daß sie so gar einige ihrer eignen Offi- cier umgebracht, so sie im Verdacht gehalten, heimlich den Pomvcsanern günstig zu seyn; einer von ihnen, Pom- pejusRufus, der schon im Arme verwundet worden, ent- S'mg seinem bevorstehenden Lode nur dadurch,- daß er IOZ2 Dio Kaßius. B. XIM. Hauptst. u. N.R.E.708 sich, da sich ihm fernerhin niemand widersezte, auch Diktator m. aller übrigen Städte ''O'), und machte aus Nliini- Llenn Lepid. dien eine Römische Provinz, der er den Gallustllis öue. ^uir. "°"). äußern Anschein nach sie zu regle- sich schnell zu Kaesarn selbst flüchtete, und so von ihm erhalten ward- 1701) Sein erster Versuch, nach der gewonncm Schlacht betraf Tbapsa selbst, wo Vcrgilius mit eim sehr starken Garnison stand, der auch wahrend des Tref¬ fens einen Ausfall zu wagen versucht hatte, aber zurück geschlagen worden war. Diesen forderte er zur lieber- gäbe auf, und lies ihm Verzeihung, und alle sonst nur mögliche Vortheile anbieten. Da aber Dergilius von keiner Uebergabc wissen wollte, lies er den RanmiusRe- bilus vor der Stadt mit drey Legionen zurück, und schick¬ te den Lnejus Domirius mit zwey andern nach Tisors, wo, wie schon bemerkt worden, RonsiSius mir einer starken Garnison und einem Fechtcrkorps stand. Den Mark. Messala schickt er nach Utika zum Voraus, dein er selbst, noch an eben dem Tage mit der Meuterei) Me. Auf den Marsch dahin, machte er sich Meister von Ul te¬ ta (, so man auf keine Weise mit Uzira vermischen muß) wo das beträchtlichste Magazin der alliirtcn Armee war aufbewahrt worden, und von Adrumerum. Von Uri¬ ks selbst wird sogleich weiter unten wcitläuftiger zu reden Gelegenheit seyn. Hier fand er Deputirte aus so die Rebellion der Einwohner gegen ihren König melde¬ ten, und ihn aufs schleunigste dorthin zu kommen, er¬ suchten, welches er auch that, und bey seinem Aufcm- halt in Zama, die Domänen des Königes Juba öffent' lich verkaufen lies. Inzwischen dies alles geschähe ergad sich Vergilius Kaninio freywillig; Konfidius, zu TMa- wagte sich auch nicht zu widersetzen, wollte sich dock aber auch nicht ergeben, sondern versuchte mit allen M" Schätzen zu entfliehen, und zum Juba, besten Unglück cc noch nicht wüste, sich zu rettten; ward aber seines Geld!» wegen von den Garuliern unterwegens umgcbracht- Dieses ist ein Excerpt aus -Hirrio K. 86-97- 1702) Hirrius K- 97- (^elso lnreilm 7rm-is suöliooe reAiz ksLka, donibgue eorum venckiti«, gui, ciues llo- Verhalten Sallustii. rozz Mi, in der That aber sie zu plündern und auszusau-V.R.T.7<-r gen Der Raub und die Geschenke, so SaUir-AjA/or m. stius aus dieser Provinz zurück brachte °'°*), haben Aem.Lepid. mani, contra populum liomanum, sims rulersnk, pras- miisgue ^amenlibnr, gui cie rege excluäencloconlilinm cepeianr, kributiz, vscligalibusgue regöx sbrogatis, e.r rc^»o^«e ^>ro«r»cra /äKa, a^»e rH Lrf/xo /'ro- ca,i/«le cro» »cZ/Äo, ipse 2ama egreflus Vkicam se recepir; womit ich Appianum L,»-/. II. p. 490. zu vergleichen bitte. — Gallustium haben wir § 415. zu- lczt als Skadtrichter gefunden, da ec in Gefahr stand von den in Kampanien rebellirendcn Soldaten umge¬ bracht zu werden. Er folgte nachher Kaefarn auf seiner Expedition nach Afrika, der ihm eine Defeente auf das Eyland Lerkina, (Lercara, an der Küste von Tunis, nicht weit vom Qolku cli L--ps) wo die Feinde einen gros¬ sen Vorrath von Gctraidc verwahrcten, auftrug (-Hir- tius K. 8 ) Dekimius, der auf Kerkina kommandircte, wartete seine Ankunft nicht ab, sondern floh, so daß alsoSallust, der von den Einwohnern willigaufgenom¬ menward, nicht die mindeste Schwierigkeit fand seinen Auftrag zu vollstrecken. Ib. K- g4- . i7vz) In der dem Kikero zugeschriebenen chec/Erio m sp ^eu Ausgaben Sallusts pflegt beyge- druckt zu werden, Heist es x. m. 214. i6z4. apnil bllcpuilioi) Igonne ira prouinciam vsflauii, vri ni- bil neoue pgfli link, negus expectsrinl grauiu; soeil iwllii in bello, guam experii lunr in psce, boc ram inrer/orem obrinenre? Vncle tsntum bic exbaulik, geniiikum poluir aur kille nominum rrrniliici, aur innanes cvmmch. 1-gnrnm inguam exksulir gusnrum vvluir. cErce^ee ci»ociec/c/ c»»r (^nocl ii guilipiain eorum salsum eli, Inc pslam relelle. ^704) Er stiftete nachher ein bleibendes Denkmal sei¬ nes Ungeheuern in Afrika zusammengescharrken Geldes, durch die Anlegung der prächtigsten Garten, so man in Rom hatte. Kikero I c. p. 215. fahrt fort: Vncle w, llui Moclo ne xzrmnsm quiäem äomum rellimere powe- ru, repeute, languam somuio besius, ^arroc ^re- i l Z4 Dio Kaßius. B. XI.HI. Hauptst. II. N.R.T.7°8ihm einen unauslöschlichen Schimpf zugezogen; weil Diktator UI. in den Büchern, die er heraus gegeben, so bitter Ziem. Lepid. als nur möglich, gegen die Aussauger ihrer Provinzen Ms. L^uic. '^), und seine Handlungen so wenig sei¬ nen Vorschriften gemäß einrichtete. Ohnerachtet er also noch so sehr ungestraft vom Kaesar durchgelassen worden hat er sich dennoch in seinen Büchern selbst an Pranger gestellt— Dies war'ö, was damals geschaht); überdem wurden diejenigen Li- , villsm liburti O. dlseksris, relicri-ar pollelHa- nk8 l>srsnen8? Diese Garten, deren auch Dio unten S. 7zo. gedenkt, kamen nachher an die Kaiser, deren Lieb- lingsaufcnthalt sie von den Zeiten des Augustus an wur¬ den- Sie lagen an der äußersten Nordftite von Rom, unter dem Quirinalischen Hügel nicht weit vom Kollini- schm Thor, wo man Ueberbleibsel derselben noch dm jezt sieht. Man sehe von ihnen, außer den verschiede¬ nen Topographistcn von Rom, (z. E. Pancrrollus VI. Donar. III- 2;. Nardini !IV. 7. und Borrichmm?- 1558- Ne/ 6>ae«. 'I'. IV.) Mdmfaukon 1. II. bukkal. VI. c. I. 1705) Larr'/r». 12- ^r bi contrs i§nsuillumi bomuier, per kummum scelu8, omnis es sociis sciimere, gu^s iorrillumi viri viÄores Koiiibu8 religuersnt, proinao gusli iniurism kscers, ici clemum eüet imperio vti- 1706) Aber was sagt Kikero? Xe csussm chcerer ^/?errro ä««äecier cum Oseksre psciscitur; waren vl)Nge- fahr vierzigtauftnd Thaler sächsischen Geldes. 1707) Metapher für Metapher. Im Griechisch , interpretirt Sylburg sä Xipbilin. x- »orM/'r, velur kscinors suo publics in coi«'^ incils. Sborsus sä ä beopb- Lersw- k- 449- , . 1708) Ich Will hier eine Anmerkung machen, die 'ch schon langst auf dem Herzen gehabt, die ich aber au MangelanPapiere noch nie anbringcn konnte, und den l mich also hier entledigen will. Sie besteht darin», d-» von keiner der Kaesarischen Expeditionen die Nachr'chlc Numidien wird Römische Provinz. 10-5 bisschen Völkerschaften, so um Aarthütto herum N.R.E. 70« K. Kaesar so widersprechend, als von seiner Afrikanischen, sind. Wir Acm. Lepid' haben bisher zwey Zeugen, unfern Verfasser und Hirtium ^s-^uir. gehört, auch dann und wann in den Anmerkungen ab¬ weichende Aussagen irgend eines andern Schriftstellers angeführt. Plurarch p. 7g2. ß 7zz a. schlagt einen ganz und gar andern Weg ein. i) Erwähnt er zwar auch drey verschiedener Lager, allein er läßt das dritte nicht vom kabicims, sondern vom Afranius kommandiren. L) Oie Stadt selbst nennt er nicht Thapsus, sondern Thapsa- kus. Doch dieses ist wohl ein offenbarer Fehler; denn wer kennt nicht das in der alten Geographie so berühmte Thapsakus am Euphrat, z) iE?- -xv- welche Worte ich Griechisch l;ersetze, weil ich sie wahrhaftig nicht verstehe. Daß Skipio hatte sollen eine Festung aufbaucn wollen, wäre doch etwas gar zu weit- lauftig gewesen, und von einem verschanzten Lager zu re. den, lohnte der Mühe nicht, weil man weis, daß die Rö¬ mer nie, auch nur auf eine Nacht, ein Lager bezogen, ohne solches zu verschanzen. 4) Indem Skipio, sagt er, hiermit sey beschäftigt gewesen, sey ihm Kaefar durch Walder und heimliche Wege schnell und unversehens über den Hals gekommen ec. Nichts davon zu gedenken, daß in der Gegend von Thapsus keine Walder sind, so folgte daraus, was gegen Hirtii und Dions klares Zeugniß ist, Kaesar sey nicht naher, denn Skipio an Thapsus gewesen, da doch im Gegenthcil Skipio nur dem vom Kaesar be¬ lagerten Thapsus zu Hülfe eilet- 5) Sollen funfzigtan- send Feinde auf dem Platze geblieben seyn, und Kaesar nur fünfzig der Scinigen verlohren haben- Leitern Umstand hat Hirtius auch, der doch aber der Gebliebenen auf der feindlichen Seite nur zehntausend zahlt- Jedoch auch dies ist übertrieben, wer kann sich eine Schlacht denken, Mo für einen Mann, den der Sieger verliert, allemal tausend der Besiegten fallen? Das geschah ja kaum bcy der Konkete des gelobten Landes unter Josua. Doch nun das beste: Plutarch versichert, daß sehr viele behaupteten, Kaesar fty gar nicht in dieser Schlacht zugegen gewe¬ sen; er habe einen Anfall von der Epilepsie bekommen, d» er noch im Begriff, das Heer in Schlachtordnung zu ioz6 Dio Kaßius. B- XL.III. Haupkst. u. N.R.k.708 wohnen, (und diese Gegend nennen wir Afrika) dir Diktator m. alcc Provinz, weil selbige schon langst waren unter. Aem. Lrpid' jocht worden, so wie alle zu den Beduinen gehörende, wM man sie sich erst jetzund unterworstn, die neue Provinz genannt— Gkipro rettete sich aus stellen gewesen, sey darauf fort getragen worden, «iid habe die ganze Zeit der Schlacht durch, sinnlos meiner benachbarten Schanze gelegen- Und diese Nachricht wird znm Theil durch das bestätigt, was Hirtius von der gros¬ sen Zügellosigkeit der Soldaten Kaesars in dieser Schlacht erzählt, z- E. außer dein, was ich Note 1700. angeführt, daß ein Trompeter von den Soldaten gezwungen wor¬ den, zum Angriff zu blasen, und daß die Offmere die Burschen vergebens von ihrer Wuth auf den Feind los¬ zugehen, zurück zu halten versucht: welche Nachricht sich auf keine Weise mit der Auktorität, welcher Kaesar bey seinen Soldaten genoß, und mit seinen Begriffen von mi¬ litärischen Gehorsam und Subordination vereinigen läßt- — Noch eine andere eben so auffallende Verschie¬ denheit, Strabo S- 2260- zahlt folgende Städte her, so Kaesar in diesem Kriege verwüstet: Tisinus, (vielleicht Tisdrus) Lvara, Tala Aapsa, Zama, Zincha, Ruspmk Uzira, Thapsus, Zella, Acholla und Phara, welches von der Reuterey Skipions selbst angezündet ward- Von die¬ ser leztern Stadt, so Hirrius nennt, gesteht ec solches ein. K- 87- von allen andern, und namentlich von Fama, läugnet er solches. 1709) Karthago nemlich, und was ehemals zu dW Provinz gehört hatte, war seit Ao. 6o8- nach Beendigung des dritten Punischen Krieges eine Römische Provinz Vergl- Slgott- öe smiguo iure proulncisrum ll. 15- """ Justellum scl coclioem csnonum ecclsstse ^fricsnse von Ans Die »ous oder Numivia (so auch E" r»rerr'o,- hieß, wie wir Not. 170;. gesehen) theilte M ' gula abernials in zwei) Theile, wie unten S- 656. erzähl wird. In der Theilung, so Augustus mit dem Rache u dem Volke vornahm, blieb Afrika eine Senatsprovnv (unten S- zog.) und zwar war es eben so, wie Asien a Konsularische, da die übrigen Senatsprovinzen alleP^ torianisch waren. Srrabo S> 2278- — Dieser uria«) Skipio entflieht und kömmt um. ivzy der Schlacht mit der Flucht, und bekam ein Schiff'?"),N.R.E, 70, auf dem er nach Hispanien zum Pompejus übergehen Di/rawr m wollte; er ward aber durch die Gewalt der Fluchen in Aem. kepid.' Mauritanien an's Land geworfen, wo er sich, weil er den Giccius fürchtete, selbst das Leben nahm ""). wegen ist nichts so gewöhnlich, denn die Benennung der beyden Afrika, die wir in der Folge sehr häufig z. E- S. Z26. z;/. Z70. 400. rc, vorfinden werden. — Von andern Abtheilungcn dieser Provinz besehe man die Kom- mentatores über Oprarium Mileviranum und Rufum Westum Lieu. c. 4. — Von der doppelten Provinz Afrika besiehe auch Appian- Liuil. IV. p. 620. 1710) Nicht ein Schiff, sondern zwölf, wie uns Ap- pianus sagt, dessen Zeugniß durch Hirrium K. 96. bestä¬ tigt wird: 8cipio inrenm cum Osmsiippo er Dvigusco er Nlzerorio Lullicruio ciiu mulrumgue sZikgri, guum sjispsnism pereienr aä vbi clsllrs p. 8irrii per i-l rempus erst; s gug, psuLiors gl, smpliorlbus ciicumuenrg nsuiAis cleprimun- wiibique 8cipio cum Hs, guos psullo sine nvminsui inreriir. ^ippo Rcgius lag nicht in Mauritanien, sondern in Numidien, jensen des Rubrikarus (Ladog) und ist eben die Stadt, so heut zu Tage Louer heißt. Siehe von ihr meine Noten über Srrabo S. 2Z48 Not. lgss. Dio ist in diesem geographischen Fehler durch das vorhergehende Kapitel verleitet worden, wo es vom Sitkius heißt: guum Ner cum pgucis Mmnramam sä Lsessrem ts- ^rer, surre inciciir erc. t7n) Die Geschichte von Skipions Tode, der sich nie größer als in diesem kritischen Augenblicke zeigte, ist be- mnnk, aus tbivli Lpüome 114. Florus lV. 2. 68- Vale- nus tNaximus Itl. 2. iz. So wie er sah, daß sein schiff den Feinden in die Hande gerieth, stach er sich den Degen durch die Brust, und als in dem Augenblicke feindliche boldaten hinüber sprangen, und frugen: rvo ist Ser Ge¬ neral? in der Absicht nemlich, sich seiner zu bemächtigen, und ihn Kaesarn in die ödande zu liefern, erhub Skipio mne sterbende Stimme und sagte: Impersror bene 5s "»der. Appianus Lruil. ll. x- 49^ ftjt noch hinzu, daß ioz8 DioKaßius. B. XUH. Hauptst. ui. N Z-S708 Zwey und fünfzigstes Hauptstück. Aeim LeM. Kato tödttt sich selbst. iVlg" Lquir. §. 4Zi. Rats, zu dem von allen Seiten her sich viele mit der Flucht retteten versuchte ansanglich den ver¬ fallenen Angelegenheiten wieder aufzuhelfen, und sch er sich, um sich aller Beschimpfung in seinem Tode zu ent¬ ziehen, weil noch ein Rest des Lebens in ihm gewesen, vom Verdeck herab in s Meer gestürzt. — Sirrins, der jetzund diesen Fang that, hatte kurz vorher einen nicht minder merkwürdigen gethan, da er sich des Afranius und Fausius Sulla bemächtigte, die durch Mauritanien zu Lande nach Hispanien zu kommen suchten, und sie hin¬ richten lies. -Hirrius K. 95..— Kacsar, diese guten Dien¬ ste dankbarlich zu erkennen, räumte den Soldaten des Sittius, die von ihnen (s. Not- 1696 ) eroberte Stadt Birm ein, die von nun an ihren Namen verlohn, und genannt ward. — Es ist doch wohl wahre Eselei), wenn Herr Prof. Will im zten Theiledcr Kohlcrschen Geographie (der, wie Herr Meusel im gelehr¬ ten Deutschland versichert, würklich von ihm selbst >st) S- 129. also schreibt: „Unter der Aufsicht und auf Be¬ fehl des lulü LgeHl-jz wurde eine Rolonie der Gittier „dahin geführt." Wenn man dieses liest, nimmt man märt seinen Strabo zur Hand, und sucht die Nation der Sn- tier auf? 1712) Im Plurarch, der in dem, was den Kato b<- trift, unser Hauptauktor seyn muß, finde ich nur des Jula und Skipio erwähnt, so sich, der eine zu Wasser, der an¬ dere zu Lande in der Nachbarschaft von Utika befanden, und Kato ersuchen ließen, entweder mit ihnen zu enM- hen, wenn er sich nicht Kaejarn die Spitze bieten zu kön¬ nen getraucte, oder aber sie aufzunehmen, da sie die Stadt mit ihm gemeinschaftlich vertheidigen wollten: XL, 2-w 'is/?L äü-kA-rA«, 'll-vxxr VW, vx,«x°(7,w,. Auch macht der gerade Marsch Kacsaro von Thapsus nach Utika diese Nachricht unwahrsche^' lich. Doch sagt es auch -Hirrius K. 88- Kato in Mika. !0Z9 M möglich, gegen Kaesarn zu wehren allein V.R.E.7or hierzu konnte er die Utikenser, die vorher schon von m. Kaesarn nicht abgeneigt gewesen"^), jetzund, da sie ihn Aem. Lepid.' siegreich sahen, auf keine Weise überreden Die 171z) Sogleich des Morgens auf die Nacht, in wel¬ cher man die für Mika so schreckliche Nachricht vom Ver¬ lust der Bataille bey Thapsus erhalten, ermunterte Kato iu einer Zusammenkunft, die er mit den Magistratsper- soncn von Mika, und den Dreyhundertmännern hielt, geschwind Parthey zu ergreifen, und entweder sich alle gemeinschaftlich Kaesarn zu ergeben, oder sich gemeinschaft¬ lich zu wehren, in welchem lezkern Fall er sich zum Gene¬ ral anbot. Die Dreyhundertmanner (wir würden sie die Afrikanische Rompagnic nennen) waren auch hierzu sehr willig, allein ihr EiferUies gar bald nach, da ocr Vor¬ schlag geschah, die Sklaven (so die größte Branche des Handels, den sie trieben, war) in Freyheit zu setzen, um aus ihnen Soldaten zu machen. Plurarch esr.min.x.788. 789^ 1714) Raesar O'uil. II. z6. Vricenles pro guibuiäsm klaelsM in te beneiieiis, illi smicillimi. iZirrius ^üic. 87. guocl Vricsnükub psi um in kuiz psrlibu« piseiiäii eüe exiltimsuersk; wo Rhelll- kanus in einer Note sagt: lulius Oseksr mulrss lege; IN- ür, sr Nircius äs es nimirmn liic loguiwr, gua csuwm ersr, üöerrar »0» I)e qus conlule ^k. (iiceronem in zg- orskions gusm in tz. kilo- nem lisduir; ich zweifle, daß Rhellikanus Recht hat, weil dieses Gesetz nicht die Utikenser allein angegangen haben würde, bin aber nicht im Stande, irgendetwas besseres anzugebcn. Daß aber Mika den Pompejanern so verdächtig war, daß es durchaus zerstört werden sollte, haben wir oben §. 420. gesehen. Diese Zuneigung gegen Kaesarn gieng aber nur die Nationalen, nicht die afrikanische Kompagnie an: 'iE«----? pürii,, »V«., X«, sagen die Reuter Skipions bcym Plurarch 790. c. 1715) ^ ( , X«, 7-0 l v4o Dio Kaßius. V. XUII. Hauptst. UI. R.R.E.708 Senatoren, und die vom Ritterstande, so zugegen m. Diktator m. ren, fiengen an zu befürchten, von den Einwohnern Aem. ?epid. gefangen genommen zu werden "'s), dachten also ans Max. Flucht '^'). Er für seine Person wollte snunmehrj ^8' sich eben so wenig zur Wehre fthen, weil er dazu nich! stark genug war, als sich dem Kaesar ergeben. kezte- res aus keiner Furcht; denn er wüste sehr wohl, daß Kaesar, den Ruhm seiner Menschenliebe zu behaupten, «-7««,« vkfic^xrv ' ^»v «5 Lx-rri«, , «äk I7«^«l«> i-^k x«7«v, kV Lxaixoi; 77«v7k; «vIx«x-<» 7»xk»». 7Ü-V Tk-^oo-xxovvttv <)i0^0v cl>§>0V8k,V, kV 7870,s X/XktS ,^«^8V7k§ 7-x; ^«I^«,«v k^kvIkfi«; ^o^kM^-kv 'i7VXxr> Vii«- vwv /VLVL lNo^x<8 m«>v» ipkv^wv vchk/ro 7^; ; X. 7. ?. plutarch p. 789. e. 1716) Diesen Perioden verbessere dir so: Die Sena« toren siengen an zu befürchten, von Serien vomRuttr- stande gefangen genommen zu werden- Nämlich von > der zu Utika etablirten afrikanischen Rompagnie der Römer, oder den sogenannten Drephunöerr- männern: --w«;, ev 5- "" sagt plurarch 788- c., welches natürlich Rirrcr waren. (Xylandcr nennet sie auf Latein cE, welche- zwar nicht unrichtig aber insufficicnt ist,) weil der ganze Großhandel und das Bankowesen, bey den Römern ni den Händen des Ritterstandes war. Diese so vorher re- ständig Kaesars arge Feinde gewesen, wollten jezt den Frieden mit ihm durch die Arretirung der Senatoren be¬ siegel». Icl. x. 789. e. 1717) Einige wenige, unter denen sich Afranius und Faustus Sulla befanden, mit der Reuterey desEuPw so sich nach der Verwüstung von Parada oder pha^n hieher geflüchtet hatten; (und diese scheinen wohl all Sittio in die Hände gerathen zu seyn. Vergl M 1711.) die mehresten aber zu Wasser. (Denn es saM' daß die Küste von Afrika ganz ftey von Kaesarschen ' pers gewesen, welches allerdings seltsam ist) A'" sind aber auch mit Gratilio und dem jungen Raro mm' ka geblieben, und haben vom Kaesar Pardon erhall- - deren Namen beym -Hirns K. 89- zu lesen. Kato. 104.1 i, ihm von Herzen gern verzeihen würde : sondern N.R. C. n weil er die Freyheit gar zu heftig liebte, niemand auch Diktator m im mindesten nicht nachgeben wollte, und ihm also die Aem. repid-' j Gnade Kaesars unendlich schmerzlicher, denn der Tod ^u-t. I fiel. Dem zufolge ries er alle Römische Bürger, so , viele derselben gegenwärtig waren, zusammen; befrug ! jeden über die beste Art und Weise, wie er sich zu ret¬ ten gedachte, und entließ sie nachher mit einem Reise¬ geschenk ). Seinen Sohn hies er zum Kaesar ge- 1718) Dieses kann man auch ganz sicherlich behaup¬ ten, ohnerachtet es Plmavch Laes. p. ?zz. bezweifelt und im c?aro p. 794. nur sehr problematisch zu bejahen scheint. Aber wollte sich Kato jezt nicht wehren, er, der auf die erste Nachricht, so er von der Niederlage bey Thapsus erhalten, seine Mitbürger so tapfer zur Gegenwehr ermunterte, und sich ihnen zum General an- geboten: er, der nachher doch noch alle menschmögliche Mittel angewandt, die ReutercydesSkipio zurDefenflon von urika zu bewegen? Warum rettete er sich nicht auch Wit der Flucht, da in Hispanien, wie wir §. 451. lese» werden, die Pompejanische Parthey unter dem jungen Knejus, stärker war, als sie je unter dem Alten gewesen? Alles was sich darauf fügen laßt, ist dieses, daß Kato >n einer Anwandelung von Spleen als ein achter Englän¬ der gestorben. Das Verfahren der Kavallerie Skipions, der er Geld geben muste, um sie zu bewegen Unka nicht nnzuffecken (-Hirrius K. 87-), und der rhörichte Siol; des Gktavius, der sich anheischig machte, sich mit zwey «gionen in Utika hinein zu werfen, und die Stadt zu defendiren, wenn Raro unter ihm dienen wollte, (Plu- tarch p. 791. c.) hatte die Abneigung, so er von An- sa»g an, gegen die Person des Pompejus und seine vor¬ nehmsten Generalspersonen gehabt, so hoch gespannt, daß er sich nun mit dieser ganzen Parthey nichts weiter zu schaffen machen wollte. Aber er hatte sich mit der Flucht retten, und wie Mark Markell, wie Serv Sulpiz an ei¬ le» neutralen Ort retten können? Freylich, aber er woll¬ te nicht; ärgerte sich über alles, was er sah und hörte den Spleen an den Hals, und starb. r?i9) Die Römischen Bürger verwandele man in ll> Band. u u iO42 Dio Kaßius. B. Hauptst.lli. 2r.R.L7ozhen. Da der Jüngling verftzte: Und warum Ditt"or m.rhuft dn selbst dieses nicht? Antwortete Kato: 'Nem. repid'Frey zu leben und zu reden gewohnt, kam kvL- LPur. ;;,jch nicht jn meinem Alter nmkehm und dienen lernen; aber du, in einer veram derten Lage der Sachen gebohren und erzo¬ gen, must dem Glücksstand, der dir z» Theil ward, hofiren'^"). §. 4Z2. Nachdem er dieses gethan, und den UtikensernRech¬ nung von seiner Verwaltung abgelegt ""), ihnen auch Rathsherrn- Gemeine Bürger waren wohl gar keiiic oder doch nur sehr wenige in Mika; dein zufolge fallt auch das Viatikum weg so Kalo jedem Abreisenden erthcilt haben soll. Plurarch p. 791. c. sagt nur, daß cr diejc- nigcn mit Geld unterstüzt, so dessen benöthiget gewcscn. Und daß in einer so kritischen Lage mancher Senawr Geld bedürfen konnte, ist leichrlich einzusehn; darum waraba dieses noch kein Viatikum so Haupt für Haupt jedem ge¬ reicht ward. 1720) Auch diese Nachricht findet sich nicht im süi- rarch; dieser sagt nur p. 791. e., daß er, wie er ach die Flucht aller übrigen Rathsherrn gedrungen, ein fa¬ ches nicht mit seinem Lohn gethan, weil er es füruuau- standig gehalten, diese Aeußerung der kindlichen Liebe unterdrücken; und p. 792. l>. den Rath gegeben auf kenn Weise Theil an der Verwaltung der öffentlichen Angeb- genheiten zu nehmen: --° XL----»-!?- ^-0 Zs «7^«? kE. Daß abee Kato seinem Sohn wohl so etwas gesagt haben mag al» ihm hierDio in den Mund l.egt,laßt sich daraus schlieft weil cr ihn dem Lukius Raesar empfahl, der zum ^ee¬ ner der Afrikanischen Kompagnie beym Kaesar besiimnn war. Hirrius K. 88- Plurarch x. 792. s. 1721) Dieses ist nicht jctzund, sondern in der allerer¬ sten Versammlung gescheh«, so Kato des Morgens nacy derjenigen Nacht hielt, in welcher man die erste Naa? ' Küto. 104 z das Geld, so er von ihnen in Händen hatte, zurück ge- N. R.L 70» gegeben ""), beschloß er noch vor Kaesarö Ankunft zu Dittawr m. " sterben. Bey Tage unterstand er sich nicht dieses zu Aem. Lcpiv/ " thun, weil sein Sohn und die übrigen, so um ihn wa- ren, gar zu genaue Obsicht aus ihn hatten. Als es Abend war, legte er sich einen Dolch heimlich unter l sein Kopfkissen ), und forderte sich dasjenige Buch richt von der Niederlage bey Thapsus erhalten, von welcher Plurarch p. 788- 6. sagt: - 8ZLV0; XX7V8 kv 7"«; äe Trwp ^LV rrs^cusp o^-rs, , o7?X<7-wv. 1722) Für diesen Umstand ist uns Dio der einzige Bür¬ ge; er verliehet dadurch von seiner Gewichen nicht; höchst wahrscheinlich war er- ohnehin, wenn ihn sich auch der Historicker hinzu denken müste, und in gar kei« neni alten Auktor fände. 172z) Unser V- scheint mit -Hirns K. gz. übereinzm stimmen; Plurarch und aus ihm Appianus erzählen die Sache gar anders. Nach diesen scheint es, schlief Kato, nach vieler Leute Gewohnheit, nie, ohne seinen Degen neben sich am Bette hangen zu haben. Als er nach deut Abendessen in sein Schlafgemach gegangen war, und stch da mit der Lektur des Phadon beschäftigte, blickte er, als von ohngefahr in die Hande, und frug, eben sokalt- smnig, wo sein Degen sey. Der Sohn hatte diesen nämlich wahrend der Abendmahlzeit zu sich genommen. Auf diese Frage, die der Bediente nicht beantwortete, fuhr Kato fort zu lcfen, und sagte nur zum Kerl: er sollte insthn wo der Degen sey, und ihn bringen, Nun hatte Kato den Phadon ganz durchgelesen, und da er seinen Degen weder sah noch hörte, ward er böse, rief die Be¬ dienten zusammen, und prügelte den einen dergestalt, daß er sich selbst die Hand blutrünstig machte, und for- decke seinen Degen mit so heftigen Scheltworten, daß " endlich gebracht ward. Wie er ihn bekam, zog er ihn Ad sagte, da er keinen Fehler an ihm gewahr warbt Nun bi» ich mein -Herr! i o^4 Dio Kaßius. B. XI.IH. Hauptst. UI. N.R.E,7°8 Platons, so dieser von der Seele'^) geschrieben; Diktator m. sey es nun, daß er dadurch die um ihn befindlichen, Aem. Lepid. vom Verdacht, daß er etwas gegen sich im Sinne kuZ. L^uir. entfernen wollte, um so desto weniger in Obachi genommen zu werden; sey es, daß er sich Trost gegen den Tod aus der Lektür dieses Buches versprach. Als er diese Schrift durchgelesen, und es ohngefahr Mit¬ ternacht '^) seyn mochte, griff er nach dem Dolch, mit 1724) Den unter uns durch Herrn Moses nur«« zu bekannten Phavon. >— Und dieses Buch hatte ßch's Kato gefordert, wäre er von der Wahrheit der Cache tief innerlich in seiner Seele überzeugt gewesen? Las «'s nicht um sich zu zwingen zu glauben, er würde für ein Daseyn, so er verlies, und so ihm immer angenehm, auch jezt in der für ihn verdrieslichsten Lage war, cm anderes so er wünschte, von dem er sich aber nicht über¬ zeugen konnte, erlangen? Ich gestehe es die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele ist sehr tröstlich für -- ei¬ nen Selbstmörder. 1725) Nach plutarcho war cs Mitternacht als Kato die zwote Leklür des Phadons vollendet; (denn Zwcymal, nicht einmal hat er dieses Buch gelesen, vermuklM weil die erstere Lektür durch die Nachforschung nach Mni Degen war unterbrochen worden,) und nun rief erzwcy Freygclassene Rleanrhes und Buras, von denen cr dm einen, einen Wundarzt, brauchte sich die Hand verlan¬ den zu lassen, die cr stch, wie ich Nore 172;. bemerkt, blutrünstig geschlagen hatte; den andern, Butaš, Mr¬ ke cr nach dem Hafen, zuzufehn ob jeder eingeschisst sty, oder ob sich noch irgend etwas zu veranstalten vorfande. lMan merke sich noch, was ich oben zu sagen vergessen, und welches frcylich sehr unwahrscheinlich ist, daß Kalo zwischen der Zeit da er den Phadon zum andernmal ge¬ lesen, und da er den Manches und Buta gerufen, ge¬ schlafen, ja so gar geschnarcht haben soll.) Kat°ns Freunde glaubten nunmehr alle, da er sich seine krame Hand hatte verbinden lassen, sie hatten für sein Leben nicht» zu sorgen- Buta kam wieder und brachte die Nachricht, alle waren eingefchifft bis auf den einzigen Kraßus, und - Kato tödtet sich. 1045 dem er sich selbst in dem Bauch '^) verwundete. DieN.R. T.7->r ", Wunde blutete so stark, daß er sofort gestorben seynAAto?m würde, wäre er nicht vom Bette herab gefallen, und Aem. Lepid.' hatte durch das dadurch verursachte Geräusch ) die 11 s dieser scy im Begriff solches auch sogleich zu lhun, aber !- es sey ein grausamer Sturm, und die See gehe sehr t hohl Kato beklagte das Schicksal der armen Leute, die in einem so schlechten Wetter sich der See anvertrauen wüsten, und schickte den Bura noch einmal nach dem Hafen: Sc sagt plmarch, schlief so lange , Buta außenblieb nochmals, und erst nach dessen Rück- i kunft, also ohngefahr um fünf Uhr Morgens, nicht um Mitternacht, erstach er sich. 1726) ryS-c. — Ich habe bemerkt, daß man jezk fast gar keinen Verdacht mehr auf ihn hatte, daß er Hand an sich selbst legen wollte; er hatte sich, nachdem Butas seinen lezten Rapport abgelegt, vor den Augen dieses Freygclassenen auf sein Belte geworfen, als ob er den Rest der Nacht der Ruhe schenken wollte, und diesem also dieThüre zuzuschlicssen geboten. — Bey aller Kaltblütigkeit Katons, sicht man doch, wie bitter ihm der Tod war, und wie er immer noch Zeit zu gewinnen suchte. 1727) Kato hatte sich, sagt Plurarch x- 79Z- k. nicht so stark als er wohl gewünscht, verwunden können, weil " sich seiner so eben blutrünstig gemachten Hand noch nicht ganz bedienen konnte. (Es ist aber schwer zu glau¬ ben, daß er sich die Hand durch einen Faustschlag so er¬ beut Sklaven gegeben, so sehr verwundet haben sollte, daß er keinen Degen regieren können.) Und das Geräusch so er ini Fallen erregte, ward dadurch vermehrt, daß er ei¬ nen neben dem Bette stehenden Zeichentisch umwarf, , nennt ihn Plutarch, d. i. ein mit ei- ^er Bande versehener, und mit gar subtilen Sand uber- sireueter Tisch, in welchem Sand man sodann bequem "ebnen, und geometrische Figuren zeichnen, und selbige sogleich wieder auslöschcn konnte, von welchem Persius sagt: dlec gui skaco numervL er löäko m pulnere mer»* ijststs rafer. 1046 Dio Kaßius. B. XL.UI. Hauptsi. UI. N.R.T.7°8im Vorzimmer schlafenden (Bedienten^ erweckt. Sm Dittato'r m. Sohn, von einigen andern (Freundens begleitet, stürzte Aem.Lepid.' sofort herein, sie stopften ihm die Gedärme wieder in dm hinein, applicirten ihm dienliche Pflaster, nah¬ men den Dolch weg, und verschlossen, in der Absicht, ihn der Ruhe zu überlassen, (sintemal sie nichts minder befürchteten; denn daß er an dieser Wunde sterben würde), die Thür. Aber er, sso bald sie sich entfernt Hattens wühlte mit seinen Händen in der Wunde her¬ um, zerriß seine eignen Eingeweide sich selbst, und so verschied er Dieser Raco, der Volkliebend' 1728) Gerade so wie Dio erzählt den lezten Austritt dieses Trauerspiels auchApplanus; aber nach Plurarch« wahrscheinlicher» Nachricht, hat Kato, so wie er nach der ersten Verbindung von der Verblutung wieder zu sieh selbst gekommen, den Arzt von sich gestossen, und in sei» und der steinigen Beyseyn und Zusehn, das alles gelhan, was hier Dio erzählt; und so sagt auch -Hictius, dessen ganz kurze Nachricht von diesen. Lode ich zum Beschlnü noch (-ersetzen will: (Zuum clormirum isser, senum inuo clsm in Ludiculo rulit; srgue irg so kransiecir,- gui, cium snim» nonäum exspirsls conciclillsr, er imperu lslla in cudiculum, ex luspicione, meclicur ssmilisresgue con- tinere stgue vulnus obli-;gie coepillenr, ipss suis ms»>- du; vulnur cruclelillime NueUir skgue snimo prseleiw se inreiemir. K. 88- Florus IV. 2. 71. (dessen Nachricht ich auch, weil sie nicht lang ist, hersetzen will,) stim^ mit Appian und Dio: dlsm poligusm tilium comire5. 1 um ciicz ltricio Zlaclio, reaelr- Ium msnupeätus, percullir. /-uu po boc virum ^leciici violgre somenri«. Ille « , »-k/crchr ; secursgue vis ssnAuinis, wo- ribunclss msnus in ipso vulnere religuir: Livius 114^ mit Plutarch und Hirtins; leztcrer laßt auch Karo 49. Jahr alt sterben, beym Plurarch p. 794-» er um ein ganz Jahr jünger, und nur 48- Jahr alt. Tod Kato ns. 1047 ste, der tapferste, der starkmüthigste unter allen seinen N-R-E. 72z Zeitgenossen '^), vergrößerte selbst durch diesen Tod A.AAi„ seinen Ruhm. Er erhielt den Beynamen des Utiken- Aem. rcpid. fischen, weil er auf solche Weise fein Leben in Urika^b- vollendet hatte, und daselbst auf gemeine Kosten '^) war begraben worden. 1728») Man hat hie und da ans meinen Noten ge¬ sehen, daß ich nichts minder denn zu den übertriebenen Bewunderern Katons gehöre, und vielleicht scheine ich einigen seiner Freunde so gar Ehrcnschänder zu seyn; allein unter der Einschränkung so Dio hier bcyfügt: Un¬ ter allen seinen Zeitgenossen, kann man sich nicht ent¬ brechen diesen Lobspruch zu unterschreiben; und das ist was selbst Hirtius von ihm bekennet, cllllimillimus is- liguorum ciucum t'uerar, und so wollen wir auch dem Virgil (Aenei'd. VIII, 670.) seine lscreroraue pivs leis «l-miem iura tiaronem hingehn lasten: so war Loth ein Heiliger zu Sodom, und muß, weil er ein Heiliger zu So¬ dom war, es noch darum auf allen unfern Kanzeln seyn, ohnerachtet wir die Heiligen unter uns, soden heiligen Loth nachahmen, mit Feuer verbrennen- — Kato war ein Trunkenbold, ein niederträchtiger geiziger, ausge¬ lassen zorniger Phantast für ein Irrlicht, welches er Va¬ terland nannte, und das ihn zulezt ins Unglück führte: aber dabey zwanzigmal besser als Pompejus selbst, und hun¬ dertmal besser, denn seine Konsorten Skipio, Afranius, Labienus rc. 1729) Wenn Plurarch p- 794- versichert, daß zu ei- tstt Zeit da man kaum glauben sollen, daß Katons Tod seinen Hausgenosscg bekannt gewesen, schon die Mitglie¬ der der Afrikanischen Kompagnie, und bald hernach ganz lltika vor der Thüre gewesen, (daß ich dieses so «r sage, beweiset solches, daß sehr viel marktschreyeri- sches in Katons Tod gewesen, ohngefä'hr fo.wie zwei), hundert Jahr spater, der des Weltwcisen Pcregrmus) fahrt er so fort - ««> ^«»7« (nämlich ihn i"? XL, , XL, ,, v VXL, lu nennen,) «7^ »7k chs- xVk XS/LXkl« 7» xx«7-»V7-S, 8 7-- >; L77-»7»r 1048 Dio Kaßius. B. XUH. Hauptst. UI. K' Kaesar sagte, daß er auf ihn böse sey, ihm dm Diktator III. Ruhm, den er aus seiner Begnadigung erhalten he, ben würde, beneidet zu haben seinen Sohn und ' die mehresten der übrigen entlies er seiner Gewohnheit nach einige früher, die andern später, so wiesle dk 7°0 X«, ^-«X«<7<7«v > s vor k^)r^^rrkv «ms , mw; kr^«r,<„ro ra X«, 7-xv X7S^X. Auch Appianus sagt-' -L-,- UNd-^iruus: ()uem Vricenses, guariguam vcleozM partium Aralia, kamen, proprer oius liugularem inregn- takem, er ct«c«m /«erst, guo6gu6 Vriesm miribcis operibus munierar, kurre5 gen, so Kaesar damals sogleich begnadigt, nennet-Hirtnw K- 89. die Kinder des Damasippus (ich verstehe den L. Ltkiiuus Damasippvs von dem wir Note 1710. gestyn. Grde des Afrikanischen Kriegs. 1049 sich ihm, in der Hofnung, daß die Zeit ihn kaltblütiger N.R.E.7°r machen würde, freywillig ergaben Afraiiiliö^^^,^ und Faustus ergaben sich ihm nicht freywillig, (weil Aem. Lepld/ sie wüsten, daß der Untergang ihnen geschworen sey,) ^4^-. sondern retteten sich mit der Flucht nach Maurita- nien, wo Gicrrus sie gefangen nahm, und sie Rae- sar, als Kriegsgefangene, unverhört umbringen lies''"). daß er zugleich mit Skipio umgekommen) Rakina, R. Atejus, P. 2lrrius, L- Lclla, Vater und Sohn, Nack. Eppiuoz lauter Namen die unbekannt sind, höch¬ stens einmal im Kikcro oder sonst in einer Inschrift Vor¬ kommen. I/Z2) Allgemein zu reden war das, was die im Afrika¬ nischen Kriege überwundenen von den früher besiegten unterschied, nur das Exil. Kaesar sähe sie, und zwar von Rechtswegen, für zu wenig geneigt an, um unter ihn sich beugen zu wollen, daß er es nicht für dienlich befand, ih- ncn den Aufenthalt in Italien zu verstattcn. Doch gab er in der Folge, so bald der Krieg völlig beygclegt war, nach, und hatte kurz vor seinem Tode eine Gencralamne- stic erklären lassen. Jedoch waren nicht allein die, so im Afrikanischen Kriege gefochten hatten, exilirt, sondern auch einige von den frühem, die nur in der Pharsali- sAien Schlacht gegenwärtig gewesen, und welche ohne Epecialerlaubniß Kaesars nicht nach Italien zurück kom¬ men durften. (Note 1482.) Wie wenig aber Kaesar diese Crlaubniß zu crtheilen, Schwierigkeiten gemacht, sieht man aus dem berühmten Excmpel des M- Markcll, der ihn >u seinem Konsulate so stark persönlich beleidigt, und dem " doch zurück zu kommen erlaubte. i7ZZ) Vergl. Not. 1711- — Nach -Hirrio K. 95- sind M doch nicht auf Befehl Kaesars, sondern durch einen in der Armee entstandenen Auflauf umgebracht worden, aber Dions Nachricht ist glaubwürdiger. Afcaniu« und Fau- flus befanden sich an der Spitze derjenigen Reuter, so Uti¬ ra ausgeplündert, (Not 1717.) und Faustus ward von seiner Frau, Pompeji Tochter, und seinen Kindern be¬ reitet. pompeme, sagt Hirtlus, cum ksulti likerls, Lse- "r incolumirsrem/«^«e concollltz VMUUthiich ist i O;o Dio Kaßius. B. XU Hauptst. UI. N.N.E.-o; Dem Lukins Raesar "^), ohnerachtet ihm selbizer Diktaror m. ^"verwandt war, und freywillig um Gnade gebeten Acm. Lexid. hatte, befahl er dennoch, sintemal er den ganzen Krieg riax. t-.^uir. gegen ihn gefochten hatte, zuerst sich rechtlich zu verantworten: daß er ihm nemlich unter dem An¬ schein des Rechtens das Leben absprechen könnte; nach¬ her fiel es ihm doch schwer, ihn durch seine eigne Stim¬ me zu tödten: er schob also das Gericht aus, und lies ihn lieber heimlich umbringen '?"). das kursiv gedruckte von der Mitgift zu verstehen, so ft Fausto zugebracht. I7Z4) Von diesem L. Raesar besiehe oben Not. 105» 1056. und 1260, Er scheint sich den ganzen Krieg über nicht aus Afrika entfernt zu haben, sondern sogleich nach seiner Legation an Kaesarn (io;r. io;6 ) nach Afii^ hinüber gegangen zu scyn, wo wir ihn zur Zeit derD- scente des Kurio in Afpis finden (1260.) Jetzund warn in Utika, Katons Quästor (Hirtius K- 89 ) und ward von der Afrikanischen Kompagnie erwählt, vcrnmthlich m Rücksicht seiner Blutsfreundschaft mit dem Diktator, die Rede zu halten, wodurch sie sich ihm ergeben, und ihn um Gnade bitten wollten- Diese Rede hatte Karo den Lag vor seinem Tode korrigirt, (Plurarch p. 792a-) auch dem Quästor seinen Sohn anempfohlen (Not. 1720)' So¬ gleich nach dem Tode Katons fiel das Kommando von Utika auf ihn, er machte aber von diesem Amte keinen an¬ dern Gebrauch, als das Volk zusammen zu berufen, und ihm, wozu es ohnehin geneigt war, anzurakhen, Kaesarn um Gnade zu bitten. I7Z5) Hiervon weisHirtius gar nichts, nach dem der Diktator vielmehr seinem Neffen eine völlige Verzeih»"!! gewahrt: Lui iu irinsre ttt vbuius liUriusOell»- rogue ke scl gsnus proiecir, vüsmgue tibi, nec gui^gULw, ciepiec-uur. L«r Lae/ä^/lrcr7e er /»'o/»2 »er»- r-s er r»/,7«ro co»ce//?r. Sueron K. 75- si'jt L- Kaesar »Ut Afranius und Faustus zusammen, sagt aber sogleich lM ter drein: (welches die Hirtianische Nachricht von d^ beydcn erster» zu bestätigen scheint) «c »e Lor Kaesars Betragen. 1051 §. 4Z4- Wenn unter denen, so um ihn waren, sich einige, auf die er sich nicht verlies, befanden, so wüste er sie Diktator m. sich theils durch seine Gegner auf eine gute Manier Aem.Lepid. vom Halse zu schaffen, theils lies er sie durch die Sei-' nigen selbst hinterlistiger Weise, wenn geschlagen ward, umbringen '"§). Ich habe sonst schon bemerkt daß er nicht öffentlich von allen denen, so ihn beleidigt hatten, Rache nahm; er wüste aber diejenigen, denen er mit keinem Hauptverbrechen an den Hals kommen konnte, unbemerkt aus dem Wege zu raumen. Nichts desto weniger lies er auch damals alle Briefschaften, so viele er derselben in den geheimen Schreibtischen Skipionö sand, alle, ohne sie vorher zu lesen, verbren¬ nen'^); und von seinen Gegnern wurden damals viele von ihm, einige tim ihrer selbst willen, andere seinen Rikcro, in einem Briefe an Varro 7.) gedenkt dieses Todes auch so, daß es scheint, er sey allerdings mit Vorbcwust Kaesars Uiugebrachc worden: Vr sucliui cls l.. Laeßns lllio, me- cum i^se: guiol die mibi ksciet pstri? Allein dieses vcr- lvhrne Wort eines betrübten und unwilligen Vaters ist kein historischer Beweis. Sucron führt seine Hinrichtung zu entschuldigen, an: guoll libeins leiuisgue ein8 fvi- feroo sr iLni, couclelem in moUum eneclis, —, Man sieht, wie lieb den Römern die Thiere waren. Siehe, was oben vom Kaßio gesagt worden. i7Z6) Wie David den Urias. Welche Kunst der Teufel Mehrern, und nicht dem frommen David allein eingebla- scn. Lostt Lgsaubonum über Polyb. x- iZ4> und Lin- denbrog scl /Vmmisn. I.. XIV. vom Auf., wo Beyspiele gesammelt sind. I7Z7) Bey Gelegenheit der leztern Rebellion; oben 4IZ- I7Z8) Vergl. §.z6z- Not. lzs6- I o;2 Dio Kaßius. B. Xlstll. Hauptst. UI. Freunden zu Gefallen, begnadigt; sintemal ec ei» Diktator I,'I. jeglichen ssiner Helfershelfer und Freunde, wie obm Dem. Lcpid. schon bemerkt worden '7"), einen loszubitten erlaub! hatte; sonder Zweifel hatte er auch dem Kato selbsi nichts zu Leide gethan °^°), den er so hoch schaßte, daß er, als Aikero nachher feine Lobfchrift herausgab, solches kemeöweges (obgleich der Verfasser derselbe» noch obenem selbst die Waffen gegen ihn getragen hat¬ te) übel nahm, sondern derselben nur eine Schrift un¬ ter dem Titel Anrikaco entgegen sezte 17ZY) Ib. §. Z62. IZ89- Nikolaus Damaskenus (ö« inttieurione ^uzutti) sagt, daß bey dieser Gelegenheit der junge Oktavius den Bruder des Agrippa losgebeten, der damals schon fein Freund war. 1740) Allerdings nicht- Siehe oben Note 1718. 1741) Lremurius Nordus bcym Tacirus Hnnsl. IV. Z4- ^-l. Oiceroniz libio, 4^0 cse/o guia sliucl cliciruor Lseksc, gusm lssciipr» orsrione, eelul »pull iuclices relpvnllir. Applai» (iiuil. II 490. Gchollast. Iuvenal sc! VI- gzz. Lasßir, bellocimli eo^nirs Lsroniz morrs, c«/«/ OI/Vl.060 iHo> ^ui iiilcribicur Lsro, ena?» libcor ksmolitlimv5 in vicam Lsronir ellillic, guor ^nrioski-ner mscriptir. Daß cs zwey Bücher gewesen, so Kacsar her- ausgegcben, bezeigt auch der bekannte nicht gar zu ehrbare Text Juvenals den sein Scholiast hier kommentirt (g"" xlslcrig penom xiaiovom, gusm 6nk ll»o caronn und Martianus Rapella I.- V. vr Lsronem 1ulliu8 Isuclan8: ec -icc«/a^. plurarch p. 7ZZ. c. schließt aus dieser bittern Saty" Kaesars, daß er ihn, dafern er ihn lebend in seine M' walt bekommen, nichts minder denn günstig behandelt haben würde: « »» T-kSveü,?'« ^0^04, 8 Zoxc, ^««4 c,VL,. 77,'.4 L? LX e4s<0'2!7'0 70; , allein er lenkt doch so gleich wieder ein- Kaesars Antikato. 105 z und erkennet, es sei) dieses Buch: 8X Ex5.-,«4, 4^07-,-N.R.E. 708 ^,-r E--,----? c'-kx.? geschrieben worden. Und so ist es auch, denn dieser Anrikaron, weit entfernt Kaesars Strenge znAm. Lerch bezeugen, ist vielmehr der redendeste Beweis seines über-ra^. e^uic.' aus große» Glimpfes. Plurarch sagt sehr richtig: X-ri-wt,«' xarr 0 /0^05 5/xoe, r/7ro 7-» §kt'-07-L78 7-«p L,§ 7-»-V x«-t^tssr/v ^eTpo/^/LL^S^ vvo^50-,v. r«70 ri'/t« Kar/Ü-L'f«, XLkT-^^o^/Ätv «L/7-8 vo^/<^o>7-«, 7-ov 7-8 T-x^Vk«- 70c Zt «U7-0V esr-Ltpov. Diese Betrachtung ist allerdings ge- gründet, und Rikers uci ^rüc. XU. 4. sieht das thorichte seines Unternehmens, Katons Lobschrift zu einer Zeit herauszugebcn, da Kaesar am Ruder saß, sclbstwohl ein: und nichts denn die völlige Ueberzeugung, der Diktator würde den Staatsmann vom Schriftsteller unterscheiden, eine Ueberzeugung die nur auf höchst genaue Kennlniß des Kaesarischen Charakters gegründet seyn konnte, ist vermögend ihn vom Vorwurf des Wahnwitzes frey zu sprechen. Und hierin» fehlete Kikero nicht- So bittere Vorwürfe Kaesar Katoni machte, mit so vieler Scho, nung begegnet er dem Lobredner desselben: t^usliz Unur» bk t.'skstnis vikuperskio conkrs Isuclukionem mesm per- lpexi eo libro, guem Ulirrius all mo milir, in guo colli^ir vikis Okonis, /ecl crr-» mer'r. plurarch Lsek. p. 708- e. sagt, daß er seine Leser in der Einleitung gebeten: und bey diesem bloßen Komplimente blieb cs nicht- Eben dieser Auktor sagt, L-e^o p. 880. e. er hatte die Beredsamkeit und den Charakter seines Gegners milder des Pcrikles und des Theramencs verglichen; welches die größeste Ehre war, so er ihm nur erzeigen konnte. Kkero war auch darum so polit, die Schrift seines durchlauchtigen Gegners nicht allein zu lesen und zu lo¬ den; (schm mibi Lalbus nuper in chanuumo llixiller, le Oppiurn scripiille all Laekarem, me legills libro« eonirs Cskonem er vebernsmer approballe,) sondern er trieb die Politesse so weit, selbst der Editor derselben zu styn (irsgue mili librum sei Xlulcam, vc ruis librarij« ^>er, volo enim eum ciiuulLsii.) — Daß es aber sehr Aarf gegen Karo gewesen, laßt sich nicht allein aus der stelle Kikerons in der Lopick schließen, die er nach Kae- iO54 Dio Kaßius. B.XUH.Hauptst.uli. N-R.E.7°z Drey und fünfzigstes Hauptstück. Aem"eM kehrt nach Rom zurück. Sein Triumph. M- m-x. e^uir. ansialtungen, so er daselbst trift. §- 4Z5« Als Kaesar dieses gethan, und sofort die ältesten sars Tode schrieb, und wo der beleidigte Auktor sich st ausdrückt: Oulbus omnibus Aeuerlbus vüis esi »mr/ » l^'sessr conrrs Lskonem meum, (eine Stellt, welche Gumktilian im dritten Buch wiederholt,) sondern auch aus dem Ausdruck Plurarchs Larv ?. 764. nen, Weiler nämlich in einem sehr reichen Leichengewand! war verbrennt worden; ein andrer Trait steht?. 784' und betrift die bekannte Ucbcrlassimg seinerFrau anHor- tensius, worüber sich Kaesar mit Recht lustig machte! ein dritter die Trunkenheit Katons betreffend, von da ich Note 1550-,. nachznlesen bitte, wo er schon cilirt iß, sieht in einem Briefe des Plinius am Arilius Severus. Fabrizius führt folgendes Fragment aus Gcllius IV-16. an: Vuius siroAsukiae, tuperbise ciominseugus (ven muthlich hatte Kaesar dieses vom Pompejus gesagt) Er hatte noch folgendes hinzusetzen können, welches Priskian an drey Orten anführt, l.. VI. VII. und M. Vno enim oxcspro, guem siiusmocli skgue omuis nswU jinxlr, üios guisgue babsr csros. — Wenn aber FadtU zius meint, cs habe Brurus nachher den Antikaco N'l> Verlegt, so ist dieses sicherlich falsch, denn Drnti Lucs- mium Lsronis ist früher herausgegeben worden, als dec Antikato, Rikero act ^rr/c. XIII. 46. I.egi epiltvlsw' mulrs cio meo (lsroire, guo ksspillimo logeuöo öicik >e coploliorem ksÄum: Lrmi Lsrons IsLto ss tibi vilum ao koirum; daher that auch der Diktator diesem die §l>tt nicht, ihm selbst zu antworten, sondern überlies solches seinem Neffen August, unter dessen Schriften Sueton K s k, Kaesar schifft nach Sardinien. 1055 seiner Soldaten, noch bevor er nach Italien übergieng, N.R.T,7oz damit sie nemlich nicht abermals neue Handel ansan- AkmE m gen mochten, verabschiedet''^), und die nötigsten Aem. vepid.' Veranstaltungen in Afrika, so kurz als solches nur im-^ wer möglich getroffen hatte; gieng er mit seiner gan- ! zen Flotte, die bis Sardinien ''^) unzertrennt beysam- men blieb, unter Seegel. Von hier schickte er einen 0 85. Ilelcrlpm llruro Se Orone erwähnt; vermuthlichclne '' akademische Probeschrift, bey seinem Aufenthalt in Apol- '' Ionia verfertigt. — Auch Skipio, Kaesars großer An- tazonist, war der V- einer bikteril Schmähschrift auf ' Kato, plurarch Oro p. 787- erwähnt ein ' kM 7-ti so kamen zwei) Manner, deren Oe- I M so sehr gegen einander waren, in der Feder mit cin- ' ander überein! 1742) Er hatte sie schon verabschiedet, §. 416. aber . nachher, so zu sagen, wieder revocirt, wenn ich mich die¬ ses altmilitarischen Ausdrucks bedienen darf, wie oben §>.417. und 418- erzählt worden; wo die Noten nachzu- Ilsen scyn werden. 1/48) -Hirtius K. 98- bbis rebus ßeliis, ISibus tun. Vliese clasism couscenciir, er polt Siem lll. L»r»Iee in 8ai'Sim,im psrnsnir. Libero schreibt anVarro: (cli«. IX. 7 ) 8eci guvci gussris. gusncio, gua, nibil sclbnc keimus. blue, ipsum cis Laiis. a,/ per Acibuc pr-ieciium suum non inspexik; nee vilum b-iber ciererius, ssci l-,men non coniemnir; eZa vmninv MüZis «i biiror per Sioiliam; worin sich denn doch der Herr Bürgermeister irreren. In Sardinien be¬ straft er die Sulchiraner, (Einwohner der vornehmsten Stadt von Sardinien nach Lalaris Krral>. p. 698 ) daß sic den Nasivins und die Flotte desselben aufgenom- tgch, (wir haben oben 1191. gesehen, daß Nasidum, ,0« gleich im Anfänge des bürgerlichen Krieges, den Maßi- Istnsern zu Hülfe geschickt ward; von dieser Flotte kann mer die Rede nickt seyn, untr es crgicbt sich aus Hirtio K 64. daß Nasivins auch ini Afrikanischen Kriege eine Pompejanische Flotte kommandirt haben muß.) M. L nnllibur. 12 5 6 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. uu. N.R. E.708 Theil derselben unter Kommando des Rajus Di- Dittater UI. dllis nachHispanien, gegenPompejum; erschl Aeitt. Lepid. gieng nach Rom '^), woselbjk er, kheils aus Bewufl. 2'ü ^r großen Thaten, so er ausgeführt, theils auch "O- ffür ihn so sehr schmeichelhaften^ Rathsschlüsse wr- gen, nicht ohne allen Stolz ankam. Sie hatten nein- lich vierzig Tage hinter einander der durch ihn erfoch¬ tenen Siege wegen zu opfern, beschlossen; und außer dem ihm vorhin schon dekretirten Triumph noch den Gebrauch der Schimmel'?"), und aller derer Lik- koren, so viele er derselben in seiner ersten, zweyten und dritten Diktatur gehabt, zugestanden» Ferner 1744) Diesen Didius, der mit einer Flotte von Car- düsten zum Voraus geschickt worden, erwähnt Dio auch unten §- 450., und eine Seeschlacht, in welcher er den Varus überwunden, §> 452. Dieses Treffen fiel neben Rorreja vor, wie man am angeführten Orte bewiesen lc- sen wird. Nach dieser Zeit hat die Flotte des DidiuS be¬ ständig auf der Höhe von Gadcs gestanden- DerAuktoc des Lein tiilpsn. erzählt K- Z7- einen großen Vorlheiu den er zurZeit des völligen Ausgangs dieses Krieges über den fliehenden Pompejus erhalten, dein aber nicht langt darauf sein blutiger Tod (er ward von den Lusitaner» erschlagen) folgte. K- 40. 1745) -HirtlUS 98. cl. III. Xsl. (ZuinÄilü m- ves Lünkcsnäir, er 3 Oislibus lecunclum rerrsm xrouo- Kus, cluoclsuigellmo clie, eo guocl rempeliskibus in pur- rubus cobibebslur, »ll vrl>em Unmsm veuir; mit welche» Worten dieser V. seine Geschichte beschließt. 1746) S- oben §. z8z. am Ende. 1747) Nach dem ehemals vom Kamill gegebenen M' spiele,von dem es beym Plutarch Lsmill. p. iz2. c. heißt: 2-« Ze , x«- >0; X. ä. Leset Lkküderuni nä Onu xbrium p. IZ67. Ibek. 6rseu. T. IX. 1748) Jedesmal vier und zwanzig/ sind zwey U'ch siebzig. Ehrenbezeugungen Kaesars. 1057 hatten sie ihn zum Oberaufieher der Girren ^.R.E.708 (denn mit diesem Titel beehrten sie ihn, als hätte die^s^s^. Benennung eines Zensors '^°) nicht Würde genug Acm. Lepid. gehabt) auf drey, und zum Diktator ass zehn hinter einander folgende Jahre erwählt; und beschlossen, er sollte stets auf einem Gerichtsstuhlneben den re¬ gierenden Bürgermeistern "**) in allen Rathsver¬ sammlungen sihen; stets feine Stimme zuerst geben; in allen Wettrennen das Zeichen ertheilenund 1749) Ismen gusmälu eile notier die mor--»,, parsko auÄoriraii tuss, guum vero akierir, sä tun^os me luoz coussrsm. V>ikero sä Pasrum. (Di«. Ul. Vcrgl- Suer- K- 76. imd daselbst Lasaubonum, der in diesem Titel mit Unrecht eine Demurh KaesarS sucht. 1752) Und dennoch ist der Ehrentitel Rensor so heilig und ehrwürdig, als je einer in der Republik war. -er»-, sagt Plurarch Omili. p. iZ5 c. allein der Kensoc N)ar Aikero pr'v L/rrr»rro c. ^6. I u e; , maAilier vsisris äiseiplruss er seus- äksuz, and an Appius schreibt er: (all lllrrci-/ lll. ig.) ()uum Kass scriksksm, censorem irim rs ell'e speraksm, e° bieuior elt spiltola, er, vr säuersus wvctettior. Allein die Benennung Rensor, « ce»/«, war i» niedrig, und gerade von der allergcringfügigsten Hand- lung entlehnt, so der Inhaber dieses Amts verrichtete. 1751) So übersetze ich ?-4e^> worunter Dio die 8eIIam curulem versteht- Die Sache ist bekannt, und bedarf keiner Erläuterung; sehet Lhimenrclli äs Konors blleMi c. i2. und iz. — Dom August lesen wir unten an mehr denn einem Orte S- 420, 528, 649r vnd 675» e>n Gleiches. ^1752) Auch dieses dckretirten sie nachher dem August. Vcrgl. LxpeAanr, veluti Oonsol quom mirwre lignum Volk, omiieiz suiäei si-eetsnr sci c^rceris oiss (^ui, mox emiusl xielsis ex ssueibu' currus. über welche Worte inan den Rolumna nachlesen kann. G ist aber dieses nichts besonderes, denn da zur Zeit da Diktatur kein Konsul verbanden war, so ertheilke da Diktator dieses Zeichen allemal, wenn in seiner Gegen¬ wart diese Spiele begangen wurden. 1754) Hierzu setze man noch aus Appiano p-4y4>dak alle Magistratspersonell schworen mußten: sie wollten sich keiner einzigen seiner Anordnungen widersetzen; r-"<- ) W0jU VcrUIUtl)!lÄ bit Händel des Kölius und Dolabclla, von denen wir oben K- 45 gelesen, Anlaß gegeben; wenn anders App<^ zu trauen, und wenn er die Sache nicht, welches er manchmal thut, übertrieben. 1755) Dieses hies auf deutsch so viel, als er ward k-i- kionisirt; es hatten nenikich die Götter bey den Römern ihre eigne Equipage, in der sie in feyerlichcn Tagen herum kucschwt wurden, wenn die Heiligenbilder bey uns nicht gefahren sondern getragen werden- Von diesem Fuhr¬ werk der Götter besehet Piuskum sä 8uoron. ev'g. 4l^ 12. Scheffer äe rs rebieulgri^ II 24. die so von den tu- cliü Oreenbbus geschrieben, paiwmium p. Z58- und r-f lenger K- ?8- p- 675. (beyde im neunten Eande desG»'' vischcn Thesaurus). — Der Unterschied zwischen mr solchen Herdnischen und christlichen Kanonisation bcsi") nur darinn, daß die erstere solche übenden, die andere ach nur Lobten »erstattete; und wenn denn einmal kanoiu- sirc werden niuß, so ist es freylich doch besser, lebende kige, als verfaulte zu haben. 1756) Auch hier denke man sich nichts idololatrisch^' Kaesar in Rom. 1059 ck er, ld. >kk u- a< s i- > mens Katuli, den seinigen über das Kapitolium zu N.R.E.708 setzen, als ob er diesen Tempel, über dessen Anse:-- Itaker m bauung er dem Kamins ehemals einen Proceß an A«n. keM.' Hals zu werfen versucht, vollendet habe'?"). — Nur dieses führe ich an. Richt, als wäre nicht noch viel an¬ deres mehr dekretirt worden, (cs wurde weit mehr, sowohl vorgejchlagen, als durchgefezt) sondern weil er alles übrige ausschlug, dieses aber annahm. §. 456. Nach Abfassung aller dieser Dekrete kam er selbst nach Rom; und sah, daß die Einwohner seine Macht fürchteten, sich von seinem Stolze nichts Gutes ver¬ sprachen, und also in der zuversichtlichen Zingst waren, eben so viel und große Bedrückungen, als sie sonst schon ausgestanden, abermals erleiden zu müssen, und daß man ihm dem zufolge diese übertriebenen Ehren, «ns Schmeichelei), und nicht aus Liebe bestimmt. Er versuchte also, ihnen Hofnung und Muth durch fol¬ gende Rede, die er im Senat hielt, zu machen. sondern eine bloße Kanonisation, welches eine schlechter. omB bürgerliche Ehrenbezeugung ist. so man der guten «Ulfuhrung und der Tugend dieses oder jenes macht, die aber darum eben so wenig wahres m sich hat, denn die ubngt i, Komplimente alle; daher man sich auch nickt wnn- "A wii d, wenn unten §. 442. der-Halbgott. d. i der noiimie Mann, von dem die Romer im gläubigen Ner- raucn hosseten, daß ihn die Götter einst fte.'-g machen, m 'hrer Gemeinschaft zulasten würde,., die Stiegen eo Kapitols auf den Knien hinan rutscht. Er gab aun-ch ft ine Demuth zu erkennen, und jeder weis wie b>)r diese die Heiligen ziert- Im heutigen Rom wird wan gar nickt kanonisirt, wenn mau nicht diese Tuaend ^/läufig besitzt; und wenigstens verdiente Kaesar die Lyre der Kanonisation eher, denn Karl der Große. Vergl. oben §. 95 , und die Kommentatorcs " V. io- ro6o Dio KaßiuS. B.X1.III. Hauptst. IM. N- R-E.7or K. saesar Aiktawr IU. Item.cepid. Rede Kaesars in der Versammlung des Raths Verordnete Vater des Raths! „Es fürchte sich keiner von euch, daß ich hart, m; weder reden oder handeln, darum werde, weil ich gcsikgl, und also, was ich will, ungestraft reden, und was ich denke, mit Gewalt ausführen kann. Weil Marius, Rmna, S' lla, und so zu sagen die übrigen alle, ft viele derselben nur je ihre Gegner überwunden, z» la Zeit, wenn sie ihre Absichren ausfübren wollten, nm- schenfreunblich redeten und thaten'^), sich dadurch vorzüglich, theils Anhänger verschasten, thcils zum min¬ desten die Anzahl ihrer Gegner verringerten: nachher aber, wenn sie ihre Anschläge siegreich ausgeftihrt hat- ten, völlig das Gegentheil dessen, so sie versprochen, mt Worten sowohl, als mit der That zeigten: stE darum doch niemand, daß auch ich es so machen werde S. ,-r. Ich babe mich vorher nie anders gezeigt, als ich wirk¬ lich beschaffen war, daß ich jctmnd, weil mircsfteyD- ungestraft würhen sollte,- auch hat mich ein glücklM Erfolg nicht so stolz und aufgeblasen gemacht, daß ilh über euch sollte herrschen wollen; (uns bepdes, oder - mindestens eins derselben scheint cs mir, war die Krank¬ heit der vorgedachren Manner alle) ich bin, meiner i?58) Ich habe bey Gelegenheit dieser Rede die! demSallust zngcschriebenen Oi-uriones: L. in der Rücksicht nachgeleieu- ihnen eine Art der Ucbereinstimmung mit der uni« zu entdecken; allem diese Arbeit war vergebens, un« ncr Verfasser scheint oft nicht einmal den wahren der damaligen Verfassung gekannt zu haben; wemM sind unter seinen Vorschlägen einige, so mit Kaesars finnungen gar nicht übereinstimmen. 1759) Vergl- Note H24. Rede Kaesars im Senat. ro6r MN Natur nach, so beschaffen, wie ihr mich bis Mund N.R.E.7S» immer gesehen habt, (warum sollte ich mich hier bey je- Diküuor'iu. der Kleinigkeit einzeln aufhalten, und durch mein eignes Aem L-'pi». kob euch beschwerlich fallen?) und gegen die Göttin des Glücks war ich nie unchrerbictig; je günstiger sie sich mir bis jetzund erwiesen, desto besser werde ich mich ge¬ gen sie in allen Angelegenheiten betragen. — Keiner an¬ dern Ursache wegen habe ich mich so hoch zu schwingen, und so mächtig zu werden versucht, alle die, so die Waf¬ fen in der Hand mir widerstanden, bestraft, und jeden meiner Gegner gezüchtigt, als daß ich ungehindert mei¬ nen Edelmuth würken lassen, und meines Glücks mit allgemeinem Beyfall genießen könnte." §. 4Z7- „Cs ist weder anständig noch recht, wenn das, was wir unfern Gegnern vorwerfen, uns selbst aufgerückt werden kann; und ich will nicht, daß ich von ihnen, in¬ dem meine Werke sie nachahmen, nur durch den Ruhm eines völligen Sieges verschieden sey. Wem liegt es wohlzuthun mehr und starker, als demjenigen, ob, der die mehi cste Gewalt hat? Wem weniger zu fehlen, als dem Mächtigsten? Wem gebühret cs sich, weiser mit den Gaben der Vorsicht umzugehcn, als dem, der das Meh- "sie von ihr cmpfieng? Wer muß sich seines gegcnwar- ügen Glückes mit größerer Billigkeit bedienen, als der, dem solches am günstigsten ist, und der sich, es zu vcrlic- ren, am mehresten fürchtet? Der glückliche Fortgang, wenn ihn Mäßigung begleitet, bleibt, und in Schranken gehaltene Macht erhalt alles, was sic gewann und verleiht, was mehr denn dieses ist, und nie denen sonder Tugend lebenden beschicken ward, lebend ungeheuchclt 1760) Vis conlili, exoers mole rnir lua; vim kemps- rsl-im I)ü guogue pronekum in maius; iiöem osters si- rer vmne nelss animo woueines. -Hsrütius. io62 Dio Kaßius. B. XUII. Hauptst. M N.R.E.708 geliebt, und gestorben redlich betrauret zu werden; An Dikwttr m aber schaamlos seiner Macht in allem offenbar miß, Acm. Lepid. brauche, findet nirgend wahre Sicherheit, nirgend sicft- »1.18. Lijuic. ; wird öffentlich geschmeichelt zum Schn» s indem man ihm heimlich Dolche scharst im Erusch weil den Herrn ihrer Gewalt alle, vorzüglich aber die, so sich khm am mehrcsten nahen, fürchten und hassen." §- 4Z8. »Ich stelle diese Betrachtungen in keiner andernN- sicht a», als euch zu zeigen, daß ich mit ihnen eben so wenig Parade machen will, als sie mir jctzund von un¬ gefähr beyfallen; sondern daß ich vom Anfänge an, ft nur angemessen und zuträglich zu scyn, eingcschen. Die¬ ses, was ich euch hier sage, sind die innersten Gedanken V. 222. meiner Seele. Ihr dürft also nicht allein für gegenwär¬ tig guten Muth fassen, sondern auch in der besten Hcf- nung für die Zukunft seyn; euch darauf verlassend, duft gcsezt auch, ich sollte bisher mich verstellt haben, ich den¬ noch nicht langer entstehen würbe, heute wenigstens die wahren Gesinnungen meines Herzens zu offenbaren. Al¬ lein, wenn ich nie vorher anders, als gegenwärtig, ge¬ dacht, (welches euch alle meine Handlungen bezeuge" können,) so seyGott mein Zeuge! daß ich mich nun mehr denn jemals bemühen werde, mit aller nur mögliche" Mäßigung, nicht euch zu beherrschen, sondern euch vor- zusichen: nicht euer König, sondern euer Anführer!" seyn; in allen Fallen, wo es darauf ankommt, für cun" Nutzen zu handeln, Konsul und Diktator; Privatmann- um den kleinsten eurer zu kranken. Zu kranken? Wort, welches ich mich kaum ausznsprechen getrau^ Wie sollte ich einen von euch, die ihr mir nichts zu Lei^ gethan, umbringen lassen? Ich, der ich keinen derjew- gcn, die gegen mich zu Felde zogen, hinrichten liesest sehr sie auch zu meiner Unterdrückung dieneten? 3^ Rede Kaesars im Senat. 106 z der ich mich aller derjenigen, so nur einmal gegen mich N.R-T.-sr gefochten, crbarmete, und viele von denen, so zum an- D.ktiwrm dcnnnal die Waffen gegen mich ergriffen hatten, rette-Aem. bepid.' te ? Wie sollte ich mich erlittenen Unrechts erinnern, ich, der ich die geheimen Briefschaften alle, so viele ich derselben bcym Pompejus und Skipio vorfand, ohne Ab¬ schriften von solchen nehmen zu lassen, ja, ohne sic ein¬ mal durchzulesen, verbrannte'^)? — Fasset also, o verordnete Väter des Raths, guten Muth, lasset uns Freunde mit einander seyn, uns alles das, was bisher sich zugetragen, vergessen, und solches für eine unver¬ meidliche Schickung Gottes anerkennen: lasset uns an- fangen, uns einander, ohne den mindesten Verdacht, als Mitbürger des nemlichen Staats, aufrichtig zu lieben; damit ihr mich als euren Vater ansehcn, die Früchte meiner Vorsorge und meiner Oberaufsicht einarndten möget, ohne euch des mindesten Bösen zu befürchten; ich aber euch wie meine Kinder erziehe, wünschend frcylich, daß ihr euch auf die bestmöglichste Weise betragen mö¬ get, doch aber Gebrechen der Menschheit erduldend; die Braven unter euch mit gebührenden Ehrcllbezeugungen belohnend, und den Uebcrrest, in so weit solches in mei- ncm Vermögen steht, bessernd." §. 4Z9- »Laßt euch auch nicht durch Soldaten erschrecken, die ihr für nichts anders, denn für die Beschützer mei¬ nes Reichs, welches kein anders, denn das eurige ist, 1761) Dies ist also Korrektur des vorigen gar zu all¬ gemeinen Ausdrucks, crhabe niemand von denen söge- M ihn die Waffen getragen, hinrichtcn lassen; allerdings sind, wic wir gesehn haben einige, aber nicht viele- und 'wr solche, hingcrichtct worden, die schon einmal begna¬ digt, die Waffen zum andernmal ergriffen hatten. 1762) Vergl. oben §- ;6z. und 4Z4- I O6.> Dio Kaßius. B. XI.III. Hauptst. m N.R.E.7->8 anzusehen habt. Frcylich scyd ihr, ihnen Unterhalts eichen, gezwungen, lind dieses vieler Ursachen wWi Aei». revid.Ihr unterhaltet sic aber nicht wider euch, sondern flil werben sich nut dem, was ihr ihnen damichl, ! begnügen, und die, so ihnen solches darreichen, lieben. Nur dieses konnte mich bewegen, höhere Abgaben, dem wohl sonst gewöhnlich gewesen, einzutreiben, daß nemlich die Rebellen in sich gehen, und die Sieger, wenn sie hin¬ reichenden Unterhalt bekamen, nicht rebelliren mochlnu denn von ihnen habe ich so wenig irgend einen Privat- gewinn gezogen, daß ich euch zu dienen nicht allein mein ganzes Vermögen aufgcwcndet, sondern auch noch obm S- "Z. ein große Schulden gemacht. Aber ihr habt gesehen, wie ein Thcil derselben zu den Kriegsunkosten acht- wendet worden, das übrige wird zu eurem Nutzen sm mirsj aufbewahrt, und von diesem soll die Stadt smit neuen Gebaudensj geschmückt, und alles das, was noch zu thun übrig ist, ausgcrichtet werden; so, daß ich>M das Gehaßige der Eintreibung über mich genommen, wenn ihr das Nützliche derselben alle insgesammt, st- wohl durch andere Veranstaltungen, als vorzüglich durch die Miliz, genießen werdet. Ihrer habt ihr jederzeit nc- thig; denn wie könntet ihr ohne sie, Bürger einerlei' chen Stadt, und Herren eines solchen Reichs! wie konn¬ tet ihr sicher ohne sie bestehen? — Nun aber ist es nur Ueberflliß an Geld, der euch solche verschaffen kann. Doch argwöhne darum keiner von euch, daß ich die chen beeinträchtigen, oder ihnen irgend neue Abgaben unt¬ erlegen wolle: ich kann mich mit dem, was jctzund in rn"' nen Händen ist, begnügen, und werde mich bemühen, e»a> künftig eher größern Uebcrfluß zu verschaffen, denn UN ich des Geldes wegen irgend jemand Unrecht thun sollte- Ende der Rede Raesars in der Versammlung ve» Rarhs. Kaesars Triumph. 1065 Als Kaesar dieses, oder etwas ähnliches, zuerst in N.R. T. 70, der Versammlung des Raths, nachher auch in der des AA'E m Volks gesprochen, erleichterte er ihnen zwar in etwas Amu Lepw.' die Furcht, konnte sie aber doch nicht eher völlig guten k.gu.i. Muths zu seyn, überreden, bis nicht Thaten seine Ver¬ sprechungen bekräftigten. §. 440. Nach diesem begieng er, unter vielen andern Prachtbezeugungen (und solches war, nach so viel und großen erfochtenen Siegen nicht anders, denn billig) Triumphe über die Gallier, Egypter, den PharnakeS und Juba, zu vier verschiedenen malen in von einan¬ der abgesonderten Tagen Diefts erfreute zwar wohl auf gewisse Weife die Zuschauer; allein 2trft- noe von Egypten, (denn auch diese ward mit unter dm Gefangenen aufgeführt die Menge der kikto- 1764) Sueton K-Z7> (Zusrer eoelem meusg seei lnrer- leclii äwbus _ primum er excelleurilllmum rrium- pdum eAir, Osllicum, seguenrem/eloxnnciiinum, ele>ii- äe ponricum, kuic pr<>ximum /ekriLiiuom. älorus IV. 2- 88- primum 6e QsIIii, niumplium rlsnzmisi-iiU lilie- nu§ er Rlioclsuus, er ex ?.uro ospriuus Ooo-mus. /xlrer» lsurvz ^Si-^priii. 1'uuc in lei-eulis dlilus, /gelluns er limulgcrum ignium »relsus pysrus. Terrius cie ?!>ür- Uüee curcus er pomo. Ousrrus Iul>«m er lV1r,eur>5. (Mit dieser Stelle vergleiche man Volles II. 56. der für das, was Florus nennet hat.) stlurarchus p. 7z;. ü. erwähnet nur drei) Triumphe, den Alexandrinischen, Politischen und Afrikanischen, und gedenkt also des Gallische» nicht, dessen er doch beylau- ng p. 721. c. erwähnt hatte. — Leset auch von diesen Triumphen Julium Rolsum p. 192. Auch Eurropms: -iuiinm Oi,ek»r Uomnm giiLluor kriumpdiz iiigik-siü» EK und Livius lep. l.. OXV. 176ch Daß Arstnoe vom Kaesar aus Egypten hm- ^tgqeführt worden: »c , peius gusu, chururnirsre coutirmsrenrur re^i? miperis, per Romine? lsäiriostiz »a/ccrcr«»', bezeuget ^irtius ^lexnn- 6rin. — Von ihrem Antheil, den sie am Alexandrinischen Kriege genommen, bitte ich oben §. 402. und 40z, nebß den dazu gehörigen Noten zu lesen. 1766) Zwey und siebenzig. S- Note 1748- 1767) Appianus erzählt, daß unter den Schildereyen so man damals dem Volke gezeigt, auch Kato sei) ge- fthrr worden, wie er sich selbst seine Gedärme zerrissen) Ekipio, wie er sich mit dem Degen durchbohrt und s Allein wenn Plmarchus I. c. sagt, dieser Triumph seh durchaus nicht über den Sk-pio, sondern über den Ke¬ nig Juba gehalten werden, so scheint dieses deutlich das Gegentheil zu erkennen zu geben; und diese Nachricht wird durch eine Stelle des Ra'kero Vlil. 18 un- gemein bekräftigt. In ihr nimmt der Redner es HE übel, daß das Dildn-ß der Stadt Marseille, verbündet nur mit dem Nomischen Volk, sey im Triumvh aufge¬ führt worden: wenn er dieser Kleinigkeit so bitter er¬ wähnt, würde er nicht mit noch weit mehrerer Galle i->- ncs Busenfreundes Katons, und Pompeji Schwieget' Vaters erwähnt haben, waren würklich sie im Triumph aufgeführt worden- 1768) Dio hat sich hier sicherlich übereilt; denn gauj gewiß ist die Gemahlin des Königes Genuus von chw- rien im Triumphe des L. Anikius aufgcführt ivordem und Livius XXXXV. 4g. und Fonaras meldet soM auch von der Gemahlin des Perseus, welche leztcre Nach¬ richt doch das Stillschweigen Plurarchs kault. e^smil. k- 27z. d. verdächtig macht- 1066 Dio Kaßius. V. XI.HI. Hauptst. UH. N-R.E-708 reu und die Repräsentation der in Afrika umge- Dif^atern! kommenen Bürger'^) betrübte sie auf gar eine gran- Aem. epid. same Weite. Die Zahl der Liktoren, dergleichen sü vorher so viele zusammen gesehen, fornmie einen ihnen äußerst verhaßten Haufen; undArsinoe, eine Dame, die man noch jehund für Königin zu hal¬ ten sich nicht entbrechen konnte, und die jehund, was vorher in Rom noch niemals geschehen war'^ge¬ fesselt gesehen ward, erweckte so sehr ihr Mitleiden, Kaesars Triumph. 1067 daß sie, unter dem Vorwande ssie zu beklagens Thrä- N.R.T.7--r nen über ihres Vaterlands Unglück vergossen. In- Diktator m. zwischen ward diese doch ihrer Geschwister wegen los- Acm.rcpid. gelassen; aber die andern alle, und mit ihnen auch^-^^- verkmgerorix wurden hingerichtet §. 441. Doch so empfindlich ihnen auch dieses, wie ich so eben bemerkt habe, fiel, hielten sie selbiges doch gegen die Menge der eroberten Provinzen '"°) und die Größe der vollbrachten Thaten für bloße Kleinigkeit. Also dieser Ursachen wegen bewunderten sie Kaesarn, so sehr 1769) Verkingetorir ist freylich damals zur ewigen Schande des Kaesarischcn Namens hingerichter worden, wie auch schon oben Note 9Z0. erinnert worden; allein darum hat nicht alle die übrigen sein Schicksal betrof¬ fen. Wenigstens hatte Dio den Sohn des Königes Ju¬ ba von dieser allgemeinen Regel ausnehmen sollen, von dem Plurarch p. /gg. 0. sagt: denn dieser Juba ist so wenig »mge- bracht worden, daß er vielmehr sein väterliches König, reich, vergrößert durch das Gebiet der beyden Maurita- nien, so ehemals unter Logu» und Bokchus gestanden hatten, zurück erhielt, und die Sukzeßion in selbigem seinen Sohn Prolomaus hinterstes. Strabo S- 2254. Plinius V. r. '7/0) In dem Rapport, welchen Kaesar dem Rath von seinem afrikanischen Sieg abstattete, versicherte er, es würde die ncueroberte Provinz jährlich zweyhuudcrt- tausend attische Scheffel Gecreyde, und dreyhundcrt- tauftnd Pfund Oehl liefern. Plurarch ?. /zg. ö. Was den lcztern Punkt aubctrift, so lieferten diese zoo,oOo Pfund Oehl jährlich die Leptitancr allein. -Hirrius K- 97. Und da eben dieser Schriftsteller sagt: llilllnr-mot — eerro numeio Pumeuli molkst, so konnte diese Stadt vielleicht die 200,000 Scheffel Gclrcyde auch allein gc- liefert haben. Wenigstens ist es von der ganzen Provinz - in wenig. lc>68 Dio Kaßius. B. XUH. Hauptst. I.III. N-R.L7»8 solches nur immerhin möglich war, vorzüglich ab«, Diks'ttsrm. weil er die Frechheit seiner Soldaten mit einer so aus- Süm. ^exw- scrordentlichsn Gelindigkeit ertrug '7''). Sie zogen 3-ri-ir. allein neuerdings aufgenommmen Rathsherren durch, sondern warfen ihm auch, imker andern Nachreden, vorzüglich seine siebe gegen Rles- pacra, und seinen Aufenthalt beym Könige Niko¬ medes in Bithynien, der in die Zeit seiner frü- 1771) Vermuthlich hatten zu den Zeiten Dions die Soldaten diese Freyheit verloren, sintemal er sonstwohldie- se Bemerkung schwerlich gemacht haben würde. In den al¬ tern Zeiten der Republick war dieses eine Freyheit so ih¬ nen bey alle» Triumphen zugestanden ward. Dions« -Halikarn. O VII. p. 477. imd wer Beyspiele begehrt, fin¬ det sie gesammelt von Lrißom'o lls koemulls g. II. p. z;o. 1772) Dieser Nikomedes ist der Sohn Nikomedis Philoparors, der sich ehemals mit Mithradak in das Königreich Paphlagonien getbeilt hatte, und der bey sn- ncm Tode zwcy Söhne, diesen Nikomedes und einen gc< wissen Sokrates hinterstes. Es entstauben Uncinigkcittn zwischen ihnen, wer von ihnen dem Vater sukzediren sollte- Die Römer erklärten sich für Nikomedes und Mithra- Sar für seinen Bruder, den er auch so kräftig zu unter¬ stützen wüste, daß Nikomedes das Land raumen, und sich nach Rom flüchten muste. Eben dieser Nikomedes gab nachher durch seinen Einfall in das Gebiet des M- thradats, den er unternahm, nachdem ihn Agumud wieder in sein Königreich eingesezr, Gelegenheit zudm blutigen Krieg, der sich zwischen Mithradat und den mern entspann, und dessen erstes Opfer gar bald er HM ward; denn er verlohr das Reich seines Vacers abcrma und erhielt solches nicht eher als in dem Frieden zuruc- den Mirhradatcs durch die Vermittelung des Archelau > n. R- E- 668- schloß. —- Kaesar hielt sich an dem dieses Prinzen, den er zu zwey verschiedencnmalcn 0 suchte, damals auf, da er, aus Furcht unter der Dikca- des Sylla sein Leben zu verliehren, Asien besah- l- tarch Osek. v. Ans. versichert, daß er sogleich g^ , aus, und also allerdings in seiner frühesten Jugend, au Kaesars Triumph. 1069 hesten Jugend fallt, so unverschämt vor, daß sie auch N.R.E.708 sangen: „Raesau hak die Gallier geschwächt, „und Nikomedes den Raesau '^)I" (Doch die- Zr-nn. oerid.' ses warm nur einzelne Stimmens aber zulezt formir- ten sie Chorus, und sangen: „wenn du recht b-"4- „rhust, wird man dich strafen, aber wenn du „ungerecht handelst, sollst dn Rönig sey»;" wodurch sie anzeigen wollten, daß er, den Fall gesezt, er sollte dem Volke den freyen Gebrauch seiner Ge¬ setze zurück geben wollen, (welches man damals für Recht hielt) wegen dessen, was er wider diese Gesetze gethan, zur Rechenschaft gezogen und bestraft wer¬ tem Gebiete der Sabiner, wo er sich versteckt hielt, zum Nikonicdes hinüber gegangen, erwähnt aber nur dieses ersten, und keines andern Besuchs. — Dieser Nikome¬ des, da er starb, hinterlies durch ein Testament sein Reich den Romern. S. meine Noten über Strabo S. 1849- Note 196. und die dort angcfühitcn Schrift¬ steller. I77Z) Osllias (laelsrdlicomecls; Oesuem, 8cce (lselsr nunc riiumpkiar /achrch 6aK«r, dlicomecieo non rriumpbsr, /Nr»/r Lac/arc/» Es werden nur wenig Leser steh finden, denen der Dop¬ pelsinn des veibi/M^e unbekannt scyn sollte, und den ich. weil er doch einmal im Deutschen nicht ist, durch schwächen auszudrückcn versuchte- Dio hat im Griechi¬ schen kSu?.L^<>, welches dem Begriff des Larcinifchen ganj Und gar nicht entspricht. Verstand er, von dem wir es °ft angemerkt, daß er im Lateinischen nicht firm gewe- si'n zu scyn scheint, die Polissonerie des Ausdrucks )r-L-- nicht, oder war cs übelangcbrachte Schaam, wie jene des Minimen Hilarion a Bosta, von welcher La> le 'M Artikel Sforza (Katharina) zu lesen, wo man fthr richtige Betrachtungen über den Schaden findet, den cme s° übel angebrachte Schaam oft in der Geschichte ver- ursacht. iO7O Dio Kaßiuö. B.XllH.Hauptsi.Ull. N.R.E.708 den; km Gegentheil aber, wenn er die in Händen ha- .Diktkt-r m. l'ende Gewalt beybchielt (welches die Handlung MS Aem. Lspid. Ungere6)ten zu feyn schien) regieren würde Er ÄsZ. sich, wenn er dieses hörte, so wenig hierüber, daß er sich vielmehr über das Zutrauen, so die Sol¬ daten dadurch auf seine Gelindigkeit zu sehen schienen, freuete. Nur den Vorwurf, den man ihm in Anse¬ hung des Nikomedes machte, ausgenommen; diesen nahm er Übehund war unverholen und öffentlich darü¬ ber verdrießlich wollte sich auch weisbrennen, und schwor, daß solches nicht wahr sey, worüber ein allgemeines Gelachter entstand. §. 442. Am ersten Tage des Triumphs ereignete sich eia 1774) Von verschiedenen andern Spottliedern so die Soldaten damals gegen ihren General gesungen, besiehe plimum XIX. 8- und was wir oben Note iz;6. bei) Ge¬ legenheit der Wurzel Chara gesagt, aus welcher!e Frers zu verwundern, wenn dieser sagt: ou no lupow czue les pl«istrs 6' ^nscieon ar/E err llss msneres lLsncisle,) allein dieses ist nur vom thuenden, und Nicht voll! leidenden Theil zu verstehen, und so wenig es jctzund eine» Frauenzimmer gefallen wird, wenn man sie ss»«' ecc. nennt, da die Maskulina dieser Worte ZisN und nicht das mindeste schimpfliche cnthcnreo, eben so wenig war cs bey den Alten jungen Leuten an¬ ständig, wenn sie Oramrr-V abgaben; nur von den Kl-' tmsern behauptet Srrabs p. iZ4z. bas Gegentheil- Kaesarö Triumph. i°7l für ihn ungünstiges Zeichen; sintemal die Achse des N. R.E.708 § Triumphwagens gerade neben dem vom Lukullus er- in -k baueten Tempel der Felicitas zerbrach, so daß er den Ann LeM.' '/ Uebcrrest desselben aus einem andern vollenden muß- e^-r. te ). Er rutschte die Stiegen des Kapitols auf sei- > um Knieen hinan ohne weder auf seinen, dem Jupiter gegen über ausgestellten Wagen „»ch > ° 1776) Plinius XXVIIl. 2. Oelsrem (stÄaroeem, ^0/? , r>»«m «»c^rrcrer r-e/rrc«st castmr, fcnuin semper, er ^>ii- murn Louisäisl'er, ist, guost plerosguo nunc lricere sci- muz, cuiniine reu reperiro seuurirArem irinernm sucusisri kvürum. Gcßner o-rc/. ^//». ji. 710. halt diese Nach¬ richt für falsch, oder glaubt, wenn sie ja wahr ftyn sollte, daß Kaesar solches zum Spott gekhan. Es ist kaum zu begreifen, wie der festige Mann hieran zweifeln können; da Kaesar, der. ungeheure libri « (Nakroh. I. 16. citirr das scchszehntc i) i>ch der¬ selben), vielleicht wohl auch gar -tc st'rEst<-»e geschrieben', gewiß nicht ftcy vom Aberglauben war. — Vom ecmx/o/strstrastr ist oben Note IZ47' weirlans g gehandelt. 1777) Es ist kaum nöthig zu bemerken. daß durch diese Stiegen, nicht jene hundert zu verstehn sind, durch wel- ll'e man zum Tarpejanischen Felsen hinauf stieg; ( Taci, tus l-ststor, III. 71.) sondern die ungleich kleinere Stiege so von der Spitze des Kapitolinischen Berges, zum Tem¬ pel Jupiters führte. Vergl. Dcnari Unm-i vorn« II. 5- — Herr Lrevier N. XIV. p. 274. sagt: u 5mr croi- w gua starsik un ul»AS ernbli, stonr Eeksr ne jvAe.ir p»r gust lui srn permi« cis le stissenst-i, gunigüs on vini ste Hg-iler presne p-,r ste« stonneuiz plu« gu' stum^inz ^0 Oieu z jl renclsic un Irnmmsge st stumble. Ersteres ist fteylich wahr, (man sehe unten E- <>8o.) aber wenn cs auch nicht wäre, so ist die Dcmuth von >^>r den Heiligen anständig gewesen und der kanomsirte ourcsar ward dadurch so wenig als St- Johannes Kan- t'Us zum Gott. — Vergl. oben Note 1756. 1778) Vergl. oben §- 4Z5> Note -755- iO72 Dio Kaßius. B. Xl.Hl. Hauptst. Uli. R E-708 auf dit> unter seinen Füßen liegende Weltkugel'"'), Dikl-iror NI. uoch auf die Inschrift derselben'?"') die mindeßk Stem.crrio. Rücksicht zu nehmen; ja er lies sogar nachher dit , ur. ^A^„^unung des Halbgottes auslöschen. Auf solil)! Weise ward sein Triumph begangen. Nachher gai er dem Volke ein prächtiges Gastmahl '?"), wobei) n 1779) ILr-i. — Ucker dieses Sinnbild der unterjoch¬ ten Welt, bestehe Elsner Obleruar. gll II 778a) t^,. — Ib. Note 1756. — AiiglW lies ihm nach seinem Tode abermals eine Statue mit da Inschrift LH/rca setzen; solches beriänet aus dem vc-lehren gegangenen Döbius Maker K-»im -OO rechnen; (welches auch, und erwachsene Kinder mit eingerechnet, gar schön'" den r zo,Ovc> Mann übereinkommt, so Kaesar in der gestellten Zahlung des Volks vorgcfunden haben loll, 7) Makcobius 8->rui-n. II. 77. erzählt, daß Kaesar chd')!, Echmausercy vom R ^irrius, der seiner kostbaren Halter wegen berühmt war, sechstausend Muränen, er sie ihm nicht verkaufen wollen, gestehen. Dieses - lehn hat doch wohl Kaesar nicht eher gemacht als ms s I. Kaesar theilt Getreyde und Geld aus. 107 z Korn und Oel außerordentlich austheilen lieszN.R.T. /o, denen, so das Getreyde empfangen, lies er die fünfAstum^,, und siebzig Drachmen, so er ihnen vorher verspro-A m. repid^ chen jeHund aeistheilen, und noch fünf und zivan-^'^""- zig soben einzsj die Soldaten aber bekamen ganzer fünf- kr tausend Doch begnügte er sich nicht mit dieser bloßen Magnificenz, er wüste auch hauszuhalten. h- Und da die Anzahl derjenigen, so Korn empstengen, z alle Muränen, so viel er bekommen können, vorher auf- 7 gekauft, und wenigstens wird man doch auf jeden Tisch s eine Muräne rechnen müssen. — Ucbrigens beweist nichts l so sehr, als gerade dieses öffentliche Banket, und die dar. auf verschwendeten Summen die Nichtswürdigkeit des Römischen Volks. 1/82) Nämlich an den Nonen jedes Monats, ward dem dürftigen Volk Getreyde ausgetheilt, wovon ich Lipsiuin LIeLt. I. 8. und cis magu. stom. !l. io. 12. vor« jüglich aber des Vincenrius Ronracenus eigenes über diese Materie geschriebene Buch cle siumeinaria Nomano- rum laiAitions nachzulesen bitte. —- Es hat aber in dieser ausserordentlichen Spende, nach Sueron K. ;8- jedermann siumenü üenns moclios sc wliclem olei lidiar empfangen. Eben dieser Auktvr K- 41- berechnet die Anzahl derer so dieses Getreyde empfangen, auf z-o, e>e>c>, dies waren also 1600,000 Scheffel, und den Schef¬ fel zu einen Gulden sächsisch, betrug, (wenn ich mich in der Eile nicht verrechnet, 1,067,664 Rthlr- das Eetrcy- de allein, das Ochl ungerechnet. l78z) Vergl. oben §. Zi6. Note 1124. 1784) Fünftausend Drachmen, vicens millia num- wum, wie solches GueroniusK- z8.aufLatein ausdruckt, nad sechshundert fünf und zwanzig Thaler sächsischen Feldes. Dieses war die Summe so der gemeine Mann öekam; der cenrurio erhielt doppelte Portion, der nidu- vierfache. Appianufi c^iuil. II. l>. 491. Außer dieser Summe hat nach Sueromo I c. noch jedermann t-r»a/e- , betragen zwey und sechszig Rthlr. zwölf Gro- scheu, sogleich im Anfänge der bürgerlichen Unruhen er¬ halten. U- Band. d h 1074 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. UV. N.R.E./oz nicht aus eine gesetzmäßige Weise, sondern wie Ms Diktaror ni?" unruhigen Zeiten zu geschehen pflegt, außerordciit' Acitt' Lexid. lich angewachsen war, lies er solches untersuchen, Uiid -i-x. L^uir. schnitt ohngefahr die Halste derselben ab Vier und fünfzigstes Hauptstück. Kaesar weihet den von ihn, gestifteten Marktplatz und den Venustempel. §- 44Z» Die andern Tage des Triumphs wurden st, wie solches in allen andern üblich war, hingebracht, aber den lezten Tag, da er vom Tische aufgestanden war, begab er sich, so wie er am Tische gesessen hatte, nur Sohlen an die Füße, und mit allen Arten Blumen be> kränzt""), auf den von ihm selbst gestifteten Masti- 1785) Sueton K. 41. Hx rvAEr sccipienrium frumenrum e pubiico, 2d 5-»^ l-eki-,xir. — piurarch p. 7ZZ. e. sagt, Kaesar Haie in einem Kensu des Römischen Volks den er angestellt, M Haupt nur 150,000 Römische Bürger vorgefunden,» sich die Anzahl derselben vor den bürgerlichen KriM auf Z2o,ooo belaufen. Dies wäre nun ein schöner Wi¬ derspruch mit der Stelle Suctons, wenn es sich aus den vorhergehenden Worten des Schriftstellers st"' nenklar zeigte, daß der Grieche sein Latein nicht kapm Vergl. Note 1805. 1786) Ware es bloß auf den Sinn ohne im aller»""' besten auf die Worte angekomme», so hatte ich,1. setzen können: im Neglige'. Würklich speiseten die ten nicht wie wir in ihren Gallakleidern, sondern ins"" Art von Dcshabillee- Sie legte» ihr Oberkleid, die'' gam ab, und zogen ihre Schuhe, ca/reor, aus, an den start sie nahmen, welches Wort, so sich Dio iin Grundrert bedient, ich durch Sohlen übersezte, weil e würklich keine Pantoffeln waren, sintemal sie- ww . Sohlen der Franziskaner, nur die xl,nr«m xeäii vede«- Marktplatz Kaesars. 1075 plch, und von da nach Hause zurück, wohin ihn, so 'Tr.Ak.L7or zu sagen, das ganze Volk geleitete, dem viele phanten die Fackel» vertrugen Er hatte nemlich Aem' peM.' einen nach sich selbst benennten Marktplatz '^) gestif- ten, den ober» Theii des Fußes aber ftey ließen. Man sehe von ihnen, außer den Schriftstellern, so von den Schuhender Alten geschrieben, Lalvuin, Nihuo, Bp- näus und Sperling, Iungcrmann über den Pollux k-749- und I2O2, ingleichen Peravius über Synesiuni, k>. za. Und von der bekannten Gewohnheit sich über der Mahlzeit mit Blumen zu kränzen, Stuck -imigg. ccmuj- Uüle» III. 16. und paschaliuin so coionis u. II. — Es scheint aber, daß unter der Zeit, wenn man würklich am Tische lag, auch selbst dieD^»,«,, von den Bedien¬ ten wcggcnommcn, und wiedergebracht wurden, wenn die Herrschaft aufsiehen wollte. 1787) Sueron K. Z7. /Xclscensir ft'apikolium scl lumi- ns, elepk^nkis sexri» «rgue lmiltis l^cbnu^ cbos As!t»nttI)U8. Die Fackeln wurden also nicht un¬ mittelbar, (welches man sich doch ohnehin leicht vorsiel- leu kann) von den Elephanteu getragen; sondern auf den Rücken der Elephanten waren Leuaftergcstclle, Gue- ridons, die Fackeln darauf stellen zu können, angebracht.-' Eiche die Figur solcher Fackeltragenden Elephanten auf Münzendes Antiochus Cpiphancs, bepm Vaillamlutto- »» re^um 8)iiae p. zgz. Spanhcm so clu or piselt. »um. p. i. p, und 72O., ingleichen Luper, in der krsten Dissertation ss elephsum in uummi,. 1788) Appranus Liuil. II. p- 492. x«, ----- ^.L^t/icLv) 0 'pLlf/aiore e/ver/, v «V/wv, Gucron K- 26. l orum in- cbosuir cis msnudils (bellr (/slüci) cuiuz si-ea lupkr so- borriun, niillie5 conllinc. Plinius XXXVI. pverimicizj miismur, cum lnlum isinum loio exrruenclo kebsirium millies Eseur siLlsror emeiir. Es liegt aber dieses Lac/arn in der neunten Region der Stadt, und also haußcn außerhalb den Ringmauern derselben, wie der von Dio sogleich darauf genannte große l l 76 Dio Kaßius. B. XU. Hauptst. M N.R.E.708 tet, der zwar schöner, als der Römische war, aber doch Dikniwr m. jenes Ansehen dadurch vermehrte, daß dieser von m Aem.Lcpid. an ver große Markt geusnnt ward. Diesen Mach plah also und den Tempel der Venus, den er ihr, als der Stifterin seines Geschlechts aufgebanet hakle, weihete er jetzund so fort, und gab beo diesen Gele- S.r»5. genheiten viele und mancherley Schauspiele. Erlies aus Bretern eine Iagdbühne zusammen schlagen die man ein Amphitheater nannte, weil es« allen Seiten rings herum Sitze und keine Ekene hal¬ te. Nach diesem gab er seiner Tochter wegen Thier- Hetzen und Fechterspiele''°°). Wenn jemand sie alle einzeln auszahlen wollte, würde er beschwerlich fallen, weil er doch der Wahrheit nicht ganz getreu bleiben könnte; sintemal dergleichen s Festivitäten^ immer größer, denn sie wirklich waren, gemacht werden. werde sie also, sowohl hier, als auch in der Folge inil Stillschweigen übergehen, nur dasjenige ausgenom¬ men , was mir ganz außerordentlich nöthig anzumer- men scheinen wird. §. 444- , So muß ich z. B. vom sogenannten Ramels Markr in der achten, (nicht wie Fabrizius irrig l'G in der vierten) Region, so auch daher von ihm"-- nannt ward, zu suchen ist. Daß dieser leztere, bckm<" gewöhnlich unter den Namen des kori llomsm, genannt worden, bezeugt Grud. Ist. Er Heist auch torum vem;. l?89) Daher man ferner keine Nachricht davon indem es sofort nach geendigten Spielen, wiederum;-' stört ward. Vergl. Lipsium cis ^mpliilhe-m-o c. 5- 1790) Plurarch Osek. p. e. 2-«« Z« ----- X«/ n'LfLro'Aaip, LTP, 7-^ IvätL rr ^kSvk«!^. — Es ist dieser Fechterspicle schon oben ll-sh 7Z2-, wo der Text des Todes dieser Julia erwalM" gedacht worden- Kamclopard. IO// pard bemerken, daß dieser zuerst damals vom Kae-N.R.E,7°r sar in Nom eingeführt und jedermann gezeigt ward. Akt-nor^n. Es ist dieses Thier völlig ein Kameel, nur daß seine Aem- Lepid. Glieder in keinem gehörigen Ebenmaaße gegen einan-^^'^""' der stehen. Seine Hintertheile sind außerordentlich klein. Von den Arschbacken an fangt cs an sich all- mählig zu erheben, so daß es allemal im Begriffaufste¬ hen zu wollen, zu seyn scheint; auf dieseWeise wird das Thier sehr groß, dessen übriger Körper auf den Vor- derfüßen, der Hals aber auf einer eignen Erhöhung ruht. Die Farbe betreffend, so ist es gesprengt, wie ein Pardel, daher es auch seinen Namen bekom¬ men ^'). Und so verhalt sich es damit. — Zn den 1791) Mit der Beschreibung dieses Thiercs, so uns Dio hier mittheilt, vergleiche man eine andere, sonder Zweifel etwas bessere, so uns Srrabo S- 2141. § 220. geliefert. Er kommt mit Dio darinn überein, daß dec Hiuterrheil des Thiercs niedrigerdenn der vordere;useyn schien, so daß es von hinten zu zu sitzen scheine, daher er auch, eben dieser großen Disproportion wegen, an der großen Schnelligkeit zweifelt, so Artcmidorus diesem Thicre beylegte; und allerdings scheint solches der gene¬ rische Charakter des Thiercs gewesen zu seyn, sintemal Plinius Vili. iß. uns meldet, sein Nationalname bcy den Ethiopicrn scy Nabun (Strabo meldet uns aber, daß es vorzüglich auf der Troglodyten Küste, zwischen Egypten und dem rothcn Meere, so promilcue bald Ara¬ bien, bald Ethiopicn genannt wird, gefunden werde,) welches doch wohl von nichts anders, denn vom arabischen Radirka, emiuere, abgeleitet werden kann: allein die Flecken, so das Thier nach Dione gleich den Pardcln haben soll, leugnet Strabe völlig , und erkennt statt der- silben nur stabförmige Ringclsireifen, so um den ganzen kil> hcrumgiengen. Dieser Umstand laßt nun sogleich, auch den der Naturgeschichte noch so unkundigen Leser auf das Thier fallen, welches Vineemius Lellovacensis „E?-. XIX. Y7> unter dem Namen Ora/i«r, und 4eo Afrikgnus cletcrixr. älric-w. IX. p. 289- L. unter der iO78 Dio Kaßius. B. XI.III. Hauptst.UV. L 7--8 Fechterspielen kämpften nicht allein, wie solches die ( Diktator III. s Aem. iterid. Benennung beschreibt, woraus man dm, dm , Nax. bliuir. N'.chrestcn Lesern vielleicht bekannten Namen Zebra d!- pravirt hat. (Ich erinnere mich in meiner frühesten Ju¬ gend, da ich noch auf der Schule zu Halle war, 17Ü2., dieses Thier gestehn, aber in diesem Zebra wenigstens, l die als charakteristisch angegebene Asymmetrie der Theile nicht bemerkt zu haben.) Strabo sezl hinzu, daß das Thier ganz und gar keine Aehnlichkeit mit den Pardcln habe, und auch dieses ist höchst richtig. Dcrpardck der Alten gehört ins Affengeschlecht, daher ihn Aclian. bist, gistmsl. XIV. 6- mit dem Lynx vergleicht, der, noch nach der neuesten Bemerkung des Herrn Lamper, (dir- kurbuacligs VerlmulleliaAeu, over cleu OrsaZOursuz en eeniZe snclers ^.sp-8orrs,>. Amsterdam t/?^ -l) durchaus nichts anders denn ein Affe war, und kanu also freylich auf ganz und gar kine Weise mit dem Ma verglichen werden, (überdem muß ich bey dieser Ei¬ genheit bemerken, daß Pardalis und pamhera nicht wü ge¬ wöhnlich gesagt wird, ein und das nämliche Thier De¬ von denen der erste Name das Männchen, und der zwrn das Weibchen bedeute: nein; der Pardel der Alten ti ein Affe, und der Panther eine Katze, man hat aber beyo^ Thiere häufig mit einander verwechselt.) Dio stimmt M Strabo in der völligen Verschiedenheit des Thiere» w-n den Pardeln überein, wenn er die Aehnlichkeit nut dcnscldm- nur auf die bunten Flecken der Haut restringier, »n diese Aehnlichkeit bleibet, wenigstens zum Theil, wen man auch die bunten Flecken Dions, in Strabons !>>'"- förmige Ringclstreifen verwandelt; denn so sind M Thiere-doch immer, eins wie das andere bunt; DioSor. Sikul. B. U p. 94. hat sich durch diesen ib' men so gar verleiten lassen zu glauben, das TM ci stünde aus der Begattung des Kameels mit einem M)'' dem es an Kopf, Augen und Haar völlig ähnlich b >' diesem widerspricht Plinius, der ihm ein Kanieelsham' einen Pferdehals und einen Ochsenschenkel beylegc- Pferdchais scheint auch DioSorus zu erkennen, wei sagt, es habe einen kürzer» Hals wie die Kamcelc, wie sie gespaltene Klauen. Unter die Thiere so gstpa^ Fechteispiele. 1079 Gewohnheit mit sich brachte, Mann gegen Mann;N.R.E.7-r sondern auch in der großen Rennbahn mehrere zuFuß^^E und zu Pferde, immer in gleich starken Haufen. Eini-Aem. Lepid' gc kämpften von vierzig Elephanten herab; und^ Klauen baben und Wiederkauen, rechnet es auch Lbryso- stomus 8yu. I.LU. 0/-x>. 1. VI. p. zzo. eci. /Uo»r/l — Daß cs bey dieser Gelegenheit zuerst in Nomgesehn wor¬ den, bezeugt auch Plinius l. c. Oictsroriz L.iostins (>ir- cenllkuz luciiz primum vils komse, und Varro cis f, I-r. iv. iz., welcher berichtet, daß cs aus Alexandrien gebracht worden; (aber die Alexandriner selbst hatten es nicht in der Nachbarschaft dieser Stadt gefunden, son¬ dern, wie oben bemerkt worden, von der entlegenen Troglodyten Küste geholt-) Die Beschreibung des Pli¬ nius von diesem Thicre wiederholt Solinu« K. zo. welches ich, als bekannt, kaum anführen wurde, wenn es nicht geschähe, um die vorlrcflichcn Roten Salmasens über diese Stelle, ( so ich schon in meinen Noreu über Srrabo p. az?;. Note 167- citirt) hier noch einmal empfehlen zu können. — Andere Beschreibungen der Al- tm, außer den vieren so ich in dieser Note zergliedert, ßndct man bcym Heliodor I- X. p. 496. Philostorg. ecc/c/ III. 11 Nlkcphorus IX. 19. Rosinas In- dopleustes p. ZZ5- Isidorus »rigg. I. I. XII. g. Pachy- Meres lVIicli. palseoi. IV- g. und in Versen (Dppian IIs. 466. leg. — Ich habe mich aber nicht ein- jeln bey allen aufhalken inögen, theils weil solches mich 9nr zu wcitläustig gemacht haben würde, theils auch, weil die analisirtcn vier Schriftsteller doch nur die klaßi« scheu sind. — Von neuem setze man zu denen so ich be> reits über Srrabo i. c. citirt, noch Perruni Bcllomum Obleru. 1^. II. c-. 49. und Hyde bitiori.i Sliskiluclii p. — Kupfer desselben findet man beymGeßner, Ulys¬ ses Aldrovandus, Johnston XXXVIII. XXX.X Und XXXXV. in des Malus ttili- sm'm.il. Seck- II. c. 4. °,?792) Man verstehe dieses so: cs waren zwey Haufen dampfender, die von Elephanten herab, zwanzig gegen Zwanzig mit einander kämpften: robo Dio Kaßius. B. XI.IH. Hauptst. UV. N.R.E.708 zulezt gab er eine Schiffschlacht, nicht aufdemMem, Diktator IN. ober in irgend einer See, sondern mitten aus dench Aem.Lepid. sten Lande. Er grub nemlich eine Gegend auf dm M^reisgefilde aus, füllte solche mit Wasser, und führete die Schiffe hinein. In allen diesen Gefechten kämpften Gefangene oder zum Tode Verurthei^ , doch fanden sich unter ihnen auch Ritter und i-E, ?re«r «,«»»,, sagt Appian Liuil. II. p. 492. Ooi». Zsnos pesiro«, r,rce»oc, kiicenv« equile; liiac incis commiüus, Sueron K- Z9-, wo ich Rasaubonm nachzulescn bitte, welches also das doppelte von dm war, was Pompejus ehemals gezeigt, der nach plinu VI!I. 7. ehemals zwanzig Elephanten im Theater aufge- führt, (von denen ich Note 627. und 628- nachzMn bitte.) Eben dieser Schriftsteller berichtet am angcfuhu ten Ort, daß ein großer breiter Wassergraben, rings um den Kirkus her aufgeführt worden, zu verhüten, d« keiner dieser Elephanten durchgehn möchte. — D'Pk kämpfenden Elephanten erwähnet auch Vellejus i>. ;6> 1798) In der kleinern Rodcra (vergl. Nardini llom vetus VlI. II.) Sueron K- 44. dlsusli plvelio in mnw-e Oociers clekosto Iscu, kioeme« sc trireme« gusöiiieme!- gue, Izrise et ^ez^plise clsstez, msZno pugnsuu"^ numero conllixerunr. Unten S. 279. erzählt Dio, dieser Teich erst nach dem Tode Kaesars ausgefallen^' den, welches mit Sueron K- 41. in gar keinem spruch steht, wenn man sich nur nicht die Muhr r>r- drießen lassen will, diesen Schriftsteller gehörig zu ren, der nur von einem wollen Kaesars, aber vo»n »em Vollbringen redet. 1794) Vom Augustus sagt Sueron K- 48- cs« guogue et ßlsclisroiisz opers« et eguiribu« lloms vku« ett. — Die Parallele vollständig zu machen M man hier, aus Makrobio II. 7. die bekannte GeseM des Ritter Laberius ein, der sich durch ein Gescheut fünfhundert tausend Sesterzen (beträgt hart an lv zehntausend Thaler,) bewegen lies, eine kleine 0 Log würden die Spanier sagen,) ff V. Spiele in Rom. lo8l so gar der Sohn eines alten Stadtrichters So N.R.E. 708 e, . ÄktEM. m Nget, selbst zu prasenttren: uns unverschämt genug war Acui. Lepid. , in einem die Wahrheit zu sagen sehr niedbch gcfthriebenen Lguu. Prolog, (den Herr Nollin im ersten Band seiner An¬ weisung Vie frcyen Lüiiste zu lehren und zu lernen, zergliedert, und jungen Leuten als ein nachahmenswür- ld digcs Muster des schonen naiven empfohlen,) nicht allein sich darüber nicht undeutlich zu bellagen, sondern auch °. Kaesarn in einigen Stellen seiner Farce selbst nicht un- >c deuilich durchzuhechcln. Makrobino sagt, daß bey den m Worten porro, (^uiciles, likeirsrem perchmuz, und te«- li celke eil mulic>5 lime?.r guom mulil timeur, die Augen o der ganzen Versammlung ans Kaesarn gerichtet waren. >, Den, ohnerachtet rächte sich dieser doch nur am Auktor, » den er dadurch demürhigte, daß er nicht ihm , sondern Publius Syrus den Preist zuerkannte, nicht am Men- > scheu, den er vielmehr durch die versprochene Gcldsumnie i belohnete, und ihni durch einen goldenen Ring, den er ihm darreichte, die Ritterwürde, der er sich unwürdig gemacht zu haben schien (lchuen lvom-mus l.we egiech,« weo Domum rsuormr mimcni^ von neuem verlieh. Der «cugebackenc Ritter empficng aber doch eine kleine Mor- tisikation, weil die übrigen auf ihren Banken sich so breit wachten, baß er sich eine lange Zeit hernnurciben inuste, thc er einen Platz für sich auffindcn konnte. Kstcro, der seine Verlegenheit sähe, und zu gleicher Zeit seiner, und der vielen vom Kaesar neukreirten Senatoren (§.468.) spottete, schrie ihm zu, nachdem er endlich einen Platz oufgctrieben: keecpillom ko, uill .mZults feüerem; al¬ lein Laberius, der seiner beißenden Bonmots wegen eben so berühmt alS Kikero war, lies den mukhwilligcn Herrn Wacker anlaufen. Icllrnm, gab er zur Antwort, li »u- gulie fecle5, /cl. ibicl. L->p. lll- 267. — Auch lese man Seneka Lourrou. b. Vll. c- Z- . 1798) Durch alc verstehe ich so viel, als ehemalig, >n welchem Sinne die Franzosen ihr E/cu brauchen, ,n «»er höchst richtigen Analogie, nach dem Gebrauch des lateinischen veibi a»rr^«M'e. — Sucro» K Z9. b-iunere In lvro cic-pulzusuil kVklVä bbb'l lblVÄ /t/rxr x,aero>i«. io82 Dio Kaßius. B. XI.HI. Hauptst.UV, N.N.E./ozgar ein Rathsherr, Frilvius Getlkius, wollte sich DikMcr in.zum Kampf einschreiben lassen'^), welches doch Aem. Lcpid. Kaesar verhinderte, der versicherte, daß er solches nie zulaßen würde, aber den Rittern war solches er¬ laubt ?lnch feycrken die Söhne der Patrizier damals das sogenannte Troja ein Ritkerspich 1796) Man erinnere sich der so eben angeführten Stellt des Sueton. Dio S- 460. erwähnt einen gewissen Rats¬ herrn Guinrilius, der unter August als Fechter gekämpft, ob er schon S- z8z. versichert, daß Augustus solches be¬ reits Ao. 716- durch ein Edikt den Rathsherren untersagt, welches Verbot sechszehn Jahre spater, Ao- 7Z2. auch auf ihre Kinder und Enkel ausgedehnt ward. Dis S Daher Auphümus S- 697. es «M nennet, daß unter dem Nero Rathsherren und ihre Ge¬ mahlinnen häufig auf dem Schauplatz als Gladiatoren erschienen. Vergl. lacv. XIV. 14. und XV. za. 1797) Augustus hatte zwar solches den Rittern Ao. 7Z2. zugleich mit den Descendentcn der Senatoren unter¬ sagt, wie Dio S- 522. meldet; allein solches Gesetz, Ao. 764. wegen der gar zu großen Anhänglichkeit der Ritter an dieser Kunst wieder aufhebcn müssen; wie S. 586-!» lesen. Das Beyfpiel eines Ritters, der in den prächtigen Spielen, so der junge Markellus Ao. 7Zl. als Platz' major gab, getanzt, finden wir unten S. 518- 1798) Suckon. K. 19. 14'vMm lutic kurms üuxleü, maiorum miuororngoe puororum. — Don diesem R>t- terspiele der adelichen Römischen Jugend, Troja, besieht Ü>nufrmm j7trnvl'mum cis lucliz Orosntibus ll. 9. UNdlg- Piciskus s. r. Troja, und über die eben angeführte Stelle Suetons; Lrcetum in gemmis --mugais p. zoy. — ütikcn S. 41 z. führt Dio als den Beweis einer sondcrbarenMaM ficenz an, daß in den prächtigen Spielen, so der Platz' major Agrippa Ao. 721. gab, die Sohne der RathM' ren Troja spieletcn. S- 648. finden wir eine Troja unter den Feyerlichkeiten, mit denen die Beerdigung derDrn- siika beehre ward. — Es haben aber nur einzig und al¬ lein die Sohne der Patrizier das Vorrecht, Troja jPuten zu können, gehabt, wie sowohl aus der gegenwärtigen, Verschwendung Kaesars. io8z welches seit uralten Zeiten her eingeführt war; und die N.R. T./ox Jünglinge, so ihnen an Stand und Würde gleich gc- schäht wurden, kämpften von Wagen Aem. reeid.' 445- Zwar zog er sich Vorwürfe durch die Menge de- rer, so umkamen, zu, als hatte er sich noch nicht mit Morden gesättigt, und wolle dem Volke Bilder ihres einheimischen Unglücks vorstellen'°°°); allein diese waren klein, in Vergleichung jener, so man ihm des unsäglichen Geldes wegen machte, so er dazu verwen¬ dete; so daß er über beydes geschändet ward, einmal, G-s-L. cs ungerecht erpreßt zu haben, und hernach, es auf ^Nichtswürdigkeiten^ dieser Arc zu verwenden. Ich will hier nur ein einziges Beyspiel des damals ge¬ machten Aufwandes anführen, aus dem man die übrigen selbst abnchmcu kann. Damit nemlich keiner der Zuschauer von der Sonne inkommodirt würde, breitete man seidene Seegel, wie einige sagen, über sic aus '°°'). Es ist aber dieses ein Gewebe, dessen sich die Wilden zur Pracht bedienen, und von ihnen zu uns, zum Luxus der vornehmsten Damen eingesührr worden ist Jedoch der Ueberrest mußte sich die- und den zwo angeführten, als auch aus S- z68> 4^7, und 644, m welchen allen Beysssirle der Troja vorkoin- wcn, erbellet- 1799) Guer-m: Ib. 8p- rum Itomnuum inrexir, rismgus üicrrim ->d clorno kur ücl cliuum vl-^ue Lupirolinum. I801») pliniua VI. 17. krimi kuor liominum, gor "vkcsnlur , 8erer, Isnikcio sslusrum nvbiler, xerkuksm IO8H Dio Kaßius. B. XU. Hauptst. m N.R. E.7az ses wohl nothgedrungen gefallen lassen, allein die Seb Diktator ui. Aem. tepid. ngu» clepeLteares kronclium csniriem: vncle geminvzse. da->8- ininis noltris Isbvr reciorclieucli bis rursumgue rexenä 1 sm mulriplici liiere, rsm longioguo vrbe peniur, « ! in publico matrona krsnslucesr; die kosten Worte ds Plinius, und der Ausdruck Dions: zum Luxus der vor¬ nehmsten Damen, erinnert uns des Liberianischen R- krels: ns vellis Oeries viroz koeclsrek. rlH. Ama/. II z. Es würde zu weitlauftig scyn, die Geschichte da Seide hier einzuschalten; — man kann darüber, wen« man sich unterrichten will, die Kommentatoren über dik angeführte Stelle des Plinius und Tacitus, wie auch S«b niasium über Vopisci .^urel. c. 4;. (wo ein Pfund Seile einem Pfunde Gold gleich geschätzt wird, Nachlesen) - Die Persianer waren von undenklichen Zeiten her im Be¬ sitz dieses Handels, aber nur als Spediteurs; man fin¬ det in jenen altern Zeiten nicht, daß sie sich so, wiefi- tzund, auf die Kultur der Seide gelegt haben Meid eine Kultur, die im heuttagischen Persien höchst neu, und vom Schach Abas gestiftet worden ist, der sich der M- wundenen Armenianer dazu bediente, von denen er cuu Kolonie nach Hispahan führte, die daselbst die VorM Zulpha anlegte, und nur von dieser Zeit an ist seiner innerhalb den Granzen des Landes wegen erzum" Seide berühmt; vorher war es solches nur durch Sp^ tion. Es ist aber Persien im Besitz, ganz Europa micE«- de zu verlegen, ungestört bis auf die Zeiten des M" Justinianus geblieben. Dieser versuchte zuerst, nicht lan¬ ge nach dem Antritt seiner Regierung (weil er der imuu- dauerndcn Kriege wegen, so die Griechischen Kmstt uu den Persern führten, nicht gern Griechisches Geib °' Persern in die Hande liefern wollte) die Spedition dies-' Produkts den christlichen Homeriten in Ethiopien ui Hande zu liefern (^e Les« bilioire clu bss Lmpice r " p. 95. B. XXXXI. §. 41.) und da dieses Projekt ftE los war, hatte der nemliche Kaiser das Glück, Ende seiner Regierung durch Mönche, so bey den ö dianern gewesen waren, Seidenwürmer-Eyer zu erhm - und die Art und Weise, wie man sie zu pflegen h'""- - § lernen. (lö. x. 409. Qst»-. xxxxvn. §. 8°) Von Hinrichtungen. io8; baten tumulkuirtcn: nicht, als hatte ihnen des so eitel N.R.E.70, verwendeten Geldes gejammert, sondern nur dieses, daß sie nicht selbst solches bekommen. Sie hörten auch Aem. Lcpid" mit Lärmen nicht eher auf, bis nicht Kaesar ihnen plötzlich über den Hals kam, einen von ihnen mit eig» ner Hand ergriff, und der Strafe übergab. So ward dieser, gedachter Ursache wegen, justifieirt; es wurden aber auch noch zwey andere, unter dem Vorwande ei¬ nes Opfers hingerichtet. Die Ursache davon kann ich nicht angeben; die Sibylle hatte wenigstens solches nicht geboten, und es war auch sonst keiner himmlischen Stimme Meldung geschehen aber es ist gewiß, Zeit an legte man Seidenfabriken zu Konstantinopel, Athen, Theben und Korinth an. Durch die Eroberun¬ gen des Königs Rogerius von Sikilien, der sich um ngo, der mehresten dieser Griechischen Städte beinächtigte, wur¬ den verschiedene Fabrikanten solche zu verlassen, gezwun- hen, und vom Sieger nach Palermo und Kalabrien hin¬ über geschleppt. Von dieser Zeit an ward die Seide in Italien einheimisch, und die Venetianer verlegten mit ihr den Ueberrest des ganzen Europa; den Vertrieb zu beför¬ dern, und den Preis derselben zu erhöhen, verboten sie ihren eignen Bürgern den Gebrauch derselben, und ließen solchen nur ihren Patriziern zu. Unter Ludwig XI. wur¬ den Ao. 1470. die ersten Seidcnfabriken m Frankreich angelegt, die doch nur Colbert im vorigen Jahrhundert ju dem machte, was sie würklich sind- — Vergl. Son¬ nenfels Handlung S- 52. und izz —146- i8c>2) Es ist bekannt, daß die Sibyllinischen Bücher aufgcschlagcn wurden, so ost die Frage war, den Zorn der Götter irgend eines erlittenen Unglücks wegen zu be¬ sänftigen; die himmlische Stimme, so Dio hier er¬ nennet, ist eben derjenige Aberglaube, der bei) den Rab- binen unter den Namen des Bach-kol so bekannt ist, und von dem Prrveaux im zweiten Bande der Kon¬ nexion sehr viel Beyspiele gesammelt. Dieses kommt nicht gar zu häufig in der römischen Ge¬ schichte, aber doch dann und wann vor; so hatte es z. E- 1286 Dio Kaßmö. B. XI.IU. Hauptst. UV. N.R.E,7v8daß sie auf dem Martisfelde von den Pontificiks Dikrator w.u"b dem Kamen des Mars geopfert, und ihre HL Aem.^cpid. pter neben der Ive^ia kvlnrtis aufgehangt wurden. §. 446. Dieses war es, fo er damals that; er gab dane¬ ben verschiedene neue Gesetze, von denen ich die mehr resten übergehen, und nur die anmerkenswücdigsm anführen werde. — Recht zu sprechen verstatteke er nur den Rathsherren und den Rittern allein, (dami! nemlich das Recht auf die allerreineste Weise gehand¬ habt werden möchte) da vorher einige des Volks zu¬ gleich mit Äntheil daran genommen Da auch einem gewissen Mark Lcdiriu» den Einfall der Galli« unterBrcnnus vorher verkündiget. Plurarch Omsil. p. iz;. cl. — Die Art und Weise wie diese zwei) Aufruhr« unter dem Vorwand eines Opfers hingerichtet werden, laßt sich leicht aus Dionysio -Halikarnassco b. II' p- 84 errathen, wo dieser Schriftsteller berichtet, daß es ver¬ möge eines' alten Gesches Romuli freygesianden, einen der der Verrathcrey oder des Aufruhrs überführtwordcn, als dem Pluto und andern unterirdischen Göttern hcilig- umzubringen, d. i. zu opfern. (Vcrgl. Livius VIII. w , wo dem Diktator, Konsul und Prator frcygegebm w>L aus jeder Legion einen Mann den sie nur selbst wellen den unterirdischen Göttern zu weihen.) Es hat aber da», ^e>. 657. gebotene Verbot des Senats.- us bomo im'no- litt-erur, (Plinius XXXI.) nie dergleichen öffeulliM sondern nur die Privatmcnschenopfer betroffen, so von einzelnen Personen zum Behuf der Goetie gebracht wur¬ den- — Leset Sryanum Thirlbv »ä lullim ^pol. I> ? «ZI. I goz) Sueron K- 41. lullicis sc! Zuo geners iuchcum recjsgir, eguelkeis orcbnis er fensrorü: cr-ak rcr-rl»/» (dies sind Dious einige des Vollst F. (Sehet die Kommentatores über Rlkcro bpp. I. Z. und V. 5.) Diese rrikuni rreisiii, warr zuerst vom Pompejus, in feinem ersten Durgermc-stcraw Gesetze gegen den LuM. 1087 die Reichern ihre Ausgaben in Rücksicht des Luxus N.R.E. 70« außerordentlich erhöhet hatten, schrankte er solche, durch Gesetze, nicht allein ein, sondern wüste auch mit Aem.Lepid.' der That aus die Beobachtung desselben zu halten ^r. Da auch, wegen der im Kriege umgekommenen, (wie man sowohl aus der Musterungsrolle, die er, so wie alles andere, was den Censoren zukam, selbst hielt, als auch aus dem Augenscheine selbst sah) großer Volks¬ mangel war'^), so wurden auf die Bevölkerung so er mit Kraßus verwaltete, auf ein Gesetz, welches der Stadlrichter L- Aurelius 2>srr>r in Vorschlag ge¬ bracht hatte, in Sprechung des Rechts mit zugelassen worden; bis auf diese Zeit waren die Senatoren allein, im Besitz dieser Funktion gewesen. Man lese die Scho¬ lien des Äskonius Pedianns über die üiuinsrlouem Lice- ronis. 1804) Gueron K> 4Z- I-eciicarum vlum, Item con- cbchatas veü>5 et maiZaritsrum, nili certi; perkonis ec aeiaribm, xsrgue certor clies, sclemit. I.egem praecipus lumruariam exercuir, üissoiitis circa macellum cultvtii- bur, gui obkonia contra vekirum rerinerenr cleportsrenr- gus fe, summislis noimunguam liÄorikus slgue mi- liiidu!, gui, li gug culioües, fekellisienr, iam axxolits s kriclinio aukerreur. — Vergl. Gellius II. 24. !8o;) plutarch Osek. p. 7Zg. k. »kl-« " r-rr 5-«r 7k»«. Ä-evT-erca-zAexL. i- ^5/4 o«ro o'v/LtpoL'«;/, XL, 7v587ov 78 ö^8 AppMN. II. 492. ö^8 L- h/itS'r, ^-/57-«« 77^0 7-8ZS 78 A-L>-lk/28 7-05870 l) 7tt,'-§k 7YV ium e^ik, guo csnka func cspitum Ll. millia. Es hat aber Julius Kaesar keinen Kmsus gehalten, sintemal Augustus im moimmento ^nc^rsno ausdrücklich bezeu¬ get, daß vom ersten Konsulate Pompeji an, n. R- E- bis auf sein sechstes Konsulat m R. E- 725- kein Kcnsus gehalten worden: Ibl. ciLEVl^l V. 8LXVO. LLdlSVbl. bO?VI-l. LOl.l.LQ^. bl. ^6lll??^. LLl. 1288 Dio Kaßius. B. XUII. Hauptst.UV. N.R.E,7c-8 k.V^llVVl. k'O^. Hk.1MVKs. LI. (Zvä- K. Äaetar 0tvH0L8l).1ViVt. bt.O und cs ist schon oben Note 178s. Ac--I°'vei>id'' bemerkt worden, daß die Nachricht der drey Griechen, L^-ür.' Plutarchi, Appians und Dions, die sich am Ende wohl auf den einzigen Plurarch reducrren lassen dürfte, M- einer unrichtig verstandenen Stelle des Lateiner Emm K 41. die von keinem c^nsu, sondern ^ce,st« handelt, entsprungen fty; Livius wäre hier freylich ein weit be¬ trächtlicherer Zeuge; allein da sein Epikomator die Vorge¬ fundene Volksmenge niemals angiebr, ohne nicht des lolkri zu gleicher Zeit zu erwähnen, hier aber gar keines Lustri gedacht wird, so kann man kaum anstehn, diese Stelle für untergeschoben, um desto zuversichtlicher j» erklären, da sie das Merkmahl der Verwerfung, durch das offenbar abcntheuerliche, was sie behauptet, an der Stirne führt- Hundert funfzigtausend Mann sollen seyn gezahlt worden, und von einer so kleinen Anzahl hatte Kaesar, wie wir unten lesen werden, achtzig««»' send Kolonisten, also mehr denn die Hälfte, verfallene Städte in Griechenland und Afrika aufzubauen wegge¬ führt? Und die übrig gebliebenen sicbzigtauftiid MM hatten sich auf eine mehr denn Israelitische Weift ine«' »er Zeit von sechszchn Jahren so vermehrt, daß und Agrippa, bey der Ho. 725. unternommenen Zählung vier Millionen, drey und sechszigtauscnd Mann lM» auffinden sollen, wie August im monumenro HncMw selbst sagt? — Es hat sich aber auch nicht, wie W' tarch meint, vor den bürgerlichen Kriegen Kaesars um Pompeji, die Anzahl der Römischen Bürger auf iE hundert zwanzigtausend Mann belaufen. N- R- E wurden dreyhundcrt neunzigtausend, siebenhundert ftem und dreyßrg Mann gefunden- (Livius Lpiw^ XXXXVl.) und etwa» hundert Jahr spater neunhundert und zehntausend, nach PhlegonreTralli-M (bcym Phorius cocl. 98.) und neun hundert fuuW-m send in der Lx/rome -— Unserm Schriftm"^ der, wie ich schon sonst bemerkt, nichts minder M psu iuclicieux ist, wie ihn Herr Crcvier titulirt, (Mm Note 1242 ) gereicht es allerdings zur Ehre, die heit in denen vom Plutarch angegebenen Zahlen beM ' und sich durch eine allgemeine Bemerkung, die im S" zen allemal wahr blieb, aus der Verlegenheit gezogen i Gesetze. 1089 Preise gesezt Weil- auch er viele Jahre hinter N.R.E, 7s, einander Gallien vorgcstanden, und dadurch nicht lein Lust, sondern auch Kräfte zur Behauptung der A.-nn L^id.' Oberherrschaft bekommen, so beschloß er durch ein Ge- ^u.c, seh, es sollten inSkünftige die Stadtrichter nicht län¬ ger, denn ein, und die Bürgermeister nicht länger, denn zwey Jahre regieren, und niemanden fernerhin ein längeres Gouvernement verstattet werden haben; auch dieses sch zu seinem Lobe gesagt, daß erben Lecenlum den Kaesirr, Wie Sueton ausdrnckklch sagt, nec mme, ne« loco soliro, kecl eiritim/rer llc,minos iu- hielt, nicht vergessen, sondern selbigen, mit al¬ ler Treu eines Geschichtschreibers, oben §. 442. er¬ wähnt; endlich ist er auch darinn zu loben, daß ersteh nicht des Ausdrucks wie Plutarchus, den erdoch sicherlich vor Augen hatte, sondern statt dessen vielmehr des Wortes bedient, welches ich, vielleicht nicht gar zu richtig, durch Musterungsrolle überftzt, und wel- chcs, wie chen so füglich vom cenku, als vom reesnlu gesagt werden kann. 1826) Vergl die Kommentatores über Gellium II. 15. wo Fragmente aus dem siebenten Kapitel lsgch lulise cie '»a^lra»clr> Vorkommen, und Freinsheim 8uppl. Uuisiia exv. 27. ZI. 1807) Lik-ro?bilixp. I. 8- (Zuae lex melior, Vkllior, «puma etism irspubliLL ssepius ti.igir-us, guam, ne pise- wnzs piouincise plu» gusin snnurn, neue plu; gusni bienuluin consulsres obkinerenrur. Antonius hob dieses Gesetz auf, und lies festsetzen, die Prärores sollten ihre Pwvinzen zwcy Jahr, die Konsules die ihrigen sechs Mr hinter einander besitzen, daher sagt Rikers i'in- II. 42. (Zui Clniogispba LsesLiis clefencliüer, lucn 'Ui eguls, ir leges L-ws-nis, eaigus xi-reclsr-,-!, rk Kem- publicgm conculeee polbr, eueelir. xroiME x7-oro§««/r. Besiehe auch V. Z- 3 z j n Band. N.R.S.7or K. Äaesar Diktarvr III. Aem Lepld. 1090 Dio Kaßius. B. XL.III. Hauptst. I.V. Fünf und fünfzigstes Hauptstück. Reformation des Kalenders. §. 447» So viel also von Gesehen 'b°*). — Damals be- rechnete man die Monathe nur noch nach den Monds¬ revolutionen, wodurch es dahin gekommen war, daß die Tage des Jahres fernerhin nicht mehr den wahren S. "7- Zeiten entsprachen '*"); er richtete also das Jahr ans 1808) Man kann noch das Bürgerrecht hinzuschin, welches er allen Aerzten, und allen GrammaticisdeiM die sich in Nom niederlassen würden; ingleichen die aller¬ erste Einführung der öffentlichen oeuungen, denn st kann man nicht unfüglich die stiurns r->m lemM <;usm populi nennen, so er zuerst öffentlich bekannt ja machen, und herauszugeben befahl- Sueron K- rc>- 1809) Das alleralteste Römische Jahr, nach der V"' fttzung des Romulus, bestand auS zehn Monaten m denen sechs, dreyßig, und die übrigen vier, cin M dreyßlg Tage hatten, woraus für das ganze Jahr eui Total von dreyhundcrc und vier Tagen entstand- ses Jahr war also weder ein Sonnen-noch MondenM uns da zwey volle Monate an der wahren JahresstE fehleken, so konnte es nicht fehlen, daß nicht noch 'M' read der Regierung des Romulus selbst, der kürzeste Ä gerade damals cinfiel, wenn nach dem wahren Kalens der längste hatte seyn sollen- Sein Nachfolger, verbesserte also dieses konfuse Jahr, durch HinzufE der zwo neuen Monate, des Januar und Februar, Numa diese zwey Monate nach den Romulischcn ' ten gemodelt, einen von dreyßig, den andern von^ und dreyßig Tagen, und die übrigen Monate dcö^' malischen Jahrs alle unverändert gelassen, so wäre ° Romulische Jahr so fort zu einem Julianischen von du'? hundert fünf und sechszig Tagen geworden; allein dich- that Numa nicht; er schaltete nur fünfzig Tage cm, also durch seine Reforme daü Romulische Jahr Z» ems gemeinen Mondenjahr von dreyhundert vier und Kalender. 109t sulche Welse, wie wie noch jeßund selbiges abthcilen, N R. E ^oz ein, zu welchem. Behuf er im gegenwärtigen Jahre.Dik/ator'm sieben und sechszig Tage einschalkete; einige reden Leni Li on.' r^uir. ,, Tagen verwandelt ward. Nun halt freylich das S)>onden- jahr cilfTage weniger, denn das Sonnenjahr, welches auf .° eiiiJahrhundcrt, in einer runden Zahl drey Jahr, und also !> in sieben Eakula ein und zwanzig Jahr betragen haben n würde; allein Numa, der sein Jahr augenscheinlich nach s dem Griechischen gemodelt hatte, hac auch eben so wie die Griechen einzuschalten befohlen. Verum lmr rempnz, . sagt Makrobius l. 14. cum proprer kuperliirioriem in- s lercslgrio omuiL vmill'a elk: nonnungusm vero , per ^rg- Nsm ürcerrlocum, gui publicsni« prokerri re! immiuui conknlco rrnni clies volebanr, moclo sumilo, mo6orermckio üierum proueniebsr, et sub specis oblerr -rrioni; emer- Zeb^r m-iior conkulionir oecstio; also nicht daS, daß man die Monate noch Mondsrevolutivncn berechnete, kürzer, daß man nach Mondenjahrcn jahlece, hat die Unord« - nung gemacht; sondern daß die Schalttage nicht, wie 1 bey den Griechen durch Astronomen bestimmt wurden, son- > dem vom Gutdünken drr Priester abhiengen, die so ein- l schalteten wie ihr Vortheil, nicht aber wie die Astronom > wie es erforderte. '0- Ze "x-,; ! d . sagt f?lutarel) > (iaek. p. 0. 1810) Rensorinus K ao- 0. <7s--h>r ponrifex m-iximuz ^ao III. er dl. /Xemilii bspicli conful,,kn, guu rerro clsli- 6um corri-rerer, clr/or ra/cpcem iir menkom Xnuembrem er Decembrom incorpo- "erer,cum i»m menle kebrusrio üies rrex ec viginri iurer- calzsssr, kxcerer^ue eum snbum clierum (ÜD^.DXXX.X V, i^rakrob. I. 14. krgo L. e-relür e>or-Iium I!. ULK o>s!ugcjr,r>jz inirurus, cliss onmer^ gur sclbuc cvnkulio- vem porsrsnr kscers, coukumpür: e«sncur, ^»/»rlocrm cum 'lttercslmio, gui ex conluetuclins eum snnum incicis- 1092 Dio Kaßius. B. XU Hauptst.l,v, N-R- E -oz so gar von noch mehrer», allein die Sache vechL Dikrarörm.ss/ wie ich sie hier angcbe. Er hatte dieseö « Aem rexid. seinem Ausenthalt in Alexandrien mit gebracht rsr. — Wenn Kaesar drei) und zwanzig Tage im M nat Februarins, und sieben und sechzig im Novcmba und December eingeschaltet, so hat die Summe dcr» geschalteten Tage neunzig betragen; (gumüecim mens«) wenn man aber neunzig zu drcyhundert und vier M fünfzig addirt, so bekommt man weder 445, wie Kaip nmus hat, noch 44z, wie Makrobius, sondern 444- Meursius hat über diesen locum Makrobii eine Note gt< macht, in welcher er den Solinus korrigirt, der Z4Z TG hat, und uns dafür 44z. zu schreiben befielt; aber warm nicht gleich 444, als die einzige wahre Lesart so sich M der nicht zu addiren versteht, an den Fingern abMli kann? — Es ist aber zu merken, daß eigentlich Kmsir nicht neunzig Tage eingeschaltet, sondern vielmehr M hundert und vier und sechszig Tage weggenommen, dm es gieng im Grunde, durch die Operation so Kaesar!» mals mit der Zeit vornahm, ein ganzes Jahr va- lohren. i8ii) Plurarch I. c. sagt nur, Kaesar habe fichi" seiner Kalenderreformation der geschicktesten Philosoph'» und Mathematiker bedienet- Plinius XVHI- 25-, nemi namentlich den Sosigenes, welches ein Egrprstcher!>' ripatetikcr war, dessen Schriften für uns verkehren gangen. Proklus ttvp. ^liron. polir. p. 45. cilirt s"» Buch , uiid Thenilsilus damaligen Lage der Wissenschaften in Nom so'Mv"" Reformation des Kalenders. royz nur wenn die Egyptior auf jeden Monath dreyßig Ta-N.R.E.7->r ge rechnen, und nachher aufs ganze Jahr fünf Tage zugeben; so hat Kaesar fowohl diese, als auch die Ami. vexid.' zwey andern, so er einem Monakhe abgenommen, un- ter die übrigen vertheilt '^), und den einen Tag, der aus vier Vierteln entsteht, schaltete er gleichfalls jedes fünfte Jahr ein; so daß also fernerhin, auch selbst und ich vermuthe, daß Makrobius sich versehn, und ir- Md einen Auktor in dem er gelesen, daßKacsarn diese deforme durch den Dmejus Flavius sehr sey erleichtere worden, nicht recht verstanden; denn ein solcher Schriststel. ler wurde nicht von einem Zeitgenossen Kaesarü, sondern von dem bekannten Lnejus Flavins, der n- N- E- 449. die k'sllos publicirete, zu erklären seyn. 1812) Von der Form des Julianischen Jahres be- ßche Skaliger cle emencl. remxz>. I.. IV. p. 228. Pem- vius ilvLkiing temp. I.. IV. c. 1. und 2. Gutherius cis iure ponribcio I,. I. c. 22 Leo Allatius cle nienkuig tem- I>orum c. 19. Munkcr cts imer^I.irioniliu; l,. I. c. 8-und Franzisci Llanchini eigene Schrift <^s chslens-uio er <^vclo (..-issnich , Rom 170z. sol. Vom Egyptischcn Jahr aber Skaliger I. c. l.. III. p. 194. Salmasius ->ci bioliu. p Z88- b. Fabrizius srl t>kslcillium p. 218- es. bwurs. Marrin kur ls lieligivii cles Lgypriens §. 14. und meine Noten über Strabo p. 2Z;7. Note 66. — Wie Kaesar die Tage so er hinzugesezt, unter den verschiedenen Mo- naten vertheilt, lehrt Makrobius >. c. p. 212. IZIZ) Kaesar hakte befohlen: -«Ea vt iurercals- renr vnum cliem, welches,wieMakrobius I.c. p. 2lz. und Solinus K z- lehren, so zu verstehn war, couleHo snno gugrto icl vbserusri, »nregusm guinru« gussicsrs- >ur; allein die Priester deuteten dieses miß, und schalte- keu ihren ciiem biliexrilem, r,rrro a»»o co»/ckko, ein, und es vergiciigcn jecho und drcyßig Jahre in denen zwölf Tage eingeschaltet wurden, da nur neune hatten eingeschaltet werden sollen, bis Au- Zullus diesen Fehler korrigiere, und zwölf Jahr ohne ein- juschalten verstreichen zu lassen befahl; bmnen welcher Zeit die drey zu viel eingeschalteten Tage wieder ringe. 1094 Dio Kaßius. B. XI.HI. Hauptst. IV. Stunden des Tages nicht anders, denn auf m st Dicf ^r ui.fast unmeikliche Weise gefehlt werden konnte; md d- ^l»d wir. klich ist dieser Fehler so unbeträchtlich, daß es m 8 'L- tausend vierhundert und ein und sechtzz b Jahren eines Schalttages bedarf §. 448. r Inzwischen that er sowohl dieses, als alles andm, s was er zum Behuf des gemeinen Besten verordnete, > nicht nach völlig eignem Gutachten oder Willkühr, > sondern berathschlagte sich vorher allemal mit den m- nehmsten des Raths '^^), je zuweilen auch mit der gr- 'bracht wurden; ich habe also lieber jedes fünfte, als jedes vicrre Jahr setzen wollen. 1814) Die Zahl 1460 entsteht, wenn Z65 mit 41ml- tivlicirr werden; dies ist der berühmte Hundszirkel der Egypticr, , nach dessen Verlauf die Sonne ja- gleich mit dein Hundsstern, am längsten Lag anfgcht.- Es ist aber so weit gefehlt, daß nach 1460. Jahren, e« Tag dem Julianischen Jahre sollte müssen eingeschaltet werden, daß man nach Verlauf einer solchen Zeit M mehr einen merklichen Ucberschuß hat. Die Sache halt sich nämlich so. Die wahre astronomische GM , des Jahrs besteht aus z6> Tagen 5 St. und 49 Da nun Kaesars Jahr aus z6; Tagen 6 Stunden be¬ stand, so war es um elf Minuten zu groß. Elf Maa¬ ren auf das Jahr betragen rz St- 20 Mim aus dar Sakulum, und auf vier Säkula z Tage i St- 20'^ ! daher im Gregorianischen Jahre, allemal z Sakula diB ein Schalttag übcrhüpft, und nur jedes vierte huridert eingeschaltet wird. Da Pabst Gregociiis 1582. den Julianischen Kalender verbesserte, bcs>>" es sich, daß das Jahr elf ganzer Tage zu viel hatte, f auf Befehl dieses Pabstcs zwischen dem 4ten und i;»» Oktober wcggenommcn wurden. 1815) Dieses würde Kikero leugnen. Dieser schf^ an Mark. Markell: (a-t IV. 9.) I; rricur conU» - leci suoz und umständlicher und an Verordnungen von Kaesar. 1095 sammten Versammlung desselben; und dieses war keine N.R.C.7->r der kleinsten Ursachen, warum der Rath sein Betra- ^ikuttor m gen, selbst dann, wenn harte Gesetze in Vorschlag ge- Aem.^ Lcpid.' bracht wurden, billigte. — Jedoch über die sbis jezt^'^^- von uns angeführten^ ward er gelobt; aber daß er die Rückkehr einiger rechtskräftig des Landes verwiesener durch die Zunftmeister bewürkte; daß er den der Be¬ stechung, um zu öffentlichen Aemtern zu gelangen, überführten, in Italien sich aufzuhalten verstaktete""), und daß er abermals in den Senat neue, seiner führlichcr an Pärus, (IX. i;.) 8e6eb,muü in puppi cisuumqus ksiiebsmus: nunc surem vix eli in lenkin» locus. ^n minus mulra 8. (i. futurs puras, 6 ego tim btsapoli? Komas qnum fum et vr§so forum, lcribuntur rpuct amarurem ruum familiärem meum: ee quillem, guum in menrem venit, ponor a6 fcrikenöum: et ante suciio 8. L. in /^rmeniam er 8^ri»m eile perlarum, quock m meam lenremiam facium effe Uicatur, quam omnino rnenrionem vilam es 6s re taciam. /rrqus Koc nvkm ms ivcari pures. 1816) Sueton K- 41. k^uäato, opere cenlorio, aut tenrenris iusicum 6e smdiru conllemnsro», relliruit. Vcrgl. unten §. 468-, wo diese Nachricht wiederholt ist 1817) Von der ersten Vermehrung, so Kaesar mit den» Senat vorgenommcn, lest man oben §. 414. am Ende, wo¬ mit man die umständlichere Nachricht unten §. 468- ver« gleichen muß, woselbst Dio, dieser obern Stelle konform erzählt, daß Kaesar ohne Unterschied Soldaten und Frey- gelassene in den Rath ausgenommen. Auch Gallier, stzt Hueron K- 76. hinzu; daher man in Rom bcy den Sou- persins folgendes Vaudeville sang: 6a//or L-rr/är r« 'friumpkum ctttcrr, illsm i» lislli kraccar Uepoluerant, tarum clsuum fumlsrunr. Und an allen Ecken Roms fand man Affichen angeschla. gen folgendes Inhalts: »Gott zum Gruß! Ein ehrsa- »nies Publikum wird gebeten, doch keinem der ncucnvahl- "teu hochweisen Nathsherrcn den Weg zum Rathhause IOY6 Dio Kaßius. B. XUII. Hauptst. I.V. K unwürdige Mitglieder aufnahm, ward von viels, Diktator IN. Dem. Lepid. »ZU zeigen" (öonum ksclum! gois lenawe, m», moiM-tt-e relir.) Man kann leicht denken, dH Rikero diese Gelegenheit nicht vorbei) lies, ohne PM seines beißenden Witzes zu geben. Ich habe oben M 1794. den Einfall angeführt, den er Labcrio im Parlm sagte: liecepistom re nist gii^uste keüeiem. Hier islM anderes Bcysoiel auch aus Mat'rob. ll. g. Um diese Ki! bat ihn ein gewisser P Mallius, Einwohner einer mibk« trachrlichen Munizipalstadt; er mochte doch seinem SG sohne zur Erlanauag einer Rathsherrnstclle in dieser kls« nen Stadt b.hulstich seyn. „Ha," sagte Mro,»daS „wird M„he kosten, in Rom könnte ich ihnen dienen " (k»' rnss, /1 ri' rim gusestui s Lgldo per cociicillos, guoa eTn in lege. Usloriplit: Los, gui lacerem prneconium verzii eile i!> Uecurionibus: gui kecistent, non vetsri. Ousre bono soimo iinr er rui er mei samilisres, negne enim ml seiend um , guum, gui doüie blsruspicinsm sseerent u> soiisru Uomnno iogerenrur, eus, gui aligusnilo prseco, nium secist'enr, in municipiis üocnriones ests non beerb. Von eben dieser Vermehrung des Senats sagt Senc» Lonrr. XVIII. Xkulros runc in 8en»rum legerai Oeler, er, rr replerer exknustum dello orciinem, or elbisch^ bene cls psrridus merueranr, tzrsrism rskerrer.— Es h> aber iinmer Kaesar ein doppeltes Recht, den Scnak j» vermehren; einmal als Kcnsor, dem dieses Geschah !" allen und jeden Zeiten oblag; hernach aber auch als^ tator: denn wir finden, daß im zwcyten Punischen/ ge M. Fadi,in Bmco in keiner andern Absicht, «M das durch die Kamensische Niederlage gcscl>wf>>' Rathsherrenchor wieder zu komplctiren, zum Dikt« s wiewohl ohne General der Reuterey, durch den orom Varro ernannt ward, ohnerachtet der berühmte Runkraror damals würklichcr Diktator war; (Ew" XXIII. 22. 2g) So sehr schien man in Rom "bertz , zu seyn, daß ohne vorycrgegangenen Kenfus und - Kleopatra in Rom. 1097 und auf verschiedene Weise herum genommen. Doch n. R.E.70» wurde ihm nichts sosehr, denn seine Liebe zur 2xleo-^^^„ patra verdacht; nicht sein Umgang mit ihr in Egy-Aem.^erid. pken, denn von diesem hatte, man schon aufgehört zu reden, sondern der, den er vor aller Augen mit ihr in Rom unterhielt. Diese Königin kam nemllch mit ihrem Gemahl in die Stadt, und ward in Kaesars eignem Pallast logirt, so daß man ihn mit allen bey- den verdachte ). Allein er bekümmerte sich darum nichts, vielmehr schrieb er sie unter die Bundesgenos¬ sen und Freunde des Römischen Volks ein. Sechs mW fünfzigstes Hauptftück. Kaesar überwindet Kursus Pompejus dm jünger» in Hispanien- §. 449. Inzwischen bekam er Nachricht von allem, bis auf das kleinste, was Pompejus in Spanien unter- stimm, niemand, denn ein Diktator, die abgeganqcncn Se¬ natorenstellen ausfüllen konnte; so sehr, sage ich, schien man davon überzeugt zu seyn, daß man lieber durch die auffallendste Anomalie zwey Diktators zu ein mW der ncnilichen Zeit erwählte. M8) Es ist bekannt, daß man vom Kaesar i» seiner Jugend zu sagen pflegte: Er sey aller Weiber Mann, und aller Manner Frau; und wie er sich vom Nikomedes en- kuliren lassen, ist oben Note 1774- gesagt; jcyund war "nun freylich zu alt, die Person des Gyron zu spielen, " machte also die Rolle des Sotades. — Die 'Anwesen¬ heit der Kleopatra und ihres Gemahls in Rom leugnet Skallger all Luiedii ami. 970., aber, wie cs scheint, aus Unzureichenden Gründen, lstiet Vaillanr lull, llrolnm. p. 164. und die Kommentatores über Sneronium K. 50 — Damals war es, da Kaesar die Starue dieser Königin, neben der der Venus irenirnx, ,m Tempel, den er dieser Göttin gestiftet hatte, aufstellcn lies. I Oy8 Dio Kaßius. B. XLM. Hauptst. I.VI. N.N.E^oü nahm 'b'"). Jedoch da er diesen Feind für nichts NM. Olkrawk in. der, denn unüberwindlich ansah, beorderte er zuerst Aem. ^epid. seine Flotte aus Sardinien gegen ihn ab '8"), schickte wax. i^ulr. nachher auch Legionftzidaren gegen ihn in derHos- nung, ihn durch andere zu überwältigen. Nachdem er aber erfuhr, wie er sich dort immer mehr uudmehrver- stärke, und wie seine Legaten nichts minder, denn den Krieg gegen ihn auszuhalten im Stande waren, begeb er sich selbst dahin, und vertrauere die Stadt dem Ee- pldus, nebst acht, wie einige wollen, oder, welches gewöhnlicher geglaubt wird, sechs Stadtpflegern '"). §. 4Z2. Denn nachdem unter Longinus und Markell die Legionen einmal unruhig geworden waren und verschiedene Städte rebcllirt hatten, blieben sie zwar eine kurze Zeit, nachdem Longinus mit Tode abgegan¬ gen war '^*), und TrebonülS die Regierung über- noinmen hatte'^), ruhig; nachher aber sandten sie, aus Furcht vor Kaesars Ahndung, heimlich eine Ge¬ sandtschaft an Skipiodie ihm von ihrer Gchn- nung zu rebelliren Nachricht ertheilen muste, welcher darauf den Rnejus Pompejus zu ihnen abschme- 1819) Vergl. ober §. 419. Note 1649. 1820) Unter DiSius. Oben §- 4Z5. Note 174^ und 1745. , 1821) Unter Q. Pedius, und Quintus Fabius Ml" MUs, ^irrius Leli, ttlsp. c. 2. und unten §. 452- 1822) ?rsefe6os pro prsetoridus intliruir, guij prseke-nrs le res sclminitirarenr. SuetvN K- I82Z) Vergl. oben §. Z78- und Z79- 1824) Note 1515. 1825) -Hirrius Lell. ^lex. c. 64. vergl- oben N-15'^' und 1514. , 1826) Vergl. §. 419. Note 1649. L. Appmnus 0,'^ H. p. 492. Knejus Pompejuö. 1099 Dieser griff zuerst die Gymnesien-Eyländer an, vonN.R.E.70» denen er die andern ohne Blutvergießen, Ebusus'^^cwrm. aber nicht ohne Gefahr, überwand. Hier muste er, Aem.repid.' von einer Krankheit überfallen, mit feinen Soldaten stille liegen. Indem er alfo zögerte, erfuhren die Regimenter in Zberien, Skipio sey gefchlagen '^), und Divius mit einer Flotte gegen sie unterwe- gens aus Furcht also unterdrückt zu werden, ehe noch Pompejus ihnen helfen könne, erwarteten sie seine Ankunft nicht; wählten sich den Titus Llumrius Skapula'°"), und V.umrus AponLus, beydes Ritter zu Anführern, jagten den Trebomus zum iande heraus d), und machten, daß das gefammtc Batika an ihrem Abfall Anthcil nahm. 1827) Avica. — Sehet meine Noten über Strabo S- 624. Note io2. — Im Griechischen steht Da kein andrer Geograph sie so nennt, habe ich so gleich ih¬ ren bekannten Namen gesezt- 1828) Neben Lhapsus- Vergl. oben §. 429. 1829) Etwas weiter oben Note r82v. I8ZO) 8c3pnls wrius leäinonis f-imilise ec Ilberkino- rum capur. nennt ihn -Hirtius bell, lilffsn. K. Zg- wo seines heroischen Todes Meldung geschieht- Rikero cliu. lx. z. schreibt an Dolabella: gnost bellum co»»»or»m a jr» polies conlirwsrum elt 3 pompeio erc. Sirrins K. 55- nennet unter den gegen Kas- stum Longinum verschwornen: , msxl- was cllanir»ri3 ec Al-stise, plouinciKlem bominem; (vergl. N. 1506.) Diesen Skapula halt Glandorp, über die angeführete Stelle des Hirtius für denunsrigen; ist auch solches höchst wahrscheinlich, doch muß ich nicht zu bemerken vergeßen, daß in diesem Falle Dio za korrigiren seyn dürfte. Jener Skapula der gegen Kaßium ronspinrete hics nicht Kwintius, sondern Annius. Daß ts aber auch Kwinrier unter den Skapulern gegeben, ist gewis. Eines Publius Rrvinrius Skapula erwähnet Plinius, ttilt. n. Vll. zg. i8zi) Er ward von seinen Soldaten verlassen, die zum II -o DioKaßius.B.XUII.Hauptst.l.vi. df.R. E.708 4ZI. Dittttsk m. Indem sie dieses thaten, besserte sich Pompejis, Aem. Lepid. und fchiffete so zu dem gegen über gelegenen festen im- herüber. Von einigen Städten ward er freywillig ausgenommen *), Rarthatto, welches von keinem Vertrage wissen wollte, entschloß er sich zu belagern. So bald Skapula dieses erfuhr, sties er mit seinen Truppen zu ihm, erwählten ihn zum obersten Feld¬ herrn ihrer aller, hiengen mit der größten Treue ihm an, und sezken auf ihn alle ihre Zuversicht, so daß sie seinen Gewinn für ihren eignen, eben so wie seinen Verlust für den ihrigen hielten; so daß sie aus beyden Ursachen viel zu gewinnen und wenig zu leiden, sehr tapfer zu fechten beschlossen. Pompejus unterstes nichts, sich ihnen durch Handlungen und Worte ver¬ bindlich zu machen *'"); wodurch er nicht allein den guten Willen der Seinigen gegen sich vermehrte, sondern auch viele der Gegner, so ehemals unter Afca- nio gedient ), auf seine Seite brachte. Ueberdem stießen aus Afrika, nebst andern, sein Bruder Gexcus Varus und Labienus mit einer Skapula übergiengen; wie sich aus einer Stelle des rius lliss. 7. errathen laßt, wo zwey Legionen erwähnt werden, guse s Hedonio rranskuAeiLnr. i8)?2) Welches, wie es scheint, sonst nicht gar zu W in seiner Natur war. 8cis, Oiseus guam jir lswur. scir guomoclo cruclelirsrem vii-rurern purer: kci5 ke lemper s nokjz clerikum purer. Vereor ns nos rumcs Aisclio velir , schreibt von ihm Laßius an Kikero: Diu. XV. iy. l8?4) Von der Ucbcrwindung des Aftanius dui.i Kaesarn. und daß viele der Afranianischen Soldaten srcy' willig unter ihm Dienste genommen, bestehe oben Allein außer ihnen hat auch Pompejus diejenige rE mit sich gebracht, so ehemals Afranius in Afrika ko > mandirt hatte. -Hirrius K. 7- . . ... i8z;) Sextus Pompejus hatte sich nicht nut m Pompejus in Spanien. n o i Flotte ) zu ähm. Stolz also auf die Menge N. R.s. 70« und den guten Muth seiner Truppen, durchzog er das Diktator m. Land ohne Furcht, gewann einige Städte durch srey-Aem. Lepid. willigen Uebertritt, andere durch die Gewalt seiner Pharsalifchen Schlacht eben so wenig als sein älterer Bruder befunden, (wenigstens denke ich so, ohnerachtet Lukanus, der fast überall die Auktoritat eines Geschicht¬ schreibers hat, das Gegcnthcil behauptet, und uns im 6tcn Buch weitlauftig erzählt, wie er die Evichrho kon- sulirt,) sondern auf der Insel Lcsbus befunden. Oben §. Z6z. Note 1409. (Ich weis nicht, ob ihn der alte Pompe- jus, aus gar zu großer Liebe, als den jüngsten seiner Löhne, vor den Gefahren des Krieges sicher zu stellen dahin geschickt; welches doch dem jungen damals schon verheyratheten Mann l mit der Tochter des Gkriboniu« Libo^j eben nicht zur Ehre gereichen würde; oder ob er dort irgend einen Auftrag gehabt.) Von dorr be¬ gleitete er seinen Vater nach Egypten, von wo er sich, nach seines Vaters Tode, zu seinem Bruder Bnejus nach Afrika rettete. Oben §. z6z. Von wannen er sich »ach dec abcrmahligen Niederlage, so seine Parthey dort erlitt, abermals zu seinem Bruder nach Spanien flüchtete. i8;6) Die Flotte stand unter dem Befehle desVarus; nicht, wie man aus dem Ausdrucke, dessen sich Dio hier be¬ dient, schließen sollte, des Labicnus. Unser V- erzählt sogleich im folgenden Paragraph, daß Dibius sie in ei- neni Treffen überwunden- Sie hat sich aber bis ganz an's Ende des Krieges gehalten, und ist von Zeit zu Zeit den Geschlagenen sehr nüzlich gewesen, wie sich noch aus Hjrtio K Z2. ergiebt- — Varus hatte sich in Afri. ka von der Zeit an befunden, da ihn Kaesar Aupimum zu verlassen gezwungen (vergl N. 126g;) Labicnus harte sich nur erst nach der Pharsalifchen Schlacht nach Afrika ttkirirt (gerade von Pharsalus nach Dyrrhachium, von da zur Flotte nach Korkyra, und so nach Afrika) web ches er nach der unglücklichen Schlacht bcy Lhapsus abermals verlassen muste. I8Z7) ^quiliin ec ligns XIH. lezionum hsbuir, sagt Hirrius K- 7., welcher doch hinzu sezt, daß er sich ei- i io2 Dio Kaßius. B. XUII. Hauptst. M. N-R.E.7S8 Waffen, und schon schien er mächtiger zu seyn, als Diktator niemals sein Vater gewesen. Ae.m. Lcpid. *) Es nahmen ihn alle diejenigen freywillig auf. so un¬ ter den Erpressungen ihrer Vorgesehen seufzten, und auf ihn des Namens seines Varers wegen kein geringes Zu¬ trauen sehen. **) Dieses pflegt zwar in einem so beschaffenen Regi¬ mente, wo der Oberste eigentlich doch nur ParrheygaM ist, überall zu geschehen; Pompcjus hatte aber noch eine Privatursache, weil einige Mobroger desertirt waren, st ehemals Juba in der Expedition gegen Lurio gefangen bekommen und ihm geschenkt hatte §. 4Z2. S.s-s. Es standen zwar auch Kaesarische Generale in Hispanim, (Quintus Fabius Maximus und (Quintus pedius '^b), weil sie sich aber nicht stark 18ZZ) Diese Mobroger waren nämlich der bemerkten grausamen Gemüthsart des Pompcjus wegen desertirt; da¬ her er sich jetzuud diesen Fehler abzulegcn bemühete. -- Von der Expedition des Juba gegen Kurio, siehe oben tz. Z41. und Z42. gentlich nur auf vier Legionen verlassen können; näm¬ lich auf die zwey so vom Trebonins übergegangcn waren (Note i8Zl ) auf eine dritte Dcteraner so unterAftanu> gedient, (N-i8Z4) und noch auf eine vierte aus ran- deskindern angeworben. i8g8) Vergl. Note 1821. Beyde haben nachher (u"' ten §. 46z.) ihrer, in diesem Kriege wegen geleM' ten Dienste triumphirt; Fabius ward Konsul suffektu-, I. 709. und starb im lezten Tage seines Amts, da "s denn Raninius Rebilus substituirtward. §. 467 ) tua Fabius Maximus, Konsul im Jahr 744 dessen aH im Ausgang deS54ten Buchs erwähnt, war sonder Zwc- fel sein Sohil und Rnejus Fabius den wir (§- 705., als Kaesars Legaten in Hispanim gesund-- sein Bruder- — Q- Pedins war Konsul im Jahr 7 Kaesar geht nach Hispanien, noz genug zu seyn dünkten, saßen sie stille, und schickten N.R.L 70z nur fleißig Gesandte an ihren Chef. In einer solchen m Lage waren die Sachen, als einige, so Kaesar von AennLepid.' Rom zum Voraus geschickt, ankamen, und die kunft desselben vergewisserten. Auf diese Nachricht fieng Pompejus an sich zu fürchten, und da es ihm unwahrscheinlich schien, ganz Hispanien behaupten zu können, beschloß er, um seinen Entschluß zu andern, nicht vorher eine Niederlage abzuwarten, sondern zog sich nach Batika, ehe noch die Gegner gelandet hat¬ ten, zurück. So wie dieses geschehen war, fiel die ganze Meerküste von ihm ab, und Varno ward vom Di- dius neben R-artesa in einer Seeschlacht über¬ wunden ; und wenn er nicht bey seiner Retirade nach dem Lande die Mündung des Hafens durch in einan¬ der gehängte Anker gesperrt hatte, an denen die nach¬ folgenden feindlichen Schiffe, als an einem Damme, anstießen, so war sonder Zweifel die ganze Flotte ver- lohren. Das ganze feste Land, nur die Stadt Ulja'^H Zugleich mit August (unten S- Z2v.) zum Lohne, daff ec >hm seine Portion so ihm aus dem Vermächtnisse Kae- surs zugcfalle» war, abgetreten hatte, Appianusp.zL^. und ist nicht lange darauf an einer Krankheit gestorben, wie eben dieser Schriftsteller x- 592. berichtet. Vergl- Dio p. iHgh) und im ^leölceo Ich habe uicht angestanden, den wahren Namen wieder herzustcllen, und Rarreja zu schreiben, weil dieses nicht Konjektur, sondern Emendation ist aus Appiano p. 49z. Dieses ttgiebt sich noch sicherer aus der Parallelstes, §.461. vtrgl. mit //irr. c. Z2. *840) 0^1«, im Xiphilino oE--r. ^7/s beym ^ir-- ^us ^lexunclr. 6i. und tkUo. Z. Julia, beym Srrabs 4ZZ- Von allen diesen gründet sich nur die Schreib- «wt Dions, auf Münzen, wie Spanheini cis vlu "Nwism. x. ^vl. weitlauftig erwiesen, und zu diesen 1104 Dio Kaßius. B. XI.HI. Hauptst. 1.V1 N.R.E.708 ausgenommen, hielt es mit ihm; die er, da sie sich Dittarer NI. auf keine Weise für ihn erklären wollte, belagerte Nein. 'tepid- H. 4ZZ. Inzwischen kam Kaesar, von nur wenigen beglci. tet, so plözlich an , daß er nicht allein den Anhängern des Pompejus, sondern sogar seinen eignen Solda¬ ten unerwartet war. Denn er hatte den Weg mi! einer solchen Eilfertigkeit zurück gelegt, daß er von Fl-eunden und Feinden gesehen ward, bevor noch ein« von beyden gehört, daß er in Spanien angekommen sey Er hatte darauf gerechnet, durch seine Ge- Mänzen kann man noch Inschriften setzen, z- E 8k>l^'- VIV!8vlXlV8. 01'!00. beym Grum?. OOOXXI. I. Ich habe aber im Deutschen Ulja, nicht Ulia geschrieben, weil ich sicher bin, daß mannen Na¬ men der Stadt nicht mit drey, sondern mit zwey in cin« ander geschmolzenen Sylben, gerade so wie die Span:" jetzund U7/a, die Italiener die Franzosen 0«»« pronuuziren würden, ausgesprochen; und daher die rcnz in der Schreibart. 1841) Hirrius dell, Ilisp. c. g. Ipso AUtem Ln. xeiuz zllolekevns VIIsm oppicium oxpugNLbst, erür« ism uliguoc meulidus lbi llerinedsrur. Gleich dawuf wird gesagt: d-ine ciuiiskem omni rempore oxlime °e populo Ilomgno nierirsm. Alls Dietls 6i- W wir, daß es sehr fest war, und auf einem Berge log! Es lag im Gebiete der Turduler. — Wir finden im heutigen Spanien eine cie im KönMe«! Gallizien, auswelcher der-Fluß Ulla enspringt. LüiWg 1. UI. x. ;zl.; welches allerdings, daß Ulla em m spanischer Name ist, beweiset. 1842) Er hat den Weg von Rom nach ObM 0 folge Grrado S- 480. und Appianus p- 492. in '0' und zwanzig; zufolge Suewn K- 55. in vier und zwo zig Tagen zurückgelegt, und sich das langwenige Reise, durch die Verfertigung eines Gedichts, so er' titulirete, vertrieben Da es kein Marsch, sondern ov l War, so ist hier nichts außerordentliches. Kaesars Ankunft in Hispanien. n 05 gemvart allein den Pompejus so zu schrecken, daß N.R.E /sr er die Belagerung aufgeben würde, und hatte darum Aikattor m den größten Lheil der Armee unterwegenS zurück ge- Aem. Lepiy.' lassen. Jedoch Pompejus in der Ueberzeugung, daß ein einziger Mann keinen großen Unterschied machen würde, verlies sich auf seine Macht, und ward durch seine Ankunft so wenig geschreckt, daß er fortsuhr, die Stadt zu belagern, und seine Angriffe auf sie eben so, wie er vorher gethan, zu erneuern. Kaesar lies also einige Soldaten von denen, so mit ihm zum Voraus gekommen waren, dort zurück, und er selbst brach nach Rorduba auf, theils weil er einige Hofnung hatte, solche durchVerratherey zu übenvinden '?"), theils und vorzüglich den Pompejus, durch die Furcht, Korduba zu verlieren, von der Belagerung von Ulja zurück zu zie¬ hen. Dieses gelang. Zuerst lies er einen Theil seines Heers svor Ulja^j zurück, und er selbst brach nach Kor^ duba auf, in welches er, da Kaesar seine Ankunft nicht erwartete, frische Verstärkung warf, und das Kom¬ mando sseinem Bruders Sextus überlies '°"). Nach¬ her, da er einsah, daß er vor Ulja ga? nichts ausrich- tete *), j» welche Stadt Kaesar, der unfern von felbi- -er kampirte, zur Nachtzeit heimlich Verstärkung zu I>ASN t?or4ubeolss, gui s Ln. pompeio rr celerüer iibi subliäio venirec, sagt -Hirrius K 4. Band. A a a a iio6 Dio Kaßius. B. Xllll. Hauptst. N.N. E. 72z werfen, Mittel gefunden '^); gab er diese Untermh Diktator NI. mung ganz und gar auf, und rückte mit dem ganz« Aem. Lepid. Heere, und dieses nicht vergebens, vor Korduba, welches ivuZ. t.4u>r. zum andernmal zu belagern angefangen hatte; ! sintemal dieser, der eben an einer Krankheit darnieder lag, die Belagerung, da er von seiner Ankunft Nach¬ richt erhielt, zum andernmal aufgab Als diese 1845) Unter dem Kommando des L. Julius parimi-, (ein Name der ganz acht hispanisch klinget, und denk« , jetzigen Einwohner Don Pachcco nennen würden) dnm eine Kriegslist so -Hirtius K- z. erzählt. Allein dieses ch im Anfang des Krieges, und noch vorher gescheh», ehe Kacfar nach Korduba aufgebrochcn: l-loc miüo sci >>- Ism prsolxiiu, Lssssr — sei Lorcludsm coneenaie sag! -Hirtius K 4. 1846) Im Hirtio wird man vergebens auch nur nach der mindesten Spur von einer doppelten Belagerung ve Korduba suchen. Er erzählt (K. z.) Kaesar, nach« er Mittel gefunden, den Uljensern eine Verstärkung v' ; ter Pachcco zu Hülfe zu schicken, sey (K- 4 ) Pompejus von, der serncrn Belagerung von Uha Mu - zuziehn nach Korduba aufgebrochen. Durch em k s-m-, für die Kaesarischen höchst Vortheilhaft uusgcfam«-' aber nichts minder denn entscheidendes Treffen w Sextus so furchtsam gemacht, daß er seinem UM Hülfe schrieb: ne priu8 Oelm Oi-6ubsm»p <^usm ip!e illo vsnister. Irs Lr>. pvnipe>us cspr« (so viel fehlt, daß Hirtius, wie Dio berichten se Knejus sey nach der hereingcworfcncn Verstärkung^, nichts vor Ulja auszurichten vermögend gewesen) m frstrix excilus, cum copiis -16 Lorciubsm uer ssceie xit. Kaesar geht nun (K. 5.) über den Batis; die - lagerung geht an, es gicbt zwischen Kaesarn, un° Der Stadt zu Hülfe kommenden KnejuS tagtag Scharmützel; weil es aber Kaesar zu keinerHauprau die er verlangte. (K> 6.) bringen konte, so gab er du > lagerung auf, und gieng vor Aregua, wohin Knejus bald ugchfolgte. Hirtius hat also 1) gar' von einer doppelten Belagerung von Korduba, 2- Pompejus vor Korduba. noy Krankheit überstanden war, und stch nun die nachfol-N.R.T,7or genden Legionen mit ihm vereinigt hatten, ward er ge- Djkcator m. zwangen, mitten im Winrer Krieg zu führen, wo sich Acm.'eexid. seine Soldaten in äußerst unbequemen Gezeiten sehr übel befanden, und Mangel an Lebensmitteln litten. ') So wenig, daß da ein Thurm nicht durch die An« griffe der Belagerer, sondern durch die Menge d'rer. so ihn vcrthe-diqcn wollten, eingesturzt war, und seme Sol¬ daten durch die dadurch verursachte Bresche m die Stadt zu dringen versuchten, fie sehr übel empfangen und zu« rückgejagt wurden. §. 454- Kaefar war damals noch Diktator, und ward erst spät und im Ausgange dieses laufenden Jahres zum Bürgermeister ernannt, zu welchem Behuf Lepidus, als General von der Reuterey, das Volk zusammen berufen hatte. Dieser fuhr fort sein Amt zu verwal¬ ten, und führte den Titel eines Generals der Kaval¬ lerie unter der Burgermeisterlichen Würde fort, wel¬ ches gegen alle vaterländische Gesetze war— st wenig vom schlechten Fortgang der Pompejamschen Waffen vor Ulja- g) von Kaesars Krankheit, 4) Man- Ael an Lebensmitteln und unbeg reinen 'gezeltcn. (Dieses llnistandes erwähnet zwar -Hirnus, abe^ ganz an einem andern Orte, nämlich a/r/c. K. 4". und wäre es seltsam aber doch nicht unmöglich, wenn D-o dw Ommemsrio, ae dello ^lricsno mit denen cis dello l-lispsni 0 verwech- stlt) Auch hat 5) nach Hrtio, Kaesar nicht sogleich nach der Ankunft des Knesus vor Korduba die Belaqe- ^»ig, sondern lange nachher aufgcgeben. — Dies sind Verschiedenheiten zwischen beyden Schriftstellern , so >ch habe angeben wollen; es scheint aber allerdings Dwns Nachricht vollständiger und historisch wahrscheinlicher, denn die Hirtianische zu seyn- ^847) Kaesars viertes Konsulat, Appianus p. 294. welches er, wie sich aus der wbul» Lvtwusn, ergiebt, i log DioKaßius. B. XU Hauptst.M. N.R.E.728 fDies in Parenthesi; ich komme zu meiner GeschW Dittakvr m. zurück!^ — Kaesar also, der, wie wir gesagt haben, Aem. Lepid. im Winter Krieg zu führen gezwungen ward, M auf Korduba, welches gar zu gut vertheidigi ward, keinen ferner» Angriff, sondern wendete sich nach Accegua ohnerachtec diese Stadt sehr fest war, weil er erfahren, daß ein großes Magazin daselbst angelegt sey, hoffend, sie durch die Menge seiner Trup¬ pen, und durch die Bestürzung, so seine plözlicheAn¬ kunst verursachen würde, zu überwinden. In kurzrr Zeit war Wall und Graben rings um sie da Pompejus, der auf die Natur des Ortes sich ver¬ lies d), der überzeugt war, daß Kaesar des Wn- terwetters wegen diese Belagerung nicht lange fri¬ schen würde, und der eben diesem Welter seine Sol¬ daten nicht ausfehen wollte, zögerte anfänglich, ihnen Hülfe zu leisten; nachher aber, da er sie von allen ohne Kollegen verwaltete. Da er diesem Konsulat un¬ beschadet, die Diktatur nicht aufgab, so war nichts na¬ türlicher, als daß auch der dlsglüsr Lguimm sein M nicht resigniren konnte; Kaesar hat jedesmal einen Ge¬ neral von der Reuterey gehabt, wenn er die Diktatur und das Konsulat zugleich verwaltete; so daß ieb n-E weis, warum dieses hier als «was besonders angenicru wird. 1848) -Hirtius K. 6. Grrabs k- 14V- ( ^rl. Lslsud.) Ihre 8age steht mau ar deutlichsten auf der Charte des Cellarius, von Ulja tE warts, unfern der Quelle des F»»» /«ist (Guava^' .wischen den Städten Espejo und Vanna- stl. p. 556. 1849) K-Lssksr in munikionibuscsekerisgue sä oppiäum oppvAnsuäum opus suerunk, süßerem > Nessgue sAere inttiruic. 185a) Iö/4. tissc locs funk montols er iiÄkui^ kb-u sä rem milirsrem, guse plsnikis äiuiäuntur/al/ö M«' (Gmvajos) Vergl. K. 8- ganz. Belagerung von Ategua. 1109 Seiten her vom Kaesar eingeschlossen sah, fieng er an N.R.E.7«>r für sie zu fürchten und kam ihnen zu Hülfe. In einer AAtor in. finstern Nacht kam er unversehens den Vorposten über Aem. Lepld. den Hals, deren er viele erschlug, und da er erfuhr, daß die in der Stadt ohne Anführer waren, schickte er ihnen den Munatius Flakkus zu 1851) Dieser Heist beym -Hirtius K. ry Lukins Mi, nukius. Es ist äußerst seltsam, daß dieser Schriftsteller, der uns ein bis zum Ekel weitläuftiges Diarium von die¬ ser Belagerung geliefert, indem sogar feder einzelne De¬ serteur aufgezahlt wird, uns nicht das mindeste von der Art und Weise, wie dieser Munarius oder Minukiu« dir Wachsamkeit der Kacsarischen Truppen betrogen, gemel¬ det. Ich weis, daß der Mensch ein Sünder ist, dessen Zcikungsschreiberstil ich schon vor zehn Jahren in den , Noren über Strabo S- 607. N. 15. gernget; ich weis, daß ihm, der so ganz das Gepräge eines ehemaligen Herrn Feldwebels hat, ein angekommcner Deserteur, den kr im Rapport setzen muste, wichtiger als die Ankunft des Munakius in der belagerten Stadt war, die seinem Rapport nichts angieng; ich weis auch, daß er geflis¬ sentlich alles verschweigt, was ans die allerentfcrntcste Weise der Kacsarischen Parthey Nachtheil bringen konnte: allein bey dem allen ist und bleibt es höchst auffallend, daß dieses Umstandes gar mcht von ihm erwähnt wird, and noch auffallender ist cS, daß er die nämliche Geschich¬ te K z. vom Pariecus erzählt, (wie ich schon N- r?45- deylauflg bemerkt,) und also einem Kacsarischen Offnier dor Ulfa das zuschreibt, was hier einem Pompejani- m>en vor Ategua beygelegtwird- Spuren solcher seltsamen Ärwechslungeo finden sich mehr. Ich will hier dcS llnistandes mit den Gezelten den ich Note 1846. berührt nicht weiter gedenken-- allein Dions Thurm der in der Be¬ lagerung von Ulla einstürzt, ohne daß die Feinde vermö- Md sind, durch die Bresche, so er verursacht in die 7>tadt zu kommen, findet sich fast weitem veib>5 im ^'ruo A. 14 Wie herrlich wär es, wenn wir einen l'vius hätten, der uns Schwierigkeiten dieser Art gar 'old enträzeln würde! — Ich habe gesagt, daß es ein mo Dio Kaßius. B. XUII. Hauptst. I.VI. §. 455. KaAar°? Dieser stellte es so an, um in die Stadt hinein zu Diktaror III. kommen. Zur Nachtzeit besrug er allein, als ob er m-x. "n Kaesarischer Officier sey, der die Ronde habe, die Schildwacht um die Parole, und da er diese bekom¬ men (denn da man ihn nicht kannte, so lies sch nie¬ mand einfallen, daß ein anderer, denn ein Freund, die¬ ses thun würde) gierig er von da weiter, aus die an¬ dere Seite der Verschanzungen, wo er einer andern Schildwacht verschmähte, vom Kaesar, die Stadt durch Verrätherey einzunehmen, abgeschickt zu seyn; und da er dieser nun die Parole geben konnte, so ward er von ihnen sehr willig und mit vielen Freudenöbczeu- S.-zr. gungeneingelassen. Doch fiel eö ihm demohnerach- tet, sie zu erhalten, unmöglich. Vieler andern Un¬ fälle zu geschweige», so versuchten die Belagerten einstmals die Maschinen und Verschanzungen der Rö¬ mer anzuzünden, sie fügten ihnen aber dadurch nicht allein keinen sonderlichen Schaden zu, sondern da ein heftig ihnen entgegen gehender Wind entstand, genech solches ihnen selbst zum großen Nachtheil. Der Brand ergriff ihre eignen Gebäude, und viele der sihrigerfi ka¬ men, da sie sich des Rauches wegen nicht vorschen konnten, durch Steine und Wurfspieße um '^). unausstehlich weitlauftiges Diarium sey - so »ns Hl- tius von der Belagerung dieser Stadt geliefert, ich aber hinzusetzen so unterofficiermaßig, daß sich sth")„ terdings gar kein Auszug daraus machen laße: undwm seine Nachrichten nicht etwan der Officier brau») kann, sonderlich weil die Mouvemens des Observauo»-, korps unter Pompejo fleißig bemerkt werden, so u> ich kaum, wozu selbst der fleißigste Geschichtschreiber h - Nachrichten nutzen kann. 1852) Dieses ist vcrmuthlich derjenige Ausfall btt lagerten, den-Hirrius K. 16. erwähnt; wiewohl diescr gentlich nicht unternommen ward, die Maschine Belagerung von Ategua. im ser diesem erlittenen Unfall, den Verwüstungen ihrer N.R.E.7»? ländereyen, und einer großen Bresche, so die Minen A^or m. der Feinde verursacht hatten ""), entstanden zuleztAem. Lepid. Faktionen innerhalb den Mauern der Stadt. Zuerst fieng Flakkus an, Unterhandlungen sein und der Seinigen Sicherheit wegen mit Kaesarn zu pflegen: diese zerschlugen sich, weil er sich nicht, wie verlangt ward, auf Gnade und Ungnade ergeben wollte; dar¬ auf sendeten die übrigen Einwohner eine Gesandtschaft an Kaesar, und ergaben sich auf solche Bedingungen, wie man sie ihnen vorschrieb'°"). Feinde zu verbrennen, sondern nur in der Unordnung, so dieses Feuer verursachen würde, die Armee des Pom- pejus zu gewinnen. Cs wird auch keines Windesgedacht, der den Belagerten das Feuer zurückgetricbcn, und hier scheint die Nachricht des Hirtius vorzuziehcn zu seyn- 185?) Einer Bresche erwähnet-Hirtius K. r; ; allein diese ward durch keine Minen, sondern durch die Artil¬ lerie verursacht: Lslitts milla s uoülis rnl rem cleiecit: gu» ssusrf-u-iorum gui in es rurre kuer.inr, V 6eiecH sunt, et puer, gu» bsliltsm koUrus ergk vdseruars. 1854) kkvc praekerea tempore, tsdellse clemurosunt üeieÄze, in k^uibus scriptum eli; I>. d1Id4VOV8. LrVL- 8,'^IlI. L ,,r//rr rv'ram a L». /'ompeio üc/err«r, me Mp,-ac/r>r, raü vr»-r«re er co»/?a»rr« v/e r» le e//e p,vre/al>o. Loäem tempore oppi- tisnoeum le^gri, gui siueL exiersnt, Lsetsrem aclierunt, li kiki virsm coriceäsrsr, keks inseguenri clie oppisum elle öe^ituros. (juibus rekponäic ss L 26. einen Butt Kncji an die Einwohner von Ursaon (beym Strabo" Ilrson bekannter unter dem Namen 6enng vrbsnorum) anführt, wo er ihnen von den Kaefarische» schreibt: §ula5 cluirakes circumbclent, lncle tibi commeslus a- piunr. (^usre et ciuirskss nolirurum psrrium conserusbo er bellum primo guogue tempore constcism. Also war Ursaon damals noch Pompejanisch; eben so (K 20.) Ukubls, (K-22.) Bursavolon, (K. 24.) Aspavial^ 26.) 2tsta (K. 27.) Venrispons (K- Z2.) Mun^ Rorduba und Rorreja. Nicht eher als nach der Schiaw bcy Munda kann man sagen, was Dio hier nach ok Eroberung von Ategua sagt; denn bis dahin blieb KE* immer aller Städte Meister. Pompejus wagt eine Schlacht. 111z schloß er sein Glück in einer Schlacht zu versuchen"'"), N.R.T.7-4 so deutlich ihm auch die Götter seine Niederlage vor- Aktawr m. herverkündigt hatten. Zwar das Schwitzen der Aem. Lexid. heiligen Bilder, das Kriegsgeräusch '^) häufige Miß- 1856) Fabrizlus citirt hier die Worte des -Hirtius K. 24. llss kompeium necestsrio vocsbar, vr »a ciimicAN- -ium cielcen^srsr; allein diese Worte beziehen sich nickt im mindesten auf die Schlacht bey Munda, sondern auf ein kleines Scharmützel neben Gorikaria, welches er vermie¬ den haben würde, bafern er sich nicht ohne selbiges, der Kommunikation mit Aspavia beraubt geschn hatte. Das Diarium des Hirtius gwbt vielmehr deutlich zu erkennen, daß die Eroberung von Ategua keinesweges weder so wich¬ tig war, noch die glücklichen Folgen für Kacfarn hatte, so Dio ihr beylegt. Der Brief des Knejus an die Ein¬ wohner von Ursaon war sicherlich nichts minder denn Rodomontade, sondern nakende Wahrheit; und die Arc und Weise, wie Kaesar den Sieg bey Munda davon trug, jeigt hinlänglich, daß er nicht mit schon halb überwun¬ denen Feinden zu thun hatte. l?57) Ich habe oben Note i?85 Flemmings Ab¬ handlung: lle rnoru imsginum mnsbili citirt; hier kann ich eine andere dieses Schriftstellers: cis iu-ime imszi- num miisbili anführen, so nebst einer dritten: cis logue- la imzzinua, mirsbiii zu Leipzig zusammen gedruckt wor¬ den. Es ist ein bekanntes Wunderzeichen sowohl ben Heiden als Christen, welches wir in der Zukunft noch öf¬ terer, z. B. S. Z88- finden werden, und von dem Freinsheim all kloium II. 8- z- mehr Beyspiele gesam¬ melt- Liebhaber des geistlichen Aberglaubens, finden Unterhalt für ihre Neugier im Bzovio all snn. 1485- "o s- und 1494. r;. M VI. dlsii p. 649., und in den oie 1727. p. 278- Diese Christen machen ein Wunder daraus, die Heyden wüsten wie sehr mit natürlichen Dingen es zugieng. Leset plu- tarchi Oonoisn. p. 2Z2. k. und Theophrastus kilt pisni, W. vir. und cis csutis I. V. csp. 4. 1858) Oben §. z6r- Note iz82. und die Kommenta- tvres über den Obseguen» K> iii4 Dio Kaßius. B. XIM. Hauptst. I.VI. N.^.§.708gebürtend), Nordlichter'^) (denn dies alles m Dittiirorm. damals in Spanien nichts seltsames) zeigten nicht Acm. Lcxid. deutlich an, welchen von Heyden kriegführenden Thei- . ^-"len sie Unglück verkündigten; allein die Adler seimr Legionen, so ihre Flügel schlugen, und die goldenen Donnerkeile, so einige derselben in ihren Klauen hielten, fallen ließen '^'), legten ihm doch sein Unglück deutlich vor Augen, und schienen, so zu sagen, auf- und zum Kaesar hinüber zu fliegen. Allein einmal bekümmerte sich Pompejus wenig um diese göttlichen Zeichen, und hernach waren die Sachen in solch einer Lage, daß eine Schlacht unumgänglich nothwendig war'^'). §- 457. Außer denen aus den Bürgern und den Bun¬ desgenossen angeworbenen Legionen, befanden sich auch auf beyden Seiten viele Einwohner und viele Mau¬ ren. Nokchus hatte seine Söhne Pompejo zu Hülse geschickt, und Bogud befand sich in eigner Person im Kaesarischen Lager; doch aber ist in der ganzen Schlacht nichts durch sie, sondern alles durch die Rö¬ mer selbst geschehen. Von denen die Kaesarischen, auf ihre Menge, Kriegserfahrenheit, und vorzüglich auf die Gegenwart ihres Generals rechnend, den Krieg und die mit ihm verbundenen Uebel endlich einmal zu 1859) Oben §. Z89. . - 186a) Ii>i6. §. ZI4. Kommt auch sonst oft vor, zä¬ unten S. 278- 1861) (0bsequens K, l26- Oecem teZionum scpws Cueso Pompe), tilio, c^ugs kulmins cenebsin vck«e cüwi rs,s, er in kublime suolsre. lpbs gljolescen; Pompes viÄuz ec kugiens accikus. — Diese Adler findest du ol'U Note 824. beschrieben, wo auch eines Possens erwahs wird, den sie Kraßo spieleten, da er über den EupY' gleng. 1862) Vcrgl- oben Note 1856. Schlacht bey Munda. m; auf Sei-N.R.E.7->r ein einziger die- ser Vottheile, allein das Bewustjeyn eines völligen Aem. Lepid. Unterganges, falls sie jetzund den Sieg nicht davon trügen, machte sie eben so bereitwillig, denn jene, zur -zr. Schlacht. Denn so viele derselben, und dieses war der bey weitem größte Theil, ehemals unter Afba- nuis und Vavro waren gefangen genommen worden, und Quartier erhalten hatten; hatten jezt, nachdem sie vom Longinus ^), unter dessen Fahnen endigen, sich geslissentlichst bemüheten ten der Pompejaner befand sich zwar k i86z) Von der Gemüthsbeschaffenhcit der Kaesari- schen Soldaten sagt-Hirrius K-29. dlottri Issun-i, non- nuili eiism rimere, guoci in eum locum res torrunsegus vmuium llsclucerenrur, vr guillguici polt Iiorsm c»5u8 tlibuiget, in clubio ponsieiur. Von der Anzahl aber bryder schlagender Heere K. ZO. Lisk scie« XIII. aguilis conllikurs, guss Imerikus eguirsru regebacur, cum leui rimsrurs millibus VI., xrsereres suxiliares sccecleksnk pwpe glrerum ranrum. kotira xr-lslilli» I.XXX. cokor- ukus, ec VIII. millibas equirum. Vergl- K- 7- ^guilss bsbuir er lisns XIII. loZionum; also wars die ganze Macht. ^64) Nämlich zu eben der Zeit da Kaesar im Tarra- roncnsischen Hispanien, neben Jlerda, den Krieg gegen Afra» nius und Petrcjus führete, kominandirete Mark Terenz Darro für Pompcjus in Hispania Batik«, wie wir oben § zaz. gesehn, und ergab sich nach der Niederlage des Afranins Kaesarn; der die Legion, so er kommandirt hatte, durch Sextus Kaesar in Eid und Pflicht nehmen, und also unter seinen Truppen Dienste nehmen lies- Die-- sts hatte Leunklau, als er hier korrigiren und Varus statt Varro lesen wollte, vergessen- Allerdings fochten bey Mun¬ da Soldaten, so unter Afranius undVarus in Afrika ge¬ dient; aber von diesen Soldaten war auch nicht einer unter die Fahnen des Longinus gesteckt worden; wohl aber viele von denen, so ehemals unter Afranius und Varro in -Hispanien gedient- 1865) lüuinrus Raßius Longinus. Vergl, oben Z7k- m 6 Dio Kaßius. B. XUH. Hauptst. I.VI. N.R.T, 7°8 man sie gesteckt, auch abgefallen waren, im Fall sie die Diktator m. Schlacht verlchren, auch keinen Schatten derScho- Aem. Lepid. nung zu erwarten, und befanden sich also jezt völlig ci-x. equir. einem Zustande der Verzweiflung, zu siegen oder zu sterben, entschlossen. Sie wurden also handgemein und schlugen mit einander, ohne daß sie die mindeste Empfindung der Schaam gerührt hatte, und eben dieser Ursache wegen bedurften sie auch keiner Auf¬ munterung. §. 458. Die Bundesgenossen ergriffen von beyden The!- ken gar bald die Flucht; die Römer aber selbst krieg¬ ten , da sie sich einmal in der Nahe nieder zu metzeln angefangen, eine lange Zeit mit einander. Niemand von ihnen wich, sondern ein jeder blieb, entweder mor¬ dend, oder ermordet auf seinem Plahe '°^), als wäre > jeglicher allein allen seinen Mitkammeraden Ursache des Sieges oder der Niederlage gewesen. Sie sahen also keineöwegeö darauf, wie ihre Verbündeten sachten/ sondern bezeigten sich so großmüthig, als wäre nur für sie die Gefahr. Sie jauchzten eben so wenig, als sie seufztenund von beyden Seiten ward nur dies 1866) -Hl'rrius ci'tirt bey dieser Gelegenheit den Ennsu» (gerade so wie ein Feldwebel unter uns, der den unglück¬ lichen Einfall hatte Auktor zu werden, seinen Gellert cl- tiren würde.) ke« pelle premimr, grmis reiunrur siw»! welches, wie man leicht einsieht, aus der bekannten Stelle Illad. V. entlehnt. °' «»qx, vom Virgil -^eneill. X. z6o. so übersezt: rer pelle pes, llentusgus viro vir, wo Makrob. 5«kurn. IZ. recht hat zu sagen: gugnm lir llilkereniis rriiurgur loci lectori seliimsnllum lelincjuo. Bor ihiN hatte klus /^nnsl. iV. so übersejt: kl slllrkur pelle pes, muc>o mucrons, liro vi,. Vergl. Makrob- Vl. Iti. 4,0. 186/) -HirtiusK- ZI- Im c/smori »lAlllornmgus crepicus «uribus oblstus, iws' Schlacht bey Munda. m/ einzige Geschrey gehört: Haue! Stich! wsn'nnen ihre N.R.T. Handlungen doch ihre Zungen weit übertrafen. Als Alkmo?!» Kaesar und Pompejuö von den Anhöhen, wo sie mit Aem. Lepid.' ihren Pferden hielten, herab, dieses sahen, hatten sie eben so wenig Ursache szu hoffens als zu verzweifeln; vielmehr ward ihre Seele völlig zweifelmüchig und zwischen Hofnung und Furcht gleich stark hin und her gezogen. Da die Schlacht so völlig gleich war, so konnte nichts ihren Augen so beleidigend, denn dies seyn; jeder wünschte, die Seinigen Sieger, und jeder fürchtete, sie geschlagen zu sehen; so beteten und fluch¬ ten sie zugleich, wurden wechselweise beherzt und furchtsam: bis zulezt beyde sich nicht langer zu halten vermochten, herab sprangen von ihren Pferden '°"), morum meines rimore pmepeUieksr. — Schade daßDw nie eine Schlacht beschreiben kann, ohne Posten elnzu« mischen- 1868) Vellejus II. 55- Cullum vngUÄM -nrocius xs- riculoliusqus s Oelsre inirum proslium, iikieo vr plus gusm ciubio dtarle cie/ce»cke/-er r^»o, conblisnsque «ins receöeinem tuorum sciem, increpirs prius sorruns, guoci le in eum lerussser eximm, cienuncisrer miliiibus, vetti- gio ke non recellürum, proincle viclerenr, c^uem, er quo lvco, impersrnrem aeserruri foienr. Verecunöi» m.i^iz gusm virrrne gcies retiiruriie sunr g üuee /e§aro llmi- lis kurenri r» ac/rm xr-orrn r-rr. Iki prenssre fu- Lienres, conlrrmsre, per rokum cleniczve s^men vculis, wsnibuz, clsmore volirsre. Dicilur in ills perrurbatio- "e, ei cle exrremis gAicsste lecum, er irs m.iniselio vulru luills, occupsre msnu morrem veiler. ^Dieses lkjtern Umstandes erwähnt auch Eurropius: scleo Oe- terpene viLius eli, vr, tuAienribus suis ss voluerir occi- >lere, ne poli rbnmm milirsris rei Alorism, in porells- lem -uloleseenrium nscus snnos -zuingusAinr» kex veni- ^Ek.) plurarch Lses. p. 7Z4- 3. rk ö- k, P rc-r-nr. ^^^^en; jeder hoffend, durch dieses Theilnehmen N der Schlacht den Seinigen ein kleines Uebergeivichtzu verschaffen, und mit ihnen, im Fall sie verlieren soll¬ ten, umzukommen. §- 459'. So kämpften sie zwar selbst; aber weit entfernt, daß einer von beyden den Seinigen dadurch Urberge- wicht hätte verschaffen sollen, ward vielmehr auf bey- dcn Seiten, da jede Parthey. ihren General die Ge¬ fahr mit sich theilen sah, Verachtung ihres eignen Todes, und Begier, das Verderben ihrer Gegner zu bewürken, allgemeiner und größer. Es floh also von beyden Seiten niemand, denn weil die Gedanken ih¬ rer Seele von beyden Seiten dieselben waren, verlieh solches auch ihren Körpern eine völlig gleiche Starke. Und entweder wären alle geblieben, oder es hatte fr die Nacht mit gleichem Verlust von einander getrennt, dasern nicht Bogud, der mit den Seinigen außer der Schlachtordnung stand, versucht hätte, sich des Lagers Pompeji zu bemächtigen. Labienuo, so wie er die¬ ses gewahr ward, verlies die Schlachtordnung, und gierig auf ihn los; allein die Pompejaner sahen diese» für eine Flucht an, und so entfiel ihnen der Muth. S.-zz. Sie erfuhren zwar nachher die wahre Ursache, kann- rstzc«» oisAkwv, i, r-,« ---«-r«?-»-; — Ze ^rT-L i-y'z " , welches leztcre Wort Appianus p. 49^ wiederholt. — Diese Stellen bezeugen die Wahrheit nie ner Note 1856 gegebenen Darstellung der Lage der maligen Angelegenheiten; daß es nicht die Soldaten Knejus waren die sich fürchteten. Kaesar siegt. 1119 ten sich aber unmöglich wieder erholen, sondern flohen, N.N.T.-or ein Theil in die Stadt '^), und der andere ins lager.Autorin Diese wehrten sich hier gegen die, so ihnen nachsezten,Aem.Lepid.' tapfer, und fielen nicht eher, als bis sie sich von allen Seiten umzingelt sahen; jene vertheidigten ihre Stadt eine sehr geraume Zeit, welche nicht eher ero¬ bert werden konnte, bis sie nicht alle in Ausfallen um¬ gekommen waren. Es hatten aber die Römer von beyden Seiten einen so starken Verlust erlitten daß sie, verlegen, wie sie die Stadt, damit ihnen zur Nachtzeit niemand entkommen möchte, umschanzen 1869) In welche Stadt? Munda, daran kann man keinen Augenblick zweifeln, wenn man -Hirtium K- g2. und Strabo p. 141. nachzulesen beliebt; rind ist eS äus¬ serst seltsam, daß uns Dio den Namen der Stadt, neben welcher dieses große Treffen vorgefallen, weder vorher noch in der Ankunft irgend jemals nennt, da dieser doch in der alten Geschichte nichts minder, denn unbekannt ist. -Hirrius K. 27. I4inc innere lsKo, in csmpum XlunSen- lem guum ester venrum. K- Z2> Lx kuAs Iisc guum op- xiSum blunSsm libi conltiruistenr prsestclium. plurarch l. c. Sr Emroziius dlulks proelia kuerunr, vllimum -Ipuci dlunöam ciuir-l- rem. Lukanus I 40. Vbims stmeüs concurrnnr praelis dlun^g. — Ich wurde, wie Xylanver, den Namen lUunda gleich im Texte eingeschoben haben, wenn ich nicht sähe, daß die Sache dein seeligcn Rcimaro nicht ein- leuchten wollen, der ein ancoz^ sclbuo IiLSieo hinzu- sezt. 1870) Lieciclerunr millia dominum circiker XXX. er st guicl smplir>5, piraereregguibuz oeciliz vrringue t'unus est s«6um: iremgus eguires Noms- u> parrim ex vrbe, psrrim ex xrvuincis sS mild» III. dloltri clestöer^ri g-l bominum miste, psrrim peclirum psrrim eguirum, ssucü scl O. ^Suersariorum sguilse sunt »blzkse XIII. (also alle) er lign» er sakcer. krserereü clu- cor belli XVII. c<>pri funk. — 'r-k-v«, ^--SkiLk,, «vrtj sagt plurarch I. c. H2O DioKaßius. B. xun. Hauptst.M N.R.E. 70, sollten, sie ein Bollwerk von lauter tobten Leichnam Diktat« m. rings um sie her aufführten Ai'm. Levid- IN-x. 460, Nachdem Kaesar auf solche Weise den Sieg da¬ von getragen, nahm er auch Rorduba alsofork ein: Sexrus hatte die Stadt noch vor seiner Ankunft ver¬ lassen '^),und die Einwohner, ohnerachtet die Knechte, welche man frey gelassen hatte, sich widersezten, erga¬ ben sich ""). Von diesen wurden alle, so viele ihm 1871) Appianus p. 49z. erzählt dieses von Kordula, und dieses kommt Reimaro wahrscheinlicher vor, als m Munda; allein daß es sicherlich von Munda zu verstehen, lehrt uns -Hirtius K Z2., dessen Zeugniß hier, als daS Zeugnisi eines Augenzeugen von überaus großem Gewicht jsi; Lx kolki um armis pro ccspire caclauera ponebunM, scura er pila pro vallo, insuper occili, er Alaäii, er mn- crone», ec capira dominum orclinata, sä oppistum con- *ersa, vniuersa etc. erc. 1872) Tx doc'prselio Valeriu» aäolescen», OorilN' l>am cum paucis eguiribus suZienz, 8exro ?nmpcho, Lorclubae kuiller, rem Aeliam resert. OvAnito Koc »e Zorio, 9U05 eguites, guoci xecuniae secum kabail äiliribuir, er oppiäani« ciixic se cle pace aä Lselsrem proücisci, ec lscuncls viZilis ab oppiclo ciiscellir. HittM K' I87Z) Leset -^irrium K- zz. und Z4- wo es heb eranc dic leZiones, czuae ex perkugis conscriprae, tim oppiclanorum serui ^ Unterhandlungen pflogen, anzündeten. Zu dieser Err rettete sich aus den Mundaistschen Treffen Skapuleo u- lies sich, nachdem er sich kurz vorher einen praanS Scheiterhaufen veranstalten lassen, nach eingenonM Eroberung von Korduba. 1121 in den Waffen gefunden wurden, niedergemacht, und N.R.E.708 die übrigen verkauft, welches Schicksal auch denen, so man zu Hishalio vorfand, begegnete. Die Einwoh- Ann. Lexid. ner dieser Stadt hatten zuerst freywillig eine Besaz-^,r. zung von Kaesarischen eingenommen, nachher aber solche niedergemacht, und den Krieg gegen ihn fort- gesezt. Kaesar rückte also mit seinem Heere vor ihr, führte aber die Belagerung zum Schein so nachlaßig, daß er ihrzen Hofnung einsiößte, sich durch die Flucht zu retten; lauerte aber nunmehr den Herausgehenden in gelegten Hinterhalten auf, und brachte sie um, auf welche Weise er die von Mannschaft entblößte Stadt in kurzer Zeit einbekam Hierauf nahm er auch Munda '^) und andere Städte theils mit Ge¬ istlichen Mahlzeit erwürgen, und den erblichenen Leib auf den Scheiterhaufen werfen- 1874) Vergl- -Hirn'us K- Z5- g6. Raninius war mit einem Dttaschement Kaesarifcher Truppen, auf Bitten der Einwohner hinein geschickt worden- Dieses nahm die Pompejanische Besatzung, so noch in derStadtsiand, außerordentlich übel, und fand Mittel eine Verstärkung von Lusitanern an sich zu ziehn, die darauf das kleine Korps des Kaninius niedcrhicb, und sich allein zu Herren der Stadt machte. — sLaelsr^ p»rum-l.ulimnor eruplionern ksesre, icl guocl conlulw nan exiliimsbanl l>o>>- Irs irrumpenclo naus;, guae -,e! Lzetim üumen soillsnr iiicenelnnr. dtoltri, clum incanclio äerinentur, >lli prgfutziunk et sb eguiribur conei^uirtur. erc. erc. 1875) Der Name der Stadt, neben welcher das Treffen vvrgefallen war, vergl. Note 1869., die so gleich des Tages nach der Schlacht belagert, jetzund aber erst ero¬ bert ward, wie aus -Hirns K- vergl. mit ;6. und 41. "hellt: wodurch also der Zweifel des seligen Reimari ^egfallt, es könne Dio oben durch nicht Mun« va verstanden.haben, weil dieses erst spater erobert wor¬ ben. Herr Lreviev 1"- XIV. p. Z2i. sagt von dieser Stadt: (^ene ville conlerve encore schourgdu)' son II. Band. Bbbb 1 122 Dio Kaßius. B. XUH. Hauptst. M N-^^708 >valt und großem Blutvergießen, theils auch durch Diktator m. sreywillige Ergebung hinweg: und war abermals, Lcpid. Geld einzutreiben, so erpicht, daß er nicht einmal d-r "tuic. Gadeö aufbewahrten Heiligthümer des Herkulrs schonte Auch beschnitt er einigen ihre Mr- reyen, und erhöhete andern die Abgaben, so siez« zahlen hatten Doch dieses gilt nur von dem, die sich jezt ihm widersezt hakten; denn die, so gut gegen ihn waren gesinnt gewesen, belehnte er mit !iin- dereyen, befreyete ße von allen Abgaben, und »erlich einigen derselben das Römische Bürgerrecht, andern das Recht der Kolonien jedoch auch dieses nicht umsonst. — Das war e-S, was Kaesar damals that. nom, st cs West gus l'on ecrit ktlle eil fnc! Uo!i5 le sto^sums erir« ririsrs cle Der ungenannte Verfasser des M-r, /c'- ? net ste S. izo. deutscher Ucbers >luncis, völlig wirke Alten, und sagt, daß der Guadslguirejo neben ihr ent¬ spränge. Es ist aber diese Behauptung so zuverlM nicht, als Herr Crcvier sie macht, und mir scheint die jv sirion des alten Munda mir dem heutigen gar nicht ul>» l ein zu kommen. 1876) Asta. K. Z6- Und im folgenden Kapitel l-V 6 Lsssarem wilerar; gui kom^ej-uisrum psorium silent f-mrores. 1877) Die Kaesar vorher in seiner Expedition E' Afranius und Petrejus geschont hatte. Sehet ui - Commeiirsno» L Lel/o tt. i z. und 21. Sehet am oben Note 1189.; und von der Verehrung desEae^' Nischen Herkules noch weiter oben Note 200. 1878) Es ist höchst wahrscheinlich, daß Hirtin^ Ausgang seines Buchs cte H-, hiervon richt errheilete: allein dieser ist untergegangen. , r87v) Vergk. oben Note 1292. Setze HM Ezechiel Spgnherms Orbem lromsnum p- 7^- nno Pompejus flieht. H2z 461. N.R. E. 70z Pompejus hatte Mittel gefunden, sich aus demLEarornr. Getümmel zu retten, und kam an die Meerküste, inAemrepjd. . iViaZ.Lauir. derHofnung, sich der Flotte, welche neben Larte- ja vor Anker lag, zu bedienen Da diese sich denen durch Kaesar nach Hispanicn abgcführten Kolo- nien, eben denselben clo vku er prsell. »um. 1°. II. x. 602. ksg. 1880) Die leÄio rs-epta war ohnerachtetcine Stadt dieses Namens nie in Hispanicn existirt hat, (so wenig als ein von welcher Depravation ich oben Note izzy. nachzulesen bitte ) Daß anstatt dieses depravirten Namens hier unterzuschieben scy, ergiebt sich aus der Kollation mit -Hirrro K- Z2. z6. und Strabo S- 4gz. lind der coäex L-leclicsuz, welcher liefet, gicbt die wahre Lesart gar leicht an die Hand.welches die Lesarr des zwchten Vatikani¬ schen Kodex ist, ist augenscheinlich durch ein Gloßema entstanden, da einer sein sich auf dem Rande durch ein --vrq z« ^0^1; erklärt hatte. Niko¬ laus Damaskenus in den Lxcerprjz Valeliaui? x. 482. nennet anstatt Karteja, Ralpia; ich wage nicht zu ent¬ scheiden, ob Nikolaus daselbst auf die vierzig Stadien vom bekannten Berg dieses Namens entfernte Stadt Ralpe zielt (sehet meine Noten über Strabo S- 6o6. N 8 ) die er sehr füglich, als vom Berge benannt, Ral- pia, nennest können; oder aber, ob durch eine lange Reihe von Depravatiouen aus ic-er-in, geworden- Für dieft Depravation der LeSart erklärt sich auch Freinsheim -N IV. 7;- i88r) Strabo S- 4Zg- »Munda ist — — — - von Karteja tausend und vierhundert Stadien entfernt," sstnd gerade hundert fünf und sicbenzig Römische Mei¬ len, oder fünf und zwanzig deutsche, von den größesten, deren fünfzehn auf einen Grad des größesten Zirkels gehens — „Zu dieser Stadt retirircte sich Knejus Pom- -WejuS, als er überwunden worden war, und als er von ,-da aus zu Schiffe weiter gehn wollte, und einmal bey 1124 Dio Kaßius. B. Xllll. Hauptst. l,Vs N ^ E.^08 aber schon dem Sieger ergeben hatte bestieg er Diktator m. Aem. ^epid. „einem Vorgeburge ausstieg, so ward er daselbst u,M- bgu,c. ^dracht." ^rrrius K- Z2. Lneius pvmpeiursuiem« eguiiibu! paucir, nonnullisguo poclikibusaä nsusle xm. iiclium p»eke alioia conrenciir Larrejam, guoä oxpiiM sbelt s Lvrciuka >l. ?. Ll.XX. s also ist Munda voll Korduba. nur fünf Meilen, d i. eine große geograpM entfernt gewesen; und wenn diese Angabe richtig ist, st kann es das heurige MondaamGuadalquirejonichlscyst welches viel weiter von Korduba entfernt liegt (^« lzuum scl ocksuum dlillisriuyi veniiler, p. La/r,tti«r> gvi csitiis snrea Pompe;, pi^epolimr ell'er, eiu» veibis non- tium mirrit, cum minus belle bsberer, et minerea! leLlicam , qus in oppiclum üeseiri polier, bineiis mil 1l» Pompe;us Lgrre;sm cleierrur. (K. Z6 ) Als er st Karreja angekommcn war, so schickten die Einwohacr, die auf solche Weise ihr Derfthn gut zu machen nimmst ihre Thore Kaesarn zugesvcrrk zu haben, diesem M Botschaft zu, wodurch sie ihm meldeten, den Sohn des großen Pompcjus in ihrer Gewalt zu haben. Dieses do rermimne den Pompejus sein Heil noch einmal durch die Flucht zu versuchen; er schiffece sich also zu Karteja m und suchte so (K- Z7-) zu Wasser zu entkommen. Les" man sich aber mir der Flucht übereilt, und Wasser cm- zunehmen vergessen hatte, wurden sie bald an's Land ,» steigen gezwungen; hier kam ihnen Dibius über den Hals, der ihre vor Anker liegende Schiffe verbrannte; einig derselben auch mit sich hinweg schleppte (K- ;8) PE pejus suchte sich nun nicht weiter durch die Flucht, lost dern durch Verstecken zu retten, (K- Z9 ) or ward ada in diesein seinem Schlupfwinkel verrarhen und unigc- bracht- 1882) Die Flotte stand unter dem Kommando dc» Varus, Nore i8?6. Varus fclbst ist in der SchiE ' Munda, nebst Labieno umgckommcn, I'tote l870 Appianus p. 2(-z. wo er erzählt, daß die Köpft des - tncnus, und Varus zum Kaesar gebracht worden,) 00 also nicht unwahrscheinlich, daß sich nicht die PoM) Nische Flotte nach dem Tode ihres Admirals Kaesar" geben haben sollte; wiewohl die Erzählung deS M" r Tod Kneji Pompeji. 1125 ein kleines Fahrzeugin der kommen. Als er hier verwundet te er sich nicht auf solche Weise zu fliehen, und trat Aem.^epid.' von neuem an'6 fand wo er einige seiner Anhän- ger zusammen brachte, und mit ihnen in das Herz völlig das Gegentheil anzuzcigen, und verstehen zu geben scheint, es sey Pompejus mit seiner ganzest Flotte unter I Seegcl gegangen, oder, wo nicht mit der ganzen, doch mindestens mit einem sehr beträchtlichen Lhcil derselben - 5sucius pompejus nsues XXX. occupm longss, er pro- ku^ir. Oiöius, gui üsclis clslli prsesuillek, sst guem st- mül nunrius sllsrus elt consellim kegui coepit. >— Irem IV. llie nguiß-irione conleLis, inseguunrur, gui impsesti > Lsrrejs prokeLli llue sgus suistsnr, «6 terrsm sppli- csnr. Uum sgusnkur Oiclius clrrlle occurrir, nsues in- cenciir, nonnullss cspir. Die Worte dieses undeutlichen Schriftstellers sind aber freylich so verworren, daß man Mühe hat, seine wahre Meinung heraus zu bringen. I88Z) kompejus nsues XXX. longüs occupsk er pro- k»8ir, sagt -Hirrius, in der nur so eben angeführten Stelle. 1884) -Hirtius K. Z8- pompejus bumero er limstro crure vebemenrer erst ssucius. pluc scceclel-sr vr erism tslum imoiM'er: gnse res msxime rmpecliebsr. K. Zy. pompejus vr suprs llemonürsuimus strucius er inrorro Ulo, icleirco rsrllsvarur acl fugieiräum: iremgue proprer Ivci öillicnlisrem, negue eguo negus veliiculo ssluri lune prseliöium psrsre porer^r. Es ist aber Pompejus nicht hier, wie Dio zu verstehn giebt, sondern im Treffen bey Munda verwundet worden, welches sich aus dem Umstand ergiebt, daß er in einer Sanfte nach Kartcja getragen wird. < 1885) Hirtius und Strabo kommen beyde darinn überein, daß Pompejus nur einmal, da er Wasser hinter einem Vorgebürge einnehmen wollen, ans Land gestie. gen: und daß er von dieser Zeit an, da seine kleine Flotte burch Didius verstört worden, alle Gedanken, sich zu Wasser retten zu wollen, aufgegebcn. Hofnung, so zu ent- N. R. E.7-,z wardgetraue- 1126 Dio Kaßius. B. XU. Hauptst. I.VI. K K^sir°b Landes zu entkommen versuchte, stl'es aber auf dm -öikt^cr m.Rächnninliv Leiiro'b^), von dem er geschlagen, einem Walde, woselbst er sich verborgen hielt, umgebracht ward Dldius, der hiervon nicht- S.-Z4. wüste, sondern hier und da umher streifte, den Pom- pejus irgend wo anzutreffen, sties seinerseits auf an¬ dere, von denen auch er umgcbracht ward ^886) Veym Floro IV. 2. 86. Resonius. — Bon ihm besiehe Likero kbil. XI. 6. XII. 8- 9. wo er sehr her- uukcrgerissen wird, weil er die Parthey Antons hielt 1887) Verrathen sagt -Hirrius K. Z9- von den Gefan¬ genen seiner Parthey ; ohne deren Klatschcrey man ihn niemals aufgefunden haben würde, so gut hatte er sich zu verstecken gewust: sll conusllem suremsrgue exelum locum vk inspeluncamtompejux se occulrsie coexigrir noliriz non lscile inuenirecur, nist csptiuorum incliclo. ltt-l ibi jineibcirur. Nach eben dieses Schriftstellers Nachricht, mit dem 'vellejus II. i;. völlig übereinkonimt, ist Pompejus damals in einem solchen Zustand gewesen, daß er sich gar nicht zur Wehre setzen können, sondern sich geduldig niedermachen lassen müßen; allein Appio uus p. 294. stellt ihn so vor, als ob er sich sehr taM gewehrt, (si-- «)Eox-5vov) und sein Flut, masi ohne große Kosten vergießen lassen. — Sein Kopf ward tricks Lillux Aprili«, d. i. den I2tcn dieses Monats M Kaesar nach Hispalis gebracht, und daselbst öffcnM zi»r Schau ausgestellt. So wenig Kaesar sonst dM Eyllanischen Anblick liebte, so hielt er ihn vermutlM bey einer der Pompejanischen Parthey so ergebenen Nat>o> als die Hispanische war für nöthig: um durch diesen um blick den Tod ihres Idols außer allen Zweifel j» setzen- 1888) Von Lusitanern. — Die Art und Weise erzählt weitlauftigHirrius K- 40. Wenn aber Dw M ' daß Didius nichts vom Tode Pompeji gewust, w Hirtius völlig das Gegentheil: Inrerlecko Ln. tomx ) savlescsnrs, OiUiux — illg sffsAux laeriris proximv recipii cslielto sie. Bergl. sdlurarch Laes p. 7?4' Wunderlichen. 112/ §. 462. N.R.T./or Und sicherlich wäre Kaesar lieber hier von den Diktator m. Händen seiner Feinde, mitten im Ruhme kriegerischer Aem-^epw. Thaten gefallen, als daß er sich, wie ihm nicht lange darauf begegnete, im Schooße des Vaterlandes und in der Versammlung des Raths von seinen besten Freunden meuchelmörderisch hätte sollen umbringen lassen. Dieses war der lezte der Kriege, so ec been¬ digte, und der lezte der Siege, den er crstritt, ohner- achtet er noch weit größere Thaten, sowohl anderer Ursachen, als vorzüglich deswegen sich auözurichten versprach, weil der Sprößling eines auf demSchlacht- selde befindlichen Palmbaums, sofort nach dem Siege mächtig in die Höhe geschossen war Auch laugne ich nicht, daß dieses nicht so etwas angezeigt haben sollte, aber ihm nicht, sonder» seiner Schwester Toch¬ terkind, dem VktavltlS, der damals mit ihm im -ager war"^), und dereinst aus seinen Gefahren 1889) Sueron äuA. 94., wo er dieser Vorbedeutung mich erwähnt, weicht weit von der Erzählung des Dio ob. Nach ihm war cs ein Palmbaum, de» Kaesar, da ihn auf der Wahlstatt bcy Munda erblickte, umzu- haucn verbot, und vielmehr als Vorbedeutung eines zu¬ künftigen Sieges mit großer Sorgfalt zu schonen befahl- Aus diesem Palmbaum sprosste ein kleines Nebenreiß in Wenig Tagen zu einer so außerordentlichen Größe auf, daß er dem alten Stamm nicht allein gleich kam, sondern selbigen sogar übertraf. Das Wunder zu vermehren, baueren sich Tauben ihre Nester darauf, ohncrachtet diese Vögel sonst den Palmbaum zu meiden pflegen- Kaesar aber war so entfernt, das Wunderbare dieses Palmbaums für sich selbst auszudeuteu, daß vielmehr Suetonius hin- ZU sezt: illo er prsecipue ollenro worum Oelurem ke- runr, ne guem Zlrum tibi kuceellere gusm fororis ne- porem veiler. 1889») Wie wir aus Nikolas Damaskeno > det, so durch den Tod des Lukius Domitius erledigt worden war. 1892) Cs ist bekannt, daß in bürgerlichen Kriege"« dreses einzige Beyspiel Kaesars ausgenommen, der dse- ger nie triumphirt hat, daher sie Lukanus I. 12., dabirul-s lriumpdo5 nennt; von diesem gegen alle Ge¬ wohnheiten und Sitten gehaltenen Triumphe schreibta>- so plurarch Lues. p. d. t-X^L 70V o e- L-r' xLr-L^sss-r xv-L^kv. 8 X«, >z,kxor L^txv ?°L,r ^x» rx'-x'o/LTr'LUk,- 8 XL/.L; k-^ev, kX'- v-»;, «n fti« X«, ^04 Se»; x«, «»«^xx; XL, «rr-e" Nx'-'L 775^, vixq; L^o X-«» , rro-.L.^Lx, LA-ci-^L^kvov ^X', -—' Dieses tz, ten Triumphs Kaesars erwähnt auch Livius Lp- 'r; Suersn. Lues. e. Z7. und Vellejus II. 56. — Llorus 2. 89. sagt zwar ausdrücklich, Pharsalus, Thaosuv u l. Kaesars Triumph. H29 s bracht hatte, so begi'eng er doch nicht allein selbst einen N.R. E, 70» e Triumph, in welchem er das Volk abermal, als hatte Dittawr m. !' ihnen solches allgemeine Freude verursachet, trak- Aem. Lepid. kitte sondern erlaubte auch dem Fabius und^-^r. Rwrnrus, ob sie gleich nur unter ihm gedient '^), und nicht das mindeste beträchtliche gethan hatten, gleichfalls feyerlich zu triumphiren. Hierüber lachte man nun, und vorzüglich darüber, daß die Vorstel¬ lungen, so Zur Schau getragen wurden, hölzern, rind nicht aus Elfenbein waren Diesem fGelachter) Munda waren nievomKacfar in seinen Triumphen ge- zeigt worden; allein Florus hat sich augenscheinlich ver¬ sehen, und den vierten Triumph KaesarS mit seinem fünf¬ ten verwechselt. Cr sagt: ()uittiux ludsm er lVI-iaro-i er Ins lubsLiam vlienciebm k-lii'pziiiam. pk-ullilis er Ibs- xlos, er dtunlls nazguam,' da doch Hifpanien Kaisars viertem Triumphe gar nichts angegangen, und fein fünf¬ ter über gar keine andere Provinz, denn Hifpanien, ge¬ halten worden. — Ich wollte Floro gern glauben, daß Kaesar die Bescheidenheit gehabt, nicht, namentlich über die Niederlage des jungen Pompcjus, sondern über die Nationalen Hispaniens zu triumphiren, sso wie in seinem ersten Triumph über Gallien auch Marseille auf- geführt worden war. Vergl. Note 1767. so sorgfältig chauch damals aller überwundenen Bürger schönere) al¬ lein der Betrachtung Plutarchs ist dieses völlig zuwider. 1891) plurarchus Laes p. 74z. f. sezt noch Getrepde. Aufhellungen hinzu: «--d-e ------- ----- und wenigstens war das erste Gastmahl, des» siu Dio oben §. 442. gedenkt, von einer allgemeinen Spende an Ocl und Getreyde begleitet gewesen. Dieses jwcyten Gastmahls erwähnt Vcllcjus 1l. 56-, wo er be¬ fuget, daß solches verschiedene Tage hinter einander ge, währt. 1892) Vergl. oben §. 452. Note i8;8- i8yz) Lhrysippus, Freygelassener eines gewissen Ar» chitrkten Vettius, sagte, die hölzernen Städte des FabiuS waren die Etuis von den elfenbeinernen, so man in M sars Triumph vorgetragen hatte: Luimrliamis VI. cum in kriumgbo klsestiiir c/io/cs oxx.-l« eileor rrsuxlsrg, er poü ciik-x psucos k^sbii msximi Ilzner, ibecss eile oppiclvrum 6sessri§ ciixir. Aber nach Vellkjs il 56. sind die Städte Kacsars im Hispanischen Triumph nicht aus Elfenbein, sondern aus Silber gewesen: 0"»- gue s^ir rriumplios (^es«r, Osllici sppiu»ws ex cim, l^anrici ex scsnrho, /glexxnclrini reliucline, el>on, ^a/r/r co^rrrr. 1894.' In der Interpretation dieser Stelle bin ich vel' lig Lcunklau bcygctreren, nicht so in der Rechtschrcibimz des Worts, wo Lcunklau aus gar keine Weist dub den, und dafür durchaus n--.,-.,-- sitzen will. Es ist öi- kannt, daß unsere Lexikographen Parilia und paliln unterscheidenunter dem ersten Namen versteht man M Feste, von denen das eine dem ersten Kirchgang unsm Wöchnerinnen, das andere dem Crndtedankftst gleich kommt, und nur unter dem andern Namen handelt num von dem, der Gründung Roms wegen gestifteten Festes' lein zu gcschwcigen, daß Dio unten S. 27z. dieses W» abermals unter dem Namen nerwähnt, so Hot st'-^ Voßius davmoi. p. 4z i. s. v. gezeigt, daß l'-»"" und im Grunde eben so wenig, als UM xr-oe/zH, LarrH und Larra/rr versihicden sind (doch»"' xen S. Z5i. will Lcunklau auch mit aller Gewalt inverändern) und auch Gchurzfleisch Or- §r3pk. p. 46. erkennet, daß beyde Benennungen »M sind, ob er schon als die gewöhnlichere kkW» cmpst). Gewöhnlicher ist diese Schreibart frcylich, aber di. scheint allerdings p.^ltll.1^, Ä pa^rr»clo zuseyn, Iveai an diesem Tage den Geburtstag von Rom scherten. 1894a) Welches also bisher ohne Wettrennen gehalten worden. — Dieses Wettrennens geschieht ten S- 27z. Erwähnung. 1 l zv Dio Kaßius. B. XUII. Hauptst. lK N.R.T.7S» unbeschadet, ward doch in Rom zu dreh verschiede« Dittalvr iii. malen über Hispanien triumphlrt, und obenem Opsil Aem. Lexid. auf fünfzig Tage hinter einander angeordnek. Und il L-iua. Par-lilen '^) ward zu ewigen Zeiten ein Wett¬ rennen angeordnetnicht etwa, weil die StÄ Panlien. nzi an diesem Tage war gebaut worden sondern N.R. C. 728 wegen des vom Kaesar erfochtenen Sieges, von dem Aittato? m. die Botschaft den Tag vor Feyerung derselben gegen Acm. Lexid.' Abend eingetroffen war 1894 b) Fabrizliis sagt in der Note: Leminum A»- icm eil guoci O-tliAuIss s sensru cleciecum leferi 8ue- kon. K- 16. Die Worte Sucrous lauten so: Vr sie; gno coepiüer Imperium, psblia voc.rrecur, velur argumen- uim rnr5u8 conciikne vikiz. Offenbar also haben bcyde Dekrete nicht das mindeste mit einander gemein. Zum ewig daurenden Andenken der Mundensischen Schlacht befahl der Nakh den Tag, an dem die Zeitung von ihr nach Rom gekommen war, durch ein jährliches Fest zu begehen, und es trafsich von ohngcfahr, daß dieser Tag gcrade auf den Heiligcnabcnd der Parilicn fiel: was hat dieses mit dem dem Kaligula gemachten Komplimente für Verwandtschaft? 1895) Die Parilien wurden den 2iten April gefeyert: den Tag vor Feyerung derselben, also den aasten ist die Nachricht von dem bey Munda erfochtenen Siege nach Rom gekommen: s« ske. c»x„- r«» k'-f-p. plurarcl) p. 7Z4- ü. Il» rp/ir fub kuZsiigus. -^irrius K-Z r. Die Odei-rsi» werden gefeyert 3. s. r6. Ksl. ^prüis, d. i. den i?tcn Marz, die Zeitung ist also innerhalb Z4 Tagen erst nach Nom gekommen, welches erschrecklich lang ist, (zumal da Kaesar selbst in sieben und zwanzig Tagen von Rom nach Obulko gegangen war, vergl. Note 1842.) und an- jeigt, daß Kaesar feinen Kurier von der übcrPompejum Erfochtenen Niederlage, sondern nur von Eroberung der Narionalstadte, die für Ausländer gehalten wurden, ob stc schon verbündet waren, nach Rom abgeschickt. — plurarchus sezt am angeführten Orre hinzu: es sey das Treffen bey Munda an eben dem Tage verlohren gegan- M, an dem Pompejus Magnus zum Kriege ausgezogcn fei); 4, Da diese Worte mehr, denn zweydcutig find, so hat Orosius für gut acfunden, sie deutlicher und bestimm-- Wrsoauszudrückcn: Lr guiciemeu sie bellum boc setun» kll, guo 1'ompeiu! psrer sb vrbe, bellum ^elturuL pro- nZ2 Dio Kaßius. B. XL.III. Hauptst. m N.R.§,7°8 «. 464. K. Mesir - Dieses gab er der Stadt. Er selbst trugst ^" Lguk.'Triumphükleia, so wie ihm solches durch einen Rch jchluß war erlaubt worden, in allen feyerlichen Zu¬ sammenkünften des Volks d), und eben so war ir Da sich aus der angchangten chronologiscliüi Tafel orgiebk, daß Pompejus den fünfzehnten Jamur Rom verlassen, so sehe ich nur ein einziges Mittel, dst jwey einander so augenscheinlich widersprechenden Nach¬ richten zu vergleichen z man muß nemlich annehmen, daß sich in Nom Leute gefunden, so die Reformation, /» Kacsar mit dem Kalender vorgenommen, nicht goum! (und wir wissen aus Plurarch P.7Z5. e. daß zu dirst» selbst Kikero gehörte) und fortgcfahren in ihren RcclM- gen sich des alten Styls zu bedienen, ohne Rücksicht a«f die sieben und sechszig vom Kacsar eingeschalteten (§. 447.) zu nehmen. Würkl-ch betragt Sie sssserem» kpsotti-g zwischen dem izten Januar und i/ren Mj 62 Tage, und in der Konfusion, in welcher man damals war, hat man sich um fünf Tage leicht verrechnen, ottk aber diese fünf Tage für rechtmäßig eingeschaltet halte" können. W'm dieses nicht gefällt, der erkläre den Aus¬ druck Plutarchs nicht mit Grosio. vom Aufbruch pefi aus Rom, und von seiner Verlassung der Stadt, sondern vielmehr von seiner Verlassung des Landes, im der Flucht aus Brundisium, die ich in den chronolch' schon Tafeln auf den i6ten Marz festgesezt, und alödes fallt jede Schwierigkeit weg. 1896) Appi'anus p. 494. x«! Svs«, ««c Vergl. unten §. 476., wo diese-Eriaa»' niß wiederholt wird. Das Kleids so die Triumph^"' den trugen, war Purpur mit Gold gestickt: sagt vom Paul Äemil Plurarch 27z. e. Kaesarn wird sehr häufig ein königlich (^wa-> zugeschrieben, z. E unten §. 48Z. und Ralem'us S p wirft ihm vor, sich ^^7,, zu haben. War also das Kleid, dessen sich der Rou--ss Feldherr, wenn er triumphirte, bediente, eben das, t die alten Könige Rom's getragen hatten? Ich Tracht Kaesars. uzz überall und immer mit einem Lorbeerkranze ge-MR-L/os schmückt'^'). Er entschuldigte zwar dieses niit derAjAA^ Glatze, so er hatte gab aber dadurch zur Nach-Aem. Lepid.' /gax.L^uic. nicht- Denn wenn Dio §. 476. wiederholend angezeigt ! hat, daß Kaesarn der Gebrauch des Triumphgewandes auch außer dem Triumph klaubt worden; so erwähnt er §.478. abermals eines Kleides, demjenigen gleich, so sich ehemals die Könige bedienten, und dieses Kleid nennt sowohl Dio am angeführten Orte, als auch Mark. An- ton in seiner Leichenrede S- 266. Dieser Name kommt, die Frauenzimmertracht abgerechnet, nur den Gewändern der Priester und Könige zu, wovon Milllus in lNsterr. IsleLtir, IX- 19. x. 270. nachzulesen (5°^, F 01 sagt Zonauan X. 12.) im Gegentheil war das Kleid der Triumphircndcn eine wZs. Jedoch nennt sie Dio S- z66. 1897) Etwas ähnliches hatte man Pompejo zur Zeit da die Gunst des Römischen Volks für ihn am warme- sien war, zugestanden, wie man sich vielleicht noch aus §. 72. zurück erinnern wird. Augusto ward solches an¬ fänglich nur so oft ein Triumph in der Stadt begangen werden würde, zugestanden. Unten S. ;66-, und weit spater, n. R. E-725., ward ihm dieses so allgemein und ohne Einschränkung wie Kaesarn erlaubt, vnest- S>. 457- Cs berichtet aberSueronius K- 45-, daßKaesarn dieses unter allen Ehrenbezeugungen so -hm wicdermhren seiner Glatze wegen am angenehmsten gewesen, und daß er sich dieses Vorrechts unter allen am liebsten bedient. — Daß Kacsar kahl war, ist aus dem Brocard bekannt, den seine Soldaten, da er triumphircte, jungen: Orkani serasle rxore5 moeckum csluum sclöucimur. 1898) Kahl zu feyn ward bcy den Römern für eine große Schande gehalten. Wenn Laligula, der eben so Ww Kaesar eine Platte hatte, spazieren gieng, so wares Halsvcrbrechen von oben herab zu sehn. Sueron ^ap. 50. denn die Römer bcdicnecen sich der Hüte n>e ^ders denn auf Reifen, und nie in der Stadt. Es war «her dieser Abscheu, den sie vor den Glatzen hatten, 11 ZI Dio Kasims. B. Xl.m. Hauptst. IK N.R.E.708 rede Gelegenheit, noch in seinem Alter den W Dittatorm "em spielen zn wollen wie denn auch seinM Acm. Lexid.'jederzeit sehr locker geschürzt war "°'), ja zulezt rothe Schuhe mit hohen M zen zu tragen, nach Sitte der ehemaligen A in den Begriff gegründet, den sie sich von der Scho'M machten, und nach dem eine Person desto schöner imp mehr sie Haare hatte; daher ist die kleine Stirne bcyd« Griechen ein Kennzeichen der Schönheit, (Leset m« Noten über Strabo S- 621. Note 90.) und daher befaß 2lnakreon seinem Mahler jn einander laufende Augenbm neu zu mahlen, die unter uns den schönsten Kopf, B das holdseligste Lächeln verstellen, und das frcimdW Gesicht in einen Katons Kopf verwandeln würden. 1899) Kaejar ist ^0. 65z. gebohren, folglich Mroc^ > nige von Alba mit denen er durch den IulusN.R.C.7or d verwandt zu seyn, vorgab Daher war auch sein Aktarvr ni. 1 Gottesdienst am mehresten der Venus geweiht, undAem Lepid. ? er hatte gern jeden überredet, daß er von - jezt^ mit aller Schönheit der Jugend gesch l 1904) Es scheint also der röche Schuh bey den Kö- ' nigen von Alba das Kennzeichen ihrer Würde gewesen ! ju fl) Ddep ^o<^/xo/ZLn ^lesnium ec dleremium Kells: secl ev8 lmgulsii eer- ksmine ciimicstle, ec oceilo dleLemio /»/«?» coe^r«»» vocarr s prims bsrbse lsnuc-ine, guse ei cenr- k°re vlÄorise nsleedsrur; daher nennen auch so wohl Duinrus Aelius Tubcro als Lukius Linkius Ali- Mcnrus (angeführt vom Aurelius Vikror ck or/Z-»- yc--- Nc lioma»ar) den Erbauer von Alba Askanius; der lez- lere ftzt ausdrücklich hinzu, dast eben der Askanius so die bekannte weise Sau gesehn, und also sicherlich derSohn der Venus, der gewesen, der Alba gebaut. Ihre Stellen, s° Zum Abschreiben zu lang sind, mußt du im Aurelius Viktor selbst nachlesen. S.SZ5. ihr s noch rückt sen. nz6 Dio Kaßiuö. B. XI.HI. Hauptst. m ^-R^E.708 Er führte dieser Ursache wegen eine gewasneteV« Diktaw"in. "n Wappen und gab ihren Namen in den mH Aem. Lexid. resten und gefährlichsten Schlachten zur Losung uL-i^u>-. daß die nachlaßige Weife, mit mb eher er sich zu schürzen pflegte, schon dem Sylla s» sehr verdächtig war, daß er ihn umbringen Mir, und zu denen, die ihn losbaten, sagte: Ich-will ihn euch gern schenken, aber nehmet euch lW vor dem Buben, der sich nicht einmal schm« zen will, in Acht '°°°). Kikero dachte nicht, wir Sylla, bekannte aber seinen Fehler und sagte: Nim¬ mermehr hätte ich geglaubt, daß der, so sich nicht einmal schürzen kann, den Pompechs überwinden sollte —- Dieses habe ich hier im Vorbeygehen mit anführen wollen, um nichts m allem dem auszulassen, was die Person Kacsaes br- trist. §. 465- Wegen des erfochtenen Sieges also hatte das W die angeführten Ehrenbezeugungen verordnet, und ihm -1906) Vergl. Burniann sci HuinLlil. II. 4- ?- l4? 1907) In der Pharsalischen Schlacht so wohl als der bcy Munda. Appianus p. 475. und 49?- und ee- Note 1224. — Von der besieht, au!>> oben Note 625. Paul s>c0rusl kkumilm. 1. ll. p- 190g) Vr msle prsecinLium puerum crmerenk. 8»^ ton K- 45 und der so gleich anzuführende Makeob- 1909) Makrob. 8ar. I.. II. III. x. m. 267- rem quoque morrlscirsr Licsrcmir clenles kuos nun' d4sm primum polt viticiism Lselmis incerrogrtur eleü'rorre lielponrlir: i^raccr»K«r« ' locscux in Oieirnem, gui irs kVA» piaecinge^- vr, rr-zlrenclo Iscinigm velur mollix ince^eror,' 8ulls, rangugm prouiclux clixeril komxejo: . i Imperator. nz7 ! überdem noch den Ehrentitel eines Befreiers beyge- N. R.E.70z > legt, als solchen in den öffentlichen Denkschriften ein- Affonor m tragen, und der Freyheit einen Tempel auf gemei- Arnu Lemd.' ne Kosten erbauen lassen. Urberdem gaben fte^ ihm den Titel nicht nach der alten Be¬ deutung desselben, nach welcher er selbst und an¬ dere ihn in verschiedenen Kriegen erhalten, und auch nicht nach jener andern, nach welcher er allen denen beygelegt ward, so mit irgend einem Generalat, oder einem andern Kommando beehrt werden son- 1910) Oben §. 126. haben wir gesehn, daß Klodius, nach der Landesverweisung des Kikero sein Haus schlei¬ fen, und den Ort, wo selbiges gestanden batte, zu einem Tempel der Freyheit weihen lies- Nach Plurarch Licer. 877- cl. ist dieser Tempel auch wirklich erbaut worden: l?e o/X/LV, XSt 7Ü, T-ox-ü, VL0V allein daß sich hierin Plukarchus geirrct hat, erhellet aus den spätem Nachrichten so uns Dis vom Ausgang des KikeronianischenProccsses §. 170. und 179. mittheilt; es schien also Religionspflicht zu seyn, bcr Freyheit den ihr versprochenen Tempel zu bauen, welche zu erfüllen sich man denn dieser Gelegenheit be- diencte. 1911) So war er noch in diesem Jahre, nachdem steh ihm Korduba ergeben hatte, von seinen Soldaten lmpersim- genannt worden. Sirrins b. lliff. c. 19. Diese Sitte dauerte bis auf den Tiberius, unter dessen Regierung wir das leztc Beyspiel dieser Art am Llessus, n. R. E. 775. vom Tacirus ill. 74- bemerkt finden. Au- Zustus war schon sehr sparsam mit diesem Tuel; er wollte >ha, wie Dio S- 544. bemerkt, dem Drnsus nach sei¬ nem Sieg über die Lane» nicht zugcstehn. Diescs^ge- schah n. R. E. 74z ; z Jahr spater, 746. erlaubt er aber selbigen doch Tiberio, t/-. S. 55^- 1912) Und im Grunde ist denn dieses doch nur die ein- und eigentliche Bedeutung des Worts /mxeraror, welchen Kaesar und seine Nachfolger annahmen, west sie sich als gebohrne Generale Ver Rronarmce, wenn ich ll. Band. C c cr 11z 8 Dio Kaßius. B. Xl>m. Hauptst. I,VI. S?-N-S708 dern in eben der Bedeutung, In welcher er jezt m Mikraror m. skk" Oberherrn beygelegt wird""), ward selbiger Lem Lepld. damals zuerst Kaesarn erlheilt, und allen seinen Übri: m-x. gen Benennungen, als wäre solches ein ihm eigen- thümlicher Name gewesen, vorgesezt Sie über¬ trieben auch die Schmeichcley so sehr, daß sie verord¬ neten, es sollte dieser Name gleichfalls seinen Söh¬ nen und Enkeln beygelegt werden, ohnerachket er kein Krnd hatte ""), und schon bey Jahren war""'). mich eines pohlnischen Ausdrucks bedienen dürste, be¬ trachteten. Man weis, ohne Soldaten hatte Kaesar m die Oberherrschaft von Rom erhalten; und dieses wüsten die Soldaten so gut, daß er von ihnen nachher beständig abhicng. In einem so ganz kriegerischen Regiment, konnte natürlicher denn dieser Titel ftyn. lylg) Diese Bedeutung erkläret Dio unten S-52^ ste hatten den Titel gehabt, und dieses ist allerdings wahr, wie wohl man sich die Ursache warum, leicht aus der vorigen Note hin¬ zudenken kann. — Ueber diesen Titel Z-/-xcraror, und da vc-schiedene Bedeutungen desselben, hat Erhard Reusa) de.'y verschiedenen D spurationen geschrieben, sozu 76. Cs sei) >hm^ beygelegt worden; denn dichr Titel wird allen eigenthümlichen Namen vorgesest, u"° sieht also z. E- der völlige Name und Titel Kaesar» b aus: L^IV8.1VUIV8. eE^li 8Vs.. OV^lilViVl. Oiemou. 1915) Nämlich kein eheliches; denn sonst hatte er e>- neu natürlichen Sohn von der Kleopatra, Ras«r>° Vergl. Note 1597. 1916) Vergl Note 1899. Imperator. nzy Von ihm an hat diese Benennung /mentor, eben N.R.E/oz so, wie fest, eigenthümlicher Name Racsar, aus die Dikt-wrm übrigen Oberherren alle fortgeerbt, 'so daß Äem. ^rid.' und Aaesar gegenwärtig bey unserm Oberherrn nicht mehr Nennnamen, sondern Titel ihrer Würde sind Jedoch ist deshalb die andere Bedeutung dieses Worts nicht aufgehoben, sondern neben jener neueingesührten beybehalten worden, daher es auch so oft wiederholt wird, als ein solcher Herr einen Sieg erhält, auf dessen Erlangung in den altern Zeiten der Ehrentitel Imperator dekretirt ward '^8). Die Nach¬ folger seiner Gewalt bedienen sich also einmal dieses Namens in der ihm neuerdings beygelegwn Bedeu¬ tung, und in solcher lassen sie ihn allen übrigen Na¬ men vor; wenn sie aber im Kriege etwas', so dieses Titels würdig ist, verrichten '^), nehmen sie ihn 1917) Vergl Note 191z. Dieses ist aber dennoch nicht «nders, denn katachrcstischzu verstehn; im strengsten Wort- bcrstande sind die Namen uno Laesac. seder- M Nennnamen geblieben, die nicht eher als unterKarl dem großen zu Titeln der Würde geworden sind. — ES ist bekannt, daß die Römer in ihren Namen dasOminöse stör liebten: so war Pompes» vom Sulla der Name Magnus frcylich als ein Ehrentitel beyyelegt worden, allem nichts desto weniger war dieses Wort sein Ncnn- »anie: und er durfte sich Pompes»» Magnus schreiben, ohne darüber zu erröthen- iyi8) Augustus hat diesen Titel ein und zwansgmal angenommen. Unten S. 494 — Doch in der Folge wird Gelegenheit seyn dieses bey jedem Kaiser umstand- uch, aus den Mediobarbinischen Münzen, und sonst zu bemerken; es hilft zur Ecschichtscrlauterung. t9iy) Schade nur, daß gerade diejenigen Kaiser, so am allcrnnkriegerischstm waren, sieh diesen Titel nm cf- arsten beylegen lassen; der einfältige Llaudiu», har ihn beben und zwanzigmal angenommen, und der fromme I Dio Kaßius. V. XU Hauptst.I.Vs N.R.E.708 noch Übel dem in seiner alten Bedeutung an, und dil- LNknuor ui. her kommt es, daß sie sich Imperatoren zmn ast«, Aem. Lexid. andern und drittenmal, ja noch öfter nennen, sich ivrsx. l-.^c. „emlich etwas dieses Namens würdiges gethm.- Außer diesen Kaesarn jezt bewilligten Ehrenbezeugun¬ gen ward ihm auch zugestanden, ein der Republik zu¬ gehöriges Haus zu bewohnen, und eö ward für jedk» erfochtenen Sieg ein besondererFeyertag dekretitt""), Mönch Theodosius II., der so schöne Lektiomria schie¬ ben konnte, gar zwey und vierzigmal. 1920) Hier hat unser Dio wohl vermuthlich einenv nen Fehler,^ und diesen zwar aus purer Ucbereilmig bi- gangen. Er selbst merkt unten S. 541. (welche SlÄ ich b !> dieser Gelegenheit nachzulesen bitte,) an, daßt« -Hobcprrestcr durchaus in einem öffentlichen Haufe wch nen muffen' 7^-- «e-e-ke,« ----v« o,xc,v lUidW ses wird S- 556. wiederholt. Nun bekleidete Ms-i aber nicht allein die hohepriesterliche Wurde, Gueron K 46., sagt ausdrücklich er habe zuvor in du Subura (in der zweiten Region) mobici5 ne-lM, Eem xo»rrffcar«m, in sgcrs vis (UNftrN liebend-: Subura) gewohnt. Wie ihm also siWd rv -ixk-v dekretirt werden können; oder, solches jezc erst dekretirt worden, wie solches Dio unter s übertriebene'! Ehrenbezeugunqen aufzablen köunenckkD ich gern nicht zu wissen. VielmehrLiaube ich hatDE- das /«///>/» m ciomAr guvcl 8Olo er-ir sciieckum gnens K. 127.) und welches Plurarch e--.ef.p7st' nennet, im Sinn gehabt. Dieses cko«o (Florus III. 2. 91.) da es nur den TempM- Götter zugehörete, war allerdings eine EhrcnbezeiM so ihn von allen übrigen Sterblichen unterschied, H den Göttern gleich zu machen schien; (Lik-ro H. 4z. und daselbst Gravius) cs zeigt sich aber aiij -j' Kollation mit §. 489-, daß Dio nicht' gewust, weil schon zu seinen Zeiten diese Fastigia so allgemein, ) so willkührlieh waren, wie sie es jezt sind,) was^f ksiiiZiüm in tlomo bedeute, und sich daher dlUw - - .. " '. cs . ' Ehrenbezeugungen Kaesars. 1141 s- und Opfer an selbigem darzubringen befohlen '*"), in- N. R. E.70S 1, gleichen untersagt, es solle niemand ein Kommando D,Mt°r m. ß mit ihm gemeinschaftlich fuhren, oder sich auf irgend Asm. Lepid. einige Weife unterstehen, Antheil an dem, was un- ^urr. ter Kaesarö Oberkommando geschehen, nehmen zu wollen. , §. 466. Inzwischen dies alles, fo übertrieben und unge- S-»z6. i- wohnlich es seyn mochte, war doch mindestens nicht schnurstracks der demokratischen Regierungssorm zu- ,, wider; sie dekretirten ihm wohl andere Dinge, die , schlechterdings nur den Monarchen allein zukommen d konnten. Sie überließen ihm die Wahl derjenigen " obrigkeitlichen Personen, so bisher durch die Stamme des Volks waren ernannt worden und erklärten r , quill pro tjuo zu helfen vermeinet, wenn er es von der 1 öffentlichen Wohnung erklärt. Livius, den Plutarch , bey dieser Gelegenheit ausdrücklich cikirt, und aus dem : ' onch, wie sich aus allen Umstanden crgiebt, Obseguens geschöpft hat, hatte, wie cs scheint schon diesen Aus- druck zu erklären für gut gefunden; und aus ihm merkt Plutarch an, es wäre solches: t», xor^« >-«< --^»--->,1-,, durch einen Narhsschluß seinem Hause beygefügt Worden. 1921) Die Tage der Dataillen 5ey Palaopharsalus, Tbapsirs und Munda, wurden also zu jährlichen Feyer- tage» umgcschasfcn: --- , sagt Appianus p- 494' '»« kxL^-x-, «1; M1-«; (also doch nicht die Bürger allein, sondern auch die Feinde) '»IX«. 1922) Sueron K. 41 Lomikis cum populo psrkitur dll, vr excepris cookulsms periroribu.«:, »r.- LEEk.-la vaö/r e, vr r-c^?rocll^>kirarem rrncaur. 1142 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. m N.^.E.708 ihn auf zehn hinter einander folgende Jahre zm LMaAkM Bürgermeister so wie sie ihn vorher auf M Lüm.fcpid eben so lange Zeit zum Diktator ernannt hakten r.^ur. übertrugen sie ihm allein das Oberkommando über alle Soldaten, und die Disposition über alb Verql. §. 46?. und 472. — Durch die Stimme So» VclrZ d. i. NI den Lomikü; ki-ikuüs, wurden die uibwi erw''^st, die ueüiles und guueiluiesj dieübrW M den Oemuiisrir. 192^) Dieses zehnjährigen Konsulats erwähnet auch Ipxüanus x. 494., und wenn solches Sueron K. 76 » nennet, so ist dieser Name wohlM sl- eusnm entlehnt, nicht damals, da ihm bcydes M- sulat und Diktatur bei,gelegt wurden, ausgedruckt nm> den. Plurarchus p. 7Z4. L',vvel/9v^ Diese Dem- knng Plmarchs ist höchst richtig, und eben darum MU ich zweige, daß steh Kaesar eine werde haben wollen beylegen lassen, zweifle ich, dahW jemals eine s,« p,8 gesezmaßig beygclegk iroo ! den, sondern man hat katachreflisch die ihm aufD Jahr verordnete Diktatur, OrÄ«?»ram xerxe/««« P nannt, weil er sie den Ueberrest seines Lebens Hindus > bekleidet, und gestorben bevor dieser ihm dekrctirtt T-n mm abgelaufen war, der denn wohl ftcylich, wenirM sarn ein längeres Leben zu Theil geworden, sonderZJf fel verlängert worden seyn würde. — jedoch dE S>' hört eigentlich zu §. 480. wo Dio dieser vidwm-e^' xeru«e ausführlicher, aber wie ich glaube, unriclM"' wahnt. 1924) Oben §. 4Zs. — Dieses hies in der Thai jemand auf eine lächerliche Weife ehren- Denn da' Kindern bekannt ist, daß der Diktator den KonsmE Hub, so zeigte die Vereinigung beyder Würden in^aci s Person deutlich, daß man ihn für nicht viel besser em Kind hielt, dem es um Puppen undTöne mehr"' j um Sachen und Lharen zu thun scy- Statue Kaesars. 114z Einkünfte des Staats f» daß ohne seine specielle N.R.T.7or Erlaubniß niemand, weder mit dem einen noch mit m dem andern die mindeste Verfügung treffen konnte. A>m.L«.pid.' Damals dekretirten sie ihm auch eine Statue von Ei- fenbein, und nachmals auch den Wagen dazu der in den Rennspielen mit den Statuen der übrigen Götter feyerlich herum geführt werden sollte; auch ließen sie eine andere Statua im Tempel des Quiri¬ nus, mit der Inschrift: dem unüberwindlichen Gorce '^), und noch eine andere im Kapitol, ne¬ ben den Königen'^), so ehemals über Nom ge- 1925) Hievon lag das erstere in dem Titel Imperscor, das andere in der Kensur, die er unter dem Namen eines Obcraufsehers der Sitten (§. 4Z5 N> 1749.) verwaltete. Aber schon lange vorher, war ihm die Erlaubnis ertheilt worden, Krieg und Frieden nach eignem Wohlgefallen zu führen und zu schließen- §- z8Z- 1926) Vergl. oben §. 4;;. Note 1755. 1927) Von dksem Tempel Kwirins oder Nomuli, in «v!!e l^uirinsli, (in der sechsten Region, oder der »Im lemitÄ, zwischen dem csmpus dlsrciu8 linker, und dem wons Viminülis rechter Hand,) besiehe Nardini IV. 6> — Hieher rechne man die limulscr, lux» veos polic, des Gueron K- 76. der doch dieser Inschrift nicht er¬ wähnt. 1928) Dies ist die üaw, inrer reger, deren Suero- nius so gleich nach den in der vorigen Note angeführcten Worten gedenkt. — Von diesen Statuen der alten Römi¬ schen Könige, die aber alle im Friedensgewand, d. i. in der roga, und zwar ohne Unterkleid (wnics) vorgestellt Wurden, ist der iocus clsllionr bcym Askonio Pediano in vrrr. pro Icl. 8csuro p. 17. — Daß diese Statuen aus Bronze gegossen waren, erhellet aus folgender Stelle plurarchs, mit welcher er das beben Bruti anfangt, und die ich um so lieber abschieiben will, weil unser Auktor Ebenfalls sogleich im folgenden dieser Statua des Brutus eewahnt: »«j»«« 1'« i l44 Dio Kaßius. B.XH Hauptst. I.VII. N R.E.yoz herrscht hatten, aufstellem Ich kann mich hier nicht Dikr-wr Ul. entbrechen, meine Verwunderung über einen Zufall, Acük. Lepid. der sich bei) Aufrichtung dieser Statue zutrug, zu ent- Es waren ihrer acht Statuen im Kapital!» aufgestellt; sieben Könige, und die des Brutus« die achte, und da trug cs sich nun zu, daß gerade ne¬ ben dieser, der Statue desjenigen Mannes, der ehi- dcm die Tarkwinier vertrieben, jetzund die des Kae- fars aufgestellt ward.— Man sagt, daß dieser Um¬ stand sehr viel beygetragen haben soll, den Mark. Dmcus zu bewegen, ihm nach dem Leben zu ßehen. Sieben und fünfzigstes Haupistück. Einführung der Konsuluni suffektorum. §. 467- Dieses -— ich habe aber lange nicht alles, sondern nur dasjenige gesagt, was mir am merkwürdigsten — Unter diese Statue des Brutus ward vou de¬ nen so Kaesars Tod wünscheten: 're-'-- -Ar- geschrieben, wie Dio unten §. 484- iind Succ-" K- 80. sagen— DicseSchrift, mit viel andern UmßaM vereint, so Dio am angeführten Ort weitlauftigcr w zahlt, trug bey, den Brutus zu seinem vorhabenden M» anzufrischen; nicht der Umstand, daß Kaesars St-M neben jener des altern Brutus war aufgerichtet wow» Nach vollbrachter That sähe man es nur als etwas 0» nöses an, daß ein Brutus die Tarkwinier verjagt, Brutus Kaesarn umgebracht, und die Statua dieses ^ stern Brutus l in welcher der Aberglaube den änderns gleich init vorgestellt fand,) sich zwischen den beiM're rannen, Tarkwin und Laesar, die durch sie fallens, ten, mitten inne befand: eben so .wie das Schwer- feiner Hand den Dolch vorher zu verkündigen schien sein Enkel auf Kaesarn zuckte- Ksnsuleö suffekti. 1145 zu seyn schien, — ward ihm nach sdiesem lezksnj Sieg, N.R.L 708 zwar nicht alles auf einen und denselben Tag, sondern DikrarÄ m. so, wie es sich traf, eines nach dem andern bestimmt;Aem.Lepid. von welchen fVorzügen^ sich Kaesar einiger sogleich bediente, andere sich aus die Zukunft vorbehielt, eini¬ ge derselben auch ganz und gar ausschlug. Die Bur¬ germeisterliche Würde nahm er sogleich, und noch be¬ vor er in die Stadt kam, an, behielt selbige aber nicht bis an's Ende des Jahrs bey; entsagte jclbiger, da er nach Rom kam, und übertrug sie dem Es. Fabius und R. Trebonrns; und da Fabius am' lezten Ta¬ ge seines Amtes mit Tode abgieng, ernannte er so¬ gleich einen andern, den Rajus Rauiuius '^) auf 1929) Deu Ranim'us Redilno, haben wir als einen tupften Offizier in Kaesars Gallischen Feldzügen, oben Note 927. und 9Z2. kennen lernen, der auch nachher, da die bürgerlichen Unruhen ausgcbrochen waren, seinem General getreu blieb, und von ihm in einer wichtigen Unterhandlung als Gesandter znm Skribonius Mo war geschickt worden, Note 1091. und der also eine eklatante Ehrenbezeugung sehr wohl verdient hatte; vielleicht aber, weil er ctwan den Degen besser, denn die Feder zu füh¬ ren verstehn mochte, zu keinem obrigkeitlichen Amte ge¬ schickt war, indem dieses Puppenspiel eines Tages seinen Ehrgeiz küzclte, seine geleisteten Dienste bclohncte, und der Rcpublick selbst nicht den mindesten Schaden zufüg- te- — Der locus clallicus von diesem eintägigen! Kon¬ sulat findet sich in einem Briefe des Ankers an Buirio Vll. zo. In cgmpo cene non kuilil, guumbvrg kecuncla, cominis guaeltoriis inliimkix, selig -»»» M r/e Lcebaar (nämlich weil dieser Fa¬ bius Maximus, und Trebonius, die ersten Konsules suffckti wären, wollte sie das Volk nicht für rechtmäßige Konsuls erkennen, und gerade dem Likror des erstem, von dem sich hier .Mero so spöttisch ausdrückt, ward in der Komödie, da er daS Volk, seinem Konsul die ihm zu¬ kommende Ehre zu bezeugen erinnerte, öffentlich zugeru- ftn, daß man ihn nicht für Konsul erkenne. Suerou l 146 Dio Kaßius. B. XUII. Hauptst. I.VII, ? ""H übrigen wenigen Stunden. Das erste, W Diktat- uii. -llein. K- 80.) polita eilst, guo mortuo nuncisro, teil» sudlüi eil. Ille autsm gui ttibuti; eomikiis eilet »uspiuiii fKaesar), centuiists lisbuit: consulsm bor, seplM renuncisuik, oui vsgue all Lglsucis; isnusri«; «ilet, ei-sm iutuvae msns.poilricits. Er ftjt scherzend hiW: Irs Lauinio Lonsule fclra neminem pranciiile; nibil »- msn eo conlule mali fzcium est; suit enim mirikc-ni- tziianri», gui sno rvro coniuistu somnum non ncierit Dielen Scher; wiederholt lNakrobius 8»rmn. II. z. md schickt noch einen andern, nicht minder witzigen zum M aus: guogus czui vno tiis conlul i"»> roilra cum aciscenriiilsr, psrirer vonorem iniit conlelr' kur et eieiauir: gvoll Liceio, omni Julien« ocesime vrbauitatir, increpuit: ^aSkL-^s; La»r»i«t Lo»/»i Lr cieiucie: //oc co»/ktt,r«r e/2 er ^««ereraiit, Einen dritten Einfall Hal plutarch Laes. p. 7z;. s.; -k>5^ r« «-k,«c 0 Doch Kikero war nicht der eiin i zige der sich über den alten Degenknopf lustig auch tvtüküius pithslaus sagte bey dieser Gelegen!)»» durch ein zwar ungelehrtes, aber witziges WottsM ^nte Kamine; nunc conto les ciiale; bunt. Mükrob. l-- ! 2. p. 265. — Und gcwis Gelachter war hier besser gebracht, als wenn Kikcro ganz im Ernste glaubt, d» Heil der Republick hange daran, daß der Konsul >>'" Amt ein ganzes Jahr hindurch verwalte, und nun»» thranenden Augen seinem Freund schreiben kann- Huam enim ksee erism auc^iru acerbrr ilmt, krimen ^iio rvlersbilius elt guam viKere. — lisec tibi eiche»" vicisntue, non enim scier: quas ii viciere«, non keneie,. Da doch im Grunde, wie oben bcnio worden, Kaesars Verhalten sehr vernünftig war» ohngcfahr niit einem Ritterband übereinkam, wcl»»» gleichfalls diejenigen so es tragen, ehrt, ohne sie dadt" dem Staat weder gefährlich noch lästig zu machen, her auch Plurarchus der Nachricht, so er von dieser , gebenheit gicbc, folgende Betrachtung vorausichl ^ 5äN-t<^kiV LVkö/§8 ektovT-siv. aber ja, welches ich nicht laugnen will, etwas übe^' Konsules suffekti. 1147 bey dieser Ernennung gegen die allgemein eingeführte N.N. E. 70- Gewohnheit geschah, war, daß er selbst, weder auf im. ein ganzes Jahr, noch sweil er nicht vom Anfänge des allem. Jahres an war erwählt worden^ ans den Ueberrest des Jahres diese Würde behielt, sondern ste lebend, un¬ gezwungen, von keinem Gesetz und keiner Anklage dazu genöthigt, einem andern abtrat das an¬ dere, daß jemand an ein und demselben Tage zum Bürgermeister ernannt ward, würklich Bürgermeister war, und seiner Bürgermeisterschaft ein Ende sähe Daher auch Kikero im Scherz sagte: Es habe dieser Bürgermeister so vielen Fleiß und Wachsamkeit bey der Verwaltung seines Amtes bewiesen, daß er auch die ganze Zeit feiner Regierung über kein Auge zuge- than. Von dieser Zeit an verwalteten nur sehr we¬ nige ihr Konsulat ein ganzes Jahr durch, sondern so wie es sich traf, mehr oder weniger Monathe, ja oft auch nur einzelne Tage. Zu unfern Zeiten regiert nie¬ mand ein ganzes Jahr hindurch, gewöhnlich nicht länger, denn zwei) Monathe mit seinem Kollegen. Alle diese Bürgermeister sind einander an Rang und benes darinn, so verdiente solcher die Geißel des Satyr!« kers, nicht des Patrioten Thrane. 19^0) Herr Lrevier l'- XlV. p.'gz8- sagt: c' er-ur I» /ecomtc /or/ gu'il meriolr eu plsce cle oes coululs ruulsi- res, clone l'oxercice ke rronvsir renke, me clsns un esps- ce sffer couir. Für das erste Beyspiel halt er also ohne Zweifel das H. 418. angcführetc des "van'n undBalenuo. Allein ob diese gleich kein ganzes Jahr burgernieisterren, so waren es doch darum keine Konsules lusseÄi, sondern rechtmäßige Bürgermeister mit Bcybehaltung aller For- malitatcn der Gesetze; siliremal Kaesar damals kein Kon¬ sulat, sondern die Diktatur niedcrgclegt hatte. 19z i) Von einem Platzmajor, kommt unten S- Z76. «in völliges Parallclexcmpel vor. 1148 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. I.VII. NR ^^s Wüt-de völlig gleich, nur daß die, so im Anfangt Diktar. INI. des Jahrs ernennt werden, die Ehre haben, das ganze «Nein. Jahr nach sich benennt zu sehen Ich weide S. -j7- daher fin der Folge meiner Geschichte^ zwar nothwen- diger Weise diejenigen nennen, deren Handlangen Nennung ihres Namens erfordern, zugleich aber auch jederzeit die im Anfänge des Jahrs ernannten Kon- sules, gesezt, daß sie auch nicht das mindeste merk¬ würdige gerhan haben sollten, ansühren müssen, um nach ihren Namen die Jahre meiner Geschichte ein- theilen zu können §. 468. So also, swie gesagt^ war es mit den Bürgermei¬ stern beschaffen. Was die übrigen obrigkeitlichen Per- I9Z2) Lukan V. Z98. rsnlnm, crrrsüt ne nomine rempus in kattos ciittlNAuir kieculs co»/ut. Endlich nachdem das Konsulat 1409 Jahr gedauert hatte, (ohne daß jcdennoch die Konsules unter den dku- fern je zu etwas anders gedient, denn das Jahr nach ihnen zu benennen,) nahm selbiges 542. Jahr n. C fZ. unter Justinian den ersten, in der Person, des.Aavm» Basilus, der 541. allein Bürgermeister gewesen war, cm Ende; bis 587- zahlete man e^nnus i, 2, g, pcütcm larum Ustili; und 59O. ficng man an von Christi veburr an zu zahlen- Vergl. Le Beau XUVI. 41. 19g;) Weil unter uns die Jahrbezcichnung nach d-u Konsuln nur einigen wenigen Gelehrten, und sffbh M nur bis zum Untergänge der Republik geläufig m, werde ich, von der Schlacht bey Aktium an, die Naim der Konsuln weglasscn, und dafür auf dem Rande, auU' den Jahren nach Roms Erbauung, noch die Iah" und nach Christi Geburt, und die Regierungsjahre Kaiser beyschrciben; doch sollen die tstti contul-ues, - Anfänge jedes Buchs, vor wie nach, fortgcsezt wervi - Einrichtungen Kaesars. H49 senen betraf, so wurden zwar selbige dem Anschein N.R.E./or nach, vor wie nach, vom Volke in Reichstagen er- wählt, die entweder nach Stammen, oder nach Ken- Aem. Lepid. turien zusammen berufen wurden '?"); (sintemal Kae- far die Erwählung derselben nicht über sich genommen hatte) in der That aber wurden sie doch auch von ihm eingefezt, und in die Provinzen, ohne daß das Loos solches entschieden hatte, verschickt'?^). Die Anzahl der¬ selben blieb in den andern, so wie sie vorher gewesen war, nur wurden die Stadtrichter auf vierzehn '?"), und die Rentmeister auf vierzig erhöhet'?"); denn da er vielen gar vielerlei) versprochen, so wüste er solches auf keine, denn diese Weise, zu halten, darum er auch sehr viele in das Rathökollegium, ohne darauf zu sehen, ob sie Soldaten, oder Kinder der Freygelassenen wa¬ ren, einschrieb '?^), so daß die Anzahl aller Häupter in selbigem sich bis auf neunhundert'?'?) belief; auch IYZ4) In comlkiiü rribukis oder ceiituriskie. In den erstem wurden Zunftmeister, Platzmajors, Rentmeister erwählt; in den übrigen Bürgermeister, Stadtrichter re. Vcrgl. Note 1922. Daher sagt Kikero in der Note 1929. angeführten Stelle vom Kaefar, da er den Rebilus zum Bürgermeister wählen läßt: Ms sureir,, gui cvmiuis rriku- llb ester rmchicmus, cenmiisis bribnir. Von denen, so in den erstem erwählt werden, sagt Dio i-» von den andern, sie werden erwählt. sagt Appianus p. 495- vom Kaesar- t9;6) Vcrgl. Note 16Z4. 19;/) Er hat also die Anzahl derselben gerade verdop¬ pelt; denn von den Zeiten des Sylla an, waren dersel¬ ben zwanzig. Tacirus ^nn. IX. 22. *9Z8) Vcrgl. oben Note 1817. ingleichen §- 4^4- I9Z9) Vor den Zeiten des Sylla hatte der Senat aus dreyhundert Personen bestanden; die bürgerlichen Unru¬ hen, so sich damals anfiengen, hatten ihn, um die Zeit, da 1 15v Dio Kaßius. B. XU Hauptst. k.Vll, N.R.E.7oz verlieh er vielen das Patriziat und gab andern Dittatvr m. die Ehrenzeichen der burgermeisterlichen oder Aem. Lepid. einer andern obrigkeitlichen Würde, ohnerachret ft L beträchtlichen Geldsumme; da nun eben dieser vorher Aem. Lepid. > ia der Verwaltung seines Amts vom Kaesar beschimpft > worden, und darüber fast in Verzweiflung gera- > then war, gerieth er dadurch in aller Leute Mäuler. — Alles dieses war nun zwar denen, so etwas von ihm erhielten, oder zu erhalten hosteten, und die, wenn ^oogtiones, smplillims prsellis ex suüionikms Itsstss, minimo, geruilias L,uri msrii sciclixir sagt Sueron K- ;o. Diese Ecrvilia hatte eine sehr schone Tochter, Bruti Schwester so Junia Tertia hies, und der Diktator, nach, dcm er fünfzehn Jahr vorher, zur Zeit derKatilinarischen Beschwörung, mit der Mutter zugehalten, buhlete jezt um dieTochter; so daß das Blut der Bürger, so jetzund gegen Eervilien verschwendet war, nicht allein Vergeltung eig- aer ihm erwiesener Gefälligkeiten, sondern auch Mäkler- geld war, so sie als Kuplerin ihrer Tochter empfieng. Daher der ungemein witzige Scherz des Rikero, beym tsiakrob.'8sr. II. 2. Llguillem guo melius emprom fcia- Uz, Drrra olecl«t?«, d-l. ße hat solchen nicht als Hurenlohn, sondern als Kuppel¬ geld erhalten; denn dieser Doppelsinn, der sich freylich "n deutschen nicht ausdrückcn laßt, liegt in der erotischen Bedeutung des verbi lleclucere: Vr iuueni primom vir^s rieck-Üa msrito sagt Tibullus. 1944) Das verdum dessen sich hier Dio bedienet, hat zwo Bedeutungen; in der ungleich gewöhn- liefern, in der cs auch Dio anderwärts braucht, heißt es, sich zu Tode hungern ro/sror; cs har aber auch, wiewohl seltener, die Bedeutung so ich in der Ucbcrsctzung ausgedruckt habe. Die llrsach warum? liegt in der be¬ schichte selbst. Appianus H- p- 4^'9- und (vrosius VI. '8. erwähnen einen Minukius Dasilus unter d.n gegen Xacsar Zusamnienverschworncn, uiid ich stimme Pighis m» ? 459- bey, der jenen MinuklusBasiluv von dem hier erwahneten LukiusLasilus nicht ve- s^icoen zu seyn hättet, so daß sein ganzer Name Lukius Minulsiu» «»silus gewesen. 1152 Dio Kaßius. B. XU Hauptst. I.VII. N. R E /oz nur sie selbst immer mehr und mehr vergrößert wur- Aiküitor iii.den, sich wenig suni den Wohlstands des gemeim Aem.vexid. Wesens bekümmerten, äußerst angenehm; aber die ^u.c. eiupfanden solches höchst übel, und ließen sich in den Unterredungen, so sie mit einander führ¬ ten, ja, so oft sie sich solches ungestraft thnn zu dür¬ fen erkühnen dursten, auch in anonymischen "") Sta- chelschristen darüber aus. §. 469. N.R.E.70I Dieses war das Vornehmste, so im laufenden Diknmmi. Äahre geschah, indem die Verwaltung deö öfsenlii- «lleüi. chen Schatzes zwey Stadtpflegern, sintemal keine Rentmeister erwählt worden waren '"°), übertragen ward; denn so, wie solches schon vorher einigemal ge¬ schehen war, so verwalteten auch jctzund in der Wesenheit Kaesarö die Stadtpfleger, (oder krne.'ecii vrbiüj zugleich mit dem LepiduS, als saltemj General S.-zs. der Reuterey, alle Angelegenheiten der Stadt. Sie wurden angeklagt, sich, nicht anders, denn der Gene¬ ral der Reuterey selbst, der Liktoren, derjenigen Klei¬ dung und desjenigen Stuhls zu bedienen, der nur den obrigkeitlichen Personen zusteht, allein loSgesprociM nachdem sie ein Gesetz vorgezeigt hatten, welches dich Ehrenzeichen allen denen zugestand, denen der Dikta¬ tor die Verwaltung der öffentlichen Angelegenheit übertragen hatte. — Die Verwaltung der FinanM 1945) Exempel sind oben 1817- angeführt. . 1946) Denn Kaesar hatte die Oberaufsicht Stadt, bevor er nach Hispanien abgegangen war, General Lepidus, nebst acht Stadlpflegern Übertrag Oben §. 449. — Ohnerachtct also Dio schon s zwe» 3oclHs8 curuloz R. Arilius ^erranus und L 8kn- bouius Libo n. R E- 559 diese Spiele begehn. Es M solches auch ohnehin schon mehr denn wahrscheinlich, sintemal diese aeciilez bekanntermasen n. R E. Z86 geführt wurden, weil die schon vorhandenen »eciile; M beü den Aufwand seheueken. den ihnen die vomKannlV geweiheten Kirkensischen Spiele verursachten, und dm zu folge solche zu begehen sich weigerten. Da nun °» Einführung der Mcgalesischen Spiele erst nach den Al¬ ten des Kamillus fällt, (nur erst 547 n. R. E- ward e-r Stein, welcher die Göttermutter verstellte, aus peß>n^ nach Rom gebracht. Livius XXVIIll. io. n. 14 pian. Vnnib. 45. Valer. Maxim. VIII. 15. Sucrc-n ' beriuz 2.) so konnte nian schon daraus allein crralin - daß die Feyer dieser Spiele den ssiWbuscurulibur, M den xlebeüs zustehn mußte. 1950) Vergl. oben §. 314. Note m4- k H55 -- Acht und fünfzigstes Hauptstück, n x Karthago und Korinth werden mit neuen Kolo- >, nisten bevölkert. " §- 47°. !- Im folgendem Jahr, in welchem Kaesar zum N.R-E.7I0 fünftenmal beides Diktator und Bürgermeister Pftmtor v war, zum Kollegen den Anwm'us, und Lepi- Aemu?Lep' dum zum General der Reuterey hatte, waren stch- , zehn Stadtrichtcr, welches nachher auf viele fol¬ gende Jahre so verblieb; und das Tribunal, welches vorher mitten '^) auf dem Markte stand, ward auf '! rd?i) Daß Kaesar in diesem Jahre zum funftciimale Bürgermeister war. und Antonimu zum Kollegen hatte, kommt auch mit der rabuls Ooloriana bcym panvimus k-167 und Pighius l'. HI. p. 458 übereinz aber die Dckta- , tur ist nicht die fünfte - sondern die vierte gewesen, wie ! stch ergiebt, wenn man sich die Mühe geben will, das nachzülesen. was in der ersten Anmerkung zudiesemBu- lhe, Nummer 1664 beygebracht worden. . 1952) Er bat also abermals zwey neue gemacht, denn 'm vorigen Jabre belief sich die Anzahl derselben nur auf vierzehn. Vergl. §. 46g. . 195z) Daß das Tribunal (Griechisch ich hatte vielleicht bester Kanzel gesagt, denn cs bedeutet den Ort, von dem herab die Anreden an das Volk gehalten wur¬ den,) z, xtk-rx gestanden, bezeugt auch Appianu» (auil. I. p. 408 und Nikolaus Damaskenus in den ex- cerpris peirescisiiis p. 477. Es war über eigentlich doch "'chr genau die Mitte des Marktes, wo solches aufgeriebret worden. Vor dem Tribunale standen die Rostra. Pli- mus XVI. 4. nun aber standen diese Rostra «4 co»c,/r«^, c«rrae. Zlskonnis acl Oisrion. pro bliions ft5> a»re nach dem Ausdruck des Varro cle I 1.4. Wll man nun einen Blick auf einen akkuraten Grundriß von Rom werfen, und in ihm das cvnrilium aufsucheu, '° fteht man leicht, daß diese Rostra nicht auf der Mitte 1156 DioKaßius. B.XUH.Hauptst.Ml ' N.N. E. 710 seinen gegenwärtigen Ort '"*) hinüber gebracht, O Mttaror V. "eben ihm die Brustbilder des Sylla und Pompe Aem Lerid. jus wiederum aufgerichtet, worüber Kaesar nichtW mas.L-iuii. tgh darüber erhielt, daß erdil Ehre dieser That snicht sich, sonderns Antonio zuschmb, dessen Naine, als Wiedcrhersteller derselben, ine!« Inschrift, so inan ihrem Piedestal eingrub, gemM ward. Er wollte auch, nach dem Beyspiel des P» des Markts stunden. Wollte man aber sagen, Pbim I. c. wo er bezeugt, roltra U'il>unr rizclrzttr, Z--,», ULblkl/eVU. Und würklicl'.^ , rcchrniäßig solches Sulla nicht erweitern können, t>M die Bemerkung des Seneka, am eben angeführten richtig ist, cS habe das Pomörmm nur von denen größcrt werden dürfen, die Eroberungen innerhalb^ lieir gemacht. Ich will mich aber nickt für die WE dieser Nachricht verbürgen; wenigstens ist Ü'?' Zeiten gerade das Gegentheil jederzeit gebraucht' wesen. Vopifkus Aurel- 2i. pomoerio „emini Ueebsr sciclere, nid ei, l-aröaricr sligur t Komsnsm kem^ubUcam locu^lersnerit. Korinth und Kathago wieder hergestellt. 1159 Grausamkeit, so, daß er den größestenRuhm nicht N.R.E, 71» der Tapferkeit allein, sondern auch der Gelindigkeit v. erhielt, so schwer es auch sonsten zu seyn pflegt, den Aem. Lepid'. nehmlichen Mann, den wir im Kriege bewundern, auch im Frieden zu preisen. — So wie er darüber gelobt ward, so gefiel er nicht weniger dadurch, daß er Rorinth und Rarthago wiedcrherstellte Er hat zwar, außer ihnen, noch viel andere Städte mehr, in und außerhalb Italien, theils wieder herge- 1960) Hiermit vergleiche man Appianum, am Ende dcc kumcorum p. 85- wc er erzählt, es habe Kaesar im Traum einen großen Haufen Volks gesehen, der ihn weinend um Unterhalt gebeten, und habe von dieser Zeit am die Wicderaufrichtung von Karthago und Korinthus bey sich beschlossen; er setzt hinzu, es fty dieses ausge¬ führt worden hundert und zwey Jahr nach der Zerstö¬ rung Karthagims durch Skipio. Nun faßt die Erobe¬ rung Skipions n.R.E. 6c>8, addire ich hundert und zwey Jahr hinzu, so bekomme ich n. R. E. 710, daß sich Ap- pianus offenbar also versehen hat, wenn er die Erfüllung dieses Kaesarfchen Vorsatzes dem August zuschrcibt r der Dar allerdings (wiewohl -Harsum, in nummis vrdinrn p- 117. das Gegenthcil behauptet,) eine Kolonie nach Karthago geführt, aber nicht um den lezkcn Willen seines Onkels zu vollstrecken, sondern um der, unter demGou- vernement des Lepidns sehr heruntergekommenen Stadt, wieder anfzuhelfen, wie sich deutlich aus der Parallel- fielle, unten S. 494. ergiebt- Appianus sagt am ange¬ führten Orte, daß der Verwünschungen wegen, womit Skipio diese Stadt belegt hatte, Karthago nicht gerade an dem Ort, wo solches zuvor gestanden, sondern nur in der Nachbarschaft erbauet worden; das Gegenthcil sagt Plinius V. c. z. und da uns Makrobius barmu. III. 9 die ganze Devokionsformel wcirlauftig aufbehalten, so findet sich in ihr nichts, wodurch man auch nur im min¬ desten vermuthen könnte, daß diese Dcvovirung auf die künftigen Bewohner der Stadt, oder den Grund, wo selbige gestanden, gegangen. i i6o Dio Küßius. B. XI.IH.Hguptst.I.Vlll. N.R.E.7ro stellt, theils auch von Grund aus neue gebauet Ditte kör V. allein dieses hatten auch andere vor ihm gethan Aem vepsd. aber wenn er Korinth und Karthago, alte, ehr- iiKZ. Lhnit. berühmte, damals zerstörte Städte, theils mit dem Titel Römischer Kolonien '^) beehrte, und so wieder herstellete, theils ihnen sich mit ihren alten Nahmen neuerdings zu schmücken erlaubte so zeigte er, daß er des Andenkens ihrer ehemaligen Ein¬ wohner wegen, keine Feindschaft auf unverschuldete Oerter geworfen — ichd so lebten sie, die ehe¬ mals zu einer Zeit zerstört worden waren, damals 1961) Von den Kolonien Kaesars besiehe Gnuphrmin panvinium cls imperio komsrw, in Gravens ibesru- I-U81. I. p Z80. — Daß damals achtzigtaufend römi¬ sche Bürger als Kolonisten ausgewandert, bereugt Sue- ronius K- 42. Und daher sagt Mark - Amon nuten v- 259 in der Leichenrede, die Städte, so er als. Kolvmm von Rom gestiftet, waren beträchtlicher, denn Rem M unter der Regierung seiner Könige gewesen- 1962) Vor ihm hatte dieses doch schon R- Grakchus mit Karthago versucht, Plurarch 6isccd. p. 8Z9 plan Liuil. I, x. ^64- Grosins V. 12. Golinus K- 1962 a) Von der Wiederherstellung Korinths durch Kaesarn, ist der locus elglstcus beym Srrabo S-ns aus dem wir lernen, daß die dahin abgeführte Koie">! nicht sowohl aus Bürgern , als vielmehr aus FreyM- senen bestanden. — Aber du must die Stelle selbst lesem 196z) slorimdus Lolonia luliri bei) Jakob vonU)st^ l'ab. (lXXVI. 1964) Grakchns hatte Karthago nur unter dem Neh¬ men wieder auftubaucn versucht. Plut- 1- c. e- 1964») Wohl aber pflegete er Städten, die jctzn etwas gegen ihn verbrochen gehabt, ans Andenken das Verdienst ihrer Voraltcrn Schuld und Strafe zn » lassen, wovon wir oben §. Z77. ein merkwürdiges A d spiel an der vom Kalmus eroberten Stadt At!M b habt- — Besiehe daselbst Note 150z. Vorbereitung z. parthisch. Kriege. n6i auch zu einer Zeit wieder auf, und fiengen neuerdings N.R.E. /ra .Diktator v. an zU blühen ). K. Kaesar Aem. LepiS« . Neun und fünfzigstes Hauptstück. Einführung der von der Keres benannten Platzmajors. 472. Indem er hiermit beschäftigt war, wandelte al' len Römern insgesammt eine überaus große Lust an, den Rraßns und die mit ihnen erschlagenen an dm Karchern zu rächen, und man hatte damals eine Hofnung, größer denn irgend vorher, dieses Volk völlig zu vertilgen. Dieser Krieg ward also Kaesarn einstimmig übertragen, und man machte sehr 1965) plmarch Laes. p. 7Z4 k. 20 s«,c- ö -SV XL, Ko- x'r«v. «>4 X«! svsvwxov XL, vxv «a«, X«, x«v« 7-ov «vxov ^kVkL«, Strabo S. 2265. »Da mm Karthago solchergestalt eine - lange Zeit verödet gelegen hatte, so ward sie von dem -.hochseligen Kaesar fast zu eben der Zeit, da er Korin« --lhlis wieder stiftete, von neuem gebauet. Es wurden -.einige römische Kolonisten, so Lust dazu hatten, zugleich --mit einigen Soldaten dahin geschickt; und sie hat sich ->in der kurzen Zeit wiederum so sehr erholet, daß sie je« -.zünd unter allen Afrikanischen Städten die betrachtlich- ,4ic ist." — Wie bald sich Karthago nach der ersten Stiftung der Kolonie wieder erholt, davon besiehe Bans duri uumismsta imperat. 1. II- p- 56. 66. 148- 151° Siche auch Pausaniam Lorinrk. Il, p. m. n6. und 1 275 wo er sagt, daß solches 217 Jahr, vor der Zeit, da er dieses sein Buch geschrieben, geschehen; da nun die Wiederherstellung von Karthago nach Roms Er¬ bauung 710 fallt, so hat Pausanias seine Reiscbeschreis bang n. R- E. 927, nach C- G. 174- >m i4tcn Jahre dLr Negierung Mark- Aurels geschrieben- 1966) Vergl. oben Kapitel zr. zs und z;> ii 6r Dio Kaßius. V. XIJil. Haiiptß. M. N.R. E. 7lo große Zurüstungen dazu '§"). Unter andern, damit Diktator v. ^6 Kaesarn nicht an Generalspersonen fehlen, und dis Aeni Lepid. Stadt in seiner Abwesenheit nicht ohne Magistrats- L^iir. personell seyn möchte, erwähleke man selbige jeßund, (aus Furcht, es möchte Gelegenheit zu Unruhen ge¬ ben, wenn die Stadt, sich selbst überlassen, solche Wahlen sollte,) auf drey nach einander folgende Jah¬ re : weil inan eine so lange Zeit zu dieser Unterneh¬ mung fgegen die Parther^ nöthig zu haben glaubte. Es wurden aber dennoch nicht alle würkiich erwählt. Dem äußern Anscheine nach ward die Halste dersel¬ ben vom Kaesar ernannt (der sich ein Gesetz 1967) Wie sich aus der Leichenrede des Mark Anten, unten S- 264 ergiebt, so hat Kaesar allofort, nachdem er den Pharnakes besiegt, die Parther angreiscn wellen; eine Nachricht, so aus Ursachen, die ich dort detailliren werde höchst wahrscheinlich ist. Es hat aber dieser Krieg nicht den Parthern allein, sondern vielmehr der ganzen nördlichen Halbkugel gelten sollen, wie sich aus der Kol¬ lation Suewns K. 44. mit Plurarch p. 7z 5- b. ergieht- Er hat nehmlich zuerst die Datier, so damals Stroh'- reyen in den Pontus und Thrakien Mhan, züchriM und nachher durch Klein-Armenien in das Reich der Par¬ ther dringen wollen; das heißt, auf unsre Charten redu- cirt, er hat aus der Wallachcy, langst den User" des schwarzen Meeres hin, (diese ganze Küste von Ackierm-w bis Trebisonde machte das Königreich des Pontus miH bis Armenien marschircn wollen, um so durch So«<" und Diarbeckir in Jrark ok Agemi einzudringen. lm, wenn er nun die Parther bezwungen haben würde, fM er sich vor, durch Hyrkanien um das Kaspische M herumzngehn, und ganz Skythien bis Deutschland, durchdringen, und so durch Gallien nach Italien zum zukehren, das heißt, alles zu erobern, was zwischen rm Rhein, dem Euphrat, und dem Eismeere liegt, so ( , also die Römer Herren der halben Welt vom Nom bis zum Aequator gewesen wären. „ 1968) Vergl. tz. 466. Not. 1922, und 468. Not Aediles Kereales. ir 6z daraus gemacht zu haben schien, sich nie mehr denn N.R. E. 710 die Ernennung der einen Hälfte anzumaßen,) in der Diktator v. That aber sie alle. Auf das erste Jahr wurden Aem. «epid. vierzig Rentmeister erwählt, wie auch schon vorher ge- schehen war Plahmafors aber wurden damahls zu allererst aus den Patriziern zwey, und vier aus dem bürgerlichen Stand erwählt, von welchen fleHtern^ zwey von der Keres, kerealifcHe genannt wurden; welche Gewohnheit von dieser Zeit an bis ans uns be¬ ständig ist beybehalten worden Zu Stadtrich- tern wurden sechzehn ernannt, welches ich dennoch nicht fals etwas sonderbares^ anführe, sintemal sol¬ ches auch schon vorher geschehen war Unter die¬ sen befand sich Publius Venridius. Dieser stam¬ mele, wie ich sonsten schon bemerkt'^'), aus einem alten Pikenischen Geschlechte; weil er sich aber unter denen befand, die im Kriege der Bundesgenossen für sie gegen die Römer fochten, ward ervompompejus Strabo'^) gefangen genommen, und gefesselt m 1969) Ibiä. Not. IYZ6. 1970) Diese Kereallschen Platzmasors gaben auch die der Keres geweideten Spiele: wie sich aus einer Stelle unten S- zzi. schließen laßt- 1971) Vergl. §. 472. Note 1952. 1972) In einem der verloren gegangenen Bücher. — In Ermangelung derselben, besiehe von ihm Glandorp Ouomatt. Kom. x. 888- und Pighium T. Hl- p. 2Z. ?97Z) Pompejus Strabo, Vater des großen Knejus triumphirte über die Askulaner und Pikentincr, d. i- über das glücklich geendigte bellum locisls, den azten Decem¬ der, Ao- Ventidius triumphirte über die Parthee u- R- E. 7-18- daß also zwischen beyden Triumphen drey und fünfzig Jahre verflossen sind. Fabrizius, nachdem n6ss Dis Kaßius. B. Xl.HI. Hauptst.UX. ^.R. E.7-o ssi!iM Triumphe ausgeführt. Man lies ihn nach- Liklawr V. Mals frey, und er brachte es so weit, daß er zum Aem.Lcpid. Mitglieds des Raths ausgenommen, und damals vom Kaesar zunl Stadtrichter ernannt ward. Za der Folge der Zeit ward er so mächtig, daß er die Pariher überwand, und ihrentwsgen selbst einen Triumph hielt. —- Also sum den zerrissenen Faden meiner Erzählung wieder zusammen zu knüpfens auf das erste sder folgenden drei) Jahres wurden die obrig¬ keitlichen Personen alle zum Voraus bestimmt; auf das zwepte aber nur die Bürgermeister, undZunst- meister des Volks, und für das dritte Jahr wardgar nichts bestimmt. Kassar selbst sollte in den nächst¬ folgenden zwey Jahren seine Würde als Diktator be¬ halten, daher er sich zu Generals der Reuterey einen andern, sonst wenig bekannten Mann '^), und den er diese Bemerkung gemacht, sezt hinzu: vulle non -le- knnr, gut Ii-inc ptirkliorum viäkorem li^bssnlproblio eiur, gni in kriumplio eiucluz kuir. rsmen selss Iiomlnn, vr vsr» ests pullic Dioniz kenrenris, gni eosciem suche non ctulnrsr. — Fabrizius har sich wohl vermntlM nur nicht recht besonnen; eben der Ventidius. der um die Parchec triuinphirt hat, ist unter Pompcjus Strabo gefänglich im Triumph aufgeführt worden, dies ist uu- läugöar und wird durch unzählige Stellen der Allen be¬ stätigt, z. S Plinius VII. 4g. Veiles >1- 6;- GellsssXV 4. Iuven. VII 201. allein er ward aufgeführt, nicht au> Genera! der Pikentiner, wie freylich Dio zu verstehn geben scheint; sondern nach dem damals hergebrachte» Knegsrccht als junger, nur so eben erst ausgewachsener Sohn desselben, -gsoulo c«pro tln. I'ompeius dlagm ker P. Venriciium aerare in rriumpbo kuo poz>u veuli8 f-idiecir, sagt Valer. Max. VI. 9. 1974) Rne/us Dominus Lalvinus, so wird er in de» Oüpuolinis genannt- Aber wie kann Dio iE'" bekannt nennen, da er seiner bereits zweymal §- «nd 409 erwähnt? Obrigkeitliche Personen» n6z Okravius ohtrerachtet dieser damals, so zuN.R.T.712 sagen, noch ein Kind war, erwählte. — In dem AjAtor v. Jahre, dessen Geschichte wir jetzund beschreiben, er- Aem. Lepid. laubte er dem Dolabella '^) an seiner Statt das Bürgermeisteramt zn übernehmen, obschon Antonius im Besitz des sinnigen das ganze Jahr hindurch blei¬ ben sollte. Lepido übertrug er das Gouvernement des Narbonensischen Galliens, und des damit granzenden HispanienSm,d Mhlete an ihrer Statt zwey andere Generals der Kavallerie, den einen völlig vom andern unabhängend denn da er vielen, 1975) Vergl- Plinius VH. 45. und ans ihm Solin. K> z. iugleichen 2lppian. Om H. p. 405. 1976) Diesem widerspricht völlig Plurarch in llunan. I>. 921. s. wo er erzählt, daß Kaesar in seinem fünften Konsulat, zwar dem Dolabella zum Ovnlulem lulle Li nm linkt seiner ernennen wollen, solches zu khun, aberrom Antonio verhindert worden. Ich will die Stelle hcrse- tzen t kVLl 70 77k//^7LV Kauo'Lb /vcv rvAv; «.«,v«xx°v7« 7-v Xv^-7i7-o.°v7o§, x«, /-kV k<7°V7sr ü«x« , d'x k-.L77c-.L Lk «88!7«V7a;, 7.-7, /-kV M-Xl-vski; 7^v «80<7/K,«v ö «77>,A^a^7,. --k,« Le 7ÄV7L 9kvv Lv«^o^kv7L, /Xo/kk/keLv.„ V '/k,7kk>vk'8 Le 7>.'L oik-.tt; ss°7 gen, den ihr V. bekleidete, dem Hof nicht füglich unbo kannt bleiben konnten, hab' in diesem Räsonnement dm regierenden Monarchen seinen Hof zu machen gesucht' ir«, «rkxrc/M, , w; ö "" Fe s,«; ir», >-.L- L 7-a» /50?,äch«», s'i-'.t/e,,« x. 7, Aber Nphilinus, der diese witzige Bemerkung macht, war doch selbst ein noch vornehmerer Schriftsteller dm Dio; wenn es anders größere Ehre war, Oberhaupt der Kirche zu seyn, und so einen sehr thatigen EmM in alle Hofs. Jntriguen zu haben denn den gröstenthcils unbedeutenden Ehrentitel eines Römischen Konsuls i" führen, und nach sich die Jahre zu benennen. Eben d» scr Nplstlinus lebte unter Kaisern, die noch unM>> unumschränkter rind despotischer, denn die DionnclB waren. Basilius N7akeSo 'erdammte denjenigen M Diener zum Tode, der damals, da c:'n brünstiger»'^ den Kauer mit seinem Geweihe zwischen DegenE und Fleisch gefaßt, den Kaiserlichen Gurt dunM' um semeni Herrn das Leben zu rettenz (Zonarasx.lv sin.)so rajfinirt grausani ist kein Kaligula und keines rnodus gewesen, und dem ohnerachtet durfte ungestraft schreiben: Dio habe ans Schmeichelei) Bs die damals regierenden Kaiser, die Ermordung dc^ sten Kaisers in einem falschen Lichte dargcstellc. hat er wohl nicht, sondern es war seine eigene ri« ^ Ueberzeugung, daß Kacsar unrechtmäßig umgebrachl den sey- — Ueberhaupt ist alles das, was er oons terschied der Demokratischen und Monarchische" 'K(,, rungsform sagt, sehr richtig gedacht, w'cwoyt' s sich nicht immer bestimmt genug ausgedruckt. dieses, daß es leichter sey, einen als viele vorn . Manner zu finden, ist die Ursache, warum H7r N-R.T./ra K- Mesar Diktat. v. Aem. Lepid, Es gab aber folgendes Veranlassung zu seinem k-Mic. Tod. Vran muß eingesteheu, daß Kaesar nicht vorsichtig genug war, sich vor dem Neid und dersarsTvb.^ Mißgunst seiner Mitbürger zu sichern. Denn abge- Kaesars Tod, §- ^75- Monarchische Regierungsform der Demokratischen vor« zuziehn berechtigt ist. Höchstens würde dieses auf Wahlkönigreiche applikabel seyn; allein auch in diesen weis man, wie sehr wenig der Charackter überhaupt des zu wählenden Kandidaten, bey den wählenden Par- theyen in Betrachtung kommt- Die wahre Ursache viel¬ mehr ist diese: Jeder Mensch, auch der allerbeste, hat seine Fehler, seine Privatabsichten, die ost auf keine Weise mit dem allgemeinen Besten komportabel sind. Je mehr Personen an der Verwaltung der obrigkeitlichen Gewalt Anthcil haben, desto mehr werden diese Fehler, diese Privatabstchten vermehret, desto minder also wird gemeines Veste gehandhabt. Hingegen ein Regent, wenn er auch der allerlasterhafteste seyn sollte, wird doch unter seinen Ministern mindestens einige die gut sind, ausgewahlt haben, und da kann ein einziger guter Mini¬ ster, das kombinirte Böse vieler andern hintertreiben. Endlich gesezt auch, daß diese Minister alle miteinan¬ der böse seyn sollen, so wird doch oft das Böse des ei¬ nen, weil sie untergeordnet sind, dem Bösen des andern das Gegengewicht halten, welches alles nicht geschieht, wenn emer dem andern gleich ist, und sie kein Oberhaupt über sich haben. — Mehr über diese Materie zu fagen, so leicht solches auch fallen möchte, leidet der Entzwcck nicht, den ich mir bey Abfassung dieser Anmerkungen vorges-zt nur dieses will ich noch bemerken, daß Dio höchstrichtig, das Demokratische Regiment, wenn es ja ei.imal statt haben soll, auf kleine Staaten einsckrankt; wie sehr wenig gute Früchte es aber selbst hier tragt, kann uns das neueste Bcyspiel der Re. Publik Gcneve zeigen. So klein sie immer ist, waren doch die Unordnungen und Zerrüttungen , so sie verhee¬ ret haben, nie in ihr vorgcfallen, wenn Gencve das Hab- und Eigenthum eines Barons von Tundcrten- thront gewesen wäre- 1172 Dio Kaßius. B. xxxxim. H.l.x. K' rechnet, daß die Rathsherrn selbst, wenn sie ihn durch Dikditor v. übertriebene und unerhörte Ehrenbezeugungen vorher Lou?'und stolz gemacht, nachher nicht um. ließen ihn der nehmlichen Ehrenbezeugungen wegen, als ob er sie gar zu willig annahme, und sich dadurch hoffartig machen ließe, zu tadeln und durchzuzichn; so ist es allerdings wahr, daß Kaesar fehlete, indem er einige dieser Ehrenbezeugungen annahm, und sich ihrer in der That würdig zu seyn schmeichelte, ohner- S. -42. achter es eben so wahr bleibt, daß die größesie Schuld an den Senatoren selbst lag, die, durch ihr Verge¬ ben ihn nach Verdiensten zu ehren, und durch ihre eigne Dekrete ihn schuldig gemacht hatten; würklich konnte er selbige nicht füglich ausschlagen, wenn er nicht den Anschein haben wollte, den Rach zu ver¬ achten, und wenn er sie annahm, so war es uni die Sicherheit seines Lebens geschehn. Uermaßiges lob und Ehre, blähet auch die bescheidensten so auf, daß sie zulezt in der That selbige zu verdienen vermei¬ nen. "°') 2001) Hiermit vergleiche man die Betrachtung dr^ Plurarchus Oe5 p. 7^. cl. a- r«; 7>>x kl, 7» - L^k5->, x«- X«, ro,; !7j>LS7»7or; xx< S/L 7ov o^xov x«, 7k>, ^^77-gV 0/0X7«, 7-ü), XÜ^LXSV0V7ÄX exxra;, 07, XL7'«V7X k^a/7/, X« k^x/x/^Li'Li'. ZoxiMx. 7«^c 7X/7 -7, «l/7ll 77l>^5^ü,v "5(-L^ X!7^X07WX ä-Xk^X/X70V S7«fk/^k». —" o bekenne nicht zu wissen, was eigentlich für Ehrendes'' gungcn es waren, so Kikero für Kaefarn dckrerirtc rarci)U3 Lice,-, p. 881- ö. fagt nur: -7k>Ä7°r >/v 7«» LV'--7«e^ 7w>7«,x 7<,xatt?, X«, «k< 7.' XLIVOV k/? 70, X«< 7« » — llebrigens ist die Äumer u Dious, daß Kaesar die ihm dekretirte Ehrcubezcug gen nicht füglich ausschlagen können, höchst neu Hr. Lrevi« 1. XIV. x. zz6- sagt Zwar LenM Ehrenbezeugungen Kaesars. i r 7z §. 476. Es waren aber die ihm damals zugestandenen N.R.E. 712 Ehrenbezeugungen, außer denen von mir schonAAeor oben erwahneten, folgende, dieZ ich hier aufÄem. Lepid. einmahl zusammen nehmen will, ohnerachtet sie nicht^^-^^r. alle zu gleicher Zeit weder in Vorschlag gebracht, noch durchgesezt wurden. Sie beschlossen also, daß er beständig den Rang über alle andere haben; daß ihm erlaubt seyn sollte überall in der Stadt das Tri¬ umphsgewand zu tragen '°°*), und bey jeder Gele¬ genheit auf dem RatShermsessel zu sihen, nur bey den öffentlichen Spielen nicht, die er, nebst den jedes¬ maligen Zunftmeistern des Volks aus h^r die- berncoup krop L t7sl»r, gus 6e soulsrir, er ce goi ell encors plus insxLussbls, ste provogusr tgnr cls Oecrerz E Hoisten diejenige, so der General (oder nach Varenni, dessen Meinung Perizonius ?6uer(. KiüoriL. L. VI. p. 25z. sehr gelehrt vertheiM jedweder Soldat) dem feindlichen General mit eigne» Händen abnimmt. Dieses ist sogleich bcym Anfang der Republik vom Romulus, (Livius i. io.) und naM n. R- E- zi 8- im Kriege gegen die Vejenter gescl>rh»- da 2t. Rornelius Roßus, der sicherlich nichts M denn höchstens einen Subaltern Officier in diesem GefM abgab, den König der Vejenter, Tolumniue erscM' und so die spolia oxima zum andernmale davon trug (Icl. IIII. 20.) Ein drittes Beyspicl finden wir ' den Bande S- 461. wo Kraßus den König der B««- ner Deldo erlegt. Ich verweise hier auf die dort zutreffende Note, wo ich weitlauftiger feyn werde 2007) Vorher war dieses nehmlich nur nach crj tenen Siegen geschchn, besiehe oben Not. iz-i. t' von dieser Zeit an, wurden mit Lorbeern umwum , Fasces, das Kennzeichen, an dem die Kaiserliche o > von den Fascibus der übrigen Magistrarspersonm terschieden wurden- -Herodian. VH. 6. e---- °' !§,c!-r-zrrL)v. 2008) Siehe unten §. 482. ° 2009) Epit. Liv- n6. Guewn K- 76' 494- u- 519. u- Lloxns Illi. 2. 91. EhrenSezeugungen Kaesars. 1175 sie über sein Blldniß ans ihr Geld sezten"°"); sie be- , Diktator v. .. 2010) Derg!. Münzen Aem.Lepid. finden sich beym Golzius u. "vaillant in der samilia tu- kU-L- kPäc. lia. Daher lies Antonius Kaesarn nach seiner Ermor¬ dung eine Statue aufrichten. UeVlliMH. OvlIdlL dkL- ItllO. und der Tag an dem er war umgebracht wor¬ den, ward eben dieser Ursach wegen genannt. Eueron K. 88- — Von Jahr 752 an, da Augusto dieser Nähme neuerdings beygelegt ward, (Dio S. 509. gedenkt dieses Umstands, unter dem Jahr 725; aber pcrizonius snimallueis lultoricas p. erweist, daß ihm dieser Titel nicht eher denn 752 beygelegt worden) blieb er ein allgemeiner Ehrentitel aller Nachfolger Au¬ gusts in der obrigkeitlichen Gewalt, und sollte durch ihn, wenn die Meinung Dios am ang. O. gegründet ist, der rechtskräftigste Despotismus, der je einem Obcrherrn zugcschrieben worden, angcdeutct werden. Es kann wohl seyn, daß spatere Schmeichler der Kaiser diesen Titel so ausgclegt, allein ich bin überzeugt, daß er weder Kaesarn noch August in einer so viel umfassenden Bedeu¬ tung, sondern nur in der natürlichen und in die Augen springenden beygelegt worden, da "Vater des "Vaterlan¬ des so viel als Erhalter desselben ist, in welcher Bedeu¬ tung er schon ehemals Rikcroni, wiewohl leider höchst unverdienter Weise, beygelegt worden war, wie auS plurarch (licer. p. 872. U- Äppianus p 4Zl. bekannt ist- Aueh des Kaesars Bildniß auf Münzen geprägt, war nichts minder denn neu oder ungewöhnlich. Zwar sagt Fabrizius, es fty dieses nur selten, nur in denen Zeiten, da die Republik sich schon ihrem Ende nci. gete, nnd mehr in den konketirten Provinzen, denu^in der Stadt Rom selbst geschehn. Was diesen lezternSatz anbetrist, so will ich selbigen von Herzen gern unter¬ schreiben; allein die beiden erstem Behauptungen sind wohl Uebercilungen des seligen Mannes, der da er die- ses schrieb, in seinen Münzbüchern nicht nachgeblattert hatte. Das eigentlich neue in der Ehre so hier Kaesarn widerfuhr, bestand also weder darin, daß ihm der Nähme "Vater des "Vaterlandes beygelegt, noch daß sein, des Lebenden, Bildniß, aufMünzen gcsezt ward; sondern daß ihm zu Ehren Münzen geprägt wurden, so die Um¬ schrift IvVl lll.'Vbi. führten. Sonsten lese man ii?6 Dio Kaßius. B. XXXXHII. H.^x. / es solle sein Geburtstag jederzeit für MN .O-ke-r öffentlichen Festtag gehalten, und seine Skatuainal- Tempeln, so viel derselben in Rom wären, aus¬ gestellt werden ^"); dergleichen sie ihm auch zmy neben dem Tribunal errichteten, von denen die eine, als ob er die Bürger erhalten, mit einer corom ci- v/ea die andere, als ob er die Stadt von einer Belagerung befreyet, mit einer oS/rÄona/r ge- über diesen Umstand Schöpfiin in den Dister»!. -c-d. ?- 456. der in Koc pastu klaff sch ist. — Vom Chrcu- titcl Varer des Vaterlandes im allgemeinen aber Span- heim cis vlu num. II. Z46. Noris Lenmspb. ?is»m. H- 8. u. Herrmann in der ?oecils I.. I. p. 164 — D's Stelle deS Dw so zu gegenwärtiger Note die Veranlas¬ sung gegeben, hat zuerst Fulvius Ursinus stmst k°w. x. 2zi. richtig erklärt; lnit ihm vergleiche perizouiuw, in der Iri-rcle Distertst. p. 2ZO. feg. Vergl. unten Not sau) Auch dieses ist nachher beständig bey den kN- burtstägen aller regierenden Kaiser beobachtet worden. Martialis lili. I. Laekaiiz «Im« (lies et Irres sgcratior illa Lonlcia DiLiseum guz rulik Iss louem. Wo die Kommentakores nachzulesen sind- 2012) Sueron. K- /i. stempln, arss, limulacra wü' ta Deos. Llorus mi. 2. 91. wo in der Aufzählung aller an Kacsar verschwendeten Ehren circa remxla iwsZuie- Vorkommen. 201g) Die corona ciuieg, so dem, der einem NoM" scheu Bürger das Leben gerettet, gegeben ward bcE bekam,termasen aus Eichcnblättern- Plurarch p. 2IH. o Tr-o/evrsp " ---r-, (von ihr sind dre klassischen Stellen bemu Pi""" XVI. 4. rr. Gellius V. 6. Ueber das warum Plnr. in den grmeli. liom. p. 284 u. einige, nueiM wenig befriedigende M-uthmaßungen gewagt)und dws> > sagt Zkppianus p. 494 Kaesar sey ans einigen B"»! , len mit einer Krone ans Eichenlaub, als Erhobt Vaterlandes vorgestellt werden. Vergl. Zonarasst»' der gleichfalls alle diese Ehrenbezeugungen gesamt" 2214) Diese bestand aus Gras. Plinius XXIl. 4 Eie ward nicht allein dem General, der den Feind Ehrenbezeugungen Kaesars. 1177 schmückt war; sie beschlossen auch der Eintracht, AE-A- als nun jezt durch ihn zu einem völligen Frieden ge- Diktat, v. bracht zu seyn, einen neuen Tempel zu bauen und ihr zu Ehren ein jährliches Fest anzuordnen. Belagerung aufzuheben gezwungen, sondern vielmehr dem gegeben, der, es mochte solches auf eine Weise wie es wollte, gcschehn, eine cingeschlossene Armee befrcyet hatte; in dieser Rücksicht erhielt eine solche, und dieses war die berühmteste, so je gegeben worden, nach Roms Erbauung 412. der Tribun Dcrius, da er die von den .Eamnirern eingeschlossene Armee des Konsul Roßus, mehr durch ein Strakagem, denn durch Tapferkeit be- freyete; wie weitlauftig bcyni Livio VU.Z4 — z/, zu le¬ sen. — Von dieser Loiona c-biillionall handelt Pa- schalius 6s cvroiüs c. 16 und von der cluica c. 18. — Kacsar erhielt diese Krone nicht, wie Dio sagt,weil er die Stadt von einer Belagerung bcfreyet, sondern weil ec sie ans dem Unglück gerissen, indem sie sich um und um von Feinden umgeben befand. 2015) Dem Griechischen zufolge hatte ich überscßcn müssen: Sie harten der neuen Eintracht einen Tempel geweiht. Diese neue Eintracht meint Fabriziun, stu¬ die, der der Konsul cllpimlus, nachdem er den jünger» Gracchus so unmenschlich batte hinrichten lassen den Tempel hatte aufrichten lassen, n. R-E-6;r. Appia- Ms (null. i. p. z66., denn, sezt er hinzu, es war schon ein älterer Tempel der Konkordia vorhanden, den Ra- millus, n. R- E- Z88- gelobt und auch geweihet hatte, wie aus Plurarch Omili, p. 151. f. ir- Gvid. kalk. I. 640- erhellt. — Ich will das Faktum zugcben, vhnerachtet ich noch zweifelhaft bin, ob Kamillus den gclobeten Tempel selbst geweihet, und ob dieses so ganz sicher aus plurarchi Worte» zu folgern sey; allein wa¬ rum sollte man d,e Konkordia, welcher Opimius seinen Tempel weihcte, die neue Ronkorvia genannt haben? Das vernünftigste was sich hierüber sagen ließe wäre : Man hatte sie die neue Ronkordia, der seltsamen Art Wegen, wie sie entstanden genannt. Der Vers ist be¬ gannt, den man dem (ppimius an seinen Tempel schrieb: ; aber denn war' es auch die allerbitterstc Salyre auf Kaesarn gewesen, die cs doch nicht seyn sollte. r i78 Dio Kaßms. B. XXXXW. §- 477« K Kae^ir'0, Nachdem er dieses angenommen, übertrugen ft LMaftfv. ihm ferner die Pomtinischen'°' ") Sümpft auszutrock- Peioponneftschen Isthmus Zu durchgra- 2016) Die Ponipnnifthen Sumpft, (psIuZerpomgii- nss oder wie ich sie im Texte richtiger geschrieben, Ponni- »ische, denn sie erhalten ihren Nahmen von der Stadt Sueßg Pomena,) liegen in einer Strecke von fünfzehn Jtaiianischen Meilen, zwischen der Stadt Tarrakim rn Sueßa Aomeria. Der ApvisiheWeg, so auf beide Städte fährt, geht neben diesen Sümpfen vorbei), und man pflegte daher, wenn man des Vergnügens eine heitere Sommernacht auf dem Wasser hinzubringen ge¬ nießen wollte, bcy Tarrakina die Landstraße zu verlas¬ sen/über den Sumpf zu siegeln, und so bey mibrechen- dem Morgen in Sueßa einzutreffen Bey Tage that man solches auch, doch aber höchst selten, und vermuth- sich nur dann, wenn den Passagieren sehr daran gelegen war, ihren Weg so viel möglich zu beschleunigen IM- mal die lieberfahrt quer übec's Wasser natürlicher Weise kürzer, als der Weg zu Lande rings um den See herum war: so zahlt man von Danzig bis Königsrcrg -ey vier und zwanzig Meilen, da man doch im Wister, wenn man alle qefrorne Sümpft passren kann, mehr denn sichszehn braucht- S- Bocks Preuß- NatE Th- I- S- Z-) Strabo S- 720. tz. 12. -Horar. l 6- Plin, b- nar. Hl. 5. XXVl. 4. und von den Getier- Bergler cle viis ll.I. b.1.8eÄ. 17.§. z. inGravn PbelE T. X. p. z r. Der erste der es wagte, diese Moraste v vermuthlich zuerst eben so wie die Preußischen Haft standen sind,) auszutrocknen, war der Konsul Reche? r n- R- E- 594, von dem solches die I- xxxxvis. berichtet. Trajanus soll solches naM würklich ansgeführt haben; ich werde aber im zkenro- zu S. 777. bemerken, daß Trajanus auf keine diese Sümpft cmsz»trocknen versucht, sondern dm, nur, zur Bequemlichkeit der Reisenden, eine gepfim Heerstraaßc mitten durch den Sumpf gesuhlt' nachher, da sie verfallen war, vom König Theoo wieder hergestellt ward. Grmer Inftichl. Daß aber Kaesar allerdings den Vorsatz gehabt, Ehrenbezeugungen Kaesars. H79 ben "°^"), und ein neues Rathhaus aufzuerbau-N.VE7ls Pomtinischen Sümpft auszutrocknen, bezeugt Sueton Aem^LeM. K 44. dieears pomrin»8 lloltinAhAr paluclen; Jedoch kommt mir die Nachricht des Plutarchus Lss5. p. 7z;. c. wahrscheinlicher vor, nach welcher Kaesar die Pomti- nischcn Sümpft nicht austrocknen, sondern vielmehr den Anio und die Tyber in sie leiten wollte, so daß die Mün¬ dungen der Tyber, fernerhin nicht bsy Ostia, sondern bey Tarrakina seyn sollten; unabhängig von diesem Pro¬ jekt war ein anderes, die Nlomemanifchen und Scrini- schen Sümpft auszutrocknen, und so für viel tausend Ackerleute Land zu gewinnen. Ich will die Griechischen Worte, weil die Stelle wichtig ist, hersetzen: z-r« V87-0 ) X«, ?-ov 1',/Ze^v «^0 7r-r rr'o-.e«; r-A-a- XL, 70 k<; 7'-)-- 77§>0^ 9L^L77«'- , Lr.LL« XL, Zr Lp0t7tt^/v c, ^o/Lk'-7/vov XL, Lr-7/0/ kX7^k^/L5) rrL§/ü-v «Tro- —— Ä^t) in Pomtinische Haf, (denn so mochte ich solches lieber, als Sumpf nennen; ksluü dlssoris kann nur durch einen Echulknaben durch Maorischer Sumpf übcrsezt wer¬ den) sollte die Tiber geführt werden, die von Ostia bis Rom nur mühsam und mit Gefahr befahren werden konnte; austrockncn wollte man Nomenkancr und Ce- tiner Sümpfe- — Doch ich verspüre über den kalus komtins bey S- 777. wo cs eigentlich Materie von ihm Zu handeln ist, mehr zu jagen, und dahin will ich einst¬ weilen meine Leser verweisen. 2017) plumrch schreibt unmittelbar vor der ungezo¬ genen Stelle: 5SV 7-c ; Uud eben so auch Sucron in der angeführten Stelle, wo¬ selbst einer der Kommentatoren Markellus Donarus (in des Grmeri fax m tt. 7. Vl. x. 242.) sehr viel über an¬ dere ähnliche Versuche beygcbracht, so ich doch nicht hier, sondern unten zn S- 722. zu nutzen gedenke. Hier setze ich nur noch die Stelle des Plinius illl. 4. her, so von diesem Jsthmo handelt, und die ich in einigen Klei¬ nigkeiten berichtigen will. t.'s,r»r/rmc»r Iiinc (gegen We¬ sten) üline (gegen Osten) appellsrur iinus: Le- e/icse pinc, L"e»c/^e«e illiuc, snAulliarum isrmiui, louAo Et sncipui uauium smdiru, gus5 ms^nüuäo xiaultris r i8o Dio Kaßius. B. XXXXIIII. H. n J' Ka^r'0 eir"'^). DasHostilische war zwar allerdings aufgel'Mk, Diktatsv. aber auch neuerdings wieder cingerisien worden; uaiec Vorwand, man müsse auf dem Platz, wo selbiges gestanden, der Glücksgöttin "'§), einen Tempel er¬ bauen, und diesen hatt' auch Lepidus, als Gene¬ ral von der Kavallerie würklich aufgeführt: in der Thar aber war solches geschehn,um in diesem Rathhause nicht den Nahmen des Sylla zu erhalten, sondern den Vorwand zu haben, ein neues unter dem Nah¬ men des Julischen zu erbauen; eben so, wiese den Monath, in dem er gebohren war,Julius^), xlLuttris rrgususln iudek. Plinius sagt nicht ganzrichtig, die Eranzcn dieses Isthmus Maren auf der einen Seite Le- chaum, Renchrea auf der andern gewesen; dieses wa¬ ren, wie aus Grrabo,' S- im. zu sehen, die Granzen -es Korinthischen Gebietes, und die beyden Hafen die¬ ser Stadt, durch welche sie mit Italien und Asten ban¬ delte. Vielmehr ist der Isthmus zwischen Lechaum u- Schämus am schmalesten, (nehmlich nur eine Geogra¬ phische Meile oder vierzig Meilen breit. 16. S.ioo?) am mindesten felsigt; daher war auch hier derDiolkus, (oder der Ort wo die Schisse vom Sarouischen Meerlnu fen in den Korinthischen hinüber geschleppt wurden) des¬ sen Plinius hier gedenket, angelegt. Ich finde aber, daß mehrere Schriftsteller eben so fahrlaßig gewesen, M Plinius. Ob es gleich sicher ist, daß der Dwlkus von Schomus nach Kenchraum herüber gieng, so MM Hesychius s. v. doch: ° — lieber den anceps nauium ambitus lies Srraba S- H07. soi8) S. oben Not. 97z. 2019) Augustinus 6s ciuir. Osi IV. 2Z. , 2020) Vergl- unten. S. zz8- u- 459. wo Aug>!^ das seinem Vater zu Ehren benannte Julianische Haus dedicirt. Man kann von ihm die Kommentator über Sueron. cisliZ. 6o. Nachlesen- j 2021) Makrob. I. 12. 8eguirur cum lecuuäum llomuli orstinskicmem , klsrriv sow s- ueiits priucipium, vocaisrur, o>" Minus kamen eüsm xvlest xrssxostcos s dlumr la"^ Ehrenbezeugungen Kaesars. n8i und einen durchs Loos euvahleten Stamm sde6Rö-V.R.E.7l.o mischen Volks^ Julia nennecsn. Fenier be- Diktat, v. schlossen sie, daß er die ganze Zeit seines Lebens hin- Aem.Lepid. durch, Kensor ohne Kollegen siyn, und des Vor-' ' rechts der Zunftmeister des Volks genießen sollte, kraft dessen jeder der ihn mit Worten oder Wer¬ ken beleidigte, für verflucht und verbannet erklärt ward^); ingleichen, daß sein Sohn, wenn er ei¬ nen erzeugen oder adoptiren würde, sogleich zum ho¬ hen Priester ernennet werden sollte. §. 478. Da ihm dieses alles genehm war, bestimmekerr sie ihm einen goldenen Stuhl ^); ein Kleid, dem- nusrium sc pokruarium, retinuir nomen, cum non VI- öerewr iam guinms eile tcc! teptimus: L-ct po/?ea r» /ro¬ lo, -cm /«//, Loo/rn-ri D/Ksrcr'r>,, /o- crrro 44. ^»rom'o 44. /s/io e/t, OVOO IIOL L, IM. II). IVUV8 pliOLNIir) I V8 8H. Daher der h. Prosper L7rro». p. 699. «ie- cermr, Ouinkilem msntsm lulium liebere clici, guis in «o nsrus suistec lulius. plurarchus dtums p. 72 ü. x,--« Jonaras. 2022. Es waren fünf rind dreyßig Tribus. Appian. Liu i. 6io. 641. von diesen ward jezt einer, 4-nno 725 »och ein anderer, dem August zu Ehren, Iusta zuge¬ nannt, (unten S- 457) — Von diesen bcyden Stam¬ men, so aucb auf Inschriften vorkommen, besehet Gnu- phrium panvinium in der lliuiists itomans, im Gra¬ fischen I'lielsuro. 1.1. P. 294. 202;) Not. 1521- 2224) Sueron K. 76. dion enim kionores moclo ni. Miss recepic —- teci erampliors eriam bumsno ksüioia öecerni tibi pgstus eit, anrcam <8ec. Florus UH. 2. 91. nennt solchen./"K'est"W r» rrnva und giebt dadurch Zu verstehn, daß er größer und erhabener, denn die übri¬ gen isllse cmules gewesen, plurarch Eaes p. 726. 4. "zählt, daß Kaesar die Feyrung der Luperkalien zuge- n 82 Dio Kaßius. B. XXXXII1I. H. n Zleich, dessen sich ehemals die Könige k- Diktat- v. Lqua.' iehn - lle-2/xss,xu X5x°<7^kw;. Appuit ' p. 494. «LI t-Fi sxs,«>, e^k-pa-^vwv -r- X«, - Dio erzählt §. 5z l. daß August es ans Furcht vor An¬ tonio nicht gewagt, Laejars goldnen Stuhl, dcuBa- ordnungen des Volks gemäß, ins Theater zu bringen; daß er aber selbigen nachher allemal in's Theater brui- gen lassen, ergicbt sich aus der Geschichte, die S> 58). erzählt wird. — Fabrizius merkt bei) dieser Gelegen¬ heit an: llseo Lselsris teils äeinse peruenirss Vibium Rukum, gui ilis vßi8 impuue. inlrs p. 6l2. v. Alikin hier hat sich der sel. Mann wohl versehn. Da der^m- goideke Sessel Kaesars jederzeit zur Parade in's Th«- ter geführt ward, so konnte wohl Vibius Rufu« selbi¬ gen nicht kaufen; auch würden, wenn auch August über den Thoren gelackt hatte, die Kollegen des Rufus nch zugegeben haben, daß einer ihrer Kollegen en clepn aller übrigen, ftch eines vergoldeten Throns bedient haben sollte. Der Kardinal d'Estrces bat, seiner schwächli¬ chen Gesundheit wegen, sich eines Fauteils in den Ver¬ sammlungen der französischen Akademie bedienen zu biir- fen; damals harten alle Mitglieder derselben blöke Lehnstühle, und der Armsessel war nur dem Direcktor ad lein bestimmt- Man schlug dem Kardinal sine DM nicht ab, allein man gab von dieser Zeit an, allen übri¬ gen acht und dreißig Mitgliedern, Armsessel, leKure. 178z. sssnvier p. 64.) So dachte man in seam' reich, und der Kardinal war, seinen Rang und Etaa abgerechnet krank! Man müste sehr wenig mitdcnV ' len der Römer bekannt seyn, wenn man sie, i>>'7"^ rien dieser Art für minder behutsam, denn die Fran, sen halten wollte. Also der SuMÜns in curis- -a fenbeinerne vergoldete Thron, war es sicher mehr- Rufus kaufte, sondern die gewöhnliche felis curuiu sich Kaesar vorher, eh' ihm der goldene Thron war kretirt worden, zu bedienen pflegte. Diese beils cu> ward in der Auktion, so Mark Anton nach Kacsars - , anstellen lies, nebst anderm unnützem Hausgcrath kauft, und in selbiger vom Vibius Rufus- ans zwar sehr thörichtcn, aber doch niemand beleidig ' Ursach gekauft. Den Senator, der sich aus - goldenen Sessel gesezt, hatte sicherlich August»^ Ehrenbezeugungen KaesarS. n8z dienet"'^), und eine aus Römischen Rittern und Se-A R- E^lo natoren bestehende Leibwacht ; ferner befohlen sie LMau v. jedes Jahr für seine Gesundheit öffentliche Ge-^em Levid. bete zu halten, bey seinem Glücke zu schwören, ' und alles das was er anordnen würde, als vom Rath und Volk für gut geheißen zu erkennen, Hier- straft, dem cs Vorbedeutung war, als dieses nur ein Wahnsinniger that; (S-;89-) aber den Thoren, dec sich auf einem Sessel sezte, der von allen andern Sesseln sonst durch nichts unterschieden war, als daß ehemals Kaesars Hinterer ans ihm geruhet hatte, und sich nun ein¬ bildete, daß er selbst Kaesar sey; den konnte Augustus ohne sich selbst lächerlich zu machen, eben so wenig be¬ strafen, als wenn eben dieser Thor die Witwe Kikerons M Ehcgenossin wählte, und sich nun einbildece, so bercdr wie Mero zu seyn, weil er nun mit der Fran des Redners ehelichen Umgang hatte. 2015) Nergl. Nor tzy8 2026) Der sich aber Kaesar niemals bedient, wie Dio sogleich tz. 479. sagen wird. — Appianus 9.502. Ze /2ev r/x r?r/> tt lek-rxkro, 7ji Zk und vorhec k-496. hatte eben dieser Schriftsteller aesagt' rn-s^E k, «L^'rov «T-r-^e^e^ov 5^>r-«er 5?alenus sagt unten S- zog.: ----- — Siche auch Vcllejum I!.. 57. 2027) Dio wiederholt dieses noch in diesem Buche tz. 522. Aber nach Appiano ;>. 494. sind sie nicht fahr, sich, sondern nur alle iulir» gebracht worden i'ee--c -<«- tkek,«; «V« Ll,,.» nÄL^Z-r-. 2028) Erwähnt auch unten Antonius in der Leichen¬ rede tz.521. Nichts gewöhnlicher in der Folge, denn die Eydschwürc per lÄlu'.em.gonmm, verwrariouem, virsm, kttirunam Lee. prineixis. — Wer Nachricht von diesen Formeln verlangt, besehe Seiden, -ul mru-m. b 4T Spanbeinr -r-l x. 182. u. du Lange über Zvnaras p. 28- u- Linnanrun p- 48Z- 2029) Daher alle diejenigen, so ein obrigkeitliches Amt anrrarcii, fthwören mußten; Kaesarn in keiner An- i i84 Dio Kaßius. B. XXXXM. H.ix. I-^^oauf beschlossen sie ihm, als einem Heros, zu Ehren Dikr. v! alle fünf Jahr öffentliche Spiele zu feyern; sie D Aem. Lepid. teten, Zur Feyrung der Luperkalien, eine dritte Brn- welche sie die ^uiifche nannten ^°); und weiheten ihm einen besonder« Tag in allen Fechter- spielen, so viel nur derselben in Rom oder Italien be¬ gangen werden würden. Da er sich auch die- ordnung, die er zu machen für gut befinden würde, zu- wider zu seyrn rr«; kvAv; --Appian p. 494' 2vzo) Die Luperkalien wurden den i;ten Februar be¬ gangen; von ihnen besiehe Nicolaum Abram »ö Qcer. xr. Losi. II. u. kbil. n. Z2. ingl. Carl Ncapolis ÄN-IPIP xis aci istios Ouiclü il. 267. Die vorigen zwei) uralten Brüderschaften hießen Gurmilianer u Labianer <)uinril!sui Luperei Appollari vieloinur 3 (Zuinrilio, qm prsopoliruz ett Lupereis, vr s lkgbio, k-rbisni cliKi luM ÜLm I^uperci, guibun is prsepotirux kusiic. kulüs am rem ttomuli remporibus intiikuios vwvsgue, et psblsaor er (^uinrilisnos, mulci funk gui exiltimunk. guorum nuwö- rum potke» suÄum suille, gui» bonoris grati» mulci m Luperels sä5ciibeb»nrur. — Der Präses dieses Julina Nischen Kapitels, war Mark Amon, wie Kikero unten S. 285. in der gegen ihn gehaltenen Rede bemerkt Siehe auch §. 48z. Not. 2049, — Daß dieses KaM'i sehr reichlich dotirt gewesen, ergiebt sich aus einer andern Stelle des Rikers kNilipp. XIU. 15. 2ozOs) Auch dieses Gesetz war vom Antonio in^n schlag gebracht worden. Rikers kbilipp. H 4Z- beri guurkum in (klico cliem luclorum liomsnorum uiu^ Le u«rem rv/«c» «ct vr ch'ev Lae/ä--rr»l>Äe»-erAr'? (kur non kumus prsoroxcarl lionorsm, (krielsri lus Is§6 clsrum, clesori psrimur. 2ogi) D-ese Ehre ist ihm nach seinem Tode fort cE srn worden. Vergl. Not. 2024. — Appianus §44, ö !<«!§'«§' 2-ov Vt- ^vo'eov .^or-'S«' «v?-« rc«?-« A-so'«; , «s«,_ — Wie diese Krone den Kronen der Götter IN"' len Stücken ähnlich gewesen, lehret uns Llorus, tn ,k er sie cliüinLtsm rullÜL coronum nennt. Strahlen tN (. Ehrtnöezeugungerr Kacsars. 1155 a ses alles gefallen lies, dekretirten sie, es sollte in allen N.R. T. 71s jl Schauspielen sein goldner Stuhl unv seine goldneK-Kaestr l- mit Edelsteinen bcsezke Krone, die in allen Stücken Aem'"epkdl d den Kronen der Götter ähnlich war, hereingetragen, und sein Wagen in den Kirkensischen Spielen, gleich ' den Wagen der Götter, herumgeführt werden. Erid- lich so nenneten sie ihn ganz öffentlich Jupiter Ju¬ lius weihecen ihm einen Tempel unter dem Ti- . tel der Gnade des Julius und bestellten ' ihm den Antonius Zum Priester ^). ' §- 47Y. j Um doch aber ihres Herzens innere Meinung > durchscheinen zu lassen, dekrctirten sie zu eben der Haupt, oder um die Krone, sind das Zeichen der Gott¬ heit; daher bey imö der Schein um die Heiligenbilder, von dein Liampnü eine sehr gelehrte Schrift geschrieben, die ich über die ralli-nsm coronam nachznlesen bitte. 2o;z Da der Ehrentitel Jupstcr Julius. bey keinem andern Schriftsteller vorkommt, so folgt Fabrizius lie¬ ber denjenigen Gelehrten, so Dious ix« in verändern; allein abgerechnet, dasi die Handschriften mit dieser Les¬ art einstimmig sind, mit welcher auch -kiphilm und 3c>- naras übereinksinmen, so wäre es doch läch-rlich ge¬ wesen, wenn sie ihn bey lebendigem Leibe, den höchst« ligcn Laesar, '-o- , -i/n«.'» lulium genannt? 20Z4) Hieher gehören Münzen beyni Rubens sci nu- mos vucis ^rstchou«n> llll. II. in des (Pistill lbefiaro bxils z. u beyni Fulvius Ursinus kam. Kom. p. 29g. Diese Münzen haben ans der einen Seite das Bildniß der mit dem Oeblzweig, auf der andern einen Tempel der (llemenris, und die Umschrift 0. I?^lllxX8. Zn bei Exergue: IeX 8Hdl^pV8. lll0dl8VU5O. — Nach Plurarch Lses. p. 7^4. s. ha- ben die Römer mir der tllemanri» einen Temvel aafge- nchtet, ihr zu danken, Kacsars Herz gelenkt zu haben, sich der erfochtenen Siege mit so vieler Menschlichkeit zu be. dienen: und der Schriftsteller sezt hinzu: sic hätten da- ran sehr recht gethan r tmeixki«; «x H-Band. Ffff 1186 Dio Kasims. B. XXXXM. H. l^x. N-R C-7'oZeit, da die vorgedachten Rathöabschiede abgefeß wurden, daß er innerhalb der Ringmanern der Stadl Aem. Lcpid. begraben werden sollte r^). Die Nathsschlüsse allk, L^uic. §0X86°/'- 5^ 7^ Agch piano p. 494. war der Tempel Kaesarn und dcr Kü- nientia geweiht, deren beydcr Bildnisse in ihm cinaii- der die Hände gebend, vorgcstellt wurden: re-»» «-«> >!«> Nach Dio hl dkl Tempel der Gnade des Julius: acwcihkt gewesen- — Von dieftn drey einander widerspreche"' den Ichchrichten scheint nur die des Plutarchus wahr zu sepn und durch Münzen bestätigt zu werden; in die¬ sem Tempel war aber natürlich, so wie in allen andern (Not. Lora.) Kaesars Statua ansgerichtct, und M will ich's Appiano glauben, daß sie neben der Gettili stand, und daß bende Bildsäulen einander die Hande ga¬ ben. —> Daß aber ein eigener Tempel, der Gnade des Julius zu Ehren, sey aufgeführt worden, kann ich mich bis jetzund noch nicht, auf das Zeugniß des einzige" Dio zu glauben entschließen. 2OZ5) Appianus k^rb. p. 156. sagt von Anton: H ?"o; ts 7 8 NL.'S'Lfo;. Bi¬ kers !I. 4Z. (duk-m is m.iiorem honorem coi^ curu8 er-ir, gusin vr h»beier vulurnrrr, iimulscrum, ltigium, L/? er vt loui, vr dlr»"r vr (gorilno, lic ctr«o 7«/lo /Hs. ^»ro»/«r. Lies auch 6ue- ron K. 76. 2o;6- Ob es schon verboten war, innerhalb d>» Ringmauern derStadtjemand zu begraben (Rirch"^^" nahmegemacht. So wurden z. E- alle Nestalen in der VW begraben; eben diese Ehre hatte man dem BalcrmS'p. blikola, Posthumius Tubertus, Fabriz erwiejen, u , späterhin (denn das tumultuarischeLeichenbegaiiguch Klodius, will ich nicht rechnen) ward sie dtt'.i h h. Trajan zu Theii, von dem Eurropius VM 2 sagll 0inris vrhom lepulrus. Ehrenbezeugungen Kaesars. 1187 soviel derselben in Betrefdieser Materie waren ab-N.R.Ein¬ gefaßt worden, gossen sie mit goldenen Buchstaben in silberne Platten, die sie zu den Füßen des Kapi- Aem. Lepid. tolinifchen Jupiter niederlegken, wodurch sie ihn sehr deutlich, daß er ein Mensch sey, erinnerten. Sie hat¬ ten angefangen, zuerst, ihn auf eine gemäßigte Weise zu ehren, aber in der Folge da sie sahen, wie er sich über diese Ehrenbezeugungen (die er, bis auf einige wenige alle angenommen) crfreuete, bewekkeiferten sie sich immer größere und größere bis auf die aller über¬ triebensten in Vorschlag zu bringen; der eine Theil aus gar zu großer Schmeichele»), der andere aus Sport. Einige giengen so weit, daß sie nun sogar in Vorschlag brachten, ihm durch ein Geseß zu er¬ lauben, mit so viel Weibern, als er wolle, zu schla¬ fen""); weil sie wußten, daß er sich auch damals 2VZ7) Einem Manne wie Kacsarn, pflegt man es wohl gerade nicht zu verbieten, mir so viel Weibern als ec will, zu schlafen, d.i. sich eine selbst beliebige Anzahl von Beyschlaferinncn zu halten; warum hatte man also nö- thig gehabt, daraus Kaesarn zu Gunsten, ein eige cs Dekret zu machen? Nicht die Crlaubniß init so viel Wei¬ bern als er wolle, zu schlafen, war es, die man ihm errheilen wollte, sondern jene ungleich wichtigere, jedes Mädchen, jede Ehefrau, so ihm gefiel, mit seinem Bey- schlaf zu beehren. So wie Solinus vom Könige dec Hebuden sagt: dlulls ris, sk-ll per vicilluullines in guricungue commoms juerir, vstimiism lumie. So hat Sueron K- 52. dieses Ge'ek deutlich ausgedrückt: ()V^8 er guor veiler. Lasaubonus ver¬ buchet über diese Stelle, daß Dio gleichfalls ----- gesch^-irbcn haben möge; die Ncrmuchuug ist sehr wahrscheinlich, weil sie aber blos Konjccktur ist, und ßch auf keine Handschrift gründet, habe ich sie nicht im Text aufnehmen mögen. — Es war der Tribun -Hel- vsug Llnua, der dieses Gesek in Vorschlag brachte, ein deklarirter Partisan der Volksparthey, der schon che- wals zur Zeit der Klodianischen, das famöse schon an- ii88 Dio Kaßius. B. XXXXM. H. 1.x. N.R.E,710 «och, obschon ein Fünfziger ^), beständig mehr Diktator V. denn eine unterhielt Aber ein dritter, und Key Aem. Lepid. weitem größester Theil,that solches swcderaus Schmei- ^^ley „och aus Spott, sonderns um ihn je eher je lieber der allgemeinen Misgunst und dem Neide aus¬ zusetzen, damit er ans solche Weise desto eher aus dem Wege geräumt würde; welche Absicht sie auch in S. -44- der That erreichten. Ohnerachtet Kaesarn selbst ge¬ rade diese Ehrenbezeugungen so beherzt machten, daß er sich deswegen keiner Leibwache bedienete; denn er schlug nicht allein die Guarde aus, so man ihm aus Senatoren und Rittern errichten wollen, sondern schaß fete auch die Trabanten ab, deren er sich bisher zur Guarde bedienet : weil er sich keiner Nachstel¬ lungen von Leuten, die für ihn so ehrenvolle Dekrete abgefaßt, und eben dieser Dekrete wegen, derglei¬ chen eben so wenig von irgend einem Fremden be¬ fürchtete 480. dm Rathsi- Als einst an einem gewissen Tage ihm noch mehr tzend. und größere Ehren dekretirt worden waren bega- derwarts, (N- 576.) von mir angeführte DiMM macht hatte: llakciola gui cruia rezir, tli§iro coput vno 8cslpik: czuici ci-ectss duim tibi velle? Viruw. 2oz8) Dieser Ausspruch entspricht dem völlig, den Ä-ylairder katcinisel) dura) qusAsnsrlo Müior innscksrciben muste. Wnrklich 's Kaesar damahls sechs und fünfzig Jahr alt- ?uua Oek. p. 740. e.Suciou K- 88. . 2OZ9) Um diefe Zeit fallt seine Liebe gegen die t^ar ster des Drums Tccn'a, die ich in den Noten znni 0- gen Buch erwähnet. 2040) Vergl. Not. 2026. , , 2041) Er glaubte nehmlich, Leute die ihn sM ten, würden immer bereit seyn, ihn, mit DeriM ' eigenen Lebens, gegen jeddn fremden Angriff zu Ehrenbezeugungen Kaejms. i r89 beii sis sich inSgesammt in aorpors zu ihm ins Ve- stibulum des Venustempels, in dem er sich gerade Diktator v. damals befand um ihm alle das, was feinet-Arm. Lc^d, wegen beschlossen worden war, anzukündigen, (denn man muß sich merken, daß Rakhsschlüsse dieser Art beständig in feiner Abwesenheit abgefaßt wurden, um dm Anschein zu haben, freywillig und nicht gezwun¬ gen gegeben worden zu seyn) nahm erste, ob von Gott mit Blindheit geschlagen, oder aus übergroßer Freude, weis ich selbst nicht, sitzend an; wodurch er, nicht die Senatoren allein, sondern alle so zuge¬ gen waren, dergestalt erbitterte, daß er ihnen dadurch die vorzüglichste Ursach ihm nach dein Leben zu trach¬ ten an die Hand gab. Einige gaben zwar nachher ihn zu entschuldigen vor, daß er damals Amvaude- bmgen vom Durchfall gehabt, und um nicht etwan herauslaufen zu müssen, sitzen geblieben fey: welches sie doch die wenigsten überreden konnten, weil er nicht lange nachher aufstand, und zu Fuße nach Hause gicng. Sie hielten ihn also für übertrieben aufge- blasen, und dieser Hoffahrt wegen hasteten sie ihn, zu welcher sie doch selbst, durch übertriebene Ehrenbe¬ zeugungen so sie ihm bsstimmcten, Gelegenheit gege- den. — Er vermehrte nachher diesen Argwohn nicht wenig, da er, nach dieser Ereigniß zugab, daß er zum Diktator aus Lebenslang ernannt ward. ') In der Dekretirung so übertriebener Ehrenbezcu- Zungen, kamen schlechterdings alle Rathsglieder mitein¬ ander überein, denKaßiuö nur,und noch sehr wenig an¬ dere davon ausgenommen; diese wurden hierüber zwar sehr beredt, cs ward ihnen aber darum nicht das min¬ deste Leid zugefugt, wodurch also nur der Ruhm von Kaesars Gelindigkeit vergrößert warb- -°"). 204;) Und man hatte umso viel mehr Ursach, diese Gelindigkeit Kaesars zu rühme», weil er den Kaßius na¬ mentlich im Verdacht hatte, ihn nach dein Leben zu stehn. Cr sagte zu seinen Freunden, wie Plurarch p. 727. c. i i9o Dio Kaßius. B. XXXXIHI. H. l,x. N.R.E.710 §. 481. K. Kaesar Liltawr V. Bey diesem Betragen Kaesars, fienM die so >b>n nach dein Leben trachteten, an, sich zu entschiies. Kaesar be- ; und daniir sie ihn auch bey seinen besten Fr» kcimiir den Yen verhaßt machen möchten, so fiengen sie an ihn nia"äiö So-durch ein und das andere zu verlaumden; zickztgicn- briguet. gen sie so weit, daß sie ihn unter sich nicht ander; denn König nennelen "°" "). Diesen Namen schiuz erzählt: 4«,7k?-«, ss»^o/xk7o; chkiv XL^a-,0«; t^o, 7-f l «e-kx-,, /-LV L,',. Da er im Gegcnthcil gegen den Brutus eine sein- zärtliche Zuneigung hegte, und de¬ nen so ihn gegen selbigen aufbringen wollten, zurM- wort gab: X Zcx,x« Daher la III cs vermurhlich, daß er den Brutus, in der Verwaltung des städtischen Stadtrichteramts, Kaßio vorzog, ohne» achtet solches, feiner eigenen Aussage nach, Kaßius wür¬ diger verdienete- Plurarcl) Liur. p. 987- ö. bemerkt, es habe KaßiuS in Kaesarn mehr den Privatmann, denn den Oberherrn gehaßt, und man habe daher i» dec Folge zu Rom öffentlich gesagt: -K«- Vk-As«, X«k-L^ fen wollte doch sehr leicht dcmüchigen konnte? Ratbsel laßt sich leicht lösen, wenn niausichandasjcW zurück zu erinnern beliebt, was ich schon ein Paarig von der damaligen Liebe Kaesars gegen die schöne Tew gesagt. Diese Tertia, der Servilia Tochter, wa? u leibliche Schwester von der Gemahlin desKaßiuö,Ju»>" und so verhinderte die Liebe zur Tertia den Diktats s/ lerdings mir dem Schwager seiner Schönen so ü> reu, als er ohne diesen Umstand verfahren seyn wuc , 2042) Mir Dionc stimmt Sueron K- 78- u- Lpifl. u. 116. überein; allein Plumrchus 7?4-^ zahlt, er habe auf dem Tribunal: - sessen Fabrizius meint, es sey in beyden Nachriu ^ lein Widerspruch, sintemal Plutarch nicht von dm Kaesars Königstitel. 1191 zwar Kaesar aus, und schalt sogar diejenigen so ihn N.R.E.7ic> also begrüßeten, weil er aber doch zu gleicher Zeit Diktator v-. nichts that, wodurch man überzeugt hakte werden Aem.Lepid. können, daß er in der That mit diesem Titel unzu-^°'^^'' frieden sey, so sezten sie heimlich seiner Büste, die ans dein Tribunali stand, ein Diadem auf. Als S.-4l. Rajus Lpidürs Mamrllus und Lukins Räse- tius Flavus damals Zunftmeister des Volks ten, sondern von den neuen Rsstris verstanden seyn wolle, die allerdings nicht weit vom Tempel der VennS Genitrix entfernt gewesen- Ich denke doch, daß immer ein kleiner Widerspruch bleib?; man sehe die Noten zum vorigen Buch nach, woselbst vom Platze, wo diele Ro- sira gestanden, gehandelt worden. — Plukarch ist sonst unter allen Alten'derjenige, der dieses Geschieht- chen ain allerumstandlichsten behandelt. Er sagt, Kae¬ sar habe so sehr gefühlt, das gelammte Volk in seinen Magistratspcrsonen beleidigt zu haben, so daß er, sobald er nach Hause gekommen, zu seinen Freunden gesagt: Jctzund bin ich fertig, meinen Hals, jedem der ihn ab¬ schneiden will, hinzugeben- Er erzählt auch, es habe Kaesar vor dem Senat aufstehn wollen, sen aber daran von einem seiner Freunde, oder Schmeichler vielmehr, Rornelius Balbus daran verhindert worden, der zu ihm gesagt: ov SkeanLiL«- Er sezt hinzu, daß er sich nachher mit einer Anwandelung von Epilepsie, die ihm zugcsto- ßen, entschuldiget, und die er zu reitzen und öffentlich nie- derzufallen befürchtet, wenn er aufgestandcn und nicht sitzen geblieben wäre- Dieses laßt sich noch etwas eher hören, als wenn Dio vorgicbt, daß er sich in die Hosen ju machen gefurchter; Wenns aufs Halten ankommt, weis man wohl, kann man eben so gut stehend als sitzend halten; aber Schwindel, und die bey Patienten dieser Art damit verknüpfet- Epilepsie, werden allerdings durch ein ruhiges Sitzenbleiben zurück gehalten, und durch Aufstehn gereizt- 204z g) Dieses Sobriguet befindet sich häufig in den Schriften Kikerons an seine Freunde. Kwintus sein Neven, halte Kacsarn zu verstehn gegeben, er 1192 Dio Kaßius. B. XLM. HauA M. R. E.7'c> solches abreißen ließen, nahm er solches höchst übch S-k.-nr'". (ohnerachtet sie bcy dieser Gelegeirheit so wenig etwas Aem Lepm. für ihn schimpfliches gesagt, daß sie ihn vielmehr in dir ^^oversammlung gelobt, und versichert hatten, daß er Ehrenbezeugungen dieser Art nicht verlange), doch so übel er solches auch nahm, verbiß er damals seinen Schmerz doch. §. 482. Als er aber nachher, nach den feyerlich begange¬ nen lateinischen Spielen vom Albanischen Berg nach der Stadt zurük ritteund ihn abermals einige König begrüßeten, sagte er zwar, daß sein Name nicht König sondern Kaesar sey; als aber vorgedachte Zunftnieister den ersten der ihn also begrüßt vor Ge¬ richt luden '°"), konnte er seinen Zorn nicht länger möchte geaen Kikero'n auf seiner Huth styir. 2a- ' ruber schreibt dieser an Arrikus XIll. 97. --p-e-r »'» viüeiem leire mo :,nimi nilnl babere. Ilnd der¬ gleichen Stellen finden sich zu hundert- A- G- 4. Ik!> Aeskioli oiarnus Ipucl illum, guem Oil moiwum perciuinr!) vr nolirse gsrÄki. guoni-sm inrerseclore^eliden non lumus, non fueiirclominur ills suZienclus Iludeo, mi > crecle, sec! ism leripftrsm; üeleie nolui. Sogar in e^- ucr seiner öffentlichen Reden (?M^. ll- 14) 5l li suisssm in illo numcno non soluni enum e komm s-ibulsm conlecill'em. — /lcl /lrr/c- XM- lineeleLko re^e lideri non lumus- - 2044) Liese Jchmcn hat der fiel- Reimann;, dem Medicaischen und ersten Vatikanischen Manus'l^ korrigiert- Vorher ftblcte bey Bcuennnug des X- diuS der Zuname Marullus, und Rascrius Alavus> s)! es KkS'n-,-? allein 4^«°-"°'"- ihn auch Plnrare!) p- 7Z6. k. und daß uock n , gcr denn Plutarchs 4-e--c^-c sei), lehren die Lateiner ron K- 7Y- Livius Lximm. I- i-6- Vellcjus >> 68, ^ lcrius N7qrinius X'.7.2. Anfiatt Hat2pp^ p- 495. 505- ki 515-,' höchst fehlerhaft m-ri-mr. 2045) sAurgrch) p. 7z 6- s- Kaesars KönigsliLel. 119z zurükhalten, sondern nahm solches so übel auf, alS N.R-E.71o ob sie förmlich gegen ihn rebellirt hatten. Doch that Diktator v. er ihnen darum auch noch für jeHund nichts zu Leide; Aem. Lepid. als sie sich aber bald daraus manisestireten, wie eg La.mr, auf keine Weise weder erlaubt noch sicher sey, frey- niüthig seine Gedanken über die Verwaltung des ge¬ meinen Wesens herauösagen zu dürfen, ward er aus¬ serordentlich empfindlich, lud sie vor die Versamm¬ lung des Raths, klagete sie daselbst an, und lies über ihre Verdammung stimmen. Hingerichtet wurden sie nicht, (ohnerachtet viele sder Rathsgliedcr^ ih¬ nen den Tod zuerkannten), wohl aber durch einen ih¬ rer Kollegen, -Kelvins Armier, des Zunftmeister- omtes entsezt, und nachher aus dem Rath gestos¬ sen'^); welches ihnen lieb war, wenigstens stelletcn k.'4 Ll/T-ov pa-o'-^kL V» oe cx- x-i,-7«x> Sueron K. 79. b>lebi, legem ie sslureili- N, (^ekgrem le, non regem eite cespoullik: sx ss«- r-'kv;, KK,<7--x>. stlppian p. 495. — Dio, wenn er sagt: daß Kaesar nacb feycrlich begangenen lateinischen Epielen vom Albanischen Berge nach der Ltadt zurück- geritrcn, druckt sich bestimmter als Plutarchus aus, denn dieses Vorrecht war ihm nach § 476 bepgclcgt wor¬ den, woselbst ich Note 2008- nachzusehn bitte; aber Plu- tarch ist wiederum bestimmter als Sueton, wenn er ver¬ sichert, daß cs Kaesars heimliche Anhänger gewesen, so das gerufen, und daß Kaesar die beygebrachte Antwort gegen seinen Willen, weil er den Unwillen des Volks gar zu deutlich cingeschn, gegeben; denn cs ist Höchst unwahrscheinlich, was Suetouius behauptet, daß ihn das gesummte Volk selbst so begrüßt haben sollte- Mit Plutarcho stimmt sein Auösehreiber Zonaras p. 85- prmc. überein. 2046) Piurarch p 7?6. k. ti; -'S ö ?k ii,- X«I «irkxL^k! l-xr — L-r- 7-x^s r^°». Diese Nachricht scheint allerdings wahrschcinli- i i94 Dio Kaßius. B. XXXXIIH. H.bX. K.'^r'° ? sintemal sie nun nicht mehr sich durch jh» Diktator V. Hrehheit einiger Gefahr auszujeßen gezwungen wa- »ia " L der Verwaltung öffentlicher Angelegm- '-U"- hx^en entfernt, das was vorgieng so geruhig m das Parterre die Katastrophen der Bühne"") an- Ichauen konnten. Kciefarn aber ward auch dieses höch¬ lich verdacht, daß, da es ihm obgelegen hätte, die¬ jenigen zu Haffen, so ihm den Titel König beyge- legt, er, jene gänzlich aus der Acht gelassen, und an ihrer Statt die Zunftmeister belangt hatte. §. 48z. Antonius eben diese Zeit trug sich nicht lange hernach bietet Kie-ein anderer Zufall zu, der es noch deutlicher offlN- men des Rö- barete, daß Kaesar nur den Worten nach diesen Ti- Mischen ' tel verwarf, den er in der That herzlich gern angc- Diadem a?/ uommen hatte. Denn da er bey Feyrung der iupkt- ' kalien sich in das Palatium begeben, und nun ans dem Tribunal mit seinem königlichen Gewände und der goldenen sstrahlenwersendensj Krone . auf seinem goldenen Sessel da saß, und ihn nun A»- ronius mit den übrigen Priestern, König begrü߬ te, und ihm das Diadem mit diesen Worten um¬ wand : "Dieses gicbc das Volk dir durch nncb-' antwortete er zwar: Jupiter allein sey der König s Römer, und schikte ihm das Diadem aufs Kapi^' eher, denn dieDionischezu ftyn. da es nicht glaublich-^ bleute, die, da sie das Diadem von der Büste Ms rissen, hinzusezten: Kaesar verlange Ehrenbezeugung dieser Art nicht und nehme sic übel; daß beute mch Art sage ich, sich gegen ihn bald nachher öffentlich ni> fcstirt haben sollten- Doch sagt auch Livius: ei, kangusm rsAnum stHLlsnri, mouenribus; . 2047) Appianus p. 50;. ftzt noch hinzu, des -ane verwiesen. Oiauiter inciepiros pork-llsre priusuii, ! Suewn K. 79- — Vom Hclvus Kinua siehe oben 20Z7-Vergl- Schöpflm viiienarioner k- Kaesars Königstitel. 1195 lium; nahm aber solches so wenig übel, daß er es N.R.E.710 vielmehr in die Zeitungen zu setzen befahl: daß erA^A^v. die ihm vom Volk durch seinen Bürgermeister angc-Slem vepid. boteue königliche Würde nicht angenommen. Dem zu folge argwohnete man, es sey dieses zwischen bey- deu abgeredt gewesen, so, daß er in der That die¬ sen Namen zu tragen begierig sey, aber doch den An¬ schein haben wolle, ihn nicht anders denn gezwun¬ gen angenommen zu haben ^). Da er sich hier¬ durch einen allgemeinen Haß zuzog, so fanden sich einige, so die foberwahnten removirken^ Zunftmeister in den nächsten Reichstagen zu Bürgermeistern zu erwählen vorschlugen; und andere hezten den Markus Brutus und andere eben so stolz gesiu- nete Manner, die sie heimlich fihn umzubringen überredeten, sogar öffentlich dazu auf. 224g) habe ich das w-v-? übersezt, wo¬ für -themsterhu>'8 lesen wollte, denn Reima¬ rn« har sehr richtig bemerkt, daß es Dioni gewöhnlich ist, diejenigen so einem Streit znsehn, ohne sich in ihn Zu mischen, mit den Zuschauern eines Theaterstücks zu vergleichen. Wir haben das Bild oben S-199. gehabt, wo es vom Mark Anton gebraucht wird, der den Tre- bonius und Dolabella gegen einander hezk, ohne sich silbst weder für den einen noch den andern zu erklären. Es ist aber bekannt, daß schon vor Feiten E- Karnins ipeLlzmium conssllnm velorum vmbraculis isxecar, wie Walerins Maximus H 4 6- sagt: -x---« " modcrnistrt wollte es also nichts anders, denn das ausdrücken, was ich in der Uebersetzung den Schriftsteller sagen lasse. 2049) Plurarch p./z6- cl. e. X« A», k V 0 r ^ov ,5L>ov c-4 LV. (xL, 4,«^ LV . X», ^0 -7-.L5o; ö-L- FsL-x; , XL, Xfo^o; 8 ex ^«xsrxkvx?. SS 0 «,kxe-->e-cv. «vch; Ze xeoeHcxovre;, 1196 Dio Kaßms. B. XU111. Hauptst. N.R. §.710 K. Kresrr Miktuter v. Acur. Levid. trtsx. L<;uir. Ein und fechszigstes Hauptstück. Zusammenverschwörung gegen Kaesars L?ben. §- 484- Brutus zur brauchten nchmll'ch der NamensähnliW rung^anhe-"^^ so zwischen ihn: und jenem berühmten Bru- hezt. , 0?.,>0, , XL, skhL/Lk^8, 77L>,V LŽ7LVre;. 8VÜ> L^k^L-^A.o^LLv^; re«/LL^ L^,7L7L, 70, 5"54L,o, 70 I/uLxx. V. 14. selbst rektifiji", nur er allein habe den Lepidus angestoßen und gestuW Viicis Oiuciemu? non enim sbieKum subrriiergr, sei'!- tuiersL clomo msclitgrurn er coZitsrum kcelus. llu öu- vü»r u conluls Antonio, act/-/orrn» ^aep/«^ rap,7I ^0 äi«'- rspuiir, grgus in Lapirolium loui oprimo wsximo lir. —. plurarci)us ^nron. 921. 60. erzählt eben dk!t Geschichte mit den nehmlichen Umstanden, und M Gewohnheit nach fast mit den nehmlichen Worten, ! daß ich die Stelle nicht abschreiben mag i nur stjl Hinzu: Kaesar habe, da er von den Luperkalien 'M Hause zurükgekommen fty, zu seinen Freunden gW ' er sey nunmehr bereit, seinen Hais jedem der ihn Y^! wolle, tzinzugeben, welches er in Kaesars Leben t hier, sondern bey der andern Gelegenheit erzählt' er vor dem Senat nicht aufgestanden, wie oben 204z bcrnerkt worden. — Man findet eben dreh' schichte beym Appianus p. 496. Vellejus U- 56 . » ^, nara» p. 84- »ns Livius 116. Lp. Vorzüglich gleiche mau, was Dio unten §. 555- dcm Krkcro "' ncr Rede gegen Mark Anton im Mund legt. antwortet zwar darauf S- 296. Mark Anton Hs nur geihan, um Kaesarn zu sich selbst st' ch , und ihm zu Gemüthe zu führen,daß er schon juro > i i l l I j l i I > l < l I r « i l < l t r L Brutus Verschwörung. 1197 tus fand, der die Tarqmmer verjagt hatte, umN.R-E.7ko vielBrochuren bekannt zu machen, in denen sie falsch- Diktattr^. lich behaupteten, daß er jenes Nachkömmling Aem.Lepid. sey. Ich sage mit Fleiß fälschlich, sintemal jener die zwey einzigen Söhne so er hakte, in ihrer frühe- ' ' sien Jugend hinrichten lies, und also keine Nachkom¬ menschaft hinterlassen hatte Dem ohnerach- -! tet ward dieses ganz allgemein in der Absicht behaup- -- tet, ihn zu einer That derjenigen ähnlich, so sein Ahnherr verübt. Zu verleiten. Daher die Zurusun- . ßige Ehrenbezeugungen erhalten, und ihm also nichts mehr denn der Königstittl fehle z freylich kam diese Ant- , Wort dem, der Mark Anton und Kaesar kennt, nichts minder denn befriedigend scyn. — Wo ich den Aus- denk gebraucht: er habe es in die Zerrungen zu setzen befohlen, steht im Griechischen: r- ich supplire nicht urit Fabrizio (wiewohl ich den sel. , Mann auch nicht widersprechen will, denn es ist sicher ! daß hier Kaesar Antonimu nicht für seinen Freund, son¬ dern als den Bürgermeister des Volks betrachtet wissen wollte) und da denke ich mein deutscher Ausdruk ist un¬ gleich richtiger, als wenn ich in Vic Lhronik, oder sonst so was, gesezt hätte: Rikero: Zeeilci-ibi iussir Lse- ksr in ksttis Acl bupsrcslia: L. Lsestui OiLksroii perpe- Wo ^1. Zirkonium Lonkulem populi iustu, re^num cls- wliste, Lselsrem vri uoluists. — Shakespear hat diese Geschichte in seinem bekannten Trauerspiel sehr schön erzählt. — 2250) Sueron 8r L. Jimius Brutus, Anführer des Volks in der '' rühmten Revolte des h. Berges und zur Belohnung für erster Tribun- Dieser war eS vermutlM dein Mark Brutus abstainmete, und hiermit stimmt ^ dasjenige überein, was wir von den Vorfahren Brutus mit Gewißheit wissen, die wir da, wo ne - in der Geschichte zuerst zeigen, nicht als Abkönnm^ einer alten erlauchten Familie, sondern völlig Fuß der dominum nouoium finden- Endlich ss. zwar Plurarchus Lluro.5 z>. 984- <-l. das Zeugni!^^ VosiSonius an, cs habe L. Brutus, außer den 1^, Söhnen die er hinriehten lies, (Titus und vius ll. 5.) noch einen dritten, der damal? Kind gewesen gehabt, und von dein das GeMA' gepflanzt worden- Allein was kann Postdomus M Brutus Verschwörung. 1199 luo! und die allgemeine Sage: daß der GtaacN.R-E.7ry eines Druruo bedürfe. Endlich so schrieben sie^M^ v. unter die Büste jenes alten Brutus: wollte GottAem. Lepi'd, daß du lebtest! und auf sein Tribunal— Bru-^' tuö war Stadtrichter, und der Stuhl auf dem diese Person sizt, wenn sie die Gerechtigkeit handhabt, wird auch Tribunal genannt, — wurden sfolgende zweyj Zettel angeschlagen: Du schläfst Brutus! und: du bist nicht Brutus! torikat haben, wenn von L. Brutus gehandelt wird; und wie verdächtig ist nicht oben drein bas Zcugniß eines Pompejanischen Klienten, der iiu Brutus den Racher seines Patrons ftyerte, und also natürlich die Sage des Volks so sehr als möglich zu unterstützen suchte: — Das Kompliment endlich des Advokaten und Schmeich¬ lers Rikero pbilipp. I. 6. beweist gar nichts- Es ist die erste Lüge nicht, auf der wir ihn ertappen. 2052) Plurarch Lrur. p. 988- »- Zs z«)-«i üax« 7-«, Zc X«, )/x2,iE«- 7-8 x-xss-ÄT-ox«; Leui'L, XL, x«7-«/i/«-2v;o; 7-«-/ /Z«SI- «x-k)/o«q>o», k.i-Z-5 vor s Lj-L-no;, X«, wchxXe ö^L-r-a^. 7-0 «S7-8 H-X78 ^«78-)-8»7-a; ev^-rxkT-o ft-A' xP«. k«. 7--XX7-L» rlcc-I-LU^L.': , X«,' L>r LI K^L-r-o; «eX'^Aw;' löem L»es. p. 7Z7- b. o- z- 7-,,; /-«- 7-«st«^X; k^Ikft«»«,, XL, k-?«; ,/«/«7 ix«,»«x X »xwl-ov «77-« 8X 0IL^k-/kLx,,^X7L(- Sk XL-r-k^,,X^/«S-«v P--7WV 7-s X«, 7-ov ZiPxox «4' s -7§«7->,),L,X «X >!» 72 ->-0,21/7-«. x«H-xu§ei; K^LI-L, X«,' LX LI Äppianus p 498- UxLT-r, z«§-:°x«,;. LxxT-o; 7«xj>°; cöchL- ^5 TLLiLLIVLI , «X«E>« kx>-072. 8X ix-)/«-/«; i, -7U ^xS«. Zonaras X. ii. >'«x^ ^«/^«7-« x«« ^°» Z-Px«, k^,n-8-/ x. 7-. Denn ich mag nicht weiter ab- schreiben, denn es ist am Ende doch alles eincrlcy; schlag auch oben nach Not- 1928- Hieher gehört auch folgen- des Distichon, so man unter die Statua Kaesars schrieb, ko auf dem Kapitvlio neben der des alten Brutus stand, der die Könige vertrieben hatte. Man hat nicht verges¬ se», daß unter der Statua des Brutus selbst stand: i2Oo Dio Kaßius. B. XXXXHII. H.sx. N.R.E..710 §- ^85. Diktat v. Dieses alles bewog diesen Mann, der schon ch- Ae-Il^ Lexid. malö die Waffen gegen Kaefarn getragen, l»k- ^uit. , ob er schon nachher sein großer Wohlcharer gr- Aii-n-mitnach dem Leben zu stehn; hierzu km daranqleich- noch, daß er desjenigen N.ato, der, wie ich oben"') falls Lheil. gesagt, der UcikenststHe znbenannt ward, SclM stersohn und Eydam war. Man sagt, daß dich seine Gemahlin porkra unter allen Dam«, die einzige gewesen, so um die Verschwörung gewuft Da sie ihn um eben die Zeit, da er mit diesem Vor haben umgieng, einstmals versenkt in tiefen Gedanken antraf, frug sie ihn warum er so gedankenvoll ftft Da er ihr hierauf nichts zur Antwort gab, vmm- thcte sie, daß der Mann, der schwachen KouD tion ihres Körpers wegen zu ihr kein Zutrauen hege, sund sich fürchte^ sie möchte selbst gegen ihren Wille» auf der Folter etwas offenbaren. Sie unterwmd sich also etwas großes. Sie verwundete sich nehm' lich selbst heimlich ihre Hüfte, zu versuchen, ob ft Schmerzen auszuhalten vermögend sey: und da ft dieser Versuchung nicht unterlag, gierig sie zu tvollre Gott du lebtest! Und nun las man unter de. darneben aufgerichteten Statua Kaesars. , L'rmu.;, guirr reges erscrr, Oonku! primus ksÄm e blic, guls Loiikujez eiecig IteL xollr-smo tatius e. > 2O)Z> §. z6z. 2054) 4Z2- ... 2055) Diese Geschichte erzählt auch plutükch-v'^ x. 989. e. 5 990. 8. welche Stelle aber zum AMU^ viel zu lang ist; übrigens kernet man aus ihr aum neues, denn es ist offenbar, daß Dio sieabggcon-^ bat. Das Mcffer mit dein sie sich verwundete, sey ein solches gewesen, dessen sich die Barbierer zu», schneiden der Nagel bedienen -°- — Von lateinischen Schriftst^M» , l-t die Geschichte Valer. LNax. Hl. 2. rx am «uss.'- lichsten. Verschwörung gegen Kaejar. 1201 und sprach mit völliger Verachtung ihrer Wunde: N.R E./rs 'Dri, mein Mann, ob du schon meiner Seele Aknm v. »keine Verrärherey zutrauercst, furchtest Aem.Lepid. »doch den Leib; jedoch du hast geirrt, und »ich habe gefunden, daß auch dreser schwei¬ fen kaum" So wie sie dieses sagte, entblößets sie ihm die Hüfte, und erzählte zugleich die Ursache warum sie dieses gethau. Darauf fuhr sie sort: "Gage mir nun also keklich alle deine Gc- »heimniffe, denn ich ward nicht sosehr Weib »gebohren, daß Feuer, Geißeln, oder l77a- »delstiche mich zum plaudern sollten zwin- »gen können. Menn du aber noch jeyund »zu mir kein Zutrauen hast, so muß mir der »Tod wünschenswürdiger, denn das Leben »seyn, oder es wird mich niemand, weder »für Racons Tochter, noch für deine Ge¬ mahlin erkennen." §. 486. Brutus, da er dieses horte, verwunderte sich höchlich, und hielt fernerhin nichts für ihr verbor¬ gen, vielmehr schöpsete er aus dieser Begebenheit neuen Much, und theilete seiner Gemahlin alle seine Anschläge mit. Nachher verband er sich mit dem Aajrrs Aaßius, seiner Schwester Mann, "ch dec gleichfalls vom Kaesar begnadigt, und nachher mit dem Stadtrichterlichen Amte beehrt worden war. Es sammelten sich nachher der ähnlich gesinncten immer Mehr und mehr, so daß ihrer nun schon keine kleine Anzahl war. Ich halte es zwar nicht für meine Pflicht, die Namen aller und jeder Verschwornen 2056) Vergl. Not. 1455- und von der Junia, Bmti Schwester und Kaßii Gemahlin, Taciru» am Ende des Zkei, Buchs der Annalen. H- Band. G g g g r 202 Dio Kaßius. B. xxxxim. H. I.XI. N ^.E 7io aufzuzahlm um dadurch nicht überläsiig » » ^ae,ar ' ecpid. 2057) 1) Mark. Brutus Junius Kapio. 2) Dekimus Brurus Albinus. « z) K- Kaßius LonginuS- (1455) 1 4) L. Kaßius. (14^-5) < 5) Käkiiius. ; 6) Bäkoi.anus-^wcy Bruder. r 7) Rubrius Rex. 8) fd- Ligaritts. , 9) M. Spurius. 10) Servilius Galba. (Z22 ) n) Sextius Naso. 12) Pontius Aquila- iz) K- Kafka. 14) Tullius Kimber- 15) Muiiikilis. 16) Basilius. 17) Labco. . 18) Kn. Domitius. 19) K- Trebonius (614. 1514) 2v) Zeaßius Parmensis. 2i) P. Turullius. (p. 448 ) . , . d lieber den vorstehenden Kaialogus, den ich . bemühet ko vollst ndiq als möglich zu machen, wMA nur ein Paar Worte zur Erläuterung derjenigen PO' ncn sagen, so ich vermuthen muß, meinen Lesern M" ' kannc zu senn; bey den übrigen habe ich neben den men die Zahl der Nore oder der Seite, wo ich die. e noch nicht nennen ko"!nc, gcftit, wo von ihnen E ! delt wird — Ponrius Aguila war ZuiiftmeiNtt^ A Dolks, da Kacsar seinen lezcen Triumph zi nicn hielt; er war nicht aufgcstandcn, da der Siege § gen vor seiner Bank vorüber gefahren war, ""d e> i verdroß Kacsarn so, daß er überlaut rüste ei 3 «mpuklio-im, Iribuns! Er fügte auch naach niae Tage bindur.ch, allen Befehlen, die er gab, a, mel bey: Wenn csPomius?Iquila erlauben wln . ^> ton K-78- — Rastius von Parma, deßen L gcnds erwähnt, ist fast der verübmre se von >ö^^! n- Er sanimelte nach der unglükiicheu Schlacht bey -P ic pi, in welcher er mehr zugegen gewesen war, x sc> der Republikanischen Macht- Ec war ein vern Verschworne gegen Kaesar. 122z Kerben, doch kann ich weder den Trcbomus noch N.R E.7io den Dekimus Junius Brutus Albiuus über- D-krat! v. Aem.Lerid. . lVUx. Lciulc. Freund des Sextus Pompepis , den er ln allen seinen Unternehmungen dis aus Ende begleitete. Der blut¬ gierige Okravius lies ihm endlich /luno 722. das Leben nehmen, nachdem er alle seine Mltverschwornen über! bt hatte. Er war ein sehr gelehrter Mann und vorlrefli- cher Poer, worüber ihn Augusts Lellerlccker, Horozius spottet, der da sagt, er habe so Viel geschrieben, daß man kein Holz zu seinem Scheiterhaufen gebraucht, son¬ dern ihn mit seinen eignen Versen verbrennt habe: Lar u sei säusle fuir slslli rspiäo soruslniux smni InAsnium, caviis, guem Isms eli, eüb kibn'zgus Ambultum xro^-rüs. I. lo. Labes ist fast nur ausplurarchus x- 988- bekannt, Wo sein uebertritt zur Konspiration iiric vielen Umstanden erzähle wird; er starb in der Phllipvischen Schlacht — G Ligarius ist derjenige, den Kaesar bey der Erobe- ru'ig von Adrumctuin fand, und dem er damals zwar das Leben geschenkt, aber auch darneben zur Strafe auf. Stiegt hatte, sein Leben außerhalb Rom zuzubrmgen. Er ist vorzüglich durch die Rede berühmt, so Kikero tüc ihn hielt, da er vom Tubero war angcklaist worden, und die der Driumph dec Kikeronischen Berediausteit ist. Kaesar sagee, da er hörte daß K-kero die Sache des Li¬ garius verchcioigen würde: w. s,« W<-v-j Allein Kaesar ward durch diese Rede d-e er nur s---- Zum Zeitvertreib hören wollte- so gerührt, daß er Li- garium gegen seiacn Willen iossprach. So erzählt plu- tarch Licer. p. 880. f die Sache, allein cs scheinet, daß er nicht recht unterrichtet gewesen, luio die Verze.hu ag des Ligarius schon lange vorher zubcrcitet war. ers stnd auch noch Bnefe Kckerous geblieben, so er an die,en Lt- Mius geschrieben im 6ren Buch sä äiuorl 15 u- iü —. Öb per öxer dem Alkers sä äuwrl. Xrli. za. den -luis vius Ärifkoreles empstehlt, unser Rubrius seep seh, bin nicht nn Stande j» bestimmen, .es ist aber wahr« scheinlich. 1204 Dio Kaßius. B. XXXXIIII. H. w. N.R.T.7lc> gehn, welche sich gleichfalls gegen ihn verschworen, Diknwr'v. ohnerachret sie mit Gnadenbezeugungen von Kaesarn Lein, revid. waren überschüttet worden wie er denn den De- >4-8. L^uik. besonders auf das folgende Jahr zum Bürger¬ meister ''°") und nach dessen Verlauf zum Gouver- 2058) Seneka 6e i,s III. zo hat angemerkt, daß un¬ ter den Parlhe»en weit mehr Freunde Kaesars als Feiolt gewesen, guorum, sezt er hinzu, non expIsueiLi lpe! jnexplodiles. Diese Bemerkung ist völlig ungeqründet. Kaesar hatte^sicherlich die Erwartungen alle seiner An¬ hänger und Freunde erfüllt; und wenn DekimiisTni- tuS , sein ehemals so vertrauter Freund sich gegen ihn verschwor, so konnte dieses aus keiner andern Ursache qe- schehn, als weil er überzeugt war, Kaesar verlange Ke¬ nig zu seyn, bis dahin aber den Kacsarscben Fahueu aus keiner andern Urfach qefolget war, als west er ih" für einen Retter der unrerdrüktenVolksparthey gcba'U hatte. Eben dies muß inan vom Trebonius und alle» übrigen Freunden Kaesars sagen. — Ich will bey dieser Gelegenheit bemerken, dasi unter diese Zahl dec ehemaligen Freunde Kaesars, vielleicht auch Minul»'» Bükillim gehört, von dein ich oben §. 468- nachzuW bitte. Wir haben einen Mmukius Bastlus oben Norc Ssl, 9g2. ii. 1251. als einen sehr angesehenen KaesarischenOl' fizier kennen lernen. App, 'anus nennet unter den M' dcrn Kaesars einen N7i,iukiu-r und einen Basilius- zwo verschiedene Personen, aber wie wenn dieses ein Fehler der Abschreiber, und beyde nicht mehr den» eine Person, und eben dieselbe gewesen, die §.46^, dem Vornahmen Lukins angeführt wird, so " ganze Nähme Lukius Minukius Basillus gewesens ist diese Dermuthung höchst wahrscheinlich, oben angeführten Stelle die zwo besten HandM!» Dios die erste des Vatikans und die Medicachche n» Lrx.z«, wie abgedrurt wird, sondern ' ftn. — Sehet 0,-o/ Vt. iz. und unter den Ne«"» Plghl'um 7'- I!I. p. 4,9. 2049) Vellcjus II. sg. und in den Briefen dieses^ kimiiü an Kike 0 (a-t XI 4. il. 12. IZ ) er stch daher tmpersior u. (Konsul cleiiANSk. Verschwörung gegen Kaesar. 1205 neur des diesseit der 2llpen gelegenen Galliens er-N-R.E.7ra nannt hatte ). Diktator V, Aem. -epid. §. 487. Sie waren aber der Menge der Verschwornen und ihres Zögerns wegen hart daran verrarhen zn werden, ohnerachtet Kaestir Angebern nicht das min¬ deste Gehör gab, sondern solche vielmehr auf das scharfeste bestrafte. Sie hatten noch eine Art von Ehrerbietung für Kaefarn, und furchten sich darne¬ ben, ohnerachtet sich dieser keiner Leibwacht bedienete, von denen so immer um und neben ihm waren, selbst niedergcmacht zu werden, und zögerten darum der¬ gestalt, daß sie allerdings schon selbst Gefahr lie- fen umzukommen, und sicher hatten sie dieser unter¬ legen, waren sie nicht gegen ihren eignen Willen die Verschwörung zu beschleunigen gezwungen worden. Es gieng cin Gerücht, — ich weis nicht war eö wahr, oder, (wie denn in einer solchen Lage der Sachen immer viel unwahres gesagt zu werden pflegt,) war es falsch — es behauptete das Kapitel der fünfzehn Manner, in den Sibyllinischen Büchern zu sinden, es könnten die 2062) Appian»e> p 497- u. 506. sagt deutlich das Eegentheil, am ersten Orte neuner er es das jenseir den Alpen gelegene Gallien (^ am andern das Wit Deutschland grunzende also eben die Provinz die Kaesar zur Zeit seiner Afrikanischen Expedi¬ tion dem Mark Brutus zu gouverniren befohlen. Fabri- Zws hat sich hier doppelt verfehn, einmal wenn er den Appianus eben das,' was Dw behauptet, sagen laßt, und nachher, wenn er meint, Mark Brutus wäre vom Kae¬ sar zu eben der Zcir da er dem Dckimus das Gouverue» wem von Cisalpinischen Gallien gab, zum Gouverneur des Transalpinischen ernennt worden. Man darf, auch ohne den Appianus einzusehn, nur das Fabrizische Lic»- wm vor Augen haben, um den Fehler des sei- Mannes gewahr zu werden. I2O6 Dio Kaßius. B. XXXXIIII. H. M. N 58.E 710 Parther nicht anders denn von einem König üb«. D k'a. v wunden werden, und würde deshalb den Vorschlag Aem Lerid. thun, Kaesarn diesen Titel beozulegen Da sie dieses wahr zu senn glaubten, und einige von ihnen, wie Lrurus und Raßiue, kraft der Äm¬ ter so sic bekleideten, verbunden gewesen seyn würden hierüber mit zu stimmen, so eileten sie ihren Voesch bevor noch dein Senat ein solcher Antrag gemacht werden könnte, auszuführcu, weil sie sich weder zn widersprechen getraueten, noch zu schweigen für er¬ laubt hielten. 2261) Durch eines ihrer Mitglieder L.Rona§E 79. k>ruximo sensru l,. Lorr.-im (^uinclecimrirum »n- renriam siclurum, rr, guonism lidrix tlirslibm cimkine- r-!kui', p.ii-rlivL nili 2 rege non riuei, si.iesir,cr appellsrerur. can/ttr^rrk -».,r«rir«clr /rrir »rceAe ( ^ch weid nicht ob d'eser L- Kotta eben der üi de r wir /ro 689. als Konsul fanden, es ist mir aber wahrscheinlich Von die¬ sem angeblichen Orakel der Sibylle schreibt Rikers cle-li- uin.Il.H4. 8>b^tlse verluum, guu5 ülssuienx suchüeilier kur, inreipres nuj>er 5-Is, guseciam s^msclielurusinlensm pur.ib.^rur, eum, guem reueis regem bsbebumuk, ap- ^ellanclnm guogns ell's regem, li salui elle vellemuL kluc li alt in likris, in guem dummem er i» guvrl rem- z>uz eil. — s^usm ob rem 8ib)IInm guiclem sepoülM er conclirzm b^besmu;, rr, irl guocl prosirum ell » ioribuz, iniulkli sensrus, ne lsganrur guiclem libri, lesurgue scl rleponeiiclsz puriun, gu»m scl luscipieo religiunez: cum snriliibuz 3^muz, rc guicluis illiz likriz, gU2M regem prc.lemnr, guem Ilswr>e pel Irsc nec Oü nec Iiuminez ells y-irieurur. — stlukaru) c^es p. 7ZH. s erwähnt dieses Gerüchts auch, aber VS1 XL, ö/ 7«r-7r,v XL/o--»,», 7-2, ss2t^9ü1l/ jd«s-/ä5/ p. 497 Verschwörung gegen Kaesar. 1207 6. 488. N.R.E-7rs K. Kaesar Sie hielten es also für gut ihren Angriff im Rath- Di^st. v. Hause zu thun; sintemal Kaesar überzeugt, daß er AE xAd' dort am wenigsten zu befürchten habe, daselbst auch Es Md be- am leichtesten anzugreifen sey, und sie überdem dieschloffe^^ beste Gelegenheit haben würden, ihre Dolche hinein- umz'mmn-" zubringen, wenn sie selbige, stakt der Griffel in ihren Sen- Pennalen verwahreten; überdem schmeichelten sie sich, daß ihm so von den übrigen allen, die aisdenn unbewafnet seyn würden, keiner zu Hülfe würde kym- 2062) Aus Not. 1551. wird man sieb noch dasjenige lllrükzuerinnern belieben, was vom Absehen den die Al¬ ken gegen die Degen hatten gesagt worden; da nun also die Verschwornen durchaus nicht mir Degen erscheinen dursten, versahen sie sich mir Dolchen, die sie in ihre Pennale so leicht verbargen, als die Griffe! deren man sich zum Schreiben bedienete (von denen man die Abbildun¬ gen beym pignorl cle ssruis p. 224. Monrfaukon ^rni- gune expligueo. 1.III. rab. 19z. pslseoZr. grsecs p. 21. nachsehn kann) den Dolchen selbst so ähnlich waren, daß man auch mit ihnen stechen und verwunden konnte, wie sich denn Kaesar selbst nach Sueron. 82. mit einem lblchen Griffe! gewehrt, und den Arm des Kaßius ver¬ wundet hat. In der Kirchengeschichte ist der Tod des h. Laßianus bekannt, der mir solchen Schreibgriffeln umgebracht ward. Von ihm singt Prudenrius ksrilt. XII. 5 t. liicle alii liiwulos et acumlna ksrreri vibrant s)ua^>srts araris cera sulci; lcribirur: klinc soclirur Lbrilki ccuiksürrr. Dies Trauerspiel ward noch 886 nach Christi Ge¬ burt, zu Malmsbury, an dem bekannten Skotus Eri- Sena wiederholt, den seine eigne Schüler mit ihren Grif¬ feln todtstachem — Es ergiebt sich aber aus dieser Anek- dvte, das die vornehmsten Römischen Herren ihr Schreib¬ zeug selbst trugen, sich solches nicht, wie unsere Schul- knaben thun, von ihren Sklaven nachkragen ließen. Dieses scheint noch lleberrest der alten Orientalischen Sirre zu seyn, wo das Schreibezeug im Gurt, den Ge¬ lehrten und Staatsmann charakterisirt. n. m. E. 7'0 K «kaesar. Dik^' Aem. kepid ^Isg. t-^oic. S.-48- I2O8 Dio Kaßius. B. XXXXHII. H.ssxi. men können : sollte sich aber ja j -maud solches zu thm erkühnen, so rechneten sie aus die Hülse der Fechter, dergleichen sie viel im Theater des Pompejus, unter dem Vorwand sie miteinander kämpfen zu lassen, zu. sammenqebracht hatten *). Als nun auf solche Weise der zur Ausführung ihres Vorhabens bestimmte Tag erschienen war, riesen sie, sobald sie sich im Ralh- hause versammelt hatten, Kaesirn zu sich. *) Es sollte nehmlich der Ralb in einem Zimmer des Saulenganges der dieses Theater umgab, zusammen kommen 206;) Der Rath ist zusammenberufen werden in can, ?ompei>. Sueron K- 8l. Livius Lpü. Il6. in cum kompeü oecitos elt vilinci riibub ^ulneriko», dienichtweik vom Pompesan.sschen Theater entfernt war, wie Nardini Kom. sur. VI. beweiset, plurarch p. 7g8- k c> ftevo; 70', ^o.o, kxe.vo^ XL. 70X L^W^L " X l 707k ,,xovL xr/^k>^v rxM> L^«t)x^L 7Ü1V ^^oxkxsss^xtxsvwv 7,., Gk«7^L 7«v7L7L'^ ZL.,xo,o; 7IV0« X«. XL->X>70; kXr. 7X» >k>ovk„L,. XL. >2? UV XL. »5>!7a, 7-» L»Se" ri-/XL,tX L^>° 7^; L70^kL«^, kX/X«e.»r3» XL,77k<> »X L^x-7<>x «-ix' « x«.e«c XL',) 78 äk„8 V«^k7M70L kvSttL.LL^ov ^7,170.k. XL. LL^04, 7-L), F, ci. ^/«7!« 7^' L0.7L 70 LL07KIL0V k,^ 7^, k,X2,L 7V No,7A7,^8, VL^LXL^k., «v. — Schwierigkeiten lind inzwischen bier 'M immer. Gconovius sagt: Vlüorur locun irs ex»en>n tu; sollte, >c ex sie« columiii5 circumses>'A , nci guacirrtj Isrus ciisceclenrez in curism k>ompelln2M 'em. Ich must gestehn, daß ich den Sinn dieses keins nicht fasse. Dio spricht, nicht wie Suewn. "° einer e«, /a />om^e«, sondern nur von einem Zmnnce E aulenganges (ich weis kein bequemes Wort für , zoo, r/c«v, ae, /«,„) den das Pompejanische Tbeu mngab, und dieses Zimmer kann also nur sehr l.'ch eine c«7/a Heiken. Ick) will eine deutlichere V' hierüber aus sdlurarrh lliuru; p. yyo. b. auführe»' dieser Schriftsteller sich so ausdrukt: Lkx. 70 Sk»7L0» e^kZ^LV k^X^L , L» P r)0/X!7^>X 71? «X«» '' Vorbedeutungen von Kaesars Tod. 1209 ^8<). N.R.S710 K-Kaesar lSr'e beriefen ihn, sage ich, zu sich) denn ihm ZEx-Ä. hatten inzwischen Wahrsager und Traume, die Nach- Stellungen so man ihm machte, gedeutet ). In BoseVorbe- eben der Nacht, auf welcher er erschlagen ward so''öb"detcr« träunrete feiner Gemahlin, c-6 stürze das Hauö ein, ^ren und ihr Mann, von unbekannten verwundet, vor-Rath zu suche sich an ihren Busen zu retten; und Kaesarn Zehn, selbst kam es vor hoch über die Wolken erhoben zu TA; öl', X«, 727 GkLl-x« 72, l-77722 kük/vov . //»rct. c. öx5,Ärv ök 77^ >77. kl; -X. ^1« z-kl-o-ss-". Nichts kann deutlicher scyn'; in einem Zimmer des Peristoi, der Stoa, oder wie man nun das Dinq nennen will, kam der Rath, aber nicht in einer ordentlich dazu erdaueren curia ?am^eii zusam¬ men, cs wäre doch lustig, wenn man den Konkordicn- tenipel, wo der Nach so häufig zusammen kam, in eine cmiam Lonc<)rcli-msm umfchaffcn wollte! Aber warum versammelte sich der Rath ausserhalb der Stadt? Doch Wohl nicht weil Kaesar als Diktator, cum imz>mio war? — Die Fechter deren Dio hier erwähnt, gehör¬ ten Dekimus Brutus, und nur diesen Fechtern hatte Brurus die Ehre zu verdanken, durch Labco für die Konföderation angeworben zu werden, ki-iel. 989 t>. 2064) lbicl. 0. KL, ö->xs- x öo»rk;, 7^7, 5, ssvl-oi; x«, x«rc- r-wx-xs», XL, <7v,ö-x>k7,xL,, Ltlk uoci chüi0'zl.«a't -iL, Ü700 a-wr -9-ewr Tr^sÜLUtro^eryv a-r,;sv 77-xscA«, ^Ltz,V. 206^) Sucron. 8. noäie cui illuxit sties cae6is.— sun Griechischen " s k-P«7x, in Oer Nacht sn weicherer erschlagen ward, da doch Kaesar nicht in der Nacht sondern Tages drauf erschlagen ward. Leun- klau schlug also vor: st- 7-L- 77-^0 -r-;; sue^-; i- Es braucht dieses Einschiebsels nicht. Anstatt " « wnß man lesen denn so hat D^hüiuus 1'. I. p- i/t. welcher sicherlich den Dio kopirete. — Vom Traum der Kalpurnia besiehe Note 1922. Vcrgl- Toner- ras 1-. 85. s. i2io Dio Kasims. V.XXXXIIII. H.I.XI. N-?r.T,7lo werden und die Rechte Jupiters zu berühren Dikra^v. Hierzu kamen noch viel und sehr wichtige Vorbedeutun- Lem. Lcvid. gen. Die Waffen des Mars '°6') so damals bty dem Hohenpriester, nach den vaterlaM. schen Sitten aufbewahrt wurden, gaben zur Nacht¬ zeit ein großes Geräusch von sich, und die Thürsn des Gemachs, in dem er schlief, erösneten sich von selbst ""). Die Opfer, so dieser Vorbedeutungen 2066) Suetone k!,'-5-1-0 (Fabrizius hat die! Stelle nicht recht gefaßt, wenn er in dem Lichte so sars Zimmer erfüllt, das wunderbare sticht; nein, die¬ ses Licht war das ganz natürliche Mondenlicht, da wunderbare bestand in der plötzlichen Aufreißung uii Laden und der Thürc, welches sehr leicht durch eine lüft geschehn konnte; so wie das vermeinte Gcraufi n die Ancilicu von sich gegeben, bermuthlich durch >rg einen kleinen vom Plafond herabgefallenen Stein vera Vorbedeutungen von Kaesars Tod. 12 ir wegen gebracht wurden, zeigeten alle nichts günsti- N-R E 7'» geö an auch wollten ihm die Vögel, deren Flug Akmt^.. Aem.Lepib» facht wordm) Sueron. 8l- 8cik>iro cudiculi sores sponrs * jismsrunr. — (Und indem ich dieses schreibe, springt plötzlich Tbür und Fenster in meinem Zimmer auf! Ich kann nicht lärgnen, so wenig ich abergläubisch bin, er« schrak ich doch so, daß mir die Feder aus der Hand fiel. Indessen war mein Phänomen sehr natürlich '^gegan¬ gen, und wird vcrmuthlich meinen Tod nicht bedeuten. Cm Bedienter öfnet die verschlossene äussere Hansthüre, und da nun die Thüren aller Gemächer, mein Studier¬ zimmer ausgenommen, geöfnet sind, dringt die äußere Luft gewaltsam herein, und öfnet so die Thüre meines nicht gehörig verschlossenen Zimmers, und das ebenfalls nicht zugehaakte Fenster) Gbseguens K- 127. dloKe cum rzluse cubiculi clsukae ellenc, (vermuthlich eben so wie Meine) lus spvnrs spermo sunt, iks er luuse lulgvre, gut inrru vsuersr Oslxurni» exciisretur. Dieses erzählt nun Plutaxch ganz anders; denn dieser sagt, Kaesar habe beym Mondenschein gcsehn. daß Kalvurnia von bösen Träumen geplagt werden mäste und habe sie seufzen ge¬ hört. Er fährt nehmlich auf der eben angeführten Stelle so fort l'-Arr- r-yv , L^«P--r XL, LX «v«s75/L?r8S'ür§, Plutarcho folgt am ang. Orte Zonacas. 2069, k^lurarch p. 7Z8- 6. rrs^« , ö< rki« Svnko-tt-. Sueron kluribu; bolkjiz, csestr, eum lirsre non posssr. Florus: dlec perlir-ns ceinum vieiimiz porersr. Auch ^onaras hat diesen Umstand. — Cs ist bekannt und von vielen erzählt worden, daß Kae¬ sar kurz vorher, in einem Ochsen den er geopfert kein Herz gefunden. plutarch. p- 7?7- e. wenn er dieses er¬ zählt, sagt: man habe dieses für eine sehr schlimmeVorbe- deulung gehakten, und sezk ganz natürlich hinzu: äv Sueron im Gegentheil K. 77. erzählt: Kaesar habe darüber gelacht (das mochte hingehcn, denn er war allerdings berechtigt ein Mis- trauen in die Aussage der Priester zn setzen) und gesagt; daß es nichts seltsames fcy, wenn ein Thier kein Herz habe ! Das wäre doch wirklich seltsam von Kaesarn gt- Wesen, wenn er so was gesagt haben sollte. 12 is Dio KaßmS. B. XXXXW. H. ^xi. er zu Rathe zog, nicht verstattcn, sich aus seinem -- Djk!2wr' V. Hause zu entfernen; auch schien, wiewohl erst nach Le-H.r;rie. vollbrachtem Mord, eü einigen Vorbedeutung gkive- daß hey der derAuf- warter seinen goldenen Sessil, au6 dem Versamm- lungszimmer herausgetragen hatte, in der Meinung es würde selbiger s für Heutes nicht gebraucht werden. DekimuS Brutus überredet ihn. §. 490. Also dieser Ursachen wegen zögerte Kaesar, und die Verschworncn welche ansiengen zu fürchten—sin¬ temal man sagte, daß er diesen ganzen Tag zu Hause bleiben würde — ein Aufschub könne ihr ganzes Vorhaben nicht allein vereiteln, sondern auch ossen- bar machen, schikten den Dekimus Brucns, den er für den treuesten seiner Freunde hielt, zu ihn, um ihn zum Ausgehn zu bewegen. Dieser, indem er daS alles was Kaesar vorwandte, für Nichtswürdigkei¬ ten erklärt, und ihn vieles von der Begierde des Raehs ihn bey sich zu sehn verschwatzte, wußte ihn endlich zum Ausgehn zu überreden '°'"). 2"^'' 2070) Er spottete, sagt Plurarckus p- 7Z8> c. der Wabnager, und fübretc Kaesarn zu Gcmülhe, welcher ubeln Nachrede er sich aussrtzen würde, wenn erden Eenar, der sich nur in der Absicht versammelt, ihm den königlichen Titel außerhalb Italien zu deüetiren, aus¬ einander gehn, und ihm anbefehlen lies, zu warien, °i° der Kalpurnia etwas angenehmeres getraumet l>ad^ wurde: , XL. xL^xx^er-o > --e L.7.L; XL. ö.L/Zo^L; eLU7°ü. X7LI/Levx 7XV Zoxx^av. xxc.» Lvrq, xk-tkvr«»7or XL, k»«, 4x4-^--rS«, -!-Ld7Lc L-r«; -X7-; ?./LL /ZLS'.^.evx LeL^ofevo.T-o, XL. kL<«, ^x» X«. e, Ze 4j>L^o. 7/; L^ra.r He^o^evo.;, /^e, L77L?^L77e^2L., VL^e.'/L. se Lv2.e Dk/T-ior.v L.v«; ea'es's«. L«, ; x' nv« va>» LxetzkrS«., Z.Zs7Xsv7«» 7LVLL X«, r^LWi; es<^. e, üoxe, L"L»7«e, Vorbedeutung»! von Kaesars Tod. 12 iz scheu fiel seine Büste, so irgendwo im Vorsaal fdes N.R-S.yro Pallastesj ausgestellt war, von freyen Stücken fvon Diiratvr v. ihrem Piedestal^ herab und zerbrach. Jedoch es war Aem. Lepid. einmal im Buche des Schiksals geschrieben, er solle sterben; er nahm also dieses eben so wenig zu Herzen, als er einen andern anhörete, der ihm das Vorha¬ ben mit dem man umgieng offenbaren wollte Eine Schrift, so ihm von jemand dargereicht ward ^), und in welcher man ihm ausführlichen Be- 7-qv vTr-c^L-krrA«,. Diesc leztcren Worte zeigen, daß Kaesar seinen Pallast in keiner andern Absicht ver¬ lassen, als blos um dem Rath ein Kompliment zu ma¬ chen, und ihn zu bitren, sich lieber an einem andern als dem heutigen Tage zu versammeln; Wie also konnte Flo¬ ras sagen: Venu in cuiism mmen, -npeck'rronem r/i/cam da es höchst sicher ist, daß er diesen Tag nichts von der Parthiscben Expedition reden, sondern sich dem Denare nur blos zeigen wollen. Wie auch kann Suetomus sagen: Innour cuiiarn ^/r^ro^e, da er. Wie aus allen Umstanden sich eraiebt diese Vorbedeu¬ tungen doch gewiß nicht verachtete? Nehmlich man hat einmal Kaesarn für einen frevelhaften Usiiroator ange¬ sehen, den man also auch eo ipso für einen Gottesver- ächter gehalten. Es ist inzwischen eins so wenig als das an¬ dere wahr. Einmal war Kaesar kein frevelhafter Usur¬ pator; und nachher, wenn er's gewesen wäre, harte er dem ohnerachtet eben so abergläubisch denn sein Ahnherr Marius seyn können: und daß er würkstck höchst aber¬ gläubisch war, lehrt nicht allein die Geschickte seines Le¬ bens den, der sie unparrheyisch kieset, sondern man sieht es auch daraus, weil er selbst verschiedene Bücher über die Wahrsaaerkunst aeschrieben. 2271, Plutarch Ibici. ll. n«- , we r,7-7-«7-s 78 cxßlvop jS.'SiS'ar^Lvos -r-r-v A-«ckoL»- kev eavT-ov KL^Tr-Ls^v/«, ^r/^L7"7-ttv xe^er/s^r «p xaeT-errrtii, «c/i-ov. kütt 1. c. 2072) plurarchus I. c. s. nennen denjenigen der diese Schrift übergab, den Redner Arremidoxgus Lmvus. 1214 Dio Kaßius. B.XXXM1I. richt von allem dem that,was gegen ihn war angezet- telt worden, laß er nicht, in der Meinung daß sie Llem.vevid. sonst irgend etwas minder wichtiges enthalte'"'); LUL-L-ju.c. kurz zu sagen Ivar er so kek, daß er sogar spöttisch zu dem Wahrsager " sagender ihm schon Slrabo S. 1770, wo er von gelehrten Knidiern handelt erw.ch-t'. 'Die sehr angesehenen Leute, Lheopompus „de ^Freund des hochftligen Raesar, und den Sohn „dcsseweu Arrenüdorus," woselbst ich Not. 595. mige- nie- kr, daß dieser Arteundorns keineswcges m c dem Trauiii- deuter dieses Namens zu vermengen, sondern daß sol< che« der, hier und da vom Strabo z. E- S- 42;. 42S. u- 499. in der Beschreibung von Hispanien aiigefüdrtt Schriftsteller sey. Plurarch sagt aber, daßKaesacdie Schrift des Arremidorus allerdings sofort lesttt wolle, weil ihm dieser zugerusen: <«» Lsvi-Üiv; er sei) aber durch die Menge der von Zeit;u Zeit sich zu ihm drängenden Klienten daran verhindert wor- Len, und sey so in den Senat gekommen, daß er die Schrift des Artemidorus in der einen Hand allein, und mit kei¬ ner andern vermischt gehalten. Doch führt Plutarclms auch eine andere Sage an, nach welcher dieser Arremü doruS sich gar nicht Kaesarn nähern können, sondern, so oft er solches versucht, jederzeit zurükgedrangt wor¬ den. Vcrgl- Appianuu p. 501. Zonaras X. t l. 207z ) Manilius Illi. 59. ll ociens praeNÄs csuere VuluerL non poroir: roro speck-mte fenstii Irulicium ciexrrs rerinoiis, nomooguo cruore Oeleuir proprio, post'enr vr vineere turs. welche Stelle durchaus nut der in der vorigen Now mü geführten Plurarchrrchen überein kommt. Sucre» Gcgentheil sagt Dioni völlig konform: lübelwm, «iisrum iuciicem, aö ol>«io ^«ocla/» porreäkum, csr- rerrr, guo; liniltr» Müiiu roiiobst, gu«ii mox comms/c»r> (Nach Plutarch hat er diese Schrift in d-r rechten Hand allein die ander» überreichten zusamnn in der linken gehalten) Auch Florus erwähnt: ll- 0 !um Dsosgri llsrum eocism clie. , 2074) Spuriimg. Immolsacem aruls^ Kaesars Tod. 1215 »orhin gerathen, gegen diesen Tag ans seiner Huth zu N.R-C/io siyn: 'wo sind mm deine weißagungen? „sichst du nicht, daß der Tag, den du fürch- Aem. repid. „rerest da ist und daß ich lebe?" Worauf, sagt man, dieser nur so viel versezte: Da ist er frey- ^lich, aber noch nicht vorüber?' Zwey urrd sechszrgstes Hauptstück. Kaesars Tod- §. 49i. Als er sich endlich in die Rathsversammlung er- Trebonius' Hub, hielt Trebonius Antonium draußen auf '°^). 8pun'nn, monuit, esueior xoriculum, guo non vlrrs. xroferrerur — Lsssin 8purinnam ireisir, er Vk isltuni srguic guoci tino vl's noxr tclv5 iVl-nciss scles- ienk; gusngusm is, vsnisie guiclsin sas chcerer, serl non krsereriisie s^lurarch p- 787- ---«-,7-« 7-/5 LLvT-ai s/LV'r'/s UloeLT,« k»^se,o, rrcok^ov ^e-z/Lv LpL'^Lr-2-eo'^«/ xoör/vo-. L?.- Zx , vcoüvv ö Lario-srf e/s o'l/'/rr^Tov, «t77rsr- ^oo'vat^e/e 2-ü) , X- Z;- ssZor j Ze 77^0^ «L/T-ov e,>ror' ^^kio'/v' ec^. 8 -rse^e« Bergt Appmn. 522. u. 525. 2075) Äpplgtt. P. 5OL. ä ^'v^v/ov s^ev 77§>o ««-o- ^«7§»ifZx,z/ L«r/70ÜV u Trk-^Tror/T-o. Alkers klnlipp. n. versichert, es fty dieses darunMcschehn, All! ehemals Anronins mit Trebonio gemeinschaftlich Kaesarn umbringen wollen: !8i inrsliici Lsesarem vo- 'Uisse elt, vl6s, guseso, Moroni, guiä ribi sn- lurum irr, gusm er dt-nkone lroc coniilium cvm si. 'swbonio cepillS, c/?, er ob eins coniibi ft>- *>erzrsm, cum inrsibLsi-ernr L-iesirr-, rum re s Ibebo- ^io V'jciimn5> feru,vi. Daher der Vorwurf, den August beym Appran NI. 5g; Antonio macht: r---' rr ^epr, Ho-xwv a°c !rce<-!-«--!v7-Ä-, 77ce> Ave«;, — An die- stil Trebonitts schreibt Aikero öiu. X. 28. ()ullä vero 1216 Dio Kaßius. B.XXXXIIII. H.^Xs. N.R.E.7I0 Sie wollten zwar anfänglich auch diesen, eben io wie den iepidus umbringen. Nachher aber aus Furcht, Aem. Leriv. die Menge der Hingerichteten möchte ihnen die Nach- m-x. zuziehn, sie hatten, nicht der Frcyheic wegen die sie vorschüzten, sondern uin sich selbst den Weg zur Oberherrschaft zu bahnen, Kaefarn ermordet, wollten sie nicht daß Antonius mit in seinen Unter¬ gang eingeflochten würde; und dieses um so mehr, weil LepiduS nicht gegenwärtig, sondern in der Vor¬ stadt bey der Armee war. Inzwischen also Trebo- nius durch sein Gespräch Antonium aushielt ) s re, Viro oprimo lestuLiu« est, ruogue benesicio -iilkuc viuir basc pestiz, interclum, guocl mibi vix las eil, ribi subirslcor; denn der Blutbund hätte aern nicht Kacfim allein, sondern auch alle die, so nur auf die entferntes Weise seine Freunde waren, zugleich mit umgebrachti dies sagt er nicht allein im angeführten freundschaft!» chcn Brief: ()usm rellem all illas pulclierrim-is epui^ me lct. dlarr. inuirastesl religuisium nibil habeirmur,' sondern er hat sich auch nicht cntblödet solches öjfenr!ic-> im Senat zu sagen- II- 14. 8> lurllem in numero, non folum llegem, soll Kegnum orism cle l-e- publica sutlulistemi er ti meu5 ltilu^ ille luisier vr rbc>' lur, mihi ciecle, non kolum cnum »ckum, lecl lvnm labulam confecisiem. Und dem ohncraÄtet siebt A gegen eins zu wetten, K-kcro harre, aus Begier M selbst groß zu machen, (auch vielleicht mit aus E' bohrner Furchtsamkeit) seine Freunde, wenn sie w" res Anschlags theilhafkig geinacht, verrathen- plMs chusllmras p 988-ßgiebr dieses,so sehr er auch dle> zu verzuckern bemüht ist, nicht undeutlich zu versieh^, 2076) Plurarch Lrurus p 991. e. /rr. p. 7Z9- a. schreibt solches Plurarchus nicht Tr-'b^^ sondernDekimo Bruto zu: ----- ° SS?/ xs< s-«?sxs^c-Xk- 1 ks-,--qFk; ^^0« k^ovssv; welches doch wohl sich bloßer Gcdachrnisfchler, nicht historische X,. ist) Hiermit vergleiche die weirlauftigere Stelle, Kaefars Kod. 1217 drängten sich die andern rings um Kaesarn her (wie N.R.E-M dieser denn jedermann gern nahe zu sich lies, und Diktators freundschaftlich mit jedermann sprach) unterhielten Aew. LGdl ihn theils mit Gesprächen, theils auch, um ft jeden Argwohn desto mehr von ihm zu entfernen, mit an¬ geblichen Bitten. Endlich als ihre Zeit kam, nä¬ herte sich ihm einer unter dem Vorwand, eine Gna¬ denbezeugung von ihm zu erbitten und zog ihm ton. p.921. 6. e. wo die übrigen Verschwörnett den Vor¬ schlag thun, Antonium Mir unter ihre Anzahl aufzu- nehmen, dem sich Lrebönius widerstzk, und ihnen er¬ zählt, daß er schon ehemalö, da Kaesar vott Hispattiett nach Rom zurükgegangen, Antonio einen vorhaben¬ den Mord von weitem zu verstehn gegeben: Antonius, stzt er hinzu- habe sich gestellt, nichts zu verstehn, sch doch Mr so diskret gewesen, vom ganzen Gesprächs Kaesarn nicht das mindeste zu entdecken. Daraus ent¬ steht der andere Vorschlag Atttonium zugleich mit Kae« sarn hinzurichteN, und diesem widersezt sich Brutusr ----- e»«,. Bey AppiaNö p. 499. er¬ klärt er dieses so: , ä-E-r» — Man kann aus dieser Stelle Plutarchs, den in der vorigen Nöte angeführten kočani Kikerons verbessern. TreboNius hatte nickt mit Mark Anwn, zu Narbo Rath gepflogen, wie Kaesar Auf die beste Art und Weise aus der Welt zu schaffen sey r w hatte nur Antonium von weitem ftndirt, und dieser hatte sich völlig vortreffich verhalten; er hatte Trebottik Worte, ohne Verrather des Freundes zu werden- auf die Erde fallen lassen. 2077) Der welcher dieses thät, war Tutlius Lmibeö beym Piutarch P. 7Z9. d. ^-<>e tt-B- M Lrulo p. r-c-i. e. Drl/l«/ beyM B-ikevA ^il. ich i i. Milium R.imbec, auf einet Münze beyM Tristan I> p. 4Z- jedoch Perizonius ^nimaNuers. lulio- c. z. p. zgl. U- GkonSV "rsieü sutigg. Zr-Mc, ^k cccj beweisen beyde, daß diese Münze eben so wie ^ae andere desGorläus lad. untergeschoben; und U> Band. Hhhh 12 l 8 Dio Keißius. B. XXXXIIIl. H. IÜXII. A ^,^'o das ^^wand von den Schulkern ab. Dieses war Dikk.ch das Zeichen, worüber sich die Vcrschwornen vereinigt hatten. So wie also dieses gescheh«, war, ward er auf einmal von allen Seiten her, von ihnen allen an¬ gefallen und verwundet, so daß es Kacsimi, der sauf ihn zuströmenden Menge wegen unmöglich fiel, irgend etwas zu sagen oder zu khun, als sich in sein Gewand zu verhüllen, und so mit vielen Wunden umbringen zu lasten. — Dieses ist der wahrhafteste Bericht, ohncracytec einige vorgebcn, daß er zum Brutus, der ihm eine gewaltige Wunde versezt, ge¬ sagt haben solle: U>ld auch du,rnernSohn!^) dieses Rambers wahrer Name scy. Dieses wird durch obenangeführten locum Plurarchs bestätigt; ist ocrnutthlich nichts denn: rrr. -ri^/ricw, im ft- druktcn Appiair, wo !vir, wie in, andern loco Plukarchs lesen, hat die Medrzetsche Handschrift^--;; und endlich findet sich auch in der Medizc-seden Hand¬ schrift Dions, und in der Ausgabe des Rsberr Ste¬ phanus luiten S- Z45) plurarch sagt in der ersten der nur angeführten Stellen: s.° neurs, -- k§LS--7-o 7-Ä x«5tS-LS §,kXftlLrs xrdtL Dt«.'07'5cc'.- , , ö Lk/r-L T'iLl/; A^L^t7.v «>k 7-» X«rx>k^-, ö-rce X- In der andern Stelle, hak Plutarchus öa» uehmliche, und zwar, seiner Gewohnheit nach, ME den nchmlicheu Worten. 2078) Es scheint Dio habe dieses wörtlich aus Su^ tsnentlehnt: Vr3nim2cie.6irirvncjj^ue buspsri, roe;a capur obuoluit, limul linillra m»ng ' »um acl ims crura ciscluxir, guo lionollius csclsret, eu-rg rukerioie corporis psrte ve«srs. Ira rribus er viZ>"^ plaviš coutöllos ölst, vno moclo ?.6 prinnim iÄum ge miru lino voco ecliro; erki rra6ic!srunr guiclam ^1-ölits . irrueuti clixiÜs: Lr rrr r»Mr? ü'r r« nrr/L.-' I" °-s, »«!,; xxi rv r-x^r. j?!urgxch> weicht aber von dieftr§h'i^ Folgen von Kaesarö Tod. 1219 492» N-R.E./ro . K. Kaesar Hierüber entstand mm ein großer Auflauf, jo- Diktator v-. wohl unter denen, die in der Rathsverfammlung ge- , Tumult so lunq völlig ab. Nack ihm versezte Kafka, auf das vom darüber ent« Kimbro gegebene Zeichen, Kaesarn die erste, wiewohl fr^t- sehr leichte Wunde im Nacken: " Darauf ergrif Kaefar den Dolch des Kafka, i dessen er sich bemächtigte, und sagte mgleich (lateinisch) Lcolerste Lales guicl sKi's! (und diese Vorstellung hat alle nur mögliche Wahrscheinlichkeit in sich, und scheint in der Narur der Cache selbst gegründet zu seyn) und in nehmlicber Zeit rief Kafka Griechisch seinen Bruder zu Hülfe: Nun erst zogen die Mitverschwor- nen alle ihre verborgenen Dolche; und weil sie es sich zum Ecsez gemacht, daß jeder sein Blut kosten sollte, so suchte ihn ein jeder zu verwunden; (Laßius z- E. in's Gesicht, Bukolianus in's Hinterhaupt- lllppian. p. 502.) so daß, sagt Plutarchus, er eher einem Tbiere das man hezt, denn einem Menschen, dem man das Leben nehmen Will, ähnlich sah. Doch vertheidigte sich Kaesar gegen die Menge seiner Angreifer, so gut er solches mochte, (vermuthlich in der Hofnung Hülfe von den Umstehen¬ den zu erlangen) als sich ihm aber Brutus mit gezükten Dolch näherte, und ihm einen Seich in die Hüfte gab, verzweifelte Kaesar, der Brumm so zärtlich geliebt, von irgend einem seiner Freunde Hülfe zu bekommen, hüllete sich, wie ehemals Pompejus in seine Toga, und lies sich, ohne ferner vergeblichen Widerstand zu thun, nie¬ dermachen. I» der Parallelstelle Liurus p. 991. f. ist Vichts, woraus man das angeführte verbessern oder er¬ gänzen könne; nur bemerkt Plutarchus hier noch, daß sich die Verschwornen im Gedränge häufig untereinander selbst verwundet, und Brutus eine Blessur in die Hand davongetragen. — Diesem Kützel der Verschwornen sich M im Blute ihres Wohlthäters baden zu wollen, hat Man es zuzuschreibcn, daß alle seine Wunden so leicht Waren. Cie spielten mit ihm, wie die Katze mit der Waus! Würklick fand fein Arzt, Amistius, der den Ecktionsbericht abstarteke, von allen dny und zwanzig Wunden so ihm waren beyaebracht worden, nur eine einzige in der Brust so tödtlich war- Sueron K- 82. — 1220 Dio Kflßius. B. XXXXIIII. H.IM. N.N.E.7-0 genwärtig waren ^), als auch unter denen haußeh Diktt'tor v. stehenden, weil diese Mordkhat ft unverhoft geschehen Aent.rerid. war, und man ebenso wenig die Zahl als dieAb- m-x. hxx Verschwornen wüste. Ein jeder also, als ob die Gefahr ihn selbst träfe, ward erschrekt; jedec versuchte sich ft gut als ihm möglich fiel, mit der Flrscht zu retcen, und ohne das swas vorgefallen war^ deutlich zu sagen, hörete man von allen Seiten wei¬ ter nichts als: Fliehe, schließ zu; fliehe, schließ ZU "b"). Die übrigen, so wie sie dieses höreken. Da auch Plutarchus der zärtlichen Anrede: nicht erwähnt, so scheint sie allerdings Anekdoti spaterer Zeiten, ctwan aus einem Gedicht entlehnet za sc»n- Sie greift so sehran's Her;, daß ich sie henlich gern wahr ,u seyn wünschte! — Zonaras erzählt seine» Tod aus Plutärcho. 2079) Man denke nehmlich nicht, daß in dem ZumM wo Kaesar angefallen ward, niemand als er und ins Vcrschivorneit gegenwärtig gewesen. Der ganze MH war versammelt, sicherlich also mehr denn dreyhundert Personen, und man sieht hieraus deutlich, wie M der Haß dieses Kolleg» gegen Kaesarn gewesen W müsse, daß unter dieser versammelten Menge sich niemand, wäre es auch nur in der Hofnung darfür belohnet zu wer¬ den gewesen, fand, der sich des Diktators, gegen dieHand' doll seiner Feinde annehmen wollen. Das'Schreckcn»»» die Bestürzung über diesen unverhoften Anblik, mag siE sich nicht wenig dazu beygetragen haben, zuinaldak die Chefs ihres Kolleg», die Pratoren Brutus und^ ßius, (Mark Anwn als Konsul, war abwesend) a" °w Spitze der Verschworuen sahen, und also gleich »on fang an die Sache nicht als Mord, sondern alslM hab ing der Gerechtigkeit beaugeren. . 2080) Nehmlich die Tbürcn ihrer Häuser, z» sie fliehen, und in welche sie sich verstecken wollten. -7 Unter den -HaußenstehenVen hat man nicht allein Menge der Liktoren und Sklaven, so vor und hinweg Rakhsherren Hergiengen, sondern auch die Veeftmw lung des ganzen Volks zu verstehn; die sich ? 2varhhause versammelte, und oft von einigen RachSY» I. Folgen von Kaesars Tod, 1221 N schrien den erstern solches nach, ersülleten so die Stadt N.R.T./l» mit Schrecken, und sie selbst eileten, sich in ihren Attater v. Hausern und Werkstätten zu verstecken: ohnerachtet Nein. Lepid. s die Mörder, so wie sie sich solches gleich anfänglich c Porgesezt, sich alsosort auf den Markt begaben, und c 1 rm, von dem was in der Versammlung abgehandest - worden, unterrichtet zu werden pflegte. Häufig thaten - dieses die Zunftmeister, das Volk dadurch in Harnisch zu bringen, und wir haben oben davon ein merkwürdi¬ ges Beyspiel am Llodius gehabt. — Metaphysisch die Cache betrachtet, scheint dieses Erschrecken und diese Flucht der Rathsherrn höchst unwahrscheinlich zu seym Hatten sie Kaesarn geliebt, so wäre es ihnen leicht ge¬ fallen, ihn gegen die kleine Anzahl seiner Banditen zu Vertheidigen, und bq sie dieses nicht thaten, so muß Man glauben, wie ich schon in der vorigen Note bemerkt, daß sie den Tob Kaesars nicht als gewaltthätigen Mord, sondern als Justifizirung ansahen. Indessen ver¬ sichert doch auch Plyrarch Lrucus p. 992, s. daß BrutuS die Absicht gehabt, den Senat zu haranguiren, sobald Kaesar todt gewesen, daß er aber nicht dazu kommen können, so schnell wären die Rathsglieder alle auseinander gestoben. — Bey dieser so höchst furchtsamen Flucht der Ratßsherren, die man denn doch auf das Zeugniß der Geschichtschreiber glauben muß, so unwahrscheinlich auch selbige an und für sich selbst ist, wird es noch un¬ begreiflicher, daß niemand von allen gegenwärtigen Per¬ sonen, Kaesarn zu Hülfe gekommen! — Ich sage nichts von den alten Rathsgliedexn, in deren Augen Kaesar allerdings als ein hassenswürdiger Tyrann erscheinen Muste. Aber dieser Kaesar hatte den Rath mit so vielen neuen Mitgliedern, seinen Kreaturen, die unter ihm Kriegsdienste gekhan, aygefüflt; Und von allen diesen regte sich niemand! — Doch die Hand auf den Mund. Waren nicht Dekimus Brutus und Trebonius seine Kreaturen, und hatten unter ihm gedient, rmd waren doch unter der Zahl der Verschwornen. Das Herz des Menschen ist schwarzer als man denkt! 208 l) Hlurarchus Ibill. L. 0- Ze Li; vo I<«. 5«; ML«;, Ü»I V« i-tkvSstLi«» -7«xk>!«-8v ru; E-r«; z du must aber 1222 Dio Kaßius. B. XXXXIHI. H. i^xil. N. R.E.7'0 daselbst sowohl durch ihre Reden als Geberden zu er. Akr.ttör v. kennen gaben, daß nichts zu fürchten sei) ^). Bey Acm. Lerid diesen ihren Worten beriefen sie sich häufig auf das L^uir. Rikers, das Volk aber, welches bei) dem allen ihnen keinen Glauben beymessen wollte, be¬ sänftigte sich dennoch nicht leicht; und ward nur erst spat und mit vieler Mühe, da cs sähe, daß niemand weder erschlagen noch cingezogen ward, zur Ruhe gebracht die Stelle so mir zum Abschrciben zu lang ist, gauznnch- lesen. — Occupgkum sb inrersecioribus eius Oxua- lium, sagt Liviue Lp. n6. 2082) Antonius beym Rikers ?kil. ll. 12. Laelsre imerkecto, ltsrim cruenrum »Ire exrollens dl. Lruimpii- Aiunern, Ciceronem nominruim exclsmsuir, sigue ei recuperLksm likerlsiem elt Aisrul-ikus. In der Antwort leugnet Kikero das Faktum durchaus nicht, wvblnbrr daß ßch aus selbigem erweisen lasse, daß er um die Ver¬ schwörung gewuff. X'icle ne illg csuß, lir, sezc er nack scmcr gewöhnlichen Ruhmredigkeit hinzu, mei, guoü cum rem Zellillec conlimilem rebus iis ---, L»ro Lxro Ze eveoi«; cakXL 7,(>A7-ov o,r« > Lx-cx^v^LXLo, ,/x chvLc, r-o?./ex; e»sex; e,',L,, "" ^ej-L/T-IXXV k»^«pi,L>-, k,LL XLVL« x«3' ex«?s» e,; «xx«a «LPLättLv rxv LX^x» «"r«, rxr "s 3v/e,s;, ?eo,eevxr. 208z) plurarcl) Lrutus l>. 992. c. X^LV L>.«>L^/XS,, XL- Z,Lsa0LL, Lw XLL« LV-liX-- xr^klovL Lae LL'o^o'Lv, al; ä'xLc ^ovo; LÄ-.o;, xa r»; t-/,ae7-o raiv x«^k!,a>a, «ee^Lirae x. r. ». Fosgen von Kaesars Tod. 122z §. 49Z. N.R.E.7ro Als es darauf in einer Versammlung zusammen- Ditt^vr^ gekommen war, sprachen die Mörder ein langes und Aem. Lepld. ein vrelkeö gegen Kaesarn und für das Voltöregi- Pi¬ ment; hießen es guten Muth fassen und nichts fchlim- ftkwomen mes fürchten; denn, sagten sie, sie hatten selbi gen weder aus Begierde selbst zu herrschen, noch ihren «um. gegenwärtigen Zustand zu verbessern umgebracht, son¬ dern nur um dem Staate seine ehemalige frcye, nur den Gesetzen allein unterworfene Gestalt wieder ge¬ ben zu können. Durch eine so abgefassete Rede, vorzüglich aber dadurch, daß niemand von ihnen be¬ leidiget ward, gelang es ihnen die Menge zu besänf¬ tigen. Weil sie sich aber nun demohnerachtet ihrer S.-Lo. Seits vor Nachstellungen fürchteten, so begaben sie sich auf das Kapitolinin, unter dem Vorwande, da¬ selbst den Göttern zu danken, und hielten sich daselbst diesen Tag und die darauf folgende Nacht auf 2084) Nach Dio haben sich die Verschwornen sofort nach vollbrachter That auf den Markt, und von dannen auf das Kapitol begeben, wo sie sich diesen Tag und die folgende Nacht aufgchaltcn. Nach Plmarch Oes. x. 789-5. hat sich gerade das Gegentheil zugekragen; die Mörder begaben sich sogleich mit noch rauchenden Dol¬ chen auss Kapitol: o- ?s 7« Hopü, 7« Achy ZttXVVV7e- , 77«V7LS «Tro 78 s?8- äkr/7^,8 <7r/5f«HkV7k5 5 w da man ihn von weitem darüber sondirt, zur Aut" gegeben: Es fey die Monarchie einem bürgerlichen KE weit vorzuziehn Plurarch. ürurus p. 989. s) Akmw ' Polabella, Markus u. Periskus. — Ich l, zeugt, daß ihnen noch allerdings L. Dominus, dm , schon oben iw Katalogs der Verschwornen genannt, i Folgen von Kaesars Tod. 1225 nen doch dieser Schritt gerade Zum Gegenkheil aus. N.R.E.7'. 707. mit dürren Worten das Gegenkheil, und die Aussage Gueronv dlsro. K- 3. stimmt hiermit überein. SuctonsZeugniß ist hier freyglich von geringem Gewicht, und vermag die Wage nur ein klein wenig zu biegen: allein Mark Anton und Kikero sind zwey Zeugen, von denen der eine gerade eben so avthentisch denn der an¬ dere ist, und die ich bey ihren einander gerade entgegen- gesezten Außagen, nicht anders vereinigen mag, als wenn ich annehme, daß Domitius allerdings keinen An- theil an der Konspiration gehabt, sich aber sogleich nach vollbrachter THat, als Freund und Partisan der Mör¬ der erklärt. 2086) plurarch Laes p. 740. a. sagt, nachdem er er¬ wähnt, daß sich Lentulus Spinther und Oktavius zu deiiKonföderirken geschlagen: c>vr°, «1» XL< >,8 L»L-x>i2k>/- 7k«, XL, X» rir und wenn also Brutus die- stnigen von sich lies, so sich nach vollbrachter THat zu ihm begeben, so war seine Absicht wohl nicht die, so ihm Plutarch (Vergl. die porige Note) beygelcgt; son¬ dern da er wüste, wie sehr sie dem Volke verhast waren, wollte er sie der Wuth desselben Preis geben, und das Volk dadurch gegen sich und seine Konsorten kalter ma¬ chen. — Uebrigens verbirgt sich die Geschichte für die Wahrheit der Bemerkung, so Dio nach Plutarchy Macht, wiewohl freylich mit beträchtlichen Ausnahmen, Dolabella z. E. ward nicht von den Rächern Kaesars, sondern vielmehr vom Kaßius dahin gebracht, daß er sich aus Verzweiflung selbst das Leben nahm, und eben sh siel dNurkus nicht unter dem Rächerschwerdt, sondern 1226 Dio Kaßius. B. XXXXim. L-kiarcr V. Dolabella, da er dieses sähe, hielt seiner Seils '"cht ftw rathsam ruhig zu seyn, sondern bemächtigte sich Dola bella ^urgermeisterlichen Würde, ohnerachtek ihm stl- Konsul. bige damals noch nicht zugchörete, gewaltsam^), und unter dem verrathcrischen Dolch des Sexlus Pompe- jus — Bey Gelegenheit des Oktavius will ich doch noch die Anmerkung machen, daß ihn Plutarch Raj»? nennt. Da mir kein R (pkravius auS der damaligen Zeit be¬ kannt ist (der Vater der? nachmaligen Kaefar August füh- rete diesen Nanien; allein dieser war damals schon tobt, und hatte, gesezt daß er auch gelebt haben sollte, M mit den Verschwornen keine gemeinschaftliche Cache ge¬ macht) so halte ich dieses für ein Verseh» PlntarchsM- muthlich hat er den Mark (Vkrav nennen wollen, m dem ich oben §. Z40. (wo er den Dolabella aus Dal¬ matien jagt) und Z74. wo Salona von ihm beiagm wird, nachzulesen bitte. Wir haben ihn zulest »M der Armee des Skipio in Afrika gefunden, wo er nach Verlust der Schlacht bey Thapsns, sich mit Kato >n Utika vereinigen, aber das Oberkommando haben NM len. Von diefer Zeit an ist Oktavius aus der GeMwic verschwunden, und wenn ich mich nicht sehr irre, P M den wir ihn hier wieder. . 2287) Vellejus II. 25. drukt sich noch starker kssces »rguo intiAnis co,coufulsrus. — 7)7 della war allerdings vom Kaesar zu seinem Nächst^ im Konsulat ernannt worden: allein in diesem Fall Mark Anton kcinesweges sein Kollege geworden; > nach der Form des Rechtens hatte der Senat nach. > fars Ableben, für den Ueberresi des Jahres einen sul suffiziren müssen. Ueberdcm hatte Dolabella M" sprochene Konsulat durch keine freye Volkswahi- > der» durch Ernennung Kacsars erhalten. Mit w Stirne konnte nun der Mann, der so bitter Andenken Kaesars deklamirte, und es öffentlich l> a nicht mit in die Konföderation gezogen worden z» l^ mit welcher Stirne sage ich, konnte dieser Mann, ihm von einem Tyrannen versprochene Konsum! "k reißen wollen? Er hatte ja das Ansehn des > sich, der zwar eben so heftig als er gegen Kaum Fosgen von Kaesars Tod. 1227 nachdem er eine den gegenwärtigen Angelegenheiten N.R.E.710 gemäß eingerichtete Rede gehalten, begab auch er sich Diktat^, auf das Kapitolium. So standen die Sachen als Aem. Lepch. Lepidus, das was vorgefailen war, erfahrend, den MarktpIaH mit seinen Soldaten zur Nachtzeit be- sezte, und zugleich des Morgens darauf eine Rede gegen die Mörder hielt Antonius, ohner-MarkAntoir achtet er auf die erste Nachricht von Kaesars Tod Senat- entflohen war; sein Ordenskleid, um desto besser ver¬ borgen zu bleiben, weggeworfen, die ganze Nacht hindurch sich verborgen gehalten hatte berief dennoch, sobald er erfuhr, daß die Mörder auf dem Kapitol, und jepidus smit den Soldaten^ auf dem Marktplatz scy, den Rath im Tempel der Erde denken deklamirt, aber zu gleicher Zeit das Amt, das er von einem Tyrannen erhalten zu haben vorgab, niedcr- iegke? (Leset Appianum p. 505 ) — Hatte Hr- Lrevier dieses gehörig erwogen, er hatte wohl nicht, 1. XHIl. p. 41O. geschrieben: Oolsbolla ss crul en clroik cle pren- clrs lez IUzceZux Lonkulsirss: e» ce/a »e r-or/ par ro» — Denke man nur dem, was ich bchge- bracht, nach, und man wird allerdings finden, daß ec Unrecht hatte. Wundern darf man sich übrigens über sein unbesonnenes Verfahren nicht, denn er war da¬ mals noch jung, und nur fünf und zwanzig Jahr alt. Applan p. 509. — Von Kikcrons Tochter war er da¬ mals schon geschieden. 2088) Lepivus war damals, da der Mord Vorgefüh¬ len, mit der Armee in der Vorstadt gewesen. >— Der Mord ist jaber auch in der Vorstadt vollbracht wor¬ den. 2089) Rikers lllalipp. Ik. 95. f>uso tu» fuZz? (Zuss kormiclo praoelgro lila ciis? plutarch ^nwn. p. 921. 1' «"70,. tüses. p. 7Z9-s. sagt er eben dieses auch vom Lepi¬ dus. Diesen lezten Umstand haben die neuern bezwei¬ felt, allein cs sieht dem sonst bekannten Charakter Lepi¬ dus nur gar zu sehr ähnlich- 1228 Dio Kassius. B.XXXXIIII. H. l.U R E. 7io zusammen '^°), wo man sich über das Gegenwärtige Diktator ^v. berarhschlagte. Da sprach nun einer so, der andere Aem. Lopid. anders, so wie es jedem am besten schien; Rikem aber hielt folgende Rede, welche befolgt ward '°"). 2oyo) Der Tempel der Erde ist in der vierten RM der Stadt, oder im kompiu p.ici?; von ihm kann mi die Ausleger über Florum l-19. nachsehn. In diesem Tempel ist der Senat den i/ten Marz zusiimmenackeim men, und der Konsul Antonius hat das Edikrum eder Diagramm«, wodurch er sie. zufammcnbericf, in der Nacht die auf den sechszehnten folgere, herumgeM Appianus p. 507. — Dieses war gegen den Willen K-kerons, der da wünschcre, cs möchte sich der S« im Kapitolio versammeln. Likero ss Huie. Xllll 10. 2091) Von dieser Rede sagt Rikcro selbst l I- IVoc a republics Ueiiciedum oculos ex eo äis guo lo seclem 1 elluriz conuocari lumur: in guo remplo, rum in me luit, ieci kunüsmentum pgcis, ^tbeniea- kiumgue renousui , eru8 exemulum, 6isecum enaw'eo bum olurpsui. Vellej. II. 48 Uluci üecrerü ärde- uientium celekeriimi exem^Ium, relsrum » Licerone, obliuionis praereritLium reoum, üecrero pstrum, c°M' proborum ett. Plurarch knie. p. 992. e. sagti Auron, Plankus u. Kikero hatten ^-e- »->-«; Reden gehalten. Ausführlicher schreibt er von da Rede Kikerons, im Leben dieses Redners x. M-b. d't" 70,; „cf. 8?«707 xr, K«^,ov 7a !7V7,7L,,57^7, Ll/ch; Xk Zko; k^4>v/,«,c I'k?,7k7x 7X7 770^,V ^^77L»V,S^ ^Lev ^x'E7kVv'7 7X7 '''''' , X», p?--:--- S-k?.5^S>! 77k?, , I«xc?Ä> ^?oe 707 XZ,,?S7 o,xk««§ F,kaA«v, k^«re 7X7 ^7-x/q7a», «'^7X7,«7 7«7 k7, »"k?, KL77,77 X«, 8e«70V k.-V7 Zk 7X7«77k/o;ü^ Munarius Plankus, dessen hier Plutaichus erE war vom Kaesar auf das nachstkommende dritte von diesem ungerechnet, zum Konsul deklarirt iE ' Ich muß gestehn, daß ich nicht recht begreife, wie/r ° - kommt, bei) dieser Rarhsversammlung gegenwarloi senu, da ich ihn aus S. zu. viel eher im Zischen Gallien, dessen Gouverneur er war, gesucht l> Kikerons Rede. 1229 Drey und sechszigstes Hauptstück. A-ZM'S Dekret des Raths, Vergebung und Vergehung alles des- Ae'm^epid? ftn, was vorgefallen, betreffend. Kikerons Rede im Senat nach Kaesgrs Tod für die Amnestie gehalten. §. 495- „Immer habe ich es für Pflicht gehalten, eben so wenig aus Privatfreundschaft, als aus Haß zu spre¬ chen , und nur das, was ich das beste zu seyn erach¬ tete, herauszusagen. In der That Ware es seltsam, wenn wir, die wir unfern Stadtrichtcrn und Bürger¬ meistern anempfehlen, alles nach ihrer besten Einsicht zukhun; die wir von ihnen, wenn ihre Unternehmung gen ihnen fehl schlagen, Rechnung selbst des Misglüks fordern: in Berathschlagungen, wo wir unumschränkte freye Herren unscrs Willens sind, das allgemeine Beste unicrer Privatstreitigkeiten wegen vernachlaßigen woll¬ ten. Wenn ich dieser Ursachen wegen, o verordnete Vater des Raths, es immer für billig gehalten sohne alle Rüksicht auf Privatverbindungen^, schlecht und recht in unfern BerathschlagUngen zu seyn: so glaube ich, daß uns solches in der gegenwärtigen Angelegen¬ heit am Mchresten obliegt, wo wir uns selbst retten und alle Bürger sdieses Staats^ erhalten können, wenn wir uns, ohne gar zu sorgfältig auf eigenen Dortheil ju sehn, vereinigen wollen; wo ich aber, wenn Wit Privatvortheile gar zu genau aufsuchen wollen, fürch¬ te — Doch etwas hartes will ich im Anfang meinet G.Sjüi Rede nicht sagen." 496- „Vorher — und es ist nicht lange daß diese Zei¬ len verflossen sind, waren diejenigen, so die Was» l2 zo DioKaßms. B.XXXXIHI.H.Mss 9?.?r.C.7lo fen in Händen hatten, Diktator v. u>'d anstatt daß es uns auch Oberherrn der Republik, obgclegen hatte, ihnen was sie Aem. kepid. thnn sollten,vorzuschreiben,legten sie uns aufnur für das, L^uir. ihnen gut dünkte, zu stimmen: jetzund überschü¬ ttet cs, ist es alles zu euch zurük gekehrt, alles be¬ ruhet auf euch , und auf euch kommet cs an, ob ihr Eintracht und mit ihr Freyheit, oder Zerrüttungen, bür¬ gerliche Kriege und mit ihnen nothwendig einen neue» Herrn haben wollt, denn dem, was ihr heute beschließ, werden die andern alle gehorche». Wenn sich, wie ich mir solches denn allerdings schmeichle, dieses so ver¬ halt, so behaupte ich, daß uns nichts so sehr obliegt, als jeden Haß, jede Uneinigkeit, oder wie man das was unter uns obwaltet, sonst mochte nennen wolleri, aufzuhcbcn und zu jener alten Freundschaft, Eintracht und Frieden zurükzukehren, zu dem uns, wenn auch keine andere Gründe da waren, diese Betrachtung allein ruft, daß wir, so lange wir sie befolgeten, käl¬ ter, Schatze, Ruhm und Bundesgenossen erwarb«, und daß wir, sobald wir gegen uns selbst zu wüt« anficngen, weit davon entfernt starker zu werden, mer schwacher und schwacher geworden sind. DÄ halte ich mich verpflichtet srep zu erklären, daß Äst wenig ein anderes Mittel den Staat zu erhalten aus¬ fündig zu machen weis, daß ich vielmehr überzeugt bin, cr sey auf ewig verlohnen, wenn wir nicht wenn wir nicht diesen Augenblik für Eintracht Friede stimmen." §- 497. „Wendet aber, damit die Wahrheit dessen was ich sage, euch desto besser einleuchten möge, auf den ge¬ genwärtigen Zustand der Sachen euren Blik, und über¬ legt die verfloss nen Zeiten. Sehtihr nicht was gesM? abermals das Volk zerrüttet uud rmems gemacht rrd? Wie, indLw dieser so, jener anders denkt, M Kikerons Rede. I2ZI abermals zwo Parthcicn sind, zwo Heere gegen einan- N.R.E./lo der gerüstet, in Schlachtordnung stehn? Wie diese das AjA/or v.j Kapitolium besetzen, als ob sie neue Gallier^*) furch- Aeni. Lepid. teten? Wie jene, vom Markt aus, sie dort zu bela- gern dröhn, als ob sie Karthagincnser, keine Römer waren? Habt ihr nicht gehört, wie oft vor Zeiten, wenn Bürger miteinander uneins waren, diese den Aven¬ tin jene das Kapitol abermals andere den heiligen Berg besezten? -Wie aber, so oft sie sich 2O92) Der Redner zielt nicht, wie Fabrizius meint, auf die Eroberung Roms durch Brcnnus; er nennt nur Gallier einer, und Rarrhaginenser anderer seits, als die deklarirtesten Römer Feinde. Wie sehr sich aber die Römer vor den Galliern gefürchtet, davon besehet den Ivcum clasticum, beym Plmarch dlsreell. p. 299. c. 6. Wenn Krieg gegen die Gallier war, wurden sogar die Priester vom Soldatendienst nicht freygcsprochen ec. 209z) Ich weis nicht wie hier Fabrizius an dieGrak- cher denken können. Augenscheinlich zielt Dio auf die so sehr berühmte lecestionem ^uenrin-im, so durch die, durch so viel Trauerspiele bekannte Liebe des Lekemvir Appius zur schönen "Virginia veranlaßt ward- Livius ÜI. 50. Dionys. -Hal. XI. p. 727. .Aorus l. 24. 2094) Fabrizius erklärt dieses abermals von den Erakchern, Reimarus von der Zwistigkeit der Zunftmei¬ ster Volcron u- Lärorins mit dem Konsul Appius; aber damals hat sich ja das Volk des Kapitols so wenig be¬ mächtigt, daß vielmehr die angezogenen Worte des Dionys von -Halikarnaß IX. 604. »-° r»,- gerade das Gegentheil sagen. Am besten läßt es sich Wohl auf den -Hervonius Gabinus deuten, der sich, un¬ ter dem Vorwande, die Sacke des gemeinen Volks gegen den Senat zu vertheidigcn, im Jahr n. R. E 294. würk- stch des Kapitols bemächtigt hatte. Leser Livium III t5 —18- u- Dionys. -Hauk X. 640. 2095) Fast noch bekannter denn die .Vuenrina /ere/sia, durch die Fabel des Menenius Agrippa, der das Volk imikbrachle. Leset Livium II. 27 — 94. n. Dionys, 'oal VI. x. Z67 — 4H. 1LZ 2 Dio Kaßius. B. XXXXIIH. H. M N.R.T,7'0 miteinander verglich«,, sey cs nun auf völlig gleicht Dikunor^. Dcdinaungcn, oder daß die eine Parthey der andm Aem. rcxid. etwas von ihrem Rechte vergab — allen wechsilseiti- egu.r. Hader ruhen ijxßen, und die «brige Zeit in Ein¬ tracht und Frieden verlebten; wie, sage ich, sie, sonst sie dieses thaten, vereint viele und gefährliche Kriege glüklich auszuführcn vermochten; wie aber, so oft sie verführt, — die einen durch das anscheinende Recht, empfangene Beleidigungen rachen zu wollen, die an¬ dern durch den Stolz nicht geringer, denn ihre EcM S.rf». zu sepn -— zu Mord und Todschlag kamen, niemals irgend etwas Gutes entstand? Ich könnte euch deitvä- lerius ^), Hora;, den Saturnin"^), denGlnii- kias djc Gcakeder nennen/ aber wanm sollte ich euch mit diesen Beispielen, die euch eben st wohl denn mir selbst bekannt sind, beschwerlich MmE Da ihr also diese, nicht ctwann aus der Fremde ck- lehnete, sondern einheimische Epempel vor Äugen haft; so unterlasset nicht diesen nachzueifern, und euch vn jenen zu hüten; und da ihr aus selbst eigner pragm» tischen Erfahrung, den Erfolg des Schlusses, denibk jetzund abzufassen habt, zum Voraus sehen kömit, st 2296) L Valerius PoritUs s/'op/rco/« behm ,st»brg^ ist wohl ein bloßer Schreibfehler) und Tirus Horerm- Barbaras , waren die ersten Konsuls nach dss dciE tigten leeetlions Quentin.,. Livius III. 55. Sic lM es inzwischen nie zu Mord und Todschlag komnM r fen: aber als Anführer der Volks-Barthey vcrtd' sie freylich, in eine Reihe neben den übrigen Mbc»c»! stehn. 2297) Vergl. Not. 2Z7. 2098) Die Geschichte des Glaukia ist Mit der des turnin unzertrennlich verknüpft- Glaukia war so/ kur des Saturnin, als Saturnin selbst Kreatur dcv/' tius war. Leset Plmarchi öelsr. x. 422. U- ApM" vH. 1. 2099) Leset oben Not. 445. Kikerons Rede. 12 zz verachtet meine Rathfchläge nicht wie Cophistenge- R.R.E^ia schwäz, sondern überlegt sie als dem gemeinen Wese» zuträglich, welches sie in der THat sind-- hier sind keine Ae-n.Lepid. spielende Vernunftschlüsse so mit ungewisser Hofnung L^uir. uns schmeicheln; ein vesi gegründetes Zutrauen ver¬ bürgt sich für die Wahrheit meines Vortrags, und' läßt uns die Erfüllung desselben zum Voraus fehen." §- 498. „Cs kann uns also, wie ich vorher gesagt, wenn wir uns auch nur an einheimischen von unfern Voräl- lcrn entlehnetcn Beispielen spiegeln wollen, nm einen richtigen Schluß abzufassen, begnügen, lind dieser Ursache wegen, habe ich mich auch keiner fremden Bei¬ spiele bedienen wollen, ohuerachtet sie sich mir zu tau¬ senden anderen; doch will ich eins, einer vortrcfl-chcn und uralten Stadt, von welcher unsere Dm-älrern ei¬ nige ihrer Gesetze zu entlehnen würdigten nicht mit Stillschweigen vorbepgehn; weil cs allerdings schimpflich scyn würde, wenn wir, die wir den Arbs- niensern au Macht sowohl als Weisheit so sehr siüv) N. R. C. Zoo. wurden Spurius Posthumius, Servius Gulpikius u. A Manlius, »ach -Athen abgeschikt, die Gesetze dieser Stadt nach Rom hinüber zu bringen. Im Jahr Zv2. wurden hierauf zehn Männer ernannt, so diese Gesetze untersuchen, und aus ihnen einen Römi¬ schen Lollex verfertigen sollten; so entstanden die be¬ rühmten leASs cluuclecim rsbulsrum. Livius IH. Z2. Dio» ry's. -Halik X. 68o. 2101) Dies klingt freylich ein wenig stolz, allein Dio hat Recht, seinen Kikero so reden zu lassen. Denn der Mann war hoffärtig genug, würklich so zu denken. Er schreibt in der Vorrede zum ersten Buch der Tnskulani. scheu Fragen: bleum kempar iuclicium tvic, omni.r no- llw8, zur inusniiss per la szpienriu» gusm tirsecos, sut ^cceprg gb illi» fecisls meliora, guae guiciem cliFns lts- Uiillenk in gulbue elaborarenk. more» er inliiruku «..Band. Iiii 12 Z4 Dio Kasims. B.XXXXII1I. N.R.T.710 überlegen sind, uns schlechter denn jene zu helfen wü- Dittawr v. sten. Diese nun — ich sage aber nichts was nicht Aem. eepld. euch allen bekannt Ware, — da sie durch ihre Uneinig. Max. k^uic. kejten einst von den Lakedamoniern überwunden und un¬ ter das Joch der mächtigsten ihrer Mitbürger geralhen waren vermochten nicht eher ihres Wehes Ende zu finden, bis sie sich vereinigten und vertrugen, alles das was ihnen zugesiosicn war, so viel und so schmerz, hast es auch seyn mochte, ruhen zn lassen, in der Zu¬ kunst niemand darüber Vorwürfe zu machen, undjich dessen immer, in der Absicht Rache zu nehmen zu erin¬ nern So bald sie diesen heilsamen Rathschlnß virse, resqus öomeliicss sm lsmilimes, nc>5 proleäo er melius ruemur er Ismim: rem vero publicum nolln msiores ceire melioridus rempersuerunr iulliiuris sc le- Zidar. ()uiU logusr cie re milirsri? in gus, guum 'N- ime noliri mulrum vslueruur, rurn plus erism cHleixlu'^ Ism ills, guse nsrurs, non lirreris sllecuii lmu, ne- ^uecum Orsecis negus rlls cum Zeine sunrconlecsu^- 2lO2) Die bekannte Geschichte der dreißig Tnraniun, die von den Lakedamoniern, nachdem sie Athen rM dem Lösender erobert, und ans solche Weife den M" und zwanzig Jahre lang gcführcten PcloponncM" Krieg glüklich geendigt hatten, der unterjochten vorgesezt worden- Leset Ncpos im Leben Lystndcw Thrasybuli u-s w. 2ioz) Nepos Idrsstd. Vlil. z. krseclaruni guogue Hrsk^duli, guocl recoiicili'srs p»ce, xlurimum iu ciuirsre poüer, leZem rulir, uel" snre scksrum rerum sccussrerur, neue tur: esmgue illi lcZem ot-l/Hre gpxellaruur. 's nennet es plurarch krsec. kolir. I>-^ b. Allein die Formel des Schwurs, so nun jeder» gcr - jede Obrigkeit, jeder Richter ablegen musie, kvskx«, c - L, «eN' 'i' 4-i>- Obrigkeitliche Personen: '0-- Endlich der Richter: '0» sss ^"r^/iili^ -<»/<«- s« xar« rs; Diese Formel» 'M i I ! < 1 1 1 z ! t - k r 1 t s s ( l d Merons Rede. 12z 5 gefaßt, horte nicht allein Tyrannei) und Uneinigkeit N.RL-7lo unter ihnen auf, sondern sie fiengen neuerdings an in al- len ihren Unternehmungen glüklichzuseyn; baucten ihre Aem.Lepid. Stadt wieder auf, bemächtigten sich der Oberhcrr- schäft des übrigen Griechcnlandes, und hatten so gar cs oft in ihrer Gewalt Lakedämouier und Thebaner zu erhalten oder zu verderben Hatten nun die¬ jenigen so phvls nachdem sie den Pyracus ver¬ lassen, eingenommen, diejenigen in der Stadt, von de¬ nen sie waren beleidiget worden, bestrafen wollen, so AnSokidcs aufbehalten, in seiner Rede 6s mMerist. Wer mehr verlangt kann Böcklers Dissertation 6s «>„>,- lesen, so seinen Noten über Paterkulum bcygedrukt ist, und Mure« vsr. leLkion. c. i;. Hieher gehört der locus des Aristophanis klurus 1147. , wo der Scholiaste nachzulesen ist. 2104) Nehmlich in dem leztcn Kriege, den die The- baner unter Epaminondas, gegen Sparta führeten, halfen die Athcnienscr den Lakedamoniern. 2!o;) Das erste was Thrasybulns rhat, war, daß er sich des Pyraeus bemächtigte, das andere, daß er Phyle wegnahm. Diodor. Sikulus XHII. za. Aeno- phon ktill. Finec» II. x>. 417. Reimarus ist also mit dem allergrösten Rechte dem Winke des Franz Fabrizios Markoduranus -,6 Oroliurn n. 17. gefolget, welcher vorschlug in unserer Stelle für , wie bisher cdiret ward, zu lesen, und dieses ---- sogleich in den Text ausgenommen, dem ich denn auch ohne allen Anstand nachgefolgt bin- Zu der Wolke von Zeugen so Reimarus für seine Lesart anführt, sitze ich Noch zwei) die ihm entschlüpft sind. Der erste ist plu- rarch 6s glocirr /ttbeuisnllum p. Z49. 0, wo -- L>i>a--V- j «iro k/ikvAexov, der andere Aristides 'k. I. p. 288- (doch so eben sehe ich, baß die¬ sen Reimarus bereits selbst in den tv66sn6is cirirt). Und so eben fällt mir noch eine dritte in die Hand. Strabo C. ii50. schreibt: „Phyle ist berühmt, weil Thrasybu- - lus daraus das Volk zuerst in den Pyraeus, dann in die Stadt selber jnrükfühtdtt." 12 z 6 Dio Kaßius. B. XXXXIUI. H. ILIII. N hatten sic zwar nicht anders denn die Gerechtigkeit zu handhaben gesckienen, aber dennoch viel böses ausge- Acm. Lepid. übt lind selbst gelitten: sintemal sie jener ander!! Pao khey eben so schnell batten unterliegen können, als ß selbige damals gegen ihre Hofnung besiegt hatten." §. 49-. „Denn in allen Angelegenheiten dieser Art ist nichts beständiges, nnd jetzund gesiegt zu haben, ist kein Grund, S-sich darum auch Sieg auf die Zukunft zu versprechen, sintemal viele dann, wenn sie am keckesten waren, ge¬ schlagen wurden, und viele mit denen zugleich, an de¬ nen sie siclr zu rachen versuchten, umkamcn. Diejeni¬ gen so jetzund untcrzuliegen scheinen, sind darum nicht auf ewig zum Unglük verdammt, daß wir sic fiiG'- straft^ beleidigen dürften; und diejenigen so jetzund die Macht in den Händen haben, werden selbige nicht n»' wer behalten, daß sie sich den andern allen sollten M- zieh» dürfen: sondern beide sind auf gleiche Weise dein Glük unterworfen, welches eben so gegen alle unsere Erwartungen zu handeln pflegt, als cs unbeständig ist; daher häufig das Uebcrgewicht, nicht demjenigen der sich solches versprach, sondern demjenigen der sel ches am allerwenigsten hostete, zu Thcil ward. M" nun denn, (wie denn der beleidigte, oder der beleidige zu seyn glaubende Mensch immer fürchterlich >W b' mand, entweder dieser Ursachen wegen, oder aber an angebohrncr Liebe zum Streit, sich über seine erhebt; wenn oftmals viele sich Gefahren, die aus über ihre Kräfte sind, in der Hofnung unterM wo nicht den Sieg zu erhalten, doch wenigstens."^ zu fallen ohne des Feindes Blut zu vergießen: ( reitet er sich entweder einen völligen Untergang st zu, oder erficht höchstens einen Kadmcischen Sieg ? 2lv6) Vergl.Era.amus ' Laclmen ViÄoria. Sch^" sä Lenob. IUI. 45. Barrh nci Lacliariam 2Z2. Kikerons Rede. 1237 er mag nun Sieger seyn oder geschlagen werden; noch N.R.E.zi» so oft überwunden worden seyn, noch so ost von sei- Dikmu v. ncn Niederlagen sich erholt haben; und zu einer Zeit Aem. Lepid. in weicher diese Betrachtung ihm ferner keinen Nutzen ^"ic. bringt, wird er es gewahr werden, welch schlechten Nernunftschlüsscn er gefolgt sey." §. 500. „Und daß alles dieses Wahrheit sey, hat die Thal euch langst gelehrt. Ucbcrlegt es nur! Eine Zeitlang spielcte in unfern bürgerlichen Unruhen Marius den Meister; er ward verjagt, sammelte neue Heere, und ihr wißt was er gethan hat. Gylla eben so (denn den Rinna, den Rarbo und alle die übrigen so zwischen beiden mitten inne zu setzen sind, übergehe ich mit Stillschweigen) war zuerst mächtig, ward nachher ge¬ schlagen, und lies, da er zum zweytcnmal die Ober¬ hand behielt, auch keine Art der Grausamkeit gegen uns unverübt (Warum sollte ich euch Marius den zwei¬ ten, jenen Rinnn, oder den Rarbo nennens Nach ihnen (Marius und Syllaj stiftete sich Lepidus, unter dem Vorwand an ihnen Rache zu nehmen eine eigene Parthey ''°°), und brachte fast ganz Italien in Unruhe. Ihr erinnert euch aber sonder Zweifel noch, wie hart und wie lange wir unter dem Sectorius und den übrigen mit ihm entflohenen leiden müs¬ sen, da wir uns endlich seiner entledigt. Und Pom- 2107) Ich habe dieses in Häkchen gesezt, nicht als ob cs von mir eingeschoben sey, sondern nur um über¬ haupt anzuzeigcn, daß ich es für Einschiebsel halte; wo¬ zu sollen Kinna und Karbo, die so eben da gewesen, hier Noch einmal paradiren. 2IOF) Mark LepiSus, Konsul 676. mit O- Latulus. Von ihm besehet die Fragmente aus dem ersten Buch der Geschichte des Gallustius, (in der Ausgabe, der ich mich bediene, Leyvcn bey Elzevir i6z4. 12.) p. 140— 14z. 'N.R.E.7I2 K Kaesar Diktir. v. Aciii- Lepid. L^uir. G. 254. 12 z 8 Dio Kaßrus. B. XXXXIIII. H. I.XIII. pejus, und dieser Kaesar selbst, was haben siegethaa? (denn hier will ich weder desRarilüra noch deSKlodms gedenken). Haben sic sich nicht anfänglich, obschon sie einander verschwägert waren, bekriegt? Haben sie nicht mit tausend Uebeln nicht allein diese unsre Stadt, nicht allein Italien, sondern die ganze Welt so zu sagen an- gefüllt? Aber ist denn nach Pompcii Tod, und nach der grausamen Niederlage so vieler Bürger Ruhe ge¬ worden? O! wie viel hat daran gefehlt! Afrika und Hl'spanicn mögen es sagen, wie viel dort von beiden Seiten geblieben sind! Wie nun? Sind wir endlich wenigstens hierdurch zum Frieden gekommen? Aber wie? liegt nicht dieser Kaesar selbst vor unfern Augen ermordet? Ist nicht das Kapitolium besezt? Ist nicht der Marktplatz mit Waffen, die ganze Stadt aber mit Furcht angefüllt?", §. 5°r. „Sobald alsoGahrung im Staat entsteht,' stb^d man nichts als Gewalt mit Gewalt zu vertreiben sucht! sobald die Strafen nicht mehr Aufrechterhaltung der innerlichen Ruhe und der Gesetze zum Cndzwek habe»/ sobald sie der Dünkel und die Gewalt derjenigen be¬ stimmt, in deren Händen die Waffen sind: sobald ent¬ steht nothwendigcr Weise ein Kreislauf aller liebel, und ein Unglük hat immer ein anderes zum Nächst^"' Diejenigen denen cs wohl geht, werden übermüd durch ihre Macht, der sie nun fernerhin keine GrÄ^ zu setzen wissen, da im Gegensatz der geschlagenes wenn ihn nicht ein augenbliklichcr Tod aus dem räumt, so lange vor Begierde brennt, sich an Unterdrückern zu rächen, bis er endlich seinen Muth § ihnen kühlen kann. Zu ihm schlagt sich nachher a» der übrige Haufen, ob er schon anfänglich keinen an der Uneinigkeit nahm, mitleidig gegen die Besiegte, voller Neid gegen den Sieger; fürchtend eben das mn Kikerons Rede. I2?9 jene duldeten leiden zu muffen, hoffend eben das, was N-R-E^io diese thaten selbst zu verüben. So werden auch diese mit in den Aufruhr verwickelt, die es anfänglich mit keiner Aem. Lepid. Parthey zu halten beschlossen. Eben dieses llnglük erbt Lgmr. auf die andern fort, wenn sie unter dein Vorwande die nnterdrüktc Parthep zu rachen, als für eine gerechte, jedem Bürger obliegende Sache die Waffen in die Hand nehmen. Co reiben sie sich alle nach und nach unter einander selbst auf, und schwachen, auf alle nur er« deutliche Weise und Wege den Staat." § 502. „Sehet ihr nicht, wie viel und wie große Nebel wir in der Zeit, da wir uns durch bürgerliche Kriege untereinander selbst aufgericbcn, erlitten, und wie viel wir, weiches noch schreklicher ist, andern zugefügt? Wer ist es der sie auszurotten vermag, die Fülle der Schätze, die wir von unfern Bundesgenossen erpreßt, von unfern Gottern geraubt, in deren Aufbringung wir unser eigen Vermögen mehr denn unsere Kräfte sol- ches erlaubten angestrengt, und nur gegen uns selbst aufgcwandt haben? Wer ist es der die Menge der Ge¬ fallenen, — ich rede hier nicht von gemeinen Bürgern, deren Anzahl unaussprechlich ist, — sondern von Rit¬ tern und Rathshcrrcn, aufzuzahlen vermag, von de¬ nen jeglicher den gejammten Staat in ausländischen Kriegen, entweder lebend, oder doch durch feinen Tod erhalten hatte können? Wie viele Rurtier, Deiner, 8abier, fGrakcher^ Markcllcr, Skipiomm sind gefallen? O ihr Götter, nicht um Samniter, Lateiner, 2109) Ich habe diesen Namen in Häkchen geschlossen, anzuzcigen, daß ich an seiner Richtigkeit zweifle. Wie kämen die Grakcher, so Mero nur< erst h. 497. un¬ ter Aufrührer und Rebellen gezählt, wie kamen diese hier in die ehrenvolle Gesellschaft der Fabier und Skipio- ncn? — Fabrizius will zwar diese Stelle vom Vater der 124s Dio KaßiuS. B. XXXXHH. H.bxm. R L7lo Hifpanier, oder Karthaginenser zn bestrafen, sonder!, kl-?r'v. uur — um umzukommen! Und doch — so gerecht Aem Lepid- auch unsere Thranen ihrentwegen sepn dürften — sied <,n, ^^igsten des Bcdaurens werth. Freiwillig, S--55. (wenn ich anders dieses Wort von denen brauchen darf, die von der Furcht genothigt wurden) sind sie aufs Schlachtfeld gekommen, nnd haben daselbst einen zwar ungerechten aber doch rühmlichen Tod gefunden. Zn einem gleichen Gefecht, in der Hofnung die Oberhand zu bebaken und Sieger zu werden, fielen sie ohne sol¬ ches zu fühlen. Aber wer kann würdig genug diejeni¬ gen beweinen, Manner nicht allein, sondern auch Mi- ber, nicht Soldaten allein, sondern Kinder und Greise, die in ihren eignen Hausern, auf Heerstraßen, auf dem Markt, sogar in der Rathsvcrfammlung und im Kapitolio auf die jämmerlichste Weife niedergemacht worden. Und indem wir uns untereinander so aufm- ben, grausamer denn wir solches je von andern gelit¬ ten, grausamer denn wir es je an andern gethan, sind wir so weit entfernt, uns darüber zu kranken, uns, so wie Mannern geziemet, frey von ihnen machen zu wollen; daß wir uns vielmehr darüber freuen, begehn, und diejenigen Wohlthatcr nennen, von de¬ nen wir so unterbricht werden: so daß ich berechtigt zu seyn glaube zu behaupten, wir haben kein menschli¬ ches Leben geführt, sondern sind jenen Thicren gcsisiO die sich untereinander zerfleischen." §. 50z. „Aber warum wollen wir ferner das bewein"'' was vergangen ist? Da wir solches doch einmal nicht bekannten Grakcher erklären, der bey den Kelttb^ru hundert und fünfzig Städte erobert haben soll. (olv^'' II. 17. 9.) Allein dieser Grakchus ist, seiner hundert u, fünfzig Städte ohnerachtek, dennoch zu unbedeutcn, um hier einen Platz zu verdienen. Kikcrons Rede» 1241 mgesthehn machen können, so laßt uns lieber unser N.R-L71a Augenmerk auf die Zukunft richten. Jener habe ick Dittat-^. erwähnt, nicht um Unglüksfalle so uns alle betroffen, Aem. Lepid. und die ich ungeschehn zu seyn wünschete, in Rückerin- nerung zu bringen, sondern nur durch Vorhaltung der- Mn euch zu überreden, das was uns noch übrig ist ju erretten. Nur darum sollen wir uns vergangener liebel erinnern, um zu verhüten, nicht ein gleiches in der Zukunft leiden zu müssen. Etwas welches euch jc- bliild mehr denn jemals frcy steht, sintemal sich das liebel nur jetzund erst angefangcn. Noch haben sich nicht viele verschworen; noch hat von beiden Par- theyen, die nur jczt erst zu rühren sich anfangcn, keine dm Sieg über die andere davon getragen, ist keine der andern untcrgelcgen: daß sie, entweder aus Hofnung st jeden gläküchen Fortgang begleitet, oder aus Er¬ bitterung, die mit jedem fehlgeschlagencn Versuch ver¬ bunden ist, angctrieben werden sollten, unbedachtsam uud ohne auf ihren eignen Vortheil zu sehn, sich den Erfahren auszustellen. Und daß auch dieses sich nicht m der Zukunft ereigne, könnet ihr ohne Arbeit, ohne Erfahr, ohne Geld anfzuwenden, ohne Blut zu ver¬ gessen erlangen, wenn ihr nur diesen einzigen Rath¬ schluß abfassen wollt; sich keines Unrechts erinnern zu dürfen §- 5->4- »Denn wenn auch von diesen jemand gefehlt ha¬ ben sollte, so ist dennoch jetzund keine Zeit sich darum ldeitlauftig zu bekümmern, Untersuchungen deshalb "^»stellen oder sie zu bestrafen. Ihr habt gegenwärtig brinen Rcchtshandel zu schlichten, daß ihr mir äußerster Sorgfalt die Gerechtigkeit untersuchen müßet; sondern 'ör pflegt Rath wegen der gegenwärtigen Lage der Sa- chrn, wie solche am bestmöglichsten bcyzulegen: welches niemals gelingen wird, wenn wir nicht hier und 1242 Dio Kaßius. B. xxxxmi. H.sLIH. N.R.E.7lo da manches übcrsehn wollen; so wie wir solches mit Diktator^. unsern Kindern zu thun pflegen, denen wir auch nicht Aem. Lepid. alles auf die Goldwage legen, sondern nothgedruugm L-ruil. übersehn pflegen. So wie wir jene, leicht¬ fertiger Vergehungen halber, nicht so fort mit der aller schärfesten Straft belegen, sondern sie nur durch ge¬ linde Zucht zur Besserung führen; so müssen auch;e- tzund wir, die wir des gcsainmtcn Volkes Vater nicht allein genannt werden, sondern auch in der That sind, nicht alles auf die allergenauestc Weise untersuchen wol¬ len, damit wir nicht alle miteinander untcrgchn. — Ich weis cs, Kaesarn können so viele Vorwürfe ge¬ macht werden, daß es den Anschein bekommt, er sa- gesetzmaßig umgebracht worden; aber cs lassensich anch gegen seine Mörder so viel Beschuldigungen Vorbringen, daß man in Versuchung gerath für ihre Verdammung Zu stimmen. Allein Untersuchungen dieser Art siclM nur Mannern zu, welche Lust haben, sich neuerdings in Uneinigkeiten und Kriege zu verwickeln; diejenigen/ so wahre Rathsherren sei>n wollen, müssen sdcu Etaast nicht durch gar zu genaue Befolgung des Rechts in Uw glük und Schaden bringen, sondern solchen dadurch erhal¬ ten, daß sie überall, so viel als möglich, Ruhe wieder herzusiellcn suchen. Beäuget also das was gescheh" ist nicht anders, als wäre cs Hagel oder Ueberschwem- mung gewesen — "") vergeßt csErkennet euch abu jetzund untereinander, daß ihr Landsleute, Mikl""'^ Anverwandten seyd, und vertragt euch." §- 505- »Aber damit niemand unter euch auf die Nrmu- thung falle, ich ftöhncte Kaesars Mördern und such" 2HQ) Vrc/'r. Ilitkor. Ills. 24. sluomoöo lierilimW sur mmiv5 imkre5 er cererri risrrugs mala, ir» luxuM »asrirism äominsnrium lolersre Kikerons Rede. I24Z sie von der Straft darum zu bcfrcycn, weil auch ick V.R.E.7io einst Pompcjus Parthey hielt, so will ich euch nur eins sagen. — Denn da ich dafür halte, daß ihr alle da Aem. Lcpid. von überzeugt scyd, wie ich niemals, weder Freund- schäft noch Feindschaft meiner selbst wegen mit jemand gehegt, sondern nur immer, eurer, der Republik, der Freyhcit und der Eintracht wegen, diesen gehastet und jenen geliebt; sda ich, wie gesagt, dieses dafür haltet so kann ich alles andere übergehn, und will nur eins in der Kürze berühren. — Ich bin so weit entfernt dieses zu thun, und nicht vielmehr im Gcgenthcil bloß das Beste des gemeinen Wesens zur Absicht zu haben, daß ich nicht allein der Meinung bin, allen denjenigen völlige Sicherheit zuzugcstchn, die sich unter dem EchutzeKaesars an den hergebrachten Gesetzen vergriffen, sondern daß ich auch dafür halte, sie sollten Ehrenstel- len, Gouvernements, Geschenke, und alles das behalten, was sie von ihm bekommen"") haben möchten; so wenig ich damit, daß sie solches bekamen, zufrieden war. Etwas dergleichen zu thun, oder zur Vollstrek- kling desselben die Hande zu bieten, hatte ich nimmer gcrathen: nachdem es aber einmal geschehn ist, bin ich der Meinung, daß es rathsam sey, auch nicht das mindeste von allem diesem zu untersuchen, weil ich übcr- Mgt bin, daß das Unrecht so euch daher zuwachst, 2IH) Llkero I. 7. krimum lzitur scm Ose- keruanlls cersseo: non guo probem, guis enim icl llaiclem porelk? se6 guia rsrionem bsbengam nn-xime Nbin-or pscis er olii. Vttgl. Appianus x. 508. leg. wel¬ cher bemerkt, daß dieser Gedanke sich eigentlich vom Mark Anton hergeschrieben, der dem Senat, da er im Degrif gewesen, Kaesars Andenken für infam zu erklä¬ ren, zu Gemüthe geführt, daß dieses unmöglich angehn könne, ohne nicht zugleich alle Verordnungen des Dik¬ tators, und mit ihnen den ganzen damals vorhandenen Eenat zu kassiren. 1244 Dis Kaßius. B. XXXXHH. H.ixill. N.N.E.7>0 wenn dieser oder jener eine Würde gegen sein Verdienst Dikmo/v. und gegen die Gesetze bekleidet, geringer denn derNii- Aem. Lepid. tzen ist, den ihr dadurch empfangt, daß ihr denen, hit- Lt-Z. L-^k. weder zur Furcht noch zur Unruhe Gelegenheit gebt. — Dieses' scheint mir nach der ge¬ genwärtigen Lage der Sachen genug zu ftyn; wem unsere Angelegenheiten wieder diejenigen werden, soste vormals waren, dann wollen wir, was für die Zu¬ kunft zu thnn übrig seyn wird, überlegen." Ende der Rede Kikcrons für die Amnestie. §. 506. Dolgen dieser Durch diese Rede vermochte Kikero den Semi, Rede. einen Rathschluß zu ertheilen, es solle der vergange- neu Dinge niemals im Bösen gedacht werden S.r;?. Inzwischen hatten auch die Mörder den Soldaten versprochen, nichts von allem dem was Kaesar ordnet, aufzuheben. Nehmlich da sie erfuhren, höchst unwillig diefe aus Furcht waren, deöjeiW beraubt zu werden, fo Kaefar ihnen geschenkt Haiti/ machten sie sich solche, noch bevor sie den EntMst des Raths erfuhren, verbindlich. Zu dem Ende tie¬ fen sie die, so unter sdem Kapitols in ihrer Gegen¬ wart standen, an einen Ort, von wannen herab fe^ Hört werden konnten, und wo sie zu ihnen das ir-" 2H2) Plmarch Laes, p, 742. l>. 'n Z-- nsr? ?r^L77L0'« vLS'/v, " V//4LV 70 s^rLso7LL70> 70.'^ 775^/ R587LV 7e ^«4 «TrxeMKk ?7f-7k-8S-^;. ^-7^07/. c)22. 3. ßxr?fÄ-7S 7Ll/rL ^7« 7»,; 8 «Tk'o I'd 78 '^.v7Liv/8 7L>v r/^-o KL/o^o.; s^v,Lp.7LV7t) L^L77c-!,. /^(1. 6. 3'^ ras p. 85- b. Folgen von Kikerons Rede. 124; ihnen am füglichsten zu seyn dünkte, sprachen. Ue- N.R.E.7ro berdem warfen sie auf den Marktplatz Zettel herab, Atmo? v in denen sie sich verpachteten, niemanden das geringste Nenn Lepid. zu nehmen, noch sonst in irgend einer Sache zu be- leidigen, und alles dasjenige gut zu heißen, was vom Kaesar einmal angeordnet sey, und da sie durch die fürchterlichsten Eydschwüre die Gewahr desjenigen so sie versprochen hakten, leisteten, so gelang es ihnen, sie zur Eintracht zu lenken: dergestalt, daß da man nachgehends noch Nachricht vom Rachsschluß erhielt, die Soldaten eben so wenig auf den LepiduS gaben, als die Mörder ihn fürchteten'"'); sintemal Anto¬ nius vorzüglich, gegen die Absicht des LepiduS, sie zum Frieden und zur Eintracht anzufrischen wüste'"*). Leprdus, unter dem Vorwand Kaesarn rachen zu wollen, war nach neuen Unruhen begierig, und rü¬ stete sich zum Krieg, in der Hofnung, weil er sich an der Spche der Soldaten befand, Kaesars Nachfol¬ ger in Gewalt und Macht zu werden. Antonius, der alles diefeö sehr wohl einfah und selbst ohne Macht war, so daß er sich keinen Krieg anzufangen erküh- «ete, wüste sogar den LepiduS, um ihn nicht größer denn sich werden zu lassen, dem größesten Theil nach- zugeben zu überreden. Man vertrug sich also auf diese Bedingungen, die der Rathsschluß angegeben hakte; doch stiegen dem ohnerachtet die, so sich im Besiz des Kapitolii befanden, nicht eher von selbigem herab, bis sie nicht den Sohn, sowohl des Antonius als des LepiduS zu Geißeln erhielten ""): worauf 2Hz) Vergl- Appianus p. 511- 2114) Rikerü klnlixp. I- iz. Hose tuic orslw ws ae , gusnrg ioliieiruüinT eiuitzz kum s ke libersra ekt. 2115) Rikero Ibicl. lun« psruulus iilius in Lspito- s re miüuz xscib obkes kuil. L. II. z6. (^ui lib- «isz iile Ivi. Anioni , kuir. — (Zui ru vir, vii immcn 1246 Dio Kaßius. B.XXXXIIII.H.I.XIII. N.R.T.7I0 sich Brutus zu seinem Anverwandten dem Lepidus, Diktators. ^aßius aber zum Mark Anten in völliger Sicher- L»/r er acr^srst, con- luraki z Lupikvlio 6elcenclerunr. sdarerkulus II. ;8. tw- ronius conuvcgro sensN, likeros suos obliciss in (fuxiw- lium mistr, stäemgue ciescencien^i kurv lrikerkeelorihuj Oselsriz 6s6ir. plurarch ^urva. p. 921. st 'rr« ö'fi-»« ,ik-z »Zk» 05 e,,' rü i?7t!l7L x«r«jZ^»L,, /«/Zo77-«r irs^' »vrtj v,or. /L Lrul. ^>. 99^' Fe 72> r/,ov ei; ro K«7„7-«,>,ov S7k^«>r«4, x«7^-,t?sv L- krx»702. Den Namen dieses Sohns /^uronit finden wir beym Applan. Liu. sts. x. 564- Er hies Anryllus Ihn hatte Mark Amon mit der Fulvia gczengct, und er kann also damals nichts mehr denn Säugling gewesen seyn. (Plurarch ekr°--> x. 949 c.) Der Bluthund August lies ihn, nachdem er den unglücklichen Vater überwunden, hinrichten, und Antyllus hatte sich retten können, hatte ihn sein treu« loser Gouverneur nicht verrathen; der doch bald darauf seine Treulosigkeit selbst mit dem Kreuz büßen muste Et ' hatte dem unglüklichen Antyll eine Gemme von großem Werth, die er am Halse trug, gestohlen. Dieses waed verrarhen, und dafür lies ihn Oktav, der eben so lebe nach Geld als nach Blut durstete, an's Kreuz MM (Ibicl. 947. b. u. Dio unten S. 454.) Rikcro nennr die¬ sen Amyllus tvt. Lambslionls nsxocem; dieser Dan«!'"' lio war also der Vater der Fulvia. An einem aMM Ort (HI- 6 ) sagt er uns von ihm, daß er sehr reic» g' wesen, und daß inan ihm den Bcynamen LamM seiner schweren Stimme und seiner Dummheit wegen M geben (Duae coru»^r>, bonge seminse, cek-re, L.^L^UO (ZVIV^^ I , Iwwo -wU" nuwero: nillil lilo conremiiuz, «zui /rM'( rram /r»Z»ae, co>Arr, co§»Eeu co/rr^ > rr-a2ve»r.) Lrml-a/o, oder wird in den Elloa des Märtyrer Asamamius beym Raßioöor rllogrs^kis, und IN den Glossen 4^.171,- (so viel«' Kaesars Begrabniß. 1247 Helt begaben -"§). Indem sie nun zusammen speisten, N.R.E,7rs und wie es denn zu gehn pflegt verschiedene Gespräche verfielen, frug den KaßiuS Anton: Gb er denn Aem. Lepi'v auch noch jeezund einen Dolch im Schub- ^1°,' sak hättet Jawohl, versezke dieser, und zwar einen sehr großen, wenn es auch dir einfab len sollte, unsern Herrn zu spielen. Vier und sechszigstes Hauptstück. Kaesars Begrabniß. Leichenrede so ihm Antonius halt- §. 507- Indem sich nun dieses so zukrug, geschähe so wc^ m'g irgend etwas unglükliches, als man dergleichen t-aLttrre»/, übersezt; (Vergl. (LöliusRho- diginus Aiuiguss X!Ii. 2. perrus Vikrorius ra- >iss I-;Ltione8 XVII. 14. Turnebi ^öaers xvu. 19. U- Larrio H. 2. im dritten Bande des Gruterschen Thesau¬ rus); doch scheinet aus der angeführte» Stelle des Kikero deutlich zu erhellen, daß der Name kein Sobriquet war, sondern daß ihn der Vater der Fulvia selbst führete, ohne sich dessen zu schämen: so wie es sich z E.sehr leicht treffen könnte, daß jemand Höcker hieS, sich selbst also schrieb, und darneben einen Buckel hatte. Diesen wär« den ftcylich Kinder mit seinem Namen zum besten haben, '»an würde diesen Namen seiner zu spotten anwcuden, aber man könnte doch darum diesen Namen für kein So. briquet erklären- Noch will ich anmerken, daß zwar alle Geschichtschreiber, des zum Geißel gegebenen Cohns Antonii erwähnen; was aber den Sohn des Lcpidus an- betrift, so haben wir dafür nur Livius Dio u. Zonaras iu Zeugen- 2116) plurarch ^nlon. p. 921. k. /--» Lvr-c /cleW Lruluz 992. k. --x- -rr°- 4 <7„>>iS««r, >/ Lepivns hatte die Schwester des Brutus, Junia zur Gemahlin 124-8 Dio Kaßius. V.XXXXIIII. H.I^XIV. S^R.C-7'o vcrmuthete. Vielmehr freuete sich der größesre Theil Diktat v.' der Oberherrschaft Kaesars entlediget zu styn, so daß Acm.Lmd. einige seinen Körper unbegraben saus den Schind- m-x. Lquic. ^nzuwersen beschlossen Die Mörder waren gutes Muths, und bekümmerten sich weiter um nichts, zufrieden Befreier und Tyrannei Mörder genennet zu werdenals aber bald darauf sein Testament verlesen ward und das Volk er- gehabt- Parcrkulus II. 88- daher er auch an Kikers schreibt; 8ororlL meae liberos obliulscariz I-exiA eile libeioz. 2117) Sueron K. 82. puerst .1NIMU5 coniurzkit, wr- pus occist in Uberim rrabere, bona publicare, rÄs ie- lciullere: soll meru bl. ^monil Loukulit, er Mzisti eguirum I.epi6i cieiiirerunr. 2H8) Sueron K. 8Z. poliulanr« l,. Pilone faeero, tellsmenrum Oeksris aperirur, reeimrurgue ^nwm ilomo, guoll lsibu? 8eprembril>uz proximis in rguiceoo suo kscer-ir, cism3nci-«uersrgu6 virAini veiksli mgximee pluracch krurus p. yyz. n, erwähnet des (doch äußerst wahrscheinlichen) Umstandes nicht, daß der Schwieger¬ vater Piso auf die Eröfnung des Testaments gedrungen- sondern schreibt solches einzig und allein.Antonio zu. Hier müssen wir uns noch einen Umstand merken, der nachher Vorkommen, und auf die folgende Geschichte er¬ neu überaus großen Einstus bekommen wirb T-s Echaz und das Archiv Kaesars. insofern beide öffenM waren, nicht seine Privacbesuzungcn und PrivakgcsMlt betrafen, wurden Antonio, von der Ralpurnia st stt nach Kaesars Tod ausgelieftrt. Lppianus p.527.,^ ^r-kx-v-^-T-s. — Weir ausführlicher und uuist^ kicher Plurarci) /tnroo. p. 922. c. er-« 7^7« 7«» 7-7- >-e- 70V kx 7^; e, vk chl/r» 78 -ro»-. «-e»; 70V 7« X«7k^k7o irxo; «!V70V tx 7.,; oix,«, , ti; !r«^7« 7k7e«x,^,^iwv (dieses machte, wenn rcd e Talent zu sechshundert sechs und sechszig Thaler rcw jwey Millionen, acht hundert vi-i- und sechszig tE Thaler unseres Geldes, Pgrerkulus U- 60. 1 i 1 i > I < I l I < i i < millies, riepo/r/A/» a O. Oae/sre arl aeclem o^vrv, occupg- tum ab eVnronio ; a^lorum eiusllsm in sei mm ksllis cl- rirsrisgus roirupris commsnrariis; ll8. ^r/e/ -»Me/, wenn ich eenries, für dreyhundert zwölf tausend, fünf¬ hundert Thaler rechne, thun zwey und zwanzig Milli», nm, fünf und flebenzig tausend Thaler unseres Geldes, Welches also die vom ißlutarch angegebene Summe um zwanzig Millionen übersteigt. Inzwischen wird die An¬ gabe des VcllcjuS von Kikero an mehr denn einem Ort bestätigt- 11 . Z/, vbi elt^orre/»/Me/ lsüsniuin, Pio6 in labuliz, gune sunt scl Opis, parebsr. V. 4. tllz ^ero llillipaiio peounine publicss isrenlls nullo mv6o eil, per gnsm /exrici -»Mes ksllis porscriprioikbus cions- tionibusgus suorrir. Xll. 5- ^sllsrrium -»Me/ sechste ^nronium pecunise publieso iuclic-luitlis. Soll¬ ten nicht vielleicht dieses zwey Summen seyn? Kalpur- ni» Antonio vier raufend Talente, als Privatvermögen Kaesars ausgeliefert, und eben derselbe sich lspliesmil'lies bib. s lemplo Opis, als öffentliches der Republik zuge¬ höriges Geld bemächtiget haben?) 0- 7« I--- L-,kL«E X. 7-. denn was diesen Vorwurf nubctrift, den ihn auch Rikers an sehr vielen Orten »lacht (yliiiipp. Ilt. 12. kalk-s leZes, O'- eaekuis no- ^ne, er KM llocrets in ses inciclemls, er in Oüpiro- KZenlls Lursuir) so wird sich unken davon füglicher sprechen lassen. ^ri9) Plurarch I. c. st. nennet den Oktavius: er ist aber nicht Universal¬ erbe, sondern nur d. i. von drey Hertel gewesen, Livius klpir. n6. laßt ihn sogar nur Halste erben. Das übrige vierte Viertel sollte unter pevius u. L. Pmgxius gecheilt werden. Nur durch H-.Band. Kkkk Kaesars Begrabiriß. ' 1249 fuhr, daß er den Gktavrus zum Sohn angenom- N.R T.^r» men, aber den Ancomus, Dekrirrus fBrutus^ DMator und noch einige andere der Mörder, zu Vormündern Aem Lepid.' des Oktavius und Erben seines Vermögens im Fall ernennt hatte, daß jener zum Besiz desselben nicht 'Ab¬ kommen könnte ferner daß er unter andern Ge- 1250 Dio Kaßius. B. XXXXW. H. N.R.E.710 schenken so er hier und da gemacht, der gejammten Diktattr v Stadt seine nächst der Tyber liegende Garten, und Aem. Lexid. übcrdem einem jeden, wie Gkravius selbst schreibt, dreyßig Drachmen, wie aber andere sagen, fünf und siebenzig vermacht , fiengen sie an zu tumulkui- ren. Hierin» bestärkte sie Antonius, der den kod¬ ein Kodizill dieses Testaments war Oktavins adopkitt worden. Sueron K. 8Z- — Antonius u. Dckimu- Lrurns sind allerdings auf den Fall, daß Oktavius mit Tod abgehn sollte, za cingesezt ßc< wesen. Dom Dekimo Bruro bemerken dieses Appian H. p. ziZ. u- Pluravch O<-5. p. 7Z8- b- voni Antonio sagt Florus Ull. 4. Laerer/lma- »/«r prselarum tibi OLlsuium surbn;; allein zu DvrMlM- dern Oktavs, der damals schon achtzehn Jahr alt war, und keines Vormunds bedurfte, sind si? nie eingestzt worden. Kacsar hatte nur verordnet, im Fall von ihm noch ein Sohn gezeugt werden sollte, (und er scheint D mit dieser Hofnung sehr geschmeichelt zu haben) so stö ten Mark Anton u. Dekimus Vormünder dieses Sohin» seyn- Leset Rasaubonum über Sueton- K- 8Z> stkw zons ^nimaciuers. bilkor. p. 144. 2120) Sueron- kopulo borros cirea libsrim publice, er viririm treeeiE selterrios. Dreyhundert SefttkNil sind nicht dreyßig sondern fünf und siebenzig DraclM» (sintemal vier Sesterzien eine Drachme betragen) wclm Summe auch Plurarch Itrurnz p. 99z. b. u- Ajopian^' p- Zi8- haben. Cs betragen alle fünf und sichmM Drachmen, noch etwas mehr denn einen Souveramd"- (neun Thaler, neun gute Groschen) Dieses Verma'clM» wird auch Oselar p. 740. b. erwähnt, wo jedoch tarch den Werth desselben nicht ausdrükt, sondcrn nur allgemein nennt. Wenn aber Pch ' vius selbst (vermuthlich in den Oommenk-ui» se " las, deren Fragmente Rurgersius Var. leLlion. >>- lj , sag gesammelt) den Werth diesesLegats nur aufdrM » Drachmen (drey Rthlr. achtzehn Groschen) berca!"^ so darf wohl niemand anstehn, lieber den Oktavins jedem Vergrößerer zu glauben- 2i2i) Suersittus 84- kauere inäiLlo, roZus exstru- Üus ell, in Vlsrtio csmpo iuxrs lulise kuinulum, et pro rokici« snrscs seäss sä kimulscrum csmpli Veneri« Aens- lriei« colloesrs, imrsgue lellus eburneu« suro sc pur- Mslirsrus, ec sä cspuc cropssum cum veliš in gus kusisc occilu« — feciom pro rotiris in forum msAÜirs- w« er Ironoribus kun6ti äsculerunc. plurarch Lses p. 740. c. erwähnet, daß das Volk den zerfezten Leichnam Kaesars gcsehn und dadurch wütend geworden: -r- hiervon schweigt er aber, sowohl im Leben Mark An- roii8, p. 922. b. als auch im Leben Bruci x- 99z. c. völlig siill. An beyden Orten sagt er nur, es habe An¬ ton, da er gemerkt wie günstig seine Lobrede aufKae- sarn vom Volk ausgenommen worden, Kaesars durch, sivchene blutige Toga dem Volke gezeigt, und solches dadurch so erbittert, wie unten erzählt werden soll- —- Kaesar sollte nehmlich nicht in der Toga begraben wer¬ den, in der er war umgebracht worden; sondern wie Aucton in der eben angeführten Stelle sagt, dieses Md jag an Kaesars Haupt, um solches dem Volke, wenn es dienlich seyn sollte, zeigen zu können- — Ap. Mnus p. 520. erzählt- Es habe Antonius, noch außer diesem Kleide, ein Porträt Kaesars in Wachs poußirt, dorräthig gehabt (den Körper nemlich selbst konnte er vom Paradebette auf den« er lag, nicht weguchmen) wel¬ ches durch Drat bewegt werden können, und alle Wun- den, soviel Kaesar derselben empfangen, in Lebensgröße Wigt. — Doch für die Wahrhrit dieser Erzählung, v'e ich selbst für ein Mährchen zu halten geneigt bin, ich mich nicht verbürgen. — Wenn aber Dio sagt, Antonius hierin» auf die allerunsinnigste Weise ge¬ handelt, so hätte ich Lust zu sagen: er habe dies ans die auerunsinnigste Weise geschrieben- Es ist offenbar, daß Evnius keinen bessern Weg, als gerade den, den er I"Mug, wählen konnte, nm das was er erlange» "Ee, zu erlangen. Kaesars Begräbnis;. 1251 km Körper, auf die allerunstnnigste Weife aus dem N.R.E.7la Marktplatz so von Blut und Wunden verunstaltet Dittucvr V. er nur immer war, zur Schau ausstellete und Aem.repkd.' bey dieser Gelegenheit eine Rede hielt, eben so schön I2Z2 Dio Kaßius. B. XXXXIIII. H.IRIV. N.N.T.7'0 und kunstreich, als wenig sie der damaligen Lage der v Sachen angemessen war. — Diese Rede lautet Aem. Levld. so ): Lguir. Des Antonius Leichenrede auf den ermoA ten Kaefar. H. 508- »Ware Cr als Privatmann gestorben, und wett Privatmann ich selbst, so bedürfte es, 0 Kwirittv, ei- 2122) Es ist nicht dem mindesten Zweifel unterwor¬ fen, daß nicht Anton, dem ermordeten Kacsar eine koo- rebe öffentlich gehalten haben sollte. Hier ist das niß eines Augenzeugen, gegen welches sich auch nichts mindeste einwenden laßt- Rikero kkilipp. II. zö.scftM gm'öern llillsiuienre, ru, koiicii du" suiius fuir, scelsrstillime prsekuilii. "/r/s ///« ilar/o, -»^arro, coüorrarro. (Dieser lejte ^I)tu fehlt beym Dio, die andern beyden hat cr richtig ausp drükt; wie unten bemerkt werden soll.) Plurarcy» bezeugt an verschiedenen Orten ein gleiches- Y22. v. cAo; yv. k!, «-),-<>« Z-kE-üiv u. " p 9YZ. d. 'Lvraiv-l,; k5i, lese auch Appranum p. 518- leg. der uns viel N"' stücke d'eser Rede, mit Mark Antons eignen Worten, er versichert, aufbehalten. Die Stelle des Sucion^ K. 84. I-aullsrionis loco conl'ulsm Polonium conem pronunrislis 8enalus conkolrum, guo vm»^ Uri öiuins limul grgue Iiumsna öecreuersr: ire"> , rsnclum guo ss cunLli pro lslure vniuz siAliinn durste also (wie schon Reinesiur, Var. IsLIion. I. merkt) Kasaubonum nicht berechtigen, dieses M Datum aus der Geschichte weg zu disputiren- aus ihr sich schließen laßt, ist dieses, daß diesclve nicht so weirlaufng, so ausführlich, wie sie gehalten ward. Mark Anton lies die erwähnten v^- Rachschlüffe verlesen; zeigte darauf das mit w wenig übereinstimmende, durchlöcherte blutige Antonius Leichenrede. 125z Ntt langen Rede nicht, und ich hatte nicht alles das was N.R.E.7rs Ergethan, aufzuzählen nöthig; sondern würde, wenn Djkmtvr^v ich etwas weniges von seinem Geschlecht, seiner Aufcr- Aenn Lepid^ zichung, seinen Sitten, vielleicht auch von dem was L-iuic. Er zum Besten des Staats gcthan, beygebracht, mich hiermit begnüget haben, um nicht Ekel bey Zuhörern denen Er nichts angieng,zu verursachen. Weil aber Ec in Verwaltung der höchsten obrigkeitlichen Würde un¬ ter uns umkam, und ich die nächste nach ihm be¬ kleide, habe ich eigentlich eine doppelte Leickenrede zu halten, die eine als testamentarischer Erbe ^), die andere als regierender Bürgermeister; auch darf ich nichts von allem dem, was mir zu sagen obliegt, ver¬ schweigen, sondern alles das, was das gestimmte Volk mit einer Zunge, (wäre es möglich, daß solches eine Stimme bekommen könnte) zu seinem Lobe sagen würde, frey heraus reden. Ich weis sehr wohl, wie schwer mir es fallen wird, eurer Erwartung ein Gnüge zu . thun; denn abgerechnet, daß es überhaupt schwer ist, von Dingen dieser Art so würdig sie solches verlangen, zu reden — denn wo ist die Rede, so mit großen Tha- len sich messen könnte? — Dies abgerechnet, sage ich, so habt ihr die allerbeste Kcnntniß von ihm, und wer¬ bet darum nichts minder denn gelinde Richter seyn. Ja wenn ich diese Rede für unkundige zu halten hätte, lvare es leicht gewesen, sie, von der Größe der Hand¬ lungen geblendet, zum Beyfall zu zwingen; aber je- Hund da ich vor lauter wohlerfahrnen spreche, müßt ihr nothwcndig alles das was ich sagen werde, für ge- lars, und beschloß mit einer ganz kurzen Anrede ans Volk (pei'psuLS g se verbs sezt Aueton aus« drüklich hinzu ) Dieses hies die Parthey des Brutus Acht so augenscheinlich aufbringen, als die Dionische Ade gechan haben würde, und war zu gleicher Zeit über« nußlg hinreichend, das Volk in Harnisch zu jagen- 2i2z) Vergl- Not. 2ii<). 1254 Dio Kaßius. B. XXXXHH. H. ^xiv. N.R.§.7I0 ringer denn das was er that, halten. Ausländer ko« Likcator'v. der Neid, wäre er nicht vermögend sic zum Unglaube« Aem. Lepid. zu zwingen, doch wenigstens dahin führen, sich gar -KZ. LijUlr. und überdrüßig zu hören, aber ihr o Bruder müßt nach dem Wohlwollen, welches ihr zu ihm trü¬ get, zu urtheilcn, unersättlich seyn. Denn da ihr es seyd, die ihr die mehresteu Früchte von Kaesars im- trcstichen Eigenschaften cingearndtet, so Hörer ihr sei« Lob, nicht als ob euch solches nichts angieuge, mi di sch, sondern mit der größcsten Freude, als wäre eS S.-59. euer eigenes an. Ich werde mich also bemühen, cu- ern Willen, so gut mir solches nur immer möglich siM wird, zu erfüllen; wohl bewust ihr werdet meine Kraste vom guten Willen zu unterscheiden wissen, md M diescrwegen manches verzeih«." §. 5V9. „Zuerst handle ich von feinem Geschlechte. Ich will mich hier nicht darauf einlassen, daß solches von ural¬ tem Adel sey. Denn ob gleich dieses nickt wenigza unserer Tugend beytragt, wenn wir es, nicht von ohn- gefahr —> wenn ich mich so ansdrücken dürste — stii- dern von eingebohrner Art und Natur sind: sintemal diejenigen so nicht adelich gebühren sind, cs zwar durch ihre Mühe dahin bringen können, wackere tugendhaft Leute zu werden, aber immer wird dennoch das niedrige ihrer Geburt, irr allen noch so ruhmwürdigen lM- nchmungen die sie anfangen, durchscheinen; wenn il» Gegenthcil die, denen durch eine lange Reihe vonE nen, Saame der Tapferkeit zugeführt worden, eingcpflauzte und sich also immer selbst gleiche Tucst^ besitzen: fso sehr ich nun auch also überzeugt bin, daß dieser Vorzug nichts minder denn eingebildet seh^ will ich mich doch, wenigstens jctznnd, darauf nüd' einlaffen, daß Kaesar, wenn wir ihn gegen die Geschlechter halten, von uralten, reinrömisclM Antonius Leichenrede. 1255 fahren, und wenn wir ihn mit Geschlechtern vergleichen, N.R.T.7io so dieses leztern Vorzugs sich selbst rühmen können, AAA v. daß er von Königen und Göttern abstammt. fDahin- Aem. Lepid* gegen aber will ich folgendes bemerkens einmal, daß er Anverwandter unserer ganzen Stadt ist, (denn diejeni¬ gen von denen er abstammctc, haben unsere Stadt gebaut); hernach daß wenn seine Voraltern ihrer vor- treflichen Eigenschaften wegen, unter die Zahl der Göt¬ ter verftzt worden zu sepn geglaubt wurden, so hat Er nicht allein nichts dieser Sage widersprechendes gethan. Er hat sie uns vielmehr wahrscheinlicher gemacht, so daß wenn vorher jemand gezweifelt haben könnte: ob denn auch Acneas würklich von der Venus gebohren worden sey? er solches jetzund gewiß glauben wird: denn wenn einige auf eine unverdiente Weise Eötter- Knder genannt worden sind, so wird sich doch gewiß niemand zu behaupten erkühnen, es fty Kacsarn un¬ verdienter Weise ein göttlicher Ursprung beygelegt wor¬ den. Aeneas selbst und einige seiner Nachfolger waren Könige; wieweit war aber nicht derjenige, der über Rom, das sich ihn freywillig zum Herrscher crkohr, nicht regieren wollte, jenen vorzuziehn, die da Könige 2124) Numitor der angebliche Vater des Romulus, stammt in der vierzehnten Generation vom Julus, dem Stifter des Julischen Geschlechts ab- — Der Griechi¬ sche Ausdruk: laßt sich eben so. tv°hl von der Gründung der Römischen Monarchie über- Haupt, als von der Auferbauung ihrer Stadt besonders herstehn. Nimmt nian diese Bedeutung an, die mir sttzund wahrscheinlicher, als die von mir ehemals im ^ept gewahlete zu scyn scheint, so lese man: wir alle stammen von denen ab, von denen er entsprossen war. Und in diesem Falle hat man nicht nöthig an Numitor Zu denken. Der Sinn würde scyn: Acneas und Julus, bw Stammvater des Kaesarischen Geschlechts, sind zu Micher Zeit diejenigen, von denen unsere ganze Monar« absiammt. ' 12 56 Dio KaßiuS. B. XXXXIIII. H, I.XIV. yr. R.§.7'0 von Lavinium und Alba waren? Jene haben zwar dm "sien Grund zu unsrer künftigen Größe gelegt, abu Aem. Lcxid. Cr hat dieses Gebäude zu jener crstauncnswürdigcn Größt lel-x. d^uir. haß Er von hieraus Kolonien vcrschikte, grö¬ ßer denn die Königreiche so jene beherrschten!" §. 510. „Soviel von Kaesars Geschlecht. Daß Cr Erzie¬ hung und Unterricht genossen, so diesem seinen hohen Adel völlig entsprochen, ist nicht dem mindesten Zweifel unterworfen, da uns seine Handlungen nothgcdrungm den Glauben in die Hand gegeben; denn wie hatte nicht der, dessen Leib und Seele gleich aufgelegt zu jedem Geschäfte des Krieges und des Friedens waren, wie anders hätte dieser denn auf die allerbeste Weise können aufgezogen werden. — So schwer es auch immer halten mag, in dein schönsten Mann seiner Zeit zugleich S. 261. den arbeitsamsten, und im daucrhaftest gebauetcn Kör¬ per die weiseste Seele zu finden, ja, so viel schwerer es ist, zugleich Soldat und Gelehrter zu seyn: so vor dieses doch alles in unserm Kaesar vereint 3^ 2H5) Von der äußern Gestalt Kaesarv, von wel¬ cher ich mich nicht erinnere, schon sonst etwas gesagt Z>> haben, schreibe ich die Schilderung ab, soSucronK- 2s. von ihm entwirft: kuisss rrsöirur excess-l lwurs> coloro c»nclicio, rseetibuz membri;, oro psulo solsnnim^ nizii« veFsrisgus ocuU5, valmullms prolper-r, ml> ksmpare exrremo rspenke snimo lingui, grgus echm psr iomirium exkerrsri lolebar. Gomicisli guogus moeb» iarsr rs8 gsrenclas correpms ett. Aus dieser Btschttl' bung laßt "sich allerdings schließen, daß Kaesar ein hüb¬ scher wohlgebildeter Mann war, übrigens berechn sie uns noch lange nicht ihn für einen Adonis zu haltet So sagt auch Appianus p. 524 ohne im mindesten stane Schönheit zu rühmen, da, wo er ihn mit Alexander welches offenbar nichts anders bedeutet, denn daß beyde Helden, durch kein ausgezeichnetes LcibesgebreclM 8^ Antonius Leichenrede. 1257 rede vor einer Versammlung, die alles eben sowohl denn N.R.E.7's ich selbst weis, und wo ich also nicht im allermiudestcn Diktat ton der Wahrheit abweichcn, wenn ich nicht auf Aem. Lepid. der Lhat der Lügen überführt werden, und eben so we- Ld". mg etwas vergrößern darf, wenn ich nicht ganz ein anders Ziel, denn das so ich mir vorgestekt, erreichen will. Ich selbst, wenn ich dieses that, würde auf die gerechteste Weise für einen Aufschneider können geschol¬ ten werden, und überdcm könnte man mich in Ver¬ dacht ziehn, daß ich dieses großen Mannes Vortreflich- leit fdnrch geflißentliches Uebertreiben^ in euren eigenen Gemüthern geringer denn sie würklich war, zu machen Lust hatte; sintemal jede Lobrede, wenn sie auch nur dm kleinsten Anstrich der Lügen bekommt, demjenigen dem zu Ehren sie gehalten wird, kein Lob, sondern Ta¬ del erwekt. Wenn das so dem Zuhörer jekund vorge¬ spiegelt wird, mit vem so er würklich weis, nicht über- emkommt, ergreift sein Geist sogleich die nackende Wahr¬ heit, und halt selbige fest: da er nun aber aus der Lob¬ rede zugleich lernet, wie der Held derselben hatte be¬ schaffen scyn müssen, so lernet er durch Vergleichung beider Bilder, sdcssen so der Redner, und dessen so die Renmriscenz ihm macht^ nur gar zu leicht das, was brandmarkt worden. Antonius lies sich aber barauf ein , der Schönheit Kaefars eine Lobrede zu halten, weil es das koibls des seligen ManncS gewesen war, sich selbst seiner Grssmutter Venus üoegsn für den schönsten aller Sw, Hüchel zu halten. — DasLob so Kaesarnvou weiten des Geistes gemacht wird, scheinet minder über¬ leben zu seyn. Cs ist bekannt, was man von seiner außerordentlichen Geschäftigkeit, da er viererlei) Sacken Weich khun, vier Sekrctairen zu gleicher Zeit Briefe dlmren konnte, zu erzählen pstegte, und will ich mich dabey nicht aufbalken. Leset Plimum vu. und was besonders seine Beredsamkeit betrift, deren hier Anto- uius gedenkt, die Schrift des sel. Berger öo xulerim- U">s orsrü,M5. (Leipzig 1702. Z.) 1258 Dio Kaßius. B. XXXXIM. H.IXIV. ^R.E.7'0 K- Kaczar Diktat, v. Aem. Lcpid. KILL. Lguie. jenem fchlcte, einsehn. — Aber ich rede nichts dm die reine nackende Wahrheit, wen» ich versichere, daß in unsers Kacsars dauerhastest gebaueten Körper, die vollkom,'neuste aller Seelen wohnete. Außer dem natür- lichcn Genie, welches ihm der Himmel verliehen, hatte er sich in allen Arten des Unterrichts so außerordentlich geübt, daß er mit dem schnellsten Dlik das was za thun sey, auf einmal und von allen Seiten über¬ schauen; das, was er cingesehen, andern auf die über- rcdendesie Weise mittheilen, und seinen Einsichten ge¬ mäß auf die klügcste Weise ausführcn konnte. Nie hat ihn das, was Werk des angenbliklichen Zufalls za scpn schien, unvorbereitet überrascht, nie war ihm die verborgenste Zukunft, so sehr sie auch jezuweiieu in Erfüllung zu gehn zauderte, unbekannt: so sehr sah er alles, was sich je ereignen könnte, zum Voraus, und so sehr war er gegen alles, was sich nur immer möglich zntragen konnte, abgehärtet. Das Verborgene mit ei¬ ner Art von Gewisheit aufzuspüren, und sich zu stellen, bas nicht zu wissen was aller Welt vor Augen lag: zn thun, als ob er das, so ihm würklich unbekannt war, sehr wohl wisse, und im Gegcnthcil das, was erin der That wüste, als ihm unbekannt zu verdecken; stch in alle Zeiten zu schicken, und immer seine Anschnitt ihnen gemäß cinzurichten; endlich alles auf die beste Weise zu dem Ziel, welches er sich vom Anfang an vrr- gesickt, hinzuführen;— dies war's, was unser Kae« sar wüste." §. 5H. „Einen Beweis hiervon giebt die Verwaltung ftu ries eignen Privatvermögens ab, in welcher er eben ft haushälterisch als prächtig war. Er war HauslMk wenn es darauf ankam, stur Vermögen so zu statt"' daß es ihm selbst in der Zukunft nirgend geb"- chcn könne, und Verschwender, wer»» Aufwand, Antonius Leichenrede.' 1259 wo sich Aufwand gehörete, zu machen war. Seme Ander- N-R.§.7!0 wandten alle , nur die allerhcilloscstcn von ihnen AjE ausgenommen, hat er immer zärtlich geliebt, hat nie Aem.'Le'prd. einen derselben, wenn er im Unglük war, hochmüthig übersehn, oder den vom Glük begünstigten beneidet, sondern diesem das was er ohnehin schon hatte, vermeh¬ ret, und jenem alles das was ihm mangelte, ersezt, über¬ häufend den einen mit Geldgeschenken, den andern mit Landgütern, diesen mit obrigkeitlichen Chrcnstellcn, je¬ nen mit Präbenden. Gegen diejenigen mit denen er Umgang hatte, und die. er seiner Freundschaft wür¬ digte, betrug er sich auf die außerordcntlichsie Weise. Nie war er gegen eilten derselben stolz, nie begegnete cr ihnen übcrmüthig; gegen allewar er gleich leutselig und gesprächig; vergalt es denen tausendfach, so Gelegen¬ heit gehabt, ihm einst einen Dienst zu erweisen, und suchte die übrigen alle durch Gutthaten an sich zu zieh». S. -6» Nie hat er den, dem es wohlgieng, beneidet, nie hat er den, der zu erheben sich anfieng, zu unterdrücken gesucht; er frcnete sich vielmehr, wenn cr viele sich ähnlich machen konnte, nicht anders, als ob durch alle sie er selbst größer würde, als ob seine Macht und sein Anfthn durch sie einen neuen Zuwachs erhielt. In¬ dischen cr so gegen seine Anverwandte und Freunde verfuhr, war er gegen seine Feinde eben so wenig un¬ erbittlich als grausam, sondern hat nicht allein vielen von denen, die in ihm nur den Privatmann beleidiget hatten, nicht im allermindcsien bestraft, sondern auch sogar viele von denen, so gegen ihn Krieg geführt, mit Ehrenstellen und Landpflegereyen beschenkt- So sehr war das innerste seiner Natur von Tugend durchdrun- M, daß nicht allein in ihm selbst nicht die mindeste Bosheit vorhanden war, sondern daß er selbige sogar in der Seels keines andern vermuthen konnte." 2126) Wie L- Racsar; von dessen Hinrichtung im Trigen Buch die Noten zu S- 219. zu lesen- !26a Dio Kaßius. B. XXXXIIII. H.IXIV. N-R.E-7I0 ^12. Diktat^„Jedoch da ich einmal hierauf gekommen bin, ss Aem-Lepid. erlaube man mir hier von dem, was er in Betrefun, -!-L. Lqmc. gemeinen Wesens gethan hat, zu sprechen. Hätte er in der süßen Ruhe des Privatlebens gelebt, sogäbcn seine Dortreflichkcitcn zur Rede minder Stoff; abcrjl- Hund da er so hoch erhöhet worden, daß er der größcstt nicht allein der zu seiner Zeit lebenden Menschen, son¬ dern aller mit einander so nur je regieret haben, ge¬ worden iß, hat er diese sseiue gute Eigenschaften^ nur glanzender und ehrwürdiger gemacht. Die andern alle vor ihm, ohne fast auch nur einen einzigen auSzuneh- mcn, hat ihre eigne Gewalt erniedrigt, nur unfern Kacsar allein hat die seinige größer gemacht. Denn da er sich jetzund mit Thaten, angemessen der Größe sei¬ ner Seele, beschäftigte, ward er ihrer fähig erfunden, und ist unter allen Menschen der einzige gewesen, den ein so wundergroßes Glük, welches er sich allein durch Tapferkeit erworben, weder verhaßt noch verächtlich gemacht. Alle die glanzenden Thaten so er in Mc" niedrigem Kriegsdiensten verrichtet; alle Proben seines großen Verstandes, so er auf jeder Stusse der Leiter ablegte, durch welche wir zur höchsten Würde des Staats steigen;—> sic alle will ich hier auslassen, oh"' erachtet sic so beschaffen sind, daß sich mit ihnen auch der allcrlobgierigste begnügen könnte; denn ich würde, so scheinet es mir, den Glanz dessen, was er nachih' nen that verdunkeln, wenn ich mich auch auf ßee>"' lassen wollte. Nur von dem, was er als unser «llw Oberhaupt gethan, will ich allein reden. Und aE hier werde ich nicht eins nach dem andern, mit dc»> Fleiß seines Geschichtschreibers^ aufzahlen; theils, wtt mir solches unmöglich Ware, und theils weil ich, sezt es wäre mir solches möglich, Euch, die ihr eben so gut denn ich, wißt, nur Ueberdruß verursacht würde.» Antonius Leichenrede. 1261 §. N-R.E.7--» "„Zuerst also hat dieser Mann das Stadtrich-Dikuu/r v. kramt in ^ispanien verwaltet und da er dieses Aem. Lepid. Land nicht so wohlgesinnet fand, als cs wohl hatte sch» sollen, lies er nicht zu, daß solches unter dem Na- men des Friedens zu unserer Fernhin heran gewachsen wäre und zog sdem Vergnügens die Zeit seines Gouver¬ nements in Ruhe hinzubringcn, sseine Schuldigkeit vor) Arbeiten zu unternehmen, so das Beste der Republik von ihm forderte. Da sie sich also freywillig nicht bessern wollten, wüste er sie durch Zwang auf bessere Gedanken zu bringen: wodurch er die, so solches Land vor ihm überwunden, eben so sehr übertraf, als es schwerer ist, etwas zu erhalten, als etwas zu erwer¬ ben; oder so viel es nuzlicher ist, die, so sich empören wollen, im Zaum zu halten, als es war, sie ehemals, G-«6s. da sie noch ihre eigenen Herren waren, uns unterthan ju machen. Darum habt ihr ihm auch einen Triumph hierüber bewilligt, und ihm alsofort die Burgermcister- liche Würde verliehen. Es erhellet aber daraus am Mhresten, daß er diesen Krieg keinesweges in der Ab¬ sicht unternommen, sich selbst zu bereichern, Ehre bcp seinen Mitbürgern zu erhaschen,oder aber sich aufdas was er im Sinne hatte, vorzubereiten, weil er die Fcycr des Triumphs, sintemal er Geschäfte anderer Art zu ver¬ achten hatte, unterlies, Euch Dank für die ihm bcstini- Mete Ehre sagte, mit dieser Ehre sich allein begnügcte, und darauf sein Bürgermeisteramt antrat." §. 5l4- »Wie viel Er aber, in Bekleidung dieser Würde für unsere Stadt gethan, davon waren tausend Dinge G sagen. Jedoch söhne uns hierbei) aufzuhalte^ so 2127) Vergl- oben §. ivZ> u-104. 2128) tz- 105. 1262 DioKaßius. B.XXXXIHI.H.IXIV. N.R.E.7lo überlegt nur, wie viel und wie große Dinge crgcthan, Dittaror v. als er, nachdem er diese Würde niedergclegt, zum Kmg Aeni. Lcpid. gegen die Gallier geschikt ward Weik entfernt Lcjuir. Bundesgenossen lästig zu fallen, half er ihnen viel¬ mehr, wenn er keine Ursachen hatte Verdacht auf sie zu werfen und sie unterdrükt sah; aber was Feinde betraf so hat er nicht nur die in ihrer Nachbarschaft befindli¬ chen, sondern auch alle die übrigen, so viel nur in Gallien Wohnung fanden, vertilget, und durch das eine ein wcitschichliges Land, durch das andere ei»! zahllose Menge von Städten, deren Namen sogar vor¬ her uns unbekannt waren, gewonnen. Und dies alles, ohncrachtct er weder eine hinlängliche Kriegsmacht, noch zureichende Geldsummen von uns bekommen, hat er io einer so großen Geschwindigkeit vollbracht, daß er, k- vor noch jemand von uns wüste, daß er zu kricM angefangcn, Sieger war Und zwar hat cr dort alles so sehr ruhig gemacht, daß er von ihnen sowohl nach Deutschlandals Britannien hinüber gehn konnte- So dienet uns jetzund Gallien, welches ehemals Ambroncn und Rimbern gegen uns 2129) Hauptst. XVII. xvm. XXIIII. XXV. XXVl. XXVII. XXVUII. XXX. XXXIIU. 21 zo) Wenn man sich zurükznerinnern beliebt, E Kaesar acht ganze Jahre und drüber, mit diesen Krü'7M,7r-§tv L,; e'r/vk/^Aötv, 7-0 — 2»nchersen Ori§. 6->ii>c»e. 1. I. x. zu. übersezt ihren Namen durch rrirrcm Daß in der Endsylbe orr, das spätere »»§, verborgen liege, und daß also im Namcw der Ambronen die Idee der Nachkommenschaft verborgen liegen könne, hat Anchersen I. c. x. 189-190- sehr wahr- scheinlich gemacht z nicht so ganz glüklich ist ihm der Beweis gelungen, daß Ambe ehemals einen Herrn be- deutet. Er beruft sich auf Ambrmann, ^,«La/cr«o>-u. andere Worte mehr, so er crueer Lr^mvlogo, »m nennt, so es aber den Deutschen vielleicht etwas weniger als den Danen sind. 21Z4) Er sezt Rimber mit Ambronen zusammen, weil bey der Invasion in Italien beide Völker gemeinschaft¬ liche Sache gemacht haben, und verbündet waren. Sonst darf ich's wohl kaum erwähnen, daß die Kimbern nicht w Gallien zu Hause gehörereu; die Ambronen aber schei¬ nen allerdings eine Gallische, namentlich eine Helvetische Völkerschaft gewesen zu seyn. — Don den Kimbern u- >yrem Einfall in Italien, besiehe die Abhandlung des sil. Lcllariuo, und die zum Thcil sehr guten Zusätze da- iu, so Anchersen in seinen Originidus v-micir. p. 1. c.ip. geliefert. Die Stellen aller alten Schriftsteller von Men, hat Hr. Professor Johann Müller, in seinem dello cimbrico. Zürich 1772. 8. gesammelt» und in eine Art von systematischer Ordnung gebracht. Es ist aber an diesem Büchelchen nicht sonderlich viel- , 2iZ5) Diese beyden Ströme fließen nehmlich in den sogenannten kroeünci» Komana, die den Römern schon 1264 Dio Kaßius. B. XXXXIIil. H.I.XIV. K Ka^'ar'^ den Rhenus, ja den Okcanus selbst. K- Diktat. «- gcnden, deren Daseyn wir vorhin auf bloßes Hörmsa- öcn glanbeten, gehören jetzund uns zu. Seine, mir großer Gedanken und großer Handlungen fähige See¬ le, hat uns das unbekannte zugänglich zu Lande, mW das unerforschte zugänglich zu Wasser gemacht." § 5'5- „Und wenn nicht einige die ihn, oder vielmehr uns beneideten, ihn so vor der gehörigen Zeit zurük zu kommen genöthiget hatten, so würde er sicherlich gnnj Brirtannien und ganz Deurschlanö bis an dcn Nord¬ pol hin erobert haben; so daß unsere Granzen ferner' hin nicht Völker und Erde, sondern Luft und Okean gemacht haben würden. Und darum habt ihr, die ihr die Größe seines Genies, seiner Handlungen und seines Glüks kanntet, ihm so lange zu regieren erlaubt, als ihr, so lange euer Staat sieht, noch nie jemanden zu re¬ gieren erlaubt hattet; ihr habt ihm nehmlich dieses giment auf acht hinter einander folgende Jahre ver¬ traut So sehr wäret ihr überzeugt, alles was er gewinnen würde sey für euch, und so sehr we¬ nig hattet ihr ihn, sich je gegen euch selbst vergrößern zu wollen, in Verdacht. Inzwischen ihr aber ihn a»l das längste in jenen Landern verweilt zu sehn wünsch' tet, «erstatteten solches gewisse Leute nicht, die und'» Stadt für kein gemeines Wesen, sondern für ihr Pü- vat - Eigeuthum hielten. Diese wollten ihm eben I» wenig erlauben für euch das was noch übrig war, gewinnen, als sie es euch «erstatte» wollten, über des was jener erobert hatte, zu herrschen. Vielmehr uns' vor den Zeiten Kaesars unterworfen war; die übriM alle liegen außer diesem Bezirk, und in den vom Kan^ neueroberten Provinzen- 2iz6) Note 21 zo. Antonius Leichenrede, 1265 krauchten sie diese seine Beschäftigungen so viel hcillo- N.RE./k-, ses zu unternehmen, daß Ihr der BephülfeKaesars bc- durstet." Acm. Lepid. §. 516. „Er unterlies also alles, was er in Händen hatte, und flog zu Eurer Hülfe, um ganz Italien aus der über ihm schwebenden Gefahr zu erretten; eroberte Hispa- nicn, weiches abgefallen war, wieder zurük und da er sähe wie Pompe/uo sein Vaterland verlaßen, sich ein neues Königreich in Makedonien zu gründen, wo¬ hin er alle Eure Güter überführte, Eure Unterthemen gegen Euch selbst bewafnete, und sich Eurer Rcichthü- mcr gegen Euch selbst bedienete; verstechte er zuerst den Weg der Güte, schelte Gesandten in seinem und des Volks Naneen zu ihm, er möchte die Waffen niederle- gm und in sich gehn, nebst den theuersten Versicherun¬ gen vor wie nach sein ihm gleicher Mitbürger bleiben zu wollen. Da er aber dieses auf keine Weife bewerk¬ stelligen konnte; und jener ohne die mindeste Rüksicht, nicht einmal auf die Schwagcrfchaft zu nehmen, die ihn mit Kaesarn verknüpfte, dennoch zu kriegen gegen Euch anfieng, ward Kaefar gezwungen, den bürgerli¬ chen Krieg gegen ihn anzufangcn. Und was soll ich euch hier sagen, wie beherzt er gegen ihn mitten im Winter zur See gieng wie muthig er mit ihm zu einer Zeit schlug, da das ganze Land in Pompeji Ge¬ walt stand wie tapfer er ihn, ohnerachtet er ihm an Volksmenge so weit unterlegen überwand? — Vergl- oben Hauptst. XXXVlU. 2lZ8) §. Z44. 2lZ9) Dies kann wohl auf nichts anders, denn auf Je Aktion bey Dyrrhachium gehn, wo doch Kaesar ge- Waltig den kürzcrn zog. S- oben Hauptst. XXXX. 2142) Und dies ist die bekanntePharsalifche Schlacht, Hauptst. XXXA. beschrieben; oder sind auf bre ^harsalische Schlacht alle hcyde zu ziehen? U-Band, Llll 1266 Dio KaßiuS. B.XXXXMI. H.I.XIV. N.N ^7io Wenn zcmand dies, eins nach dem andern, gehörig über- Dikraror^v. !^cn wollte, er würde finden daß jener bewunderte Lem.^epid. Pomvejus so sehr in allen Wissenschaften des Feld- L-iuic. ^,-im Kacsar übertroffen worden, daß er in Ver¬ gleichung mir ihm für nichts denn ein Kind zu rechn« ftp.« §. 5l7. „Jedoch hiervon will ich um so fieber schweigen, da sich selbst Kacsar niemals damit zu rühmen, viel¬ mehr das Schiksal so ihn dazu gezwungen, zu heissen pflegte. Nachdem aber die Gottheit selbst ^') diesen Krieg auf die gerechteste Weise geschlichtet, wen m denen die damals zuerst in seine Gewalt kamen, hat er umgebracht? sWas aber sage ich umgebracht?^ Wen von ihnen hat er nicht geehrt? Cs mochten nun soW Rathshcrrn und Ritter, oder Bürger, ja sogar W' desgenosscn, oder Unterthanen des Volks scyn. Ve» diesen allen ist nicht einer umgebracht, nicht einmal jn S.-64. mand angeklagt worden! Kein Privatmann, keinK«' nig, kein Volk, keineStadt; einige erklärten sich her für seine Parthe», andern ward Schuld und Strass nachgelassen, und die so im Kriege gefallen waren, wür¬ den von beyden beweint. Ja Kaesars Menschenlirlr gierig so überschwänglich weit, daß er diejenige», die Parthey Pompeji gehalten, lobece, und ihnen allcs dasjenige, was sic ehemals vom Pompejus erhalten,ftD aufbewahrcte, so wie er im Gegenthcil den phan«^ und Groves hassete, daß sie ihm nicht zu Hülfe grM men, ohnerachtet sie seine Freunde sepn wollen; E dieses war keine der kleinsten Ursachen, warum er dNt einen derselben nicht lange nachher mit Krieg zog ^), gegen den andern aber fsolchcs gleichfalls 2141) Der Vers desLukan ist bekannt: Villrix cauü DÜ8 plscair. «142) Leset oben Hauptst. XXXXVH. Antonius Leichenrede, 1267 thun^ sich rüstete. Und allerdings hatte er fdes Pom- N.R.E.7IS pejus selbst,^ wenn er solchen lebend in seine Gewalt be- kommen hatte, geschonet; welches sich daraus ergiebt, Aem. Ecpid. weil er ihn weder alsobald verfolgte, sondern Zeit zum Entrinnen lies noch seinen Tod sonder Kummer vernahm ""); indem er weit entfernt seine Mörder zu loben, sie vielmehr nicht lange darauf selbst hinrichten liesund von dieser Strafe ward selbst ptolemaus nicht ausgenommen, so sehr ihn auch die Jahre der Kindheit hatten entschuldigen können, weil er zum lln. tergang seines Wohlrhaters durch die Finger gesehn^), §- 518. »Wie er nachher gute Ordnung in Egypten wieder hergesiellt,wie viel Reichthümer er von dort nach Hause jurükgebracht ist überflüßig zu sagen. Als ,214g) Dies hat Kaefar auf keine Weise gethan, der vielmehr in seinen Kommentarien selbst erzählt, daß ec sich alle Mühe gegeben, nach der Pharsalischcn Schlacht, die Flucht des Pompejus zu hindern, um so den Krieg desto früher zu beendigen. Leset oben was in verschiedenen Noten, von N. iz88 — 1460 hier und d» vom Verkalken Kaesars nach der Pharsalischen Schlacht und seiner Nachsetzung Pompeji gesagt worden. , 2144) Hier müßt ihr allerdings Not. 1464- u- 1467. über diesen Kummer und den Werth desselben Nachlesen, 2145) Dies hat Kaesar kcinesweges gerhan. Den Wer Theodor»» hat Brutus umbringcn lassen. (Not, 142z. 1450. 1464.) Achillas. ist nicht vom Kaesar, son¬ dern von seinem Nebenbuhler GanymeSes umgebrachk worden (Not. 1574 ) Porhinua ist freylich vom Kaesar, aber nicht weil er Pompejus umgebracht, sondern weil tr gegen ihn selbst konspiriren wollte, hingerichtet wor- den. (Noter 564. 1576 ) Dom Tode des Seprimius end¬ lich, ist gar keine Nachricht vorhanden. 2146) Auch von diesem laßt sich auf die allerentfem« teste Weise so was nicht behaupten. «147) Vergl. Not- r47Z> i55S- u> 1592. N.R.E.7I0 K. Kaesar Diktator V. Llem. i!cpid. 1268 Dio Kaßius. B. XXXXIIII. H. M. er von dieser Provinz aus den Zug gegen Pharnakes unternahm, der sich damals im Besiz keines kleinen Thcils von Pontus und Armenien befand, ward uns gemeldet, wie er ihn zugleich erblikt, geschlagen, be¬ siegt habe Hieraus können wir lernen, wie we¬ nig ihn der Aufenthalt in Alexandrien verschlimmert, und daß es nicht Wollust war, der zu gefallen er sich eine so lange Zeit dort aufgchaltcn hatte^); denn wie hätte er jenes so leicht vollbringen können, wäre nicht sein Geist unabläßig auf die Angelegenheiten des Staats gerichtet gewesen, und sein Körper zu jeder Art der Be¬ schwerungen des Krieges abgehärtet worden. Und da nun auch Pharnakes in die Flucht geschlagen war,schikte er sich alsofort an gegen die Parther zu Felde zu zieh». Da aber einige neuerdings Rebellionen erregten, mußte er gegen seinen Willen umkehrcn, und wüste unser Re¬ giment auf einen so guten Fuß zu setzen, daß cs schien, es sey solches niemals erschüttert gewesen, lieber alles das was vorgefallen, ward niemand hingerichtet, nie¬ mand des Landes verwiesen, niemand an seiner Ehre und gutem Namen gekrankt: nicht, daß nicht sehr viele derselben auf die gerechteste Weise sollten Strafe ver¬ dient haben, sondern weil Feinde mit Strenge zu ver¬ tilgen, Bürger aber zu erhalten, gesezt auch daß ei¬ nige Nichtsnutze sich unter ihnen befinden sollten, M Denkungsart war. Ihr zufolge, hat seine Tapses die Ausländer uns unterjocht, und seine Mensche"^ der aufrührischen Bürger, (so unwehrt sie auch s°W oft durch ihre Handlungen waren,) geschont. dieses that er jetzund abermals in Afrika und HW' 2148) Venit, viäik, vicit. S. Note l6ly- 2149) Dies erinnerte er gegen diejenigen, dw, W allerdings mit Recht meineten, daß es Liebe zur Mep tra gewesen, so ihn so lange Zeit in Egypten auM ten- Antonius Leichenrede. 1269 nien '"°), wo er alle diejenigen los lies, so vieler dersel- yr.sr.E71s bcn er sich nicht schon da sie das erstemal in seine Ge- v fangenschaft gerathen waren, erbarmet hatte. Denen Aem.L m'd. jcnigcn so in ihrer Bosheit gegen ihn sich verhärteten, alles übersehen zu wollen, hielt er für keine Menschen» liebe, sondern für Thorheit; vielmehr glaubte er, es sey die Pflicht des Helden, das erste Verbrechen leicht zu verzeihn, keinen unversöhnlichen Zorn zu hegen, und Menschen dieser Art vielmehr durch Ehrcnsicllen zu kör¬ nen; selbige aber, wenn sie auf ihrer Widerspanstigkeit beharreten aus dem Wege zu raumen. Doch warum sagte ich dies? Hat er nicht viele derselben dadurch er¬ halten, daß er jedem feiner Freunde und feiner Sieges- kameraden, sich einen derselben von ihm zu erbitten Erlaubnis gab." * §. 519- „Daß er aber alles dieses aus angebohrner Seelen- S. röx. güte khat, weder zum Schein noch um sich eine desto größere Gewalt zu verschaffen, (denn nur dieser Absich¬ ten wegen, haben viele die Rolle der Menschenfreunde gespielt,) zeigt dieses am einleuchtendesten, daß er überall und in allen Umstanden sich gleich blieb. Ihn hat nie Zorn wild gemacht, nie gküklicher Erfolg aufgeblasen, Oberherrschaft nicht verändert und Gewalt nicht über- müthig gemacht: so unendlich schwer cs auch zu scyn scheint, daß jemand, verwickelt in so großen , man- nichfachen, aneinandcrgeketteten Geschäften, von de¬ nen immer ein Thcil vergangen, der andere gegenwär¬ tig. der dritte zukünftig ist; so unendlich schwer cs «uch, sage ich, zu seyn scheint, daß ein solcher immer gleich gutherzig bleiben, nichts hartes, nichts unbarm¬ herziges, wo nicht zur Strafe des Vergangenen, inin- , 2750) Von diesen beiden Kriegen flehe Hauptftück XXXXV1III. u. I.Vl 1270 Dio Kaßius. B. XXXXIIII. H.M. N.R.E. 71a bestens um sich für die Zukunft zu sichern, sollte mit LMwor V. unterlaufen lassen. Dieses Lenke ich, zeigt uns seme Llem. Lepid. Seelengüre deutlich genug. Von den Gottern entsproß e Antonius Leichenrede. 1271 selbst den sie erhielt, wessen er sich erbarmcte ijnbcwustN.R.T.-ro ,«,» K. Kaesar n" Diktator v. Aem. iepch. H, 520. INiiL. Lguit. »Mer dieser Dinge und vieler andern wegen, wo ec durch Anordnungen und Gesetze uns besserte, die an und für sich sehr beträchtlich und groß sind, aber klein scheinen, wenn sie mit dem bisher erzählten ver- glichen werden, und über die ich mich also nicht weit- lauftig ausbreiten darf, habt ihr ihn als Vater geliebt, als Wohlthäter geehrt, und mit mehrerer Ehre denn ir¬ gend jemand anders geschmükt ""). Ihr habt ihn zum beständigen Vorsteher Eurer Stadt und Eures gesummten Reiches haben wollen, ohne neidisch auf Namen zn sthn, die ihr, da sie ohnehin alle tief unter ihm wa¬ ren, so viel es nur immer möglich war, an ihn ver¬ schwendet habt; damit, so viel dem einen nach vater¬ ländischen Gesetzen, an Macht und Ansehn abgchn möchte, solches durch die Vereinigung vieler andern hinzugefüzt würde. So machtet Ihr ihn zum Obcrpriester für die Götter, zum Bürgermeister für uns, zum Feld¬ herrn für unsre Soldaten, zum Diktator für unsere Feinde. Und warum zahle ich alle diese her? Habt Ihr ihm nicht bald-darauf den Namen Vater des Vaterlan¬ des beygclegt? Seiner übrigen Beynamen hier nicht zu gedenken." §. Z". „Und dieser Vater des Vaterlandes , dieser oberste Priester, dieser unverlezbare heilige Gott ist ge- -152) Leset 446. , , „ 2i;z) Desgleichen §. Z82. Z8?> 4Z5- 464- 465- 466. 476. 477. 478. 2154) Hier fangt sich nun der andere Theil der Rede des Mark Antons nach derjenigen Disposition an, so vrnr Rikers (f. oben Note 2122.) an die Hand gegebr» 1272 Dio Kaßius. B.XXXXIIII. H. ILIV. N N E.7I0 gestorben. Wehe mir! gestorben,nicht durch eineKrank- Diktatt V. aufgerieben, nicht durch Alter abgemattet, nicht Liem.Lepid. durch irgend eine Gottheit jahling hinweggeraftr sou- k.<^u>r. Hern hier im Bezirk unserer Stadtmauern, ist meuchel- mörderischer Weise der umgcbracht worden, der unver¬ wundet, selbst in Britannien Kriege geführt hatte; in dieserStadt ist demjenigen heimtückisch nachgestcllt wor¬ den, der die Ringmauern derselben erweitert hatte; im Rathhause hat man denjenigen ermordet, der ein neues auf seine Kosten gebauet; ohne Waffen fiel der streit¬ bare Mann, und unbewafnet der Stifter unsres Frie¬ dens! Er fiel, neben seinem Richtstuhl, unser Richter! sie fiel, neben unfern Obrigkeiten ""), unsre Obrigkeit! Unter den Streichen seiner Mitbürger fiel der, dem kei¬ ner der Feinde selbst dann, wann er sich ins Meer wag¬ te, umzubringen vermochte! Und von seinen Freunden ward der, der sich ihrer sonst erbarmet hatte, hinge¬ richtet! Wozu nüzte dir, Kacsar, deine Menschenliebe? wozu dein Vorrecht unverlczbar zu scyn? wozu alle die von dir selbst gegebnen Gesetze? Ha! du, dessen GeD verhüteten, daß selbst von seinen Feinden niemand um- gebracht werden konnte, dich haben auf solch eine er¬ barmenswürdige Weise umgcbracht, —- deine Freunde! und erwürget liegst du nun auf eben diesem unsrem Marktplaz, auf dem du uns, mit Lorbeer» gekränzt, deine Triumphe so ost zeigtest! Verwundet hat M worden: ,7/a vk//c,-,r /a»c!atto, coLoorarro; den vom dritten Thcil, oder von der coliorrsriono finden wir beym Dio nichts; wohl aber beym Appiano U. p. 519. — Diesen zweiten Tb" findet der Leser auch beyin Zonaras X. 12. und zwar - wörtlich ans Dio, wie er hier sieht, abgeschrieben. 2155) Kaesar ward, wie bereits bemerkt worden, t der öffentlichen Versammlung des Raths umgebrau^ und seine vornehmsten Mörder, Brutus und KaffuS, kleideten das Amt der Richter- Antonius Leichenrede. 127z deinen Leichnam neben jenen Rcdnerstuhl hingeworfem N.R.E./rs von dem herab du so ost ans Volk Reden gehalten! — AsM v Weh mir! wie Blut dieses graue Haar verunstaltet! Aem. Lepi». O zerfeztcs Gewand, welches, wie cs scheint, du nur dämm nahmst, nm dich in ihm erwürgen zu las¬ sen!« Ende der Leichenrede des Antonius. Bey Anhörung dieser Rede, ward das Volk zu- Mae» dle- erst aufgebracht, nachher zornig, und zulezt ganz und '^de. gar rasendso rasend, daß sie nicht allein feine Mörder suchten sondern auch den übrigen Rakhsherren Vorwürfe machten, daß sie einen Mann wo nicht selbst umgebrachr, doch mindestens umzu- bringen zugegeben, für dessen Wohlseyn sie den Göt- kern jährliche Gelübde dargebracht; bey dessen Glük und Gesundheit sie geschworen, und den sie eben so unverlezbar, denn die Zunftmeister des Volks ge¬ wacht hatten. Nach diesen ersten Rührungen be¬ mächtigten sie sich seines Körpers, den einige in das Zimmer, in welchem er war umgebracht worden, an¬ dere aber in das Kapitolium tragen, und daselbst ver¬ kennen wollten.weil sie aber hieran von den 2156) Gr zielt auf das königliche, Kaesarn verliehene bewand. S. oben Not. 1896. 2157) Vcrgl. Plurarch p. 740. c. Lirer-o x. 882. 922. I). p. 99g c. 2i;z) brennenden Fackeln, um die Hauser der- Mcn anzuzünden. S. plurarch au allen obangcfnhrtcn stellen; und Äonaras p. 85. c. 2159) Nach Gueromo K- 84- scheint es vielmehr, bsiß die Besorger des Lcichenkondukts selbst, hierüber qe. tyeilt gewesen. Ich will seine Worte hersetzeu: deLium kw roliriz in lorum klaZMrsruz er bonoribu; fnnLli cis- wlerum: guem cum x»is in Ospiwlini louis cella crs- w»rs, pzrz Ouria pompeii äettinsrer, rspenre cluo 8u>6sm olsclüz succinLii, »c bina igcula Zelismez, ar- 'kernihriz csiei« succenclsruur: conkeltimgue circumltsn- 1274 Dio Kaßius. V.XXXXIIII. H.M I-AT.710 Soldaten verhindert wurden, die fürchteten, es Diktators, mochte das Feuer auch auf solche Weise den Schau- Äcm. Lepid. plaz und die Tempel ergreifen, erbaueten sie sich da- Lqu,r. ^lbst, aus dem Markt, wo sie sich befanden, einen Scheiterhaufen. Und es wäre doch auch so um ein großes Theil der nächstherumgelegcnen Häuser zn thun gewesen, hatten nicht die Soldaten Widerstand gethan, und die Bürgermeister einige der Unruhig¬ sten von dem Kapitolinischen Felsen herab stürzen las¬ sen ^°). Und dennoch hörete der Ueberrest der Tn- «,um rurds vir^ulks sriäs, er cum sbblellür uibumb'i, guiclguiä prse-keres sä msnom säerst conZsüil. Mit dieser Stelle vergleiche man Appianum p. 521. der leim Soldaten, wohl aber der Priester erwähnt, sostÄbk- nen widersert, so ihn in der curispompoii begraben woh len^ Diese geistlichen Herren wollten ihn als einen be¬ reits beym lebendigen Leibe konftkrirren. in den Tempel des Kapitolinischen Jupiters bringen und daselbst begraben: 'rrr kV XL, SkL«-. Die znie» Partheyen, deren Suetonius erwähnt, waren also »n- murhlich auf der einen Seite die Priester, so ihn im rem¬ pel des Kapitolinischen Jupiters, auf der andern die Soldaten, so ihn in der cun, pompeii begraben woült^ Plurarch Lsek. l. c. erwähnt der tumultuariscben W- breunung des Leichnams auf dem Markt, giebt aber am nicht auf die allerentfernteste Weise zu verstehn, daß!>< Veranlassung dazu, durch das Verbot Kaefarn im pitolio, oder in der curis pompeii zu begraben, erhall'"' und so auch Zonaras. Livius Lpir. n6. Lsessri; cor^ guum o- camp«/» ll/ar-rrE äekerrerur, s plebe aMe^' strs cremsrom «!i. 2160) So viel nehmlich derselben freye Bürger w"- ren, denn die Sklaven wurden aufgeknüpft. ApM!s" x. 52g. Daß aber unter denen so die Hauser der fchwornen in Brand zu stecken versucht, viele Skia" gewesen, bemerkt Rakero Philipp. II. z6. — A,, hat sich hier noch weit thätiger denn Antonius in/O. ßrafung der Aufrührer erwiese», wo auch nichtig" sogleich, doch mindestens nachher, da er den Altar u reißen lies, den das Römische Volk dem Andenken Folgen von Antonius Rede. 1275 multuirenden darum doch noch nicht auf zu toben; vielmehr thaten sie einen Einfall in die Hauser der Mörder, und brachten bei) dieser Gelegenheit auch Aein.Lepid. dm Zunftmeister -Helvitts Rinne höchst unver- dienter Weise um ^'); indem dieser, weit entfernt sars errichtet hatte, und wo selbigem öffentlich Opfer gebracht wurden- Likcro scl Rnic. Xllll. 17. Bergs F/rrL)>)i. I. 2. 42. und daselbst die Ausleger- 2161) Diese Geschichte wird sehr umständlich erzählt vom plurarch Oes p. 740. c. ä. u- p. 99z. L. 6. u. Valerius Maximus VHII. 9. 2. Auch erwähnen sel¬ bige Sueron K- 85- Appianus p. 521. u- Zonaras z>. 85- 0. Mich wundert, wie Dio sie so licco pells über¬ geht, da sie doch des vorhergehenden Traumes wegen, sich vorkreflich in feinen Kram gefchikt hätte. Cs hatte ihm rühmlich des Nachts vorher geträumet, er würde von Kaesarn zu einem Souper eingeladen, und da er diese Ehre, Key einem Todten zu speisen ausgeschlagen hakte, so sey er von ihm bey der Hand ergriffen, und mit Gewalt fortgeführet worden; -x-- ftzt er im Leben Bruti hinzu, und also nicht zum Souper) Dieser Traum hatte den guten Helvius so er« schrekt, daß er darüber in ein Fieber gefallen war; den¬ noch wollte er sich nicht der Schuldigkeit entstehn, sei« vnn Freunde die lezte Ehre zu erweisen, und schleppte sich krank auf den Marktplaz, wo er bemerkter Weise sei« neu Tod fand- — Dieser -Helvius Rinna ist derjenige, dessen ich schon Not. 576. u- nur noch jüngsthin Note 20Z7- bey Gelegenheit des Gesetzes erwähnt, so er in Vorschlag brachte, baß Kaesarn vergönnt werden sollte, mit so viel Weibern als er Lust hätte zu schlafen. (Ich will bey dieser Gelegenheit doch anmerken, daß Hr. von Voltaire dieses, in den Hucttionx sur l'Lne^clopeclie, s. v/e-»We. 1. m. p. iz6. gerade zu für Mährchen er¬ klärt, welches denn doch wohl zu viel ist.) Des Borne, «us Rinn«, mit dem er verwechselt ward, und seiner beleidigenden Rede gegen das Andenken Kacsars, ist Sleichfalls oben No. 2078. beyläufig gedacht worden. Plu. tarch Li-urus p. 992. cl. meldet, baß das Volk selbige durch laute Schmähreden unterbrochen. Diese Rede, Welche das Volk so sehr erbittert hatte, war es eigrnt« r-76 Dio Kaßius. V. XXXXHII. H.M ^-^-^-.71» einer ven den Meuchelmördern Kaesars zu seyn, «i< Äkrar^v. uer von denen, so am mehresten seine Parrhey ge- Leui. Lexid. halten hatten, gewesen war. Der Ursprung des Itt- xhums war daher gekommen, weil der Sradtrichllr Rornelius Rimra, allerdings Antheil an der Ver¬ schwörung gehabt hakte. lick), so Helvio das Leben kostete. Ick) schreibe dieSE des Valerius rNsxmius ab, cheils weil er dieses Uml'an- des am ausführlichsten gedenkt; theilsweil die beideiuiii- dcrn des Plukarchus zu weitlöuftig si-d, und übeckM nichts sonderbares, als den schon bemerkten Traum cB halten. Valerius MaximuS also schreibt so: L. Linus tribunu; plebi;, ex funers L Lseksri; ciomm susm peren;, msnibu; populi clilcerpru; elk pro (lomr- lro Linus, in gusm kssuirs ss sxilkimsksr, irsru; ei, guock, cr«r» eAer L-rr/«r/r, scluerku; eum nebrie rsptum, impism pro roltri; orsrionem bs bucklet, eo^e srrori; propulsu; ekt, rr csput lcksluü, perinöe sc n.elii, circs roZum Lseksri; fix um isculo fsrrei, oKm lui, slisni errori; pisculum miksrskils. — Hr.re>> Voltaire sagt am angeführten Orte: On s rsporceleri' eu semenk gue L/,v»a, tribun cis peuple, pubu spre; !s morc cks Lc/är-, gus cs OiKsreur svsir rvm» promulguer uns loi gui ckonnsir sux komme; le clroll<>e xrenckrs sutsnt cle; msri; gu'ells; vouckrgisnt. — rsstembls s cek surre conrs gu'un sensreur I^omsin pro pole' en plein ssnst cle clnnner permillivn s cke couclrer svec koure; le; semme; gu'il voucirsit- wollte dieses mit abschreiben, damit man nickt cM" denken möge, Hr. von V habe bcyde Geschickrckeni« ' einander verwechselt) Oe psreüle; ineprie; cle;bonorb 1'lriltoirs, er konr rorr s l'ekprir cke ceux gui le; crofe"' !l ell rrilte gue /lcko»rer^»re« sir ssoure soi s cetrs h" l Ich muß anmerken, daß ich im LArtr ckrr diesen hat doch wohl Voltaire hier vermuthlick E ' auch nicht ein Wort davon finden kann, mir ist ser Lälius Linus völlig unbekannt: sonst glaube ick b ü lich die Sache selbst eben so wenig als Voltaire, den» solches Gcftj, wäre ja Kaesars großen Absichten' Population zu vermehren, schnurstraks zuwider ge^tl Folgen von Antonius Rede. 1277 §. 52z. N.R.L/ro Als nachher die Bürgermeister einem jeden der Dikwior^^., nicht Soldat war, den Gebrauch der Waffen unter- sagt hatten, unterblieb das fernere Morden; man fieng aber an, an dem Ort wo der Scheiterhaufen gestanden hatte, (denn die Knochen des verbrannten Körpers hatten die Freygclassenen desselben aufgehoben und in sein Erbbegräbnis beygefezt) einen Altar auf¬ zurichten, und auf selbigem dem Kaefar nicht anders denn einem Gott zu opfern Die Burgermei- 2162) Dieses ist das was Aikero knillxp. I. 2. Lxe- crsrsm colnmnsm, u. II. 42. bulium nennt. An eben dem Orte. wo das Volk den Mar, den der Senat js- Amd umrist , aufgerichtet hatte, errichtete der rühmliche Senat, nur nach eines einzigen Jahres Verlauf, dem uehmlichen Kaesar einen Tempel, (Dio S. zz/- Appign p- 521. sZ^os TrfiVT-ov rvit Ze ven? äv?-» 7-8 dem sie das Ins slsh bcplegten. (Dio S- 5Z8) Cs ist schon in der vorigen iltote bemerkt worden, daß Dolabella es war, der diesen Altar umstürzen lies. Hier will ich noch eine Anekdote so merkwürdig, aber vom Dw völlig übergangen worden ist, hinzusetzen. Das Hauvt desjenigen Pöbels, das sich an Kaesars Alrar, um ihn dort aörtlich zu verehren versammelte, war cm gewißer Amarius, der sich für einen Enkel des großen Darius, Sohn Manus des Jüngern, ausaab, der in einem gvanzigjöhrigen Alter in der Pranestiuischcn Be¬ lagerung ilmgekomnien war. Dieser Amarius hatte sich, jur Zeit da Kaesar seinen lezten Krieg in Hispanien führete, angefangen in Rom zu zeigen, und war von einigen Anverwaudtinnen Kaesars, für des Marius achten En- lel auf und angenommen worden. Er begehrte nachher gleichfalls vom Oktavms erkannt zu werden, der doch dieses nicht ohne KaesarsEinwilligung thun wollte. Kae¬ sar gab aber ,0 wenig Hine Einwilligung hierzu, daß er vi (lmehr den falschen Marius aus Rom verjagte. Nichts dello weniger kam Amarius nach dem Tode des Dikta¬ tors nach Rom zurük, steilere sich an die Spitze des Volks, welches seinen Tob beklagte, und machte Miene selbigen zu rache». Von dieser Furcht befreyete Mark 1278 Dio Kaßius. B. XXXXIIII. H.I.XIV. N.R.E.7I0 sier stürzeten diesen Altar um, und bestraften einige Ditt ncr v. derjenigen, die solches übel nahmen. Ueberdem ward Arm. Lepid. ein Gesez gegeben, daß für die Zukunft niemals wie. »us- ein Diktator erwählet werden sollte. Demjeni¬ gen, der solches in Vorschlag bringen, oder sich um diesen Titel bewerben würde,wurden Verwünschungen, ja der Tod selbst zugedacht, und es ward sein Haupt für vogelfrei- erklärt So glaubten sie sich ge¬ gen die Zukunft zu sichern; gleichsam als ob gewalt¬ same Handlungen von Benennungen abhiengen; als Anton den Senat, der den Amatius arretiren, und m Gefangniß unverhörter Sache, fast so wie den guten König Sebastian von Portugalk, hinrichten lies. Man sah Antonio, so gewaltsam auch sein Verfahren war, durch die Finger, sintemal selbiges dem Rathe vortheil- haft schien, und das Volk versuchte nicht den Tod seines Anführers zu rachen. — Dieses melden uns Nikolaus Damasienus äe inltlrmione Hugulti, ». Valerius M- xim. VHII. 15. Livius Lpir. n6. 6. ^nmrius bumiili' niss lorcis domo, gui le 6. dlgrii lilium serebal quuoi spuä creclulsm plebem seäikioner mouerer, inrerMu« Ein gewisser Zunftmeister Rajus Raska, welcher gesehn, daß ssein Kollege! Kinna, darum umgekommen sey, weil ermitdm Stadtrichter sKinna^ einen gleichen Namen gefühch furchte sich, daß auch er eben so umkommen möchte, sintemal ein anderer Zunftmeister der Publius Gervilius Raska hieö, würklich einer der Mör¬ der gewesen war; er lies demzufolge eine Schrift öf¬ fentlich anschlagen, in welcher er den Namen so er mit ihm gemeinschaftlich führeke, eingestand; zu glei¬ cher Zeit aber zeigte, wie verschieden ihre GesinlM gen in Ansehung der Verwaltung des Staats wa¬ ren — Von diesen beiden Kafka ist keim etwas böses widerfahren. Serviliuö hatte Solda¬ ten um sich, so ihn beschüzten, und dieser Kajus er¬ regte durch sseine Vorsicht^ solch ein großes Geläch¬ ter, daß seiner noch heut zu Tage deswegen finde» Büchern der Geschichte^ gedacht wird. § 525. Dieses war es, was damals sowohl von andern, als vorzüglich von den Bürgermeistern geschähe. Antonius hatte sich zwar anfänglich gefürchtet, de» Dolabella zum Kollegen in einer Würde auszunsk men, die ihm damals noch nicht zukam, riahm V 2165) Wie denn? Diese Donnerwetter, diese gen sollten ja eben den Zorn der Götter über Kaew Hinrichtung anzeigen. Leset die zweyte Ode des HE und über sie die Ausleger. 2166) Zur Zeit dec Augustischen Proskription, " becholete dieses M. Teremius Varrs- S- unten S- M Betragen des Antonius. 1281 aber nachher dennoch an, und zwar aus Furcht der N.R.T.?!-- Empörungm, so aus seiner Verweigerung entstehen AArf-w könnten als aber nach gedampftem Aufstand, Nenn'Levis. Antonius selbst den Auftrag bekommen hakte, den lezten Willen Kaesars einzusehen, und alles selbigem gemaö einzurichten, verlies ihn die bisher beywoh- »ende Mäßigung: sintemal er, sobald er nur Herr derKaesarschen Briefschaften geworden war, in ihnen vieles ausstrich, vieles einschalkete; und unter diesen lezkern befanden sich sogar ganze Gesetze ^). Ueberdem schaltete er mit Geldgeschenken und Land- pflegsreyen, von denen er dem einen gab, dem an¬ dern nahm, völlig nach seinem eignen Wohlgefallen; alles unter dem Vorwand, daß er kraft Kaesarischer Briefschaften handele: vieles vom baarem Gelds Kae¬ sars schlug er unter; vieles wußte er auch von Pri- 2167) Vergl- Not. 2287. — Antonius und Dola« bclla waren nie Freunde gewesen. Kaesar hatte noch bey seinen Lebzeiten das Konsulat niederlegen, und sich den Dolabella suffiziren wollen, hatte sich aber durch Antonium überreden lassen, solches nicht zu thun. Plu- rarch p. 921. Antonius wollte auch darum keinesweges den Dolabella für Kollegen erkennen, als dieser nach Kaesars Tode das Konsulat gewaltsam an sich gerissen. Rikers kbilipp. II. 22. g z. Aber an dem Tage, da sich der Senat im Tempel der Erde versammelt, und das berühmte Edikt alles zu vergeben, und zu vergessen abge- faßt hatte, lies auch Antonius sich überreden, seine Privatfeindschaft dem gemeinen Besten anftuopfern, und des Friedens und der Eintracht wegen Dolabella für seinen Kollegen zu erkennen. Rikers lst-Hipp. I. 1;. sagt; Tuum eolleAsm, llepolüis inirniciriis, oblitus suipicis, w ipso Augurs nnncisnts, llo primum ->- Koma/,-- 1. XMk. p. 4->->. 401. 8'il cü Principe, gue guicongue renvcrte psr la torcs er prr la violence Oouvernement tous Icgucl il est ne, kc rcncl cligne cle morc; u uns K4onarckie, le tujer gui cleckrone ton llo;, merice les eis tuppltccs, ^Vergebe man diese les />/»- supplices den H Inechten des unglüklichen Damien; in Warschau haben wir auch Koius i Mörder, aber nicht per les />/«- tupplices hinrichten seW Peuc ciourer gue «tanz eine liepubligue le citaten gui envani 'sukorite appsrtenanrc en commun ü l'Iltar, ne loic un er un1)nan,^ui u riculier cle matlacrer un T^ran, c'elt armer la kursur ec e rismc conrre la vie cles princes mcmes IcAi'cimes, ec guelgue ecux qui t"onr le bonkeur >le leur narion Lrurus est clonc cc> «le s'örrc srroZe uneaurorire gui n'apparrcnoic gu'aux l.oix er Publigue. II a puni un criminel, mais tans orclrc, tsns min'v ' pouvoir. Lc par conteguencs >l cloir crre re§arcle sur le komicicle er non ci'ua lexirime er juricligue vengeur. Erster Brief. 1287 mit aller Weisheit eines Schulmeisters erörtert, steht nicht im min¬ desten an, zu behaupten, Kaesar habe den Tod verdient- Jeder sagt er, der durch Gewalt und Macht die Regierungsform um- stürzt, unter der er gcbohrcn ward, verdient den Tod; jeder Un- terthan einer Monarchie, der seinen König dethronistrt, ist der al¬ lergrausamsten Strafen werth. Ist dieses in der Monarchie so, wie sollte man zweifeln können, daß in einer Republik nicht der Tyrann und Usurpator sey, der das Obcrregiment, welches dem Staate gemeinschaftlich zugehört, allein an sich reißt? Wer sollte zweifeln, daß er dieses Verbrechen, alle Gesetze geschändet zu ha¬ be», nicht mit dem Leben bezahlen müsse? — Ware es möglich ge¬ wesen, Kaesarn gerichtlich zu belangen, ihm seinen Prozeß nach der Form Rechtens zu machen, so wäre wohl in der ganzen Welt nie¬ mand zu finden, dec die Richter, so den Stab über ihn gebrochen, verdammen sollte. Aber, fahrt er fort, dadurch daß jemand das Leben verwürkt, folgt noch keineswcges, daß ein jeder das Recht habe, ihm solches zu nehmen. Würde man jedem Mitbürger des Staats den Tyran¬ nen zu ermorden erlauben, so gäbe man der Wuth und dem Fa¬ natismus die Waffen, selbst gegen rechtmäßige Prinzen, die das Glük ihrer Untcrthanen sind, in die Hand — Brutus ist also al¬ lerdings strafbar, sich eine Gewalt angemaßt zu haben, die nur den Gesetzen und dem gestimmten Staat Vorbehalten war. Er hat einen Verbrecher bestraft, aber ohne dazu bevollmächtigt zu seyn, und muß also für einen Todfchlager, nicht aber für einen gesezma- ßigen Racher der unterdrükten Freyheit angcsehn werden- Dieses ist Schulmeisterweisheit, wie schon gesagt- Einmal festgesezt, daß Kaesar den Tod verwürkt hatte, so kann Brutus niemals Todschlager genennt werden. Er that nichts, was von der Aristokratischen Parthey nicht allgemein gebilligt worden wäre. — Belieben Sie nur im lezren Buche dieses Bandes die verschiedenen Mittel nachzulcsen, deren man sich bedienete, ihn anzufeuern. -Oorkiuz örure. blon es Lrutus u. s- w- klnd Sie werden nur es wohl zugeben, daß man nicht sagen kann, an Autorität habe es Bruto gefehlt. — Uebcrdem wenn Kaesar den Tod verdient hat, wie.Cre'vier kck und kühn behauptet, und wenn cs unmöglich war, lhm seinen Proces rechtlich zu machen; so frage ich, was war denn Wohl besser, daß Brutus ein Todschlager ward, oder aber, daß «n ganzes Volk unter der Tyranncy und der Grausamkeit Kaesars seufzte, in den Fesseln kroch, die der Usurpator ihm angelegt, und Fußschemel des übermüthigen Tyrannen war? Ich denke man muß blind seyn, mein werthcster Graf, wenn wan auch nur einen Augenblik ansiehn kann, die vorgelegte Frage 1288 Anhang Dionischer Briefe. zu beantworten- Cs ist besser daß einer ein Todschlager, denn daß ein ganzes Volk unglüklich sey. Auch hat Crevicr sicherlich cbm dieses gedacht. Nur hat er den Stolz aller Schulmonarchen ge¬ habt, sich einzubilden, daß Kaiser und Könige sein Buch lesen werden, und hat in ihm also, sich ihnen gefällig zu machen, nichts einshcßcn lassen mögen, was der Lehre vom Königsmord ähnlich Ware. Ich, der ich mir sicher nicht schmeichle, der Kaiser oder der König von Pohlen, oder der König von Preußen, werden ßch um das was ich schreibe, bekümmern; — ich stehe gar keinen Au- genblik an, die sonnenklare Wahrheit zu behaupten, es sey besser ein Tyrann werde meuchelmörderischcr Weise umgebracht, als daß ein ganzes Volk unglüklich sey. — Ueberdem fallt nach dem Lehrbegriff dieser Herren, alles Meuchelmördcrische im Betrage» des Brutus weg. Raesar und Drums waren Eines Staats Bür¬ ger; waren also einander gleich, so daß keiner über den ander» irgend mehr Gewalt hatte, denn ihm die Gesetze, wenn die Hand¬ habung derselben ihm anvertraut war, verliehen. Da nun K»e- sar dieses Recht dem Brutus geraubt hatte, so war dieser von je¬ nem persönlich beleidigt, und also verbunden sich das ihm durch Gewalt entrissene, auch durch Gewalt wieder zurük zu verschaffen.^ Diese Betrachtung macht das Verfahren des Brutus ungleich rechtmäßiger, als irgend ein Tyrannemnord in unfern Zeiten sey" könnte. Wir sind jetzund alle miteinander Obcrherrn und Unter- thancn. Ist der Oberherr Tyrann, so hört er darum nicht aus Gbcrherr zu seyn, und seine Tyrannei) kann den Unterthanen ve» seiner Pflicht gegen ihn nicht lossprechen. Bey den freyen Ro¬ mern waren alle Unterthanen der Gesetze, Oberherr war nicmM> Wollte sich nun jemand zum Oberherrn aufwerfen, so beraubte er seinen Mitbürger dadurch eines ihm zustehenden Rechts, dessen er jetzund, da er selbiges schon seit undenklichen Zeiten verloM nicht mehr beraubt werden kann. — Wie also will man dein Mu¬ lus ans seinem Meuchelmord ein Verbrechen machen, wenn Kor¬ sar, Usurpator, Tyrann, Unterdrücker der Freyheit seines B^r- jandes war, und wenn es bey dem allem unmöglich fiel, ihm Prozeß Rechtens zu machen. Es fiel unmöglich, Kaesarn einen Prozeß Rechtens zu macht"' Unmöglich! Und warum denn, wenn ich fragen dürfte? Schöne Frage, dürfte Crcvier mir sagen, warum cs uM^ sich fiel! Es siel unmöglich, darum, weil es unmöglich wat' es denn je möglich gewesen, den König auf seinem Throne- i - er was unrechts gethan, zu belangen, und ihm einen Prozeß^ trns zu machen? Erster Brief. 1289 Ja freylich ist dieses möglich, und zwar sehr möglich. Die Teyspiele find nicht gar zu häufig, aber sie finden sich doch! Aber Kaesar hatte Soldaten, Soldaten die ihn liebten! Er würde gelacht haben, wenn man ihn vor die Konsuls cikirt hatte. Hier glaube ich, sind wir gerade da, wo wir seyn sollen; und hier bietet sich uns eine Betrachtung ungcsucht und frcywillig an, die jeden Tyrannenmord, er mag nun auch unter einem Vorwand vollbracht werden, unter welchem er wolle, allemal ungerecht und strafbar macht. Es ist gar kein Zweifel, daß das Volk nicht das Recht haben sollte, einem Oberherrn der es brükt, den Gehorsam aufzukündigen. Es ist auch kein Zweifel, daß das Volk dieses khun wird. Es wird es sicherlich thun; und diederSklavcrey am al« lermehresien gewohnte Provinzen, in Asien und Afrika, haben es gekhan und thun cs noch. Und wenn solches das gejammte Volk thut, so wird auch der König ganz allein mit einigen Helfers¬ helfern seiner Bosheit, gegen sein gesummtes Volk nichts ausnchten können. Thut das Volk solches nicht,- verbindet cs sich nicht Mann für Mann gegen den Tyrannen, der cs untcrdrükt; mur¬ ret nur hier und da her siaatskluge Bürger im Keller, Laß Wein und Kaffee theuer ist, daß der König Gott und sein Wort vcrach- tct u. s. w. so ist dieses ein ganz sicherer Beweis, daß dieses Hirn¬ gespinste superkluger Untcrthanen sind, die selbst nicht wissen, was ihnen fehlt, und die gütigen Gesinnungen ihres Oberherrn nicht cinfthn können. Jeder Brurus also, der den Dolch in der Hand seinen Oberherrn anfallt, der giebt dadurch heimlich zu verstehn, baß es nicht des Volks Sache, sondern seine ehne Privatangele¬ genheit ist, die er zu rachen sucht- Das untcrdrükre Volk braucht einen Anführer, der sich an die Spitze desselben stellt, einen Na- ßau, einen Rromwell, einen Washington, aber keinen Meuchel« Mörder!— Meuchelmord ist und bleibt, ein häßliches, schwar¬ zes, nicht sowohl der Verabscheuung,als der innigstenVerachtung würdiges Verbrechen. — Der junge Raro, der in den ersten Jahren der Kmdhcit, wenn er die Köpfe der Proskribirten zum Sylla tragen sieht, einen Dolch von seinem Hofmeister fordert, und den Tyrannen umbringcn will *), ist ein Charakter der gefallt! Man übersteht Mangel der lleberlegung an Kindern gern, und ist Mit dem guten Willen den sie äußern, zufrieden, ohne daraufzu sehn, *) Oco p. 761. 'Uv ft-v LT-o; kx,,v- I(L7-ÜI„ , X«, xxvch« 7-»; A-sxovT-«; ---- „--/SL'/Ä'/ov -V 7-ov »Sei; ««-oxi-k-vvv-»; 6cxk,v«, 7-r? «vT---,, ül p «x l-ÄXL; , l>-L 125)0 Anhang Dionischer Briefe. ob sic sich erlaubter oder unerlaubter Mittel bedienen wollen. Mm aber Kato, im dreyßigsten Jahr oder alter, den Diktator NNW bracht hatte, so stellte ich ihn mit allen jenen Ungeheuern, die je die Menschheit entehrt, mit Jael, die dem um Gastfreundschaft bit¬ tenden Sißera, den Nagel durch den Kopf schlagt; mit Judith, dec Molly - Siblis l-) des alten Bundes, und mit Ehud zusammen, der den Namen Gottes misbraucht, das Schwerdt desto reichlicher mit dem Herzblut des anbetenden Königs zu tranken *)! Nach der sorgfältigsten und reiflichsten Ueberlegung, die ich anstellen können, bin ich also überzeugt, Brutus war ein Meu¬ chelmörder. Ich setze noch hinzu, er war ein Meuchelmörder M der allerschwarzesien Art. Element und Ravaülac waren auch Meuchelmörder, aber von einer ehrenvollen. Fanatismus lM sie verblendet, und in Einfalt ihres blöden Herzens, 'glaubten ßt dem Lande durch den Königsmord einen Dienst zu erweisen. Nicht so Brutus. Ihn hatte kein Fanatismus, keine misverstandene Freyheitsliebe verblendet. Er handelte aus den allerschwarzeM Gesinnungen, aus denen nur je ein Mörder gehandelt hak; aus Gesinnungen, aus denen nur der Mann handeln konnte, der Kaesarn nach der Pharsalischen Schlacht, in der er nicht mitge¬ fochten — denn die Meuchelmörder sind alle feigherzig — ftudem sich in seinem Zelte versteckt hatte, de» Zufluchtsort des ungliM chen Pompejus vcrricth, und nachher den Chier Theodorus krE gen lies, baß er den Mann, den er selbst zuerst verrathen, hiW' /) - M/rr, ee/eör-e Fesrrre D^rr^/erer-r-e. fOl/lldl.-VD Ob IDL- I78Z- /«r//er. p. 96. ffe cooclus la mort äu trairre, er pft nies propres rnaiirs. Lepcnilsnr en me rappellanr tour ce guc ssvw koullert pour lui, je ne rrouvai pss julie qu'll mourür lans m'svvir «loirire la lariskaktion gue javois Uetire. F? r-e/o/rrr r/e /«r/ar>e -rttrt «Me »«>/, er De /'err-s-r^/e,- /e -««tr» Ds»r »rorr //r. *) Der Abt Tritheim, dessen Werke der gelehrte Benediktiner, Do"r Apuiejus Risorius herausgegeben, sagt, wenn er die Waffen beschreib sein der himmlischen Rüstkammer ausbewahrt werden: Da voisir l'armer 6e Debora; Ds clori poiacu tuaeike s Sitars; De cailloa roacl llonr ua berßer llllels , De Loliacb eacama la cerveile; Derrs macboire avec giioi combarrir De iior 8amloa, gui les corlles rompir, Dors gu'il ke vir veaäa psr la iloarelle: De ee«re/er De /s /e//e FrrDr'rH, Der/ e -e««re,/r ^irr»reme»r />e,'/De 2/" /e ere/ ^a/^»re e/ ^omrerDe, äsa e^e>' m^ser s Dsrrr /orr //r. Erster Brief. 1291 richten gerathen hatte! — Kurz er handelte in seinem Mord nach eben den Grundsätzen, nach welchen er ehemals von seinem Freund Likcro begehrt hatte, Dragoner nach Salamis zu schicken, und dort alles nut Feuer und Schwerdt zu verheeren, weil die Einwoh¬ ner dieser Insel ihm nur — vierzig Procent zahlen wollten *)! Auf Gottes Erdboden ist kein Volk geplagter und rmglüklicher gewesen, als das alte Römische. Hören Sic, mein wchrtesicr Graf, mit welchen Farben solches einer der wenigen adeln schil- dert, der es auf Kosten seines Lebens, selbiges zu retten, unter¬ nahm! Hören Sie, wie Tiberius Grakchus sich von den Rostris herab ausdrükte, in Gegenwart aller Patrizier unter deren Joch es scufzete, die zugegen waren, cs höretcn, und nur so zu antwor¬ ten wüsten, wie Brutus Kaesarn antwortete, oder wie Ehud Eglon, den Dolch in der Hand- »Die Wolfe," sagt er, »die in den Waldern und auf den Ge- bürgen Italiens heulen, haben Hölen, zu denen sie sich retten, und die Füchse Löcher, so sie gegen Wind und Wetter schützen. Nur ihr, 0 Römer, die ihr so oft, die Waffen in der Hand, den ehren¬ vollen Lod für's Vaterland sucht, euch wird kein Strohdach, keine Hole vergönt, so euch gegen die Unbequemlichkeiten der Lust ber¬ gen könnte. Alles hat euer Senat euch entrissen, was er nur ent¬ reissen konnte: Luft und Wasser lies er euch; weil er's euch lassen Musse. Ohne Haus und ohne Aecker, irret ihr unter den Palä¬ sten eurer Unterdrücker herum, von seufzenden Weibern und nach Brod lallenden Kindern umringt. In Schlachten ermuntert man dich für die Graber deiner Ahnen, für deine Penaten zu fechten l Armes Volk! und du hass keinen Grund, wo du deine Tobten be- graben, keinen Heerd, wo du deine Laren aufsctzen könntest! Von deinem Blute schmausen sie, und der Schweis deiner Stirne ist ih¬ rer Buhlerinnen Lohn! Und sie nennen euch Herren der Welt, und ihr habt keinen Zollbreit Land, wo euer Fuß ruhen konnte." Denken Sic nicht, es habe Grakchus die Sache auch nur 'M mindesten übertrieben. Mit des leztern Tarquinius Landcsflucht, fängt sich die Epoche, nicht der Römischen Freyheit, sondern dec Römischen Sklaverei, an: gerade so wie England nie unter einer Härtern Sklaverei, geseufzt hat, als damals, da es seinem eignen König das Urthcil sprach, sein Leben auf dem Blutgerüste zu ver¬ lieren. Es verlohr Könige, die, so viel uns die Geschichte verma¬ chen laßt, — selbst den lezten derselben, den so berüchtigten Tar- guin nicht ausgenommen, — gerecht, gütig und gut waren, um unter dem eisernen Scepter der Aristokratie zu seufzen, unter dem überall, die Großen alles, und das Volk nichts gehabt- Rom 2m Text §. zsz. «. Note 1-40. 1292 Anhang Dionischer Briefe. befand sich, wenn Sie mir es erlauben wollen, große Dinge ist kleinen zu verquicken, in der nehmlichen Verfassung, in welcher sich jetzund Nürnberg befindet. Alle Bürger dieser Kaiserlichen frcycn Reichsstadt, sind gerade so erb und eigene; Unkertham, der siebzehn Patrizischen Familien, bey denen dort bas Aristokrati« sche Regiment steht, als ihre Dauern inDombrova, Erb-und eigene Unterrhanen von Ihnen sind. Ich weiß nur einen Unter¬ schied. Da Sie nicht mehr Unterthancn haben, denn zur Beste!» lang Ihrer Ländereyen unumgänglich nothwendig sind, so hüten Sie Sich aus eben dem Grunde gar zu hart mit ihnen umzugehn, aus dem Sie Sich in Acht nehmen, Jbr Pferd zu überjagen: allein die adeln Herrn von Nürnberg haben leider mehr Unterthemen, denn ihnen nöthig sind, und der Römische Senat hatte derselben noch mehr. Aus Oekonomie brauchten sie also derselben so wenig zu schonen, als der Kaufmann in Jamaika, der sich in feine Chaise sezt, acht Neger dafür spannt, und mit der Buhlerinn, in der« feilen Schoos seine Hand ruht, kein wollüstigeres Vergnügen ge- niest, als einen oder ein Par seiner schwarzen Brüder, die er zu Kutschpferden umschuf, todt jagen zu können. Brief ist nicht Abhandlung; und wenn Sie Sich die Mühe gs- ben wollen, den ersten Band meiner Geschichte zu lesen, der, M ich hoffe, bald gedrukt werden wird, so werden Sie hundert Be¬ spiele von der bittern Sklaverei) finden, unter der diese Herren der Welt, wie unsere Schulmeister sie nennen, seufzten- Hier er¬ lauben sie mir nur, baß ich an zwey — freylich die himmelscW- eirdesten von allen die mir Vorkommen, erinnere. In den ältesten Zeiten hatte Rom nicht allein keine stehens Miliz; (die hakte sie bis auf die Zeiten des Buben August mcht) sondern die enrollirten Bürger wurden auch nicht einmal für d" Dienste so sie leisteten, bezahlt. Dawider wäre im Gründet einem würklich freyen Volke, das nicht, wie der Kettenhund, reu Herrn der ihn fesselt, sondern sich selbst beschürzt, nichts oder dB nur sehr wenig zu erinnern- Allein die Römischen Bürger kannte weder Manufakturen noch Kaufmannschaft; sie lebten vom ihres Feldes. Zogen sie in Krieg, so konnte die Hausfrau, ohnehin mit ihren unerzogenen Kindern genug zu thun hatte, oc Acker nicht gehörig bestellen: ja es fiel gewöhnlich eine PE, von Volkern oder Sabinern ins Land, und ärndtete da, wo nicht gesaet hatte- Die Feldzüge dauerten nicht länger als o Sommer hindurch, mit Herbsts Anfang gieng jeder zu seine» - ren zurück. Hier fand nun der Soldat, der den Feind im F«be schlagen, einen mächtigem Feind, den Hunger, der seiner zu H» erwartete- Schmachtende Kinder, eine mit dem Tode ringen Erster Brief. 129 z Gattin zu retten; sucht er bey den Senatoren — sie hießen "varer, aber sie gaben den Kindern die sie um Brodt baten, einen Stein Hülfe. Er fand sie. gerade so, wie die hungerleidenden Egypter sie ehemals bey dem frommen Joseph gefunden hatten, sie muffen Zahlung bis auf einen gewissen bestimmten Termin versprechen, und zur Hypothek ihren Acker verschreiben. Ward die Zahlung auf den bestimmten Tag nicht geleistet, so fiel der Acker weg, und dec Besitzer desselben, ward nun — leibeigener Sklave des Dar¬ leihers! — Diese Unmenschen begnügten sich nicht, diese Darba. rey, — die gegen den Neger ausgeübt, unerhört ist, — auf di« niedrigsten ihrer Mitbürger cinzuschranken, nein, die allervornehm- sten derselben, die als Oberoffizier gegen die Feinde des Vaterlan¬ des gedient hatten, waren davon nicht ausgeschlossen. Ein alter Major, ein alter Obristlicurenamt, der Heldenthaten gegen die Feinde gerhan, ward bey seiner Iurükkunft von einem jungen acht¬ zehnjährigen Patrizier, so wie er ihn nicht bezablete, in ein Ge- fangniß gestekt, wo er tagtäglich die Peitstl-euhiebe seines Kerker- Meisters einpfand — ckolen rsco ear, striulc, anst lies bapp),, >vbile rbe uniorkunsle one Zrubs up rkio Zrounst, sagt -HekrorSr. John von den Einwohnern von Charlestown c). Cs ist leicht zu begreifen, daß durch diese Mittel die Grund- siücken der Republik, so Romulus anfänglich unter -che Bürger derselben, zu gleichen Theilen vertheilt hatte, gar bald in dl- Hande der Patrizier allein fielen- Setzen Sie noch hinzu, daß der Bür¬ ger nichts von allem dem bekam, was man den Feinden abnchni; alles dieses fiel dem gemeinen Wesen Fy-S-Lr, in der Thar aber je¬ nen unersättlichen Patriziern zu, so über Rom und über die um r) Der Beleg, hievon steht im Livio II. »^/«guistam cum vmnium inalorurn kuorum iniignibus te iu korum proiecic. Obstc« ersc sgualore vestis, foestior corporis baliicus, psllore sc macie per- rmpri. -zst boc promists barbs ac capilii esteraueranr sseciein oris, dloicicabscur camcn ia ran» stekormirace, er o,Hr stuxistc aiebsnr, «liague miliciae stecora vulffo, rniterances eum iakiabrnr. Iple restes donettarum aliguoc locis pugnarum , cicacrices astuerto pekkore oilen- rabar. Scilcicancibus vnste ille babicus, vnste stekoriniras, guum cir- cumkutr rurba ester prope in concionis mostum: „Sabino bellv, «,>, ke milirancein, guia sF, /> non kruLku inosto cara- en'r, r»cc»/s tuerir, rrb«. /H«o/«0 , aes alienum keciste: ist, cumlla- tum viuris prirno ie avicoque ^iis: postrcino velur rabem perueniste ast corpus. VVeipVXI 8L/t8 vstLOlst-Okb dlOdt Idl SMVIHVlll LLV ldt LllO^8^VbVietstI^ L88L." Inste ostencars I-VLD 1294 Anhang Diomscher Briefe. rmglüklichen Einwohner dieser Stadt, weit unumschränkter, dm über ihre Pferde und Hunde herrschten. Als endlich das zulett ange¬ führte tragische Schauspiel dem Volke sunfrmeister verschafft Ham, bemüheten sich diese vierhundert Jahre hindurch, eine legem iism durchzusetzen, d. h. nicht nach der ehemaligen Anordnung des Romulus, alle Grundstücke der Republik unter die Mitglieder der¬ selben, zu gleichen Theilen zu verthcilen, sondern nur vom Uckr- flusse der Patrizier, von ihren Feldern, deren Lange kein Geyer überfliegen konnte, so viel wegzunehmcn, um die Bürger nicht umkommen zu lassen. Nie ist irgend eine Forderung billiger, dem die eines Ackergesetzes gewesen, und nie hat der ärgste Despot ft seinen Untcrthanen versagt, allein diese wri-srum llvmim, dm» Tugend und Edelmurh uns so oft zum Muster vorgestellt wird, thaten dieses so wenig , daß sie jedesmal, so oft ein redlicher Tri¬ bun den Vorschlag eines Ackergesetzes erneuerte, den Feind ins Land lokten, um mit dem Blut fünf oder sechs hundert erschlagen« Bürger ihre Landereyen zu düngen, und durch diese Verminderung der Volksmenge, das Schreyen nach Brod in etwas zu unter¬ drücken. Die alten Römischen Schriftsteller, so uns übrig geblieftn sind, waren entweder selbst Patrizier, oder schrieben doch nur in der Absicht Patriziern zu gefallen, und von ihnen den Lohn ihm Arbeit nnzuarndten- Es laßt sich alfo begreifen, wie sie gegen die augenscheinlichste Wahrheit von der Welt, die Aristokratische Skla- Dera) unter welcher Rom seufzte, als demokratische Regimentsver- frssung, als Vclksregiment vorstellen können; wie auf allen Ä»b rern ihrer Geschichtschreiber, nichts häufiger denn Invektiven ge¬ gen den furor Inkunorum sind; wie sie das Andenken der Gli¬ chen lästern, und jeden Schritt, den irgend ein Tribun that, Kl Ackergesez einzuführen, als aufrührisch verschreyen können. ich will noch mehr sagen; es läßt sich begreifen, wie der au» dem Koth hervorgezogene Rikero, dem es doppeltes DergnrE war, auf dem zur Erde gebeugten Nacken seiner unglüklichcn M bürger zu wandeln: wie dieser feile Redner, der seinem Ruhnl«' les aufopferte, jedes Gefühl von Anstand und Redlichkeit so vergessen können, die Rede gegen Rullus zu halten. Aber es v grnz unbegreiflich, wie neuere Gelehrte, die von keinem ruzier bezahlt werden, und also auch keinem derselben zu stM'1 M» brauchen, wie diese, sage ich, fast überall einstimmig j>n -vrrpisudern können, Rom fei) eine fteye, durch sich selbst reM Mpublik, und die Bürger derselben, auf Gottes Erdboden o ZlWchsten Geschöpfe gewesen! Wie sie uns den RömifckM Sen« - -als ein Muster von edeldenkendm, grosmüthigen,. AneiMM Erster Brief. 1295 M Männern empfehlen können! Wie sie — doch warum will ich mich in Exklamationcn erschöpfen! Es ist eine natürliche Folge der menschlichen Natur, die nur so selten es wagt, sich einen eignen Weg den sie betreten will, vorzuzeichnen. Unsere Gelehrten bilden sich von Jugend auf durch das Lesen klassischer Schriftsteller, in denen sie alle diese Satze so oft lesen, daß sie selbige nicht allein mir der festesten Uebcrzeugung glauben, sondern auch andere davon zu überzeugen suchen. Und Sie wissen es, mein bester Graf, mit welchem Recht Fomcnelle gesagt: Wenn zwölf Gelehrten sich ver¬ einigten, zu behaupten, daß am Mittag die Sonne nicht scheine, sie würden Schüler finden, die es ihnen nachsagten. Was kann unbarmherziger und grausamer seyn, als dem Volk einen kleinen Theil derjenigen Landcreyen zu versagen, für deren Erwerb cs Blut und Gliedmascn hingegeben, und von de¬ nen cs nur so viel, als es zur äußersten Norhdurft brauchte, ver¬ langte? —. Pohlnische Leibeigenschaft, über die unsere Philoso¬ phen so sehr schreyen, gewahrt sieden Unterthancn nicht minde¬ stens dieses? Gewahrt sie nicht noch mehr als dieses? Und von die¬ sen Unterthanen verlangt doch der allerhartherzigste Herr, weder Leben noch Gesundheit, sondern höchstens Arbeit ihrer Hande und dm Schweis ihres Angesichts! Mein bester Graf! kann der auf irgend einige Weise Anspruch auf menschliches Gefühl machen, dec die Geschichte dieses den Bürgern verweigerten Brods, und das Blut so darüber vergossen worden, mit trorncn Augen lesen kann. Und unsere Schulmeister, die den Begriff eines Römischen Sena¬ tors, und eines vollkommenen Menschen für eines halten, wie nehmen sie sich denn, wenn sie auf diese himmelschreyendc Unge- rechtigkeit kommen? Hören Sie doch mit Bewunderung und Mit- leiden, wieVecror hierüber sich ausdrükt; dessen Buch eins von denen ist, so am häufigsten in den Händen der jungen Leute zu seyn pflegen, die sich mit der Römischen Geschichte bekannt machen wol. len. Es thut mir leid, daß ich hinzusetzcn muß, daß er vom An¬ fang bis ans Ende seines Buchs, den Geist der gesummten Römi¬ schen Verfassung verfehlt, und alle wahre Triebfedern ubersehn hat, so die Revolutionen dieser Republik bewürkt- . verror erzählt in seinem Buche H den Vorschlag, den Spu- rms Rasims viffellmus, um das Jahr n. R. E- 270. und nicht «her that, als nachdem er mächtige Feinde der Republik besiegt. Und die -Herniker zu Freunden und Bundesgenossen der Römer ausgenommen hatte. Er laßt diesen Konsul sagen, daß cs ihm sehr ungerecht zu seyn schien: so tapfere Leute, die tagtäglich ihr VMT'O'r lkmaE. (L 175,.) ' k- 244, leg. 1296 Anhang Divnischer Briefe. Leben Preis gaben, die Granzen der Republik zn erweitern, in einer schimpflichen Armuth schmachten zu lassen, inzwischen die Patrizier al. lein den Gewinn aller Eroberungen zogen" <. Vertot bemerkt hierauf, die Römer hakten nie irgend ein Volk überwunden, ohne ihm nicht einen Theil ihrerLandereyen abzunehmen, und dem Terriw rio von Rom zu inkorporircn. Den Gesetzen nach, fahrt er fort, sollte ein Theil dieser neugcmachtcn Adqnisttionen verkauft werden, den Staat der aufgewendcten Kriegskosten wegen, zu entschädi¬ gen. Ein anderer Theil war bestimmt, unter die armem Dürrer verthcilt zn>. werden, denen es an Eigenthum fthlete; und endlich fiel das Eigenthum des dritten TheiiS der Republik in nawra zu, die verpflichtet war, den Niesörauch dcsselbigcn gegen ein mäßiges Pachtgeld ihren armem Bürgern zu überlassen. „Diese Veranstal¬ tung" sezt er hinzu, (und hier will ich Ihnen seine Worte aber¬ mals abschreiben, damit Sie sicher seyn können, daß ich durch ei¬ nen Auszug seine wahren Gedanken nicht entstelle/) „verbände die Armuth aus der Republik, und machte die Bürger zu ibm Bertheidigung um so williger. Aber gierige Patrizier harren dem gemeinen Mann alle diese -Hülfsmirrel enrzogen. Weitgestrckie Lander, die einen ganzen Staat hatten ernähren sollen, waren un- vermerkt das Eigenthum einiger wenigen Partikuliers geworden Den Theil, den man zur Entschädigung der aufgewendeten Kriegs- kosten verkaufen sollte, schlugen die Rathshcrm, von denen dg Verkauf abhing, sich unter einander selbst zu; und eben so haM sie sich auch unter selbsteigncm oder fremdem Nahmen, derjenige» bemächtigt, so man den armem, um ihre Kinder aufziehn zu kW ncn, auf Erbzins hatte austheilen sollen " e) (Pi'll lui paroillalt trcs injulle gwun penple tl coursgeux, et E expolair cous les jonrs la vis puur erenclre les dornes lle la repud"' gne, languir clans uns lionreule psuvrers peinlanr gus le 8euar,ch ksrriciens, er rour le Lorgs ue ni l'erae en general, ni les klebejens en parciculier, ne ri- ^oienr prcsgue plus rucun svsnr-iZe 6c ces cecces erranZercs. k-es l?Ltricicns gui s en ecnienc ernparses, les avsienr enkcrinös 6es inursilles: on avair cleve 6essus 6cs bsrimens, 6es rroupes ssess clsves, 5sirs 6es prikonniers 6e §uerrc,Ics culrivoicnc pour le compre oes OrrnUs 6e itomc, ec 6eja une lonAue prckcriprion couvrsir ces Unirpskions. I_es Sensreuis er les kacriciens n'svoienr guere 6'su- ^res Kiens gue ces rerrcsclu public, gui ecaienc palkees luccetlivemcnr en 6ifferenresksmiIIcs,par lucceiiion, par psrcage, ou par Venrc.t^uel- gue sppzrence 6eguire qu'euc la propniirion 6e Lassus, on ne pou- en l-nrc une loi lans ruiner couc 6 un coup le Sensc er ls princi¬ pe Noblesse, ec lims excicer une instnice 6e prvcös 6e Zsrgnrie psr- p toure., les fsmilles 6c lioine. - Ich habe zwar diese Stelle nicht «>°ttlich übersczt, schmeichele mir aber das, was sie zur Beschönigung «es verweigerten Ackergeseves enthält, noch stärker, oder mindestens noch achtvoller, und in einer bessern Ordnung denn Verkot gesagt zu haben. il-Band- Nnnn 1298 Anhang Diomscher Briefe. Ist cs möglich, bester Graf, ohne roch zu werden, so was nicderzuschrcibcn? Das dem Armen entrissene Land, soll darum für ihn auf ewig verlohren gehn, weil der Usurpator desselben dar¬ auf eine prächtige Villa gebaut! Weil er ohne das Herzblut huir- dcrt feiner Landsleute zu besitzen, nicht tausend andere in Fessel» halten könnte:— Und der fromme christliche Rollin, der in der Bibel Naborhs Geschichte gelesen, dem Ahab seinen Weinberg nicht umsonst und gewaltsam wegnehnicn, sondern für baares Geld bezahlen wollte ; Rollen, der pour sorrner I'elprit er le coeur schrieb; Rollin konnte Verrots Grunde nicht allein billigen, son¬ dern sie auch noch beredter und schöner denn Vertat selbst vorzu- tragen suchen. Lassen Sie uns sein Buch aufschlagen und hören was er sagt: r) >,2ie Forderung der Zunftmeister scheint würklich so sehr auf Billigkeit gegründet zu seyn, daß es scheint, man könne gar nichts r) UOHIdk ll". Is. p. yi. La ciemsncle cies Iribune pour cer sicicle pnroic en eilec relicmenr kvncice en eguite, quil lemdle gu'on n';-pcuc ricn oppoter u Ions noms empruntes, ec cpi'ils svoienc clepuis conldnclu nvec une clc; Lommuncs -Zsns leur propre pnrrimuine. Lne lonZue pscicri?' rion clsrodoir sux recdercdeL les plus exaUes la eonnLlilÄnce ae c cliikersnces usurpsrioP- Les Uarriciens sv»ienc clepuis psrcnge ces ce res, encre leurs enlnncs commc leur pacrimoine; et ces cerres >Ic^n berellilnires, ecsienr pgiles en cliüerenres msilons, loic ä cicre ll ' loic psr vence er psr »cguillcion. line sembloictlonc pnsan'onpurc cder L cecce slkiiirs lsns commettre une grANcle infullice ü I'sg^rc besucoup cis polleileurs »Uuels cis ces rerrcs, qui les avnienc cle donne l"oi, ec lgns cnuser un rroudle gsnecsl clnns In Uepunng Voils, lsns lloute, pourguoi le 8ensr s'oppoiinc svec csnr cie per c rsnce I'ecgdliilemenc lies lolx NArLi'res. Les gcsnlls inconvenienü ces loix le mnnilellercnr cl'une t'a^on dien macguee lous les Lcscg gui, les 3)-snc rsnouvellees, mirenc couce I lralie eu combuliivt>- Erster Brief. 12.99 vernünftiges dagegen sagen, und cs kostet Mühe, bas halsstar- r'ge Wide-setzen des Senats, nicht als eine himmelschreyenve Versagung der Gerechtigkeit, und als eine in alter Absicht vcc- damniungswücdige Partheylichkeir anzufthn. Allein eine so ehr¬ würdige (notLtur üaee püraiis) Gesellschaft, die aus so vielen Mit¬ gliedern bestand, deren Tugend eben so allgemein anerkannt ist, als die Weisheit derselben, hatte sehr wichtige Gründe, die sie so zu handeln bestimmten. Vielleicht war der Benz Lieser, dem gemei¬ nen Wesen zugehörigen händereycn. unrechtmäßig in seinem Anfang gevesen, und damals hacke diesem Unwesen abgehoifen werden können und sollen. Allein jetzund konnte eine neue Länderverthei- lung, wie der Hr. Abr von Verror sehr richtig bemerkt, ohne die allergrößtsten Schwierigkeiten nicht statt finden. Zu diesem End- Zwek hatte man damit anfangen müssen, das angecrbte Eigen- tbam jedes Privatmannes, durch Ausmessungen, von dem unter¬ scheiden zu lassen, was er nach und nach von den öffentlichen Lau- dereyen dazu erworben. In diesen Adquisirionen selbst, hatte man Nachher sorgfältig das, was man vom öffentlichen Schatze gekauft hatte, von dem unterscheiden müssen, was anfänglich unter eignem oder fremdem Nahmen auf Erbzins genom inen, und allmadch, eben so wie die Gemeinheiten mir den eigenthümkichen Besitzungen vermischt worden. — Eine lange Verjährung verhinderte diese verschiedenen Usurpationen selbst nach den sorgfäüigst angestclleren Untersuchungen zu beurtheilen. — Ferner die Patrizier hatten diese Landcrcyen als Erb und Eigenkhum unter ihre Kinder ver- theilt. So waren sie erbfähig geworden; durch Kauf, Erbschaft und Tausch von einem Haus au's andere gekommen. Wie hätte Wan nun jetzund diese Güter neuerdings vertheileu können, ohne ihren dermaligen B sitzern, die sie auf Treu und Glauben hingc- kauft hatten, eine sehr große Ungerechtigkeit zuzufügen, und all¬ gemeine Unordnung in der Republik anzurichten. Diesessonder Zweifel war es, warum sich der Rath mtt so vieler Hartnäckigkeit der Einführung des Ackcrgcseües widersezte. Die üblen Folgen desselben zeigten sich späterhin augenscheinlich, als die G akchen ste "neuerten, und dadurch ganz Italien in Feuer und Flamme scz- L-n-- — Die Grakcher fielen als Märtyrer dec guten Sache, so wie die Gebrüder wirr, audcrthalbtausend Jahre später auch fielen: und nickt sie, sondern der Gei; der Patrizier, Und die Barbaren ihres Oberhaupts, des Konsul Gpumus war es, dw Italien in Feuer und Flammen sezkcl — Poppäa, die wchs- vmwert Eselinnen, in ihrer Mich sich zu baden, mit sich hemm izoo Anhang Dionischer Briefe. schleppte; Beaujon, der von Baronncn sich einschlaftrn laßt;i) würden mir erträglicher ftyn, wenn die eine der kranken Mutter, die für ihr verschmachtendes Kind Milch flehte, sie in Gottes Rahmen weiter gehn hies, der andere, irgend einem ehrwürdigen armen Greis, ein Lager auf dem Stroh neben seinen Hunden ver¬ sagte! — Tbäten sie es, sie waren Schandflecke der Menschheit, eingefleischte Teufel, aber immer ehrwürdiger, immer tugendhaf¬ ter, denn jene Patrizier! Sie werden mir vielleicht die Enthaltsamkeit, die Armuth der alten Römer entgegenstellen, und mir sagen, Rinkinuarus, den nm hinter dem Pfluge her holte, Diktator zu feyn, Lucius, der seine Rüben mit dem Saninitischen Golde nicht vertauschen wollte, schikten sich wenig zum Bilde, das ich vom Geiz, der Habsucht, und dem Reichthum der alren Patrizier entworfen. — Ich wA Ihnen zugeben, Hr. Graf, daß Lucius seine Rüben selbst gebra¬ ten , und daß Linkmnarus hinter dem Pflug her gehend angekrof- ftn ward, da ihn: die Liktorcn die Fasces brachten. Und was folgt daraus? Erwan daß die Römer enthaltsam und arm waren? Nichts minder. Gerade nichts mehr, und nichts weniger denn das: daß auf den größesten Theil unserer Antiqnaricr Fluch da Gelehrsamkeit ruht; daß sie sich nie ganz in die Sitten und Ek' brauche der Vorwelt hineinzustudieren wissen; daß ihre Eelehrsai»' leit in Worten besteht, daß sie die Alten nicht kennen, aller Mnbk ohuerachtet, die sie sich selbige kennen zu lernen geben. — M will mich erklären. Wenn Abraham Gaste, so ihn besuchen aufnehmen will, lauft er selbst zu der Heerde, sticht ein Kalb ab, und stekl'sam Spies; Sarah, seine Hausfrau nimmt Mehl, und bakt KuclM Rebecka, den Krug in der Hand, geht selbst zum VrumM und holt Wasser, auch sie selbst kocht eigenhändig das Bökch^ ä) OV8MV^LLK .4dlLLOI8 1. I. p. LZ8. Le 8c. coucbe or-liogicemenc lur les neuk" berires. slors il sämer ce qu'"/k pelle les Le louc cie jeuues er zolies temmes, gui uenc le csreller, lui 5slce lies conrcs et I'enclormir. Llles ton: nombre cles clnlz ou lix, t'emmcs comme il tsuc -j-) msis bleu pouc cels: er ceire llepsnte couce peur. ecce su linsucier -00,00° vces cie teures, djusuci ll eil slloupi, »n clelccnci, ou terc un ^ilie louper, er l'ou s'smule guelguet'ois jusgu^u reveil . recce « /o» -»«c/, c/ l/evsnc /s -ie Hr-«' lbonusce Lriminel. Ei stcr Brief. iz or mit dem der fromme Jakob, auf eine nicbt eben nachzuahmende Weise seinen Vater betrog,- die Prinzessin des Königs der Phaakicr, beym Monier, wascht ihre schwarze Wasche sich selbst; Achilles, der schnellfüßige, wenn er Gaste bekommt, richtet seinen Rinder¬ braten selbst zu! — Was folgt aus dem allem? — Daß Abraham, Minous, Achilles, arme Teufel waren? Ganz sicher nicht, da¬ von lehrt uns die Geschichte hinreichend das Gegentheib Nichts vom Achill und Minous zu sagen, so wissen wir aus der heiligen Schrift, daß Abraham zum allcrmindesten dreyhundcrt und acht¬ zehn Knechte hatte, mit denen ec den Sieg über fünfKönige da¬ von trug, — Der Luxus hatte damals fein Haupt noch nicht so sehr erhoben, daß man sich geschämt hatte, dasjenige selbst ja verrichten, was zur Unterhaltung dieses Selbsts unum¬ gänglich nothwendig war. Rarrius konnte Landercyen, die kein Geyer überfliegen konnte, und taufend Sklaven besitzen, und er bratete sich feine Rüben darum doch selbst, so wie Achilles und Abra¬ ham ihr Abendbrodt sich selbst kochten. Aber, sagen Sie mir, die herrliche Antwort, die er bett Sam,mischen Abgesandten gab: „So lange ich diese noch habe, (ans feine Rüben zeigend) verlange ich euer Gold nicht! welche größere Genügsamkeit, als für die einfachste Speise des Land« Manns, da» herrlichste aller Metalle, für Rüben, Gold zu ver¬ achten !" LiebsterGraf, lassen Sic Sich doch nicht blenden! WennKurius seme Rüben zeigte, und sägte, daß er kein Gold verlangte, wenn er dies hatte, so hatte der Mann sicherlich den moralischen Einfall nicht, den 'hm die Schulmeister unserer Zeit zuschreiben. Er wollte nicht Genüg¬ samkeit predigen. Erzeigte auf seine Rüben, als ein Produkt seines Ackers, und das dies sollte nicht die Rüben, sondern den Acker anzeigen. Er sagte zu den Samnitern: Sie brauchten ihm ihr Sold nicht anzubictcn, weil er Hoffete in kurzer Zeit ihre Lande¬ ten; mit den Landercyen ste selbst, die, seine Sklaven, selbige für !'m würden bearbeiten müssen; und mit ihnen selbst auch zugleich 'hr Gold besitzen — Diese Erklärung ist sonnenklar und einleuch- lend, daß unsere Schulmeister sie gesehn haben müsten, wenn es JY ihnen nicht immer erstes und vorzüglichstes Gesez wäre, no-lum m leirpo gm-lsrere. Wahrheit die vor den Fußen liegt, nicht zu sehn, imd Land und Gcbürge durchzustreichen, um eine Lugen zu "Haschen! — Die Sprache der Alte» war zu arm, sich bestimmt auszudrücken, sie nahm überall zu Bildern ihre Zuflucht! — Und was den Pflugschar des Rinkinnatus anbetrift, so will ich sieIH- nen sogar ans einem heuttagischen Exempel erläutern- izvL Anhang Dionischer Briefe. Sektor St John 0 hat von seinem Vater dreyhundert kia und siebeazig Acker Landes geerbt; einen vortrcflichen Obstgarten, ein gutes Haus, eine kostbare Scheune: — alle Jahre salzet er fünfzehn hundert bis zwei) tausend Pfund Schweine - und zwölf hundert Pfund Rindfleisch ein- — »-) Sie wissen daß ein Engli¬ scher Acker 720 Schuhe lang, und zwei) und siebenzig breit iß. -Hekwr St. John ist also in aller Absicht das, was wir in Pohlen, Deutschland oder Frankreich einen begüterten Landedclmann nen¬ nen würden, der sich Kutsche und Pferde halten, und es sich zum äußersten Schimpf rechnen würde, hinter dem Pflug bcrzugehn. Aber weil -Hekror St. John weder in Pohlen, Deutschland noch Frankreich lebt, sondern 2U American immer ist, pflügt er sei»! Felder selbst. Bald mahlt er uns seine Frau, wie sie, ihr Strik- zeug in der Hand, unter schattigten Baumen sich nicdersezt, und die geraden Furchen so ihr Chcherr zieht, und die Gelehrigkeit senm Hengste lobt. ») Bald erzählt er uns, wie er seinem kleinen Eohn einen Stuhl gemacht, den er auf den Pflug schrauben kann; m diese Bewegung dem Knaben gefallt, wie glüklich er dann ist, M er an zu schwatzen fangt u. s. w. o) Ja sich selbst und alle seines Z) delcrikinA cerrsin provinw! Licuarions, K4aimer8 and Luiioms, not generali/ knovvn drc. Vnk- ren kor ike informarions of 2 kriend in Lngland, d/ t/eÄr AoZ->r, 2 karmer in Veni/lvsnia. 1782-8. , r») lei;, facker lekc me rkree krmdred and fcvent/ - one acres 0 s^and^- 2N excellenc Orcliard, 2 §ood koute, and 2 fukiiancisl l»w^ Irver/ Vear l kill from r;oo ro 2000 weigkc ofpork, 1202 ot bect^ lDie wahre Bedeutung des Wortes gVei^Kr weiß ich nicht, indessen Mfi es sicherlich mehr als unser Pfund seyn, so daß man mir hierüber«" keine Vorwürfe machen wird.) , , > ») Ki/ VVife vvould otcen come rvirk der knircing in her mn - snd iir undrr rlie kkad/ rrees, prainng tlrs IkraiZkrneks ot m/ rorvs, and rke docilic/ of m/ Korke8. — 0) Offen vvlren I plouZK m/ lorv Fround, I nlace m/ lirrle bof 2 ckair rvkick forevvs ro rke keam of rke plongk — ics motion, rkar of rke Kortes pleale Kim: de is perfetfl/ kapp/, and brA:a! ckar, I lean over rke kandle, varions are rke raugkts »Kick änco mv mind. I 2m norv doinA kor dim , I ta/, rvkar m/ 6-tker^ inerl/ did tor me, ma/6od en2l>Ie Kim ro live, rkar Ke ms/ *ke kgms opersrions kor rde ksme purpoke8 ivden, I am vrorn c>16! I relieve dis morker at' lome rrouble vvdile I kave dim r.m tke ociorikerous kurrov exkilarsre8 ki» ssiritt, anä iecms ro 0 ckilcl 2 Arcat (lcal ok Zood, kor ke looks more kloominA Vr" »dopred rkar prsklice; ean more pleakure, more dignic/ ke sa tkar primär;, oceupation! ^kke farker rku8 plnugklng rvirK snd ro teed Kis kamil/, >8 inferior oni/ ro rke K.mperor or plouZkinZ ss sn example to kis lcinZdom. Elster Brief. izoz Gleichen, — das hieße nach unserer Art zu reden, den ganzen Adel des Landes — stellt er uns vor, wie sie an irgend einem Sonntag, alle IN hübschen cige,«gemachten Zeuge gekleidet, nach der Kirche reiten. — Dieser Hektor Et. Johu,chat Sklaven; Neger die ihm ziemlich getreu und gesund sind — seh^ also in aller Absicht, dieser Hektor St. John ist ein reicher, auch ein gelehrter wohl erzogener Mann der Bücher schreibt; wollen Eie cs ihm nun zur außerordentlichen Demuth anrcchncn, wollen Eie ihm eine Lobrede darüber halten, daß er sich, wenn ec hinter seinem Pflug hergeht, den Sohn auf den Pflug geschraubt, vor¬ nehmer in dieser Beschäftigung denn die übrigen Menschen alle zu seyn dünkt, und nur dem einzigen Kaiser von Tschina, wenn er seinem Volk ein Beyjpicl zu geben, die Hand an den Pflugschar selbst legt, nachzustehn begehrt? o) Ich denke dieses nicht; Sie werden Hektor St. John nach den Sitten seines Vaterlandes, Sich selbst aber nach den Sitten des Ihrigen richten; und wenn Sie so vaterländische Sitten und Denkungsart in Anschlag bringen, so wird Ihnen weder Rurius genügsam, noch Rinkümakus demü- thig scheinen. Wollen Sie aber diese gepriesene Romer so kennen lernen, wie sie in der That waren, nun so Horen Sic, wie sie uns Gallustius beschreibt: „wie sie Meere pflastern, Berge zertreten, und ihrer Reichthümcr zu spotten scheinen/' — ?) Jedoch ich erinnere mich, Eie werden dieses von einer beit erklären, da Rom nicht mehr Nom war, da Ucppigkeit des überwundenen Asiens es unterjocht hatte. Also denn, der alte Mercllus, da er in Hispanien war, lies sich «sicht als Menschen, als General, als Römer, sondern als Gorr verehren, aber doch so, daß man diesem Gott auf seiner Tafel alle Leckerbissen darbringen musie, die nicht nur ganz Hispa- vien, sondern auch das jenseit des Meeres gelegene Afrika auf¬ weisen konnte. — Sie finden in einer Note die Stelle des Gallust, die uns Makrobiua aus seiner verlohren gegangenen Geschichte aufbewahrk, und deren Beschaffenheit es nicht vcrstattete, sie zu bcrdollnmschen. — H In noch frühem Zeiten der Republik, zwi- -) "rbci-e on a 5un6av he fees 2 Kongregation o5 reh-eKaksie fgr- rnerr» 3ncj x^^ir rvives, all ciaci in neat komes^un, weil mvunte^i or cillinA in rkeir c»vn humdle rvaggons. , , — ?) negroes --re rolcrabi), taichtul -ns Health),; — Folgt gleich "ach der Rott m. angeführte«! Stelle. . . HUld e2 memorein, niil N18 esUl vinere, nemini cie- V «bbilia suur; a nriuütis compluribrrs siibuersos Montes, maria con- ürr-ta esse? c^uibur mihi luclibrio viilenrur tuille siuitiae. Sr/t. L>r. r) tvletellus in vlcerivrem bliipaniam polt annuin rcgrcssus, ma- 1Z04 Anhang Dionischer Briefe. scbcn dem zweyten und dritten Punischen Krieg, ließen diese Grau¬ barte sich nichts so sehr angelegen seyn, als ihre Kinder tanzen ;u lehren; und diese Tanze zwckten nicht wie die unsrigen, zum bessern Anstand des Körpers ab; es waren die wollüstigsten Pantomimen, so wie sie irgisid eine der Indianischen Pagoden, wenn der Lin¬ gam herumgetraqcn wird, tanzen kann. — r) Die Römer hat¬ ten sreylich vor ihren asiatischen Eroberungen, keine Kenntniß der schönen Künste, noch des feinen Lupus- Allein bey dem allen hat¬ ten sie einen Luxus, der desto drückender für den gemeinen Mann, und desto ausschweifender war, je weniger man ihn rassmirt hatte. Da sie die feiner» Vergnügen der Sinnlichkeit nicht kannten, ft beschrankte sich ihr ganzer Luxus darinn, ihre Nebcngeschöpfe zu nnshandeln, und sich um desto glüklicher zu glauben, je unglük- licher sie jene sahen. Daher jenes unmenschliche Vergnügen, ihre Gefangene, wenn sie bei) der Tafel saßen, auf Tod und Leben kämpfen zu lassen- — Diesen Teufeln schmekte nur denn erst ihr Wein, nur denn erst die vom äußersten Ende der Erde hergebrachten Leckerbissen, wenn sie überzeugt waren und sahen, daß zu eben der Zeit, da sie in Wollüsten zerflossen, andere bis auf den äußersten Grad des Elends unglüklich waren. — Einige der Protestanti¬ schen Theologen, die da behaupten, das Anschaun der Pein der Verdammten, werde die Seeligkeit der Auserwahlten des Herrn m ewigen Leben erhöh», hatten sich treflich an eine Römische Tas" geschikt, wo man hundert Flaschen Wein leerete, und hundert ar- men^Gcfangnen den Hals brechen lies! ... Und unsere Gelehrten, durch Erziehung und Schulunterricht geblendet, haben alle diese offenbaren Wahrheiten übersehn können- gns xloris, concurreutiburvulligue viriliz et muliebrir lcxu-, per ec reLts omuium vistckscur. Lum (Zrrsestor L. Vrkinu; slügue c°- guics voluursre cum scl coensm iuuirslleuc, vlcrs Lomsnorum inortslium erism morem cursksut, exorustis sellibus per sul-e» ec INI1AN13 tceuisgue ostenrsrionem kistrionum tskricaciL. Limulcr"-" et äjis m rnvcjum tem^li ce!ek)erlimi, praete^es teacuci in trslennns llemistiim vickorisc stmulscrum cum -rrepiru tonicruum coronsm ei imponeksc: rum vcnienci cure, ^eo lupplicsbsrur. l'ogg pi^ks plerumgue smiculo erst sccumbenc - pulse vero cxguilitillimse, negue per omnem tere prouiucisM, rrsnr msris ex ^Isuritenis volucrum er tersrum incognirs snces plu ?cners. 8^LI.V8HV8, upu«! Lsrurn. II. c. >)- .u y Vergleiche eine Stelle des nur so eben genannten Makrobius. c. io. wo er ausdrüklich sagt: Vc sk illo orclisr rempore, g""" oprrmum morilrux, incer duo Kells pum'cs öcc. Er führt NaMr e» ' E'.">urdige Stelle aus einer Rede des Skipio Afrikanus an, die- Abschreiber, zu lang ist. L,,«, », i, .0. Erster Brief. rzo; Haben das Römische Volk für das glüklichste von allen, und feine Regierungsform für die möglichst beste von allen halten können! — Es ist unglaublich, bester Graf, zu was für Absurditäten dies nicht alles verführt bat! — Herr vonBcauclair ') führt die berühmte Geschichte des Ginius Denrarus an, und scheuet sich nicht, nach¬ dem er sie angeführt, hmzuznsctzen: VoilL uns preuve »ller com- pleite clu peu ch'esperaiiLes, gul uccomp-^ns les ssrvicss renclü; clsi>8 la Oemoersrie! —. Als ob dies Demokratie Ware. ") Als ob nicht alle Mitglieder des Dcntatus ihn bitter und laut genug beklagt hakten! Als ob Dentatus nicht lebend und sterbend das Fegvpfcr der zügellosesten Aristokratie gewesen wäre, die nur das gar zu gut gelernt hatte, was Ions, bcym Racine zur Moral der Könige macht: (^u'nux larmes, an truvsil, le peuple elk conöumne Lk cl'un lceprre ste ker veur etre Zouverne. Jedoch Sic werden mir diesen Herrn von Beauclair nicht passi- rcn lassen, und diesen Liro^en üu inoncls, wie er sich selbst auf den Titel charakterisirt, mit dem Ow>en cle ?nimbeusi der so viele Thorheiten gegen die neue Hcloise geschrieben, ») in eine Klasse sitzen. Sie haben völlig recht, der Mensch ist ein Sünder. Al- -^Nti - OourrLÄ ldcial (a/-r 176^.) g. IZ7. n. Man erlaube mir bey dieser Gelegenheit die Bemerkung, daß der Aame einer Demokratie, dessen sich fteylich die Römer, so oft sie non 'breč Regimentsverfassung redeten, bcdienctcn, gerade die allerbittcrste Persiflage war, die sich nur gedenken läßt. Sie ncnnctcii ihre Regierungs- sirni Demokratie, weil sie nur die Patrizier allein sür Römisches Volk, die Plebejer aber sür ihre Sklaven ansahcn, die sich des Römischen Na¬ hens gar nicht amnassen dürften. - Sie unterschieden sehr sorgfältig von dieser Demokratie, die Ochlokratie. Eine klassische Stelle hierüber steht beyni Dioz. 88y. (B- l.M. c. 8 ) wo August in der Rede, die er an den Senat hält, in der Absicht, das Regiment »icdcrzulcgen, sich so ausdrükt: öl-, ----- -r-k , XL- --------- X XL, o^oxL-LI--« -------(k? x't u r-o.ox stskv X«, L-SV-L --L L-- L-L«-,, -X-T-I-k-r-L«) -xsiN-L- jZii/c^L-, ch-ix '""-s XL« g-LSi-H-Lr-LT-oi; , --I-LX7-« ---L Xl---,L L-.-L-lt)Nichts kann einleuchtender seyn. August verspricht das Regiment niedcrzulegen, und die Demokratie soll wieder eingcführt werden; allein diese Demokratie M darum in keine Ochlokratie ausartcn. Alles soll unter den Händen des Raths stehen; folglich formircn nur die Patrizier den die Ple¬ bejer sind chuil-irium. — So heißen die Stände des Kö¬ nigreichs Ungarn, z-o/>r-/r-r klunZuricur; aber zu diesem /-o/>«/o gehört ivedsr Buraer noch Bauer. Auch in Pohlen ist populus Ritterschaft. H kO088ki^O kmiie. P'.lll. k>. 18°. uot.(Oeuvres L ^-/fer-z-r»r >76-. Vlil.) izs6 Anhang Dionischel' Briefe. lein haben denn unfereKlassifchen Schriftsteller es besser gemacht?-- Der feelige Rousseau war zu sehr guter Mensch, um nicht das un¬ terdrückende der Patrizialischen Verfassung in seinem wahren Licht! zu sehn- Hat er sich nicht verleiten lassen zu behaupten- die Ein¬ führung der Patronen und Klienten sei) ein Meisterstück dcrCkaaks- klugheit und Menschenliebe gewesen. Rom, saat er, hat einzig und allein die Ehre, dieses schöne Beysvic! der Welt gewiesen zn haben; ein Bcyspiel, das nie dem mindesten Misbranch unterwor¬ fen gewesen, und das doch niemand naehgeahmt hat! -c) — A- haupret nicht Montesquieu die häufige Gelegenheit, so das Römi¬ sche Volk gehabt, Vcure zu machen, und also große Geldsumme zu gewinnen, sey die erste Veranlassung gewesen , die Zinsen des alten Roms auf einen so hohen Fuß zu setzen?^) — Ja achter nicht noch weiter, sagt er nicht zwey Seiten vorher -) diese hohen Zinsen waren daher gekommen, weil das Volk, so Schuldner, Er- fezgebcr und Richter zugleich gewesen, wenn cs zur Bezahlung ge¬ kommen, allemal Winkclhölzer gesucht, ja wohl alle Bezahlung ganz und gar verweigert: so daß die Darleiher also gezwungen gewesen waren, durch übermäßige Zinsen, so sie von fünf oder s.chs Schuldnern- erpreßt, sieh für den Verlust des Kapitals, so D vom siebenten, oder vom achten befürchten müssen, zu sickern So sprachen zwey unserer größestcn Weltweifen! Pradilekrion sic alles was Römisch Heist, hatte sic so irre geführt, daß der erM vergessen hatte, sich zu erinnern, daß dieser Klientismus gerade Las auf der Stirne jedes Römischen Bürgers gedrückte Siegel er Sklaverei) war; daß Klienten für die Patrizier in Rom weniger Waren, denn ihre Bauern in Dombrova für Sie sind; — Und dec -) Ätt«/ L. INI cd. IV. p. r ?7- 1. II. Lecce LclinirLble inKicuciun «les I^crons ec cles LIienc tut UN cdek ä'oeuvcs cle paiicique ec ci'dumrnice, Ions lcquel /e ss cs-r/c'slre ä ,/e /s , n'euc pu lublitlec. Isule L eu I'donneur c!s donner su inonde ce del exemple, aug^ il ne relulkr jsmsis cl'sbus, ec qui pourcsnr n's jamais ecs lu-v-- 7) tVlOdHescrvllrv L- XXII. cd. 22. Luc li I"» «lemsncle cornmenr cle II grosses utures avaienc pu s'e»dlir euer yeuple qui ersir presque Ians cominerce, )s «lirsi que ce pcu? trez souvent okligs «l aller laus lolds ä Ir gucrre, avaic kres w" venc beloin ä'empruncer; ec que, telanc laus celle «les expecl-uo deureules, il svaic kres touvcnc la facilire und daß es gerade das ns plus vir» der Pakri« -ialifchen Bosheit war, ihre Klienten zu zwingen, sic mochte» wol¬ len, oder nicht, von ihnen leihen zu müssen. I-snem er Orceules! Wie bekannt ist es nicht, daß in diesen jwey Worten, alle Wünsche der Römer begriffen waren, und welch einen Kommentar kann man sich zu diesen Worten nicht hinzu den¬ ken! Wie entkräftet und nervcnlos muß ein Volk nicht seyn, bey dem Lrcsr das ns plus eins seiner Wünsche ist. Nicht Brodt nach D. Luthers Erklärung, der Hauß und Hof und Weib und Kinder unter Brodt verstand, sondern jenes liebe trockene Drodt, das doch mindestens Ihren Bauern hier nicht mangelt. Aber ich übertreibe die Sache? Nicht doch; aber wohl fehlt mir lwekherlins Styl, Ihnen das, was ich empfinde, recht lebhaft und recht über- zeugend sagen zu können- Die Armut!) der Römischen Bürger war so groß, und sie waren so sehr von allen Mitteln sich Drodt kau¬ fen zu können, entblößt, daß der Senat gezwungen war, um sie nur nicht verhunaern zu lassen, von Zeit zu Zeit Gcrreyde unter sie auszutheilen. Hu Kaesars Zeiten waren dreyhundcrt und zwan- zigtausend Römische Bürger, die vom Senat Gefteyde bekamen. Cs ist wahr, daß diese Zahl zu groß war, und Kacsar sezte sie auf hundert und sechszigtausend zurük. Allein welch einen Begriff kann man vom Wohlstand eines Staats haben, in dem die Obrig¬ keit hundert und sechszigtausend ihrer Mitbürger ernähren, oder gewärtig seyn muß, daß sie vor Hunger krepiren? Und wie war denn zu Kaesars Zeiten, die Zahl der Participanten an der Eetrey- devertbeilung so hoch angestiegeu? Dadurch, daß beyde Kricgfüh. rendc Partheyen sich hatten Anhänger machen, und durch diese Getrcydespende die Bürger an sich locken wollen- — Aber, o des armseligen Landes, wo zwölf Scheffel Korn, oder weniger des a) On s'ctoune -le la tolle ec lle l'emporcemenc ll'lllsu, gul re- konärolr ci'sineffe, paur uu potsgc (les lenrilles, er pour un Morcesu cle pslu. Voils L peu prcs ce gue kouc les kecbeurs: ils ^bsiulouneuc p"' ich muß es zu meiner Schande gestehn, unbekanntes, so " einem unbeschreiblichen Vergnügen nicht gelesen, sondern versauf Zen. Der V- desselben hat sich nicht geuennt. Es ist zu AmstAss ben Mark Michel Rey 1772. gedrukt und überschrieben: oa Lonliflersriuns lar Is ic>!k clss bomrnss clans les UI- renre« Lpoguss ös l'kiltmrs. Dieser Verfasser ist unter allen stellcrn die ich gelesen, noch zur Zeit der einzige, der die Lage alten Römer so traurig wie sie seibigeH verdiente, abgesch"^ Elster Brief, izn Sein Spleen hat ihn fteylich zu Behauptungen verleitet, die ich nicht unterschreiben mochte. So stellt er sich Rom unter der ko- niglichen Herrschaft als sehr unglücklich vor, und ich halte dieses gerade für den glüklichstcn Zeitpunkt, den je das Volk ge¬ nossen. Aber ich will mich Hieboy nicht aufhalten. Ich will Ih¬ nen aus diesem Buche nur eine einzige Stelle verlegen, die mir so zu sagen aus der Seele geschrieben ist. Sie enthalt im Grunde nichts , was ich nicht vorher schon selbst gesagt haben sollte. Allein dieser Verfasser hat das, was ich trocken und ohne Kunst gesagt, so beredt und so hinreißend vorgekragen, daß Sie sicher die nehm- lichen Gedanken lieber von ihm als von mir ausgcdrükt lesen wer¬ den. — Hier ist die Stelle: e) e) 1.3 plus körte psllion gu on stccikue sux klomsins, c'est i'smour ie lucces oubiiers sllemenc les rrsvsux. (Quelle dilkerence de ce rsdlesu svec is rcsilks! IVe suZeons plus ckome psc les cdoles gue les dilioriens nous , nisis psr celles cju'ils nous dkrsnsporrons nous en idse dsns Is lein de certe ville, ec vo^ons uns populsce rriils ec milersble lce- mir surour du Lenst. Lncendons-Is ciemsncler, rsntot en gemik- ksnc, rsnrvt en rnens^snc, guon dsigne lui sccorcler gueloues sc- pens de cecce pour ls l'udiillsnce. Lcourons les ccis de ces brsves loldgts gui moncrent psrmi leuc nobles clcsrrices les trsces donreu- les du kouer ec des cdsinesi msikeureux, conlondus psrmi les plus vils elclsves, psccegue ils n'onr pu pspec les srmes donc ils onc perce les ennemis, et le psin qwils ont msnge le sour du coin- bsc. — . -Les porces s'ouvrent, les Lensceurs psroillenr, leurs rezards leroces snnoncenc leuc prvsecs, unc soye cruellc drille lur leurs vilsges; gue vonr-ils snnonccr su peuple? Le loulsge- ncenc de les peines, is rrsnouillice, i'sbondsncc? dlon, msis l en- nemi sccice, lin'c psc leurs rncrigues lecrettes, liric psr Is conbsncs gue des longues dillenllons ne pouvoienc msnguer de lui inlpicec, 2'svsnce ä grsnds pss ec biencor on le verrs sux Portes de Is ville. ^ejs lez Konsuls sdis dsns leuc Oisire Lui ule cirenr les seunes 8ens s leur rcidunsl, demsin on combsccrs l'ennemi! l'euc - öcre scdeters-r-on psr ie lsng de rrvis miils cico^ens I'donncuc de is repousser; peut-ctrs sulli viendrs-c-ll poccer Ie lec ec Ie leu sus- gue dsns Ie Lspicole. ^Isis n'irnporre, pour cecce kais Is ioi sgrsi- ne lers pss pudlläe. l^d. i.d dd.1 LI l lt dLIlLIdlchil. /om, k. VI. p. so,. IZ 12 Anhang Dionischer Briefe. --Die stärkste Leidenschaft so man den Römern zuschreibt, iß Liebe zum Ruhm. Laßt uns auf einen Augcnblik diese allgemeine Meinung annchmen und versuchen, sie auf das Glük des -Volks übcrzutragen. Sonder Zweifel werden wir hier ein kriegrisches zu Schlachten gcwöhneres Volk sehn, welches beständig zum Sieg angeführt zu werden verlangt. Die geringsten Bürger, wenn ße auf dem Markt spatzicrcn, werden Operations-Plane entwerfen, werden die Zeit ihrer Eroberungen berechnen. Die zärtlichste Gat¬ tin, die furchtsamste Mutter, wird Theil an der allgemeinen De- gcistcrung nehmen, und das vom Glük berauschte Volk, dcr Te- schwerlichkciten, die es ausgcstanden, mit leichter Mühe vergessen." „Wie verschieden dieses Bild von der Würklichkeit ist! Laßt uns doch Rom nicht nach Dingen bcurtheilen, die uns Geschicht¬ schreiber sagen, sondern nach Dingen, die sie uns melden. Ver¬ setzen wir uns mitten in den Schoos jener Stadt, so sehn wir einen traurigen und unglüklichcn Pöbel rings um seinen Senat her mur¬ ren. Wir hören wie er seufzend jetzund, und jetzund drohend, uin ein Paar Morgen Acker zu seines Lebens Unterhalt fleht- Wir He¬ ren das Geheul tapferer Soldaten, die mitten unter den ehrenvol- kesien Narben, Striemen der Geißel und Maler der Fesseln js- gen, die man den allernichtswürdigsten Sklaven darum gleich ach¬ tete, weil sie die Waffen, mit denen sie die Feinde durchbohrt, m" sie das Brodt, das sie am Tage der Schlacht aßen, nicht bejah¬ ten konnten. — Cs öfnen sich die Thüren, die Rathsherrn er¬ scheinen, ein trotziger Blik kündigt ihr Vorhaben an, grausam Freude glänzt auf ihrem Gesichte! Und was werden sie dem Volke vortragen? Linderung seiner Quaalen? Ueberfluß? Ruhe? NM von allem dem! Aber der Feind, den sie entweder selbst durch heE liche Verhandlungen ins Land gezogen, oder den mindestens d» langwierigen Zwistigkeiten zwischen Rath und Volk nicht erinanM konnten, Zuversicht einzuflößen, nähert sich mit großen ten, und bald wird man ihn vor den Thoren der Stadt schw Konsuls, auf ihren elfenbeinernen Stühlen sitzend,laden die JE linge aste vor ihr strenges Gericht. Morgen heißt es,^ motz schlagt man den Feind! Vielleicht daß dreytausend Bürger" goffenes Blut die Ehre ihn zurükgeschlagen zu haben, bezam'' vielleicht auch, daß er mit Feuer und Schwerdr alles, bis an o Kapitolium selbst hin verheert. Was kümmert uns dieses, gen»' für heute wird ein Ackergesez gewiß nicht durchgesezt-" Ich könnte ihnen noch mehr Stellen, die eben so beredt Ipahr, als schön sind, auszeichnen. Auch er berührt, gethgn habe, die Uneigennützigkeit der Römer, die fteywilW mach ihrer Großen, ihre Verachtung der Reichthümcr, Erster Brief. i z iz dir Kyrielle der Tugenden weiter heißen wag, die ihnen von unfern Pädagogen so fteygebig beygeleat w.-rd. Horen Sie wie er darüber sichausdrükt! „Sie kannten, sagt man, den Werth des Goldes nicht- Nicht? und warum hatten sie sich denn aller Landerevcn des Staats durch Betrug, und aller Prioatbesitzungeu des Volks durch Wucher bemächtigt? Warum besaßen diese stolzen Manner so ungeheure Besitzungen, von Sklaven bewohnt, die man aus den Kriegsgefangenen gemacht, und hungernden Soldaten, für irgend ein Spottgeld abgeschwazt hatte? Warum haben sie denn hundert¬ mal die Republik lieber bis an den äußersten Rand des Verderbens geführt, ehe sie auch nur einen Fingerbreit von ihren Landgütern lveggcgcben hatten? Warum haben sie dem Volk lieber Rang, obrigkeitliche Würden, ja Religion selbst, als ihre Reichthümec Pceiß gegeben?" --Allein die Lange, so dieser Brief bereits erreicht hat, macht, daß ich nicht langer bey einer dem menschli¬ chen Gefühl ohnehin so unangenehmen Materie verweilen kann. Ich komme zu der Hauptsache, warum ich hier so weitlauf- tig vom Unglük und von der Unterdrückung, unter der das Römi¬ sche Volk scufzete, gehandelt. Wenn Sie Sich das Römische Volk verstellen wollen, wie es unter einer Dienstbarkeit seufzt, harter denn die Egyptische der Israeliten war, so ist die Frage: Ob Raesar Rebell gegen seine rechtmäßige Gbrigkeir, Ven Senat war, oder nicht ? entschie¬ de». Es ist in diesem Fall ausgemacht : Er war kein Rebell, er >var Befreyer seiner unterdrükten Mitbürger, *') und die höchsten .*) — Hs n'en conmiHenc pas le prix? Ur cl'oü vienc clonc c>ue les parricieris s'ecsienc cmpgrss cie toure? le; rerrer lla pcuple pur I'uiure er lle roures celies Ue ia itepubligue pnr I» frsuilc? ?ourguol ces komme? superbes avaienc-iis lles volles pos- wllions, pcuplees U'etclgves tsirs L >2 »ucrre, er scberes L vil prix msinL lles tolllzrs necetüceux? pourquoi onc-iis cenr tois gre- Ure Ue merrre ls llepubliqus a Ueux iloi^cs c!e ta perre plucoc gus ae celler un pouce Ne icurs cerres? pourguoi our-ils mieux suues rstre su peuple le tLerillce c!es rnugs c!e la .VlsZillrncure, lle ln lle- NL'onzmSme, ouc celui cie Icurs ricksiies. p- ios. . Indem ich jekund diesen Bries überlese, fallt mir eine Recension die ich vor einiger Zeit in der KloinKIy kevr-w, wo ich nicht ir- von eines gewissen B-cket: Ikissory ot rke se-islnnve Uoreer ot kne liomüins gelesen, und wo der Verfasser Kaesarn aus eben dem Ge¬ sichtspunkt wie" ich, anaesshn zu haben scheint, aber auch darüber von Herrn liecievvers weidlich ansgehunzt wird. Ich kann hreruoer je- fund njchiz gMisses sagen, denn ich habe die bkonckly llevierv gchon Mu an untern gemeinschaftlichen Freund, Hrn. Domherrn, Grafen Ostrowsky abgegeben, und werde sie schwerlich, bevor ich das Manu« H- Band. Oooo IZ Anhang Dionischer Briefe. Ehrenstellen des Staats, ja die immerwährende Diktatur sW, die ihm bcygelegt ward, waren nicht Usurpation, die er sich, die Waffen in der Hand, angemaßt Patte. Nein; das vom Joch da Aristokratie befrcyete Volk, konnte seinem Retter keine größere Probe seiner Dankbarkeit geben, und konnte sich zu gleicher Zeit gegen die zukünftigen Versuche der Aristokratischen Parihcy, nicht besser verwahren, als wenn es ihn zum Repräsentanten des - jererklürtesten Republikaner nicht ausgenommen, erzählt uns, daß Kaesar der Abgott des Volks war; daß dieses wütend bei) deren sicn Nachricht von seinem Tode, und noch wütender damals ward, als ihm Mark Anton den zerfleischten Leichnam seines Lieblings zeigte. Ferner, Sie haben gesehn, wie oft die Aristokratikcr - um mich der Worte meines französischen Schriftstellers zu bedik- nen — die Republik lieber bis an den Rand des Untergangs reten, ehe sie nur einige Morgen ihrer weikschichtigen Landereyee weggeben wollten- Kaesar hat in seinem Konsulat schon den an men Bürgern, die in Gefahr standen, Hungers zu sterben, Las angewiesen, und er har in seiner Diktatur (um nicht tausends nigkeilen hier zu wiederholen, die ohnehin in meinen Noten wat' lauftig genug ausgcführt worden)achtzigtansendZ)BürgernBrm in denen dem Feind abgenoinmcuen Provinzen verschaff, die Mk ihn der Aristokratische Geiz gleichfalls verschlungen, und vonu- kauffen Sklaven bearbeiten hatte lasten. Nach diesen so in db gen springenden Wahrheiten, ist es Thorheit, nicht unserer meister allein, sondern auch unserer Politiker, ü) Kaesarudenim skript dieses Brieses nach Leipzig abscnde, zurük erhalten. Auch nere ich mich der ganzen Recension nur noch wie eines Traums, und ko»" ich mich am Ende, in der Sache selbst, im Namen des Verfaßt " im Titel seines Buchs irren. §) SvkUOlV. Oaeli c. 4-. " 6) Unter der Menge von Politikern, von der immer der eine «!, dem andern nachgeschriebcn, will ich Ihnen nur zwey nennen, sich von ihren Mitbrüdcrn sehr vortheilhaft unterscheiden- Der ei»" der Hr. von Sr. Real, (nicht der Abt, sondern Orruci Seneclwl calgüier) in seiner voluminösen sc/Brcc 1'-' IV. p. IIZ. Der andere sey der Italianer Nicolo Donato, Buch ich aber nach der französischen Uebcrsckung, d U-ris ec a ° 1767. 8. citire) ff. III. karr. II. cd. z. ö-' c Senen Sie hierzu noch, wenn es Ihnen gefallt, einen Philoso?^^,. Verfasser des 177;. angeblich zu Loudon erdrücken p. i;r. Auch er sagt: Oessr cerratle pcesgae lsns clc^r Uomaiii;, er le place iur le liege cie la cliUacure, doch stis «i'oü 11 auroir peuc - Lcrs sciouci cte /cr Erster Brief. iziz- niemals anders, denn als einen glüklichcrn Tyrannen, einen Unter¬ drücker und Unterjocher seines Vaterlandes zu betrachten. Erlauben Sie mir noch zwey Anmerkungen, und ich schließe. Es ist nichts bekannter, und über keinen Gemeinsatz hat man mehr in der Moral, denn darüber gepredigt, daß der Krieg zwi¬ schen Kaesar und Pompejus, der so vielen tausend das Leben ko¬ stete, blos darum entstanden sty, weil Kaesar niemand über sich, und Pompejus niemand neben sich dulden können. bkec gnemgue i-nn kerie porekk Oelnrue priorem kompeiusus psrem. Lukan. Lassen Sie uns auf einen Angenblik diese Behauptung als wahr annehmen, — ohnerachtet sie solches freylich ebensowe¬ nig, denn die andern moralischen Eemeinörter alle, ist — so liegt in ihr allein die Beantwortung der aufgeworfnen Frage. Unstrei¬ tig ist es zehnmal verzeihlicher, niemand über sich, denn niemand neben sich haben zu wollen- Ein Franzose, der mit allem Kompi¬ lationsgeist eines Deutschen, ein ost sehr richtiges Urtheil verbin¬ det, merkt bey dieser Gelegenheit an, daß Kacftrrs Charakter, un¬ gleich Republikanischer, denn der des Pompejus zu seyn scheine. Er merkt an, Kaesar habe die Rechte des Volks unrerstüzt. er habe jeden Schritt zum Frieden, und zum Vertragnisse mir Pompcjo gethan u. s. w. Aber das Ende vom Liede, kommt denn doch bei¬ den! allen immer aufs alte heraus. Alles niuß nur Anschein des Rechts, nicht tvürklichesRecht seyn! r) Dies war die eine Bemerkung, so ich versprach, ich komme zur andern. Sie betrift das bekannte Gcschichkgen, da Kaesar Müin d'un Lepudlicsin ne l'eüc srrSce su rnilicu aire r/e Z'oprH» I. I!I. Livre HL k>. i. cd. ;. k>- -8Z. dior. 2. II temble gue Uoinpec gui ne pouvaic touikrir d'egrl, "eit dien plus eloigne de I'ekpric iepubiic.iin, gue Leier gui ns Couloir poinr de kuperieur. Le dernier n'oudliL rien pour mertre sie kon coceroark ?appare»re ,/r /a 7-zss/re Par ZerprereE Zer p/«r/pev/ea-r. N koutenoir les droics clu peuple; il ollroic de conpedier les croupes b llompee ne "urlloic pss les liennes; il lui rendic b la veille de i» Zuerre civile, les deux leZions gu'ii sv,it einprunrses de lui: ec ce- pendsnc la csuke de kompee p-slk» coujsurs pvur is plus -ulke, ec du reinz mSine des pre-niers einpereurs gui rirvienc couc leur droic de 1' Ukurpsrion de älbr, non ieuleinenc lire - Live eraic encieremenk kompeieti; mais Velleius Lsrerculus gui cll plucor un siucreur gu'uu «Ulorien n'delicc poinr L dire guedr jullice scsic du cvre du kompee, rc t, koree du cors de Lsksr. izi6 Anhang Dionischer Briefe. auf seiner Alpenreise versichert, lieber der erste in einem der eien- besten Alpenflccken, denn in Rom der zweyte zu seyn. K) Aus die¬ ser Geschichte, deren Wahrheit ich zugestehn will, ohnerachtet sich sonsten wohl ein und das andere gegen sie erinnern lies, hat man auf einen ganz unüberschwänglichen Ehrgeiz Kaesars geschlossen, und ein deutscher Schriftsteller hat sich sogar den unüberlegten Ausdruk erlaubt: Er harre, ohne daran zu denken, Sen Schelm cnrhüllr, der nichts weiter, als dem Pompcjus gleich seyn wob len. /) Und wenn denn nun dieses Kaesars Absicht war, was wäre denn schändliches, was wäre denn schelmisches darum? Er und Pompejus waren Bürger eines Staats, und wenn ihmKac- sar gleich seyn wollte, so war dieses, weit entfernt, daß cs Schel- merev gewesen wäre, nicht einmal übertriebener Ehrgeiz, es war eine sehr iobenswürdige Nacheiferung, und weiter nichts. Wei" ich muß gestehn, daß ich in dieser berühmten Antwort Kaesars, so wenig Spuren des Ehrgeizes finde, daß sie mir viel eher aus dem Munde eines Anachorcken, denn ans dem Munde eines Welt¬ manns, zu kommen scheint- Sie erinnern sich sicherlich noch M Ihrer Knabenzeit her, des Mahrchcn aus dem ,>I-,Z»rin -lesL>- ksns, wo der Engel dem Fischer, der nach der Stadt reisen will, abrakh, dieses zu thun, und ihm im Voraus sagt, daß er durch eine Reife nach der Stadt, Seelenruh und Zufriedenheit verlieret! würde. Dieser Engel, wie Sie sehr gut wissen, wollte dem Fi¬ scher sicherlich weder Stolz noch Ehrgeiz predigen. Er sagte nur, daß es ein süßes Vergnügen scy, in einer cinftimen Hütte, abge¬ sondert vom Geräusch und vom Getümmel der großen Welt zu le¬ ben, und in seinem Mangel nicht zu wissen, daß cs ihrer so viele giebr, die diejenigen Summen, so für uns beträchtliche Kapital» waren, für die nichtswürdigstcn Kleinigkeiten von der Welt vergeu¬ den- — Sie werden, mein bester Graf, wenn Sie von IM Reisen zurükkommen, Sich hier in Dombrova nieöersetzen, u"v Vater Ihrer Unterthanen werden, vielleicht dereinst mit eben viel Philosophie und eben so wenig Ehrgeiz, als Kaesar sagen °al>' Z) Opp. IV II. p.ro6. No-uxE x-, , X«, -r-Äv A« siL, X«, irLwT-Liwl, x-ii Ofipiäulum in ^Ipibus rrrnstens nullius uominis, smicis bus Ln ibi guoque rumulrus cc conrcnciones etleur lle priucipecu,^ «iicscus sliliusurulum: ^lsllem, inguic, Vic xcimus elle, gusm mss secuullus. /) Lvamevs Klvpswk, Er u. über ihn. Th. l- T. -»6. Erster Brief. rzr? Eie lieber in Dombrova del- erste, denn in Warschau der zwente seyn wollen- Und nur dann erst wird der Philosoph Sie ehrgeizig nennen, wenn Sie das wahre Glük in Ihrem Dorf der erste zu seyn, aufgedcn, um durch Kabale» und Intriguen das Schein- M' zu erhalten, an irgend einem Hofe zu glanzen! — Und wen» Eie nicht der zweyte, wenn Sie der zweyhundertste vom König werden, so find Sie doch nur in diesem leztcn Falle, niemals aber im erster», ehrgcitzig. Eben so wenig Ehrgeiz, als ich in dieser Antwort Kaesars finden kann, eben so wenig bin ich geneigt, sein ganzes Betrage» für die Frucht der schlauesten Etaatsklughcit auszugeben, und zu behaupten, daß er alles von weitem darauf angelegt, dereinst Obcrherr des Staats zu werden. Wir sind nur gar zu geneigt, bey allen denen, die irgend etwas großes und vortreflichcs gethan, Vcrstandcskrafte zu verniuthen, die weit über die ihrer Nebenge¬ schöpfe hinaus gehn. Ein gewisser Herr Cramer in Deutschland, hält, vielleicht mit einigem Neckte, einen andern seiner Landsleute, einen gewissen Rlopstok für einen großen Dichter. ') Es wäre ihm erlaubt, diesen Mann so viel Wenhrauch zu streuen, als er nur immer selbst möchte; ihn zu kommcntiren, zu excgesiren, zu para- phrasiren, kurz alles was er nur wollte, zulhun, seinen Lesern Klopstoks dichterische Schönheiten so einleuchtend, so augenschein¬ lich , als nur möglich zu machen. Allein dieser Herr Cramer lhuk dieses nicht. Er erzählt uns Mahrchen seiner Kindheit, wie ec hinter den Ochsen hergelaufen, von hohen Mauern herab ge¬ sprungen, unbändig und ungehorsam in der Schule gewesen, Zuk- kerbrodt gebrokt, und tausend Possen dieser Art mehr, und dies alles, um uns in dem Knaben, Klopstok, den künftigen großen Mann, den künftigen großen Dichter zugigen. Es ist Thorbcit, wie bey dieser Gelegenheit ein sehr wimgcr deutscher Perflffleuc sagt, einen großen Mann, auch groß im Halten der Tobaksvfeife zu finden, Allein Thoren wie Cramer, hat es zu allen Zeiten gegeben. wird auf ewige Zeiten das non plus vlrra der praktischen Weltweishcir bleiben, und von allen Zeiten her, ha¬ ben so wie heute, diejenigen am mehresten bewundert, gegen die die Natur, mit Austheilung ihrer Gaben am sparsamsten war. *) Note. Ich bitte diese Stelle nicht zu misdeuten. Dieser Brief ist «» einen Herrn geschrieben, der wie feine Landsleute alle, deutsche Litte- ratur nicht kennt, und wo ich mich also ausdrücken müßte. Dieser Ton s°U nichts minder, denn Verachtung gegen Klopstok anzeigen, den ich viel¬ leicht, obschon aus bessern Gründen, eben so hoch schätze, als ihn Cramee ichaken kann. ") Hebe. izi8 Anhang Dioriischer Briefe. Man kann nicht leugnen, daß von allen Zeiten her — ich breche hier den Stab über mich selbst, und desto geneigter werde« Sie, Herr Graf, seyn, meinen Worten zu glauben — diePhilolM die gewesen, so von der gütigen Natur am mchresten vernachlH- get worden. Blödsinnige, schwache Köpfe, denen es an all», oft ^lbst Gedächtnis fehlcte! Leute dieser Art, sind zum 8k- wuudern äußerst aMaclegt- Sie sind sich bcwust, was für Mühk, was für säuern Schweis ihnen irgend ein opulculum kostet, « viel Briefe sie schreiben, welche Ranke sie anwendcn, um irgend ein corculum dinsaium, ein ^polliniz öslicias zu erhaschen. Skifi sie nun einen Mann, wieKacjarn, im Tempel der UnsierbliM glanzen, so glauben sie alle seine kleinesten nichtsbedeutendesi« Handlungen, waren Würkungen seiner Weisheit, nichts, ms« je gethan, se» ohne zureichenden Grund gewesen. Und so komm« sic dazu, ihm Absichten beyzulegen, an die er nicht dachte, undifi über Dinge zu loben, die in seiner Lage jeder Mensch von gemlfi^ kicher Are auch gethan haben würde, fls ns vois risn IL gueje» exscumsts aulli bravsmenr gu'enx a la necelllie, sagte Ämboise, wenn er Amiots Plutarch las. Ein neuerer Gelehrt« legt ihm dieses für GroSsprecherey aus, und es war doch MW denn die Ergießung eines sich fühlenden und von keinem Slip siaub geblendeten Herzens- , An Kaesarn ist dieser unverdiente Weyhrauch — dcr de« nie, wie die Stimme der Schmeichelet), den schändet, demcnfi -rächt wird — mehr denn irgend an einen ander» verstlMW worden. Man ist so weit gegangen, ihm so gar die SclM".'' unter der er seufzte, zur Politik anzurechnen. *) — Als ob M seine Schulden in der Absicht, sich dadurch dem Volke gstEl machen, gemacht hatte! Freylich hatte dieses Einfluß, einlE. Mann von Adel, der wie Kaesar, Gefühl für Ehre hatte, rfi. um Ehrensiellen in der Republik bewarb, ein solcher Man"^ wenn sein Vermögen nicht ganz überschwänglich war, f) Schulden machen, und war so sicher sie, (wenn ihn nicht da ¬ zu früh übereilte) bezahlen zu können, als ein armer DE von Kölln oder von Trier ist. Milo hatte Konsul zu rvcrdcm mal so viel als Kaesar aufgewendet, und wem ist es eingW>» ») .^77^, Ostlerle pbiloluplugus stu lei^iems 8iecle. lsto- X. x». 41. M.x. *) LKllVlbiir M X. x. 478. Berg!, mit 47^- , v st) Und Kaesar hatte so viel als aar kein Privatvcrmögen, jenigm wissen, so mit der Geschichte der Mananischen Unru.)c find. >— Von den Ausgaben des Milo, belieben Sie Not. °' Erster Brief. 1519 sagen: Miko habe nach der Oberherrschaft über Rom gestrebt. Und dann waren alle diese Schulden ausschließungsweise gemacht, sich die Gunst des Volks zu erwerben? — Wie viel mögen Kaesanr Matreffen nicht allein gekostet haben? — Aber zulezt wird man von ihm, wie vom Prinzen Eugen sagen, er habe sich aus lauter Staatsklugheit Matressen gehalten. Ein neuerer Englischer Schriftsteller, rechnet es Kaesarn zur großen Politik an, sich um das -Hohepriesterthum beworben zrr haben. c>) Ja wenn der Hohepriester zu Rom eben den Einfluß in die Geschäfte des Staats gehabt hatte, den der Hohepriester zu Jerusalem hatte. Allein die Person eines Hohenpriesters zu Rom, war höchst unbedeutend. August lies sie, wie wir im folgenden Bande sehn werden, dem Lepidus, zu einer Zeit, da er ihn alles Ansehns im Staate beraubt, und höchst thöricht gegen sich selbst gehandelt haben würde, wenn er ihm eine Charge gelassen, durch die er einen so wesentlichen Einfluß auf das Herz des Volks behal¬ ten. Aber August hatte dies so wenig zu befürchten, daß er ganz sicher ZUM Mark Auron das sagen konnte, was ihn Voltaire sagen laßt: C-u'il llemeuio komike, ec gu'il picliäs sux lorsz <^ue kome en gemiflaiir conlacre s nos congueces. k« rerrs n'eü gu'L nous. I. m. Die kouristcer der Römer, waren nur der guten Weine we¬ gen, die sie tranken, und der Leckerbissen wegen so sie aßen, be¬ rühmt. *) Sie waren die Domherrn der alten Zeiten, und unsre Domherrn wissen Sie, haben die Spötter zwar oft für unnüz und entbehrlich, aber noch nie für furchtbar gehalten. Nennen Sie mir nicht des alten Rarulus: -r, T-0VL-, Lk? q'Zy „Caesar sucht nicht mehr heimlich, sondern offenbar unser Reich zu stürzen.^ Ich sage, führen Sie mir dieses nicht an; denn die Beschuldigung nach der Oberherrschaft zu streben, war bcy den Römern eben so ge¬ wöhnlich, und ward eben so schief angebracht, als in Frankreich der Atheismus, in Deutschland der Gozinianismus, und in Poh¬ len die Frcynianere)'! Erzählen Sie mir auch nichts von den Thräncn, so er bey Lesung der Geschichte des großen Alexanders ») krec rbnugrlrs vn llelporic anä krce Lovsrnmcnt, ss cormeÄeci ') (chzie! ?bilolbpbe Obcccica gue dekar! Je rn'econns qu'ou u ei sic pss tsiciun isiuc. l^cz taileurs ci'epirres lleciicacoires (denn ^lbwi' kourc hatte in der Zueignungsschrift seiner Uebcrsenung der scheu Roinmentarieu, au Prinz Londe'gesagt: lble Vaus ; r-Il pas ^loniei'Zueur, gne Vous liiier la vis cl'uu pbllofossbe rien) ilitenc cis beiles cboles er t'orr L pcopns, sagt bey dieser heit Hr. v. Voltaire, in den AgckMo-rc /«>- am c Artikel (7^/är. Man sieht hieraus, wie rechtgläubig der gute war. Er hatte in der Leichenrede des großen Boßuer, auf Ludwig Bourbon p- iyz. gelesen: Mark Aurel, Skipio, Kaesar und hatten keine Kenntnis» von Gott und sein Wort gehabt,! und wäre vom Himmelreich ausgeschlossen worden; und da ergrimmt er M Recht, daß Mankourt solch einen Verdammten zum christlichen sen macken will. H CkZLVILK KowLE 1'. XM!. p. ZiS. Erster Brief. iz2i in der Sache an und für sich selbst gar nichts was außerordentlich oder wunderbar wäre. Entweder muß man in seinem Leben nie weiter, als Magliabechi gereist seyn, oder alles Phlegma eines Schulmeisters haben, nm die Langeweil einer Reift von Rom nach Spanien, sich nicht auf eine oder auf die andere Weift zn verkür¬ zen. — Erlauben Sie mir bey dieser Gelegenheit eine Bemer¬ kung, die ich frcylich nicht laut, sondern nur Ihnen in's Ohr sa¬ gen darf Kaesar hat das große schriftstellerische Verdienst lange nicht, was ihm beygelegt wird- Seine Kommcntarien sind recht gut geschrieben, aber nichts minder denn Hexcrey, und sie hätten, so wiegewisse neuere mew.oires^ein sehr mittelmäßigesVerdicnffwenn er sie nicht geschrieben hatte. Hüten Sie Sich auch, ihn etwan seines verbesserten Kalenders wegen, zum großen Astronomen zu machen. Er selbst hatte an dieser Verbesserung weiter keinen An- thcil, als daß er den Vorschlägen des Sosigenes Gehör gab, und sie gut hies; eben so wie Gregorius der dreyzehnte wahrhaftig selbst nicht den Kalender verbesserte, sondern für sein Geld die bey- den Lilio arbeiten lies, und die Rechnungen derselben billigte. >— Daß aber Kaesar bey dem allen weit mehr littcrarische Kenntnisse hatte, denn ein großer Thei! unsrer heuttagischen Könige, wird weder Ihnen, noch irgend jemand anders befremden. Er Wau nicht wie sie zum Thron gebohren worden, war auch weder aus ei¬ ner sehr reichen noch sehr mächtigen Aristokratischen Familie, und konnte sich also nicht anders denn durch diese oder durch jene Art der Verdienste zu schwingen hoffen. Es ist kein kleiner Vorzug, den die Aristokratische Regierung bey allen ihren Mangeln hat, die Erzie¬ hung ihrer vornchmenMitbürger weniger zu verabsäumen,als in M o- narchischen Regierungsformen zu gescheh« pflegt. Ihr eignes Vater¬ land kann Ihnen dieses am einleuchtendesten zeigen. DieCrziehungs- kommission hat durch die ungeheure Summen so sie ausgegeben, noch keinen einzigen, auch nur erträglichen Schriftsteller bilden kön- nen ; aber unter dem hohem und höchsten Adel, finden Sie sehr viele — deren Namen Ihnen bekannter sind, als daß ich sie nen- neu dürste — die sich durch Schriften nicht allein innerhalb den Granzen ihres Vaterlandes, sondern auch außerhalb denselben, un¬ sterblich machen! Es liegt dieses in der Aristokratischen Regierungs¬ form, und es ist ein Vorzug, den man ihr nicht beneiden darf. Die Seelen des Volks seufzen dafür in einer desto liefern Dummheit, und es ist traurig, die Weisheit nur unter dem goldnen Plafond, uicht in der Hütte des Landmanns, im Laden des Kramers, und in der Wachtstube des Soldaten zu finden! . Endlich ums Himmels willen, sagen Sie mir nicht, Kaesar Wurde vollkommen gewesen seyn, wenn er sich begnügt, den Stolz IZ22 Anhang Dionischek Briefe. dir Aristokratischen Parthey zu demüthigen; und wenn er damf bin, ohne in seiner eignen Person die Macht des gelammten Volks zu vereinige», seidige dem Volk in Natur zurük gegeben hatte. Ums Himmels willen, schwatzen Sie mir davon nichts vor, das wäre eine reine Demokratie geworden, und eine reine Demokratie iß nicht einmal im kleinen Genf möglich, geschweige denn, daß sies im ungeheuer großen Rom hatte seyn sollen. Demokratie wäre frcylrch die wünschenswürdigstc Regierungsform, die man sich den¬ ken konnte- Allein da das Schiksal einmal gewollt, daß in die¬ ser sublunarischen Welt nichts vollkommen seyn sollte, so ist es auch in der Natur der Sache selbst gegründet, daß jede Demokra¬ tie über lang oder über kurz in Aristokratie, oder um besser zu tt- dcn, in Oligarchie ausartcn muß. Und Erfahrung aller und aller Völker lehrt es uns, wie weit diese der Monarchie Nach¬ sicht. Da ich einmal beherrscht werden muß, so will ich mich lie- ber von einem, denn von tausend beherrschen lassen. Des Ko- nigs eigner wahrer Dortheil ist es, seine Untcrthanen so gluklich und blühend als möglich zu sehn, allein der Aristokrat ist E das Elük seiner Unterthancn fühllos. Die Ursache ist leicht: Ei¬ ner kann eher gesättigt werden, denn raufens! Wieviel könnte ich hier hinzusctzen! Allein, das was ich j» sagen hatte, ist thcils so, daß es sich besser unter vier Augen demi gedrukt sagen laßt, thcils ist auch dieser Brief schon würklichl^ ger geworden, denn ich mir anfänglich vorgesczt hatte- — Sie uns jeden segnen, der, wenn wir unter dem Joch derürP°- kratie seuficu, dieses Joch abzuschüttcln, Muth genug Hal; un da wir einmal beherrscht werden müssen, so lassen Sie »ns nE Hie dem Volk zustehende höchste obrigkeitliche Gewalt, in die Har des Königs niederlegen, diesem König aber es lehren, daß ol und Wohlseyn seiner Unterthancn, sein selbst eigenes Glut" Wohlseyn ist. Und wenn Hofschranzcu (denn diese Kreaturen t neu am Ende die Monarchie zur Aristokratie umschaffen) schwachen oder blödsinnigen Monarchen des Gcgentbcils zu den suchen, nun dann so lassen Sie uns umher schauen, unrcr. fern Brüdern: Der König fty der bcßre Mann, Sonst sey der beßre König! , , RlauSius. — Da ich weis, daß Sie gütig genug sind, einen sth^Ä schaftlichen Werth auf meine Briefe zu setzen, so glaube^ nicht, daß Ihnen dieser, weil er weder geschrieben, uocy f' M fisch, sondern gedrukt und deutsch ist, unangenehm sty» ' ZweyLer Brief. 122z Ich habe also die Ehre, mich mit denen Gesinnungen der Dank¬ barkeit, die Sie langst an mir kennen, zu unterzeichnen u. s. w.j Zwey ter Brief. Mein werthester Herr und Freund! ^)ch sende Ihnen hier einen Abriß der berühmten Brücke Kaesars, der mit einigen Veränderungen aus Pallavio genommen ist. Von allen Kommentatoren, die Sie mir zu diesem Behuf mitgethcilt, habe ich keinen einzigen brauchen können. Alle klagen über Dun¬ kelheit , und der Text Kasars ist doch so dunkel nicht, daß Sach« verständige, wie Pallavius und Lcupold ihn nicht so ziemlich ge« fasset haben sollten. Ihr Magius ist treuherzig genug, sich cinzu- bilden, daß die zweyschuhigte Balken, auf eine vierzigschuhigte Lange nicht vermögend waren, die Schwere der Fus-Völker, Reu- terey und andere Brückenlasten zu tragen- Mein er vergißt, daß Kaesar nur von der untern Weite redet; da nun die Jochpfahle schräg gegen einander gebogen waren, so hat man dadurch diesen Träger oben nach Erforderniß der Umstände verkürzen können. — Jukundus war wohl wic's scheint, mehr um den Rammel, oder den Pfahlstößer, als um den Bau der Brücke selbst bekümmert. Ec bringt in selbiger sehr viele Riegel und Streben an, von denen doch im Texte kein Wort steht; und überdcm dürfte seine Hand« ramme selbst, bcy der schrägen Pfahlstellung nicht einmal zu gc« brauchen seyn. — Skaligcr, so gelehrt der Mann auch gewesen seyn mag, hat eine Zeichnung entworfen, so einem Holzbok ähnli. eher, denn einem Brückenjoch ist. Der Possierlichste von allen, ist aber wohl sonder Zweifel der Brückenkompilator Schramm. Die¬ ser Mann, der etwas von der schrägen Pfahlstellung gehört haben nwchte, hat in seinem Schaupla; der Brücken, nicht die beyder- seitigen Jochpfähle, sondern alle Jockw von beiden Ufern her, nach dem Mittelpunkt zu geneigt, und mehrerer Seltenheit halber auf diesen Mittelpunkt einen großen Thurm gebauet- Eine so aben- theuerliche schiefe Jochstellung, konnte nur einem Mann einfallen, der die Brücke Trajans über die Donau, aus zwey und zwanzig Schwibbögen, zu sechsziq Fus Weite, vierzigtausend achthundert Schritte lang macht. Eine Lange, die hinreichend seyn würde, den Lorenzo Strohm, bey seiner Mündung zu bedrücken. Ueber- dies hat er alle Pfähle, als knotige Knüppel unbehauen vorgestellt; da sich doch aus den Maaßen, genauen Verbindungen und Zufanp- Menfügungen, die Kaesar überall sorgfältig angiebt, zur Genüge IZ24 Anhang Dionischer Briefe. ecgicbt, daß alles Werkhol; sehr wohl bearbeitet gewesen, plus rarch fuhrt auch diese Brücke Kasars, cils das herrlichste Zimmer- werk seiner Zeit an; ein Ehrentitel, den man wohl keiner Knüp- pclbrücke zugcstehn würde- — Doch ohne mich bey dein, was vernünftiges oder unvernünf¬ tiges über diese Brücke gesagt worden, langer aufzuhaltcn, lege ich Ihnen hier meine Zeichnung bey, wo l-'w. l. Grundriß, l-'ig. !l. Durchschnitt, und lu^. Hl- Standriß der Brücke nach ihrer Lange ist- — Ob ich den Sinn Kasars getroffen? — Dieses werden Sie vielleicht bcnrtheilen können, wenn ich Ihnen die gastze Stelle dieses Schriftstellers abschreibc, und ihr überall die Buchstaben meines Abrisses einschalte. — Nehmen Sie Ihren Kasar und meinen Riß jur Hand, und lesen Sie: litzns Hins fefguipestslis S., psullum sh imo prssscutg, x. stimenls ast slrimstinem tluminiz, inrerusllo postum stuo- rum inter ss iun^edsr. ». o. lisec cum msclii- usrioniduz stemills in stunden stestxsrsr, stlmcisguo sstegersr, non sudlicss mosto stirocks sst porpsnsticulum, sest prons sc fsstigisis vc fecunstum nstursm stuminiz proc-imhoronr r. lstis irem contrs- ris stuo sst eunstem mostum iuntks L. O. inrerusllo postum gusclra- Zsnum , r. le. sh inferiore psrte contrs vim argus imperum stumi- in's conuerst, lkstciebsr: lisec vrrggue hipestslibus rrsbihus immilli5, gusnrum oorum riAnorum iunLkurs stilksbst, bi- nis vrrimgus sthulis 6. //. sh exrrems psrts stistinebsnrur; guibur stiscluliz srgus ii) conrrsrism psrrem reuincli^, rsnls erst operir tirmirusto srgue es rerum nsrurs, vr, guo msior vis sguss le in- cirsuisser, hoc srciius illigsts tenerenrur. klsec stireä» msieris inieüs conrexeksnrur, sc longsriiz /. ks. crsiibusgue consterne- bsntur; sc niliilo secins fubücss I,. sst inferiorem psrrsm stumi- nis odliguse sstioebsnrur, guse pro pariere (oder ar/cre) fubie^e, ek cum omni opere coniunLtss vim stuminiz exciperenr, er sliao (i. e./ttt-üca-.' k^k. IV.) irem fupra ponrem mestiocri lpatio: vr 6 ar- horum rrunci, liue nsues, stsiiciensti operiš cauls, eüent a da''' baris millss, in's stefsnfvriduz Art. kV. earum rerum vir minuererur, nec ponki nocerent. Der Brücke selbst habe ich eine schikliche Erhöhung über das Wasser gegeben: denn ich denke doch wohl nicht, daß der Ausdriir arl so viel anzeigen soll, es habe die Brmrc auf der Oberfläche des Wassers dicht aufgelegen. Da sich Kaf>r H Das sagt plutarch Lsef p. 779. wohl eigentlich nicht; doch ia '^ der ganzen Sache nichts gelegen; und was Plutarch würklich sagt, toi» der Herr Strohmbaumeister auch für sich anführen. P' < ! r r r ii 5 v li § ii ir n ii> ci ir bi ni ei O b bi N! Ä ar ar de de Zweytcr Brief- 1Z25 neunzehn Tage jenseit des Rheins aufhielt, und wahrscheinlicher Weise damals, da er über den Rhein gieng noch langer aus.nibkeiben, gesonnen war, so laßt sich seinerseits eine solche Unvorsichtigkeit, bey der ihm gar nicht einfallen müssen, daß der Fluß anfchwcllen könne, anf gar keine Weise vermachen. Die schräge Pfahlschlagung, die eigentlich das sonderbare dieser ganzen Baute ist, scheint mir noch jctzund die vorthcilhaftcste Stellung, die mgn Jochpfahlcn geben kann, und kann ich mich nicht genug verwundern, warum man sich ihrer nicht noch setzund bey allen hölzernen Drücken bedient- Man würde so mit wenigen Holz dauerhafte Werke erhalten, anstatt daß wir jctzund, wenn wir bey den gewöhnlichen Drücken in ein einziges Joch die Pfahle schokwcise cinschlagcn, nur dadurch den Boden locker ma- chen, und selbst Schuld daran sind, daß nachher der erste Eisgang, oder die erste Wasscrsiuth, diese ganze Pfablgruppc mit sich fort- reißt- — Der Neigungswinkel laßt sich aus den Worten des Tex¬ tes unmöglich bestimmen; wohl aber aus jenen ri iscunstum ns- ttusm tluminis Proeumbsrenc schließen, daß die Pfahle nicht auf Ecrathewohl schief eingeschlagen worden, sondern daß ihr Nei¬ gungswinkel mit dem Abfall des Wassers, und dem darauf folgen¬ den Wasscrstoß ein richtiges Verhaltniß gehabt; wiewohl freylich bey militärischen fliegenden Werken, keine genaue Analytische Be- rechnung zu vermuthen steht. Ich schließe aus dem Ausdruk imer ko mnZedst, daß matt die Pfahle noch vorder Einrammelung Paarweise mit einander ver¬ bunden; und schließe dieses noch mehr daraus, west eine solche schräge Pfablstellung in einem reissenden Etrohm unmöglich ist, wenn man nicht die Pfahle sogleich durch den Hauptträger /r auseinander stemmen und bcvestigen kann. Ich habe demzufolge bey big. 4. zwey solche Pfahle murhmaslich zusammengepaart; oben durch das kurze Band st e. und unten durch den Bolzen si A. Die Pfahle waren vcrmuthlich oben zur Umfassung des Trägers be¬ hauen, unten nur zugespizt. Zur Eintreibung beider Pfahle zu¬ gleich, ward entweder ein Aufsassloz, wie gebraucht, aufwel¬ chen der Rammcl aufgefchlagen; oder aber dieser Auftaz war sehr lang, und dienet- zugleich zur Rammclstange. Ich ziehe das lez- tere Mittel vor, weil es bey der schiefen Pfahlstellung nicht allein das beste, sondern fast das einzige ist, den Ramme! ohne viele Weit- lauftigkeit spielen zu lassen- Diese Rammelstange war alsdenn ^ermuthlich ftitwerks an die Pfahle bevesiigt; wenigstens sehe ich fast keine Möglichkeit, solche bey schiefer Stellung mit Handram¬ me» einzuschlagen; und Maschinen zu bauen, Hal wohl die Eile des Krieges nicht gelitten. DaS Band st. e. kann also auch gleich IZ26 Anhang Dionischtt' Blicft. dem Trager ll. zur Unterlage gedient haben- Hierdurch erlangte man eine geschwinde veste Spannung, da in jedem andern Fall erst viele Joche hatten geschlagen werden müssen, ehe die Bänder 6. kk. gelegt und gehörig bevestigt werden konnten. Nnr scheint cs bey der ungewissen Einschlagungstiefe, würde man es schwerlich haben treffen können, die Bänder 6. e. an allen Jochen gleich hoch za bringen. Allein erinnern Sic Sich, daß es ein flüchtiges militari. scheS Werk war, bey dem man die Pfahle gcw s nicht, bis M Abspringen des Rammcls cintreiöen lies, und Sie werden mir al zugebcn, daß man in diesem Fall die Höhe zum Voraus genau ge¬ nug bestimmen konnte. Jedoch dieses alles sind nur Muthmassungen, die ich ebenso wenig für gewis ausgebe, als die von mir angebrachte Art du Jochschirme !V1. dl. die ich, zur Veybehaltung einiger Einförmigkeit an diesem Brückenbau, nach selbiger Manier,oben znsammcnlauftnd, und mit Eisen oder andern Bändern bevestiger Vorschläge. DieVorßel- lung so sich Leupold, im rns-,rio pouriticisli rzb. V. hiervon macht, scheint mir der Sache nur wenig angemessen. Eine Menge mit vielen Qucerhölzern schlecht verbundener Pfähle, die noch dffi Lurch das viele Holz der ganzen Wuth des Strohms ausgffht sind, schönen mir gar nicht nut der großen Simplicität, und der sorgfältigen Weglassung alles üüerflüßigen Materials übereiup stimmen, die wir an den -Werken der Alten bewundern- — übrigens die Pfähle dieser Jochschirme rund gelassen waren, so wir ich solche bey X. vorgestellt, oder bezimmerr, wie bey lt. und wie stark die Anzahl derselben war, wird wohl nicht leicht enksclM' den werden können, und es liegt auch wenig daran. Eben so bin ich völlig überzeugt, daß diese Brücke auf beiden Seiten mit M- nen verseh» gewesen; allein ich weis nicht, ob ich es getroffen wenn ich bey X. 2. angedeutet, daß, diese Lehnen an die überragend! Pfählenden bevestiget worden. — , Ich habe diesen ganzen Riß in keiner andern Absicht, als ^ih¬ nen ein Merkmal meiner Freundschaft zu geben, entworfen- mich bey Kleinigkeiten so diesen Brückenbau betreffen aufzuhaltt"- werde ich froh seyn, wenn ich das wesentliche derselben getroste«' und wenn Sie, mein werthester Freund, glauben, daß die Bekannt' machung desselben, den Gelehrten von einigen Nutzen, odcr miutt' stens angenehm seyn wird. Einen perspektivischen Riß hätte mit leichter Mühe auch noch hinzufügen können; allein perspE vische Risse verwirren die Gegenstände mehr, denn sie selbige klären. Wollen Sie für die Gaffer eine Optische Repräsentant haben, so wird Ihnen der erste der beste Bilderdrucker, irgend! ein Ding, das einer Brücke, ähnlich sieht,, hinmahlen Dritter Brief. izs? Meinen Riß habe ich nicht für Gaffer, sondern für Liebhaber und Kenner der Kunst gemacht. Ich empfehle mich Ihnen zur fernem Freundschaft, und habe die Ehre u- s w- Dritter Brief. Mein werkhester Herr und Freund! dtnch der Zerstörung von Korinth und Karthago, den berühmte¬ sten Handelsplätzen der alten Welt, hatte sich auf eine kurze Zeit, die Handlung in der sich beide bisher gctbcilt hatten, nach einer kleinen und unfruchtbaren Insel des Äegäischen Meers, die fast nichts mehr denn ein aneinander Hangender Felsen ist, gezogen- Ich rede von Deldr,, oder von Dilli, wie die heutigen Griechen es nen¬ nen. Die Unfruchtbarkeit des Bodens, so den Einwohnern gar keinen Ackerbau verstaltete, und sie zwang sich kümmerlich allein mit dem Fischfang zu behelfen, *) lehrte sie bald auf ein sichereres und bequemeres Mittel zrr denken. Sie ward das Loreno der al¬ ten Welt, und in kurzer Zeit eben so reich wie dieses. Da die Schatze dieses Tempels für so heilig gehalten wurden, daß auch selbst Xerxes bey seinem Zug gegen Griechenland, auf dem er die Tempel dieses Landes nichts minder denn verschonete, ihn unange¬ tastet lies, so fieng nach dieser Zeit jeder Grieche an, hier sein Ver¬ mögen in Sicherheit zu bringen, und man konnte das Eyland nicht unsäglich für die allgemeine Schazkammer des gejammten Gricchenlandes ansehn. Die Kaufleute, so unermeßliche Summen sie bey der Einäscherung Korinths verlohren, glaubten mit ihren Maaren und Vermögen nirgends sicherer als hier zu seyn; und so geschähe es, daß dieses Eyland, nach dem Fall Korinths, der Stapel ward, wo Water mit Europäern ihre Waaren vertau¬ schten. — Die gehofte Sicherheit so ich erwähnt, war wohl die *) Vrphens und pindarus, nennen beide das Eyland wel¬ ches beides der Schvliast des leztern durch 7-e«-:-,---, ----- , erklärt, -kallimachus d. i. nach der richtigen Auslegung des Scholiasten: >«e. — Ich IM die Stelle des Rallimachus selbst hersetzen: res,7^ «vr^oL^a-« ----- «7-50-70? > ö Der Berg Lynrhius nimmt nehmlich fast den ganzen Bezirk der In- ein, und nur hart am Hasen bleibt eine kleine Flache, aus welcher die mres Apolls Tempels wegen so berühmte Stadt steht. Strabo S. -548, 2. Plinius IV. ir. Delos — monre. iZ28 Anhang Dionischcr Briefe. vornehmste Ursache, so die Kaufleute Delos vor allen andern A, sein des Archipels auswahlcn hies. Der sehr gut gelegene Hatz des Eylandcs trug das seinige gleichfalls dabey, und vielleicht ck« so sehr denn er, die Menge der Wallfahrter, die sich von M Orten und Enden hier cinfanden, und die, wenn sie hier Wama einkaufen, und mit ln ihr Vaterland zurük nehmen konnten, steh waren, ihrem Aberglauben zu eben der Zeit fröhnen zu können, da sie den Befehl ihres Jntereße gehorchten. , Die Rorsaren, so damals auf der Asiatischen Küste des mit¬ telländischen Meers, wie jetzund ihr gegen über auf der Afrikani¬ schen wohneten, scheinen die erste Spekulation auf Delos gemach! zu haben. Die Maaren so sic führten, ich will sagen Sklaven, konnten sie nicht überall frei) verkaufen, denn auf ihr Handwerk siand das Kreuz. Nichts war ihnen also zum Absaz derselbe» be¬ quemer, als eine Freystadt, wo sie sicher waren, von niemand an¬ gegriffen werden zu dürfen. Diese Korsaren holten damals die Sklaven so sie kaperten, gewöhnlich aus Syrien, so wie wir die unsrigen in Guinea kaufen; und wenn die unscigen ms Amerikanische Kaufleute abnehmcn, und Amerika das Land ist, welches das ganze SklavcnvolkAfrikas verzehrt, so war damals Italien das, was jetzund Amerika ist. Sie können sich einen klei- ncn Begriff von der Menge der Italienischen Sklaven machen, wenn Sie Sich der Geschichte des Krieges zurük erinnern wollen, den diese Sklaven unter Eunus und Tryphon gegen ihre Herren sühreten. Das veste Land Italiens war nicht in diesen Krieg ver¬ wickelt, er ward nur in Sikilien und von lauter Sikilianischcn Sklaven geführt; und doch berichtet ein glaubwürdiger Schrift^' ler des Ältcrthums uns, daß man die Zahl der Sklaven, die in ihm das Leben verlohren, auf eine Million rechnen kann. ') Nun pflegten alle die, so von Griechenland oder Italien, 'M Asien übergiengen, unterwegens in Delos einzusprechen, sich Ablas ihrer Sünden zu holen- ") Es konnte hier also nicni-il- an Aufkäufern fehlen. Die Korsaren waren so sicher zu jederzeit ni Delos Abnehmer ihrer Maare zu finden, daß sie ein Sprüchwon unter sich hatten: Lande, Raufnrann, lade aus, vu wirst am» H Athenaus VI. io. — Da mein Gegenstand mir nicht erlaubt, HA «eitlauftig von der großen Anzahl der Römischen Sklaven zu handeln- > begnüge ich mich auf eine vvrtrefllche Abhandlung des Hrn. Hume o/ , in seinen Lilligs snä Dresciler ' IV. y. -47. leg. zu verweisen, wo. man mancherlei) darüber gesanii" finden wird. **) Strabo 1. c. Dritter Brief. rz29 verkaufen! Ein Sprüchwort, dessen sie sich ohne die mindeste Ilebertreibung bedienen konnten, denn Strabo") versichert uns. daß ost in einem Tage mehr denn zehntausend Sklaven zu Delos nbge- ftzt worden. — Dieser Sklavenhandel macht frcylich deni Deli, scheu Heillgthume nicht sonderlich viel Ehre; allein wer weis, ob Ee. Päbstliche Heiligkeit, nicht eben solch einen Handel konnivir- ten, wenn die Engel das Haus der Mutter Gottes, nicht aus Na¬ zareth noch Loreno, sondern irgend auf eine kleine unfruchtba¬ re, den Mündungen des Senegal gegen über liegende Infel ge¬ tragen hatten! — Ilcbcrdem kann man ihn auch den Priestern selbst nicht zurechnen. Sie waren nicht wie der Hohepriester zu Jerusa¬ lem, wie der der Bellona zu Komana; wie die Besitzer des heile- gen Landes im asiatischen Jberien, oder des dem Jupiter geheilig¬ ten Lastens in Kappadokien, erb - und eigenthnmliche Besitzer die¬ ser Insel. Dies Eyland stand vielmehr von den ältesten Zeiten her, unter Hoheit der Athenienser ») die jährlich einen Gonver- neur, unter dem Titel eines eines Mberaufschcrs dahin schikten, unter dem die Priester selbst standen. Nicht also ihnen, sondern jenem muste es zugeschrieben werden, wenn im Heiligthum des Gottes der schändlichste Menschenhandel getrieben ward. Die, ihrerHandlung wegen so berühmten Syrier, waren, wie es scheint, die ersten, so den Sklavenhandel der Kilikischen Kor¬ saren auf Delus zu ihrem Vortheil bcnuzten. Spon hat bcy sei¬ nem Aufenthalt auf dieser Insel, eine Inschrift enrdckt, einem ge¬ wissen Patron zur Ehre gesezt, der der Tyrischen Handlungskom¬ pagnie auf Delos den Rath gegeben, in irgend einer gewissen An¬ gelegenheit eine Gesandschaft nach Athen zu schicken. Auf solche Weift darf man nicht zweifeln, daß Delus nicht damals der Sta¬ pel aller Indianischen Maaren für Europa gewesen- S. 1797.—Daß der größesteTheil dieser Sklaven Syrer »arm, lehren Ms Namen. Nichts ist in der lateinischen Komödie bekannter, denn derBe- "entcmiameHr«§; es ist der Johann unserer heutige» Bühne.-Darum »gte sich gych Salvius, als er sich zum König der in Sikilien rebeüircn- p" Sklaven ausivarf, den Namen Tryphon bey, den einer der Syri¬ en Könige geführt hatte. «) Nach Julius Afrikanus, hat schon Ensichthon der Sohn des Aswps- eine Kolonie von Athenienser» nach Delos geführt, und den da- befindlichen Tempel gebauet; nach Herodot und Thukydi-es, de- n wohl mehr Glauben beyzumessen semi dürfte, sind die Rechte der Athe- "'ensir auf dieses Eyland nicht so alt, und sie haben sich dessen erst nach Ml des polykrares von Samos bemächtiget. Dem sey nun wie lo ist cs sicher, daß die Athenienser solches schm zu den Zeiten i^p's'stvatus besaßen, und solches auch unui.tttbrvchen M aus die sich " Zeiten der Römischen Monarchie besessen. Band. Pppp izzo Anhang Dionischer Briefe. Wenn ick Deins, als den Markt angebe, auf dem die päer ihre indianischen Maaren sich erkauften, so habe ich EgiM keincsweqes vergessen. Die Egyptier haben frcylich von denZcim des Prolemäus Philavelphus an, nach Indien, oder um mich richtiger auszadrücken, mir Indianischen Maaren gehandelt;^ allein sie haben diesen Handel nur erst damals angefangen, iriS Große zu treiben, als sie unter Römische Bothmäßigkeit kam. Srrabo S. ZZ4. meidet uns. daß wenn zu seiner Zeit jährlich Hua- dert und zwanzig Schiffe, von Myos Hormos nach Indien unter Ekk- gel gegangen, so hatten vorher, unter den Königen aus dcmW- lcmaischm Hause, nur sehr wenige dieses Meer zu beschissen, B die Indianischen Maaren herbeyzuftbaffen gewagt; und dieses sehr wenige, erklärt er S- 2190. durch zwanzig Schiffe. Wenn nur di! Egyptier jährlich nicht mehr denn zwanzig Schiffe zu ihren! India¬ nischen Handel ausrüsteten; und die Römer allein alle Jahr fü fünfzig Millionen Sesterzien c) verbrauchten, so sieht manleW, daß um diese Zeit der Indianische Handel nicht allein und aiil- fchliessungsweise in den Händen der Egyptier seyn konnte lin¬ dem hakte Ptoicmaus Phile,delphus seinen llnrerthanen allerdings diesen Handel gezeigt, auch Landesprodukte, so er aus IM erhalten, bey einem Feste das er gab, öffentlich zur Schau aus' stellen lassen, cl) Allein das Land scheint an diesen; Handel, dir b) Dieser Fürst erbanete die Stadt Berenike, unter dem WendeD des Krebses; und seine Nachfolger ließen zur Bequemlichkeit der K«aM »en, (die vorher nur leere Karavanserer/s sanden, und das Wafer E Karneolen mit sich schleppen mußten) Brunnen von einer erstaunenden M graben, und das wenige Regenwasser in Kiffernen aufsammeln. SwM S. ---6. Allein Leremke hatte keinen Hafen, und schon dieser lN", allein kann uns lehren, daß zwischen dieser Stadt und Indien, keines rekte Verbindung statt finden konnte. Dio Egyptischen Schiffe leichte, von Papyrus gebaucte Fahrzeuge, die niemals eine Fahrt nach d"- dien ausgehalten hätten. Sie gierigen nicht weiter, bis nach der. AB' schen Stadt Gkelrs, so der Meerenge von Dal» cl mandab fast SB über liegt. Hier kauften sie den Ratabensern, in deren Gebiete lag, die Indianischen Waaren ab, um sieben ihrer Zuräkkunft nach ES", len, mit Profit an andere zu verkaufen. Siehe Arrians xerixlum w rls rudri, in Hudsons Sammlung V. l. p. 14. i;. c) kä. 8. quinAencies. VI. 2Z. d. i. I,2;o,ooo Rthlr. ' , ^vv«,xk4 IvZ«<> X«, Fi-kp«, xixo^x^cx«, «4 0.0, s'«, /2LV kg>k§>ox /»PLVWI'L /««V«; 2'x,«x«a',L4, xeox8x«i XSL,«4X2- x,7«^. X«, k,^I§04 XL, «xw/.Lr'ÄX F,LX0»,L4' sX84 Z,^,->,84 —. 84 x-/7x? c, X^ov^k4 k,pvx«4 cinres" i, öi X«, xruc ^Lrxsxs^i«,, c, ^.!Sv 'tvsa<^»> k,»'' Dritter Brief. izzr so wie der Salomonische nach Ovhir, mit Ausschließung der Un- terthanen, für Nechnung des Königs allein geführt ward, keinen Anrheil genommen zu Haden. Es gieng also mit ihm, wie nur al¬ len Hofentrcprisen, er gcrieth in Verfall, so bald der König, der ihn begünstigt hatte, gestorben war. Unter Prolernaus physko» war die Fahrt nach Indien in ganz Egypten fo fehr unbekannt, daß kein einziger im ganzen Reiche den Weg dahin kannte Eudoxus von Lyzikus, war damals der Vasko von Gama, der den Egy- ptiern den Weg dahin lehrte. Unter der Regierung dieses Königs, fanden die Küstenbewohner des Arabischen Meerbusens einen durch Sturm in den Arabischen Meerbusen verschlagenen Indianer, der, da er griechisch sprechen gelernt, sich zu erkennen gab, wer er wäre, und den Egypliern dafür, -aß sie ihm das Leben gerettet -en Weg nach seinem Vaterland zu zeigen versprach. Eudoxus war damals der Look, der diesen Gmnn'ah der Vorwclc nach s inem Va¬ terland zurük bringen muste- Eudoxus führcre den Auftrag , den man ihm gemacht, glüklich aus, und kam mit einer beträchtlichen Ladung zurük. Die Gemahlin des Physkon, so ihm in der Re¬ gierung folgte, Rleoparra, schifte diesen erfahrnen Sech.lden zum andernmal aus, und er kam nicht eher, als nach ihrem Tode, un¬ ter der Regierung des Prolemäus Larhuous zurük. e) Korinth ist zerstört worden, unter dem Konsulate des Knejus Kornelius Lenrulus, und des berühmten Mummins Achaikus, n. R. E. 6oz. im J. d. I. P. 4568, im dritten Jahr der i;8ten Olympiade. Phy. sksn hat sich, dem Zeugnisse des Justin zu Folge, ein Jahr nach -er Zerstörung Korinths mit der RIeoparra vermahlt- — Die Tyriec besuchten also die Messe von Delos zu einer Zeit, da der lang un- terbrochen gewesene Handel zwischen Egypten und Indien, durch die Fahrt -es Eudoxus kaum erst wieder zu blühen begau; von ih- hen konnten also in dieser Epoche die europäischen Nationen sicher¬ lich kein indianisches Produkt erkaufen- . Die Tyrier verkauften indische Maaren zu Delus; und schon bierhundert Jahre vor der Zerstörung Korinths, waren auf ihrer eigenen Messe zu Tyrus, indianische Produkte umgestzt worden;/') §v. scheint aber nicht, daß sie unmittelbar nach Indien geseegelt. hatten zwey Eylander des Persischen Meerbusen, Tyrus und äkvxs« stoc; k.cos", k^> ÄthenÄUS p- 201. Strabo S. 274. 275. Ezechiel XXVII. 15. Dergl. Michaelis Splclleglnm LeoZraplssc „Eexterne (mit dem er mir ein freundschaftliches Geschenk LL- ""cht) S. 22;. teg. izzL Anhang Dionischer Briest. 2lravus bevölkert, §) und wahrscheinlich waren sie Stifter der ßr reichen und mächtigen Handelsstadt Gcrra. Strabo sagt L) nigc aus Babylon flüchtige Chaldäer hätten Gerra erbauet. La Name der Gerraer, den das Volk führete, zeigt unwidersprch iich, daß es flüchtige, vertriebene waren, so diesen Staat grün¬ deten; ,) aber der Geist des Chaldaifthen Volk, ist von je her diel zu wenig zur Handlung aufgelegt gewesen, denn daß diese Nach¬ richt wahrscheinlich scyn könnte. Entweder war Gerra, cbcass gut wie die Inseln Tyrus und Aradus eine Kolonie dec Tyricr am mittelländischen Meer, oder wenn ja in der Nachricht des Snaho von flüchtigen Chaldäern, Wahrheit zum Grunde liegt,—m ich sehr geneigt zu vcrmuthcn bin — so wäre wohl nichts wahr¬ scheinlicher als zu denken, daß es Juden waren, die sich aus drr Babylonischen Gefangenschaft hieher flüchteten, und von hier aus, mit ihren alten Landsleuten, Freunden und Bundesgenossen, M Tyriern am mittelländischen Meere Handlung trieben- Sie harten zwei) Handlungswege. Entweder lieferten sie die indianischen Waa- ren — die ihnen vcrmnthlich von den Insulanern aus Tyrus B Aradus spcdrrt wurden— den Euphrat aufwärts bis nachThavsa- lkus, wo sie ihnen von jenen andern Tyriern am mittelländische Meer abgenommen wurden; oder aber sic reifsten in Karavam nach Levkekome, einen der größesten Handelsörter des Nabathai' scheu Volks, und von da über Petra , der Hauptstadt der mir cP nannten Nation, K) nach Rhinokolura, oder dein heutigen Eia¬ risch an der Küste des Mittelländischen Meeres. — Da ich D" bemerkt, daß um diese Zeit gar kein Indischer Handel in EgyM «Mirte, so ist es wahrscheinlich, daß die Egyptier Abnehmer ja alle dem waren, was über Petra nach Rhinokolura geführt ward» so wie alle das, was sic nach Thapsakus lieferten, anfgekaust von den Tyriern, und von ihnen mit unendlich großem Gewinn zu Deins verkauft ward- . Es ist aber Delus keine gar zu lange Zeit der MittelMtt des Handels, und um mich der Worte des Plinius zu bedstE inerc-iru rvriun orbis colebr-rra gewesen. Da die Tatarn unter Mu rhravar, ebenso, wie nachher unter Dschcnghiskhan, nur M minder gläklichem Erfolg Asien überfchwemmeren, so ward ih"k" auch Delos zum Raub. Merrophancs, einer der Generale de» F) Strabo S. 212z. §. 184. Dergl. mit Niebuhrs Arabien S.'^' Strabo l- c. H. izz. r) na ein Fremdling. ü) ^adschr^.202»., (mantloneL l'emuäicsruiil) ^ebr-Aclah' Aergl. meine'Mvten über Strabo N. »7Z. Dritter Brief. rzzz Pontsschen Königs, landete auf dieser Insel, die, auf die Hei« ligkcit ihres Bodens sich verlassend, sonst nichts als ihren Tem¬ pel zum Schuz hatte, und richtete hier die allerfürchterlichsten Verwüstungen an, so daß auch kein Srein auf dem andern blieb. Dieses geschah zu einer Zeit, da der König so eben ein Dündniß mit den Athenienfcrn geschlossen. Aristion, der Gesandte dieser Republik, befand sich mit unter der Armee des Metrophanes; und die Schätze des Heiligthums, wurden nicht nach Pergamus, wo sich Mithradat damals aufhielt, sondern nach Athen gebracht. Diese Schätze, die ehemals, da sie die Athemenser aus Furcht vor Seeräubern, zu sich aufs veste Land hinüber nehmen wollten, Ge¬ legenheit zum Peloponnesischen Kriege gegeben, diest Schätze wur¬ den jezt, von einem Freund und Bundesgenosse des Athenicnsi- schen Volks geplündert, und im Triumph nach seiner Hauptstadt gebracht! Ich gestehe, daß sich hierin sehr viel sonderliches und un- erklärbares findet. Ich will eine Muthmaßung wagen, die ein¬ zige, die mir noch irgend wahrscheinlich zu scyn scheint. Appianus — und er und Achenäus, sind die einzigen alten, aus denen wir das Detail der Mithradatischen Unternehmung auf Delos ken¬ nen — Appianus also erzählt uns, von den zwanzigtausend Männern, so Metrophanes auf Delos erwürget, wäre der bcy weitem grossste Theil aus Italien gebürtig gewesen. Die Athe- nienser befanden sich zu dieser Zeit in keinem gar zu freundschaftli¬ chen Verhältniß mit den Romern. Diese hatten ein Interdikt ge¬ gen alle ihre obrigkeitliche Personen ergehen lassen; und man weiss daß dieser Ursachen wegen, die Athemenser die Parthey des Mi- thradats mit vielem Eifer ergriffen. Mit diesem Entschluß waren lange nicht alle Athemenser zufrieden; ein großer Theil verlies sein Vaterland und rettete sich nach Rom. Vermuthlich hatte der Epi- mcler von Delos, es mit dieser leztern Parthey gehalten, und sich dadurch diese Züchtigung Mithradats, die sich ohne Konnivenz der Athemenser nicht denken läßt, über den Hals gezogen. — Ich knüpfe den zerrissenen Faden meines Briefes wieder an. Oben habe ich Ihnen schon, mein werthester Herr, bas Jahr bestimmt, in dem Korinkhus zerstört ward. Unter dem Konsulat des Kn. Kornelius Lentulus und Mummius Achaikus, n. R- E- 6?8.1. P. 4;68. im dritten Jahr der izZten Olympiade. Vorr diesem Jahr, oder ein Paar Jahr nachher, müssen wir anfangess das Etablissement des Delischcn Handels zu berechnen. Die Mi« thradatische Verwüstung unter Metrophanes geschah, wie Appia« Ars »ns meldet, da Kornelius Sulla und Rwimus Pompejus Rufus Bürgermeister waren, n. R- E- 666. I. P, 4626. im A>t- mng der hundert drey und siebenzigsten Olympiade, Zwischen Lei» IZZ4 Anhang Dionischer Briefe. den Begebenheiten findet sich also eine Differenz von acht und zig Jahren, und in diesem engen Zeitraum von acht und fnnssg Jahren, muffen wir den ganzen Delischen Handel einschra'M Nach dieser fürchterlichen Verwüstung, har das Eyland sich W auf den heurigen Tag niemals wieder erholt. Denn ob schon Kei¬ fer Hadrianus einige nicht unbeträchtliche Gebäude hier äusse¬ ren lassen, so hat do ch das Ganze so sehr wenig zu bedeuten ge¬ habt, daß der heilige Terrulliairun, im dritten Jahrhundert nach Christi Geburt, das Herz haben konnte, zu sagen: JetzimSsef gar kein Delos mehr vorhanden! /) Die Tyricr führcun M nun an, ihre Indischen Waaren nach Ros undNarus zu Markte, von welchen beiden Inseln sic vorher schon -Wein, von der lcztm vcrmuthlich auch Salzfische genommen. ) Von dieser Zeit fangt Roischcc Purpur, und fangen Roifchc Gewänder an, im M- Ihum berühmt zu werden. Da Kos keine Purpurfischeren gehabt, so kann niemanden, auch im Schlaf nicht der Gedanke benfall«, es fc» Koischer Purpur, ein einheimisches Produkt des Eylands gewesen. Nein, sicher nicht, cs war dic berühmte Diesen Koischen Purpur, oder die lIrlam üikapbam, hat unter al¬ ken Romern zuerst Lenrulus Gpimher, als er Plazmajor uatn dem Konsulate des Kikero war, getragen- —> ») Was die M- schen Gewänder bctrift, so behauptet zwar Plinius,») es wma «ruf der Insel Kos Seidcnwürmer gezogen worden; allein dlest» Vorgeben ist allem dem was wir sonst von der Geschichte der Eelbi wissen, so heterogen, daß es schwerlich einigen Glauben verdient Es war Indianische Seide, so man auf Kos verkaufte, d e dm Namen der Koischen auf eben solche Weise erhielt, wie Sinop" Erde, nicht, weil man sie im Gebiet von Sinove grub, sonde" weil sie von Sinopensifthcn Kaufleute» verhandelt ward- — NI US p) lobt auch rast, Oa. Es ist mir sehr wahrscheinlich- dch diese coz vala, nicht das Gemachte Koischer Töpfer waren, so"' dern daß die Tyricr sie von den Seren erhandelten, und Kos auf die Messe führeten; kurz, daß es Chinesisch PoczeM /) d^ullam ILM Delon incer in tu las eile. Da m) Lon uua-nullius tuluiicsci polttercudo. Xlill. -7- Wein giebt dem von Chios und Lesbus nichts nach, saqt Strabo S- §. Z44. und es ist aus plimo bekannt, daß die Chier und Lester«^ bey den Griechen das waren, was bey uns Champagner und ist^- Vom Handel der Napier mit Salzfischen besiehe 2lelian. w ») ZV-H VIII l. z>). «) XI. 2 t- z>) Lors laus maxtnur. XXXV. rr. Drittel' Brief. izz; war. Bestimmen will ich hierüber nichts; aber gewiß ist, daß die Alten das Porzellan« kannten, und daß solches keine neue Erfin¬ dung ist. Ware dieses nicht, so hatte Plinius wohl schwerlich sa¬ gen können: valu Miliu waren theurer denn mullkina gewesen. Bey dem theuren Preise der vukorum muri-kinorum, und den Werth der Liebhaberey, den sie als ausländisches Produkt hatten, läßt sich gar nicht begreifen, wie man -erdens Gefäße mit ihnen verglei¬ chen hatte können, waren diese irrdcnen Gefäße kein Porzellain und kein ausländisch Porzellain gewesen. Der Handel, den die Tyrier mit Indianischen Produkten nach Kos führeken, hat nicht sonderlich lange gewährt- Nachdem Au¬ gust aus Egypten eine Provinz des Römischen Reichs gemacht, brachte er den Handel, den dieses Volk schon seit Ptolemäus Phila- delphus zu führen angefangen, zur Vollkommenheit. Der Hafen von Myos Hormss ward angelegt; -) anstatt daß man sich vor¬ her begnügte, nur bis Vkclis zu schiffen, und dort den Eerraern oder Katabaniten die Indianischen Waaren abzunehmen, so schif- fetc man nun, nachdem ein gewisser -Hippalun, wie man sich der Paffatwinde zu bedwnen, gezeigt hatte,»-) kühn selbst nach Indien Strabo S. ---6. MyosHormos war der Hafen, von dem aus die Schiffe nach Indien seegelten. Die Waaren so sie von daher brachten, wurden nach Roprus geschafft, welches diesem Hafen fast gerade gegen über am Nil lag; von da qiengen-die Waaren zu Wasser nach Alexandrien, und die Alexandriner verführetcn sie in die ganze übrige bewohnte Welt. Augustus halte die Römer völlig von diesem Handel ausgeschlossen, und die Alexandriner mit einem Monovoliv darüber begnadigt. Mui. 2,91.—Sey nun, daß die Römer den Handel nicht zu führen verstanden, darum auch Augustus die Gesetze, so er zur Einrichtung des Handels machte, dcnRho- oensern abborgte; sey eS, daß es aus eben dem Mistrauen geschah, aus dm er allen Rathsherrn und Rittern den Eintritt in Egypten verwehrter (Dio R. L. z-?, s. daselbst meine Noten) sey es endlich auch, daß es aus eben der Ursach geschah, warum noch jekund Monarchen neu eroberte» Provinzen, größere Freyheiten, denn denen, so sie schon langst besitzen, -u ertheilen pflegen; — diese svedirtcn ihre Waaren von Alexandrien nach pureoli. Dieses erhellet deutlich aus einer Stelle Gtvabons S- --so. hud auch aus folgender des Juden Philo, eines gebornen Alexandriners, m der Schrift gegen Flakkus p. y6ü- g'«? --/--«s«? ich-rs-W XL, , o, XL-LL-S? LvSk-n ö Zs »k-s--xxc-, L0 XL, i-« ZSXUV^L XL7---/Z«; Z' k,; L,- X«, Mv; x. -i, Aevianus pe,ipi. msr. er. '1'. i. p. (Hudsons Sammlung) 11?«-- ''»r Z- 'iLLLUs; , x-rLiox^a-e X«, r« Z,« » xa-, vax-ixa,; sx vu v«v XLV« x«,f°v E »ax' jrq»«!»« tu IrZ-XA irr.- izz6 Anhang Dionischek Briefe» hinüber, wo die Römer zu den Zeiten Kaisers TraMs dreyHM, konitoire besaßen. >) Die Tyricr konnten nun, wenn sie nicht»! Schaden zu verkaufen Lust hatten, keine Indianischen Maaren nch ans die Messe nach Kos bringen- Sie fuhren aber noch eine lange Zeit fort , dahin mit ihrem Purpur zu handeln, der bcy ihnen ein¬ heimisch und ein Landesprodukt war; r) sie brachten auch midm Waaren, obgleich keine Indianische, und namentlich feine di» 7-o>, — Herr Elchborn in seiner Geschichte desüjk' indischen Handels ver Muhamed S. za. sezt diese Entdeckung des HW- lus früher, und in die Jetten der Ptolemäer. Allein zu den Zeiten dies« Könige, sind die Egyrtischen Schisse nie dis Indien gegangen, svndm Haben sich begnügt, mit diesem Lande mittelbar über Obeliš zu handck; und zu diesem Behuf hatte man Okelis gerade gegen über, auf dem heu¬ tigen Jokotora, oder der Insel des Dicscorides eins Kolonie von Grieche« angelegt, die noch im sechsten Jahrhundert Rosimas Indlkoplcustt- daselbst fand : 7-a äv7-s -7SXL^s;, k-Aa! XLI -I ^i«rrsZovL Der Weg scheint irürklich nur erst zu den Zeiten des plrnius entdekt worden zu seyn. Wenn dieser den Kurs beschreibt den die Flotte des Alexander genommen, so sezt er hinzu: rlecu» xroxinrem curlum rutioremc^ue ti ab eostem p>r»moacoric> — und nun weiter folgt — ica usuir-arum clk, stonec Lompenstia ilme- Ilir mercsror (dies ist Arrians Hippalus) Iucr0l;ue Instis astmur» ell " dstec piAebic cocum curkum sb rteg^pc» cxpoueie, »«»rcein uociria patelccnrc. Diese Worte zusammen genommen, scheinen beg¬ lich zu zeigen, daß Hippalus und Plinius Zeitgenossen waren, und d«« man bis dahin sich immer noch der alten Art zu schiffen gemäß, laB den Küsten gehalten. H Bavygaza, Ralliana und Muzivis. Von diesen dreyen erste der vorzüglichste. Vergl. Avvianus p. -x/zr. und überhaupt r) Die Tnrier fischeten Purpur, von der Stadt Sykaminum Npgllpw, Demai i. Zlvabisch 26. an, bis zur TH-rvs-,«», -iix Hw xrahiv, sol. loi. c»I. 4.) so hundert Stadien nordwärts überW' lemais lag, Iosephus ste bell, irrst, il. 9. Diese Purpurfischerev beMch iveitlffuftig Pollux l,. r. 0.4. seZm. 45. und von ihr hat die Stadt den Namen erhalten, unter dem sie bevm Stephans, den^ttiz des ;;6. gehaltenenKonstantinopolitanischen Konzilii pom!»»^ Vergl. meine Noten über Strabo S. -gc>;. N. 94. u. -go?- N. Herr d'Anville hat auf seiner Katte Sykaminos von Povpbxveon terschieden, und diese- hundert Stadien nordwärts über jenesder düng des Kison zur linken Hand gezeichnet. — Nordwärts über liegt abermals ein Povphyvesir. Die Sidonier hatten auch einen W berühmten Purpur, ob er schon dem Torischen nachstehn niuste. " KäL»/s Milost tsminL riaxerrc o heißt es bcviu Nlaudian- Dritter Brief. izz7 wand aus der berühmten Lemwandsfabrike zu Bsrsippa dahin. «) Kurz, Kos blieb bis auf die spatesten Zeiten der Römischen Monar¬ chie ein für die Handlung sehr wichtiger Ort; und .noch Aristides sagt uns, daß man zn seiner Zeit, aus Naxus und aus Kos, aus- indische Waaren nach Athen geschaft habe. — Jedoch dieses gehört nicht mehr in meinen Plan, da ich mich mit Ihnen von nichts anders, denn vom Zustande der Handlung zu Laesars Zeiten zu reden vorgesezt. Ich will also hier die Be¬ merkung machen, daß zu Kaesars Zeiten keine andere Indianische Waaren nach Kos gebracht wurden, denn die, so die Tyricr dahi» führeten. Man erhielt aber auch damals Indianische Waaren über das schwarze Meer. Ein neuerer Gelehrter «) glaubt, daß man diesen Weg nie genuzt habe; wenigstens, sezt er in einer Note hinzu, habe ich keine Stelle auftreiben können, die uns zn glauben berechtigte, daß jemals auf diesem Weg indische Produkte nach Rom gekommen. — Diese Aeußerung eines so verdienstvol¬ len Gelehrten, und der Umstand, daß wir jetzuud in einer Zeit le¬ ben, wo der Handel des schwarzen Meers, wieder eben so wichtig, als in jenen uralten Zeiten werden könnte, wo Jason hier Gold holte, berechtigt mich, auch von diesem Wege, auf dem nicht we¬ nig Indianische Produkte nach Rom gekommen styn mögen, etwas zu sagen. — Strabo sagt: ?/) DicJndianischen "Waaren, wer¬ den vermittelst des (vchus, H in den ) Der Vrchome- nus, dessen Strabo und Ammianus gedenken, daß die Waattll du'-ch ihn in den Oxus geführt worden, kann kein anderer, als der durch die Vorstädte von Balk fließende Fluß feyn. Auf dem In¬ dus schaffete man die Waaren nach Kabul, und vondawmM sie über den Musrag, oder den Imaus der Alten, vielleichtM aufMenschenrücken, (wenigstens ist diese Art Waaren zu trans- portiren, noch jetzund in den dastgen Gegenden gcwöhrrlich) c) W an die Ufer des Grchomenns getragen. Aus dem Orchonicm° kamen die Waaren in den Oxus, und aus diesem iu's Kasp^i Meer. Dieses ist bekannt, und bedarf keiner Erläuterung. AniH, oder der Gihon, wie ihn die Araber nennen , theilt jR, ohngefehr vierzig Meilen von seiner Mündung in zwey Aerme, denen der eine, der unverrukt gegen Westen forlfließt, an de» Granzcn der Persischen Provinz Astarabat, sich noch jetzund ned« we Lsire leurs sstsires en cecre ville, il s / lsic besucvuf> so commcrc' ldL ville de Nsllc ersnt prelencemenr l'enrrepoc ile rnuc le negocc le fair encre ls Arsnde Koucbsrie ec les Indes; en quoi une beUe viere gui vensnr beit, sie ist aber sehr unvcrdauet, wie schon Voltaire an mehr denn ek nein Orte gerügt. S. meine zum Strabo gezeichnete Karte. IZ4» Anhang Dioriischer Briefe. über ganz Oberasien behauptete, i) hatte vor das auszufühk«,, was dem großen Peter Vorbehalten war, das Kaspische Meer w! dein schwarzen durch einen Kanal zu verbinden. K) Ist es glaublich, daß er auf diesen Einfall gekommen Ware, wäre nicht schon damals Handel zwischen beiden Meeren getrieben worden, den er durch diesen zu grabenden Kanal vergrößern und erleichtern wollte? - In Lakrriana war ein florissantes mächtiges Königreich der Krie¬ chen. — l) Und dieses Griechische, an den Oeßlichen Ufern des Kaspischen Meeres gelegene Reich, sollte mit seinem Mutterland!, q>, dem westlichen Ufer des schwarzen, nicht Gemeinschaft unter¬ halten , oder diese Gemeinschaft nur durch den äußerst verdriess clwn Umweg, durch das gegen.Baktricn so oft feindselig gesinnete Syrien, über's mittelländische Meer gesucht haben? — Und end¬ lich was brauchen wir Vcrmuthungen, wo deutliche historW Data vorhanden sind. — Wenn Sie sich die Mühe nehmen wel¬ len, die Entfernungstafeln des Eratosthenes 7») mit meiner dazu gezeichneten Charte zu vergleichen, werden Sie diesen Weg so deut¬ lich ausgedrukt finden, als möglich. Die Indianischen Wa-iren giengen den Indus hinauf bis Orrospana. Hier finden Sic ciam namenlosen Fluß, dessen ganze Position es anzcigt, daß es dernc- ben Kabul fließende Sire ist. Dieser Fluß führete die Maaren bis nachdem vom Alexander auch hier erdaueren Alexandrien, und von da giengen die Maaren bis Bakrra, welches an einem Fluss liegt, der einen gleichen Namen mit der Stadt führt, und sich zulezt in dm Gxus ergießt. 77) Alexandrien in Arien und Baktra, waren ab» vor zweytausend Jahren für den Indianischen Handel eben das, was jetzund Rabul und Lalr sind; und beide Städte, wo sie nM eben die sind, welche die Asien unter diesen Namen kannten, ssd mindestens aus den Ruinen derselben entstanden, und ich darf mit k) plutarch Oemerrius p. 904. L. Plinius VI. iz. Strabo p- ix a. m. /-) Plinius VII. ir. /) Strabo p. 1470. polybius B. XI. Justinus XXXXI. 4> näus IUI. iz- — Baktricn ist das Land, welches wir Mund die M Bucharey nennen, vom 92 — ,070 der Lange zwischen den ProvV Lharäsme u. Raschgar, und wird von den Usbeks bewohnt. S- /o/re AensLloAigue lies larars z>. r;6. leg. 7») Strabo p. 1468- 4 ») Strabo p. 147;- §- S;. — Mit Baktra hat die BehanptlM!!", fedeu Fall ihre Richtigkeit; anstatt Alexandrien könnte vielleicht ", Prophtasia, oder noch eine andere Stadt des nördlichen nennt werden; denn hier ist in der Geoaraphie noch viel zu viel a»M men übrig, denn daß ich mich unterstehen sollte, irgend was gewnd«' behaupten. Dritter Brief. iZ4-r eben so vieler Sicherheit behaupten, das heutige Balk fey der Al¬ ten Zariaspa, als wenig ein, tausend Jahr nach mir schreibender Geograph fehlen würde, wenn er Amsterdam des achtzehnten Jahr¬ hunderts mit Antwerpen des fünfzehnten für ein und die nehm- iiche Stadt hielt. Hatte dieser Nordhandc! der Indianer nicht wärklich existirt, wäre er bloße Spekulation, ein bloßes theoretisches Wissen gewe¬ sen , wie Hr- Eichhorn dieses meint, so laßt sich der ungeheure Handel nicht begreifen, der an der Ostküste des schwarzen Meers getrieben ward. Dioskurias, sagt Strabo o) ist der allgemeine Handelsplaz, aller zwischen dem kaspischen und dem schwarzen Meer gelegenen Nationen. Siebzig verschiedene Nationen setzen hier ihre Maaren gegen einander um- Timosthenes hatte diese Zahl so gar bis auf drenlmndcrt erhöht, p) Hier kamen die Griechischen Kauf¬ leute aus Assow, oder den alten Tanais her, um die Sklaven und das Pelzwerc, so sie von den wilden Anwohnern des Don's und der Wolga gekauft, gegen Produkte Indiens nmzusctzen. -) Hie- her schikren die übermüthigen, stolzen und reichen Handelsleute Alschems, oder die Borxfcheniten ihre Fahrzeuge gleichfalls die Produkte der weiten Pohlnischen Gefilde, gegen Indianische Lh'aa-- ren zu vertauschen, nur freylich konnten sie zu Kaesars Zeiten wohl schwerlich hieher schicken, da der Alexander des Nordens, der fürchterliche Börebistes gerade damals ihre Stadt in Schutt und Asche verkehrt; hieber handelten sicher die Handelsleute von Sinove der Residenz des Mithradatischen Reichs; — /) von hier bekamen alle Pflanzstadte der Griechen an der S üdküste des schwar¬ zen Meers, Trspezunr z. E- und Anrisus Indische Maa¬ ren. — Dioskurias, wo ehemals siebzig Nationen der Handelschaft wegen zusammen kamen, existirt jetzund gar nickt mehr. Au der rechten Hand der Mündung des Ruvurli, der sich in den Meer- busen von Sohoum ergiest, sieht man einige Steinhaufen, so die Mngreiianer neugierigen Reisenden, unter dem Namen Savara- «) Strabo p. r^zi. §. so. Z>) Plinius VI. -) Strabo p. ,421. Vergi. Dio Lhrysostomus in der «rarione Loryllbeniries p. 417. Di° hatchiese Rede 94 J. n. C. G. gehalten. -50 Jahr vorher haben sei¬ ner Versicherung nach, die Geren die Stadt erobert; also ;6 J. s. C. G- ^98 ngch Roms S. da Kaesar bereits seit drev Jahren Viccroy von Gallien war. Die Stadt hak aber nicht lange verwüstet gelegen; die Ge- ^n sahen den Schaden gar bald ein, den sie sich selbst gethan. Strabo S, 15)4- i Z4-2 Anhang Dionischer Briefe. poli zeigen. Cs ist wohl gewiß, daß diese Steinh-ufen Rulm der Stadt Dioskurias sind, und daß Savatapoli aus Gebgstop«. lis. ein Beyname den Dioskurias in neuern Zeiten bekommen, kor- rumpirt fty z r) allein weder das ihr gegen über liegende Sohoum, noch irgend ein einziger der Flecken, die an der Küste des schmr- zen Meers, zwischen den Mündungen des Ralrasiday und des Gckcredcsii vonPejevend bis Oph liegen, zeigt jctzund auch nur die allermindeste Spur eines blühenden Kommerzes. Hatte der Han¬ del nicht ganz einen andern Weg genommen, so Ware dies unmög¬ lich gewesen. Mit dem Fall von Dioskurias, hatte sich der Handel zu einer andern ihr benachbarten Stadt gezogen, und da dieses nicht gescheh» ist, so dürfen wir den sichern Schluß machen, daß ehemals ein Handel hier blühete, der in den neuern Zeiten gar nicht eristirt. Hr. Eichhorn meint: daß es keine Stelle der Alten gäbe, dir uns zu schließen berechtigte, daß je Maaren auf diesem Wege nach Rom gekommen. Das zugegeben, so folgt daraus noch nicht, rs fey kein Ostinbischer Handel übers schwgrze Meer getrieben worden, weil die Römer ihre Ostindische Maaren auf diesem Wege nicht er¬ hielten. Da Mithradates, der geschworne Römcrfeind, imaus- schließenden Besiz dieses Handels, und Herr fast der ganzen KD des schwarzen Meeres war, (denn sein Reich erstrekte sich auf der Nordscite dieses Meers bis an die Mündung des Dnestr) und alle hier von den Griechen angelegte Kolonien, die er mit Wohlthaten überhäufte, nur ihn für ihren Herrn anerkennten, «) so ist es be¬ greiflich, daß dieser Weg den Römern unbekannt war, und daß man sein Daseyn nicht eher, denn vom Pompejus, nach der M« derlage des Pontischen Königs, erfuhr. Allein da die GrieD scheu Kolonien von Olbia und Sinope Zweifels ohne mit W Mutterstadt Miletus;/) ununterbrochenen Handel getrieben, u»" da man sich Milet niemals ohne Verbindung mit den Römern den¬ ken kann , so ist es dennoch glaublich, daß die Römer auch aufd't- scm Wege Indianische Produkte, wiewohl nicht in Ueberfluß enM ren; ja ich sehe nichts unwahrscheinliches in der Vermuthung, daß r) peyßonel, obtervLnons tur les peuplez bsrdrres p. 60. «) Vergl. Montesquieu kekprir lles loix I.. XXI. cd. i r. . Plinius VI. 17. Die Steile ist nur eben so kurz vorher anMO Worden. 7) Strabo S. i;Z4. — Sie gründeten Olbia, 65; I. v. C.A LXXI. 2. oder im dritten Jahre der Regierung des Medischen KM Mraortes; daher sagt Skymnus: Dritter Brief. iz4z von den Miletensern, Indianische Maaren, so sie über Sinops empfangen, eben so nach Delos und nach Kos, als von den Ty- ricrn spedirt wurden. Auf solche Weise bekommen die Romer In- diauische Maaren über das schwarze Meer gebracht, ohnedaß^sie den Weg, den sie genommen hatten, kannten. Allein nach dec Niederlage Mithradats, da das Bospvranische Königreich fast alle seine Besitzungen in Asien verlshren, und da die Römer keinen Mi« thradat mehr zu fürchten hatten, haben sie allerdings unmittelbar nach Dioskurias gehandelt, und Indianische Maaren aus dieser Stadt geholt. Plinius sagt -) daß die Römer zu Dioskurias ihre Geschäfte durch hundert und dreyßiq Dollnrctscher getrieben; das heißt denn doch wohl ihren -Handel. Denn Sie ermnern Sich wohl noch von der Zeit, da Sie lerncten, her, daß die Lateinische Sprache ihr negorium für kaufmännischen Betrieb, eben so wie die unsrige das Wort Geschäfte geheiligt hat- Und was endlich in aller Welt für Geschäfte, so hundert und dreyßig Dollmetscher erfordert, hatten die Römer in Diofturias haben können, wenn cs nicht Handelsgeschäfte waren? Ich bin über den Indischen Handel fast weitlauftiger gewor¬ den, denn mir die Grmnzen eines Briefes »erstatten z sie nicht völlig zu überschreiten, werde ich suchen, mich indem, was nur noch übrig ist, kürzer zu fassen. Radix und Marseille befanden sich zu den Zeiten Kaesars in dem größesien Flor ihres Kommerzes, und scheinen beide diesen Flor, nur dem Fall Karthago's verdanken zir haben. Marseille war in den ältesten Zeiten, da Karthago nur erst zu blühen aufieng, die Nebenbuhlerin desselben gewesen, und beide Republiken hakten mit einander wichtige Kriege, wegen des Thu- ncnfangs au den Hispanischen Küsten geführt. «) Marseille zog in diesen Kriegen den kürzer»; beide Republiken schloffen nun zwar mit einander Frieden, allein Marseille, das nut seiner mächtigen Nebenbuhlerin es auf keine Weise aufzunehmen wagen durfte, fade nm, solche mit neidischen und scheelen Augen an. Daher läßt sich die Zuneigung erklären, so Marseille zu jeder Zeit gegen die Römer äußerte, und der Strabo eine so große Lobrede hält- l>) Unter dem Römischen Schuz ist sie nachher mächtiger als jemals gewoiden. Ihr Handel scheint doch niemals in gar zu weit entlegene ferne Länder geführt worden zu ftyn- Sie scheint sich darauf einge¬ schränkt zu haben, General-Liefcranrin der Römer gewesen zu seyn; das was diese bedurften, für sie in der Levante aufzukausen, — r) Plinius VI. Lr polier s noürisLXXX inrerpreribus nesoči» 'bi Zeti-,. Justi, ins XXXXIH. 5- H Strabo S. 529. 5Z0- rz44 Anhang Diomscher Briefe. denn immer scheint der Levantehandcl dieser Stobt, der vorli-- kickste gewesen zu seyn, — solck)«s den General-Pachtern dcrU rner gegen einen billigen Profit, zum ferncrn Betrieb «blassen z, können. Lader war kühner, und trieb seine Svckulationen ungleich höbcr- Eie rüsten, sagt Strabo, c) die größesien Schisse so wühl «ms das mittelländische Meer, als auf den Okean aus. Es sind unglaubliche Dinge, was von dem Reichthum dieser Insulaner, und ibrer daher entstandenen Ucppigkcit erzählt wird, Loch enthalte ich mich, da ich solches als bekannt zum Voraus setzen kann, Ih¬ nen auch nur ein Wort darüber zu sagen. — Die wahre Fund¬ grube der Gadimnischen Rcichthümer, scheint wohl auf der KG von Afrika, wo die Guineen der Engländer herkamen, zu suchen zu seyn. Man weis aus dem Periplus des Hanno mit Zuversicht, Laß die Karkhaginenser die West - Küste von Afrika bis zum r;s R. B- d- i. fast bis zu den Mündungen des Senegal hin, nickst al¬ lein kannten, sondern auch mit Kolonisten bepflanzt hatten. M hatte, wie es mir aus einer Stelle des Skylar wahrscheinlich G das Sargaßo, welches die Oberfläche des dießeit dem Caboveede gelegenen Meeres dergestalt bedekt, daß noch fetzund unsere Schiß selbst solches nie anders, denn mit einem frischen Winde pass«» können, ci) die weitere Schiffahrt vereitelt. Allein es ist dem Geiß der Alten, die Meere durch Land, nicht wie wir Land durch AM zu entdecken suchten, e) und von denen wir es posttiv wissen, daß sse das innere Afrika zehnmal besser, denn wir kannten;/) allein Z S- <0 Sknlar von Karyanda, im Kapitel von Karthago; Vergl. hiermit die Nachrichten der neuern, z. E. liecueil «es vo^Zes gui anc stm« I'erabüilemcric cie la OompaZnie äcs lncies. L I. p. 201. e) Alexander, dem wir die ersten Kenntnisse von Indien schuldig kam aus der großen Buchareo, oder aus Baktria, und also vom /ra¬ sten Norden her in dieses Land; Strabo S. i-»zr. Vergl. -yyi. verstW Den Lauf des Indus fast ganz von seinen Quellen an, bis an die MündM gen desselben hin, und entdekte so das Persische Meer. Wie wenig ^rrchus, Admiral der Alexandrinischen Flotte, sich dieser Entdeckung vu- sehn hatte, zeigt das Erstaunen, in welches das Phänomen, deri// And Ebbe vcrsezte, zur Gnüge. Eben so hat Scleukus Nikator den MeeM sei, von Bengala, durch Landmärsche cntdekt. Plin. VI. 17. Die M küste des Arabischen Meerbusens ist Lgvvtiern nur durch die ElephantenB' Den, so man nach und nach in diesen Gegenden ansrellete, bekannt gen>»' Den. Strabo. , /) Was für treffiche Kenntnisse Mofth von Afrika hatte, ist denen kannt, so die Erläuterungen des Ritter Michaelis, meines Lehrers, » Diesen Schriftsteller gelesen. Im Herodot findet sich eine Beschtt'^ vys Lybikg, mit der sich keine der neuen messen darf u. s. w- Dritter Brief. i z4; es ist, sage ich, dem ganzen Geist der alten Schifffahrt höchst gemäß zu denke», daß die zu Kerne zzurück gelassenen Kolonisten das Land weiter südwärts erforschten und so bis an die Goldküste kamen. Einmal dieses angenommen, so ist es auch ferner der Politik der Karthaginenser, die jeden ersaufen ließen, der sich über die Straße von Gibraltar hinaus zu siegeln wagte/), höchst angemessen zu denken, daß sie diesen Fund so geheim als möglich hielten. Ci» Karthaginensischer Sorlingsfahrer, dessen Lauf ein Römischer Schisser verfolgte, strandete freywillig, um nur jenem das fernere Nachfolgen unmöglich zu machen, und ward dafür von der Re- publik Karthago belohnt Z). So ist es wahrscheinlich wie diese den Karthaginensern eigene Entdeckung allen andern Nationen unbe¬ kannt seyn, und nach dem Untergang des Karthaginensischen Staats den Einwohnern von Kadix in die Hande fallen können. Marr weis mit welcher Bewunderung die Asien vom Reichthume der spa¬ nischen Minen reden, die doch, auch nach der vortheilhaftesten Berechnung, noch keine Million Thaler, also noch nicht so viel als die Hannöverschen, die noch lange kein Potost sind, eintrugen L). Auch muste zu einer Zeit, da Gold und Silber durch die Entdeckung von Amerika noch nicht im Preise gefall«! war, dieses immer eine sehr ergiebige Ausbeute seyn. Nun aber denke man sich was die Kauf¬ leute von Gades gewinnen musten, ohne die Konkurrenz anderer dahin handelnder Machte zu befürchten zu haben! — Diese Be¬ trachtung macht es uns wahrscheinlich wie die Gaditancr so er¬ staunliche Reichthümer erwarben, als ihr Landsmann Laibus z. E. /) Strabo S. 2199. F) p. 519. 6) Sie gaben nach Polybio täglich fünf und zwanzigtaUsend Drach¬ men, d. i. den Drachmen zu dren gute Groschen gerechnet, vhngefehr zwei¬ tausend fünf hundert Thaler, würden etwan achtmal hunderttausend Tha¬ ler des Jahrs seyn. Strabo S. 448. In diesem Betrag sind die Koste» Mit eingerechnet, so die Römer auf die Gewinnung des Metals verwende» musten, und die sich, da täglich vierzigtausend Mann in den Minen ar¬ beiteten, natürlicherweise sehr hoch beliefen. Der reine Ertrag hat nicht mehr als täglich hundert und sechs und scchszig Thaler, also chhrlich noch nicht hundert tausend eingebracht. Dieses sehen wir aus einer Stelle des posldonius (Strabo 9.447.), der versichert von den Arbeitern würde jeder¬ zeit von drey zu drey Tagen ein Eubvisches Talent, d.i. fünfhundert Tha¬ ler gewonnen. Da die Absicht des Posidvnius gewiß nicht ist, die spani¬ schen Minen zu verkleinern, so würde seine Aussage gegen die des Poly- «ius sehr übel fiauriren, dasern man nicht annehmen wollte, daß der eine bom gesammten Ertrag, der andere aber vom reinen Gewinn, der nach Abzug der Unkosten übrig blieb, sprechen wollen. Wenigstens ich sehe kei- uen andern Ausweg beide Schriftsteller mit einander, zu vereinigen. Bans. Qggq IZ 4.6 Anhang Dionischer Briefe. befaß, von dessen Schätzen Sie einige Nachricht, in der Mer« Abkhcilung des zweyten Bandes vom Dio finden werden. Außer dem Goldhandcl nach Guinea, der zwar nicht durch Zeugniße der Alten erwiesen, aber hockst wahrscheinlich ist, wissen wir aus sichern Nachrichten, daß diese Insulaner ein Monopclu-m mit Lin» trieben, welches sie aus den Soriiiigsinscln Hollen. Die Alten kannten zwar auch anderes denn Englisches Zinn. Eie Hel¬ ten dieses Metall z. E. aus Drangi'an» -), (eine Provinz zwischen Aria und Arochosia mitten inne, am Fuß der Paropamisadrn, deren Hauptstadt Prophrasia einen beträchtlichen Handel trieb) allein durch diesen Weg ward das Zinn in einer so geringen Quan¬ tität nach Europa gebracht — weil cs nchmlich die Caditaner aus den Sorlingsinseln, unendlich wohlfeiler liefern konnten — daß Drangianisckes Zinn kaum einen Rang unter den Maaren mit denen die Alten Handel trieben, verdient- Zwar war der Ge¬ brauch des Zinnes in jenen alten Zeiten nicht so allgemein wiejezt; allein da der Preiß desselben nach der geringsten Rechnung dreyßig- mal höher denn jezl war, und da man es nachJi dien führete, M man es gegen Gold und Edelsteine verlauschete /-), so war einKo- nopolium mit diesem Metalle noch einträglicher als es jetzund sei)" würde; zu geschweige» daß man sich desselben zu vielen Dingen be¬ diente zu denen es jetzund nicht mehr gebraucht wird. Eine Klei¬ nigkeit anzuführen, so verfertigte man zu diesen Zeiten dasPM- gcschirr, ein Behuf zu dem man sich jetzund des Meßings bedient, aus Zinn, und zu Brundusium wurden zinnerne Spiegel verfertigt die man sehr hoch schazte. — Diesen Zinnhandel der Caditaner war ich um so mehr zu erwähnen verpflichtet, da sie das M"°' polium mit ihm gerade zu Kaesars Zeiten verloren. — Publius Rrastus der Sohn des Triumvir Mark-Likin, schiffete, da er sich zugleich mit Kaesarn in Gallien befand, nach den Sorlingsm- fest» hinüber/), und von dieser Zeit an, haben die RöniistM Kaufleute so zu Alexia Komtoirs hatten, einen ausgebrciteten I""' handel getrieben, ohne dieses Metall fernerhin den Gabita»"'» abzukaufen. Da die Tyrier schon in den alleraltesten Zeiten aus PE» Bernstein holten, und da die Caditaner im Besitz des ZinM^ dels waren, so ist es wohl so gut als erwiesen, daß sie aum da baltische Meer beschlffere», und daselbst von den Guttonen i auf der Kurischen Nehrung, oder dem Memonomon des Plinius" / r) Strabo p. 1990. h Beides bezeugt Plinius XXXIIII. 17. Z) Strabo S. 5»y. s. auch N. 6z?ü, zum Dld. m) Plinius XXXVil, Inhalt. § 426 Kaesar und Skipio bemühen sich wechselweise ihre Sol¬ daten von einander abwendig zu machen. . 427 Juba flößet zumSftpio.— Veränderung so dieses bewürkt. - 428 Kaesar belagert Thapsus. - 429 Schlacht neben dieser Stadt. Ein und fünfzigstes Hauptstück. Die Römer nehmen Numidien in Besitz. S. ioz^—-ic>;8- § 4Z0 Salluflius wird vom Kaesar der neueroberten Pro¬ vinz vorgesezt. — Skipions Tod- Zwey und fünfzigstes Hauptstück. Rats tödrer sich selbst. S- iOZ8—io;z. - 4Zi Kato entschließet sich frenwillig zu sterbey, Widerrath aber eben dieses seinem Sohn. - 4g2 Ausführung dieses Entschlusses- - 4z; Kaesars Betragen gegen die Anhänger desselben. - 4Z4 Kaesars Betragen nach d5r bey Thapsus gewonnenen Schlacht. Drey und fünfzigstes Hauptstück. Raesar kehret nach Rom zurück. Sein Triumph. Veranstaltungen so er daselbst trift- S- 105z—1074. § 4Z5 Ralhsverordnungen, die Ehrenbezeugungen so Kaesarn erwiesen werden sollen, betreffend. - 4Z6 Rede Kaesars nach seiner Zurückkunft im Senat- - 487 Fortsetzung derselben. - 488 Detto. ' 489 Beschluß. , - 44a Kaesars vierfacher Triumph. , - 441 Beschimpfungen so er bey dieser Gelegenheit von den Soldaten erduldet. » 442 Noch einige andere Anekdoten diese Feyerlichkeiten be» treffend. Vier und fünfzigstes Hauptstück. Raesar weihet den, von ihm gestifteten Marktplatz und den Venus Tempel. S- 1074—1089. § 44z Verschiedene kostbare Spiele so Kaesar dem Volk vor¬ stellen laßt. - 444 Beschreibung des Kamelopards. Schiffschlacht auf dem Lampus H-Iarlius. » 445 Unmäßiger Aufwand den diese Spiele verursachen- « 446 Neue Gesetze. Fünf und fünfzigstes Hauptstück/ Reformation des Ralenders. S- 1090—1097- " Band, g Inhalt. § 447 Art und Weise wie Kaesar die Zeitrechnung verbessert. - 448 Andere Anordnungen desselben. Visite der Kleopam. Sechs und fünfzigstes Hauptstück. Kaesar Überwinder Lncjus Pompejus Sen jüngern, in-Hispanien. S- 1097—1144. § 449 Kaesar geht von Rom nach Italien ab. - 450 Erste Veranlassung Kn.Pompejus nachHispanicn zu rufen. - 451 Großes Glück des Knejus in Hispanien, Versiarkungm so er erhalt. -< 452 Pompejus thut auf das übrige Hispanien Verzicht und sucht nur Batika zu behaupten. Niederlage desVarus. - 45z Ankunft Kacsars in Hispanien. Pompejus belagert Mia. Kaesar Kordova. - 454 Hebt diese Belagerung auf lind geht nach Attegua. - 455 Eroberung dieser Stadt. - 456 Vorbedeutungen jio der Schlacht beyMunda vorher gehe». -- 457 Schlacht bey Munda. - 458 Wird ferner beschrieben. - 459 Die Pompejancr werden geschlagen. - 460 Kaesar erobert Kordova und Munda- - 461 Kneji Pompe« Tod. -- 462 Glückliche Vorbedeutung auf dem Schlachtfelde bey Munda; gilt Kacsarn nicht, sondern dessen Schwe¬ stersohn Oktavius. - 46z Dreyfachec Triumph über diesen Sieg gehalten. - 464 Neue Ehrenbezeugungen so der Rath Kaesarn dekretirt! dessen Galanterie und Verehrung der Venus- - 465 Imperator. Erklärung dieses Titels. - 466 Kaesar in der That Monarch von Rom. Sieben und fünfzigstes Hauptstück. Einführung Ser Ronsulum suffekrorum. S-1144—1154 § 467 Kaesar dankt das Konsular frcywillig ab, und über- giebt solches andern- - 468 Neue Verordnungen die obrigkeitlichen Personen veir Rom betreffend. Anekdote vom Bakilkus. ' 469 Nachricht von der Art wie die Finanzen damals ver¬ waltet worden. Acht und fünfzigstes Hauptstück. Karthago und Lorimh werden mir neuen Kolonisten bevölkert- S-1155—n6i. § 472 Die Statuen des Sylla und Pompejus werden IM« aufgestellt. » 47i Kolonien so Kaesar ausführt. Dritter Brief. iz47 ivohneten, Bernstein e-nhandelten, den sie nach Rom verkauften. Ich weis sehr wohl daß zu den Zeiten des Plinius, der Bernstein nicht über Kadix sondern über Ungarn nach Rom kam »); allein dieses beweiset nur, was ich in den Noten zum folgenden Bande Dions ausführlich erwiesen, daß eine Kolonie von Ungarn, die unter der Regierung des Kaiser August in Ihr liebes Vaterland einwandcrren, und daselbst die noch blühende Nation der Preussen stifteten, da das Land vorher von Gorhen bewohnt ward. Von dieser Zeit an empsiengen die Pannonier, von ihren Kolonisten am Baltischen Meer den Bernstein, den sie» nebst an¬ dern Waaren, Gelegenheit hatten, bis Naupacrus zu Wasser zu versenden- Venetianische Kaufleute holten ihn von Naupacrus ab, und führeten ihn auf der Achse bis Aquileja °) Woselbst ibn die Tarcntmer aufkaufeten, und so ganz Italien mit dieser kostbaren Waare verlegten, bis unter der Regierung deS Nero, die Römi¬ schen Kaufleute selbst unmittelbar nach Preussen hin zu handeln an- stetigen x>). Zu Kaesars Zeiten lief man nicht auf den Wallfischfang aus, -r) Z-t. ib. z. «) Strabo p. 599- />) Wenn man bedenkt baß von den Alten fast einstimmig daSBenetiani- sche Gebiet, als das Vaterland des Bernsteins angesehen worden, s» kommt man in Versuchung zu glauben, es könne diese Sage nuroaherenr- standen seyn, weil man wüste daß die ganze Welt von Venedig aus mit Bernstein verlegt wurde. Allein diese Vernmthung, so sehr sie sich durch Wahrscheinlichkeit und Leichtigkeit zu emrfehlen scheint,- verschwindet, wen» wir bedeuten, daß Euripides schon (»ippo!. v. 7z- teq.) zu einer Zeit, da sich noch die Phonikier im misschließendcn Besift des Bernstein Handels be¬ fanden, der Käste des Adriatischen Meeres als der BernAeinküste erwäh¬ net. Vermuthlich hangt dieses so zusammen. Das Adriatische Meer war den alten Griechen äußerst unbekannt. Wood hat bemerkt daß beym Ho¬ mer Korkgra die Gra'nze der bekannten Welt ist, und ich sei-e hinzu sic iss es auch bey den ältesten Prosaischen Schriftstellern dis nur übrig geblieben sind, beym Geschichtschreiber Herodot und bcom Geographen Skylax. Nun wüste wohl keiner der Griechen mehr vom Bernstein als was Herodot lil, i - 5 wüste, daß von dem äußersten Europa Zinn und Bernstein zu uns gebracht wurde. Dieses äußerste End" Eurspens suchte inan nun aanz na¬ türlich im innersten Reees des Adriatischen Meers; darum sszt Apollonius Ahodius, Illi. Z07, den Po dahin „s-» ^^2.- Wo Lagerstatt und Thore der ewigen Nacht sind. — Es kam hinzu daß die Griechen den Po Eridanns nannten, und daß sie gehört hatten, die Phonikier brächten ihren Bernstein auch von einem Eridanus her, nem- lich vom Ryudon, den ptolemans unter dem cztcn Grad der Länge sezt, da wo a-,,f unsem Charten Narva und der durch diese Stadt fließende wielpastroym stehn. IZ48 Anhang Dionischer Briefe. man bemannete kcine Heringsbuysen und dürrete weder KlippW noch Stockfisch; und dennoch war der Fischhanvel um dich ZÄ vielleicht ausgebreitetcr und einträglicher denn jezt. Strabo, Pli¬ nius und Aelian haben uns tausend artige Anekdoten von dich« Handel der Alten aufbewahrt - die man zum Theil aus Arhenms und den Griechischen und Lateinischen Komikern erweitern kam. Schade daß eine Kenntniß der Naturgeschichte größer denn ich ft besitze, dazu erfordert wird, die zerstreucken Data der Men zu sammeln und in ein anschauendes Licht zu stellen. Ich muß mich also auf einige nur sehr wenige Data einschranken. Der Fisch den man am allerhaustgsten fieng war die PelanM, Da ein altes Gloßarinm dieses Wort durch über» fest, so ist wohl kein Zweifel daß diese Pelamyden nicht eben dieK- sche waren, so die Franzosen ^l»cLost nennen, und die bey uns md in Holland unter dem Namen der Sardellen bekannt sind. Die Anckwis ziehen, zweymal imJahr, vom December bis in März, md vom May bis zum Julius, durch die Meerenge von Gibraltar, m dqs Mittelländische Meer; und wahrend dieser Zeit fischen wir ihm noch jetzund an den Kästen von Katalonien und der Proveift, Toskana, Genua und Sikilien, Jahr aus Jahr ein, ohngcfchr funfzehntausend Tonnen, die Tonne zu dreyßig Pfund -)- Da uns die Alten dieses Wort zu Wort von den Pelamyden berichten- so ist dieser Umstand ein neuer Beweis daß die Pelamyden derAftn unsere Anchois waren, und daß Plinius unrecht berichtet war, wenn er die Pelamyden für kleine Thunfische hieltr). Auch die Al¬ ten fiengen ihrer an der Hispanischen Küste bis nach Sikilien hw- einc sehr große Menge, doch sezte man ihnen nicht so sehr hart als jezt zu. Man erlaubte ihnen ihren Zug von der Straße von Gibral¬ tar bis in das schwarze Meer zu vollenden. Hier waren zwey Pe- laniydenfange, so im ganzen Alrerthum bekannt sind, der einejuBk- Jan; und der andere zu Schope, von denen der erstere doch ringlet besser denn der leztcre war, und nach Strabsns ausdrücklicher Bemerkung die allerwichtigste Revenue dieser reichen und niacW' gen Stadt machte. — Die Naxiec so an ihren Küsten selbst keme Pelamydenfischercy treiben konnten, rüsteten PelamydenbuyM aus und trieben den Fang dieser Fische so wie jetzund die Hollander den Heringsfang r). — Her Thvnenfang scheint noch betrE licher als der Fang der Pelamyden, und allgemeiner denn dieser ge¬ wesen zu seyn. In der Donau fieng man damals schon, eben -) Gothaischer Kalender, v. I. >776. S. uz. B- VIIII. c. i;. ,) Srrabo S. 9;-. s;z. vergl. nist 15Z4, e) Aelianus h. snini. XV. 5, Dritter Brief. iz49 wie sekund -Hausen, oder die Lelujs - R^birrs der Russen, die man kinfalzet- und eben so wie jetzund behandelte«). Wahrscheinlich machte die Versendung dieses Fisches den bey weitem wichtigsten Artikel der Handlung der Stadt Glbia aus. Da die Alrcn weit größere Fischliebhaber denn wir waren- hin- folglich auch eine größere Menge derselben verbrauchten, wie sie denn z. E- um nur eine Kleinigkeit zu erwähnen, fast alles Fleisch so sie genoßen, mit einer Art von Eardellenbrühe, die sie 6arum oder ttslec nannten, zuzurichten wüstens), so sieht man leicht daß ihr Fischhandel beträchtlicher denn jetzund der HcringSfang derHol« lander seyn muste, ohnerachtct dieser nach der gelindesten Berechnung vierzehn Millionen jährlich dem Lande reinen Profit bringt. Da auch dieser Handel nur dazu dienete, das Geld desto besser in Umlauf zn bringen, nicht, wie der Indianische, selbiges außer den Gränzen des Vaterlandes hinaus zu schleppen, und in einen Abgrund zn stürzen, aus dem der größeste Theil desselben niemals wieder an's Tageslicht kam r/), so würde ich mich noch sehr gern über den Fisch, handel der Alten etwas langer mit Ihnen unterhalten, wenn es mir nicht, wie ich schon oben offenherzig gestanden, an den nöthi- gen Kenntnißen hierzu fehlte, und wenn mir nicht Überbein mehr denn eine Ursache verbot, diesen Brief, der ohnehin mit meinem Buch gar keinen Zusammenhang hat, eine größere Ausdehnung zu geben. Erlauben Sie mir also nur noch ein Paar ganz triviale Bemerkungen, und ich schließe. Den größestcn Theil des Getraides, dessen das volkreiche Rom bedurfte, das seine beyden Kornkammern Sardinien und Sikilieu qllein zu versorgen nicht hinreichend waren, nahm es aus Afrika. «) Herodot. jAelian. I. o. XIIII, -6. Der Griechische Name des Hausen ist S. seine Beschreibung in der ttiitoirs ZenealoZigu« „les P'-rars p. 646. und Slrahlenberg unter -diesem Wort. -c) Plinius XXXl. z. Man muß dieses Hauptstück ganz lesen, um einen Begriff von der Kostbarkeit dieser Brühe — oder wie ich das Larum nun sonst nennen soll — zu bekommen. Jekund haben sich die Zeiten geändert, und man kann nicht mehr be¬ haupten, daß Indien ein Abgrund sey, der das Geld der Europäer ohne es wieder heraus zuqeben, verschlinge. Parker in seiner zu London 178» gedruckten kvllieiicc of our Pr.iriSsiÄions in tbe knik lneijes, hat Rech¬ nungen vorgelegt aus denen erhellt, daß die Engländer in einer Zeit von vierzehn Jahren von i7?7—i77r, zum mindesten dreyßiq Millionen Pfund Sterling von den Nabobs dieses reichen Landes erpreßt, Handclsprvsit und jeden erlaubten Vvrtheil ausgeschloßen. Das heißt denn nun wohl in jeder Absicht rcnstre Zorge; und kann jeden überzeugen daß das nach In¬ dien gcführete Geld nicht für Europa verlohren geht, sondern mit Wucher Muck kommt- iz;o Anhang Dionischer Briefe. Entweder aus Egypten, ohnerachtet dieses Land von den M Geographen eigentlich nicht zu -Afrika gerechnet wird; oder ms demjenigen Theil des eigentlichen Afrika zwischen dem Rinyps und dem Rubrikarus, wo das Land Byzakia, der »Zer pucapsnü^ „nd Emporia, alles große Kornkammern von Rom, lagen. Diese le¬ gend war so fruchtbar daß ein Korn hundert, wie Varro will, Pli¬ nius sagt gar hundert funfzigfaltige Frucht gab. Gewiß ist cS, daß N"cro einst aus dieser Provinz ein Korn erhielt so vierhundert und sechszig Aehren getrieben -). In Europa Ware damals wohl der vortheiihafteste Kornhandel mit der Rwimm gewesen, die von der ältesten Zeit an ganz Griechenland mit Getraide verlegt hatte«); allein ich finde nicht, daß in so frühen Zeiten die Römer von daher Getraide bekommen ö) und da das Land noch bis auf Kacsars Zei¬ ten hin, unter den Befehlen des Mirhradares gestanden, so brau¬ chen wir die Ursache nicht weitlauftig zu suchen, warum die Römer von dieser Spekulation keinen Gebrauch machen konnten. Eben so wenig scheinen sie, zu Kacsars Zeiten, aus dieser Halbinsel Salzes holt zu haben, ohnerachtet man gewiß behaupten kann, daß schon , damals mit den unerschöpflechen Salzseen von Lhalal Geu! und Rharam Gncul ein beträchtlicher Handel getrieben ward. Win dieses Salz grenz nicht nach Europa. Es ward nach Dioskuries geliefert, welche Stadt das allgemeine Salzniederlager für M Asien war c). —> Die Anwohner des Maorischen Sees sind faß ganz ohne Salz, und doch trieben sie einen sehr beträchtlichen Hen¬ del, den ich im vorigen anzuführcn vergessen habe, mit Sach fischen. Nicht allein ward in alten Zeiten ganz Griechenland von den Mastern mit Fischwaaren versehen cs), sondern sie triebe« auch noch zu Strabons Zeiten einen beträchtlichen Fischfang auf den großen und kleinen Rbombites, an der Ostküste desMaotisclM Meers H. — Wenn die Norweger, nach einer sehr leichten Be¬ rechnung jährlich vierzig taufend Tonnen Salz zu ihrem KabelM -) S. die Noten über Strabo S.rzzy. N. izo. 2) Strabo S. szi. ch Soäterhin haben sie zwar Getraide aus der Krimm geholt; allein die¬ ser Handel hat nicht lange gewahrt. Als Pabst Martin hier im E.rms war, hat er den. Scheffel Getraide mit vier goldnen Solisti» bezahlen mul¬ jen, und dieses Getraide ward von Ausländern die des Salzhandels MM in der Ärimm landeten, hinsebracht — Die Tragödie mit Pabst Mrtm- wardj'unter der Regierung Ronstän; des rten, n. C. G. gespien- Man findet sie in des le Drau hfiikolro stu ba»emj>irr, lb/urrl-X.L-7«''' Strabo S. 1450, ch Strabo S. yzr. H Strabo S. 14-2. Dritter Brief. iz5r verbrauchen/); so muß man wohl zum allermindesten die nehm- licke Quantität, auf das Cinsalzen derer in den beydm Rhombires gefangenen Fische rechnen. Dieses mag genug seyy! Ich wollte zwar noch eins und das andere vom inländischen Hande! sagen, und ich schmeichle mir, daß ich einige nicht allgemein bekannte Betrachtungen würde machen können; allein ich habe schon oben die Ursachen angeführt so mir diese«' verbieten. Nur ein einziges Wort erlauben Sie mir von Spanien zu sagen. Unter den Produkten dieses Landes lobt Stra¬ bo Z) vorzüglich ihre Wolle, die schon zu den Zeiten des Hippokra« res vierhundert Jahre früher L), bekannt gewesen war. Cr merkt an, daß die Spanier auf die Vervollkommnung ihrer Wolle so sehr sahen, daß sie einen Widder, wenn er guter Art gewesen, wohl eher mit einem Talent, d. i- zum mindesten sechs hundert sechs und sechszig Tbaier unsrer Species; aber nach dem wahren Werth, des Vie! hoher» Preises wegen, den damals daS Geld hatte, mindestens mit zweytausend Thaler bezahlten. — Man kann diese Nachricht kaum lesen, ohne sich nicht der vortreflichen Wolle zu erinnern, die das Land noch jctzund giebt. Dem ohnerachtet ist es positiv gewis, daß die Spanischen Sckaafe dem Lande nicht einheimisch sind. Kardi¬ nal Ximcnes, der Vater der jetzigen Schaafzuebt, ließ die Widder dazu aus Afrika herüber kommen r). — Vermuthlich sind diese Schaafe gewandert- Sie giengen mit den Vandalen nach Afrika hinüber, undÄttmenea führte sie in ihr erstesVatcrland zurück.— Srrgbs sagt, daß die Römer ehemals ihre Kleider aus Spanien bekamen; zu seiner Zeit kauften sic ihnen nur die Wolle ab und verarbeiteten sie selbst. — Der Rleiöerhandel war bey den Alten sehr beträchtlich. Das Luch ward bey ihnen nicht, wie bey »ns, nach der Elle verkauft. Der Kaufmann lies es also fort, zerschnei¬ den, ruyicss, lacornas, poenula» u, s-W- daraus machen, die cr nut größer» Profit verkaufen konnte. Die Innung der Kleiderhandler zu Thsarira, hatte auf ihre Kosten die prach- /) Nach dem Zeugnis des Ritter von Linnch im gten Th. des Natur¬ systems , Ausgabe des Pr. Statius Müller. F) Strabo S. 4Z8. ?') Vüschrng Nouveau rrslre äe H-ogrsxKie 1.III. p. lz 5 2 Anhang Dionischer Briefe. tigsten Glaube dieser Stadt aufgeführt, wie aus einer A. schrist erhellet die Peyssonel seiner Reise einverleibt hat. Pvcchselgeschafte hat man zu Kaesars Zeiten allerdings schon gemacht, und es ist Einfalt diese so sehr simple Erfindung dm Juden des zwölften oder dreyzehnten Jahrhunderts zuzuschreibm. Aus hundert Stellen im Kikero ergiebt es sich, daß der Römische Negoriaror, wenn er in ferne Provinzen reifete, niemals baar Geld sondern Briefschaften mit sich nahm. Diese Briefschafte!! waren zwar keine Wechsel sondern Aßignationen: allein die vorge¬ gebenen Wechsel der aus Frankreich vertriebenen Juden, warm auch keine Wechsel sondern Aßignationen. — Es ist mir auch, ba¬ den, so sehr lukrativen Genie der Römer überaus wahrscheinlich, daß man sich dieser Aßignationen nicht als einer bloßen Bequem¬ lichkeit bcdienete, sondern daß derfenige AMcaE, oder wie er nun sonst heißen mag, wackere Procente zog, der einem andern, der z. E. nach Salamis reisen wollte, Anweisung geben konnte dort eine gewisse Geldsumme sicher zu erheben.— Also freyiich hatte man kein Wechselrecht; auch vermuthlich war man nicht auf den Einfall gekommen, durcb's Invoßicen die Wechsel kurstren zu las¬ sen/), allein die hauptsächlichste Bequemlichkeit der Wechsel, baac Geld durch Schrift bezahle!? zu können, hatte man zu KacsarsZeu ten eben so gut wie jetzurch, Auch die Tabakspfianze war schon zu Kaesars Zeiten bekannt, und Labak ward wiewohl nur von wilden Barbaren geraucht, und L) woi2 rkkäri-oir c> i wo wrinie^oiv wäre LU-OäT 1--VL Lk KLU'ärni' rreror vurn-rnriL wL-rwrr Li< "rrior crrrire li^i L» rr^^s^Lvir u-ore rnä -roir Lvr X0ie. Ltl IiL^I!V05 VoysAe ^'l'dz-scire, p. 296 I.4. K-X'r/.r-ir supplire XL7V-/Ä72'- Z. 6. x^-rn^, lies uL^ks-E-Ev , und A. 9. , lies /) lind demnach scheint das vom Kaesar eingesührete Papiergeld (vorgl oben Not. 2141) das Siro der Assignatisnen als allgemein bekannt jiu Voraus zu setzen; denn ohne Kenntniß des Qir«, laßt es sich fast nicht denke - -aß Kaesar auf den Einfall hätte kommen können, Papiergeld einzusuyrm- Dritter Brief. rZ5Z machte also kein Handelsprodukt -»). Von ihm darf ich also hier eben so wenig, als von hundert andern Dingen reden, die wohl zu Handelsprodukten gehörten, von denen zu sprechen hier aber weder Zeit noch Gelegenheit ist, — Ich schließe diesen Brief mit der Versicherung, daß ich mich sehr oft in Krakau, der glücklichen Zeiten erinnere, in denen wir Cyprischen Wein tranken, oder Caviar aßen! — Ich habe Sie und Ihre Freundschaft in diesen langen fünf Jahren auch keinen einzigen Tag vergessen, und immer sinh Sie undJhre liebe Familie nur gegenwärtig. — Ich habe die Ehre mit den lebhaftesten Gesinnungen der hoch, achtungsvollesten Freundschaft zu scyn u- s. w. Die Stelle ans der ich schließe, daß die Tabakspflanze damals schon bekannt war, sieht beym plutarch . 1.8. Remise, l. Remeße. S. ;o. N. f-. 1.8. v. u. Mistris l. Mistres. S. 55. Z. pen. das Komma muß nach Gemürhe stehn. S- 7°. D. 2. kein Punkt, sonder» Kolon. S. 72. Z. vir. Die Parenthests ist nicht ausgedruckt. Sie wird gesezt nach dem Wort Provinzen, und Mk G.78- Z- E. Tagereisen weit. S. 77. N. 97. Z. die Parenthese muß weggestrichen werden; es folgt auch kein clau-larur. S. zo. Z. 8. Die Note ia i muß weggestnchen werden. S. 9 r. I.20. Wennehe, l. Wenn ehe. S.92. N. m. I. s. Nach Feind, ist war ausgelassen. S. 101. §.4; ?- ir. Mitternacht, l.Nacht. S. 104. A. z. Spieße, l. Schilde. S-W7.Z. 7. v.u. umgebnacht seze hinzu: wand. S. uz. N. >;6. I. -. partha- mesinis, l. parthamasinis. S. 118- §.2.0. u. venwechseln, l. ver¬ werfen. S.118. N. 148. Z. 8- ptolomäus, l. ptolemäus. S. "5 A. -.v.u. istdasWort2lfnikanischen auszustreichen. S.ir/. N. 156.AF' proiomäus, l. ptolemäus, eben dieser Fehler ist N. i;7- I. 1°. derholt. S. 1-8. N. 147. A-vlr. sie lerneten, l. sie kennen lerneten- S I ZI. Z. z. ist das Wort denselben auszustreichen. S. 140. N. 172. I. b Peßnius, l. Peßinus. Ib. J. gen. Rosni, l.Rosinus. S. I. vic. Heinocher, l. Heniocher. S- 151. N. >96. Z. vir. Ptolomäus, l Ptolemäus. S. >59. N. 212. Z. a. hatte, l. hätte. S- 248. N-Z8-. Wölckerstrom, l. Völkerstamm. S. 25z. N. 889. I. 12. älter, l. junger. G.-;?. N. 889- Z- pen. gestanden selbst, istsrlbst auszustreichen. S.27;. I.6. süalich, l- fteylich; auch so S.-z;. N.446. Z.-. S.689. N.n°°- Z.-. S.282. §. iz;. Z.-. keinem, l. einem. S.29Z. N.465. A- l- wenig, l. ich Zu wenig. S. -9Z. N.465. J. pen. streiche das iignum rsnrbsseus durch. G. 294. N.467. Z. 2. Für llgnum exclamancli, W Punkt. S. 29;, N. 470. 1.11. sie glaubten, l. sie, glaubten. S. M N.499. Z- 8. dies, l. die. S. zr;. N. 505. A. 14. Gervzius, h GoroxiU-- ANd so S.499. N. 76'. S. 852. N. 528. I. 8. incoicur, l. incolnu ' S. 898- N. 598. A. I. d-lieporvvalam, l. dlieporivalrm. S.4O8- N-6!°' Z.-. Paranthese, l. Parenthese. S.4'8. N.6z o. Z. i. korrumprittn, l- ksrrumpirten. S.412. N.6z6. J. pen. Elsch, l. Etsch. G.424- N. A. 6. v. u. ist bas ve-kniu geschickt weggefallen. S. 425. N. 687- 2 s>- v.u. Maelianus, HMarlianus. S.42;. N. 6Z7. d. I. -mc. nach er»« t?n; clruäarur karenclisss;. S. 426, N. 640. A. 8, ist das Wort Inhalt. Neun und fünfzigstes Hauptstück. Einführung Ser von Ser Ltercs benannten Platzmajors. S. n6l—n66. § 472 Veranstaltungen so man in Rom zum Parchischen Kries ge macht. Vier und vierzigstes Buch. Es enthält den Uebcrreft der Geschichte des Jahrs 710. S- 1167—1284. Sechszigstes Hauptstück. Dekrete des Raths zur Ehre Raesars. S- 1168—1195. § 47z Einleitung. - 474 Betrachtung über die Monarchische und Republikani¬ sche Regierungsform. - 475 Wie Kaesars Tod von weitem her zubereitet worden. - 476 Außerordentliche Ehrenbezeugungen so ihm der Rath dekretirt. - 477 Fortsetzung. - 478 Beschluß. - 479 Kaesar hierdurch eingeschlafert ist wenig auf ftincrHuth und w-rd übermüthig. - 480 Beleidiget den Senat, indem er ihn sitzend empfangt. - 481 Uebelgesinnte belegen Kaesarn mit dem königlichen Titel. - 482 Sein Verhalten gegen Marullus und Kasetius, welche diejenigen strafen, so ihm diesen Titel geben- - 48z Antonius offerirt ihm, bey Feyerung der Luperkalien, das Diadem- Em und sechzigstes Hauptstück. Äusammenverschwärung gegett Baesars Leben. S- 1196—1215. § 484 Mittel so man anweudek Brutus gegen Kaesarn auf¬ zuhetzen. - 485 Brutus theiltden Entschluß seiner Gemahlin Porkia mit. - 486 Kaßius, Trebonius, und Dekimus Brutus, treten gleichfalls zur Konspiration. ' 487 Umstand so die Ausführung des gefaßten Anschlags be< schleunigst- - 488 Man beschließt den Anschlag im Rathhause selbst ausq Zufuhren. - 489 Kaesar, durch böse Vorbedeutungen geschreckt, be¬ schließt nicht in die Versammlung des Rathes zu gehen.' - 49» Mittel, so Dekimus Brutus findet, diesen Entschluß lächerlich zu machen. Zwey und sechszigstes Hauptstück. Agesgxs ToS- S, 1215—1228 Inhalt. tz 491 Trebonius halt den Antonius auf. - 492 Bestürzung des Volks bey der Nachricht von Kachs - Todesfall- - 49z Die Mörder retiriren stch aufs Kapitolinin. . 494 Dolabclla Konsul, Antonius findet den Senat zusem- mcn. Drei) und sechszigstes Hauptstück. Dekret des Raths, Vergebung uns Vergessüng alles Dessen ms vorgcfallen betreffend. S- 1229—1247. § 495 Kikcrons Rede im Senate nach Kaesars Tode für die Amnestie gehalten. §. 496. §. 497. §. 498- §- 499- §- 5oo. §- §. 502. §. ;c>z. §. 504. Fortsetzung derselben- - 505 Beschluß. . 506 Folgen dieser Rede- Vier und sechszigstes Hauptstück. Raesaes BegrabNiß, Leichenrede, so ihm Anronius hält ö 1247—1284- K. § 507 Kaesars Testament wird verlesen. Folgen so dW Testament hat. -- 508 Leichenrede Kaesars nach dessen Ermordung von Mm Anton auf dem Marktplaz zu Rom gehalten- . 509 Fortsetzung derselben- - 510 --- - 511 — —- - 512 —. — - ziz — — - 514 — — , 515 — — -5i6— — ' 517 — — . 518 — — - 519 — — * 52-2 —- — . 521 Beschluß- , 522 Folgen dieser Rede- Tod deS Zunftmeisters Heiv^ Kinna. . 52z Kaesars Vergötterung. Die Diktatur wird auf eM durch ein Gesetz aufgehoben. . 524 Anekdote vom Kasus Kafka- . . 525 Sträfliches Verfahren des Mark-Anton nach Lode. wegzustreichen. S. 4-7- N. 640. J. n. v.u. nahmen, l. nahm. S. 4Z4. N. 6;?. Z. uncep. verschonen, !. verschönern. S. 4Z7- N. 6,7. Z. pen. der >!> Lüsquü, l. oder isLusljue. S. 4ZS. N. 6,9. J.9. Jntervertation, l. Interpretation. S- 4Z6. J.8. kamen, l. kvmnien. S. 4?'-. N. 649. Z. 5?v. u. einizigen, l. einzigen- S.44Z. N. 666. Z. 15. Buguken, l. Bu- glMtcn. S-444- 666. Z. pen. cleibe. l. h-ilce. S-445- N. 667. Z. s. v.u. Trever, l. Trerer. G. 4;l- N. A. i8. ist nach ein Punkt zu seken. S.468. N. Z»'Z- Kaesarchschen, l. Kaesarschen. S. 468. N. I. rj. A.aur. ihnen, l. ihm. S. 507. N. 777- A- 9. v. u. tlomelium, l. tlornclium. S. 5°8. N-777- Z-4- "wer nocas, l. iurer E nora.-,. S. 5°8. N. 777. Z. V. U. ßrbpbxxm l. ßrdpbstxin. S. 52;. N. Z. 8. Msrgia- na, l. Margiana. S. 52;. N. Z. 8. Arnischen l.Parnischen. S. 52z. N. Z.8. das Zeichen der Parenthesis für das Citatum Strabo fallt weg. S. 5-5. N. 8oz. I. snr. Ihre ganze, setze noch hinzu Geschichte. S. 565. N. Z. -4. welche damals, l. welche man damals. S. 568. N. 86g. I. 2. die, l. der. S.570. N.872. Z.7. v.u. sie ist am Anfang dieser Zeile ein¬ zuschalten. S. 6zo. N-SSZ. Z-4- v. u. Hökurns, l. zdöiuariis. S. 64t. N. r»!6,1.5. amEüde derselben, seze hinzu: m der. G. 662. N. tv4S. a. Z. vir. crebril, l. crsbrs. S. 688. N. >097. Aü. v. U. hier, l. her, S.69;. N. Illg. Z- orbem, l. vrbem. S. 7!>. N. H47. I.4. po- puliike, I. pepuiitle. S-7>6. N. > 161. Z. nur. Seger, l. Segre, S. 72;. N. «180. Z.4. gigantischen, l.gigantischer. S.76-» N. 1266. I. l. Ses- lenigen, l. des, Si 768. N. 1-8-. I. --. Armee, l.Armen. S. 788. N. IZI5. Z.-. klumiir, l. bLm. S. 802. N. IZ4O. Hinterhalt, l. Unrath. S. 824. N. 1Z45. Z.9. jeden, l. jeder. S. 829- N. igtr.Z.z, binc, sliic. S. 8-2. N. i;6,. Z.pen. mochten, l. machten. S. s;o. N. «rs;» Z. 4, Flemigs, l. Flemmings. S. 8;-. V. 1Z87. Z.6. v.u. nach seiner iss ein- zufchalten Soldaten. S 857. N. '4'9- Z- >7. nach verstand einzuschal- ten so wohl. Z.86r. tst. 1426. Z.z. v.u. dachte, l. dürfte. Streiche das Komma nach man, setze selbiges in der kommenden Zeile nach bauen, >>nd streiche dafür das und, zwischen den beiden Wörtern bauen und schließen weg, S. 87g. N. 1452. (in Lukans Versen) ^ilunoue, l. Milonquo. S. 926. N. '549. Z. 5. nach und ist einzuschalten m einer«. 9-7. N. 1550. Z. vir. Armee, l.Armen. S-946. N. 1564. Z. 6. wenn, k wem. S. 9,0. N-1569. Z. 7. v. u. nach man , ist einzuschalten eine. St4. N. Z. 8. v. u. war, !. ward. S. 967. N. >59--. Z. »ur. wichtiger, >. wichtige. K.979- N.>604. Z.ein sofort, l. alsosort. S. 990. N. ^6-5. Z. 6. cum, l. EUIN. S. loio. N. >6ez. 1.7. Autonius, l.Antonius. '218. N. '674. I. 6. v.u. ist das lezte Wort Dio wegzustreichen. S. f^4l. N. -7i8.^I. peo. ist ein Komma nach horte zu setzen. S. -ogr. '794. I. g. Nollin, l. Rcliin. S. '027. N. >692. Z. pen. Akuiuni, l. ^ozerum. G. 1029, R. 1696. I.hat Räsar erobert, wird wegge- stnchem S. lo;o. N. 1698. 1.5. v.u. Kiner, l. Kinder. S. 'o;o. N. I, 4, pcrreiuln lubs, l. l'etreiux ludsm. S. 1067. 1769, I. ^«ore 920 l. 9Z2, S. >096. N. IZ. hat, l. hatte. S. »096. N. IZ. I. - v- u. Kamensische l.Kannensisehe. S. > 'Z9- Z. g. v.u. lassen, l. setzen. >. <>04. >842 b.i. Obults, l. Obulko. S. li-o.N.l87Z-Z-Zv.u. umdrhchen, l. Mundaischen. S. r-zr. N. >895. Z, vlc. jene, l. wder. S- i S. I,;:. N. l«s6. Z.7. Kalenius, l. Kalenus. S. 1146. N.-l. durch, l. auch. Kleinere Fehler, die sich jeder leicht selbst verbessern kann, habe ich nicht ««zeigen mögen. Dahin gehört z.T. daß der Nameptolemäus fast überall prolomüus gedruckt worden. Auch sind die häufigen Kitatcn aus griechischen Schriftstellern, nicht immer mit ihren Originalen verglichen wor¬ den, und dem zufolge sind sie oft unkorrigirt geblieben, welches aber dem deutschen Leser keine Schwierigkeit machen kann. Die in diesen Kitami begangenen Fehler, kann sich jeder, der die angeführten Bucher selbst nach¬ schlagen will, auch überall mit leichter Mühe selbst korrig-ren.