X, SS IlittWoch dm 5. August 1874. Xlll. Jahrgang k'"l-„.nii-h-ig s st..h..bjshrlg - fl^. °i.„-ijsh.ig i ff.»«--! s»,g«st.ll°n, _kr. — mit Postversendung, ganziahrig 3 fl., halbjahrig 4 fl., vierteliahrig 2 fi. JnsertionSgebilhr 3 kr. pr. Zeile. Vieatr Aörse ««i» Ntchtlipfta«igt. f-s-j- Die Börse gleicht jenen Abenteurern, die Cottrz odir Pizario fühlte, welche mit sehr geringen Aläften auszogen, um daS Gold der neuen Wtlt zu erobern, und die bel jedem Kampfe nur um so viel mehr Lärm erregten, um ihre Gegner glauben zu machen, es stünden noch große AsMeen hinter ihn»n, währtnd sie in der That nur vewegeae Einzelne waren. An Rücki'lchtölostgktit mögen vielleicht unsere Spekulanten mit diesen Freibeutern noch tvelt-eifern, die aus dem Abschäume Spaniens retru» tirt und mit verbrannten Schiffen hinter sich vor-wältS mubten. Aber sie haben nicht den verzweifelten Mnlh und haben auch nlcht dte unlviders siehliche Zdee für fich, welche die Banner jener ötaubhorden schwellte. Unterlag Äortez, tvurde er statt Montezumo beim langsamen Feuer geröstet, so war Amerika für die Civilisation vielleicht noch auf Juhrlausende verloren. Unterliegen aber die Abenteurer von der Börse, dann er-leiden sie eben nur ein von ihnen schon oft er-problt» Schicksal und die Welt wird in keinem Falle etiva« verlieren, tvenn der in den legten Wochen geplante Raubzug mißlingt. Daß ist «S WaR nns,?« sv tru- deitlahm macht — drr Mangel einer jeden ge, sunden und durchgreifenden Idee. Wenn anderswo ein Stnrm gewüthkt hätte wie unsere Krise, man wäre längst zum Wiederaufbau dcs Zerstörten und zum Stufen des Schwache» geschritten. Bei mls aber begnügt mcin sich mit der Versicherung, daß eben gar nichts geschehen. Und die seitsame Beweitsührung! Man behauptet mit einer Frechheit, die ihreS Gleichen sucht, eS dem ver. ehrlichen Publikum geradezu in'S Gesicht, daß all' dle frühere Herrlichkeit nur ein betrügerisch erzeugter Glanz gewesen, um den man sich nicht zu kümmern braucht, wenn er auch gegenwärtig ganz verschwunden. Die früheren Finanzbauten, die an den Himmel zu ragen schienen, lvüren im Grunde doch nur elende Baraken gkw^sen, denen etn wenig Mörtel und ein tvenig Gyps ein kül»st-lich solides Ansehen gegeben. Der Wind dkS Schwindels hätte dort ebenfalls zu den Schornsteinen h'reiligeblaskn, Hütte durch alle Fenster glpfiffen, wenn diese auch mit noch so prüchiigen Glasscheitien garnirt gewesen. Was liegt also daran, wenn der Orkan jetzt daS Dach abgetragen und die Spiegclfenster zer-trümmers, wenn ouS dem Ganzen eine armselige Ruine geworden. „Nur hereinspaziert M'tne Herren!" nur tveiter gespielt, das öth uma hättet Ihr Euch früher ebenso gut holen können wie lkjKs, und Geld konntet Ihr früher noch mehr verlieren. Nehmt Euch ein Beispiel an den edlen Mxlk^nern, die spielen ihr „Monte" gleichviel ob die Bank in eineln goldgleihenden Palaste oder in einer elenden Kneipe gehalten ivird. Die Beweisführung ist, lvie gesagt, frech, hvt aber viel WabreS an nb-r aus oas geivoynliche Kartenspiel verfängt nicht. Die BLnkhaltee mögen dort fingerfertig und der Ort oft ein widerlicher sein, daS Geld aber, daS man den Opsern vor die Augen halt, ist wenigstens echt. An unserer Vörie wird salsch gespielt und der Einsatz besteht noch obendriin nttr auS Rechenpfennigen. V e n i l l e t y n. Thtater «ad Schule. Von L. R. (Fortsetzung.) „Das erivähnte ich, und eS ist wahr," anl-wortete Theodor, der sich durch d^ese Erklärung, die ja eigentlich seine eigenen Gedanken nur bestätigte, erquickt fühlte; „gegen meinen Vater hat sie im Grunde deutlicher über Rauschenbach gesprochen, als gegelt mich. Mit schmerzlichem Lächeln halte sie erklärt, daß eS gegen daS Gefühl der grauen lause, von den Gebrechen eineS Man-neS zu reden, ter ihnen näher gestanden, — daß Rauschenbach selbst die Schuld trage von der Auflösung ihrer Bekanntschaft mit ihm." „Und Sie kennen Rauscheob. ch nicht, sahen Sie ihn nie?- „Nie," erklärte Theodor, .wie könnte ich sonst auch den Plan auSsühttN wollen, den ich Ihnen vorhin mitiheilte?" „Wahr, ganz wahr, entschuldigen Sie meine Vergeßlichkeit," etttgegnete lächelnd der Direktor; „Sie hörten jc, bloS von ihm, als Sie in Berlin warer. und Fräulein Rosa kerilikn lernten." „Sehen Sie?" rief jetzt üiierrascht Theodor, und trat schnell an'S Fenster, „nun werde ich auch ihn kennen lerncn. Da kommt der Einspänner l* Der Direktor eille zltm Fenster und überzeugte sich. »DaS ist er l" bestätigte der Direktor. „Und nun auf Jhlen Posten und ich auf den meinen!" entgegnete mit klopfendem Herzen Theodor. „Der Himmel mache ihre Vermuthung ivahr, er gebe, dap Rssa schuldlos seil" Unter diesen Worten schenkte er schnell die Römer noch voll, die neben den zwei Weinflaschen aitf dem Tische standen. Leise stieß er mit dem Direktor an — schmll tranken sie aus. — Der Direktor begab sich in daS NrbenzimM'r. Auf dem Tsche ließ man nur eine Flasche und ein Glas zurück. Ttjeodor ging, als der Wagen etwa noch hundert Schritte vom H^iuse enisernt war, mit bedecktem Haupie hinab. Er schritt dem Wagen entgegen. „Sie sind der Schauspieler Herr!)iauschen-b^ch?" fragte er sest und mit amtlicher Hijflich-keit, und lüftete den Hur. Rauschenbach stutzte. Er erhob sich, erwiderte höflich den Gruß und stieg aus dem Wagen. „Sie entfernten sich auS Berlin?" s'tzte Theodor seine Frage fort und gab dem Kutscher Zilr Geschichte des Tages. Die Halbamtlichen belehren unS, daß auch bei Durchführung der konfessionellen Gesetze die Geistlichen den Bischösen auf Gnade und Ungnade überliefert bleiben. Der Staat wird also vorkommenden Falls k inen Prie, ster im Belitz der Pfründe schützen und wäre daS „Recht" deS Bischofs so wenig klar, wie daS trübste Kirchenlicht. In Ungarn dürfen also dem Beschluß des Abgeordnetenhauses zu Fol^e bei ReichStagS-ll)ak)lcn keine Sausgelage mehr stotifinden; die Reinheit der Stimmt^ebung soll ge vahrt und kein Anl^'ß geboten werden zu Wahljchlagereien und Wahlschlächtereien. Das Oberhaus kann diesem Beschlüsse um so leichter beitreten, da seine Mitglieder nicht gewählt werden ur^d deßhalb auch Nie Mittel der Bestechung anivendell müssen. Die alte Erfahrung über die Vollziehulig der Gesetze in Ungarn wird sich auch hier neu bestätigen und mögen daher alle durstige» Wähler ohne Betrübnlß der Zukunft ihrer Politik entgegensehen. Die Un z u f r i e d e nh ei t tiieler Ser- b e n mit der Haltung ihreS Fürsten hat durch die letzte Reise desselben sris' elcht sich noch immer brüste!, an der Spitze der L'vilisatioo zu marschieren. Vermischte Nachrichten. (Island.) Das Volt von Island hat am 2. Augpst dcn tausendsten JahreStag seineS Bestehens gestiert. Dieslr Tag ist wirth, doh man ihn nicht nur om Fuße deS Tcyser und Htfla festlich begehe, sondern dciß man sein allent» halben in Europa gehobenrn Sinnes gedenk,. Tot Hauslein Männer, die vor einem Jahrtausend aus Norwegen die unlvi'thliche Küste deS „Eislandes" zueist beltaien, sütirte ihr Frnh,ttS-dürft und «hr FrelheilSstolz dorthin. Sie slüchteten tn den enllegenllen Winket der Erde, um frei zu sein „von der Herrschaft der Könige und avderei gclvallthätigen Menschen." Wer sich gedrückt und beladen suhlte in den weiten Grsladeländern, Welche die Normannen beherrschten, eilte in das nordische Thüle. In sechzig Jahre» war die 2»-sel bevölterk. Die Mänver, die sich ihr neues Heim geschaffen, traten zum ersten „Thin^^" zusammen, und gründeten im freien Berein einen Freiftaot. Wern der nordifche Tag blinttr, w'Nn der Sommer die Schneetlist schmolz und d«n Eisbirg brück,lte, da schifften sie kühn durch di, Brandung in daS WeltMrer hinaus. Oft dlitben sie Jahre lang der Heimat fern. An sernen Küsten rvarben sie «n haitcr Arbeit um des LebenS Güter, Mit ihnen beladlN wandten sie dann den Kiel heimwärts. S>e wagten sich auf Wogen, der vor ihnen noch keinls CchlsseS Kiel gefurcht. Lange ehe Kolumbus in der Bucht von Guanahanl Anktr warf, Hotlea sie „Viuland" endickt—daS heutige Nordameiito. Noch heute findet man da und dort am Hudson einen Runenjkeiu, der die Etülit b z ichnet, an n'elch«r ein isländischer Vi-klvg hinüberging Noch Walhalla. Wenn sie aber dah im waren, wti^n in d«r monatelaugen Wln-teruacht die brandende Woge zu LiS erstarrt», da ichriibrn sie und tosen sie. Ihr gleiß erhielt uns ».„» «t.». S/titbeu. Die Cvronit ihreS Landes «nd BoiteS führten und führen sie mit nirgends iviider zu findender GtNauiftkcit. AuS diesen ihren Aufzeichnungen schöpfte Kolumbus die leKte uns volle Tewißheit von dem Dasein der lvestlichen Erdvtste. Ihre Btlefevheit, dle Summe von Wissen, die der geringste Manu aus dem Eilande hat, ist elstau«»-lich uvd ohne Belspikt anderil»älts. Den Glauben ihrer Väter verloren sie im Laufe der Z^it und ilzre Ul,obhünt,igteit. DaS Kreuz wird dat Sym- bol des heutigen Festes sein und der König von Dänemark mit seirier Familie wird ihm vorstehen. Aber der volle Laut der gothischen Sprache wirv auf ihm in alter Reinheit kliagen, und der alte FreiheitStrot tritt dem Könige dort entgegen, der FreiheitStrotz, der schon die Hälfte der EilandS-bewohner in die neue Welt trieb, die ihre Vorfahren finden, und die auch heute noch „frei ist von der Herrschaft der Könige." (Presse und Brleftauben.) AuS London wird geschi^ieben: Einer der merkwürdigsten Züge in der Sattvicktung deS modernen eng-lüchen Journalismus ist die Anwendung von Briestauben zur schnellern Herbeibringung dkr täglichen Neuigkeiteo. Bei dem allgemeinen Wett-b'streben, die „neuest«" Nachricht zu g-ben, fand man. daß diese Bögel schneller, handlicher und billiger seien alS der Thelegraphendraht; sie werden sowohl an die IN vtrllhiedenen Orten ansäs-ngen Korrespondenten Vertheilt, als auch den täglichen Berichterstattern mUgegebrn, und nicht un-intercss'nl ist eS, in PolizeigerichtShöfen, öffentlichen Versammlungen und dergteichtn zu beobachten, wie Blatt sür Blatt durch die Britftau' den an den Fenstern hinausbefördert wiid. 3e0t der verschiedenen 3tkn, wie er im Jahre lö33 Mit sechs Kameraden daS Schützensest in St. Gallen besuchte. DamatS habe Streit gewaltet zwischen den Regierungen GraubÜndtenS und St. Galtens wegen der von letzterer versüg« ten Konfiskation buirdnerischen GrundbefltzeS im Reinthal. ES wurde deshalb weder Schützenfahne noch Ehrengabe bewilligt, auch kein offizieller Festbesuch gest'ittet. Die sieb.n Bündtner tießen sich jedoch von der Festtheilnahme nicht alzhatten und nahmen als Ehrengabe ein« junge Gtmse und elnen Adler mit, beide in hölzernen Käfigen. Bei der Einfahrt durch das niedere Thor deS Ztädchens Neineck wurden die Käfiige auf dem Postwagen Niedergedrückt und der Adler erlitt «ine Quetschung am Kopse. Nachdem der Bogel gesalbt und die Käfige reparirt waren, ging's wieder weiter. Die Graubündtner langten eine Stunde vor dem Aufmarsche der Thurngauer an, deren Schützenmeister Ludwig N 'poteon Vonaparte war. Dieser hielt eine hochdemokrattsche R-de undkauft« den Adler — den geschichtlich bet^pttte« Adler, ivtlch'N er zu sliiem Zwecke auf den Speck „im kl-inen Hütlein" dressirte. /H i n t^rlassenschaft des Wiener Rothschltd.) Alisllm Baron Rothschild, wetcher kürzlich gestorben, hat ein Vermögen von by0 Millionen GuldiN hinteilaffen. Sein väterlilves Erbe betrug nur zwanzig Millionen. Tii Erbe» dieses Oeldfürsten haben dem Wiener Magistrate zu Gunstkn der Armen 500 fi. übergeben. Diese Spcude veranlaßt die „Morgenpost" zu sotgendeu 'ötmerkungen: „Man kann zur Großmuth aller-vings Niemanden zwingen, und es gibt keine moralische Plession, die dort fruchten würde, wo die Slimme der Natur zu Gunslen großherjiger und menschensr-undltch^r Handlungen nicht selbst spricht. Aber auch ivcnn di'se Stimme schweigt, sollten die Dysbasten deS Goldes — wenn fi« schon dtn Ruf des Herzens nicht vernehmen, doch ivenigstens den Mahnungen des Vernunft zugänglich sein. Die nüchternste Erwägung Muh ihnen sagen, daß ihre soziale AnSnlhmSstellung, daß ihre ungeheuerliche Bevorzuguug durch die Gunst deS Schicks-lS, dap ihr i^wiaenartig augk, lchivolteaer Besitz sie zum Gegknsland >eS allgemeinen NtldtS und der brennenden Mibgunst von Millionen uiid Abermillionen armer Teusel machen muh. ES ist rmr zu natütlich, d-ß alte Diejenigen, die dln Kampf unl's Dasein nur mit harter Noth durchzuringen Vermögen, deren Eistv«u-«»d«r hingeben, wenn der unab veiSbare Gedanke sie überfällt, wie viele Taufende von Bejammerus--verthen mit dem Ueberfiuß eines Einzigen, mit den kärglichsten Abfällen vieses Ueberfiuffes, mit oem Zins vom Zinse seiner Zins n zu beglücken und aller Nolh zu entheben wären l So iegt denn jeoeS koloflale Vermögen seinem Besitzer eine heilige Pfl cht auf, die Wicht, eine WUt „Den Schulrath Werner —> ich traf ihn nicht, er war verreist. Dann suchte ich snnen Sohn daielbst, auch er war verrrist." „Beide verreift?-„B'ide.- „Und niaS tvolltm Sie bei demSchulrathe und dtfs^n Sohn?" „Mein Herr, haben Sie wirklich ein Rlcht zu solchen Fragen?" entgegnete verlegen uudaut-iveichend Rauicheiibach. .Ich lverde Ihnen sagen, was Sie suchten, ich wtidt Ihnkn zeigen, waS Sie suchten," versetzte langsam und betont Theodor, .und dadurch werbe ich beweisen, doß ich ollrrdings zu solchen Fragen ein Recht Habel" Er trat einen Schritt zurück, und hielt die bekannten zwci Blätter empor. „Ha! — die Elende l So hat sie mich verrathtn l" rief gellend Rauschenbach und bedeckte sein Gisicht. „Sie hat di« Blätter eingesendet,— und doch Hut sir b-hauplet, der Schulrath Werner besitze dieselben l O Beirolh, scheußlicher Verrath l" „Wvhte Rosa von Ihrer Schuld?" fragte trschrocken Theodor. Rauschcnbach schwieg einige Augenblick,. Dann dulchlchrttt er rasch daS Zimmer, strrckte die Hände empor und vrrstchertt, Rosa wisse davon Rosa sei schuldig. Theodor s Lppen entfärbten sich — er schöpfte tief Athem — «r stand wie vernichtet. Ader tn demselben Augenblicke stand auch Rauschenbach wie vernichtet. Aus dem Nebenzimmer hörte er plötzlich eine sonore Stimme, die thm so bekannt vorkam. „Ich muß den Plan durchkreuzen, kann nicht warten l" stürmte der Direktor ouS dem Nebenzimmer, ^atso entschnlvigen Siel" In raschen Schritten trat er zu Äaujcheich^ch, siiüt-telte ihn an der Brust uno rief: „Eleirder! Wie können Sie eS wagen, F'äuleia Rosa zu verdächtigen ? ,Htlr Direktor — Sie — Sie hier?" stammelte Raujchenbach. „Nun ist Alles Vorbeil — H.rr des Himmels und der Hölle l" setzte er gepreßt hinzu und drückte Hände in die Aujjen. „Jetzt ist Alles verloren, AllcS! Nur Zuchthaus l^' „Antworten Sie, wie konnten Sie eS wagen, Fräulein Rosa zu beschuldigen? Roch soll nichts verloren sein für Siel Sie sollen geschont weiden, Ahr Vergehen soll zugedeckt bleiben! AlleS wird sür Sle gewonnen sein —" „Alles, All-Sl" bethruerte einfallend Theodor und trat wieder näher herzu, „aber reden Sie die Wahrheit! Ist Fräulein Rosa Mitwisserin ?^ „Nein, doch nei« l" intgegnete der Diltktor ungeduldig. „Ich sehe ja gerade an dieser Lüge, daß ihr nichts davon bewußt ist l llnd warum, Herr Rouschn seine Heimat abgeschoben werden; auf dem Wege von Radkersburg nach St. Leonhardt gelang es demselben jrdoch, seinem Begleiter zu entflielzen. Die Fal^ndung ist bereits ausgeschrieben ivorden. (Franz-Joseph-Bad Tüffer.) In diesem Olte sind bis jetzt 199 Paiteien mit 266 Personen zum Kurgedrauche angekommen. (R e g u l i r u n g der o b e r e n Sann.) Bei Lausen und Praßberg soll nun die Sann regulirt iverden. Arrar und LandeSsond tversen jährlich pr. 4000 fl. und die Gemeinden ziisam-men 1000 fl. beitragen. Der Bezirk Oöerburg tierpflichtet sich zu einer Jahresleistung von 1000 fl. «-tzt- V»st. Den Militär-Kapellmeistern ist einem Befel)l des KriegSministerS zu Folge streng-stens Untersaat worden, ihren Namen öffentlich zu Aaffichiren." Die preußischen Bischöfe haben der Re-gierung erklärt, daß fle einseitigen Staats. Gesetzen und Verordnungen itber kirchliche Dinge fich durchaus nicht unterwerfen. Die franzi»fifch, Regierung soll befchlps-sen haben, an der spanischen Grenze ein Armeekorps aufzustellen. Wom Mchertisch. Ueber das Verficherungswese«. Von Dr. Ernst Bezold. Die „Deutschen Zeit. U'>d Streitfragen" (Herausgeber Holtzendorff und Oocten) bringen eine Abhandlung über daS Versichtruns^swesrn Von dem bllkannttn Professor Bezold in München. Bei der weittragenden Bedeutung, welche daS VersichtkungSwesen in unserer Zeit hat, bei der ungeheuren Ausdehnung, welche dasselbe gewonnen, nnd bei bellen rnannichfachen Slbarien, ivelche sich auf fast alle LtbmSsormen erstrecken, ist eine tlare Darstellung sowohl der gesehichilichen Entwicklung als der gegenwärtigen Gestaltung deS Versicheri,ng.^lves!nS von vornherein eiaeS großen Interesses sicher. Die Ansänge d.s VersicherungStvesenS reichen bis in die erste Zeit der römischen ReichSentwick-luttg zurück, Ivo sie alS Seeversicherung gegen den Fkind auftauchten, sich immer treiter ausbildeten, daS Mittelalter überdauerten und endlich die jetzige Gestalt annahmen. Die soziale Bedeutung der Versicherung und deren wirthschastlicher Nutzen ist am besten durch die Schlußworte der Abhandlung betont, welche es alS einen Haupt-Vorzug der Velsichelungen heriiorheben, daß sie das Almosen Vollständig überflüssig machen. Jeder, der eine Prämie zahlt, darf glaulien, daß er mit dieser Zahlung Tansrnden Sorge und Roth ab-werrden Hilst» ivie umgekehrt, Taufende zusammenwirken, um ihm denselben Dienst zu leisten. Allerdings leidet daS Versicherungswesen unter mannichsachen und groben llelielständen. Zahlreiche Fo>men desselben sind noch immrr au schlechter Vertvaltung und an dem Mangel au Empfänglichkeit se tenS des Publ'tumS gescheitert, andere wieder werden in ihrer Nützlichkeit durch den großen Schwindel beeinträchtigt. Wa» die kleine Schrist so anziehend macht, ist namentlich die ltl derselben hervorlrelende Fähigkeit, eine Sache, die aus den ersten Anblick nur Fachleute interessiren t>nn, allgemein saßtlch darstellen zu können. Die ganze Entwicklung, der jetzige Stand deS Versiche.lungsivkskns wird in großen Strichen gezelchiiet, die nothwendigrn lltesormerr iverden angegeben, und zu gleicher Zeit wird ein Bild des gegenwärtiigen Standes des VersicherungS-ivesenS in allen Staaten von dessen Ursprung an bis auf die heuti^je Züt voegesührt. Die Veihan-nung der schrecklichen Fol^^eil der „Zufälle" durch deren Vertlieilung auf Biel« ist so durchmS human und ivl.thichasilich, daß das VelsichcrungS» wesen mit Recht den größten Elfindungen unserer Zeit an die Seite gestellt lvird. I^ür 6is ösiveiss iMI III!»i>kt»ii'z Herrengasse empfiehlt wegen vorgerückter Sommer'Saison ihr reichhaltiges gut sorrirteS Lager aller Gattungen llvrrvQ-^loiäor zu herabgesetzten billigen Preisen gegen coulante Bedienung, und zwar: Z^uitrv-Zaooos gelb, grau, schwarz, braun von ü. 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August 1874 eMLLR'r.soiRLL Ii» VI» VSts!' ^I«ri»»n« vom Streichorchester der 8üdbahn-WerWtten-!MuMapelre unter persönlicher Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Ioh. Handl. Uhr. Anfang halb 8 (752) Entree 15 kr. Haus'Berkauf. DaS um 650 fl. vermiethete HauS Nr. 130 am Hauptplatze zu Arainburg in Oberkrain (im Erdgeschoß HandelSgetvolbe ?c.) ist um den Betrag von 7500 fl» zu verkaufen. Nur 2100 fl. werden ehestens zu zahlen sein. s749 Nähere Auskunft lil. 8. in Krainburg Nr. 26. Gin Gtudier-nder wünscht lvährend der Jerien Instruktionen' für Knaben oder Mädchen zu ertheilen. (739 Adresse im Comptoir dieses Blattes._ Eisenbahn-Fahrordnung Marburg. Personenzüge. Bon Wien nach Trieft: Ankunft s u. 31 M. Früh und 9 u. 6 M. «bend». Abfahrt S U. 4b M. Früh und 9 U. IS M. »bendS. Von Trieft nach Wien: Ankunft 6 U. 11 M. Früh und 6 U. 4b M. Abends. Abfahrt 6 U. 23 M. Krüh und 6 U. b7 «. AbendS. Gemischte Züge Von Mürzzuschlag nach Trieft: Ankunft 1 U. b1 M. Abfahrt 2 U. 20 M. Rachm. Bon Trieft nach Mürzzuschlag: Antunft 12 U. 14 M. Abfahrt 12 U. 4b M. «achm. Eilzüge. Wien-Triest. > Trieft-Wien. Abkunft 2 ll. b M. Nachm. f Ankunft 2 U. Lv M. Xachm. Anfahrt 2 U. 8 M. Nachm. j Abfahrt 2 U. SS M. Nachm' Kärntner-Züge. Abfahrt. Nach Franzenßfefte: 9 u. d M. vormit». und 9 u. W M. «acht«. Nach Btllach: 2 U. 40 M. Rachmitt._ 8elnllull»edvrv »nÄ e« xrvti-KAukvi'ii t»eijo»ävi'en ksbstt. bei c^sn vr»» I-tu». Lss«. II. 'VsstsMo's 2ckviIivsÄrsli»I.aZör ill ^ardurA, ^elede» sov^odl im ?reiise, als iu (Qualität unä Kesekmaekvoller ^usststtuox allor 8ortvn »vk-ron-, Vamvn-, Mliekon- uns! Kinllvi'-kosokukungvn Wecker kookurrens vercken ^enau navk .^nAabe solinellstens Kexen I^aeknakme »usAeMrt uvä ^enÜAt 2ur I^ass ein KetraZener passenäer Lvdult. Xiekt Lonvenil'enlies >virck innerkalb 8 I'ÄALN dereit^illi^st UMMtSllseKt. A» de« hlichwSrIiigeii Cicriis Wir erlauben uns hiermit ergebenst anzuzeigen, daß wir unser bei der Grazer Firma Larl pvnäl (Herrengasse) gehaltenes (Zommlssions-^agvi' von Itittlieii kiirsiiieliteii L HeisII liMlieii aufgelassen haben und ersuchen, bei etwaigen Bestellungen sich direkt an unsere Haupt« Mtdrrlagr: Mr. S gütigst zu wenden. (6b1 Lrnest verantvorUiche Redaktion, Druck und Verlag von Eduard Zauschitz in Marburg S. «. Dt »