^ 8« Mittwoch den 6. Juki 1881. ZX. Jahrgang. AMM Ztilch. Die „Marburg« Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig L fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr.; fiir Zustellung ins Haus monatlich 10 kr. — mit Poslversendung: ganzjäl)rig 8 sl., halbjährig 4 st., vierteljährig 2 fl. JnsertionsgebNhr 3 kr. per Zeile. in hohem Grade geeignet waren, die Erbitterung der Deutschen wachzurufen, so gab doch die Haltung der tschechischen Parteiblätter und der offiziellen Blätter dabei noch mehr zu denken. An« ihrer Lektilre konnte man entnehmen, daß die lzanze Bewegung keineswegs in die Reihe der gewöhnlichen Mraßenskandale zu stellen, sondern von verschiedenen einflubretchen Persönlichkeiten der sogenannten besseren Stände gerne gesehen war. Wir wollen nur einzelne Momente rekapituliren. Die „Närodni Listy" gaben unverblümt in einer Annonce das Aviso zu dem bekannten Angriffe in Kuchelbad, und als die Heldenthat so schön gelungen war, besprach dieselbe die „Politik" mit sast unglaublichem Cynismus in einem durch und durch verlogenen Bericht vom 30. Juni, der zwar konfiszirt, aber nichtsdestoweniger ohne Scham in allen Lüden verkauft wurde. Alle Schuld schiebt dieser saubere Bericht auf die deutschen Studenten und bespricht zugleich das Lieblingsthema von ^berüchtig-ten Renegaten", welche die kluge „Politik^' sogleich an ihren Namen erkennt. Als ob Jemand ein Tscheche deswegen sein mühte, weil er Vrba oder Kukula heißt! Nicht der Name macht die Nationalität aus, sondern die Cr-ziehung und vor allem die Gesinnung; der Name ist leerer Schall. — Der Panslavist Rieger erhielt in Anerkennung seiner Verdienste — doch wohl nicht derer um die Versöhnung der österreichischen Völker — den eisernen Kronenorden S. Klasse. Die „Wiener Abendpost" besprach die Lorgänge mlt einer Gemllth-lichkett, als wenn es stch um die Schilderung eines heiteren Stilllebens handelte und Gras Taaffe bedauerte dieselben zwar in zarten Worten, sprach aber gleichzeitig die Meinung au», man möge eben in ausgeregten Tagen keine demonstrativen öffentlichen Aufzüge veranstalten. Es liegt schon ziemlich klar am Tage, welche Folgen die Prager Vorgänge der letzten Woche haben werden. Zahlreiche deutsch'böhmische Familien werden ihre Söhne nicht mehr an die Prager Hochschulen, sondern nach Dresden und Leipzig schicken, wo sie sich unter zivilistrten Menschen befinden und ihres Lebens sicher sein werden. Alle deutschen Geschästsleute. die es leicht thun können, werden Prag verlassen. Von dieser Seite betrachtet, wird also das Deutsch« thum in Böhmen und ganz besonders in Prag verlieren. Anderseits aber wird es zuverläffig gewinnen! Das schlummernde Volksbewuhtsein de« Deutschen wird endlich wach gerüttelt. Der Deutsche hat einen kleinen Begriff davon bekommen, wessen er sich zu versehen hätte, wenn söln Feind, der Slave, gänzlich obenauf käme. Die Versammlung der deutsch-böhmischen Ab, geordneten appellirt an da« deutsche Volk, daß e» dem nationalen Gedanken treu bleibe und seiner eigenen Kraft und gerechten Sache vertraue. Bei weitem noch nicht Alle, aber doch Viele werden nun rufen, wa« Professor Knoll jllngst in der Versammlung des „Deutschen Verfassungsvereins" gerufen hat: «Jetzt gibt es keine Nachgiebigkeit auch in der kleinsten Kleinig« keit mehr, ste hat ausgehöct für alle Zeiten!" Dieses gestärkte Volksbewubtsein wird ein großer Gewinn für die Deutschböhmen sein, denn die Kraft eines Volkes liegt nicht so sehr in der Zahl seiner Köpfe, als in seiner Intelligenz und in seinem Volksbewubtsein! Zur Geschichte des Tages. Sämmtliche Blätter der Reichs,Hauptstadt, welche die Resolution des Wiener Gemeinde-rathes gegen dieTschechen mitgetheilt, wurden w Beschlag genommen. Bildet — nach dieser Maßregel zu schließen — die Resolution den Thatbestand eines Verbrechens, so müssen auch die Thäter gesaßt werden, muß die Regierung wider diese auch politisch vorgehen und den Gemeinderath auflösen. Ein solcher Schritt Dir Prag» Eytlst «nd ihrt Wirkung aus die Kratschböhmtii. Nachdem wir schon seit einer Reihe von Wochen in unseren Prager Korrespondenzen von einer gefährlichen Stimmung in der vor-tigen tschechischen Bevölkerung zu berichten gehabt hatten, die sich besonder» in Insulten gegen die deutsche Studentenschaft Luft machte, mußten wir endlich in der abgelaufenen Woche Szenen von Pöbelhaftigkeit erleben, die einem Rechtsstaate sehr wenig Ehre machen. Hauptsächlich waren es zwei Fakta, die dem tschechischen Chau» vinismus Gelegenheit gaben, seine Rohheit zu entwickeln: die Handelskammerwahlen und der Ausflug des Korps „Austria." Die Hanvels-kammerwahlen verursachten eine Agitalwn, bei welcher uicht nur die gesetzlichen, sondern auch gewaltthätige Mittel in Anwendung gebracht wurden, um die tschechischen Kandidaten durch zubringen, und als bei der Wahl des Handelsstandes ein gewisser tschechischer Stadtrath seinen mit den (geheim zu haltenden) Namen der Wählenden beschriebenen Zettel durch die Jnter» vention de» deutschen Buchhändlers Tempsky eingebüßt hatte, erklärten die „Närobnl Listy" freudestrahlend, es sei dennoch gelungen, die Namen von 61 persönlich Wählenden zu notiren. Daraus kam der Ausstug des Studentenvereines Auslria; obschon dieser ein Verein von nicht ausgesprochen deutsch-nationalen Tendenzen ist und bis vor Kurzem auch Tschechen zu seinen Mitgliedern zählte, so wurden doch seine Mitglieder und Festgmte die Opfer jener bekannten barbarischen Angriffe in Kuchelbad. Dieser Heldenthat solgte eine Reihe von Straßentumulten, begkitet von thätlichen Beleidigungen der deutschen Bevölkerung und zahlreichen Fensterzer-trümmerungen. Wenn auch alle diese Vorgänge, bei denen sreilich heißblütige Studenten und unzurechnungsfähige Handwerksgesellen die Hauptrolle spielten, K e u t r t e t o n. Tarvis und ftiut Ningrdung. Von Katharina JalaS. Das reizend gelegene Tarvis, der rasch emporl)lüht!Nde Hauptorl des Gaititz« oder Kanal-thules. steht bet Touristen und Sommersrljchlerl» im besten tilange und verdankt seine Bedeutung der überaus günstigen Lage als Eisenbahnknotenpunkt und als Mittelpunkt sür die herrlichsten Ausflüge im genannten Thc.le. Schon da» Gebugspanorama, das man, dem engen Koupv entstiegen, von der Station „Tarvls" aus übersteht, ist von ungeahnter, grobartiger Schönheit; denn voi» hier au» bietet sich dein überraschten Auge der imposante Anblick des Mungart« oder Ma»lhaltstockeS und der riesigen Mangartknppe, aus deren mit ewigem Schnee bedeckten Hochschluchten stets ein sr»scher Wind ins Thal herabweht, Im Osten vym gewaltigen, die andern Berge überragenden Mangart ziehen stch die Krainergebirge hin, während lm Westen von demselben die Riesenleiche, der Mittagskogel, Jäger stein, Aidlkogel, Ma chblan c, Fti ns-spttz, Königsberg, Leitenspitz, die Gamsmutter und der Wlschberg der Reihe nach in die Lüste rflgen. Im Angesichte dieser Großmeister des Kanal-thales führt die neue Rudolfsbahn nach Pon-tasel und von da in kürzester Zeit über Udine llach Venedig, wodurch sie sich direkte in den großen Weltverkehrsstrang einhängt. Unweit vom neuen Unterkunftshause des Ortes gelangt man zum sogenannten Katlsyege, einem landschaftlichen Glanzpunkte des Thales. lös ist die» ein Steg in elner tiefen, engen, von der Gailitz oder Schlitza durchströmten Felsschlucht, in welcher wildromantische Landschast». bilder wie die Formen in einem Kakidoskope plötzlich wechseln. So bietet sich z. B. an einer und derselben Felswand das Schauspiel von zwei eigenartig gebildeten Wassersällen dar; denn während der Fels nach der rechten Seite fast senkrecht ab. sällt, und das Wasser eines von der Höhe kommenden Wildbaches im raschen, zügeUosen Sturze über denselben heradschnellt und brausel»d und tosend mit den in der Tiefe sprudelnden Fluten der Schlitza im schneeigtem Gischt zusammenschäumt, erscheint die linke, allmälich abgerundete Wand vom blinkenden Wasserstrahle so sanst überrieselt, daß der spiegelglatte, glänzend gescheuerte Fels in einen wehenden Schleier gehüllt erscheint, so dünn und zart wie vom Morgenthau benetzte, flimmernde Spinnengewebe. An seinem Saume verwandelt sich das lustige Gewebe in Millionen krystallinischer Gebilde und in sanft perlet»den Silberschaum, der die Lust mit seuchtem Dust ersüllt. Während man in der tiesen Schlucht auf einem schwankenden., hölzernen Steg die Schlitza überschreitet, gewahrt das Auge, nach der Höhe gerichtet, eine kunstvolle Eisenbrücke, die schönste der Ru-dolssbahn, welche wie hingezaubert auf einem 6^ Meter tiesen Abgrund schwebt. Der Über die Schlitza sührende Steg (Karlssteg) setzt sich, den Krümmungen derselben folgend, wie Salanganennester an die Felsen geklebt, ungesähr eine halbe Stunde Weges in der Tiese sort. Abwechselnd geht der Steg von der horizontalen in eine merklich schiese Ebene über, jenachdem es die Möglichkeit, ihn zu besestigen, ersordert. Stellenweise ist derselbe auch gänzlich unterbrochen und man schreitet dann ülzer stusen» förmig behauene FelSstücke und mühsam zu-sammengehäuste Steinmassen, schlüpst gebückt unter drohend überhängenden Felsblöcken auf glitscherndem Boden weiter und zwängt stch auch durch einen niederen, engen Felsentunnel hindurch. Auf halbem Wege befindet sich unter schattigen Fichten ein Denkstein in Form einer Pyramide, zur Erinnerung an einen Grasen Karl Arco, dessen Lieblingsidee, diese» wundervolle Stückchen Erde zugänglich zu machen, von würde aber die deutsch-sreiheitliche Bewegung fördern und dehhalb dürste er unterbleiben. Die Deutschen in Böhmen stellen sich den Schaildthaten ihrer Bedränger gegenüber aus dem Boden des Gesetze« und des Volks-lhnms. Allen voran haben die Abgeordneten sich ihrer nationalen Pflicht erinnert und soll ein Aufruf ergehen an bie Stammgenossen im !^ande, dem nationalen Gedanken treu zn bleiben, ihrer eigenen Kraft und gerechten Sache zu vertrauen. Italien schließt nun seine Anleihe ab und vollbringt^seine größte That: die Aufhebung des Zwangskourses wird ins Werk gesetzt. Die vergleichende Finanzpolitik empfiehlt sich Oester-reich«Ungarn. Die Tun issrage ist bereits zur nord-afrikanischen geworden. Der Ausstand vehntsich nach allei» Seiten anS; die Araber wütheu mit altbekannter Grausamkeit gegen die Ansiedler und haben zum fürchterlichsten Bundesgenossen den Sommer, dessen Hitze die europäifchen Truppen kampfunfähig macht. Frankreich büht auch bier wieder feinen Nationalfehler: Sorglosigkeit und Nnterfchätzuug des Feindes. Verttlijchte.Mchrichten. (Anierikanifcher Unternehmungs-i^eist.) In Oxford ist jetzt eine revidirte Ueber-fetzung des neuen Testamentes erfchienen. Die gewaltige Aujregung, welche sich der Anhänger der prolestantifch-englijchen Kirche in Nordamerika bei diefer Gelegenheit bemächtigt, war Veranlassung, einen großartigen Beweis nordamerikanischen Unternehmungsgeistes zu liefern. Die Perisionskommission in London ging mit der größte!» Sorgsall zu Werke, daß das Resultat ihrer Arbeiten geheim bleiben sollte. Sie wußten, daß sie es mit amerikanischen Verlegern zu thun hatten, welche nichts unversucht lassen wlirden, um so schnell wie möglich in den Besitz eines Abdruckes zu kommen. Um allen Verlegern, mit denen sie in Verbindung standen, gerecht zu werden, hatten sie beschlossen, die Probebogen gleichzeitig an englische und amerikanische Verleger zu versenden, dabei vergessend, daß die Amerikaner ihren englischen Kollegen gegenliber dadurch wenigstens 9—10 Tage im Nachtheile waren. Die Verlagsfirma Appleton «k Komp. in New-Iork wußte dem aber vorzubeugen. Zeitig verschafften sie sich eine vollständige Einrichtung zum Nachdrucke der Bibel, Setzkästen, Bchel zc., sowie die nöthige Anzahl der geschick« testen Setzer und sanvten Leute und Material, und zwar, um keinen Verdacht zu erregen, in verschiedenen Dampfern nach England. Aus einem schnellsegelnden Dampfer, welcher im geeigneten Momente von Liverpool nach New-I)ort fuhr, wurde die Passage für die Setzer, dem aus seinem Gute iu Tarvis btfindlichen Personale ausgeführt wurde. Der kühne Steg hat keinen Anspruch daraus, ein Kunstbau genannt zu werden, doch ist er als ein Objekt, an dem die Llebe und Dankbarkeit gegen einen guten Gebieter die Bauleiter waren, in hohem Grade tiewundernswerth. Bezeichncnv für den schwindelnden Pfad erfcheint der Ausdruck, welchen eine aus demselben schreitende schmucke Kärntneun gebrauchte, da sie ihn nämlich „köpf-schiach" nannte. Während man aus kleinen Bänken, wclche in der Nälze des Denksteines angebracht sind, ruht, wendet sich vas Auge dem tosenden Bache zu. Verwitterte Steine, an denen sich verschiedene Moose sestgenietet, glänzen im Wasser, duste und trotzen mit Millionen von Wurzelfasern der Flut, die seit Jahrtausenden hier sachte daran hinaufleclt und dort wild darüber hinwegbraust. Die Schlucht verloffend, gelangt man Uber ausfallend großblättrigem Huflattich hinfchreitend auf eine kleine Anhöhe und endlich durch dultkles Nadelholz aus die Fahrstraße hinab, die durch das ties gelegene, düstere, ulterthümlich geliaute Untertarvis nach dem freundlichen, modern gebauten Obertarvis sührt. Eigenthümlich erscheint der Friedhof und die in demselben stehende Kirche von Obertarvis, da Beide von einer ehetnaligen, mit Schieß- sowie eltt entsprechender Raum belegt, ohne daß der Zweck dieser Maßregel angegeben wurde. Nachdem der Dampser in See und eine telegraphische Verbindung weder mit England noch New Jork möglich war, wurden die Kästen aufgeschlagen und der gemiethete Rann: in eine Druckerei umgewandelt. Als der Dampfer in New Jork ankam, war die Bibel fertig gesetzt, die Formen stereotypirt und der Satz wieder in die Kästen abgelegt. Innerhalb 24 Stunden erhielten die Buchhändler von der Firma Appleton die fertigen und gebundenen Bibeln, während die Konkurrenten der Firma kaum mit dem Satze begonnen hatten. Daö Unternehmen hat jedenfalls viel Geld gekostet, hat aber auch ol^e Zweifel viel Geld eiugebracht, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß Exemplare der amerikanischen Ausgabe bereits in England verkaust werden, ehe die englischen Drncker ihre Bibeln gebunden haben. (Der letzte Winter in Island.) Brieslichen Nachrichten aus Island zufolge soll der vergangene Winter daselbst von bisher fast unerhörter Strenge gewefen sein. Vom Oktober angefangen herrschten Frost und Schnee unausgesetzt bls April. Der nördliche und der östliche Thell der Insel waren seit Juli vorigen Jahres bis vor Kurzem noch von Polar Eis blockirt, welches zahlreiche Eisbären mitbrachte und den Verkehr zu Weisser zwischen diesen und den übrigen Theilen der Insel hemmte. Die Bevölkerung hat denn auch schrecklich durch Kälte utid Hunger zu leiden gehabt. Oesen existiren auf Island, außer in den Handelsplätzen, nur ausnahmsweise, va es ja aus der Insel so gut wie gänzlich an Brennholz fehlt und die wenig zahlreichen und noch weniger ergiebigen Wal-vungen kaum genügen, um die nöthigen Schmiedekohle» zu liefern. Wer nicht die kostspieligen, aus der Fremde eingeführten Slein, kohlen kaufen kann, muß sich auch für die Küche mit getrocknetem Schafmists behelfen, welcher erst wieder der Landwlrthschast abgestohlen werden muß. Es wird deshalb im Allgemeinen auch im Winter nicht geheizt und Oefen, namentlich elferne, werden als Luxus-Artikel angesehen, der, außer in der „Hauptstadt" Neyt^ javlk und dem zweiteu, im höchsten Norden Islands gelegenen Städtchen Akureyri, wie gesagt, nur gaiiz ausnahmsweise anzutreffen ist. Die Körperwärme der im engen Räume einer ungemein ärmlichen isländischen Hütte zusammengepreßten Hausgenossen muß allein vor dem Froste schützen ... Die Meeres^Buchten waren an vielen Stellen ganz zugesroren und bildeten eine glänzeuoe, unübersehbare weiße Fläche, so daß man viele Meilen weit über Eis reiten konnte. (Bekanntlich sind die Isländer ein Neitervvlk, wie es die Puszten Ungarns und bie Steppen Polens oder Nußlands nicht tüch- scharten versehenen Flstungsmauer umgeben sind. An die Stelle des Hauptgedc^udes der einstigen Festung soll schon im Jahre 1449 die im gothlschen Slyle erbaute Kirche getreten sein. Links von der Kirche befindet sich noch ein alterthümlicher ehemaliger Festungsthurm mit ver Ansschr^ft: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr." Bei näherer Besichtigung zeigt es sich, daß ver alte Geselle auch jetzt dazu bestimmt sei, einem der schlimmsten Feinde die Stirne zu bieten, nämlich der Macht des Feuers zu trotzen, da er die Löschapparate von Tarvis enthält. Unmittell)ar hinter der Kirche steht ein zweiter vorzeitlicher Feftungsthurm, welcher, in eine Kapelle umformt, neblt dem Altare eine große Anzahl von Todtenköpfen enthält, die zum Theile mit völlig verwitterten, künstlichen Blumenkränzen bedeckt sind. Welche Berwechslung mochte wohl hiebet zwischen berechtigten und unberechtigten Krauzlrägern stattgefunden haben. — Gewiß hat das bekannte Epigramm: „Etn Kranz ist vlel leichter zu winden, als ihm ein würdig Haupt zu finden", bei der Bekränzung kein Bedenken mehr erregt, und so mag es wohl gekommen sein, daß manches dieser mit Nöslein und Vergißmeinnicht geschmückten Häupter, als es das darin arlieitende Gehirn noch zum Ebenbilde Gottes, zum Herrn der Gchö» tiger ziehen könnten.) In das Innere des Landes konnte man wegen des sortwährenden Schnees freilich auch zu Pferde nicht gelangen, so daß die Bewohner des nördlichen und des östlichen Theile« der Insel von dem Verkehr mit dem übrigen Theilen des Landes gänzlich abgeschnitten waren. Erst vor ganz Kurzem hat sich das Polar-Eis wieder zertheilt, so daß nun endlich d^r hartbedrängten Bevölkerung zu Wasser Lebensmittel zugesührt werden können. Nicht zu den geringsten Schrecken des Winters gehört für die ganze Insel die völlige Abgeschiedenheit von der übrigen Welt während des» selben. Weder mündliche, noch schriftliche, noch sonstige Kunde dringt währurd dieser Zeit zn den verlassenen Bewohnern Islands, nnv es ist daher begreiflich, daß die Anknnft des ersten Post-Dampfschlffes, welches Zeitnngen, Briefe, Bücher u. f. w. bringt und die Insel wieder mit dem Welt'Verkehr in Verbindung setzt, in sehnsuchtsvoller Aufregung erwartet wird. Das Unglück wollte es, baß Heuer den Isländern auch die Erlösung aus der geistigen Einsamkeit verzögert wurde, da das erste Postschiff Ansangs Februar aus der Fahrt nach der Insel scheiterte und außer der Mannschast nichts, weder Briese noch Bücher gerettet wurde. Nach diesem vielleicht strengsten Winter, der je auf Island ge-herrfcht hat die isländischen Aniialen melden wenigstens von keiilem strengern — trat ein normales isländisches Frühjahr ein und auch der Sommer hat zur gewohnten Zeit seinen Ansang genominen. Allein der Winterfrost hat dein Boden so sehr geschadet, daß die GraHfelder nur langsain grünen. (Schulrath und Frauen räche.) In einer Pester Volksschule sollte kürzlich die Prüfung abgehalten werden, welcher als Delegirter der Bezirks-Schulrath, ein Mevizinä-Doktor, Aurel Mayer, beizuwohnen halte. Das Benehinen dieses Herrn war von seine,n verspäteten Eintritte an eine Provokation over vielinehr eine ganze Reihe von Provokationen. Der Klassen-Lehrerin, Fräulein Gisela Äertalan, sagte der galante Doktor: „Lausen Sie nicht so hin und her, als ob Sie Jemand jagen würde; ich bin nervös." Mit Bezug aus die anwesenden Mütter (es waren deren mehr als dreißig zugegen) bemerkte er beiläufig: „Es gibt Mütiec, welche die Pcüsungen für einen Auslagekasten ansehen, so psauenmäßig bunt kleiden sie sich für solche Anlässe." Dies brachte die anwesenden Dalnen, die von Anbeginn an durch das herausfordernde Benehmen des Herri, Miiyer cho-qairt waren, vollends aus der Kontenaucs und eine derfelben näherte sich ih»n mit den Worten: „Hinaus mit dem Haderluinpen i" (nach der Version des „Hon" sagte sie Dies gab oen übrigen Da»nen das Äignal zuin gemeinsamen Angriffe; sie fi-len über Herrn pfung stempelte, aiistatt der leichten Blütenbürde von einem ehernen Hllin bedeckt wurde. Wun-dersain verjiingt und verklärt erscheinen die alten Thürme und das Gotteshaus iin stillen Friedhosöraume, wenn die Sonne glutstrahlenv in erhabener Majestät zur Rüste geht uird sich die Lust mit ihrein Feuerscheine mengt. Alsbald kühlt sich auch der glühende Ab-fchiedskuß, welchen die mnwandelbare Tageskönigin dem in bläuliche Schatten gehüllten Thale aufgedrückt, im leifen Avendwiude. Die altersgrauen, von mächtigen Runenzügen kreuz und quer durchfurchten Häupter der höchsten Bergkolofse aber, kaum noch vom hellen, flutenden Äonnenseuer umsäumt, sprühen sofort jene leuchtende und schimmernde Glut, die ihre Flaininenzünglein mit Blitzeszünden von einer Höhe zur andern trägt, bis sie alle im reinstei» unentweihten Opserseuer glühen. Lautlos heilige Bewunderung ersaßt den Beschauer, bis er den letzten Strahl des Lichtes erbleichen sieht. In solchein Moinente des erhabeiieii AlpenglÜhettS mochte Scheffel in seinkin Meisterwerke „Ekkehard" von der stolzen Herzogswitwe sagen: „Im Rinnen und Zerrinnen des letzten Abent'-strahls wird auch Frau HadwigS Denken weich". Einen der genußreichsten Ausfltige bietet die Tour von Tarvis über den Weißenbach, der Grenze zwischen Kärnten und Kraii», nuch Mayer her und warfen ihn zur Thüre hinaus, ja sie waren auch in sttrsorglicher Weise darauf bedacht, daß der Doktor die Treppen hinunter gelange. Unten stand ein Hordar, der in dem Glauben, Herr Mayer werde als Dieb verfolgt, ihn am Kragen packte und, da der Doktor sich dies nicht gefallen lassen wollte, an die Wand preßte. Der Schul-Direktor, Herr Paul Haselmayer und der Schulsiuhl-Präses, Herr Johann Kuklay stellten hierauf mit großer Mllhe die Nuhe wieder her; an eine Wiederaufnahme der Prüfung konnte selbstverständlich nicht mehr gedacht werden. .Illarbllr^ier.tierichte. (Ehrenbürger.) Die Orts« Gemeinde Pößmtzhofen hat den srUheren Vezirkshauptmann und nunmehrigen Stattyaltereirath, Herrn Ju» liuS Seeder, in Anerkennung seiner Lerdienste um da« Wohl der Gemeinde zum Ehrenbürger ernannt und wurde demselben am letzten Tage seiner AmtSthätigkeit hier (Ende Juni) da» bc zUgliche Diplom durch die lHemeuldevorstehunq uverreicht. — Herr Julius Teeder desttzt nun in steben Äemeinoen des Bezirkes Marburg das Ehrenbttrgerrecht, davon sechs im Gerichtsvezirke Marburg r. D. U. (FUrdieachtjShrigeSchulpslicht.) Die Gemeindevertretung von Tüffer hat be^ schlössen, an das Herrenhaus eine Petition um Ablehnung des Ltenbacher'jchen Antrages zu richten. (Kohlenwerk Trifail.) Die Hauptversammlung der Trisailer Kohlengewerkschaft hat die Jahresrechnung genehmigt. Der Nein-gewinn vetrügt 252.841. fl. Das Gesellschafts-kapital darf nun durch Ausgabe neuer vollein« gezahlter Aktien bis auf zwölf Millionen Gulden eryöht werden. (Einbruch.) Beim Grundbesitzer Math. Puschnlk in Pachern wurden nach Aushebung des Fenstergitters und Aussprengung einer Thüre ein Kasten gewaltsam geöffnet und ent« wendeten die Thäter 103 fl. Geid, eine silberne Uhr. eine geladene Pistole, Kleider und Wasche im Gesammtwerthe von 150 fl., einen Schuld-bries über 800 fl. und mehrere Urkunoen. Das Verbrechen wurde verübt, während die Hausleute dreihundert Schritte entfernt aus der Wiese beschäftigt waren. (Ein berüchtigter Landstreicher.) In Schleinitz wurden beim Grundbesitzer F. Tolitschitsch die Thüren mit einem Dietrich geöffnet und Kleider, Schuhe, Wäsche... im Merthe von 40 fl. gestohlen. Au demselben Tage wurde beim Grundbesitzer Mathias Schi» gert in Nußdorf eingebrochen und Schweinfleisch jammt Würste im Werths von 15 fl. entwendet. Beide Verbrechen soll der gefürchtete Landstreicher den beiden Weißenselser- oder Mangartseen, in der Nähe des anmuthlg gelegenen Ortes Weißen-fels und unweit der Wasserscheide zwischen der Drau und Save. Nicht Minder anziehend ist die Partie nach dem südlich von Torv^S gelegenen Ziilkbergwerke Raidl und zu deni in großartiger Gebirgs-umrahmung gelegenen Naivlersee. Der Naibler« see und der größere Mangartjee scheinen sich an pittoresker Schönheit übertreffen zu wollen; denn was der Natbleisee einerseits durch seine größere Ausdehnung und durch das herrliche Grün seines inagischen Wasserspiegels gewinnt, inacht ihm anderieitö der Mangarlsee, in dcssen jplegetnver Flut sich das grelle, schneebedtckie Niejenbild seines hohen Namensjpenberö „Man-garl" voin Scheitel bis zuiu Fuße in unv i-hüUter, majestätischer Würde bejchaut, lelchl wieder streitig. Die stramm in die Wolken gende Felsinasse des ltolzen Mangart, dieje« wltrdigeu Marlsteines dreier Länder, an seinem Fuße so niild von der welchen Flut bespült und so treu in derselben gespiegelt, verleil)t dem See durch den schroffen Gegensatz de» festen und des flüssigen Elementes einen besoit. ders erhabenen Charakter. Tiefe Stille herrscht in dein wundervollen Landschastsdtlde, und der ewigen Urkrast inäch« tiger Oveni erfüllt die winzigen Menschlein, die Florian NaSborschek verübt haben, welcher sich damals in jener Gegend heruintrieb; die Haus-leute arbeiteten aus den Wiesen und benlitzic dieser Strolch die günstige Gelegenheit. (Untersteirische Bäder.) In Römer, bad sind blShsr 217 Gäste angekommen. (Mord oder Selbstmord?) In einein Hausbrunnen zu Greis, Gerichtsbezirk Cilli, wurde der Leichnam des Bauernsohnes Mathias RaSpotnik aufgefunden. (Die Taucher - Pro du ttionen) mn Sosienplatze iverden zahlreich besticht ttltd er-fretten sich die Tattcher eines sehr regen Beifalles. Somol)l die Erflärung der Apparate als die Arbeiten werden besteit s atlügestthrt; e^Z siitd oie nettesten en,lischen Apparate tttit einein Telephon verset)en, itt Verweiidung. Außer anderen Arbeiten schreibt, ja raucht sogar der Tattcher unter Waffer ltnd es wird auch gezeigt, tvie sich die. Taucher voni Meeresgruttde ol)ile eitter Leiter, »hue eiiter Leine, mittelst ^ttst alt die Oberfläche des Wrissers hebeit. Wegeit zal)lreichen Zuspruches verbleibt der Unternehttier noch bis Sonntag hier uiid fiiideii täglich Nachiltittags Vorstellttngen fortwährend statt. (A tt s der G e ttteilide st u b e.) Morgen 3 Nl)r Nachlnittag fitidet eine Sitzuiig des Genieinderathes statt. (Lokaltnuseum Ci lli.) Da« Unterrichts-ministeriutn ist geneigt, in Cllli sUr die dortigen Denkmale aus der Röinerzstt ein Lokalmuseum errichten zu lassen. (Dentsche Schule.) Im Hüttenwerk Störs wird eine Volksschnle tnit deutscher Unter» richtsfprache errichtet. Theater. Das Samstag den 2. Juli begonnene Ew semble-Gastspiel von Mtgliedern des Wiener Stadtthsaters gestaltete stch äußerst interessant und erfolgreich. Präzise und durchgreifende Ab, Wicklung der Stücke, verständnißvolle Darstellung und angenehme Bühnenerschoinungen sind im allgemeinen Vorzljge des Ensembles, die sich vorerst wohllhuend abheben, wozu noch die fein ausgearbeiteten und charakteristifch gehaltenen Kunstleistungen einzelner Darsteller als ganz besondere Würze hinzukommen. Gegeben wurden bisnun folgende Stücke: „Pompigtioc's Pathe", Schauspiel in 4 Akten von Alexander Dumas Sohn; „Die Furcht vor der Freude", Schauspiel in 1 Auszug von Emile de Girardin, deutsch bearbeitet von Heinrich Laube, ein nach Dtktion und Technik ausgezeichneter Einakter; „Die H.'nne und ihre Küchlein", Lustspiel in 2 Akten nach dem Französischen von Heinrich Laube, und „Der Sohn Coralie's", Pariser Sittenbild in 4 Akten von Albert Delpit. Deutsch von A. neugierig in dies Zauberreich gedrungen, mit weihevoller Andacht; denn in heiliger Scheue ahnt Herz und Sinn des Schöpfers geheimniß« volle Nähe. Zur weilcre,. Charakteristik des Mangart» seeS inö^e folgende, von Ernst Schroll versaßte und an Lenau's Schilslieder tnahnende Dichtung dienen: Am Ol'erjee. Wie sie da müchtig throiieil, Die Kelsen rtngö »m Wle prächtig ihre jironen Leuchten in hetiem Weiß. So schau'tt die ries'gen Zinkeli voii lichter Höh', Und fch'n ihr Bild versittken Ties itt den tilauen Eee. ttlld ans dem senchtell Düstel^ l^rklliigt es wie Gesan^^. Wie geisterl)tist Äeslustcr Den weiten «ee eiitllni^^. Ob sie sich da iiermählen Z» stlltcm LlebeSt'iittd, Uiid »vas sie sich erzalilen. Niemnndcnl lvard eö knnd. Doch altes lanscht, ob balde Die Kunde w^'hl ergeh', — D'rnm ist's so still UN Walde, So l)e>mlich still ain See. Wie der Mangart die Krone des Oberstes bildet, so gestaltet sich der zuin Tbtil bewaldete Seckops mit seinen stolzen Genossen zum Gi-gantenkrauze des NaidlerjeeS. Miriaden glän» Schelcher. Hatte auch jedes vou den genannten Stücken szinen Erfolg, so mtiß dies von dein letzteii, das eine Reihe der gefühlvollsten und packendsten Szenen bringt, ganz besonders ge« sagt werden. Den Glanzpunkt des Abends bil, dete die wahrhast vorzügliche Leistung der Frau Albrecht (Cornlie), welche sür ihr seelenvolles nnd ergreisen^'es Spiel, das in Milni? und Spracds die Künstlerin verrieth, durch stürtni, schen Applaus und eine prachttiolle Vonquet-Spende ausgezeichnet wurde. Voll deil Herren nennen wir die beisällig aufgenonnneneu Leistungen Bassermanns und Ranzenl'ergs, die dabei in den Bordergrund trateu, bemerkeu jedoch, daß auch alle übrigen Damen und Herren des Ensembles Vorzügliches leisteten und in allen Stücken großen Erfolg errangen. Äiißerordentliche i?itdertasel. Freitag den l. Inli d. I. sand in Herrn Th. Götz' Gartenlokalitäten eine außerordentliche Liedertafel des Marburger Mäiiuergesatlg.V-r-eines und feiner Hauökapelle unter grober Be» theiliguug von Seite des hiesigen Pudlikuins und mit eminentem Erfolge statt. Entsprechend dem Zwecke der Produktion übernahm oie Haus-kapelle den größeren Theil des Programme« und führte denselben mit bekannter Fertigkeit zur allgemeinen Zufriedenheit der Zuhörer au». Die keineswegs leicht zu bringenoe Ouverture ziir Operette „Prinz Methusalem" voii Ioh. Strauß wurde beifälligst exekutirt und zur Wiederholung verlangt. Für die gute Durchführung und Aufnahtne der Musikpucen spricht wohl atn besten der Umstand, daß jede derselben wlek>erholt werden mußte; die braven, opfer« willigen Musiker mit ihrein thätigen Dirigenten Herrn August Satter mögen in dieser Atier-kent^ung einen kleinen Negreß sür ihre Mühen finden. Auch der sangliche Theil erfreute sich einer gleich freundlichen Ermunterung, und es mußten die votn 1. Chormeister Herrn August Satter dirigirten Nummern „Walblteli" von F. Abt und „Wohin mlt der Freud", Volkelteo von Silcher, wie auch die sturtnilch cicclatnirte und vom 2. Chormeister Herrn Franz Scht,ster dirigirte Numiner „Da steirifche Bua", eine entsprechende, gemüthlich gehaltene Koinpositloil von Schmölzer, wiederholt werden. Dts Sli,n-mung de« Publikums war eine recht animirle und es zeigte sich allenthalben große Befriedigung über die gelungene Aufführung. Letzte Poft. Das UilterrichtStiilinsteritlM hat die voni akadeitnfchen Senat in Prag verfügte Schließttitg der Universitätövorlesnngeli für dieses Halbjahr bestätigt. zender Tantiennadeln spiegeln sich, in helle Smaragde verwandelt, glitzernd u»»o fliininernd in der klaren Flut, als wollten sie intt ihrer Pracht die holde Wafferjungsrau, die der Sage nach einst als Herrscherin hter gehaust, aus dem tiesen, dunkten Grunde wieder einmal an das Reich oes Lichtes locken und ihr triefend Haar init königlichem Schinuck bethauen. Wer den Raiblerjee gesehen, weiß, daß lnan sich nur !chwerj.von seinem wundervollen Bilde trennt, und wer, ihn verlassend, der über den Predtl suhrenden, blanken Fahrstraße solgt, kann von der sesselnde» Macht erzählen, die den Blick »och lange in der dunkleii Flut gefangen hält. Auf der Höhe des Prevtls, dem Scheide-pnnkte zivifchen Kärnten uitd Görz, angelangt, UNletlasse tnait es nicht, an der einsainen, den Predilpaß absperrenden Festung und an dem herrlichen Denkmale Hertnanns von Hectnanns-dorf vortlber, btS in die Feljeuschincht nach Oberpreth hinabzugehen, utn das großartige, von der uiächltgen Kuppe des Mangart über wölbte Gelurgspanoraiua in seiuer volle» itnpo-sauteu Erhabenheit zu schauen. (Schluß solgt.) Taaffe soll mit der Bildung eines Beamten-ministeriumü betraut werden. In Ungarn wurden 230 Mitglieder der RegierluigSpartei, 62 von der gemäßigten Opposition, 88 von der äußersten Linken, 15 Nationale und 12 Parteilose gewählt. Die Verhandlungen, betreffend die Wieder-ousnahme der diplomatischen Beziehuilgen zwischen Oesterreich-Ungarn und Mexiko dürsten zu einem gnten Resultat führen. Die französische Regierung beabsichtigt, dem Zivilgouverneur von Algerien einen mit außerordentlichen Vollmachten versehenen Militärattache an die Seite zu stellen. Daß Befinden Garsteld's soll sich vcr-schlimmert haben.._ Jener uneyrtiche Kinder, welcher vorgestern einen Notizkalender fand, wird ersucht, denselben wenigstens entleert an die Expedition dieses Blattes per Post unter Kreuzband zu senden. _ (741 Am Sostenplatze werden die (732 großkn Taulher-Produktionen bis Sonntag den 10. Juli 188! fortgesetzt. Vorstelluntien und genaue Erklärungen der Apparate finden täglich Nachmittags statt. Eintritt: I. Platz 10 kr., II. Plcitz 20 kr. Kinder und Militär zahlen die Hälfte. Ritstn-Ribistl 734 sind von heute an zu haben bei Herrn Leop. UebeleiS, Bäckermeister. Burggasse Nr. 6 neu. ItosouLrätM sind zu haben — 1 Kilo 7 kr. — am Vurg-plaß Rr. 8. (740 Das Schanklokale „zur deutschen Fahne" in Brunndorf ist zu verpachten. (739 Auskunft beim EigenthÜmer._ Bisher unerreicht in seiner Wirkung auf die leichtere Löslichkeit ^insbesondere) schwer verdaulicher Speisen, die Verdauung und Blutreinigung, die Ernährung und Krüs-tiguug des Körpers. Dadurch wirkt e» bei täglich zweimaligem und länger fortgesetztem Gebrauche als diätetisches Mittel bei vielen, selbst hartnäckigen Leiden, als: Verdauungsschwäche. Sod-brenneu, Anschoppungen der Baucheingeweide. Trägheit der Gedärme, Gliederschwäche. Hämorrhoidal-Leiden aller Art, Skrovheln, Kropf, Bleichsucht, Gelbsucht, chronischen Hautausschlägen, periodischem Kopfschmerz, Wurm- und Steinkrankhelt, Verschlelmung '» in der eingewurzelten Gicht uud in der Tnberculose. — Bei Mineralwasser-Curen leistet es sowohl vor als während deS Gebrauches derselben, sowie zur Nachcur vorzügliche Dienste. ^24 Zu haben beim Erzeuger, landschaftl. Apotheker iu Stockerau, uuc> in folgenden Depots: bei Herren: Scherl, Apotheker ln Albert Langer, Apoth. in Lruetc aMui', I. Kupferschmidt, A. Marek, Apoth. in Joh. Purgleitner, Raimund Postl, Barmherzige Brüder, 'Anton Nedwed, Adolf Jaku, Apoth. in Uia?, I. Unger, Apoth. in ^uäsuburß^, Franz Sovrano, Apoth. in Lnittvlt'sitj, I. Pferschy, Apoth. in I^sobsn, A. Z». ZSancafari, Apothek. in WarVurg, Em. C. Andricu, Apotheker in Kr. F. Illing, Apotheker in Kvttenmaun; ferner in allen renommirten Apotheken Oesterreich-Ungarns. PreiS einer Schachtel 7ü kr. Versandt von mindestens 2 Schachteln per Nachnahme. Loito-Ziehungev vom S. Jul>: Vraj! 44 17 S2 «8 74 Weil: ö» b3 4 10 3 Z. S42g. (699 Kundmachung. Vom Stadtrathe Marburg »Verden im Sinne dcS Gesetzes vom Jahre 1863, wornach für das Halten ver Hunde in Marburg eine jährliche Auflage von je 2 fl. ö. W. zu entrichten ,st. die !ticsitzer von Hunden ausgesordert, den Besitz derselben vom 1. bis 31. Juli 1881 bei der hiesigen Stadtkasse anzumelden und die Auflage per 2 fl. gegen Empfangnahme der Quittung und Marke um so gewiffer zu berichtigen, als im widrigen Falle jeder Hund, welcher vom 1. August 1881 an mit einer für daS nächste, vom 1. Juli 1881 bis Ende Juni 1882 laufende Steuerjahr giltigen Marke neuer Form nicht versehen ist, vom Abdecker eingefangen und nach Umständen sogleich vertilgt tverden wird. — Für Hunde Fremder oder durchreisender Personen können Fremdenmarken bei der Stadtkasse behoben werden. Jede Umgehung der Sleuerentrichtung, insbesondere die Verhelmlichuvg eines steuerbaren Hundes, oder die Benützung einer falschen oder erloschenen Marke wird, auher der zu entrichtenden Jahrcslaze per 2 fl., mit dem doppelten Erläge derselben per vier Gulden bestraft, wo von dem Anzeiger die Hälfte zufällt. Malburg am 22. Juni 1880. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. _______ sür^gli.flLcsttii'ei i 8l!s!Üt7env/e8en. oestei'i'.AIpesilgsujel'n. ^ PI? 8em. 2 51 itiun j r vvnll auk kZolmoliwI- ^ > LtiguMv littr ^sc>1xs »li^vwavät KSFev ^rt stI»A«nIcr»nlLltt lt» n uusl Vi:rÄnuiiNG«»tt AiitMPsthl«»g. Ich erlaube mir die höfliche Anzeige, daß ich mein Bäekergewerbe ln d r Karutuer-gafse, im Hause der Frau Eae. Welluer, zurückgelegt habe, und spreche hiemit meinen werthen Kunden fiir das geschenkte Vertrauen den wärmsten Dank aus. Gleichzeitig empfehle meinen Nachfolger Herr.Vatk. als tüchtigen, reellen Fachmann Ihrem gütigen Wohlwollen. Hochachtungsvoll Auf Obiges Bezug nehmend, beehre ich mich ergcbenst zu bemerken, daß es stets meine größte Sorgsalt lem wird, meine geehrten?.'1'. Kunden durch schmackhaftes Gebäck und solide Bedienung bestens zu befriedigen. (7i^b Um gütiges Wohlwollen und zahlreichen Zuspruch höflichst bittend, hochachtungövollst ^sltvd Divtingvr. Seöastian Schatamun, Aiaker, zeigt dem?. I. Publikum ergebenst an, daß er wie früher im Hause des Herrn Dr. Ipavic in der Dvmgaffe wohnt. (722 «gutsvermaltulig Thurnisch beiPeltau vertauft eine gut erhaltene l^layton» Shuttlelvorth sche Dreschmaschine sammt 4 Pserdegöpel, und eine fast neue Wood'sche Grasmähmaschine billig. (729 Pferde werde« gekaust 3—4 Stück. (731 Adressen im Comptoir d. Bl. abzugeben. S Stock hohes (738 I>»«s t» «Si mit hübschem Garten, noch einige Jahre steuerfrei, als Familien- oder GeschästShaus geeignet, ln der nächsten Nähe von 4 öffentl. Schulen, in wegen Domizilveränderung unter den günstigsten Bedingungen zu verkaufen. Näheres bei Herrn Joh. Gaißer in Marburg._ Für Land- uild Ackerloirthe. Gngl. Futterrüben-Samen. Diese Rul»en, die schönsten und ertragreichsten von allen jetzt bekannten Fntterriiben, werden 1—3 Kuß lm Umfange groh nnd 5-10-15 Pfd. schwer, ohne Bearbeitung. Die erste Aussaat geschieht AuSganaö Miirz oder lm April. D>e zweite Aussaat im Juni, Juli, auch noch Anfangs Ans^ust nnd dann anf solchem Acker, wo mau ^rünfutter, Frühkartoffeln, Raps. Lei« und Roggen. In 14 Wochen sind Vre Rnlien vollftandt^ anSuewcichsen nnd werden die zulej^t gebauten zum Winterbedarf ausl>ewahrt. da diefellien i>is ^ Danerliaftigkeit behalten. — DaS Pfund Samen von der großen Sorte kostet b Mark, Utlttelsorte 4 Mark. Unter /, Pfund wird nicht abgegeben. AnSjaat pro Morgen Pfund. Cultur-Anweisung flige zedem Anftrage bei. v /, Akipnvrviv««, Bcz Stettin Frankirte Anftrage werden umgehend per Poslvorschuß ezpedirt. ^1» l^inrsidunA sur erfol^rsioksn ligdantllnn^ von (iiokt, 1iltsuml»tismus,^s66r^rt Llisilsrgekmsr'/.eu unll liädmuvKvn, livpk-, Okren- z iQ vvll UmsodläKSn doi allen VerlotxunAt'n unä dvi Lllt^iiväuv^sv unä vesoliwüren. lunsrlioti, mit V^'a.sssr xsmisokt, dei p1öt?!llokom linwoklssiv, Iz^rlorsoksri, Lvlik unä OuretitaU. vsau ^säo ^lasods mit meiner l^lltsrsctirikt uvä Lcdutümarlro vsrsedeQ ist.. Zn Flaschen s. 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