Deutsche Macht (Früher „Mier Zeitung"). M,» Hau« »o»»lUch I. —M. Mrrtcljdtrit II. l.M, daldlähNj «. J.- , |Mmibtig st. 6.—. Wit owittimrif 11.«, L >.*>, «tinJUuj (1. IM>. IX r Rmumt T kl. 3*lfr«tt ua Zarlf! bti 0(1 mm wi-dntz-litag«» e»n»rtche»dei Rabatt. Vafntftt« Nk>i»k» Jn'fTalc (Ilt min Platt alt bk»r»tcade, feMOwfKlituar* krt 9b- El» IsWaatc« »». ftruataa Qmtnt. b. Uniitdralui« fxrtrn«. «. GpiechKaad», trt *<»artf«i« »ilglich. mit «ulsafem« kl »«»,- uni Krieri»,«, Ml »—1« ll», Bet- na» S—I Bkx »ütantus«. — RtdaauttatMa oottohn — H!on»lftt»tf mrtt«. — NnonvM! .Halrtittta^nt eicht bnllfllchtttK. Ar. 67. Cilli, Donnerstag, den 20. August 1885. X. Jahrgang. Cardinais Schwarzenderg als einen Mann von vollendeter nationaler Unbefangenheit zu decla-riren. Als jedoch a»n verflossenen Feiertage der festliche Einzug des neuen EzbischofeS in das bnnd«rtthürmige goldene Prag stattfand, und der Bürgermeister der genannten Stadt in auSschließ-lich tschechischer Sprache den Kirchrnfürsten in dessen dreifacher Eigenschaft: als Erzbischof der größten Erzdiöcese, als Metropoliten des untheil-bare» Böhmerlandes und als Krönungsbischof dc« Königreiche» Böhmen apostrophirte, und der in dieser Weise Verherrlichte nur in »schechischen Lauten erwiderte, — da waren die Ofsiciösen auch mit ihrem Latein zu Ende. Das gin.i ihnen denn doch wider den Strich; es war eine der ärgsten Enttäuschungen, die sie ein-bekennen mußten. Allerdings wußte sich der officiöse Verstand bald Rath zu schaffen und das Vorgeben des Erzbischofes dadurch zu mo-tiviren, daß letzterer zu einer nur tschechischen Erwiderung gewisfermassen gezwungen wurde. Der Bürgermeister von Prag wurde als Sündenbock hingestellt, welcher durch seine Ansprache „dem ernsten Vorsätze des Erzbischofes, als na-tional völlig unparteiischer Oberhirte aufzutreten, gleich bei der ersten Begrüßung entgegenhandelte." Wer mag wohl über eine solche Klügelei nicht lachen? DaS bitterste jedoch für die Sold-schreiber der Versöhnungsära war der Umstand, daß sie die Abstinenz der Deutschen bei den Jnthronisationsfeierlichkeiten für gerechtfertigt erklären mußten und daß nun alle ihre Ver-sicherungen von ruhigeren Verhältnissen in Böh-men hinfällig erscheinen. So zeigt eS sich denn neuerdings, welch geringen Werth die Versuche, die öffentlich« Meinung zu fälschen, besitzen. Es kommt doch Alles an den Tag. und gerade die so sehr gt-fürchtete „schärfere Tonart", der immer weitere Kreise zustimmen, wird es an Ausklärungen nicht fehlen lassen; sie wird in einer Cascade von Wahrheiten die Unwahrheiten und Enutel-lungen der Tispositionsfondspresse ersticken. Möge» auch heute noch die Männer, welche, dem Zuge ihreS Herzens und dem Pulsschlage der Zeit folgend, den deutsch-nationalen Ge-danken als vornehmste Prämisse ihres Handelns hinstellen, verdächtigt, denuncirt und verlernn-bei werden. — so wird es doch die Folge zei-gen, wie nothwendig eS war, die liberUen Illusionen dem Stammcsbewußtsein zu unterordnen. Und gerade der Deutsche Club, dessen Werden liberale Phaniasten und officiöse Auguren be» fehden, wird nicht nur eine entschiedene Aenderung der parlamentarischen Taclik. sondern auch einen Umschwung der VersöhnungS-Slrate-gie herbeiführen. Vor Allem aber wird durch ihn das deutsche Volt, welchem man unter ver-gangenen verfassungstreuen Regierungen mit liberalen Brosamen nationale Indifferenz ein-impfte, eine mächtige Anregung erhallen. Und selbst der unter clericalem Banne stehende deutsche Bauer der Alpenländer wird in seinem entlegenen Thälern das Dröhnen bitterer Wahr-heilen hören, und was liberale Floskeln nicht vermochten, das werden ungeschminkte Erzäh-lungen von Thatsachen erzielen: er wird deutsch werden. Nur ein wirtlich deutscher Club wird die nationalt Erziehung der D«ulschen beschien-tilgen; ist aber letztere einmal begonnen, dann brauchen wir vor der Zutuns: nicht mehr zu bangen. Wundschau. [Officiöfe G e st ä n d nisse.s Die officiöse „Presse", welche vor wenigen Tagen der Ernennung des Grasen von Schönborn zum Erzbischof« von Prag ein Loblied sang und auf die nationale Unparteilichkeit des Kirchenfürsten verwies, sieht sich anläßlich der Inthronisation«-Feierlichkeiten zu folgendem Geständnisse ver-anlaßt: „Daß der Erzbischof bei seiner An-spräche sich ausschließlich der czechischen Sprache Die bevorzugten Deutschen. Bor wenigen Tagen haue die officiöse liesse auS Anlaß der zu gewärtigenden Er« Innung des ReichsrntheS, wie auf ein gegebenes diichwort, die Frage der Bildung eines deutschen neuerdings zu erörtern begonnen. In MMionsfondsüblicher Weife halt?» die Herren, leren vornehmst« Ausgabe eS ist, den Völkern Kind in die Au^en zu streuen und von geradezu Alaviesischen Zuständen zu fabuliren, den Ver-gemacht, die politischen Verhältnisse in ge° uichtiprachigen Ländern und Landestheilen als »dji friedlich hinzustellen und alle gegentheiligen Zusi^ie» alS krankhaft« Auswüchse deutsch-nationaler Schwärmer zu kennzeichnen. DaS zu zerstreuen und den Nachfolger des Der Kochzeitssrack. .Himmel! Dieser elende Schneider kann einen Menschen verrückt mach«»!" rief Henri Ä-ikler verzweifelt auS, wußte aber noch nicht nlhi, ob er sich ärgern oder lachen sollt«. Er dsrchschiitt beim Spr'chen das Zimmer wie «in gefangener Löwe. Armer Kerl! Sein Aerger war freilich berechtigt genug. Mit friiirtem und parfümirtem Kopf, mit den «Uqcuitesten Lackstiefeln, ladelloser Wäsche und ffstiitern Oberhemd durchschritt er unruhig das Zimmer. Aber weiter geht di« Schilderung jlweS äußern Menschen nicht; denn der Schnei-bot, der langweilige, unzuverlässige Kerl, hatte ihn im Stich gelassen. Henri Winkler verheirathete sich heut« Purli 12 Uhr mit seiner geliebten Aurelia in einer der schönsten Kirchen. Der Schneider hatte ita um 10 Uhr den Anzug versprochen, nun irari l/,12 und Herr Winkler stand von oben Int unten tadellos weiß, aber nicht die Ahnung m einem Schwalbenschwanz war auch nur in der Entfernung zu sehen. .Weißt du, was ich thun würde ?" wagt der Bräutigamsführer und Freund vorzufchla-gen, „ich würde den Hausrock anziehen und «icht mehr länger warten." „Bring mir 'nen Hut voll vorjährigem Hagel, aber sprich nicht von meinem Hausrock noch etwa von den Hosen dazu," rief Winkler wild auslachend. „Durch meinen Rock schim-inert die helle Sonne und abgesehen von Mode und Schnitt, so waren die Hosen vor 10 Iah-ren mal schwarz, haben aber jetzt «ine unbe-schreiblich« Farbe angenommen. Der Mann ist immer ein« etwas lächerliche Figur, wenn er heiratet, selbst im besten Staat, aber wenn ich in dem Aufzug erscheine, den du mir vor-schlägst, muß ich fürchten, Aurelia lagt „Nein" statt „Ja", wenn wir am Altar stehen." „Was willst du aber thu»? Es wird im-mer später. Sagtest du nicht, der Schneider habe dir den Anzug zu 10 Uhr versprochen und jetzt ist's schon 12 vorbei \" rief Carl Held aufgeregt. Er »ersprach ganz sicher um 10 Uhr," ant-worteie Hemi. „Wie wärS. wenn Dn hinschicktest meint Carl. .Wo denkst du denn hin!" erwiderte ktxr andre, „es würde länger als eine Stunde dauern, «he der Bote hinkommt und zurück ebenso lange." „Du hast recht," seufzte Carl. „Aber wie hast du dir auch den HochzeitSanzug so spät bestellen können i Er hätte schon feit acht Tagen im Haufe fein müssen. Warum warst du nur so thöricht?" „Ja, ja, eS war sehr dumm, mich auf diesen Esel von einen Schneider verlassen. Ich bestellte sonst alles erst im letzten Augenblick, aber diesmal, sürcht« ich bin ich bitter bestraft." Damit warf sich Henr, ächzend in feinen Lehn-stuhl. „Sieh dir mal meinen neuen Anzug an." sprach Carl indem er zärtlich über den funket-nagelneuen Rock strich und sich in dem hohen Wandspiegel bewunderte. „Steht er mir nicht wundervoll ? Siehst du. ich war schlauer als du: den Anzug habe ich mir lange zuvor be-stellt und vor acht Tagen schon hatte ich ihn im Hanse. Man mag sich auf Apotheker, Schuh-macher und sonstwem verlassen, aber niemals traue eines Schneider» Wort!" »Deine guten Lehren mögen ja sehr un-terhaltend sein, lieber Carl brummte Winkler. „aber si« helfen mir jetzt nicht auS der fcheuß-lichen Verlegenheit." Plötzlich »prang der un-glückliche Bräutigam vom Stuhl auf. griff den erstaunten Carl bei beiden Schultern, sah ihm aufgeregt ins Gesicht und rief: „Ader du kannst mir hrlsen, wenn Du willst, alter Junge. Du 2 bedient hat, ohne Rücksicht auf die zahlreiche deutsche Bevölkerung, welche seiner Diöcese un« tersteht, erscheint un», die wir sonst nicht leicht geneigt sind, jeden sprachlichen SchmerzenSschrei aus deutschem oder czechischem Munde zu registri-ren, thatsächlich der sprachlichen Gleichberechti-gung zu widersprechen und nur allzusehr ge-eignet, daS Vertrauen der deutsch-böhmischen Be-völkerung in die vollste Parteilosigkeit des neuen Metropoliten zu erschüttern. Selbst wenn unS vorgehalten werben wollte, daß die deutsche Be» völkerung Prags den Amtsantritt d.s Erzbi-schofs mit demonstrativer Abstinenz begrüßt hat. so fänden wir hierin wohl eine Erklärung, kei-neSwegS aber eine Rechtfertigung dafür, daß der Kirchenfürst et unterließ, in seine Ansprache auch einige Sätze in deutscher Sprache aufzu-nehmen. Ebensowenig würde eS in dem gleichen Falle einem neuernannten Statthalter von Böh-men in den Sinn kommen, aus Aerger über eine solche Temonstration sich seinerseits beim Amtsantritte demonstrativ nur der einen oder der andern Landessprache zu bedienen. Gerade in so erregten Zeiten, wie de» jetzigen sollte von beiden Seiten Alles aus das Peinlichste ver-mieden werden, wa» die nationale Empfindlich-feit zu verletzen geeignet ist. Daß auch der Bürgermeister von Prag seiner Pflichten gegenüber den 30.000 deutschen Einwohnern dieser Stadt so sehr vergaß, daß auch er bei diesem feierli-chen Anlasse keinen einzigen deutschen Satz zur Verfügung hatte, ist nicht minder bedauerlich. Ein solches Vorgehen kann unmöglich das fried» liche Nebeneinanderleben ver beiden Volksstämme sördern, und umsoweniger dann, wenn der In-halt dessen, was der Prager Bürgermeister ge-sprachen ha», so sehr geeignet ist. auch die Ge-mäßigtesten unter der deutsch-böhmischen Bevöl-kerung zu irritiren." Es muß wahrhastig schon weit in Böhmen gekommen sein, wenn die Offi-ciösen des Grafen Taaffe in Verlegenheit ge-rathen, für tschechische Ansprachen Entschuldi-gen zu finden. [O o a t i o n e n für Schönerer.) Mut telegrapbirt uns au« Wien: Am 15. August erschien in der äußerst zahlreich besuchten Versammlung dcS landwirthfchaftlichen Easinos in Vitis das Ehrenmitglied dieses Vereines Abg. Ritter v. Schönerer. Derselbe wurde vom Vorstande und den Ausschußmitgliedern herzlichst begrüß», worauf nach Eröffnung der Versamm« lung Wanderlehrer Wittmann einen landwirth-schaftlichen Vortrag hielt. Sodann sprach Abg. Schönerer über die Staats- und Selbsthilfe in Per Landescultur, welche Erörterungen all-seitig lebhafte Zustimmung fanden. Den 16. August hatte Abg. Ritter v. Schönerer eine Versammlung nach Göpfritz, welches zu seinem Wahlbezirke gehört, einberufen, auch zahlreiche Gesinnungsgenossen aus Wien hatten sich ein- kannst mir den größten Freundschaftsdienst in diesem verzweifelten Moment leisten." „Ich ?" antwortete der überraschte Freund. „Wie in aller Welt kann ich dir helfen? Ich sehe keinen AuSweg. „Ich will ihn dir zeigen. Sieh mal in den Spiegel, mein guter Junge. Sieh unS beide an. Gleichen wir unS nicht in der Figur wie zwei Erbsen?" „Nun, und was soll das?" fragte Carl, indem er des Liebhabtrs Figur mit seinen großen braunen Augen förmlich verschlang. „Siehst du denn noch nicht, mein theuester Freund, wie du mir helfen kannst? Du leihst mir deinen Anzug, damit ich mich verheirathen kann." Was sollte Carl Held thun? Er warf einen traurigen scheidenden Blick auf seine große elegante Figur im Spiegel und dachte an seine Bertha, die er auch bald zum Altar zu führen hoffte. Er hatte sich seit Wochen aus diesen Taq gefreut, und nun mußte er sich wie ein unge-zogener Junge ausziehen lassen. Er schalt auf sich und seine Eitelkeit, die Henris Ausmerk-samkeit auf den schönen Anzug und die gleichen Figuren gelenkt hatte. Was halfs nun, einer mußte zurückstehen, und da er seinem Freunde unmöglich in diesem Moment die Bitte abschla« ..Deutsche Wacht." gefunden. Ritter v. Schönerer wurde bei sei-nem Eintreffen mit dem Landtagsabgeordneten Dötz bei einer Triumphpforte unter Musitflängen und Pöllerfchüsfen von der Gemeindeveriretung bewillkomm«; unter Vorantritt der drei Feuer» wellren aus Brunn, Franzen und Neupölla begaben sich sodann die zwei Abgeordneten in Begleitung von mehreren hundert Personen in das festlich mit Reisig und deutschen Fahnen geschmückte VersammlungSlocale, wo Schönerer einen längeren Vortrag über die Nothwendigkeit wirthschaftlicher Reformen unter stürmischen Beifall hielt. Unter Hochrufen auf Schönerer schloß die Versammlung, zu welcher auch eine Anzahl BegrüßungS-Teltgramme eingelaufen waren. Das VerfammlungSlocale im Gasthaufe deS Bürgermeisters Ekel war mit dem Spruche geziert: „Fest und treu, steht die Schönerer-ParteiV Deutschland. [Eine neue Besitzer« g r e i f u n g.j Ueber Paris und London melden die „Agence Havas" und Reuter's Bureau gleichzeitig eine neue Besitzergreifung von Seiten Deutschlands. Diesmal ist es kein afrikanisches Territorium, das dem Reiche einverleibt werden soll, nein, im fernen Mikronisien ist die Flaggt auf einer, wie das französische Telegramm sagt, auf ollen Inseln, wie Reuter'S Bureau meldet, auf den Carolinen-Jnfeln entfaltet worden. Von deutscher Seele fehlt bis jetzt jede Bestätigung der überraschenden Mittheilung. Die Karolinen selbst sind ein auS 48 Inseln bestehender Archi-pel, der sich von 3'/, Grad nördlicher Breite bis zum 9'/, Grad nördlicher Breite und von 155 Grad östlicher Länge erstreckt. Dasjenige Land, welches Rechtsansprüche auf die Inseln erh.bt, ist Spanien, aber Spanien erhebt Ansprüche auf die meisten Inseln in unmittelbarer Nähe der Philippinnen, ohne daß eS dieselben besitzt. Die Sulu- und Ptlew-Jnseln werden von Spa-nie» beansprucht, aber jene Ansprüche bestehen nur auf dem Papier. Man zählt jetzt im Gan-zen 4—500 Inseln. Die meisten derselben sind niedrig und ruhen auf KoraUenbänken. Nur wenige der Inseln, und zwar hauptsächlich die östlichen, erheben sich höher aus dem Meere empor, doch findet man auch hier keine Berge von größerer Höhe als 970 m. Bäche und Flüsse kommen nur auf den größeren Inseln vor. DaS Klima ist angenehm. Die Haupt-nahrung der Bewohner liefert der Brotfrucht-bäum, welcher fast auf allen Inseln üppig ge-deiht. Außerdem sind an Gewächsen namentlich die KokuSpalme, die Pisang, Orangen. Zucker-rohr, Gewürznelken, Kurkume, BambuS und Arumwurzel zu erwähnen. Mangelhafter ist es mit dem Viehreichthum der Inseln bestellt. Außer den von den Europäern eingeführten HauStbieren und dem Rindvieh kommen auf den Inseln selbst nur der Vampyr und zwei gen konnte, zog er resignirt den Hochzeits-staat aus. Es dauerte keine fünf Minuten, da war Henri in vollem Glänze und halte auch sehr schnell die Kirche erreicht, geführt von feinem treue» Carl mit dem fadenscheinigem Hausrock und den Hosen von unbeschreiblicher Farbe. Winkler war einer der glücklichsten Menfchen und Held einer der traurigsten, als er den Kirchengang mit feiner schönen Bertha, einer der Brautjungfern, am Arm entlang ging. Er wagte kaum, die Augen aufzuschlagen, auS Furcht, sie könne ihn vor Scham den Laufpaß geben. Eine Stunde später dampfte das neuerwählte Paar der Insel Wright zu, wo eS die Flitterwoche» zubringen wollte. H-nri hatte den Ueberzieher abgelegt, den Arm um feine jung« Frau geschlungti» und drückte sir innig an Carl HeldS neuen Leibrock. „Lieber Henri, sagtest du nicht, du rauchst niemals," fragte die junge Frau. „Du hast ganz recht, mein Schatz," erwi-derte er, ich rauche niemals." „Was ist denn aber in deiner Rocktasche ?" fragte die Kleine lächelnd. , Es ist nur mein Notitzbuch." „Wirklich, ein Notitzbuch," rief daS Frau- 18Ö5 Arten größerer Eidechsen vor. Unter den Mm« thieren nehmen der Zahl nach die erste stellt die Delphine ein. welche sich in großen Herd«, ringS um die Inseln tummeln. Vielfach irr Nahrung verwandt werden Schildkröten. 2m» krebse und Fische der verschiedensten An un: Gestalt, welche das Meer gleichfalls in großer Menge liefert. Die Zahl der Bewohner, weiche früher vielfach zu hoch geschätzt wurde, beträq: nicht ganz 30.000; dieselben gehören zur nu-laiisch polynesischen Rasse. Ihr Körperbau i kräftig und stark. Dad« sind die Bewohner *! nicht anerkennen. Spanien scheint jedocki, wie schon oben erwähnt, auf seine vermeintliche, Besitzansprüche nicht verzichten zu wollen, und hat demgemäß den beregten Telegrammen j» solge, gegen die Annexion seitens Deutschla-iös Protest erhoben und zwei Kriegsschiffe zur Wiü-rung seiner Interessen nach den Carolineil e«. sendet. Auf die weitere Entwicklung dieser 8n> Gelegenheit darf man gespannt s«in. Korrespondenzen. — v — Schönstem, 16. August [Unser neuer Herr Pfarrer.j Tec d?t-herige Provisor Herr Goveditsch wurde M Pfarrer von Schönstem ernannt und trat am verflossenen Sonntage das erste Mal in diese: seiner neuen Eigenschaft vor den Altar, ö rentasche heraus, und zwar beide Seiten hm-lich gestickt und parsümirt und mit den Wor> ten auf der Rückfeite: Dem Geliebten. Mit einem bösen und erstauntem Blick N? ihren Mann fragt« Frau Winkler: War» hast du dein Rauchen geleugnet? Glaubtest», mir damit zu mißfallen? Ader sage mir m allem, wer arbeitete dir diese Tasche?" „Eine schöne Geschichte!" dachte Winkler bei sich und lachte verlegen auf. wobei ihn seine Gattin mit wachsendem Aerger beod-achtete. „Diese Cigarrentasche gehört einem Fr«ude von mir." stotterte er. „Das ist eine nette Erfindung," rief i* relia. Auf der nächsten Station stieg Henri ciil um für seine kleine Frau etwas Obst und Na-scher« zu kaufen. Aurelia benützte feine Abwesenheit, im einen Brief, den sie heimlich auS der Cigarr» lasche gezogen hatte, zu lesen, und dieser schllk „Dein« ewig liebende Bertha!" 1885 gebe u. dgl., wir verlangen nur, daß sich der» selbe nicht offen aus die Gegenseite schlage. 8>iH Herr Goveditsch daS Vertrauen und die Zuneigung sich dauernd bewahren, die auch wir Teutsche ihm jetzt trotz alledem und alledem w gegen bringen, so muß er streng darauf sehen. W» über den Parteien zu stehen ; er darf in in« nichts fehln als den Menschen, den Christen; ju welcher politischen oder nationalen Partei sich die Pfarrinsassen bekennen. »>uß ihm ganz-Ich unbewußt bleiben, er muß sich vor allem tüten, selbst in daS Parteigetriebe einzugreifen, müßte cr ja doch, welcher P.rtei er sich auch ai'chloffe. stets der Gegenpartei vor den Kopf flößen, während er als Seelenhirte über alle «ieyt ist und aller Vertrauen und Liebe sich bewahren sollte. Er wird aber auch nicht, wie er e« bisher versuchte, auf die Dauer mit teide n Parteien gehen können, heute mit den ieulschen liebäugeln, morgen aber die Bauern gegen den deutschen Candidaten zur Wahlurne treiben dürfen. eS könnte ihm sonst leicht ge-scheheit, daß er daS Vertrauen beider verlöre »id zwischen zwei Stühlen aus den Boden zu sitzen käme. Was wir Deutsche und der einsichts-ooQert nicht fanatisirte Theil der Slovenm von uiserem neuen Hirten verlangen ist der Fr i e d e, nicht« anderes! Möge der neue Herr Pfarrer IM Wort deS Heilandes, das er bei jedem Mefeopfer feierlich der Gemeinde zuruft, zur Ka-rhkit werden lassen, das schön; Wort: Der Friede sei mit Euch. Bleibe Herr Goveditfch semer eigenen Jugend treu, j mr schönen Zeit ii der er, obwohl Slovcne von Geburt, im Umgänge und durch die Freundschaft mit Deut-ilheo gebildet und zu echter Humanität empor-gehoben, bei allen beliebt und geschätzt war. wegen seiner harmlosen Freude am Gelange, wegen seines liebenswürdigen Benehmens und seiner ruhigen, leidenschaftslosen Haltung. In inner neuen Stellung steht Herr Goveditsch Mg unabhängig von jeder der Parteien da. « braucht keiner zu Gefallen zu leben. Sei er tot« eingedenk, daß et ein Diener der Religion dn Liebe ist, deren Stifter gelobet hatte: Mein Auch ist nicht von dieser Welt. An dieses Wort halle sich unser neuer Pfarrer, das allein ists, wa- wir von ihm fordern und erwarten. Tüffer, 16. August. (O.-C.) [Abschieds-fei e r| Kaum sind zwei Wochen verflossen, imdem die letzten Ernennungen im Justizdienste unseren bisherigen BezirkSrichter, Herrn Castellitz zum LandeSgerichtSrath beförderten und schon dar uns derselbe verlassen, um aus sein«n neuen Kosten nach Graz abzugehen. Einer peremtori-ichen Weisung folgend, mußte er sein Zelt unverzüglich abbrechen, nachdem er in oller Eile die Geschäftsführung dem aus Marburg »dg,ordneten provisorischen Amtsl-iter, Herrn Adjancten Pramberger übergeben hatte. In Das setzte allem die Krone auf. Hier auf der Hochzeitsreise mußte sie erkennen, daß sie uil einem Manne leben sollte, der sie jetzt schon so schändlich betrogen hatte. Sie war «ufe« sich vor Schmerz und Zorn. Als Wink-In zurückkam, sprach sie kein Wort mit ihm, hat» sie einen andern Platz genommen und wollte ihn nicht einmal ansehen. Als der Zug sich der nächsten Station näherte, sprach Henri p ihr: „Aurelia, du mußt mich hören und mir antworten! Sprich doch und sage mir, inwie-jm> ich dich, mein Liebling beleidigen konnte!" Aurelia setzte sich ihm gegenüber, sah ihm gerade ins Gesicht und sagte bestimmt: „Ich werde dich an der nächsten Station verlassen." „Um Gotteswillen, du weißt nicht, was du sprichst. Ich beschwöre dich, sage mir, was Hai dich so beleidigt? schrie Winkler völlig jasiungslvs. .Ich werde dich verlassen und zu meinen Äiern zurückkehren," schluchzte die junge Frau. .Warum denn i Was habe ich denn ge-Ihan ?" ,Du bist ein Heuchler und Verräther, ein ganz schlechter Mensch! Du hast deiner armen Frau daS Herz gebrochen und ein elendes Weib ans einer alückielia vertrauenden Braut aemacht." Deutsche Macht " aller Eile mußte die in Ihrer letzten Nummer erwähnte Abschiedsfeier improvisirt werden, welche gestern Abend im Gartensalon des Hotel Horiak stattfand. Die große Beliebtheit, wel-eher sich der scheidende BezirkSrichter erfreute, zeigte sich in der lebhasten Betheiligung seiner Freunde von Nah und Fern. Nicht nur «ganz Tüffer" war erschienen, um Abschied zu nehmen, auch von auSwärlS betheiligten sich Gäste an dem Feste, so Herr v. Goßleth und andere Mitglieder der Bezirksvertretung, Herr kaiserl. Rath Dr. Neckermann mit anderen Cilliern und unser Abg vrdnettr Dr. Foregger. Die Curkapelle des BadeS Tüffer besorgte die Tafel-musik in ihrer bekannt vorzüglichen Weise und bald entwickelte sich eine animirte Stimmung, welche in einer Reihe gelungener Trink'prüche zum Ausdruck kam. Den Reigen eröffnete Herr Bürgermeister Amon, dessen erster Toast Sr. Majestät dem Kaiser galt und der sohin in schwungvoller Rede der Verdienste des scheidenden Bezirksrichters gedachte; die Freude über seine Beförderung werde leider geschmälert, durch den Schmerz über sein Ausscheiden aus einem Wirkungskreise, in welchem er sich in nahezu zehnjähriger Thätigkeit nur Freunde und Ver-ehrer erworben hat. Tiefgerührt dankte L. G. R. Castellitz; seine schlichten, aber innigen Worte gingen wohl allen Anwesenden zu Hrzen, da ward uns erst klar, waS wir an ihm verlieren; und jeder wollte dies auch fagen. Jeder fand wieder eine neue Seite an ihm zu loben, und immer wieder ertönten begeistert die Hochs dem unparteiischen Richter, dem Mitgliede der Ge-meinde- und Bezirksvertretung, dem Sänger, dem Feuerwehrmann, dem Cillier Kinde und Freunde, dem Parteigenossen und deutschem Manne, dem Familienvater und Menschen. Nie ermüdend dankte der Gefeierte als wollte er Allen den Abschied recht schwer mach?»; endlich aber mußte auch an diesen gedacht werden — wir schieden mit dem Bewußtfein, daß Castelitz den Tüfferern unvergeßlich bleibt. Möge wenigstens er in seiner künftigen Lebensstellung und Carriere Entschädigung finden für den schweren Verlust, den wir durch sein Scheiden erleiden. Mine HöroniK. [Attentat?j Das Helsiiigforser „Ostra Finland" meldet über folgenden „Unfall", wel-cher dem Eisendahnzuge des Kaisers Alexander in Finland zugestoßen ist. Als der Zug, in welchem der Kaiser mit seiner Familie und das Gefolge saßen, auf der Fahrt nach Wilman-strand über die Brücke bei Salaakkalachti fuhr, erfolgte plötzlich inmitten der Brücke ein fürch-terlicher Krach, worauf Stücke vom dritten Waggon im Zuge davonflogen u«d ein Wag-gonfenster über daS Brückengeländer in den Fluß stürzte. Es wurde fosort das Nothsignal Und Aurelia brach in ein krampfhaftes Wei-nen aus. „Mein geliebtes Kind, beruhige dich doch und sage mir, waS ist denn loS. Um Gottes-willen so sprich doch." rief Winkler, indem er versuchte, AureliaS furchtbare Aufregung zu beruhigen. „Mein geliebtes Weib," fing er an — „Ich bin nicht dein geliebtes Weib," rief Aurelia. Deine ewia liebende Bertha ist dein geliebtes Wetb, du schlechter Mensch, du Be-trüger!" „Aber ich habe keine ewig liebende Bertha," gab Winkler zurück „du mußt wahnsinnig sein Aurelia!" „Wollte der Himmel, ich wäre irrsinnig, so würde ich doch nichts mehr von deiner Schlechtigkeit wissen. Hier nimm deinen LiebeS-briet und verlaß mich l" Henri sah den ©rief einen Moment an. Dann lachte er grell aus, schlug sich mit der Hand vor die Stirn und rief: „Jetzt ist mir allei klar! Dieser Brief war in der Cigarren-lasche und die Tasche in Carls Rock. Mein liebes, gutes Frauchen, ich habe unser Eheleben mit einem bösen Fehler angefangen, indem ich dir etwas verheimlichte, was ich dir von vorne-berein hätte saaen müssen. Der Schneider hat 3 gegeben, worauf der Zug stehen blieb. Zum Glück war der Zug selbst unversehrt; nur der dritte Waggon, in welchem die kaiserliche Suite saß. erlitt einige Beschädigungen, wobei einer der auf der Brücke gestandenen Wachtposten leicht verletzt wurde. Als der Kaiser nach der Ursache des starken Krachs fragte, gab min ihm zur Anwort, daß man vergessen (?) habe, das Fenster des dritten Waggon» zuzusperren, infolge dessen dasselbe an das Brückengeländer gestoßen und abgerissen worden sei. Der Kaiser äußerte laut seinen Unwillen über diese Leicht-fertigteil und befahl weiter zu fahren. Es wurde eine strenge Untersuchung deS Unfalls angeordnet, da man hier ein Attentat vermuthet. [Pariser Weltausstellung.^ Der „Figaro" meldet, daß weder Deutschland noch Oesterreich an der Pariser Ausstellung von 1889 theilnehmen würden. Das bonapartistische Blatt sagt. eS sei das die wohlverdiente Strafe, daß man immer schreie, die Ausstellung solle joie Feier der Revolution von 1789 bedeuten. An der ganzen Erzähluna ist nur soviel richtig, daß wie überhaupt für Weltausstellungen, so auch für die Pariser kein Enthusiasmus b» steht. Da sie aber doch einmal stattfinden, wird auch Oesterreich sie beschicken, wie schon jetzt ossiciöS erklärt wird, und Deutschland wird eS ebenso machen, da man nicht wegbleiben kann, ohne sich in'S eigene Fleisch zu schneiden. [EineselteneJrouiedeSZusallSs bringt es zu Wege, daß im selben Augenblick da Deutschland eine imponirende Flotte bei Zan-zibar vor Anker gehen läßt, um dem Sultan Respect einzuflößen, auf einer deutschen Werft, nähmlich in FlenSburg. zwei für den erwähnten Sultan bestimmte Handelskammer vom Stapel liefen, die unter deutscher Flagge ihre Probe-fahrten machen. [Wie viele Zeitungen giebt'S in der W e 11 ?] Eine genaue Beantwortung dieser Frage ist kaum möglich, doch lassen sich wenigstens arniähernve Schätzungen anstellen, die zu interessanten Resultaten führen. Der Pariser „Flgaro" giebt die Ge,ammizahl der Zeilun-aen auf 35.000 an, so daß je aus 40.000 Men-scheu eine Zeitung käme. In Europa, wo nach dieser Statistik 20.000 Zeitungen -rscheinen, steht Deutschland mit 5500, darunter 800 tätlichen, obenan. Sodann kommt Großbritannien mit 4000, darunter 800 täglich erscheinenden, und Frankreich mit zusammen 4092, aber nur 360 TageSblätlern. Italien hat 1400 Blätter; eS erscheinen davon 200 in Rom, >40 in Mailand, 120 in Neapel, 94 in Turin und 79 in Florenz, und als daS älteste Blatt wird die „Gazzetta die Genova" genannt. Oesterreich-Ungarn publi-cirt 1200 Blätter, davon 150 täglich. Spanien hat ungefähr 850 Blätter, wovon ein Drit.heil politische. Rußland nur 800, wovon 200 auf Petersburg und 75 aus Moskau kommen. Meh- mir meinen HochzeitSanzug nicht zur Zeit ge-Uefert. Mein gepackter Koffer war schon nach dem Bahnhofe geschickt und in meiner Wohnung hatte ich nicht» weiter, als meinen sllerfchlech-testen Hausanzug. Dies mein Kind ist Carls Rock. Carls Cigarrentasche und die ewig lie-beiide Bertha gehört auch Carl." „Dann, mein guter Henri, din ich doch noch dein liebes Weib?" sagte Aurelia, durch Thränen lächelnd. „Natürlich bist duS," versicherte der glückliche Ehemann. Aurelia küßte zärtlich die verhängnißvolle Cigarren»asche, aber natürlich noch zärtlicher ihren Henri. „Du wirst nun immer daran denken, daß ein Ehemann niemals etwas vor seiner Frau verheimlichen soll." „Und du, mein thörichtes Kind, wirst dir ste'S merken, daß eine Frau niemals ihre« Gatten Taschen durchsuchen darf." Die junge Frau gab das Unrecht zu und versprach, eS nie wieder zu thun. Ob sie wohl Wort gehalten halt? Wir möchten e« fast bezweifeln. 4 rett der russischen Blätter erscheinen in drei Spracht», 4 in französischer, 3 in deutscher, 2 in lateinischer und 2 in hebräischer Sprache, paneben einige in der Sprache der Pole». Finnen. Tataren und Georgier. In Griechenland erscheine» über fiOO Zeitungen, davon 54 in Athen, in der Schwer 450, in Holland und Belgien je 300. Der Welttheil Asien hat 3000 publicistische Organe, davon koniine» nicht >ve-nigec als 2000 ans Japan; die einzigen Organe in China dagegen, welche nicht von den Residenten in den VertragShäfen he, ausgegeben werden, sind der „Ning-Pao", officielles Organ für Peking, der „Chen-Pao" und der „Hu-PaS" in Shanghai und da» im letzten Jahre in Korea ausgegebene RegierungS-Journal. Drei Blätter erscheine» in Französisch-Cowinchina und eines in Tongking „I'Avenir du Tonkin". Alle übri-gen auf Asien gezählten Organe, mit Ausnahme von 6 persischen, erscheinen in Indien. In Afrika erscheinen nur 200 Zeitungen, wovon 30 in Egypten, die übrigen in den französischen und englischen Kolonien. Von den 12.500 in den Vereinigten Staate» (davon I00O täglich) erscheinenden periodischen Zeitungen ist das älteste Blatt die „Boston News", zuerst 1794 erschie-nen. Nicht weniger als 120 Blätter werden in den Ver. Staaten von den Neger» herausgege-den, das älteste derselben, der „Elevator" zu» erst vor 18 Jahren in San Francisco. Canada Hai 700 Zeitungen, worunter viele französische und im Süden steht sie Argentinische Republik an erster Stelle mit 00 Blättern. Australien hat 700 Zeitungen, die Sandwich-Inseln 8. wovon 5 in englischer und 3 in ter Eingeborenen-Sprache erscheinen. Von den aufgeführten 35.000 periodischen Zeilschristen erscheinen 16.000 in englischer. 7800 in deutscher, 6850 in französi-scher. 1600 in spaiischer und 1450 in italieni-scher Sprache. [Von einem tragischen Schick-s a l v e r f o l g lj ist die Familie eines Mannes, welcher kürzlich in Köln begraben wurde. Seine Tochter war mit einem rohen Menschen verhei-ralhel, der diese öfter mißbandelte und sie letzt-hin mit einem schweren Holzscheit niederschlug. Die Frau erlitt einen Schädelbruch und starb an den Folgen desselben. Nun vergriff der Un-mensch sich auch an ihrem Kinde, schlug es ebenfalls mit einem Stück Holz auf den Kopf, wo-von das arme Wesen noch krank darnied^rliegt. Uni der Gerechtigkeit zu entfliehen, ging er nach dem benachbarten Sülz und erhängte sich. Der Vater der erschlagenen Tochter nahm sich die Sache so zu Herzen, daß er starb. Als seine Frau an der Leiche ihres Mannes stand, be-kam sie einen Schlagfluß und verschied eben-falls. „Deutsche Wacht." sEine neue Art der Blutein« f ü h r u n gj in einen geschwächten menschlichen Körper macht gegenwärtig sehr bedeutendes Aufsehen in der gesammten medicinischen Welt. Und in der That ist die Sache von so allge-meinem Interesse, daß n'ir unsern Lesern über dieses »«gemein vereinfachte Verfahren eine kurze Mittheilung nicht vorenthalten wollen. Früher war es üblich, die Bluteinflössung — die Transsusion — derartig vorzunehmen, daß man das fremde Blut, nachdem eS von dem ihm beigemengten freien Eiweißstoff, dem Fib-rin befreit war, unmittelbar in die eröffnete Zufuhrader, die Vene (man wählte am liebsten die mittlere Vorderarmvene), einspritzte. Dies Verfahren war umständlich und unter Umstän-den mit den größten Gefahren verbunden. Da schlug Professor v. Ziemssen, der berühmte Münchener Kliniker, vor, das fremde defidri-nirte Blut nicht mehr in die Ader selbst, son-dein in das Ueberhaut-Zellgewebe einzuspritzen gerade so. wie man manche Arzneistoffe, z. B. Morphiumlösungen einflößt. Der Versuch ge-lang über alles Erwarten, und Professor von Ziemssen heilte aus diese Weise zu wiederholten Male» Fälle von schwerer Blutlosigkeit, von sogenannter „perniciöser Unämie". Andere Aerzte folgten diesem Beispiele und die Beweise, für die Brauchbarkeit und die Ungefährlich?«» dieser Bluterneuerungsmethode häuften sich mehr und mehr. Die Wirkung war in allen so be-handelten Fällen eine bewundernswerth rasche und sichere. Unter dem Einfluss« dieses einge-spritzten fremden Blutes besserte sich die ge-sammle Beimischung des erkrankten Körpers. Alle Zufälle, mit denen die an Blutarmuth leiden-den geplagt werden, wie Ohnuiachlen, Herz-klopfen, Erbreche», Ohrensausen hörten auf, Eß-lust und Schlaf stellten sich ein. Währen» und nach der Bluteinfloßung werden die Betreffenden leicht massirt um die Bertheilung des fremden BluteS zu beschleunigen. Die Bedeutung dieser Methode dürfte ebenso sehr von den Kliniker» wie von den Chirurgen gewürdigt werden. [Alle Achtung^ Die Pariser Blätter sind entzückt über den Empfang, welcher den Delegirten der Pariser Schriftsteller- und Kunst-lerwelt in Ungarn zu Theil geworden. Emilie Blavet (ParisiS) erzählt im „Figaro" folgenden Zug des ewig jungen achtzigjährigen Greises Ferdinand v. LeffepS. Gegen den Schluß deö Frühstücks, welches die Stadt Budapest am 11. d. M. den sranzösiichen Gästen gab, erhob der Erbauer deS Suez Canals sein GlaS und sagte: „Meine Herren! In einigen Monaten werde ich von Neuem Vaterfreuden erleben. Ist e» ei» Junge, so soll er zur Erinnerung an diese Reise Stephan yeißen; ist es ein Mädchen, so (tyos&ßsoitb. In einem vornehmen nordischen AdelSge-schlecht, besten Namen wir natürlich discreter-weise verschweigen, war man sehr stolz darauf, daß alle Töchter des Hauses von Generation zu Generation das herilichste blonde Haar in jener köstlichen, röthlich schimmernden Schatti-rung, die man goldblond nennt, besaßen. Dieses Erbtheil des goldblonden HaareS wurde nicht bloß als ein Zeichen der unverfälschten skandi-navischen Abkunft, sondern auch als eine Art Familienprivilegium von dem genannten Gra-fengefchlecht Hochgebalte». Welcher Schreck daher für die gegenwärtige Gräfin, als sie an ihrem ältesten heranwachsen-den Töchterchen ein farbloses, graublondes Haar sehen mußte, das allen Familientraditio« nun spottete I Man griff zu allerhand gepriese-n.-n Färbemitteln und KoSmetiks, doch bewirkten die manigfachen Versuche nur daS Wunder, daß das arme geplagte Kind eines Morgens mit — weißen Haaren erwachte, worüber rie Frau Mama in Ohnmacht fiel. Die Familie ist seit-dem um ein Familiengeheimniß reicher, und jede neue Kammerfrau wurde förmlich in Eid genommen, über die Toilettenproceduren des Fräuleins reinen Mund zu halten. Das Geheimniß blieb demnach glücklich bewahrt, und die Comteffe bezauberte als er-wackitnes Mädchen die Männerwelt durch ibr reiches schwarzes Haar. Nur die Mama konnte diese« schwarz nicht verwinden und setzte eS sich in den Kopf, wenigstens eine» goldblonden Schwiegersohn zu erhalten. So mancher, der um die begehrenSwerlhe Hand des Fräuleins angehalten, bekam einen Korb, weil er ein braunes Haa«: hatte oder nicht das gewünschte Blond besaß. Ein Sohn Albions ward endlich vom Glück« dazu auSerfehtN. die bereits reisende Jungfrau heimzuführen. In «inem Schweizer-bade machte er die Bekannts haft der Familie, und das reizende Golt blond feines sanft gekräuselten HaareS. welches seinem blühenden Geficht ein schönes Relief gab, erobert« das H«rz der Gräfin im Sturme. Auch bei der Tochter fand er willige Erhörung, und da Rang und Ver-mögen übereinstimmltn, bedürfte es nur kurze Zeit di» zur officiellen Verlobung. Die Hochzeit wurde auf einen nahen Termin angesetzt und alle schwammen in Wonne und Entzücken. Da sollte nun auf einmal durch die Bo§» heit eines Domestiken dieser Himmel getrübt werden. Der Kammerdiener deS Engländer« beging die Schandthat, aus Rache gegen seinen Herrn, der ihn kurzwrg wegen einer Kleinigkeit entlasten, der Braut ein Flacon zuzusenden, da« zwar kein Gift, aber — o traurige Enttäu-schung! das „Goldblond" enthielt, mit welchem sein Gebieter daS frühe Grau seines Haare« maSkllcte_bewirkt, einen nani 1885 nenne ich es Gisela. Ich hoffe, es werden Zz,i!< linge kommen." [Ueber die Oualität ihrer na-tionalen Küche] stritten neulich in eine» Restaurant zwei Herren, von denen der eine Rüste, der Andere Berliner war. „7 e russische Küche ist doch vei Weitem besser als die deul'ch«" meinte der Russe überlegen, „ist auch gan,; natürlich, hat doch jede Familie bei uns ihr« Koch." „Wenn's darauf ankam it", replicirtt schlagfertig der Berliner, „Da sind wir Teuiichin schon längst über; bei uns hat sogar jeder Soldat seine Köchin!" Der Rüste mußie wc!i. oder übel klein beigeben. [Einen blutigen Verlausj hat das von dem Spanier FraScuelo in Nimes veranstaltete Stiergefecht genommen. JtiiscHelo selbst lödlete einen der sechs spauischen Snere. erhielt aber dann von einem der aufaeug-ten Thiere, das schon ein Pferd geiobiel und zwei andere schwer v«rwundet baue, einen Stoß in den Oberschenkel und wußte in Folge dessen seinen Degen an innen Bruder abgeben, der alsbald sämmtliche Stiere tödteie. Ein Banderillero stürzte vom Pferd und wurde von einem Stier getreten; er kam jedoch ohne ernstliche Verwundung davon. Jat Ganzen wurden vier Pferde getödtet und acht verwundet, von welch' letzteren später noch mehrere erstochen werden mußten. Es war das erste Mal, daß von der Republik die Erlaub-mß zu einem Stiergefecht ertheilt wurde. [G e s ch ä f t S ft i LJ Wie die „Dre-zner 'Nachrichten" erzählen, ging einem Magdeburg Viehhändler vor kurzem ein Telegramm solgenden Inhalts zu: „Morgen alle Schweine aiq dem Bahnhof, Sie erwarte ich auch, kann erst morgen kommen, da Personenzug keine Ochse« mitnimmt. Schlechtes Markigeschäft. Rindvii> im Preise gestiegen, sehen Sie sich vor. roem Sie Ochse» brauchen denken Sie an mich." [Dieschreckliche Gouvernante-! Die kleinste Comtesse steht am Vogelbauer ut*D lieht zu, wie sich die beiden Kakadus schnäbelt Da hört sie im Nebenzimmer Tritte, und vgl!« Bestürzung ruft sie: „Macht rasch, macht raich. die Gouvernante kommt!" [D a m e n u n t e r s i ch :] «... Ägatht ist eine ganz reizende Person, nur hat sie einen Fehler: sie langweilt sich überrall." — .-ie hat itoch einen Fehler, meine Liebe, und eine» weit größeren als diesen: sie ist eine Egoistin!" — Wie meinen Sie das, meine Theuerste — Sie langweilt überall auch die Anderen!" anderen Erfolg, als beabsichtigt war. Äuf tue Trennung des PaareS hatte es der böse Schel» abgesehen, aber er wurde der festete Kitt zir ewigen Verbindung der beiden. Anfangs zwar waren Mutter und Toller wie erstarrt vor Schrecke». „Dieses so schone Blond nicht echt! Der Elende!" Doch bald kam ihnen eine beste« Ueberlegung; wie xlcz-liehe Erleuchtung flog eS über die Züge der Mama. Noch an demselben Abend wurde »ach einer sorgfältigen Waschung des schwarzen Hau-res der erste Versuch mit der Zusendung ört Kummerdieners gemacht. Das Experiment mg gut ausgefallen sein, denn es wurde eifrig ioa-gesetz«. und ehe drei Tage um waren. ivalzrenS deren die Braut wegen leichten Unwohl»/!»; daS Zimmer hütete, ziert« das schönst« Älons alS Si«g der modernen Chemie des Fräuleiis zierliches Köpfchen. Nicht wenig war der Bräutigam überrascht, als er seine schwarzhaarige Braul dann ait goldschimmerndem Haarschmuck wieder sah. Eine Auseinandersetzung im intimsten Familie,-jirtel folgte und da« schönste Geschenk, welche« nun die glückliche Braut erhielt, war der noij übrige Vorrath deS „Goldblond", den der Bräutigam befaß. Den Verwandten und kannten in der Heimath ist die kleine Ueber-raschung vorbehalten, di« weiß-schwarzhaarige Comtesse als blonde junge Frau mit ihren blonden Gemahl 1885 Forstes und Wrovinciases. CiUi. I». August. [E i n d e u t j sb «11 q I i o n st l e r V e r-»i ii.} D'e steiermärtifche etatthaUurei hat die Statuten deS deutsch-naiionalen Vereines in <*iraj bestätiget. Die Tendenz dieses B.reines ist: Verbreitung und Kräftigung des uationa» ><>i Geiste« unter den Deutsche» i» Oesterreich und gesetzliche Einsliißnahme aus die politische, social« und ^urthsliaftliche Entwicklung Oester-reich« in deutsch-nationalem Sinne. Wir wünschen dem Verein', daß er blühe und gedeihe und auch am Lande zahlreiche Anhänger fände. [Begnadigung.] Dem wegen Verbrechens des Meuchelmorde« vom EiUi«r Schwur-gerichtShofe zum Tod^ durch den Strang ver-urtheilten Besitzerssohn Franz Fekonja wurde ti« Todesstrafe im Gnadenwege nachgesehen un'' in eine achtzehnjährige Kerterstrase umgewandelt. [Schade!] Vor Monaten wußten slov. Hlätier zu benchun, das; der Pettauer slove-uiiche Gesangverein am 15. August unsere Stadt durch ein Concert beglücken werde. Sei es »un, daß der Verein nicht hinlänglich präparirt wir. oder aber, daß ihn, hiesige Wirthe ihre Local« uicht zur Verfügung stellten. — das Concert un-terblieb. [T r a b w e 11 s a b r e n.] Am 20. Sep-icmber veranstaltet der Marburg« Rennverein im Thesener Exercierplatze bei Windenau ein Trabwett»ahr?n. [Der Kohlweißling.^ Von allen Enten treffen Klagen der Landwirlhe über da« heucr außergewöhnlich starke Auftrete» deS Kohlweißlings ei». Die BezirkSvertretung Frieda» sah sich bereits geuölAgi auf die Schädlichkeit Ncse« Schmetterlinges aufmerksam zu machen und die Bevölkerung zur Vertilgung der Eier desselben aufzufordern. [Fluchtversu ch.jDer Sträfling Micha'l Lalemtsch wollte dieser Tage seinem provisorischen Heim, dem Arreste deS Bezirksgerichtes Frieda», entweichen. Er brach zu diesem Zweck« Ine Mauer unter seinem Zellenfenster aus ; sein Zorhabe» wurde jedoch rechtzeitig bemerkt und iiercn Freiheilsträumen vorläufig größere Schwierigkeiten bereitet. [Eine neue A p o t h «k «1 u. z. di« vierte, soll in St. Magdalt na (Marburg) errichtet nerden. Die Bewilligung zur Etablirung dersel-den wird besonders dringend von derDirection der Südbahn und Jen Bewohnern der genannten Vorstadt befürwortet. .Durch einen Steinwurf ver-letzt.) Der zwölfjährig« Sohn de« Fabriksar-deiiers Kobritsch in Stör« wurde am 14. durch einen von unbekannter Seite erfolgten Stein-imirf schwer verletzt und mußte in besinnungS-losem Zustande vom Platz getragen werden. [Der F r o h n geht um!l Unsere vier' sußig-u Freunde, die jahrelang ihr idyllisches und markenloses Hundeleben führten und in ihrem Dankgesühl manche Serenade zu nachtschlafender Z«it der Einwohnerschaft vorheulten, wurden gestern recht unsanft aus ihrem Stillle-den aufgescheucht. „Wie «in Gebild au« Himmels-höhen- erschien nämlich plötzlich der in Cilli schon zur Miethe gewordene Wasenmeister und warf nach allen Vertretern de« Hundegefchlechtes, denen aus der Brust nicht der Steuerorden baumelt«, di« Schling«. Der Fang scheint sehr ergiebig gewesen zu sein, und mancher Köter »ag in stiller Beschaulichkeit und in Erwartung seines ungewissen Geschicke« über die Wohlthat einer Decoration, auch wenn dieselbe nur aus einer Stenermarke besteht, meditiren. [Auf der Weide gestohlen.1 Dem Grundbesitzer Joses Woch in Blankendors wurde am 13. d. «in schwerer Ochse durch unb«kannt« Thäter auf der Weid« gestohlen. [Verunglückt.) Der Grundbesitzer Su-ranz in Podgrad wurde beim Stützen des Hausbrunnens durch einen abkollernden Stein so unglücklich getroffen, daß er a» Ort und Stelle todt zusammenbrach. [Mord.[ Am 10. d. wurde in Woitina «Bezirk Windifch-Feistritz) der Holzknecht Franz Aaojak, mit mehreren Stichwunden bedeckt, tnM ii»kn»k»nk»n T pä '•Yllnrhp.-:__«m-tiarfitin „pemime wurde der Knecht Stefan Potocnik eingezogen. Letzterer gestand auch breits, daß er aus Eifer-sucht seinen N^benbuhl-'r mit einem Dolchmeffer erstochen habe. [T o d t s ch l ä g «.] Der Winzersohn Martin öampa i» Winterberg (Bezirk Pettau) ver» setzte dem Taglöhner Mathias Thetta in feind-feliger Absicht mit einem Dreschflegel derartige Hiebe auf den Kops, daß Letztgenannter in FMe Zertrümmerung de« linken Schädeldache« starb. — Der Besitzerssohn Johann Glnschitz aus St. Egidi (Bez. Schönstem) schlug am letzten Markttag« im Gasthause des Bratanitsch eine Frauensperson mit einer Bank so heftig auf den Kopf, daß sie fosort todt zusammen-brach. Dem Todtschlage war ei» ganz kurzer Wortwechsel vorausgegangen. [Brandlegung.] Marti» Drevenschek, welcher das seiner Gattin gehörige Wohn- und WirlhschastSgedäude in Deschno in Brand ge« steckt hatte, wurde durch die Pettauer Gendar-merie dem Gerichte eingeliefert. Literarisches. |„D eutsch « Wochenschrif t,"] Cr* gan für die gemeinsamen nationale» Jntereffen Oesterreichs und Deutschlands. Herausgegeben von Dr. Heinrich Friedjung, Wien, I lein« faltstraße Rr. II. Inhalt von Nr 3^', vom l. August 1885. Potenkin'sche Dörfer. (Zum österreichischen Schützensest.) Von H. - Socialismus in Amerika. Von Dr. Victor Mataja. — Der gegenseitige Rechtsschutz in Oesterreich und Deutschland. Von H. Fr. — Soi.ntagS-frag« und Rormalrnhezeit. Von K >rl Pröll in Berlin. — Socialpolitijche Rundschan. — Die Fragen des Tages. — Feuilleton. Gelegenheit-liche« über Heinrich Kleist. Von Adam Müller-Guttenbrunn. — Literatur, Theater und Kunst. Kritik Über Klassiker. (In zahmen Jen en) Von Eduard von Bauernfeld. Margarethe Halm oder der weibliche Prometheus. Von Ernst Wechsler. Rovelle: „Verzeih « !" Eine Wiener Geschichte. Von F. v. Kapff-Essenther. — Bücherschau. — Provenumuierii gratis und fraico. [I l l u st r i r t« I a g d z e i t u » g.J Nr. 22, herausgegeben vom Königl. Oberförster Ritzsche, Verlag von G. Strubig iu Königs» berg und Leipzig, enthält folgende Artikel: Apho-riSmen über den Schweißhund^ Vom Oberför-ster Gerstner. — Der große Fischfang im Ocean. Von G. Eogho. (Fortsetzung.) —Jüit kgl. preu-ßischen Austernbänke an der Schleswigfchen Westküste. — Mancherlei. — Illustrationen: Der Roihhuhn. — Eine Meute. — Inserate. Die Jllustrirte Jagdzeitniig erscheint am 1. und 15. d, Monats und lostet bei den Postanstal-ten vierteljährig M. 1.50, bei den Buchhand, lungen und von Königsberg direct halbjährlich 5Dt. 3.— Gerichtssaar. Montag, 18. August. [Todschlag.) Unter dem Vorsitze des Kreisgerichtspräsidenten Hofrathes Heinricher begann heute die vierte diesjährige SchwurgerichtSperiode. Angellagt erschien der 26jährige Fleischergeselle Mathias Kunsteck ans Pettau. Derselbe carambolirte am Abende des 8. Juni vor dem Murschetz schen Gasthause in Pettau mit dem Bäckergehilfen Martin Cu«. Beide geri«th«n darüber in Streit. Als sich im Verlaus« desstlben Cu« entfernte, eilte ihm Kunsteck nach, versetzte ihm mit dem geöffneten Taschenmesser an der linken Nacken-feite einen Stich und entfloh. C'uS wollte noch dem Kunstek nacheilen, al« et jedoch bemerkte, daß er stark blute, ging er in da« Schankzim« mer des genannten Gasthauses, wo er trotz ärzt-licher Hilf« in kurzer Z«it starb. — Die Ge-richtSärzte constatirten, daß die Droffelader durch-und die Herzfchlagader angeschnitten worden sei, in Folge dessen der Verletzte an Verblutung starb. — viathia« Kunsteck gestand sowohl in der Voruntersuchung sowie bei der Hauptver« Handlung die That ein; die Geschwornen (Obmann Dominkuö) bejahten die diesbezüglich ge- 5 soliin über den Angeklagten eine vierjährige schwere Kerkerstrafe, verf ^ärft mit einem Fast-tage in jedem Monate, hartem Lager und ein-sanier Absperrung in dunkler Zelle vom Mit-tage des 18. Juni bis zum Mittage des 19. Juni jeden Strafjahres. [Brandlegung.] Am gleiche» Tage und vor demselben Gerichtshöfe hatte sich der 07jährige Auszügler Johann Znnko aus Win» dischdorf wegen Verbrechens der Brandlegung zu verantworten. Der Genannt« hatte sich an, 7. Juni dem k. k. Bezirksgerichte Pettau ge-stellt und dort eingestanden, daß er das Wohn-und Wirthschaftsgebäude seines Sohnes J^cob Suuko in Brand gesteckt und beim Emporlodern der Flammen die Flucht ergriffen habe. Ueber das Motiv der That befragt, gab er an, daß ihm fein Sohn Jacob «unko den Auszug nicht leistete und daß er deshalb gezwungen gewesen sei, diesbezüglich die Klage anzustrengen: ruch habe er mit seinem Sohne und seiner Schwiegertochter in fortwährendem Zwist und Hader gelebt. Am Abende des 0. Juni sei «s aber-malS zu Streitigkeiten gekommen, in deren Ver« laufe «r von seiner Schwiegertochter Theresia ^unko geschlagen worden sei; darauf habe er im Zorne das Dach des Gebäudes in Brand gesteckt. Der Werth des eingeäscherten Objectes sammt den zu Grunde gegangenen Fährnissen betrug nach der Schätzung 120 fl. 40 kr. — Der Angeklagte war seiner That vollkommen geständig. Die Geschworenen bejahten die auf Verbrechen der Brandlegung lautende Schuld« frage und der Gerichtshof veruttüeilte den An-geklagten mit Anwendung deS auß-rordenitichen Milderungsrechtes zu einer oi-rjährigen schweren mit einem Fasttag« in jedem Monat« ergänzten Kerterstrase. Dienstag. l8 Auzust. [K i n t>«s in o r d.J Dem Todteubeschauer vou Reukircheu waren einig« blau« Flecken in der HalSgegend des todten KindeS der ledige» Tieustmagv Aloisia Jskrak ausgefallen. Er erstattete daher die An-zeige beim k. k. Kretsgerichie i» Cilli. Als sich daher der Untersuchungsrichter am 8. Juli zu der genannten Dienstmagd »ach Socka begab, welche in Folge der überstanden«, Geburt im Bette lag. erklärte sie demselben, daß sie vor zwei Tagen, als sie das Herannahen der schwe-reu Stunde fühlte, sich aus den Weg zu ihrem Geliebte», dem i» Tüffer» bediensteten Knechte Franz 6aks gemacht habe. Unterwegs fei sie in der Näh« von Bejigr^d v^n Geburtswehen befallen worden; sie habe sich daher auf ein« Grasstätte abseits des Wege« hingeschleppt und ort geboren, wobei sie mit der Hand nachge« halfen habe, davon dürften wohl auch die blauen Flecken am Leichname des Kindes entstanden sein. — Di« weiteren Erhebungen ergaben je-doch die Unwahrheit dieser Angaben. Ueber Auftrag des Untersuchungsrichters wt'rde der Geliebte der Wöchnerin durch die Gendarmerie vorgeführt. Derselbe gab an. daß Aloisia Jskrac zu ihm gekommen und bei ihm am Heuboden übernachtet habe; dort sei sie auch von Ge-burtswehen überrascht worden. Sie ie> anfge-standen und habe sich Über eine Oeffnung ge-stellt, um das Kind in dieselbe fallen zu laffcn. Er habe sie weggestoßen, worauf sie stehend ge-boren und da« Kind auf die harten Dielen fal-len geloffen habe. Anfangs habe er das Kind wimmern gehört, bald jedoch sei es still gewor-den und er habe den Glauben gehabt, das; e« todt sei. Als der Aloisia Jskrac diese Aussage vorgehalten wurde, gab auch sie dieselbe als wahr zu. Bei der nun unter dem Vorsitz« des L.-G.-R. Pejaric durchgeführter Schwurgerichts-Verhandlung verlangten nach längerer Berathung die Geschwornen, welchen gemäß der Anklage nur ein« auf positiven KindeSmord Lautende Schuldfrag« vorgelegt word«n war, di« Stellung einer Eoeatualfrage aus Verbrechen des Kindes-mordeS durch Unterlassung d?« nöthigen B«istan-de« bei der Geburt. Die verlangt« Eoentual-frage wurde gestellt und die Geschwornen ^ogen sich neuerdings zur Berathung zurück. Bei ihrem Wiedererscheinen verkündete der Obmann Dr. Dominkus. daß die erste Frage einstimmig verneint, oie zweite Frage (Eventualfrage) aber MMHyiMiiMMiiiiiiiyyiii men vern«int somit im Ganzen verneint wurde. Die Angeklagt« wurde sohin vom Ge-richtShose freigesprochen und sofort auf freien Fuß gestellt. Selbstredend erregte dieses Verbiet in Juristenkreisen nicht unberechtigte Sen-sation. [Nothzucht.^ Vor dem gleichen Gerichts-Hofe hatte sich auch der lti Jahre alte Knecht Joses Neuwirth auS Zieregg wegen Verbrechens der Nothzucht, zweimal an einem 13jähri,en Mäd-chen begangen, zu verantworten. Die Geschwor-nen bejahten die Schuldsrage und der Gerichts-Hof verurtheilte den Angeklagten zu 18 Monaten schweren Kerker«, ergänzt durch einen Fasttag in jedem Monate. Mittwoch. 19. August sK i n d e S-m o r d.] Unter dem Vorsitze des Kreisgerichts-Präsidenten HofratheS Heinncher wurde heute gegen die zweiundzwauzigjiihrig« Besitzer? tochter Apollonia Kummer auS Klu!arovec die Ver-Handlung durchgeführt. Die Genannte hatte am 27. Juni l. I. ihr lebendes uneheliches Kind weiblichen Geschlechtes nach der Geburt so lange am Halse gedrückt, bis «S zu athmen auf. hörte und die Leiche dann in einer Schweine-stallung vergraben. Die Angeklagte, welch« der That vollkommen geständig war, wurde von den Geschwornen (Obmann Dr. Lederer) ein-stimmig schuldig befunden und sohin voui Ge« richtSbofe zu schwerem Kerker in der Dauer von vier Jahren, ergänzt durch einen Fasttag in jedem Monate, verurth«ilt. Hingesendet. G ««h r t e Redaction! Gestern NachtS nach dem Regengusse ent-wickelten sich in manchen Stadttheilen mephilische Gerüche, welche selbst bis in die Wohnungen drangen. Auf meine Frage, woher denn diese Gerüche kämen, hieß eS von einer Seite, der Canal ist verstopft, habe daher keinen Ablauf, von anderer Seite wieder, es seien Canäle ab-gemauert worden. Die letztere Version kann ich zwar nicht glauben, weil wir nicht in Schilda leben und die Stadtvertreiuug in allen Anstal-ten den Geist des Fortschritte« und der Auf-klärung bekundet, allein eine schlecht« Canalisa-tion an und für sich ist schon bös« genug, zu-mal in einer Stadt, die sich als klimatischer Curort eines guten Rufes erfreut. Es ist dies ein Uebelstand, der die dringendste Abhilfe er-heischt, wenn man vermeiden will, daß es an-dere Srmmerfrischler ebenso machen, wi« ich. Ich schnüre das Bündel und reise ab. Cilli, am 19. A -gust 1885. Mit ganzer Hochachtung Ein Sommersrischler. VolKswirtyschaMiches. [Umfang d e r G e w e r b S b e r e ch t i-g u ii g.j In Folge Statthalterei-Entschtidung steht den Malern, Lackirern und Anstreichern das Recht zum gewerbsmäßigen Betriebe deS Verkaufs der von ihnen selbst erz«ugten Farben. Lacke und Firnisse nicht zu. Es ist ihnen je-doch nicht verwehrt in einzelnen Fällen »on ihnen selbst zum eigenen gewerblichen Betriebe erzeugte vorräthige Farben käuflich abzulassen. [S t e m p e l s r e i h e i t gewerblicher Anzeigen.) Das Finanzministerium hat die Bestimmung getroffen, daß die nach §. 39 der neuen Gewerbeordnung zu erstattenden An-zeigen über die Verlegung fester Betriebsstätten bei nicht concefsionierten Gewerben an einen an-der«n Standort innerhalb derselben Gemeinde stempelsrei sind mit Rücksicht darauf, daß solche Anzeigen lediglich behufs der amtlichen Control« erfolgen. Die Ansuchen um die Verlegung bei einem eine fest« BetriebSstätte bedingenden con-cessionuten Gewerbe müssen hingegen ord-nungsmäßig gestempelt sein. [Erster allgemeiner B e a m t e n-Verein der öfter r.-u ngar. Monats chi«.] Bei der LebenSversicherungS-Abtheilung des Beamtenvereins sind im Juli d. I. 597 Anträge über österr. Währ. fl. 437.494 Capi-lal und Ö. W. fl. 3140.— Rente eingelaufen und 414 Verträge über ö. W. fl.419.641 Ca-nital«. und ö. W. tL 4120- — Rentenfumme ..Deutsche Wacht" abgeschlossen worden. Der GesammtversicherungS« stand des Vereines belief sich Ende Juli auf 45108 Pollizen über ö. W. 44,643.8^9 an Ca-pital und o. W. fl. 178.699 Rente. Durch To-deSfälle sind in diesem Jalire bis 39. v. M. 388 Vorträge per ö. W. fl. 333.679 Capital, seit Beginn der Vereinswirksamkeit über ö. W. fl. 5.247.499 fällig geworden. Die Versicherungs-Prämien für den Monat Juli d. I, betrugen fl. 199.599.— ____ Aus dem Ämtsbtatte. Kundmachungen. Abfindungsverhand-lungen pro 1886 eventuell 1887 und 1888^ bezüglich nachstehender VerzehrungS-St«u«r-Sec-tionen: 25. August: Maria-Rast, Schönstein, Oplotnitz; 26. August: Windisch-Graz, Mißling, Sachsenfeld, Luttenberg: 27. August: Wind.-Feistritz. Pnlsgau, OberradkerSburg, St. Paul bei Pragwals, St. Marein; 28. August: Pölt-schach. Franz. St. Peter am Ottersbach. Ober-süßeuheim. St. Barilmä; 29. August: St. Leon-hard, Rohitsch. Sauerbninn; 31. August: Marburg. Wind.-Landsberg; l. September: Dra-chenburg, Kopreinitz, St. Peter bei Königsberg ; 2. September: Moutpreis. Fin.-Bez.-Dir. M«t-bürg. Erledigungen. Lehrstelle für Natur-gefchichte, Mathematik unv Physik am Staats-gymnasiui» in Marburg bis 31. August l. I. Steierm. Land.-Schulrath. — Lehrerstelle in Topolschitz Bez.-Sch.-R. in Schönstein. — Un-terlehrerstelle in Wind.-Graz bis 1. September. Bez.-Sch.-R. Schönstein. — Lieitationen. ex«. Feilbietung der Realitäten der Rosalia Kidwatsch in Takarora. Sch.-W. 695 fl. 87 kr. den 4. September L.-G. Rohitsch. — Des Blas Kondel in Boziöenverh. Sch.-W. 638 fl. 99 kr. am 2l. August B.-G. Drachenburg. — Freiwillige Versteigerung der Realität der Erbe» nach der Schlossermeisters-witwe Frau Cäcilia Pogatschnig in Marburg. K.-G. Burgthor. Sch.-W. 8999 fl. am 19. S«p-tember B«z.°G. Mirburg l. D. U. i I t l v » in 1. .J »i ii i IHXst. Trleat- Wien. Conritiiiig Xr I Ankuii.i t.illi 1 LIit 57 Min. NAchts. Abfuhrt , I , 5# , , Anschluss Prag«ihof, Kilzng Nr. 202. ab 3 ühr 35 Min. Frilli. , Marburg — Filxug Nr. 3, Ankuuft Cilli 1 Uhr 18 Min. Mittag«. Abfahrt . I . 20 . Anschlug Pragerhof — Marburg PusUng Nr. 406. ab 3 ühr Nachm. Postaug Nr. ?. Ankunft Cilli 5 Uhr 37 Min. Abends. Abfahrt » 5 » 42 » » Anschluss PrugorbofPosU. 2fl6ib8-Uhr 10Min. Abeuds. Marburg — Postxug Nr. C»,,Ankunft Cilli 3 Uhr 3 Min. 1-rQh. Abtalirt »3,8. » Anschluss Pragerhof,Post*. 204,ab9 ühr 35 Min. Vorm , Marburg, » 404, »9 » 15 , » Secundärt. Nr. SÄ, Ankunft Cilli 9 Uhr 5 Min. Abend-. Secundiinug 07, Abfahrt Cilli 6 Uhr 15 Minuten früh bia Mümuschlag; hat den günstigsten Anschluss nach üngarn und Karaten. Anschluss Pragerhof I'ostz. 204 ab 9 Uhr 35 Min. Vorm. und in Marburg 'L. 404 um 9 Uhr 15 M. Gemischter Zug Nr. 101. Ankunft Cilli «Uhr 46 M. Vorm. Abfahrt 8 , 54 » » Anschluss Pragerhof — . Marburg Posting Nr. 406 ab 3 Chr Nachtu Wien—Trieat. Courinug Nr. 2, Ankunft Cilli 3 ühr 13 Min. Nachte. Abfahrt » 3 » 15 » > Anschluss Steinbrikk, Posting Nr. 502 ab 4 Uhr 5 Min. Früh. Eikug Nr. 4, Ankunft Cilli 3 ühr 51 Min. Nachm. Abfahrt , 3 » 53 # » Anschluss Sttinbrück Postzug Nr. 504, ai> 5 Uhr 15 M. Nachm. Postzug Nr. 10, Ankunft Cilli 10 Uhr 25 Min. \orin, Abfahrt » 10 » 30 » » Anschluss SteinbrQck an Gemischten Zug 512. ab 12 Uhr 55 Min. Nachmittag. Postzug Nr. 8. Ankunft Cilli 1 Uhr 39 Min. Nachte. Abfahrt » 1 »45 » Anschluss Stciubrflck wie bei Zug Nr. 2. Secund&nug Nr. 98 Abfahrt Cilli « ühr Frflh bis Laibach. Secnndänng Nr. 06. Ankunft Cilli 9 Uhr 19 Min. Abd*. v. MOrazuschlag; hat Anschluss aus Ungarn und KArnten. Gemischter Zng Nr. 100, Ank. Cilli 6 Uhr 51 M. Nachm. Abf. .6 » 1885 ' Wohnungs-Anzeige. Im „HAtel Erzherzog Johann" werde# tcsi 10. September d. J. an, Monataslmmer im Preis« von 5 —12 Gulden j>er Monat »ergeben. Keflevtanteu wollen sich gefälligst ron 8—9 Uhr FrOb «der v»» 5 — 7 Uhr Abends beim Eigenthümer wegen der näheren Details erkundigen. 579-3 Kundmachung. Da trotz wiederholter Verlautbarung der Vorschriften über die Hundebesteuerung bisher nur für wenige Hund« di« vorgeschriebene Steuer entrichtet wurde, so werden die Besitzer von Hunden hiemit auf die gesetzlichen Folgen aus-merksam gemacht. Stiktirat Cilli, am 19. August 1885. Tei taifcrt. «»«» utie f öSl l. Dr. Neckermann. Aundmachung. Zur Hintangabe der Räumung oon Senkgruben und Ausfuhr der Kokalmafsea auS dem Stadtbezirke von Cilli, im Sinne der vom Gemeinde-Ausschufse in seinen Sitzun^ gen vom 3. März 1882 und 7. August 1885 gefaßten Beschlüsse wird die Minuendo Lijt tatiou auf deu 20. Auguft 1885 Bor mittag 10 Uhr beim Stadtamte angeordnet. Als AuSrufSpreise werden die bisher bestandenen Tarifsätze angenommen. Die Bc-dingnisse liegen in der Stadtamtskanzlei zur Einsicht ans. VJ2-4 Unternehmuugslikbhaber werden zur Li> Citation höflichst eingeladen. Swdtamt KiM, am 11. Aug. 1885. Der kaiserl. Rath und Bürgermeister: Ar. Meckermann. e -- ar< ^ o (SB 2 =: S g- s-r • O !? ? O- ° - E5 ® -„.£3^=3^1 »Q-2 — -> 3 S rX " <+ S~ ~-»2kS'2 ts iä? c S -=i *» — WA o, zz M 2- s ^ Ss " * 2 "i ^ — -J ^ ^ ci toS-3 "i=f «= ~ 2. ii R » " " ^ O M 6 « & O» o • CS •- 3 1 qt O ® 2 ~ - ri 2 ~ s 2 S. -c ^ » 2. -»•ö< er r, 21 = - S = 33.n? S">? ■e -f ___fr. o , so ffl fr " = rx n> £ o 5" — 3 -3 J 1885 „Deutsche Wacht". wird bis nun 25. d. M. gesucht. Anfrage in der Expedition diese» Blattes. 530-2 SCHNELL-GOLD, womit Jedermann Bilder- und Spiegelrahmen. Holz, Glas, Porzellan etc. sofort selbst aufs prachtvollste »ergolden kann. Preis fl. I'— per Nachnahme oder vorheriger Einsendung bei Leopold Epstein in Brttnn. Ein IjClirjiuiK von gutem Hanse, der sich mit guten Schnlzeugnissen ausweisen kann, wird sofort in der Gemi«chtwaaren-Handlung des Franz Tieber in Tüffer aufgenommen. 574-1 ist vom 1. September an zu vermiethen. Nätheres bei M. Ropas, Clarierfabrikant in Franz. i>57—3 Hafnerei Cilli empfiehlt sein l*ager von Sehwedischen». Postament-, Kv hei- und Zellenösen. 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Gemüsegarten, Obatbiume, ist wegen GeschisUlnderung aus freier Hand sogleich billig und «nter günstigen Bedingungen zu verkaufen. 514— 6 —idapester A AUSSTELLUNGS-ÄJfl( lose 4000 Treffer Sff> er iu UtUeMlMUHtfl IÜ echsehtubcß Verwaltung i Lose Andrässy 3obaim RakuscH in Cilli Herrengasse Nro 6, bringt folgende Geschäftszweicie in empfehlende Erinnerung: Die Vuchdruckerei, eingerichtet mit den neuesten, elegantesten Schriften und best construirten aschinen, übernimntt alle Druck Arbeiten unter Zusicherung der geschmackvollsten und promptesten Ausführung zu möglichst billigen preisen. Die Papier-, Schreib- & Zeichnen-Materialien-Handlung hält ein großes tager aller Gattungen von Brief-, Schreib- und Zeichnen-papieren, Couverts x. x., sowie über Haupt sämmtliche in obige Fächer einschlagenden Artikel zu den billigsten preisen. Verlag von Drucksorten für Gemeinde-Aemter, Kirche und Pfarrämter, Schulen, Adoocaten, Aerzte, Laufleute, Gastwtrthe, Hausbesitzer x. CetbbtbltOtbef, 5000 Bände umfassend, •mirdc soeben um eine bedeutende Anzahl der neuesten Romane bereichert. \Ö t i ie; .Deutsche Macht/ 1885 Wogen Kürze «lor Zeit und GeachAfUüberhäufung ausser Stande, sieb bei den zahlreichen lieben Freunden und Bekannten in Cilli und Tüffer persönlich zu verabschieden, sagt denselben auf die»em Wege, mit der Bitte um freundliches Qkdtnken. ein herzliches Lebewohl. Täfer, am I». Au*u»l 188S. Joh. Castelliz. Bei einer soliden Beamtentamilie wird ein Seiler des öiteriyiasiiis aus gutem Hause in gAnzlishc Verpflegung aufgenommen —8 Landhaus. Oeffentliche Feilbietunff. Samstag den 22. August d. J. findet auf dem Theaterplatze um 10 I hr Vormittag eine Öffentliche Feilbietung, von dem vom Theaterbau erübrigten Gerüst- uiid Brennholz statt, wozu Kauflustige freundlichst eingeladen werden. ciiii, am i9. August 1884. gzz Theaterbau - Comite. 57-1 572-1 In Babno bei Cilli, einstuekiir, mit Ziegeln gedeckt, sammt Garten und 3*/» Joch Grundstöcken sowie completer Haus-, Küchen- und sonstiger Einrichtung, dann dem entsprechenden Fundus iustruetus, ist mit Inbegriff der heurigen Fecbsung um ü. W, fl. 58(0 zu verkaufen. Näheres beim Besitzer Haus Nr. 15 in Bubnu. Zu verkaufen. Ein sehr put erhaltenes Ciavier von Pottjje in Wien um fl. 50.—. eine fast neue B&dehütte, in netter wohlerhaltener Klnfl*r»ohlltt«n und zwei i> Meter lange schwarzgelb- Fahnen, billig. Anfrage bei Frsn Cnatellis !» TiiilVr. 570-1 <>X>: Hopfen-Conimbiisions-Gesehäft. Carl Wolf, Wien, Saaz, w H. Franz ( > empfiehlt sich zum commissioneilen Ein- und Verkauf aller Sorten Hopfen zu «?♦ r . 1 >. ft.J!__________________' ' 5._ist vT. II. 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