MDW»»»W » Rr.2St/üS.Äavro. ^«Zi/as^aussaF»« ^chNAlettung. vervanu»^ v«»« Zulteite» . ^ ...„-. vurch Post . ... Zustand, monatlich . , , zo. cwzetnumme, vm I — d,» z-. O«i keftettung »e? ZeilunA tjl ö« ^bonnementbdetn»^ kLr JIo»enien slir minöefte»» einen tk)e« Amerik« gerichtet a r i s, 23. September. Der Quai d'Or« say bestätig! die Echtheit des vom „View-Uork Slmerican" veröffentlichten «nd vom Standard" wiedergegebenen fran zöfischen Geheimdokuments betreffend das franzöfkfch » englische Mottenkompromih, wenngleich festgestellt wird, datz die Bervf-fentlichuilg mit gewissen Kürzungen und mo teriellen Verstümmelungen erfolgt sei. Sine Untersuchung ist im Gange, um fsstzustsllen, wie ein Dokument »wn so groher Bedeutung in die Hände der Presie gelangen konnte. Dkfe i^nqnete ist freilich mit großen Schmie rigkeiten verbunden, weil das in Frage stehende Dokument aus mechanischem SSege ver vielsSltigt und an sämtliche französischen Dotschafter srniie nach Senf gesandt wurde. Das Sl^tenmaterial wmde stets durch diplomatische Kuriere oder chiffrierte Telegranr-me a^A^auscht. Die Agentur, dmch welche das Geheimdokument der amerikanischen Presse zugänglich gemacht wurde, kann ihre Mitteilungen daher nur durch Diebstahl aus irgendeiner Botschaft erhalten haben. » TU. M o s k a u, 23. September. Die „JSwesti^" verössentlichen bereits den Wort laut des Geheimschreibens, welches das fran zössiche Slubenministerium seinen Auslandsvertretern über das englisch-französische Flot tenabkommen Übermittelt hat. Das Blatt er sährt, das Geheimschreiben beweise, daß England und Frankreich ein Interesse daran hätten, die Vereinigten Staaten aus der europäischen Politik auszuschalten. Der Kampf richte fich vor allem gegen die amerikanischen Interessen und gegen eine Ber-grSßernng der Macht des amerikanischen Ka pitals in Vnropg.^^ «erbe ««m sich sicherlich Mijhe geben, das englisch-fran' zSsische Flottenabkommen zu sprengen. Jeden falls steht heute bereits fest, daß dieseZ Ad-sommen für die Idee der allgemeinen 9tb-rüstnng nur schädlich sei. TU. Parts, 23. September. Das Au'zen Ministerium hnt eine Untersuchung über den Diebstahl des vertraulichen Velileitschrci-bens zum cnqlisch-französischen Flottenabkommen eingeleitet. Man scheint in französischen Kreisen anzunehmen, daß das Schrift stück nicht im Quai d'Orsay, sondern in einer and »«ch Topola abgereist ' LM. B e o r a d, 33. September. Der König ist heute nachmittags nach Topola abgereist, wo er längere Zeit zu verbleiben gedenkt. Daraus kann der Schluß gezogen wer den, daß sür die näthsten Tage wichtiqere w-nerpylitische Begebenheiten nicht zu erivar-ten find. » EM. B e r g r a d, 83. Ge- stern nachmittags sand die angciündigte Sitzung des radikale» KlnbanSschusseS statt, die mit großer Spannung erwartet wurde. Der Obmann, Belja V u k i ö e a I verlas eingangs einen Vries deS Bizeprilfiden-ten der Partei, Aca StanojeviS, worin sich dieser entschuldigt, der Sitzung nicht beiwohnen zu können, da ihn Parteiangele-gcnheiten daran verhindern. Gleich darauf erhob sich der ehemalige Minister Miiia T r i s u u o v i 6, der einzige Anhänger deS radikalen HauptauSschusseS, der mi der Sitzung teilnahm, und forderte in längeren Ansstthrungen den Rücktritt Vukiöeviä'. Dieser verteidigte aber In längerer Rede seine Handlungsweise und erklärte, das im rg-dikalen Klnb eingesetzte politische Sekretariat stelle sich nicht über den Hauptausschuß. der doch die oberste Instanz der Partei sei, sondern bilde nur einen te^ischen B?lielf, der leicht wieder abgeschafft werden könne. Wenn die Mehrheit glaube, daß der Partei und dem Staate damit geHolsen wäre, wenn er in den Hintergrund trete, werde er dies gerne tun. er zweifle aber, daß einzig und allein seine Person einer Beruhigung in den Reil)en de? rad'talen Partei nnd d?r Kon'o» Miei^una der BerlMnisse im Staat» --im Wege stehe. Die übrigen Redner, insbesondere Dr, Laza M a r k o v i S, setzten sich sür eine Beruhigung der Gemüter und für die Kompaktheit der Partei ein. Schliesflich wnrde eine vntlchließung angenommen, worin der Hanptausschuß als höchste Parteiinftant anerkannt, wogegen der Klubausschuß zu Zeiten, als die Skup-schtina tagt, die politischen Richtlinien zu bestimmen habe. Sobald als mttglich sei der Parteikongreß einzuberufen, m> vor allem eine Reuwahl des HauptauSschusseS, in dem alle Gebiete des Staates vertan sein solle«, vorzunehmen, da der gegenwärtige Hauptausschuß bereits eine Reihe von Jahren unverändert bestehe und zal^reiche Mit glieder durch Mgang in Wegfall gekommen s!^n. LM. B c o fl r a d, 23. Scptenlber. In politischen Kreisen wird die gestrige Sitzung des radikalen Klubausschusses lebhaft kommentiert. Die angenommene SntsiUießung wird allgemein als vollstSichige K a p i t u-lfltionBukiöeviö'vor dem Haupt-auSschuß der radikalen Partei gedeutet. Dadurch, daß dieser Politiker Äe Autorität n. oberste Kompetenz deS HauptauSschusseS in Parteisachen anerkannte, resignierte er, wie allgentcin hervorgehoben wird, auch auf die weitere Führerroke in seiner Partei und ergab sich in sein Schicksal. Seine Bertrauten bemühen sich gegenwärtig, ihm einen ehrenvollen Rückzug zu ermöglichen. Die Anhänger des .HnnptavSschusleS lehnen zwar jedes Kompromiß mit dem gegnerischen Lager im Scha^ der radikalen Verriat ab, doch wSren Unter Sarwat Pascha als Ministerpräsidenten erfolgte im Jahre lV22 die Ausrufung der Unabhänl,igkeit Aegyptens. Im Borjahre verhandelte bekanntlich 'sarwat Pascha mit Enc^land über einen Bi'mdnisverttrag und begleitete ^köiiig Fuad auf dessen Neise durch Frankreich. sie, «« die Kompaktheit der Partei aufrecht» znerhalte«, geneigt, Bukiöevit^ seine ^hler nachzusehßn «nd seine Fraktion für den Fall «querkennen, als er sich den Anordnungen dSA HanMnSschnsseS fügt. In biaft« Ginne werden anch die Borbe-reitnnge» teS HanptanSschnsseS sür die mor giße BMWmg deS weiteren Hauptansschlis-seS auSgeXgtt. Zu dieser Sitzung sind außer de» Atannten Anhängern des engeren HauptanßMsses auch jene Mitglieder des weiteren Hauptansschusses eingeladen, die als AnhäNGer Vnkiöeviö' bekannt sind u'^d als Bertretsr der illegalen Organisation in-»»erhalb der Partei als solche bisher noch nicht anerktmnt waren. Im politischen Am» bient rschM «an damit, daß die morgige Sitzung i« der Weise ein Kompromiß zeitigen werde, daß die Kompetenz des Hanpt-ausschusie« ohne Rückficht darmif, ob Vukiöe-vis die fichrende Stellung im radikalen geordnetenklnb beibehält oder nicht, resill'^ anerkannt wird. ^^leAmfalls wird der Abge-ordnetenilnb sei» Bmgehen mit den Intentionen des Hauptansschusses in ^I^rklang bringen müssen. England anerkennl das Sivntgretch Albanie« TU. T i r a n a, 23. September. Der englische (Geschäftsträger Hodgson übi^rreich te gestern dem Ministerpräsidenten eiil Schreiben, mit dem die Londoner Regierung das Königreich Albanien anerkennt. — Aul gleichen Tage wlirde dem Ministerpräsidenten auch ein Schreiben der rumänischen Regierung überreicht, die ibre f^liirk vimsche zur Umwandlung Albaniens in eine Monar chie und ,^"r Tbronbesteiguug Achmed gus ausdruckt. Knut Aasmuffe«» Äeimkehr TU. K o p e ll h a g e n, 23. September. Der beri'lhmte dänis6)e Griinlandforscher K n u t R a S m u s s e n ist von seiner Tul« Expedition nach Kopenhagen zursickgekehrt. 1270 vpser des Teraado TU. Pari s,'23. September. Nach einem Berichte des Gouverneurs vo-n Guadeloape st7td dem Tornado 1270 Personen zum Opfer gefallen. Die Aufräumungsarbeiten sind noch im Gange, n>eshalb der Schaden noch nicht genau festgestellt twerden kann. Sarwak Pascha TU. P a r i s, 23. September. Der frühere äaiptische Ministerpräsident S a r -«w a t P a s ch a*ist gestern hier gestorben. vaftschiNdeftandteile gesunde« TU. .H a m b u r g, 23. September. An der ^küste von Spi^bergen wurden größere Alunliniuulsti'lcke aufgefuni>en, die zweifellos von einem Luftscl?iff herrjchr!.m. Das Hamburger „Fremdenl,latt" erfährt hi^?zu von einenl Fackulann, daß die aufgewundenen Aliumimumstiirke höchstwahrscheinlich von einem deutsche» ^^epveiin stammen. Am 17. September 1915 sind die' Luftschiffe „L 9^ und „L 4" zu Anfklärungsfahrtsn iiber die Nordsee aufgestiegeu. Durch plöi^lich etnge-iretene Sturmwetter wurden beide Luftschiffe gegen Abend vernichtet. „L i'trant^e auf der däniscl>en Insel Farör und „L 4^ bei Borsmose. Die Besatzung von .,'L 3" wur de gerettet, während von der Besatzung des „L 4" vier Mann mit dem Luftschiff in nördlicher Richtung abgetrieben wurde«. Vom Verbleib dieses Zeppel-ins und ?)5r Besatzung konnte man k^s heute keine <^ennmiS erhalten. Kenkral TschangfaMek»» Vräft-dent der Republik EMna? TU. S ch a n g h a i, 23. Septeniber. Die gründeudeu Erekittivkonritee einrcklnien. Sie Lage in Tsinansu hat skch insofern? etwas gebessert, als General Tsckangkai-s ch e k fich erneut in Verhandlungen mit den AnhängeM der Kuomingtang-Partei eingelass^ hat. Die Parteigenossen des Nationalhelden, der als Besiege? der Nordtruv Pen gefeiert wird, wollten den« (^eneralilsi-wus mwl vwen .Sitz m dem zi» besannen fich jedoch eines Besseren und beschlossen, Tschangkaische? die Präfidentfchast der Revnblik an',utragen. Der General hat daraufhin freiwiNig auf das Präsidium des Vollzugsausschusses verzichtet. Wer diesen Posten einnehu7en wird, ist noch nicht bekannt, da man vorerst die Ztlsammensetzung der neuen Regierung erwartet. MontagSauSqabe der „Marburster ?!umnM A»s Mn S4. September. Marlbor überflutet... Katastropdale Solgen des lüngfien wolkenbruAartigen AnWetters Maribor, S3. Sept. Gestern nachmittags gegen 17 Uhr war unsere Drausti^t sowie die nächste Umgebung der Schauplatz eines furchtbaren Unwetters, das von schwerem Hagelschlay, Dom^er und leuchtenden Blitzen begleitet war. Zwar schien eS schon den ganzen Tag, dah der Regen nicht lange aus sich werde warten lassen, doch kam das Ungewitter ge-Yen Abend so rasch, daß wohl mancher auf o!s?fener Straße Äerrascht wurde und nur bis auf die Haut durchnäst das nächstbeste Dach erreichen konnte. Der wolkenbruchar-tige Regen, der verhältnismäßig lange andauerte und sich gebürdete, als ob sich sämtliche Schleusen des Himmels geöffnet hätten, war wohl einer der heftigsten der letzten Jahre, die über uirsere Gegend niedergegangen waren. Erst vor zwei Jahren g>ab es «allerdings ein ähnliches Unwetter mit ähnlichen Folgen, d^ch war damals die Wirkung wogen Ixr kurzen Dauer des Regenschauers bei weitem nicht so katastrophal wie das Unwetter vom letzten Samstag. Wie immer bei solchen Gewittern, begannen sich auch diesmal gewaltige Wasser-»nassen von t^n „Drei Teichen" durch den Park und durch die ab^värtS fithrenden Gas» sen in die Stadt zu ergießen, wo auf mehreren Seiten im Nu wahre Seen entstanden. Am kataftrophalste,! gestaltete sich die Lage in der I u r L i L e v' a und Vetrknjska u l i e a, wo die AbzugSkaMe die riesigen Wassermen>gen nicht so rasch aufnehmen konn ten. In wenigen Minuten stand das Wasser sast kniehoch auf der Straße, und es ist unter diesen Umständen auch nicht zu verwundern, daß alle idort liegenden Geschäftslokale unter Wasser gesetzt wurden. Besonders arg betroffen wurden hiebet die Ge-Schäfte der Kaufleute Weixl, Lah, Monjac, Lötz, JermovSek und Zabukoviisk, die „Ma-riborska tiskarna", die Restaurationen Halb widl und Kofis sowie der Friseurlaiden Gju-rin, der von den anwesenden Gästen fluchtartig verlassen werden mußte. Die Si?tuati-on wurde immer bedrohlicher, da wegen des unaufhörlichen wolkenbruchartigen Regens sich imlmer neue Wassermassen heranwälzten, die keinen Weg inS Freie fanden. Vergeblich bemühten sich einige Leute, vie vor dem Geschäfte A^ixl befindliche Kanaltüre zu finden und zu ös^nen. Erst verhältnismäßig spät kam man auf die rettende Idee, den bei der Firma Scherbaum beschäftigten Mechaniker W i st a n zu holen, der schon vor zwei Jahren durch rasches Ocfffnen dieses Kanaldeckels die Ätuatwn gerettet hatte. Wistan kam rasch herbeigeeilt, und nach kur ^m Suchen öffnete er den Deckel, womuf in kurzer Zeit auch bereits eine Abnahme der Wassermassen festgestellt werden konnte. Bald verschwand t>as Wasser unter Zurück- lassung von reichlichem Sand und Schlamn: vollstündig. Herr Wistan verdient für feine aufopfernde Hilfeleistung die vollste Anerkennung. Es ist nur AU bedauern, daß ihm beim Oeffnen des Kanaldeckels die Briestasche ins Wasser fiel und im tdanal verschwand. Glücklicherweise handelt es sich um einen kleineren Geldbetrag. Es bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung, d-aß die meisten K'eller in den tiefer gelegenen Stadtteilen Überschwemmt wurden. Die Freiwillige Feuerwehr, die auch diesmal tatkräftig an den Rettungsarbeiten teilnahm, hatte hinreichend zu tun, um die zahlreichen mit Wasser gellten Keller zu entleeren. Mit anerkennenswerter Ausopferung waren unsere braven Wehrleute den gan^n Abend und die ganze Nacht bis zum Morgen bei ihrer schwierigen Arbeit. Di« nun schon zum zweiten Male in der JuLiöeva uliea sich ereignende Katastrophe ist in erster Linie auf den Mangel einer ge-nligende« Unzahl von Abflutzöffnnnge« zu-rückzuführm. Es wird also Allste deS städtischen Bauamtes fein, noch vor Eintreten einer weiteren Katastrophe für Errichtung der notwendigen Kanalöffnungen zu sorgen. Leider ist auch der Schaden an den Kulturen, insbesondere in den Weingäten, wegen der zeitweise ungemein starken Hagelkörner stellenweise ein ganz enormer. Paris ble Stadt der Aebestragvblen Drei Doppelmorde l« «wer Nachk lius Paris wird vom 21. d. berichtet: Die sranzösische Hauptstadt gilt seit jeher als jene Stätte der Welt, wo sich die meisten Liebesdramen ereignen. Es gibt keine Groß stadt, weder in Europa noch in Amerika, n>o die Eifersucht so schnell zum Revolver, zum Messer oder auch zum <Äift greifen wür de, wie an den beiden Ufern der Seine. Man wird die Ursache dieses Tatbestandes kaum in der Heißblütigkeit der Frmrzosen ,zu suchen haben, denn die Helden eines Großteils solcher Liebestragödien sind keine Pariser, nieist auch nicht Franzosen, sondern Ausländer. Bielleicht eher noch in der Praxis der französischen Gerichte, die die sogenannten „crime passionel", Verbrechen aus Leidenschaft, nur gelinde ahnden und sehr oft auch Milde statt Gerechtigkeit walten lassen. Vorgestern nack)t haben sich in Paris drei Dramen dieser Art ereignet. Im Laufs einer einzigen Nacht wurden drei Morde und drei Selbstmorde verübt. In allen drei Fällen war E i f e r s u ch t das Motiv der Doppeltragödie. Einer dieser Morde wurde im Herzen von Paris, in der Rue Gabriel, verübt. Ein dreiundvierzigjährrger .Kauf-imann, Lucien Aurel, hat seine zwanzig-fähriige Freundin durch Revolverschüsse getötet und richtete dann die Mordwaffe gegen sich selbst. Die Tat war wohlerwogen, denn neben den beiden Leichen fand die ^lizei einen Brief des Mannes, der zwei Tage vorher datiert ivar. In dem Schreiben hieß eS: „Seit acht Tagen habe ich die Gewißheit, daß meine Freundin Carmen mich betrügt. Ich werde sie morgen oder übermorgen abend erschießen. Ich warte nur auf die günstige Gelegenheit". Diese Gelegenheit scheint nun vorgestern abend, als Carmen <5awe von einom Einkauf aus der Stadt zurückkohrte, gekommen zu sein. ?lls Carmen das Vorzimmer betrat, wurde sie von dein Kausmann empfangen, der nach einem kur-j^en Wortwechsel drei Schüsse auf sie abfeuerte. Noch bevor die durch die Hilferufe der jungen Frau alarmierten Hausbewohner ihr zu Hilfe hätten eilen können, hat der Mörder sich selbst gerichtet. Fast zu gleicher Zeit hat sich in einem anderen Stadtteil unter den Augen von fast hundert Mens6)en ein ähnliches Drama oibgespielt. In ein ^iaffeehaus «der Rue Bel-homme kam zu später Nachtstunde ein Paar. Eine elegant angezogene Dame mit einem jungen Man«,. Das Kaffeehaus war voll Gäste. Das Paar suchte sich in einer Ecke ein Tischchen auS, nichts deutete darauf, daß sich hier ein Mord und ein Selbstmord vorbereitete. Sie sprachen ruhig und leise zueinander, so daß nicht einmal die nisten Trschnachbarn ein Wort des Gespräches vernehmen konnten. Plötzlich sprmig der Mann auf, zog blitzschnell einen Revolver aus der Tasche und feuerte auf seine Partnerin einen Schuß ab. Es war ein Kopfschuß, der den sofortigen Tod des Opfers herbei-führte. Im Kaiffeehaus entstand eine furchtbare Panik, die Gäste sprangen auf. Der junge Mann benutzte den Tumult, um aus dem Eaf6 zu flüchten. Auf der Straße, etwa hundert Schritte vom Cafs, fcheint er sich eines anderen besonnen zu halben und sagte sich nnt dem Revolver eine KugÄ durch die Schläfe. Er wurde als der Elektromonteur A. M i ch a e l identifiziert. Die Identität der Frau konnte noch nicht festgestellt werden. '' Wenige Stunden nach diesem Drama, gegen ö Uhr früh, fand der Hausmeister im Hause Rue Blomet 41 die Leiche eines Man. nes liegen, der sich offenbar aus dem Fenster des Hotels nebenan in den Hof gestürzt hatte. Es wurde die Polizei alarmiert, man erkannte in der Leiche den einunddreißig-jährigen Kunsttischler Louis G a y, der mit seiner Geliebten in dem Hotel im vierten Stockwerk zwei Zimmer bewohnte. Die Polizei sand in einem der beiden Zimmer die Geliebte des Mannes, die um drei Jaihre ältere Sim^one D u r o s a y, vor. Neben der Leiche lag die Mordwalffe, ein Bügeleisen. Mann hatte seine Freundin mit dam Bügeleisen erschlagen und sich nachher vam vierten Stockwerk in die Tiefe gestürzt. Es ist bemerkenswert, daß in dem dichtbesetzten Hotel keiner der Insassen weder die Hilferufe noch auch sonst das geringste, was Verdacht hätte erwecken können, bemerkt hatte. Sie wußten nur auszusagen, daß daS Paar seit sechs Iahren iw ^tel pohnte und stets im besten Einvernehmen gelebt habe. Schnee a« Lacher« M a r i b o r, 23. September. Die Temperatur ist in den letzten Tagen mit Anbruch des kalten Regenwetters rapid gefallen. Einen Tiefstand erreichte das Ther mometer am gestrigen und heutigen Tage. In der Nacht von Samstag auf Sonntag fiel am Bachern sogar Schnee in solcher Menge, daß er heute fast den ganzen Tag an einigen Stellen des Bachern gesehzn werden konnte. der SlrAbe enlbunde« M a r i b o r, 23. September. Gestern gegen Mittag wurde das 29jäh-rige Dienstmädchen Marie N. in der Stri-tarjeva ulica von Geburtswehen befallen und entband kurz darauf auf der Straße. Die sofort herbeigerufene Rettungsabteilung brachte sie sofort in 'die Gebäranstalt. Die „Glasdena MaNea" in Plni gewann mit dem neuen Schuljahr den Vio-lincellisten Herrn Professor S e d l b a u-e r, Absolventen der Meisterschule des Prager Konservatorium und gewesenes Mitglied der Prager Philharmonie. Damit hat die Anstalt, an der ausschließlich absolvierte Konservatoristen den Unterricht erteilen, die Qualität ihrer Lehrkräfte bedeutend gehoben. Professor Sedlbauer gibt Diens t>^, den 2. Oktober um 20 Uhr ein selbstän-dlgeS Konzert unter Mitwirkung des nenge-bildeten Klavierttios der ^Glasbena Mati, ca". Das Publikum wird bei dieser Gelegenheit den Ernst, mit dem die Musik an dieser Anstalt gepflegt wird, bewundern können. Nadlo Montag, 24. September. Ljubljana 12.l)() Uhr: Reproduzierte Muistk. — 16.00: Französisch. ^ 18LV: Hygiene (Vortrag Dr. Pirc). — 20.00: Bio-linabsnd Rüpel — 2!.30: Berichte. W i e n (G r a z) 20.05: Gesangskonzert Mieczyflaw Salecki. 20.30: Orchesterkon-zert— Preßburg 17.30: Nachmittagskonzert. — 19.10: Bcünner Sendung. Zagreb 17.00: Nachmittagskonzert. — 20.30: Wiener Sendung — Prag 17.00: Nachmittagskonzert. — 18.00: Deutsche Sendung.^ 19.10: Bvünner Sendung. -Davent ry 19.45: Bunter Aber^. — 23.15: TanMusik. — Stuttgart 20.00: Frankfurter Sendung. Anschließend: Tanzmusik. -.Frankfurt 16.2b: Alte Mu-sik. — 19.30: Englisch. — 20.00: Puccinis Oper „Madame Butterfly^. — Brünn 16.10: Deutsche Sendung___19.10: Hirsch' Operette „D»llh". — 21.30: AuSstellungs-konzert. — Berlin 19.30: Leipziger Ue-bertragung: Saint-Saens Oper ..Samson und Dalila". — Mailand 30.50: Ope-rettenübertragung aus dem Theater. — 23: Jazz— Warschau 18.00: Nachmittagskonzert. — 20.30: Abendkonzert. — P a-r i s-E iffel 20.30: Abendkonzert. Dienstag, 2S. September. Ljubljana, 12 Uhr: Reproduzierte M.u/ik mvd Börsenberichte.—18: Deutsch. c^cln't'l!i>nate!une — 18.30: Vortrag Prof. Pengov. ... 20: Gesangskonzert „Ljubljana" (russische Kir« chenlieder). — 21.30: Berichte. — Zagreb, 17.00: NachmittagSlonzert. — 20.35: Quartett Sidak. — Wien 20.05: Schumann-Abend. Anschließend: Dan^konzert. ^ Preßburg 17.00: Salonquartett. 19.00: Präger Sendung. — Prag 16.30: Philharmoniekonzert.--17.40: Rutsche Senidung. — 19.00: Opernübertragung aus dem Theater. — 22.20: Tanznnisik. — D a-ventry 13.4Ü: Violinkonzert. — 19.45: Mllitärkonzert. — 21.50: Abendkonzert. ^ 2S.30: Tanzmusik. — Stuttgart 16.1SZ ?öachmittagskonAert. — 20.00: Um Friedrich den Zweiten. Anschließend: Leichte Musik. — Frankfurt 16.35: Opern- mufik. _ 19.45: Stenographie. — 20.15: Jagdabend. — Brünn 17.00: Au.stel-lungskon^rt. 18.10: Deutsche Sendung^ — 19.00: Prager Sendung. — Berlin 17.09: Nachmittagstonzert. ^ 21.15: Klaviertrios. — Mailand 20.50: Abendkonzert. — Budapest 17.40: Zitherkonzert. — S2.10: Zigeunermusik. — W a schau 18.00: Nachmittagskonzert— 20.30? Abendkonzert. — 22.30: 5^nHmu.sik. — P a-r i s-rad südlicher Breite beträgt die durchschnitt'liche Windstärke in den vier kältesteil Monati.n 34 Kilometer in der Stunde. Glücklicherweise ist der Sommer weniger stürmisch und in der Nähe der Roß-Insel lomntt es gc:r nicht selten vor, daß um diese Jahreszeit eine Woche laug vernünftiges Wetter herrscht Doch die g e f ü r ch t e t e n S ch .1 e e-st ü r m e erbeben sich ganz unvermittelt, fast ohne jedes Warnungszeichen. Ich bemerkte am Mai 19ll in meinem Tagebuch, daß der Wind am Nachmittag von einer ruhigen Strömung bis zu einer Stärke von 7b Ki-lonieter in der Stunde in zwei Minuten anschwoll. .?,ier liegt die größte Gefahr für den Flieger in der Antarktis. Es ist kaum möglich, in dem kurzen Zwischenraum, der bis zum Hereinbruch des Blizzard bleibt, ein kleines Zelt zu errichten, und irgend» welchen Schutz für ein Flugzeug zu schaffen, ist ganz ausgeschlossen. Die Schneemassen würden das Flugzeug sofort unter ihrer Last begraben. Wir haben keine genaue Kenntnis von der Ausdehnung dieser Sckineestürme, aber sie ist sehr groß, und die Stürme, die im Dezember 1911 Scott bei seiner Reise zum Pol so sehr behinderten, mögen etwa ein Gebiet von über K00 Kilometern in ihren Bereich gezogen haben." Tlls Cehtilllllis iler „Mtllvillll" Sühne einer Blutschuld — Der Noman einer Drahlseilliiuzetin Vor einigen Wochen fand in Bilbao die Beerdigung der 68 Jahre alten Besitzerin der Lilienvilla, Hermande z, und ihrer ebenso alten Dienerin statt. Vor etwa 35 Jahren war diese Daine plötzlich mit zahl reichem Gepäck'Bilbttt) eingetroffen, hatte die gerade leerftehende Villa erworben und bezogen. Seit dieser Zeit hatte die Frau ^as Haus nie wieder Erlässen. So sehr sich die Bewohner der Stadt auch be-nübtzn, von der Dienerin etwas Näheres über die sonder bare Fremde zu erfahren, alles ivar vergeblich. Neugierigen ^surhern wurde nicht gz-öffnet, und fo verstummte allmählich das Interesse für die geheimnisvolle Villa, di?, weil ihre Besitzerin ein großes Interesse für Schwertlilien zu haben schien, allgniein die „Lilienvilla" - genannt .wurde. Nach der Beerdigung der Frau .Hermendez und ihrer Dienerin begaben sich die Beh!!»rden in die Villa und fanden dick)t neben dem Schlas zimmer der Besitzerin ein vollständig schwarz drapiertes Zimmer, dessen Wä»,;»e mit Schwertlilien in allen Farben bemalt wa. ren. An der Stirnwand befand sich ein Betpult, in der Mitte des Zimmers staild ein lkatafalk, auf dem ein mit einer Glasplatte versehener Garg stand, in dem sich die einbalsamierte Leiche eines etwa drei Jahre alten Knaben befand. In dem verschlossi» u'u Schreibtisch lvurde ein T a g e b u ch der Verstorbenen vorgefunden, dessen Aufzeichnungen das Geheimnis der Lilienvilla und ihrer Bewohnerin preisgaben. En.de der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts erregten die Leistungen der bildhübschen Drahtseilkünstlerin Leoni Dar ring ton in allen .Hauptstädten des Kon- tinents berechtigtes Aufsehen. Ueberall, w« die k'ünstlerin auftrat, wurde sie von hoch und niedrig umschwärmt; glänzende .HeiratS angebote wurden der Wnstlerin gemacht, doK diese schlug die Anträge .lus, di^ zum allgemeinen Erstaunen Leoni im Jahre dcul bejahrten Fürsten Gartschinew, dessen große Besitzungen in der Krim lagen, zum Tranaltar folgte. Die Abschiedsvorstellung der ltünftlerin in Petersburg war ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges, ja sogar der Zar überreichte derselben persönlich ein kostbares .Halsgeschmeide mit den Initialen des .Herrschers. Die Ehe des un-gleichalterigen Paares war jedoch keine glück liche, Leoni wurde von dem Fürsten init einer fast an Raserei grenzenden Eifersucht verfolgt, oft schlug er sie mit der Peitsche im Beisein der Dienerschaft. Fluchtversuche der Mißhandelten verliefen ergebnislos. Das Verhältnis zwischen den Ehegatten besserte sich auch nicht, als Leoni dem Fürsten einen Stamnihalter schenkte. Während die Mutter uiit abgöttischer Liebe an dem Kinde hing, verfolgte der '^ürst den „Wech-selbalg", wie er den Knaben nannte, mit seinem Haß Im Jahre I88L wurde Z^r Fiirst in seinem Schlaszimmer mit dem Knaben erschossen aufgefunden, der Revolver in der .Hand des alten Mannes deutet.' auf Selbstmord, so daß angenommen wurde, der Fürst habe erst den Ittnaben nnd dany sich selbst erscbosseu. Aul Toge der Beisetzung war die Leiche des Knaben pli?tzlich verschwunden. Leoni, die Fürstin, war untröstlich, so daß es nicht wundernahm, daß sie später nach und nach ihre Vesü.uingen verkaufte und wegzog. Wie nun au? den ?lufzeichnnuen aus dem Tagebuch hervorging, war die Besitzerin der Lilienvilla, die verschnmndene Fürstin ^^r-tschinew, die seinerzeit vielgefeierte ^"'nft-lerin Leoni Dorrington. Wie aber weiter in dein Tagebuch stand, war Leoni die Mitr» derin des Fürsten nnd ihres Sohnes. In der Mondnacht war wie gewöhnlich Tt.-cit zwiscl)en den Ehegatten ausgebrochen, wllcr Wnt eilte der Fürst nach dem Bette des Kindes, riß den Knaben heraus nnd wollte ihn zum Fenster hinauswerfen. Die Fürstin, die, um iliren Sohn zu befreien, unt dem Revolver in der .Hand hiuzueilte, schoß auf den Fürsten, traf den Kna^n in den K'opf und führte dessen sofortigen Tod herbei. Ihrer Si,tne nicht mehr mächtig, srnerte die Fürstin znul zweiten Male auf den Fürsten, so daß auch er tot zusaulmenbrach. Mit.Hilfe der ihr treu ergebenen Dienerin täufchte die Fi'lrstin einen von dem Gatten an deni Knaben begangenen Mord und Selbstmord vor. Von dem toten Kinde konnte sie fich jedoch nicht trennen, vor der Bel'rdignng wurde der Knabe heinilich zu einem inS Vertrauen gezogenen Apotheker 'n Odl.ssa gevracht, der die Leiche gegen 'in hohes Entgelt einbalsanlierte und zur Verfügung der Fürstin hielt. Es gelang Leoni, als sie die Krim verließ, den einbalsamierten Leichnam aus Rußland unbemertt hermis und in ihren nenen Wohnort zu schaff.?n. Seit- Ledrjungenllebe Eine Erzählung von Ludwig Wolfermann. Firmian hatte sich da.mvls einen fteien Nachmittag von seinem Meister erbettelt und hatte ihn, weil er sehr geschickt und anstellig war im .^l^schnitzen, ohne weiteres erlhalten. Meister Parkluayr konnte ihn auch ansonstm schr gut leiden, wenn er auch manchnml mit absonderlichem, wagihalfigen Ideen kaim, dann lüchelte er auf eine ihm gvnz eigentümliche Nrt und meinte, daß jeder Arensch etwas hätte, idas nicht gan^ vernüniftig wäre und ein bißchen verrückt sei. ,L!ch wünsch, dir viel Vergnügen", rief er «hin nach, „und um «sieben ist Essenszeit!" Firmian schlug absichtlich den Weg nach der Stadt ein, er spazierte durch die Gassen und da es ein Wochentag war, stonld alles an der Arbeit und rnckerte sich den Schweiß aus den Poren. Und gerade das interessierte ihn, und gab ihm ein wohliges, behagliches Gefühl, denn Sonntags ging alles in Feier-tagSlleidern, die Glocken läuteten in lauten Triolen von den Türmen nnd in den Gaststuben gab es schon vormittags fröhliche Gesichter. Aber wochentvgs, meinte Firnlian, konnten nur Herren spazieren gehen, an der Arbeit vorbei und daS hatte ihn schließlich mich verführt, sich den sreien Nachuüttag zu erbetteln. Das weiche, milde Sonnenlicht spielte mit den offenen Fenstern und in den Pärken und Gärten liefen die alten Frauen und Männer der Wärme nach. Da fiel es ihm plötzlich ein, den Weg am Hause Märiens vovbeizunehlnen. Es war eine ganz heimliche, innige Liebschaft, die ihn mit Maria verband. Er traf sich an jedem Sonntag nach'dem Gottesdienst mit dem wundervollen, stillen Mädchen, wenn er auch nur hinter ihr herging, ohne mit ihr sipri^en zu können. Als er zu ihrem Hause kam, ging er ganz langsam, und sein Herz schlug laut und gewaltig, denn er hatte Mari« sehr lieb. Er sah sie nirgends^» nicht im Garten, nicht auf dem Balkon, aus den, es sich wunderfein träumen laffen mußte, im blauen Schatten einer Kastanie; er spähte durch die Fenster, ging noch einmal znrück und es drängte ihn der heiße Wunsch, nicht cher wciterz^kwan-dern, ehe er das Mädchen gesehen hatte. Und daiui wagte er sich schließlich in den kühlen, dämvmerigen Hausflur, in dem es sauber weiß und blan schinvinerte und (so ferne sür ihn) vornehm n^r; er horchte zu allen Türen hin, aber nichts rührte fich, kein Laut, keine Stimme. . Dann ging plötzlich eine Diir auf und ein Mann kam über die Treppe und «fragte Fir-mian nach sei>lem Begehr. Firmian fühlte sich ertappt, erschrak heftig, spürte das Blut in den Mäßigen glühen und sragte dann ^gernd und scheu, ob dies der Weg nach Suun Oberbühel sei, der da draußen rechts abzweige (und er, weim er chrlich sein wc»llte, so genau kannte, wie seine eigene Tasche in der ältesten Hose, die er trug). Dies sei schon der Weg, kam ihm die freundliche tiefstimmige Antwort des alten Herrn mit dem weißen Bart zurück, aber er täte besser, die Straße entlang zu gehen bis zur .Höhe und dann rechts ab durck) den kleinen Birkenwald. Firmian t>ankte höflich und trat wieder in die warme, helle Sonne. D«?ß er Maria nicht gesehe gesessen, und bmv und «geduldig hinter ihr hergegangen; c?ch, sie war so vornehm und so stolz und !fo unnachbar! Firmian wandei'te langsmn, gehorsam -der guten Auskunft des alten Herrn folgend, den Hügel bergan. Ein leichter Wind hatte sich erhoben und spielte hörlmr mit den Bäumen und Blättern und schlug graugrüne Wellen am' den hochgrasigen Wiesen. Droben auf den? mel setzte er sich in den Schatten eines alten Nuß baumes nnd sah der von Blüten g^'segneten Landschalft tn daS leuchtende Gelsicht. Unten dlbnte sich das Tal zwiscl,eu den Bergen aus, die Wölder standen in dunkelblaue Schleier gehitllt und auf den ferne«^ Feldern und Aeckern, in den reinlich geordneten ÄVeingärten sah er die Mägde und Knechte an der Arbeit, und das alles dünkte ihm so sreni^d und so tveit und so uninihbar zu er-liben, wie seine Liebe zu deni schönen Wadchen Wiaria. Weißes (vewölk blätterte sich am blaueK Hinnirel auf wie eiile zarte, hi-mmlische Rose und ließ die BlattsclMikeln dem Winde zum Spiel tmd die Sonne füllte sie mit ihrem tveichen goldenen Licht, daß sie schwer würben und langsmn l>erschlvammen. Wenn dies Marie an seiner Seite liütte sehen können, wie hätte sie sich darüber gefreut! Die ganze Brnst U'ar erfüllt von einem singenden Traum, einer leisen Bangheit, die der Liebende bei der geringsten Ä'leinigkeit oinpfindet. Da wird der Hiunnel nieder und schN'er und den, Herzen geht der ruhige Taktsck^lag verloren. Und bald wird es Hoher Sonlmer sein, und dann koul.mt der Herbst . . . Alles uiuß seine Schönheit haben, das Heraufziehen in das große Leben und das Abgleiten in den Herbst. Aber noch ist er jung! Noch sehnt er sich nach diesem Leben! Da begannen Plötzlich die Glocken der Ja« kobstirche zu läuten: hell, laut und deutlich, und seine schorsen Augen konnten die Glocken in deu? hohen, freien Tuom sich schwingen sehen. Dann sali er Leute aus der ^iirche kc'innien, al'cr Marie war nicht dabei; und doch sah er sie jetzt: sie ging st-olz und Montagsausgabe der „Marburger ZeWmg^ dem lebte sie nmi, um ihre schwere Blutschuld zu sühnen, dem Andenken ihres se« Nebten Kindes, dessen Sarg und Aimmcr sie täglich mit Schwertlilien, der Lieblings-blume des Knaben, schmückte. Kurze Ratschläge für den Kleingärtner September. Der O b st g a r t e n steht jetzt im Zeichen der Ernte von Pflaumen, Birnen, Aep^eln, und man gebe besonders bei Wind darauf acht, daß schwer behängte Aeste und Zweige durch Pflücken von reifem Obst entlastet, zum inindesten gestützt werden. Fallobst ist jedlzn Morgen und Abend aufzulesen. Nach der Ernte werden die Obstbäume ausgeputzt, die Rinde wird mit der Drahtbürste behandelt, neue Leimgürtel sind anzubringen. Schutz der Bäume vor Hasen. Wer seinen Obstgarten durch neue Bäume bereichern will, treffe schon jetzt Vorkehrungen. Baumlöcher sind auszuwerfen, und es ist zu prüfen, welche Obstsorte Boden und Standort verträgt. Eine gut tragende, nicht zu empfindliche Mittelsorte ist bei Apfel und Birne inS Auge zu fafsen; doch wähle man etwas Gutschmeckendes. Es gibt heute so viele vorzüglich schmeckende Obstsorten, daß man der Verfeinerung deS Obstgenusfes beim Publikum unbedingt Rechnung tragen muß. Neue Bäume anzupflanzen empfiehlt sich im letzten Viertel des Jahres; gute Drainageanlagen sind nicht zu vergessen. Obstkerne können jetzt ausgesät werden; man lege die Samen so, dafs sie nur etlva 2 cm hoch mit Erde bedeckt sind und drücke sie mit einem Brette oder der Schaufel fest. Diefen Samenlegungen füge man Hölzer mit Sor-tenbezeichmlng bei. Auch werden jetzt neue Erdbeerbeete angelegt und man macht von Johannisbeeren Stecklinge. Alte Erdbeeren werden gedüngt. Im Weingarten werden die nötigen Geräte instand gesetzt; schlechte Nebstöcke sind zu entfernen, liegen d!e Traubenkrankheit wird geschwefelt. M üll Ü! Ilw Mim! M « Nou»t»»boa»emellt ^ Sine Möne Leistung „Napids' Der vrazer bleibk »U 2:0 (t t 0) »«apper Sleß«r Maribor, 23. September. Die neue Sportanlage unseres Sportklubs „Rapid" bestand heute, vom Wettergott begünstigt, die zweite Taufe aufs trsfflichsts. Es herrschten heute trotz der ungewöhnlich heftigen Regengüsse der letzten Zeit die idealsten Bodenverhältnisse vor, die auch wesentlich zu dem schönen, stets flotten Spiel der frischgebackenen Haus!^rren viel beitrugen. ' Das Spiel ^Rapids" brachte eine angeneh me Ueberraschung. Die Schwarzblauen, die faft chancenlos in diesen Kampf gezogen Ovaren, lieferten ein bedeutend befsereS Spiel als je zuvor und ertrotzten durch ihre stellenweise blendende Kampfführung, der ein klares Unentschieden cntfprec^n würde, eine knappe Niederlage. „Rapid" scheint nun wieder in Schwung zu sein und wenn nicht alle Anzeichen trügen, wird die Mannschaft in den bevorstehenden Pflichtfpi^len ihre einftifl'e ausschlaggebende Position nieder einnehmen. Sämtliche Spieler kämpften, von einem gewaltigen.Elan getragen, die ganze Zeitstrecke hindurch mit reftloser Hingabe und ließen ihre bekannten Vorzüge, NTie Kampfgeist, Schnelligkeit, Härte ufw. zeitweise grell aufleuchten. Ließ man beide Mannschaften als gleich tüchtig im Zerstörungsspiel :;elten, die Offensivoperationen wurden von den Heimischen jedenfalls mit weit mehr Geschick geführt und nur das enorme Pech, von welchem die Stürmer verfolgt wurden, verhinderte ei«i dem Spielverlauf entfprechendes Treffervcrhältnis. Die G ä st e m a n n s ch a f t spielte einen guten Durchschnitt; nur einzelne Leute bMsl hoc.' ' Aktionen. Die Hauptstärke der das ausgezeichnet spielende Verteidigungstrio. H e r g e s e l l ver lor in der schwierigsten Situation nicht seine Ruhe und fing mit großer 5kvltblütigkeit die sckMiierigsten Bälle. Die beiden Verteidiger, die die ganze Spielzeit hindurch beschäftigt waren, »varen energische Krstörer, die durch raumgreifende Stöße immer wieder Luft in der des öfteren bedrängten Abwehrfront machten. In der Deckung und im Sturm wec!^elten zwar Licht- und Schattenseiten, im großen und ganzen wurde aber recht zweckmäßig gearbeitet, nur war die Füh- schön den kleinen Waldweg, der von ihrem vornehmen Haus zu den Stadthäusern führte. Er erkannte sie ann goldenen Haar und am blauen Kleid, der weißgelbe Sonimer-hut war in den Nacken gerutscht. Und da wurde sein Herz plötzlich wieder froh, die Wolken segelten wieder munter und frisch dahin und der junge Mond hing crls blaß-sivberne Sternwiege am Himmel. Wie schnell ist dieses Herz versöhnt, mit allem, was noch so tief und schmerzhaft in das Äben eingreiift, wenn nur die Hoffnung da ist und ein Wunsch zur Halbscheid in Erfüllung geht. Ueber dem Lande klammerte sich der erste zaghÄfte Stern in das abendlich werdende Blau, die Schotten fielen tiefer, die Bäume ^wurden dunkel, die Felder leer, nur der einzelne Stern fing Heller an zu leuchten lmd trat ganz aus dem dämmerigen Himmel: deutlich und klar: irgendwo über den: Hause Märiens! Dann kam jener große Augenblick, an dem für Firmian viele Jahre hingen: er war in das vornehme Haus geschickt worden, um eine alte Holzsbatue zur Reparatur abzuholen und da sprach er zunt erstenmal niit Maria. Was wollte er alles erzählen, selbst von jenem freien Nachmittag wollte er ibs-cichten, da er, von seinem innigen heißen Wunsch verführt, im Hausflur ertappt worden war m,d von den vielen Spaziergängen, die ihn rund um dieses einsame Haus und seinem alten Garten führten und von all den Kirchgängen und . . . „Ich habe Sie schon oft bewunk)ert," sagte Maria, „drüben, in Ihrer W.:r!statt. Sie haben ein großes Talent, auch Herr jPirLmayr behauptet dies Uk«d mit Recht, .es wird mir sehr abgeh^^n, all diese heiine- lvgen, ruhigen, guten Stunden in unserer kleinen Stadt mit seinen braven, tüchtigen Handlverkern . . . „Abgehen?" fragte Firmian verwirrt und „Dilent habe ich?" „Ja, morgen fahre ich in die große Stadt, eine volle Nacht und einen gan^n Tag und noch eine Nacht und dann über das Meer .. „Uober das Meer . . .?" Wozu, dachte sich Firmian in bitterer Laune, muß man über das Meer fahren, Tag und Nacht, wenn das Glück so nahe ist? Und ehe er etwas sagen und erwidern konnte, hatte sie ihm ihre weiße Hand gereicht und das erste Mal in seinem Leben neigte er sich über eine MA>chenhand und küßte sie. Marie lachte, dann klopfte sie ihm au!f die Schulter. „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!" sagte sie noch . . . „Sie komnnen also wieder?" fragte er noch. „Gewiß, aber wer weiß wann? Inzwischen werden Sie ge' wiß auch Meister geworden sein!" Er sah sie noch, die schmerzhafte Mutter-gotteSstatue in den Armen, unter der Türe stehen. Ihre goldenen Haare schimmerten und die Augen waren so bläu, ach, sie waren so freudig und so blau, als würden sie niemals Tränen kennen lernen! Firmian hatte Marie nie mehr gesehen. Er träumte noch oft von ilhr, und oftmals ging er über den Oberbühel. Er hatte sich vorgenoimnen, als Meister" stück eine Eqigelgruppc zu schnitzen, die cr der Jakobskirche geben will. Und über den Engeln wird er einen Stern stellen, wie damals, als er den ersten Stern aufgehen sah, in Fröhlichkeit, Zufriedenheit und berau« sehender Freude und ahnte, es sei über dem Hause, in dcm Marie ivohnt. ., lung der Stürttier nicht immer so, wie man es wünschte. Das Spiel bestritten nachstehende Mannschaften: G. A. K.: Hergesell, Wicher, Keckstein, Fasching, Stany, Lamot, Sinkowitsch, Reiter, Ptacek, Gaber, Dr. Reintaler. „Rapid": Pelko, Barloviö, Kurzmann, Pernat Erwin, Bvöckl, Löschnigg Matthias, PSrnat Emil, Wenko, Klippstatter, Löschnigg Lazi, Letnik. Das Spiel beginnt mit heftigen Angriffen der Schwarzblauen, die dem Torhüter sowie beidon Verteidigern genügend Gelegenheit gabsin, ihre hohe Klasse nachzuweisen. „Rapids" Stürmer überraschen durch sinnreiche Kombinationszüge und bringen wiederholt das gegnerische Tor in höchste Gefahr. Nach wechselnden Angriffen erzielten die Gäste durch'G a b e r, welcher ein Mißverständnis in der heimischen Verteidigung auSniitzte, ihren ersten Treffer. Wieder ist „Rapid" im Angriff, jedoch verhindert unglaubliches Pech den verdienten Ausgleich. „Rapid" ist nach Mederbeginn sofort wie der vor dem gegnerischen Gehäuse. Lazi L ö s kjb n i g g, welcher diesmal mit gröf^-tsm Ersolg mittat, kommt prächtig vor, doch wirft sich ihm Hergesell kaltblütig entgegen und verhindert so einen sicheren 'Treffer. Leider erlitten beide nei dem Karambol fchmerzvolle Verletzungen und mußten vom Platze getragen werden. Hergesell kehrte aber nach geraumer Zeit wieder zurück. Die Grazer kombinieren recht ungenau, kommen aber trotzdem durch circn ungerechtfertigten Freistoß, den W i ch e r vollzieht, zu einem weiteren Treffer. Erst jetzt flaut die Offensive der Heimischen et'.vas ab und die letzten Minuten sehen die Kaste im Ansturm, der aber zur Gänze an der aufopferungsvollen heimischen Verteidigung zer schellt. Schiedsrichter Moh orko hatte diesmal einen verhältnismäßig leichten Stand und konnte so beide Teile zufriedenstellen. nicht an und überließ hiemit „M a r bor" beide Gutpunkte. Da auch die ausgezeichnete Familie des S.K. M u r a in Murfka Sobota von der Austragung des Meisterschaftsspieles gegen „Maribor" ab-stcht, qualifi^erte sich hiemit „Maribor" ohne Kampf in die Schlußrunde der Hand ballmeifterschaft von Slowenien, die bereits kommenden Sonntag in Ljubljana zu Ende geführt werden wird. Aurmt t« Wi«« Wien, 2-^. Septeulber. Wegen der ungünstigen Witterungslage konnte heute der Start »es Weltrekordmau-nes Pävao N u r m i zu einem ^00V-Met«r« Lauf nicht durchgeführt werden. Nurmi startet voraussichtlich am Dienstag. Der MtlrvPa»E«p Prag, 23. September. Das Mitropa-Cup-Komltee beschäftigte sich heute mit der bevorst:.'l»ende'l ?lustra-gung des dritten Spieles .,Napid"'WiLn gc^ gen „Viktoria :^iikov"-Prag. Das Spiel sin-det am 3. Oktober in Wien auf der ^'ohen Warte statt. Gewinnt „Viktoria", so hat sie „Rapid" 12.000 Schilling zu bezahlen. Anderenfalls wird das N.'rtoinkass'? gleichmäßig verteilt. Ljnblsana fchlS>» Zayre» im v«tchk«lhleM-SMIek«m»s Zagreb, 23. September. Im Städtekampf der Leichtathleten von Ljubljana und Zagreb blieben die Gäste mit 78 gegen 64 Punkten überraschende Sieger. Insbesondere liefen die Langstreckler und Springer zur Höchstform auf. Die Meisterschaft der Aeservemauaschaslea Die Meisterschaft der Reservemannschaft wurde gestern mib der Begegnung „M a -r i b o r" — „R a p i d" weitergeführt. War „Maribor" in der ersten Spielhälfte klar überlegen, so beherrschte „Rapid" in der zweiten Halbzeit absolut das Feld. So entspricht auch das Endergebnis 3 : 3 (3:!) vollauf dem.Spielverlauf. Schiedsrichter Turins konnte weniger gefallen. Der Tabellenftandder bereits durchgssührten Spiele der Herbstserie ist nun nachstehender: 1. „Rapid" 3 Punkte; 2. „Ma rilbor" 1 Punkt; .3. „^lezniöar" und ..Svo-boda" sind ohne Punkt. Nadrennen Zagreb—Nvo» mesto—Zagreb Z a g r e b, 23. SeptLmbcr. Im heute auf der Strecke Zagreb Novo mesto—Zagreb durchgeführten Str2ßi.'N'?iad rennen siegte der Außenselt.'r P a n ch (Gradjanski) in 7:01 .AK vor Llubi: var) und Slibi^ sGradjanZki). Die Sandball«eisterschast Das EröfsnungStreffen der Herbstserie der .Haildballmeisderschaft von Slowenien wurde gestern wiederholt. „P t u j" trat wiöder Auswärttge Spiele Deutschland — Norivegen 2:V. ^ Oslo, 23. September. Im Fußballänderkaui-pf Deutschland gegen Norwegen: blieben die Deutschen nach prächtigem Spiel mit 2:0 (1:0) siegreich Tschechoslowakei — Ungarn K: 1.^ Prag, 23. September. Im heute ausgetragenen Länderkampfe gegen UnIarn konnten die Tscl^echoslowa/en iiberrf'^chendcrweise einen t>:1-Sicg erringen. Dem Treffen wohllten gegen 20.000 Zuschauer bei. .... . Ljubljana: Svoboda — S.K. EÄlik* 6:1 s4:0). — Qualifikationsspiel: „Ja-dran" ^ „Reka" 4:1 „Jadran" verbleibt hiemit weiterbin in der ersten Klasse. .— Meisterschaft: „Jlirija^ — „Hermes" 6:2 (3:1). Zagreb: „Gradjansli" — „Marsoniija" 4:3 3:1). Finale der Meisterschaft von Kroatien. Wien: Säintliche Veranstaltungen mußten wegen der schlechten Witterung abgesagt werden. Graz: Meisterschast: „Sturui" — „Sportklub 3:2 (2:2). Budapest: Budapest mußte heute iin Städtespiel gegen Berlin eine Katastrophal« g:3-Niederlc:ge hinnehmen. Belfast: England — Irland 5:0. Mli il bei und Ltrspa?- 8ciiuken su5 (Iilrc)mjuc.ktenle6sr .Ölst", kvurck den soZensnnten I.^6ei' 8ckut?' ^sntel bleibt clie OrunlZnsbt in urmirün^Iick 5un6em ^ustsnäe. 100°/o u s litZ t s»krll ö kovx! Nummer 281 vom 24. Eeptem?er. MontagSauSgabe der „Marburger Zeitung'^ Schleppender Geschäftsgang auf dem MeM- und Getreldemarkte Dvllfliwdtg«» Desinlerefiemeni des A««la«>d«s Das vollständige Desinteresse-ment desAuslatidesfür jugoslawische Ware in der letzten Zeit bewirkte ein ziemlich schwerfälliges Geschäft. Die Nachfrage nach Weizen, Mehl und Mais ist auf den jugoslawischen Märkten stark zurückgegangen, sodaß sich nur ein mittelmäßiges Geschäft entwickeln konnte. Lediglich H a-f e r verzeichnet in der letzten Zeit glinstigen Absatz. Durch die Einbrin^ungsarbeiten in Kol-benmais sind die Zufuhren in M a i s etwas geringer geworden, sodag auch in diesem Artikü die Umsatztätigkeit recht eingeengt ist. In Altlnais sind die Vorräte sehr gering, doch kann der sporadisch eintrete?lde Bedarf zu Preisen von 297.50 bis 302.50 Dinar pro Meterzentner ab Baökaer Station glatt gedeckt werden. Unsere Gebiete wie auch Slo Fnien ziehen La Platamais vor, der sich durchschnittlich auf 305—'iw Dinar ab Station stellt. Obwohl diese M»re in vielen Fällen nicht voll entspricht, so ist doch der PreisunterWed ein derirtizzer, daß sich der Konsum auch mit dieser Qu!?li-tät abfindet. Die Aussichten für Neumais sind wenig günstig, doch scheint der Ertrag der heurigen Maisernte im allgemeinen den pessimistischen Auffassungen nicht voll r^'cht zu geben. In einzelnen sehr bedeutenden Produkt'ionsgebieten verspricht man sich in di<^sem Jahr eine im Verhältnis zum Vorjahre sehr gute Maisernte, so das; in den Kreisen der Kauflnannschaft die frühere Ner vosität vollkommen geschwunden ist unv die allzuhohen Preisforderlmgen der Wareneigner nicht beviilligt werden. Man rechnet mit Kolbenmais Preisen von 110 bis 120 Dinar ab Aufgabestation. Kernmais, welcher mit cca. 240 Dinar Pro Dezember-Jänner-Liefcrung offeriert wurde, fand zu diesen Preisen keine Aufnahme. In W e i z e n sind die Zufuhren ziemlich gering, doch sind auch die Placierungsmvg-lichkeiten fi'rr prompte Ware ziemlich beschränkt. Terminware zeigt gute Nachfra'ge und erzielt entsprechend bessere Preise. Zum Wochenbeginn wurde Weizen ab BaLkaer und fyrinische Stationen mit 3.^2.50 bis 2^7.50 Dinar gehandelt, doch sind diese Preise in den letzten Tagen durchschnittlich um 2.5 bis 5 Para gestiegen. Der Mehlabs a tz ist schleppend, nach dem an einen Export n?cht zu denken ist und der heimische Mar? sawriert erscheint. Einige Nachfrage zeigt sich für billigere Mehlsorten von Klein- und Mittelmühlvn, während die Grostmühlen hanptsüchlich Umsätze in Ternrinmehlen gegen Sichtzahlung tätigen. Die Preistendenz für H a f e r ist ausgesprochen fest. Die LieferungSausschreibu«-gen für das Militär, -die nunmehr zur Ausführung kommen, bewirkten eine rege Nachfrage in diesem Artikel, wobei die Wnreneigner diese Siwation ausnützen und Ware nur gec^n Bewilligung höherer Preise abgeben. In der T^erichtswoche verzeichnete k>afer eine Preissteigerung von 310 bis 220 Dinar auf 230 bis 332.50. Die Vorräte scheinen geni^gend groß zu sein, doch beobachten die Mareneigner, die auf eine weitere Preissteigerung rechnen, Zurückhaltung Gerste lag ziemlich vernachlässigt. Im allgemeinen hielten sich die Preise nnver-ändert u. Ml. Futtergerste-tt4 bei etwa 260, ?srühiahrsgerste-tt9/69 kg bei 200 Dinar. Die Umsätze waren belanglos. Bohnen verzeichnen eine ausgesprochen feste Preistendenz. Die Vorräte sind sehr gering. Das Exportgeschäft bat sich noch nicht entwickelt, fodaß die derzeitigen Um- K »»tot l» e«»t« 551 W., Zagreb, 22. September. sätze auf die Deckung des heimischen Bedarfs beschränkt sind. Derzeit notieren Buntbohnen 6^.50, Rotbohnen 6.50—7, Wachtelbohnen 8—3.50 und weiße Bohnm S— 8.50. Im Getreidegeschäft macht sich der Waggonmangel' katastrophal fühlbar. Die rechtzeitige Erfüllung der Lieferfristen ist in vielen Fällen durch die nicht oder zu spät erfolgte Beistellung von Waggons unmöglich, wodurch natürlich Differenzen entstehen. Von allen Seiten laufen Klagen über diesen Mßstand ein, dessen Behebung sich die zuständigen Stellen im Interesse der Wirtschaft besonders anlegen sein lassen sollten. Dom juooflawlsOen Verkehrswesen Durch die Fertigstellung der kurze,: Teilstrecke Beograd—Obrenovac wird eine durchgehende Schnmlspurlinie zwischen Beograd und Dubrovnik über Sarajevo geschaffen, wodurch die bisherige Verbindung über Brod um etwa 60 Kilometer abgekiirzt und die Fahrdauer der Personenzüge um mehrere Stunden vermindert wird. Mit ^kto ber werden zwei durchgehende und beschleunigte Personenzugspaare Beograd— Obrenovac—Sarajevo—Dubrovnik in Berkehr gesetzt. Diese Verbindung war allerdings auch bisher möglich: sie war jedoch sehr umständlich und zeitraubend, da die Teilstrecke zwischen Beograd und ZabreZje mit dem Savedampfer befahren werden mußte. Die Legung des zweiten Geleises zwischen Beograd und Novska schreitet rüstig fort. Zwischen Beograd und Jndjija werden in der nächsten Woche auch die personeniführen-den Züge auf beiden Geleisen verkehren. Für den Oktoberanfang wird dasselbe auch für die Strecken Brod-—SkiZiivojna und Mihanovac—Aeldrijeväc - erwartet. Gegen Jahresschluß^ glaubt man, die ganze Strecke zwischen Beogrod und Novska mit allen Zügen zweiyelei!sig befahren zu können. Mit Beginn des nächsten Jahres soll die Gleis-verdoippelung zwischen .^greb und Zidani most in Angriff genommen werden. Mit 1: Oktober tritt auch im Flußverkehre die Winterfahrordnung ein, die, wie all-fährlich, auch Heuer die Auflassung einiger Dampferlinie vorsieht.. In den nächsten Tagen tl'itt in Beograd eine Konferenz von ^chleuten zusammen, uin den neuen Winterfahrplan fiir die jugoslawische Seeschifffahrt auszuarbeiten und denselben mit dem lmgarischen und österreichischen Flußverkehr in Einklang zu bringen. Jugoslawiens AutomobUwesen Der Sekretär der Laibacher Handels- und Gewerbelunlmer H. M o h o r i L hkt ail-läßlich einer von der Internationalen Han-delsfammer isür Au- 5cköne 6ie 5tet5 d!en6en6 ikr lvnge erksl-ten bleibt. 5ie nimmt nur sc»ic»7 ei tomobilisten erforderlichen Zilb^hörteile unterliegen gleichfalls hohen Zöllen. Eine weitere Belastung dedeutet die A u t o m o-b i l st e u e r, die bei Personenautomobilen 3000 Dinar pro Jahr beträgt, während Au-totaxis und Lastautomobile dieser Steuer nicht unterliegen. Außerdem lverden die Erhaltungskosten eines Autvimobils durch die hoheli staatlichen, Kreis-, sdädtischen und sonstigen Steuern und Abgaben stark erhöht. Die Benzin st euer beträgt pro 100 Ki logrmmn 400 Dinar, doch ist im neuen Gesetzvorschlag über die Verzehrungssteuer eine Verminderung auf 2VV Änar vorgesehen. Die Kreistaxen und örtlichen Abgaben haben eil:e derartige Erhöhung erifahren, tmß durch sie die Entwicklung des Automobilismus stark behindert ist. Die mit den Ver-kchrsbedürfnissen nicht schritthaltende Verdichtung des Eisenbahnnetzes hat dazu geführt, ^ß in den letzten Jahren der Auto-mobil-Pe^onenverkehr eine starke Steigerung erfahren hat. Teilweise im Anschluß an die bestehenden staatlichen Autobuslinien, teilweise auf Privatinitiative hin sind eine Reihe von staatlichen Autobuslinien erweitert ivorden, und viele neue Linien, deren Betrieb seitens Privater betrieben wird, entstanden. Nach der Vorliegenden Statistvk gab es in Jugoslawien Ende 1927 7.169 Personen^ und I 747 Lastautos, 2S8 Autobusse, 1.9.^^ Motorräder llnd 212 Motorräder mit Anhi'nger. Die Setchichte des Vrote-stantlsmus in Maribor Von Vf. Vl. rsVne r. I^sridor. (Fortsetzung.) Gleichzeitig erschien die Verordnuilg des Staatsininisteriums vom 9. April 1861 Z. 42 K. GVl., mit welcher einstweilen die in-nern Angelegeicheiten der evangelischen Kirche beider Glaubensbekenntnisse geregelt werdew. «Diese einstlveilige Ltirchenvrrflis» sung wurde durch die neue Verfassung, die die ev^mg. Generalsynode im Jahre 186^ beschloß und die init der a. h. Entschlies^mig von 6. Jänner 1^66 verkündet wurde, ersetzt. In den Jahren 1889 und 1890 beschlossen jedoch die beiden evang. General- synoden eine neue, mustergültige Kirchen«, Verfassung, die am 9. Dez. 1891 (R. G. Bl. Z. 4 aus 1892) klindgemacht wurde und die' in ihren wesentlichen Bestimmungen noch' gegenwärtig gkltig ist. Außer den angeführt ten Gesetzen enthalten auch flir die evang^ Kirche wichtige Bestimmungen noch folgend«» Gesetze: das Ges. v. 20. Mai 1874 betrefsenidt die ges. Anerkennung von Religionsgesell-«^ schaften, das Gef. v. 25. Mai 1868, wodurchs. grundsätzliche Bestimmungen über das Ver«. lMtnis der Schule zur Kirche bestimmt wer-e den sowie das weitere Gesetz vom selben Datum, wodurch die interkonfessionale,» Verhältnisse der Staatsbürger in den darin angegebenen Beziehungen geregelt werden» Die Stellung ^r evang. Kirche gegenüber? dein Staate und den übrigen ges. anerkann«» ten Religionsgesellschaften änderte sich nichts als im November 1918 auf den Ruinen der ehemaligen österr.-ungarischen Monarchie' unser jmiger Staat erstand. Den schon die Verordnung der Nationalregierung in Ljub^ ljana v. 14. Nov. 1918 erklärt ausdrilcklich,^ dasi alle bestehenden Gesetze, soweit sie nichA lnit der Verordnung im Widerspruche stehen^! aufrecht erhalten bleiben. Auch die in« Jahre 1019 erfolgte Auslösung des deutsche evang. Jugendbuildes steht nicht im Widerspruche mit der gesetzlich anerkannten vollen? Frei7>eit der evang. .Kirche, da diese Auflösung nur desibalb erfolgte, lneil der Sitz desl-Bundes im Auslalide war. Der Art. 13 der Verfassung lieiseres Köniareiches v. 38. Juni 1921 Z. l'.^?/A Sl. N. spricht klar den Grund sal, -aus, daß alle Glaiibenc'bekenntnisse inr Staate gleichberechtigt sind und daß Jeder« nlaiin die volle Glalibens« und Gewissensfreiheit gesetzlich gelväihrleistet ist. Gesetzlich! anerkannt sind alle Bekenntnisse, die in irgendeinen: Teile des Staates ai:erkannt luurden. Alle Religionsgesellschasten haben das Recht, ihre Angelege-^iheit«: selbständic^ zu verwalte:: und gelri^s^en auch staatliche Unterstütulng entsprechend der Zalil ihre«. Glmlbiiger und den tatsächlichen Bedürfnissen. Verboten ist nur der Mißbrauch des^ iiulltus zu politischen Zwecken. Nähere gesetzliche Bestiinmungen betreffend das Ver-s! hältnis ver'!chled<'ncr Religionsgesellschasten^ untereinander und gegeni'iber dem Staate besitzen wir jedoch ziocki nicht, weshalb noch die l>i''berigell Vorschriften gelten, insofern? sie nicht den tatsächlichen staatlichen Ber« VoutagSauSgave der „Marburger .Leitung" Nummervom 5^. Cehtembei? Hältnissen widersprechen. JedeM'alls niäre eine gesetzliche Z^gclunig dieser Berhälwifse wünchenswert und leicht durchfichrbmc. Ins-besonders kann die RvMlung des Verhältnisses zwischen der evangelischn ldirche und dem neuen Staate keine Schwierigkeiten bereiten. Denn alle evangelischen Religions-gesellschasten entstanden in einer Zeit, wo sich die staatliche Souverenität zu. entwickeln begann. Deshalb anerkennen sie auch bedingungslos den Staat als die einzige rvcht-Nläßige weltliche Gewalt. Das evangelische Kirchenrecht gilt nur insofernc, als dies die staatlichen Gcisetze bestimmen oder anerkennen. Die evangÄische Kirche könnte dem Staate nur dann Widerstand leiste?i. wenn lsich der Staat in die Glaubenslehre der Kirche einmischen würde, was jedoch in einenl modernen Staate ganz ausgeschlossen i!st. (KuSej;. Das Verhältnis des Staates zu den einzelneu Religionsgesellschaften untereinander beruht also gegenwärtig auf dem einzig richtigen Prinzip der Gleichheit ^Parität). Der Staat sorgt nur für das irdisch.', leibliche Wohl seiner Bürger; die Sorge für Seelenheil überläßt er jedoch den ver-sshtedcnen ReligionsgeseNschaften, di? un« inander völlig gleichberechtigt sind Sc. hörte also die römisch-katholisch tbe.;w. i»cl ehemaligen Serbien und ^^rnagor'l die orthodoxe) Mrche aus, die bevorzugte oder Staatskirche zu sein. Doch kann das der ka-thl>!ischfn sorthc>^oxen) K'irche nur zum Vor tei'^ gereichen, oa der Staat sich nuumebr in öie inn riichen Angelegenheice'' nicht mehi. einmischen kann. Äe herrschende Kirche -'.ob also ihre l'evorzugte Stelle auf und erhi'lt dafür die Freiheit. 2. Dis Glaubenslehre. 5.-M Leser, den. die G » 2 u b e n s l » h-r ? der evangeli'chen Ki^'ize i.nbekannt ist, k.'i.lt'n n?ir das W^entl-chsti» derselben mit Tie evangelische Kirche, Auysburger Kon n. auch lutherilck^e Kirch2 genannt, ist die Lehre Luthers, wie sie von Melanch-schriftlich i.,edergele.u und im Jahre 1530 dem Reichstage von Augsburg vorge-l'g! nurde. dieser Lehr^ ist „die Äir-che die Gemeinschaft derjenigen, die an LH'j-us glauön'." ^ie Gcr.?chtenV In die-^?r ^meinschaft sii^ alle gleich. Die einzi-k;e ZL^iselle des christlichen GlalUienZ ist Schrift, wobei jedoch einige Bücher des alt. Testaments (die deuteronomisch-kanoni-schen) sowie die Epistel des hl. Iakobus, die in der Vulgata enthalten stich, als unecht gelten. Zur ewigen Seligkeit ist nur der Glaube erforderlich. Der Glaube aber verdeckt die Sünden. Nach dem Tode gibt es nur Himmel oder Hölle. Die Berehruni der Engel und der .?)eiligen kennt die evanzeli-sche K^rckie nicht. Es gibt nur zwei Sakramente: die Taufe und daS Abendmahl, das den Gläubigen in beiden Gestalten (des Brotes und des Weines) darg?rtncht wird. Christus ist nur im Augenblick des l!^mp-fanges gegenwärtig und bleiben oie Gestalten unverändert (impauativ). Die Seelsorger werden gewählt und nicht geweiht. Die.Heimat der helvetischen Konfession ist die Schweiz (Helvetia), wo sie Ulrich Zwinge li (geb. 1484, gest. Ib.31) gelehrt hat und sich Unfalls auf die Lehre Luthers stützt. Frankreich wurde sie durch !^hann l^aloin (Ehaiwiil, 1° lHS4) verbreitet, weshalb ihre Anhä?rger auch Kalvinisten heißen. Von der Augsburgischen Konfession unterscheidet sie sich nur, daß ihnen das Abendmahl nur das „Zeichen Christi" (ZwingN), bezw. „die ttraft Christi" (Kalvin) bedeiUet, und das; nach der Lehre Kvtdins einige Menschen zur ewigen ^ligkeit, anbere zur ewigen Berdannmvis von jeher bestimmt stnd. Der Gottesdienst boi^ Bekenntnisse be-stcht in der Predigt, im Gesang uud in der Darrei's»'tng des Abendmahles. Mit den Lehren dieser bei-den Bekennwisse ftiknmen im wesentlichen überein die Lehren zahlreicher anderer Sekten, die fich an die evangelische Kirche anlehnen und die wir des^lb auch als protestantische Reli-gionsgesellschaften bezeichnen. Sie enthalten nur verschiedene andere Zusätze, sei es auS dem alten, svi^s aus dem neuen Testamente. So fordert z. B. die b a p t i st i s ch e Airche (Medertäirfer), die im Jahre 15A1 von Thomas Münze? b^ründet wurde und d^e auch'in unserer Stadt einige wenige Anhänger hat, mit Rücksicht auf eine Bibel-sbeÄe die Tmife der Erwachsenen. Die Sekte d v e n t i st e n fgegründet iftZI von W. Miller), die in unseren Gegenden nur vevoinAelte. Bekenner chat. erwartet die bal- dige Wiederkehr Christi. Die Methodisten, gegrünl^t von John Wesley in, Jahre ITA, swd aus der anglikanischen Kirche hervorgegangen und wollen das Christentum methodisch verinnerlichen und praktisch fruchtbar machen. Sic sind besonders in Nordamerika verbreitet. Seit Frühjahr 1923 entwickeln auch in unserer Stadt die „ernsten Bibelsorslhr" eine rege Propaganda. ! Der Begründer dieser Lehre war der Amerikaner Charles Tai^e Rüssel (geb. 13Ü2, gest. ISIS). .Hie stiltzt fich wohl auf die heilig" Schrift. Da sie jedoch eine der Hauptl-chi^en aller christlichen Bekennwisse, nämlich die Unsterl!kichkeit der Seele, leugnet, kann n,an ihre Anhänger wohl nicht als <^ne christliche, also auch nicht als eine protestantisch? Sekte bezeichnen. Aus aNer Welt Die drei Affenväter der Menschheit Der englische Rassenbiologe F. G. Crook-shank hat in seinem kürzlich in London cr-Wenenen Buch eine neue ,,Affent!icorie" ü^r die Abstammung der Meuschhzit aufgestellt. Er behmlptet ganz ernsthaft, dast alle bisherigen Rassentheorien falsch seien. Nach seiner Meinung stammen nämlich Mongolen, Neger und Weisse von drei verschiedenen Affenarten ab; der weiste Mensch soll sein Dasein dem Schimpansen verdunlen, der Schivarze dem Gorilla und d-'.r gelte Mensch dem Orang-Utan. Crookshauk versucht nun, seine kuriose Theorie auf eine recht merkwürdige Art zu begründen. Er stellt den Satz auf: „Ruhe Dich aus, und ich sage Dir, von wem Du alistammst." Venn sich nämlich der SchimMnse ausruht, ist seine Stellung der des weisen Mensch^'n austcr ordentlich älMich. Ist aber der Neger müde, so streckt er sich ebenso wie der l^^vrilla hin. Es' gibt aber noch andere „Berührung? punkte". Sitzt der Schimpanse, so liegen — ebenso wie beim weißen Menschen — seine Hände für gewöhnlich auf den Knien, während der Gorilla und der Neger in sitzender Lage ihre .?^ände unter den Knien zusammenfalten. Ebenso verhält es sich mit der gelben Rasse, mit den Mongolen. Ihre ei» genartige Lage, wenn sie sich ausruhen, verrät ihre ?lbstammung, ist ein atavistisches Ueberbleibsöl ihre? Ursprungs. Unter den menschenähnlichen Affen rnht nämlich nur der Orang-Utan ähnlich wie der Mongole. Natürlich wird diese sonderbare Theorie in eil! wissenschaftlich aussehendes System eingegliedert.,Der Forscher ist sehr bemüht, eine .anatomisch-pathologische Analogie zwischen dem, sinochensystem der verschiedenen Affey.artcn und .^r dazugehörigen Menschen rassen zu 'konstruieren. Die amerikanischen Rassenfanatiker, können sich freuen: der Neger stammt also nicht einmal von derselben Affenart ab wie sie. Der Welttongre ß der ArNeure Wien, 2- September. Die Genossenschaft der Friseure, Rafeure und Perückenmacher in Wien begcht ooul 2l. bis 28. Oktober ihre Lkiyjährige Bestan-.deSfeier. Aus diesem seltenen Anlaß ;oird die Genossenschaft im Verew mit dem Reichs verband der Friseure Oesterreichs und samt ^liicheit Vereinen Verbandes in Wien einen Weltkongreß verbunden mit Schau- und Konkurrenzsrisieren veranstalten, bei denen Meister, Gehilfen und. Gehilfinnj?n.. ss'l^ie Lehrlinge schöne Preise in Gold und Silber nebst Medaillen und Diplomen ecring^n können. Außerdem ist eine Reihe großer Fest lichkeiten nnd Vorführungen mit einer Aus stellung geplant> ivomit dem FachnlZnn, wie dem Publikum gezeigt werden wird, wie sich aus der kleinen Werkstätte des Perückenma-chers im 1K. Jahrhundert die modernen Ge schästSbetriebe mit einer Arbeit.'rzahl von 30 bis 40 Personen entwickelt haben. «Semw und Moral der asfen, gehen sie nicht einmal der Sodomie aus dem Wege. Der Umgang mit Hunden oder toten Renntieren und Seehunden ist nicht ungewöhnlich. RaS-«mussen fragte einmal zwei Männer, die bei lihrem Stamm ziemlich angesehen waren, oib sie jemals in einem Per^ltnis zu Tieren gctstvnden hätten. Ohne sich einen Augenblick zu bedenken nnd ohne daS geringste »Nchaimgefühl antworteten sie bejahend und meinten lächelnd, daS hätten die allermeisten Mwner getan. Homosei^ualität ist aucki nicht unbekannt, (^in Mann, der sich auf diese Art betätigt hatte, er^bängte sich jedoch am nächsten Tage an? Scham. Ein charakteristisches Bk'isvier fs^r die es-kbuwische Auffassung vom Verhältnis der beiden Geschlechter zueinander ist der Umstand, daß sexuel»« Auftritte oft im Spiel der Kinder vorkommen. DieA erweckt durchaus keinen Anstoß. Im Vegenteil diese Spiele belustigen die Erwachsenen nur. Man sollte nun glauben, daß diese wilden Sitten Mann und Frau ihren Stempel aufdrücken, aber das ist durchaus nicht d^ Fall. Aeußerlich bewahren sie eine gewisse Sch^-haftigkeit und eine primitive Unschuld, die sie über jede Entwürdigung erhebt, so daß sie nicht gemein oder roh werden. Mre geistige Stufe ist die der Steinzeit und schließt auf eine für uns fremde Weise die Begrisfe von Ehre,' Anstand und Verantworwng aus. -er Tragödie einer obdachlosen Familie. B u d a p e st, 24. September. Im städtischen Walde am Schwamberg wurden SamS tag nachmittag die in Verwesung befindlichen Leichen einer dreißigjährigen Frau u. eines zweijährigen' KindeS aufgefunden. An einem Baume in der Mhe hing die Leiche eines Mannes. Die Untersuchung ergab, daß der Mann der Schuhmacher Andreas M a n-hart ist, der' vor einigen Tagen auS feinem Geschästslokal in Budapest zwangsweise ausgemietet wurde. In seiner Verzweiflung gi»lg er mit Frau und Kind in i)en städtischen Wald, erstach seine Angehörigen mit dem Taschenmesser und erhl^gte sich. Ein pebzigjähtiger Greis zum Tode verurtellt L u e k, 23. September. Nach dreitägiger Verhandlung verurteilte daS hiesige Schwur gericht den siebzigjährigen Landwirt Johann Lebr 0 wski zum Tode, ^r Verurteilte hatte im Mai dieses JochreS seine Frau durch Erdrosseln getötet. Bücherfchau it. Schutzengelkalender 1V29. Kalender für Kinder. Herausgegeben von Josef LienSber-ger. Reich illustriert. Kart. S 0:S0, RM. 0.40. — Beide bei der BerlagSattstalt TV-rolia, Jnnsbruck-Wien-Miünchen. ^ ^ b. ^ParaeelsuS". Zweite Auflage (4.-^. Tausend). Broschiert M. 3.50, Ganzleinen geb. M. d.ky. Verlag Georg Bondi, Berlin. — „PaxacelsuS wird hier iy eine? Weite und Aefe erfaßt, wie, es noch,.to:n?r von Gundolf gewagt und vermocht hat, i-n seiner Ganzheit als. makrokosmische Denkerp'^rsön-lichkeit und als Schriftsteller. Man muß daS lesen und sich davon erleikchetn und erbauen lassen." Prof. Dr. Karl Sudhoff in dtn „Miteilungen zur Geschichte der Medizin". b. Neues aus Paul Kellers ^Bergstadt". Das Septemberheft dieser schönen, von Paul Keller herausgegebenen Monatsschrift (Verlag Wilh. Gottlieb Korn, Breslau 1. Monat lich l.SO RM.) biegt vor uns, das letzte Heft des 16. Jahrgangs. Welche Fülle des Schönen und Guten ist in den IS Heften eines solchen Jahrgangs aufgespeichert. Me Berg stadt darf fich mit größerer Berechtigung als manc^ andere Monatsschrift die Zeitschrist der deutsche« FanMe nennen. Als erste deutsche Monatsschrift wird die „Berg stadt" im kommenden Jahrgang auch eine eigene Jugendbeilage „Das Luftschiff" brin gen, die der romantischen Gehnsucht und der he!ißen Mßbegier der Jugend dienen soll. Paul Keller hat seiner „Bergstadt" für den neuen Jahrgang den Text oiner komischen Oper „Das kristallene Herz" zugedacht. Dane^ wi?d als gleich wertvolle Gabe der neue Roman „Die sie^n Sorgen, des Kriminalrats" von Rudolf Haas stehen. Und sonst noch? Vieles und vielerlei. Unser Rat: Nimm und lies! Das Heft kostet 1.50 RM., und auf Wunsch schickt der B:rg-stadtverlag in Breslau 1. gerne eine Probeheft. b Otto ßwrrer, »Me msfere Bäter bete« ten". Die schönsten Gebete aus dem deutschen Mittelalter, unter Benutzung zahlreicher .Handschriften gesammelt. 16*. 3S0 Seit. Text und 15 Bilder w Kupfertiefdruck. In feinstem Ballonleinen Mk. 4.20 — Sch. 7.— Verlag „Ars sacra" Joses Müller, München 23. _ Das inhaltsreiche Büchlein in seiner geschmackvollen Gewandung und mit seinem stimmungsvollen Bildschmuck ist ein sprechender Beweis für die individuelle Entfaltungsmöglichkeit groß- und tiefange-legter Seelen innerhalb des Lichtkreises der führenden kirchlichen Autorität. Pfarrer MoiS -Stadler, Obermenzing. vom S4. Geprembei?. Opium und Opiumrausch Die VotteUe de« Opivm«, hettkrSfN,» Wtr»««se« — Da» vplamwfizierl« ÄIn» im Mutter-leibe — Vpi«mver,»st««ge» a« »er Ta,e»ord«u»g — Tra«mha««zi««lione« «nd «ausch z>st««de --- Der vpiumraucher Zeitungsmeldungen zufolge wurden kürz lich in Pariser Vororten einige Opiumhöhlen ausgeforscht und deren Inhaber hinter Schloß und I^egel geseht. Diese Tatsache beweist, daß das Laster des Opiumrauchens auch in Europa in verstärktem Ausmaße Eingang gefunden hat und dast insbesondere in den Zentren der westlichen Lander die Polizeibehörden einen erbitterten Kampf gegen die Ausbreitung dieses Lasters durchzuführen haben. Von einer gewissen aktuellen Bedeutung find die Ausführungen des Chinareisenden Dr. Wilhelm Filchnerin seinem Buche: „Tschung'Kue, das Reich der Mitte^ (Deutsche Buchgemeinschastt, Wien 1., Herrengasse 23, Prospekte kostenlos) über daS ^Thema: Opium und Opiumplage. Wenn wir in Europa von Opium sprechen, schreibt Dr. Filchner, denken wir ohne weiteres an das Laster des Opiumrauchens, dem die Chinesen biderlei Geschlechts frönen. Neben den schädlichen Wirkungen hat das Opium, wenn es in bestimmten Mengen gereicht wird, sogar gewisse Borteile. Die Heilkunde bedient sich dieses Giftes zmoei« len mit beste« Erfolg. DaS beweisen praktische Erfahrungen. Tatarische Kuriere und Dschigiten, indische Sänftenträger, Ruderer und Lastträger Pflegen, um vorzeitiger Ermüdung vorzubeugen, klein? Dosen des Giftes zu nehmen und werden dann körperlich so frisch, daß sie ihr Ziel erreichen. In Indien sollen selbst Kinder von den Müttern Opium als Beruhigungsmittel erhalten! ES wurde mir erzählt, daß die Kinder leidenschaftlicher Opiumeancherinnen ost schon im Mutterleib den Giftftossen s» durchschwüngert seien, daß sie deS Opiums nach ihrer Geburt nicht mehr ent-wöhnt werden können! Beinahe jeder Chinese ist Opiumkonsument. Kaufleute verrauchen oft den ganzen Gewinn ihres Geschäfts, und schon man cher einst wohlhabende Bürger ist durch dieses Laster an den Bettelstab gebracht worden. In dem Bezirke Si-ning«fu sind Opiumvergiftungen an der Tagesordnung. Die meisten Selbstmorde durch Opium begehen Mädchen aus ?^urcht vor der bevorstehenden Heirat und Frauen !m Alter von 18 bis 30 Jahren. Tinige besonders typische Fälle von Opiumvergiftung seien hier erzählt: Den Missionaren der China-Jnland-Mission war es gelungen, einer beharrlichen Selbst Mordkandidatin dos Opiumrauchen abzugewöhnen, wobei allerdings deren Mittellosigkeit den Erfolg wesentlich gefördert hat Eines Tages war sie aber in den Besitz eines geringeren Geldbetrages gelangt. Die Unglückliche kaufte sich sofort wieder Opium und wurde am nächsten Tag tot aufgefunden. Ein anderes Mal waren Mutter und Tochter in bösen Streit geraten. Das erregte Mädchen griff nach einem Messer, um sich die L^ehle zu durchschneiden, ohne jedoch ihr Ziel zu erreichen. Aus Gram ü^r den Vorfall nahm die Mutter Opium. Der Chinese raucht aber seine Opiumpfeife nicht etwa einzig und allein in der Absicht, der paradiesischen Freuden, die mit dem Opiumrauch verbunden find, teilhaftig zu werden; zuweilen will er mit dem Narkotikum auch körperliche Leiden, wie Asthma, Rheumatismus, ^hnweh usw. besiegen, oder er greift zu dem Mittel, um schwere Sorgen zu verscheuchen ^ um zu vergessen. ?^nn tritt das Opium an die Stelle der wohltätigen Lethe der Griechen, jenes Trankes, der die Seelen der Abgeschiedenen labte und allen Kummer bannte, welcher die Lebenden bedrückt hatte. Wirkliche Lasterstätten sind die sogenannten Opiumhöhlen. Dort treffen sich Lebemänner, Tagediebe unid allerlei lichtscheue? Gesindel. Der solide Bürgersmann raucht seine Opiumpfeife in seinem !n dem alle Voraussetzungen für den ungestörten Genuß vorhanden sind. Fragen wir endlich, welche Stadien ein richtiger Opiumrausch durchläuft? Anfänglich werden die Besucher sehr Mltte'.ls,:'n, beinahe geschwätzig und tragen eine harmlose ^iterkeit zur Schau. Vielfach bringen Sie in diesem Zustande Dingen Interesse entgegen, die ihnen sonst ganz >i!eichc;ültig sind. Allmählich rötet sich die Gesichtsfarbe, und gleichzeitig perlt der Schweiß von der Stirn. Die Augen zeigen funkelnden Glanz, in wohligem Behagen strecken sich die Besucher unter der steigenden Wirkung des Gis-teS auf ihren Pslihlen, und ihre Phantasie gaukelt ihnen Bilder höchster Glückseligkeit vor. Sie sind gleichsam wunschlos glü^lich! Aber nur zu bald kommt die Reaktion. Die Glieder werden vor Ermattung steif, sie versagen den Dienst, die Traumhallu?^ina-tionkn verschwinden und an ihre Stelle tritt die rauhe Wirklichkeit: der unvermeidliche Aatzenjammer, der alles grau in grau erscheinen läßt, setzt ein! Meist hält diese Erschlaffung des Geistes und Körpers bis zum folgenden Morgen an, und wie der Trinker steinen Rausch durch neuen Alkohol zu töten sucht, zündet sich auch der Opiumraucher am nächsten Tag eine neue Pfeife an, um die häßlichen Eindrücke zu verscheu« chen. So verfällt er allmählich dem Laster, das seinen Willen ganz unterjocht, er wird zum „Opiumkettenraucher"! Dieser ist äu-ßerlich gezeichnet durch mancherlei typische Merkmale: durch die bleiche Gesichtsfarbe, den abgezehrten Körper, die schwarzen, schadhaft gewordenen Zähne, die Arbeits^ unlust und Unfähigkeit zu jeglichem Geschäft sowie durch die tiefe Melancholie, die sich zuweilen bis zum Lebensüberdruß steigert. Solche Opfer hemmungsloser Leidenschaft altern vorzeitig, verfallen der Verarmung und dem Siechtum und sinken in ein frühes Grab. —er. Fllr Klicke unöHauS h. Saure Kartosseln. 1 Kilogramm g«-kochte Kartoisfeln schält und schneidet ma» wie für Salat. Aus reichlich Bratenfett mit etwas Zwiebel und Mehl rührt man dunkle Einbrenne, gießt mit kaltem Wasser und Essig auf, würzt mit Salz, I Lorbeerblatt, wenig Zucker, Pfeffer und abgeriebener Zitronenschale, läßt zu nicht dicker Soße kochen. danach mit den Kartoiffeln durchgemischt nachmals durchkochen. h. Holzwürmer. In die Nähe von Mö^ belstücken, die von Holzwürmern befallen sind, lsge man Eicheln. Schr bald werden die Würmer auf diese übergehen, da sie den Geruch der Eichel se!hr lieben. Man verbrennt die Eicheln, sobald sie von Würmern befMen sind, und ersetzt sie durch neue. h. Das Minorkohuhn ist im Eierlegen ebenso gut wie das Jtaliienerhuhn, seine Eier sind jedoch größer, sie wiegen 60—70 Gramm, allerdings ist die jährliche Eierzahl geringer. Das Aeußere des Huhnes hat viel Aeihnlichkeit mit den Italienern, nur ist eS etwas größer, Schnabel und Füße sind schwarz bei der schwarzen Art, weiß bei der weißen. Das Gewicht des Hahnes beträgt 3—5 Kilogramm, das der HeTme 2.5—S Kilogramm. Beide Rassen brüten nicht, son dern verwenden die ganze Legezeit auf ^ev Produktion, während viele andere Raffen ! den halben Sommer mit Brüten zubringen. MMzgen kr. < Krimlnolroman von Hanns Aomas LopFrledt bv 5^srt!n I'euektvsnLer. Nallo an äer L»Ne. EiÄ>lich schlief sie auch wirklich. Sobald ich die ersten tieferen Atemzüge hörte, schlich ich mich lei^'e wie ein Dieb in die Nacht hinaus, und lauschte noch eine Weile auif dem Gange, ob sie auch nicht erwacht sei. Dann drückte ich kurz ents6)losien die Tür gum Nebenabteil auf, und trat ein. Bor Entsetzen gelähmt, blieb ich aber im «nächsten Augenblick wie angewurzelt stehen; die Sinne drohten mir zu schwinden bei dom gräßlichen Anblick, der sich meinen Augen bot. Ich glaube sogar, daß ich laut auifge-schrien habe. Vor mir lag eine schauderhaft verstümmele te Leiche; am Fußboden «floß eine große Blut lache. Mir begann eS vor den Augen zu sllm-mern. Ich riß meine letzten Kräfte zusammen, stürzte hinüber in mein Abteil und warf mich auf mein Lager. Ich begann zu ahnen, daß ich in die gail-ze Geschichte verwickelt werden könne^ und daß sich vielleicht der Verdacht des Wirdes gegen mich richten würde. Deshalb beschloß ich. um keinen Preis etwas von der Bekanntschast mit Fran^^ois AubriS verlauten gu lassen. Lediglich aus diesen Erwägungen heraus, erstattete ich dem diensthabenden Schaffner keinen Bericht, denn ich hätte ja in diesem Falle einen Grund für meinen nächtlichen Besuch angeben müsien. So verbrachte ich denn eine fürchterliche, schlaflose Nacht, gequält von schlimmen Ahnungen. Das ist alles, was ich I>h,n!n zu sagen ha-be, meine Herren. Ich habe nichts verschwiegen oder beschönigt, sondern die volle Wahr-^it gesprochen." Erschöpft ließ sich Hans von Droykemeu auf seinem Stuhl nieder, und saili mit forschenden Blicken um sich. Er war während seiner Rede merklich rubiaer geworden, und l>atte feine stolze, gerade Haltung wiederge« funden. Bei den Herren der Mordkommission hatten seine Worte eine geteilte Meinung hervorgerufen. Einige schienen nicht abgeneigt, dieser Schilderung zumindest Anspruch auf Wahrscheinlichkeit eiirzuräumen; der weitaus größte Teil hielt jedoch alles fiür Aus-reide. Jetzt erhob sich Aoinimissar Florians wieder, strich sich seinen Bart, und sagte: „Ihre Ausführungn sind für uns nur bis AU einem gewissen Teil von Wert. Die Geschichte ihres Bekanntwerdens mit Franixois Aubris scheint glaubhaist; daß er ein Erpresser war, ist ebenfalls möglich, zumal ich mich jetzt selbst endsinne, daß ein Mann gleichen Namens von der Polizei seit einiger Zeit gesucht wird. Nun aber kommt der wunde Punkt der Angelegenheit: nämlich die Ermordung. Biel glaubhastsr als Ahre Schilderung wäre es, wenn Sie zugegeben hätten, daß Sie gestern nachts zu Aubris ins NeVenabteil gegangen sind, mit ihm in Streit gerieten und ihn schließlich in der Erregung niederstachen." Drohkemen war wütend aufgesprungen und wollte protestieren. . „L-lrsseu Sie mich ruhig ausreden. Ich fürchte, daß Ihre Ausführuligen nicht nur hier, sondern auch vor Gericht wenig Glauben finden werden. Doch jetzt vor allem noch eins: Sind Sie an die Leiche näher herangetreten, oder haben Sie sie vielleicht gar berührt?" „Nein." „Bestimmit nicht?" „Keinesfalls. Ich blieb direkt an der Tiir ste^n und bin nicht zwei Schritte weitergegangen Der entsetzliche Anblick hatte meine Glieder förmlich gelähmt." „So, so, wie wollen Sie unS dann aber das Vorhandensein jeneS mysteriösen Blutflecks an der Manschette Ihres Oberhemdes erklären?/' Droykemen zögerte einen Augenblick mit seiner Antwort. Alles sah gespannt auf ihn. „Dieser Blutfleck," stotterte er langsani, „dieser Blutfleck ist mir, offengestanden, auch rätselhaft. Ich habe mich allerdings heute morgens beim Rasieren geschnitten; er müß, te daher stammen." Der Kommissar grinste höhnisch. „Diese Ausrede ist allerdings noch fadenscheiniger als die früheren. Ich frage Sie also zum letzten Male: wollen Sie gestehen? Bedenken Sie, daß ein schnelles Geständnis von großem Nutzen für Sie sein kann. Man wird olhne weiteres annehmen, daß die Tat ohne Borbedacht und eigentlickien Nutzen verübt worden ist. Klären Sie also die Sachlage auf. Sind Sie vielleicht gar von Aubris zuerst angegriffen worden und haben sich nur Ihrer ^ut gewehrt?" „Es ist so, wie ich Ihnen gesagt habe, und nicht anders, .Herr Kommissar," erttär?e Hans von Droykemen. „Ich will mich nicht reinwaschen, solch ein erbärmlicher Feigling bin ich, Gott sei Dank, nicht. Hätte ich Fran?ois Aubris tatsächlich ermordet, so wurde ich auch den Mut bssitzen^ offen meine Tat zu bekennen. „Aber Sie müssen doch selbst einsehen." ergriff der Kominissar wieder das Wort, „daß es einem mit gesunden Menschenverstand bedachten Menschen nicht einfallen wird, Ihrer Geschichte Glauben zu schenken. Be-denken Sie doch einmal den Sachverhalt: Sie fahren mit einem Erpresser, der Sie seit Jahren aus gemeinste Art und Weise aussaugt, sozusagen Wand an Wolen»j daß ich vollständig unschuldig bin." 'I Der Kommissar schüttelte unwillig denj Kopf. ! „Ich bin gezwungen, Sie zu inhaftieren^! Noch heute werden Sie nach Paris zurück«-transportiert werden. Vorläufig wollen wir! noch einen Lokaltermin in dem Mvrdwagen vornehmen. Bielleicht finden wir dort noHj eine Erklärung." ' ^ Damit erhob er sich; die anderen Herren! folgten ihm. Zwei Polizisten nahmen HanÄ von Droykemen in die Mitte und führten^ ihn ebenfalls nach dem D-Zug-Wagen. Zunächst wurde Droykemens CoupL noch»! mals einer genauen Untersuchung unterwar-^ fen, ohne daß man jedoch zu einem neuew^ Resultat gelangt wäre. Auch die Koffer wurden geöffnet. Dann ging es an den Tatort. Die Leiche hatte man absichtlich uniberührt gelassen, um ein möglichst genaues Bild der Tat zu erhalten. ^ Als Hans von Droykemen durch die Tür^ ging, bemächtigte sich seiner eine fürchterli-«^ che Erregung. Er begann wieder an allen, Gliedern zu zittern, und schien sich vor delq^ Anblick, der seiner wartete, zu fürchten. . Mit abgewandtem Blick kam er näher. AlS^' er aber seine Augen auf die Leiche richtete,> schien sich sein Blick an dem Ermordeten di«^ rekt sest!^ngc«i zu wollen. Dabei schoß ei«! eigentümliches Rot in seine Wangen, und^ kaum merklich lächelnd, schüttelte er langsanv den Kopf. Die Poli.^eibeamten achteten scharf auf je-> de seiner Bewegungeil, und begegneten i^ mit fragenden Blicken. Endlich sagte Droykemen: „Meine Her-i ren, der Ermordete, der hier vor uns liegt, ist nicht Francois Aubris!" Die Herren waren für einen Moment^ sprachlos; dann aber huschte Plötzlich ein verschmitzter Zug über das Gesicht des Kommis< sars. „Ich verstehe," sagte er ironisch, „Sie wol^ len uns hier ein geschicktes Manöver vor«» spielen und einfach die Identi-tät jenes Mannes mit Ihrem Bekannten leugnen." i „Sie irren, Herr UntersilchungSrichter! dieser Mensch ist tatsachlich nicht jener Aubris." „Wie wollen Sie daS erkennen? DaS G« sicht ist doch bis zur Unkenntlichkeit verstÄm-e melt?"> (Fvrtjetz. folgt^.) Niimme? ??1 vmn S4. GeptemVer Kl^einer /^nieiqer ls,,!, ij,! llijie «WWttZMtO «esoNbere SanfgelegeNheit! Schreiben Sie sich sofort meine Adresse auf. Geschlissene Bettfedern svr Pölster und Tuchente«, kg. zu Än. 38. —. Versand Postnachnahme weniflstenS ü kg a«sto. Brozovi^ chem. Bett-federnrein lgung, Mgreb, Ilica S». S382 U0K5 50s? vesiL Z5.^ucZ8yvel.i.e! 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