Nr. 19. PrL«umeratiou»pr,i>«: Rtir Laibach: Ganzj. ft. 8-40; SuftčDun« in* HauS vrtlj. 85 tt. Mil bet Pok: Sanzjahr. ft. 18. Samstag, 24.Janner 1880. Morgen: Pauli B. Montag: Polycarpus. InsertionSpreise: din* (jpaltige Petitzeile k 4 U., bci Wrederholungen k 3 tt. An-iciflcn bi- 6 Zeilen 20 kr. 13.Zahrg. Zur Geschichte einer Interpellation. , Slovenski Narod" bringt in seiner gestrigen Rummer cin »Extra"-Telegramm aus Wien, in welchem eS heitzt: „Unset Abgeordneter Furst Win-disch-Graz hat an ben Ackerbauminister eine Interpellation gerichtet iiber die eigenihumlichen Ver-halinisse in Jdria, unb fragt, wie es die hoheren Behorden zulassen konnen. bass bie Jbrianer Berg-leute von ben Beamten uttb bcr Montanbirection so sehr gebriidt roerben?" Mit biefer Interpellation luftet sich thcilweise bet Schleier iiber bas GeheimniS, lvarum sich bie slovenischen Pervaken gegen ben Willeit ber eigent-lichen Wahler so sehr beeilten, volksthiiinliche Can-biboten fur daS burch ben Tob Barbos erlebigte Reichsralhsmandat zuruckzuhalten unb baftir ben iiber Racht zum Bewufstsein parlamentarischen Berufes erwachten Fiirsten Ernst Windifch-Graz aus ben ftdreit, bie geseUigen Verhaltnisse zu vergisten unb bie Untergebenen gegen ihre Vorgesetzten burch bie vrnoerflichl'ten Mittel aufztthetzen — jetter Clique, beren ebenso getfteSarnies als keckes Oberhaupt vor kaum 3 Jahten eine gleiche Denunciation an ben Ackerbauminister richtete unb von biefem eine gebiiretibe, an Deutlichkeit nichts zu tvunfchen iibtiglaffeitbe Zurcchtweifung erhielt. Diese haben bie Jdrianer SIgitatorcn ttoch jetzt nicht vermittben fottuen, unb da ihnen ange-sichts ber bevorstehcnbeit Reuroahlen stir die Ge-nteiiibevertretung bie Tdne bes Stetbeglockleins in unangenehmfter Weise in ben Ohreit flmgett, so srhen fie sich, in erfltirlicher Besotgiiis tint ihre SteUungen, dttgstlich nach Mitteln um, burch welche fie bie ihnen voraussichtlich ungiittftige Abstimmung ber Beamten unb ber anstanbigen Btirgerschast in vermeintlich wirksamer Art butch eine Einschuchteruug bes mahgebenden Theiles ber Wdhler Jdtias patalysieten fonnten. — Dieses Mittel glauben fie nun in bet votn Futsten Witt* bisch-Gtdz ohne Zweifel in guter Abficht unb ohtte Ahiiuitg ber babei thdtig geroesenett eigenthiim* lichen Motoren geftedten, ben thatsdchlichen Ver-haltnissen jeboch in feitter Wetse entsprechenben Interpellation gefunben zu haben. Run, wir hoffen unb erwarten es, bass biese Interpellation vom jetzigen Ackerbauminister biefelbe Absertigung erfahreit roerbe, welche bem im Sorfteheitben erwdhnten gleichen Ansinnen vom friihern Ackerbauminister Gtafen Mannsfelb $u» theil geworben ist. DaS etfecne Budget in Deutschland. Als on bie ofterteichifche Regierung bie Auf« gabe herantrat, bas jehnjahtige Sriegsetat vor bem Slbgeorbitetenhaufe zu vertheibigen, hatte Minister Horst als hauptsachlichsten SSeroeggrunb baftir bie Beiuerkung ins Ireffen gefiihrt, basS Oesterteich schon mit Rucksicht aus die Erwerbung unb die Erhaltung von Allianzen eine achtunggebietmbe Heeresmacht besitzen miiffe. Uttb in ber That, menu wir einen Blick auf bie beutfche Militar* vorlage tuerfen, so tv ill es fast scheinen, bass biese Bemetkung ber imtereu 93erechtigung nicht ent-before, uttb bass wir einer Zeit entgegeufehen, welche, a Lie VLlket bis an bie Ziihite waffaeitb, ben Wert ber S8iinbe8gettoffenichaften blotz nach ber Hiihe ber Militarmacht bes AUiierten bemisst. Diese Soilage erhdht von 1881 bis zum Jahre 1888 bie Friebensprasenzstdrke bes beutschen HeeteS von 401,000 auf 427,275 Mann uttb legt bem ©teuerburger eine olljdhrlich roieberfehrettbe Mehr# leistung voii 17.160,242 Mart unb eine tinmaltge Ausgabe von 26.713,166 Mart auf. In ber Begtiiiibttiiq biefer Vorlagen roirb gefagt, Deutschlanb miiffe auf bie Vertheibigung seiner Freihcit unb ©icherheit bebacht fein. Der Zeitpniikt, roo bie unter aitberett Voroussetzuiigen festgesteHte Grenze bet beutschen Wehrtrast nicht ohne ernste Gesahr eingehalteu roerben tdnne, fei gefommett, Deutschlanb miiffe sich auch fur ftinf* tige Eventuolitdlen ben verbicnten Erfolg seiner Aitstrettgungett sichern unb biirfe benfelben nicht burch feiubiiche Ueberlegenheit gefahrben lossen. * Ieuilleton. Der Schattenriss eines BerbrecheuS. Novelle von A. Jiiger. (Fortsepung.) „Wir giengen den ganzen Garten ab, wir frfifjer das Hans," erzahlte ChrysostomuS, „zuletzt schritt es bis unter Ihre Fenster." „Meine Fenster?" „Ja, da setzte sich's auf bie Bant unb bebecfte fein Gesicht mit ben HSnden.* „Uub bann?" „Dann hSrte tchs roimmern. Herr Gott! wenn bas ein Gespenst war, so bedeutet's einen Todes-fall im Hans!" Hert von Robenftein eilte zu bem Fenster. „Wo, wo?" ties er. „Es ist verschwunden," sagte ber Dietter, wel-cher ihm gesolgt war. „Fort, sort!” schritt ber Rittmeistet, „wir mUffett meine Frau fuchen." ChrysostomuS hatte schon bie Thiir erreicht unb schrack zurtick: ^Dort fommt fie", flufterte er, bei-feite tretenb, Herr» von Rodenstein ergriff bti bent Anblicke seiner Gattin ein Schauder. Wie ChrysostomuS es gefagt hatte, gieng fie nicht, fori* bent fie glitt iiber einen Theil bes Gemaches unb sank in einen Stuhl neben bem Schreibtische ihres Gemahls. Auf einen Wink bieses letzteren schloss ChrysostomuS leife bie Thiir unb entfernte sich. Die beibeit Gatten waren allein. Nach einer langen, unhnmlichen Pause gieng Herr von Nodenstein auf Johanna zu unb ersasste thre Hattb; fie entzog ihm biefelbe unb bebeutete ihtn, sich ihr gegeniibev ju setzkn. Lange hartte er vergeblich auf ihre ersten Worte; start unb stumm wie in vSlliger Geistes. abwesenheit lehnte fie mit gesenktem Haupte aus ihreni Stnhle; plotzlich ergriff fie eine Fever, schrieb eine Zeile auf ein Streischen Papier unb reichte bieses bem Rittmeistet Er las bie Worte: „83ir mtiffen bie Kinder trennen." Herr von Robenstein schiittelte baS Haupt. „Wenn Rubolf unter bie Anfsicht seines Hof-meisters kommt, roerben bie beiben ohnehin roenig miteinanber oertehren," entgegnete er, erftaunt iiber ben Anfang bes unter so eigenthiimlichen Umstanben herbeigefuhtten Gesprciches „Willst bu, bass einer beiner SSHne den anberen morbel" stieh Johanna scharf heraus. „Nein; man roirb fie iiberwachen; roaS ver-langst bu mehr?” „Dass nicht ein unb baSselbe Dach baS Opfer unb feineit SSerfotger berge!" „Du beurtheilft bie Unart eines KinbeS zu hart; — iibrigens lass hiiten; wie mSchtest bu bie Trennttng beroerkstelligen?" Johanna schwieg einen Augenblick, holte ties Athent unb sagte: „Sprechen wir klat unb deutlich; mein Entschluss ist rcif unb bertragt teinen Anf-schub; bie Kinder mussen getremtt roerben, wir miissen es ebensalls. Rudolf ist bein unb Floras Sohn — behalte ihn; Notbert grhBrt tnir allein; mein ist fein Unglud, mein fein Leiben, mein seine Schnlb — ich will mit ihm bulben — morgen reife ich." Nach biesen Worten erhob fie sich; ber Ritt» meistet hielt sie zurtick. „©eit wann ist biefer Entschluss gefaslt?" frug er leife. »Seit lauge", entgegnete sie. »Du liebst mich nicht mehr?" frug er schmerzlich. Diese Erklarungen klingen wenig verhei-tzungsvoll und geben den besten BeweiS, dasS trotz der angeblich quten Verhaltnisse zwischen Frank-reich und Deutschland und der personlichen Freund--fchastsbeziehungen zwischen dem Kaiser Wilhelm und seinem PeterLburger Neffen die Gefahr einer russisch - franzSsischen Allianz noch immer nicht aufgehSrt hat, in deutschen RegierungSkreisen jene Friedenszuversicht unmoglich zu machen, welche man im diplomatischen Verkehre zur Schau tragt. Vesterreich-Ungarn. Das Geduldspiel der Cabinetserganzung ist noch lange nicht zu Ende. Candidatnren, nichts als Candidaturen! Geruchte, nichtS als Geruchte! So kLnnte der osterreichische ZeitungSleser mit Recht ausrufen, wahrend aiv derseitS die publicistische Pflicht die Redactionen anweist, alle dies« Geruchte auf Grund ihrer Glanbwlirdigkeit zu pritfen, oder doch wenigstens zu registrieren. Wie erwahnt, ist es in erster Linie daS Portefeuille des Unterrichtsministeriums, nach welchem die -clericalen und seudalen Reac-tionare mit und ohne nationale Drapierung schnappen, wie die Fische im Karpfenteich nach einer Brotkrume. Doch scheinen sie diesmal wie-der einen vergeblichen Luflsprung gemachl zu haben, sonst ware in der That der Groll nicht gut zu begreisen, mit welchem die „Politik" gegen die Stellung Slremayis im Cabinet Taaffe anrennt. Wie das Blatt Riegers betont, bringe ihn diese Stellung mit seiner Vergangenheit in Conflict und compwmittiere die Versohnungspolitik. Er set ein Gegner der Gleichberechtigung, und die Uebel-stande, gegen welche die Czechen ankampsen, seien seine Schopsung. Je longer er Minister sei, desto entschiedener werden fie, die Czechen, auf ihren Forderungen beharren musfen. Nach bent allem zu schlichen, steheu die Dinge, wie bemerkt, noch unentschieden, oder wenigstens unentschiedener als in den jungsten Tagen. Seltsam gemig, erzahlt man sich in Abgeordnetenkreisen, bass dies theil* toeise auf die Intervention der Polen zuriickzu--fuhren sei. Man sagt, diese wiinschen, dass die Negierung Fiihlung mit der Linken suche, inSbe-sondere nicht den Anspriichen der Czechen in Bezug auf die Portefeuillcs — so wurde diesertage im Abgeordnetenhause Gras Clam-Martinitz als prasumtiver Finaiizmiiiister genannt — nicht allzu-sehr entgegenkomme. Die Polen seien vielmehr, so erzahlen hervorragende Abgeordnete. fiir eine Combination, nach welcher die Negierung mit je rinem Mitgliede der Rechten und je einem der Linken sich verstarke. — Aufrichtig gesagt, haben wir fur bie staatsretterischen Plane ber Polen Sie sah ihn einen Angenblick an; aber er begegnete ihrem Blick nicht; er HStte nur die harten Worte: „Wollte Gott, ich hatte dich nie getannt!" „Jvhanna I" rief Herr von Rodenstein schmerz-lich; „bu waist mcmals glucklich mit mir, wahr-haftig iiiemals ?" „Sahst du mich tSglich und etk>inntest mein (Jtlenb nicht?" sprach sie tonlos. „So ist es wahr, was ich ttvtz allem niemals glauben fonntc", rief er; „wahrend ich dcinen Besitz tiber alles hochhielt, beklagtest du die Stunbe, die bich mir zugefichrt?" „Jch beflagte fie", antwortete Johanna leise. „Jn meinen Armen wiinfchtest du den Tod herbei?" ..Witnschte ich ben lob herbei", roiebcrholte Johanna. „WSHtend mich beine NSHe begliickte, bachtest du baran, mich zu flichen?" fragte der Rittrneister. Johannas Slide haftcten an bet Side. „Dachle ich baran, bich zu fliehcn —" roiebeiholte sie bei-nahe mchbrbar. Ties in sich zusammengesunken blieb sie stehen. Man hbrtc nichts in bem ©rmache alS Hemt von Nodeosteiuit tiefe Athemzflge PlStzlich trut tr auf schlechterdingS fein Bertrauen, eine Anschauung, die wir nach der in letzter Zeit mehrfach charak-terisierten Hallung der Polen zu der permanenten ParlamentS- und Minifterkrisis nicht erst zu er» harten fiir nolhwendig erachten. Der Vollstan-digkeit halber sei in Bezug auf die Completierung des Cabinets noch einer Aeutzerung des Ministers Slremayr Erwahnung gethan, welcher im ver-traulichen Gesprache mit Abgeordneten erklart haben soll, dass jetzt eine Completierung des Cabinets nicht ftattfinden werde. Die Ernennung eines Cultus- und UnterrichtSministers von cvn-servativer Richtung sei erst noch von Ereignissen abhangig, welche, wenn sie eintvetčn sollten, ihn (den Dr. Slremayr) zwingen wurden, seinen Platz zu raumen. Dass Minister Stremayr indessen das mog-lichste ausbietet, urn seine Stellung auch unler den jetzigen Verhaltnissen zu behaupten, geht aus einer Veroffenllichung der „Wiener Zeiluna" hervor, nach welcher der leitenbe Minister fur Cultus und Unterricht bem mit dem zeitlichen Oeffentlichkeits-rcchte ausgestatieten fttrftbijchoflichen Pnvatgyin-nasium am Semiuavium Vincentinum tn Brtxen fur die beiden Schuljahre 1879/80 und 1880/81 das Recht zur Abhaltung von Maturitatsprufuugeii und zur Ausstellung staalsgiltiger Maturilalszeug-nifse verliehen hat. Dieses Privatgymnasium, eine ber Lieblingsschopfungen des verstorbenen Jesuiten-bischofs Gaffer, bildet feit jeher den Gegenstand ber zartlichsten Fiirsorge der Tiroler Ultramon-taiten. Durch die Berleihung des Oeffentlichkeits-vechtes und des Rechtes, Maturitatspriifungcn ab-halten zu durfen, ivird selbstverstandlich auch ber Wirkungskreis dieser Jesuitenschule eiweitert zu Nutz uttb Frontmen ber clericalen Hctzpartei, welche in ber oben envahnten Vergtinstiguitg fiir dieses Institut ein Pflaster fur die Wunbe fehcn mag, welche bie Besetzung bet Bisthirmer von Brixen und Tnent mil geinahigten, staalsfreundlichen Priestern ihrer Anmahung geschlagen. Im 6fterreichischen Abgeordneten. haufe wurde gestern die Deballe uber das N oth. standsgesetz fortgesetzt. Als den fiir Kraut wichtigsten Moment heben mir den von mehveren Stilen gestellten Antrag hervor, fiir bie in ber Gesetzvorlage nicht namhaft geinachten Lattber zur Linberuug bcs Noihstanbes 200,000 ft. statt 100,000 fl. zu ootieven. Gegen biesen Antrag sprach sich bie Negierung ana itnb biirfte derselbe kaum die Majorilat des HauseS ethallett haben. Bemerkenswerl ist, bass von be it natioitalen Ab-georbneten Krains, welchen doch diese Frage zu-ttachst am Herzen liegen sollte, keiner bas Wort seine Gattin zu, ersasste ihte beiden Hande und suchle in ihten Augen zu lesen. „Johantia!“ rief et leidenjchaftlich; „ich fann all' diesem feitten ffilauben schenlen. Wenn je ein Mensch ties und waht geliebt hat, so tonnte er fiir sein Gesiihl fcinett aiideren Ausdrnck fiitden, ale tin. Gott vetzeihe dir, wenn bu gchcuchelt hast!" ' Sie bog sich noch tiefer hinab, so ties, dass sie bcinahe dor ihm fniete, nub hauchte bie Worte hervor: „Gott verzeihe mir!" Da gab Herr von Rodenstein ihre Hanbe ftei uttb trat einen SLritt zuriick. „Jch habe nichts mehr zu sageit", sprach er; „bu bift frei." Sie that cinige Schritte gegen die Thitre, plvtzlich wandte sie sich noch eittmal gegen ihren ©atten und ftrecfte ihm bie Hand entgegen. Doch er machte eine abwehrenbe Bewegung. „Nein", sprach er, „biese Hanbe toareit be* stimmt, sich in Liebe zu ersassen; — wie es ist, sullen sie sich nie mehr beruhren." Einen Augenblick llammerte Johanna sich an die Thulklinke, tint nicht zu Boben zu finfen. Doch sie miiannte sich wieder und verlietz schweigenb baS ©entach. ergriff, um fflr die Linberuug be# ElendS in her eigeitett Heimat einzustehen. Im Pester Abgeorbuetenhaufe hat Dorgestern ber Abgeordnete Mocsary ben bcreits signalisierten Antrag eingebracht, bas HauS mSge eine Funfzehner-Commifsion einsetzen, welche zu untersuchen haben wird, wer ber Urhebcr jcner Gewaltlhatigkeiten war, gegen bie gelegentlich ber am 11. Jitnner uttb an ben folgenben Tagen in Pest ftattgehabten Unruhen in Kreisen bes Pu» blicums so zahlreiche Klagen lant geworben finb; ferner, ob das Einschreiten des MilitarS jedesmal aus Requisition der competenlen Behcirde erfolgt sei. Da die Majoritat des Hauses den baran sich anschliehenben weileren Antrag, fofort eine Commission mit ber Untersuchung bieser Angelegenheit uttb ber Berichterstattung vor bent plenum zu betrauen, nicht fofort zur Beschlussfassung brachte, roieberholte Mocsary gestern denselben Antrag mit ber Beinerkung, er hatte erwartet, bass bas Haus gleich gestern in bie Berhanblung seines Antrages eingegangen ware, ba in bringlichen Fallen von der strainmen Einhallung ber Hausorbnung ab-gesehetx werden konne. Nachdem Ministerprcisibent Tisza bemerkt, dass es sich zwar in diesem Falle um eine nur die Verwaltung inleressierende.Angelegenheit handle, dass er aber gleichwohl nichts dagegen habe, wenn der Antrag im Hause zur Besprechung gelange, wurde die Debatte daruber fiir die iibermorgen stattsinbenbe Sitzung anberaumt. Frankreich. Mit ber etroas voreilig bet Welt ueifiinbctcn Fusion berbeibengrotzen Gruppen der rep ubl ikanischn Linkeu uub ber tepublikanischen Union hat es vottausig noch gute Wege. Was lejjtere Fraction an. belattgt, so sind nur bie gematzigten Elemente einer berartigen Amalgantierung sremtblich gesinnt, wahrend ber linfe Fliigel berfelben sich in mehr alS blotz einer Frage im Wiberspruche mit bem Minifterium Freycinet befinbet uttb baher auch nicht baran beuft, fur bas letztere unler a den Be« dingnngen einzustehen. Namentlich scheint die Vor-lage Ferrys, das neue Volksschulgesetz betreffend, die rabicaleren Elemente dieser Partei verstiinmt zu haben, als beren Organ in ber ebett beriihrten Fraqe bie „Uiiioit Republicaine" gegen Ferry ins Treffen geht. Das Blatt beklagt es namentlich, bass in bet Regierungsvotlage nicht die ptincipielle Ausschliehung ber Geistlichen vom Bolksschul« unterrichte iiberhaupt auSgesprochen worben set Auch in Bezug auf VereinSrecht und auf die Preffe gehen bie Anschauungen ber republikamfchen Union viel writer, als bie Zugestanbnisfe ber Re« gieruitg, und roirb sich lktztere, um bie Zustimmung Mit graurnbem Morgen sah Frau v. Roben« stein angrileibet in ihrem Zimmer; ihr Kind auf dem Schohe sah fit flatten, trodencn Auges vor sich hin. Zweimal schon war ChrhsostomuS ein. getreten, um ihr zu fagen, dass bas Friihstuck Lereit sei; sie hatte jedesmal mit dem Kopfe genicft, ohne ihre Stellung zu oerattbetn. Jetzt (am der gute Bursche mit dem Theebrette herein, ftellte vot seine Gebieletin ein Tischchen hin und begann daSselbe zu dccken. Johanna bemertte es. — ,Lass'", sprach sie. „>ch werde nicht frtchftticfen; — ich danke bit, mein guter LhtysostomuS" — fflgte fie weichen Tones hinzu. „?lber gnabige Frau", bat er, „nur ein bis». chen Thee, Sie werben sonst jo Irani". Dabei fullle er in seiner Dertraulichen, gut-miithigett SBeife schnell eitte Tasse unb reichte diese ber jungen Frau. ,,Jch kiinn nicht," sagte Johanna sich erhebenb, nach einem Oergeblichen Vetsuche, bent wohlmeinen« ben Drangen nachzugeben. »Ehtysostomus ist — ist bet SZBagen ba?" „Ja, gnadige Frau." Sie wurde womSglich noch blofset, ale fie e# fchon gewefen. C&vrticyung jolgt.). ................ ber erfteren und deren verlassliche Unterstittzung zu geroinnen, wohl zu einem neuen weiteren Schritte nach links entschlietzen mflfftn. Was die radicale Partei anbelangt, so lasSt eS diese umso weniger an eincm absprechen-den Urtheil uber daS Programm des MinisteriumS fehlen, als ihr nun tine giShere Anzahl von pu-blicistischen Organen zu Gebote steht. Ueber die Art und Weise, wie jedoch diese Blatter grohe Politik treiben, mag det Artikel Aufschluss geben, in welchem Clemenceaus ,Justice" erortert, wie das Programm der Regierung hatte lauten miissen, um die Guiist der Radicalen zu geroinnen. In biefent eingebildeten Programm heiht eS als Ein-leitung: „9Jteine Herren! Sie wllrden mit Necht erftaimcn, toemt id) Jhnen sagte, dass wir die ©telle des vorigen Cabinets eingenommen haben, um durchauS aits dieselbe Art roie dieses zu vrr-fahren. DaS letzle Ministerium hat die Linken entzroeit und die osseiitliche Meinung trie gemacht. Wir roerben uns bemiihen, nicht in die namlichen Fehler zu versallen. ES ist nicht schwer, was man auch hieruber sagen mag, ein Programm aus-ftnbig zu machen, welches alle Republlkaner ver« einige. Dieses Programm haben wir gesucht und dasselbe ohne Miihe gesunden: es ist ganz einfach das republikanische Programm." Hierauf folgen die verschiedenen Punkte dieses Programms; on erster Stclle, roie naturlich, die vollstandige Amnestie; zroeitenS die Abschafsung bet Unabsetz-barkeit des Richterpersonals; drittens die Vereins^ und Pressfrciheit; viertens bie totale Abschafsung ber religiosen Orben; serner sollen bie beabsich-tigten dffentlicheu Arbeiten burchgesuhrt unb daS bereits skizzierte Programm uber ben ossentlichen Unterricht in Kraft gesetzt roerben. Die Sauberung bes Beamtenpersonals muss endlich von oben bis unten zu Enbe gebracht roerben. Dass gerabe durch ein solches Programm die republikanische Partei bem Zersalle iiberliefert roerben musste, roirb vo» ben Herren Clemenceau unb Consorten ebenso roenig berucksichtigt, wie ber Umstanb, bass die Unabsetzbaikeit deS Richterstandes allcnthalben alS die brste Biirgschaft fur die Unabhangigfeit bes richterlichen UrtheilS von ben politischen StrS-mungen des TageS gilt. UebrigenS rourbe vorgestern in bet Kammer bereits ein Schritt gethan, um einen Punkt bes rabicalen Programmes seiner Vetwitklichung ent-gegenzusuhren. Louis Blanc hat namlich setnen bekanntett Antrag auf tine vollstandige Amnestie tingebracht. Zwat hat bie Stammer bie Dring-lichkeit biefer Botlage beschlossen, boch geht aus bem Umftanbe, bass im Vorjahre ganz bet gleiche Antrag 87 Unterfchriften zahltc, rodhrenb LouiS Blanc fur seinen Antrag heuer nut 49 Deputierte geroinnen konnte, zur Geniige hervor, bass bie Zahl ber Schwarmer filt die unbebingte Amnestie im Abnehmen begrissen ist. Zu biefer Thatsache mag nicht roenig bie Dreistigkeit bes Austretens bcigetragen haben, welche eiiizelne amitestierte Communarbs sofort nach ihtft Riickkehr roieber zu bem svcial-demokratischen Metier der Volksverhetzung greifen lietz. Als cine besor.bers bezeuhnenbe Erscheinung auf diesem Gebiete ist das in ben letzteu Tagen angckundlgte ErscheineneineSsoctal-dernokratischen Blattes zu betrachten, Welches sich bie Aufgabe ftetit, bie „socialiflisch * revvlutionare Partei in Frankreich auf ber Grunblage ber collective,, obet socialen Aneignung allet gegenwartig von einet einzelnen Klasse ausgebeuteten Probuctionsmittel zu constituieren." Das Blatt, welches ben Titel „©golite" siihrt, erkldrt serner ohne giuckhalt: „Das Mitlel, welches wit fur unsern Zweck ge-wahlt haben, ist uns dutch die Logik und die Erfahtung der ganzen Geschichle vorgezeichnet. Es hat einen Stamen, welchen jebennann vet. steht, er heiht: die Revolution!" Wo solche An-zeichen zutage treten, muss jede vrdnungsliebende Regierung anf conservative Pfade gebrtingt roerben, unb tofirbe wohl bas Cabinet Freycinet eine grohe Bemntroortung auf sich nehmen, roenn eS ein* zetnen ©chreiern unb unverbeffertichen Jbealisten zuliebe fein Programm im robicattn ©inne tier* dnbern roollte. Serbien. Nach einet Mitlheilung bes »Pester Journals" ist bet anglo * serbische Hanbelsvertrag barait gescheitert, bass bie Sknpschima bas Ver-tangen beS englischen Ministerresibenten Gonlb zuruckroies, welcher fur bie englischen Unier-thanen baS Recht zur Erwerbung unbeweglidten Eigemhuins beanspruchte. Jnsolge bessen soll auch bie Aussicht geschrounben (ein, bass bie Englander bie Concession znm Bau ber Etsenbahn-linie Niscli-Wrama-Salonichi erhalten. Russland. Aus osstcioser Quelle roirb ein Dementi ber Nachricht in bie Welt geschickt. nach welcher bie Nachricht uber cine zweite Nicberlage berRussen butch bieTurk-m e n e it unb bie gleichzeitige Melbung uber einen bebenktichen Ansstanb ber Grenzstamme von Chiwa unb Persien als eine Erstndnng bezeichiiet roirb. In Petersburg Habe man blotz von einem An-griffe ber Turkmeneu auf einen mssischen Transport Kcnntnis. — Angesichts dieses Dementis verroeisen wit nut daraus, dass man auch von der eittscheidenden letzten Niedetlage des tussischen Expeditionsheeres in Centralosien so lange in Petersburg nichts wisseu toollte, bis enblich bie Thatsache bes stuchtartigen RiickzugS ber mssischen Truppen an ben Kaspischen See eine roeitere Ber* tuschung ber Wahrheit unmdglich machte. Vermischtes. — Eine herztose Mutter. Am 17. d. murbe bem Commissariat Dttafring mitgetheilt, bass ber neuiijahrige ©ohn beS Tramway ConbucteurS Krugner, Ottakring, Noseusteingasse Nr. 32. von seiner Mutter in unmenschlicher Weife gezitchtigt unb misshanbelt tucrbe. Bci ber von bem Commissariat eingeleiteten Untersuchung tourbe bet Kleine bis zum Skelet abgemagert, ben KSrper mit Beulen unb ©ttiemen bcdeckt, tiorgefunben. Nach eigenem Ge-stanbnisse ber Mutter rilhren biefe Verletznngen con einet bem ftnaben Dor viet Wochen jugefiigten Misshanblung her Das Kinb rourbe bem allgemeinen Kraitfenhaufe ubergeben. Gegen bie Krugner, welche bereits vot zwei Jahren vorn Bezitksgetichte Hetnals einen Vetweis wegen Misshanblung besselben KinbeS erhalten hat, rourbe bie ©trafonzeige erstattet. — Set E rfinber eineS Perpetuum mobile vecbcannt. In der Gartnerhiitte Nr. 93 in Erbbetg (S03ien) ist gestetn ber Erfinber eineS Perpetuum mobile verbrannt unb mit ihm fein ©eheimnis. Der Arbeiter Mathias Christ arbeitete bei offenem Sohtenfeuer an seiner Eifinbung, rourbe vom Kohlenbunst betaubt, bie Hitite fing Feuer unb er verbramite in betselben. — Raubattentat auS Hunger. In Pest rourbe vor einigen Tagen in bet Waitzneistrabe ein Maurergehilfe von einem jungen Manne angefaHen, ber ihm einen Laib Btot taubte unb bamit bie Flucht etgriff. AlS man ben Dieb eiugefangen unb Don ihm gehBct hatte, bas# er seit zwei Tagen nichts gegessen, schenkte ber MaurergehUse bem arniett ©urschen bas ©rot; bet Hotbat lietz ihn laufen unb fchenkte ihm noch einen Gulben. — Ein sonberbateS I u b iI a u m. In Frankfurt am Main bekam eine erst zwei Jahre verheiratete Frau ihr funfnnbzwanzigstes Dienst-mabchen. Der joviale Ehemann betrachlete bies alS ein Jnbilaum. zu bessen Feiet er znm ©chrecfcn seiner Frau mehrere Frennbe eiulub. — In Warschau erschosS sich vor einigen Tagen eiit Ghmnasiast, roeit er mit zahlreichen on-deren Schiilen, bes bortigen Gymnasiums toegen einet Ovation stir bie palnische Schauspielerin Mobrzejewska aus sammtlichen mssischen Schulen ausgejchlossen worden war. — Sibirische Pest in Petersburg, bem „Serl. Tagbl." telegraphiert wirb, starb am 18. b. in Petersburg ein junget Sauer nnch 'iirzer Krankheit an „sibitischer" Pest. Da biefer Fall leicht Veranlassung zu salschen beunruhigenben Annahmen geben kSnnte, siigt bas „Tagbl." hinzu, bass von irgenb welchen anberen, wirklich beunruhigenben Fallen nichts bekannt ist. Die,sibirische Pest" tritt befanntlich johrlich in Nusslanb auf unb ist nicht zu verwechseln mit ber wirklichen Pest. Bei obigem Fall rourben umfafsenbe Vorsichtsmatzregcln getrosseii, bie Kleiber bes Berstorbenen verbrannt, bas Ouartier besinficiett unb selbst bie Pferbe in ben bazu gehdrenben Stallungen nnterfucht. — Sturm auf Tramways. Aus Rio be Janeiro wirb vom 3. b. M. uber Siffabon ge» melbet: Jnfolge einiger Artikel in ber Oppo-iitionžprefie, in welchen bas Publicum aufgeroiegelt rourbe, der neuen Pferbcbahn=Pafiagieisteuer Wiber-[tanb entgegenzustellen, unb ausgereizt bnrch ziin-benbe Neben von Demagogen. brochen hiet vorgestern Untuhen ernster Natur auS. Der PSbel zerttiimmerte Die Psetbebahnen, tiss bie ©chienen auf, griff bie Gonbucteure an unb empficng bas zur Wiebet-herstellung ber Drbnung abgcsenbete Militar mit ©teinroilrfen unb Revolveischiissen. ©chliehlich griffeit bie Truppen ben PSbel on unb jerftrcuten ihn. Drei Perfonen rourben getObtet unb breihiz verwunvet, baiuuter ©olbaten unb Polizisten. Ge-ftern erneuerten sich bie Excesse theilweise, unb es rourbe bet Bersuch gemacht, bie Thiir fines Waffen-labens in Branb zu stecken. Die NSbelssiihrer rourben verhastet. Trotz bet Vorstellungen einer Deputation ber Hauptgegner bet ©teuer weigerte sich bie Regierung, dieselbe auszuheben. Es herrscht ietzt Nuhe in ber ©tabt, unb ber Pferbebahnvetkehr ist roieber aufgenommeu rootben. Local- unb ProvMMl-^ngelegenheiten. — (Die Vorstanbswahlcn in ber Hanbelskammer.) In ber gestrigen ©itzung ber Laibacher Hanbelskammer wurben siir bas Jahr 1880 bie bisherigeii Vorstanbe ber Kammer. PcSsi« bent Herr Alcxanber Dreo unb Viccpidsibent Herr Carl tiuckmann, neuerbings in bas Ptosibium ge-roahlt. — (Tobessa ll.) AuS Mokriz in Untet« krain wirb ber Tod des ©rasen Gustav Auereperg gemeldct. Den Trabitionen seiner Familie getreu hatte sich Gras Gustav Auersperg ber liberalen, beziehungsweise ber verfafsungstreuen Partei an-geschlossen unb nameutlich bnrch setu eisrigeS Wirkeu siir bie Hebuug ber ©chulr sich ben Dank allet Freunbe bes FortschrittS unb bes BolkswohleS er-worbeu. Vorgestern ist betselbe einer tougeren Krauk-heit erlegen. — (EiS in ber Laibach.) Der heurigt Winter will allem Anscheine nach hinter (einem seiner Votganger zutiidbleiben. WenigsteuS hat er beziiglich unjerer Laibach bas geleistet, was man bishtt eben imr als ein Criterium eines beionbets strengen Winters ansah unb viele Uferstellen bes FlusseS mit einer theilweise weit hinein in bas Flussbett reichenben Cisschichte bebccft. — (Eine beutsche Zeitung in Lai. bach vor hunbert Jahren.) Zu ben biblio* grciphischen Nacitaten uuter ben Laibacher Druckem biirstc jebensollS bas beim lanbfchaftlicheu Buch. bracket Friebrich Egger in ben Jahren 1765 unb 1776 verlegte „WLcheiitliche Kunbschastsblatt" zu zahlen fein. Der PceiS siir jebe Wochennummer roar 5 ft. Der Nebacteur des ©lattes ist zroor nirgenbs genannt, jeboch jebermann. bem bie ©christen bes beriihmten Naturforfchers ©althasar Racquet befaimt sinb, roirb auf jeber ©eite biefer Zeitung benjelben alS den Herousgebet bes ©lattes toieder erkennen, ja man kann wohl sagen, dass er in seiner Eigenfchaft als bamaliger ©erre« tar ber krainischeu Laubwirtschastsgesellfchast jebe Rummer be# ©lattes fast allein zusammengeschrie. bkn hat. Sein Hauptaugenmerk war bet iHe-bung bet Lanbwirtschaft im Lanbe Ktain gewibmet, tine Menge bet trefflichsten AufsStze, theils Ori-ginalattikel. theils Ausziige aus zkitgematzen 816= honblungen, bic mcift in ftanzvsischen Skonomischen Zeitungen etschienen waten. erregen noch heutzntage daS Jntrtesse bes Lesets. Mit Watme hat Hacquet fttt das erst bamals in Anwenbung gebrachte Gypsen bet Wiesen, flit bie Verwenbung bež TotfeS zum Heizen u. s. to. ein. Det ztoeite Jahtgang des „Knndschaftsblattes" im Jahte 1776 Hattc einen fleU neten Dtuck imb btachte auch kurze politische Neuig-keitcn, nnter benen jene bet nordamerikanischen Freiheitskampfe ben ersten Platz einnehmen. Zum Schlusse eiuet jeben Nummet etscheinen bie hie* sigen Marktpteise, baS Betzeichnis bet in Laibach Berstotbenen unb bet butchteifenben ansehenlicheten Personen. Die bamalige Behiirbe, welche bie Frem-denbewegung in Laibach conttoliette, scheint eS mit bet iht obliegenben Aufgabe, ben Setoohnetn von Laibach jebe bistinguierte bnrchreifenbe PetsSnlichkeit wenigstenS nach ihrem Charakter zu signalisieten, feht ctnst genommen zu haben, benn wit lesen untet ben Dutchteisenben am 23. Juni 1775: „E>n Officiet von Laibach nach GSrz", obet am Lnsten Juni: „Ein geistlichet Herr itach GSrz", ja untet bcm 27. Juni font men sogat: „Zwei Juben von bet labafu&miniftration nach Triest" vot, Eeit Februat 1776 erschien in jever Nummet auch Die »Laybacherische Metevrologie". enthaltenb bie HSch sten unb niebrigsten Barometer- unb Thermometer ftanbe, nebst betn Wittrrungscharakter wahrcnd ber abgelausenen Lucration unb ben beobachteten inter rssanteu HimmelSetscheinuiigen. Durch volle zwei Jahte toirfte Hacquet so zu sageu als alleiuiger Mitarbeiter beS „KunVschastsblatteS." Die geringe Unterstittzung. bie sein Untcrnvhmen Deint Publicum fattb, veranlasste ihn, mit SchlnsS bes JahrcS 1776 baS Blatt eingehen zu lasseit. LcsenSmett ist bet Schcideblief. ben et iit bet letzlen, urn 28. Dezembet 1776 erschieneuen 9hintniet an bas Publicum richtet (St oergleicht sich batin mit bem Cominandanten einet Truppe ©olbateii, bie, toenn bet Streit begiunt, entroeicht, unb ben cinjigen Fuhtcrn bie gauze Last des GesechteS fi&erlfijst; odet mit einem Bau> fjlhvet, bet auS seinent VermSgcn ein ber gan-zen ©tabt nutzliches Bab auffiihten will, jedoch nicht einmat iieute finbet, bie ihm bie noth« toenvigen Baumaterialien znttagen, bnhet et ben Weiterban einstellt; abet mit beni Director einet gutrn Schauspielertruppe. roelcher, obschon er gute Stucke gibt, beiin Publicum. c>as einem verborbenen Geschmacke hulbigt, feinen Anklang finbet, bahet et nach ben Regeln ber Klngheit hanbelt, „toenn er fitr ein solcheS Publicum ben Burhang zuzieht unb bie Buhne fchlie&t;" obcr in it seinem etsahtenen Arzt, ber ben fiechen Eiuwohuern eines Spitals seine Hilfe mit Freuben anbietet, aber bie fiechen Bett-hitter toiirbigcn sich kaum, ihm ein GehSr zu gebcn. bie nieisten lachen unb spotten seiner, er nintnit bahet von seinen verzweiselten Krankcn Urlaub unb segiiet fie beim Abschiebe. — (Bitte urn Riicksicht f iir uiisere Kleinen) Uuter biesem ©chlagroortr erhalten toir folgenbe beherzigenstoerte Zuschrist: „2Beim man nach Halb 8 llhr morgenS iiber den hiesigen Schul-plntz geht, so ficht man naheju an hundert unseior hoffnungevollen Kleinen, toelche bei bee grimmigen ftfilte, mit ben Zahnen klappernb. sehnslichtig ihre Blicke nach bem geschlosseuen Thore bes SchulhauseS richtcn. Einet gemefsenen Verorbnung zufolge roirb nSmlich selbeS erst uin 3/tH Uhr geosfnet. Bis bahin bletben bie ormen Kleinen ganz unbarmherzig allen Unbilben bes schrecklichen Winters auSgesetzt. Mag nun bie oben ertoahnte Berorbnuug noch so gut motiviert sein: in solchen Zeiten foQte benn dvch cine Ausuahme ftattfinben. Die Kinder ariner, weit entfernt vom Schulhause ivohnenber Eltern, welche nur auS Furcht, bie ©chute zu berfaumen, vielleicht tine Halbe ©tunbe Dor ber Thorvffnimg am Plafce finb, sollten boch toenigftenS toahtenb ber anhatten* ben fibirischen Kalte Einlass fiiiben, bamit ihnen auch Zeit gegvnnt sei, ihre erstarrten ©lieber vot Beginn bes ^lntettichtes theiltoeise zu ermatmen. Daher noch etnmal: „2Bir bitten uni Riickficht fur unsere Kleinen!" Witteruug. Laibach, 24. Jiinncr. MorgenS dichter Ncbcl, dann heiter, schwacher 38. Temperatur: morgens 7 Uhr — 16 0°, nachmittags 2 Uhr — 7 4° C. (1879 + 68«, 1878 + 2 2» C.) Barometer 744 61 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel ber Temperatur — 114", urn 9 4° untet bent Normale. Theater. Heute (ungerober Tag): Prin; Methusalem. Operette in 3 Slctcn von Stranh. Danksagung. Fur bie oielen Beweise herzlicher Tbeil-nahme wiihreub ber ftrankheil uub nach bem Hinscheiben nnserer unvcrgesSlichcu Schwester SoRflnna toe o. impecgec, serner fiir bie schiineil ftranzspenben unb bas fteunblidje Geleite zur letzten Nuhcstatte sagen ben tiefgefuhlten Dank die trouerubeu Hmterbliebeuen. LaibacHer Wordpol'. fflorgen: Gap ©fietlailiadi. Abfahrt Halb I Uhr nachmittags: Deutscher Platz; IKiltf-sahrt ab Oberlaibach ti Uhr abends. Per Lapitan. AngekommcneFrcmde am 23 Janiier. Hotel Stadt Wien. Reiter, Kfm,, itiriiim. — Avppel, Wawrzinjki, Nowak, Klein, Schwarz, Schlesinger,Kauf-Ieute, uub Schrott, Wien. — Neither, Kfm., Kassel. Hotel Elephant. Koschier, Neis., migrant — Muhvit, Hanbler, Gerovo — Fakler unbiiipoj, Kanflcvte, Wien. Berstorbene. Den 23. J a n n er. 6a* rolina Globočnik, Hanbels-manns-Witwe, 81 I., Ma» rienplatz Nr. 2, MaraSmus. — Ant. Scion, hausbesitzcrs-sohn, 5 I, Hauptmanza Nr. 7, DiphlheritiS. Gedeuktafel tiber die am 27. Jannet 1880 stattftiibcnben Lici-tationen. 3 Jcilb., Cesiiik'scke Neal., Palije, BG. Abelsberg. — 3. Fcilb., Stegu'fche Real., Nuhborf, BG. Abelsberg. — — 3. Feild., Zantel'sche Real., Belsko, BG. Abelsberg. — 3.Feilb..Srebotuak'scheReal., Nuyborj, BG. Abelsberg. — 1. Feiib., PetriS'schc Real., Michelstelten, BG.Kraiuburg. — l.Feilb., Bele'sche Rea!., Klenik, BG. Abelsberg. Trostta mi eleil, zerruttet an Leib unb Secle, so fiechen viele tau» fenb Jllnglinge uub Manner bahin. GesaUcu als Opfer bet schmachvollsten Leibenschast: bet Selbst-befteifuiig (Onouie) unb Ansschweifung, sristen fie ein bebaui'tneiucrlcs Da-fetti, gepeinigt von mail-niflfachen fiviben. In wahrhast cinbriitglichcr Weise schilbcrt bicjc Fol-gen bca Listers bait be-riihmtc Wcrk: Dr. Retaus Selbstbewahrung, 77. Ausl., mit 27 Ab-bild. Preis 2 fl. Es fchitbert bie geifti* gen unb leiblichei. Dualen jcner ungliieflichen Opfer. boch zeigt es auch ben allein richtigen Weg jut Rettung unbftchercnHcv (nng, fciue cinbriugUchcn Wariimigen retteu jiihr-lich Tausenbe vom siche-ren Tobe. Zu beziehen bur* G. Pčnickes Schnl-buchhanblung in Leipzig, somie butch jebe Buch-Haiibhing in Laibach. _____________(1) 10-3 Simdsadiitng. Den vetehrten P. T. Mitgliebern bes Casino-vereins toirb Hiermit befannt gegeben, dass im Louse bes Faschings 1880 folgenbe VereinS-unterhaltungen ftattfinben, unb zwat: am 14. Ianner Tan^kranzchen, am 31. Ianner Tan^kranrchen, am 9. Februar Ball. Beginn ber Unterhaltungen ist jebesmal urn 9 Uhr abends. (627) 2-2 Laibach out 28. Dezember 1879. EssmooLmnL-MMon. Hpfr “ I 3 "sa1?3- Um 'g-®* g- Sel-g-f I = a a 3 a5.3 s.' S JflUi 3 His. PILBPSIE »lie brlefliob dor Speoialarit Or. K 1111 • e h in Dr aid en (IUu‘ litsdt). Bireiti Ober 11,000 FSUe bebeodelt Wicacr Biirse vom 23. Jauuer. Veld Sleets-: Payierrente 70-80 Silberrcnte.............714ft R4 20 184 50 131 76 Aolbteute GraalSlose. 1954 . . . 1860. . I860 1U 100 fi. 1864. . . (Bruod«nl(u|tiings- t^bfiputioora. '0ali|ien.............. feitbenbiirgen . . . temcfcr Banat . . . tlngarn................ ilndere č|f ,>ran$«3ofepb-yabn Haliz.S.Lubwigb.l.L Ocft. ^orbmert'Sat'i siebcnbiirger Babu LlaalSbahn, 1. «Lm. Liibbahn k 3 Perz. * 5 w . |)rivel(e[<. Srcbitlofc........... vtubelffllofe .... Selt Dare 68 50 ii8 — 158 — 1 8:0 27 i — m :9 81.— 90 85 141-— 141 SO Deeiftn. Vonboe Dukalev............ 20 Kranc- .... 100 d. Vteich-mark Silber............. 118 5o lO r— 102 — 101.75 96 80 ItL— 98 50 104 5' H9 50 80 SO 171 -119-85 105-50 17^*5 18 76 116-80 11» — 100-85 11)2*10 lot-— 87 — 106 58 95-76 10» — 83 f$ 8i,eu0 171-50 11850 105:75 178 76 18 — lit- 5 68 S-54 9*34«/! 8 851,. 57-85 57 »0 Telegraphischer Cursbericht am 24. Jiinnet. Popier-Rente 70 70. — Silber-Rente 71 55. — fflolb-Jivnte 84 85. — 1860cr StaatS-Aulehen 132 25. — Bank-actien 834. — Grebitactien 298 —. — Sonbvn 116 90. ~ Silbcr —. — ft. t. Miiujjbueaten 5 54.— 20-Francs-Sfuefe 9 34 — 100 Reichsmark 57 80. v»n Jg. v. ftleinmayr & Fed Bamberg. Berleget: Ottom« Bamberg. Fiir bie Nebaclion setanttoottlich: Dr. Hant ft taut.