Nummer 2. Pettau, den 9. Ai«»er 1898. IX. Iaiirqailq. PettauerZeituW erscheint jeden Sonnr.ig. Preis für Pettau mit Zustellung in» Hau»: Vierteljährig st. l.LO. halbjährig st. L.40. ganzjährig fi. 4.8V. mit Postversendung im Jnlande: Vierteljährig st. 1.40, halbjährig st. 2.80, ganzjährig st. 6.60. — «einzeln» Nummern 10 kr. Schriftleiter: Ro««al» J»e»d «atzer, Herre«gass» Nr. 23, I. Stock. Sprichst«»»« »»« 1 »t» 2 Uhr — Berwiltun, und Verlag: w. Blaute, Ha,,p«»lay Nr. «. Handschriften werde» nicht zurückgestellt. Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und wollen längsten« k>i» Freitag jcder Woche eingesandt werden. Die Sphinx. Vor der Psorte. die in Österreich in den Tempel des Friedens führt, lagert eine Schrecke» verbreitende Sphinx, welche der unheilvolle, po-litische Zauberer Badeni a»S den Tiefen deS höllischen Abgrunds der Zwietracht mit dem furchtbaren Zauberworte: „Sprachenvervrdnung" auf die Oberwelt herauf beschworen hat, nachdem sie durch den kluge», griechischen Räthsellöser Odipu« gezwungen wurde, sich in die Unterwelt hinabzustürzen; <4 ist die thebaische Sphinx. Da» moderne Räthsel, da« sie nun jedem österreichischen Ministerium aufgibt nnd daS alS unheilvolle Hinter-lassenschaft de» polnischen Friedenszerstörers Badeni zurück geblieben, ist die Sprachenverordiiung. Sie ersteht nun als furchtbares Schreckgespenst vor jedem Ministerium, welches sich an die Sisi-phuSarbeit wagen will, den gordischen Knoten der Nationalitäiensragen zu lösen, den Badeni mit solch verbrecherischer und unheilvoller Geschicklichkeit bis zur Unentwirrbarfeit verwickelt hat. Wird Gautsch der österreichische Odipns sein, der mit patriotischer Weisheit das moderne Räthsel löSt, die Sphinx der nationalen Zwie» tracht in den Abgrund stürzt und den Tempel de« Friedens erschließt, damit die österreichischen Völker in Eintracht da« JubiläumSjahr seiern? Oder wird er. vergebens nach der Lösung suchend, oder sie stümperhaft versuchend, ohne sie gemeistert zu haben, selbst als das Opfer der Völkerzwietracht von der Höhe feines Minister-Präsidenten-Fautenil« in de» Abgrund hinunter stürzen, der schon so viele Minister verschlungen hat und in dem sie im Bezug ihrer Minister» Pensionen melancholisch oder phlegmatisch, je nach-dem ihre Gemüthsbeschaffenheit ist, das bekannte Lied aus dem Trompeter von Säckingen. zum Leidwesen der österreichischen Steuerzahler, die mit so schwerem Herzen und immer mehr er» leichterten Taschen die hohen Ministerpensionen zahlen, pfeifen: „Es wär zu schön gewesen. eS hat nicht sollen sein?" Die Sprachenverordnung ist aber auch ein solches wahrhaftes „Zwickmühlenräthsel", dass hin-gegen da» Räthsel der thebaischen Sphinx ein wahres Kinderspiel war. Hebt der Ministerpräsident die Sprachen» Verordnungen an f. so werden die Tschechen ein wahres Huronengeheul erheben, die Demission des Ministeriums Gautsch fordern und mit der Ob-struction drohen; hebt er die Sprachenverordnungen nicht auf, so werden die Deutschen, ehe sie sich diese Ungerechtigkeit gefallen lasse», in geschlossener Phalanx die Obstruction fortsetzen und jeder Tag wird die Zahl und die Unerschütterlichkeit dieser Phalanx verstärken. DaS Ministerium Gautsch wird daher gut thun, sich nicht selbst zu täuschen und sich nicht tänfchen zu lassen. Selbsttäuschung wäre eS, wenn eS des Glaubens sein würde, die deutsche Obstruction brechen zu können; denn die Vergangenheit hat es ja bereits bewiesen, dais dies auch den Brutalitäten des Trifoliums Badeni.AbrahamovicS-Falkenhayn nicht gelang. Auch das wäre eine Selbsttäuschung, wenn eS hoffte, die Obstruction werde von selbst erlahmen. Nein I Die Dcnlsche» bleiben in geschlossenen Schlachtreihen und in Kampfbereitschaft, so lange die Sprochenverordnnngen nicht aufgehoben sind. Dagegen kann das Ministerium versichert sein, dass, wenn es die Spracheuverordnungcn aufhebt und die Tschechen wirklich zur Obstruction greifen sollen, eben nur die Tschechen Obstruction treibe» werde»; vielleicht auch ein Theil der Slovenen und Polen. Aber auch nur ein Theil; sicher aber nicht die ganze Majorität. Und am allcrsichersten dann nicht, wenn das Ministerium ein weises Sprachengesetz vorlegt, welches der deutsche» Sprache ihr historische« Recht in Österreich wahrt, ohne das Recht der anderen Volkestämme auf ihre Landessprachen zu verletze». Wir sind begierig, ob der Ministerpräsident der moderne österreichische Odipu« ist. die Sphinx Völkerzwietracht in den Abgrund stürzt und den Tempel de» Friedens zur Feier des Jubiläums öffnet, oder ob auch er hinunter stürzt in jene seligen Gefilde, wo sich so manches vergangene Ministerlei» auf seinem blauen Bogen im süßen Nichtsthun schaukelt und daS Schlaraffenleben eines hohen Pensionärs auf Kosten der Steuer» Heloten ge'iießt, die im Schweiße des Angesichts arbeiten müssen, um alle die u»zählbaren und fast unerschwinglich gewordenen Steuern auszntreiben. Zur Gymnasiums-Frage. i. Wie wir unseren Lesern schon in der letzten Nummer unseres Blattes berichteten, wurde den steiermärkifchen LandtagSabgeordneten bei der letzt» stattgehabten Sitzung seitens des Statthalters mit« gelheilt, dass die Übernahme des ObergymnasiumS «» Leoben durch den Staat mit Beginn des Schul-jahreS >898/9 erfolgen werde. Diese Mittheilung ist für Pettau von eminentester Bedeutung, denn mit diesem Zeitpunkte muß auch die Vervollständigung deS hier befindlichen Unter-Gymnasiums durch die Activierung eines Ober-Gymnasiums erfolgen, wenn diese Ausgestaltung nicht für lange Zeit, ja — waS sogar wahrschein-licher ist — für immer versumpfen soll, wodurch denn auch der bestehende Torso einer Mittelschule endlich verkümmern müßte und Pettau und somit daS an Mittelschulen ohnehin am kärglichsten be-dachte Kronland wieder eine deutsche BildungS-stätte verlieren und hiedurch in dem ihm aufgedrungenen Kampfe wider daS immer weiter sieg, reich vordringende Slovenenthum immer wider-standsunfähiger würde, weil jede Minderung der Bildungsstätten eine Minderung der Intelligenz und dadurch eine geistige und moralische Schwächung bedeutet; während die Vermehrung der Bildung»-statte» eine Erhöhung der intellectuelleu und moralischen Widerstandskraft sichert. Man sollte eS zwar nicht für möglich halten, dass eS unter den deutschen Abgeordneten des steirischen Landtages auch nur einen geben könnte, welcher gegen die Verwirklichung der längst und wiederholt in Aussicht genommenen Vervoll» stäudigung des hiifigen Gymnasium» sein Veto einlege» könnte, da sie ja seinerzeit für den An-trag unseres Bürgermeisters, des Abgeordneten der Handelskammer von Graz, .Herr» Ornig und seiner Genossen, der Herren Dr. Julius v.. Derschatta, Joh. v. Feyrer, Konrad v. Forcher. Franz Freiberger, Dr. Gustav Kokoschinegg, Josef Lenko, Franz MooSdorfer, BlafinS Mnrer, Aloi» Posch, Joh. Reitter. Rumpf. Paul Freih. v. Störck. Karl Graf Stürgkh. Josef Sutter, Johann Thunhart, dessen Berechtigung der Go »annte in der Sitzung vom >9. Februar v. I. ausführlich begründet, gestimmt haben und da für diesen Antrag auch der Rescrent deS Unterricht« Ausschusses, .Herr von Feyrer, in der darauf folgende» Sitzung ain 26. Februar v. I. mit Wärme eintrat, dessen Bericht mit den nach» folgendem Antrag abschloß: .Der LandeS-AnSschuß wird beauftragt, un-verzüglich die erforderlichen Erhebungen wegen der voraussichtliche» Frequenz eines allfälligen Ober-GymnasiumS i» Pcttau zu pflege» und so-hin sofort die erforderliche» Verhandlungen mit der Stadtgenieindk Pettan einzuleiten, welche Opfer dieselbe zum Zivecke der Vervollständigung deS dortigen LandeS-Unter-GymnasiumS zu bringen bereit fei." Dieser Antrag gelangte denn auch eben» falls znr Annahme. Die Gemeindevertretung Pettau« hat sich so--fort zur Errichtung eine« ConoietS bereit erklärt und steht unmittelbar vor der Herstellung wichtiger hygienischer und nützlicher städtischer Einrichtungen, welche den Aufenthalt in unserem in so gesunder »ndlandschastlich schöner Lage befindlichen Stadichen noch erheblich vervollkomme» und angenehmer machen werden Dagegen legt die Errichtung des Obergym-nasiums dem Lande keinerlei Opfer auf; denn da die Verstaatlichung deS Obergymnasiums in Leoben dem Landcssäckel jährlich 16000 fl. erspart, die Ausgestaltung des hiesigen Gymnasiums aber nur 5000 fl. Koste» verurfacht, so erzielt das Land hiebei immer noch eine Ersparnis von 11000 fl. Angesichts dieser Thatsache und angesichts der unläugbaren Wichtigkeit, welche die Activierung eine« ObergymnasiumS für Petta» hat, ja. die nahezu eine Existenzbedingung für unsere Stadt ist. zweifeln wir nicht, dass die deutschen Abge« ordneten, besonders aber die Mitnnterzeichner deS seinerzeitigen Antrages Ornig, vornehmlich unser Abgeordneter. Dr. Gustav Kokoschinegg, in allererster Linie und in allerverbindlich-ster Weise für unsere Sache eintreten und werden sie ihren ganzen Einfluß und ihr ganze» Können sicher nicht vergeblich aufwende»,denn alle ihre deutschen LandtagSgenossen werden eS als Ehren-sachc betrachten, daS durchzusetzen, wofür der ge-feiertste Führer Steiermarks. Dr. Derschaita und dessen College,, mit ihrem Namen und ihrem Worte sich eingesetzt haben, weil sie es als unabweisbare Nothwendigkeit erkannten. An unsere Gemeindevertretung ist es abc» auch jetzt, wo der Zeitpunkt der' Entscheidung herangetreten ist, mit Wort und That für die Erfüllung der vollberechtigten Wünsche der Be-wohner Pcttans. für diese Lebensfrage des cul-tnrellen wie des materiellen Gedeihens unserer Stadt einzustehen, in dem Bewußtsein, dass die ganze Bevölkerung hinter ihr steht und dass diese deutscht Bevölkerung von ihren Vertretern wie von den Führer» der deutschen Parteien im Landtage, zu denen sie allezeit treu gestanden ist, vollberechtigt fordern kann, dass diese für ihre Ansprüche entschlossen eintreten, weil die Erfüllung dieser Forderung nur zum Heile und zur Fordcr- ung bei Deutschthume« und damit zum Heile SteiermarkS gereicht. DaS Bedürfnis nach einem Gymnasium in Pettau wurde schon längst gefühlt und hatte man den dermaligen Zustand immer nur als einen provisorische» betrachtet. Der Landtag hat auch schon wiederholt diese Frage in Erörterung gezogen, bis er endlich in der letzten Slvungsperiode principiell der Vervollständigung ziistiinnite. Auch Ijol der Landesichnl-rath, der doch die cornpetenteste Behörde in Schul-angelegenheite» ist, die Gymnasialsrage in Pettau beratlxn und sich im günstigen Sinne geäußert. Die Nothwendigkeit der Errichtung eines Obergymnnsinm» erhellt aber an» verschiedenen Gesichtspunkten. Schon didaltiiche Gründe sprechen dafür. Ein Untergymnasinm ist nichts Vollständiges, denn es bietet leine abgeschlossene Bildung, da es ja nur den Zweck hat für das Obergymnasium vorzubereiten. Dadurch müssen auch naturgemäß die an der Lehranstalt wirkenden Lehrer unbefriedigt sein. Al'-r es ist auch für die Schüler des Peltauer Gymnasiums sehr mißlich, wenn sie sich bei dem Übertritt in irgend ein Obergymnasium einer »encn Lehrmethode nnd ganz fremden Verhält-Nissen plötzlich anpassen sollen. Ans diesem Grunde entschließen sich auch so viele wohlhabende Familien, ihre Sohne gleich »ach Marburg oder Cilli z» schicken, oder wenn sie bedenken tragen, dieselben utiaquistischen Schule» auszuliefern, sie sogleich in die zwar ohnehin überfüllte» Grazer Gymnasie > eintreten zu lassen, '.'llle diese Familien würden, wenn wir ci» vollständiges Gymnasium hätten, diese selbst-verständlich i» dieses schicken, wodurch daSielbe eine» bedeutende» Zuwachs an Schülern erhalten würde, dessen Schülerzahl sich übrigens schon j.tzl. trotzdem rs noch nicht anSgestallet ist. mit derjenigen des Levbener Gymnasiums messen kau». Auch könnten viele Schüler, dir begabt sind, aber iiiclit nr d>r ^age, in die Fremde zu ziehen, hier ihre Studien vollende», was mir cm luvfentlicher Gewinn für das Land wäre. Dass sich jedoch auch auswärtige Schüler dem hiesigen Gyinnasium zuwenden würden, geht schon daran« hervor, dass schon wiederholt von auswärts an den FremdennerkehrSverei» die An-frage gestellt wurde, ob liier ein vollständiges Gymnasium vorha»deu wäre. Hätte diese Frage bejabt werde» können, so würden sich bereits viele Fremde hier ansässig gemacht habe»; namentlich darum, weil das in Petto» zu errichtende Conviet den Eltern Gelegen» heil gäbe, ihre Söhne unter strenge pädagogische Aussicht gestellt zu wissen, wodurch viele ivohl-habende Familie» hiehergekommen wären. Laut den statistische» Ausweise» besuche» viele Schüler aus den Nachbarbezirke» auswärtige Gymnasien, die sich da»» alle dem Pettauer Gymnasium zuwenden wi«den. wenn ihnen hier die Gelegenheit geboten wäre, ihre Studien zu vollenden. Zudem darf für den Wert einer Mittelschule nicht eine große Anzahl von Schülern als maß. gebend betrachtet werden, da eine Überfüllung im Gegentheile die Lehr- und Erzieh»ngSerfolge ver» mindert. Dnrch die Errichtung des ObergymnasiumS ivürde also eine erwünschte Entlastung der über» füllten Gym.iasien zu Graz, Marburg und Eilli eintreten, was aus die dortige» Schulverhältuisse nur günstig einwirke» würde. Die Stadt Pettau selbst ist für eine Mittel-schule sehr geeignet, weil sie de» Schülern keine Gelegenheit bietet, von ihre» Studien abgezogen zu werde» und weil sie in dem hier bestehenden städtische» Musenm eine seltene BildungSqneUe finden. Dieses durch die Mnnisicenz deS Gym-nasialprosessorS Herrn Ferk in Graz begründete und dnrch seinen Sammeleiser reichanSgestattete städtische Museum findet die Anerkennung aller Fremde», die es besuchen, in hohem Maße und wird durch die ihm von Herrn Professor Ferk und den von ihm begründeten MuseaUVerein »och immer zugewcudete Forderung eine immer größere Sammelstätte eultnr» und naturhistorischer Objecte, wozu ivohl auch der außerordentlich günstige Um-stand beiträgt, dass in der allernächsten Nähe, bei Seidin, dem Standorte des einstigen römischen iunicipiumS Petooium. das sieben römische Meile» im Umfange hatte, ein reicher Fundort römischer und vor- und »achröinischer Cultur vorhanden ist. Es ist somit hier eine BildnngSqnelle vor-Handen, wie solche sonst nur in den Großcmporien z» finden ist. aber sicher nur in wenigen auch nur mittelgroße» Städte», vo» kleineren gar nicht zu sprechen. Außerdem sind aber hier aiich vorzügliche Badeanstalten, welche für die körperliche Entwickelung der Schüler ebeusallS in Betracht zu kommen haben. Es muß auch nochmals darauf hingewiesen werden, dass durch die Errichtung eine« Obergymnasiums und die dadurch sicher zu erzielende Ansässigmachung wolilhabender Familien der Stadt ganz eminente Vortheile erwachien und sie wieder einen nene» Anfschwung nehme» würde, wie auch d.i« deutsche Element derselben, die doch den äußersten Borposten im Osten bildet, ver-mehrt und gestärkt würde. Den culturellen Bedürfnissen der Slovenen ist ja bereits in ausgiebiger W.'ise entsprochen worden durch die Errichtung der utraquistische» Gymnasien in Eilli nnd Marburg. Ja, man hat sogar gegen den ausdrücklichen Wille» der Deutsche», im Widersprüche zu dem Gutachten des Landes-ausichuss.s und des LandesschulratheS. den Slovenen in einer deutschen Stadt eine selb-ständige Bildungsstätte geschaffen. Die Deutschen hingegen hegen schon seit langem den berechtigten Wunsch »ach Vermehrung ihrer Mittelschulen, ohne dass unter den jetzigen politischen Verhält-»isse» die Hoffnung bestünde, es werde der Staat diesen Wunsch erfüllen. Nur das Land allein kann hier helfend ein» greisen und jetzt ist die Gelegenheit vorhanden, die« mit geringe» Opfern thun zu können, wen» die derinaligen günstige» finanziellen nnd politischen Umstände ausgenützt werden, um in Pettau für das Unterland eine Pflanzstätte dentfcher Cultur zu schaffen. Die Dentschsortschrittliche» wie die Deutsch-volklichen sind auf Grund deS ProgrammpunkteS gewählt worden: „Wahrung deS Dentschlhumes" und die Wähler verlangen die stritte Einhaltnng dieses Punktes. Daher darf der LandcStng nicht »nr den finanziellen Gesichtspunkt in'S Auge fassen, wenn eS auch im allgemeine» richtig ist, dass der Staat verpflichtet sei, die Mittelschulen zu er. hallen. Da aber die Regierung diese Pflicht nicht oder »nr unvollständig erfüllt, muß der Landes» anSschuß de» finanziellen Standpunkt vor dem ideale», dem deutsche» Volksthnm helsend beizustehe», zurückstellen, namentlich bei der thatsächlich vorhandenen Begünstigung der Slovenen durch die Regierung. Wir — und die ganze Bevölkerung mit uns — erwarten daher mit Zuversicht, dass jetzt, wo unsere eigene herrschende Partei am Ruder ist. die deutschen Abgeordneten die volle Beraitt« wortlichkeit ihrer Entschließungen ermessen nnd dieser Stadt, die in einer tausendjährigen Ver-gangenheit sich immer als Hort des DeutjchthumeS bewährt hat, die geistigen Waffen liefern werden, dass sie auch ferner in dem Kampfe für die deutsche Cultur eine feste Burg des DentschthumeS auf der Hochwacht an der Dran bleibe, indem sie alle für die Errichtung des ObergymnasiumS in Pettau stimmen. Die Hochquellenleitung für Pettau. i. Es ist ein modernes Axiom, dass nur in einem gesunden Körper eine gesunde Seele wohnen kann nnd dass daher zu den vornehmsten Auf» gaben de» Staates, wie der Gemeinden, die Hy« giene, die öffentliche Gesundheitspflege, gehöre. Ein wesentlicher Factor derselben ist aber das Wasser und in den Städten, nebst diesem die Canalisation. Daher ist es. namentlich dort, wo noch eine schlechte Caualisatiou, sei eS gänzlich oder auch nur theilweise besteht, eine Haupt-aufgabt der Gemeindeverwaltungen, in derartigen Städten die nöthigen Maßnahmen und selbst wenn dies finanzielle Opfer kostet, zn ergreifen, nm den Bewohnern ein gutes Trinkwasser zu verschaffen, welches sowohl durch seinen Ursprung, als auch dnrch die Art und W.ise seiner Zulei-tuug vor jeder Verunreinigung bewahrt ist. Denn daS Wasser ist daS alleniothwendigste Genuß-Mittel. daS die größte Naturheilkraft besitzt, aber auch im verunreinigtem Zustande die allergrößten GesundheitSschädlinge, ja oft die Todeskcim« für Menschen nnd Thiere enthält. Nun haben wir in Petta» in den unteren Stadtthcile» ein theilweise noch sehr schlechtes, veraltetes KaiialisatioiiSjystem. wodurch der Grund u. Boden im Lause der Jahre durch den ans den undichten Kanälen durchsickernden odcr durch die porösen Ziegelwände anstretendeii flüssige» Un» rath allmählich verseucht und nach und nach auch d'e Brunnen hievon infiziert werden, so dass da» Wasser derselben hiednrch mehr oder weniger ver-»»reinigt und wenn nicht ganz ungenießbar, so doch mindestens im Höheren oder geringeren Grade gesundheitsschädlich wird. Diese Erwägungen, sowie der Umstand, dass i» einige» höher gelege»e» (Hasse» der Stadt ei», zelne Brunnen theils gänzlich versiegt sind, theil« nur intermittierend Wasser enthalten, drängten schon lange daraus, die Herstellung einer Wasser-leilung in ernste Erwägung zu zielzen. Dir außer» ordentlich günstige» Resultate, welche die Her-stelluiig der Hochgiielleiileitungen in Wie», Frank-snrt am Main. Budapest tc. auf die sanitären Verhältnisse erwiesen und die sich namentlich durch die .Herabminderung des SlerblichkeitSprocentsahrS in augenfälligster Weife bethätigte», veranlaßte nunmehr die Stadtverwaltung dazu, über die Möglichkeit und die Kosten, sowie die Art und Beschaffenheit einer derartigen Anlage eingehen» dere Erhebungen zu pflege» und sich approxima» tive Vorschläge vorlege» zu lassen. Hiezu wurde die Stadtverwaltung nicht am wenigste» auch durch die Erkenntnis bewogen, dass da« hiefür zn benöthizende Jnvestitionscapital die rentabelste Verzinsung gewährleistet, wie hie» für das Reineinkommen, welches der Stadt Wien laut deS letzten Rechnungsabschlusses au« dem WasserzinS »ach Abzug aller Betriebskosten der Wasserleitung bezieht, beweist und zwar trotz de« so außerordentlich hohen Anlagecapitals für die-selbe. Und noch mehr daS Budget der Stadt Düffeldors. welches sogar eine dreiunddreißig-perzentige Verzinsung des Anlagecapitals ausweist. Somit bedeuten die Kosten für die Wasserleitung keine Belastung für das Budget der Stadt Petta», sonder» garantiere» eine reiche und sichere Ein-nahmeqnellk, während gleichzeitig die Sanität«» Verhältnisse wesentlich gebessert werden würden. Rundschau. Ausland. Deutscht,»d. Berlin. Prinz.Heinrich wird nach seiner An-knnft in China dem chinesischen und japanischen und vielleicht auch dem koreanischen Hose einen Besuch mache». Der Kaiser hat den Reichskanzler, Fürst Hohenlohe. in dessen Palais besucht und ihm seinen Glückwunsch zum neuen Jahre per» sönlich ausgedrückt. Die Gerüchte über eine plötz-liche, gefährliche Erkrankung des Fürsten BiSmarck sind unbegründet. Ungarn. Budapest. Die im Abgeordnetenhause abge» gebenen Erklärungen deS Minister-Präsidenten -Baron Banffy machten auf allen Seiten einen gnten Eindruck. Die parlamentarische Lage ist »her wird» freundlicher geworden und wurde daS Ausgleichsprovisorium auch mit großer Ma-jorität angenommen. Frankreich. Paris. Da» Kriegsgericht tritt am 10. Jänner zusammen, um über de» Major Esterhazy da» Urtheil zu fälleu. AlS Ankläger fungiert Major Hervieux, al» Vertheidiger TerenaS. England. London. ES bestätigt sich, das» Oberst Sir Henry Havelock Allau von Afridis hinter Ali-Metdschid überfalle», ermordet und verstüinnielt wurde. Au» Kairo wird gemeldet, das» zwei egyptische Kanonenboote von den Derwischen be-schössen wurden, als sie den Nil stromaufivärtS fuhren. Sie brachten jedoch deren Feuer zuni Schweigen. Von Gibraltar geht ein Bataillon nach Egypten, ebenso wnrde zweien, auf dein Heim-wege von Indien befindlichen Bataillonen der Be-fehl ertheilt, in Egypten zu landen. Italien. Rom. Der französische Gesandte Billot ver-laßt krankheitshalber seinen Posten. An seine Stelle tritt BarröreS. In Girgenti fand eine größere Ruhestörung statt. Mehrere Beamte wurde» ver> wundet. ei» Bauer getödtel. Spanien. Madrid. Das TageserejgniS bildet der Pro-test WeylerS gegen die Botschast Mae Kinley's an die Königin. S»chs Zeitungen, die diese» Protest veröffentlichte», wurde» konfisciert. Der Krieg»-minister beantragte im Ministerrathe, gegen Weyler das gerichtliche Verfahre» einzuleiten, welcher Antrag gebilligt wurde. Sowohl bei de» Osficiere» als auch bei der Zivilbevölkerung findet das Vor-gehe» des Kriegsministers Billigung. Inland. Wie». Ministerpräsident Gautsch hat mit den deutschen Abgeordneten au» Böhmen. Dr. Schlesinger. Julius Lippert. Dr. Funke und Dr. Pergelt unverbindliche Besprechungen wege» Abänderung der Sprachenverordiiunge» gepflogen. Tiril. Der in Kusstein am 1. Jänuer abgehaltene deutsche Volkstag. bei welchem Dr. Lecher eine mit größtem Beifall aufgenommene Rede hielt, hat zum Schluße eine Resolution angenonnne», in welcher dem Abgeordneten Dr. Kapserer die schärsste Mißbilligung ausgesprochen wurde. Böhmen. Prag. Der j«»gczechische Abgeordnete Dr. Schars hat i» Sache» der durch die Excesse Beschädigte» bei deni Statthalter Graf Coudc»-hove interveniert und dagegen protestiert, dass die Gemeinde zum Schadenersätze verpflichtet sei, »ach-dem ihr die Polizei entzöge» w»rde, somit auch nur der Staat ersatzpflichtig sein könnte. Pettauer Wochenbericht. (Vorlesung. > Um der gebildeten und sich für Litteratur interessierenden Welt vo» Pettau Ge-legenheit z» biete». G. Hauptmann» berühmte» Märchendrania, „Die vers»»ke»e Glocke", ke»»e» zu lerne», beabsichtigt ein Verehrer von .Hanptmann» Muse, in Verbindung mit Kunstkrästen deS hie» sigen Theaters, et»e Vorlesung dieses Werkes zu veranstalte», wozu die zweitnächste Woche auSer-sehe» ist. (Sqlvkstrrfeirrin/rirda».MmAbenddcS3l.ver-sammelte der Mä«nergksa»gvtrcin iiiFriedauwieder einmal die deutsche Gesellschaft in den Bauer'sche» Localitäten. Zahlreich u. auSallenGesellschastSschich-ten waren sie erschienen, um im fröhlichen Kreise mit dem Scheiden dc» alten die Ankunft de» neuen Jahre» zu erwarten. Eine Tombola mit hübscheu Gewinnst?» »ahm vorerst die Aufmerksamkeit i» Anspruch. Dann folgte» einige sorgfältig studierte, gut zu Gehör gebrachte Chöre. Plötzlich er-wartungivolle Stille, zwölf eherne Schläge er- — 3 — tönten »nd verkündeten die MitternachlSstunde. Herr Martinz. als Obman» des Gesangvereines, erhob sich, um, »ach einem kurzen Überblick über die Thätigkeit de» Vereine» im verflossenen Jahre, die Anwesende» aus da» wärniste zu beglück-wünschen. DaS Heil, welche» er den, allgemeinen Wohle brachte, pflanze sich fort, hundertfach wurde e» unter Gläserkliiige» wiederholt nnd e» dauerte gerannie Zeit, bi» sich die Woge» der Begeisterung so weit ebneten, um de» Gesangvor-trägen, welche nuu folgten, die allgemeine Auf-merksamkeit zu sichern. Verdienter Beifall lohnte die Leistungen der wackeren Sängerschaar. Der Gesangverein kann die Sylvesterseier der lange» Reihe seiner gelungene» Feste anschließen. iSijlvrsttrsrier.) Die Sylvesterseier, welche der Casinoverein veranstaltet hatte, nahm bei sehr zahlreichem Besuch eine» äußerst animirte» Ver-lauf und die herzliche» »ud passenden Worte, die der allgemein so beliebte Vorstand des Vereines. Herr Jgnaz Held, zur Begrüßung de» neuen Jahre» sprach, fanden lebhasten Anklang, wie auch die vom Pettauer Männergesanljvereine vorge-tragen?» Chöre und die Leistungen der städtische» Kapelle lebhafte», stürmischen Beifall fanden. iproöuction der pettauer StnÄlcapellr.) Die Produktion der hiesigen Capelle unter der Leitung ihres Capellmeister» Herr» Schachenhofer in» Marburger Casino hatte ein zahlreiche» und distingnirtes Publikum angelockt, welche» an den Leistungen unserer heimische» M»sik und ihres Dirigenten ganz außerordentliches Gefallen fand, so dass sich dieselbe eines glänzenden Erfolges zu erfreue» hatte. (Generalversammlung örs Erzherzog Älbrrcht Mililär-Veleranen Vereines in pcllau.) Am 6. Jänner 1898 hielt der Erzherzog Albrecht Militär-Veteranen-Verci» i» Petta« seine übliche Generalversammlung im Casiiio ab. Hiezu sind erschiette»: litt wirkliche, I Ehren» und 2 unter» stützende Mitglieder. .Herr Vorstand Mich. Mart« schitsch eröffnet die Versammlung mit einem drei-fache» Hoch auf Se. k, u. f. Apostolische Majestät den Kaiser, i» welches sämmtliche Anwesenden mit Begeisterung einstimmten. Herr Pogatschnig tvastirt aus die Ehre»» »nd unterstützenden Mit-glieder. Sohin wurde zur Tagesordnung geschritten: l. Verlesung deS Protokolles der letzten General» Versammlung und der Einlä«se. DaS Protokoll wurde für richtig befunden und die Einlaufe zur Kennt-niS genommen. 2. Verlesung de» Jahresberichte« und der Wirtschaftsrechnung pro 1897 wurde zur befriedigenden Kenntnis genommen. 3. Neuwahl de« Vorstandes und dessen Stellvertreters. Als solche wurde» gewählt die Herren Mich Martschitsch mit 98 Stimnien zum Vorstand. Fr. Potoüiiik mit 77 Stintme» zum Vorstand-Stellvertreter. In de» Ausschuß wurde» gewählt »achbeiia»»te Herr?»: Markus Murko mit 108, Larnbert Mally mit 93, Andrea» Brenöiü mit 93. Val. Aidnik mit 92, Franz Wesiak mit 88, Michael Schniigotz mit 8t, Michael Lugaritsch mit 80. Sebastia» Krai»z mit 77. Andrea» Babie: mit 72. Valen-tin Vedernjak mit 69. Franz Netolci mit 52, Andreas Frank mit 52 Stimnien. Als Ersatzmänner: Johann Wreßnig mit 47, Josef Pogatschnig mit 40, Franz Raschl mit 39, Franz Wratschko mit 33. Jakob Ribitsch mit 24, AloiS Jcseiiek mit 19 Stimme». Als RcchiiuiigSrevisoren: Albin Pro^ek. Franz Marinz und Mathia» Persil. (Gefunden.) E» wurde eine goldene Dame»-uhr sammt Kette und ein kleiner Geldbetrag gefunden, welche bei dein Stadtamte erliegen. (Thratrr Uachrichl.) Dienstag den lt. Jänner findet die Benefice-Vorstellüng deS verdienstvollen Regisseur» und Schauspielers Herr» Fritz Kühne statt, aus welchem Anlasse Wilbrandt'« effektvolles Schauspiel „Die Tochter deS Herrn FabriciuS" gegeben wird. ES ist wohl nicht »u zweifeln, das» sich uuser Theaterpublikum an diesem Abende voll-zählig einfinden wird, nachdem der Beneficiant zu den beliebteste» Mitgliedern unsere» heurigen tüchtigen Ensembles zählt. — Donnerstag den 13. Jänuer kommt endlich einmal wieder nach längerer Zeit L'Arronge'S vorzügliches BolkSstück „HaseniannS Töchter" zur Aufführung. — Sanis-tag den 15. Jä»»er findet die erste Aufführung de« äußerst drastischen Schwankes: „Die Logenbrüder" statt, der jetzt an alle» ersten Bühnen mit großem Erfolge gegebe» wird Bor kurzem errang diese Novität mit ihre» so ko-mische» Scene» in Graz dc» gleiche» HeilerleitS-erfolg wie überall. Hoffentlich wird derselbe auch hier am SamStag erzielt werden. — Sonntag dc» 16. Jänner kommt Nestroy's unverwüstliche Posse „Lumpaci-BagabunduS" an die Reihe. Dies-mal dürste diese Posse eine besondere Anziehung«« kraft habe», nachdem die darin vorkommenden Handwerksburscheu von Damen dargestellt iverden und zwar: Zwirn (Frl. Henna), Leim (Frl. Bella»), Knieriem (Fr. Lodtmann.) Jedenfalls wird e» ein echter FaschingSabend werde». Also Abwechslung bietet diese Woche genug, wenn der Besuch auch nur ein guter wäre! (iatt&w. Filiale pettau der It. k. prirrra. Landwirtschafts Gesellschaft.) Mittwoch de» 12. Jänuer Nachmittag 3 Uhr hält dieser Ziveig-verein im Petowar» GaslhauS-Saale seine Jahres-Versammlung ab. Auf der Tagesordnung steht unter andere» Fragen ei» Bortrag deS Lande»-Wanderlehrers Herr» Marti» JelovSek über die Schweinezucht. Dieser Bortrag hat eine eminent« Bedeutung für untere landw, Berhältuisse und nachdem diesem Herrn Wanderlehrer ei» sehr guter Ruf vorausgeht, wäre ei» recht zahlreicher Besuch dieser Versammlung sehr erwünscht. Gaste sind willkommen, (/enerbrrrilschnft irr freiwilligen Jrurr-turhr.) Für die laufende Woche hält der II. Zug und die II. Rotte Feuerbereitschaft. — ZugMhrer Bella», Rvttsührer Maitzeu »nd 8 Manu. — Feuermeldunge» siud ans der Centralstation i» der SicherheitSwachstnbe im Rnthhaus zu inachen. (Marktbericht.) Der ant 5. Jänner abgehaltene MouatSviehmartt crfrettte sich eine» leb-hafte» Besuches, de»n es wurde eine Verhältnis» mäßig große Anzahl Rinder ausgetricbe» und auch der Verkehr war rege. Zum Austriebe ge-langte»: 276 Pferde, 340 Ochsen »«d Stiere, 490 Killie. 259 Jungvieh heinnscher Provenienz, 276 Stück Rinder kroatischer Herkunft und 610 Schweine. Zusammen 2232 Stück. Eine größere Anzahl Rinder gelaugte z»m Umsätze, von welchen ein Theil mit der Eiseubahu abgeführt, der größere Theil aber z» Laiide abge-trieben wurde. Der nächste Viehmarkt gelangt al» 2. Mo:iatSviel»»arkt deS Feiertages halber nicht am Mittivoch den 2. Februar, sonder» am Donnerstag den 3. Februar zur Abhaltung. Theater. Schöiithan» „Schwabenstreiche", welche Donnerstag zur Aufführung kante», sind sehr l>arm-lose, aber lustige Schwänke, welche überall Erfolg hatte». De» nachhaltigste» erreichte» sie dadurch, dass jeueS Blatt für uuauSgereiste Lyrik und ähnliche poetische Mißgeburten die gute Stadt Berlin endlich verlasse» »nd nach Wien übersiedeln mußte; den» Schöutha» hatte durch diese Komödie dem speculative» Herausgeber das Ge-schüft iu Berliu gründlich verdorben. Die Dar« stellung war eine gute. Herr Kammauf ent-wickelte alle liebenswürdigen Seite» seine» immer mehr aufstrebenden Talente» al» Conrad von Schwyburg. iu welcher Rolle sei» sonst oftmals unpassende» selbstbewußtes Lächeln nicht störte. Frl. Bellau al» Martha und Frl. Würtemberg al» Hedwig ernteten wie immer reichen Bcisall. Herr Kühne hatte al» Dr. Winkelberg eine sehr gute Maske; ebenso Herr Eichinger, der aber durch seine zu jugendliche» Geste» und sein zu jugendliches Organ es dein Public»», als Tarn» buriiii trotz feines Graukopfes nicht recht glaub-hast »lachen konnte, dass er »nr ei» jugendlich geschminkter alter Theathergeck sei. Auch mit seiner passiven Komik hatte Direktor Gärtner al» ver-»nglückter Dichter Lösch die Locher auf feiner Seite. — Der NenjahrStag brachte u»S den zwcrchscllerschütternden Schwank des Franzosen Bissau, in betn aber nkben dem Blödsinn ein Brillantfeuerwerk von Geist. Witz und Satyre auch den Geist anregt und nicht nur die Lach-muskeln durch de» Urblödsinn gewaltsam in Be« »vegnng gesetzt werden. Leider hält diese» Feuer-werk nicht bis zum Schlüsse an. soiidern dauert nurdie beide» erstenActe, wie denn dieKömödie all-mählich verflacht und den Fehler der meisten Stücke hat. das« der letzteAct der schwächste ist. HirschbergerS Zuthaten fehlten besser. Da» Zu» sammenjpiel ivar diesmal ein vortreffliche», die Herreu Forcinal-Kammauf, Morizet-Rühne, Radi-goiS-Gättner, der aber diesmal etwa» zu stark vutrierte und doch gar zu scheußlich unmöglich aussah. s-'wie die Dame» Helene-Bella» und Courpatin-Reif versetzten daS Publicum in wahre Lachkrämpfe. Die Deuise kann nur durch ihre Persönlichkeit wirken. Ist diese nicht da» wieder-holt geschilderte Mainmulhweibchen, sondern wird sie dnrch solch eine sympathische und ätherische Erscheinung repräsentiert. wie es Fräulein Würtem« berg js». so verliert sowohl die Partie selbst, als jede Scene in der diese vorkommt, ihre ganze Wirksamkeit. Bei der Auffuhrung des .Bruder Martin" am Sonntag den 2. d. M. bewies der Darsteller der Titelrolle. Herr Kühne, zum iviederholtenmale. dais er ein guier Charakterspieler ist. der in den Rollen, welche die R»he und Unerschlltterlichkeit eine» sturmerprobten Menschen verlangen, gerade-zu prächtige» leistet. Beim sonst etwa» blecherne» Organ des Hm» Kühne mußte anch seine gelang-lichc Leistung synipalhisch berühren. Desgleichen war der Schneider Wnrmerl deS Herrn Direktor Gärtner eine erheiternde Erscheinung und wird iym die kleine Übertreibung bei Anwendung deS Couragewassers als dankbar aufgenommene Con-cesfion an das SonntagSpublicnm gerne verziehen. Im ganzen war die Borstellung eine ivohlge» rundete, zn deren Gelingen jeder sei» Theil red-Iich beitrug. Am DienStag de» 4. d. M. brachte die Bllhnenleitung KneiselS Preislustspiel „Die Tochter Äelials" in Erinnerung und fand damit eine dankbare Aufnahme. Außer Herrn Kühne, dem Figuren w e der Freiherr von Kostau stets den Erfolg sichern, hatten von den Herren der junge V. Warnberg-Kammanf und der muckerische Candidat Weiland-Eckhardt schöne Gelegenheit, ihre Begabung zu zeigen und Beifall z» ernten. Ei» viel zu wenig gewürdigtes Eabinrtstück war die Parkfccne im ersten Acte zwischen dem verschrobenen Dickmänser Eckhardt nnd dem lieben klugen Welt-kinde Clara Wallfried Bellan; indes darf sich Frl. Bellau noch immer zahlreicher BeisallSbe-zeignngen rühmen nnd freuen. Rollen, wie die der Intrigantin Wilw-' v. Bernack-Lodtmann sind ebenso schivierig als sie dein naiven Empfiu-de» gegenüber undankbar sind, daS ob der treffend gebrachten Illustration solch l^euchlerischer harter Staturen sehr leicht der schauspielerischen Leistung daS verdiente Lob versagt. Run diese» wurde der brave» Leistung der Frau Lodtmann nicht vor« enthalten, doch sei die Dame gebeten, in lange Erzählungen wie von itostau« Jugendliebe mehr Ton und Fluß zn bringen. Ein kleines Versprechen der Dame gab einem kleinen Kreise, der nicht zu wissen scheint, das» die Manieren der Gasse oder Kueipstube nicht in anständige Gesellschaft passen, Anlaß zu einem recht widerlichen Blöcken und war »nr Rücksicht aus die brave Schauspielerin nnd de» größere» a»stä»digen Theil deS Publikums, wenn nicht sofort auf solches Benehmen reagiert wurde. — Die «große Posse mit Gesang" Ei» Tag in Wien, vom Donnerstag den 6. d. M. ragt an Gehalt nnd Aufbau nicht über da» Genre hinaus »nd der Gesang darin war wohl nur eine schwächliche Ranke um das Lattengerüst. Immerhin unterhielt sich das Pnblicum so ziemlich dabei »nd haben dir Damen Bella», Reif nnd WÜrlemberg, sowie die Herren Dir. Gärtner, Großmann. Fritz Lodtmann, Eichinger, Eckhardt, Kanimauf. Seifer. dc» gespendeten Beifall redlich verdien«. R. F. — 4 — Ein Sylvesterrausch. Wer hinüber taumelt auS den Armen de» alte» JahreS, das Herz voll mit einem HoffnuiigS-rausch von Glück und den Kopf gefüllt mit unter-schiedlichen Geistern und Dämpfen, die sich da entwickeln auS der großen Alkoholmelange von Bier, Schnaps, Wein und Champagner, mit welcher da» Universalreservoir, der Magen, all-mählig so angefüllt wurde, dass er bei so manchen seine Triebkraft dadnrch erwieS, das» er sogar einen Hochstrahlbrunnen extcmporirte, den darf eS nicht wn»der», wenn er da» neue Jahr mit einem elegischen Katzenjammer beginnt, der ihn in die unholde Täuschung einwiegt, jede» einzelne Haar sei an den Plafond a»ge»agelt nnd Satanas fiedele mit einem großen Bogen darauf einen Galopp, während mächtige Paviane. Affe» von der größten Gattung, antidiluvianifche Unthiere. sich daS Privatvergnügen machen, mit Cyklopen» Hämmer »m die Wette auf feinen Schläfen Hammer nnd Amboß zu spielen und gräuliche schwarze Kater unisono dazu miauen, dass man eincn Eid darauf schwören möchte, eine Mittel-ohrentzündvng sei dagegeu das allergrößte Ver-gnüge» I In dieser Verfassung stierte ich plötzlich dem junge» Tag entgegen, dem ersten Souneumorge» deS neue» Jahre«, mit nassen Compressen auf den Augen und einen der Saltsee längst ent-rissenen Häring von methusalemischem Alter als Sympathiemittel auf oder in dem Magen, was mir nicht ganz deutlich im Beivußtsein war. da ich ihn noch in jenem Übergangsdämmerung»-stadiiim — Freundesrath folgend — gebraucht, wo der Mcnsch jenseits von gut »nd böse in einer Seelenstimmung ist, in welcher sich allen-salls ei» Schwein, das sich be—s—nebelt hat. befinden kann. Und so wußte ich bei meinem Erwachen anch nicht, ivar das was langsam in meiner Er-innerung aufstieg, ein Traum gewesen oder ein Spuk jencr Kobolde, die, iu Champagnerflaichen gebannt, fowie der Propsen knallt, ihrem Gefäng »is hurtig entweichen, um dann für die lange Ruhe in tiefen Kellern umso lebhafter in den Köpfen derjenige» herum zu rumoren, denen sie prickelnd durch die Nase iu das Gehirn gestiegen sind. Allgemach begann aber doch daS Erinnerungsvermögen zurückzukehren und ich konnte mich mehr und mehr erinner», wie ich. in einer Saal-ecke hingegossen, melancholisch und vereinsamt saß nnd all der Sylvesterschnurren und Sylvester-tollheiten harrte, mit denen üblicher Weise das alte sterbende Jahr, wie üblich, ebenso feierlich als lustig begraben werden sollte und daS, wenn cS noch nicht ganz todt ist, sicherlich »och in zwölfter Stunde mit Toasten todt geredet wird. Einstweilen aber langweilte ich mich in meiner schläfrigen Stimmung ebenso sehr, als ich mich mopste, was sogar durch die Niederlassung eines Fremden, von dem die Sage gieng, er sei ein Hausknecht in incognito, dem diese sonst allen streng geschlossene Sylvesterseier allein zugänglich sei, nicht unterbrochen wurde. Später aber sand sich plötzlich ein Verehrer der heiligen Cäcilie und Mäcen ihrer Jünger ein, dem sich bald die schöne Frau des Kapellmeister» zugesellte, die sich durch ihr männliches Auftreten und ihre Kleidung, wie durch einen leisen pikanten Schnurrbartanflug trotz ihrer rundlichen Formen mit Erfolg al» Mann und Chormeister aufspielte. Diesen beiden gesellte sich bald ein Tenorist zu »nd angesichts dieses Trios verschwand der Hau«» knecht sammt seinem Jncgonito von der Bild-fläche der Tafelrunde. Schon brachte eine Hebe, die mir ein olympischer Patcntal>»valide zu sein schien, drei Champagnergläser, womit der seier-liche Moment der Grablegung des alten JahreS und der Geburt de» neuen Jahres zu nahen schien, als der Mäcen jener olympischen Psründ-nerin befahl, ein viertes Champagnerglas zu bringen, das sie ostentativ vor mir hinstellte. Da aber noch immer keine gezogenen Cham- pagnerbatterie» in unsere» Gesichtskreis rückten, so stierte ich wie hypnotisirt in da» leere Cham-pagnergla», bi» plötzlich der Mäcen sich erhob und sagte: „Ich muß etwaS nachschauen." „Aha!" dachte ich schmunzelnd, „jetzt bringt er selbst den Champagne?, aber „Johanna gieng und kehrte nicht wieder!" Ganz wie die von Orleans. Dann erhob sich die Frau Chormeisterin, ah Pardon! der Herr Chormeister mit der Angabe: „Sie — och nein — er wolle mal nach dem Mäcen gucken!" ..Aha! dachte ich schmunzelnd, „der wird schon nach den Mäcen gucken wegen des Champagners!" Nach einiger Zeit erhob sich auch der Dritte und gieng mit einem Rndel fort mit der Be» gründung! „Er wolle »ach den beiden sehen!" Und wieder dachte ich schmunzelnd: .Aha! Der sürchtet sich schon, dass e» nicht einmal zu einer Nothtaufe des neuen JahreS mit Cham-pagner kommen wird." Sie kamen erst lange und dann noch länger nicht. Ich wurde immer stierer, je länger ich in das leere Champagnerglas stierte, endlich erhob ich mich! Eine unbezwiugliche, mir unbegreifliche, geheimnisvolle Macht zwang mich aufzustehen, den Saal zu durchschreite», die Stiege hinab ^u gehen, den dunklen Hof zn durchqueren nnd in das mir so bekannte Speisezimmer zn treten. ,WaS erblickte ich?" Meinen nun durchgegangenen Kunstmäcen inmitten »weier Dame» und ihm gegenüber den kleinen Mann mit dem große» Herzen, auch von zwei Damen flankirt. Und sie tranken und poku-lirten und ließen im fröhlichen Sextett die Gläser erklingen und ich blieb, von derselben unheimlichen, geheimnisvollen Macht gezwungen, als überflüssiger Siebenter und redete die Noth-laufrede, als daS neue Jahr z»r Welt kam. Da»» zog ich mit meinem Mäcen zu Roß-mann. Der saß einsam und allein mit seiner hübschen Miui im zweiten Zimmer und im ersten pokulierten sechs oder acht junge Männer, die aber noch »nserem Komme» bald Reißaus »ahmen. Wir aber tranken unsere Schnäpse und zogen heim, während der Casetier hinter n»S die Thüre schloß und melancholisch sagte: „Jetzt ist» halb i Uhr. Wann die dort tanzen, kommt so keiner. Ich geh schlafen." Die Mizzi miaute »och ein „Glückliches neues Jahr!" und klirrend schloß sich hinter uns die eiserne Thüre deS europäischen Kaffeetempels und plötzlich war auch der Mäcen von meiner Seite entschwunden. Mich zog es aber wie früher mit nnheim» licher magischer Gewalt, ihn zu suchen, ihn zn finden. Als ich zu Schauer kam, verspürte ich einen Schauer. Ich trank einen Schwarzen, mich über-lief wieder ein Schauer, beim dritte» Schauer bekam ich soviel Angst, das» ich davonlief. Glück-lich gelangte ich dann zum Elefanten. Aber wie erfchrack ich. als ich diese» mächtige Rüsselthier auf den zwei Hinterbeinen umhertaumeln sah, während e» alle Augenblick ei» Schnäpschen hinuntergoß. Dann wollte ich bei Petuar die trockene Kehle netzen, aber die Bierqnelle war dort, wie meisten« schon seit halb 8 Uhr versiegt nnd so floh ich zur Sonne. Aber dort trieb mich ein höllischer Lärm wieder zurück. Ich guckte durch die Spalten deS Fensterladens und sah einen Mann, der polternd und rasselnd die Stühle immer wieder auf die Erde und hinter die Tische stieß. „Ah, dachte ich, wahrscheinlich ei» Polten «eist, der verwunschen ist, jede Nacht Stühle und Sessel zu zermartern." Dann kam ich zu WoiSk. Aber auf der Schwelle machte ich Kehrt, denn da drinnen waren die Künstler und tradierten auf hohen Stelzen und waren alle so hoch und groß, das» ich, kleine» Menschlein, mich in meines Nichts durchbohrenden Gefühlen gar nicht hineinwagte, denn da wanderten lauter Sonnenthäler. Robertse, Tyrolter, MartinelliS.GirardiS.SchweighoserS und ähnliche Kunstcoryphäen umher und ich that ^4 ^-*1! — 5 — Reue nnd Buße nud klopfte an meine Brust und sprach: .,O Oberster und Lenker deS TheSpiS-karren«, ich werde nicht mehr eitel nennen Deinen Namen und nicht mehr nörgeln an Deiner Kunst, denn ich fühle eS, ich bin unfähig zu verstehen Deine Größe und unwürdig Deiner Huld. Verzeihe mir, wenn ich je eine Kritik ver-brachen und lasse ungerochen, wenn ich mich an Dir vergangen." Dann flüchtete ich mich »um blechenien Krug und that dort einen tiefen Zug, der mir so viel Courage machte, das» ich mich zum Machoritsch hineinwagte. Da ward mir sehr übel. AIS ich aber hinaustrat, zog über mir die wilde Jagd hin, mit Hurrahruf und Hurrahklang. Von drei Seiten zogen sie in de» Lüften daher in der Richtung von Graz. Marburg und Cilli und ober Pcttau vereinigten sie sich. Diese Schemen gliche» lauter stadtbekannte» Pettauer Persönlichkeiten. Frank» und FräuleiiiS, Herren mit und ohne Uniform und alle schwangen erst triumphierend, Ni,,» aber ganz angstvoll aller-lei Weihnacht»- und N.njahrS>,esche»ke. Stoffe und Juwelen. Kleider und Hüie. Teppiche und Ge-schirre, NippeS und Büchcr, kiir;, was Kunst, Industrie, Handel und örnerlK als Geschenke, kurz was an passenden nud anch unpassenden. an möglichen »nd unmögliche» Gegenstand«» als passende Weihnachtsgeschenke augekündigt und an-gepriesen wird. Und hinter ihnen die Pettauer Handelt- »»d Gen'erbSlente. die halb fordernd, halb flehend riefen: .Kauft doch bei uns, kauft bei NttSl" Die letzteren wieder, verfolgt von Steuer- und Finanzbeamten, die beständig riefen: .Zahlt, zahlt Eure Steuern und Abgaben" und als Leitmotiv ganz wie in den Wagner'schen Opern eine unendliche Melodie unzählbarer Steuern ini Chorus sangen, woraus als Refrain immer wieder von den verfolgende» und selbst ge-hetzten Pettauer» ein „Wchgeheheilruseu" entstand. Nun begriff ich. dass daS die wahre wilde Jagd sei, die moderne wilde Jagd, in der eS nur Jäger und Gejagte gibt. Mich aber zog eS vor Grauen und Durst zum Judennatzl hinein und da alles leer und finster war, ging ich selbst in den Felienkeller. Wen sand ich aber da drinnen? Den Bau-verein. Und alle soffen mörderisch Bier und sagten mir, dass nunmehr allen in WohnungSnöthen Befindliche» geholfen würde und auch mir. den» sie hätten eine» große» GcneralregulierungSpla» für Pcttau entworfen, nach dem würden lauter Höhlenwvhnunge» in den Berg gegraben und alle neu Ankommenden würden Troglodyte» und alle WvhnungSnoth hätte ein Ende. Ich weiß aber nicht, war das ein Traum, oder ein Rausch, oder hatte mich der Mäcen mit dem leeren Cham« pagncrglaS, in daS ich immer stierte, so hypno-tisirt. dafS ich glaubte, all das erlebt oder ge-träumt zu haben und dafS also auch der unge-heure Katzenjammer nur suggeriert war. Ist er vielleicht auch io ein unheimlicher Svengali nnd ich war das Opfer feines teuflischen Sylvesterhumors geworden? Jedenfalls werde ich den nächsten Sylvester-abend beten: „O heiliger Svengali, bewahre mich vor einem leeren Champagnerglas und jeden sugge» rierte» Kater! Literarische Rundschau. Oie „Gartenlaube" beginnt mit dem Eintritt des neuen Jahres ihren 4ti. Jahrgang. Schon diese Jahreszahl allein beweist, dass sich dieses vom allem Anfange au fo beliebte Familien-blatt auf der Höhe der Zeit zu erhalten wusste und zwar sowohl in der äußeren Ausstattung als waS sie weltlich in Wort und Bild bot, immer bestrebt, auf allen Gebieten nur dem Ge-diegeiisten ihre Spalten zu öffnen. Und so verheißt u»S auch dieser Jahrgang die neuesten Werke anerkannter und beliebter Autoren; wir nennen nur W. Heimburg: „Antons Erbe»", Marie von Ebner E i ch e n b a ch ,.D ie a r m e Kleine". Lud- wig Ganghofer .DaS Schweigen des WaldeS." Außerdem: ,D e r L e b e » S-quell" von E. Werner. .Maskiert" von Hans Arnold, .Schloss I o f e f S-thal" von Marie Bernhard, .Ein S o m m e r n a ch t S t r a u m" o o u A. S t-wett, .Böse Zungen" von E r» st M ue 111 ii b a ch, „Stella" von Johannes W i l d a, .Wieder allein" von Klaus Zehren. .Zur guten Stunde" eine unserer vornehmste» und daher auch in der eleganten Welt so gern gesehene!! illustrierten Faniilienzeituiig, gelangt in einem farbenprächtigen Umschlage als .Salon-Ausgabe" zur Ausgabe und kündigt die Werke von Autoren besten Klanges an: Rudolf Elcho .F r e i l a » d", K a r l v on H e i g e l „Der Roman einer Stadt". HanSRichter „Um Ar und H a l m." Außerdem erscheint in der Gratisbeilage: „Illustrierte Klassiker-Bibliothek" der berühmte Roman: .Die letzten Tage" von Pompeji von C- L. Bulwer. Außerdem erhalten die Abonnenten gegen einegeringe Auszahlung meisterhaft anögesührte Knpferdruck-Kunstblätter. [welche von hervorragenden Künstler» nach den Gemälden von Prof. Ernst Körner, E. Sturteoant und Eichstädt im Ausmaße von 64 X 13 bis 100 X 73 cm. Größe eigens für diese Zeitschrist ausgeführt wurden. l«» den deutsche» Rtzei»,) den .sagenumwobenen, führt im« C Fischer-Sallstein in seinem, soeben in „Kürschner« Bücherschah" (Berlin. Hermann Hitlger Verlag) al« Band X erschienenen fesselnden Roman „Wn Bord der KSniain CUbtty." ist ein eigenartiger Rhein- und Schiflerroman, reich an bewegten Szenen, dessen Konflikte da» volle menschliche Interesse erwecken. Der Prei« auch diese«, mit 25 Illustrationen von H Albrecht geschmückten Vondes betrögt wie seine Vorgänger -dii'.sall« nur 15 81. Richt minder spannend und lebenswahr ist der 10. Band derselben Sammlung: .Sin Sonderling" von dem rühmlichst bekannten Gerhard von «myutor Einen besonderen Reiz üben die beiden Bänden beigegebenen Autobiographien und Porträt« der Verfasser au«. „Hoch fall er lebe»!" ist da« Motto eine« Bilde« da« in den Strabc» al« Plakat, dann in den Au«lagen unserer Kaufleute, sowie al« Schmuck der Familienkalender und Zeitung«inserate zu sehen ist. und durch die gelungene Idee allgemein auffällt. Die bekannte Firma Kathreiner kündigt ihren Malzkaffee mit diesem Bild« an. besten vorzügliche Ausführung zugleich ein Beweis ist von der hohen Vollendung, welche die Rttlame in dieser Richtung ge-Wonnen hat. und durch die namentlch die Kathreinec'schen Publicationen sich seit einer Reihe von Jahren immer mehr auszeichnen Auch die» Bild ist gewih wieder von einem ersten Künstler entworfen. Das kleine Ding aus demselben hat sicher einmal bei einem Familienfest bemertt, wie der Vater das Weinglas hob und anstoßend einen Freund des Hause« oder ein Mitglied der Familie feierte. „Hoch soll er leben?" Da« blieb ibm hasten im jugend-frischen Gedächtnis ol» der höchste Ausdruck heller Feste«-fteude und herzlicher, aufrichtiger Anhänglichkeit. Und in der lebhaften Kindern so eigenen NachahmiingSsucht. welche die verschiedenartigsten Empfindungen in den gleichen Ausdruck zu drängen versteht, begrübt e« den vom Schwesterchen gebrachten Frühstückskaffee. 5« ist der geliebte Kathreiner. der so wohlig schmeckt, so trefflich mundet, und dem wohl auch zum Theile die kräftigen Beinchen, die gerundeten Arme mit den Mrübchen, sowie die vollen, blühenden Wangen zu danken sind. Und da e« die gefüllte Schale eben zum Munde führen will, fällt ihm jener Ausdruck größter Befriedigung und herzlichster Freude ein, und ..Hoch soll er leben t" ruft e* dem Schwesterchen zu. Wie glücklich hat der Künstler die« zu?:i Auodrmt gebracht, den stürmischen Einfall de« kleinen Ding.'« und K>« übeit» legetie und doch so anmuthige Lächeln d>*i älteren schweflet, mit dem sie aus den Vorschlag anflicht Auch sie trinkt gewiß, wie die ganze Familie, schon feit längerer Zeit Kathreiner'« Siieipp Malzkaffee. d.-r allein und in so vorzüglicher Weise die gesundheitlich u»rrtvoll>n Eigenschaften de« Malze« mit dem gewohnten, angenehmen und beliebten Kaffeegefchmack verbindet. Je länger man die reizende Kindergruppe betrachtet, desto anmuthiger und gem.iihlicher wirkt sie. Eine beffere Empfehlung für den bereit« so all gemein beliebten Kathreiner'ichen Malzkaffe«, alt sie hier ein echter Künstler im Bilde anschaulich macht, war wirklich nicht zu finden. Wilhelms Thee von Franz Wilhelm, Apotheker in Nennkirchen (Nied.-Ost.) ist durch alle Apotheken zum Preise von ö. W. fl. 1.— per Packet zu beziehen. 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(brnio irabil |i> oul wu»I« »Int «roko »!«■■« -»«> to« tr|i« t«tl««»»ftchi »IH-u, W. Blanke, Pettau. Sparcasse-Kiindmachniig. Die gefertigte Direktion der Sparkasse der l.-f. Kammerstadt Pcttau gibt hiermit bekannt, dass die Anstalt wie bisher die Spareinlagen mit 4 Prozent verzinst und zur Bequemlichkeit »nd zur kostenlosen Einsendung von Einlagen auswärtiger Interessenten auf Verlangen gerne Postsparkassen-Erlagscheine über-mittelt. Die Rentensteuer trägt die Anstalt selbst und trifft diese also nicht die Einleger. ptllan, im Jänner 1898. Die Direktion. Einlagrnstand: fl. 1,600.000.— ö. U). lleskrvrsoni»: „ 160.000.— ö. W. M** Wichtig für Jedermann "M Leimsner, Bekenntnis zur Personal-Einkommenstener. 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Pettau 6, Bahnhofgasse 6. (Decoration.) Erlaube mir meinen hochgeehrten P. T. Kunden zum Jahreswechsel meine herzlichsten Glückwünsche darzubringen, indem ich zugleich bitte, mir das bisher geschenkte Vertrauen auch weiterhin zuwenden zu wollen. Insbesonders erlaube ich mir aufmerksam zu machen, dass ich stets fertige Möbel und zwar: Ruhebetten mit Lehne von 24 fl., Ottomane von 26 fl., 3-sitzige Divant» von 28 fl., Schlafdivans von 36 fl., sowie altdeutsche Decorationsdivans von 70 fl. aufwärts, je nach Auswahl des Überzuges, Betteinsätze per 9 und 12 II., l'rin d'Afrique-Matratzen 1-theilig 7 fl., 3-theilig 10 fl., Roßhaarmatratzen von 25 fl. und aufwärts lagernd halte. Bestellungen nach Mass werden prompt und schnellstens durchgeführt. Übernahme completter Brautausstattungen, Garnituren in allen Stylarten von der feinsten bis zur einfachsten Art, in feinster, solidester Ausführung. Zeichnungen in allen Ausführungen zur Auswahl. 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Die Casino-Direction. — 7 — Rriidor Slnwitsoh Kur merkannte maschinen Bestandtheile aller Syilcm» <«mplet. n> i • ortirt .1 tkiuuuecniiic. auf Raten. u«ate ittarrtldi-lieh« and dtuticht . atrikata. rclM • hl) • irurrcn 30.— Singer"Handmnscliine........ Singer -A, hoeharmig mit Verschloflskasten....... Singer A, hochannig, deutsches Fabrikat, mit Perlmutter- 0.Kasten und Luxnsaiisslaltung...........40.— Singer Medium, mit VersehhiHsknsten..........42.— Singer Medium, deutsches Fabrikat.........„ 50.— Singer Titania, grosse, lür Schneider..........50.— Singer Titania, grosse, för Schneider, deutsches Fabrikat „ 60.— Wehler & Wilson, Berliner Fabrikat, beste Nähmaschine für Weissnäherei..................42.— Howe C für Schneider und Schuster.........fl. 42.- Resle deutsche Kingschiffchen für Familien......„ 60.- Reste deutsche Ringschiftchen f. Schneider u. Schuster „ 75.-Beste Cylinder-Elastik f. Schuster m. längst Arm und kleinst. 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Sie musterte jetzt auch daS Gesicht des Manne«: als Widerfacker ihres Vaters mußte sie ihn eigentlich antipathisch finden. Und sie suchte sich auch zu diesem Gefühl zu zwingen. Dabei aber dachte sie unaufhörlich: „Ein ganz hübscher Mensch ist er trotzdem. Und gesehen hab' ich diese Physiognomie auch schon. Wenn ich nur wüßte wo?" Jetzt mußte sie knapp an ihm vorübergehen. Wir es sie ärgerte, daß sie dies nicht ander« fertig brachte, als in Begleitung eines sehr unzeitigen und gänzlich grundlosen Erröten». Sie suchte diese Dummheit durch ein stolzes Auswerfen des Kopfe« gut zu machen und durch einen Blick, filr den alle« ringsherum bloße Lust sein sollte. Da« verhinderte aber doch nicht, daß sie seine tiefe Ver-neigung gewahrte, sowie seine unwillkürliche Handbewegung nach seinem dunkelblonden Haare, als hätte er ehrfurchtsvoll einen Hut abzunehmen. Und daraufhin mußte sie doch mit einem kurzen Ricken ihres eigenen Hauptes antworten. Hatte nicht ihre arme Mutter selber ihr noch daS Sprichwort gelehrt: „Grüßen istHöf-lichkeit, danken Schuldigkeit!" Run, knapp genug that sie ihre Schuldigkeit, in dieser Hinsicht brauchte sie sich keine Vorwürfe zu mache». Dabei war indesien doch wieder ihr Auge über ihn hingeglitten, prüfend, fragend: »Wo bin ich diesem Gesichte nur schon begegnet? Und mehr als ein-mal! Oder ist's nur eine Aehnlichkeit, die mich »eckt?" Da, unerhörte Kühnheit, sprach er sie an: .Guten Tag. Fräu-lein Regina. Wie geht eS Ihnen? Sie erkennen mich wohl gar nicht wieder?" .Nein!" klang es sehr kalt und trocken zurück und des Mädchen« kleiner Kuß hob sich zum Weitergehen, »Bitte, nnr einen Augenblick!' sagte er beinahe flehend. »Ich will Ihnen sogleich auf die rechte Spur helfen. Ich bin der Bruder —" .Da aus der Straße ist denn doch kein Ort für Wiedererkennungs-seenen," unterbrach sie ihn, einen Stolz und eine Würde in Blick und Ton, vor der er unwillkürlich die Augen niederschlug. .Wenn Sie wirklich ein Bekannter von uns sind, so melden Sie sich im Hause meines Baters. Dort wird Ihnen ganz gewiß der Em> psang zu teil werden, auf den Sie Anspruch machen dürfen." Mit betretener Miene gab er ihr den Weg frei. Er mochte so scharfe Abweisung nicht envartet und gehofft haben, wenigsten» wieder erkannt zu werden. Regina aber begab sich, ohne auch nur den Blick zu wenden, nach dem Innern der Stadt, kaufte dort ein. was ihren Ausgang rechtfertigen konnte, wenn je der Vater oder die Tante eine Frage an sie stellte und kehrte dann heim, wobei sie, »m nicht an dem neuen Bäckerladen vorbei zn müssen» einen ziemlich weiten Um-weg nicht scheute. Am nächsten Tage wurde sie von Tante Iosephine mit der Frage überrascht: .Weißt Du, Reginchen, wer Mitbesitzer des ne»> gebacken?» Bäckergeschäftes ist?" Hier belachte sie einseitig den eigenen Wortwitz und fuhr dann noch immer kichernd fort: .Peter, der noch vor zwei Jahren erster Helfer bei Deinem Vater war. Erinnerst Dn Dich? Die anderen nannten ihn .heiliger Petrus", feiner Locken uud der Gewohnheit wegen, den Lchlüsiel seiner Truhe, nebenbei gesagt eine» Riesenschlllssel, immer am Schiirzenband zu tragen?" Regina warf geringschätzig die rosigen Lippen auf. .Ist das sehr interessant für Dich, Tante? Papa sagt, daß jetzt alle möglichen Leute Geschäfte eröffnen dürfen, wegen der Gewerbefreiheit. Die große Frage ist. ob sie sie auch fortführen können. Denn mit dem „Meisterstück" happert's doch bei ihnen. Das haben sie nicht gemacht. Und Papa sagt, ohne das sei nie-mand ein wirklicher Meister." .Kann sein. Kann auch nicht sein. Ich streite nie über Mei-nuugeu, ich lasse jedem die seine," entschied Tante Iosephine philo-svphisch. .Aber wa» ich noch sagen wollte. Ganz uninteressant ist der .heilige PetruS" doch nicht, besonders für Dich. Denn er hat einen Bruder, den Hans, der jetzt auch Mitbesitzer des neuen Geschäftes ist. Nun — uud mit dem Hans — da hat es ja eine ganz eigene Bewandtnis. Nur hast Du'S damals nicht wissen dürfen. Warst ja erst ein Backfischchen, kanm fünfzehn Jahre alt —" Regina that keine neugierige Frage, wie Tante Iosephine eigeiit-lich erwartet haben mochte. Sie vertiefte sich sichtlich in Ge-danken, die man aber durchaus nicht ablesen konnte von der schnee-weißen Stirn. Jetzt wußte sie'» plötzlich, wo sie den jungen Mann gesehen, desien Gruß und Anrede sie heute so kurz und unhöflich erwidert hatte. Daheim im Vaterhause, zu seinem Bruder, dem geschicktesten Gehilsen ihre» Papas, war er öfter» auf Besuch ge-kommen. Ein Stndrntenkäppi hatte er damals getragen und ihr anch einmal erzählt von der lustigen »aiserstadt Wie», wo er eine höhere Schule besuchte, eine dem Ingeuienrweie» gewidmete, wie sie sich zu erinnern glaubte. Dann hatten diese Besuche plötzlich ausgehört, ohne daß sie erfuhr, warum. Und auch der .heilige PetruS" war an» dem Hause verschwunden. Und die Tante hatte soeben von einer eigenen Bewandtnis gesprochen, die man vor dem Backfischchen geheimgehalten. Was steckte da nur alle» dahinter? Langsam wandte sie endlich Tante Iosephine das ernst gewordene Gesichtchen zn: .So — ihr spielt also zuweilen Verstecken» mit mir? Ich erfahre nicht alles, was vorgeht in diesem Hause?" begann sie in strengstem Richtertone. .Weißt Du. Tante Iosephine. daß es gar nicht hübsch von Dir ist. irgeud Geheimnisse vor mir zu bewahren?" Zerknirscht ließ die Gescholtene da» Haupt sinken. .Aber, Reginchen — ich vertrete doch gewissermaßen Mittler-stelle bei Dir. Und gewisse Dinge sagt keine kluge Mntter einem so jungen Mädchen, wie Du damals noch warft." .Gut, Tante, ich will Dir verzeihe» diese» Mal. Doch nnr unter einer Bedingung. Du mußt Farbe bekennen, was D» unter »gewissen Dingen" verstehst?" Tante Iosephine begehrte gar nichts andere», al» das nnbe-gneme Verschweigen loszuwerden. »Nun, zum Beispiel einen Heiratsantrag!" entgegnete sie ohne Zauber». Ueberrascht fuhr Regina zurück. »So — der Petrus hat also .damals" einen Heiratsantrag zu meiueu Gunsten losgelassen?" forschte sie mit gntgespirlter Naivetät. »Und der Vater hat ihm dann wohl die Thüre gewiesen, wa»?" .Ach, wer spricht den» von Petru», Reginchen? Nein. sein Bruder, der schmucke, lustige Hans war e», dem Tn in die Augen stachest. Der kam aber erst recht an bei Deinem Vater. Ein Mensch, noch ganz »»fertig, ohne Stellung unter den Leuten, ohne ein sichere» Brot. Rein, da hätte der Prtru» beinahe noch mehr Aussichten gehabt. Dieser letztere mußte indessen da» Bad ansgießen für feinen Bntdtr; Dein Vater entließ ihn .»»all und Fall. Er kam nie wieder in» Ha»» »»d der Ha»» ließ sich »atiir-lich auch nicht wieder bei »n» blicken. Die beide» Brüder ver-schwanden überhaupt ganz an» der Stadt. Da begegnete ich heute bei» HanS. Hub er erzählte mir die ganze Beschening Daß er im Verein mit schirm Bruder Petra« ein Geschäft gegründet habe und »ii» eigentlich jlonknrrent Deines BaterS sei. Daß er immer noch mit der alten Liebe an Dich denke und durchaus nicht aus seinen Herzenswunsch verzichten wolle nnd andere» Unsinn mehr. Denn was er damit z» bezwecke» gedenkt, wenn er sich Deinen Pater zum grimmigste» Feind macht nnd ihn griin »nd gelb ärgert, das kann ich einfältiges Menschenkind durchaus nicht einsehen. Über hast Du vielleicht eine Ahnung davon?" „Ich?" machte das junge Mädchen sehr unschuldig. „Ich denke überhaupt gar nichts darüber, als das, es sehr sonderbar vo» diesem Herrn — HanS war, meinen Bater nm meine Hand zn bitte», elie er sich mein Einverständnis in dieser Sache gesichert hatte. Wer gab ihm ein Recht, mir seine sogenauute Liebe zu widme» uud ohne meine Beistimmn,ig über meine Zukunft verfüge» zu wollen?" .DaS wäre alles viel später gekommen, wen« Du das e»t-sprechende Alter erreicht hättest!" belehrte die Tante. „Er han° delte in seiner Lage ganz korrekt. Statt einem unerfahrenen Kinde den Kopf zu verdrehe». hat er vernünftigerweise zuerst mit dem Bater gesprochen. Da konnte er denn auch unter dem Siegel der Verschwiegenheit seinen Korb heimtragen, ohne sich von irgend jemand auslachen lasse» zu müssen." »Du wnßlest aber doch darum, die Verschwiegenheit Papas war also nicht gar so groß!" bemerkte Regina mit leichten« Spott. „Ach. das ist was anderes. Dein Vater teilte mir die Sache mit, nm doch anch weiblichen Rat zn hören. Dn weisst. er sagt Entschlüsse nicht gerne gai^z allein, wenn er schließlich anch immer nnr nach seinem Kopse handelt. Er braucht eben jemand, der ihm beistimmt, llnd dieser „Jemand" war damals gerade ich." „Der — der Herr Hans ist also anch Bäcker geworden dnrch die Gewerbefreiheit?" erkundigte sich das junge Mädchen gedankenvoll. „Nein, das glaube ich nicht!" kam es lachend ans dem Mund der Tante. „So etwas mich denn doch von klein anf gelernt sei», we»»'ö anch nnr Semmeln »nd Kipfel» si»d, um die sich's handelt. Aber jedes Gewerbe braucht seine langgewohnten Handgriffe, sonst bringt mau nichts zuwege. Nein, der Hans ist eben Kompagnon des Petras, er leiht seinen Namen nnd vielleicht anch Geld sttr daS neue Geschäft!" «Und Du weisst nicht, waS er sonst für eine Stellung hat. ob er nur Kompagnon feines Bruders ist?" fragte Regina, noch im« mer in Gedanken verloren. „Nein, das weiß ich nicht, Reginchen. Aber ich treff' ihn schon wieder. Soll ich ihn darnm befragen?" „C. was fällt Dir ein?" wehrte das Mädchen erschrocken ab. „Dn darfst Überhaupt nicht mehr mit ihm reden. Das würde Dir der Bater sehr übel nehme». Die beide» Weliiitger, so Heine» sie ja doch ? sind ja jetzt seine Konkurrenten und Feinde. Er versteht in dieser Hinsicht keinen Spaß. Und es ist übrige»s anch sehr rücksichtslos von ihnen, sich so vor unsere Nase zn setzen. Mit ihrem Wiener Gehilfen noch dazu. Und dabei vo» — freundlicher Gesinnung gege» mich zu faseln. Lächerlich, wirklich rein lächer-lich! Ob der Bater wohl wein, daß einer von den Brüdern früher in seinem Dienste war?" „Das glaub' ich nicht, Reginchen! Er pflegt sich nnr den Tauf-»amen seiner Leute zn merken. Und der Name Petrus steht ja gar nicht ans dem Schild. Sonst könnte ihm noch eher ein Ber> dacht zukommen." Das jnnge Mädchen beschloß bei sich selber, dem Bater in dieser Hinsicht ans den Zahn sühlen zu wolle». Der Ta»te gegenüber lies; sie jedoch das Gespräch falle» oder lenkte die Unterhaltung vielmehr a,n Wirtschaftsangelegenheiten. Wenige Stunden später war Meister Sailler ganz genan dnrch sei» Töchterclie» »»»errichtet, wer ihm. so zum Holme förmlich, den neuen Bäckerladen mit den Spiegelscheibe» »nd dem Wiener Ge-hilsen in dieselbe Straße gesetzt hatte. Ob sein Zorn dadurch er-höht werden konnte, blieb zweifelhaft, da derselbe ohnehin schon einen bedenklichen Grad erreicht hatte. Jedenfalls fand er nun Anlaß, über Berrat nnd Undankbarkeit zn klagen, wobei er sich nnr zn erinnern vergaß, daß der Petras feiner cieit mit sehr wenig Freundlichkeit und Rücksicht vo» ih»i behandelt worden war. „Dn mnßt eben anch Spiegelscheiben und einen Wiener Ge-hilsen a»ichaffen," rie, Regina klugerweise. Sie kam indesien übel an, denn der Baier snhr ganz wütend ans sie los. „Nein, jetzt nicht, jetzt erst recht nicht. Ich lasse mich zn nichts zwinge» dnrch die jlonknrrenz. Man könnte glauben. ich hätt' Angst davor. Wenn meine Kundschaft sich nicht d'ran erinnert, wo der richtige zünftige Meister »nd das gerechte Maß nnd Ge-wicht wohnt, so »löge» sie lausen, zu wem sie wolle». Ich halt' ans beim Alte», auf dem ehrwürdigen Standpunkt meines Urgroßvaters, der unser Geschäft gegründet hat. llnd müßt' ich ver-hungern dabei — klein beigeben thu' ich einmal nicht. Und mit denen, die Gewerbefreiheit treiben, will ich nichts zu schaffen haben. i Das mag dieser saubere Petra» nnd anch sein'slnnkeriger Bruder mir wisse»." „Warnm hast Dn niir'S nicht gesagt. Papa, daß der Herr Hans mich — zur Krau hat haben wollen?" begann Regina mit strenger Miene eine Art Berhör. „Ich denke, als Nächstbeteiligtc hätt' ich doch etwas davon erfahren sollen!" „Bah — mit Kindern redet man nicht über gewiffe Angelegen-heilen!" beschied sie der Meister. >.O. Vater, ich war fünfzehn Jahre alt uud führte schon Dein ganzes Hanswesen!' rief sie beleidigt. „Warst aber in gewisser Hinsicht »och ei» größerer Kindskopf wie aiidere Deines Alters. Nein — dieser Herr HanS hat seinen Korb am besten ans meinen Händen empfangen." „Wenn ich ihm aber keinen Korb gegeben, wenn mir Herr HanS gefallen hätte. Papa?" „Ach, dann hast Dn damals einfach noch gar nichts verstanden, Kleine!" „Und wen» er mir jetzt »och gefiele?" beharrte sie hartnäckig. Der Meister starrte sie a», wie entgeistert. „Ja — hast Du ihn den» wiedergesehen?" „Freilich, Papa. Gestern ging ich z,«fällig an dem neue» Ge-schälte vorbei nnd er stand an der Thüre. Ein ganz netter Mensch, sag' ich Dir. Schade, daß er jetzt Dein Feind ist, da darf man nicht einmal mit ihm reden. Hab' ihn anch knrz genng abgefertigt, als er mich an früher erinnern wollte. Tante Iosephine erzählte mir dann später die ganze Geschichte." „So, Dn hast ihn also abgefertigt?" fragte der Meister befriedigt. „Hast gilt damit gethan. Dn weißt eben immer, was sich geziemt. Bist mein braves, klnges Kind. Der Tante will ich s auch einschärfen, daß sie sich nicht abzngeben hat niit den Leuten." Er gab Regina einen Knß «nd verließ die Stnbe, um seinen Geschäften nachzugehen. Das jnnge Mädchen blieb allein zurück. Es herrschte die ein-same Abeuddämmerstunde um sie. jene 'jeit, die so sehr znm Nachdenken nnd Träumespinnen einladet, llnd dieses Nachsinnen hatte heute eine» ganz eigenen Reiz für sie. Es ist ei» wichtiger Zeit-abschnitt im Lebe» eines jungen Mädchens, wenn eS erfährt, daß eS mit dem ersten Heiratsantrag gleichsam in die Schar der Er-wachsenen eingereiht worden ist, mag dieser Antrag nun aunehm-bar sein oder nicht. Und Regina wußte nun, daß sie schon mit fünfzehn Jahre» eine» Bewerber um ihre Hand gefunden. Es war doch recht hübsch vo» diesem Herrn Hans, daß er dem all-festig recht geringschätzig betrachteten Backfisch solche Beachtung geichenkt hatte. Und »och hübscher nun »ach zwei inzwischen ver> fiossenen Jahre» seine Versicherung, er habe ihr die alte Liebe und treue Gesinnung bewahrt. Wenn er nur nicht so »»begreiflich nn-klug gewesen wäre, sich ihren Vater znm erklärte» Feind zn machen Vielleicht hätte sich im Lause der Zeit doch »och etwas ausdeute» laiieu, um seine» Herzenswunsch ersülleu zu können. Persönlich mißsiel er ihr ja durchaus nicht — nein, ganz im Gegenteil. Run aber, angesichts dieser unselig bei den Haaren herbeigezogenen Ri-valität? Es war ja schon beinahe eine Beleidigung für ihren Bater, sobald sie einen einzigen Gedanken an diese Welsingers verschwendete. Leider nur hatte sie ihre Gedanken sehr wenig an Gehör-sanl und Disciplin gewöhnt. Sie kehrten immer wieder zn dem dnnkelbloildei, Manne zurflck, der ihr fo treuherzig zugelächelt, «ic wußte nun weshalb. Unwillig zündete sie endlich Licht an. Bor dem prosaischen Scheine der großen, über dem Eßtisch hängen den Petroleumlampe mußte» sie doch verschwinde» die unnützen, n»erlaubten, gefährlich süße» Träume. Wenn das junge Mädchen sie nur nicht wieder gefunden hat. als sie spät abends das müde Köpfchen in die schneeweiße» Kiffei, ihres Lagers drückte? lolnt.) jleckenreinigung der Wäsche. MKcit» sich i» der Wäsche Flecken befinden, so entferne man dieselben baldmöglichst. Hanpterfvrdernis beim Flecken ausmache» ist übrigen» sorgsames öfteres Auswasche» mit frischem Wasser, damit keine Spur der daz» gebrauchten Chemikalien zurückbleibt. da dieselben meist eine zerstörende Wirkung ausübe». Das gewöhnlichste Bleich oder Fleckwaffer stellt mau her a»S -'!» Gramm Chlorkalk, .HO Gramm Pottasche nnd l Liter Wasser, Die einige ;Jcit stehe» gelassene, öfter geschüttelte Mischung wird durch ei» Tuch gegossen nnd in einer Flasche an einem dunklen Orte aufbewahrt. Anf den Fleck giebt man eine kleine Menge, reibt damit die Stelle »nd wäscht gleich gründlich nach. Weinslecke kann man vor dem Einlegen der Wäsche mit Sal'. »nd Butter eiureibe» nnd dann mit grüner Seife überstreiche». Ans erSrnesarbeiie» Stoffen, baumwollenen Äleider». Schürze» und Decke» ta»» ma» frische Rotweiiifiecke durch Eintauche» ii: Bauernhochzeit in Cbcriiitflani. Von I. V,'sin. ,Mil icrt.i tiUtca, darauf in Heikes Wasser. »etriSpfeln mit scharfem Essig unb ordentliches Nachspüle» entfernen. Lei weißer Wäsche nützt Citro-nensaft und Bleichen — das Gießen darf »icht vergessen werde» — i» l»rei»ie«der Sonne. Aeltere Flecke reibt tun» mit einer Wei»-steinlösung so lauge, bis sie fort sind, ei». Flecke vo» rotem Wein oder Kirschen werde» am beste» d»rch obige* Fleckwasser getilgt. Zuerst wäscht »,a» das Zeug, soweit der Fleck reicht, mit reinem Wasser aus, bau» vermengt mau «ach Perhaltuis der Größe des Fleckes Bleichwaffer mit ebensoviel rei-«em Fliißwasser. taacht de» befleckte» Teil i» diese Flüssigkeit >,»d la«t ihn dari» liegen. I» einiger Zeit ist der Fleck gänzlich ver-schwunde», mau wäscht die Stelle gut »ach. erst da»» wird die Weiche wie gewöhnlich gewaschen und getrocknet, Flecke von Teer, Wagenschmiere. Oelschwärze und dergleichen bestreicht man sofort recht dick mit Talg oder Butter, so daß sie ganz damit bedeckt sind. Nach ei» bis zwei Tage» werden die Flecke mit Leise ringeschmiert und mit heißem Wasser ausgewaschen, bis sie völlig herausgegangen sind. Hat man Roststecke in der Wäsche. so warte man, bis sie a»s der Bleiche liegt. Etwa« Kleesalz wird in heißem Wasser aufgelöst, dauiit reibt man die Stelle», läßt sie einige Muuite» blei-chen, bis der Fleck ganz versch,ou»de» Ist, und spült den Gegenstand sofort tu klarem Wasser ab. Bei diesem Ber-fahre» leidet die Wäsche nicht. Oder man seuchtet bis Flecke mit kaltem Wasser an und reibt ste aus einem heiB gemachte» zi»«erne» Teller mit Sauerkleesalz ein; sobald stch die Flecke herausgezogen haben, was sehr bald geschieht, wäscht man ste sogleich rein a«s, weil sonst die Wäsche leicht Scha-den leiden könnte. Anch kann man dergleichen Flecke mit llitronensaft oder Weinfäurelöfung einreihen und so eine Zeitlang liege» lassen, woraus da»n da» Ganze mit Waiser au»ge« waschen wird. Moderstecke entstehe», wen» bii'__ Wäsche etwa» feucht zufammengeleg wird; man entfernt ste, indem man ste mit Butter bestreicht, diese einige Zeit daraus läßt und dann auf den Fleck mit Wasser ange-fenchtete Pottasche bringt. Jetzt wäscht man die Sachen au» und läßt sie tüchtig bleichen. Um Stockstecke au» Leinwand zu bringen, vermischt man ca. */• Lot Salmiak mit zwei bände» voll Salz, uud nachdem es z» Pulver gestoßen, läßt man e» in einem neuen Tovfe mit 1 Liter Flußwasser eine halbe Stunde kochen. Man breitet dann die trockene Wäsche, in welcher stch die Stockstecke befinden, auf einem Rasen au», benetzt die Flecke einige Maie mit diesem Wasser, läßt an der Sonne trocknen und verfährt nachher auf die nämliche Art noch einige Male. Obstflecke in Weißzeug werden derart behandelt, daß man die besteckten Stellen anfeuchtet uud ste über einen angezündeten Schwefelspan hält. Bei bunten Zeugen geht die» nicht an, da der Schwefel die Farbe fortnehme» würde: mau kaun stch da bis-weile» helfen, wenn man die Stelle» in süße Milch taucht. Grasstecke entfernt man mit einer schwachen Lösung von Zinn-salz. Die Wäsche muß indessen sofort abgespült werden. Tintenstecke beseitigt nia» au» der Wäsche, indem man eine Lös»»g von AI Gramm Weinstein nnd 15 Gramm Alaunpnlver auf dieselben bringt. Die Sachen leiden dadurch nicht. Auch Wem-säure oder Kleelösung helfen, indessen kommt e» immer aus die Art der Tinten an. Blutstecke weichen an» Seide und hellen Woll-stoffen am leichtesten, wenn man angefeuchtete Wcizenstärke darauf Iegt._ Da» Blut zieht in die Stärke, die man, wenn getrocknet, abstäubt. Auch das erwähnte Bleichwasser ist zu verwenden. Bil!UE)pp, Äaucrnhochzel« in Oder«»»»»». Da» hiiter« lernperantcnt de» Ungar» »eigt klch am deutlichsten bei freudigen Familienfesten, so z. B, bei ttinb»«aus»n und Hochzeiten, wo er seiner «ollen Laune volle Zöget schienen lißt. Die ungarische Gastfreundschaft ist svrichwdkllich geworden und wird allen Frem» den, die sie genossen, unvergeßlich bleiben. Bei Hochzeiten, besonder« auf dem Lande, werden die atten Bebrlluche und ileremonien noch immer gewissenhaft gelibt. und e» Ist keine Seltenheit, bnfe ein solche» Fest, bei dem fast samt-liibr iftewobner de» Dorfe» anwesend sind, acht läge lang dauert. Der Prlu»- g.tm «tilgt bei dieser tltelegenheil den ungariich vetschnürle» Rurf (VltllU) um. dem topfe sitz, ihm stolz der .Ualpat", den eine «dlerseder schwillt». Dir V, glelchsall» In geschmaitvoller «atlonaltracht, ha« den herabhangenden Zvpi u «Onbern in den ungarischen Farben (weiß-grau-rol» durchflochten. Den Bra». »ug begleite« MuH« eiu berittene» Banderiu»,. und Pistolenschüsse vertu» dem Rahenden da» freudige «reigni». Dn& bei einer ungarischen Hochzeit ZigeunermuNt nich« fehlt, dem feurigen Ungarwein fleißig zugesprochen, , der g,aida» von jung und alt gelanzt wird, ist selbftverstSndlich ». S« A I £ **om Mfl(emml|»f. Unteroffizier (zum llinjiihrigenf! .Summen ' mal endlich von dem Reck herunter. Sie wolle» sich wohl da oben »«abliere» klltila» Schwert, «uch noch nach dem lode dieser «eißet der Men heil soll sein furchtbar gewaltige» Handschwert Unfug angerichle« haben, f :i meldet folgende hlstorlsche Anzahlung: «ai -Heinrich IV. hatt» diese «äffe, au» «rken lichkelt filr treu» Dienste, einem seiner ii< • sten Diener namen» Leuvold all «esch>»! überlassen. Da dieser einsten» seinen Hct > »nd «aiser aus einer Reis« begleilele, traf stch. daß er schlafend vom Roß In die» tV> offene» Schwert fiel und bald darauf stmb Selbftbewuht. Der kl«In« Karl: .Pari wer ist eigentlich «mor?" — H e i r a t» ve . mittler! .Et» verustgenosse von mir' Musterblirger, Hia»t «im «irt»ha>, .Ja, lal" — Jack! (nach einer Paus> .Hml Hm!" — Wirt: .»eh. hOrt'» doch um eurem Politisieren auf!" Feinfühlig. Dame (beim Xanz): I scheint e», wir kriegen andere» Wetter!* Herr (crfcHrccft): .Pardon, ich trat 3hn. wohl auf bit Hühneraugen !• Bescheide». Gastgeber (seilten Aasten verschiedene £ orten Qiaorren an» l>le«e»b>: jBllte, meine Heeren!' «ast (die nrtßte «iaaere nehmend): .«» muht nicht »lande», liebe« Are-Nid. b»| et Unbescheldenheit ist, Bern Ich mir die grStt« tflgam nehme, — Ich glaube aber, et ist die beste!» ^^^kmetnnaqigki, Kaninchen satter» man abenb» r»ichli.l> ba bieselben »inrn groß«» I»il ber JJad • mit j>«fs«n »»bringen. Wen» Mangel «n «rünsutter herrsch wa» b«soub«r» Im Winter hünflg vorkomme wirb, so empfiehlt »» sich, an besten «tel «in» FÜtt«mng von sog«n> Hrublnm«» od-, . H«uobfallen treten zu lassen, welch« t»gi«^> ung«fahr ein« Ha»b voll für 20 Hühner n«b»n b«m gewöhnllchkn Futter g . reicht werben. Di» Hühn«r werben bei dieser güt«er»ng»art vi«l au»banern>> : im Eierlegen. auch wirb bem Uebel ber w»ichschalig«n «i«r baburch abgeholse Holzasche im Winter ausgestreut ist «In s«hr gut«, Düngemittel «nr M« künftigen Awieb«lbe«t,. f«rn«r für ObstbSum« und v«er«nstr»uch«r. Uni r bis Stachelbeersträucher gestreut, zerstbrt fl» bi« In ber »rbe verborge! Puppen be» Slach«tb«rrsplnn«r». Brandwunden. Man beslreich« bi« Wunb« mit Oel unb strm« g»p»lv»rt Salz borouf. «Innen ,ehn Minuten ist aller Schmer, »»b In einer halben £i. sogar ble glsthenbe Röt- vrrschwunbe» unb bi» Haut erscheint wieber in th> i natürlichen Farbe, weder Blasen noch Hautabtbsungen z»ig»n stch. Geographische» Wortritsel. ondre» hat, «e» Rand, jjn Prenhen bin I(Hl «Int Stadt, Die etwa» ganz «etond " " Ich lieg' an eine» fsluw und hin historisch Wohl besannt Streichst mir ba* l«»t« Zeichen du Und ffls'ft statt dessen zn>«ie,u. Bin Nieder Etabt ich. doch am Meer, Manch stolze» Schiff kommt von mir her, Nimm »»» die beiden Zeichen mir, Und setz' «wei andre hin daliir, Stadt bleib' Ich. doch a» wellchem M«L Historiker mich ke»»e» mi(. Noch streich' ein Zeicht» mir gewandt. Und such' mich dann In »ngeland AI» Muß letz«, der, nachKrenz »nd Quer. Nordsee »rrbiiyt mit Irisch Kett. «»(Ufuttg folgt I» nächster «immer. Problem Nr. I«,. Vom Londoner Schachturnier IM!. Schwarz. 3chach(ojuui)cn: «r. I(B. T b »—d ». f 5-k 4. D h I. 8 b »—il » , L <1 8—b • : f K c 4—b ® i D • I—» » f »tc. Ne. 13*. Th g «-li i L h »~f 4 j 8 fa 7—f S t ««t ist D K F O W«iß. veiß setzt in « Zügen matt. Aiiflöfittig beS vilterriiiscls i» voriger Rnmnier: Drei Wng« wachsen alle Sage: Schaden, Sorge, Klage. Ode Rechte »,r»e»»it«n. tBeranltvortiUbe «edakilon von Ern »nn 'tlon van Ernst Pfeiffer, aednuk» nnd hera»»«egedei> ttrelner A vlelflet i» •lutwart