LMncher Nr. 56. Plänumerationsprti«: Im Comptoir ganzj. si. li, halbj. fi. 5.5N. Mr dieZustellimq ms Hau» halbj.5>0lr. Mit t>«Post ganzj.fl. l5>. halbj. ft. 7.50. Freitag, 9. März Inserti on«g«bühr bi» 10 Zeilen: lmal 60 lr., 3m. 80lr., 3m. l fi.; sonst pr. Zeilc im. 6 lr., Lm. 8Ir., 3m. 10 lr. «. s. w. Insertionsstempel jcdeem. 30 k. 1866. Amtlicher Theil. «... Se. l. k. Apostolische Majestät haben mit Aller- höchster Entschließung vom II. Februar d. I. dem bis- hechcn Honorarkonsul in Malta Ernest Tritschko, aus Anlaß seiner Enthebung von den Konsularfunktio- "en, in Anerkennung fcixcr vieljährigcn, guten Dienst» leistung das Mtcrlrenz dcS Franz.Iosef-Ordcns aller« Madigst ^l verleihen und gleichzeitig den Fregatten« Kapitän Ignaz Kohen zum Honorarlonsul in Malta ^lt dem Rechte znm Bczugc der tarifmäßigen Konsnlar- gebühren allcrgnüdigst zu ernennen geruht. Sc. l. k. Apostolische Majestät haben mit Aller- höchster Entschließung vom 2. März d. I. den Hofralh bei dem Krakauer Obcllandesgerich'lc Dr. Viktor Ritler do» Kopfs zum Präsidenten des Landesgerichtes in "lllkau allergnädigst zu ernennen und dem Krakauer ^berlandcsgcrichtsrathe Wcnzcslaus von Budwinski bt" Titel und Charakter eines Hofralhcs allcrgnädigst lu verleihen geruht. Sc. f. t. Apostolische Majestät haben dem Ober« 'ten und Militärstatlonslommandantcl! in Baden Josef meiherrn Roszner von RoSzcnek die l. f. Käm< "lererswürde allcrgnädigst zu verleihen geruht. Se. f. f. Apostolische Majestät haben mit Aller, llöchstrr Entschließung vom 28. Februar d. I. dem Mini» stcrilllbauinspcltor Gustav Nex in Anerkennung seiner ^cljahrigeil ttcncn, eifrigen und ersprießlichen Dienst. lc>sUmg den Titel und Eharalter eines Gauralhcs aller, gnädigst zll verleihen geruht. Der Staatsministcr hat den Ingenieur erster Klasse ^ts l. t. Staatsministeriums Emanuel Trojan znm ^beringenicur für den Slaatsbaudicnst in Nicderüsler. ltich ernannt. Die k, k. Fmanzdircltion fill Krain hat den Steuer, rmnchmcr III. Klasse Anton Vallcncit zum Steuer, kinnthmer II. Klassc, den Kunlrolor I. Klasse Josef Alilei nsti und die Kontrolore U. Klassc Josef ^ aucr, Ernst ElSnerzn Stcuercinnehmein III. Klassc. °tl> ssontrolor II. Klasse Ferdinand Suhad ob nil zum Kontrolor I. Klassc, die Konlrolore III. Klassc Florian I e r m a n, Johann Tomaschoviz und Eduard vahnc zu Kontrolorcn II. Klasse, die Offiziale II. Klasse Johann Trat nil und Wilhelm Nic, dann ,? Dff'zial III. Klassc Franz Iuoan zu Kontrolorcn ^' blasse, die Assistenten I. Klassc Anton Papcsch, 7_ Vartclmä Millanzhizh und Franz Mladizh, dann den Assistent II. Klasse Josef Preßuiz zu Offi» zialcn III. Klassc ernannt. Nichtamtlicher Theil. Laibach, «. März. Die Exzesse in Böhmen bieten der „Oesterr. Zeitung" Gelegenheit, die Stellung der Regierung zu den treibenden Kräften zu charakterisircn, welche jene Porgänge mehr oder weniger unmittelbar in Szene gesetzt. DaS genannte Blatt schreibt: Die Sicherste!- lung und die Entwickelung der Autonomie der einzelner. Kronländcr nimmt einen hervorragenden Platz in dem Programm der Regierung ein, aber eS hat diese anto. nome Selbständigkeit sich jederzeit dem RelchSgedankcn unterzuordnen und ihm nicht allein keine Hindernisse zu bereiten, sondern sich zu einem seiner festesten Pfeiler heranzubilden. Kein berechtigter Anspruch, der aus dem Wesen der Autonomie abzuleiten, wird von der Regie, rung ignorirt oder geleugnet werden, aber niemals wird sie zugeben, baß die Einzelnen ans die Straße hiuauS- treten, um mit Fäusten und Messern Ansprüche geltend zu machen, welche dem höchsten Staalsgcsetz und welche dem Begriff des Staates selbst ins Antlitz schlagen. Und wenn eS eine Partei gäbe, dic es unternehmen wollte, und sei es selbst in dem guten Glauben, damit baS Programm der Regierung zu stützen, den Weg der Gewalt und der Gewaltthat zu betreten, wenn eine solche Partei sich unterfangen wollte, im Namen und unter dem Vorwande eines Eigenrechtes die Rechte der Bürger oder der Gesammtheit zu schädigen, so würde sie als- bald die Erfahrung machen, daß sie auf diesem Wege dic Regierung bereit und entschlossen fände, den für Alle bindenden Gesetzen nach allen Seiten hin dic unbe- dingte Autorität zu verschaffen, deren gewissenhafte Ach- tung sich als dic erste und unerläßliche Bedingung dar- stellt, uuter welcher eine freie autonome Bewegung über- Haupt denkbar und stalthaft ist. Was ist es übrigens, das fort und fort der Re- gierung ein föderalistisches Programm und imkonstitutio« nellc Vcllcitütcu unterstellen läßt? Aus dem Munde des Kaisers selbst hat der feste Entschluß, das Verfassungs« leben dcS Reiches sowohl als die koustitutionellen Rechte der einzelnen Völker unverkürzt aufrecht zu halten, seine wiederholte und feierlichste Bekräftigung gefunden, und eine Regierung, welche sich sicher nicht als von der Pcr- sou dcö KaiscrS losgelöste erkennt, sondern im strengsten Sinne dcS WortcS die Negierung Sr. Majestät ist, kann sich keine andere Aufgabe stellen und stellt sich keine andere Aufgabe, als den Gedanken dcs Kaisers ganz und voll zur Ausführung zu bringen. Sie hat den ein- zigen Ehrgeiz, ein treuer Diener dcS Kaisers und dcs Landes zu sein, und sie wird sich am allerwenigsten dazu hergeben, die Nolle dcS Handlangers oder gar dcS Mit- schuldigen einer Partei zu übernehmen. Oesterreich. Wien, 6. März. (G.-C.) Als wir vor längerer Zeit baS Vorkomme» der sogenannten „Kauton Fre i- burger Auleh ens lose" in Oesterreich zum Ge- genstände unserer Besprechung machten, wurden wir hiezu zunächst durch den Umstand veranlaßt, daß von einzelnen Privatpersonen in sehr industrieller Weise der Versuch gemacht wurde, den obbenannteu Losen in Ocster« reich Eingang zu verschaffen. Da diese Lose im Jahre 1861 für deu Bereich der Monarchie gesetzlich verboten wurden uud dieses ausdrückliche Verbot auch gegenwär- tig noch in Wirksamkeit besteht, so hielten wir unS bei dem erneuerten Vorkommen dieser Lose verpflichtet, die österreichischen Staatsangehörigen vor dem Anlauf die- scS unter Verbot stehenden Spiclpapicres zu warnen. So wenig jedoch die kaiserlich österreichische Regierung bei Erlaß des Verbotes durch dic Rücksicht auf den etwaigen Mangel einer genügenden Fundirung dieser Lose oder die Unsicherheit ihrer scinerzcitigen AnSzah« lung, sondern lediglich von dem Gesichtspunkte geleitet wurde, daß in Oesterreich keinerlei ausländischen Losen der freie Vertrieb zugestanden wird, welche nicht von einem selbständigen und unabhängigen Staate emittirt oder gewährleistet sind, dem Kanton Freiburg aber nach der schweizerischen Bundesverfassung die nnbeschrünkte Souveränität nicht zusteht; ebensowenig wollten wir in unserer oben angeführten Warnung in irgend welcher Weise die Solidität der fraglichen Anlcheni'lose an sich in Zweifel ziehen oder der Sicheiheitsgewähr dcs Kan- tons Freiburg nahe treten; unfere Absicht war lediglich, daS österreichische Publikum vor dem eventuellen An« kaufe eines in Oesterreich gesetzlich verbotenen Spiel< Papieres zu warnen. Es liegt uns daran, dieS nach- trüglich hervorzuheben, da nnS bekannt geworden, daß nnsere mehrcrwähnle Aeußerung zu irrigen Auffassungen Anlaß gegeben hat. — 6. Mürz. Ueber die Abreise Ihrer Majestäten aus Pest entnehmen wir dem „Pester Lloyd" folgenden Bericht: Lange schon vor der für die Abreise des erlauchten Herrscherpaarcs festgesetzten Stunde hatte sich sowohl bei dem Brückenköpfe in Pest, als auch in den Straßen, welche der kaiserliche Zug znm Feuilleton. Eine weiße Schwalbe. Weiße Schwalb?, sei willkommen, Frühlingsbote, sri gcgrilßt, Sei vom Herze» aufgcnommcu Weil du gar so lieblich bist. Du verkündest neues Leben, Neigst dich Allen traulich zn: Wuchten Alle dir nachstreben, Die so freundlich nicht wie du. Du bewegst dich frei nud heiter, Gerne blicken wir uach dir: Weiße Schwalbe, zieh' uicht weiter, Lebe froh uud glucklich hier. -». 5 Die Linde, ^ Vrrglliigungs - und Ruheplatz des llrainischen Landvolkes. poä Iis»i l«!e»i .X^s r»M 5l.'ij« I'lxin! «? »e !>c»m. slin ?" wählen diese Worte eineS UnterlraincrS, der «her ! ""l besingt, als Motto dieses Aufsatzes, wcl- trai«-^" Beitrag zu den Gebräuchen und Sitten des "'N'schcn Volles liefern soll. Lie!,-« - .^'"bk war unter den heidnischen Slaven der ^esgöttln Lada geweiht. * * Hm'Usch slav. Mythologie. S. 314. Unter der Linde wurden noch im sechSzchnlen Jahr- hunderte in Preußen heidnische Opfer gebracht *, und auch die krainischen Slaven hängen noch jctzt, in der christlichen Acra, mit so vieler Liebe und Pietät an die- sem Baume, welche es nnS unzweifelhaft erscheinen las» sen, daß er auch für sie von gleicher mythischer Ac» dculsamkeit war. Beinahe keiner Ortschaft mangelt daS von der Linde umduftete und überschattete Plätzchen, welches den Kindern ein lieber Spielplatz, der reiferen Jugend der Born der Liebe und dem Mannesalter der Ruhepunlt zur Umschau im Lcbeu ist. Unsere Erposilur selbst, das Dorf lllulllM^'Io, und im nahen Umlleisc noch drei Orte, nämlich: Vnäi) bis zum Mittagsmahl (lw M.nl!) und nach demselben vis zum Mchmiltags- * Mone, Heidcuthum ill Europa l. S. 8ft. ^ Gottesdienste ( vül^rmc»') versammeln sich dort die Männer der Ortschaft zu Berathungen nnd Besprechun- gen. Nach dem nachmittägigen Gottesdienste sammelt sich die erwachsene weibliche Jugend, dcr sich die Bur- schen beigesellen sie zu verehren (^li) nnd liebkosen, bis eS zu dämmern beginnt (>»i-l>ci!i »l>), wonach sich sodann dic ersteren zurückziehen und dcr männlichen Jugend das Feld räumen, welche dort oft bis Mitter- nacht weilet, um heitere Worte anözutailschcn (^ ml> nili) oder ihren Liebsten nach in dic Hänscr (wic man sagt: i'<> vl,5i) gchen. So wie wir im Vorstehenden die Bewohner der Ortschaft um die Lindc sich sammcln sahen, so schciut der magnetische Zug dieses VanmcS auch daS Entstehen ganzer Niederlassungen nud Ortschaften in Krain ver- anlaßt zu haben, wie dic verwandten Ortsnamen: l'mllilizi, l'i, AN30 ö'lll'lu ii,'<:6n