für Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. 3l^ RV« 8H,n8t»3 ÄSN 4. Mär«. R848» WeUensprache. *) ^vbcnds. wenn die Klosterglocken niederläuten von der Höh', Lauscht ein Pilger, müo' und traurig. in den Wellenllang 0er See. Andern gilt's als dumpfes Tosen — doch es braucht nur Sympathie Und der Wasser leise Vranbung wird »um Sang voll Melodie. Gcisterklänge, mild und schaurig, rauschen aus der Fluth empor, Mitleibsworte. süß, und schmeichelnd, hallen an des Lauschers Ohr 7 »Nist wohl glücklich nicht. du Armer. dem so bleich das llngesicht, Das so feierlich und düster sich an unsern Ringen bricht." Oben auf der dunklen Erde strömt zum Herzen heiß das Blut — Komm herab in unsre Tiefe, wollen lindern deine Gluth;« .Wollen sanft dich niedertragen auf ein sorgenloses Pfühl. Unter Mosen und Korallen schlaft sich's wundersam und kühl." »Oben auf der dunklen Erde brennen Liebe, Haß und Neid. — Trau nur unl'rem grünen Spiegel, und es endet sich dein Leid!" — Solches ist der Wellen Sprache — wenn der Pilger sie versteht. Ist's ein Wund«, daß er traurig, schwärmend, hoffend untergeht? — Ludwig Vowitsch. G m m a. Novelle nach einer wahren Begebenheit, von Franz Rosenhain. l>cii8 V6i-»,i8, Frühlings-Safran; l^rimul» noail-II», stängellöse Schlüsselblume; II«Il6lilil-»i8 ni', schwarze Nießwurz; ?ut»8il,68 mvmls, schneeweiße Pestwurz; Lolli» p«l>6niil8, ausdauernde Maßliebe; Iluscu» Ilipo^Id^uln, Zungen-Mäusedorn. — Laibach am l. März 1848. Andreas Fleijchmann. Feuilleton. Die Sparcasse in Laibach — empfing laur ihres Nechnungs-Abschlusses zu Ende des Jahres 1847, in der Zeit ihres Bestehens vom 4. Nov. <820 bis letzten Dec. 1847, auf 18.632 Büchlein die Summe von 2,491.»99 fi. 17^ kr., wovon in demselben Zeitraume 1,844.809 fl. 52'>„ kr. zurückbezahlt wurden. Am letzten December «847 betrug die Summe der im Versprechen der Sparcasse verbliebenen Capitalien sammt Zinsen l,169.067 fl. 59 kr., und der ei-gentühmliche Reservefond belief sich bereits auf 92.502 fl. 33 kr., welcher zu gemeinnützigen Zwecken die Gelegenheit bietet, gleichwie die Sparcasse bereits das Pfandamt mit einem Darlehen von 54.333 fi. 20 kr. zu 4"/„ unterstützt hat. Papierkorb des Amüsanten. In der Pesther „Morgenröthe" beschreibt Jemand eine in irgend einem Gasthause verlebte unruhige Nacht auf folgende ergetzliche Weise: »Das ist die Folge, wenn man sein Zelt in derHöhle des Raubthieres aufschlägt!—Träume ich? wache ich? was bedeutet dieß Getöse? ll Uhr? und noch so geräuschvoll! das ist die fernherklingende Tanzmusik, das sind die Weisen der bachantischen Lust — nein, es ist eine Rauferei — du sprichst ein großes Wort gelassen aus — 76 es ist aber so, — eine entsetzliche, im großartigsten Maßstabe arrangirte Rauferei! Nun, es wird vorübergehen." — »ll'ly Uhr. Die Rauferei gewinnt an intensiver und expansiver Kraft. Soll denn heute kein Schlaf in meine Augen kommen? — 12 Uhr: Alle guten Geister — man rauft ungeheuer: Einige werden hinausgeworfen; woher und wohin gestattet die Entfernung nicht zu vernehmen. Nur einen Augenblick Ruhe gönnt mir! l2'^ Uhr: Die Rauferei gewinnt Tendenz; man wirft abermals Einige hinaus! — I Uhr: Heillose, allgemeine Rauferei, noch immer mit Auswürflingen.— „Keine Ruh' bei Tag und Nacht." »l'^2 Uhr: Nichts Neues — es wird erbärmlich gerauft, auch werden welche hinausgeworfen. 2 Uhr: Man rauft classisch, o. h. romantisch, man rauft Schiller und Goethe, d.h. Dupuis u.ToldyIänos. — Dem Schlafe habe ich für dießmal entsagt. — 2'^ Uhr Rauferei; es sind schon so Viele hinausgeworfen, daß ich gar nicht mehr begreifen kann, wer denn noch rauft. 3 Uhr: Die Rauferei ist in den Punct der Crisis getreten; sie geht aus dem Infernalischen mit einer höllischen Wendung durch das Teuflische in's Satanische über. — 3'^ Uhr: Selbst die größte Ermattung kann keinen Schlaf herbeiführen, denn — man rauft und schilt und schreit und ficht! — 4 Uhr: Große Rauferei mit Episoden. — 4'^ Uhr: Es wird gerauft. — — 5 Uhr: Er, sie, es, man rauft. —5'^ Uhr: Sie raufen ; noch immer fliegen Einzelne die Treppe hinab. — 6 Uhr : Man weiß nicht, wird schon wieder oder wird noch immer gerauft. — 6'^ Uhr: Der Tag bricht an; he, Lohnbedienter! suchen Sie mir eine ruhigere Wohnung. Da bleibe der Teufel!" Auswärtige Kunst- und Theaterrevue. -z- Es freut uns, zu einer Zeit, wo die ausgezeichneten lithographischen Leistungen der k. priv. Kunstanstalt von Piloty und Lolhle in München durch Herrn I. Held wein. Agenten dieses Institutes, auch den Kunstfreunden unserer Haupstadt naher bekannt geworden sind, den Lesern dieses Blattes beweisen zu könne» < daß die Worte der Anerkcn» nung, tie wir gleich Anfangs den Kunstwerken dieser ruhmvollen Anstalt spendeten, am reckten Platze warcn, indem sie allerorts das kräftigste Echo finden. Die höchst ehrenvolle Auszeichnung, die den Herren Piloty und Loehle in neuester Zeit von Seite eines lunstsinnigen deutschen Souverains zu Theil wurde, ist wieder ein glänzendes Zeugniß mehr für die Vortrefflichkeit der benannten großartigen Kunstanstalt. Die ..Augsburger Allgemeine Zeitung" bringt in ihrer Beilag» (Nr. 55, vom 24 Februar d. I.) unter der Rubrit ..Personal-Nachrichten" wörtlich folgende Kunstnotiz: „München, 20. Februar !8'<8. Seine Majestät, der König Wil< „Helm II. der Niederlande, hat durch höchst dessen Gesandten am hie« „gen Hofe der k. priv. Kunstanstalt von Piloty und Loehle dahier ,,für die Zueignung der von Carl Piloty auf Stein gezeichneten „Abbildung des großen Meisterwerkes von Rubens in der k. Pina-..lothek zu München, ..das jüngste Gericht" darstellend, eine zu diesem „Zwecke eigens geprägte goldene Medaille mit dem wohlaetroffenen ..Vrustbilde des kunstsinnigen Monarchen und der Inschrift: ..Viri« ko-,,ne8ti88!m,8 pllnt,^ et, Q a « !) l e Hlanackii nrüz litkgr. zpecilnina .,oi>t. nota« eäonlÜiu« Nex cl. H5D6(^XI.VIl " zustellen zu lassen „geruhet. Im December v. I. hat die „Allgemeine Zeitung" bereits „dieser gelungenen, großartigen Lithographie die verdiente Anerkennung ..gezollt." Es ist dies, schon die fünfte Verdienst-Medaille, welche regie« rcnde Häupter auf die lilhoaraphische Kunstanstalt der Herren Piloty und Loehle haben prägen lassen; denn das Institut ist im Besitze einer gol« denen und ciner silbernen Medaille von Sr. Majestät, dem Könige von Preußen, und von goldenen Medaillen von Ihren Majestäten, den Königen von Schweden und Würtembcrg. 's Herr Kunst, der durch mehrere Wochen in Pesth mit großem Erfolge gastirte, wird dieser Tage in Wien eintreffen, worauf im Theater an der Wien „Antigone" vom Stapel laufen soll. -I- Das Theater in Klagenfurt ist wieder ausgeschrieben. Herr Roll gedenkt, wie man hört, mit seiner Gesellschaft nicht nach Trieft, sondern wieder nach Vadcn zu ziehen, obschon er im verflossenen Jahre dort eben keine brillanten Geschäfte gemacht hat. -j- In Wien wirb der k. k. Hofschauspielcr, Herr Stramp fer, der Bemahl einer vielgerühmten Opernsängeri», aus dem Engagement des Hoftheaters in Kürze austreten. -j- Mad. Lutzer-Dingelstebt hat in Wien ihr Gastspiel beendet und reiset zu Anfang März auf Gastvorstellungen in ihre Vaterstadt Prag. -j- Der Tänzerin Fanny Elßler will es bei diesen unruhigen Zeiten in Mailand nicht mehr behagen. Wir wollen es gerne glauben. Sie soll nächstens in ihrem lieben Wien wieder eintreffen. -l- Die Frau B i r ch « P fe i ffer hat trotz aller Affairen schon wieder zwei Stücke fertig- Sie heißen „Münchhausen" und „Cardinal Mazarin"; ersteres ist ein Lustspiel» letzteres soll ein äußerst gelungenes Schauspiel seyn. -j- In einem Wiener Blatte witzelt ein Nolizenschreiber darüber, daß Director Carl von Ostern an mehrere Mitglieder von Provinzbüh» nen zweiten und dritten Ranges engagirt habe und meint, daß da nicht viel zu erwarten stünde- Wir können hier versichern, daß alle Wiener Vorstadt-Theater sich Glück wünschen könnten, so tüchtige Mitglieder, wie sie zuweilen auf den Provinzbühnen getroffen werden, zu besitzen» Leo p old Kordesch. Theater in Laibach. Samstag am 26. Februar: „Dreißig Jahre aus dem Leben eines Spielers/' Referent wohnte dieser Vorstellung nicht bei. Tags darauf sahen wir F- K ai ser's recht ergetzliches Lebensbild: „Der Zigeuner in der Steinmetzwerkstatt," worin die Träger der Hauplparthien, Herr Holm (Herr v- Mollich), Herr Fritsche lRobert) und Herr Schnitzer (Husaren - Corpora! Horgosz) sich recht verdienstlich machten-Dialeclrol-len gelingen dem Herrn Schnitzer besonders gut; Herr Holm, als Gutsherr v. Mollich, spielte mit Lust und Liebe und allem Aufwand seiner Kräfte. Herr K ö ck gab den H«ushofmeister Pankraz mit echt komischer Färbung und das etwas starke Auftragen war es eben. was die Parthit »och mehr hervorhob. Noch verdient Herr Köppl in der Rolle des Steinmetzmeisters Klopf beifällig erwähnt zu werden. Das Stück sprach allgemein gut an. — Montag am 28. Februar: „Dorf und Stadt." Es war dieß die vierte Vorstellung dieses interessanten Stückes, welches den Zankapfel zwischen Auerbach und Frau V irch - Pf e iffer gewor« fen- Ich habe mich über dieses Schauspiel nach der ersten Aufführung um« Nändlich ausgesprochen. — Dinstag: Das ..Turnier zu Kronstein". Ritter-Lustspiel in 5 Accen, von Franz v. Holbein. Wer kennt das ,.Tur< nier zu Kronstein" nicht? Gut dargestellt ist es noch immer amüsant, ich sage, gut dargestellt- Von dieser Vorstellung konnte man dieß nicht sagen- Es mangelte sichtlich an Cmsemble, an Animo. an Lust. — Frau Elsbeth (Dlle- Friderike Melchior) war zu monoton, zu wenig nu-ancirl. Der dritte Act (die Präsentationsscen» der Freier) will sorgfältig studiert seyn. und die Schauspielerin hat als Elsbeth Gelegenheit, ihr Talent von den verschiedensten Veiten zu zeigen. Nie kommt es. daß unsere sonst so brave Darstellerin Dlle. Melchior in allen Scenen so kalt li,ß?? — Zwei einzige Darsteller (Herr Engelbr,cht, als Conrad von Starkenburg, und Herr Schnitzer, Knappe Stürmer) verdienen Erwähnung; die gesummten Ritter, wie sie da waren, vermochten sich nicht über die Mittelmäßigkeit