Separatabdrucb aus dem Jahresberichte der h. h. Oberrealscliule in Laibach. Lai bacli. Druck von Ig, v. Kleinmajr & Ped. Bamberg. Im Verlage des Verfassers. 1878 . ■ ■ • Die Sprache in Trnbers „Matthaus.“ Vorbemerkung, Im krainischen Reformator P rim us Truber (1508 — 1586) verehren wir nicht nur den ehrwiirdigeu Begriinder des neuslovenischen Schrifttums, sondern auch den durch eine wahrhaft volkstiimliche Sprache seiner Schriften bervorragendeu altesten slovenischen Prosaiker, der, philologisch wenig gebildet, scblicht in dem Idiome seines landlichen Geburtsortes zu uns spricht, wie er selbst in der deutschen Vorrede zum ersten Teile seines Neuen Testamentes (Tubingen 1557) eben so offen als liebenswiirdig gesteht: „Er habe in seinem Dolmetschen sich mit VVortern und Stylo dahin beflissen, auf dass ein jeglicher Windiscber, er sey ein Krainer, Unterstevrer, Karner, Karstner, Histerreicher, Niederlander (Dolenjec) oder Bessyak (Hrvat), moge leicht verstehen. Und von desswegen sey er schleckt bey der baurischer Windischer Spracli, und wie mans auf der Ra st schitz redet, da er geboren sey, blieben, und unge w oh nlich e und Crobatisclie Worter darein nicht mengen, auchneue nicht mogen erdichten." (Kopitar, Gramm. 403, 404.) In dieser Beziehung unterscheidet sich Truber bedeutend von seinen beiden Zeitgenossen und Nachfolgern Sebastian Krelj und Georg Dalmatin, die, griindlicher gebildet und philologisch besser geschult, die Sprache in einem weit hoheren Grade zu meistern verstauden, als Truber, der ja seine Biicher nur „zur Beforderung reiner Lehr“ verfasste, wahrend Krelj und Dalmatin auch „zur Aufnehmung der Sprachen selbst" schrieben. Die zahlreichen Schriften Trubers bieten daher eine der wichtigsten Quellen zur wissenschaftlichen Erforschung unserer Sprache; auch sind dieselben schon oft, namentlich von Miklosich in seinen monumentalen Werken, in ausgiebiger Weise benutzt worden. Dennoch diirfte es der Miihe wert sein, eine kleine Nachlese zu halten und besonders die dialektischen Eigentiimlichkeiten der Sprache Trubers im Zusammenhange zu besprechen. Es versteht sich von selbst, dass mir der bescheidene Umfang eines Programmaufsatzes nicht ge- stattet, sammtliche Schriften Trubers in den Kreis meiner Untersuchung zu ziehen, um etwa aus denselben eine vollstandige Grammatik zu construieren. Indem ich mich also bei meinem Versuche lediglich auf die Besprechung seines „Matthaus“ (im Neuen Testamente, Tiibingen 1582) beschranke, hebe ich nur dasjenige hervor, was fur den Dialekt besonders charakteristiscb, gegeniiber dem heutigen Slovenischen altertiimlich oder mit dem Altslovenischen in irgend l* 4 einem interessanten Zusammenhange stehend erscheint. In die Lectiire Trubers bin ich vor drei Jahren durck Herrn k. k. Scriptor Levstik, den griindlichsten Kenner nicbt nur unserer protestantischen Schriftsteller, sondern unserer Sp račke iiberhaupt, eingefiihrt worden; den Lašičer Dialekt aber, den Truber schreibt und der im Grossen und Ganzen bis auf den heutigen Tag im Volke un- verandert geblieben, habe ich uberdies wahrend eines zweimaligen meknvockent- licken Aufenthaltes in der Nahe von Trubers Heimatsorte genauer kennen gelernt. I. Z ur L a u 11 e h r e. I Von den Vooalen, !•) Der Vocal a entsprieht dem asi. a in VVortern, wie brat, sad, mati u. s. f., ausserdem steht er: a) fast durchgekends fur das jetzige sogenannte beweg- liche e : je bil lačan 4. a, bolezan 4. d, sem prišal 5. d, v ta pehal 5. d, de bi šal 8. d, močan vejter 14. c, svital oblak 17. a, dolžan 18. d, turan 21. e, konac 24. a, niodar hlapec 24. d, vleka/ 25. b, vredan 26. h, misal 27. g; — b) fur das asi. u in den Prapositionen su und vuzu: je hišo sa- zidal 7. d, od ^zahajanja 24. b, asi. vuzuhažd — ; izsagnan (je ta zludi izsagnan bil), steht unrichtig fur izgnan, ausgetrieben, oder sagnan, sugnan, sveggetrieben; — c) fur das asi. i in: danas 6. b, und da vri ; zepri davri 6. b, skuzi davri 26. c, pred davermi 24. c; davri ist durck Metathese aus dvori und dies aus dviri entstanden; — d) fur das e oder je in: k ani priči 8. a, z anem korcem 10. c, ob tej anajsti uri 20. a; doch scheint hier a urspriing- lich zu sein, cf. rus. odinu, welches ein asi. adi/nu, jadinu voraussetzt, woraus dann asi. jedinu hervorgegangen ist. — In rotavž 10. b, kat sich das fremde a erhalten, vrahrend jetzt allgemein rotovž, farovž etc. gesprochen und ge- schrieben wird. 2.) Der Vocal e entsprieht dem asi. e in nesti etc., und ausserdem: a) dem a in den Prapositionen raz , za, na und in der Partikel nar (aus nare und dies aus na -f- že): nej hotel njo reznesti 1. e, se reserdi 2. d, se rez- glasi 4. d, rezvezati, rezvaliti, rezide 5. b, rezdero 7. a, rezlomi 12. a; zesliši 8. a, ze tebo hoditi 8. b, zegledajo 9. b, zevupaj 9. d, je zešld 18. b, neben: neso bile zašle 18. b. (lies z&šle); nesem nešal 8. a, nesel 16. d.; no¬ vec 11. c, nerpoprej 12. d, du je ner ta vegši 18. a; ebenso delec 15. a, fur daleč-, — l) dem asi. u in: za meno 16. d, z meno 18. d, pred ležnjivhni vučeniki 7. summa, (sejme) je vzešlu 13 a, sonce je vzešlu 13. a, asi. vuzušilo, nsl. vzdušlb (Lašče); — cj dem asi. i in: s čestjo 2. summa, so čestili Boga 9. a, na tim stolu njega cesti 25. a, vse meščovanje 5. summa, vom asi. misti, f. Itache; in allen diesen Fiillen verdankt das e seinen Ursprung der Accent- losigkeit, daker liest man daneben : ta čast 5. b, v suji časti 25. c. — Durch Schwachung des o ist das e entstanden in: s tebo 5. f, pred tebo 6. a, sebo 16. b, sebo vzeti 16. b, koker njega mojster 10. b. — In skrivaje 6. b, und tukaje 28. a haben sich die beiden, ihrer Natur nach verschiedenartigen e noch erhalten; jetzt schreibt man allgemein skrivaj und tukaj. 3. ) Dem Vocal i wird im Anlaute entweder j vorgesetzt, worauf es zu ii wird: ene jegle 19. c, oder es fiillt ab: kar je zgubljenu bilu 18. a; doch blieb es erhalten in: izkušen, izkušnjavec, izkušati 4. a, izkušnjava 26. f, iz— kuševati 22. b, welcke Worter jetzt gewohnlich skušen, skušnjavec etc. ge- sebrieben und gesprochen werden. In: te babiloniske ječe 1. b, tej babifoniski ječi 1. c, do babiloniske ječe 1. d, od babiloniske ječe 1. d, po vsej siriski deželi 4. d, na tib zabuloniskih inn neptaliskih krajih 4. b, und in vinogradisk entspricht da.s i dem asi. i des Suffixes iskii; in drigače 12. c (lies drugače ) und kaminje 4. a (lies kamunje ) vertritt i den nsl. Halbvocal u, der in Folge der Accentlosigkeit aus u und aus e entstanden ist; in varih: imate varihe (lies varuhe), s temi varihi 27. h, ti varihi 28. a, kann i durch Schwachung des u entstanden oder das Wort mittelst des neben uh vorkommenden Suffixes ih gebildet worden sein; cf. pivih und piruh. 4. ) Der Vocal o entspricht dem asi. o und g; iiberdies: a) steht er fur das bewegliche e in: je bil mertov (asi. mrh tv tl) 2. a, ta zetov (asi. žetva f.) je velika 9. f, molitov (asi. molitvi neben molitva f.) 17. b; — b) durch Schwachung des a ist o entstanden in: koker, koku, andohtljive, prov, 6. summa, stuprov 13. summa. — Eine der hervorragendsten Eigentumlichkeiten der Sprache Trubers besteht darin, dass jedes urspriingliche o (asi. o ;j niclit g), falls es gedehnt betont ist, in u ubergehen muss. Diese/ Kegel beobaclitet noch heutzutage tatsachlich ein grosser Teil des slovenischen Volkes. Ferner haben die Substantiva und Adjectiva ueutr., die im nom. und acc. auf der Endsylbe betont sind, wie: lepo blago (unterkrainisch lupil blagu), spater auch alle ubrigen, auf der letzten Sjdbe unbetonten Substantiva und Adjectiva neutr. in den vorerwahnten Casibus in ihre Analogie hineingezogen, so dass Truber nicht nur lipu blagu, sondern auch dobru lejtu schreibt und der Unterkrainer eben so spricht: vsi roditvi 1 . d, suj (svoj) folk 1 . e, ne Inlj se l.e, Bug z nami 1. f, naluzil 1. f; na suj dum 7. summa, v nuvič 2. a, pride ta vguda 2. a, neso daritve 2. c, mujga sinu 2. d, pitjdi 2. e, zapu- vicl 2. e, slednje drivu 3. b, tujga (tvčjega) gospudi 3. b, tujih mig 4. a, od zludje 4. a, na pusodo vzeti 6. b, so govurili 9. a, od silili otruk 11. b, tu bode s kurenom izdertu 15. summa, od zguranjiga konca do zdulanjiga 27.1, etc. Sobald ein auf diese Weise entstandenes u den Accent verliert, wird es wieder zu o, mit Ausnahme der oben erwahnten Substantiva und Adjectiva neutr. im nom. und acc. sg., daher: s čim se bode solilu 5. b, neben: vi ste sul te zemlje 5. b; poleg morja 4. c, na morju 8. c, neben: leži per mitrji 4. b; liga gospudi 1. e, neben: zuper gospodarje 20. a. Unorganisch ist das u in: zupernik 5. c (asi. sapriniku), zuper 5. f (asi. siipri) und ti.su č 14. summa (asi. tysašta f.), da in diesen Wortern das o eiuem asi. a entspricht, welches im Unterkrainer Dialekte, etliche Falle ausgenommen, nicht zu u wird. Dieses in Folge des Accentes aus o entstandene u unterscheidet jedoch der Unterkrainer von dem wirklichen u dadurch, dass er das letztere als ii, das erstere als u ausspricht: er sagt wol luč, weil hier ein urspriingliches u steht, aber er sagt nicht do nug, sondem do nug, weil hier das u aus o ent¬ standen ist. Selten sind die Ausnahmen von dieser Regel; so sagt der Unter- krainer suženj, der Sklave, als ob das Wort asi. suzini und nicht sgžini (aus sh 4Ž[e] + Ini) lautete. 6 ■ 5.) Der Vocal u. Anlautendem u weicht Truber stets aus und pflegt dem- selben entweder ein v vorzusetzen: vučeni 2. summa, vusta 4. a, z vukom 5. summa, se ne vužge 5. b, bode vučil 5. b, tuj (tv<5j) vud 5. d, vučenik 7. summa, vupati 12. d, etc.; oder er venvandelt dasselbe in v: vbežite 3. b, vže 4. c, vgleda 4. c, ne vbijaj 5. c, vdari 5. f, na vlicah 6, a, v ti isti vri 8. a, vmerla 9. d, vlovljen 14. summa, vmuril 14. a, etc. — In vus folk 13. a, vus svejt 16. a, und in der ersten Silbe des murnu (lies murnu fur mumo, aus dem asi. mimo) vertritt es den nsl. Halbvocal. Abgefallen ist es in bog fur ubog: bozi v tim duhu 5. a, tim bozim 11. a, 19. c, te bog e 26. b. 6.) Der Diphthong e. Es ist besonders charakteristisch fur die Sprache Tru- bers, dass jedes gedehnt beton te e durch den ibm auch wirklich zukommen- den Laut, namlich durch ej, gegeben wird: ne j hotel 1. e, zvejzda. 2. a, vlej- cite tjakaj 2. b, I5ug njim zapovej 2. c, po dvej lejti 2. d, bejži 2. d, po¬ vej m 2. d, na mejstu 2. e, kaj jej 3. summa, njih grejhe 3. a, s tejm 3. b, mrejže 4. c, svejtiti 5. summa, imejli 5. f, pred tejmi 6. a, vejditi 6. a, bote jejli 6. d, se bomo odejli 6. d, oblejče 6. d, zvejstu 7. summa, ne j,smo 7. c, dej lat e 7. c, gnejzdo 8. b, c lov ej k ati. b, tim vejtrom 8. c, de nisče ne zve/ 9. e, nevejsta 10. c. k vejku perpraviti 11. d, kir dej to voljo mujga očeta 12. f, na brejgu 13. a, etc. Das alte č hat sicli sogar, merkwiirdig genug, gegen die bekaunte asi. Regel in folgenden Formen erhalten: v sercej (lies sercej) 5. d, v tim okej 7. a, na tuim okej 7. a, (v) vašim sercej 9. a, v njega sercej 13. c, v tim globokim mor jej 17. a, dvej rokej oli dvej nogej 18. a, bi dvej okej imel 18. a, hodite po morjej 23. b, v suim sercej 24. d. Ist da,s e nicht betont, dann wird es regelmassig zu i abgeschwacht, welches in diesem Falle den nsl. Halbvocal vertritt: divica 1 . f (lies duvfca), timu ditetu 2. b (1. tumu d u tč tu), neben: kir je tu dejte bilu 2. c (1. dejte), zapuvid 2. e (1. zapuvtld), liga svita 4. summa (1. tuga sviltA), risničnu 5. b (1. rusnrčnu), silne riči 7. c (1. rtiči), njih obraze blide delajo 6. c (1. blude), v stare mihuve, v nove mike 9. c (1. muhuve, mtthe), dober človik 12. d, neben človejka 11 a (1. čldvttk und človejka), v gvantu obličeniga 11 . a, oblicen 27. summa (1. obltiččniga, obltičen), priti (asi. pretiti!) tim mejstom 10. summa (1. prttti) rezdiljen 12. a, izplivemo 13. d (1 rezduljen, izpliivčmo), brat se pregriši 18. c (1. pregrilši) etc. Einige unbetonte e bleiben im Unterkrainer Dia- lecte doch e: pobelili so, posvetilu se je, bežali smo und noch etliche andere; merkwiirdiger Weise spricht man in einigen Gegenden Oberkrains, wo das e stets e, nicht ej lautet, das Verbum bežati mit ej, besonders im Imperativ: bejži, bejži! Der Oberkrainer Preširen bietet sogar: Praznoti vbeji&ti, ki zdajne mori! 1847. 36. — Bei Truber steht sehr selten e, wo man e (ejj er- warten wiirde: nekar nesi ta manjši 2. a, po vseh 2. d, se nesle plakali 4. b, nesem vredan 8. a, plevoč 12. d, prež žene biti ne vsakemu danu 19. summa, po njih delih 23. a. — Nach einer falsehen Analogie ist gebildet sejm (ich bin) in: vus dolg sejm jest tebi odpustil 18. d. 7. ) Der Vocal i lebt in Trubers „Matthaus“ nur noch in einzelnen Wor- tern: kelno 5. f, omelčal 27. a, s to želčjo 27. summa, und 27. d; auch vul- kuvi 7. c, ist so aufzufassen (lies kino, omlcal, zlejo, vlkuvi). 8. ) Von der Assimilation der Vocale. a) Eine der charakteristischesten Erscheinungen der Sprache Trubers besteht darin, dass. sie fast durchgehends nach Palatalen und Weichlauten, gleichsam nach čechisoher Art, a in e ver- wandelt: izkušen od hudiče 4. summa, de bi od tiga zludje izkušen bil 4. a, preganjejo 5. a (d. i. preganjajo), so preganjeli te preroke 5. a, bodo vstdjeli 10. b, so li oni tiga gospodarje Belcebuba imenovali 10. b, vašim dušem 11. d, zagovarja 12. summa, izganjem 12. c, tiga kraje 14. c, obhajal 14. a, so vdinjeni 20. a, zuper gospodarje (sg. acc.) 20. a, tiga cesarje 22. b, neben: tiga pastirjš 26. e, od vojskuvanje 24. a, od vzahajanje do zahajanje 24. b, oči so polne spanje 26. f, tiga viši far j e hlapca 26. g. — b) Auch in der Declination bildet die Vervvandlung des o in e in den auf v und m aus- lautenden Declinationssuffken die Regel, die Beibehaltung desselben die Aus- nahme: s tejm ognjem 3. b. s tejm dertjem 4. d, z anem korcem 10. c, vtnej teraplom inu oltarjem 23. d; od njih krajev 8. d, tih samaritarjev 9. a, dosti čolnarjev 9. b, delavcev 9. f, vrabcev 10. c, iz pisarjev 12. d, delovcev 20. summa, tih menjavcev 21. b; tovarišem 11. b, psičem 15. c, samim farjem inu pisarjem 20. b, neben: s tejm sercom 13. b, tih hudičov 9. f, tim beri¬ vom 18. d., u. a. a. O. — In der Wortbildung wird diese Verwandlung ofters unterlassen: so se keršcovali 3. a, meščovanje 5. summa, hvali centurjovo vero 8. summa, v kraljevih hišah 11. a, pričovati 19. c. — Auffallend ist sie in: Jezusev porod 1. summa, Kristusevu početje, tu rojstvu Jezusevu Kristusevu 1 . e, Kristusovi strici 12. summa. Truber hat vrahrscheinlich Jezus, Kristus gehort und gesprochen, cf. čech. Ježiš. 9.) Von dem Hiatus. Diesen lasst Truber oft bestehen, wo ihn die jetzige nsl. Schriftsprache aufhebt: v Betleemi 2. a, po betleemskih krajih 2. d, Abra- ama 3. b, Farizei, Saducei a. a. O., Alfeov sin 10. a, Cebedeov sin 10. a, iz Galilee 21. b. Diese Formen schrieb Truber offenbar unter dem Binflusse der lateinischen Kirchenbiicher. Sonderbar hat er ihn vermieden in: oku za vku 5. f; sonst pflegt er ein v einzuschalten : zevupaj 9. d, etc. II. Von den Consonanten. 1. ) Von den fliissigen Consonanten I, n, r. Weiehlautendes l und n pflegt Truber nicht zu bezeichnen und schreibt: kruta Davida 1. a, kraluje 2. e, nega črevle 3. b, stavlen 4. b, tih ludi 5. a, to zemlo 5. a, tiga ogna 5. c, z ločenem 5. summa, pred te scene 7. a. Daneben kommt dennoch vor: veselia 5. a, neso vzele olia 25. a, h oliskijg ori 21. a, 24. a, 26. e. Es ist jedoch ge- fehlt, wenn man allgemein annimmt, dass Truber erweiclites l und n nicht gekannt babe; er hat dieselben wol gekannt, war jedoch zu unbeholfen, um sie bezeichnen zu konnen, Dafiir sprechen Formen, wie: krater 1 . summa, s tejm ognem 3. b, črevlev 10. a, od vojskuvane 24. a, od vzahajene do zahajane ‘24. b, njih oči so polne spone bile 26. f. Erweicht.es r bezeichnet er regelmšissig mit i : sturienu, govorienu 1 . f, obnoricn 2. d, udarieniga 9. a, fariem inu pisariem 20. b, tiga cesarie, cesariu 22. b, pastiria 26. b, n. s. f. In črevlje 3. b, črevljcv 10. a, und zerbe 21. a (asi. žreb(j n.) hat sicli das r erhalten; in čez 20. d, ist es schon ausgefallen. Solnce, vvelches von den Russen und Slovenen sonce gesprochen, aber solnce geschrieben wird, schreibt Truber conseguent ohne 1: sonce je vzešlu 13. a. Hingegen behalt er im Fremdworte šulmošter 9. summa, das l, wiihrend das Wort jetzt šomašter oder šumošter lautet. 2. ) Der Dental d ist ausgefallen in: ozdolaj, ozgoraj 2. c, njih gos¬ postvu 4. a; es blieb erhalten in eden sejvec je šal 13. a, gerade so wie das t in: genezaretski deželi 14. summa. 3. ) Das labiale v hat sich noch erhalten in kraljevstvo 4. a, u. a. vielen a. O., wofur die jetzige Schrift- und Volkssprache nur kraljestvo bietet. Ganz 8 nach altslavischer Art schreibt Truber: so se silnu obeselili 2. c, je obije v euu čista platnu 27. g, wie in einigen Gegenden Unterkrains noch gesprochen wird, statt: obveselili, obvije. Fiir štivra 17. c, hort man jetzt aucli štibra; das b in potebta 5. a, und potebtajo 7. a, scheint einer orthographischen Grille Trubers sein Dasein zu verdanken. 4. ) Der Gutturai k, a) Derselbe hat sieh erhalten in mehak 11. a, asi. mekuku adj., woftir die Volkssprache in der Heimat Trubers mehak neben mekuk, dann aber mehka, mehko, gen. mehkega bietet, weil mehka etc. nicht ausgesprochen werden kann; b) regelmassig abgeworfen wird das k in kdo und kdor: da je vom pokazal? 3. b, du je vmej vami? 6. d, dur ima vušesa 11. b; c) fiir t ist k eingetreten in kjakaj d. i. tijakaj und in ke d. i. tje, tja, tija: imajo kjakaj peljati 8. b, gre kjakaj 18. b, so se pred njim ke čez peljali 14. c. Fiir tija spriclit man jetzt in Krain tje, kje, ke und če; beziiglick des Ueber- ganges des t in k vergleiche keden, knalo und Kmin, far teden, tnalo und Tinin aus Tolmin. Das g in: kamelskih dlag 3. a, se dotagne 9. e, bi vegši bil 11. a, krotag 11. d, hat seinen Grund lediglich in Trubers orthographischen Schrullen. 5. ) Der Sibilant s steht: a) manchmal vor e, wo man h erwarten wiirde: eniga šulmoštra sčer obudi 9. summa, muja sči 9. d; nisče ne more služiti 6. d; nisče (nisče = nisče) fiir nikče aus *nikute fiir nikuto, cf. Miki. Lex.; b) un- organisch fiir š in človeške zapuvidi 15. a, dagegen ganz richtig in nebesku kraljevstvu 4. c, v nebeškim kraljevstvu 5. b, wofiir jetzt fast allgemein nebeško gesprochen und geschrieben wird, und welches auch bei Truber einmal vor- kommt: tu nebeška kraljestvu 10. a. Das % der Praposition iz lasst er ganz im Geiste des Altslovenischeu ausfallen in: aku nas i-zeneš 8. d, iženite io. a, asi. izgnati, iždemp 6. ) Von der Assimilation der Consonanten. Kommen die Prapositionen z und v vor Worter zu stehen, die mit s, z und v anlauten, so vverden sie mit diesen assimiliert: so zludjem obdani bili 4. d, dva zludjemi obdana 8. d, ona je sama sebo djala 9. d, sedmemi kruhi špiža štiri tavžent mož 15. summa, neso vzele olia sebo 25. a, hudu mislite vašim sercej 9. a. Interessant sind folgende Beispiele, als Beweis, wie bei Truber die Laute einander beeinflussen: p us ti o od sebe 15. c, izderie (oko) vun 18. a, verzio 18. c, fiir pusti jo, izderi je, verzi jo, eine Schreibweise, die auch in asi. Manu- scripten angetroffen wird. 7. ) Als Beispiel einer Versetzung der Consonanten moge cbiulati fiir crihlati angefuhrt werden: aku hote cbiulali 21. c, 26. summa und 28. b. II. Z ur Fo rmenlehre. 1. Nominale Declination. A. a(ti)-Stamme. 1.) Beziiglich der einzelnen Casus ist zu bemerken: a) die auf elj aus- lautenden, meistens entlehnten Substantive bilden den sg. gen., und die iibrigen Casus ohne das in vielen Fiillen durch deutschen Einfluss entstandene n: od te kry tiga pravičniga Abela (Abelja) 23. d, vmej templom inu altarjem 23. d, od templa 24. a, tiga templa 24. a; ebenso Boh. tempel-pla 54, Krelj: na kuncli 9 I. 72. a; wofur jetzt fast allgemein Abelfna, tempeljna, kanceljna; b) der sg. acc. belebter Weseu ist dem sg. gen. gleich, doch liest man: jest hočo na njega položiti muj duh 12. b; cf. Krelj I. 25. a: inu je Joanes videl duh božji, ravno kakor goluba doli gredoč; c) den sg. voc. Ln: ti, Kriste, prerokuj uom 26. h, mochte ich nicbt fur slovenisch halten, sondern ihn vielmehr dem Einflusse der lateinischen Kirchengebete zuschreiben; ebenso ist der nsl. voc. brate von den Kroaten zu uns gekommen; d) der sg. loc. kann auf i oder u ausgehen: v tim Betleemi 2. a, po božici reg. 2, v tim Jordani 3. a, v stoli 19. d, neben: po tim času 2. d, na tim svejtu 5. summa; sogar : na koncu reg. 1; e) der sg. instr. auf um: s tej m duhum 3. b, 4. summa, ž njega vukum 13. summa, pred farizejskim vukum 16. summa, pred vukum 16. b, ž njih falš vukum 23. summa, s tejm žuhum 25. b, 25. summa, ist interessant, weil er einerseits zeigt, dass der sg. instr. im 16. Jahrh. auf om und nicbt auf am endete, da ja bei Truber nur urspriingliches o zu u werden kann, und vveil er andererseits berveist, dass der sg. instr. zu Trubers Zeiten, wenigstens bei diesen S tli m me n, auf der Eudsylbe betont war. Unser Accent muss daher seit jener Zeit eine Wandlung erfahren haben, denn es ist heut zu Tage nicht moglich, diese Stamme etwa r duhom, blagom u. s. w. zu betonen. Dieser Accent hat sicli in Trubers Heirnat bis auf den heutigen Tag in folgenden adverbiellen Formen erhalten: strahumu priti, mit Fureht kommen; priskokuma kaj storiti, eine Sache mit Unterbrechungen zu Stande bringen; skopuma živeti, karglicb leben (lies: stra- hčma, priskokdma, skopdmajR f) Spuren des alten pl. gen. haben sich erhalten in otrok und zob: prež otruk 14. b, škripanje tih zob 25. b; bei Krelj sogar: varite se tih pas II. 36. b, najde tolikajn prijatelj; g) im pl. loc. hat sich bei manehen Stammeii das alte e erhalten; na voglejh 6. b, na tih dvanajst sto- lejh 19. d. Dieses e (ej) kann man in Trubers Heimat auch jetzt noch sehr haufig horen. 2. ) Die Gutturalen werden vor i = asi. i oder e, nur ausnahmsweise in die entsprechenden Sibilanten verwandelt: po otrocih 2. d, de bote otroci 5. f, po terzih 9. f. 3. ) Die maunlichen Eigennamen auf a decliniert zwar Truber nicht nach den weiblichen a-Stammeu, und jene auf e nicht mittelst der Flexionssylbe ta, doch unterscheidet er sich von den Neuern, die z. B. Jese-eta, Asa-ata ab- andern (cf. Wolfs Bibeliibersetzung Math. I, pag. 5, 6, 7) dadurch, dass er ent- weder diese Eigennamen als indeclinabel betrachtet, oder dieselben nach den maunlichen a-Stammeu, jedoch ohne t flectiert: Abias je rodil Asa, Obed je rodil Jese, Ecehias je rodil Manase u. s. w., neben: Koboam je rodil Alria, Ahas je rodil Ecehia, Joram je rodil Osia 1. b, tiga Noe 24. c, u. s. f. Boi Krelj gehen sie meist nach den weiblichen a-Stammen; Simona inu Jude I. 91. b, praviga Mesijo I. 87. b, ne čakajte Mesije I. 210. b, po exemplu Jone I. 41. a. 4. ) Von oča (d. i. ot-ja ) habe ich den sg. acc. očo neben očeta gefun- den: bodite, kakor je vaš oča 5. f, tuj oča 6. a, muj oča 16. c, zatu bode en človik očo inu mater zapustil 19. a, neben: mi imamo Abraama za očeta 3. b. 5. ) Der pl. nom. von brat, der jetzt allgemein nach den mamil. i-Stammeu ge- bildet wird, heisst bei Truber noch brati: du so mui brati 12 f. Vom asi. bratu und bratru kommt bekanritlieh kein brati oder bratci vor, sondern nur die collective Form bratija und bratrija f. cf. serb. bruca und unser gospoda (die Herrenleute). 6.) Stariči, nach 'dem deutschen Aeltern genildet, fiihlt sich bereits als Substantiv: od tih starišev 16. d, s temi starisi 26. b, wahrend modri (die Magier) und mlajši (die Jiinger) meist noch als wahre Adjectiva decliniert werden: Erodež vidi, aa je on od tih modrih bil obnorjen 2. d, v imeni eniga 2 10 mlajšiga 10. c, mlajšimu 10. b, iz njega mlajših S. b; neben: snih mlajišev 10. a, ž njega mlajši 9. b. 7.) Aus dem richtigen sg. gen. zlega von zlo hat Truber ein uurichtiges Substantivum zleg erschlossen und davon einen sg. dat. gebildet: ne stujte vi timu zlejgu zupar 5. f. — Miklosick in der Gramm. III. 1856, 181 sagt: „Aus dem sg. gen. neutr. zlega hat der Unverstand den nom. zleg herausgekliigelt, woher der sg. instr. zlegom bei Trtfber.“— Und trotzdem wird dieses Monstrum zleg noch heutiges Tages nicht nur riistig fortgeschrieben, sondern auch mit gliikendem Eifer verteidigt. Interessant ist mir aber das Truber’sche zlejgu d. i. zlegu dennoeh, weil sich an dasselbe mancherlei Betrachtungen anknupfen lassen. Zur Zeit Trubers betete nemlich das slovenische Volk die siebente Bitte im Vaterunser folgendermassen: temuč nas reši od zlega. Das bezeugt, Bohorič in seinen „Arcticae Horulae" ausdrucklich auf Seite 167, wo er sagt: „Orationem dominicam, quemadmodum ea in Carniolana lingua recitatur, examina- bimus,“ worauf er, das nsl. Gebet des Herrn Wort fur Wort analysierend, die siebente Bitte desselben auf Seite 173 derartig vortragt: tamač (d. i. tiimue) nas reši od zlega; Truber schreibt: sainuč nas rejši od zlejga, d. i. zlega., Luk. 11. a, und Dalmatin an dieser Stelle: temuč nas reši od zlega. Das Wort zlega bezeugen mithin alle drei Gewahrsmanner; das Ungetum zleg hat aber Truber auf dem Gewissen. Die Form zlega bat er namlich aus dem Munde des Volkes tausend Mal gehort und im Vaterunser taglich selbst gebetet; andere Casus hingegen wird er nicht gehort haben, weil das Adjectiv zel, zla, zlo in der Bedeutung u bel sclion im Aussterben begriffen war, vou hud, a, o verdrangt, wie denn auch heut zu Tage tatsachlich nur: reši nas od hudega gebetet wird. So erschloss er in seiner sprachlichen Beschriinktheit aus dem sg. gen. zlega den cyklopischen nom. zleg, nach seiner Manier zle j g geschrieben. Der classich gebildetere und daher auch sprachlich gewandtere Bohorič verstand die Natur des Wortes zlega schon etwas besser, denn auf der obeti citierten Seite 175 analjsiert er: zlega vel zla (malo), woraus wir aber doch ersehen, dass auch er schwankte, ob er das zlo als Adjectiv oder als Substantiv zu nehmen babe, und tatsachlich fuhrt auch Miklosich in seinem Lexikon ein zlo n. iniquitas an. Die Schreibung Trubers zlejg, zlejga, zlejgu etc., beweist aber ferner auch das, dass im Volksmunde der Genitiv zlega, und nicht etwa zlega, lautete. Dieser Umstand ist von hochster Wichtigkeit, denn er liefert den Beweis, dass im Neusloveuischen die zusammengesetzte Form des Adjectivs zel im sg. gen. mase. und neutr. aus zla -j- j ega entstanden ist, und nicht, wie Miki. Gramm. III., 2. Aufl. 151 aunimmt, aus zlo -f- j ega fur zlu j e g a, da aus z loj ega, jem zlega allerdings moglick, ein zlega aber nicht denkbar ist. Der Genitiv zlega konnte nun wegen seiner Zweisylbigkeit den Accent nicht zuriick- schieben, wie etwa dobrega, oder gar ogrizenega, sondern behielt denselben, /und zwar den gedehnten Ton, auf der zweitletzten Sylbe, wodurch uns die Aus- sprache des ega glucklich gerettet worden ist. Wiire der Accent gesekarft: zlega oder auf der auslautenden 8ylbe ruhend, und zwar wieder gescharft, wie etwa in težkega, so hatte das Neuslovenische in boiden Fallen nur ein zluga (mit dem Ton auf zlu-) und zluga geboten, somit kein Licht in die Aussprache des ega gobracht. — Durck Zusammenziehung und ruckwirkende Assimilation ouunuu ■^•iryu. cueuou m " .m ' ^-r k -p /emu, zli’ -j— jemu, zleemu, zleemu , zlemu. Das Altsloveniscbe schlagt den entgegengesetzten Weg der Assimilation ein: zulu j-jemu, zi/Ju + jurnu, zuluumu, zulumu. Jetzt wird uns klar, warum das unbetonte ega, emu, em in der zusammengesetzten Declination der entstanden (e aus aj), dami zleega, + Adjective die Volkssprache zu uga, umu, um: ddbrtiga, ddbrumu, d d brlim sinken lassen komite, was einem e (asi. e) wahrscheinlich doch nicht so leicht geschehen ware. B. a(o)-Stamme. Der Auslaut o im sg. nom. aller Substautive und Adjective, moge derselbe betont sein oder nicbt, wird bei Truber, wie im Unterkrainer Dialekte noch lieut zu Tage, stets durch u gegeben: tu rojstva Jezusev« Kristuse?« pag se je tok« godil« 1. e, t« nebesk« kraljevstv« u. s. w. 2. ) Der sg. loc. kann entweder auf u oder i oder auf ej = asi. e aus- gehen, wobei besonders bemerkt werden muss, dass dieses e gegen das bekannte asi. Lautgesetz sogar nacli Palatalen und Gutturalen stehen kann: v tim dru- kanju, na soncu reg.; per mury d. i. mdrji 4. b, na puli d. i. p61ji 6. d neben: na tim polej (poljej) 6. d., hudu mislite vašim sercej 9. a, v njega sercej 13. c, po mor jej 23. b, per tim zla,tej 23. b, v tim mor jej 28. a. In Unterkrain, namentlich in Trubers Heimat, leben solche Locale noch kraftig fort und man spricht in jenen Gegenden allgemein: v satovjej, skalovjej, korenjej, pe¬ čevje) etc. Dieses e hat sicli selbstverstandlieh nur dann erhalten, wenn der gedehnte Ton auf der Endsylbe ruht. 3. ) Forrneu, wie sg. instr. z blagum 4. summa, sind schon unter A. 1. e erklart worden. * 4. ) Merkrvurdig, aber unrichtig, ist der pl. gen. ledavjev: pas od usinja okuli suih ledavjev 3. a. Asi. heisst das Wort ledvija, f. oder tedvije n., beides gibt im pl. gen. l<;dinj, usl. ledvij oder ledovij, von ledovje. C. a - S t a m m e. 1. ) Im dual. nom, und acc. hat sich bei jenen Wortern, die den gedehnten Ton auf der Endslybe haben, das alte e erhalten: koker de bi dvej rokej oli dvej nogej imel 18. a; im Psalter 69, 124 a, liest man sogar einen sg. dat: k mui dušej. 2. ) Die unorganischen pl. dat. -Ženom, dečlom, ribom etc. scheinen einer falschen Systemliebe Trubers oder viel eher der Accentlosigkeit des a ihr Da- sein zu verdanken. D. u-Stamme. 1.) Bei Truber haben sich folgende Ueberreste der u-Declination erhalten: a) s g. gen. božjiga stanu Titelbl. 2, dobriga sadu 7. c, neben prež sada 13. c, od kvasu 13. summa, smradu 23. c, praviga godu 26. a. b) s g. dat. vstane tar gre domou d. i. domov (mit abgeschliffenem i), pujdi domou 9. a, pride domou 13. e, sujrnu sinuvi 22. a. Den unrich¬ tig e n dat. sg. auf u: sinovu, tatovu, dem man in der jetzigen Schriftsprache ausschliesslich begegnet, haben erst Kopitar 232, und Metelko 178, 179, auf- gestellt. Die asi. Dativendung ovi bei den Masculinis ist iilter als die En- dung u, also sgnovi alter als sgnu, welches aus sgnovi dadurch entstanden ist, dass das ov zu u geschwacht wurde, worauf das auslautende i zuerst zu i sank und darauf abfiel, mithin sgnovi, sgnui, sgnu. Die nsl. Endung sinovu repriisentirt also ein doppeltes uu und ist ebenso lacherlich, wie etwa der pl. gen. mase. valovov, welch’ letztere Huckepackform von besonders titanischen neuslovenischen Federn auch schon aufgetischt worden ist; ja den ahnlichen pl. gen. dnevov bieten uns sogar Grammatiker! Vergleiche daruber Miklosich’ Gramm. III., 2. Aufl. 5 139. 2 * 12 c) s g. a c c. bo rodila eniga sinu l.e, sim poklical sinu 2. d, pošlje sinu 21. f. d) sg. inst. pred kvasum 16. a, darum, stanum , 25. surama; cf. A. 1. e. e) dual. gen. pergliha od dveju sinu 21.summa. f) dual. acc. je imel dva sinu 21. e, ta dva sinu 26. f. Eiu sonder- barer acc. dual., wenn nicht der dual. gen. dafur steht, was beinahe mehr als wahrscheinlich ist. g) pl. nora. kann auf ovi oder auf das alte ove ausgeben; božji sinuvi 5. a, deroči vulkuvi 7. c, valuvi 8. c, bodo zblize inu lakota inu tresuve 24. a. h) pl. acc. nes<5 darum 2. c, storite prave saduve 3. b, mošta ne devajo v stare mihuve 9. c, vi bote slišali glasuve 24. a, de bi njemu pokazali te ziduve 24. a. i) pl. instr. ž nje sinmi 30. c, nach echt asi. Weise. 2. ) Pot (der Weg), im Asi. ein echter mannl. i-Stamm, bildet im Nsl. mehrere Endungen nach den u-Stammen: poleg tiga potu 13. c, poleg potu 20. d., po enim drugim potu 2. c, po tim istim potu 8. d. 3. ) Las, welches jetzt im Nsl. im sg. meist nach sin decliniert wird, hat bei Truber im sg. gen. lasa: ne premoreš eniga samiga lasa beliga oli černiga storiti 5. e; auch der pl. nom.: vaše glave lasi so tudi vsi štiveni 10. c, unterscheidet sich von dem jetzt allgemein iiblichen, nach der i-Declination gebildeten lasje. E. I. Mannliche i-Stamme. Diese Declination ist im Nsl. im Grossen und Ganzen als verloren zu be- trachten; was sich von derselben noch erhalten hat, das sind nur Trummer, mit der einzigen Ausnahme des Substantivs ljudje, welches auch bei Truber alle Casus im pl. nacb der i-Declination bildet. 1. ) Von diesen Trummern sind hervorzuheben: a) s g. gen. gospodi: od gospudi inu Boga našiga 1. a, ta angelj tiga gospudi 1. e, kar je bilu govorjenu od gospudi 2. d. b) s g. dat. gospodi: naredite pot timu gospudi 5. e. c) s g. acc. gospodi: prosite liga gospudi 9.1, čez gospudi 10. b. ti imaš gospudi Boga ljubiti 22 d, njega imenuje gospudi 22. d. Im dual. dat. liest man: dvejma gospudoma 6. d; den pl. nom. gos¬ podje, der noch immer nach der i-Declination gebildet wird, kann ich' aus Truber nicht belegen. 2. ) Von gost kommen vor: der pl. acc.: kadar je kralj noter šal gledati te gosti 22. a, und der pl. instr.: s temi gostmi 22. a. 3. ) Befremdend ist der plur. nom. golobi: preprosti, koker ti golobi 10. b, da dieses Substantiv nicht nur im Asi. ein reiner i-Stamm war, sondern auch heutiges Tages diesen Casus noch regelmassig nach der i-Declination bildet und golobje lautet, 4. ) Plat, asi. plati latus, mase., jetzt allgemein als fem. angenommen, bewahrt bei Truber sein altes Gescblecht: pert se rezdere na dva plati 27. f, wobei iiberdies der interessaute dual. acc. zu merken ist; doch hort man in Laibach auch noch: od tega plalu, od obeh p la tor, aber auch nur diese zwei Endungen im mannlichen Geschlechte nach den u-Stammen, 5. ) Von tri hebe ich den loc. pl. hervor: na vustih dveju oli trgeli ( 'tri - jek) prič vsaka reč obstoji, auch asi. kommt schon trijehu vor, und in Trubers Heimat spricht man heutiges Tages ausschliessl ich: tri jek, trijem, trijemi; da- 13 neben liest man: v trejh dnejh, 26. h, das gegen die asi. Regel nacli der pro- nominalen Dedination gebildet ist. II. Weibliche i-Stamme. Von diesen Stammen glaube ich folgende Formen hervorheben zu sollen: 1. ) Das asi. dvm (janua) kommt bereits bei Truber nur im pl. vor und wird also decliniert: acc. pl. zepri tuje davri 6. b, skuzi davri gre 26. i, pred davri 27. g; gen. pl. odvali ta kamen od daver 28. a; instr. pl. pred davermi 24. c. — Davčr steht unrichtig fur davri/ oder davri. Diesen Fehler konuen rnanche unserer Schriftsteller um keinen Preis ablegen, obwol sie bei einigem Nachdenken von selbst darauf kommen miissten, dass z. B. -žival f. (spridi živdv) das Tier, auch im pl. gen. živdv und nicht žival (mit 1) lauten musste, wie es tatsachlich lautet, wenn in diesem Casus die Schreibung žival richtig ware statt der correden Form živalij, woraus die Volkssprache živalij und weiters živali (mit deutlichem, auslautendem i} bildet, welches letztere wegen des schliessenden und das l beschutzenden i mit l und nicht mit v gesprochen wird. Ferner ist zu erwagen, dass im Asi. niti f. und kosti f. (nsl. nit, kost) in der Dedination sich durcb nicbts von einander unterscheiden; beide baben im pl. gen. nitij und kostij. Wober nun im Nsl. auf einmal im pl. gen. ein nit neben einem kosti? Wenn in diesem Casus nit richtig ist, warum solite dann kost falsch sein? Der ganze Unterschied beruht ja lediglich auf dem Accente: nitij, woraus nitij und nitij neben kostij, wo das gedehnt betonte i nicht zu * herabsinken kanu. 2. ) Dosti aus asi. do syti wird bei Truber manchmal unorganisch decli¬ niert: njim dostim, 27. f; ebenso: per njih dostih Psalter 71. 127. a, statt: množim, mnozih. 3. ) Interessant ist der in der jetzigen Schriftsprache nicht mehr gebrauch- liche, in der Heimat Trubers jedoch noch kraftig fortlebende pl. acc. deseti: kadar je on štirideseti dni inu štirideseti noči izpostil 4. a, oni so vzeli tri¬ deseti srebernikov 27. a, pernese spet te trideseti srebernike 27. a. 4. ) Dvanajst scheint Truber manchmal als ein Substantiv anzusehen: sede k mizi sujemi dvanajsti 26. c, mit seinen Vjieolfen, offenbar falsch; Metelko: z dvanajsterimi. 5. ) In: s petejmi kruhi 14. summa, ist das e dem Einflusse der pronomi- nalen Dedination zuzuschreiben. F. Consonantische Stamrne. 1. ) Im pl. noro. bukvi: letu so te bukvi 1. a, hat sich die asi. Form er- halten ( bukuvi), Der pl. nom. und acc. bukvi lebt in Trubers Heimat noch. 2. ) Kri, asi. kruvi wird nicht nur von Truber, sondern auch von den ubrigen Schriftstellern der protestantischen Epoche als indeclinabel angesehen: a ) s g. nom. čez vas pride vsa ta kry 23. d, letu je mu/a kry 26. d. b) s g. ge n. od te kry do te kry 23. 'd, denarji te kry 27. a. c) s g. acc. sem fratal to nedolžno kry 27. a. d) s g. 1 o c. na tej tekoči kry 9. d, na leti kry 27. c, deležni na tih pre¬ rokov kry 23. c. Bei Cirkno im Gorzischen flectiert man kri, krivesa etc. nach kolo — kolesa. _ 14 3. ) Auffallend ist der unrichtige sg. dat. dnevu: k sodnimu dnevu 24. summa, da Truber sonst richtig im sg. dat. sinovi 22. a, schreibt. Der sg. loc. lieisst dnevi: po sodnim dnevi 22. summa. Der pl. loc. dneh: v tih dneh 24. c, v trijeh dneh 27. e; neben: v trejih dnejh, welches falsch nach der ti-(a)- Declmation gebildet ist. 4. ) Von dudo lautet der pl. nom. čudesa: vidijo ta čudesa 21. b. Die nsl. Schriftsteller haben aus čudesa ein mase. čudež, miraculum; aus nebesa eiu mase. nebez, firmamentum; aus slovo ein mase. slovez, gloria, Metelko 52. u n r i c h t i g erschlossen. 5. ) Neben dem pl. gen. zvejzde bodo padale iz nebes 24. c, und dem pl. loc. v nebesih 6. b, kommt auch ein sg. loc. per nebi 5. e, v nebi 6. b, und ein sg. instr. pod nebom 6. d, nach der o-Declination vor. 6. ) Von oko kann ich folgende Formen belegen: a) sg. gen. iz tujga oka (oM zu lesen) 7. a. b) sg. loc. v tuim očesu 7. a, neben: v tim okej 7. a, v tuim okej 7. a, d. i. oke, asi. oce. c) sg. instr. zanem okuni 18. a; cf. Seite 9. e und Seite 11. 3. d) dual. acc. koker de bi dvej okej imel 18. 2. e) pl. nom. nyu oči so se odperle 9. e, oči so zaperte 13. b. j) pl. gen. inu se dotagne nyu očes 20. d; cf. Krelj nej hotel oči j pruti nebu zdigniti III. 138. b, nej imel očij zdigniti a. a. 0. g) pl. dat. dobru je vašim očim 13. e, jetzt očem. h) pl. instr. (eigentl. dual.) pred našimi očima 21. f, wo man nasitna očima. erwartet. 7. ) Das mase. i 1 čenči steht fur sčeneta: ti ščenci vsaj jejdo od tih drobtin 15. c. Asi. stenici m. neben stene n. Die nominale Declination des Adjectivs, bekanntlich nur auf den sg. nom. und acc. mase. beschrankt, kommt tiberdies bei Truber in einigen adverbiellen Redensarten vor: iz notra 23. c, iz vuna 23. c und 26. i. Auffallend ist die nominale Declination im sg. voc.: o ti maliči veran 14. c; Dalm. hat: o ti maloverni, Miki. Math. asi. malovere; ebenso: ej ti dober inu zvejsti hlapec! 25. b; Dalm, hat: brumni inu zvejsti; zakaj ti mene imenuješ dober 19. a, wofur asi. čito me glagolješi blaga steht. 2. Zur Declination der personlichen Pronomina, 1. ) Der sg. nom. der ersten Person lautet bei Truber consequent jest, wie in Krain noch heut zu Tage weit und breit gesprochen wird. Das e in jest fiir alfes a scheint sein Dasein dem gesekarften Tone nach j zu verdanken; das t ist zum z, im Auslaute gleich s, gerade so hinzugetreten, wie sich umgekehrt t gerne mit s verbindet, cf. plat, plast. 2. ) Der sg. instr. heisst stets meno (lies mimo): hodi za meno 8. b, kir za meno pride 9; heut zu Tage lautet der sg. instr. in Unterkrain z muno und z ? nuno j, in Oberkrain z miinoj oder wenn das u infolge des Accentes zu a erstarkt, z mano. Ebenso schreibt er consequent s tebo, sebo: s tebo 5. f, pred tebo 6. a, ze tebo 8. b; vzame njega sebo 4. a, ona je sama sebo djala 9. d, neso vzele olja sebo u. s. w., ganz nach der heutigen Sprache der Bewohner von Trubers Heimatsorte, wo man jedoch auch tubo j, siiboj horen kanu gegen das ober- krainische tubčj, tabo, siiboj, sabo. Die Aussprache des o in miinoj, tubo), tubo/ neben muno, tubo, subo bezeugt uns, dass dieses o einem asi. n, nicbt einem asi. o entsprieht, da es gerade so lautet, wie das o etwa im sg. aec. brado, asi. brada, woraus ersichtlich ist, dass die asi. Formen munoja, toboja,, soboja zuerst durch Assimilation zu *munqja, *tobqjq, *sobq)a, gevvorden waren, woraus dann durch Abstossung des auslautenden a die Formen *munqj, *tobaj, *sobqj, nsl. munoj, toboj, sobo), und in Folge weiterer Abstossung des auslautenden j die Formen *muna, *toba, *sobq, nsl. muno, tobo, sobo ent- standen sind. Cf. mon. fris. mo dušu I. 30, mo volju, 30 und 31, mo vueru I. 31 fur mq duša, mq. volja, m a ven} und dies fur mqq duša aus maja duše}, durch Assimilation entstanden aus moja duša etc. Die nsl. Formen lauten aber heutiges Tages tatsachlich nicht toboj, tobo, soboj, sobo, sondern tubo/, tubo, suho/, subo, gerade so, wie munoj, muno. Diese Lautschwachung veranlasste die Analogie des im asi. munoja, nsl .munoj, muno vorkommenden u, welches derartig entstandene u sich dann so geberdet, als ob es urspriinglich ware, indem es in Folge des gedehnten Accentes auch in a iibergeht: s mano (j), s tdbo(j), s sdbo(j). 3. ) Interessant ist der plur. nom. lem. vi, fur welches man jetzt in Kraiu allgemein ve spricht: pravi h tim Ženom: ne bujte se vi 28. a. Bei Krelj ist diese Form ofters zu lesen: vi hčere jeruzalemske II, 127. b, ebenso: mi. ptice 111. 159. a. Nur die Innerkraiuer sprechen noch: vi hčere, vi žene, mi dekle etc. 4. ) Die bei Truber regelmassig vorkommenden Formen des pl. dat. nom, vom sind durch den scharfen Accent zu erklaren, cf. prov, -zdrav, mertov. 5. ) Die kurzen Formen der pers. Furworter der I. und II. Person scheinen im sg. gen. und dat. gar nicht, im sg. acc. sehr selten vorzukommeu: daj za me inu za te 17. c, und: kakove velike tožbe čez te gredo 27. b. Sie vverden liier durch den auf z d und čez ruhenden Accent hervorgerufen worden sein. Lacherlich ist sebe statt se im Satze: (Peter) začne sebe kleti inu persego- vati 26. i. 3. Zur pronominalen Declination. 1. ) Das Pronomen ta heisst bei Truber im mase. sg. gen. tiga, dat. timu etc. = luga, tumii; loc. v tim, etwa: v tim zu lesen; der instr. liat sein altes e erhalten: s tejm ognjem 3. b, s tejm svetim duhum 3. b; ein reiner dual. nom. kommt vor: tečeta pruti njemu dva zludjemi obdana, ta prideta iz grobov inu sta silnu zloba bila 8. d. Der plur. gen. heisst tih neben tejh, beides einem teh entsprechend, das erste tih, das letzte teh zu lesen: tih dvanajst jogrov 10. a, z lete/Ii 10. c; pl. dat. tim: h tim jogrom 11. a, entsprieht eben- falls einem teh mit gesekarftem Accente; instr. temi oder tejmi: pred temi ljudmi 10. b, pred tejmi ljudmi 6. b; der sg. dat. fem. kann ti oder tej lauten, das erste mit einem geschiirften, das zweite mit einem gedehnten Accente: h U (ti) pokuri 3. b, tej (tej) deklici 14. a. Zur Verstarkung der demonstra¬ tiven Bedeutung wird bei Truber dem ta das le immer vor-, nie nachgesetzt: leta, od kateriga je pravil 3. b, iz letih kamenov 3. b, lete dvanajst Jezus pošlje 10. a. Wie ta wird auch ta isti decliniert; bei Truber werden beide Teile aus- einander geschrieben und beide flectiert: ta isti bode vas kerščoval 3. b, ta isti je muj brat 21. f, v tejm istim času 3. s, po tej istej vsi deželi 9. d, v tih istih dneh 7. c, u. s. f. 2. ) Das Pronomen on (ille) heisst bei Truber uni in der Bedeutung £ jener: na vni dan 7. c. Oni, welches jetzt der zusammengesetzten Declination . 16 folgt, obwol man im Volke noch un neben uni boren kanu, wurde langere Zeit, und wird zum Teile noch, mit u geschrieben, freilich mit dem namlichen Rechte, welches Formen, wie: rug, must, kust, slabiist statt rog u. s. f. fur sich in Anspruch nehmen konnten. 3. ) Vom Pronomeu asi. si ist schon bei Truber mir der pl. gen. zu lesen: od seli mal 21. c, und 26. d, seli = suh aus sik. 4. ) Das Pron. asi. visi heisst bei Truber vus: vtis folk 13. a; in den ubrigen Casus erhalt es meistens das alte e: per vsem 23. b, po vsej deželi 4. d; zvesti vsejm 5. b, po vsej h mejstih 9. f. u. s. f. 5. ) Asi. kuto heisst bei Truber consequent du, ein kdo oder wie Krelj sehreibt, gdo, kennt Truber nicht; du ist aus klo entstanden: k fiel der Harte wegen weg, t wurde zu d, wie o des Accentes wegen zu u: du je vmej nami ? 6. d, du s o Kristusevi stryci 12. summa, du je m uja mati 12. f; der gen. regel- massig čiga: čiga je dolg 13. summa, čiga je leta podoba 27. b, čiga je on sin 22. d. Dieses du fur kdo wird in Unterkrain noch immer gesprochen; auch im oberkrainischen dokaj fur kdo ve kaj ist das k abgefallen: dokaj jo baronov snubi, Preširen 1847. 45. In Trubers Heimat kann man auch horen: ne bilu du ve kaj ljudij prišlu na siimunj. Ebenso sehreibt Truber durchwegs dur fur kdor: dur ima vusesa 11. b. 6. ) Das jetzige nihče lautet bei Truber nisče: nisče ne more dvejma gospudoma služiti 6. d, wovon er den unrichtigen dat. nikomer fur nikomur aus asi. nikomuze zu bilden pflegt: nikomer ne povedo 16. d, nikomer ne povejte 17. a. 7. ) Von dva bildet Truber den gen. dveju, wie auch schon im asi. dveju neben dvoju und dvu vorkam: na vustih dveju prič 18. c, kateri iz tih dveju 21. e, iz tih dveju 27. c, v sredi dveju razbojnikov 27. summa; loc. v leti dveju zapuvidi 22. d. 8. ) Beziiglich des Pronomens asi. ju ist zu bemerken: a) die grosse Vor- liebe Trubers fiir den sg. gen. mase. njega, welches er immer fiir njegov setzt, so dass im „Matthaus“ ein einziges njegovi, und zudem noch ein falsches (fiir njegov) zu lesen ist: postavijo na verh njega, glave njegovi uržah pisan 27. e. Dieses njegovi scheiut Truber nur deshalb gesetzt zu haben, um nicht na verh njega glave njega uržah sagen zu miissen; b) das sehr seltene Vorkommen von kurzen Formen, denen Truber fasst regelmassig ausweicht: hočo priti inu njega odpraviti 8. a, inu bode njemu njega dejl dal 24. d, etc. ; ja er sehreibt sogar: prideoč čez njega 3. c, inu pred njega se bodo zbrali 25. c, na njega sede 28. a. Formen wie čezenj, predenj, nanj, zanj, zanj, ponj, obenj, skozenj scheinen bei Truber gar nicht vorzukommen. Kurze Formen stehen in: inu ga neso spo¬ znali 17. a, inu njega jogri so ga vprašali 17. a, perpeljajte ga semkaj 17. b, ga posvari 17. b, so ga za eniga preroka deržali 21. f, inu ga pusti vloviti 26. summa, ga peljejo 26. h, so ga vkrali 28. b; c) der dual. gen. mase. njiju, welcher heut zu Tage mit einer gewissen Hartniickigkeit nju geschrieben wird: zepustita nyu mrejže 4. c, nyu oči so se odperle 9. e, nyu pokliče 20. d, se dotagne nyu očes 20. d. Es ist klar, dass dieses nyu wirklich einem njiju, und nicht etwa einem einsylbigen nju entspricht (Miki. Gramm.IV, 41), da erstens Truber selbst zweimal ausdriicklich niyu = niju — njiju sehreibt, und da er zweitens y entweder fiir lange i, ji, ij oder gar iji (cf. divici Mary, vpye, per mury ) amvendet; substituiert man nun y durch diese Buchstaben, so be- kommt man kein nju, sondern die zweisylbige Form njiju. Ausserdem ist zu bemerken, dass in Unterkrain nur die Form njiju gesprochen wird. Nju ist vielmehr aus njiju in Folge des Accentes auf der letzten Sylbe entstanden; 17 d) der plur. acc. mase. je statt jih: na njih sadu je imate spoznati 7. b, pusti je, oni so slipi 15. a; e) der sg. acc. neutr. lautet bei Truber regelmassig nje, je, statt des jetzt allgemein ublichen, unorganischen njega, ga: najdejo tu dejte iuu nee (= nje) molijo 2. c, aku tebe oku zblaznuje, toku je izderi 5. d, vzdignejo tu njega telu iuu je pokopajo 14. a. 9. ) Von kaj kommt manchmal der sg. gen. čes vor: za čes voljo 14. summa; in der Heimat Trubers: od čes mu je to prišlo? neben od česa und čeza. 10. ) Das heutige nič heisst bei Truber niš ter fiir ništor, einem asi. ničitoze entsprechend, aus welchem es durch Schwachung des o zu e hervor- gegangen ist, cf. koker aus kakor: ništer ne persegujte 5 e, onu ništer nej zekritu 10. b, ništer ti ne imej šafti z letim pravičnim 27. e; dat. ničemer unrichtig fur ničemur-, ona k ničemer nej vredna 5. b. 11. ) Das jetzt iibliehe relative ki wird von Truber im nom. und manch¬ mal sogar im acc. aller Zahlen und Geschlechter durch kir gegeben: a) nom. od Jeremija, kir pravi, 2. d, od besede, kir gre skuzi vusta božja 4. a, saduve, kir slišijo h ti pokuri 3. b, izveličani so ti, kir so bozi na duhu 5. a, te pre¬ roke, kir so pred vami bili 5. a, travo, kir je na pulji 6. d, kir so Jezusa bili vjeli, ga peljajo 26. h, u. s. f. b) acc. od veselja, kir je on čez ta isti imel 13. g. Nach Miklosich, Gramm. III. 2. Aufl. 149, ist dieses kir adverbiellen Ursprunges und mit asi. kiide -že, nsl. kjer, kder zusammenzustellen. Diese adverbielle Bedeutung scheint kir bevvahrt zu haben in folgenden Satzen: ta dan, kir se njemu ne zdi 24 d, v tim pag, kir so one šle kupovati 25. a. Es hat schon Metelko, 204 bemerkt, dass beutiges Tages kir nur noch im Vaterunser vorkommt: Oče naš, kir si v nebesih. Aber weit und breit in Krain, namentlich um Bisehoflack und Krainburg herum, kann man horen: tisti mož, koker si ti ž njim govoril; tista dekla, koker je pri nas služila; tisti hlapec, koker si ga v Kranj poslal u. s. w., wobei das Relativum durch das ebenfalls indeclinable kakor ersetzt wird. 4 . Zur zusammengesetzten Declination. 1. ) Der Uebergang der Gutturalen in Sibilanten vor i ist bei Truber be- deutend sparlicher als heut zu Tage. Man kann sagen, dass dieser Uebergang nur bei drug, tak und ubog stattfindet, und nicht einmal bei diesen regelmassig: vzame sedem druzih duhov 12. a, družili 9. summa; taciga 9. f; bozi v tim duhu 5. a, tim bozim 11. a; ja im Psal. 9. 27. a, sogar offenbar unrichtig: preganene terpi ta bozi. 2. ) Der pl. nom. und acc. neutr. geht auf'a aus: taka silna dela stor¬ jena 11. c. 3. ) Die Comparative stimmen mit den Substantiven im Geschlechte uber- ein; Ausnahmen davon sind sehr rar: ta luknja hujši rata 9. c. 5. Die Conjugation. A. Allgemeine Bemerkungen. 1. ) Ein Supinum kennt Truber nicht, dafiir setzt er durchivegs den Infinitiv. Dagegen kommt dieser manchmal ohne i vor. 2, ) Das part. pras. act., das Truber gerne setzt, will ihm selten recht ge- lingen; ich hebe nur einige unrichtige Formen hervor: gredeoč, prideoč 3. c, lažeoč 5. a, vpyeč 3. a, lezoč 3. b, klečoč 27. d, praveoč 21. b, postijoč b. c, fiir: 3 * 18 gredoč, laždč, vpijčč, ležeč, klečeč, praveč, posteč. Interessant ist gledač (z gle- dačima očima) 13. b, weil hier das altslov. e durch a wiedergegeben ersoheint, weim wir keinen lapsus calami vor uns habeii, neben deri richtigen: najde nje spet speče 26. f, so deroči vulkuvi 7. c, wofur man sogar noch heutiges Tages oft das unrichtige spijoč, dereč lesen kann. 3. ) Ein part. praet. act. I. kommt bei Truber nicht vor. 4. ) Sehr haufig ist die kurzere Form der III. pl. pras., manchmal sogar von solchen Verben, die in der jetzigen Scbriftsprache nicht mehr verkiirzt werden. Icli fiihre einige an, ohne Anspruch auf Vollstaudigkeit: 1. izgrizo b. c; predo 6. d, sedo 9. b (oni sedo k mizi), prido 9. b, pado 14. c, isleko 27. d, vergo 26. d, mogo 9. c, obnemogo 15. e; primo 19. e; zevpijo 14. c. vmijo 15. a, bijo 21. f, posujo 27. f, postano 17. c; II. oberno 7. a, vtihno 8. summa, vzdigno 17. a, pahno 21. f; III. zasliše 12. e, vide 13. b, (kadar to zasliše farizeji; oni videoč ne vide; an der Poilc leben vide, sliše, prave etc. fur vidijo, slišijo, pravijo noch kraftig fort); V. pokličo 22. a; VI. režalujo 5. f, žalujo 5. a, izkažujo 6. c, potrebujo 9. b, prestopujo 14. a, poklanjujo 23. a, zvežujo 23. a, etc. B. Z ur Con j u ga t ion mit dem Prasenssuffix. |. Ciasse, I. Abteiluntj. 1.) Im part. prat. act. II. wird das d and t vor l in den ailermeisten Fallen ausgestossen; patu 7. d, nekateru je polu 13. a, je dobru dopalu Erodeža 14. a, te so sejte 27. e, vkrali 28. b, bo cvet Psal. 72. 129. a. Doch liest man einrnal auch padel 7. d. 2. ) Von den Compositis des Stammes id ware der heut zu Tage nicht mehr iiblicbe Infinitiv poiti hervorzuheben, von welehem jetzt nur noch der Imperativ and das Prasens vorkommen: se je bal tjakaj poiti 2. d (lies polti), davon impt. pojdi 8. a, neben poidi 16. d, pujdite 7. c; pras.: ti verni dobri pujde v nebesa 25. summa, pujde falsch fur pujdo = poj do. 3. Sehr interessant ist' die II. pl. impt in: vaše perle ne metite 7. a, von mesti, metem (vverfen), einem Zeitvvorte, welches schon im Asi. schwach ver- treten erscheint und im Nsl. durch metati verdrangt vvorden ist. 1.3. Im Satze: gremo in to izplivemo 13. d, ware izplivemo (— iz¬ plavamo fur izplevčmo) wegen der Schwachung des Stammvocals zu erwalinen, die in dem auf der vorletzten Sylbe ruhenden Accente ihren Grund hat. 1. 4 . 1.) Vom Stamme mog kommt statt des heut zu Tage iiblicheu morejo III. pl. pras. stets mogo vor: koku mogo žalovati 9. c, de ne obnemogo 15. e. Die iibrigen Personen haben r. 2. ) Man liest: uej bil toku oblioen 6. d, neben toku oblejee 6. d. In obličen mit dem Accente auf der letzten Sylbe; (oblučenj ist die Sclnvachung des e zu it zu beachten. 1.5. 1.) Der Stamm im hat im Prasens bei Truber: a) imem : poime Jezus sebo Petra 17. a; b) jrnem: prejme 7. b; c) mem: izmi tu brunu iz tujga old 7. a, izmem to troho iz tujga oka 7. a; d) amem (in Polge des Accentes); vzamem k sebi tu dejte 2. d, konec vzamo 9. c. Der Imperativ vzami hat den Accent auf dem a; liegt der gescharfte Ton auf der vorletzten oder letzten Sylbe, so lautet die Form heut zu Tage vzemi, vzemi. 2.) Erwahneuswert ist das part. prat. pass. zmanen fur das jetzige zmet im Satze: tiga pmaneniga tersta ne rezlomi 12. b; el. prekolnenega , kruha je hitro dosti, Sprichvvort, um es von preklet zu scheiden. I, 6. 1.) In dieser Abteilung sind einige jetzt nicht mehr allgemein ubliche Bildungen des part. praet. pass. auf n zu merken: on bode vbgen 16. d, (kamen) 19 kir ne bode rezbgen 24. a; z nevmivenimi rokami 15. b, skriven 6. c, v tim evangelju skriven leži 15. summa, te riči, kir so bile skrivene 13. e. 2.) Ein Infinitiv deti (ponere) und ein Prasens denenj (ponanp sclieint' bei Truber nicht vorzukommen ; ich babe deti in dieser Bedeutung uberhaupt j nur zvveimal gefunden: kar se h timu perdej 5. e, onu se ne spodobi, de mi te srebernike dejmo v ta cerkveni štole 27. a. In der Bedeutung facere koinmt/ . es oft vor: ne pusti vejditi tui livici, kaj ta destnica dei 6. a, kir muje besede . posluša inu te iste dei 7. d, kateri dei to voljo naujga očeta 7. c. Miklošiči),v Gramna. lil. 2. 167 mefht, dass diese Formen aus dejem entstanden sind. Konnte man nicht annehmen, dass dieselben ohne thematischen Vocal gebildet worden seien ? Cf. jei 3. summa fiir je, mi dejmo te srebernike 27. a, und v cerkvi so dvoji kerščeniki, jest dem kerščeniki, ne Turki bei Krelj I. 76. a. Freilich sprechen fiir Miklosich Formen, wie želej, fiir und neben želeje bei Krelj. 1. 7, Das part. prat. pass. bildet Truber in dieser Abteilung auf t und n: s tem dertjem obdani 5. d, von deri: de bode zatrenu 23. summa. II. Classe, 1.) Zeiivvorter der II. Cl. versetzt Truber manchmal iu die III. serce je obterpneilu 13. b fiir obterpnilo, jet/.t: otrpnilo. 2. ) Durch den Inf. poginiti irregefubrt, bat er eine unorganische III. pl. pras. nach der IV. Classe gebildet in: vsi ti, kir ta meč, vzamejo, ti skuzi meč pogine statt pogino. ,/>. /&*.> ■*/ Pehar m., germ. Becher: kar je v pekari iuu skledi 23. c; nsl. pehar m., Brodschiissel, kat damit nickts zu sckaffen, es ist vielmehr eines der wenigen Worter, welche die Slovenen von den Gottscheern entlehut zu habeu scheineu: gottsch . pechar, Brodform, aus: back = back und ahd. kar, Gefass, Schroer, Gottsch. Mundart, 49. pesen f., das Lied: oni so to hvalno pejsen bili rekli 26. e; daneben auch das unrichtigere pejsem, Psalter 18. 36. b; asi. pesni f. peljavec m., Leiler, Fiihrer : ve vom slepim peljavcem 23. b; von peljati, fiihren, srb . berauben; aus dem ital . pigliare, nelimen; in dieser urspriinglichen Bedeutung kommt es nocli vor bei Krelj L 4. b: ribičovati se letu ne reče po sili peljati, ljudi moriti inu klati. penit f., F lug el, mit dem Suffix ot: perot in Steiermark, neben ut (denn in Unterkrain spricht man perut)', zbira piščeta pod suje peruti 23. d; daneben perutnica und peretnica, in Oberkrain repetnica, daraus repetničiti se, die Federn strauben, wie ein Pfau, oder weun man den Aecent auf pet legt; repetničiti se, und da dies kein Mensch aussprechen kann, repenčili se, sich aufbliihen, prahlen, Scandal machen. v pismu učen, Schriftgelehrter 23. d. piščec m., Pfeifer, Spielmann: vidi te pišeece 9. d; das Wort ist ausgestorben und durch piskač verdrangt worden, wakrscheinlich wegen seiuer Zisehnatur; denn wenn schon piščec sehr unangenehm klingt, wie dann erst der Genitiv piščca, d. i .piščuca! plakati se vb. imperf. V. 2. meinen: vi se neste plakati ; daneben jetzt jokati und jokati se, welches sogar im Mhd. vorkommt, entlehnt und unver- standen von den deutsehen Philologen: Jogge? swv.: ob er sich danne unz in den tdt zerret, des im gienge not mit joggen und mit iceinen, b. d. riigen 741, Benecke-Muller, mhd. Worterbuch, 1854. I. 773. plamenski adj. Flammen—, hollisch: ta je dolžan tiga plamenskiga ognja 5. c, statt peklenskiga. 36 plat, gen. platu m. Seite: pert se rezdere na dva plati 27. f; im Keg. 1 liest man: v katerim pognn oli platu, na 87. platu oli strani. platiti vb. perf. IV. zahlen: bode tebi platil 6. b, dotle on ta dolg plati 18. d; jetzt bereits verloren gegangen. početi I. 5. erzeugen, empfangen: kar je v njej početu 1. e. početje n., Empfangniss 1 . summa. podnožek m., Fussschemmel 22. d. pogalniti, spridi poginiti, vb.perf.il . hinunterschlucken: kamelo pogalnite, falsch, fur pogalnete, 23. c; Thema glut. pogled m., Gesicht: slepcema pogled poverne 20. summa; man wiirde vid erwarten. poiti, pojdem vb. perf. I. 1 , gehen: se je bal tjakaj poiti 2. e; jetzt ausser dem Praš. und Impt. nicht melir gebrauchlich. pojeti, poimem vb. perf. I. 5, nehmen: poime Jezus sebo Petra 17. a; jetzt ausgestorben, dagegen pojemati, in den letzten Zugen liegen , nocb gebrauchlich; asi. pojeti, prehendere, summere. Es ist aber unentschiedeu, ob das obige poimem oder pojmem zu lesen sei .) poklukati vb. perf. V. 1. klopfen: poklukajte, toku se vom odpre 7. b; asi. kljukati, larmen. polnica f., Schrviegermutter : sv. Petra potnico ozdravi 8. summa; neben zagleda njega taščo 8. b; srb. pirnica, asi. *plunica. pomagati vb. imperf. V. 1. helfen: tuja vera je tebi pomagala 9. d, fur pomogla, welches bereits sckwindet. Truber wendet, sonderbar geuug, den Trinkspruch Bog pomagaj! als Begriissuugsformel an: zdajci pristopi k Jezusu inu pravi; pomagaj Bug, mojster! 26. g; Palm.: zdrav bodi, rabbi! asi. raduj se; neben Bog pomagaj hort man auch den Trinkspruch: mozi ti Bog ! aufs Wolsein! mit auffallendem Accente, welches auch im slovenischen ABCkriege 1833, im Briefe Kopitars an Metelko, eine Kol le spielte; ,,Mazi ti Bog, dohtar Presherin!“ popraviti vb. perf. IV. bessern: (mejsta) se neso popravile 11'. c; jetzt germ. poboljšati se. poročiti vb. perf. IV. auftragen, befehlen : poroči njim pridigati 28. summa. poročne bukvice f. pl., Handbiichlein, Titelbl. 2. porod m., Herkunft, Abstammung : Jezusev porod od očakov 1. summa; asi. porodu m. partus, progenies. postiti und postiti se, vb. imperf. IV., das erstere wol knapp nach dem deutschen fasten: kadar vi postite 6. c, Kristus se posti 4. summa. poštovati vb. imperf. VI. ehren 15, a; jetzt nur spoštovati neben pošten, wofiir in Oberkrain auch schon spošten; asi. počitovati. požrtje n., Frass (Luther); razboj inu požrtje 23. c. prama f., germ. die Brahme (Brahrne); velike prame na njih gvantu (delajo) 23. a; Saume , Luther. pravda f., Redit: ta je pravdo zapadel 5. c; jetzt nur Reclitssaclie, Process. pravljenje n., Erzahlung op. 2, als Subst. verb. nicht melir im Ge- brauche, wol aber praviti, erzahlen, berichten. prebivati vb. imperf. V. 1. a) iibrig sein: ker leta papir prebiva op. 1, prebitek, Veberfluss; b) bleiben: oni uže tri dni pri meni prebivajo 15. e; Dalm.: so pri meni ostali; c) ivohnen: predan sta vkupe prebivala 1. e. predgovor f„ Vorrede: sem to slovensko predgovor postavil, Titelbl. 2; red govor mi odgovor sind bei Truber immer vveiblich, ebenso bei Krelj II. a. y L. J/ 37 188. b: dal mu je tverdo odgovor; in der Gegend von Gurkfeld kann man noch jefczt boren: lake odgovori še nesem slišal. pregledano v tim drukanju, germ., Druckfehlerverzeichniss. prelivala f., Lobpreisung 6. summa; asi. prehvaliti valde laudare. prekucniti se vb. perf. II. stitrzen: se kmalu prekucne v morje 8. d, solite eigentlicli prekdcniti lauten, denn u steht in Folge des Accentes dia- lektisch fur o, sonst wurden es die Unterkrainer prekucniti aussprechen; pre¬ kucniti ist gerade so aus prekopicniti entstanden, wie repenčiti se aus repetničiti se; Matija Valjavec, Pripovedke, hat noch prekopicniti. Es ist daraus klar, was man von den neugeschmiedeten prekucija, prekucijuz, pre¬ kucnik und prekucuh zu halten hat. Man erlaube mir noch die Bemerkung, dass es unbegreiflich ist, warum einige nsl. Schriftsteller kupica der Haufen, statt des gebrauchlichen und einzig richtigen kopica, zu schreiben angefangen liaben, da ja unsere Sprache neben kup der Haufen, aucli kopa und davou kopica besitzt, ein kupica aber nicht kennt. premaganje n., germ. Vermogen, Fahigkeit: vsakimu po njega pre- maganju 25. b; jetzt premaganje, Besiegung, und premoženje, Vermogen, d. i. Hab und Gut, also im Sinne Trubers nicht mehr gebrauchlich; aber auch premoženje, Vermogen ist germ. premititi vb. perf. IV. bestechen: rotary (Ratsherren) premito (!) te Žolnirje 28. summa; asi. mgto n., munus ad corrumpendum datum. premoči vb. perf. I. 4. vb. imperf. germ. a) vermogen, konnen: Bug premore timu Abraamu otroke gori obuditi 3. b; im Volke nicht mehr ge- brauchliclip dafilr germ. zamore auch als vb. imperf., nicht vom Volke, dem es affectiert klingt, sondern von Geistliehen der Sprache aufgedrungen; in Ober- krain: ta človek lepe reči premore, besitzt schone Giiter, auch germ.; — b) be- siegen : vrata tiga pekla njo ne bodo premogle 16. c. prež prap., ohne, auch jetzt noch oft so gesprochen, aber brez geschrieben; asi. bezu, ohne r. priča f., Zeuge 8. a, bei Krelj auch Zeugniss, Zeugenschaft: Mesija, kterimu so preroki pričo dajali III. 206. a; priča fur pritča; asi. prituča f., parabola, eigentl. der Vergleich, das Hinzugefugte; nsl. priča, der Hinzu- getretene. prijatljivo adv., freundschaftlich 5. f. prinareden adj. bereit: bodite pernaredni 24. d ; cf. narejen. pristojati III. 2. vb. imperf. zustehen: meni ne pristoji 20. c. Dieses Verbum behielt den Ton auf dem Prafix ( pristojati), um dadurch die imper- fectivisehe Bedeutung anzuzeigen und sclnvachte sich dadurch ab zu pristajati, pristjati, pras. pristjem; von da iiberging es in die V. Cl.: pristuvati, pristvati; richtig jedoch wird es conjugiert nach III. 2: pristojim, pristojiš u. s. f., pristajal, a, o. prodati und prodajati vb. imperf. V. 1 ; , (aber prodati vb.perf.) zumKaufe anbieten, verkaufen: pujdite h tim, kir prodajo 25. a; Dalm. predajo; žalba bi se bila mogla prodati 26. b; prodati und prodajati ist heutiges Tages im Volke, Oberkrain ausgenommen, ausgestorbenj^und predati, iibergeben, hat die Bedeu¬ tung verkaufen angenommen; das pro hat sich ausserdem noch erlialten in der Phrase na prodaj fur na prodajo (Krelj, I. 5. b: nebesa so na prodajo), dann in prostor und prostirati neben prestar und prestirati, so wie auch im Adj. prostran, geraumig. prolioditi vb. perf. IV. durchibandern 12. d, fiir das jetzige prehoditi. d 01.16 ’ ryL C' , f. y / /j/ / 4c$ o - o« 38 prošnjavec n., Furbitter 7. surama; in der Heimat Trubers noch jetzt prošnjavec. pruti fiir proti a) adv. entgegen: so šle timu ženinu pruti 25; jetzt wird nur naproti in diesem Sinne gebraueht; b) prap. c. dat. gegen: eden pravi pruti njemu 12. f; asi. protina und daneben audi protinu adv , welches dem nsl. proti aus protin zu Grunde liegt; erhalten blieb das n in protiviti se, protivnik und protmen; daher nicht protilnik, profiten zu schreiben, wie man es bin und wieder tut. pšenica f., We iz en 13. d, daneben in Krain všenica, sowie auch všeno, sen, Scbarlachfieber, fiir pšeno, pšen; asi. pišenica. pukati vb. imperf. V. 1. ausraufen 12. a. '/ pukša f., germ. Biich.se 26. b, jetzt auch puška. pustoba f., Verumstung 24. ti, von pustu, wie puščoba von pušča ; asi. pusta. pušati vb. imperf. V. 1, germ. kiissen 26. g; cf. Bussen, Bussel, ober- deutsch fiir Kuss. Rajtinga f., 12. d, germ. aus Raitung fiir Rechnung, wie račun aus ital. ragione. Rastčičer d. i. Raščičar nom. propr.: skuzi Primosa Truberia Crainza Rastzhizheria, Titelbl. 1. Jetzt nennt man den Geburtsort des krainischen Luther Rašica und seinen Bewohner Rašičan; nach Truber musste er Raščica lauten; nie konnte aber der Bewohuer dieses Ortes Raščičar heissen, wie Truber sich selbst, aber germanisierend, nennt; des Wohlklanges rvegen ist in Rašica das šč dem š gewichen; cf. Begunšica, mlinšica, lešnik, fiir Be- gunščica, mlinščica, leščnilc und strnišk adj,, von strnišče. ratati vb. imperf. V. 1. germ. geraten, icerdcn: zdrov rala 17. b; jetzt auch gratati. raven prap. germ. der Reformationszeit fiir das jetzige zraven , germ. aus vzraven, neben. ravenhlapec m., Neben- oder Mitknecht: najde sujga ravenhlapca 18. d; abnliche Composita findet man schon im Asi.: ramnorabtnu adj. par servus, raninoapostolu m., aegualis apostolis u. s. w. razdreti vb. perf. I. 7. zerreissen: cerkveni pert se rezdere 27. surama; (cf. asi. razdrati riža), wo man jetzt gewiss se raztrga schriebe. razkalati vb. imperf. V. spalten: skalovje se razkala 27. surama; mit- telst Lautsteigerung aus klati eutstanden; asi. raskalali red m., Zeit: kateri bodo njemu dali sad per pranim redu 21. f; Dal m.: p er pravim času, asi. vu vremena svoja; cf. pustite obuje zred (fiir nzred ) rasti 12. d, zu gleicher r Aeit, zusammen ; in Oberkrain: z menoj vred, zu- gleich mit mir; in tempore ad eam veni: sem per redu k njej prišel Boh. Synt. 2, ne sodite pred redom, nor der Zeit, Krelj; im Asi. bedeutet redu m. nicht Zeit. ribsk adj. Fisch-: perglihe od ribske mreže 13. summa, nicht mehr ge- brauchlich; jetzt nur ribji, d. i. ribij. roditi vb. imperf. IV. sich um etmas kummern: za ta evangeli ne rodijo 22. summa, oni za to vero neso rodili 22. a, za nikogar ne rodiš 22. a; asi. raditi und roditi, curam gerere. rojeni dan m., Geburtstag: kadar je Erodež suj rojeni dan obhajal: 14. a, aus rojeninu,; hingegen rojenska dežela 13. i, fiir rojenfiska, Thema nsl. rojenj-e; cf. ohraniti. 39 Samopravičar m. Heuchler 7. a, 15. a; Krelj: samopravičnik II. 20. b; Truber hat das Wort ungeschickt gebildet, denn das Suffix ari bezeielinet den- jenigen, der sich damit handwerksmassig beschaftigt, was das Thema aussagt. samue a) conj. sondern: ta človik liej živ na samim kruhu, samuč od slednje besede 4. a, inu nas ne vpelaj v skušnjavo, samuč nas reši od zlejga 6. b; in dieser Bedeutung scheint es fur temuč zu steken; b) adv. nur: oni vuče take vuke, kir neso, samuč človeške zapuvidi 15. a; Dalm.: vuk, kateri nej ništer druziga, kakor človeške zapuvidi; liier scheint samuč aus samoč eutstanden zu sein, wie es in Steiermark in der Bedeutung: nur, allein, nocli gesproehen wird; cf. druguč fur drugoc. sevee m., Sdmann: eden s e jv ec je šal 13. a; jetzt sejdvec fur das richtige sejalec. shodališče n., Sgnagoge 6. a, unrichtig gebildet, statt shodišče oder shajališče. silen adj. geioallig (nicht geioalttatig): njega dela so taku silna 14. a; Dalm.: močne; asi . silinu adj., potens. Škripanjem, Knirschen: škripanje zob 8. a, jok inu škripanje 24. d; ein einziges Mal škripanje 22 a, das jetzt ausscliliesslich gebraucht wird. skroven adj., geheim: almožna bode skrovna 6. a; jetzt nur skriven; skroven, asi. sukrovinu, versteckt, hat das y zu ov gesteigert. Slo ven nom. propr., der Slovenc: vsem Slovenom pomagaj Bug! In der Vorrede zu Luthers Hauspostille sagt er schon: Iirajncom inu Slovencem. so prap. mit: spričuje so vsemi žlaht cajhni 4. a, Bogu so »sem glih Titelbl. 2; asi. sq, woraus su ; cf. nsl. ino, und, dem asi. in a und inu gegenuber. sod adv. liier: preseli se od sod tjakaj 17. b; asi. otu sada, otu. sade und otti sadu; das nsl. od sod beruket auf otu sade. sraga f., Tropfen, Schlagfluss : pravi h timu od srage udarjenimu 9. a; in Seisenberg kaplja, Schlagfluss, srb. kaplja apoplexia, cf. ital. golta. srebernik m., Silberling 2G. b, nur in der Kirchensprache nock ge- brauchlich. stan m., Nachtlager, Wohnung, Herberge: kadar so njih stan v Gali¬ leji imeli; als: stanu m., firmitas, castra, tentorium, hospitium, statio. stanovit adj., standhaft: stanovita vera 15. sumrna; jetzt gewoknlich stanoviten ; asi. stanovitu adj., potens, certus, immobilis. stoprav adv. er st, er st dann: stuprov na sodni dan 13. sumrna, lete riči so stuprov tek nadlug začetki 24. a; Dalm.: stuprav; Krelj: stoprav, aus su -f - to -j- pravo; es ist somit stoprav und nicht stoprv zu sckreiben; da- neben aucli stopram, aus su + to -f- pramo, das prarno fur und neben premo. strijc m., Akne, Vorfahre: Jezusevi strijci od kraljev 1. sumrna; asi. strgj neben strgjci m., patruus, strgnja, amita, nsl. strijna amita, strnič (ricktig strijnič ), consobrinus, strničina (richtig strijn -) consobrina. snhota f., festes Land, Continent: po morjej inu po suhoti 23. b; Dalm.: po morji ino po suhim, ebenso das Volk heut zu Tage; suliota f., ein Gebaude, um etwas darin (trocken) aufzubewakren, ein Gebaude iiberhaupt, in Innerkrain. suseb adv. abseits: te odpelja suseb 17. a; cf. asi. posobi, alius alium sei/uentes ; da das Wort ausgestorben ist, so weiss man nicht, ob man ein suseb (asi. su) vor sich hat, oder ein: soseb, unorganisch fur asi. sq, weil ja das orgauisch dem asi. sq entsprechende nsl. so auch in der Heimat Trubers nur so, nie su lautet. 40 svečnik m., Leuchter neben svetnjak, Krelj I. 116. a: cf. kotnik, kotnjak, Stockzahn, fiir kočnik, kočnjak; Innerkrain. svetinja f., dan Ueilige : to svetinjo vreči pred pse 7. summa; jetzt Relitjvie der Heiligen; asi. svetgni f., sanctitas. svet m., Hat: ty viši fary pag inu ty stariši inu vus svit d. i. svet, der ganze Raht, Luther. svetovati se vb. imperf. VI. Rat halten: inu se svetujo 22. b. svisli f. pl., Getreidekammer, Scheune : to pšenico poberite v muje svisli 13. d, aus sit -f- viseti, also der uberhangende Teil des Daches, čeh. svislg adj. herabhangend, svisel m. u. f. der herabhangende Teil des Daches. Šaft f., germ. Geschaft: ništer ti ne imej šafti s tim pravičnim 27. e. ščenec m., Hiindlein neben scene n.: ti ščenci 15. c; asi. stenici m., neben stene n., catulus. šentovati vb. imperf. VI. germ. fluchen: on je Boga šentoval 26. h, vom deutschen schanden, ausgesprochen schenten, das oft im mildern Sinne gebraucht, so viel als schelten heisst. Der Vater kat mich geschent, Schmeller III, 370. Kame šentati, šentovati von sanct, sant, šent her, so wurde es segnen, nicht fluchen heissen. Neben šentano sagt man aucli: hentano, hem- braj und hencaj. Der Oberpfalzer setzt zu seiner Beteuerung Strdi, Blitz, noch das Nebenwort hintanher: Strdlbliz hintane! Dev Zillertaler sagt: mein Sele hinten! (in Wahrheit!) Schmeller II. 217; davon das nsl. hentan. škofelj, -flja, e, adj, des Bischofs, bischoflich : sv. Peter pred škoflimi deklami 26. summa, aus škof -j- ju ; eine dem Bischof gehorige Wiese in der Nahe Laibachs heisst noch jetzt Škofljica, und so auch der Name des daran liegenden Dorfes. Škufica f., eine Miinze vom kleinsten Werte, cf. mittellat. scuferus, monetae genus: sex scuferos seu duodecim grossos, Ducauge ad an. 1574. špentlija f., germ. Spende, Speise: nikar ta špendija, temuč ti grehi oskrunijo človeka 15. summa; bei Radmanusdorf in Oberkrain noch jetzt špen¬ dija f., Speise. štalt f. germ. Gestalt: v kakovi štalti 25. summa; im Volke nicht mehr gebrauchlich, nur: prišel bo (zlčdej^ na smrtno uro k tebi „v čudni štalti, v meniškem gvanti", erzahlt Christus in einem alten, frommen Volksliede seiner Mutter. štivra f., germ. Steuer : životna štivra 17. c; VAnsgroschen ; Dalm.: činžni denar. Temnica f., Finsternis: otroci tiga kraljevstva bodo izpahnem v te vnanje temnice 8. a; asi. ist timinica f., der Kerker, in Pris. II. 53, timniza f. Kerker, srb. tamnica f., der (finstere) Kerker; selbst im Mhd. kommt das Wort vor, entlehnt aus dem Slavi3chen: timenitze, temnitze, temnitz, demlitz, Gefangnis, Lexer, mhd. Worterb. togotljiv adj. epileptisch: ozdravi togotlivega hlapčiča 17. summa; togota f'., Epilepsie, in Unterkrain. toniti vb. imperf. II., fiir topniti, ertrinken: Petru, kir je tonil, pomaga 14. summa; noch heut zu Tage imperf. in der Heimat Trubers. tres, gen. tresli m., Erdbeben: bodo tresuve 21. a, jetzt nur potres; asi. tre suka f., neben der gesteigerten Form: trasa m., terrae motus. 4] Ugledati vb. perf. V. 1. erblicken: ugleda veliko množico 14. b; jetzt gewohnlicher: zagleda. uslišati vb. perf. V. 1 erfahren: v tem istem času usliši Erodež 14. a, kadar to Jezus usliši 14. b; jetzt sagt man: zasliši; asi. uslgšati, audire, exaudire. unucen adj., unniilz: vse žlaht unucnu persegovanje 5, summa. Naeh der Meinung einiger Philologen steht dem deutschen un, gr. av (d), lat. in in den asi. Zusammenruckungen das a einzig in grodii adj., stullus, eigent- lich sorglos, gegenuber, sonst nur ne, nsl. aber immer das blosse ne. — Dagegen erwage man: asi. gdolu m., das Tkal, eigentlicli kleines Tkal, knapp entsprechend dem Z7»thal in dem Sinne, wie man auch t/«tiefe eine seichte Stelle im Wasser nennt: nsl. An&6\ m. (mit erhaltenem Nasal), ein Dorf Unterkrains, Lokalie St. Gregor in der Reifnitzer Dekanie (davou die vieleu Andolščaki), uud fuge hinzu das viele Abzweigungen bildende asi. arodii neben arodinu adj., stultus, welches letztere, mit g statt ne, genau dem nsl. neroden adj., ungeschickt, eigentlicli sorglos, entspriclit; vielleicht auch asi. arozft m., das Thal, eigentlicli keine Aus- und Einfuhr. In den bei rveitem zahlreichsten Fallen schon des Asi. erscheint aber a lautlich geschwacht mu, so meiner Ansicht nach auch in den meisten der von Miklosich im Lexikon 1029. au- gefuhrten Adj j.: nčrttminti, subruber, nbledivu, subpallidus, nbelizninu, subalbus, nzelenu, subviridis u. s. w., von welcben jedoch Miklosich selbst sagt, dass sie vielleicht mit g geschrieben werden sollten, da sie in keinem jener Codices vorkoramen, w’elche den Unterschied zwischen g. und u festhalteu. Von allen diesen und ahnlichen vermuthe ich, dass sie eigentlicli nnroth, nnblass u. s. w. bedeuten , dass heisst: nicht allein roth, nicht ganz roth, in jenem Sinne, in welchem Aehnliches wie sgmraku m., Dammerung, dem stricten Wort- laute nach auch nur Mitdunkel ausdruckt, im G runde aber Dunkel mit (noch etrvas), d. i. Dunkel mit Licht bedeutet; eben so nsl. soržica (Roggeu mit Weizen), sodrag m., fur sograd, kleiner Hagel (Hagel mit Regen): asi. gradu m. Hagel, srb. sugradica, kleiner Hagel, nsl. sokrvica (Blut mit Eiter), in Unterkrain: sodolina, ein kleines Thal (Thal mit Flache), sopraznik, kleiner Feiertag (feiern und arbeiten: nur Nachmittag wird gearbeitet). Man vergleiche also das asi. adolti mit nsl. sodolina, so wie asi. v«gqstu adj., ali- quantum densus, mit asi. rzbiedivfl adj., aliquantum pallidus. ’ Unanfechtbares, dem deutschen un entsprechendes u, nicht das altere a, hat im Asi. das dem bogatil adj., reich, gegenuberstehende «bogti adj., arm, d. i. Mureich, woneben aber auch schon asi. nebogtt adj., elend; nsl. wbog, arm, neben: ne bogi mase. plur., neboga f., nebore, vocativus mase. sing., fur nebože (wie morem fur možem) Miki. Lex.; in Oberkrain dafur: bore, aus: vbore, ubore: ubore brat! du armer Bruder! oft auch falsch und lacherlich angervandt: ubore mati! Ein solehes u, statt des in diesem Falle jiingern ne, hat auch das Truberische: wnucen adj., Mnniitz, wie nicht minder das im Fries. I. 16. vor- kommende: Mzmasa f., Unmassigkeit: v uzmazi (asi. *vu uzmase), neben: uzmastvo n., Unmassigkeit: vuzmaztve (asi. *vu uzmasistve) Friš. III. 36, beruhend auf dem mhd. ze maže, rvelches mit Ironie oft: wenig, massig, nichts bedeutet, Lexer, mhd. Wortrb. I.; neben mhd. ze maže kommt auch ze mazen vor: die tage sint ze mdzen lang, d. i. sind gar nicht lang, Benecke-Miiller-Zarncke II, 1. S. 205, was man nsl. in Unterkrain, germani- sierend zwar, aber ohne Zwang durch: dnevi so zmasno dolgi geben konnte; denn auf dem nemlichen mhd. ze maže, se mdzen basiert auch das in Unter¬ krain noch jetzt tibliche nsl. zmdsen adj., massig, zmdsnost f., Massigkeit, 42 nezmas m., ein Mensch, der in allen Stiicken das Mass iiberschreitet, ne- zmdsen adjunmassig, nezmasnost f., Unmassigkeit. Valput m., germ. Amtmann: goapud pravi k sujmu valputu 20. a; in Krain hioss der Aufseher liber die herrschaftlichen Arbeiter bis zum Jahre 1848 valpet, lies vdvput, gen. vavputa; davon Valpotič, ein haufiger Familienname in Krain; aus dem Deutscben: ahd . ivaltboto, mhd. ivaltbote, der Geivalts- bote, der bevollmachtigte Gesandle. več adv., mehr: koliko več je buljši en človik, pleon. und germ. vek m., Kraft: jest hočo vas spet k vejku perpraviti 11. d, ti Bug tiga revniga odvekneš s tujo dobruto, Psalter 68, 120. b. veljak m., Oberherr: veljaki , primores 20. c, vom asi. veli j adj., gross. velnica f.. Wurfschaufel 3. b, vvofiir jetzt oft unrichtig vevnica ge- scbrieben wird; von vejati, vejem, fiare, evannare. veroli m., germ. Weihrauch 2. b, in Innerkrain noch: veruh, g. verha. videnje n., Erscheinung: letu videnje nikomer ne povejte 17. a; asi. videnije ; Dalm.: prikazen. vodeč m., Fiihrer : tih slepcev vodeč 15. a; asi. vodici. vodica f., Angel: verzi vodico 17. a; asi. gdicci. vojska f., a) Armee: je poslal vunkaj sujo vojsko 22. a, noch jetzt: na vojsko so ga vzeli, zum Mi lit dr; b) Krieg: bote slišali vojske inu gla- suve od vojskovanja 24. a; vojska, eigentl. ein Adj., wie gosposka, ist ganz Subst. geworden. voza f. Gefdngnis : Joanez ta dela Kristuseva v vozi zasliši 11. a; asi. vaza f., ligamen, vinculum, von vezati, nsl. vezati, binden. vragometen adj. und subst. besessen : ozdravi vragometniga 12. summa: od vraga metan. vročost f, Hitze 20. a, von Truber gebildet, solite nach asi. Lautgesetzen vročest heissen. vyudam., d. i. vujuda, Fiirst, Herzog : zakaj iz tebe pride ta vguda 2. a, des Accentes wegen aus vojvoda, sprich vojvuda, herabgesunken zu vujvuda, vujuda und in G din boršt, Herzogsforst, sogar zu uda ; cf. bulg. ojodu m., Statthalter; dieses zu einem sinnlosen Klumpen zusammengeschrumpfte Wort bat sich aber spater wieder aufgerafft und den breiten Accent auf den ersten Tei 1 der Zusammensetzung zurtickgeschoben, worauf es sich zu vojvoda, voj¬ voda entfalten konnte: gnijd po polji v bojih pokončani trum serčni vojvodi in njih vojšaki. Preširen, 1847. 171; asi. vojevoda. Zabstonj adv. umsonst, aus za + ob + s + tonje, asi. lunje und tanje, gratis; das nsl. beruht auf tanje, nicht auf tunje, da es in diesem letztern Falle in Unterkrain zastunj lauten wiirde. zaklinati vb. imperf. V. 1. beschivoren : jest tebe zaklinam 26. h ; asi. zaklinati; in der Heimat Trubers riehtig: preklinati, nicht preklinjati. zblazniti vb. perf. [V. argern: kir se na meni ne zblazni 11. a, vi se bole vsi na meni zblaznili 26. e; jetzt pohujšati; asi. sublazniti, scandalum praebere. zbliza f., Pest, Pestilenz, Luther: inu bodo zblize inu lakota inu tre- suve 24. a; Dalm.: kuga; cf. asi. blizu adj. offensus, čech. ubližiti, offendere, asi. blizna cicatrix. zdajci adv. sogleicli: zdajci vsahne 24. c; aus si + g da + * + d; bei Krelj auch tadajci, illico. 43 zlob adj. icuthend: sta silnu -zloba bila 8. d; im Asi. existiert neben zlobi f. malitia nur ein Adj. zlobinu. znati vb. imperf. I. 1 . kennen: jest vas ne -znam 25. a, ich kenne euwer nicbt, Luther; kommt nicht mehr vor, jetzt nur poznati als vb. imperf. zmota f. Aergernis : zavoljo zmote 18. a; Dalm.: pohujšanja. zmotiti und zmoto vati vb. imperf. VI., unrichtig fiir zmočevati, argern: tedaj se njih veliku zmoti 24. a, aku tebe tuja roka oli tuja noga zmotuje 18. a. v Zelč f'., d..L žlč, Galle: z jesihom tar želčjo napojen 27. summa; asi. žluči f., nsl. žolč f. u. m. žerbe n., fiir žrebe, Fiillen 21. a; jetzt in Oberkrain nur zebe, in einigen Gegenden Unterkrains noch žrebe , sprich žrube. život, m., Leben: život vzeti 2. e, da suj život k animu odrešenju 20. c; jetzt bedeutet es nur Leih. žlalita f., germ. Geschlecht, Art: Jezuseva žlahta 1 . summa, vse žlaht unucnu persegovanje; ahd. slahta. žlafernica f., Ohrfeige, vom ital. schiaffeggiare, ohrfeigen, schiaffo, Ohrfeige. žuh m., Zins: obtu bi ti bil imel muje denarje djati h tim meujavcem, inu kadar bi jaz bil prišal, jest bi bil tu muje k sebi vzel s tejm žuhum 25. b. mit ivucher, Luther, aus mhd. gesuoch, Gewinn von geliehenem Gelde, Zinsen vom Kapitale, cf. keinen gesuoch nemen; ein phant um gesuoch versetzeu; der geit dem juden nuer sein hauptguot und nicht gesuochs, Miiller-Zarncke, mhd. Worterbuch, 1866, III. 7. 8. Verbesserungen und Susatze: S. 4, Z. 14: močan, svital, dolžan zu streichon, da vielleicht močan etc. zu lesen. S. 7, Z. 25. bis 37, wonn also bei mir: vojskuvanjo, pastirju etc. zu lesen, so setzt das bei Truber moist ein: voiskuvane, pastirju etc. voraus. S. 7, Z. 29: oliski, moglich auch = oljlski. S. 9, Z. 47: serb. brača. S. 10, Z. 3/ und 38: da aus zlojega, durch Auslassung des oj, ein zlega etc. S. 10, Z. 47: aus zla + jega zuerst zle+jega, zlejcga, zleega, zleega, endlich zloga otc. S. 13, Z. 14: auslautendem i. S. 13, Z. 16: (nsl. nit, kost). S. 13, Z. 21: und niti. S. 14, Z. 30: maluveran. S. 16, Z. 7: asi. visi. S. 18, Z. 30: (— izplti- vemo fiir izplovemo). S. 19, Z. 3: in Untrkr. pras. dčnem (asi. e), nicht denem (asi. e). S. 22, Z. 25: nekatoru zu lesen auch vor samo šestdeset und vor sam trideset." S. 24, Z. 3: roti. $. 25, Z. 29: usinja. S. 31, Z. 12: vušesa, S. 32, Z. 49 : Vipernart. Laibach, den 15. Juni 1878. Fr. Levec. f