Lai 5 a ch e r zum Nutzen und Vergnügen. Frey tag den iZ. December lg»6. Die Fchw Baumkirchrrs wider Kaiser Friedr lch den Fncdsamcn. *) ^m Icihre 1469 am Maria Lichtmeßfeste , dcy^incn; S'.^ufg^ge, schworen Andreas Bnmnkn-chcv, Hans und Andreas Von Srabcubsrg, Chvisioph und Andreas , die Nanlnger, Uinch P.snitzer und Ludwig Häuser, blutige F>hde dnn Kaiser, weil sie Von langer Zcit her noch rückstandigen Knegssolo bey ihm zu fordnn -hattcn. "> Baumkir6)?r, nicht zuftiedm, .daß er ftlbst das Munzrecht, das ist da- . mahls das Recht, aüs alten Kesseln und Pfannen nach Belieben die schlechte Münze, dis bnüchl!gr)n.Schindevlinge, zu prägen, ausübte, — daß er, dadurch. von einem armen Edelmann sich bereits zu einem der reichsten im Staate e):ipor gehoben hatte, nicht achtend des Kaisers ") Aus des Herrn I. A. Kumar „Ge-ichlchtc der Burg und Familie von H^-b er stein" 2ter Th.,wel-i bb'^ "' ""m Buchhandlungen eigener Hülfsbedürsiigkeit, seiner Abwe-ftuheit, ein frommes Gelübde ln Rom zu lösen , taub und ungerührt gegen di.> Thränen seines armen Vaterlandes Krau!, welches eben die Türken unmenschlich verheerten, — dieser durch ftmo früheren Ver-d-snsie und durch sein Glück verblendete Held spann jctzt Aufruhr und meuttrisches V^ständniß mit des Kaisers geheimsten,, bittersten Fnnden. Durch List und Be-st-'chlüigen, Drohungen und Gewalt, uns tensaci er sich in Kürze einen großen Theil' per Ebiax.dsr des Kaisers. Auf^ie erste Nochricht'hiAvon eilte Friedrich aus Rom, ynd kack nach" St. Veit, der Hauptstadt von MnllM, wo ihn die meist treu gebliebenen- Kärnthner, wgleichen die Bothen von den herbeyeilenden Hülfscorps aus Baiern erwarteten^ Vaumkircher, nach jjen Verlustey bsn Hollenbuvn, Mtfth zc. zog vör piesei'"v?relGMn Macht bis an den Semmenng sich zulucr.'^ Hans von Herbersiein, Anton, sein ' Bruder, Thomas von Stubenberg, der vorerwähnten abtrünnigen Stnbenberge Vetter, Hans Rcmnng von Ossenöng und Herr Heinrich,von Herting, sämmtlich ^hnm Landesfürsten auch im Unglücke tre» geklkbcue Diener, als sic dcn günstig n Aligcndl^ck gewahrten, stnvzlen mulyooli mit ihrm wen gen (ab v was für wenige das waren ! nur eines Beyspieles zugcven-ken, -^ Hans von Herberstein, von ed^ lenz Grimm entstammt, als er sich auf seinen Streithengst schwang, brach dem Thiere dcn Nuckgra) ab) sich iib-r Bamn-kirchers zahlreiche Scharen her, sammel-ten unermiidet das Landvolk aus den« Gegenden von Indenburg und Leobcn, und folgten Baumkirchern auf dein Fuß.'nach. Am 7. April (dem Mittichen nach ' den Osterfeyn-tagen) nahme.y sie den festen Markt Märzzuschlag mit Sturm weg, und lieferten den Feinden eine Niederlas ge, daß 900 derselben todt aufder Wahlstatt blieben. Baumkircher war dicßinahl nicht selbst zugegen, sondem harte das Commcmdo einem Vöhes Kaiftrs siegreiche Waffen die Belagerung von Fürstenfeld. Diese feste Stadc/zu en't-setzm rückte Baumkirchev, n chdew er sich mtt neuen Truppen aus Poh!en unv mit 1600 hussitischen Böhmen verstärkt hatte, mit H?eresmacht M'rah > Am 19.^ Inly (des Mittlche,n/^oM^Mflria Magdale/ natag) kam es^ bey Vl'eM ^tadt zwlschm beyden Theilen zur'Schlacht. ' Lange *) Was bieo Helagt wj^d^isi durchans^fe? sier urkundu',cher O^-Md ^anf den küon g ban.t,wcr^e«^darf,'' Ein gseichze^ti^r, ausfübrlick'cr> M^.unftar'they^,ichtr'C'o- Stück Original - Urkunden ist es, der' diesen Angaben zur Grundlage dient. schwcmtte 5as Glück, und öegnnstig e An-fanq^ iogar die S^l^ dTs Knsc^,,. oon 'dem bai'isch^l F^)yauptmani^ Hoil^pp (auch einem Böhmm) befehligt, b^ eno-lich das von Baumku-chsr in 5D^ve gehaltene Fußvolk den Sieg entjchied. Dli Niederlage war so groß, daß Holupp jeldst nur' M't genauer Noch nach Bcaiz ent.ann. Die berühmtest.n R'ttec von Snte des Kaisers, wie Georgs Fuchs von Kachö-b'w, Georg, MarschaÜ von Hcumpiyeuu, mW Thomas von Smbend^g, verloren dabey ihr Lcben. Der letztere genelh zwar noch'l^beno in Baumwchevs GesanZ^nzchast, stürzte sich ad^r wvir aus dem Ec er des Thurms, m den ec gebracht ward, zu^o« de, «ls in Vaumkir'cher's Gewalt zn jeyn. Gesängen wurden Ca'par, Marschall voss Pappenheim, Conrad von Hmchczm, An on v H''barstem. W^ltzclm der Traunec und vkk.mdere E^le. Alle diese muMn mit schwerem Bel>' güöstt werden, fur C)n-raoen von Hirnhcim, z. B. bezahlte diS Landschaft von Kärnchen 2".>c) P^und gu< te^ S'ld "pfennige- Anton von Herverstein ichmachtetö lang in Baumkirchzrs 3winq<:r zu Schlaning- ^. ^ , D^e N^bruht von weftr Niederlage ' v'rbrcttäE' allgemeine Besinnung unter ' den Anhängern des Kaistrs. Biumw 1, er bückte unauchaitftm bis G.a^ vor nk) vörh:erte all:s mit F.'u^r und ^w^t. Er ließ alles Nch aus der G,g^ von G ätz treten, nnd mitt^ un N5M Müstaot und, von da nach Wun, senden ^men SohA Maximiwn nach Käntthen, uuo trat mit dem Kämge von Ungarn in Uu^ töchM^lungell, wobn) auch Baumkircher erschien, aber trotzend wie immer war, und 'Vbns Abschied zu nehmen, von daunen ging. Ueb'r zwey Ic^hre hatte dlese F hve aedauert, wähcend w.'lcher Zcii sich Baum-kircher des kaisnl. Jagdschlosses Tobel ztt seinär N sidenz unterfing. - Banmkircher büßte enDllck, wie er gesündiget. Glelch-nueer selbst ourch List seine Macht ausze-b.eitet, andere ins V^roe^bm gelockt hat-to, so ging er auch selost m die Falle, so siel auch sein eigenes Haupt. Nachdem weder die Unterhandlung m Wim , weoer der Landtag zu Vollermackt, del,25. I-,lNy 14/" , (achten Tag nach sant Viltrag), wozu Baumkircher vom Kaiser mtt ritc^llchem Geleite hin und zurück ver« sehen wuroe, uno in dessen Folge sogar jedes Schulkind über 14 Jahr alt, 7, unter 14 I, 4/ ,/"U ch oaz Kint oaz v 0 n d e r p r u st g e s p e n t ! st, 1-, j e d e r p et ler 0 der pe cl e r i n^ 2 Pftnnige zur Befriedigung Baamkirchers zahlen mußre, "— wsder der neuerdings den 8« Ian-r 147 l (an sant E.yattötag), nachdem Baum-ktrchern und, seinem Anhange schon lange aller rückständige.Solo wa^ getilgt worden, zus^nmenderuftn^LanZlag, ven Nimmerzufriedenen,Huftiedsn stellen konnren, w.^'d er eines T^ges (^3- ^.onl l4?^) nach Grätz gelockt, und sammt semen mitschuldigen -Gefährten du.U) Henkers-hanD schnell enthauptet. Gir Sidn-y Smiths (jchigen englischen Admiralo) Vefrcyung aus dcm Tempel. D'r Commodore Sir Sidney Smith war unrev dem Directorium verhaftet uyo in das Innere des Tempels eingew/"'t worden. M't ihm n^hm man auch zuglsich einen französische Eoelmann aus Nieder-bretaqne, den Grafen von Tramelm, ehemahligen Seeossicier und Emigranten, gs-'fa^sn,' den er sür seinen Secretar aus-cvbV um ihm das Leben zu retten, und dm ^ I,am^ nannts, wslcher sich be- ständig aus Achtung in großer Entfernung D von :hm zu halten schien. James that, als ob er se ne Muttersprache schlecht spreche, machte der Tochter des Kerkermeisters Richard den Hof, und benutzte sie. ohno ihr Wissen < zu seiuem EntwelchungsenNvurft mit Gir Sldncy Sinith. An einem ersten Decadentage sieht m.in jemand in Generalslmiform in den Tem-pcl treten, der sich an den Kerkermeister wendet, und ihm sagt, er Habs Befehl, Gir Sidney Smith und Herrn James fortzuschaffen. Er zeigt die Befehle vor. Der Kerkermeister erkundigt sich, ob man die Gefangenen nach Fontaineblean bringen wolle, aber der General erwiedert, diese Frage sey vorwitzig und er habe ihm kcjne Rechenschaft zu gcben. D^r Kerkermeister bemerkt, daß er dcm Polizeymi-nister seinen Bericht machen mufft. „Das ist unnütz, versetzte der General; Sie haben meinen Auftrag gesehen; die Zeit ist dringend, und wenn Sie mir die Ge-fangenön, die ich verlange, herauszugeben zauoern, so lasse ich Sie selbst fesseln und in ein Gefängniß werfen." Der Kerkermeister eilt erschrocken fort, meldet Sir Sidney Smith und, seincm G^cretär , es sey ein sehr mürrischer General da, der sie in der Gerichtsstubs erwarte. Sie schnüren eilig ihre Bündel; die Freylassung dieser Gefangenen wird qe-. hörig unterzeichnet; sie gehen aus dem Gefängnisse, der General schickt die Soldaten fort, welche er von einer Hauptwa, che genommen hat, läßt die beyden Gefangenen in einen Fiacre steigen und setzt sn5 mtt ihnen hinem S:e wann noch n?cht zweyhundert Schritte vom Hofe des Tempels weg , als der Kutscher, der betanken war, zu nahe vor einem schweren Karren vorbey fährt und die Schrauben-. mutter Eines von seinen Rädern zerbricht. Man schreyet: Halt Kutscher l halt! Der Wagsu hcilt;sr ist in Gcfah!,-umzuftlün'; die Vorbsygrhenden umringen ihn. Der General und die Gefangenen sind anfänglich unruhig ermannen sich aber bald wieder; Sir Sidney Smith gibt dcm Kutscher statt dreyßig Sous einen Doppellouisd'sr, ohno wieder etwas heraus zu verlano.cn. Diese Freygebigkeit konnte ihn in Gefahr bringen, da sie nech nicht einmahl die T^npelthärme aus dem Gesicht? hatttn, allein vor Freuden dachten sie nicht hier< on -, sie steigen einen andern Wagen, der da yält und der sie in ein Haus der Straße Cro:x des Petit's Champs bringt- Als sie da aussieigen, geht die Tochter des Kerkermeisters durch einen u bcgrei'siichen Zufall zwischen dem Wagen und der Maner durch. . , . Ihr Geliebter unterricktet sie in gutem Französisch von sowcr Geburt, seinem Stande, seiner Flucht und dem Muthe seines Freundes, Herrn von Phelipveau, ebenfalls eines Ausgewanderten , welcher die Rolle des republikanischen Gen'rals spielte, um ü n zu rettcn , und beschwor sie, einige Louisv'or «nznnch-men, bis er ihr eins g,,öß!re Sumn:? schicken könne- Die jlinge Richard nimmt das GMcn>k, weint, schluchzt, umarlnt ihren Geliebten uuo schwort ihm ein unverletzliches Schwelgen. Der Graf von Tra-melm empfahlt ihr d!H bis^u.Ende der Decade, wo es ihm'emeriey ley, ob ihm die Regierung nachsetzen lasse oder nicht. Die Geliebte verspricht es, und hglt das, was man von ihr verlangt. Sie trennt sich endlich oder reißt sich vielmehr aus den A men des Mannes los, den sie so ^ heiß geliebt hatt.'. B.y der Niickkehr nach dem Tempel trblrckt sie eine Modenhandlung; sie geht hinein, kauft sich mehrere Kleinigkeiten, die sie zu brauchen glaubt, und begeht die Unvorsichtigkeit, sie zu zeigen. Der alte R chard wüns^t zu wissen, woher fie das G^ld genommen habe, um stch diese Sachen kaufen zu kamlen; mit Thrä« nen in den Augen erwiedert sie, sie Habs sich keimn Vorwurf zu machen , allein sie dürfe di:ß Geheimniß erst in einigen Ta. gen entdecken. Der Vater dringt darauf, drohet und schlagt sie; das arme Mädchen weint, seufzt, schweigt aber und sagt kein Wort, das ihren Geliebten oder vielmehr ihre» Freund in Gefahr bringen könnte. Die zehn Tage (l I^c^>) waren vorbey und die Flüchtlinge befanden sich schon in England, da sie Pässe hatten, welche aus der nahmlichütl Quelle herrähcB ten, aus welcher dsr Befehl zu ihrer Freylassung aus dem Tempel g^?»mm!n wac, als nu Nnbskannter in ein'n der Höfi vie^-ses Gefängnisses t^itt und nach^^r Dcmoi^ ftlle N.cha.d stagr, Sie kommt; d?r Fremde sagt zu ihr: „H^er ist ine Rolle, die ich Ihnrn zujtslkn, und zugleich im Nchmen des Grafen von T.amelin und des Commodore Sic Sidniy Smith danke« so,l; Sie können nunmchr^as Geheimniß entve«? cken , das sie Ihnen anvertrauet haben." Das Mädchen läuft zu ihrem Viter, nachdem sie dsn Fremden Zeit sich zu entfernen gelassen hatte, und erzählt ihm das, was er so sehnlich zu wissen verlangte; der Anblick des Goldes verfehlte bey ihm ftws Wirkung nicht und er wurde ruhig. Als der Polizeyminister dmch den zelM tcigigen Bericht Nachricht von dem bekam, was neun Tage z«vor vorgefallen war, wxrde er wüthend, daß er seinen Nanb eingebüßt hatte, und obfthon der Kerkermeister den Befehl vorzeigte, don er von der Regierung erhalten zu haben glaubte, so wurde er doch abg setzt Hinführo stattete man diesen Mmister tagtäglich Benchc von dem Zustande des Gefängnisses äb, und man ließ niemand mehr frey, als auf einen Vösehl, welchen ein Polizeyagent dem Kerkermez-ster überbrachte.