Beilage zur Laibacher Zeitung. ^U :ZS. Sechster Jahrgang. SO. August 5863. S° e g e n. KHüuntcu Gedanken segnen, könnten Wünsche, wie Thau der Nacht, Glück ans die blühende Stirn dir regnen, O, >uic wärst du so reich dcdacht! Alle das Bangen, alle das Zagen, Alle die nnveruounncneu Klagen, Alles dir küßte uom Herzen ich fort; Wieder erblühten zum duftigen Kranze, Leuchtend in nimmer erlöschendem Glänze, Blumen, die allzufrühe ucroorrt! Aber ich bin gebunden, Und nichts kann ich, als stillbcwcgt Thränen weinen in diese Wnndcu, Welche dein Herz nm mich erträgt. Lassc sie rinneli, lasse sie fließen! Rosen der Freude werden uns sprießen, Wo >uir gcsäct in Kummer und Leid; Ewige Götter richten uud walten, - öiehc sie flechten, siehe sie halten Goldene Kronen den Treuen bereit. Das Dild der Schwester. Novelle,. (Fortsetzung.) «H^ie blaue Stube lag gerade über der Flur. Sie war eigentlich des Alten Geschä'ftsstubc. Er kam aber auch sonst häufig herüber, wenn ihn Etwas machtig aufgeregt, und er das Bedürfniß hatte, im ruhigen Nachdenken wieder das Gleichgewicht in sich selbst zu finden. Gewöhnlich hatte ihn dann die Müllerin hcrübergcschickt. In der letzter,, Zeit kam das zwar selten vor, doch in früheren Jahren geschah es häufig. Valentin war einst gar jäh, starrsinnig und hochfahrend gewesen, wie es ihm sein Weib auch heute gesagt. Am ärgsten hatte er es aber getrieben, als seine Schwester heimlich sein Haus verlassen hatte. Es gab damals eine Zeit, wo ihm alle Knechte scheu aus dem Wege gingen, und sich zuflüsterten, nun werde mau's bald auf der Lud-wigönnchle nimmer aushalten können. <5s wurde auch erst besser, seit daS Bild seiner Schwester über dem altmodischen Schreibtisch in der blauen Stube hängt. Als der Müller zum ersten Male des Bildes ansichtig wurde, tobte er gc» wallig und fragte drohend, wer ihm Das angethan habe. ^ Da trat Martin, schon damals ein alter Vursche, ruhig vor und sagte trocken.- er sei's gewesen und wenn's ihm ! nicht recht sei, so möge er es nur selber wieder herunter- ^ ! nehmen. Das that nun Valentin zwar nicht, er mied jedoch i durch geraume Zeit die blaue Stube ängstlich. Das Bild schien ihn aber mächtig anzuzicbc», und so betrat er endlich 'das Zimmer doch wieder, anfänglich zwar nur für Augen» ^ blicke, aber allmälig blieb er länger und länger und stets verließ er weich und wehmüthig das Gemach. Die beiden Geschwister hatten sich herzlich geliebt. Sie waren in Armuth aufgewachsen, und eist als ihr Oheim j'starb, kamen sie zu Wohlhabenheit. Der alte Ludwig hatte ^ einen gewissen Familieustolz und so vermachte er seine ganze > reiche Habe seinem Neffen, dem Erben seines Namens, seine Nichte aber ging leer aus. Das focht jedoch die Geschwister ! nicht an; Anna lebte sorglos bei ihren, Vruder und bei ! ihrer Schwägerin, Keines von ihnen dachte an's liebe Geld, ! einen Unterschied zwischen mein und dein kannten die drei Leutchen nicht. ! Da kam eines Tages ein junger Mann daher, seiner ! Abstammung nach ein Italiener, seines Zeichens ein Maler. ! Er war schön und hatte einen regen Geist und eine glühende ! Phantasie; uud Anna war von Natur auS leidenschaftlich ^ und so hing sie bald mit aller Leidenschaft an dem Italiener. ! Der war aber in seiner Kunst nur ein Anfanger und neben« bci arm wie eine Kirchenmaus; als daher der Müller merkte, die Sache werde ernst, gab's heftige Erörterungen zwischen ! ibin uud dem Maler. Valentin meinte es zwar gewiß gut mit seiner Schwester, es war aber auch sein leidiger Hoch- ! muth mit im Spiele. Er hatte auf Künstler nie viel ge- ! halten und der arme unbekannte Maler galt ihm schon gar nicht; er.wollte aber einen reichen und angeschenen Schwager. Weil er jäh war, sagte er das auch mit derben Worten, ! und weil er halsstarrig war, nahm er nicht nur nichts zurück, ^ sondern machte es nur noch ärger und endlich kam es so ! weit, daß eines Tages der junge Maler vom Miltagötische aufsprang, deu Staub von seinen Füßen schüttelte, seinen l kleinen Ranzen packte und das Hauö verließ. Anna wollte nun, Valentin solle sein Unrecht gut machen, ste wisse, wo der Maler Augelo sich aufhalte nnd sie werde vermitteln. Sie war aber selbst jäh und halsstörrig und so verdarb sie Alles, was sie hätte gut machen können. Ja am zweiten Abend nach Angelo's Entfernung reizte sie Valentin so sehr, daß er auch ihr bitterböse Worte sagte; Anna blickte ihn hierauf lange an, wurde leichenblaß und biß trotzig die Lippen zusammen. Am nächsten Morgen war sie verschwunden. Valentin hat sciiher seine Schneller nimmer gesehen, ! er hat aber einige Male von ihr gchön. Manchmal k? er üch gewöhnte, diese entsetzlichen Mahnungen als eine grausame, aber nicht unverdiente Strafe für ein großes Unrecht hinzunehmen, und als er, gleichsam zur Sühne, ernstlich daran arbeitete, die alten Fehler aus seiner Seele zu reißen und bescheiden, mild und nachgiebig gcgeu Alle zu werden, die es am meisten benöthigten. Negte sich dann manchmal dennoch der alte ungestüme > Geist in ihm, dann pflegte ihm die Müllerin in ihrer lieb« ^ reicken Weise ;u sagen: „Geh Alter! geh für eine halbe Stunde in die blaue Stube!" Und er gina. und bald legte Nch dann der Sturm iu seiner Vruss. Da schritt er anfänglich ein Paar Mal heftig auf und nieder, bald aber zog ihn das Vilo der Schwester machtig an. Und wenn er dann zu den schönen, aber stolzen und leidenschaftlichen Zügen Jener aufblickte, die er einst so herzlich geliebt, die ihn so ! hart gestraft, und von der er nicht einmal wußte, ob sie ! auch nur mit einem einzigen Gedanken wahrer Liebe an ihn aus dem Leben geschieden sei, kam's wie Schauer über seine Seele. Wehmuth und Neue ergriffen ihn, und alle seine guten Vorsätze erwachten wieder. Mechanisch griff er dann nach jenem Fach des Tisches, welches die furchtbaren Briefe enthielt, und je langer er in ihnen blätterte, um so deut« licher fühlte er, daß er die schweren Anklagen nur dann zu ertragen vermöge, wenn sie gleichsam nicht mehr ihn trafen, wenn er ein ganz Anderer geworden war, als er damals ! gewesen. ! Auch dießmal machte er es wie gewöhnlich und so saß ! er denn bald über den vergilbten Papieren. Es waren nur ^ wenige Briefe, zwei von ihnen waren aber besonders abge- ^ griffen. In dem einen stand folgende Stelle: „...... und so liegt er nun eiskalt da, kalt und todt. Er lächelt achcr. ! — Dieß ist die Tcnduna,, s Womit die Kunst betraut, ^ Auf Erben wachzurufen ! Dcr Lebensfreude Laut. > In Tönen aufzusprechen, ! Waö nicht das Wort vcrmag, ' Durch Nacht herauszuführen, i " Dcr Hoffnung Maieniaa,; ! Ätclodifcl) zu versöhnen, Was sich belämpft und flieht. ! Die Schwinge auszubreiten, ! Die uuü zum Himmel zichl. ^ L. Foglar. ! Dieß ist in der That der Tonkunst höchstes Lob, und i wer labte sich nicht gern an den verlockenden Klangen der ! ünnbcrauschendeu Musik, der einmal die Bitterkeit des wirk- ^ lichen Lebens gekostet. Und gehöre er welchem Stande er ^ wolle, an, sei es der von Sorgen gedrückte Geschäftsmann, ! sei es der im Getriebe des täglichen Lebens ermüdete Diener ^ des Staates, sei es der in seinem Vernfe mit allen Müh- i scligkeiten des Lebens vertraute Priester oder Arzt, er wird Erholung finden in den schönen Touspielen der Mustk. Außer« ^ dem ist sie es, die ganz vorzüglich des Mensche,'. Her; n>,d ! Gemüth bildet und demselben den Weg zu höherer Ent- > Wicklung anbahnt. ^ Darum gab es zu jeder Zeit erleuchtete Menschen, die ! ihre Kräfte aufboten, um, dieser erhabenen Kunst Vfleqe ! augedeihen zn lassen; allenthalben haben üch Vereine ge- ^ bildet, die sich diesen Zweck gestellt, und in allen Gauen der gebildeten Welt huldigt man der Tonkunst. Wie alles i Wissen und Können des Menschen einen langen, beschnei'« ! deuollen Weg der Entwickln»:«. durchzumachen hatte, n»! auf ^ die heutige Höhe sichln schioingen, so erging es auch der Musik, l Welch' ein Zwischenraum, welch' ein Unterschied, n,elch' lange ! Entwicklungsgeschichte zwischen den ersten Melodien auf der ! Querpfeife des Königs Osiris und einer Symphonie derNeuz.'it! ^ Würde ich eine Geschichte der Mnsik schreiben, so würoe ! ich, um recht gründlich ;u crscheiilen, allenfalls von Iubal ^ anfangen müssen, dem ersten Musiker der Mosaischen Schrift ! und durch alle Theorien hinaufsteigen, liis auf den heu^ ! tigen Tag. Allei,« es ist nicht meine Absicht, eine Ge- ! schichte der Musik zu schreiben, souocru die O.'schichte einer i Musikgesellschaft. E3 liegt in der Natur der S.uhe, daß ! die Geschichte des Vereinslebens in der Musik jünger ist, ! als jene der Musik selbst, da ersteres bereits eine große Ansbildungsstufe der letzteren voraussetzt. . i Die älteste Kunde über ein Vercinslebei in der Ge« ! schichte der Künste müssen wir in de.u hochgebildeten «eben i der Italiener suche», zn der Zeit, als dort alle Künste blühten. In Italien begann schon ;>l Ende oes 16. Jahrhunderts die profane Musik, da-3 Melodrama, dem die tragische Oper und bald darauf (1Ü97) die Op^l lmli'a folgte. > Frankreich folgte den Italienern erst spät, dein, erst im < Jahre 1669 wurde in Paris die Oper, ^on^m!« l-u^ul« ! tlo inU5icii,i/genannt, nach dem Muster der in Venedig be» stehenden, errichtet. Als der profanen Musik nun der Weg gebahnt war, ! so konnte es nicht fehlen, daß die kunstslunigen und lebeus« frohen Italiener üch derselben bemächtigten, nnd gleichwie stc allen Künsten Asyle in Gesellschaften und Akademien boten, ! so errichteten sie auch musikalische und philharmonische Akademien. Im 17. Jahrhundert lesen wir von solchen in Florenz und Venedig, während Frankreich mit seinem Konservatorium in Paris erst 1793 folgte, in welchem I.:hre wir auch bereit«? daö Vach'sche Kollegium in Leipzig rühmen hören. Wien folgte erst 1812 mit seiner Gesellschaft der Musikfreunde; das Konservatorium in Prag feierte erst vor Kurzem sein älijahriges Jubiläum. Die Pflege des Gesanges, als eines selbstständigen Theils der Musik, ist in Deutschland allerdings älter, als irgendwo. Der Gesang blühte in Deutschland schon zur Zeit des 16. und 16. Iahi-Hunocrts in seinen Zünften der Mcistersä„ger. ! In der Schweiz wurde schon im Jahre 1620 die noch deute bestehende Singgesellschaft „;um Antlitz" in St. Gallen ge« gründet, welche sogar cin von den Vätern der Staot als Eigenthum zugewiesenes Lokale „das Singerhüsli" hatten, der erste moderne Gesangsverein, von seinem Direktor Zelter; Liedertafel genannt, datirt erst seit 1895!, der Wiener ! Männer»Gesangs-Verein besteht erst seit !843. Ist es bei allen diesen Reflerioneu nicht auffallend, in Laibach eine Musikgesellschaft entstehen zu sehe» , schon im ^ Jahre 1702, >,lso 9l Ia!)re früher, als das Konservatorium ! Ul Paris, eine Miinkgefellschaft, die so vi:l Lebenskraft in !lch getragen, daß sie „icht nur allen Hindernissen, die solchen und ähnlichen' Vereinen in kleineren Städten drohen, wider» sland, souoern sogar den grosien Stürmen, die im L,n>fe ! ihres mehr als anderthalb Jahrhunderte zahlenden Bestehens die Welt erschütterten, Trotz geboten hat. Es fällt diese frühe Erscheinung einer musikalischen Körperschaft gerade in Laibach umsomehr auf, da diese Stadt nie die Vorzüge genossen hat, Hauptstadt eines größeren Reiches, oder selbst nur einer größeren Provinz, ja nickt einmal Nesidenz eines kleinen Hofes gewesen zu sein. Ja selbst in solchen Städten finden wir in dieser Zeit noch keine Mustkgcsellschaften. Höchstens hiell sich dieser oder jener wellliche oder geistliche Hof cin Haus.Orchester; allein es ist nicht vorgekommen, daß Dilettanten zu eigener Unterhat» tuüg und zu der ihrer Mitbürger sich zusammengethan haben. Zur Erklärung dieser eigenthümlichen Erscheinung müssen wir einen Vlick thun in das Leben jener Zeit überhaupt, in das geistige Leben von Laibach insbesondere. Damals war Kultur, Kunst und Wissenschaft nicht in jenen Handen, in denen dieselben heute sind; es herrschte hierln fast ausschließlich Italien. Wie heute noch Maler und Architekten nach dem Süden wandern, um sich an den Vorbildern der klassischen italie« nischen Meister heranzubilden, so zogen damals auch die Gelehrte» nach der Halbinsel, nm an Italiens Hochschulen jene klassische Bildung sich zu erwerben, die alle Werke jener Zeit auszeichnet. Auf jedem Lchrstuhle saßen Gelehrte, die europäischen Ruf besaßen, in jedem Fache der Wissenschaften glänzten Namen ersten Ranges. So verhielt es sich auch mit der Muslk. Die italienische Musik beherrschte die Welt und wo außerhalb Italiens sich Mnstk zeigte und regte, rrar es die italienische. Die Fürsten aller Länder beeiferten sich, italienische Meister an sich zu ziehen. (Wer erinnert sich nicht daran, wie schwer es unsern Meistern geworden, den Italienern den Rang streitig zn machen, so groß, so all-machlig war ihr Regiment). Und so zogen auch Laibach's Gelehrle nach Italien. Schönlcben, Thalnitscher, Gcrbez, Verbez, Preschern, Grimbschih sindierten an italienischen Hochschulen, kehrten, mit hoher Bildung ausgestattet, iu ihre Heimat zurück, und waren die Träger einer Kulturperiode, die uns alle Achtung für jene merkwürdige Zeit einstößt. Diese Männer hat eiil frisches, geistiges Leben ausgezeichnet, eine edle Empfang« lichkeit für alleö Schöne, ihre Werke sind Zeugen ihrer klassischen Viloung, die römischen Denkmale aus dem alten Acmona, die uns diese Periode erhalten hat, beweisen ihre Hochschätzung für die ehrwürdigen Reste des Alterthums. Was an Architektur, Bildhauerkunst. Malerei das Auge des Kenners fesselt, ist aus dieser Periode. Eö bildete sich 1693 die berühmte ^«aclemin Opero-«nrliin nach dem Muster ähnlicher Vereine des damaligen Italiens, in der cbeilfälls, nach italienischer Sitte, jedes Mitglied seinen akademischen Namen uud sein Symbol führte. Zu jener Zeit wurde im großen Saale deS Aueröperg'« schen Fürstcuhofcs italienisches Theater gespielt und zwar mit größtem Veifalle der Zuschauer (1700), Das jetzige Theater wnroe erst 73 Jahre später gegründet. Ja noch mehr, wir lesen bereits im Jahre 1660 von einer „wclischen Oper, ! so im Pallhaus am 10. Juli presentirct ward", also 10 Jahre früher, als die erste Oper „l'oilllmc« in Paris aufgeführt wurde von Abb6 Perri, Tcrt von diesem, Musik vo.u Organisten von St. Honor«. ! Wir lesen anch „von allerlei Freudenfest mit Saiten- ! spiel, welches angestellt wurde zu Ehren der höchst glückseligen Geburd dcö am 26. Juli geboruen Erzherzogs Josef". Man ersieht aus alle dem, daß üch diese trefflich ^ gebildeten Leute alle Mühe gaben, die ihnen in Italien lieb« gewordenen Gebräuche, auch in ihrer Heimat ciuzuführen, ^ und so, konutc es nicht fehlen, daß man auch der Mllsik gedachte, ^ N'ie solches an alle,» Sitze» italienischer Intelligenz gesä)ah. ' Ein Mitglied der ^clulc'im'cl c)s)('rl)?(>i'ti!l>, mir dein > symbolischen Namen Devius '"), Johann Vcrthold von Höffer, ^ SchrannengerichrZ-Assessor nnd krainischcr Patrizier, unter- ! nahm es, eine musikalische Gesellschaft nach dem Muster ähnlicher in Italien zu gründen nnd nannte sie ^l'!l!lnim<'li!ci ei>l ertra schöner Musik z präsentirt, der sich verlaulhcn lassen, daß er nicht sobald > ein so scköne Musik gehört''. Eine andere D-urlle nennt > diese Musik die gewählicste, mit der der Prinz ergötzt ward. ! Alio eine Art Serenade, welche die philharmonische Gesell- ^ schalt „dem edlen Nitter" gebracht hat. ! 1704. ! „Einen ausreichenden Sloff znr Freude gewahrte Laibach ! cine Festlichkeit zu Schiff, die im Juni von den Philhar» ^ monischcn Akadeniikerli zur Zeit der Dämmerung veranstaltet wurde, wclchl: durch die auserlesenste Mnsik, ampbiongleich, die ^ ganze Stadt unter allgemeinem Veifallc in die Schiffe lockte". ! Solche Wasserfahrte» aus der Laibach sind schon etwas ! sehr Altes; wir finden bereits ein Schiffsrennen im Jahre ! 1092, sowie ein Wasserfest, eine Art Schifferstechcn, im Jahre I2l0 verzeichnet, allein die Idee, solche Wasserfeste mit ! musikalischen Produktionen zn verbinden, ist wahrscheinlich ! das Verdienst unseres tüchtigen Altmeisters v. Höffern, (Ich ^ werde auf diese Wasserfahrten noch vielfach und genauer ^ zurückkomme»). Allein nicht bloß zn Luft u»d Freude, zu i Sang und Spiel vereinten sich unsere Altvorderen. Auch ! ter schweren Aufgabe, der allgemeinen Trauer durch die s) Dr. Floricmtschitsch, limmlux genannt, der Festredner bei der Inauguration der ^!«^»n» u^ero^aruii! erklärt das Symbol l>cviem »üzvolitllt, moün zno »Ivonri noktw ext!l!,:tur>i!,, DI^VIVÜ nn» ost üizi L^ VI8V, et »nim lnu«' lnnlum to 6llvium ! >>e^«m, süii-ou! imc> vei'^o u!t.Ln>i3 8ie »^^vini'e ll)^ V3V et, inoi'o tuo, 8s,!!»ntc!8^uL meü» lloro8 moll« VIl)V^3./ klagenden Tone der Traueimnnk eincn n chmntbigen Ausdruck zn g,'ben, unterzogen sich die Philharmonischen. 170^. 8. Juli. Am 8. Juli 1703 n'uide nämlich den Mannen des Kaisers Leopold des Großen in der Domkiichc ein Andenken gewidmet. 20. Juli. Vom frommen Schmerzgefühle erfüllt hat die philohar-monische Akademie in der Kirche „Maria Versündigung" bei den ?. I'. Augustinern ") dcm erhabene» Monarchen '.'or cincm piachlvolll'n Katafalk ein Todtenopfor gebracht. „Der 2l). I„ll nurde durch die Akademie der H. H. Musifauten mit großer ^ul'MNÜüt »nd l>i,)s>'<>l-i>!. angestellt und vollzogt». Die H>n. ^e<,(!<.mi(,'i haben sonderlich Ehr aufgebebt mit dem ^l,I)» oder Fernrohr, welches als das Dic8 li'Nc, c!ic>8 illl» und zu der ?u!>n einem ^piN'^ol!^ 5onum kamben, crschröckhlich anzuhören war." Auch zu gewöhnlichen kirchlichen Feierlichkeiten bietet die Akademie der Philharmonischen durch Anöübung ihrer Kunst freundlich die Hand. 1707. So wilkt sie bei der Weihnachtsnocene von 1707 mit. Einen nenrn Anlaß, in die Ocffentlichkcit zu treten, bot den Philharmonischen die von allen Theilen des deutschen Ncichcs festlich begangene Kiönung Karl des V., des großen Leopold Sohn, znm König von Epauien. 9. Februar. Am 9. Februar 1707 feierten die Laibacher dieß Er« eigniß in der Domkirche, wo unter den Klängen der Feld« tloiupctcn-und dem Donner der großen und kleinen Kriegs-gcschünc der ainbrosiaol'che Lobgcsaug abgesungen lvurde. 17. Februar. Acht Tage hieraus hat die Akademie der Philharmonischen, zum Zeichen ihrer Veglnckivünschnug und Freude in der Kirche Maria Verkündigung eine feierliche Messe und Abends, wie es scheint, eine Art von Fackclzug veranstaltet. 1708. 13. April. „Den 1ü. April isi der Grundstein der kürch der hl. Nosalia Iuug. Patronin wider die leidige Sucht der pcstilentz, durch ihre hochfürst, gd. Ferdinand**) , Bischof von Laybach, Coad. von Prag, bei einer vortrefflich Musik der Herre» ^olulcmici l^üIN'lllN'nwnicm'uin undter dem Trompeten- und Pauken-Schall, im Beyseyn einer, Volkhreichen ^ohcu und niederen Stanoesgcmeindc gelegt worden". (Fortsetzung folgt.) Literatur. Das 1>. Heft des vom östcrr. Lloyd herausgegebenen Illustrirten F a mi l i e n b u che s ist erschienen. Zu« nächst müssen wir dieß-.nal des artistischen Theiles erwähnen, der dnrch drei herrliche Stahlstiche: Glückliche Kinder, Karl lX. von Frankreich und Terraeina gläuzend vertreten ist-An der Spitze des lileiarischen Theils sindcn wir ein sinniges Gedicht von Wolfgang Müller von Königswintcr. DicNovclle, die darauf folgt: Die Wilden, von Fr. Friedrich, ist spannend und frisch und munter erzählt. Unter deu übrige» Aufsätzen ist besonders Kreuz« und Querzüge in Nordfiicd-land, von Ernst Willkomm, der uns mit Land imd Leuten in einem, von den Touristen sonst wenig besuchten Theile des großen deutschen Vaterlandes bekannt wacht, eine ganz vortreffliche Arbeit. , , ^ *) Die heutige FrcmziMncrlirche. "^) Graf von Khünburg. Druck und Verlag von Ign. v. Klcinmayr i« F. Bamberg in Laibach. — illcrantwortlicher Redacleur Z.V. Klciumayr.