^r. I»4. Mittwoch 14. Oktober I8«S. Jahrgang ^ erscheint ,«den eonntog, Mittwoch und Kre'ta«. Preise — sür Marburg: ganzjährig S fl.. h.lbjiihiig Sfl., viertel,iihrig Ist. S0 kr; für Sustelinng ms Haus monatlich 10tr. — mit Postversendung: panzjahrig P fl.. holbjührig 4si.. vierteljahiig 2fl. Die rix Mal gespaltene Garmoudzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10. bei zweimaliger mit !b, be» dreimaliger mit LVkr. berechnet, wozu flir jedesmalige Einschaltung »0 kr. Jnseraten-Etempelgebühr kommen. Z»lr ^Il'jckiichk tte?; Tnnes. In Pfst werden dieV orbe re» tunken für den gusamm en-tritt der DelkAationen ftetroffen. Der Nachricht, daß die österreichische Dtlegatioa nur zur Eröffnun,, und zum Schluß nach Pesl g^en, il)re Sondtrfitzuugen aber in Wi>n l»al!en w>rd. tviderspricht eine Veslimmunst de» AusgleichsgesetzeS. da» in diesem Punkte also lautrt! .,Die Dtlegalionen lverden jederzeit von Sr. Majestät fi»r rineu bestimmleu Termin und an jenen Orten einberufen werden, wo Se. Majestät zu jener grit verweilt. Dech ist eS der Wunsch der ungarischen Legislative, daß diese Sitzuni^en ablvechselnd in dem einen Jahre in Pest, im folge«, den Jahre in Wien oder — wenn die Vertretungen der übrigen Länder und Provinzen Sr. Majestät selbst eS wünschen sollten — in ir^iend einer andern Hauptstadt ttner Länder abgehalten werden mögen-" Es ist hier nur von einem vrle die Rede, in welchem beide Delegationen tagen; Pest Ofen kann als ein Ort angesehkN »verde», nicht aber ginge da« bei Pest und Wien. In der That soll die ungarische Delkgation im Pester Akademie Palaste. die österreichische im Ofener Landhause bkr»Uhen. Die italienische Revolnti onspartei soll einrn Aufruf an die Spanier vorbereiten, in welchem durchaus republikanisch gehaltenen Schriftstslcke die Italiener an die Bande der Brüderlichkeil erinnern lverden. die fie mit der spaiiischen Ration vereinen und dieselbe auffordern werden, an dem Sturze der weltlichen Herrschaft dkS Papstes mit. zulvirken. Das G. rückt, Napoleon ht'be sich für die europäische EtU-waffnung durch den Frieden und die Diplomatie, statt durch den Krieg und die Billigkeit nach dem Siege entschieden diese» Gerücht findet in Paris wenig Glaubru und wird allgemein als eine Ente betrachtet, »velche zu Börsenzwccken ausfliegt. Auch andere Gerüchte von freisinnigen Reformen n. s. w. waren in Poris verbreitet, ol)ne einen Eindruck hervor-zubringen. Diese „Krönung de» Gebäudes" liofft und verlantit kein ver. künftiger gtlinzose melir Bon einer so gedrückten Nation kann, zumal nach dem Siks.e der spanische» Rrvolution, nur ein Gedanke noch ^je« hrgt lverden — der Gedank» nämlich: dieses Gebäude zu zerstöre«. Gegen die Iwetthetlnng der Tteier«ark. (Bericht des vezirtsausschuffes Marburg, erstattet vom Obmann desselben, Hemi Hauptmann Veidl, in der Sitzung der v«zirrst»ertretnng vom 10. d. M.) Der Bezirksausschuß Drachknburg l)at vor sechs Wochen srinen Beschluß anher mitgetheilt. um Errichtung einer tigenen Statthaltrrci.Abtäei. lung sür Untersteiermark^ttlit dem Sipe in Marburg zu petitioniren und hat das Ansinnen um Anschluß an diese Petition gtstellt. Der Bezirksausschuß, in der Annahme, es könne Niemandem ernst, lich einfallen, an dem tausendjährigen Bestände Steiermarts rütteln zu wollen, glng über dieses Ansiiinrn zur Tagesordnung über. Allein die Dinge gestalteten sich andrrs. In der jüngst abgelaufenen Landtagssefsion wurde dieses Begehren von einer Partei so kategorisch gestellt und durch eine ziemliche Anzahl von Petitionen unterstützt, daß es nothtvendig wird, auch die hiesige Bezirksvertretung spreche aus. wie sie über diesen Gegenstand drnke. Nicht etwa, weil der Bcschluß. der heule gesaßt werden ioll. zweisclhaft iväre — dies «väre ein Zweifel an dein gesunden Sinn der Bevölkernnt^ — sondern dam't das Stillschweigen der Bkzlrksvrrlretung Marburg von der Trennungspartei nicht als still-schweigende Austimmun.l zu ilirrn Plänen ausgebeutet werde. Das Treiben j,ner Partei, welche immer und elvig den Hausfrieden stört, wurde im Landtage so schürf und eingehend besprochen, daß sieh tüchts Neues vorbrlngcn läßt Rur ülier drei Punkte möchte ich mich aussprechen, nämlich; Was ivill jtne P^iitei? erfordert es unser Interesse, ihren Wünschen Zuzustimmen? Verdi'nt jene Partei überhaupt das Ver-trauen der BevölkeruNt» ? Zuerst lvard schüchtern nur um Tbeilung Steiermarks in 2 Regierungsbezirke gebeten, worin jeder, der die Aug,» off^n hat, die Anfangsgründe der Bildung eines groben südslavischrn Reiches, des gelobten LandtS jtner Partcj. erblicken muß Allein im Landtage gingeii di? Heißsporne der Trennungspartei schon iveiter. Sie sprachen schon von „Trennung und Bereini.^ung": Unter-steier soll nicht allein von Oberstei.rm>,rk getrennt, eS soll mit Krain zu einem Königreiche „Slovenien" vereinigt werden; eS ivurden uns sogar Slmenrausch und Edelweiß. »on H. Schmtd. (17. Fortsetzung.) Schlveigend. die Spinnrocken vor sich, saßen Evi und die Müllerin j Evi's Gedanke» aber schlvkbten um das noch immer unbekannteGrtib der Freundin Sie erinnerte sich der trüben Ahnung, die beim Abschiede von ihr sie auf eiirmal überkommen hatte, des Widerstrcbens. Mit dem sie gegangen war; sie machte sich Vorwürfe darübrr. daß sie es gethan. und wurde nicht müde, sich in träumerischer Selbstqual jedes Wort, jede Geberde der Unglücklichen in'S Gedächtniß zu rufen. Welch' eine Fülle von Leiden lvtir schon von diestN Bergrn aus sie hereiNt^estüimt — sie begriff srlber nicht. ii)ohrr sie die Kraft grnommen. ihr nicht zu er-liegen. Zwei Menschen, die ihr die besten Freunde geivesen. waren ihr in schrecklicher Weise entriffen worden ... und als sie des Drilten. deS AllerbesttN gedachte, da brach ihr beinahe das schwergeprüfte Herz, und unbewußt schössen ihr die Thr,inen aus den Augen. Die Müllerin achtete nicht darauf, aber der arme Blöde, der ai» der Schwelle gekauert lag, kam herbeigekrochen. zupfte sie am Rock und sah ihr mit dem traulig n verstörten Gesicht in die weinenden Au.^en empor, als wolle er sagen, daß er recht gut lviffe. wem diese Thräuen galtcn. Räch einigkr Zeit ertönten Fußtritte den Bergweg heraus, und der Brigadier schritt auf die Mühle zu. in welcher er seit Kordel'S Aulvesen heil ein nicht srltkner Gast gewesen ivar. Er blieb nach kurzem lSruße vor dem Hause stehen, daß Evi aufmerksam wurde und ihn genauer ari-sah. „Sie brinjtcn eine neue Botschaft." sagte sie. „ich sehe eS Zhntn am Gesichte an . . „Die bring' ich wirtlich." erwiderte der Brigadier mit traurigem lKrnste. „eine erfreuliche und doch gar selir betrübende Botschaft l Ich bin eigens herausgekommen, um eS Euch in alltr Ruhe zu sagen ... Jetzt sind olle Zweifel gehoben . . . sie ist gesunden . . ." Evi'S ThräNlN strömten stärker; die Müllerin saß uubetveglich. als ob das G'hölte sie gar nicht berühre — der Blöde horchte und schien sich aufrichten zu wollen. „Seit der Schnee etivas weg ist." fuhr der Maun fort, „ist kein Tag vergangen, an dem nicht gefacht wurde. Es hat sich recht gezeigt, wie allgemein geliebt das Mädchei, war. und ich bin sehr charmirl. daß man ihr Gcrechtigkeit hat ividersaizren lassen... so «bcn N"d sie hinauf mit dem Sarg, um sie herunt,rzuliri»,gen — morgen um neun Uhr findet die feierliche BeerdiglffUg statt." Evi lvollte etivas fragen, aber die Stimine verja,jte ihr. „Ich lveiß. tvaS Du wiffrn willst." fuhr der Brigadier fort, „ich kann's errathen ... Sie lag keine zwei Lchiißweiten von drr Bcrgschneide »ntfernl. dort ivo die Schlucht l)ernntergeht . . . unter ein paar Felsblöcken lag sie da — in sitzender Stellung ... den Rosenkranz um die Finger gewunden . . . einen verdorrten Blutttenkrauz im Schooß . . . den Kops eiN wenig vorgeneigt. ic ein Schlafender ... sie schnnt nicht hart hinilbergeganiien zu sein . . Dem festlN Manne liebte die Stimme bei dem Bericht; dieMtillerin stand hastig auf. „Wir Mlisseii eiiimal Alle sterben . . sagte sie h^rt und verschwand im Hause. Der '.ttrigadier nickte Evi noch zu; „Um neun Uhr . . . morgen . . und ivar liinter d.n Bäumen verschivunden. — Am andern Molgen wur die ganze Bevölkerung der Gegend in Bewegung. Die Ramsen ist nach uraltem Gebrauche in vier „Gnot-schaften" getheilt. die sämmllich lKine Gemeinde auSm^ichen und deren Mittelpunkt die Kirche ist. Bon dieser aus sind gerade Linien kreuziveisc übereinander gezogen und so die Gnotsch^sten grl>iit>et. Für je zwei derselben ist an dem das Thal durchziehenden Sträßchen eine sogenannte TodtenkapeUe erbaut, deren eine in der Richtung gegen die Wimbach uud den Kniebis, dir andere nach der Reutaltn nnd der Schivarzbach-Wacht hin steht. Bis zu diesen Kapellen werden die Leichen anS den zerstreuten und hoch gelegenen Gütern und Häusern von ihren Angeliörigen aus den Schultern heruntergetragen, oder wo der Weg es gestattet, auch auf Karren und sonstigem Fuhrivrrk heruntergebracht. Dort envartel sie der Psarret-, um sie auSzustgnen und. als kämen sie unmittelbar »^us dem Sterbehause. nach dem Kirchhofe zu begleiten. schon einige Grenzrn dieses Reiches ange,'»eben: bei Leibnitz soll der nördliche, bei Trieft der südliche Grenzstein deS neuen Reiches stehen und Laibnch dcfsen Hauptstadt sun. Wer A sagt, muß auch B sagen. Nun. diese Herren hciben dem A das V bald solgen laffen; allein mit dem E u. s w. halten sie doch noch eNvaS hinter drM Berge. DaS Z aber, das Endziel dieser Partei, ist nichts Geringeres, als die Zertiümmernng Oesterreichs, aus dessen Trümmern jenes große slavlsche Reich entstehen soll. »velcheS bestimmt ist. in inniger Areundschast mit dsr russlschen Knute die Völker zu bkglücken. Wknn ich auch den Gliedern jencr Partei zu sern stehe, um in alle ihre Pläne eingelveiht zu sein, so kann ich doch für das eben Gesagte ein-stehln. dcnn Einer der Führer dersclb,n. mit dem ich vor Erfindung dcS NationalitätenschwindelS aus dem srrundschastlichsten Fuße lclite. hat in der Erregung einer hitzigin Debatte dieses Endziel geradezu bekannt. Allein dahin, meine Herren l lvird eS nicht kommen. Oesterreich hat Regierungen und Regierungsmaßrcgeln »viderstanden. d.e iveitmehr darnach angethan ivarcn. den Untergang desselben herbeizuführen. Wie sollte nun einer Partei dieS gelingen, einer Partei mit einem nur erschwindelten Anhang, zu einer Zeit, lvo Oesterreich in neue sreiheitlichc fortschrittliche Bahnen eingelenkt hat. Und so lange als tvir unverzagt an Oesterreichs S^estand glauben, sollten wir unser engereS VaterlkNd, unsere schöne Steiermark in Fetzen reißen lassen? Nimmermehr! Und welchem Grund hatten wir dafür? Oesterreichs Staatsbürger wurden, so lange sieUnlerthanen ivaren. immer gleichmäßig bedrückt, und die nene Zeit kommt der Unterstuermark ebenso, wie jedem andern Theile deS Reiches zu Gute. Ich bitte um eine Definition deS Schmerzensschreies. den jene Partei immer im Munde sührt. Seil undenklichen Zeiten ivolinten Deutsehe und Slovenen in Steiermark in sriedsertigster Weise ohne olle Rivalitäten mit- und nebeneinander, bis der große Emporkömmling im Westen daS Wort: „Nationalität" ouö. sprach, »vohlbetvußt. daß dieser Same der Zwietracht Wurzel schlagen »vird, und daß. so lange die aufgesprostte Pflanze blüht, so lange dieser Funke der Zwietracht glüht, ihm sein Thron erhalten bleibt. Seitdem sachen große und kleine VlaSbalge. die Emporkömmlinge werden möchten, diesen gunken UN. der bald da. bald dort zu helltN Flammen eniporschlägt und Oesterreich in seiner freiheitlichen Entwieklung stört. » Worin tvird denn der Llovene bedrückt? Steht der Ausbildung der Spraelie etwas im Wege? Wird dieselbe in Schule und Amt. tvie ein Hauptschlagwort jener Partei lautet, zurückgesetzt oder nich! geduldet? Gegen die Ausbildung der sloveuischen Sprache hat Niemand ettvaS; man hege und pflege sie. aber man vi^rdiäuge tvenigstens die deutsche Sprache in solange nicht, als die neuslovenische nicht ein GemeinM der Bevölkerung ist Bis nun versteht der grösite Theil. selbst der gebildeten eingeborenen Slovenen tie neue Selttiftsprache nicht, nur die AuSertväljlten deS Herrn ftnd ihrer kundig. Ich srage Sie. meine Herren, die Sle doch zum größten Theil geborene Slovenen find, v.rstrhen Sie die neue Sprache? Ich be« Haupte, Niemand von Ihnen, meine Herren, versteht dlese neue Sprache. In der Schule? Nicht allein vor fttben Jahrcn. jetzt noch ist die allgemeine Klat,c die. daß eS die deutsche Sprache sei, die in der Schule mehr als billig veruachlässigt wi,d. Selbst »venn man durch diese sieben Jahre in einem „Bierschlaf" gelegen wäre, wie sich ein Abgeordneter im Landtage so geistreich und zart auszudrücken beliebte, so müßte man beim Erwachen di-selbe Situation vorgefunden haben. 3m Amte? So viel mir bben sein. Schon ivaren die Worte und Gebräuche der Anssegnung vorülier und man tvoUte eben aufbrechen, als eine Bclvegung in der Menge enl« stand und der alle Müller, der zu Hause entroniien tvar. sich geivaltsam durchdrängte und heulend über tcn Sarg warf ... „Kordel ..." schtie er mit herzzerreißender Stimin,'. und die unsägliche Geivalt seines Schmer« zeS gab ihm sogar für einige AUtienblicke die Fähigkeit, sich frej zu be-lvegsn und aufzurichten, wieder. „Kordel mein! Koinm tvieder ... ich laß Dich nit her . . . o Korde! . . . mctn Kind . . ." Alle standen erschüttert und bemühten sich vergebens, den Unglücklichen zu beruhigen oder zu entfernen; es gelang erst, als die gewaltsame Anspannung der Leidenschast nachließ und er tvieder in den früheren Zustand blöder Gleich-gültigkeit versank und sich ohne Widerstreben wegbringen ließ. Der kleine Friedhof der Ramsauer Kirche ivar zu eng. in seiner Ummanerung den ganzen Zug der Leidtragenden aufzunehmen. Evi ging ltinter dem Sarge, als erste Klätierin; sie hatte sich ausgeweint und brachte nichts mit an. daS offene Grab der Frenndin. als ein stummes, im Leide fast brechendes Herz. Die Mutter lag krank in der Ledermühle und unsähig sich zu erheben. Auch Mentel'S Vater, der strenge Bilhel-bnuer. fehlte nicht uuter dcm Todtengeleite ; ihm zur Seite ging der dern es tverden auch schriftliche siovenische Eingaben slovenisch erledigt ; der Bauer hüthet sich aber vor einer slovenischel». Eingabe und zieht die deutsche vor. denn versteht er die deutsche Sprache vielleicht schlecht, so versteht er doch die neue slovenisch« gar nicht. DaS ihm in einer deutschen Erledignng etlva Unverständliche erklärt ihm bald Jemand, für daS Neu-flovenische muß er lange erst eincn Dollmctsch suchen. Die Bedrsickung der Slovenen und ihrer Sprache ezistirt einfach nicht, sondern sie ist nur eine fize Idee in den Köpfe« Einiger, cin Mittel Anderer, um Skandal und von sich reden zu machen. Betrachten wir die praktische Seite der Sache. Untersteier sott sich von Steiermark lostrennen und — wenigstens vorläufig — in einer Mariage mit Krain. diesem die Bäder Rohitsch und Neuhaus zubringen. Nicht übel! wir tragen selbst genug schwer an nnserey Steuern, sollen wir uns freiivittig noch lnehr aufbürden. bloS um die Wünsche Einzeln r zu erfüllen? llnd tver ist die Partei, die solche Wünsche hegt? WaS hat dieselbe für die Bevölkerung schon gethan? WaS ist von ihr zu erwarten? Ein altes Sprüchivort lautet: «Sage mir, mit wem du gehst, uud ich iverde dir sagen, wer du bist." Die Partei aber, die eine Theilung SteiermarkS ivünscht. ist der innige Alliirte. ja der Schleppträger einer Kaste, deren Glieder, obtvohl Landestinder, im Lande erzogen, in und vom Lande lebend, außer Landes, außer Oesterreich ihr Heil suchen, die Oeslerreichs Gesetze bejubeln, ivenn eS solche sind, die jede freiheitliche Regung im Keime ersticken, die aber Z ter und Mordio schreien. ll>entt Oesterreichs Völker Gesetze errungen haben, die ihnen ihre Menschtnrechte zukückgtbcn. Ich brauche Ihnen, meine Herren, diese Kaste nicht erst zu nennen, Sie luissen. wen ich meine. Und die Genossen jener Kaste sind eS. die eine Zivritheilnng SteiermarkS wüiischttt, einer Kaste, in deren Kram eS paß«, den Nationalitättu. Hader zu schüren, denn dieser ist eine il)rcr Stützen. Die Freiheit aber ist nicht deutsch, nicht slovenisch. nicht un.iarisch oder böt)misch, die Freiheit' hat keine Nation, es "gibt eben nur eine Freiheit. Und riefen die Völker Oesterreichs, frei Von Nationalltätszwistigkeltea. IedeS in jeilnr Zunge, aber eitistimmig nach Freiheit, die kouseflioneUen Gesetze »vären längst zur Wahrheit geworden. daS Konkordat längst Verschivuuden. die Macht jener Kaste gebrochen und Oesterreich längst im Besipe wal»rer Freiheit. Allein eben der Nationalilälcnhader ist es. der die Regiernng in Athem hält und sie hindert, den Ausschreitungen der Finsterlinge und Fortsevrittsfeinde mit Energie entgegen zu tietrn. Und eine P.ntei. die solche Freunde hat. begehrt vorn Volke Vertrauen? Einer solchen Partei kann kein Vertrauen entgegen gebracht tverden. sie kann nur durch falsche Borspiegelniigen sich ein Veitrauen erschleichen. So geschah es auch vielerorts mit dc»: Petitionen, ivelche dieZiveUheilung SteiermarkS verlangen. Tagesblätter bringe»» die Erklärungen mehrerer Gemeinden, die als darum petltionircnd angeführt tverden, ivährend deren gesetzliche Vertreter hievon nichts wissen; im eigenen Bezirke ist dies bei der Gcmeinde Iaring der Fall. Es ist eben dringend N0tl)weii0lg. daß einem solchen Treiben Einhalt gethan «verde niit» der wahre unverfälschte Wille der Bevölkerung zutn Durchbruch gelaug,; dies kann aber nur geschehen, tvenn Geineinde für Gemeitide durch ihre Vertreter luid in gesetzUch vorgeschriebener Weise sich über die angeregte Frage ausspricht. Jene Herren, die so oft hervor, heben, getvählte Vertreter deS slovcnischcn Volk»S zu sein, tvcrden l^offent« lich gegen die Berechtigung der Gemeindevertretnngen. im Namen der Gemeinde ihre WillenSineinung bekannt zu geben, nichts einzutvenden haben; denn deren Wahl ist uiiudestens eine eben so giltige, tvie die ihre. Indem ich mich mitzutheilen beehre, daß eine legale Kundgebung der Ge- Brigadier in straffer soldatischer Haltung, aber die Oberlippe mit detn mächtigln Schnurrbart verrieth durch ihe Zucken seine innere Beweguni. Unter lautem Schluchzen wurde der Sarg versenkt, und die Thränen der Weiber und Mädchen flössen noch reichlicher, als der Vikar seine Anrede begann und die Trauernden zum Trost und zur Erhebung ermahnte UN) ihnen vcrküiidete. daß die Ber.lt nm sic herum nicht fester stünden, als das Wort des Herrn, der versprochen habe, daß ol)Nc sein Wissen kein Haar voin Haupte des Menschen fallen solle! IedeS Eitizelne trat dann hinzu, um der Ve.lrabenen Mlt einer Schaufel Voll Erde den Wunsch ewiger Ruhe hinabzuschicken; dann w^ud daS Grab eingefüllt, der Hügel leicht geformt und daS Kreuz auf denselben gesteckt. Es trug Namen. Alter nnd Lterlietag. nnd erzählte in schlichten Worten die TodeSart; über dein Weihbtunnk flelchen ivar noch cin besonderes Schildchen ange-bracht; der Lehrer, der in der Reimerei so ivohl beivanbert tvar. alS im Malerhandwerk, hatte cS ei^ienS selbst gefertigt und hinzugcjiigt. Aus dem Schildchen ivar eine schöne blnheude Rose gemalt, dereu Stengel geknickt war. daß sie den Kopf znr Erde senkte. Darunter stand die Infchrifl: „Wie schön ist nicht die Rosenblüh'. Stell Dich nur vor mich her. Dkuu kotnmst Du ivieder morgen früh — Leicht findst Du mich nit mehr l" Nach und nach ward es stiller und leer auf dem Kirchhof nur die Mauer c"tlang sch icheu noch »in p^iar Mütterchen um t»ach Gräbern umzusehen, an dercn ilkwohtier niemand mehr gedachte. olS sie. Der Brigadier iierweilte noch Vor Kordel'S Grab, und itebcnan bei einetn auch erst uuläntsit aufgeschütteten Hügel stand der Bühelbaner. bleich uiid mit kummergebeugtem Nacken, und s^ltien sein Weib um die soriienlose Ruhe da drunten zn beneiden. Sie tvar mit den Blättern im Herbste gefallen. ivie sie geahnt hatte — aber sanst und schmerzlos, denn Evi'S Botschaft vom Sohne hatte sie getröstet. ! Auch Evi ivar noch in der Nähe und schritt der kleinen Kapelle zu. die an der Mauer gegen die Kirche hin erbaut ist nnd damals zum Beinliause diente, denn nnter dem Altare Ivaren in einem vergitterten Behältniß Knochen Ui»d Schädel aufbewahrt, deren einstige Namen ans Mtindtn über die angeregte grag, angebahnt ist. sttlle ich im Namen de» Vsjirttausstduffts folgenden Antra.n „Tie löbliche Vezirk«ver,retun„ wolle beschließen: 1. Gegen jed, Theilung Steiermarks wird Perwahrum, 'ingelegt. welche an den hohen Landesausschuß mit der Bitte um die Uebergnbe an die hohe k t Rc-gserung zu richten ist. 2 Der S^ezirfSuuSschuß wird zur Durchfüdma.» dieses Beschlusses ermächti,;t." Ist Tpaute« für de« Freistaat reif? Seit dem Lturze dfr Königin Jsabella und jhrcS Hause» wird bäisfig die grnt^e auft^ewvtskn. oi) Spanien reis sri sür den Arelstaat? Die wachsende Schwierigkeit, für dicies Land einen neuen Herrschcr zu wülilen. verleiht dieser Frage auch in den Augen Jener eUzöhle Be» dcutung. die grundsätzlich nicht sür die Republlt stimmen. . Deutsche Republikaner in London haben eine Adresse nach Madrid gesandt, in weicht? sie sich in rulliger und überzrugeuder Wizse über diesen Gegenstand aussprechen. „Aus die Frage, ob Spanien jür den Freistaat leiff". heißt eS in der deutschen Adresse, „könne mau mit der Gegenseage antworten: „Wenn eS dafür nicht reif ist, kann eS dann etwa reifer für die andere Auf^tabe sein. auS dem politischen RichtS eine nagelneue konstitutionelle Monarchie zu schaffen -> eine tonstitulionelle Monarchie, in welcher ja zufolge der bekanteu Lehre, daS Volk am Ende doch stch selbst regiereu, Staatsoberhaupt aber eiue bloße jetroule Null sein soll? Etwas Anders» sei eS. wenn ein bestehendes Königthum verfassungsmäßig umgestaltet ivirv; etwaS Andere», wenn aus deu Trüm-mern einer Monarchie cinc neue StaatSform zu jchassen ist. Der Ei«« wand, das spanische Volk sei monarchisch gesinnt, eischeine jedenfalls al? kein besonders k,ästiger, denn hat man einmal die spezielle Dynastie ab« geschüttelt, so kann daS monarchische Gefühl an und für sich nicht sehr sta»k bleiben. Dies Gefühl — die sogeuanute Loyalität geAuüber der Aroue — ist eine Frucht langsamer allmaligrr Entwicklung. Äst daS» selbe gegenübcr dem herrschenden Hause einmal ausgerottet und dieS HauS stürzt in Folge davon. lo hat man daS Ftld srei. Es lasse» sich dann leicht gauz n'Ue BeifafsungSnormen einführen. Die Geschichte diesseits und jensntS des OeeanS beiveist dieS. In einer ProviNzial« und Gemeinde-Beifafsung besitzt Spanien über« dies aus alter Zeit mancherlei Grundlagen der Selbstregierung. König« licher AbsolutiemuS. prieftetlicher Druck konnten ivohl schiver auf der Nation lasten; in den „FueroS" und „Ayuntamientos" lebte der födera-tiv'dcmokratische, hallirepublikanische Gcist glnchivohl in getvisser Weise fort. „Wenn du die Verfassung hältst, bist du unser Herrscher, ivenn nicht, nichtl- Diese Mazime. einst StaatSgrundgesetz unt»r einem ener« gischen theile der Bevölkerung, hat stiUs.lilveijtend unter vielen Spaniern fortgewirkt. In NtU,ft.r Znt ist zu diei»m historisch-demoktutischen Prinzip die republikanische Propaganda hinzugekommen, die untcr deu jüngeren Leuten der gelehrten Kla^e. ivie unter den Arbeitern und dem niederen Bürgerstande sich geltend gemacht hat. Uebetdies ist in den letzten zehn oder ztvöls Jahren eine pittlosophische Befreiung in GaNj» ge« kotumen und seit Beriveltlichung der Kirchengüter und Aushebung vieler Klöster ein guter Anfang gemacht worden, den klerikalen Druck vom Volke zu nrhinen. Die Bedingungen, unter deiien ein Freistaat eListiren kann, schlen somit nicht. Dagegen bedürse eS geradezu einer mühseligen, unter den Umständen grwiß höchst unnöthigen Anstrengung, um, nachdem der poli. tische Boden einmal geebnet ist. ein neueS monarchisches Gebäude aufzu- den unkenntlich geivordenrn Stirnen geschrieben standen. Es war Eyi nicht entgang'n. daß. während die Aufmerksamkeit Aller auf Grab und Begräbniß gcrichtct war, in der Aaprlle ein Männerkopf mit wüstem dunklem Haar sichtbar geivorden, den sie nur zu wohl erkannte. Der Bursche wagte sich osfenbar nicht auS seinem Versteck hervor und wollte doch Zeuge der traurigen Handlung sein; darüber tauchte in Evi S Ge-müth ein so tiefes inniges Mitleiden auf. und so abgeneigt sie ihm war. als dentjenigrn. der alleS Leidiveseu und selbst den Tod der Freundin verschuldet hatte, Vermochte sie eS doch nicht, so ganz gleichgültig und theilnahmloS au ihm und seiner Berlaffenheit vorüberzugehen. „Versteck' Dich uit. Qut.si." sa^ite sie. in die Kupelle eintretend, „ich Hab' Dich schon gksehcn und eS ist nur Deinelivegen. daß ich komm ..." Er hatte sich in den hintcrsttn Winkel auf eine Betbank gekauert. „Laß Mich gelieu." murrte rr. „WaS willst von mir? Du kannst mir doch nit helfen. . „Wer iveiß!" sagte sie nähertretend und herzlich „Man muß niemals nit Verziveifeln l" „Für mich gibt'S nur noch EiuS auf der Welt." erividerte er dumpf. „Ich will warten. biS Niemand mehr draußen »st bei dem Grab — danu tvill ich auch hiu und tvill ein Wörtl reden mit der. die druuten liegt... dann will ich schauen, ivo der Hintersee am tirfsteu ist!" „Ncin. Quasi. dttS ist'S nicht. ivoS Du noch zu thun Haft auf der Welt! Willst Dn zu dem fremden L«ben auch noch Dein eigenes auf Dein Gewisteu nehinen? Mach' da» Gewicht lieber leichter als schiverer... Du kannst gar wohl noch ivaS Andres thun auf der Welt!" ^Und was tvär' denn das?" » „Du kannst wieder gut machen ..." Quasi lachte wild auf. „Gutmachen?" rief er. „kann ich den armen Wurm wieder leiicndig machen, der durch mich so elend hat zu Gruud geh'n müff.n? 3a, ja . . . durch mich! Ich Hab' sie umgebracht — ich. der ich sie lieber auf den Händkn getragen hätt' — der . . . Aber ich mag uit reden davo», eS glaubt mir'S doch kein Mensch, wenn ich sag', wie gern ich sie gehabt Hab ... „Zeig'S, daß man Dir'S glauben kann." erwiderte Evi eifrig. „Du Ist c« «IM - früg, die «drrffe - d.r Müh. di.s« Anstrengung zu machen, um schließlich eine kostspielij^e RegierungSform einzuführen, in rvelcher daS Königthum anerkanntermaßen eine uichtS-sagende Rolle spielfn soll? Die ivahre sreist.iatliche Fonu ist eine äußerst einfache, heißt eS grartet. daß in ihr Spirlraum flir alle politischen FahiglkitlN gefunden wird uni> kein Ehrzieiz eines Cinzelnen die Freiheit Aller bedrohtn kann. Wenn die aus Grund deS alli^emeinen Stimmrechtes znjammrnkommendkn Kortes einfach ein Ministkrtum. ein>n BkrivaltungS' rath von etwa sitben Personen bericfkn. ivelcher der Volksvertretung steiS verantwortlich blieb.', die «orte» im Uedrigen aber sich gar nicht weiter nüt der Frage ^er Staat^'oberhaupisch.^st litsaßcn. so iväre der Freistaat thatsächlich da. Währen.^ der Zeit, wo die KorteS nicht beisammen sind, könnte ein „ständiger Ausschuß" an die Seite deö Mim-steriumS treten. Warum sollte man in Sp'inieu nicht auf dies? cinfache peaktische Weise zu Werke grlien? Wenn eine Nation die Dl)iiasiie mit allen ihren Mitgliedern gestürzt Hai. warum sollte ihr erstes Geschäft setn. sich einen neuen Herrn und Meister zu gel>en? Beimischte Rachrichten. (B e? e i n S l t b e n.) Die Zahl der deulschen Arbeitervereine in der Schweiz beliinft sich auf 56 mit ungefähr 2500 Mitgliedern. Wie scst sich das deutsche GleMrnt in der Fremde aneinandtrschtießl, ^^rht auS dcin Umstände hervoe. daß unter der ^^iste sich ^öcrcine bcsinden, die mit 5—10 Mitgliedern noch treu zusam,nenhalt.n. Die d'deutendsten Gereine sind di,jenit,en zu Zürich mit 800. Genf mit 250. Basel mit 200 Mitgliedern u> s. w. Zne WandcruntlrstützunjiSkasse haben im letzten viertel des velflosseiten ZalireS 2252 Mitglieder ihre Beiträile gezahlt. (OesterreichS Wa arenverkehs.) Die „Anstria" veröffent-licht den AttSiveiS über den ölteir,ichis'chen Waarenverkehr vom I. Jänner bi» Ende 3uni 18S8. Die Waareneiufuhr hatte einen Werth von 169.528.621 sl (50 460.014 fl. mchr alS in der gleichen Zeit deS Lo'jaljres); die Ausfuhr erreichte die Hölie von 22016S.378 fl. (44.587,923 fl. mehr als in der Zeit vom l. Jänner blS Ende Juni 1V97). Die Zunahme der W^areneinfuijr ist theils den im Jahre 1867 «tt mehrerrn Staaten und am 9. März 1868 mit dem norddeiitschen Bunde abgeschlossenen Zoll« und Handelsveiirägen. theils den gebeslerten politischen tmd Gcloverhältnissni zuzuschleiben. (L a n d w i rt h s chaft u ttd r i egS li) es e n.) Die Landivirth« !chast».Gesellschaft iu Görz hatte in driiigender Eingabe daS Ackerbau-Ministerium ersucht, domlt tetztereS be« dem ReichS-KriegSmiuisteriuin sich dahiu Veriveitde. daS die MilittN Urlaubee zu den jährlichen Vierzehntät^igen llebungen i'.icht, ivle bisher, in den Monuen September und Oktober einberufen ivürden. Denn für die südlichen Länder ist die zweite Ernte Wein, MaiS uiid Nuchilieizen — von größerer Bedeutung, als die des übrigen Getreides; auvei^dem aber reiht sich unmittelbar an diese der Anbau. Bei den wichtitis'teu Vornahmen deS LandwirtheS wurden aber durch jene Maßregel seither die besten Arbeitskräfte entzo.ien. DaS Ackerbauministerium ivar in der Lage. di.seS Gesnch von seinem Stand, puukte aus. auf daS »värmste zu btsürivorteu i»no daS ReichS-AriegSmi. nisterlum ist auf daS bereltiv»!li,iste daraus eingegangen. Es hat sofort ^rordnkt. das die Waffenübnngen mit den Urlaubern der dort heimischen Regimenter, in dem Maße als sie noch eingestellt werden konnten, auf den Moiiat Novemlier verschoben iverden. kannst sie freilich nit mehr lebendig machen, aber Du kannst thun. waS sie verlangt hat von Dir ..." ..Ja. ja." sagte der Bursche finster vor sich hinstarrcnd. „Ueberlaß unserm lieben Herrgott, wann und ivo ivir ivieder zusc.mineu kommen, aber wann und wo's geschieht, will ich Dich fragen, ob Du Wort ae. halten hast . . „Was meinst?" sragte Evi verwnndeit. „WaS ist daS?" „Das war ihre letzte Red', ivie ich von iljr gangen bin ..." „Und Du beüniist Dich noch, »va» Du zu thun liast? Werd' ein ordeiltlicher Mcnsch. Quasi — kehr um aus Deinem schlrchten Weg. bereu uud geh' in Dich — damit Du ihr einmal Antivort geben kanust auf die Frag' . . „Es ist unmöglich." entgegnete er fast tonloS. „einmal Hab' ich'S auch geglaubt, daß ich mich wieder heraus Helten köiint' ... ich hab'S erfahren, daß eS niMmer geht; die Burd'. die a.»s mir liegt, druckt Mich hinunter . . . auf den Grund, in der tiefsten Tiefen vom Hintersee. da ist mein Plak!" „Nein. Quasi — die Kvidel schaut Dir zu; sie langt Dir die Hand vom Himmel hinunter und liilst Dich hinaus j^ieh'u. wenn Du nur willst!" Er schwieg einen Augenblick wie nachsinnend. ..Es geht »ncht mehr." sagte er dann finster, „ich kann kein ordentlicher Mensch melir werden — ich kann nit Mchr j^ut nitichen. uud wenn ich'o »vollt... dann isl'S auS mit mir, dann Hab' ich meineu geweifttn (gewi senen) Weg!" Evi ward aufmerts.^m. „Wie ist das 7" sagte sie. „So ist'S die Kordel Uit allein... D» ljast noch ivaS Andres aus dem Vewislen? Vielleicht gar noch ii»aS Schwereres 7" „Mein Platz ist schon l^ergericht." erividerte er grinsend. eS darf nur ein Anderer aussteh'n und mich h'neinlafsen ... m'S Auchtl»aus. .." „Wte ist das zu nelimrn?" ries Evi noch eitriger. ,.Hast Du waS gethau. was eine so schwere Straf', verdient, und ein Andrer muß sie aussteb'n st^tt Deiner?" Quasi schivieg und sah vor sich nieder. ^ (Fortsetzung folgt.) (Bo » der Südbahn.) Der Vetriebsdirtktor der Skdbah«, Eugea Bontouz. hat in Kürsorge für das Vvhl der Unterbeamtea und Arbeiter eine Anstatt ins Leben gerufen, die nach kaum dreimonatlichem Bestände glänzende Ergebnisse aufweist. Es ist dies ein Btrpslegsma gazin. in welchem den Bediensteten sämmtliche für den Haushalt ersor Perlichen Berbrauchsaktikel -- frijches Fleisch aufgenommen — um den Erzcugungsprkis verabfolgt werden. Den Beamten ist ein Kredit von einem Drittheil ihr«r Monatsgage, de« Arbeitern und Zaglöhnern von einem Deitiljeil ihres Wochcnlohnes cröffurl; Familirn nul emer größeren Anzahl Kinder genießen jcllitN bis zur Hälsle ihrer Bezüge. Selbst Holz. Aohle — lehlele zu ö0 lr. der Zentner. Hausleinwaud u können gegen iechkmonatliche Rntenzahlong in beliebigem Mußc bezogcn «erden. Die Tcsellschaft li.»t zur Gründung diclünst sich die Zahl terstll„n aus 52. Nachdem die Vereiusleitan.,. die aus 12 Milglildcra. liest.ht. geivälilt ivordeu. stellte sie c'en Antrag, am nächsten Sonntag Nachmittag 2 Uhr sich iviedcr zu versam' meln und über die Gründung eines BerbrauchSvcrcins (Anschasfung bit-liger und guter Lebensmittel)' zu berathen. Dieser Antrag wurde angenommen. (Wie man Dieben »» a ch sp ü re u m uß.) Am Son>,tal'.e Nachts wurde der Frau Josepha Gilg. Krämerin im Pompiein'ichen Hanse (Färbergäßchen) eine Kiste mit Kurzivaaren im Werthe von 2ö0ft. gestohlen. In der Frühe entdeckte man die leere Kiste, auf dem gtlde neben der Kaiscrstraße; einige der entivendeten, aber minder werthvollen Gegenstände uud im Dolch lagen bei der Kiste. Der Gcmeindeb amte, Herr Slnkowttsch, btMertte. daß die Scheide des Dolches mit frischem Schuhdraht zusammcngeuäht worden und begab sich zu Herrn Kleinschuster, dtssen Gesellen im Pomprein scheu Hanse wohueu. Herr Klcinschnster wollte nicht an ein Verbrechen seiner Arbeiter glai,ben und theilte mi». daß diejelben äm Sonntag Abends tnit GeselltN des Herrn Nippttsch im Gasthaus gewiseu. Die BetreffeudlN wäre» durch die Nachfrage beleidigt. Die Lehrjungen des Herrn Rippitfch bezeugten aber, daß ein Gksetle ihils Lehrmtlsters im Besitze eines Dolches gew.sen. Der Verdächtitie veitor zufällig aus seiner Rocktasche eine Schachtel, in welcher sich Ringe lie-fanden, tvie solche der Frau Gilg gestohlen worden Dieser Geselle und sein Kamerad stellttN aus eiiidringliches Befrage» die That Nicht langer in Abrede. Die übrigen Kurzwaarrn hatten dieseldeu unter dem Stein-aufeu nebeu der grauziskauer Kirche vcrborgeu. Letzte Post. «t« »««s»rUch» «»tkchlkßnug »»rfAgt tt» gäbe der Vrager Vrtsvottzei a« de« Staat. I» de« dtplomattschen Kreisen »erUus tzSlt man den Bestand des i^sterretchische« Minifteriums für aefShrdet. Die spanische« Dempkraten erklSre«, die «egierutw so lange »«terstütze« z« wpKe«, als dies,, de« SruudsAtze« der SkeVolutio« tre» bletde. , Zik HiM»g »oi ZchtiU S Kl«« (Herreuggffe, Pgyer'sche» Haus) empfiehlt, (546 Billige Kleider für Kuaben im Atter von S bis 16 Zahren. Herren-Röcke von S fl. ü0 kr. bis SS fl. Herren Hosen von 1 fl. 50 kr. bis 1^^ HerrenÄesten^on 1 fl. bis 5 fl. 50 kr. Billige Hemden, Gattien, Sacktuchrl n. für Herren Damen Jacken von 2 fl. bis S fl. 50 kr. Brünuer. Reichenberger und Iägerndorfer Tuch- und Schaswolistoffe. in mehr als 80 verschiedenen Arten, die Elle von z fl. 55kr. bis 6fl. ö0kr Vorzügliche Loden, die EÜe von 75 kr. bis 2 fl. 80 kr. Diverse Baumwollstoffe, die Elle von IS kr. bis 90 kr. Ueut Halbstartin FSffer «It Slseabaiid find dillig zu bejikhm bei L. Kr««»«? i» Mart»r». Hioptplatz Rr. 8Z. 2 Stock. (00S Zu verkaufm: (S07 eilt fruer- «»d ««brochfichtn Kaffa Ar. 4. Wo? sagt d>« Eiptdiiio« ditst« Blatt»«. Z. loosö. (ädS ^ekutive Realitäten-Versteigerung. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt aemacht: Es sei über Ansuchen deS Mathias Hauptmann die exekutive Versteigerung der dem Anton Pauliö vulgo Schunko von Hl. Kreuz gehörigen, gerichtlich auf 1925 fl. geschätzten Realität Urb. Nr. 20 aä Amthofcn betvilliget Z- 10597 und hiezu drei Feilbietungs'Tagsatzungen u. z. die erste auf den 24. Oktstev, die zweite auf den 24. November, die dritte auf den 23. De zember 1868, jedesmal Vormittags von 10—12 Uhr, die erste und zweite in der hiergerichtl. Kanzlei, die dritte loco mit dem Anlzange angeordnet worden, daß die Pfandrealität bei der ersten und zweiten Feilbietung nur um oder über den Schätzungswerth, bei der dritten aber auch unter dem-selben hintangegeben werden ivird. Die LizitationSbedingniffe. tvornach insbesondere jeder Lizitant vor gemachtem Anbote ein 10°/^ Vadium zu Händen der LizitationSkommis' sion zu erlegen hat. sowie daS SchätzungSprvtokotl und der Grundbuchs-Extrakt können in der dieSgerichtl. Registratur eingesehen werden. Marburg am 1. September 1868. Ich beehre mich hiermit ergebenst «nzuzeigen, daß ich auf hiesigem Platze im grütijahre 1869 eine Filiale meinerj ««Pssltrlimi »»> Krillum i» Wiei errichten werde. Um mir bis dahin das Vertrauen der hiesige» verehrten Kunden eriverben zu können, habe ich Arau VI»««, wohnhaft in der Grazervorpadt, Tegetthoffstraße, im neuerbauten Hause der Frau Schmi-derer, zu ebener Erde rechts, mit der Besorgung meiner Geschäfte betraut, welche von heute ab Aufträge für mich übernimmt. Alte Gattungen Seide»-. Schaf- und Vß»»»oolistsfft, Hiiider, Zß>«t, Spitzt«, Chibets, Meri«ß». Cts^piche, Perkailt und Deliiue ze. u. werden schönstens Mrbt und nach Wunsch mit den neuesten DessinS jeder Sai son bedruckt. Indem ich mir mit der Hoffnung schmeichle, daS geehrte Vertrauen meiner »verthe» Kunden durch schöne Ausführung der mir znkoiumenden Aufträge und billigst gestellte Preise zu erlangen, zeichne achtungsvoll 580)__' E. Drechsler. KulldillachMg. (592 Die Amtslokalitäten der k. k. Bezirkshauptmannschaft Marburg be-finden sich seit I. Oktober d.I im Girstmayr'schen Hause in der Grazer. Vorstadt, ebenerdig, dem Bahnhofe gegenüber. Marbura < K. k. Bezirkshauptmanuschaft Marburg am 5. Oktober 1868. Haus' Berkauf. (591 In Meiling ist daS Hans Nr. 15 sgmmt WirthschaftSgebäuden. zwei Gemüsegärten und einem Sitzgarten mit große» Kastanienbäumen billig zu verkaufen. Auskunft beim Ggenthümer. Edikt. (b94 Zu verkaufm: eine große Pendeluhr, ein Prachtwerk. Auskunft im Cafv Pichs. daS dreizehn Monate geht. (597 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt aemacht: ES sei über Ansuchen deS KonkurSmassa-Berwalters Herrn Dr. Franz Duchatsch und über Zustmmung der Mehrzahl der Konkursglaubister die Feilbietung der zur Jakoi und Rosalia Rattry'schen Konknrsmassa gehörigen, aus 8433 fl. gerichbltch geschätzten Realität Urb. Nr. 390j aä Faal bewilligt und zur Borntahme derselben eitle leinzige Tagsatzuna auf den BS. Oktober l. I. Vormittags vo» 10 bis 12 Uhr am Orte der Realität in GamS bei Marburg mit dem Anhange angeordnet worden, daß hier-bei die Realität auch unter dem Schätztverthe, jedoch nicht unter der Hälfte desselben, also nicht unter dem Betrage von 4216 fl. 50 kr. an den Meistbietenden hintangegcben werden wird. Jeder Lizitant hat vor dem Ailbote ein Vadium von 800 fl. bar oder in Staatspapieren nach dem letzten Course oder in Sparkassabüchetn zu erlegen. Die übrigen LizitationSbedingnisse, das Schätzungsprotokoll und der GrundbuchSauszug können hiergerichts eingesehen tverden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 22. September 1868. Verantwortlicher Redatteur: Kranz Wie st Haler. S. «. Et. O. Druck und Verlag von Sduard Sanschiß in Marbizrg.