WohlßM, str Alte" 4 ^ «r St Sonntag, KA. April IGVV. V Jahrgang. Die ^Marburg« Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitafl. Preise — fiir Marburg: ganWhrig L fl., halbjähug 8 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr. für Zustellung ins Haus monatlich 10 kr. mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl.. vierteljährig 2 sl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wiro bei einmaliger Einschaltung mit 10. bei zweimaliger mit IS, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung 30 kr. Inseraten-Slempelgebühr kommen. Abonnements-Einsadiing. Bei Beginn des neuen Monates machen wir die freundliche Einladung znr Pränumeration: Pr仫«eratioi»s-Vreis. .Kr Mirdiirg monatlich SV kr., «it Mtlluug i« s Ha«» KV kr., «it oittttljährig L fi, halbjährig 4 fi., ganzjährig » fl. Die Administration der „Marburger Zeitung." Zur Geschichte des Tages. Die Friedenshofsnung. die wir abermals in Folge der Ab-rüftungsgerüchte gehegt, ist mit einem Schlage v erni ch te t »vorden. Oesterreich wollte abrüstrn. hatte bereits an die Militär- und Zivilbehör« den in Böhmen und Schlesien Befehl ertheilt. keine Urlauber und Reser-vistcn mehr einzuberufen. Alles umsonst. Preußen lvill den Krieg um jeden Preis. Pa nümlich Oesterreich gegen Italien rüstet, also eine grontveränderung von Norden nach Süden vorgenommen, und. wie die italienischen Blätter behaupten, in Venedig und Verona Einquartierungen für 30.000 Mann angeordnet hat — so erklärt nun die BiSmarcksche Leibjeitung kurz und trocken: „Preußen dürfe nicht dulden, daß die italienische Armee, welche im Kriegsfalle Preußen zur Seite stehen lvürde, von Oesterreich vernichtet werde. Wenn daher Oesterreich nicht gleichzeitig gegen Preußen und Italien abrüste, so müßte Preußen mit Verstärkung seiner Rüstungen antworten." Ueber die Politik der deutschen Mittelstaaten wird der „Schles. 3." von Berlin geschrieben: „In Augsbnrg soll eine zuverstcht- liche Stimmung geherrscht haben. Oesterreich, habe es geheißen, sei zu den Mittelstaaten wieder zurückgekehrt. Ein zweites Gastein stehe nicht in Aussicht, wie denn Oesterreich auch das erste gegen Preußen zu ver-werthen gewußt habe. Oesterreich werde lveder in die Annexion, noch in das Vasallenthum des Herzoys Friedrich willigen. Dafür rechne Oesterreich daraus, daß die Mittelstaaten ihm nöthigenfalls mit 150,000 Mann zn Hilfe eilen würden. Es bedürfe dazu keiner förmlichen Uebereinkunft. Das Einverständniß sei durch die thatsächlichen Verhältnisse angezeigt. Ein mittelstaatlicher Minister namentlich soll sich in diesem Sinne mit großer Zuversicht geäußert haben." Das Einverständniß zwischen Preußen und Italien in der KriegSfrage läßt sich auch nach den Aeußerungen der italienischen Blätter nicht mehr bezweifeln. Die „Nazione" sagt über die Rüstungen Oesterreichs in Venetien: „Diese Maßregeln maskiren wahrscheinlich die Verletzung deS Entlvaffnungs Abkommeus mit Preußen, und wir glauben daher, Preußen mehr als Italien muß bezüglich der österreichischen Rüstungen schnell Entschlüsse fassen." Die „Opinione" speit Feuer und Flammen in einem Artikel, tvorin sie behauptet, der Krieg sei schon wegen der Finanzlage Italiens nothwendig. „Zeigt vor Europa." sagt dieses Blatt, „daß ver kriegerische Enthusit'smus der Italiener sich nicht nur in den Spalten ihrer Zeitungen und in den Gesellschaften ihrer Kaffeehäuser findet; be-willigt einmüthii^ das letzte Anlehen, und dieses sei ein KriegSanlehen; vereinigt im adriatischen Meere eure hundert Schiffe, sammelt am Po und Mincio eure 300,000 Streiter und vertheilt sie zwischen Lamarmora und Cialdini; werft Garibaldi und seine Schaaren ttach Tirol; landet Bizio mit einem verlornen Korps an den Küsten von Jstrien; macht, daß die erste Kanone losschieße, daß die erste Schlacht gewonnen werde, und unsere Rente ivird zu dem Ausgabekurs hinaufstngen mit größerer Schnelligkeit, als sie herabgesunken ist." Die „Cpoea" bespricht die Wichtigkeit Jstriens im Falle eines Krieges. Der Grundsitz der italienischen Einheit erfordere, daß man nicht bloS Rom und Venedig, Nizza. Korsika und das Gebiet von Trient. sondern auch die einst venetianische Provinz Jstrien mit ihrer Hauptstadt Triest „befreien" müsse. Der Hafen von Trieft, n» roth « n Aru g. Von I. ltmmt. (Fortsehung.) Der Polizeirath ging in dem geräumigen Fremdenzimmer deS rothen Krugs tief und unruhig nachsinnend umher. Cr war allein; der Baron Stromberg hatte ihn. als sie in das Haus traten, verlassen. Der Baron war ein ordentlicher Mann und ebenso auch ein ordentlicher Beamter, und ein ordentlicher Beamter mußte vor allen Dingen über der Sache nicht die Form vernachlässigen, denn auch die Form gehört zu seinen Pflichten, und. wenn Mlin lvill, steljt sie sogar an der Spitze seiner Pflich- tkN. „Ich werde." sagte der Baron zu dem Polizeiratl». als sie in daS Haus eingetreten waren, „jetzt zunächst über meine bisherigen Operationen und Ermittelungen ein kurzes Protokoll aufnetimen. Es ist «m der Ord nung willen, damit nicht Eins durch daS Andere kommt. em Mord- zu l)elfen. gerädert! Das nennt man Recht! 3n dein Rechte sch'velgt der brave, steifleinene Stockjurist da oben. Heiliger Gott. Du da hock oben in Deinem Himmel, Dich meine ich nicht! Ich mnne ja nur den braven, ehrlichen Baron, den Du ja auch nach Deinem Ebcnbilde geschaffen — haben sollst. — Und ich still ihm die Hand dazu bieten, muß eS. als wohlbestallter königlicher Polizeirath! Und die arme Mamsell Caroline! Und dieser Lump von einem Franzosen! Und sein König Ludwig Philipp, der durch seinen Minister deS Auslvärtigen diese Nachforschung von unserer Regierung Verlangt hat. Und. und — allgerechter und allweiser Gott, in drei oder vier Tagen find vielleicht zwanzig Jahre seit dem Verbrechen verfloffen. und nach Paragraph so und so viel unseres KriminalgesetzeS wäre die ganze Geschichte »erjährt und der Herr Sellner und seine grau könnte» die Bai von Muqgia. Porto Rose, die Häfen von Parenzo und Pola würden ebenso viele Stationen für die italienische Flotte und sichere Stützpunkte für Unternehmungen auf dcm Festlande sein. Wenn Krieg mit Oesterreich ausbreche, sei für Italien eine Basis für See Operationen unumgänglich nöthlg. Die Besetzung der genannten Punkte würde Italien großen Bortlieil. den Oesterreichern aber empfindlichen Stbaden bringen. Von der offenen See verdrängt, wären sie der dringenden Gefahr ausgesetzt, im entscheidensten Augenlilicke eines Feldzuges von Seite der julischen Alpen und des Jsonzo im Rücken anl^egriffen zu werden. Ein Korps regulärer Truppen oder Freiwilliger, welches in Ober Jstrien operirte. würde den rechten Flügel des im Flstungsviereck beschäftigten italienischen Heeres decken und in den österreichischen Streit-kräften eine vollständige Auflösung liervo, bringen. Kiir's allgenietve Stimmrecht. 11^ Marburg. 28. April. Als vor fünfzehn Jahren es sich fü^ Sü^poleon um den franzöfischtn Kaiserthron handelte, war dieses Ziel l>och genug, um kein Mittel unversucht zu lassen. Seit es politische Parteien gibt, hat keine einzigc noch eine solche Thätigkeit entwickelt als die Bonapartistische damals vor der allgemeinen Abstimmung. Hunderte von Drehorgelspielern, Invaliden aus der Kaiserzeit, durchzogen Frankreich. Napoleon hatte sie mit (!^eld und Leierkästen auSgeiittttet und es brausten vor den Zuhörern Ikicder und Weisen, um die Erinnerung an die „Zeit des großen Kaisers" zu wecken. Nach des Tages Last und Hitze aber lauschten „Bürger und Proletarier" den Crzäl)lungen dieser graubär-tigen Helden, die immer und überall Napoleon dem I und seinem Hause ein Hoch Nl^ch dem anderen brachten. Die ungeheure Masse des französisch n Landvolkes kann weder lescn noch schreiben. Bon einer Belehrung durch die P'esse war also schon aus diesem Grunde nicht die Rede, wenn auch der Staatsstreich die Frei heit derselben nicht getroffen lzätte. Die Männer, welche für Recht und Verfassung geschrieben, waren im Kampfe gefallen, s.^hen im (Äefängniß. oder waren auf der Flucht: die Soldtnechte Napoleono aber tauchten ihre Feder nicht m Tint«. sondern in Blut. In jeder Gemeinde warben Napoleons offene Anliänger. oder wühlten geheime Sendlinge. Den Beamten >l'urde die Versicherung gegeben, daß sie, wenn durch ihre Mitwirkung daö Bolk sich für Napoleon cnt-scheide, ihre Stellen behaltcn. Dant der (Zentralisation in Ai^ankreich. HÜngt sogar der Nachtwächter im letzten Dorfe an der spanischen Grenze von der Regierung ab: es ivar demnach mit Gewißheit vorauszusehen, daß die Beamten, welche der P rÜsiden ! Napole o n aus der Zahl seiner Parteigänger erkoren, auch dem Thronbewerber Napoleon ihre gutiiezahlten Dienste nicht veisagen. Napoleons Spürhunde kannten genau die Zahl und Bedeutun>i der . Gegner in jeder Gemeinde: sie mußten vorerst versuchen, dieselben zu gewinnen. Dem Einen wurde eine erledigte Stelle versplocheu. dem Andern die Bewilligung zur Betreibung eine» Geschäftes l^Herausgabe einer Zeitung. Bau einer Eisenbahn . . .) verheißen. War ans diese Art nicht beizukommen, so gab oder versprach man Geld. Wer sich nicht bestechen li^ß, wurde eingeschilchtert: das Volk werde sich dem „Retter der Gesellschaft" dankbar erzeigen, werde in der überhöhen Mehrheit für ihn stimmen — es sei gefährlich, dem Willen des Volkes sich widersetzen, der .^taiser weide seine Widersacher zu finden fich vor den braven Baron hinstellen und ilnn sagen: Ener Gnaden, 'u. wir haben den Franzosen damals erschla.ien; der Eine hat ihn gel)alten und der oder die Andere hat ihn erdrosselt und darauf haben wir Beide ihm sein Geld abgenommen, ganze vierm^uhuudertl.lusend Franken in blanken Goldstücken und wir wollen Euer Gnad n anch die l^^ebeine des Erschlagenen zeigen, sie liegen noch wol)l konseivirt in der Erde, wenn wir auch, um besserer Sicherheit willen, den alten Stall darüber abgebrochen und der andern Erde gleich gemacht hallen. Ader geben Euer Gnaden sich keine Mi'l)c mehr. Das Alles ist palsirt am 20. Oktolier 1813. und heute schreiben wir den 27. Oktolier 18.'^:^. und es sind also zwanzig Jahre und ein Tag seitdem verflossen und damit ist die Berjäh rung eingetreten, und Euer Gnaden dilisrn feine llntemchüng m^^iir ge.^en uns einleiten und dürfen uns nicht mehr hanj^cn oder rädern lassen, wer den nns aber eine große Freude machen, wenn Si« eine Flasche alten Rheinweins mit uns trinken wollen, aus die Gerechtigkeit und besonders auf die Verjährung! — Himniel. Himnirl. ivie machen die Menschen Dir das Recht zurecht! Den siebenuudzwanzigslen Oktober schreiben wir heute erst! llnd die arme Frau wird gerädert, wenn sie bekennt, uud bekennen wird sie. wenn der l,rave Baron sie fragt, und fragen wird er sie. wenn — wenu nickt die schöne nnd liebenswürdig'' Mamsell Caroline wäre? Nein. nein, er wird doch! ^ ' Uud doch!" Er schüttelte den Kopf, der kleine, dicke Polizeiratb -- er hörte mitten in l)tm Spötteln plötzlich anf. legte den Fiiiger an die Nase, sann rinen Augenblick nach und ging dann rasch zn der Glasthür, die liinten in dem Zimmer mit diesem das sreundliche Familienstiilichtn veiband. und die durch die Beleuchtung in dicsem ^tübchen noch ebenso hell ivar, wie vorhin. Er fand auch noch die kleine Oeffnung des Borhani^es, und er konnte wieder hindurchsehen, ivie vorhin, und er sah wieder hindurch. Und was er wieder sah? Und w.^s er wieder hörte? Sie saßen noch beisammen in dem traulichen Stübchen. 0ie blasse Frau Seltner und die wohlgenährte und woh'.zufriedene Frau ^teinauer, der stille, tiefgedrückte Friedrich Seltner und die weltverachtende (!!harlotte Steinauer. der alte Herr Stemauer — er fay aliein. Stumm saßen sie alle da. In dem blaffcn. abaehärmten Gesichte der Frau Seltner hatte fich zu dem Schmerze eine schwere Angst t'.e'ellt. Die Frau Steinauer hatte den gespannt lauernden Blick nach allen Seiten hi» offen. Sie schien etwas Ungeivöhnliches zu erivarten. Daß sich etwas wissen ... Die entschlossenen, unbeugsamen Gegner, deren Einfluß man am Tage der Abstimmung am meisten sürchtete. wurden unter den nichtigsten Vorwänven cini^esperrt und nach der Abstimmung entweder sreige-lassen und die Verhaftung für ein Mißverständniß erklärt, oder es wurde zur Beschönigung der Gewaltthat eine sörmliche Untersuchung eingeleitet. Die Abstimmung geschah mittels geschriebener oder gedruckter Zettel, auf welchen die Worte: 3 a oder Rein standen. Die Buchhändler, die Verschleißer solcher Stimmzettel, die Schristkundigcn in den Landge« meinden waren zumeist treubewährte oder erkaufte Anhänger Napo-leons. Verlangten Wähler Stimmzettel, so wurden fle. zu Gunsten Napoleons bearbeitet. Bauern, die nicht lesen konnten, wurden Zet« tel mit „Ja" eingehändigt, wenn sie auch solche mit „Nein" verlangt hatten. Nicht frei gewäljlte Ausschüsse leiteten die Abstimmung, sondern von der herrschenden Gewalt abhängige Behörden, die zu Gunsten derselben ihr Amt mißbrauchten. Als das Ergebniß der Abstimmung verkün-det lvurde. staunte Frankreich, staunte die Welt: acht Millionen hatten für Napoleon sich erklärt und seither schreibt er sich: „durch die Gna-de Gottes und den Willen des Volkes Kaiser der Franzosen." (Schluß folgt.) Marburger Berichte. (Vom Friedhofe.) „Die letzte Ehre." welche die Gemeinde ihrem Lehrer Schweighardt erwiesen, war eine erhebende Feier. Die Mädchenschule, die Haupt- und Realschule. Gymnafium und PriesterhauS. die Jungfrauen. Mütter und Großmütter, an deren Erziehung !)er Ber-blichcne ein l)albes Jahrhundert eifrig mitgewirkt. Männer in großer Anzahl bildeten einen unübersehbaren Zug. und Tausende standen als Zu-schaurr auf beiden Seiten. Bei der Wohnung deS Verstorbenen wurde von seinen Amtsgenossen und drei Mitgliedern deS Männergesangvereins ein Ab-schiedslied, am Grabe selbst aber Gläser'S: „Schlumm're sanft!" vorgetragen. Die Mädchen jener Klasse, in welcher Herr Schweighardt Lehrer war. gingen als „Leidtragende" hinter dem Sarge, umstanden das Grab in tveitem Kreis. Rührend, alle Herzen mächtig ergreifend war der Schmerz dieser Schaar. Die heißen Thranen der unschuldigen Kinder find das schönste Zeugnis; für den geschiedenen Lehrer, der neben seiner Gattin ruht, die ihm lange fchoil vorausgegangen. (Bon der Drau.) Wie bekannt ist. beabsichtigt der Schiffsbau-Meister Tonello mit einem auf seiner Werfte zu Trieft gebauten Dampfer die Drau zu befahren, ^as Schiff ist bestinlmt. der Regierung zu beweisen, daß man auch ohne Regulirung deS DranflusseS. ldie jährlich .'^00.000 st. kosten würde, denselben befahren kann, wird dieser Tage im zerlegten Zustande auf 0er Südbahn nach Marburg gebracht, hier wieder zusainmengelegt und soll der erste ordentliche Versuch Anfangs Mai in Gerecher unter eine Rinne gebunden. von welcher au» beträchtlicher Höhe beläufig jede Sekunde ein kalter Tropfen aus seinen glatt geschorenen Kopf herabfällt. Abgesehen von der Pein, welche daS unaufhörliche, schließlich unerträgliche Auffallen deS Tropfens am H^iupte dem Unglücklichen verursacht, entzieht auch die rasche Verdunstung des auffallenden Wasiers seinem Kopfe endlich die Wärme; der Aermste leidet infolgedessen grimmige Gehirnschmerzen, wird dann lvahnsinnig und stirbt endlich in völliger Raserei. (Aus dem Leben Napoleon I.) Im 4. Band. Seite 523. der Lebensbeschreibung Napoleon s I. von Stahllieim wird folg-'nder AuS-spruch Napoleons angeführt: „Die öffentlichen Sitten find im Steigen, und man kann Vvlliersngen. daß sie sich stufenweise auf dem ganzen Erd-ball verbessern werden. Die Vernunft, ihre Entwicklung, die unferer Fähigkeiten! hier haben wir den Schlüssel zu allen gesellschaftlichen Ein-richtungen, das ganze Geheimniß des Gesetzgebers. Diejenig-'n allein, welche die Völker täuschen und sie zu ihrem Vortl)eile beherrschen wollen, können den Willen haben, sie in der Unwissenheit zu erhalten ... Die erste Pflicht eines Fürsten ist die. zu wollen, was das Volk will. Die Wiedergeburt der jetzigen Welt muß früher oder später zu Stande kommen, vergebens werden die alten Aristokraten ihre Anstrengungen verdop-pellr um sich ihr zu widersetzen. Es ist der Felsen des Sisyphus. den sie über ihren Hauptern emporlialten; einige Arme lverden ermatten und bei dem ersten Nachlassen wird Alles einstürzen. Das alte System hat ein Ende. Der erste Souverän, der bei deM ersten großen Konflikte sich der Sache der Völker aufrichtig annehmen wird, wird sich an der Spitze deS gesammtcn Europas befinden und was ihm belieben wird, unternehmen können." Bekanntlich sind die Napoleoniden in diesen Dingen bisher über die schönen Worte nicht hinausgekommen. (Die Streitkräfte Italiens) Der Stand des italienischen Heeres beträgt nach dem „Diritto" 351.468 Mann, abgesehen von den Z'vciten Kategorien 1842 bis 1843. die zur Verfü«iung der Regierung stehen, von der zlveiten Kategorie 1844. deren Einübung mit dem 10. d. M. begonnen, nnd den Rekruten von 1845. die bald der Armee einverleibt werden, wodurch die Armee einen Zuwachs von 85.000 Mann erhält, so daß dieselbe dann 436.408 Mann zählt. — Die Nationalgarde hat 200 Bataillone. (Frisch, fromm, fröhlich, frei!) Das Losungswort der deutschen Turner: „Frisch, sromm, sröhlich. frei." ist weit älter, als ge-wöbnlich angenommen wird. Auch dürfte die verkürzte Form: „Frisch, fröhlich, fromm" (vom Jahre 1657) wohl schtverlich für die urfprüngliche zu erachten sein, da die erlveiterte Form sich bereits im 16. Jahrhundert vorfindet Nach einem hc.ndschristlichen Liederbuche vom Jahre 1574 lantet der Spruch also: „Frisch, fromm, fröhlich, frei, ist aller Studenten Gejchrei." Mit anderm Reim, ebenfalls auS dem 16. Jahrhundert: ..Frisch, frei, fröhlich, f'umb, ist der Studenten Reichthumb." Und auS dem BolkSmund damaliger Zeit: „Frisch, fröhlich, fromm und frei! daS ander Gott befohlen sei." (Gegen den Z e i t uu g s st empe l.) In der letzten Sitzung der gesetzgebenden Versammlung der sreien Stadt Frankfurt wurde der An tr.^g wegen Beseitigung des Zeitungsstempels einstimmig angenommen; ein überkluger Finanzmann iv^llre zwar statt des ZeitungsstempelS eine Besteuerung der Anzeigen eingeführt wissen, doch die Versammlung wieS mit Unwillen dieses Auskunftsmittel von sich, von der ganz richtigen An-nähme auSgeheild. d^iß eine solche Besteuerung nichts weiter als ein indirekter Zeilungsstempel sei. der in allen Formen verwerflich wäre. Wie lange eS wohl noch dauern wird, bis diese einfache „bürgerliche" Anschauung auch in den hohen Kreisen unserer Finanzwelt seine Anhänger zählen wird, wo man heute noch beide Formen der Besteuerung beizubehalten für löblich findet? — (Arbeit und Bildung.) Schulze-Delitzsch sprach in einer gllhrmannsstube wieder zugemacht. ES mußte Jemand in die Stube eingetreten sein. „Die Frau? Ich werde wieder den Horcher machen müssen." Er schlich an die Thür der guhrmannSstube und horchte. Er hatte sich nicht geirrt. „Ist der KaSper noch nicht wieder da. Katbrine?" fragte die Frau Seltner. „Nein, Frau." antwortete die alte Magd. „Auch mein Mann nicht?" „Auch er nicht." „WaS mag da vorgefallen sein. Kathrine?" „Ich weiß eS nicht, Frau. Der Kasper aber meinte schon den ganzen Tag. eS sei heute ein Unglückstag. ..Sagte er daS? — Ja. ja —" Es trat eine Stille ein. „Wo ist die Caroline?" fragte die Frau dtnin. „Zn ihrem Stübchen oben. Wollen Sie zu ihr. Frau?" „Ich habe mit ihr zu reden." „Sie ist aber nicht ullein. Die Liesbetl» ist bei ihr." „Ah. sie ist hier. Ich hörte rS. Aber eS ist desto besser." Der Polizeirath hörte den Schritt der Frau sich der ^hiir nalsen. Er war mit einem Satze von der Thür zurück, an der Thür des Frem-denzimmerS. die er unbefangen öffnete, als ivenn er etwa lNls seinem Zimmer gekommen sei. Dir Frau Seltner trat aus der Fuhrmannsstube und ging am Ende deS Flurs die Treppe hinauf. Als sie oben ange-langt war. schlich der Polizeirath ihr wieder nach. Er erstieg elienfalls die Treppe. Aber nachdem er kaum wenige Stufen zutückgel?gt hatte, begegnete ihm der Baroii Stromberg, der die Treppe herunter kam. Der vornehme, steife Herr war augenscheinlich verlegen. Bei dem plötzlichen Anblicke deS Polizeiraths wurde cr eS noch mehr. „Zeusel." sagte sich der Polizeirath, „was mag der angefangen haben?" Aber wie er eS sich fragte, wußte der Mann dcr Polizei es auch schon. „Er hat gehorcht — gehorcht tvie ich — da hat ihn die Frau über-rascht. Und wo kann er gehorcht und gelauscht haben lvo tindrrs. als an der Thür der liübscheii Mamsell Caroline? Ah. ah —" „Sind Sie schon mit Ihrem Protokoll fertig Herr Bnron?" „Still, man könnt,: unS hören." „In der That. Gehen wir die Treppe hinunter." „Sie sind also fertig mit Ihrem Protokoll?" „Ja. Ich überzeugte mich, daß vorläufig kurze Notizen genügten. Mit diesen tvar ich bald zu Ende." „Und nun?" „Ich denke jetzt das Verhör der Frau vorzunehmen." „Sie muß Ihnen oben begegne! sein; sie ging so eben die Teeppe hinauf, zu ihrer Tochter." „Sie wissen daS?" „Ich hatte sie belauscht. Sie wissen, es gehört zu meinem Metier." «Hm —" „Und ich möchte es vor der Vernehmung der Frau, noch ein paar Minuten lang sortsetzen." „Warum?" „Im Interesse des armen Kindes, der braven Caroline." „In ihrem —?" „Sie soll Vntcr und Mutter verlieren. Beide aus einmal, heute „Es ist ein llnglück." „Und ein noch größeres Unglück ist eS. ?'aß sie vorher, auch noch heute Abend, erfahren soll, daß sie das ^ind von Mördern ist. von ge-meinen Rautimördern.^ „Es ist schlimm —" „llnd diNNit sie das Unqlück so recht vollständig suhle, ivird sie doch noch die Schwiegertochter des Herrn und der Frau Steinauer werden." „Aber der entsetzliche Handel kam ja nicht .^u Stande." „Er soll jeßt zu Stande kommen ; der alte Steinaner besteht darauf. Die Frau soll die Tochter herbeiholen. Sie ging drshtilb nach oben. Sie ist jetzt bei ihr, und — ich muß wahrhastig ivissen. wie daS Kind die Sache aufnimmt. Ich bringe J!;nen dann sofort die Frau zum Verhör ln das Fremdeiizimmer'hinunter. Herr Baron. !^der wollen Sie sie an-derswo verhören?" „Ich werde ja sehen." sagte der Baron. Der Polizeirath erstieg wieder die Treppe. Oben in dem Gange, in den sie mündete, wandte er sich u» eine Ecke, ging einige Schritte weiter und stand vor einer Thür still. Er schien schon mit Allem im Hause bekannt zu sein. Er war leise gegangen , l-ise trat er näher an die Thür und horchte an ihr. (Fottsetzung folgt.) Versammlung des Maschinenbau-Arbeiter Vereins in Berlin kürzlich fol» Bildung beschäftigt. Die technische Bildung führt den Arbeiter zur gende Worte: „Die Humanitätsbestreliungen. welche die Grundll,ge un- menschlichen Bildung, denn einmal geweckt steht der Menschengeist nicht sereS Vereinslebens bilden, verbürgen den endlichen Sieg, der bei bl^s stille. Und nun noch ein Wort an Sie. meine Herren, Sie nehmen cilS politischen Fragen oft ausbleibt, bei der Vermischung dcr socialen und Maschinenbauer eine ganz besondere Stellung ein, indem Sie gerade politischen Fragen aber große, nicht melir rückgängi,^ zu machende Kul ! durch Ihre Berussthätigkeit Arbeit und Bildung mit einander vermitteln, turerrungenschasten hrrbcifül)rt. Selbst die Machthalier vermögen nicht! Sie produeiren unmitelbar keine menschlichen Bedürfnisse. Sie stellen dieser Entwicklung Widrrstand zu leisten und sehen sich «gezwungen, ihre die Maschinen her, welche erst diese unmittelbare Produktion bewirken Konzessionen zu machen. Wohl mag eö hin und wieder gelingen, dit sollen. So arbeiten Sie gerade unmittelbar an der Vergeistigung der sociale Frage zur Täuschung der Müsse zu benutzen: aus die Dauer ist menschlichen Arbeit, indem Sie die Kette bilden zwischen den Errungen« dies unmöglich. Die sociale Frage gleicht darin jenem Ungeheuer des schnften der Bildung und ihrer praktischeu Verwirklichung und die Er-AlterthumS, der Sphinx, welche diejenigen, die ihr Rällisel nicht zu lösen ^kenntnisse dcs Forschers zu^ Gestaltung bringen. Sie sind die ewentlichen Erlöser der Arbeit, indem Sie die Naturkräfte zwingen und die Maschinen vermochten, tödtete. aber sich selbst in den Abgrund stürzte, nachdem diese Lösung gefunden war. Die Lösung ihres Räthsels aber war der Mensch. Die Lösung der socialen Frage ist die Humiuiität. das heißt die Entwick« lung zum vollen Menfchenthüm. Das haben Sie erkannt, indem Sie zum Programm Ihres Vereins Arbeit und Bildung gemacht haben. Ist denn als neue Sklaven einfiihrcn, welche dem Menschen die Zeit' zu seiner würdigeren Arbeit möglich machen. Ihr rrnstes. mit Schwierigkeiten verbundenes Streben wird vom besten Erfolge gekrönt fein, wenn Sie hier in Ilirem Verein brüderlich geschaart. Männer der Arbeit und zwischen Arbeit und Bildung ein Gegensap? Bilden sie vielmehr nicht! Bildung, den gemeinsamen Interessen nachstreben." Die Versammlung die Angelpunkte unseres ganzen menschlichen Dasein^^ ? Die Bildung dankte dem Redner für den wiederholt durch rauschenden Beifall unter-lehrt, daß das geiftige Kapital der Säilitssel zu dem materiellen Kapital brochenen Vortrag durch Aufstehen und brachte ihm ein dreimaliges Hoch, ist. Das ist die große Seite Ihres Vereins, der sich mit Arbeit und! Teleftraphischer Wiener Cours vom April. Metallique».....56.25 Kreditaktiel» S'/, National'Anlehen. 18SVer Staats-Anlehen 59.70 72 70 London Silber 126.— 105.75 10b.-5.10 Bankaktien.......669.— I K. K. Miinz-Diikaten .... Geschäftsberichte. Marliurg, 28. April. (Wochenmark t.Sbericht.) Weizen fl. 3.45, Korn fl. 2.86, Gerste fi. 2.25, Hafer fl. 1.80, Kukurntz fl. 2.20. Heiden st. 2.10, Hirsebrein fl. o.—, Erdäpfel fl. 0.89 pr. Mepen. Rindfleisch 14 kr., Kalbfleisch 18 kr.. Sch>vem-fleisch jung 22 kr. pr. Pfnnd. Holz 18" st. Z.04, detto weich fl. l.60 pr. Klafter. Holz, kohlen hart fl. 0.60, detto weich fl. 0.48 pr. Metzen. Heu fl. 1.20, Stroli, Lager- fi. l.80, Streu- fi. 0.80 pr. Centner. Pettau, 27. April. (Wo chenmarktSdericht.) Weizen fl. 3.40. Korii fl.2.00, Gerste st. 2.—, Hafer fl. 1.20, Kuknrntz fl. 2.30. Heiven fl. 2.20, Hirsebrkin fl. 3.60, Erdäpfel fl. 0.90 pr. Me^en. Rindfleisch 16, Kalbfleisch ohne Znwage 19, Schmeinfleisch jung 16 kr. pr. Pf. Holz 36" Hort fl. 8.—. detto weich fl. 6.— pr. Klafter. Holzkohlen hart st. 0.40, detto weich fl. 0.30 pr. MeKen. Heu fl. 1.15. Stroh, Lager- fl. 1.10, Stteu« fl. 1.— pr. Centner. WaraSdin, 26. April. (Wochenm arktt»e rich t.) Weizen fl. 0.—. Korn fl. fl. 2.60. «erste 1.80. Hafer fl. 0.—. Kuknruh fl. 2.10, Erdäpfel fl 1.10 pr. Mctzen. Angekommene in Marbnrg. Vom 24. bis 27. April. „Erzherzog Johann." Die Herren: Lichteiistein. kk. Rittmeister. Wien. Merten», tt. Honpimann, Dalmatien. Lysek, kk. Regini. Arzt, Pettau. Kowek, kk. Lieut., Dalmatien. Romberg, Privat, Wien. Rosenstein. Kf,n.. Cussel. Fulirman, Kfm., Baiern. Viro. Handelsm.. Tiiffer. Proßinugg; Majer, Pollak', Fraiikl; GaSmayerz Steiner' Ailangeir n. Woth. Kaufleute. Wien. „Stadt Wien." Die Herren: Gantschnigg, GutSbes., Klagenfnrt. Lichtenegger u. Bolända, Kaufl., Wien. „S tadt M era n." Die Herren: Mor»vij;er, kk. Ober-KriegSkopunissär. Graz. Gouvent, tt. Oberlieut.. Klagenfurt. Korschter, Ksm.. Laibach. Linasy. Privat. Moggio. Nupnig, Privat. Graz. Ariesach, Schafhändler, Mohacz. Verstorbene in Marburg. Am 23. April: Viktor Malek, Schneiderskind. 9 M., Lungenentzilndniig. — Am 25.: Anton Dorner, Schneider, 32 I., AiiKzehrung. — Andreas Girtler, EiscndreherS-Kind, 2 Jahre. Waffertopf. — Johann Schweikhard, Mädchenlehrer, 84 I.. Lungen-lähmung. — Am 26.: Jgnaz R.. Knecht. 55 I.. Lungenlähmung. — Am 27.: Frau Aloifla Steiner, Wagners-Krau, 3ti I., Tubereulose. ' ^ Freiwillige Lizitatioa. SämmtlicheS Waare«lager als: Kinderkleider, Kinderwäsche. Strümpfe und Socken, Mantillkn. Haus-joppen, gewirkte Unterziehhosen und Jacken. Nachtkorsets, Nachthauben, gestickte Sacktücher. Chemisetten. Aermel, Eorfuhemden, Mieder. Kinder-krinolins, Knabenhemden, Gattien, Baumwollhemden Netze, Häubchen, Kinder- und Damenhüte. Kleideraufputz, Knöpfe, Schleier, Seidenhauben; dann ein Theil Zimmereinrichtung zc. zc. wird gegen Barzahlung am I. Mai und den darauffolgenden Tagen hintaMegeben: _ (161 in der Burg, Gewölb Ikr I. Einladung. (164 Die Filiale Marburg halt die Vorfitzung zur 43. allgemeinen Vcr. sammlung Mittwoch den 2. Mai Vormittag 10 Uhr im Speisesalon des Kasino zu Marburg ab. — Zur Verhandlung gelangen die in Nr. 41 der „Marburger Zeitung" veröffentlichten Fragen, und werden selbe nöthigenfallS Rachmittag, nach einem gemeinschaftlichen Mittagsmalle. fortgesetzt werden. Der Zilial-Borsteher. Oesselitlichcr Dank. Das Lehrpersonale der Volksschulen von Marburg drückt für die edle zalzlreiche Theilnahme bei der anl 27. April d. I. stuttgcsnndenen Leichenfeier seines Kollegen Herrn Jokann Scbwcikkard, Lehrers der Mädchenschule, den wärmsten Dank aus. 160) KMiiiix Heute den 29. April 1866: »«» kiMIlI»»« Ni«»UMll»llliW der Iran Ursula Wabitsch i« Melliugberg. Für guten Wein und kalte Speisen ist bestens gesorist. 2!^^ April-iil klistili««. Heute Sonntag den Vtllizzückli krOkiiiilix Dieuftag deu t. Mai Maifeft 162) mit abwechselndem Vergnügen. Anfang um Z Uhr. — Entree 1<^ kr. Der Gefertigte erlaubt fich an das ?. I'. Publikum die ergebenste E'n-lab»»g zN machen, und bittet um zahlreichen Besuch. Hochachtungsvollft Hei»ricb VolkmaPer, Gastwirth. Markt in Unter KStfch. Der für den 23. d. M. bestimmte Jahr- und Viehmarkt in Unter-Kötsch ist wegen schlechter Witterung auf Montag den Sstz. d. M. überlegt worden. Gemeindeamt Unter Kötfch am 25. April 1866. (154 S meublirte Zimmer sind im Hause Nr. 184 am Domplatz sogleich zu beziehen. Anzufragen l)eim Eigentliümer Lasc' Mauthendorfer. __(157 Nr. 4!j86. Edikt. (1W Nachdem die zur Konkursmasse des Herrn Franz Straschill jun. gehörigen Realitäten llrb. Nr. 13 und l:Z u6 Gült Süßenheim zu Aothwein und Urb. Nr. 329326''/4 aä Frauheim, dann ein großer Theil der vorhandenen Fahrnisse, als: Wägen. Getreidevorräthe, Wirth-schaftseinrichtung jeder Art. bei der ersten Feilbietung nicht an Mann gebracht wurden, wird in Gemäßheit des diesgerichtlichen Ediktes vom 15. Februar 1866 Z. 2001 zur Versteigerung obiger Vermögenschaften die zweite Feilbietnngs-Tagsatzung und zwar bezüglich der Bräuerei- und Ackerrealität Urb. Nr. 13 und 12 »ä Gült Süßenheim zu Rothwein am s Mai IS«« Vormittags 10—12 Uhr. und bezüglich der noch vorhandenen Fahrnisie am gleichen Tage von 2—6 Uhr Nachmittags; liann bezüglich der Äckerrealität Urb. Nr. 329^/^ und 329^»/^ »6 Frauheim am 4 Mai »««« Vormittags 10—12 Uhr am Orte der Realitäten abgehalten werden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 6. April 1866._ Pik Niederlage des prelisauer 8auerlirunnen8 für Marburg befindet sich bei Grazervvrstadt Rr> 1v. Der Cnrort Prebl, wtgen seiner prachtvollen Lage im Lavantthale. welches mit vollem Rechte Kärntens Paradies genannt wird, ist nun zur Aufnahme von CurgästtN bestens eingerichtet und wird dem P. T. Publikum zum Gebtauche angelegentlichst empfohlen, indem von Seite der Pachtverwaltung Alles aufge-bolhen wird, liilligen Anforderungen in jeder Richtung zu entsprechen. Vom medizinischen Standpunkte ist zu erwähnen, daß der Preblauer-Vrunnen nach der Aeußerung bekannter medizinischer Autoritäten: die Blulbildung verbessert, eine normale Ernährung begünstigt und die Funk-lioustliätigkeit allei' Organe erhötit. Seine heilbringenden Wirkungen in dem Bereiche der Schleimhäute, der Verdauung-, Atljmungs- und namentlich der Harn- und SerUtilorgane sind augenfällig. Namentlich in letzterer ^.k^ezietzung genießt dir Preblauer-Brunnen den Ruf eine» Speeifikums. Bei Steilikrankheiren derselbe schon wahre Wunder gewirkt, und d'e Erhöhung der Thatigkeit der Se^ualorgane wird jeder bezeugen können, welcher diesen Brunnen durch längere Zeit gmossen. Die Vortheilhaftesten Wirkungen übt derselbe ferners aus: bei Lunqenkrmkheiten. Neigung zur Schivindsucht. bei chronischen Entzündung« Prozessen, bei Magen- und Darmkatarrhen tt. ' 159) Sit Pschtservßitiuß de» Pretztoer Zoertzriiit»«. Eisenbahn - Fahrordnung fiir Marburg. Na» Wien: «ach Tri-«: »tifahrt. 6 Uhr 19 Min. Krüh. Mfahi^: 3 Uhr 15 VRi«. Frttz. K Uhr 4» Min. Ab«nd<. S Uhr 2 Mi». Atze«d«. «ach «lllach: »»fahrt: 9 Uhr Knlh. Wii«M»iitsichir Ar«»t Wi»«ttz»ler. Dnut »»» »O« Ud»«r» i» M«h«rg.