Pränumeration»-Preise: Für Laibach: Sanzjährig . . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Vierteljährig. . . S „ 10 „ Minatlich . . . — „ 70 „ M i t der Post: Ganzjährig . . . n fl. — tr. Halbjährig . . .fl „ 50 „ vierteljährig. . . 2 „ 75 „ 9üt Zustellung i»S Haus vierteljährig 25 tr., monatlich » tr. Einzelne Nummer» G tr. Laibacher TaMan. Anoiiime Mittheilungeu werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurUckgesendet. U e i n k l i»t! Bahnhosgassk 3ir. lau. Lkpedili»» »nL Sitftrolrn-ßiirenit: 5tonflte6l)l‘iV 31t. 81 (Buchhandlung von 3. v.jkleinmavrLF. Bamberg). Z»scrlioii»r>rcisk: Für die eiufpallige Pctitzcile 3 tr. bei zweimaliger Einschaltung 1 5 tr. dreimal L 7 tr. IufertiouSstempel jedesmal ;iu Ir. Bei größere» Inserate» und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 65. Montag, 20. März 1871. — Morgen: Beuedikt. 4. Jahrgang. Ein Erlaß des UiiterrichlSministerS. Der Unterrichtsminister hat an alle Landes-schulbehörden das nachstehende Schreiben gerichtet: Je weiter die bestehenden Volksschulgesetze zur Durchführung gelangen, desto nachhaltiger gestalten sich dir Erfahrungen, die sich hieraus für das Gedeihen des Volksschuiwefcns ergeben. Der LandeSschulrath ist zunächst in der Lage, die Schwierigkeiten wahrzunehmen, welche in dieser Beziehung obwalten, und über die Mittel und Wege, auf welchen Abhilfe erzielt werden könnte, ein maßgebendes Unheil abzugeben. Um nun in Betreff des Vorganges, welcher bei Verwerthung dieser Erfahrungen einzuhalten fein wird, die wünscheuswerche Gleichmäßigkeit zu erzielen, sehe ich mich veranlaßt, dem Landesschulrathe nachstehendes mitzutheilen: Sollten sich Aenderungen im Reichs- volksschulgesetze durch die speziellen Verhältnisse der dortländigen Volksschule als begründet Herausstellen, so •st darüber ein die fraglichen Verhältnisse eingehend beleuchtender' Bericht zu erstatten und zugleich die angestrebte Aenderung in einer bündigen, sich an das Gesetz anschließenden Weise zu sormuliren. Wenn eS sich aber um Aenderungen von Landesschulgesetzen hau-f“* so hat der LaudeSschulrath hierKer förmliche Sie« glerungsvorlagen saimnt Motivenberich! zu verfassen und behufs der weiteren verfassungsmäßigen Veranlassung anher zu leiten. Der LandeSschulrath wolle thunlichst bald darüber schlüssig werden, ob und welche Vorlagen für die demnächst eintreteuden Landtagsses. Honen vorzubereiten sind, und mir darüber Bericht bis Ende April erstatten. Es wallet kein Anstand ob, ja wird nach der Natur der Sache mitunter geboten lein, für die Vorbereitung der Vorlagen eine eigene Kommission unter Zuziehung von Fachmännern, die außerhalb des Landesschulrathes stehen, zu bestellen oder aber von Fachmännern, welche außerhalb des Sitzes des Landesschulrathes wohnen, Über gewisse, in vorhinein fcstzustellende Fragepunkte schriftliche Gutachten einzuholen. lieber diesen Erlaß wird der „N. Fr. Pr." aus Mähren geschrieben: Der Feldzug gegen bic neuen Schulgesetze hat begonnen. Der Unterrichts minister muß mit seinen Schulreformen große Eile haben, denn es wurde für die Abgabe der Anträge ein sehr kurzer Termin scstgestellt. Was daraus her« oorgehen wird? Nun, es ist leicht vorauszusehen. In den Fachmänner-Koinmifsioiien wird bic Geistlichkeit eine bedeutende Rolle spielen. Der konfessionelle Charakter soll der Volksschule wieder aufgeprägt werden. Nirgends sind aber die Verhältnisse deö Unterrichtes und der Lehrer trauriger, als in den noch bestehenden Konfessionsschulen. In zweiter Linie ist die weltliche Schulaufsicht dazu ausersehen, um als Opfer zu fallen, man wird voraussichtlich dem Prinzipe der staatlichen Aufsicht nicht an den Leib gehen, sondern darauf Hinweisen, wie ja auch ber Dechant früher die Schulaufsicht nur im Namen der Regierung ausgeübt hat, und wie cö dann auch einfacher und weniger kostspielig wäre, die Schulaufsicht der Geistlichkeit zu überlassen, die sich mit der einmaligen Visitation im Jahre oder doch mit der Empfangnahme einer kleinen Gebühr für dieselbe begnügt hat. Mit der weltlichen Schulanfsicht dürfte auch das Institut der Schulräthe als zum Falle reif bezeichnet werden. Es ist natürlich bequemer und dem Zwecke der Dunkelmänner förderlicher, wenn neben dem geistlichen Schnlanffeher die Schnl-Ad-mimstration im bnreaukratischen Wege gehandhabt wirb. Es zerfällt Alles in Staub und Asche, wenn man es nur gehörig anzufafseii weiß. Das ist alles nur Geschwindigkeit und keine Zauberei. Die Schulgesetze bestehen erst seit einige» Monaten, nnd schon heute sollte die Reformbedürftigkeit derselben evident sein? Wer unter diesen Umständen am meisten zu leiden haben wird, sind die Lehrer. Kaum winkt ihnen eine bessere Zukunft, so sollen sie wieder zurück* sinken in die alten Verhältnisse; sie sollen zu Knechten der Kirche, zu Heloten in der Gemeinde herabge-drückt werden. Ihre materielle Stellung hat sich gegen früher ohnedies noch nicht gebessert. Wohl hat das Gesetz eine Regelung ihrer Gehalte angeorduet, der Anweisung der höheren Gehalte stellte sich aber fein geringeres Hinderuiß entgegen, als ein Verbot des Finanzministers, der cö nicht gestattete, die Steuerämter als Schulkasfeu zu benützen. Und andere im Lande verbreitete Zahlungsämter gibt es nicht. Wer soll neu zu kreireude derlei Organe be zahlen? Den Steilerämtern würde es wohl geringe Mühe machen, außer den Beamten auch monatlich die Lehrer auszuzahlen — und darum bleibt der Lehrer mit feinem Hoffen zum Warten vernriheüt. Der nicderöstcrreichifche Landesfchulrath hat sich bereits über die beut Herrn Minister zu gebende Antwort geeinigt. Er ist der Ansicht, daß die Wirksamkeit des Reichsvolksschulgesetzes eine noch zu kurze sei, mit bereits genügende Anhaltspunkte zu Anträgen auf Abänderungen zu geben; cs erscheine im Gcgentheile die Stetigkeit deö Gesetzes jetzt, wo seine Thätigkeit sich noch in den ersten Stadien befinde, wünschenswerth, wenn auch zugestanden werden müsse, daß es gleich jedem Meuschcnwcrk keine vollkommene Schöpfung sei. Jeuilleton. Ueber Bauwesen im buchstäblichen und bildlichen Sinne. (Fortsetzung.» Aber auch unsere inneren politischen Verhältnisse sind in einen Stil verfallen, der durchaus nicht ®us die hohen Errungenschaften basirt ist, die ans neuesten Zeit als gesunde und naturgemäße m,,cht entsprossen sind. ©... Die Anhänger unseres politischen Rcnaissanzc-tilcs nennen sich Feudale, Klerikale und Historisch ^"tisch-Nationale. « Aus solchen politisch antiken Bauelementen 1,11 in der Gegenwart eben so wenig ein würde-bi! t .St.aatsgeiiände aufgeführt werde», als sich «j heidnische» Tempel für den Kultus und die ’lchauutigcn des Christcnthumö eigneten, üiirf '^^iche verunglückte Versuche beweisen, daß um;* Qn c’nc siuEiche Verschmelzung der erwähnten Hu x * Elemente mit den Ideen der Neuzeit nicht ®ocI) 8^ichwic die Natur »eben der |J PfMii|eiiiit| das Heilmittel gcgci-i dieselbe wachse» ' i° W n"ch die Zeit — diese höhere Potenz der Natur — das Präventiv gegen die politische» Renaissanze-Licbhaber zu Tage gebracht, und darin liegt vielleicht das erfreulichste Moment der Gegenwart. Unsere Zeit hat be» diesem Aufsätze zum Stirnbaude gegebenen Ausspruch Schillers zu einer Zauberformel gemacht und auf de» Altar der modernen Gesellschaft gestellt. Allgemein ist das Verständniß wach geworden für den weltgestaltenden Gedanken des großen Geisterfürsten. Man ist endlich auch im alte» Europa zu der Ueberzeuguug gelangt, daß bic Lösung der schon lange schwebenden großen Frage, wie bic gesellschaftlichen und staatliche» Einrichtungen z» gestalten seien, um jedem einzelnen Menschen alle ihm gebührenden Rechte ungeschmälert gewähren z» können, damit mich das menschliche Zusammenleben in feiner Gcfammthcit sich reiner und vollkommener bilbc, — daß die Lösung dieser Frage niemals von einzelnen, wenn auch mit der höchsten Macht bekleideten Menschen, sondern uur vv» der freiwillige» Vereinigung vieler, z» einem mächtigen, aber betmoch harmonischen Ganze» sich verbindenden Glieder zu erhoffen ist. Aus dieser Erkenntnis; sind unsere Vereine, Assoziationen, Koalitionen und wie noch sonst diese politischen und sozialen Beförderungsmittel heiße», hervorgegange». Von denselben werden nun die einzelnen Werkstücke hcrbcigefdmfft zum Bane unseres großen Znkunftsgebändes, für welchen Zweck aber erst ein gemeinsamer, verläßlicher Kitt erfunden werden muß. Allerdings wird auch viel nichtsnutziges Materiale auf obige Weise gesammelt, wir dürfen jedoch hoffen, daß das prüfende Auge des unbestechlichen Baumeisters „Zeit" die unbrauchbaren oder nachtheiligen Elemente erkennen und ausscheibe» wird. Der Vergleich „Idee»" und „Baumaterialien," ber sich hier ergibt, erscheint vielleicht etwas gezwungen, aber man bringt ja boch verschiedene Materialien aus dem Bauwesen in ähnliche Gleichnisse zur Gesellschaft. Man spricht ja auch von „steinernen Herzen," „hol »erneu Menschen," von „eisernen" und sogar von „Stroh-Köpfcu." Ja was das letztere Adjektiv au-bclangt, so ist man i» der Gesellschaft weniger diffizil als im Bauwesen. Während bei diesem das Stroh nur eine sehr beschränkte und untergeordnete Verwendung und Bedeutung findet, bringt cö mancher mit diesem Materiale auSgestattete Kopf in der Gesellschaft zu hohen Titeln und Würden. Diese Erfahrung mag es auch gewesen sein, bic jenen Bauer in sein Testament diltircn ließ: „Dem Hans vermache ich nichts, der ist dumm und wird schon sein Glück machen." Eigentlich ist jeder Mensch eine Art Architcf Die Interpellation im Reichsrath. Die am Freitag von Dr. Herbst ciiigebrachte Interpellation zahlte 90 Unterschriften der Berfas-sungSparteidie Absicht der Fragesteller ist also in ihrem einen Theile vollständig erreicht, denn nicht darum allein handelte cö sich, ein Mittel zu finden, welches die Regierung zur Bekennnng ihrer Farbe zwingt, sonder» viel mehr noch um eine Demonstration im großartige» Maßstabe, und war der Zweck der Interpellation der, den Männern auf der Mi-msterbauk klar und dentlich zn zeigen, daß sic einer fest gegliederten Majorität gegenüber stehen, die entschlossen ist, den Kampf bis anfS äußerste zu führen, falls irgend etwas gegen die Verfassung unternommen werden sollte. Unter dieser Boranssetznng wurde die Interpellation angeregt und bei der Vorbesprechung über dieselbe sogleich betont, daß sic nur dann angebracht werden solle, wenn sic von einer großen Majorität der Mitglieder des Abgeordnetenhauses unterzeichnet würde. Nach längerer Verhandlung einigte man sich in der einen Frage: „Wann die kais. Regierung die von ihr als nothweu-dig erkannte» staatsrechtlichen Vorlagen, in Betreff welcher nach ihrer verlangst abgegebenen Erklärung unter den Regierungsmitgliedern bereits beim Amtsantritte vollständiges Einverständniß herrschte, bei dem Reichsrathe zur verfassungsmäßigen Behandlung cinznbringen gedenke." Der Minister des Innern, Graf Hohenwart, wird sich wohl über die Bedeutung und Tragweite dieser Interpellation keiner Tänschung hingeben, und mit Recht darf man daher auf die Antwort gespannt fein, die in einer der nächsten Sitzungen schon erfolgen dürfte. An die Antwort wird natürlich eine eingehende Diskussion sich knüpfen, die Dr. Herbst mit einer großen Rede eröffnen dürfte und die leicht von weittragenden Folgen für uufer Verfafsungöleben werden kann. Mit Ausnahme der Interpellation brachte die letzte Sitzung nichts Interessantes mehr von politischer Bedeutung. Die Beschlüsse der Polltuö-Konserenz. Die Verhandlungen der Londoner Konferenz über die von Rußland plötzlich bcranfbcschworene Schwarze-Mcer-Frage haben das öffentliche Interesse weit weniger in Anspruch genommen, als mau nach dem ersten gewaltigen Lärm, den die Asfaire machte, vermnthen konnte. Freilich fielen diese Verhandlungen in eine Zeit, i» welcher sich Aller Blicke nach Frankreich wendeten, wo eben der gewaltige Krieg seinen Abschluß fand. Doch dies war nicht der einzige Grund. Europa hat nach der ersten Anfregnng die Einsicht gewonnen, daß die aufgeworfene Frage nicht jene Bedeutung habe, die man ihr anfänglich beilegte. Was nun das Resultat der Konferenz betrifft, so läßt sich nicht behaupten, daß dieselbe die Orient-Frage gelöst und einen dauernden Frieden zwischen den streitenden Parteien hergestellt habe, aber sie jat die Gefahr eines Krieges beseitigt, indem sie die schwebenden Differenzen regelte, was freilich nicht anders geschehen konnte, als durch Annahme der hauptsächlichsten Forderungen Rußlands. Die Konferenz hat sich indeß dazu erst dauu herbeigelassen, nachdem Rußland das Prinzip anerkannt hatte, eö könne ein internationaler Vertrag nicht einseitig aufgehoben werden. Die wichtigste Frage war die Nentralisirung des Schwarze» Meeres. Es wurden die darauf bezüglichen Artikel U> und 14 des Pariser Friedens-Vertrages von 1856 aufgehoben, so daß künftighin Kriegsschiffen auf dem Pontns vollkommen freier Verkehr und Rußland wie der Türkei gestattet wird, eine Kriegsmarine daselbst zu halten. Ein zweiter Punkt des Konserenzprotokolles ändert die Bestimmung, durch welche die Dardanellen und der Bosporus für die Durchfahrt fremder Schiffe geschloffen wurden. Diese beide» »ach Ko»sta»ti»opel sichre»= de» Secstraßc» werde» wieder der Sonveränetät der Pforte überantwortet, welche dieselben nach Belieben in Zukunft für Kriegsschiffe öffnen oder schließen kann. Die dritte Frage betraf die Donanmündnngen und das Donandelta, ein Gebiet, welches bisher in der Neutralität miteinbegriffen war. Da diese gefallen ist, so wird wahrscheinlich auch das Donan-delta freigegebcn sein, doch liegt noch nichts bestimmtes darüber vor, cs verlautet nur, daß die Arbeiten an den Donanmündnngen zur besseren Schiffbarmachung des Stromes und alle damit in Beziehung stehenden Etablissements und Ansiedlungen unter den gemeinschaftlichen Schutz der Vertragsmächte gestellt werden. Die eigentliche Donaufrage, welche als vierter Punkt zur Sprache kam, wurde auf der Konferenz nicht erledigt, sondern den Uferstaaten zur Verhandlung zugewieseu. Es ist somit durch die Londoner Konferenz wieder der Stand der Dinge hergestellt worden, wie er vor dem Krimkriege war, so daß als einzige Errungenschaft desselben nur die Befreiung der Douaufürftenlhümer von dem russischen Protektorate, die Schöpfung RnmänieuS verbleibt. ES gilt nun vor allem, dafür zu sorgen, daß dieses vor dem Einflüsse Rußlands bewahrt bleibt, eine Aufgabe/ die hauptsächlich Oesterreich zufüllt, die indeß bei den bekannten Gelüsten des nordischen Ko-losses nicht leicht ist.______________________________ . Nach dem Kriege. Für den Fall, daß in Paris die Jnsnltirung der Deutschen und die Beeinträchtigung ihres Geschäftsbetriebes foriwähren sollte, droht Bismarck mit einer neuerliche« Besetzung der französischen Hauptstadt, sowie jetzt bekannt wird, daß am 1. und 2. März daö Schicksal von Paris an einem Seidenfaden hing. Die „Kölnische Zeitung1' theilt hierüber folgendes ans dem Briefe eines hohem Offiziers mit, welcher Kommandant eines der Forts war: „Würde die Haltung der Bevölkerung um einen Schritt ungebührlicher geworden sein, als sie es ohnehin schon war, so lag Paris in Asche. Schon war die Artillerie sämmtlicher Forts in Aufstellung; wir warteten nur auf das erste Klopfen des Telegrafen, und 800 Feuer-schlündc machten den Pfuhl alles Lasters, Uebermnths und Wahnsinns zu einem rauchenden Trümmcrmeer. Es waren Anweisungen sür den Fall des beginnende» Bombardements gegeben, welche den Entschluß nicht verkennen ließen, die verdiente Strafe rücksichtslos bis in die letzten Konsequenzen zu vollziehen, wenn es für gut befunden würde, sie überhaupt in Angriff zu nehmen. Die Deutschen in Paris, und wahrlich nicht die Pariser haben Paris vor dem strafenden Schicksal bewahrt, zu welchem die Deutschen vor Paris schon den Arm erhoben hatten. Die Haltung des Jnvasions-Heeres, getheilt zwischen Verachtung und nachsichtiger Gntmüthigkeit, wie geistig und moralisch hochüberlegene Männer sie den Unzurechnungsfähigen zollen, die ganz und gar bis zur grausamsten Vernichtung willenlos in ihrer Hand sind, sie hat Paris gerettet, während die schimpfenden, kindisch tollen Pöbelmassen mit ihrem ekelhaften Gebaren nahe daran waren, Paris in den Abgrund des Jammers zu stürzen." Die in die Schweiz übergetretene Bourbakische Armee hat jetzt größteutheils schon wieder dieses Land verlassen. Bis 17. d. M. waren 54000 Man» U\w 2000 Pferde nach Frankreich zurückgckehrt. Ei» The» der cinbcrufenen schweizer Truppen ist deshalb bereits wieder entlasse». Wie die „Allgemeine Zeitung" hört, besteht die Absicht, L o u g w y gegen die Umgegend vo» Bclfort ei u zutausche u, so daß Belfort von feiner mißliche» Zukunft befreit wurde, eine Etv tlave im deutsche» Gebiete zu sei». Die Nachrichte» über die künftige Stellung vo» Elsaß und Lothringen und die Abtretung elsässischeu Gebietes auBaieru werden immer mannigfaltiger. Jetzt heißt es wieder, cs werde die definitive Bestimmung erst erfolgen, bis sich Gele- oder Baumeister. Pläue sind die Grundlage des Bauwesens, und welcher Mensch hätte nicht schon mehr oder weniger größere oder kleinere Plä»e entworfen, ob er nun vo» Spree-Athen aus ganz Deutschland nniformirt oder vor den Thoren des klassischen Athens GesaudtschastSsekretäre abfängt? Werden ja doch nur allznhäufig, besonders i» Mäd« chenköpfe» und in den goldenen Tagen der Jngend, ganz stattliche „Luftschlösser" gebaut, die dann freilich die ernüchterte Fantasie gar bald wieder zusam-menreißen oder doch ihres schönsten architektonischen Schmuckes berauben muß. Baupläne unterliegen der Zensur der Baubehörde, und auch in die Lc-bcnsplünc der Mensche» zeichnet die Hand des Schicksals — diese Baubehörde des Lebens — oft starke Korrekturen, oder verweigert wohl ganz uud gar deu Bcmkonsenö. Ei» Thcil des Bauwesens umfaßt die Herstellung von Verkehrsmittel». Viele Fachausdrücke ans diesem Theile deö Bauwesens werden auch im bildlichen Sinne gebraucht. Man hat eine „Heerstraße des Lebens" für den summarischen Gebrauch, einen „Weg zum Glück," über welchen Lewin Schücking sogar einen eigenen Roman geschrieben hat, eine „Bahn" für den Ruhm, verschiedene „offene Wege" und auch etliche "dunkle Kanäle" ziuu Neichthum, verschiedene „Brücken" und „geheime Stiegen" zur Gunst großer Herren und schöner Damen, einen „Marktplatz" für die Thorheilen, einen „Hasen" für die Ruhe, wie für die Ehe (was aber nicht immer st non im, ja in vielen Fällen etwas ganz Entgegengesetztes ist); die Ehre hat eine „breite Freitreppe," man spricht ja immer von „Ehrcustn-fen;“ das Unglück erhielt ein „Labirinth" und sogar das Laster hat bekanntlich seine breite gepflasterte „Straße." Die Tugend — ich schreibe es mit Wehmuth nieder — ist bei dieser Verlheilnng am aller,Rechtesten bedacht worden. Für sic hat mau keinen Weg, keine Bahn, keinen Hafen. Nur so wie im Gnadenwege hat mau ihr einen „Pfad" bewilligt. Man trifft wohl hie und da auch aus die Redensart: „Bahn" oder „Weg der Tugend," doch daS stammt meistens von Poeten, die nichts vom technischen Wesen verstehen und de» U»terschied zwischen Weg und Pfad nicht kennen. Die Tugend hat mir einen Pfad! — Es ist wirklich rührend. Und auch dieser Pfad scheint ganz vernachlässigt zn sein uud niemals auSgebessert zu werden. Unsere Moralisten und Kirchenlehrer behaupten wenigstens, er sei heute noch ebenso rauh, steinig und dornig, wie vor tausend Jahren. Darf mau sich dann wundern, wenn auf diesem Pfade trotz der geringen Frequenz — häufig Unglücksfälle Vorkommen? Warum bilden sich in unserer so unternehmungslustigen Zeit nicht anch Aktiengesellschaft teu, um der armen verstoßenen Tugend wenigstens einen „Weg" zu bauen? Man würde vielleicht keine Zinscngarantie vom Reichsrathe darauf erhalten, aber wer weiß, ob nicht von einer höheren Macht < Nicht viel besser als die Tugend ist bei dieser Vertheilnng das „Recht" weggekommen. Dasselbe hat zwar einen „Weg" erhalten, und die ganze i'vl" (isirte Welt weiß, was „Rechtsweg" ist; dieser WA aber, obgleich er unter starker Aufsicht steht, gut dennoch allgemein als höchst unsicher. Er schlängen sich nämlich durch einen tropischen Urwald von P6‘ ragrafeu (der große Liititö hat diese Flora frei»# nicht klassisizirt), in deren nichtsnutzigem Unterholz Rauke» und Schlinggewächsen sich prächtige Versteck für allerlei giftiges Gewürm, reißende Thierc Wegelagerer bieten. In neuester Zeit worum, ich aber die Aera Hohenwart-Jirecek nicht verste? — ist man endlich an maßgebender Stelle aus Gedanken zur möglichsten Beseitigung dieses Ue standes gekommen und die lichtende Axt der &’u hat nun auch in diesem Urwalde stark aufgera" (Schlich folgt.) genheit gefunden hat, die bezüglichen Wünsche der Bevölkerung selbst kennen zu lerne«. Bis dahin wird der Charakter der Reichsuumittelbarkeit gewahrt bleiben. Und aus München wird berichtet, daß die baierische Regierung die Einverleibung eines Theiles elsässischen Gebietes in die Rheinpfalz abgelehnt hat. Am 17. kehrte der deutsche Kaiser mit dem Kronprinzen nach Berlin zurück. Ein offizieller Empfang fand nicht statt. Aber der Jubel der Bevölkerung war, wie man sich denken kann, großartig. Der Kaiser, der Kronprinz und Moltke theil-ten sich in die Guust des Bolkes. Abends prangte die Stadt in prachtvoller Beleuchtung. Der Kaiser mit großem Gefolge hielt während derselben eine Rundfahrt durch die Straßen. Universitäts-Unterrichtes im gesammten Deutschland Lokal- und Provinzial-Anaeleaenheiten. zum Zwecke hat; namentlich |otlen fortan die medl.! o m ’* zwischen Prüfungen an irgend einer deutschen Uni- lOitiWla.IJtOMti. versität zur Ausübung des ärztlichen Berufes im — (Tagesordnung) der morgen Nachmit-gesammten deutschen Reiche berechtigen. ; la98 5 Uhr stattfindenden Gemeinderaths-Siz- Der deutsche Kaiser erließ an seine Gemalin r»ng : 1. Allfällige Interpellationen. 2. Wahl von zwei als obersten Schutzfrau der Hilfsvereiue ein Mitgliedern des Gemeinderathes für die Militärstel. Politische Rundschau. Laibach, 20. Ä^ärz. Die Regierung gestattete in einem Erlaß an de» Grazer Stadtrath die Abhaltung des deutsche» Friedensfestes in geschlossenen, nur geladenen Gästen zugänglichen Räumen ohne Demonstrationen. Die französische Freiheitsfeier wurde gleichfalls unter Vorsichtsmaßregeln gestattet. Ein Wiener Korrespondent des „Czas," der als unterrichtet gilt, meldet, daß Dr. Riegel* den Gedanken angeregt habe, einen „Ausgleich auf Zeit," etwa auf fünfzehn Jahre, abzufchließeu. Das will wohl heißen, daß die Ezechen unter gewissen Bedin-9»ngen geneigt wären, ihr „Staatörecht" auf fünf» ^hn Jahre ruhen zu lasse», mit dem Vorbehalte, daß es dann wieder auflebe, und die Verfassung unter Modifikation für diese Zeit a»zuerke»nen. ES wird immer bunter. In den Kreise» der Verfassungspartei in Böhme» wird vielfach behauptet, daß die Exzesse an der Prager Universität von den czechischeu Unterhändlern in Wien als Anlaß empfohlen werden, um die Cze-chisirung der Universität anzubahnen. Nach der Mittheilung czechischer Blätter ordnete Minister Jirecek die Einsetzung einer Kommis-Iwn in Prag an zur Berathung der nothwendigen Reformen im Schulwesen. Ju die Kommission Wurde kein einziger Deutscher berufen. „Rar. Listy" publizireu einen wüthenden Drohartikel gegen alle deutsche» Uuiversitätsprofessoreu. Die czechische Jugend müsse, heißt es iii dem Artikel, im Kampfe gegen das deutsche Element der Hochschule fortfahren. Die czechischeu Vertrauensmänner werden an «ncr {{»berufenen Schul- Enquete nicht theil-nehmen. „Petrol" sagt, zuerst hätten die Vertrauensmänner mit der Krone über den staatSrecht-itchen Ausgleich und erst später mit den Schuirathen über Schuleinrichtungen zu sprechen. Jirekek's erster Schritt verdiene Anerkennung, doch wäre es praktischer gewesen, sofort einen Hofländer zu ernennen und das Schulgesetz zu suspendiren. Sollte in dieser Mage das Prinzip des Zauderns fortbauern, dann Werbe in Böhme» aiiftatt des Herr» Jirekek bald der preußische Mi»istcr v. Mühler die Unterrichts-angetegenheiten ordnen. Rach dieser Anschauung müßte nic Reise des Statthalters von Dalmatien, die k.? Freiherr» v. Rodich, nach Cattaro hat toirw « 9U,<6 wachgerufen, daß die Krivosciauer l,cbe„ iv E*9t sei" könnten, sich in Waffen zu er-Lf,' direkt «nö Kattaro eingetroffcue Nachrichten Itreueii angeblich diese Besorgnisse, tnn 4lc Eröffnung deö deutschen Reichs -viel (m't große» Feierlichkeiten im Beisein umtiL « tn Fürste» und des gesammten diplo-.^orps morgen Mittag« im königlichen bei? n’Jw v C,”cv ^is-rlichen Thronrede statlfin-ta(l' 9jovtnnc"- die dem Reichs- wird r i?irLTtttbKitt‘ werden sollen, üci ff J5t. (iud -öevltu mitnctbclft hnft si 5ü,ur!’fn,.fClbCn bet ®’1tWurf SU einer neuen gtjuform nach dem Zehn- u»d Hnndertsis.eme ' "de, dann eine Vorlage, welche die Einheit des Dankschreiben für deren segensreiche Thätigkeit In demselben heißt es u. a.: „Die deutsche Einheit war durch das Zentral» Komitee der deutschen Vereine zur Pflege der verwundeten und erkrankten Krieger auf dem Gebiete der Humanität vollzogen, als die politische Einheit unsere-Vaterlandes sich noch im Kreise der Wünsche bewegte. Dasselbe hat sich seit Beginn der Feindseligkeiten zu einem fest organisirten Körper gestaltet, in welchem die Landesvereine sämmtlicher deutschen Staaten vertreten sind, und selbst Uber den Ozean hinüber den Hilssvereinen Amerika's die Hand gereicht. Mit dem Frieden habe ich erkannt, wie gerade durch diese Zusammenfassung aller deutschen Kräfte, getragen von der allgemeinen Opferwilligkeit und hingebenden, unermüdlichen Thätigkeit der Männer, welche der schwierigen Leitung dieses Werkes ihre Kraft und Zeit widmeten, Leistungen möglich geworden sind, die jede Erwartung überstiegen und wesentlich dazu beigetragen haben, der Armee unter den schweren Mühsalen des Krieges Freudigkeit und Kraft zu erhalten. Die dankbare Erinnerung daran wird in der Armee und Nation unauslöschlich fortleben. Meinen Dank und meine Anerkennung kann ich nicht besser bezeugen, als indem ich Euer Majestät selbst bitte, sie dein Zentral» Komitee der Vereine in meinem Namen auszudrücken." Die Lage in Paris ist unverändert drohend. Die Deutschen werden nach wie vor verhöhnt und bedroht, ja dieser Tage wurden sogar zwei Preußen festgenommen und von der aufrührerischen Nationalgarbe zum Erschießen vernrtheilt. Glücklicherweise für die Bedrohten und wohl nicht minder für die Pariser selbst, stand man von dem Vorhaben ab und lieferte die beiden Frevler an die Behörden ab. Auf dem Montmartre dauert die Widersetzlichkeit ungeschwächt fort. Die Natio-ttalgarden verschanzen sich dort und denken nicht an Unterwerfung; der Behörde aber fehlt es offenbar an Muth und an Macht, dem Treiben ein Ende zu machen. Zur Tagesgeschichle. — Se. Majestät der Kaiser hat am 13. d. M. den Ches der ostasiatischen Expedition, Kontreadmiral Freiherrn e. Petz, in längerer Prioaiaudienz empfangen und nach einer eingehenden Besprechung der ver schiedenen Aufgaben der Expedition feine hohe Befrie bigung über die gelungene Ausführung des so wichti gen vaterländischen Unternehmens, welches auf die Er Weiterung unserer Absatzgebiete einen wesentlichen und günstigen Einfluß üben dürste, ausgedrückt. — Der Entsendung des Grasen Potocki als besonderen Botschafters zu den Siegesfesten in Berlin wird ossiziöferseiis widersprochen. — Bor einigen Wochen wurde, wie der „Pr.“ mitgetheilt wird, im allgemeinen Krantvnhaufe zu G ra z ein tifusfranker Protestant, während derselbe im Delirium lag, von den barmherzigen Schwestern zum Katholizismus bekehrt. Auf Anregung des Landes Ausschusses wurden die bekehrungssüchtigen Schwestern aus dem Krankenhause entfernt. — Gras Monts, Gouverneur von Kassel, gab Freilag im allerhöchsten Aufträge dem Gefangenen Von Wilhelmshöhe die Freiheit wieder. Napoleon reist, wie verlautet, direkt nach Chislehnrsi. Unterwegs wird er eine Zusammenkunft mit Dr. Nelatou wegen der Wiederkehr seines alten Hebels haben. Das Anerbieten des Fürsten Meiternich, Napoleon möge seinen fünf tigen Aufenthalt auf Johannisberg nehmen, wurde dankend zurückgewiesen. — In Chainbexy hat ein schreckliches Ereizniß stattgefunden. Ein Patroueii-Alelier ist in die Luft geflogen, wobei 18 Personen tobt blieben und 40 verwundet wurden. tungskommisslon und von zwölf Mitgliedern für die stabile Stellungskommission; bann Wahl eines Mitgliedes für die Kommission zur Verwaltung des Lokal» fondes der hiesigen Realschule. 3. Anträge der Rechtssektion : a) über vorgenommene Ergänzungswahlen deS Gemeinderathes; b) in Betreff der an das hiesige allgemeine Krankenhaus zu entrichtenden VerpflegSkosten. 4. Vorträge der Finanzsection : a) Uber die heuer vorzu-nehmenden Realitätenverkäufe; b) Uber die vorgenommene Kasseskontrirung. 5. Vorträge der Bausektion: a) wegen Genehmigung deS Akkordes über die Beistellung des Straßenmaterials ; b) wegen der Einfriedung im Innern der Sternallee; c) wegen Vermehrung der Bänke in der Sternallee. 6. Vortrag der Polizeisektion, betreffend die Ausstellung der Wägen am alten Markte und in der Floriansgafse. 7. Vorträge der Schulsektion: a) wegen Herstellung eines Gebäudes für die städtische Volksschule; b) in Betreff der Ertheilung deS Religionsunterrichtes an der Wiederholungsschule zu St. Jakob. — (Nekrolog.) Gestern, den 19. März, starb in Laibach der jnbilirte k. k. Professor der Anatomie an der hier bestandenen medizinisch-chirurgischen Lehranstalt, Anton Melzer, im 90. Lebensjahre. Der Verstorbene wurde im 1.1781 geboren, im 1.1799 zum Magister der Chirurgie und GeburiShilfe prornovirt, im I. 1803 zum snpplirenden, im I. 1806 zum wirklichen Prozessor der Anatomie ernannt. Seine chirurgischen Studien vollendete er in Laibach unter dem berühmten Lehrer, später Leibarzt Kaiser Franz I., Vinzenz Ritter V. Kern, dessen reformatorifche Grundsätze er während feiner 60jährigen Wirksamkeit als praktischer Arzt im Gebiete der Chirurgie und Geburtshilfe mit Erfolg zur Anwendung brachte. Schon zur Zeit der französischen Okkupation war Melzer einer der gesuchtesten Herzte Laibachs; in dem damaligen französischen Spitale zu Selo, wo kranke Soldaten ver» schiedener Nationalitäten sich befanden, war Melzer, dem überdies eine ausgedehnte Sprachenkenntniß zu Gebote stand, sehr stark beschäftigt. An der Einführung der Kuhpockenimpfung in Krain betheiligte er sich in hervorragender Weife; in der Bergstadt Jdria, wo früher ein großer Theil der Bevölkerung den grasii-renden Blattern zum Opfer siel, ist er, der erste, der dort die Impfungen vornahm, noch jetzt in bester Erinnerung. Er veröffentlichte mehrere chirurgische Abhandlungen; für eine wurde ihm Vom Kaiser Alexander von Rußland ttn Jahre 1821 durch den Leibarzt Villi6 ein kostbarer Brillantring übersendet. Nach 40jahrigen> Wirken als Lehrer der Anatomie nahm et im Jahre 1846 von feinen Schülern Abschied. Im Jahre 1863 begrüßte ihn der kroinische ärztliche Verein zu seiner 60jährigen Jubelfeier als Nestor der hämischen Aerzte und sprach sich in der anerkennend ;en Weise für das aus, was er als Lehrer gewirkt, als Schriftsteller geleistet und als praktischer Arzt für die leidende Menschheit gethai, hat. Da« Leichcnbegängniß findet morgen Dienstag um 4 Uhr ooin Hause Nr. 14 in der St. Peiersvorstadt statt. Non den beiden noch lebenden Söhnen des Verstorbenen ist Tr. Raimund Melzer. f. f. Medizinal» ralb und Direktor des Krankenhauses auf der Wieden i» Wien, als medizinischer Schriftsteller rühmlich bekannt, Karl Melzer ist Professor am hiesigen Gim-nasium. — (Turnerabend.) Der zu Ebreu des neu» gewählten TurnratheS Freitag den 24. März im Kasino-Glassalon stausindende Turnerabend verspricht dem Programm zufolge sehr aniinirt zu werden. Es wird unter anderm auch eine neue Lokalkomödie mit Gesang, Von dem aus der Silvesterfeier bekannten Autor, zur Aufführung kommen. Außer den Turn* veteinsmitglieberu find der Mänuercbor dec silharmo-nischen Gesellschaft, die Schützengesellschaft und die freiwillige Feuerwehr dazu eiugelaben. — (Die ^Ringeltaube,) die größte unserer Taubenarten, scheint die letzten stürmischen Tage zu ihrer nördlichen Wanderung benutzt zu haben, besonders stark war aber gestern der Zug dieser schönen Taubenart und es wurden von Jagdfreunden, welche sich durch das unfreundliche Wetter nicht abschrecken ließen, nicht nur Taufende dieses Zugvogels gesehen, sonvern auch eine große Anzahl davon erlegt. — (Theater). Julius Rosen versteht es, amüsante Stücke zu schreiben. Mag eine strenge Kritik auch da oder dort etwas auszusetzen finden, was thnt's ? Das Publikum lacht und unterhält sich, und zwar in Folge wirklicher Vorzüge des Stückes, in Folge des eminenten Talentes des Verfassers, durch die heiterste» Verwicklungen, durch echt komische Situationen und dnrch eine bezeichnende, muntere, srisch sprudelnde Diktion auf sonstige Mängel seiner Arbeit vergessen zu machen und einen bedeutenden, verdienten Bühnenersolg zu erzielen. So geht es auch mit dem ani Samstag zum ersten mal gegebenen: „Ein Engel." Trotz mancher Schwächen war die Wirkung des Stückes eine vollständige. Die Zuhörer kamen fast den ganzen Abend über nicht aus dem Lache» heraus und gaben ihrer Befriedigung wiederholt durch Leu auhaltendsteu und wahrhaft gerechtfer-tigsten Beifall Ausdruck. Auch die gute Aufführung trug zn dem großen Erfolge des Stückes das ihrige bei. In erster Reihe Hr. Richter in der Titelrolle, nnd neben ihm besonders die Damen M i t s ch e r l i n g und Groß nnd Hr. S t u b e l spielten recht brav. Die am selben Abend noch gegebene Operette „Daphnis und Cblov" vermochte trotz der guten Leistungen von Fr. Paulmann und Hin. Rüdinger nicht sehr anzusprechen. Frl. Fontaine ist nach ihrer schweren Krankheir noch immer nicht in den vollen Besitz ihrer Stimmittel gelangt. Aus dem Bereinsleben. Die Generalversammlung des Arbeiter-Bil-dungövercinö fand gestern im Bereinslokale statt. Anwesend waren ungefähr 50 Mitglieder. Journalist Arko verliest deu Rechenschaftsbericht des Ausschusses. Demnach zählte der Verein im verflossenen Jahre 60 ordentliche nnd 8 unterstützende Mitglieder. Die Einnahmen des Vereines betrugen 190 fl. 60 tr., die Ausgaben 168 fl. 6 fr., wornach sich ein Kafferest von 22 fl. 54 kr. ergibt. Die Versammlung votirte dem abtretenden Ausschüsse, insbesondere dem Gesellschafter des Doberlet'schen Möbeletablifsementö Herrn Hernian Harifch als Obmann und Herrn Bauer als Kassier den Dank siir die bisherige Thätigkeit. Hierauf wurde mittelst Stimmzetteln die Neuwahl des Aus-schusfes vorgenommen. Zum Obman» wurde einstimmig, mit 47 Stimmen, Journalist Herr Albin Arko gewählt, mit Majorität der Stimmen zum Obmann-stellverteter Herr Sarg, zum Kassier Herr P o j e, zum RechnungssUhrer Herr Markic, zum Schriftführer Herr Sturm, zu dessen Stellvertreter Herr Kunz. Der neugewählte Obmann Herr Arko erklärte in einer zündenden, oft von Beifall unterbrochenen Ansprache, daß er die ehrenvolle Wahl annehme und jederzeit bestrebt sein werde, für das Wahl des Arbeiterstandeö zu wirken. Auch die anderen Ausschußmitglieder erklärten, die aus sie gefallene Wahl anzunehmen. Gngesenvet. Seitdem Seine Heiligkeit der Papst durch den Gebrauch der delikaten Kevalesci&re du Barry glücklich wieder hergestellt und viele Aerzte und Hospitäler die Wirkung derselben anerkannt, wird niemand mehr die Kraft dieser köstlichen Heilnahrung bezweifeln und führen wir die folgenden Krankheiten an, die sie ohne Anwendung von Medizin und ohne Kosten beseitigt: Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- nnd Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulich* feit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blnt-anssteigen, Ohrenbrausen, UcbeU'eit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Genesungen, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zcugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hosmarfchalls Grafen Pluskow, der Marquise de Bröhcin. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Rcvalesciere bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis in Arzneien. Qevtif. Nr. 73.416. Gasen in Steiermark, Post Pirkfeld, 19. Dez. 1869. Mit Vergnügen und pflichtgemäß bestätige ist die günstige Wirkung der llevalesciöre. Dieses vortreffliche Mittel hat mich von entsetzlichen Athembeschwerden, beschwerlichem Husten, Blähhals und Magenkrämpsen, woran ich lange gelitten, befreit. Vinzenz Staininger, Pens. Pfarrer In Blechbüchsen von ‘/a Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — Kevalesciere Chocolatöe in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Taffen fl. 2.50, für 48 Tasten fl. 4.50, in Pulver für 12 Tasten fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tasten 4.50, für 120 Tassen fl. 10, 288 Taffen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Wallfischgaste 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parsnmeur und Anton Krisper; in Pest Török; in Prag I. F ürst; in Preßburg Pisztory; in Klageusurt P. Birnbacher; in L in z Has elm a y er; in Graz Oberranzmeyer; in Marburg F. Kollet-nig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Postnacknahme. Witterung. Laibach, 520. März. Schneefall mit Unterbrechungen. Trübe. Wolkenzug aus Nord. Wärme: Morgens G Uhr + 0.6"; Nachmittags 2 Uhr + 1.2° R. (1870 | 0.6", 18(19 + 10.1“). Barometer 325 21"', im fallen. Ter vorgestrige Niederschlag (Schnee zu Wasser aufgelöst) 2.96"', der gestrige 0.26'". Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme + 0 7°, nm 2.1", das gestrige ■+■ 1.6“, lim 1°.3 unter dem Normale. Augekliiumene Fremde. Am 19. März. Elefant. Krauß, Kauft»., Schramberg. — Kossiz, Hau-delSm., Triest. — Wendel, Kaust», Ludwigsburg. — Engelmann, Nixdorf. — Mayer, Äaufm., Wien. •-Schöpfer, Kaufin., Wien — Fessel, Bergbeamte, Johannisthal. — Kral. — Mihelic. Stadt Wien. Schweiger, iiansni.. Wie». — Heutschel, Fabrikant, Margarethendorf. — Onisits, Kanfm., Wien. — Gerlach, Kaufin., Nürnberg — Moßbruger, Kaufm., Wien. — Dr. Raspet, Adelsberg. — Dnfinger Brauer, Gedenktafel über die am 22. März 1871 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., Plesko sche Real., ad Neuwelt, BG Laibach. — 1. Feilb., Vclepic'sche Real., Beischeid, BG. Laibach — 3.Feilb., Baic'sche Real, Pvdkraj, BG Wippach. - 2. Feilb., Vilar'sche Real., Pudob, BG. Laas. — 3. Feilb., Anzic'sche Real., Tomakevo, BG. Laibach — I. Feilb. Pirz'sche Real., Predgrische, BG. Jdria. - 2. Feilb., Grablovu'sche Real , Treffen, BG. Tressen. 1. Feilb., Krall'sche Real., Ber derie, BG. Tschernenibl. — 2. Feilb.. Premrau'sche Real., Prawald, BG. Seuosetsch. — 3 Feilb., Grum'sche Real., Doje, BG. Laibach. — 3. Feilb. Sorre'sche Real., Duple, BG. Wippach. Lottoziehung vom 18. März. Trieft: 53 78 20 17 36. Theater. Heute: Hochzeitsreise. Lustspiel in 2 Acten v. R. Be-nedix. — DaS Pknsiount. Komische Operette in 2 Akten von Supp«. M o r g e II: Blaubart. Komische Oper. TeLegramm. (Orig.-Telegr. des „Laib. Tagblatt.") Paris, 18. März, Abcnds. In Montmartre, Bettcville, und Faubourg St. Antoine wurden Parrikaden errichtet. Die Truppen nahmen Äanoiicn »veg die Insurgenten eroberten fünf Geschütze zurück. Eine Proklamation deö Ministers drö Innern fordert die Srativnalgarde auf, die Republik nur der Anarchie zu rette». Pari ü. S!>. Marz. Das „Journal ■üffau-il" bestätigt die Ermordung der Ge uernle Leeonite und Tomaö, deinentirt Staatsstreichgerüchte und appellirt wiederholt an die 'energische Unterstützung der Bevölkerung. Paris, Eti>. März, Mittags. Die Insurgenten nalunen daS Hotel de Bille nnd prvklamirten die Kommune. Das Zentralkomitee erläßt vom Hotel de Bitte zwei geharnischte Proklamationen, zu Kommunalwahlen auffordernd, verspricht die Mandate nach Vertreibung der verrätherischen Negierung in die Hände des Volkes niederzulegen, damit daS Volk die wahrhafte Republik begründe. Unter« dessen hält daS Zentralkomitee im Name« des Volkes daS Hotel de Bille besetzt. Paris, 18. März. In der letzten Nacht ab-gesandte Truppen entfernten ohne Konflikt die Mehrzahl der Kanonen vom Montmartre. Die Gendarmerie arretirte 400 Personen. Heute Morgens wurden sümintliche Gefangene von den Nationalgarden von Belleville befreit. General Binoy richtete Mitrailleuseu gegen Montmartre. Ans Verlangen des Volkes ließen die Truppen die Fortschaffung der Mitrailleuseu zu, Linien-soldatcn fratermfirten mit der Nationalgarde. Sitte heute morgens affichirte Proklainaiion von ThierS appellirt an die Vernunft und den Patriotismus der Bevölkerung und kündigt die Anwendung von Strenge au. Jourualiuelduug: Die Insurgenten des Montmartre erschossen die Generale Lecointe und Thomas. Der Generalstab Vinoy's zog sich mit allen Linientruppen und Gendarmerie auf das liuke Seineufer zurück und überließ der National' garde die Wiederherstellung der Ordmmg. Die schönste» und besten Zähne I werde» ohne Feder» noch Klammern, sowie ganze Gebisst mit Luftdruck, nach der neueste» Methode in Gold oder Viilkaiüt, ohne die vorhandene» Wurzel» z» entfernen, schmerzlos eingesetzt, hohle Zöhue tu Wul» dauern» plombirt »»d alle Zahnoperatioueu mit »ud ohne Narkose aus das schoucudste vorge»om»ie» von Zahnarzt 4. P§® ieheL Örellimtlun täglich von 9 bis 12 Uhr uud von 2 bis 5 llhr in Zahnarzt I'ncliimlorM nifiil nächst der Hradeezkybrlicke. (>26—)) Aufenthalt bis 2. Avril. “ Zahnweh! jeder und heftigster Art beseitigt dauernd das berühmt Pariser lilTOUT, wenn kein anderes Mittel hilft! Fit- * 50 kr. bei .Herrn Apotheker Uli’si'lii)/._(39 — 7)_ Wiener Börse vom 18. März. Btaatsfond». 5yerc. Rente, öst.PaY. bto. bto. öst.inSilb. «5ofe von 1854 . . . Lose von 1860, flenne dosr von 1860, Fünft, ^rämiensch. v. 1864 . <1 ruutientl.-O b L i Steiermark Kärnten, Krain 1L Küstenland 5 „ Ungarn. . zu 5 * ftrotit. u. Slav. 5 * Giebenbürg. „ ö , Aotien. -rationalbank . . . Union - Bank . . . Eiebitanftait . . . St. ö. EScoinyte-Gcs. ünglo-österr. Bank . Öen. Bodencred.-A. . Öest. Hvvoth.-Ban? . Eteier. ««comvt.- Lk. Franko - Austria . . lkais. Ycrd.-Nordd. . k>üdbnbtt'Gesellsch. . Itaif. EUsabeth-Bahn. Sarl-Ludwig Bahn Siebenb. Eisenbahn . Staatöbahn. . . . Lars. Franz-Ios-fSV., Barcser E.-B. 54lfötb^gmin. «avrr . Pfandbriefe. •;iüiioü. ö.W. verloSb ttriiv Bob.-Crebitanst AÜg.öst.Bob.^Äredtt. bto. tn , «eld Stiott ' 58.65 58 7.Y 68 30 68 40 80.— 89 50 l 5.75 »5.85 108 50 109 — 113 40 123.00 03.— ! 94.— | 86.— 86 50 79.25 79.75 83.50 84.— 74 50' 74 75 726.50 7*7 50 263.80 261.-1C8.40 268 60 868.— 870.— 235.80 >36.20 253.— 5r5 >.• 86.— 86 50 M6.—I —- 6.80 107. LlöL L1S5 179 — 17».20 223 —i2S 3.85 S54 75 255.— If8 — 16').- 398.— 3:>». -194.75 195 25 J 65 25 165 75 171 25 171.50 98 7ä! 83 25 89.—1 59.50 106 501106.75 k6 75 87.- 1 Geld War! Hypoth.-Bauk . rrlorltücs-Obilg. lliü 840.-; 9u.se iw.-1SS< 8« 66 95." Südb.-Ge!. iufioogt. Hs.— Ms. *)on6 ti $ISt. 238.-Nvrdd. (100 fl. CM.) 811.— Gie6.>a.ino0fl.d.sro.) 89 so SlaatSbah» Pr. Stück 134.S0 Staatsb. Pr. St. 18l>7 132.— )ttubolf6b.(30(ifl.8.m.)' 89.50 Qtronj*3uf. (JOofl.S.) M 80 Lose. Credit 100 fl. iS. SIS. . zu 100 fl. CM. . . Iriiflct 100 fl. CM. . bto. So fl. ö.W. . Ofener . 40 fl. ö.W. Salm . „ 40 „ PalffY . „ 40 „ larY . ^ 40 * St. Genoiö ^ 40 „ Windischgrätz 20 r Walbstein . 20 „ Keglevich . 10 ^ Rudolföfiitt. ioö.JIü. 164 — 96.- 117.— 33.— 39.- 29.— 35.50 31.50 21 50 22-16.— 15.E0 104 k» 98.- Ui.- 34.^ 40.-30.-1 86.5° : 32% 8».6° $3" : •7" IS öS Wooht?®i (3 Wie n.) SugJS. 100(1. (äbb.saj. Franks. 100 fl. „ „ Scnbon 10 Ps. Stert. Paris 100 Trance . 103.75 104.- li-t.85 46 iS 103 90 104.1J 49.8« ÄiilrLCsn. flratl. Münz^Ducaten. ÄO-FrancS^ück. . . BercinSthaler . . . ßtfbcr , . . . 9.94 »-9J 1.M’ • ,5 122 50>ur Telegrafischer Wechselkurs vom 20. März. » öperz. Rente österr. Papier 58.30. — 5perz. M ^ österr. Silber 68.15. — 1860er StaatSanleben 95.70- , Bankaktien 727. — Kreditaktien 267.—. — Soubon 1 -1’-' - Silber 128.— - K. k. Miinz-Dukaten 5.90. -poleonsd'or 9.967,- \ luif een Jgn. v. Lleinmayr A Fed. Bamberg in X'ciSe* Verleger nud für die Redaktion veranlworilich: Dnoniat Bamberg-