Vereinigte? L a i b a ch c r 3 c^z u n g. 3 ienstag den 2. Fcbru a r 161g. -2 l l y ^ i e ^ . Aiigekommene Schiffs Tnest am H 24. und 2^> ^ie östreich. Brigantine, d«r Pclicän, von Hle^andria mtt verschied. Waar-l'. Die russische Polacke,.Hi, na. o.n Constanti-nopol nüt vorschied. Wäa-^l. ' Die neapoulun. Bna^nt., ^n^,,vo-»'.«^-eäii mit Essen^ew^d Baumwo^e^ , .^ Die jenifche BriZant^ M^^. ^: 8c'>p von Su- Das-r Tampfboot^ 2^ro'.^e ^n Venedig nebst ondern Fah-zeligen. ' Den 26. ul!d 27. Jänner. Das östrcich. Schiff, der Friede^ von Corfu mit verschied. Waaren. Di,e englische Bngontltie, Uo^er, von 5^-tnou1n,,mit Häringen u. a. Fahrzeug!'. O st e r r e i ch. Wien. 'Wcgcn des Todesfalles Ihrer Majestät der Königinn Maria Louise von Spanien / Gcmahllnn Königs Carl lV., wurde auf allerhöchste AnordnunF/^ am 24. Januar die Hoftrauer angezogen/ und ^wird-. durch 16 Tage bis einjchließig in. Hebruar iäi<) mit folgender Adwechslung getragen: Die ersten acht Tage, d. i. vom 24 bis einschlie-ßiZZ». Januar, erscheinen oie allerhöchsten und höch- sten Herrschaften, die l. k. geheim?» Rathe ^ Kämmerer und Truchsesse i'n schwarzen glatten Kleidern, m.r seid,nem gleichfarbigem Unterfutter, mit angelaufenen Degen und Schnallen; die andern zehn Ta« ge d^. i. vom 2. bis einschliessig 10. Februar, in erwähnter Kleidung mit Mancheuen von Spitzen, ge-faryremDegenMd Schnallen. ^ Dle allerhöchsten und höchsten Frauen und di« Damen erscheinen die crsten acht Tagi> im schwarzen O.os de To.^r, mit schwarzen Kopfpiche und A^rni-t^'.'n, rann mit schwarzem Schmucke; die andern zehn Tage in voriger Kleidung, mit Kopfputze und Garnituren von ^puzen. oder Blondes und echtem Schmucke^ Se. k. k. Majestät geruhten den: Griechisch nicht umrten Pfarrer, Vlilli^oi.Scharacz, zu Pottoy im Bezirke des Szluiner Gränz-Regiments, zum Merkmahle Allerhöchsterer Zufriedenheit üder seineil wohl? . thätigen Smn> in welchem er nochlöidende Gränzer mit Aufopfernng eines bessern Zustandes unterstützt hat, anf die Bkte seiner Pfarrkinder, die kleine goldene Civil-Ehren-Medaille mit Ohr und Band huldreichst zu verleihen. (W. Z.) «3^ a s-z b urg, den.^5. Jänner. Vorgestern wurde von Sr. fürstl. Gnaden Herrn Herrn Leopold Maximilian,, Bischofeil zu Lavant, aufaestcllten Administrator imd ernannten Erzbischofe zir Salzburg, an dem bereits erwählten Prälaten des wodllöbl. Benediktiner-Stiftes St.'^.'eter,.Albert Nagenzaun, die feyerliche Consirmation und gestern die heil. Weihe unter herkömmlichen Ceremonien vorgenommen. ß (S. Z.) ^ » 3g - ^ß » u s l a n d- ^W Italien. Palerms / den 2. Jan. Her gestrige Tag war fur die Güterbesitzer von Sizilien ein Tag der Freude« Teit mehreren Jahrhunderts« war hier ein System, der richterlichen Gewalr, das nur geeignet war, die Oüterbesitzer in Prozesse zu verwickeln. Nun aber ist ein königl. Dekret publizirt worden, welches die bisherige Ausübung der richterlichen Gewalt aufhebt und bis zur nahen Bekanntmachung des neuen Civilkodex und der neuen Gerichtsordnung eine provisorische Kommission niedersetzt. Dieses Dekreo ist mit eben so großem Jubel aufgenommen worden, als jenes vom August iLiL, welches auf dieser Insel die Fideikommisse aufhob. — Vor einigen Tagen wur» den hier mehrere Individuen arretirt, die, wie man glaubt/ zu der Sekte der sogenannten Carbonari gehören. Der vornehmste unter ihnen ist ein armer Poet. —> Ein sizilianisches Schiff, welches von Tunis kam/ wurde von der stürmenden See an unserGestade geworfen, aiber glücklich gerettet; jedoch wurde es sogleich unter Quaran^aine gesetzt, wcil, den Aussagen der Schiffsleute zufolge, in Tunis die Pest aufs neue zu wüthen anfangt, so daß taglich 2 bis 2na Mensche» darau sterben. (B. v. T.) Deutschland. Se. Majestät der König von Würtemberg hat der von seiner verewigten Gemahlinn gegründeten Er-ziehungs'und Bildungsanstalt für weibliche Jugend den Nahmen Katharinenstift beygelegt, und den Russischen Staatsrath von Buschmann' dem Elternausschüsse dieses Stiftes zugeordnet. Die Casseler Zeitung schreibt den Tod der Königinn von Würtemberg dem Schreck zu, den dieselbe über einen in den Zimmern der Prinzessinn Maria entstandene:», jedoch bald wieder gelöschten Brand empfunden habe. (W. Z.) Preußen. Zufolge einer Bekanntmachung des Finanz - Ministeriums vom »9. v. M. werden nunmehr in Gemäß- heit der neuen Zoll-und Steuerorbnung in d;n Provinzen Preußen und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien, Pohlen und Sachsen, welche jetzt in den Steuerverbaild treten, 43Haupt -Zollämter und 19 Steuerämter erster Ordnung errichtest. Die, Rheinischen Blatter meldeir Nachstehendes vom Mittelrhein vom ii. Jan.: Das General- Vi-cariat zu Aachen hat den katholischen Pfarrern fol.' gende Instruktionen unterm 24. Juli ,6itj zugehen, lassen: „Im Fall vermischter Ehen fordert der apostolische Stuhl, daß der katholische Theil verspreche, „die Kinder beiderlei Geschlechts i.i der katholischen „Religion zu erziehen, und daß der nicht-katholische «Theil, ciesem Versprechen beistimme. Wenn die „Brautleute sich dazu nicht verstehen wollen, so müj> „sen die Pfarrer ihnen schriftlich erklären, daß sie „ihre Ehe weder aufrufen, weder einsegnen, noch „Dimissoriaten ertheilen können. Dieses ist auch voll „der Regierung genehmiget." (Oster. B.) Schweitzerische Eidgenossenschaft. Der in Lausanne veranstaltete neue Avdruck von 3a Chalotais vor 53 Jahren in Frankreich erstatteten Bericht über die Jesuiten, veranlaßt ein Kreis-schr^iben des Staatsraths von Freiburg an die Ober-Amrmänner., worin sie erinnert wurden, Allem ent-" gegen zu wirken, was die der Regierung, den religiösen Corporationen u. s. w. gebührende Achtung mindern könnte; und sie auffordert, jeden verhaften z»l lassen, der solche Schriften verbreiten, oder aufrührerische Rcden führen würde. In den Schweitz.'rgebirgen liegt fast kein Schnee, und eine milde Zrühlingswitterung lockt dort jeden ins Freie. Auf der Mittagsseite d/r Gebirge und in Frankreich so;l hingegen viel Schnee liegen. D<» Wassermangel fängt auch an einigen Orten in der Schweitz drückend zu werden. (Selbst auf dem sonst so früh und lang brschnnten Schwarzwald hat man noch keinen Schnee gehabt.) Der Wunsch, die in allen schweitzenschen Hochgebirgen ausgerotteten Steml)öcke wieder euchcimisch zu machen, hat einige Iagdliebhaber in Bern bewegen, aus Savoyen und Piem»nt zw.'» Weibchen voll diestr seltenen Thierart/ die sich bereits in Becn.i. . 4a —' einem fär sie eingerichteten ?ocal besinden, zn ver- s schreiben, und man hofft künftiges Frühjahr auch ein t Männchen zu erhalten/ und diese Thiere sich fntpsian- ^ zen zu sehen, so daß man dann von Zeit zn Zeih ei- » «ige a:il die Alpen in Freiheit setzen kann. > " (Ostr. Beob.) ^ ^ « o ß b r i t a n n i e n. Hie Klagen, daß aus Irland so viele Familien, wahrend 5ieses Jahres über iaoo, nach Nordamerika abwandern, und die Besorgnisi, daß dadurch die Bevölkerung leiden möchte, sind sehr vergeblich, wenn es mit den Bemerkungen seine Richtigkeit hat, welche Hr. Curwen, Mitglied des Parlaments u«d Vice-präsident der Societät zur Beförderung der Kunst« , des Ackerbaues :c. über den Zustaild Irlanrs heraus» gegeben. Nach semer Versicherung konnte eine ganze Million mit einmal auswandern, ohne daß der Abgang sehr merklich werden dürfte, wegen der ungeheuern Menschen-Vermehrung, Unablässig werde eine Menge neuer Hütten gebaut, und nur selten sehe man eine verfallen. Diese Hütten sind aber frMch wenig besser, als die Höhlen der Waldchiere und shne Gerath. Die Klei, dllng der Einwohner besteht aus Lumpen ; die Nahrung aus Kartoffeln, selbst ohne Salz, und höchstens aus Buc» termilch; und dennoch strotzen die nackten Kinder von Gesundheit. Unverheirathete Leute können auf dem Lande, wegen der kleinen Besitzungen, fast gar keine Dienste bekommen; so bieibt den jungen Leuten nichts, übrig, als sich zu verheivathen und felb'ft eine Haushaltung anzufangen, die ganz in der Regel n:i i<> bis 12 Kindern gesegnet wiro. Oft wird der Haus< hatt auf dem Torfmoor errichtet, der das Kartoffelfeld hergeben muß; und d^fcs zu bestellen / darauf beschrankt sich die ganze Thätigkeit des gemeinen ^landischen Landmanns; so lange er den Hunger, wie schlecht es auch sey, stillen und sich eine Flasche Whisky (elsnden Branntwein, den er gegen das Verbot hausig selbst auö den Kartoffeln destuUrt) verschaffen kann , scheuet er die Arbeit, ist ab« dabei, wenn es seyn muH, durch keine Snapatzen zu er.mü-den, und oon unverwüstlichem Frohsinn; daher sie Dinge, die andere Leute mir Verdruß erf/Ulen, gar nicht achten. Hr. Curwen wünscht Einführung vo^ Namlfacturen unk Fabrik?,:, w?is sic kün'^.'che P--mrfnisse herbcileiten und 'den grosien Anwachs der Volksmenge hemmen würden. Fahre aber das Landvolk fort, sich bloß aus K.^cffeln zu beschranken ^ so ,-würde, zumal ws':n allö Moore c^st in Kartoffelfelder verwandelt worden/ grenzenloses Tlend die Folge der fortschreitenden Deoöl5?rl.ng styl,. Man sollo al« so die Auswanderung ruhig ve^ »lalten. (Ostr. B.> N u ß land. Der General der Infanrerie Yermoloss, der den Befehl über die Truppen in Georgien führt, hat^m' Tiflis ein Schulhaus für. junge Edelleute erbauen lassen, das am i5. Nov. durch den Exarchen von Georgien, Trzbischof Theophylact, in Gegenwart aller Civil- und HMitärbehö't'den, sowie des georgische« Adels, eingeweiht wurde» Die Witterung ist bisher so gelinde Fewesen, daß sich die ältesten ^eute keines solchen Wmters erinnern. Seir dem Unfanze desselben war nur selten ein Frost von wenigen Graden, mehrentheils Thauwetter. Am. 29. llnd 3o. Dec. zeigte das Thermometer 6 Grad Reaumur Frost; aber an Schnee fehlt es gänzlich. (Auch ln Schweden dauert dieser gclnz bcispiillose Winter ohn«- Frost und Schnee zum größten Nachtheil der E^-ziransporte zu den Hütren, bei emem gänzlichen Wassermangel, fort. Dagegen besingen die Dichter den Frühling, die Maßlieben blühen, der Stachel-beerenbusch grünt, der Flieder knospet—» «m Weihnachten unter dem Zgsten Grad!) (Ostr. Beob.) Nachrichten aus Tt. Petersburg vom 6. d. Vl. zufolge, sind Se. Majestät der Kaiser Alexander am 3. Jänner un erwünschtesten Wohlseyn in Zarskse-Selo eingetroffen. An demselben Tage noch begaben sich Ge. Majestät nach Gt. Petersburg, uno wohnten am 5. einer kleinen Parade bei, bei welcher sich die sämmtlichen, in der Hauptstadt anwesenden Generale eiüfunden. (z^ster. H.) Schweden und Norwegen. Das seit März ,617 l - Schweden, mit Aufnahme des Kirchenweins, Statt gefundene Einfuhr-Verbot gegen Weine und Arrak ist nunmehr/ gegen Verdoppelung des vorher erlegten Zolls ^d «ü Heoiz- .4« HunZ der Einfuhr in lSchiffen über 25 Lassen, wieder aufgehoben worden; sobald, heißt es in der lo-rigl. Bekannt nachung, eine Herabsetzung der in gewissen fremde,-! Häfen bestehenden Abgaben, wodurch verschiedene schwedische Produtte gedrückt werden, eintritt, wird :veir:r dösti.st.a: werben, wiefern, mit Rückstcht-daram, der jetzt festzesetzte d.'ppelte Zoll wird erm,aßigt.werden können. I,n Christiania in Norwegen kam neulich ein 3'in-wohner von Staoander mit einer Heerde, von 2«c> Rennthieren, worunter auch einige weisie sogenannte sibirische / an. Er har sie im höchsten La>„'pland erkauft, und will, sie in, seinen vaterländischen Gebirgen ansiedeln, wo diese genügsamen, und doch so nützlichen Hausthiere (nicht nu? ihre Helle, Fleisch, Milch, sondern auch ihre Kraft zum Ziehen wird gebraucht) langst nicht mehr einheimisch sind. Neun Mo.-iatc hat-^ te er auf der Reise zugebracht, mußte in den bahnlosen Waldungen sich nach dem Compast richten, wegen Alangel an Schnee einmal einen gros^n ^hei^, seiner Oerathschaften und semerZelre liegen lasse.!, und wegen, Mangel an Nahrung 2o Stück v).c seiner He'>-^ he schlachten. Doch denkt er noch einen zweiten Transport zu holen. (^stc. Beob.) 'Königreich Sa r d i n i e n. , Se. Maj. haben^ in Betracht der Vortheile, die sowohl Höchstihreu Völkern als auch der Regierung zugeht, eine neue Eintheilung für- Ihre Staaten des festen Landes- anzuordnen geruht. Dieser zufolge werden die Staaten in Abtheilungen, Provinzen, Bezirke und Gemeinden emgetheilr. Die acht Adrhei-ungen sind jene von >sav)yen, Turin, Cuneo, Alles-sandria, Novara, Aosia, Nizza und Genua, deren jede wieder einige Provinzen enrhalt. Die Gesammt-zahl der Einwohner der königl. Staaten des festen Landes beläuft sich auf 5,^9/765 in 2727,Gemeinden. Die Administracionskosten der ge sammtcn Provinzen betragell^^gcx, Liv./ wovon 240,900 auf Rechnung des königl. Ära,r3 und 19/4,000 auf Kosten der Provinzen zu stehen Kotmnen. (Wdr.> N ü ck.b! i ck a l: f das Jahr i3l3. Zwei Ha lptb^ebe leiten p'ichn?^ es aus: Im Politischen .l^d Moralischen:, Die folgenreichen Verhandlungen z,l Aachen; in? Ph-)i chen die besondere Fruchtba.^eit> welhe der durh Kriege und > as Hun« gerjahr 1616 ni ,^-rgsdrückren Menschheit wieoer einige Erholungen gewahrt,^ ^- Waö sonst Clio noch Merkwürdiges auf idrV Tafeln zeichnete, i^ßl si h i.l folgende gedräigte Uherstcht zusa n-nenfa sen. , An, regierenden Pecsonen, ^w'«V^en uns. durch den Tod entrinn: Der Kölllg und-^die -K^üginn voi! Schweden, die Ko'ugum oya ^^roffbrutaune l, der Großherzog v5tiBa,d,e,nv S^ntiZe Meccwüroi j'eiten waren; die Wahlen zu/Pariö un^, /ondon, die Ein-" fü;ru<^ von ConiUrutioncn in Bl^ertt mid Baden, dia Klagen, d?r Do.namenkauftr in. Hessen, die Geldbank m Fra kreich llNd Engla ld, oie C^n^rdate, / die weit verbreitete Erzlnd^'lg oer Hell - 3,H'lcast^r'sch?li Mt'chode des wechselseitigen llnr^richts, r>e Einfüh-, rung d/r Sparcaiscn/ die Vervollkommnung der Maschinen üi. Eigland zum N^chehe!! der a'l^it'.i.'2?7 Clisft, die Sludentenstrerte zu Göttingen ^:'.d l,^a s'< eche, predigende und wtissage^e Weiber, M^ns,^u opfernde Frömmler in Sachse»/ Zeitlmgsprozess? ^ Verschwörungen zu Brüssel,und Helena, der Prozeß des Fualdes;, der achte Wei>> Griechenlands, der ein WaUache se,)N soll ; die groZe Schlange i^, A.nerik), die Dampfschiffe, die Gasbeleuchtung, die ^'lf.lrgsn-tenkaper, die Fortschritte dcr Jesuiten, der Nnter-ga,n,g der Wal)a,bjten; endlich als Zugab? die Colonie von Te^as u.s.w. u. s. w. u. s.w. — Aus einer kritischen Erörterung dieser b:mr an einander gereihten Ereignisse-würde der Philosoph entnehmen können, ob man, sich zu der Ausbildung des menschlichen Geistes und Herzens im abgelaufenen, Jahre Glück zu, wünschen habe oder nichts (Wdr.) Wechsel« Cours in Wien vom 27. Jänner i3lH. Convelüionsmünz.e von Hundert 254 5^3 Gedruckt be^ Ignaz Aloys Edlen von Kleinmayr.