Gloveniens Blatt. Verantwortlicher Redacteur: Franz Poluk. ^ 2l» Dicustag den Hl). December z^H^. ' Erscheint jcdcn Dienstag. Äbonnrmcnt in locn halbj. 1 st. ganzj. 2 st. Vei Postvcrsendung halbj. 1 st. 15 kr. ganzj. 2 ft. Z0 tr. (5onv. Miin^e. Das Ende der devolution vom natio-nalöconomiochen Stnndpuncte. Schlusi: In einem demokratischen Staate ist keine ehrliche Vcschaftigmiq6wei.se eutelneud — auch ist Niemand verbunden bei dem Melier zn sterben, das er in der Iugeud betuebeu. Mau jammert über den Mangel au Dienstbotben; — sind ihrer zu wenige, so liegt der Fehler darin, das; sie nicht hinreichend bezahlt oder daß sie nicht nach Menschenwürde behandelt werden; Dienstbothenvor-schristen in der bestandeneu Art könnl'u das Uebel uicht gntmacheu, wohl aber durch Veranlassung der Permindernlig der Dieustbotheukonkurrenz es verschlimmern. Mau braucht Dieustbotheu nicht zu rekrutireu; sie wählen ihre Lohns-auforderuug frei wie jeder. Eommunismns im Sinne der agrarischen Gesetze kann es keinen geben — es kaun sich näm« lich teiucr halteu. Die Revolution bringt ihre Verwirrnngen mit sich, die mindere Auffassung, des Nechtszustaudcs und die vorübergehende Unvoll-kommenheit des Gesetzes erzengeu faktische Eingriffes in das Eigeuthum, doch keine Prinzipe. — In der gleichen Berechtigung eines Jeden zu Jedem aber besteht der Commnnismns nicht. Eine große Aufmerksamkeit verdient die Anzahl und die Behandlung der Staatsdiener; ist ihre Anzahl lder ihr Auf'waud zu groß, so trübt er das volkswirtschaftliche Verhältuiß ; ist ihre zu genug, so kaun der Staat auf ehrliche oder sähige Beamte uicht rechnen. Belangend insbesondere den Kriegsdieust, es müßen mit der zunehmenden cos-mopolitischen Ausicht der Volker die durch das iu den letzteu Decennieu in Frankreich gegebene Beispiel übermässlg vergrößerte« Armeen sich vcrmiu-deru; die Vcrtheidlguug der Freiheit uud deS Rechtes muß iu gewisse» Siunc eine allgemeine Pfticht der Staatsbürger sein, uud die uothweu-digcu Krieger vom Stande nlüssen auf eine Art bezahlt uud behandelt werden, daß sich die Armee nicht durch Necrutinmg sonder» durch freie Eou- currcuz ergänzen wird, wohin es freilich den Augenblick ulcht kommen kaun, aber iu der Zukuust — wenn die Finanznoth des Staates verschwin« det, und der Friede eintritt, — kommen dürste. Vie Entwicklung der slovenischen Sprache. DaS Hauplhinderniß der Entwicklung der slovenischen Sprache lag iu der Vernachlässigung des Unterrichtes; uur hie uud da kounte ein weltlicher Gebildeter in seiner Muttersprache lesen — die Folge war, daß sich die Literatur mit sehr wenigen schätzengswerthen Ausnahmen auf populäre Werke beschräukcu mußte, und daß sohin die Sprache statt sich nach den Bedürfnissen der Zeit neue Ausdrücke zu schasseu, uoch vorhaudeue verlor. Die Einführung der Sprache in die Schule und das Amt verhülft ihr zum Aufschwünge, da-vou ist ihre Nettuug und auch die Vrlleuduug ihrer Ausbildung bedingt. Dadurch, und durch die sich sehr glücklich steigernde Literatur können wir den Tag erleben, den uns das schöne Morgenroth deS Nationalgefühls verspricht. lieber die Art, wie die innere Entwicklung der Sprache vor sich zu gehen habe, glaube ich einige zeitgemäße Wörter bemerken zu köunen, die zum Theile auch schon da uud dort in dcn patriotischen Blättern erscheinen. Die Entwicklung geschieht nach zwei Tendenzen, nämlich nach der Ausbilduug des slovcni-schcn Dialektes als solchen durch seme cigcue Mittel, uud uach der Annähernug an die übrigen slavischen Mundarten, an den Familienkreis un« serer Brüder. Betreffend die erste Tendenz ist bereits Vieles uud mit Erfolge geleistet worden; nicht mit Unrecht räumt uns das Slavenvolk einen höchst einenden Platz nnter den Sprachforschern! (Geschichte und Literatur der Slaven Leipzig 18A6), doch dürfte uoch ElnigcS besonders zu beachten sem. „Kein Lebender soll begraben werden/ Solange wir eigene Worte! und^Biegungen haben brauchen - «02 - wll ,ur solche keine Entlehnung von verwandten Dialekten und keine heimische Sprachschmiede. In diesem Puncte bleibt noch Manches zu wünschen übrig. In jedem Theile unseres Bodens hat sich noch welches Originelle erhalten, was in den übri-gen Theilen vermißt wird, besonders aber blieb das Originelle in Inncrkrain und in der Angrän-zung von Unterkraiu; — dort, zumal an derPoik, im Neka-und Kaschanathale bieihct sich der classische Grund für den Sprachforscher dar. So hört man in diesen Gegenden noch den Plural des sächlichen Beiwortes auf a, während es schon in vie« lcn Theilen in ein ^ übergegangen ist, wie z. B. bei Neustadtl, wo die Bewohner der entfernten Gegenden, und die Ortsnahmen als: „l^i^na t5«ll»," „l^l-^ljna i^lla" u. s. f. an die Biegung der Vorzeit erinnern. So hört man noch in Inncrkrain den Durans in seiner vollen Ausdehnung, insbesondere das für die Passivform so nothwendige lebhafte,,l>ivam" (das Danern des Seyns, das Wohnen) und mehr. Warum führt solches die Schriftsprache uicht ein? Man forsche der Bolt's« spräche nach, der Erfolg wird lohnen. Höchst erfreulich ist der auftauchende natürliche Wunsch sich an unsere sprachverw.Nldten Brüder in der Literatur anzuschließen; doch man überlasse der Natur den Fingerzeig und richte sich nach ihr, nicht nach trockenen Theorien: Werden die einzelnen slavischen Mundarten zu einem höhern AllsbildungSgr^dc gedeihen, wird die Sprache mehr in das Leben der Völker eingreifen, nnd bleibt die gegenwärtige günstige politische Stellung der Slaven so geschieht die Annäherung der Dialekte von sich selbst — näm-lich das Volk wird sich durch den Gebrauch die Nichtuug verzeichnen, die es haben will. (5s wird sich z. B. zeigen ob der in der Aussprache härtere slovenische Dialekt oder ob der weichere illirische den Vorrang haben wird, und ob viel-leicht in weiter Folge der dem slovenischen sehr nahe Dialekt, der südrussische, nicht in der einstigen litcrarischen Welt dem der übrigen Slaven den Vorrang abgewinnt. Ich meine in gewisser Beziehung; etwas dürfte Jeder zum allgemeinen Besten opfern. In Kram fängt im Munde des Volkes der räuchere Oberkraiucr Aussprache sich auszubreiten; in Italien siegte der weichere tt's-kanische, in Frankreich der härtere nordfranzösische Dialekt. Auf ungesehen können wir den Illirien zu Lieb unsern Dual oder die originell slavischen Ausdrucke „ln,>sl." „lil-.-iva" n. s. w. nicht opfern; das künstliche Aneinandcrschnallen wollen der noch jugendlichen Dialekte konnte die gute Sache verderben. Bei dieser Gelegenheit rechtfertige ich den Gebrauch der deutschen Sprache in diesem Blatte — die Zeit- und Ortsverhältnisse waren von der Art, daß es uur in deutscher Sprache die beabsichtigte Wirkung versuchen konnte. Die bisherigen Gründe batten sich wohl behoben, doch meine Dien stesp flich t beruft mich von Neustadtl nnd bringt mich in die Unmöglichkeit das Blatt fortzusetzen, und zwar nach dem tiefen Wunsche meines Herzens in meiner vielgeliebten Muttersprache. Der Redacteur. Vas Slllvcnthum im Jahre 1848. Von dem frischen Hauche eines cosmopoliti-schen Fürsten angeregt, stand bereits im vorigen Jahre der Italiener ans vulkanischen Boden, auf« geregt durch Lehren einer nach Herrschaft ringenden Parthei das Bestehende umzustoßen, und so einen Boden zu gewinnen, das Fantasiegebilde einstiger Größe miltelaltcllicher Aristokratie Republiken auszuführen. — Wahrend alle Augen auf die Strebungen der Italiener gerichtet waren, schlug der oft unberechenbare Volkswillc in einem ganz andrrn Lande gegen einen ganz andern Thron seine endzüüdliche und verderbliche Waffe, — der Königsthron von Frankreich wurde wegen Hintertreibnng des Reformbanquetts zertrümmert; er mußte welchen dem Herrscher der Poesie. — Diese plötzliche Erschütternng des französischen Staatenbundcs erweckte die Bestrebungen der meisten Völker Europas. Neues Ringen neues Gestalten durchlief elektrisch alle Völker, Schlag anf Schlag wurden Verbessernngöbestrebnngen durchgesetzt, — und der Wille deS Volkes zum Bejjer-werdcn endlich auch beachtet. — Iu dieser Periode machte sich anch das Sla-venthum wieder geltend; leise entstieg es seinein Grabe, und pflanze seine ttikolore Fahne zum Besserwcrden ebenfalls auf. — In Oesterreich wo das Nationalitälsgefühl durch metternich'sche dünste zn Schanden gebracht wurde, gab es wenige Slavenfreunde, ihre Kullnr mußten sie sich in fremden Sprachen nnd unter Fiemden hohlen, sie durften nur c.ne gewisse Form des Denkens annehmen nnd von vaterländischen Ereignissen und Begebenheiten gerade so viel wissen als ein richtender Grifel zuläßig fand, — jeder weitere Schritt both nnüberwindliche Hindernisse der ma-mgfaltigen hemmenden Anstalten und Einrichtungen dar; zndcm wurde die slavische Ingend in einen Nimbus der verstorbenen deutschen Kaiserwürde getaucht, auS dem sie anf das Praktische des Nationalitätöprinzipes nie kam. Nur wenigen wurde es klar, daß Oesterreich bei dem Sta-billtätsprinzipe nicht nur der innern Größe sondern auch der geistigen Kräfte im Argen liege, und so einer ^traurigen Eristenz oder einer allmähligm Auflösung entgegen gehe. Der Staat d. i. die Ge- - «03 - sammtheit der Staatsbürger muß ja ebenso wie das Individuum dem Dränge nach weitern Fortschreiten folgen, und so anf der vorgezeichueten Bahn seiuem Zwecke, scinem Ziele entgegen gehen. Im März dieses Jahres wnrde das Slaven« thum dem niederbeugenden — Slsteme entrissen, und der freien Entwicklung Raum gegeben. Man versprach die Gleichberechtigung, und kennt dle Rech-te geknechteter Stamme an. — Die Slaven haben aber auch sogleich von der crruugenen Freiheit Gc-branch gemacht, und in engen kreisen vorerst ein politisches Leben entwickelt. — Man hat zwar anfangs alle Schritte derselben verdächtiget, hat jedes offene Wort mit Hohn angegriffen, ja man ist noch weiter gegangen — und österreichische Journale entblödeten sich nicht die Unreife der Slaven als Thalsache den erstaunten deutschen Volke zu verkünden. — Oesterreichlsche Journale im Sol-de deutscher Einheit und magyarischen llebermiilhs schilderten die Slaven als zn jedcm politischen Leben unfähig. — Man überboth sich damahls iu deu Angriffen auf Ezechen, Mahrer — Clovaken — Eroalen, Slovenen — ie. — Jedoch ist jener gordische Knoten nun zerhauen ; man sieht die poetischen Folgen der österrei« chisch-slavljchen Einheit. Mit Muth und Ausdauer haben die Slaven nnd ihre Führer den Spott und llebermuth ihrer Feinde ertragen, ,mt Offenheit haben sie selben Versöhnung, brüderliches Neben-cinanderwohnen vorgeschlagen, — leider vergeblich — die Oktober Emeute fand die Slaven ei» mg, gerüstet dem Zerfalle Oesterreichs uud somit der Knechtung der Slaven entgegen zu stehen. — Ihre Vemül'ungeu haben die Loyalität ihrer Gesinnungen bewährt, und Europa vor einem Gleichgewichtskampfe vor der HlNid errettet. — Durch ihre Kräfte und il'r kluges Zusammenwirken haben sic aber anch praktisch das bewiesen, was so viele fremde Schwindler zn ihrem eigenen Nachtheile läugneten, — ihre politische Reife. — In den bittern Tagen des Jahres 1848 sahen wir also die Slaven wieder aus deu historischen Kampfplal) im Mitteleuropa auftrete»; wir sahen wie sie in diesen Tagen ihre Fähigkeit und ihr Charakter verunglipft wurde, wir sahen aber auch wie sich dem kühugeworfencn Netze der ultraradi-calen d. i. der Oesterreich zerstorreudcn Parthci entzogen, und dnrch Einheit zum Siege des Gesetzes beitrugen, dadurch aber auch der Knechtung fremder Gewalt cntwnchsen, und zum p» Mischen Gestalten cm Recht sich erwarben. — Die Vän« dcrverzehrcnde deutsche Einheit begriff bei ihren Strebungen die Neuzeit nicht, sie wollte mit Gewalt erringen was die slavischen Voltsstämme verweigerten — ein Aufgehen in Deutschland. Durch ein autouomes Gesel) des österreichischen Kaisers hätten die slavischen Völker gezwuugen werden sollen, Dcputirte nach Frankfurt zu w'ah- lcn, um dort die Garantie ihrer Nationalitat zu empfangen, eigentlich aber um dort um ihr Leben zu würfeln. Wie die bekannten 8. 2 und 3 hinläg-lich darthnn. Durch diesen hervorgerufenen Kampf haben sich die Ansichten und Gemüther geklärt, man hat die vielverhcißcnen Ecgnuugcn der Freiheit einer Parthci zum Opfer bringen wollen, und so auf Kosten der Völker den deutschen Stamm nähren wollen, bis vor dem erschreckenden Bilde des lieber-gewlchts neuerdings eiu Glcichgcwichlskampf hervorgerufen worden wäre, welcher das Idol deutscher Einheit wieder auf die gefährliche Probe der abgelaufenen französischen Kriegsepochc gestellt hätte. — llnd welche Vortheile hätten die dem deutschen Reiche beigefügten slavischen Länder? Ein llebervölkerung durch Eluwcnderung, ^ und Schlachten und Kriege zum ueueu Gestalten. — Durch die Ereignißc des Jahres 1848 ist das Clavenlhum in Oesterreich zum Durchbruch gc-kommcn, und hat gleich allen andern Voltsclc-menten ein unwiederrufliches Necht auf Betheiligung bei der Regenerirung Oesterreichs ; es ist nicht zu zweifelu, daß sie demselbeu ciuc Form geben werden, welche das Feststehen Oesterreichs verspricht, welche ibnen aber auch eiue Achtung gebiethende Stellung einräumt, um mit Muße daS nolhgedruugen Versäumte in der Eultur uachzn-hohle,,, und durch Bildung uud Gesittung neue Glnantieen eines ftsteu, uulastbareu LebcuS zu gewinnen. — Sie werden durch festes Auciuauder-schmiegrn loser Theile der Völker Oesterreichs Ruhe zu gewinnen uud zu erhallen suchen, um den Wissenschaften und Künsten, dem Handel und Gewerbe obliegen zn können, und dariu das Vernachlässigte wieder gut zu machen. Das Jahr 18^8 hat die Slaven zur politischen Geltuug wiedergebracht, uud daß sie sich deu Eiufluß bewahren wollen, zeigen die uenen Ercigniße. Hoffentlich wird der junge Schößling auch reichliche Früchte für sich und andere tragen. S'lavemens Erwachen. Wiedergeboren hat dich das Jahr, daS seinem Ende nun zueilet, junges Volk der Stove» nen; mit auf die politische Bahn wirst du deine Kräfte werfen, und durch eigeue Erhaltung auf Erhaltung der österreichischen Gesammtmonarchic wirken, wirst mit jeuer die Eullur iu Mitteleuropa wahren, und die Freiheitsschläge in den Osten und Süden pnlsirend forttragen. Mit deinem Erwachen bin auch ich erwacht, und habe treu und redlich deine Interessen verfolgt und verfochten, bin von der Bahn, die du einschlagen sollst, nicht gewichen j habe die Freiheit im Bunde mit der - K<>4 - jeylicyreit angestrebt und vertheidigt, und mich in meinem vorgesteckten Ziele durch keinen Menschen abwendig machen lassen. Mlt Freuden habe ich oft den rnhigen Fortschritt, den du mein Volk machtest, beobachtet, und im voraus mich dciucs künftigen Wohlseins gefreut. Leider! kaun ich auf der Vahu die ich einschlug uicht fortfahren, mein Leiter durch Umstände gezwungen mußte mich verlassen, und ich eine Geburt der jungen Freiheit — welke ab, — aber auch die Noseu blätteru sich, daß der Strauch der sie gebar neue Blüthen — die das Her; erfreuen, — treibe, — ich zweifle nicht, auch du werdest wieder neue Sprossen treiben, die dich cr< freuen, und erheitern. Und so sterbe ich mit Vergnügen ab um einen andern die Bestrebungen der Zeit auffassen uud dir referireu zu lassen,'um durch einen andern dich auf jeue Bahnen, welche das Gesammtvolk der Slaven in Oesterreich einschlagen soll, führen und leltcn zu lasseu. Als eiuzigeu Puuct kann ich hier nur bemerken, dasi du uie deine stammverwandten Brüder verlassen, sondern in ihrer Kraft deine Kraft, in ihrem Ausblühen dein Fort' blühen sehen sollst, und so nur werde ich den Trost haben, daß dein Wicdercrwachen ein Erwachen zum Wohle von Vielen war, — so nur kann ich erwarten, dasi dein Wiedererwachen kein ephemeres sondern em andaurudcs Lcbcn sei. — In der deutscheu Natioualversammlung siht Heinrich v. Gagcrn nunmehr Präsident des deutschen Neichsministeriums. — Er ist für uus eine interessante Person geworden, da er von unserm Deputirten das Wort erhielt gegen die §. 2 u. A des II. A. des V. E. zu sprecheu; er ist so gewisicr Massen uuscr Vertreter gewordeu, uud hat uus auch in seiner Nede meisterhaft vertreten, wenn auch unser Deputirter bei der Abstimmung sich an die von Gagern entwickelte Ansicht nicht hielt. — v. Gagern ein durchgebildeter politischer Eha< rakter hat mit kräftiger Nede die Verhältnisse Oesterreichs zu Deutschlaud uud die iuucrn Verhältnisse Oesterreichs geschildert, hat auf die Un< Möglichkeit einer Thciluug Oesterreichs hingewiesen, und der Sympathicenherrschast der deutjchcn Nationalversammluug die Spitze abgewinnen «..^ einen für Oesterreichs Verhältnisse passenderen Beschluß herbeiführen wollen, — leider — die Nationalversammlung beliebte jenen schrofcn Beschluß und so eine feindliche Stellung gegen Österreich hervorznrufcu. — Würdeu alle Abgeordneten in Frankfurt die Zeit uud ihre Forderungen »erstehen, so würden sie ihre Aufgabe nach der Eutwicklung der Verhältnisse lösen, aber nein — Sie wissen nur von einer deutschcu Gottcsbegcisteruug, und vergessen, daß 18 Millionen hinter ihnen nichts weniger als begeistert stehen und sich kaum zu glaubeu getrauen, daß man so mit ihrer Entwicklung spielt. — Ist die Entwicklung ciue moralische Pflicht, so ist sie eine allgemeine, und jeder der der Entwicklung eines Voltes Hindernisse in Weg legt unmoralisch. — Daher sollte man bei der Wahl der Deputirtcu auf Eharaktere sehen, welche weniger uach geschaffenen Phantasieen als nach gegebenen Thatsachen die Einrichtung und Gestaltung eines Staates bezwecken, welche die heilige Pflicht deS Verbcsserns der socialen Zustäudc als eine unverletzliche erkennen, welche endlich auch die Fähig« keit besiheu, der gegebene» Aufgabe zu genü-gcu; es ist iu neuester Zeit eine große Schwierigkeit fähige Abgeordnete zu crwähleu, da der zur Wahl mitbcrechtigtc Bauer kein Zutraun zu andern mehr gebildete» Ständen hat, und in seiner Macht die Wahl liegt. — Gebe Golt daß wir nach Möglichkeit für künftige Reichstage Eharaklerc, wie Heinrich von Gagern ist, wählen. — Da kann es an einem Vorwärtsschreiten der slavischen Na« tion iu Oesterreich nicht mehr fehlen. Nicht nur em fähiger sondern auch eiu zeitgemäßer Mauu muß ein Dcputitter sein. I^. Aas hierortige k. k. Krcisamt hat uuter dem 24. v. M. Z. 157l0 eine Kundmachung dcS Guberuiums vom 7. v. M. Z. 24512 betreffend die Wiederl'esclmng cineS im Blindeninstilute zu Liuz erledigten Stiftplahes veröffeutlickt. Wir beeilen uns, auf die in diesem Blatte Nr. 8 vom 22. August l. I. bekaunt gegebene Einladung zur dicsfalligeu Eompcten; hinzuweisen, uud Aeltern und Vormünder der un< glücklchcu Blinden dringend aufzufordcn. sich um dcu erledigte» Plal) zu bewerben, V. Neustadtl in Illirien. Druck uud Verlag von Maria Tandlcr