1V1441 »-Vv Die Nlndmchraceü von nach den Erhebungen im Jahre Von Franz Schollmayr- Nach der Zäklung vom Jahre 1869 hat Krain einen Rindviehstand von 189 540 Stück. Hievon entfallen auf: Stiere 818 Stück oder 0'4 Kühe 79071 „ „ 417„/»; Ochsen 54343 „ „ 28'7 ; Jungvieh 55258 ,, „ 29'2 Büffeln 50 „ „ — — Aus dieser Zäklung ist auch das nicht zu unterschätzende Mißver- hältniß des Jungviehes zu dem Großvieh in Krain ersichtlich; doch ist zu berücksichtigen, daß bei der Zählung im Jahre 1869 die Angaben des Viehstandes aus Besorguiß einer noch höheren Besteuerung nicht ganz richtig waren und besonders die volle Anzahl des Jungviehes theilweise verschwiegen wurde. Die Anzahl der Stiere ist zu groß, und in der Erhebung total verhaut Es wurden theilweise Stierkälber als Stiere verzeichnet. Was den Typus oder eine gewisse Race mit einer sichtbaren Con- stanz «»belangt, so ist eine solche trotz aller Nachforschungen und Er¬ hebungen nicht zu constatiren. Dieß jedoch ist gewieß, daß schon in den frühesten Zeiten, ob der offenen geografischen Lage in Süden und Südost, Krain seinen Ersatz an Rindvieh hauptsächlich aus Kroatien, Slavonien und Bosnien er¬ halten hat. Gegen Norden ist das Land durch die unwirthsamen hohen Kalk¬ alpen begrenzt und daher mit den Nachbarländern Kärnten und Steier¬ mark bis in die jüngsten Zeiten wenig oder gar nicht in Viehverkehr. Ein wahres Bild des krainischen Rindviehes darzustellen und das¬ selbe selbst nur in groben Umrissen auf die vorherrschenden Kennzeichen zurückzuführen, ist äußerst schwierig. Das krainische Vieh besteht aus so manigfaltigen Kreuzungen unter sich selbst, daß mit Ausnahme des allgemeinen gewöhnlichen Körperbaues, alle nur möglichen Nuancirungen von Haarfarbe, abwechselnd schwarzer oder weißer Haut-, Gaumxu-, Klauen- und Hörnerfarbe und ebenso alle Abstufungen von Größe und Schwere Vorkommen, und daß fast ein Stück dem andern in den Hauptmomenreu nicht gleich sieht. Das krainische Rindvieh ist als Race namenlos, alle Bestrebungen, selbst in ferne Zeiten greifend, Abstammung oder irgend einen Anhalts¬ punkt zu finden, sind frucht- und erfolglos geblieben. Die Behauptung aber, daß der größte Theil des krainischen Rind, Viehes in seinem Blute immer noch vorwiegend Elemente von dem süd- lichen den ungarischen Urracen entstammenden Viehschlage von Kroatien und Slavonien aufweist, kann wohl nach allen noch vorhandenen Merk¬ malen festgehalten werden. Vorherrschend ist im Lande, besonders in Unterkrain, die gelbe und gelbrethe und nach dieser die weiße Farbe zu finden. Diese Farbe, die schweren, nach aufwärts gebogenen Hörner mit schwarzen Spitzen, das schwarze Flotzmaul, desgleichen Gaumen und Zunge, das nicht heitere Exterieur, die dicke, schwere, fest anliegende Haut mit schwarzem Pigment und harten kurzen Haaren, die leichten Füsse, das Schnellgeben, die Ausdauer und Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten, wenige Milchergiebigkeit sind die auffallenden Abzeichen des südlichen Pustaviehes. Wenn gleich nun das krainische Rindvieh auch seiner tausendfältigen Kreuzung, der Gebirgsterrrainverbältniffe, so der meist schlechten Weide, Haltung und Pflege, dann der frühen Benützung als Zugvieh wegen, an Größe und Schwere im Körper gegen das kroatische Vieh abnahm, ja in vielen Fällen so verkommen erscheint, daß ein zwei- oder dreijähriges Rind oft erst jene Größe erreicht, welche ein jähriges Kalb der Maria- hoter oder großen Mürzthaler Race hat, so bleiben dennoch die schwarze Hörner-, Klauen- und Hautfarbe und die gewölbte Stirnbildung zwischen dem Hörneransatz, der gerade Rücken mit leichtem Vordertheil als Kenn¬ zeichen ibrer Abstammung bemerkbar. Was die Haarfarbe anbelangt, so ist außer dem am meisten vertretenen Gelb, Gelbroth und Weiß jede nur denkbare Nuancirung bis zum Kohlschwarz vorfindig, — und wird über die Farbe so wie über die vorfindigen kenntlichen Kreuzungen mit Ori- ginalracen aus neuerer Zeit später nochmals berichtet werden. Im Vorhergehenden ist der Versuch gewagt worden, ein allgemeines Bild des in Krain vorkommenden Viebschlages, besonders jenes des Vorlandes der Alpen und des dinarischen Binnengehänges, zu entwerfen. Gegen Norden und Vorland der Alpen und noch mehr im Gebiete der Kalkalpen (Oberkrain) nimmt im großen Ganzen die lichte Farbe auffällig ab, und es tritt statt dieser die gelbe Farbe auf und übergeht stark in die rolhe, ja nicht selten kommt auch rothbrauues und schwarz- braunes Rind mit lichten oder dunklen Brillen um die Augen und weißem oder dunklem Flvtzmaulring vor. Ob nun auch gleich dieses Vieh im genannten Gebirgstheile des Landes die gelbe oder rothe Farbe annahm, so trägt dasselbe trotzdem die Hauptkennzeichen des lichten Viehes im Unterlande au der Horn- und Stirnbiegung, der Horn-, Klauen-, Zungen-, Gaumen- und Hautfarbe, ohne mit den Merkmalen, welche die Kreuzungen des Original Pinzgauer, Pongauer oder Möllthaler Viehes mit dem einheimischen neuerer Zeit zurücklassen, etwas gemein zu haben, welche Kreuzungen sich wesentlich von dem dunkelfarbigen Landvieh unterscheiden. Dieses gelbe und rothe und auch »och andersfarbige Vieh nimmt gegen den Triglav an Größe so ab, daß es wirklich staunenswerth ist, eine Kuh iu der oberen Wochein zu sehen, die oft nicht größer wie ein starker Ziegenbock ist, — was wohl eine Folge des schroffen, zerklüfteten Kalk-Hochgebirges mit seinen mageren dürren Weiden und Alpen sein mag. — Jener Theil des Landes, welcher an die Steiermark grenzt, hat wohl dermalen stark merkbare Kreuzungen mit dem lichten Mürzthaler 3 Vieh, und es ziehen sich diese Kreuzungen sehr bemerkbar längs der Grenzbezirke und nach Ostwest im Lande bin. Diese Kreuzungen fallen schon in eine frühere Zeit, und es ist auch die Verbesserung des Rind¬ viehes in den Bezirken Ratschach, Littai, Sittich, Gurkfeld, Nassenfuß, Treffen, Stein, Stadt und Umgebung Laibach rc. bedeutend in Farbe, Große wie auch im Bau ersichtlich Nach den gepflogenen Erhebungen durch den Herrn Grafen Barbo Warenstein sind die Kreuzungen besonders durch Einführung von Origiual-Mürzthaler-Stieren bereits anfangs des vorigen Jahrhunderts begonnen worden. Die Herrschaften Thurn am Hart, Savcnstein, Ruckenstein, Nassen¬ fuß, Kroisenbach hatten damaliger Zeit stets fremdes Original-Vieh im Stalle Savenstein und Ruckenstein hatten ununterbrochen Mürzthaler Vieh, wogegen Kroisenbach fast durch 80 Jahre die Original - Schweizer-Race züchtete. Von hier mögen sich auch stark im Lande die heutzutage noch nicht selten unzutreffenden dunkelbraunen Rinder verbreitet haben. Von diesen Herrschaften wurden die Original-Kälber an die Bauern verkauft und ebenso auch der Stier zum Sprunge zugelaffen. Auch in dem dinarischen Binnengehänge, besonders in dem Adelöbcrgcr Bezirke war nicht ein größerer Viehschlag anzntreffen, als es heute der Fall ist. Hofgcstüte Lipica und Prestranek unterhielten durch lange Jahre Sprungstiere der Schweizer Race (wurden schlechtweg „Larenbnrger" genannt), welche weit und breit von dem Kleingrundbesitzer benützt wurden. Die Farbe dieser Stiere war scheckig. Wegen der unschönen, nach rückwärts gebogenen Hörner ist dieser Viehschlag unbeliebt und ausge¬ lassen worden. Die Kreuzungen aus neuerer Zeit, welche bis auf 40—50 Jahre zurückgreifend cruirbar waren und die oft ohne alle Sachkenntniß, ohne jeden eigentlichen Zweck willkührlich und von dem sich gerade ergebenden momentanen Vortbeil beeinflußt wurden und an dem bunten Materiale wahrgenommen werden können, sind sehr verschieden, mehr oder weniger abweichend von der Originalrace, u. z: a) Kreuzungen von dem weißen, gelben und rothen Landvieh mit dem Mürzthaler Rind (dem schweren, mittleren Land- oder Boden-, dann dem kleinern Bcrgvieh). Die Farbennuancirungcn sind hievon blaßgrau, mausgrau, graugelb, grauroth und bis in's dunkle spielend, der Ausdruck des Exterieurs, die Form des Körpers uud der Hörner tritt dann bei solchen Kreuzungen in den ersten Graden merklich vor, verliert sich aber auch ebenso, d h. erhält Rückschläge, wenn Original, Stier und Kuh gewechselt bis zur Nichtcrkcnnbarkcit. ch) Kreuzungen des Landviehes mit der Mariahofer Zucht. Selten findet man bei solchen Blendlingen die weiße Hautfarbe. Das Original des Mariahofer Viehes, wogegen das lichte Haar, die gelben Klanen, die gelben Hörner und das weiß-schwarz ge¬ sprengte Flotzmaul oder in Fällen auch ganz weiß d. h. rosa, eben¬ solcher Gaumen (hier tritt die Kreuzung sichtbar auf) zum Ausdruck kommen und selbst bei später eingetretenen anderen Kreuzungen mit eben solchen Blendlingen macht sich in dieser Hinsicht eine größere Eonstanz bemerkbar. 4 o) Kreuzungen des Lundviehes aller Arten und Größen mit demOriginal- Pinzgauer, Pongauer und Möhlthaler Rind. Bei solchen Blendlingen ist meist als besonders merkbares Kennzeichen nebst einer dunkleren Haarfärbung auch der weiße Strich am Rücken und Bauch sichtbar. ä) Kreuzungen mit der Holländer schwarzen Rindviehrace, die doch nur seltener und meist in der Nähe von Laibach vorkommt, — wo Originalrace durch den ehemaligen landwirthschaftlichen Präsidenten Fidelius Terpinz auf seinem Gute Kaltenbrunn eingeführr war. Diese Blendlinge beweisen am meisten Constanz nicht nur in den äußeren Kennzeichen, sondern auffällig auch in dem Körperbau des Holländer-Viehes. e) Kreuzungen mit dem sehr kleinen bosnischen Bergvieh, die so¬ genannten „Busak" — welche bei der Volkszählung im Jahre 1869 durch die betreffenden Erhebungsorgane in die Rubrik „Büffel" ausgenommen wurden, aus welche Weise sich der Fehler, als wenn Krain auch Büffel unter seinem Rindvieh hätte, einschlich. Kreuzungen deS Landschlags mit dem „Busak" stellen ein erbärm¬ liches, verkommenes sehr kleines Rindvieh dar, — mit allen Farben- nuancirungen, worunter das Dnnkelroth und Graurorh mit struppigem Haar und schwarzer Hautfarbe als Hauptkennzeichen dieses leicktbeweglichcn Viehes hcrvortritk. Doch darf das kleine Rind, welches in den höheren Lagen des Kalkalpengebietes (Oberkrains) angctroffen wird, unv der Größe und Nerkommenbeit nach manche Aehnlichkeiten mit dem BuSak har, — nicht mit den Busak's oder dessen Blendlingen indenNfizirt werben. Außer diesen merklich vorkommenden Kreuzungen sind jedenfalls auch noch vereinzelte Fälle vorsindig, die von Tiroler-Kampeter-Berg- schccken-Scbweizer Race abstammen und noch ein und das andere Merk¬ mal oder Spuren der Originalrace an sich tragen. Noch ist zu erwäbnen die fast durch 15 bis 20 Jahre ununterbrochen erhaltene eigene Muffel- Race auf der Herrschaft Poganic des Herrn von Langer, welche mit sehr gutem Erfolge gezüchtet wurde und von welcher noch heute in Unterkrain in den verschiedenen Kreuzungen Merkmale gefunden wurden. Dieses sogenannte Muffel- ober Mopsel-Rind ist im Jabre 1849 von der in Rann in Steiermark aufgelösten Graf Attems'schcn Schweizerei durch Herrn von Langer in Poganic angekanft worden, hatte einen langen, schweren, tonnen- sörmigen Leib, kurze starke Füsse, kurzen, breiten Kopf mit länglichen ge- kranören Haaren, anfgeschlitzte große schläfrige Augen und aufwärts ge¬ bogenes Flotzmaul, welches schwarz eingefaßt war, der Tritt war schwer¬ fällig, das Temperament träge, Haut, Floh, Gaumen, Zunge schwarz, das Haar jedoch hatte alle Farbennuancirungen gehabt, worunter die sivoi (graue) vorherrschten. Gehörte ein Muffel zu den schönsten Exem¬ plaren^ so war bedingt, daß das Flotzmaul so gestellt war, wie das Maul eines Original-Buldogg'ö (Hundes), d. h. es mußten die Zähne grinsend gesehen werden Als Ärbeitsvieh war die Mnffel-Race in Unterkrain trotz der trägen Be¬ wegung, weil sebr stark, auch sehr gesucht. Zur Mast war dieses Vieh sehr geeignet — doch mehr nur zum Fleisch und weniger für Unschlitt¬ ansatz — 5 Die Melkkühe kamen in der Ergiebigkeit den Mürzthalcrkühen gleich, daher nur mittelmäßig. Gegen Krankheiten sehr widerstandsfähig. Diese Mnffelrinder waren auch vor 60 Jahren schon in der Gegend von Naffcn- suß ziemlich verbreitet und es bestand auf der Herrschaft gleichen Namens der ganze Rinderstand aus Muffeln. Durch Baron Mandel, bekannten rationellen Landwirth, wurde diese Race aus triftigen Gründen abgeschafft und durch Mürzthaler ersetzt. Kommen durch den Wurf noch solche Bastarde bei dem bäuerlichen Rind vor, so werden diese sofort dem Messer geliefert. Auf dem Gute Rotbcnbüchel kommen bis heute noch einige Muffel¬ rinder vor, die selbst noch zur Zucht gehalten werden. Nach gepflogenen Erhebungen in verschiedenen Landestheilen hat, wie schon erwähnt, das Rindvieh in Krain durch Jahrhunderte keinen eigenen Namen gehabt, und es ist nirgends eine Spur aufzufinden, durch welche der Name der Race zu constatiren wäre. Bei 100 Greise, welche renomirte Viehzüchter find oder waren, wissen sich genau zu erinnern, von ihren Vätern und Urvätern, also einer Periode von 2 bis 0 Menschenaltern, gehört zu haben, daß in Krain das Rind¬ vieh nie anders benannt wurde, als nur nach seiner Farbe. Dieß ist auch bis heute der Fall, wie alle Erhebungen und Berichte lauten, und wenn heute ein Mürzthaler oder Mariahofer rc. angekauft wird, so wird dieses Stück bei der Ankunft in Krain nicht mehr Mürz- chaler oder steierisches Vieh genannt — sondern schlechtweg nach seiner grauen Farbe: Oiiusta oder 8ivsta. Erst in allerjüngster Zeit bestrebt mau sich durch die landwirth- scbafrliche Literatur und Journalistik dem krainischen Viehzüchter den Namen des Original-Rindviehes, sowie seine Formen und Vorzüge ein- znprägeu und geläufig zu machen, wofür jedoch nur wenige erst empfänglich sind. — Den meisten der krainischen Viehzüchter ist es in erster Linie darum zu tkun, daß erstens die Kuh ein recht großes Kalb werfe, zweitens, daß er dieses längstens in 14 Tagen dem Fleischhauer verkaufe und drittens, daß er schnell mit diesem Gelde in's Steueramt läuft, bevor noch der letzte Hammerschlag des Erecutionsführers gefallen ist. Traurig, aber wahr, sind in Krain leider solche Zustände. Da die Urrace des krainischen Rindviehes bis auf jene Momente, welche Anfangs erwähnt wurden, mit ihren factischen Racenamcn schwer zu constatiren ist, so werden hiefür jene Namen, mit welchen das Rind¬ vieh im Bolksmunde gerufen und benannt wird, zu einer Orieutirung nachstehend wenigstens angeführt: 1. Uuvrrr, Landvieh mit pechschwarzer oder doch sehr dunkler schwärz¬ licher Farbe. Es kommen jedoch auch hie und da Kreuzungen vor, die von der schwarzen Holländer Race abstammen. 2 viwlrg, (Rauchfarbe, grau), Landvieh, oder auch aus Kreuzungen mit dem schwarzen Vieh oder auch mit dunklem Mürzthaler- (Berg-) Vieh. 3. kurusrru in Unterkrain auch „Vuvk"und in Jnnerkrain „krusnlc»" „Kurs" (semmelgelb, lichter und dunkler) größteutheils Landvieh, kommen aber auch Kreuzungen vor mit dem Mariahofer Vieh. 4. klavka, klavso (gelblich weiß ausgebleicht), Landvieh, stark ver- 6 treten, — auch Kreuzungen mit anderm leichtem Vieh und werden ebenso benannt. 5. chslsn (hirschfärbig), meist Kreuzungen des rothcn Landviehes mit Mürzthalern, kommen seltener vor. 6. Lola (weiß), größtenteils Laudvieh in verschiedenen Größen un- divergirendeu Formen. Auch sind hie und da unter dem meisten Vieh Merkmale des Mariahofer-, und noch mehr des Lavanthaler Viehes sichtbar. 7. Ruäsös, auch koLka, (Rothe), Landvieh, auch vorkommende Kreu¬ zungen mit dem Pinzgauer, Pongauer und Möhlthaler Vieh. 8. posuta, (rotb, auch rothbraun). 9. LujuvKa, Rugavso, theils Landvieh, theils Producte willkührlich manigfaltiger Kreuzungen. Häufig findet man schwarzbraune oder gelbrothe Eremplare mit hervortretenden schwarzen Schattirungen an den Bauchwänden, an Kopf, Füssen und Schweif. Gewöhnlich hat dieses Vieh lichte Brillen und schwarzen Ring um das Floh 10. NaroZg, im Wippacher Thale auch Vrbu, l'rZrs. und in Unter- krain „Lliinu", wenn selbes Vieh an der Stirn auch ein weißes Zeichen hat, getigertes, gestreiftes Vieh. Gewöhnlich dunkle, schmutzig gelbe Grundfarbe mit schwarzen Querstreifcheu und schwarzen, Rücken. Dieses Vieh ist bei dem krainischcn Viehzüchter gesucht, ist schwerer als das gewöhnliche Laudvieh und gutes Melkvieh. Auf dem Gute Kreuz des Baron Apfaltrern ist der Stall mit solchen, Vieh eingestellt. Es ist keine Original-Race, sondern Blend¬ linge, ausgehend von Mürzthaler Stieren. 11. Lro2u, auch Oilrla. (auch in Kärnten sagt man dem gesteckten Vieh „zicket" „ziklet"), gescheckte, weißbraun oder weißt rc., vorherr¬ schend die jüngsten Kreuzungen vom Landvieh mit der Pinzgauc r und Möllthaler Viehrace. Der weiße Strich am Rücken und Bauch ist meist sichtbar. Solches Vieh wird oft besonders in dem Oberlande angetroffeu. Es sind dieß die Abkömmlinge des im angrenzenden Kärnten verkommenden Original-Rindes der Möllthaler Race. 12. LavIrL (Dohle), Landschlag, schwärzlich, schwarz, schwarzbrauu. 13. Nu2g, Nu2uo, Landvieh mit verschiedener Farbe, nach seinen rückwärts gestellten Hörnern so genannt. Kommt seltener vor. 14. Nukustu, Nufso in Unterkrain, hat noch sichtbare Kennzeichen der Kreuzungen des vorbeschriebenen Langer'scheu Muffel-Rindes. Wegen des aufwärts gedrehten mopsartigeu Flotzmaulö und Kopfes — mustrsta genannt. 15. Nilssta, liilust wird am Möttlinger und Tscherncmbler Boden jenes Vieh genannt, welches die Hörner gleich einem Widder nach rückwärts gcdrehet hat. 16 Raiupast, Lapast, ktaxiu wird jenes Rind im Volksmunde genannt, welches die Hörner nach vorwärts gestellt hat. 17. LusaK oder anch Lusa, theils reines bosnisches Bergvieh, sehr klein, von aller Farbe. Die Vordercroup sehr hoch, nach hinten sehr abschüssig. Häufig vorfiudig in der Nähe des Uskokengebirges in Krain. Kreuzungen 7 mit dem Original-Busak werden immer noch der Kleinheit wegen Busa genannt. Zerstreut findet man die BuLathiere auch im Lande herum, be¬ sonders bei der ganz armen Vvlksklasse und im Gebirge, da deren Ankaufs- und Erhaltnngskosten gering find. 18. 8sk, weißes, gelbes, überhaupt lichtes Vieh (im Wippachsr Thal beißt dieses lichte Vieh „Lre^a") mit schwarzen Hörnern, doch nicht so schwer wie beim ungarischen Vieh, welches aus Kroatien und Slavonien kommt oder abstammt, wird besonders im Unterlande „8sk" genannt, „8sK" wahrscheinlich von Osek (Esseg) in Slavo¬ nien stammte, woher dieses Rindvieh nach Krain cingeführt wurde und diesen Namen erhielt, so wäre daraus zu schließen, daß der ganze vorhandene Rindviehschlag in Unterkrain und von dort auch weiter¬ gehend in der ganzen Provinz trotz seines jetzigen pells - weis als Urrace das südliche Vieh, und zwar: jenes aus Kroatien und Sla¬ vonien zum Stammvater hatte, wie dieses Anfangs dieses Berichtes näher erörtert wurde. 19. I^islea, rothes Vieh mit weißem Blaß, scheint ein Gemisch des Pinz¬ gauer und des lichten Landschlags zu sein, kommt bei Möttling häufig vor. 20. Kuh, Ochs von schwarzer oder schwarzbrauner Farbe nach den äußeren Kennzeichen find diese weitläufige Abstammungen der schwarzen Holländer-Race. Auch diese kommen längs der kro¬ atischen Grenze vor. 21 Oorka, ein kurzes, niederes, tiefbäuckiges leichtes Landvieh von allen Farben mit nach vorne gegen die Kopfseite wachsenden Hör¬ nern, kommt in den Grcnzgemeinden, welche sich an den Jstrianer Bezirk Castelnnvvo und Capo d' Jstria anschließen, vor und wird wegen Milchreichtum von den Krainern gesucht. Bei den Gro߬ grundbesitzern findet man nur in seltenen Fällen reine Zuchten einer oder der andern Originalrace, unter welchen dann die Mürzthaler und Pinzgauer vorwiegend ist. Die Stückzahl ist jedoch so unbedeutend, daß selbe ohne einen Eintrag ist. Die Ursachen des bis zur jüngsten Zeit so sehr verkommenen krai- nischen Rindes waren: 1. Schlechte Wartung und Pflege bei wenig geeigneten, meist kleinen, dumpfen Rindvieh-Stallungen ohne Ventilation, die fast auf drei¬ viertel Jahr ausgedehnten Weidegänge mit sehr schwacher Nutzung, bei welchen das Vieh kaum sein Leben fristet; im Winter fast durch¬ wegs bloßes Stroh, — auch Linden — Zerreichen-, Eschen und andere Laubbuschen als Futter (die Kälber bleiben während der Saugezeit ohne sonstige Nahrnngsunterstützung), zu wenig Futter¬ bau, der minutiös parzellirte Grundbesitz, die Armuth des bäuer¬ lichen Besitzers, — der Druck der unerschwinglichen Abgaben, — das theuere Viehsalz, das zu erschwingen meist unmöglich war; 2. das zu frühe Belegen der Kalbinen und das zu frühe Benützen zu Arbeitsleistungen; 3. keine richtige Auswahl der Zuchtstiere ob Mangel an Verständniß und geringer Vorliebe für Rindvieh; 8 4. willkührliche Kreuzungen, die oft ins Kopflose übergingen; 5. die Armuth, bei welcher es nicht möglich war, Original-Vieh sich einzustellen; Ü der Mangel an reichem Großgrundbesitz, vurch welchen, wie in anderen Provinzen, ein guter Rindviehschlag eingeführt und im Lande verbreitet wird. Und wenn ein Original-Stier auch wirklich vorhanden ist, so wird dieser von den Bauer» rücksichtslos zum Belegen der Kühe was immer einer Farbe und Gestalt benützt, denn denen ist cs ganz gleichgiltig, ob das Kalb blau oder grün, krumm oder gerad fälle, wenn es nur recht groß ist. Erst in den jüngsten Zeiten, etwa seit 20 Jahren, zeigt sich unter den be¬ sten Viehzüchtern Verständniß zur Hebung ihres Rindviehstalles und es wirken die vom hohen k. k. Ackcrbauministerinm bewilligten Rindviehsubventionen segnend und sichtbar; wobei die krainische Landwirthschaftsgesellschaft und ihre Filialen in jeder Beziehung ihre möglichste Unterstützung leisten. Seit der Verleihung der Subventionen wird das krainische Rind¬ vieh im gebirgigen Thcil mit dem Mürzthaler- und Mariahofer-Schlage mit gutem Erfolg zu heben versucht. Die Aufzucht des krainischen Rindviehes geschieht so, daß das Kalb 8 bis 10 Wochen bei der Kuh bleibt und zwar durch die ersten 6 Wo¬ chen bei der vollen, dann die letzten 4 Wochen bei der halben und ein drittel Milch, wobei es in letzter Zeit etwas Kleien und süßes Heu erhält. Oie Kalbin wird mit 1Jahren zum Stiere zugelassen und der Ochs mir zwei Jabrcn schon cingespannt. Die Milchergiebigkeit ist im Durchschnitte unter mittelmäßig und es wird von einer Kuh von 400 bis >000 Maß Milch jährlich gewonnen. Bei den Kuben sind die äußerlichen gewöknlichen Zeichen der Milch¬ ergiebigkeit, als: feine geschmeidige Haut, Milchspiegel, weiches teigartiges Euter mit wenig oder Flaumenbaaren besetzt, starke Milchader und große Milchadergruben, und am Euter der 5. Strich (Zitz) vereint seltener zu finden. Eine ausgewachsene Kuh wiegt durchschnittlich !'/<,-4 und ein Ochs 2—ft Zentner Schlächtergewicht mit Ausnahme der Busak's oder der kleinen verkommenen Rinder. Das Fleisch ist ziemlich schmackhaft, doch findet man auf der Bank selten fette heimische Waare. Fertiges Mastvieh wird für den Landesbedarf viel aus Kärnten und Steiermark importirt; eben so muß das Vieh für die Mast, welches z B. die Gebrüder Kosler in Laibach, Jombart in Klingenfels rc. rc. benöthigen, vorwiegend aus Steiermark gebracht werden. Dagegen geht dermalen viel von dem bessern magern Vieh nach Kärnten und anderen Provinzen, insbesonders auch nach Italien, sowie hoch tragende Kühe, oder Kühe mit dabei stehendem Kalke nach Triest. Die Fütterung des Rindes in Krain besteht aus der Sommerweide und der Winter - Stallfütterung durch Vorlage von vorwiegend langem Futter. Jüngster Zeit wird jedoch aus Sparsamkeit stark zum geschnittenen Futter gegriffen. Häckerling d. h. überhaupt geschnittenes Futter, trocken oder ge¬ säuert, ist nicht üblich. 9 Salzgaben sind spärlich, in den meisten Fällen äußerst selten, säst gar nicht. Das Salz hat so überspannt hohe Preise, daß Hunderte und Hunderte Familien nicht einmal das nothwendige Speisesalz sür sich durch's ganze Jahr erschwingen können. Ließ sind Thatsachen, wer das nicht glaubt, kann überzeugt werden. Die Bespannungsart der Ochsen ist vorherrschend eine sehr er¬ bärmliche und besteht meist aus verschiedenartigen Halsjochen. Stirnjoche findet man äußerst selten. Auch die Bespannungsart rrägt theilweise zur Verkümmerung des Viehes bei. Die Thiere stehen nie rechtwinkelig auf dem Boden, weßhalb die Zugkraft dann fast auf das doppelte gesteigert werden muß. Nur in wenigen Gegenden, besonders in dem Moräutscher Thale, haben sie eine äußerst zweckmäßige, wenig kostspielige Kummetbespannung und Leitseile. Kühe werden aus falschem Schamgefühl selten eingespannt, wenn¬ gleich diese auf dem leichten Boden sämmtliche Ackerbestellung verrichten könnten. Eine Ausnahme hievon macht das Reifnizer Thal, und zwar eine sehr praktische, da, sowie die Pferde, jede Kuh für sich allein eingcspannt wird. Beschlagen mit Eisen werden die Ochsen nur in einigen Gegenden, besonders in Jnnerkrain auf dem scharfen Kalkboden. Das krainische Rind ist gegen Krankheiten sehr widerstandsfähig und gegen die Elemente sowie auch karge Nahrung abgehärtet. Den Striegel und die Bürste kennt es leider nicht. Die beifolgende Karte zeigt grafisch die letzten Ausläufer oder End¬ punkte, wohin sich die Originalracen des Nachbarlandes erstrecken: 1. Vom Nord nach Süd der Pinzgauer-, sodann Pongauer- und dieser übergehend in den Möllthaler-Schlag bis über die Grenzen hinaus, 2. vom Nordost nach Westen die Ausläufer der Mürzthaler-Race, 3. alle anderen Bezirke mit dem manigfaltigen Landschlag erscheinen je nach der im Bezirke am meisten vertretenen Farbe durch den sür diese Farbe bestimmten Farbenron grafisch dargcstellt, wobei auch auf das bosnische Vieh „Busak" Bedacht genommen wnrde. R INDVIEH-RAC EN von KRAIN na eh den Erh ehniigen von 18 T 2 fd /B^W (9J ,'T^Cks\V' Ime n n okraje\ r Zeichen-Erklarung: Pomeni znamenj: Itfh..J. BlaSTdk, Laibacti. ARAVV— 1 % S !:?;;?■; !■: :: _:_ NotherZeuidodiNig f/rbraz/ urit ofer Jbiltka/er Nace. Nudeči' rud, mešan z ffdanskinv. I odterred/end rotkerZandscfilag. Nomadi f rodeči rod. Tldsser; geder, rotkerlandseJdag, gdcreiizt mit. Uiirzt/uder Nart. mm v Yor/terrsdtertdrotZgelZcrIomdsddag. Nomad/udcčo-rumer/i rod. Vrzričrrsd/md mbssgdierLmuNr/dag. Bdo-rameni domači rod. . Nusa/ce. Nuše Zroas/ee. 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