Nr. 133. r^NMUNV Dienstag, 13.Juni. «^N.«L^. 1882. Amtlicher Theil. ^.^nnerstag. den 8. Juni. fand die Frohnleich. '"procession mit dem herkömmlichen Gelänge statt, c.. Se.k. undk. Apostolische Majestät sowie L?! ""^ k- Hoheiten die durchlauchtigsten Herren ^yttzoqe Karl Ludwig, Ludwig Victor, "'tl Salvator, Johann, Engen und Rai-^^'uhren um 7 Uhr früh im feierliche» Zuge von H yosburg nach St.-Stephan. wohnteu dort dem von ^ ' ^'stlichen Gnaden drm Fürst.Erzbischof von Wien w! ^.^^ Cölestin Ganglbaner celebrierten Hoch. ^, ^ bei und machten sodann den feierlichen Umgang h/ Welche nnt Zuziehung der k. und l. Orden, des v Males und der Leibgarden abgehalten wurde, h. El>. Majestät waren hiebei von drm Doyen des hM vom goldenen Vließe Sr. Durchlaucht dem Cä>?! ^ersthofmeister FML. Prinzen zu Hohcnlohe^ l>.^^'Ncissüsst, dann von Ihren Excellenzen den ge-b, '' Wlhen Richard Grasen Vclcredi. Anton Ritter Zf" Schmerling. August Frcihenn von Koller und ^omllnd Grafen Tr'auttmansdorff. als den Doyens teiü't ungarischen St,»Slephan-Ordcns, des öster-l«?'!chen kais. Ordens der eisernen Krone und des ^'österreichischen Franz-Joseph Ordens, sowie von K^lMistihrem Genrraladjutanten Sr. Excellenz FZM. " "Wrn von Mondel begleitet. h^.Iu allen Straßen der Stadt, welche der Zug ii, ü!^' war Militär spalierweise und auf den Plätzen ?sen aufgestellt. y. ^lach beendeter Ceremonie kehrten die Allerhöchsten it m ^e." Herrschaften in der nämlichen Weise wie eine!, """, "^^ der Hofburg zu,ück, worauf von laltz" "? Graben aufgestellten Bataillon drei Gewehr- «^»e^uert wurden. VlmZä >?^usfe geruhten Se. k. und k. Apostolische Allt-Mn« . ausgerückten Trnppen auf dem inneren "l""be defilieren zu lassen. brlrelf . ^^"z vom 3. Juni 1883, Änleb^ c'/ V'williquna der Aufnahme eines Lottern ^ für die österreichische Gesellschaft vom rothen gy < Krenze. llltbf» e: Zustimmung der beiden Häuser des Reichs- 8 1 ^Ich zu verordnen wie folgt: Kseln> ^ ?^ österreichischen Gesellschaft vom rothen ^lisi,^. o '" Ausnahme von den in Bezuq auf tue blste^? ^u Privatanlehen mit Partial-Obligationen ^"den gesetzlichen Bestimmungen die Coutrahierung eines unverzinsliche» LotterieAnlehens im Nominalbeträge von sechs Millwnen Gulden in der Art gestattet, dass Theilschuldverschreibungen auf Ueberbrinqcr, ji'doch nicht unter z.hü Gulden, ausgegeben und bei der Rückzahlung mit Piämicnveilosungen verbunden wer. den dürfen. § 2. Die im § 1 erwähnten Theilschuldverschrei« bungen werden von der Stempelpflicht befreit. ß 3. Mein Finanzmin'ster ist mit der Durch, führung dieses Gesetzes beauftragt. Schönbrunn am 3. Juni 1882. Franz Joseph m. p. Taaffe m. p. Dunajewsli m. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 8. Juni d. I. den mit der einstweiligen Leitung der Wiener Polizei« direction betrauten Hofrath Karl Ritter Krticzka von Jaden zum Präsidenten der Wiener Polizei« direction allergnädigst zu ernennen geruht. Taäffe m. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 5. Juni d. I. in Anerkennung ausgezeichneten Wirkens im akademischen Lehramte und in der Wissenschaft den ordentlichen Professoren an der Wiener Universität Negierungsrath Dr. Karl Schenkt und Dr. Adolf Mussafia, j»>drm den Titel und Charakter eines Hofralhes mit Nachsicht der Taxen allergnädigst zu verleihen geruht. Conrad-Eybesfeld m. p. Erkenntnis. Das k. l. Landesgericht Wien als Pressgerlcht hat auf Antrag dcr l, l, Staatsnnwaltschast crlcmut, dass der Inbalt des in Nr, :;?42 der periodischen Driicksclirist „Deutsche Zeitima" vom 4. Juni 1882 (MoraennuSaabe) enthalieoeli AufsapcS mit dcr Ausschrift „Die brsle der Welten" in den Stellen von „So si.id sie dc»n heimgegangen" bis „beste der Welten ist", von „Vesser schon acht das hcrumdoctern" bis „Dr Smulla hat ganz Nech!" niid von „Alle d'ese Nachbar'Iutcrrsscnten" bis „Nie dcr Segen von oben" das Vergehen nach 8 - "> " "«ji mu^s lFoitschung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 133 ! 152 13. IauilM^ Vermehrung der Goldrentenschuld die Beschaffung der zur Deckung des Deficites erforderlichen Mittel im Wege der Begebung von Papierrente durchführte, so würde ihn die Thatsache liefern, dass trotz der seit einer Reihe von Jahren stattgefundenen namhaften Vermehrung der Staatsschuld die Verfchuldung unserer Monarchie an das Ausland nicht gestiegen ist. Wie vorlheilhaft es aber vom finanzpolitischen und allgemein wirtschaftlichen Standpunkte ist, wenn die vom Staate gezahlten Zinfen im Inlande bleiben und der heimischen Production zugutekommen, das lehrt nicht bloß jedes Buch der Nationalökonomie, sondern das zeigt auch in unwiderlegllcher Weise das Beispiel Frankreichs, dessen fast unverwüstlich zu nennender Nattonalwohl« stand zum nicht geringen Theile dem Umstände zuzu-schreiben ist, dass die Zinsen der riesigen Staatsschuld ausschließlich an inländische Nentenbesitzer gezahlt und von diesen im Inlade verzehrt oder producliv angelegt werden." Aus Budapest meldet man unterm 10. Juni: Im Abgeordnetenhanse gelangte das Allerhöchste Rescript zur Verlesung, welches die gegenwärtige Session des Reichstages schließt und den Beginn der neuen Session auf den 5. Oktober anberaumt. Dasselbe lautet: «Wir Franz Joseph I. ic. u. Den Dignitären, geistlichen und weltlichen Magnaten und Abgeordneten Unseres getreuen Ungarn und dessen rogua 8ocia, die sich zu dem von Uns auf den 24. September 1881 in Unsere Hauptstadt Budapest einberufenen Reichstage eingefunden haben, Unferen königlichen Gruß. Liebe Getreue! Indem Wir die erste Session des vou Uns am 28. September 1861 eröffneten Reichstages hiemit schließen, erklären Wir zugleich die zweite Session als auf den 5. Oktober d. I. einberufen. Denen Wir übrigens mit Unserer königlichen Gnade beständig geneigt bleiben. Gegeben in Schönbrunn, am 9. Juni 1882. Franz Joseph m. p. Koloman Tisza m. p." Die Verlesung wird mit Eljen-Nufen aufgenommen. Hierauf gelangt der Bericht des Präsidenten über die Wirksamkeit des Hauses in der verflossenen Session zur Verlesung. Schließlich drückt der Präsident für das ihm entgegengebrachte Wohlwollen dem Haufe in warmen Worten feinen Dank aus. Die Sitzung schließt unter allgemeinen lebhaften Eljen-Rufen auf den Präsidenten. Vom Ausland. Aus Rom wird unterm 10. o. M. gemeldet: Graf Wimpffen wurde um 1 Uhr mittags vom Könige in Abschiedsaudienz empfangen und begibt sich nach Wien. — Die Delegierten, welche die Stadt Paris zu den Leichenfeierlichteiten nach Caprera entsendet hatte, sind hier angelangt und auf dem Bahn-Hofe von einer Abordnung der lömischen Municipalität begrüßt worden. Aus Petersburg wird unterm 10. Juni nachts gemeldet: Ein kaiserlicher Befehl, betreffend die Aufhebung der Kopfsteuer, bestimmt, dass diese Steuer allmählich aufgehoben und durch andere vom Finanzministerium vorzuschlagende Steuern ersetzt werden soll. Zunächst sollen vom 1. Jänner 1883 ab die städtischen Bürger und die kein Agrar-eigenthum besitzenden oder nur minimale Agrarlose innehabenden Bauern von der Kopfsteuer befreit sein. Nach Zeitungsberichten soll die vollständige Durch« führung dieser Steuerreform innerhalb acht Jahren erfolgn. Auf den von den Vertretern der vier Mächte, wie gemeldet, bei der Pforte zur Unterstützung des Vorgehens der Botschafter Frankreichs und Englands gemachten Schritt wegen des baldigen Zusam m e n -t rittes der Conferenz erwiderte der Minister des Aeußern, indem er sich, sowie früher, hinter das Rundschreiben der Pforte vom 3. d. M. verschanzte. Aus Paris schreibt der „Pol. Corr." ihr Correspondent unterm 7. d. M.: In der Presse sowie in der politischen Welt cursierm in Betreff der egyptischen Affaire die verschiedenartigsten Gerüchte. Man hört vielfach Zweifel über das Zustandekommen der Votschafterconferenz aussprechen. Ebenso werden die Mission des ottomanischen Commissävs nach Egypten und die Circulare der Pforte in mannigfacher Weise gedeutet. In dieser allgemeinen Verwirrung einander kreuzender Nachrichten und Darstellungen ist es wohl geboten, die Situation mit thunlichstcr Deutlichkeit zu präcisieren. Die Botschafte rconferenz, es darf dies versichert werden, wird zusammentreten, sie wird es ohne Rücksicht auf den Ausgang der Unter« Handlungen Derwisch Paschas. Die Negierung des Sultans legt freilich in ihrem Rundschreiben den Wunsch an den Tag, das Project der Botschaftercon-ferenz aufgegeben zu sehen; allein aus vielen Umständen ergibt sich, und selbst aus den mündlichen Mit> theilungen der Pforte geht hervor, dass letztere dem Conferenzvorschlage leine unbedingte Opposition macht, sondern blos wünscht, dass Europa die von dem türkischen Abgesandten in Egyftlen erzielten Resultate abwarte. Die Türkei hat übrigens die Mächte in Betreff der Entsendung eines Commissars nach Egypten zu Rathe gezogen und die Zustimmung derselben erhalten, so sehr sie sich auch sonst als souveräne Herrin über Egypten geberdet. Die Pforte drückt dic Hoffnung aus, dass Derwisch Pascha die Ordnung in Egypten herstellen und dass der Zusammentritt der Botschafter zu einer Con-ferenz sich als überflüssig erweisen werde. In hiesigen politischen Kreisen gibt man sich aber in dieser Richtung keiner Täuschung hin und sieht es für gewiss an, dass die Mission des ottomanischen Marschalls scheitern werde. Jedermann durchblickt ebeu das Doppel« spiel, welches die Pforte in Kairo auszuführen beabsichtigt, ein Doppelspiel, das die bestehenden Miss' Helligkeiten nur noch complicieren wird. Indem sie den Khedive und Arabi Pascha in entgegengesetztem Slnne inspiriert, nährt sie deren gegenseitigen Widerstand, bis die Situation sich so scharf zuspitzt, dass eine bewaffnete Intervention erforderlich wird. In folchen Geleisen hat sich ja die orientalische Diplomatie seit jeher bewegt. Die Sorge und das Interesse der Türlei gehen sicherlich nicht dahin, die Ordnung in Egypten herzustellen, sondern in diesem L'Nde, w ches, obgleich ein Tribntärstaat. in den A"" " ottomanischen Staatskanzlci beharrlich als tum,^ Provinz bezeichnet wird, die Sultans wieder aufzurichten. Derwisch P^'?, ,.« i,, sich darauf beschränken, die Geschäfte des Sultan« Egypten zu besorgen, ja die Mission hat d'rec Ziele, das Prestige des Khalifen in der "N cl"a schen Welt zu erhöhen. Es lässt sich also sch" " ^ etwas Heilsames von diesen Unterhandlungen eu« ten. Selbst wenn man voraussetzt, dass der manische Connnissär ein acluelles Resultat erzielt, ' letzteres jedenfalls nur ein provisorisches lew» . Botschafter werden also nothwendigecwe'se z" Conferenz nichtsdestoweniger zusammentreten niu,, ' sowohl um verschiedene Fragen zn regeln, ai« namentlich u>n die Wiederkehr ähnlicher Verll,miu»ü zu verhindern. ., M, Es ist schlechterdings festgestellt, dass die ^ rechterhaltung des 8t.'lw8 yuo entsprechend den 6 mans zur Basis der Berathungen der Conferenz 0" wird. Man frägt sich aber angesichts dieses ^ gramms der Conferenz, ob man nicht, ohne "^. ^, mans zu berühren, die Controle modificieren lmo ^ felbe zu einer internationalen Commission, ähnu^ ^ europäischen Donuucummission, tranKfornmren l . deren Competrnz ziemlich ausgedehnt wäre. ^ Connnifsion hätte die finanzielle Controle 'M Ueberwachuug der Neutralität des Suezkarale. « Aufgabe, sie würde auch die bestehende Smnlat" ^ Mission, die nicht eben sehr befriedigend s"" s. sagl in ihren Schoß aufzunehmen haben. Es wäre, > man, keineswegs etwas Unerhörtes, wenn diese» ^ ject in der Conferenz. wenn schon nicht in bk"" l ciellen Sitzungen, so doch in den osficiöseu Pourpa in Erwägung gezogen würde. heü An der tripolitanischen Grenze greift M""Al verschiedensten Manövern, um die Agonie der ^eo zu verlängern. Nicht allein die Bewaffnung del ^ surqenten wird erleichtert, sondern groke Dewchk türkischer Truppen stationieren in der Nähe der W ^ um bei den Insurgenten die Hoffnung auf e^ <^. Cooperation der linkischen Truppen wach zn ^' eil Wenn die französischen Corps di.sen Erimilh'gu "^ der Aufständifchen gegenüber eine Beweguna. a^g ^ Schotts ausführen würden, droht die G''!^''^ diese Bewegung im Sinne eines Rückzuges g ^ wird. Im anderen Falle wäre aber das M>^ >M Schotts und Tripolltanern befindliche Gebiet dc»,^, bellen überlassen und würde zum Herde der Äg ^ dienen. Damit nun nicht die Nothwendigkeit ^Me< am Ende des Sommers die schon bisher so '^< lige Campagne erneuern zu müssen, ist es ^^'^ .^ tigkeit, die occupierten Punkte im Süden der ^ u ^, schaft nicht aufzugeben, damit der Ucbertritt der v ^ neten Banden von Tripolitanien auf das tu> Gebiet verhindert werde. Hagesnemgkeiten. » (Zur goldenen Hochzeit), welches, tage in Döbling bei Wien der Procurist °^,,O schilo'schen Hauses, Herr Moriz Ritter v. G"d A^. mit seiner Gattin im Kreise der Familie festlich "^ hatte Se. Majestät der Kaiser dem Jubelpaare d>e ^, ^ wollendste Theilnahme an dem schönen Ehrentag den huldvollsten Worten ausdrücken lassen. Die Völker Oesterreich-Ungarns.* IX. Vand. Die Polen und Ruthcnen in Galizien. Von Dr. Josef Szujli. Galizien gehört erst seit wenig mehr als einem Jahrhunderte (1773) zu den Erblanden des Hauses Habsburg.Lothringen; auch während dieser relativ kurzen Zeit hat es mehrfach feine Grenzen geändert. Die dasselbe bewohnenden zwei Hauptstämme: die Polen und die Rutheuen, reichen weit über die Grenzen unserer Monarchie hinaus. Ihre Stamm-und Familiengenossen, mit denen sie theils onrch eine früher gemeinsame Geschichte, theils durch Sprache, Sitte und Religion verbunden sind, finden sich einerseits in Preußen, zum größten Theile aber in Rufs-land; eine vollständige Ethnographie dieser beiden Völker müsste daher, die heutigen politischen Grenzen nicht beachtend, die Gesamtmasse derselben in Betracht ziehen. Galizien ist ein Theil der großen sarmatischen Ebene, welche sich hier gegen Siiden an den großen Bogen der Karpathen anlehnt. Es geht quer durch das Land eine uralte ethnographische Scheidegrenze, welche so ziemlich mit der Wasserscheide zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meere zusammenfällt; sie wird auch bezeichnet durch das Vorherrschen des Nadelwaldes im Westen gegenüber dem Laubwalde in, Osten. Schon in den ältesten Zeiten sehen wir die Bevölkerung des westlichen Theües gegen Nord« * „Die Voller llesterrcich'Unssarns", Ethnographische und culturhlstorischc Schilderungen. Wien und Teschcn. Karl Pro> 8 ?ä' d^^' ^'^ '.Wiener Zeitung" vom 5,. 6. und Westen, jene des östlichen Theiles gegen Osten gravitieren. Für die Polen war durch lange Zeit Schlesien und Posen (Gnesen) und dann später das heutige Russisch-Polen (Warschau) der geeignete Anschluss« Punkt, während die rutheuische Bevölkerung Ostgali» ziens schon in alten Zeiten in Kiew ihren natürlichen Centralftunlt fand. Die Bergbewohner des nördlichen Abfalles der Karpathen bezeichnet man mit dem allgemeinen Namen Goralen. Dieselben sind aus sehr verschiedenen Elementen zusammengesetzt. Am weitesten gegen Westen, im westlichen Beslid, wohnen die Podgorzaner. Darauf folgen gegen Osten die Podhuler, die Bewohner der Verghutweideil an den nördlichen Abhängen der Tatra. Dieselben haben sich hier im l3. und 14. Jahrhunderte angesiedelt und licwohnen gegenwärtig 27 Dörfer. Ursprünglich waren cö Deutsche, die heute, start mit slavischer Bevölkerung gemengt, einen leicht erkenn, baren, scharf ausgeprägten Typus bilden. Ihr Reichthum liegt in den großen Schaf« und Rinderherden. Die Bevölkerung des mittleren Beskid ist in physischer Beziehung ziemlich verkommen. Desto interessanter ist jene des östlichen (hohen) Äcskid, namentlich Bojlen und Tucholzen am oberen Stry und im äuszcrsten Osten der merkwürdige Stamm der Huzulen. Letztere haben einen stark südländischen Typus, man hat ihnen auch vielfach dacisch-rumänischen Ursprung zugesprochen. Sie verachten den Ackerbau und sind besonders ausgezeichnete Pferdezüchter. Steigen wir vom Gebirge in die Ebene herab, so finden wir in Westgalizien bis zum Flusse Raba eine reine ChrobateN'Bevölkerung. Am reinsten h^lien sich Volkseigenlhümlichleiten und Vollssitte in dem jenseits der Weichsel gelegenen GroßherMthm"" zscheil erhallen, das erst seit 1«46 zur österreichisch'"''^ ^" Monarchie gehört. Zwischen der Naba und ^'hF wohnen die Masnren, welche keine reinen ^^f mehr sind. Der Masure ist leicht von den» zB lichen, lebenslustigen Krakowiaken sowie "0' ^ östlicher wohnenden Nutheuen zu unterscheid'" ^M kleiner Statur, schwächlichem Körperbaue "'" eB einnehmendem Aeußeren bildet er ein ^zgod^ Gegenstück zu dem wenig frnchtbaren. s""^'^^ ei^" Mittelgaliziens, dem er nur mit großem F "H hahel dürften Ernte>Ertrag abringt. Die Armut ', ^z-in diesen Gegenden sehr groß; der Ackerbau ,^ ^ schliehliche Beschäftigung der Bewohner. _.H"< den Masuren wohnen die sogenannten """"^M-(Taubdeutsche). Sie sind die Neste verschied"'" <^ elemrute. die sich hier nach und nach z"sa«"",. heM! haben. Die Hauptmasse war ursprünglich wo>) ^,„d^ es finden sich in ihrer Sprache aber noch "^He A' fremde, namentlich schwedische, ja selbst ^Hjch t>" !il'.'nguua,en. Heute bedienen sie sich auM polnischen Sprache. ^ ..... heg'^ Die Grenze der ruthenischen Bevölkerung ^ bei Lcluchow auf ungarischem Vodm "'d ^ M hier nach Westen nnd Nordwesten gege" ^„„"1" Der weitans größere Theil GaUzicns "^uölkl"''" heilte von Ruthenen bewohnt, doch 'st dle " ^M' im Osten viel weniger dicht als '"//^ n"-',^ reicheren Westen. Verschiedene Verhaltn'i ^' darauf hin. dass die Ruthenen sr"l1" " ^, P"!' nach Westtn verbreitet waren, aber "">' .^ d>e ^ nach nnd nach zurückgedrängt wurden. * ^ '»"' Grunde ist namentlich an der Splachg""z üaibacher Zeitung Nr. l33 ________________________^53________________________________________13. Iuui 1882. Ei« ^ (^ lh at i u 3 «V e l a g er u n g ska n on e n.) ^n Mlltörischer Berichterstatter schreibt der «Politischen 3 "chonde,,z" : „Die im vorigen Jahre bei der k k UMngsartillrrie ein>ieführteu Uchatius. Velagerungs- °'wnen. Modell 1880' sind seither im praktischen Dienste r Hruppe in jeder denkbaren Richtung den gründlich. en -versuchen unterworfen worden. Abgesehen von einer «nz minimalen Aenderung, welche sich bei der kiinf. M Construction eineS Nebenbcstandtheiles als w»n< «wert herausgestellt hat. haben diese praktischen Er- s, °"unüen die erfreuliche Thatsache constatiert. dass das ^ldrouzene Belagerung^ Geschiihmaterial M. 1880 ans yl gleiche,, Hijhe mit dem stahlbronzcnen Felda/schüh- ""er,al M, ,875 steht. d. h, dass es das wohlfeilste lick >. ^"' Geschühmaterialien Europas ist und bczüg- ^ der Wirkung mit den vortrefflichsten der bestehenden .Mme erfolgreich concurriert, ja in manchcr Beziehung ^ >Mr übertrifft nnd weit hinter sich lässt. Von den . der Festungsartillerie eingeführten drei Calibern ntimeter.3iohre reicht bis «000 Meter, also btt? schritte, des Shrapnels bis 3000 Meter und I^lntätsche bis 7000 Meter, Die Schnssweite der ^e,,!iml.trranone l^ri^t 9000 Meter bei dcr An- ^ "l! von Hohlgeschossen, jene der 18'Centimeter. 'lune 47^)0 Meter. Die Fabrication dieser Geschütze li?i '" der k, k, Artillerie.Zeugsfabril des Wiener ^"ales vor sich." bs ^ (Die Verschliehung der Wassereiu-^ '^hstelle in der Döllinger Grube bei h"l) An, 20. Mai d, I, erfolgte die Absperrung der !iidl '" ii'llgeldamme des zur Wassereinbruchstelle t°nun^ ^nerschlagcs der Döllinger Grube. — Be° ^7^ ^tte der Wassereinbruch vom 10, Februar ^"hlenw ^ °uf die dadurch betroffene» D>ix Osseagcr Duellen "^ auch auf die Teplitz Schi)»auer Heil- "lchen <3>'''" vrrhängniSvollen Einfluss. Unter den zahl. d°mm ,^'N'rn und a»deren Objecten bildet der Kugel, «achstk. m^"bnlchquerscklage der Düllinger Grube d,n 10 ^ ^erschl„,z d„ Einbruchstclle. welcher seit dem Nässer " ^^) die aus dem Porphyr kommenden 8t»,' ^"strömte», und die Absperrung der dort em-lchlllsz ."' flense bildet daher den wesentlichen Ab. ^au^. Verdammung, da nun nur mehr eimge »vrlch, ''U"' z»r Sicherung der Streckeu erübrigen, l°»nmn ^^ vollendet sein dürsten. Erst nachdem die dtr U ^" Verdämmungs- und Mauerungsarbeiten ln "It, '^ ^^ eingehendsten Prüfung unterzogen waren h'lw!/ ^'^ Wasserhaltungsmaschinen am Düllinger ^V^lchachte sich als vollkommen betriebstüchtig er< wiese» hntten, sonach nirgends mehr eine Gefahr zu fürchten oder irgend welche Bedenken zu hegen waren, ordnete das Nevierbergamt Arüx die Absperrung der Schleuse im Hanptdamme an; diese erfolgte in der Weise, dasä zunächst jedes der M,tglilder der von dem Revier« bergamte einberufenen Commission einige Umdrehungen am Sperrade machte, welches das Sperrventil der Schleuse regiert, worauf die anwesenden Grnbenanfseher die völlige Absperrung vollzogen. In dem enge» Naume. welchen bisher das Tosen der in gew,,ltigrn Massen einströmende» Wässer erfüllt hatte, so dass das eigene Wort kaum hörbar war. trat nun plötzlich lautlose Stille ein. die Wässer liefen ab. die beiden Wass?rhebe-Dampfmaschinen am Hilfsbauschachle zogen mit wenigen Hüben die letzten Wässer aus dem Schachtsumpfe, und dann standen auch diese beiden kostspieligen Kolosse still. Die Absperrung erfolgte um 10 Uhr ti Minuten uolmiltags und hatte einen vollständigen Elfolg. Trotzdem bleiben die große» Wasserhaltungsmaschinen bis auf weiteres noch in vollkommen betriebsfähigem Zustande, so dass dieselben jeden Augenblick wieder in Activität gcsrtzt werden können, wozu übrigens hoffentlich eine Nothwendigkeit nicht ein-treten wird Hiemit erscheint ein großes Werk der Technik vollendet, dessen Ausführung und Zustandrlommen die verschiedenste,! Kreise mit dem regsten Interesse ver> folgt haben. — (Selbstmord ei nes j uugen M annes.) Der 26jährige Ingenieur Victor Goldschmidt war vor mehreren Monaten von Verona nach Wieu gekommen, um Aerzte eines acuten Kopsleidens wegen zu consul, tieren. Seit drei Woche» verweilte der junge Mann zum Ciirgebrauche iu der Kaltwasseranstalt Prießnihthal bei Mödling. Am 10 d M. begab er sich in Begleitung seiner Mntter von dort «ach Wien. um seinen in der Volksgartenstraße wohnhaften Onkel zu besuchen. Um halb 11 Uhr kamen sie bei dem bezeichneten Hause an und trafen bei dem Thore den Onkel, welcher eben fortgehen wollte. Nach herzlichster Begrüßung geleitete derselbe das Paar in seine Wohnung hinauf. Der junge Mann eilte voraus über die Stiege, wobei ihm die Mutter, welche von dem Laufen nachtheilige Folgen für ihn befürchtete, nachrief, doch langsamer zu gehen. Sie hatte kaum ausgesprochen, als ein menschlicher Körper durch das Sticgenhaus hrrabsauste und nut dumpfem Krachen auf dem harten Boden aufschlug. Mit entjetz. tem Blicke erkannte sie i» dem Unglücklichen ihren Sohn. Der junge Mann war in das vierte Stockwerk hinauf« geeilt, hatte sich dort über das Geländer geschwungen und iu das Stiegcnhauö hinabgestürzt. Mit zerschmet« terlem Haupte und zerschellten Gliedern blieb der Unglückliche augenblicklich todt liegen. Da der junge Mnnn in vollkommen geordneten Verhältnissen sich befand, ist nur anzunehmen, dass er die That in einem Anfalle von Geistesstörung, veranlasst durch fein Kopfleiden, ausgeführt hat, — (Ein Dürer.) Seit Jahren befand sich in der Nähe von Graz im Besitze einer Frau ein Selbst« Porträt Dürers, das der Meister von der Rhcinreise seinem Vater gesandt hatte. Alle Kenner bezeichneten das Bild als echt und unanzweifelbar, nichtsdestoweniger war es nicht möglich, iu Wien einen Käufer für das« selbe zu finden. Endlich erwarb es der Kunsthändler Miethke für 3000 st,, und dieser hat es jüngst für 50.000 Mark weiterverkauft. Der Privatier Felix in Leipzig besaß eine Copie des Bildes und benutzte mit Freudeu die sich ihm bietende Gelegenheit, das Original zu erwerben. hem! Aschen Polen und Rutheueu sehr stark. Vor-dtt V^'b panisch sind heute noch ein großer Thell !bät° "'^'"scheu Städte und ein Theil der zahlreichen "en Ansiedler. Nlavkis^ Nuslnak bietet in Physischer wie iu ethno-I» lei.. ^Ziehung, manchen Gegensatz zu dem Polen, tt ^ ' "' Melancholischen, trägen Temperamente ähnelt lchlm.» "^uen, „in dass ' er vuu viel glößerem, lvr>,jl? luchse ist. Auch hier ist die Armut in den äklle.? V"chlburen westlichen Gebieten sehr groh; da. ^ a ^ ber östliche Theil des Landcs gegen Podolien leit^ ^deutlich fruchtbar, obzwar diese Fruchtbar. Wel/es Budcus we«eu der Trägheit der Nutheneu l>en 5,5" drssm Wohlhabenheit beiträgt. Die Ruthe-ei,, Wischen San und Vuq heißen Blauer; sie smd »vob^ln!sch.r„lhenische Mischung. Ocstlich vom Bug ^? bie Vuszauer. das sind reine Nulhenen, am «, " gegen'die Nlichsgvenze zu die Oftolaner oder I>, ''" in der fruchtbaren Gegend bei Tanwftol. burck graphischer Beziehung ist das östliche Galizie» 3ii^ dn, Lauf des Dniester in zwei Theile gelheilt, huck^ "un dusem sslnsse erhebt sich das Mollschc von V"teuu bis zu 3W Meter Meeieshöhe; südlich ^I„^Mselbcl, bis zum Prulh das Hochplateau von H>iW '' Win nllhcnisch sind die Äewohnrr der Hlllu.' Niederung, die Nistrowiamr. wogegen sich die '^ schul, vielfach an die Huzulen anlehucn. I'zie» "t Polnischem und nllhenischem Alule in Ga-^ wachte sich seit Jahrhunderten deutsches Mut." lll„^,"de schon her verschiedrnrn deutschen Ansird-l>tt „'.^wähnnng gethan; deutsch ist der Ursprung "'"ste. 5" Slädle. namenllich in Westgalizieu. Die der vorelwähnten Ansiedlungen sind heute gänzlich polonisiert. Die letzte größere Einwanderung und Colonisation durch Deutsche fand unter Kaiser Josef II. statt. Schließlich sind noch die wenig zahlreichen, bis in das 12. Jahrhundert zurückreichenden armenischen Einwanderer zu erwähnen, welche viele Eigenihüm-lichkeiten li:3 auf den hantigen Tag rein bewahrt hal^n. Von großer Bcdeulung für Galizlrn sind endlich die Juden, die ja rim>!, nicht unbedeutenden Theil der BevüllernngSzisfer Galiziens ausmachen; ihre Zahl beträgt etwa 10 vCt. d,r Gesammtbevölkerung. Beherzigenswert sind die Worte, mit welchen der Ver« fasser die Besprechung derselben schlicht: „Die Er-fahrnlig hat übrigens gelehrt, dass die Schädlichkeit der Inden nur in dem Maße hervortritt, in dem das christliche Medium verwahrlost nnd ökonomisch rath' los wird. Die Bildung des Landvolkes, die Hebung des Ackerbaues nnd der Industrie im Lande werden jldeufalls mächtig zur Beseitigung antisemitischer Befürchtungen beitragen." Von besonderem Interesse sind die Capitel über Volkssitle und Voltsdichtung sowie über dir geschicht. liche Entwicklung des Landrs. Als Anhang ist eine ziemlich ausführliche Literalurgeschicule der Polen und Nlilhrns» beigl'sngt, die einen bct'ächtlichl'n Raum des Aandes einnimmt. Das Werk war ursprünglich be« stimmt, zur Zeit der galizischcn Kaiserreise (1«80) in geringeliM Umfange publiciert zn werden; es hat nun hier in erweiterter Form seinen richtigen Platz grsun-den. Wir sind dem Verfasser für seine inhaltreiche nnd fleißige Arbeit zu besonderem Danke verpflichtet. ___________ Franz Heger. Locales. Ans dem Sanitätsberlchte des vaibacher Stadt« physikateS für den Monat März 1882 entnehmen wir nachstehende Daten: I. Meteorologisches. Luftdruck: Monatmittel 737 4 mm. Lufttemperatur: Monatmittel 7 6° Celsius. Dunstdruck: Monatmittel 58 ium., Maximum 8 6 mm. Feuchtigkeit: Monatmittel 77 Procent, Minimum 27 P'lxent am 20 d. 2 Uhr. Niederschlage waren 11, darunter 2 Schneetage, im ganzen 1412 mm., Maximum innerhalb 24 Stun« den 33 0 mm. am 23. d.; da« Mittel der Bewölkung 4 7 Procent im Verhältnisse 1 zu 10. Das Tagcsmittel der Wärme war 28mal über und nur 3mal unter dem Normale; am differrntesten am 22. d. 7-0° über und am 27. d. 2 8" unter demselben. — Vorherrschend waren die Ost- und Sübwcst-Wind?. Am 11., 14., Ib.. 10.. 28., 29. und 30. d. war Reif; am 28. d. war Höhenrauch. II. Morbilität. Vorherrschend der entzündlich-katarrhalische Krankheilscharalter, besonders in den Nespiratioi'sorganen, Lungen- uiid Rippenfellentzündungen, Äronchitiben, Darmkatarrhe und Verfchlim. merullgen der Tubrrculose häufiq. Von den zymoli« fchrn Krankheiten traten die Blattern besonders in den Vordergrund und forderten einige Opfer. Nußer den Blattern trat der Schurlach nicht felten auf, vereinzelt Masern und Rolhlauf; die Morbilitiit war überhlllipt sehr bedeutend. III. Mortalität: Entfprechend der Morbilität war auch die Mortalität eine sehr große. Es staiben 117 Personen (gegen 93 im Monate Februar d. I. und gegen 87 im Monate März 1881). Von diesen waren 00 männlichen und 57 weiblichen Geschlechtes, 81 Erwachsene und 30 Kinder, daher das männliche Grschlechl um 3 Todesfälle mehr als das weibliche, die Erwachsenen jedoch mit mehr als Zweidritthrilen aller Todesfälle an der Monattsterblichkril participierten. Das Alter betreffend wurden todt geboren......3 Kinder und starben: im 1. Lebensjahre .... 18 „ vom 2. bis 5. Jahre . . 9 ., , 5. .. 10. „ . . 5 , „ 10. „ 20. „ . . 4 Perfonen .. 20. „ 30. „ . . 20 „ 30. „ 40. ,. . . 7 „ 40. .. 50. „ . . 10 „ 50. ., 60. „ . . 14 „ 60. ., 70..... 13 « 70. «80.....9 „ .. 80. „ 90. « . . 3 über 90 Jahre alt ... .___2 Summe . .11? Personen. Die häufig st en Todesursachen waren: Tuberculose 24mal. d. i. 20 5 Procent; Marasmus 12mal, d. i. 10 3 Procent; Blattern und Lungen-enlzündung je 8mal. d. i. 6 8 Procent aller Verstorbenen. Von den zymotischen Krankheiten gaben außer Blattern, Scharlach 4mal. Croup, Masern und Roch-lauf je Imal die Todesursache ab. Der Oertlichkeit nach starben: im Civil« spitale 47, im Elisabelh-Kindrrspilale 2. im Siechen« hause zum heil. Josef 4, im städtischen Armenhause 4, im t. k. Strashause 2, im l. l. Inquisilionshause l, im Landes'Zwallqsarbeitthause 1, im k. l. G^msons-spilale 2, in der Stadt und den Vororten 54 Personen. Letztere vertheilen sich wie folgt: Innere Stadt l 6, PeterKvurswdt 9. Polana 2, Kaftli'zinervorstadt 7, Gra-discha 8, Kratau 3. Tirnau 5, Karlstädtervorstadt 2, Hradetzlydorf 1, Hühnerdorf 0, auf dem Moorgiunde: in Ilouza 1. (Fortsetzung folgt.) — (Se. Excellenz der Herr Minister-Präsident) haben das Vegrüßungstelegramm vom Viirgermeisterb-mlctte mit nachstehendem, an den Obmann des Banlettcomites, Herrn Dr. Pap,z, gerichtetem T-le-gramme beantwortet. Dasselbe lautet: „Beften Dank für den Ausdruck freundlicher Gesinnung. La äffe." — (Subvention) Se. Excellenz der Herr Minister für Cultus und Unterricht hat zur Förderung der Ausgrabun gSarbeiten im Lai. bacher Moor eine Unterstützung von fünfhundert Gulden bewilligt und die Flüssigmachung dieses Betrages zu Handen des lrainischen Landesmuseums angeordnet. — (Vom Kaiserin.Elisabeth-Kinder-sftital.) Heute am 13 Juni. um 5 Uhr nachmittags, wird im städtischen Nathssaale die Generalversammlung der Gründer und Wohlthäter des Kaiserin-Elisabeth. Kiuderspitals in Laibach abgehalten Die Tagesordnung lautet: 1.) Jahresbericht; 2.) Genehmigung der Rech. nung pro 1880 und 1881; 3.) IahreKpcal>min°re vro 1882; 4) Wahlen: ») eines Obmannes. d) eine! Laibacher Zeitung Nr. 133 1154 13. Juni iM^ Kassiers, c) dreier Verwaltungsräthe, ä) des Secretärs; 5) Wahl von Schuhfrauen; 6) Verlängerung des Vertrages mit den barmherzigen Schwestern. — (Von der Laibacher Volksküche,) In« folge der momentan herrschenden unbeständigen Witterung Wird der für Donnerstag, den 15. d. M,, projectiert gewesene Ausflug auf unbestimmte Zeit verschoben. — (Feuer.) Sonntag abends halb 10 Uhr signalisierte der Feuerwächter auf dem Schlossberge mittelst eines Kanonenschusses ein Feuer auf dem Moor. Es brannte in der Nähe des Karolinengrundes ein ein« zeln stehendes Gebäude. Ein Löschtrain unter Führung des Zugscommandanteu Herrn Schantel fuhr sofort auf c>en Brandplatz, musste sich aber auf die Löschung des dem Elemente vollkommen verfallenen Objectes beschränken. Um halb 1 Uhr nachts rückte erst die freiwillige Feuerwehr wieder in Laibach ein. -x- — (Hagelschade n.) Aus Krainburg theilt man uns mit, dass der am 1. d. M. niedergegangene Hagelschlag die Feldflüchte der Gemeinden Winklern, St. Clemenlis. Draschgosche. Kalische. Nemile, Wukouza und des Bezirkes Bischoflack theils total, theils sehr stark beschädigt hat. — (Brand in Seifender g.) Um 12 Uhr in der Nacht vom letzten Freitag auf Samstag brach im Markte Seisenberg Feuer aus und legte in kurzer Zeit die mit Stroh gedeckten Wirtschaftsgebäude der Besitzer Gebr. Walland und vulgo Lokar in Asche. Nur dem Umstände, dass es nachmittags vorher geregnet hatte, ist es zu danken, dass keine weitere Ausdehnung des Brandes namentlich durch Flugfeuer eintrat. — (Aus dem Schwurgerichtssaale.) Bei der gestern 12. Juni vormittags durchgeführten Schlussverhanolullg wurde der des Verbrechens des Todlschlages angeklagte Bauernbuische Anton Seöel von dem angeschuldigten Verbrechen freigesprochen, -x- — (Repertoire der Schwurgerichtsver» Handlungen beim La ibacher Landes gerichte.) Am 13. Juni: Semrajc Anton sen. und jun, Todtschlag; am 14, (vormittags): Friölovc Johann, schwere körperliche Beschädigung; am 14. (nachmittags): Ustar Martin, Mljsbrauch der Amtsgewalt; am 15.: Tomaz Johann, Brandlegung; am 16.: Bergant Georg, Toot-jchlag; am 17. Juni: Posavc Blasius, Brandlegung; am 19.: Stanounik Josef, Todtschlag; am 20.: Lotzar Josef und Narad Nlasins. Brandlegung; am 21.: Kos Franz, Diebstahl; am 22 : Zumer Barbara, Kindesmord; am 23.: Tobijas Johann, Todtschlag; am 24,: Lonla Victor und zwei Genossen, Todtschlag und schwere körperliche Beschädigung; am 26. (vormittags): Ianeziö Francisca, Kindesmord; am 26. (nachmittags): Stem-pihar Jakob. Todtschlag ; am 27. Juni: Plahutnik Lorenz und Resnik Jakob, Betrug. (Einige Verhandlungen dürften noch im Laufe dieser Session anberaumt werden.)-x- — (Gesammelte Werke von Josef Iur-k i c.) Der Ausschuss für das Iurcii-Denkmal hat bekanntlich auch die Ausgabe der gefummelten Werke des verewigten Dichters auf sich genommen. Soeben ist der erste von Professor Levec redigierte Band. den Roman «V686Ü drat." enthaltend, erschienen. Derselbe ist zu dem Betrage von 1 st. in der Buchhandlung von Ioh. Giontini auf Lager. Wenn man aus der Art der An» ordnung und der sehr eleganten Ausstattung dieses ersten Bandes auf die ganze Sammlung schließen kann, so steht in dieser Publication der Irncic'schen Schriften den Freunden der slovenischen Literatur der Besitz eines ganz vorzüglichen Nationalwerkes bevor. Nach dem vom genannten Ausschusse, den Herren Dr. Zarnik (Obmann), Dr. Dolenc, Peter Grasselli. I. Hribar, Fr. Levstik, Dr. Tavkar. Professor Thom. Zupan, Dr. Star«, Fr. Levec. gezeichneten Programm ist diese Gesammtausgabe auf 10 Bände berechnet; die ersten 6 Bände sollen Romane. Novellen und Erzählungen, der 7. Gedichte und dramatische Schriften, der 8. Studien, Feuilletons und einige politische Aufsähe, der 9, den literarischen Nachlass, darunter den haldvollendeten Roman: „^n-ven8ki 8V6t,ee in u^ reichische Staatseiseubahu ^csellschast in Wir» hielt am "^ ^ eine außcrordcutlichc lyeucralvcrsammlung, auf b^,. - ',„« orduimg das Uelicrcinlummcn mit der miMiM" ^ ^. stand. Die Hanptpillittc des der <«cucralvcrsamm>n!i!, z>" ^ uchmigung vorgelegten definitiven Vertrage« resinmcnc ° ?- ^ sitzende wie folgt: „^Errichtung eines «utonomrii " ,,^ luuMathes und einer autonomen Direction m ^"""^i.,^ unser ungarisches 3>' M Preises, zu welchem die Einlösung erfolgen lann: ^) "^ ,„ft unserer Linie Uj-Szöii^Vrucl gcgeu die Waagt'.,a>'U^" . deu Fliigellisihucu Tuniau-Szered und Na^ersdois-Vcmc", Eoncessionsclthrilung für die Verlängerung der ^°as,M>' von Trciilsin nach Sillcin; ä) Eouccssiunicrung von ^"" ^ meter Secilndärbahuen, welche binnen IN Jahren von >>" Hz gestellt werden löimcn. uud sofortige Äezcichnung "l"' .> Linien, welche uumittclliar in diese C^ncessioiüerimg ^ ^, beziehen sind; u) Bcrzichtleistnng der Gesellschaft, cm schluss an die Orieut-Aahneu herzustellen oder lM""' ^ lllsseu, jedoch unter der V.'dinguug, dass der i>l Sclnl»' n"^. ^. Linie Scmlin°V»dapcst hinansgehendc Verkehr mil bcr ^ j<,>, schaft getheilt werde; l) gcgensritisic Verpslichtunss ^"^..^sß^ lung jeglicher Concurrcnz aus jeucu Linien der vcrtraq "j ^ den Theile, aus welche der Vortrag abzielt; fs> 3'slstcl ">«^ Principien, welche im Interesse der nationalen I"^'"^,, ^ü des nationalen Ackerballes lünftighin unscreil "mmc i ^^ Aeziehungcn zu dcu ungarischen Staatsbahnen als M> ^^ dienen sollen " ?iach längerer lebhafter Debatte win°^, solgeudru Anträge des VclwaltungSrathcs mit 2^'.^ ^ ^< gegen eine nugeuommen: „li) Die Genclalvcrsam>nlm>« ^, nchuligt den von der ungarischen Regierung mit bcm /> ^ tuugsrathc der österreichischen SlaatSeisenbahn-G^eMM! ^ geschlossenen Vertrag, ddto. Audapcst am «. Juni 1o»^, ^, Ocneralvcrsammlulig ertheilt dem Vcrwaltuugsrathc "'^^» macht, die ill Aussührnug des grnrhmigtcll Ertrages n"^ Aenderungen der Statuten zu crwirtcn." Aclioüär >i.y ^, gab einen Protest gegen die Nechtsgiltigleit der hcuM' ^ schlüssc zu Protokoll.' was feiteus des Vcrwaltungsrai^ statlitcnmäsjig nicht zliläjsig erklärt wurde. ^^^^^^» Angekommene Fremde. Am li. Juni. ^tt- Hotel Ttadt Wie«. Gnmcr Nitlcr v. Engclsburg, l. l, ^ haltcrcirath sammt Gemahlin, Parenzo. — Schup!"' ^„, Iunöbrncl. - Hochmut. Ärandl. Acrncr, Kaufleute. Reisender, Wien, — Sträub, Echönan. , ^n- Hotel Elephant. Ganrig, l. l. Zahlmeisler sammt 6" ' A. dapcst. — Hicbn. Ksm., Graz — '1>tntschlrchner, 't!'"^^. lnrn. — Modern, .ttsiil., Ectmann. Privat, s. TocUcl' wald, Fabrilsueriualtcr, Wien. — 3lieS s, Frau, ^^ ^. Kaiser von Oesterreich. Vrecclnil, Reisender, Laiva»»' Premru, Zirlniz. ^ . ^ Vaierischer Hof, Lcbncr. Reisender, sammt! Frau, li»»« Erlcr, Comptoirist, Wien. H^!«, Mohren. Reisinger, Schuhmacher, Marburg. — SlaüZ Sagor. — Rcichel, Wien. ^^^^>^ Verstorbene. ^5 Den 9, Juni. Iosefa GoriZcl, Hausbesiheri", Floriansgassc Nr, 3!l, Lungcnlähinuug. ziach^' Dcii 10. Iun i. Paulina Herman, Feilhaucrs'"" 1 I., Karlstädterstrahe Nr. 24, Vlattcrn. ^^^-^ Meteorologische Beobachtungen in^LaiW^ . -l O n , ii V . " ""^ " ___^^^ 7U.Mgl 736 34 ^10-1 NW. schwach Nebel 0< 12. 2 „ N. 7.^5 34 4-16 4 SO, schwach bewoltt M' 9 ^ Ab. 734 69 ^14 2 SW. schwach bewöllt ! ^,, Morgens Nebel, tagsüber abwechselnd bcwölll, ^' Sonnenschein. DaS Tagesmittel der Warmes 13 o, unter dem Normale. ^^^^ Verantwortlicher Redacteur: Ottoma r Vaw^,^ » Danksagung. » W Für die uns in so reichlichem Mafze ""'^ U ^ herzliche Theilnahme während der Krankheit, >'", ^ W « schönen Kranzspenden nnd das Wclclte zur "l) « M Ruhestätte anlässlich des Todes der Frau > » LsrtdZ. 2r2sn Fe^. ^idKr « M sprechen den P. T. Frcnndcn und W'la"l die trauernden "i..^».li^,e'"^» JOOOOOO&OOOOOOO^ dor V 0 Sf5~ Soeben eliiffetroflTen aus dem Ver%all* Q D Deutschen Verliifcs-A.isLilt (vorm. Eduiiv*1rgt cF fl böTRor) in Stuttgart und Leipzig «1"> J{"b X J W^Bfl illU8trjerte Pracht-Ausgabe v°n j 3 i" oethe's Werken- g D H H Mit x'ATlßfl ö . ^1 mehr als 800 DIubW^, i i ^^m erster deutscher TtoJffl^ J ^ KrHte Lieferung. Preis M)l »• rg; * 9 bei lg. v. Kleinmayr&Fed.B»*;) ^ 0 iru LaibacH ^^t^