Ni. 262. Mittwoch, 15. Novcmbn 1833. 112. Jahrgang Mlllllllier '°n«jlll,??n ??'p"'s: Vllt Postver!enduna: ««mziHhrtz fi, lb, halvjäbriz ft,?«». Im llomptoti: Nk<>fV.i '.' h°lblöhr!g st, 5 50, ssiir d!c Zustellung in« Hau« ««'«jälirif, fi. l. - I»lertion«nebttr: FUr '" <«"'"!>le h,« z,, 4 Zeilen »5 tr.. «rüwe per Neil? « ll.: be? Meren Wlederholunaen ver Zeile 8 lr Dtt »Ua befinds» Nch lonni-el«vlatz Nr L dl^6"uht. Schönborn m. si. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 9. November d. I. dem S'ctionsrathe des Min'istcrraths - Präsidiums Adolf Schiel den Titel und Charakter eines Ministerial" rathes allergnädigst taxfrei zu verleihen geruht. _________ Taaffe m. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 9. November d. I. dem Chefredacteur der «Wiener Zeitung», Regierungsrathe Friedrich Uhl, den Titel und Charakter eines Hofrathes allergnädigst taxfrei zu verleihen geruht. Taaffe m. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 9. November d. I. dem Hilfsämter - Oberdirector im Ministerium des Innern, kais. Rath Josef Kupka, den Titel und Charakter eines Regierungsrathes mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu verleihen geruht. ____ Taaffe m. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 9. November d. I. dem Baurathe Alfred Ritter Weber von Ebenhof den Titel und Charakter eines Oberbaurathes mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu verleihen geruht. Taaffe m. p. Se. k, und k. Apostolische Maj'stät haben auf Grund eines vom Minister des kaiserlichen Hauses und des Aeußern erstatteten allerunterthänigsten Vor< träges mit Allerhöchster Entschließung vom 31. Olto» ! b«'r d. I. dem Bestallungid'plome dts zum Consul der Vertinigteu Staaten von Amerika in Prag ernannten John Karel das Allerhöchste Exequatur huldreichst zu ertheilen geruht. __________ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben m,t Allerhöchster Entschließung vom 9. November d I. dem Pnblicisten Dr. Emil Löbl das goldene Verdienstkreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. __________ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 9. November d. I. dem zur Dienstleistung bei dem Minister Ritter von Zaleski zugewiesenen Hilfsämter - Directions - Adjuncten extra 5t,alum des Ministerraths-Präsidiums Ladislaus Mi-kiewicz das goldene Verdienstkreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. November d. I. dem pensionierten Controlor des Hypothlkenamtes bei dem Kreisgerichte in Spalato Johann Baptist Donadini das goldene Verdienstkreuz allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Weil. 1879 —1893. II. Das staats- und volkswirtschaftliche Gebiet war überhaupt dasjenige, auf welchem die Actionskralt des Cabinets sich mit größter Intensität und ebensolchem Erfolge bethätigte. Production und Handel wurden durch eine groß angelegte Vertragspolitik, welche in den Verträgen mit den europäischen Centralstaaten gipfelt, von den verderblichen Schwankungen der autonomen Zolltarife befreit und in die Lage gesetzt, mit stabilen Factoreu zu rechnen. Das Verkehrswesen erfuhr segens-reiche Förderung durch die in größtem Stile angefasste Eisenbahnverstaatlichung. Nicht minder umfassend war die Thätigkeit des Ministeriums auf dem Gebiete des Eisenbahnbaues. Man gewinnt eine Vorstellung von der Entwicklung des österreichischen Eisenbahnnetzes in dieser A it. wenn man erwägt, dass von 1879 bis 1891 die Vahnlänge im ganzen von 11.352 auf 15 621 Kilometer ge» wachsen ist. Die Kilomrterlange der Etaatsbahnen ist in dieser Zeit von 1031 auf 5092 gebarn, und während im erstgenannten Jahre auf 1000 Quadratkilometer nur 37 8 Kilometer Bahnen entfielen, be« trägt diese Ziffer nach zwölf Jahren bereits 52 Kilometer. Unsere beiden größten Schiffahrtsunternehmungen wurden aus niedrigen Verhältnissen gerettet und damit ihrer Bestimmung als nützliche Glieder der Volkswirtschaft wieder zugeführt; dem Geldverkehrswesen wurde ein neues, wichtiges Glied in Gestalt der Postsparkassen eingefügt, welche sich seither trefflich bewährt haben und zu immer größeren Aufgaben emporzuwachsen JeuMon. ! Der Dichter. A°ra .'/.Vo'sie jst h^ ^^. ^nte Fräulein Das 'h«, ." darum können die Dichter nicht aussterbeu. llhte M.,?^ch schon Eichdorff behauptet, dass der . r, als sie ein jungls 3^lrn k« m'.^ ""mal einen Herrn zeigte, der. zur Mche ^Bürgermeisters sitzend, in einer offen, n Herrn °"ch °i> Stadt fuhr: ,Sieh dir den fnmden ^lklich" ."" an. das ist ein großer Dichter/ Es war ^ltknnwl «.""'"l'ch Goethe, bekanntlich zu wieder-^l- Sei,l ^ ^ Bürgermeisters Pochhubel vou "'e n^bkn ^ 'ch gestehe es offen — habe ich noch gesehen hat""^ Lessen, der einen wirklichen Dichter '"' An>,«H Zie w so glücklich,- sagte Nora ^lnn K '""'de mich glücklich schätzen,, fuhr ich fort, H ja ^"" Genaueres sagen wollten. Ich habe ordentlich in der zeitgenössischen literarischen! Welt umgesehen, aber weder die verschiedenen Hofräthe, die bei Festbanketten mit ihren Orden erscheinen und deren Namen uns seit Jahrzehnten mit einer poetischen Gloriole vorschweben, noch die literarischen Erfolgsmenschen, noch die jungen Kraftgenien mit flatterndem Havelock und unbezahlter Monatsmiete wollten mir als das erscheinen, was ich mir unter einem Dichter vor-stelle.. «Ja, meinen Sie denn wirklich den Dichter aus .Bettelstab und Lorbeerbaum', den aus dem Dachstübchen ?. murrte Nora. «Nein, den meine ich nicht. Diejenigen, welche heute auf den schönen Titel Anspruch erheben, wohnen ! Belletage. Kommen Sie einmal in die Dachstube, dann hören sie auf zu dichten. Heute hat man große Erfolge, oder man geht zugrunde. Das ist sicher. Nur will es mich brdüuken, dass heutzutage Poesie und schöngeistige Literatur ganz zweierlei geworden ist, dass wir nur uon überkommenen Schätzen zehren, genug, dass die Dichter ausgcstorben sind.» «Nlin/es gibt noch Dichter,, behauptete Nora. Sie musste es am Ende wissen, sie, das junge, schöne, begabte, strebsame Mädchen, besser als ich, denn wenn man so ganz drin steckt in der Literatur, da verliert mau vielleicht den Blick, das unbefangene Uriheil. Was ich fogleich ahnte, fand ich bald darauf bestätigt. Derjenige, der sie bedichtete, war der wirkliche, echte Dichter. Einer ohne flatternden Havelock, ohne Mähne, ohne Schulden an die Hauswirtin. Ein hübscher, eleganter, wohlrangierter Mann. Dr. pkil. und Privatdocent, ohne Hörer natürlich. Aber er konnte warten, denn sein P^pa, Besitzer eines gutgehenden Hotels, gab reichlichen Zuschuss. Der junge Mann hatte ein Bündchen Gedichte: «Sonnenblumen», heraus- gegeben und ein Epos «Thusnelda». Er gab sich bescheiden, natürlich und vernünftig, aber als es zutage kam, dass ich von seinen Dichtungen kein Sterbenswörtchen wusste, da konnte er doch eine schmerzhafte Regung nicht unterdrücken. Er war ein Verkannter, wenn anch einer von sehr,manierlich?r Sorte. Und die schöne Nora glaubte an ihn! Uebrigens war er nicht ohne Talent. Aber wohin mit diesem Sonnenblumen-Lyriker! In dieser Welt ist dafür fo wenig Raum, außer im «Dichterheim», und da nur, wenn man eine Abonnementsquittung einsendet. Ich bekam auch die Gedichte an Nora zu sehen. Sie waren wirklich hübsch, von jugendlich glühender Leidenschaft eingegeben, formvollendet, genug, sie konnten wohl einem hübschen und gescheiten Madchm den Kopf verdrehen. Nora glaubte an die Zukunft ihres Dichters, überwand den Widerstand ihrer Familie, und sie — kriegten sich. Nora hatte eine mäßige Mitgift, er lein Einkommen, nur einen langmüthigen und nicht unbemittelten Vater. Was sollte aus ihnen werden? Aber sie hatten sich wirtlich sehr gerne und glaubten an die Zukunft Hans von der Node's. So nannte sich Hans Viermaun. Sein Vater besah ein Hotel mit Pension in Bodenthal. Sie waren ein schönes, liebenswürdiges, wahihaft poetisches Brautpaar. Aber wenn seine Poesie in die Brüche gieng? Nora glaubte gar zu hartnäckig au ihren «Dichter». Ich habe jahrelang nichts von ihnen gehört, nachdem sie in ihre neue Heimat, eine große süd' deutsche Universitätsstadt, abgeieist waren. Hans von der Bode war jedenfalls nicht berühmt geworden, sonst hätte ich etwas davon gehört. Uebrigmz vergaß ich im Lause der Ereignisse auf den «Dlchter» und sein junges Eheglück. Latbacher Zettung Nr. 262. 2242 15 November 18»3 versprechen. Die sociale Reformqesetzgebung, welche ein völliges Novum der Aera Taaffe bildet, darf heute zn den stolzesten Ruhmestiteln Oesterreichs gezählt werden. Die Einführung der Kranken- und Unfallsversicherung, des Arbeiterschutzes und des Gewerbe-Inspectorates hat in socialpolitischer Hinsicht Oesterreich in die vorderste Reihe der europäischen Industriestaaten gestellt. Wiederholt und namentlich bei dem Arbeiterschutz-Congresse, der in" Berlin'unter'den Auspicien Kaiser Wilhelms II. stattfand, wurde anerkanm. dass Oesterreich auf dem Gebiete'des Arbeiterschutzes heute vielfach ein mustergebendes'Vorbild ist Und dabei möge man bedenken, dass diese socialpolitische Gesetzgebung bei uns sehr jungen Datums, kaum ein Decennium alt ist. während beispielsweise in England die Anfänge derselben fast bis in den Beginn des Jahrhunderts, in Deutschland bis in die ersten siebziger Jahre zurückreichen. Die agrarischen Interessen fanden sorgfältige Förderung durch die Commassationsgesetze. durch die energischen« Maßregeln gegen Wildwasserschäden, gegen Viehseuche, gegen die Phylloxera und durch gesetzliche Sicherstellung des Meliorationswesens. Die ideellen Interessen wurden darüber nicht vernachlässigt. Das Schulwesen erfreute sich sachlicher Pflege, namentlich im Verordnungöwege wurden viele wohlthätigen Reformen, zumal an den Mittelschulen, durchgeführt, eiu großes organisatorisches Gesetz führte zahlreiche wünschenswerte Neuerungen in der juridischen Prüfungs- und Stndienordnung ein. und es sei auch erwähnt, dass in die Aera Taaffe die Errichtung einer neuen Universität (Prag) fällt. Besonders fruchtbar war die Thätigkeit auf dem Gebiete der Iustizgesetzgebung. Zwar ist es nicht gelungen, die beiden großen Reformen, nach denen die ganze juristische Welt seit Jahrzehnten drängt — einen neuen Strafcodex und einen neuen Civilprocefs — zu perfectionieren. Aber die Regierung hat in beiden Fällen wenigstens alles gethan, was an ihr lag, und wenn sie nicht zu gedeihlichem Ende gelangte, so mag die Schuld größtentheils an der oft beklagten Unzulänglichkeit des schwerfälligen parlamentarischen Apparates für große codisicatorische Leistungen liegen. Das gleiche Schicksal, welches im deutschen Reiche der Versuch zur Schaffung eines neuen bürgerlichen; Gesetzbuches theilt, mag uns einigermaßen trösten. Hin-! gegen haben wir eine Reihe kleinerer, aber einschnei« j dender Reformen zu verzeichnen, welche den modernsten > juristischen und socialen Anschauungen Rechnung trugen! und — wie das Wuchergesetz und das Anfechtungs-! gesetz — die Stärkung der guten Sitten, die Befestigung ^ von Treue und Glauben im Rechtsverkehre bezwecken,, oder — wie die Executionsnovelle — von dem Ge-l sichtspunkte des Schutzes der wirtschaftlich Schwachen! ausgeheu. Wir konnten hier nicht mehr als in den flüchtigsten Umrissen ein Bild der Thätigkeit des Cabinets und der Legislative in diesen vierzehn Jahren entrollen. Aber wie summarisch die Darstellung auch sein mag, sie^ spricht überzeugend dafür, dass viel Gutes uud Segensreiches geschaffen wurde, dass die Zeit nicht nutzlos verstrichen ist, und die Summe der Leistungen erscheint umso größer, als die positive schöpferische Thätigkeit auf Schritt und Tritt an den nationalen und politischen^ Kämpfen stets neue Hindernisse fand. Es war ein ungewöhnliches Maß von kluger Taktik, von Selbstbeherrschung und Entgegenkommen, von parlamentarischer Kunst und Einfluss auf die widerspenstigen Geister erforderlich, um inmitten dieser außerordentlichen Schwierigkeiten die positiven Interessen der Gesammtheit so erfolgreich zu fördern, wie es thatsächlich geschehen ist. Aber es ist noch mehr geschehen. Graf Taaffe Hal es verstanden, alle wertvollen verfassungsmäßigen und culturellen Errungenschaften gegen die Anstürme, welche zum Theile auch von befreundeten und ihn unterstütz nden Parteien ansgiengen, zu vertheidigen uud intact zu erhalten. Vergleicht man den Zustand von heute mit dem des Jahres 1879, so findet man, dass die Reichsv?rfassung in jedem Punkte unversehrt ist, dass die erfreulich? Erscheinung des von allen Parteien b schickten Vollvar--laments keinen Augenblick unterbrochen war, dass die Schule in ruhiger Entwicklung blüht und gedeiht, dass l die Staatshoheit auf dem Gebiete der Cultur außer Zweifel steht und dass die Staalseinheit nicht minder fest gefügt ist als ehedem. Die zahllosen Anklagen, welche" in allen diesen Richtungen von parteimäßiger Seite gegen Grafen Taaffe erhoben wurden, so lange er im Amte war, müssen im Lichte einer objectiven rückschauenden Betrachtung in nichts zerfließen. Das Schlagwort wird schwinden, die Parole des Kampfes verhallen und die Stimme der Wahrhlit sich Gehör und Geltung verschaffen. Ihr Urtheil aber braucht Graf Taaffe nicht zu scheuen. Es wird dahin lauten, dass er mit unermüdlichem Eifer und bewundernswerter Geschicklichkeit für Thron und Reich gewirkt, dass er immerdar nicht bloß das Beste gewollt, sondern auch ^viel Gutes erreicht hat und dass die Zeit seiner Ministerpräsidentschaft eine große Epoche des Fortschrittes und der Consolidierung, eine der inhaltreichsten Abschnitte in der Entwicklung des modernen Oesterreichs gewesen ist. Politische Ueberficht. Laib ach, 14. November. Die Enthebung des Ministeriums iTaaffe ist für dasselbe in der ehrendsten Weise erfolgt. Das Handschreiben Seiner Majestät des Kaisers ^an den Grafen Taaffe ragt durch Herzlichkeit und «Innigkeit des Tones hervor, denn der Monarch gibt !in lebhaften Worten seinem tiefen Danka/fühle für die ! hervorragenden Dienste Ausdruck, welche ihm speciell ! Graf Taaffe «mit wahrer Selbstaufopferung» geleistet, i Die besondere Huld des Kaisers wurde im entsprechen-! den Maße auch allen andern Mitgliedern des Cabinets l Taaffe zutheil. Jedes der Handschreiben betont in detaillierter Weise die ausgezeichneten Dienste, die Unermüdlichkeit und Hingebung des betreffenden Ministers. Ueber das neu ernannte Ministerium schreibt das «Neue Wiener Tagblatt»: »Die Personen, ! welche die Eoalitions-Regierung bilden, vermögen Großes; durch hohe Stellung. Loyalität, Talent und über allen Zweifel erhabenen Patriotismus erwecken sie ein sicher machendes Gefühl.» Man nimmt in parlamentarischen Kreisen an, ^dass der Reichsrath bis ungefähr Mitte December versammelt bleiben wird, um das provisorische Budget, die Landwehrvorlage und die Ausnahmsverfügungen zu erledign. Nach dem Reichsrathe dürften die Landtage zu eiuer drei- bis vierwöchentlichen Session zusammentreten. Im ungarischen Ab geordneten hause begann die Special-Verhandlung über das Budget be« dcm Voranschlage des Ministeriums des Innern. ! Das preußischeStaatsministerium yal in seiner letzten Sitzung das Discivlinar-Erkenntnis de» brandenburgischen Provinzial-Schttlcoll'giums, dnrch da» der Rrctor Ahlwardt seines Amtes entsetzt Mv, lediglich bestätigt. Gestern wurde in Paris die Session der neuen Deputiertenkammer eröffnet. Der «Autoritö» zufolge würde Spanien o,e Initiative'zum Zusanmuntritte einer internationalen Commission ergreifen, welche beauftragt werden M, Maßregeln gegen die Anarchisten festzustellen. Die meisten französischen Blätter heben mit Entrüstung hervor, dass am 12. d. abends " St. Quen eine anarchistische Versammlung abgehauen wurde, in welches Georges das' Attentat in Barcelona verherrlichte. Ravachol glorificierte, Brandlegung, M" und Massacre empfahl u. dergl. mehr betonte. ' Das^ Gesammtergebnis der Nachwahlen für 0" Schweizer Nationalrath, bedeutet für die Radical eine große Majorität. Tagesneuigleiten. — (Seine Excellenz der Minister des Aeußern Graf Kalnoky) reiste am 12. d.^ morgens halb 10 Uhr nach dem Gotthard ab. i"" nimmt an, dass er sich an die italienischen Seen beg' » da die Witterung gegenwärtig in Luzern rauh neblig ist. — (Internationaler medicin i scher To" gress.) Die Eröffnung des eilften internationalen "e cinischen Congresses in^Rom wurde auf den 2»! März 1894 festgesetzt. Der Congress wird bis i" 5. Upril dauern. ^ — (Vatermord.) In einem Dorfe bei M"^ wurde der 74jährige Ausgedinger Varticla vom elg Weibe und den beiden erwachsenen Söhnen erschlagen in den Ortsbrunnen geworfen. Die Mörder wurden haftet und sind geständig. , „z — (Sühn fei er.) In der Notredame - K^e ^ Paris fand am 12. d. M. die Sühnfeier anläsSllH ^ hundertsten Wiederkehr des Tages der Entweihung °",, den Cultus der Vernunftgöttin statt. Sämmtliche/» quien wurden in großer Procession durch die A^ ze" tragen. Der Erzbischof und Vertreter aller Pl" waren anwesend. Die Kirche war überfüllt. . ^ — (Anarchistisches,) Die Polizei h^ '" ^0 celona zwei Individuen verhastet, bei denen man 2^ ,^ Stilck falsche Vankbillette"und gefälschte Quarantäne,^ fand. Die Falschmünzer,' welche Anarchisten se»" ' sind aus dem Orte Cavellades. .. Znt- — (In Valmy in Algerien) fand die ^ hüllung eines von den arabischen Stämmen 3 ^^z-innerung an den Vertraa von 1835 In diesem Sommer war es, da fiel mir in dem eleganten Curhaus eines eleganten Nordseebades, wo ich für einige Tage weilte, eine elegante, sehr hübsche junge Frau auf. Sie hatte zwei ganz modisch gekleidete! kleine Kinder bei sich, in langen englischen Kleidern und unförmigen Strandhüten. Die Dame kam mir bekannt vor. Nun sah sie mich lächelnd an. und ich erkannte sie — Nora Biermann, die Frau des Dichters. Wir begrüßten uns freudig, ich besichtigte und belobte ihre hübschen Kinder. Es gieng ihr offenbar sehr gut. Ich wagte nicht gleich nach ihrem Manne zu fragen. Am Ende war sie ihm gar davongelaufen! Sie sagte auch nichts. Wir frühstückten zusammen — sie opulent für eine Dame. Sie wurde auch besonders aufmerksam bedient. Und nun glaubte ich die Frage riskieren zu dürfen: «Und Hans von der Bode — der Dichter?» Da seufzte sie auf: «Der lebt nicht mehr.» Ich fand nicht gleich eine Antwort. War sie wirklich Witwe und nahm das so leicht? «Und wie heißen Sie jetzt, schöne Nora?' fragte ich nun. «Eleonore Biermann — nicht mehr von der Bode, denn mein Schwiegervater hat sein Hotel verkauft.» «Aber Ihr Dichter war ja auch von der Bode.» Und als sie ungeduldig die Achseln zuckte, begriff ich endlich. «Ach so! Er dichtet nicht mehr, aber er lebt und vesindet sich wohl.» «Ja. so ist es.» Und nun ersuhr ich alles. Mit dem Dichten wollte Uck A^°?3"^W- Die Hörer blieben auch spär-curre?^te?s^!,?"""r ?""« ^ ""gen eines Con- versitätsstadt gab die Veranlassung dazu — angeregt, widmete sich Hans ebenfalls der Journalistik. Und nun gieng es ihm. Gott sei Dank. recht gut. Im Sommer schrieb er «Reisebriefe» unter der Chiffre «Notabene». Ja, diese Chiffre war mir wiederholt aufgefallen, während ich. wie gesagt, von «Hans von der Bode» nie ein gedrucktes Sterbenswörtchen vernommen hatte. Allerdings, Ruf hatte «Notabene» auch nicht! Ob sich die beiden über die erlittene Enttäuschung getröstet hatten? «Es ist uns lange Zeit so sehr schlecht gegangen,» gestand Nora, «dass wir gar keine Zeit hatten, an die Poesie zu denken.» «Und jetzt?» «Und jetzt hat mein Mann enorm viel zu thun, um sich auf der errungenen Höhe zu erhalten.» «Genug, ich verstehe, Hans von der Bode ist todt!» «Ja, todt und begraben. Hans hat das Pseudonym im Literaturkalender gestrichen und bekennt sich gar nicht mehr zu den ,Sonnenblumen'.» Ich erinnerte meine Freundin an unser Gespräch, ob es Dichter gebe. Sie entsann sich genau. Sie glaubte noch jetzt, dass ihr Mann ein Dichter gewesen, aber es hatte «nicht sollen sein». Wie die Ehe innerlich und äußerlich aussah, konnte ich aus dem allen nicht entnehmen. «Notabene» befand sich in einem benachbarten, eben begründeten Seebade und sollte noch heute abends eintreffen. In den frisch angekommenen Zeitungen der Abendpost fand ich einen seiner «Reisebriefe». Da kam auch unser Seebad vor und schließlich auch unser Curhotel. Es war alles sehr frisch und hübsch geschrieben, las sich sehr gut, und das Lob. das dem Hotel mit seine» Annehmlichkeiten gespendet wurde im Gegensatz zu den launischen Mecresgöttcrn, schien ein hübscher Spass, nichts weiter. Aber ich merkte doch etwas; denn der Artikel stand nicht da, wo sonst die Feuilletons sich befinden. «Notabene» lobte M , ^ im Reclametheil vielgedruckten Reifebriefen die >v und lebte dafür frei mit skiner Familie. Harun« Darauf hatte schon manches hingedeutet. ^h, waren Biermanns voriges Jahr in den theuer ^ mischen Bädern gewesen; darum wollten ste ,^ nach Südtirol, darum hatte er den benacydan ^ begründeten Curort auch «mitgenommen». A ^ hie das Ende des Dichters. Und ich sagte zu -" ^ ihren Mann mit dem letzten Dampfer erwarb, sichtlich mit zärtlicher Sehnsucht: Nested «Gewiss, es gibt auch jetzt Dichter, aber . ^e jung. Und nach ihrem ,Tode< suchen sie ^Fort-Feder irgend einen Erwerb. Das ist dann ^ leben nach dem Tode.» . ^^ zu. « «Das ist traurig, aber wahr,» gab ^^ o^M Jedenfalls war das «andere Leben» ^ ein recht angenehmes. Der Mann hatte ^'h Ml Der Abend war wunderschön — Voui" ^ say ruhiger See. «Notabene» war angekommen- ^ ^cy wohl. munter, hübsch nnd elegant aus. ^ ^schäftE ferne, denn das Ehepaar fchien miteinander ^^ Wohl eine Stunde lang sah ich ihnen von cchniH Veranda zu. wie sie.'zärtlich aneinand e^Me am Strande promenierten, plauderten, laA"" .A: o" und den Himmel betrachteten. Ich M'se^ ^ seH war ein glückliches Paar. das sich "^. ^?Ätc Liebe und an den Reizen der Natur e^r, rbestH kamen sie. da es kühl geworden, heraus,."' «g fM" noch eine Flasche Rothwein. Ich begru^ ^ und sagte: ^ abel .Vielleicht gibt es keine Dichter m^ -Poesie stirbt nicht aus.» .^lte f" , '§ Nora verstand mich sofort und " ^d' '"> Das Wort mochte sie trösten über den P. ^ Dichters. Laibacher Zeitung «r. 262 2243 15. November 1893. Mals statt. Der französische Generalgouverneur, welcher °" Feierlichkeit ^ beiwohnte, hielt eine Rede, in der er Monte, dass das Monument ein Protest gegen jene sei, 'welche das französische und arabische Element als ein< under feinblich darstellen». Frankreich habe sein Werk "och nicht vollendet und werde sein Vorrücken an jenem ^°ge und zu jener Stunde fortsehen, welche ihm am passendsten erscheinen werden, um jene Theile der Ei» vUlsmion theilhaftig zu machen, die sich derselben bisher erzogen. ^- (Vier Kinder durch einen Räuber ^llihrt.) «us Belgrad wird telegraphiert: Der be-lucht,gte Räuber Puptt entführte vier Kinder wohlhabender ^tern aus Grabovac in Ostserbien in das Mirak-Ge-°uge und fordert ein hohes Lösegeld. Pupic wurde für ^elfrei «klärt. Dr. Alexander Freiherr von Dach f .. t. ^" geheime Rath, ehemalige Minister und Bot-'Mter Dr. Alexander Freiherr von Nach, der am 4tcn fanner d. I. seinen achtzigsten Geburtstag noch in voller "verlicher und geistiger Frische gefeiert hatte, ist auf >elnem Gute Unterwaltersdorf verschieden. Freiherr von "?^ wurde am 4. Jänner 1813 zu Loosdorf in "'eoerosterreich geboren. Im Jahre 1832 zum Doctor I °"!°v«rt, begann er als solcher seine öffentliche Thätig- ' !"! Dienste der kaiferlichen Kammerprocuratur. Nach 'luni5hr,gem Staatsdienste und nach dem Tode seines er ^ n' ^"^ ausgezeichneten Rechtsanwaltes, übernahm lck« n r ^"slei und erwarb sich in dieser Stellung '^neu solche Beliebtheit und solchen Einfluss, dass im »m o ^^ b" Blicke aller auf ihn gerichtet waren, m «.Juli 1848 trat das Ministerium Pillersdorf ab, Evi<» ^' "nannte der Monarch das neue, an dessen baut« "^ Minister des Aeußern und des kaiserlichen ^u? .""iherr von Wessenberg stand. Dr. Bach wurde 8 ^minist«. Als die Revolution ausbrach, legte er am nied/ « ^"^eich mit dem Minister Doblhoff sein Amt wiM 7^ 21. November trat er wieder als Justiz« sviit.. '" ^"^ Cabinet Schwarzenberg ein und übernahm seuill/ !^ ^"^ Stolon wegen Kränklichkeit das Porte-Atinitt Ministeriums des Innern abgab und zum dies.« " °hne Portefeuille ernannt wurde, die Agenden hz^ ^lnisteriums, während sein Portefeuille in die w^""lings übergieng. Min w Minister des Innern war Bach bis 1659 leicht " ^^ bis 1867 functionierte er als oster« daiNll?" ^"schafter beim Heiligen Stuhle. Seit seinem 3reib!r "^en Rücktritte vom öffentlichen Leben lebte Gute I i°" ^"lh in stiller Iurückgezogcnheit auf seinem und dkn 3,""waltersdors ausschließlich der Wissenschaft Und „5? "^n der Barmherzigkeit, deren unermüdlicher inwil!. ^U'a« Förderer er war. Nur einmal tauchte ta°fi?? lein Name in Verbindung mit der inneren Neick«. "" °uf, indem Freiherr v. Bach bei den letzten des k t kahlen im Jahre 1891 sich unter der Aegide tzt "Maths Lienbacher im Salzburger Märltebezirke wäbren^"? "l" ein Reichsrathsmandat bewarb. Bach, der erboV« '""" Nmtswillsamleit in den Freiherrnstand Verle? "'"^' "" "berdies von Sr. Majestät durch d,e Grok. U der Würde eines geheimen Rathes sowie des °uz^ ü?" bes Franz-Josefs, und des Leopold'Ordens ^^klchnet worden. l^ocal- und Provinzial-^ VliM»7m^^"bvchste Auszeichnungen.) Laut Kaisers ^nungsblatt ""lieh Seine Majestät der Gräk k """nandierenden General Prinzen Windisch-^^lnPlarinecommandanten Admiral Baron Sterneck und dem Feldzeugmeister Freiherrn von Reinländer das Großkreuz des Leopold-Ordens, und zwar den beiden Erstgenannten mit der Kriegsdecoration. — (Der Herr Landespräsident Freiherr von Hein) hat sich gestern vormittags mit dem Eilzuge nach Wien begeben. — (Herrenhausmitglied Baron Königs- warter) ist gestern gestorben. * (Erfolge der Lehrbefähigungs-Prü-fungen.) Gestern Dienstag wurden die LehrbefähigungS-Prüfungen für allgemeine Volks- und Bürgerschulen an der hiesigen Lehrerbildungsanstalt zu Cnde geführt. Bei dem Umstände, als nach der neuen Prüfungsordnung die mündlichen und praktischen Prüfungen nach Gruppen erfolgen, waren einzelne Prüflinge, fo jene für Bürgerschulen und einer für Vollsfchulen, bereits Samstag nachmittags frei. Von den 48 zu den Prüfungen erfchienenen Kandidaten und Eandidatinnen Krains und der Nachbarschaft bestanden zwei die Prüfung mit Auszeichnung, und zwar die Herren Peterlin und Johann Vrskaj. Von den übrigen Prüflingen wurden vier als Lehrer für Vollsfchulen mit deutscher, einer für solche mit slowenischer, die anderen für Volksschulen mit deutscher und slovenischer Unterrichtssprache fähig erklärt. Vier Candidatinnen wurden reprobiert. Die Prüfungen für Vürgerfchulen wurden mit günstigem Erfolge abgelegt. ^ * (Zuchtrinber aus Graubünden.) Der Vicepräsident der krainischen Landwirtschasts-Gesellschaft, Herr Iofef Seunig, begab sich mit einem Begleiter nach der Schweiz, um in Graubünden guchtstiere für Kram anzulaufen. Dieselben werden in der Gegend von Waitsch und in Stauben bei Rudolfswert (in der landwirtschaftlichen Lehranstalt) Verwendung finden. ^ — (Von der hiesigen Mädchenschule zu St. Jakob.) Wie uns mitgetheilt wird, wurde auch die räumliche Theilung der dritten Classe an der achtclasfigen Mädchenschule zu St. Jakob von Seite des l. k. Landes-schulrathes genehmigt und aus diesem Anlasse Fräulein Anna Iereb als Aushilfslehrerin bestellt. —o. -(Deutsches Theater.) Es ist ein ganz eigen-artiger Reiz, der den Schöpfungen der älteren französischen Operettenschule innewohnt und ihnen seit Jahrzehnten einen ständigen Platz auf dem Repertoire gesichert hat, wahrend die jüngsten Werke auf diesem Gebiete, trotz des momen» tanen günstigen Erfolge«, kaum länger als ein Jahr ihre Zugkraft bewähren. Es ist dies ein Beweis, dass sich das Publicum auch heute nicht durch einzelnes Bestrickendes über innere Schwächen täuschen lässt. Groß angelegte Ensemblesähe, wie sie die neuesten Operetten auswiesen, hat weder Offrnbach nach Lecocq geschrieben; ihre Stärke lag lediglich in einer packenden, nie versiegenden Melodik, die jedoch auf die große Masse einen nachhaltigeren Eindruck hervorruft, als jene kunstvoll aufgebauschten Ensemblesähe, die ihren Pomp von der großen Oper entlehnt haben. Gestern gieng die fast 20 Jahre alte Lecocq'sche Operette «Giroftt-Giroflü,» in Scene. Ihre Wirkung ist zum Gegensahe so mancher Offenbachiaden noch nicht veri blafst und der Grund darin zu suchen, dass die Lecocq'schen Compositionen correct« geseht und die Motive in ihnen sorgfältiger ausgearbeitet find als dies dem Vielfchreiber Offenbach möglich war. Die Aufführung war im einzelnen gut, im ganzen litt fie jedoch unter einer nicht genügenden Vorbereitung, was wohl in dem abwechslungsreichen Repertoire feine Entschuldigung finden darf. Erfolgreich war das Auftrittslied und das Trinklied der Girofle' (Fräulein Grimn»), das Finale im ersten Act und einige andere Nummern, die von Herren William, Löffler und Frau Mikola recht brav wieder-gegeben wurden. Herrn Mondheim scheinen die Jahre an seinem Humor und seiner Agilität nichts angehabt zu haben, und er wird sich voraussichtlich auch in anderen Rollen wie ehedem bewähren. Herr Lösfler entsprach als Mourzouk und sah recht gut aus, desgleichen Herr William, obschon letzterer nicht besonders disponiert schien. Fräulein Huld trat nach längerer Pause in der kleinen Partie des Pedro auf, erzielte aber trotzdem durch ihre schöne Lei» stung einen achtungswerten Erfolg. Das Haus war zur Hälfte befeht. ^. — (Vocakulaire «ffioiol du lan^u^« o 0 n V 6 Qu.) Da diefes Wörterbuch, über dessen Herausgabe wir bereits berichteten, inlürze obligatorisch in der Art in Anwendung kommen wird, dass Telegramme in verabredeter Sprache nur solche Wörter enthalten dürfen, welche in diefem Werke vorkommen, so macht die Handelsund Gewerbekammer in Laibach die interessierten Kreise aus das Erscheinen desselben mit der Einladung auf-merkfam, dafs sie Anmeldungen auf den Bezug desfelben übernimmt. Diese mögen, wenn thunlich, bis 18. November 1893 erfolgen. — (Ueber das Ernteresultat) im pol. Bezirke Rudolfswert liegt uns folgende Mittheilung vor: Von den Wintersaaten hat der Weizen zumeist gut überwintert und lieferte fowohl der Quantität als auch der Qualität nach im Durchfchnitte einen mittleren Ertrag. Winterroggen ist theilweise ausgewintert und gab in günstigeren Fällen infolge schütteren Standes nur minimale Ernten, Von den Sommersaaten warf namentlich der Hafer einen mittleren Ertrag ab. Der Mais gerieth im allgemeinen gut, stellenweise auch sehr gut; der Ertrag an Hirse ist unter mittet ausgefallen, und auch der Stoppelbuchweizen brachte infolge andauernder Trockenheit nur eine fchwache Mittelerntc. Die Hülsenftüchte gaben durch-gehends einen mittleren Ertrag. Was die Knollen- und Wurzelfrüchte anbelangt, fo sind insbesondere die Kartoffeln durchwegs gut gediehen und standen im Ertrag weit besser als im Vorjahre. Runlel- und Weißrüben sowie Mohren gaben einen minder guten Ertrag; die Krautfechfung ist als mittelgut zu bezeichnen. Die Heu-und Grummeternte dagegen durchschnittlich minder gut zu nennen, etwas besser war der Ertrag an Klee und an Futterkräutern. Die Obsternte fiel besser aus als im Vorjahre, und sind namentlich die Zwetschken nach vielen Jahren wieder einmal sehr gut gerathen; die Aepsel sind nur strichweise gut gediehen, während der Ertrag an Nüssen mittelmäßig war. Die Weinlese fiel in den von der Reblaus verschonten und seit Jahren in guter Cultur stehenden Weingärten quantitativ gut und qualitativ minder gut aus. In den schlecht bearbeiteten Weingärten, insbesondere aber in jenen, welche insolge unterlassener Bespritzung der Reben mit Kupfervitriol an der Peronospora in den letzten Jahren arg gelitten haben, ist jedoch die Ernte schlecht ausgefallen, so dafs die Weinfechfung i» Gesammtburchschnitte nur als mittel bezeichnet wird. In« betreff des Weinbaues wird bemerkt, dass die Reblaus in den letzten Jahren etwas langsamer, jedoch stetig um sich greift. —o. — (Ein seltene« Standesjubiläum.) Herr Nikolaus Rudholzer, Uhrmacher und Optiker in un-serer'Stadt, feierte gestern im engsten Kreise seiner Freunde den Gedenktag seiner vor 50 Jahren erfolgten Freisprechung als Uhrmacher. Der Jubilar ist seit 184? in Laibach ansässig, seit dem Jahre 1851 selbständiger Geschäftsmann und ein allgemein gekannter und geachteter Bürger. — (Wuthverdacht.) Abermals geht uns aus Vurlfeld eine Nachricht zu, berzufolge ein Mensch von einem wulhverbächtigen Hunde gebissen wurde. Vor einigen Tagen bemerkte nämlich der Mühlenbesitzer Ioh. Dvornil in Cillle, dnss sein Haushund plötzlich ein verändertes Benehmen zur Schau trage, weshalb er ihn anketten Zlast verspielt. Novelle von E. Wild. l10. Fortsetzung.) trat nn 3"^ v°" Decken erhob sich schwerfällig und Neo k ^Fenster; sein trüber Blick suchte sich einen umsss^ ^" einem Plane der erweiterten Stadt Wien, Touristcnlarte v Wiens Umgebung lind mit Planen der Theater- und Concerts' Preis gebunden 65 lr. Wien, l. u. l. Hofbuchdruckerci «nd "^ lagshandlung Carl Fromme. Sowohl was die Reichhaltiglctt auch was die Verlässlichlcit und «jenauiglcit der Augaben bemi!' steht dieser Kalender unter allen ähnlichen Publicationen oven«^ vor welchen er sich überdies durch praltischc, übersichtliche ^ theilung des Inhaltes sowie durch handliches, bequemes 3" «H und hübsche Ausstattung aus-eichnet. Dieser Kalender ^ ^ während seines langjährigen Bestandes nicht nur als ein"" Nathgrber für Haus und Familie erprobt, sondern auch als v gebrauchtes Nachschlagebuch in vielen Bureaux und Kanzleien 1 "> einen ständigen Platz erobert. Alles in dieser Rubrik Besprochene lann durch die hies'^ Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr ck Feb. «ja w berg bezogen werden. Angekommene Fremde. Am 12. November. Hotel Stadt Wien. Rühmann, Wollenstein, Danzwger, PH"' Bober und gclenka, Kflte., Wien. — Oswald. Kfm„ K""'^ — Miick und Herrsla. Budapest. — Putit, Ober ^ Händler, Lindau. — Wrote, Ingenieur, St. Mare,n-Nozic, Besitzer, Poddraga. — Premru, St. Veit. -^ H^ Cluat, u. Pauscr, Rudolfswert. — Drexlcr, ImMi»^ Hohenreich, Hahn, Sosscr und Brück, Kflte., Wien. Pufitsch, Schönberg, Tarvis. - Koch, Trieft. - H^2el, Radmannsdorf. - Frühlich, Kfm., Fiume. - Oeste""" Reis., Prag. .^^. Hotel Vaierischer Hof. Pedy, Weinhändler, s. Frau, G"^ Pernthaller. Wirt, Fohnsdorf. — ßeruc, Veldcs. A, Hotel Siidliahnhof. Ehrenfest. Kfm., Wien. — Rohmann, sitzer, Rudolsswert. — Pichlcr, Sftitlal. ^ ^«.aB Gasthof Kaiser von Oesterreich. Hanischegg, l. und l. Haupt" i. R., ^ " 7 u. Mg^?^9' ^4""^^ ^bewM g,oO 14.2. N. 7407 1-2 N, schwach bewAt 9 . Ab. 739 4 0 4 NW. schwach bewölk ^ Bewölkt. — Das Tagesmittcl der Temperatur ' 3 2« unter dem Normale. ^—-^^7^ ------------— --------__________________-——^lckoN)6^ Verantwortlicher Redacteur: Julius Ohm-Ja«»!«, Ritter von Wissehrad. --------- ------- — ^e" Mama. Weihnachten bekomme ich dA U'gen, ^ Lrgänzuugskästen? So hören wir viele Kmocr ! ^ M die vorsichtigen uuter ihnen setzen wohl noch hmzu- ^ dat"" Nummer so uud so muss es sein, und ein A u.ls r. Aeinba" stehen, sonst lann ich ihn nicht zu mciucn zwei "w ,^. <,>,s " lasten gebrauchen. Ja, so ist es in der That. wie ^, Oie. ' sehr hübschen Preisliste dcr Firma F. Ad. N'chter -^ ^ Wicu ersehen, weshalb auch wir den Lesern c'M >' laW'H, sicht beim Einlauf eines Stcinbaulastens glaub" Klasse '' müssen. Es wäre doch zu ärgerlich, wenn man °"^ be"")'' ch-zu spät davon überzeuge,, müsste, dass man l"""' ^c w„! «uler-Tteinbaulasten, sondern ciuc '"indcr"" „^ day llhmung eingelaust hat. ein Theil der ^cstfrelloc ^^ll^ Uuter den Weihnachtsgeschcnlen nehmen die ^'u"^ ^ ^1 "> . mit Recht nach wie vor die erste Stelle cM! "", > u»o ^ Vclannten gesehen hat, lauft auch für sich cmcn '" ^ >""^se sie v«M, vergrößert sie jedes Jahr wrch ""' ^icl). ^ ErgäuzmMlasten. Das ist bei lcincm andern V^'^Zell'^,,, sind im Oegcntheil fast ausnahmslos schon nach r' ,^ Iah" ^ los. Die Anler-Steiubaulasteu dagegen bleiben v hjl''") durch gut und sind darum auch das aus die T>au' ^l> Geschenl. ^bncher Zeilung «r. 262. 224b ______ 15. November I 893. Course an der Wiener Börse vom 14. November 1893. «««de« o^«««, b54/ ^." Upril-Ottober 9» 85 97 "5> >«e0er ^°/ ^"«Mose ^5^ ^ 144^,, ,45.. . '««»er " ^,°"äe 500 l. 144 ü0 «45. - dt« ^""«l°Ie , . 10a n 197 _ 187 7^ °"'Pfdbr. 5 180 fi. . . 159 75 lS!.- ^ «!s? w?."''""^' peunfrei 118 80 119 - «°/, >>,.,'""'" llronmNnm. «5 95 "<"k °°- dto, p« Ultimo V5 9ü 8N ,k> 3V >«''«^.«...,« «<"v,L?°^n 97-b» Una,, Voldrenle 4°/^ per «lasse,---------------- dto. blo, bto, per Ultimo . . Iit»e5 11K8<> dto. Rente «ronenwähr,, 4"/„, steuerfrei für 800 Krone» Nom, 9« »!» 98 5,5 4„^> bto, dto, dto, per Ulllmo. 9.1 :«5 93 kü bu>.«3t,/,°/<, lL««<> l«?n» dto. dtll, Vilb. »00 fl„ 4>/,°/n 100 25 101 2s» dto. Vtaatl-Oblig, (Una, vbstb,) v. I 1«?«, 5°/„ . . 1«2 4" 12» <» dto.4>/,°/<,El,l. SU «., nx> «5 dto, Pläm,«lnl. tl lOU fi, ». W. - —------- dto. dto. k 50fl, b. w. —'— ^'-^ lheis, Mess,-Lose 4"/„ 100 st. . 141'— 1«'- Grunl»«ntl.»Wligationen sfur 100 fl, «M.), 5"/« aalizischc...... --- -- 5°/» nlederttsterreichische , . - il«?5 110-75 4°/„ lroatische und slavonische . 9» — 88 «" 4«/, ungarische (100 fl. W.) . »4 50 85 50 And»r» 3ss»ntl. Hnlehm. DonauH,g.-L°se 5°/<, . . . I»8 5l» iz,9 5 ' dto. .«lnleihe ,«78 . . 108 75 -' - «nlehe» der L 18»'ü0 Prämien^««!, d. Otadtam. Wien »7» — 174 - ««r!eba»-«nlehen verloib. 5°/<, l<>" ^ '«<> k,0 4»/„ Krainer ilande« Nnl, . . 8? »ü 98 25 ««ld Na« Psandbri»s» (für 100 fl.). Vodcr. all», öst. in «11. vl,4°/». t«— !"-— dto. .. in 50 .. 4'/,°/» —-^ —" Vodcr, llllg. ostl. ?b dtll. „ 3«/„,II,ltm. ,14'»"11»«u N.-«sterr. Üanbel-Hyp.Nnst. 4«/<, e9'«l» Ilw 40 0est,°ung. Vanl oerl. 4V,°/n . ------- —'— dto. „ 4"/» . . fi»'8N i0<>-?'> dto. 50!ähr. „ 4°/, . . 98 S0 10!» 7« Lpaicass«, l.Vst., »0I. b'/,«/„vl. 10»— -— Priorität«'Vbliga .-' - Ung,.«al 75 U'ex5 4»/„ Untertrainer Vahnen . . 98 btt 9« — Divers» Kos» (per Stück). Vudllpest-Vasilira (Dombau) . 8 5» 3- ««bitlose 100 fl...... 19t> 85 1«« 25 Clart, iiose 4« fi. IM. , , . 56 — 57 - 4°,^I>°NllU'DllMpfsch.100fi.«Vl, 186 75 I87'75 Oscxer Lose 40 fi..... 59— -'- Plllssy Uose 40 fi. EM. . . . 55 50 56 50 Rothen »reuz, «st, «es.v.,10fi. 18 40 1870 Rothen Kreuz, unl>, Gef. v., 5 fi. l!l - 1» 50 Rubolph°«ose 10 fl..... 2><— 24 — ValM-Lost 40 fi. EM. . . . 70 - 71 — Lt.-Venols-Lost 40 fi. «IM. . 68-25 ß» — Wlllbstein Lose LN fi. llM, . . 4» - 4?' - Windischaräv-Losc »0 fi, «M, . 58 - 62 — Ve!v,-Sch,b.8°/„Präm..<3chuldt>. d. «odencreditanft. I. 149 5« «llntnerein. Wiener 100 N. . 121 8U 1^1 80 Vodel!cr,''«nsl.,«st,20N fi,V,40°/^ 419-4»l — Crdt.-«nst.f. Hand,u. V,160fl. >-— ..... bto. dto. per Ultimo Septbr. »ll4'-884?0— Verlehrlbanl. «llla.. 140 fl, . l?z 50 174 - Altttn von tzlan«p«rl' Ant Dampnchlssllhrt > «es. vefierr, 500 st. CM. . . . 878- «2 — Drau.«.(Vatt.-Db..g.)»00fi.V. — — —-— Dur,-»odenbach««.H.»«. 4» 5<> <5 !>0 8ieN''ss»r ^r«U7rel 100 fl, , . lin>. m — Vl St..Petersburg...... 154 <5 Ill4 50 V»lut«l. Ducaten........ »0» »0» 8U-Franc«-Stücke..... !» 1 4 1015 Silber........ - - - - Deutsche «elch«banlnoten . . »<-6L, 6» ?«» Papier Rubel..... 1.34» 1.547. Doželnogledišèe v Ljubljani. St 15 =====------------ v Dr. pr. 643. Sredo dne 15. novembra °Pera v ,V Vodll.l»k«- Fr. GerL?V?Th dclih- SP'«al R- s- Poslovenil roic- Uglasbil Viljem Rlodek. Kapelnik g- prof. F. Gerbir. V zaèelku: *-*« Bvc ta*MI 6 v jednem dejanji. Poslovenil Vekoslav Renkoviß. f^ts-mijctttcTin goibodj. w 9ei1 Donnerstag öen \6. Zloubr. ,^J*nd)tla9cr in töramrta. w Ein (4872) 3—2 Monatzimmer 1 Stock 's,1. Rathhau«platz Nr. 20, --^jogleichju vergeben. Eine Wiese im p f.reier lSUrn> vier Joch Kroi' ist aus Adminic,rJL*-Zuverkaufer>. —Näheres in der ^^^jieser Zeituiig. (5113) 3-1 CqmBtoiristenstellB. 6111 bravpt1Dn altrenommierte Fabrik wird S°11 kroat' VornPtoirisl gesucht. Derselbe ^essiorJ- ' l)ez'ehungsweise slovenisch, ni8chen " leren könuen und vom Italie-eiI»ge]aüsp° Vlel verstehen, um den Inhalt {«ben Un!i ?r 'talienischer Briefe zu über-5öt»nen "? N°Walle dieselben erledigen zu le AdrmV rUskunft ertheilt aus Gefälligkeit ^__^nistration dieser Zeitung. (5114)3-1 Razglas. ljübliahr' Za m' del# okraJno sodišèe v tožbe j naznanja, da se je vsled Öres,a aneza Kumftela, posestnika iz fijegoVji!r0ti (lre8°rJu Ureniku, oziroma ^om 7 neznanim pravim na.sleHni-vlož' ß[ ?di Pr'Posestovanja zemljišè 22. op^,' ;2 ad Tomi^elj de praes. öjim P'enibra 1893, st. 22.437, sied- Vnv°STVil ^ospod Janez Svi8e!J> ln da 1?rnislJu, skrbnikom na Cin ^olo^ii Üe ^e za aumarno razpravo u dan na Sold5"deCembra 1893' cu^ ob 9. uri, pri tem sodižèi. ^JUblia^" Za m- del- okrajno sodišèe v , wm dne 29.>pteinbra 1893. Scharf3 Diamanten-Imitation, j^j., imitierte farbige ^^-^ "=={r x»*/«^ iJC^I^»W 'n ec*1*er Gold- und Silberfassung, ^a w|» ^-^ggsg^^^ ,^^^1^1 übertreffen selbst eohte y^fc^^N ^^^^^^"^. PlH^f^^ Diamanten an Feuer und Glanz ^^^^^^ ^^ ^^$YJljS0^ ^&JQr JHI4 2ß Gold- and Silber- I tlcdaillen prttmiiert. ! Ohrgehänge, Ringe, Knöpfe, Hudeln' etc. von 6 fl. bis 28 fl., repräsentieren 100 fl. bis 800 fl. K. p. 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