a m 1. e % e m £ e a* 19 0 5. 1.) Violinoortrage: fluber: flrie aus „Die Stumme oon Portici“. Godard: Wiegenlied. Tiuadar Jlachez: Zigeunertänze. 2.) Gefangsoorträge: Kein Schlaf noch kühlt das fluge mir, dort gehet fchon der Tag herfür an meinem Kammerfenfter. €s toühlet mein oerftörter Sinn noch zroil'chen Zweifeln her und hin und fchaffet llachtgefpenfter. Ängfte, quäle dich nicht länger, meine Seele! freu’ dich! Schon find da und dorten ITlorgenglocken roach getoorden. Lieder pon ßugo Wolf Tn der frühe. (JTlörike.) Der Genefene an die Hoffnung. Tödlich graute mir der morgen: doch fchon lag mein Haupt, roie füf3! Hoffnung, dir — im Schof3 oerborgen, bis der Sieg geroonnen hie^. Opfer bracht’ ich allen Göttern, doch oergeffen roareft du; feitroärts oon den ero’gen Rettern — faheft du dem fette zu. 0 uergieb, du Vielgetreue! Tritt aus deinem Dämmerlicht, — da^ ich dir ins eit>ig neue, mondenhelle flngeficht einmal fchaue, recht uon Herzen, toie ein Kind und fonder Harm; ach, nur einmal ohne Schmerzen fchliefje mich in deinen flrm! (JTlörike.) Alle gingen, Herz, zur Ruh. Alle gingen, Herz, zur Ruh, alle fchlafen, nur nicht du. Denn der hoffnungslofe Kummer fcheucht oon deinem Bett den Schlummer und dein Sinnen fchroeift - in ftummer Sorge feiner Ciebe zu. (Spanifches Ciedcrbuch.) Blumengruß. Der Straufj, den ich gepflücket, griifjef dich oieltaufendmal! Ich habe mich oft gebücket, ach, roohl eintaufendmal, und — ihn ans Herz gedrücket roie hunderttaulendmal! (Goethe.) Tretet ein, hoher Krieger! Tretet ein, hoher Krieger, der fein Herz mir ergab! £egt den purpurnen ITlantel und die Ooldfporen ab. Spannt das Ro^ in den Pflug, meinem Vater zum Grufj! Die Schabrack’ mit dem Wappen gibt ’nen Teppich meinem fufj. fuer Schroerfgriff mufj laffen — für mich Gold — und Stein und die büßende Klinge roird ein Schüreifen fein. Und die fchneeroeifje feder auf dem blutroten Hut ift zu ’nem kühlenden Wedel in der Sommerszeit gut. Und der lllarfchalk mufj lernen, roie man Weizenbrot backt, roie man Wurft und Gefüllfel um die Weihnachtszeit hackt. Run befehlt Cure Seele dem heiligen Chrift! Cuer Ceib ift uerkauft, roo kein €rläfen mehr ift! (Keller.) Sdbftgeffändnis. Jch bin meiner lllutter einzig Kind, und roeil die ändern ausblieben find, roas roeifj ich roieoiel, die fechs oder Heben, ift eben alles an mir hängen blieben; ich hab’ muffen die liebe, die Treue, die Güte für ein ganz Halbdu^end allein aufeffen, ich roill’s mein Hebtag nicht oergeffen. Cs hätte mir aber noch roohl mögen frommen, hätf ich nur auch Schläg’ für f^hfe bekommen. (ITlorike.) JTimmerfatte Ciebe. So ift die Cieb’, so ift die Cieb’, mit Küffen nicht zu ftillen! Wer ift der Tor und roill ein Sieb mit eitel Waffer füllen? Und fchöpfft du an die taufend Jahr’ und küffeft eroig, eroig gar, und tuft ihr nie zu Willen. Die Hieb’, die Cieb’ hat alle Stund’ neu rounderlich öelüften; mir biffen uns die Tippen round, da roir uns heute küfjten. Das mädchen hielt in guter Ruh’, roie’s Hämmlein unterm ITleffer; ihr fluge bat: nur immerzu, je roeher, defto beffer! So ift die Hieb’ und roar auch fo, roie lang es Ciebe gibt, und anders roar Herr Salomo der Weife nicht oerliebt —. (JTlörike.) <2^ Kleinmayr & Bamberg, 5526.