Vereinigte Laihacher Zeitung. Genickt mit Edlen von Klcinmane^schen K^risten. Dienstag den 16. Iuly 1816. L a i b a ch. samstags den 13 h. Abends 3s/, auf 11 Nbr wurden, die Einwohner dieser Stadt durch einen Feuerlärm ans den ersten Schlaf erweckt, und in großen Schrecken versetzt, weil die ^n-chthürme und bübcrcn Gebäude so erleuchtet waren, daß man das Heuer in der Stadt selbst wähnte. Indessen war das l)eucr in dcm eine halbe Swnde von hicr entfernten Dorfe Stcpbansdorf nächst dem bci-llgen Grabe so heftig ansgcbrochcn, daß bevor man es noch bicr gewahr wurde, fth»n 4 grosse Banernf-öfe in vollen Flammen stunden , und in Kurzcm noch 5 andere nebst 3 Dreschtennen und StaUunacn bis auf die bloßen Mauern in Asche gelegt waren. In dem Hause, wo das Feuer, bis jetzt man «ber nych nlcht weiß, wie, auskam, vcr-brannte der Bruder des Houswirtbs, ein ^nabe von 12 Jahren, 2 Pferde, 5 Melk^ rutic, und 5 Kalber, dasBedauernwürdiastc Wcbey ist, daß 8 von diesen 9 Bauernhöfen, dle wieder ganz neu und viel solider nnd schöner aufgebauet wurden, im vorigen Jahre ebenfalls ein Naub der flammen wareu. ^cr dls nun erhobene Schaden ward auf 10007 fl. 30 ^.. gc^atzt. Gott erbarme sich dlefer verunglückten Menschen, und sende ihnen reckt viele Wohltl'äter, um ihucn in ih-kommen"'"" ^ schleunigst zu Hülse zu 5, ^ . „^ Wien. Bc^ der Montags den 8. d.M.vorgenom-"f"en2tcn Ziehungen der Hcrschoft Czcrno-'vw, Nt auf Nro. 39/655 der Hauptgewinn ^i^-l ^»' / von 5^,000 Guld., mit /50 Vor-ündMsn^' so vtclcn Nüchneffcrn, gefallen. DerGbisk^^ von io,ooo Guld. ist auf Nr. !6i,cuc), VVN 5ooa auf I22.3/.6 gefallen. Die Nr ^,5/, und 1^7,128 baben jcde 1000, und die Nr. 2Z,87i, i/.o,()23, i65,85i und i?5,93/ sede 5uo Gulden gewonnen. Zu bemerken ist hierbcy, daß der oberwabn-te Gewann vvn 10,000 Guld. auf ein Gratis-'cos gefaUen lst, das mit einem Gewinne der ersten Ziehung, dcm Spiclplane gemäß, ab-qcgcbcn worden war, und daß auch dieses Mabl mcbrcre Lose, die schon in der ersten ^lel'ung gewonnen hatten, wieder Trcffcr erhalten haben. (W. Z.) U n g a r n. . In Siebenbürgen ißt das gemeine Volk Mt melsiens Bwd von Hafer und Spelt, erhalt e aber lehr jchwer und um hohe greise, denn ein Scheffel odcr balbcr Metzen^a-fer kostet 2 Gulden, und ein Scheffel Spelt ^ "' ^^> Manche, die es bestreiten können, mnckcn Mcbl von Kukurntz (Mays) dazu, woron der Scheffel 5 fi. kostet. Nur die letzten Mlßjabre lehrten die Sicbenbürgischen Bauern neben Roggen und Weizen auch Hafer und Spelt anzubauen, weil diese besser gerathen. Auch Kartoffelban wurde in diesen Mißjahren unter dem gemei-ien Volk aU-gemein eingeführt, zumahl da im Frühling des vorigen Iabrcs das königl. Gubernium die Landleutc durch Besehle dazu nöchiate In. diesem Iabre wurden die Kartoffeln berens stark angebaut, und es ist zu glauben, daß die Slebenburgnchen Landleute von ihrem Vorth ll und Nntzen b'reits so stark übcrMgt Vnd, daß sie auch m fruchtbaren Jahren ih- ren Allbau nicht 'tttkerlasscü werden. Ewige Herrschaften bauen sie auf ganzen Erbj»^ chen an, um mit ibnen arme Lcnte er^ä^ren zu können. Der Sckess^l Kartoffeln kostet beu-er 2 Gulden, und sie wurden iu gan;en Wä-yen auf den Markt gebracht. Das Rindvieh ^st sehr theuer^ Man kann keine gute Kub unter ino ft. kaufen. Dem Landvolk fehlt größtentbcils das zum Feldbau nötbige Zug-vieb, deswegen ist das Pflügen mit Schwierigkeit verbuuden, und sebr kostspielig.. Nach dem günstigen Frühjahr zu urcheilen, bat man eine guteAernte in Siebenbürgen. 'Auch Obst dürfte es in diesem I^hre viel geben, nur wenig Pflaumen. (G. Z.) N>n Ende Funy d. I. erschienen in und um Epcries herum eine große Menge Heuschrecken. Als sie über die Stadthinffogen, verdunkelten sie den Sonnenschein. Sonst ließen sich diese schädlichen Gäste nur bey Ge-legcnbeit einer großen Dürre sehen; wo sie aber in diesem nassen Sommec herkommen, weiß man uicht. Munkacs, vom 20. Iuny. Die Wintersaaten haben in den oberen Komi taten wahrend des Winters mclir und weniger gelitten, in der einzigen Gö uörer Gespannschaft steden sie sehr schön, wie man es nicht besser wünschen kann. Die Sommer-srüchte versprechen dagegen allgemein die ergiebigste Erndte. Der Weinstock ist von Frost nur hie und da etwas augegriffen worden; im Ganzen steht es um die Weingarten gut. — Im Abaujoarer Komitat wünscht der Land-mann Regen, in den übrigen benachbarten Gegenden aber sehnt man sich nach einer beständigen guten Witteruug. — Die Hoffnung guter Erndte macht, daß die Kornpreise von Tag zu Tag faUen. Im Ungbvarer und Be-regher Komitat fehlt es an Donnerwettern nicht. Auch in der Gegend von Oedenburg hat man eine mehr als mittelmaßige; an Wal-hen Gersten uud Haber aber ei«e ausgiebige Erndte, so wie auch in derRabau, die sonst die Furchtkammer von Oesterreich zu seyn pflegt, zu hoffen. (P. Z.) Slavonien Vrood, in Slavonien, vom 20. Inny. Als das unglücklicke Pcstübel im Mo. Dezember v. I. zu Iasenovacz im Gradiskaner Regiment ausbrach, wurd^ der Herr Arzt Um bey jedem nöthigen Falle den leidenden Kranken bey'pringen zu koimen, bewohnte er em Zi lnucr nn Pczi'pna! selbst, und schencte keine Gcfabr. Näbrcnd der Zeit überließ er aus Menschen-und Nächstenliebe zwey Dnt-tel von seiner Monats-Gage, tbeils zum Besten der Krankeil, und theils sie unter die Armen zu vertheilen. Anck beym Ausgang der Kontnma;-Periode zu Brood beschenkte er noch znlctzt so,vobl die Wiedergenesenen, als anch die Krankenwärter, welche selben beym Abgeben alle segneten. Eine menschliche Pflichterfüllung die allerdings verdient allgemein bekannt gemacht zu werden. (Pr. Z.) A u s l^ö n d. Italien. Die Zeitung der Ionischen Inseln enthalt eine vom 2^. May datirte Proklamazion des Generals Mattland, wodurch er, mit Vollmacht des Brittischen Kabinets, den Senat von Korfu auflöst, weil selbiger daranf be-harrte, sich in Folge der Konstituzion von 1 c>3 irrig als di: reprasentireilde Behörde allcr Ionischen Staatca anzusehen. Bis zur Verfertigung und Annahme einer neuen Ver-fassungsurknnde soll sich provisorisch jcde Insel selbst administrircn. (W. Z.) In dem Hafen von Alghieri (in Sardinien) waren, nach Französischen Blattern 4 Jeluken, unter denen sich 2 Französische beenden, mit mehreren unglücklichen Christen angekommen, denen es gclnngen war, dem Blutbade zu Vona mit Müde zn entrinnen. Sie sollen bey ihrer Ncbcrfahrt unaufhörlich von den Seeräubern verfolgt, und nur gleichsam durch ein Wunder gerettet worden seyn. Alle diese Menschen befanden sich in dem bedauernswürdigsten Znstande, und sagten aus: eine grosse Menge von Schiffen seyen dadurch indem Meere versunken, daß sie von dem Herbeyströhmen der Unglücklichen, die Hülfe suchten, überfüllt worden sind; viele andere sind; vor Schrecken gestorben. Ans dem Hasen von Al-ghierssind zwey bewaffnete Korvetten und ein Flnchschiff ausgelaufen, um hie Unglücklichen aufzusuchen, welche etw.'. noch auf der See umher irren. Die sämmtliche Miliz war in Bewegung, und that regel- waß:eji, einst der Hanptort eines blähenden Freyst«ates, welcher durch eine Calastrophe verschüttet wird, von dcr Plinins Meldung macht. Man hat bereits mehrere Prwatba-der und goldene Medaille» aus den Zeiten der Regierung des Trajans eindeckt, eben so zwey Statuen der Vcsta und mehrere Säu^ len von Marmor. Man ^hofft die ganze Stadt wieder zu finden. Velleji wird zum Erstaunen der Welt aus seinem Schütte hervorgehen. 200,000 Franks sind zur Dispo-imon des Antiquars, Peter Lama, gestellt, welcher diese Arbeiten im Einvernehmen mit «dem Ingenieur Circoncelll leiten soll. _ « .^G. 3.) ^. F r a u k r e l ch. ^s verdient bemerkt zu werden, daß, als am 2a. v. M. zu kyon em Kind in die NH»-ne siel, demselben ein 85 jahriger Greis sogleich nachsprang und es auch glücklich an das Ufer brachte. Da am 1?. Iuny beym Einzüge des Königs in Paris mit d« Herzoginn oonBerry einige Tropfen Regen sielen, so rufte ei» Hefmann, der Chevalier des Islets aus: Tröstet euch; es sind die Thränen der Bonapartisten. (W. Z.) Am 3i. May, Abends 10 Uhr, erfuhr man, daß eine Privatperson aus Carcassone? auf eine geheimnißvolle Art einen aus den Gefangnissen kommenden Vrieferhielt, worin Dinge standen, die jene Person erschreckten. Dcr Brief wurde sogleich den Behörden zugeschickt. Man fand darin unter andern die Stellen: „Sechzig entschlossene Manner wollen ihre Freyheit erringen ... sie sind gcwiß, ihre Ketten zu zerbrechen . . . Sie wollen bloß die ersten Anführer tödtlich treffen , um ihren Meuchelmördern als Beyspiel zu dienen, und sie durch die Furcht vor einer ähnlichen Züchtigung schüchtern zu machen. Alsogleich wurden die nöthigen Maßregeln getroffen, und mehrere Personen ver-bört. Bey Durchsuchung der Gefangnisse fand man dort mehrere Papiere, unter andern auch ci-ne Proclamation zum Aufruhr. Ein Chirulgus, Nahmens IcanVeaur, der wegen aufrührerischen Reden v<^haftet war, ist beschuldigt, den Brief und die Proclamation geschrieben zu haben. Das Stroh eines Stuhles verbarg ähnliche Aufsätze von derselben Hand. Man fand auch eine Art Dolche, welche die Gefangenen aus Messerklingen verfertigt hatten. — Der Preoot führt den Prozeß der Angeklagten Cworunter auch ein Korporol au5 Pcrpignan) mit größter Thätigkeit. (G. Z) S ch w e i z. Die Nachrichten von zahlreichen Auswanderungen in verschiedenen Kantonen vermehren sich immerfort. Vom 1. März bis 6. Juni wurden im Kanton Glarus über 40N Passe an Auswandernde abgeben, und man sieht dem schmerzlichen Augenblicke entgegen, wo ew noch größerer Theil unserer Armen, vom Mangel getriebcu, genöthigt seyn wird, seinen Tbalern ein herzliches Lebewohl zu sagen. Auch im Kanton Basel beginnt die Auswanderung nach Amerika; bey dem letz- ten Transport, der von Basel abgieng, befanden sich au. ioo Personen ans demselben. (K. Z.) Span i en Dc? Nürnberger ^Korrespondent berichtet folgendes: Als die alliirren Truppeil i«i,^ nach Frankreich kamen; wurde den samnuli-chcn spanischen kricgsgefangcnen Offiziere ib. re Freyheit geschenkt, und Passe zur süück-kehr in ibr Vaterland crtbeilt. Allein diese Kriegsgefangenen werden in Sp.anicn nicht angcnonnnen. Die vielen Geistlichen, die sich unter denselben in Frankreich befanden, waren vorausgeeilt, und überzeugt, daß die Gefangenen durch eine freie kektnrc, die ib-ncu wahrend einer 3jabrig?n Gefangenschaft 5n Frankreich nicht fehlte, auch gelernt hat-tsn, freier zu denken, wußten bci dem Hose die Vcforgniß zu erregen, daß sie gefährlicher dem Vatcrlande und dcr Religion als die Feinde selbst, mehr als diese zu befnrch-teu waren. So würbe nur einzelnen, die durch Fürsprache ibrer Familien berücksichtigt warcn, die Rückkunft ins Vaterland gestattet, (K. Z) Großbritannien. In Betreff der Juden von Lübeck, wo-Von bereits in Nro "56 dieser Blatter Meldung gethan, führt dcr Courier noch folgendes an. Das Mißgeschick, nie eine Heimath zu haben, ein Volk zu seyn ohueVaterlaud, zerstreut zu seyn iu allen Theilen der Erde, — ist hart gc..!!g. 3!ber überdieß «och als Verbrecher uud Verbannte behandelt, obne Schuld als Schuldige bestraft zu werden, seheu zu müssen, wie ihr bloßer Nahme als gleichbedeutend für alles Schlechte und Be-triegerische, Falsche und Niedertrachtige gebraucht, und gewissermasscn zum Spott und Hobn des Pöbels herabgewürdiger werde; — dieß ist ein Grad von Leiden, dem seit Erschaffung der Welt noch kein Geschlecht ausgesetzt gewesen ist. Und doch ist dieses seit undenklicher Zeit ihr Loos. Wenn sie hart und geitzig im Handel und Wandel waren, ist es wohl nicht gerade durch die Behandlung welche sie erfadren haben, veranlaßt worden ? Leute behandeln, als ob sie der Tugend unfähig wären, heißt sie lasterhaft machen. WiN wan behaupten, daß der Allmächtige sie zu «wem unstaten und flüchtigen Wandel auf Erden verurtheilt habe, so erwiedern wir da-gea.cn, daß Gott wenigstens nirgendwo bt- 'fohlen bübe, sic,;:: verfolgen. Wen« wirsis ^l Cbristen mucken wollen, ist Verfoi^ung wo5l der beste Weg dazn? W wo^l dk' strenge Vehandlnng, welche sie von Christen erfahren baden, dir;'vc.'kl!lä^lgste Art, sie für die christliche Neli.nol, zu gewinnen? Wir hegen das feste Vertrauen, daß man ein besseres und milderes System annelnuen, und, wenn das Jahrhundert, worin wifl. cun.fi.^?^ ^^ Cours der Gold- und Silbermünzen, am 10. Iuly 1616. Kaiserl. Dukaten . . . 12 fl. goke. Evnventionsmänze von Hundert 2?5 3l/i ß.