Freytag den 27. April 1827. Ueber das slawische Alphabet. »^ (Gingesende t.) ^nter dieser Aufschrift ist eine Abhandlung aus dem Krätzer Aufmerksamen in diese« Blatt vom 2a. April b> I. aufgenommen worden, worin die ergänzte Or« thographie des Herrn Peter Dainko Stadtpfarrkaplans zu RadkerSburg zu einem gemeinschaftlichen slawischen Alphabete aufgestellt und dessen Verbreitung und all< fällige Berichtigung allen Slawisten dringendst an-empfoblen wild. ES scheint nicht überflüssig zu seyn Über diesen Vorschlag einige Bemerkungen zu machen. Es würde uns Slawen in Krain, Steyermark Und Kärnten zur größten Ehre gereichen, wenn mit ber Zeit andere slawische Dialecte unsere nach dem lateinischen Alphabete ergänzte Orthographie «nneh« wen sollten. Damit aber dieses nur wahrscheinlich bezweckt werde, ist es nothwendig, daß wir uns eher selbst untereinander zu diesem Zwecke verstehen, und daher eine solche Orthographie fest setzen, die auf alle Mundarten dieser Länder angewendet werden könnte. Wie auffallend ist eg daher, wenn der Verfasser deö ^benannten Aufsatzes die neue Orthographie des Hrn. Dainko, der in der Vorrede zu seiner Gramma-tll selbst bekennt, daß er eine Sprachlehre nur für den Dialect der östlichen Steyrer und der angränzen-°en ungarischen Slaven schreibt, und die westlichen Steyrer zu Kärnten und die südlichen zu Krain und Eroatien zahlt, allen übrigen Steyrern, allen Krai> "«rn und Kärntnern anempfehlen und den Wunsch hegen kann, daß dies« Orthographie von den übrigen slawischen Dialecten angenommen werden möchte. Hat. te nicht auf diese Art jeder Krainer, Steyermarter und Kärntner in seiner besondern Gegend das Recht eine eigene Orthographie aufzustellen und zu fordern, daß sie alle Uibrige annehmen sollten? Die Kramer, Kärntner und wenigstens auch die südlichen Steyrer tonnen die Orthographie des Hrn. Dainko aus dem Grunde nicht annehmen, weil sie ihre bisher übliche Rechtschreibung nur zur Hälfte ersetzt; denn da können sie sich mit Recht denken: aut <üa?5Äi-, aut nikil. Hier folgen die Gründe. Wie brauchen nebst den 5 lateinischen Vocalen und zwar am nothwendigsten 3 andere; nähmlich ein sich dem i näherndes 6, bann ein tiefes sich dem a näherenbts o und einen Halblaut, der dem französsschen e inuet, oder dem deutschen e z. B. im Worte versorgen gleichkommt. Sonst tonnen wir z B. die Wörter vc»8i er führt, und vo»i führe du; slieni le er will hei« rathen, und stieni le Heirache du; lti-Hlli6n schrecklich und lti-alllen geschreckt, nach dem Grundsätze: Schrei» be die Wörter, wie du sie aussprichst, nicht schreiben, und müssen die wahre Leseart erst aus dem Contexte errathen. Daß man sich hierin mit den Accenten schlecht behilft, ist bekannt. Sieh Kopitars Gram-matikSeite 164. u. w. 197. u. w. Unter den Mit«' lauten fehlt in der Orthographie des Hrn. Dainko das coin^enciluin für das 1j, welches wir eben so, wie das von ihm für das n) angenommene brauchen. Übrigens ist der Gebrauch des c für den Laut des deutschen z, deS 2 für den des s, deS x für den d»» gelinden fch, des K für den des ch und des)" für den des ü, (den Mißbrauch dieser Buchstaben, indem man ihnen dadurch willkührlich einen Dienst anweiset, Laute zu bezeichnen, die sie nie bezeichnet haben, auch abgerechnet,) mancherley Beirrungen ausgesetzt. Z. B. Wie leicht wird der Leser durch diese Orthographie irre. geführt, die Wörter: colcla (Radschuh) für kokla (Bruthenne) capa (Fetzen) für kapa (Kappe) cukati (muksen) für IculiÄti (durchblicke») Ic^kali (kochen) für kikati (ineßen) u. s. w lesen, und dadurch einen fal. schen Sin:,, oder gar einen Unsinn in jeder Schrift dieser Art finden. Eben so auffallend sind beym ersten Anblick z. B. die Wörter rex, rixa u. s. w. wie sie Hr. Dainfo schreibt, die nach der alten Orthographie resk, i-lsliH geschrieben werden. So wird der an die alle Orthographie gewohnte Leser das 2 immer für z lesen wollen, und z. B. Tiina nicht sima, 2^1 nicht 5^, «xi-eti nicht osreti lesen. Und doch soll die Dain. ko'sche Orthographie von oen Herrn Kopitac und Do« browsky gebilligt worden seyn, wie der ungenannte Verfasser des obecwahiuen Aufsatzes ohne ein Citat an. zuführen behaupter? Wer nur einige lilerärischen Ar. heilen dieser beyden hochverdienten Männer in Händen hatte, wird sich erinnern, wie sehr sie vor dem Mißbrauche des lateinischen Alphabetes warnend auf eine einfache Bezeichnung der einfachen Lautedringen. Sieh Kopitars Grammatik an den oben angeführten Orten. Cö erscheint daher die Behauptung des oftgenannten Verfassers unrichtig, die in seinem Aufsatze steht, nähmlich: „In dem »624 erschienenen Lehrbuche d«r wiudi-schen Sprache des Herrn Peter Dainko, Stadtpfarr-kaplan zu Radkersburg, ist das Alphabet für die slowe, nische Sprache ganz nach dem Bedürfnisse derselben, und nach cyrillischen Grundsätzen aufgestellt." In der Mitte des 16. Jahrhunderts sing Primus Lruber unsere slowenische Sprache der erste mit den lateinischen Buchstaben zu schreiben an, die zwar ihrer äußern Gestall nach unter aüen bekannten Schriftzeiche« unstreitig die schönsten, aber in Bezug auf die slowen^ sche Sprache ihrer Anzahl nach nicht hinreichend su:d; benn die lateinische Sprache enthält nur 20, die slowenische hingegen nebst diesen 20 noch andere 12, mit» hin 52 einfache Laute. Aus den 25 Schriftzeichen des lateinischen Alphabetes darf man auf eben so viele ein. fache Laute nicht schließen; denn c, ^ «„d Ic bezeichnen nur Einen und den nähmlichen Laut; das x ist nur ein campendem scripwr^ statt c« oder ß5, und end« lich das 7 und 2 (so wie das Ic) kommen „ur in un-mittelbar griechischen Wörtern vor. Wie wäre eS nun dem Trüber oder irgend einem seiner Nachfolger mög. lich gewesen mit diese« 2a lateinischen Zeichen, oder selbst durch den Mißbrauch der übrigen 5 Buchstaben des lateinischen Alphabetes 32 einfache Laute im Slo. wenischen anzuzeigen? Bey allen möglichen Combinationen mußte doch immer beyläufig der vierte Theil der Elementarlaute unserer Sprache unbezeichnet bleiben und dem Leser auf's Geralhewohl überlassen norden. Aus eben dem Grunde war es ganz unmöglich bestimmte Leseregeln anzugeben, wodurch doch andern minder un. vollkommenen Orthographien z B. der deutschen, fran. Mschen u. s. w, glößtentheils abgeholfen wird. Unsere äußerst mangelhafte Orthographie, die als solche von aNen Sachverständigen langst erkannt, uno deren Ver.-besseiung gewünscht wurde, war natürlicherweise den Fremden, die unsere Sprache studieren wollten, im. mer ein unüberwindliches Hinderniß. Der h. Cyrill, gab uns schon im 9. Iahrhun. bette die beste Methode zur Vervollkommnung unserer Orthographie durch sein eigenes Verfahren an; denn er schrieb die slawische Sprache mir griechischen Buchstaben, erfand für diejenigen slawischen Laute, die der griechischen Sprache fremd waren eigene Zeiche», und brachte auf diese Art (die ungefällige äußere Gestalt abgerechnet) em« Orchvgraphie zu Stande, die unter allen europäischen Orthographien al« die vollkommenste angerühmt wird. Sieh' Instiwtioriss iinguae 5la-vicae vom Hrn. Dobrowsky. Bey dieser Gelegenheit scheint es nicht am ,m, rechten Orte zu seyn, alle Freunde der slawischen Phi. lologie aus ein Werk aufmerksam zu m,ichen, das der oflgenannte Verfasser nicht zu kennen scheine, welches unter dem Tirel: „Lehrgebäude der sloweni» schsn Sprache im Königreiche Illyrien und in den benachbarten Provinzen" Herr Franz Metelko, Pro, fessor der slowenischen Philologie am Lyceum zuLaibach ausgegeben.hat. In diesem Werke ergriff der Herr Verfasser mit aller Umsicht und Vermeidung aller möglichen Collisionen die obdenannle cyrillische Me» thode, indem er an den lateinischen Buchstaben ihre ursprünglichen Laine, die die slowenische Sprache mit der lateinischen gemein hat, durchaus beybehielt; und zur Bezeichnung jener einfachen Laute unserer Spra. che, die im Lateinischen nicht vorkommen, die noth» wendigen Zeichen mit gehöriger Zurundung aus dem cyrillischen Alphabete entlehnte. Durch eine reifliche Prüfung dieser ergänzten Orthographie wird sich Je« dtrmann leicht überzeugen können, daß sie allen Mangeln unserer bisherigen Orthographie vollkommen ah, hilft und auf die natürlichen Grundsätze einer voll« kommenen Rechtschreibung gegründet ist. WaS man in Hinsicht der äußern Form dieser neuen Lettern etwa einwenden dürfte, dem wiid man mit der Zeit durch ein« gefälligere Gestalt und einen reinern Guß derselbe,, sehr leicht abhelfen konnen< Mit Fug und Recht ist daher die Orthographie des Hrn. Metelko der des Hrn. Dainko vorzuziehen, weil jen« alle Mundarten in Krain, Steyermark und Kärnten um» laßt, diese hingegen nur für einen kleinen Theil von Sceyermark geeignet ist. Wollen wir den Zweck gewisser erreichen, so dürfen wir nicht nach minder taug» lichen Mitteln greifen, wenn tauglichere da sind. B. P. Annalen des krainerischen Landes» Museums. (Fortsetzung der Subscriptionen zu jährlichen Beyträgen, in Nr. 14,) 26. Herr Ernst v. Hoffern, Be« fitzer der Herrschaft Egg ob Pod- petsch, mit jährlichen . . . 10 fi. C. M. durch drey Jahre. 2g> Herr Joseph Graf v. Thurn, k. k. Kämmerer und Obristwachl» meister, mit jährlichen ... 6 fl. „ „ 3a. Herr Flanz Mertlitsch, Be- zirkscommissär zu VelbeS, mit jähr- lichen . . ,c> fl durch drey Jahr«. 31. Herr Ioseph Hladnigg, Bezirks« Richter daselbst, mit jährlichen . 6 fl. C. M. 32. Herr Joseph Haa„, Control. lor daselbst, mit jährlichen . . 5< fi. ,, „ 33. Herr Andreas Galle, Amtsschreiber daselbst, mit jährlichen . . 4 st. „ „ 34. Herr Tims V a II en t schi t sch, k. k. Domainen-Administrations-Practicanr, mit jährlichen . . 3 fl. „ „ 35. HerrThomas P re ttn er, Caplan zu Obergörjach, mit jährlichen . 1 si. „ „ 36. Herr Franz v. Posane r) Be« zirkscommissar, mit jährlichen . 5 st. „ „ 37. Herr I^cob Supvan, k. k. Di-stlictsförster, mit jährlichen . . 3 fl. „ „ 28. Herr Meli.Dr. Kiker, k. k.Di. strictsarzt, mit ..... 3 st. „ „ durch 5 Jahre. 3g. Herr Simon Preuz, Verwalter zu Stein, mit...... 3 st. „ „ durch 2 Jahre. 4o. Herr Joseph v. Frauendorf, Beziikscommijsär, mit , . » 6 st. „ „ durch 2 Jahre. 4». HerrSimonI oss«k,Iustiziar, mit 6 st. „ „ durch 2 Jahre. 42. Herr Dr. Oviazh, Bezirkscom« missär zu Idria, mit ..... ö st. „ „ durch 2 Jahre. 43. Herr Carl Hrad eczky, Bezirks. commissär zu Laak, mit ... 6 st. „ „ durch 2 Jahre. 44. Herr Franz Freyherrv. Wo lke n-sperg, k. k. Kämmerer, Herr auf Burgstall, mit . . . . i<> fi. „ „ durch 5 Jahre. ^5. He^r Carl Prenner, Cameral. beamter zu Laak, mit .... 4 st- „ » durch 3 Jahre. i6. Herr Johann Dietrich, Inha« ber des Guts Ehrenau, mit . . 2 ft. „ „ durch 3 Jahre. 47. Herr StanislauS v. AbramS, k. k. Gubernialrath und pens. Bankogefallen - Administrator, mit jähllichen . . . . . 10 si. C. M. 49. HerrIgnaz Bosch itz zu Kreuz, mit jährliche,,......2 st. ,, „ 4y. HerrRaimund v. Iabornigg, Gewerke zuNeumarktl, mitjährl. 2 st. ^ „ öo. Herr Johann Matschig, Be« zirkscommifsar, mit jähllichen . 5 st. „ „ 51. HerrRentmeister Pogatfchnig zu Neumarktl, mit jährlichen . 2fl. « „ 52. Herr Mathias Suppan, Pfar- rer zu Kayer/mit jährlichen . . 2 st. „ ,, 53. Herr Jacob Fröhlich, k. k. R. Kreiscommissar zu Neustadt!, mit jährlichen ....... 2 st. « „ 54. Herr Franz Gläser, 2. k. k. KreiScommissar daselbst, mitjährl. 2 st. ,, » 5b. Herr Andreas S ouva n, KreiS. forstcommissär, mit jährlichen . 2 st. ,, » 56. Herr Joseph M 0 ritz, t. k. Kreis- cafsier, mit jährlichen . . . . 2 st. ^ „ 57. Herr Aloys Gobbi, k. k. Cafse. controllor, mit jähllichen ... 2 st. „ „ 5L. Herr Peter v. Raditsch, k. k. Straßencommissär, mit jährlichen 2 st „ „ 5g. Herr Mathias Lafchan, k. k. Kreisarzt, mit jährlichen . < 2 st. „ » 60. Herr Joseph Hartl, k. k. Dl« strictsphysiker, mit jährlichen . . 2 fi. „ „ 61. Herr Leopold Marquis Pietra, graßa, k. k. Landwehr, Haupt. mann/ mit jahtlichen . . . « 2ij2 fi. „ » (Die Fortsetzung folgt.) Warnung gen den unvorsichtigen Gebrauch der Quecksilber» Salbe. N. N. 5o Jahre alt, phlegmatischen Tempera« Mtnts und von einer chaotischen Anlage, litt seit ei« maen Wochen an der Krätze. In der Absicht die letztere zu heilen, hatte derselbe nach Aussage sei« ner Ehegenossinn zuerst ein, wahrscheinlich aus le« bendigem Quecksilber bereitetes' Waschwafser angewen« det, dann aber zwey Mahl auf eine reichhaltige Art «ine Salbe gibraucht, die er sich selbst aus Fett mit Quecksilber bereitet haben soll. Auf die Anwendung dieser Salbe folgte bald ein allgemeines mit Fie, ber verbundenes Übelbesinben / wozu sich nach und nach Hitze, Entzündung der Mundhöhle und Spillen gesellten; diese arteten in schmerzhafte, fressende, br«n< dige Geschwüre aus, dem Munde entquoll ein jauchi» ger übelriechender AuSfluß, die Zähne wurden locker und mir einem grünen Schleime überzogen, das Gesicht immer blasser, aufgedunsen und der Hals im» mer mehr angeschwollen, so daß derKranke am Tage var seinem Tod, welcher am »oten Tag erfolgte, nichts hinabschlucken tonnte, oie Stimme verlor und nur in sitzender Stellung zu athmen im Stande war. Dieses traurige Ereigniß wirb als eine Warnung für Jedermann hiemit um so mehr zur allgemeinen Kenntniß gebracht, als mancher die Gefahr nicht ten» nen mag, die mit dem unvorsichtigen Gibrauch ei« ner Quecksilber« Salbe verbunden ist. Natürliche Felsenbrücke. Merkwürdig ist in den nordamerikanischen Stas» ten bi« Felse nb rücke. Ein kleiner Fluß, ber Cedar, Creek, Zufluß des James , stießt im Grunde eines 27a Fuß tiefen Thals, welches oben 90, unten H5 Fuß breit ist. Ein talkartiges Felsenstück von 40 Fuß Dicke, mit Schutt und abgefallenen Steinen bedeckt, langt von einem Ufer des Thals auf das andere, und bildet so einen ungeheuren Brückenbogen, welcher von unten g<« sehen, Schrecken und Bewunderung erregt. Gedruckt bey Ignaz Aloys len »sn Kleinmayr.