^^ lyrisches Blatt zum Nutzen und Vergnügen. Nro. 49. Freytag den 6. December 1820. Ail dic k. k. österreichische'?! rmce nach Fürst S chlva rzcn bergö Todc. G »1^rieg!?r! l5!N'er Helden schönste Sonne, Si« vollbracht.' ihren stolzen Laus, Sie schwand mit Schwarzcnberg, dem Fürstensohne, ' Ach!^—Und einst ging sie so glänzend auf. Er war c5, l^cr euch znm Siegs führte, Astreichs unvergeßlich großer Held, Cr war es, der euren Siegeswagen zierte,' Euren Ruh'» erhöhte noch im Feld. Fri'ch' zu früh' vermißt Ihr diese Stutz?, Ja zu früh' schloß fich des Helden Bal-n, T>cs Helden, der ciilst ai' Eurer Spitze Auf Leipzigs - Feld Wunder hat gethan. V,r, z:ün Hecrcsfiil/rcr inir.geschaffen, Der mit fremden Völkern Euch verband. Nnd mit der ^lrafl vereinter Waffen > Dort den Ricsenfampf tcr 'Nelt bestand; Er ist nicht mehr! Eurer' Helden Krone Nahm der Tod di? sy^nste Perle ad; Wcinet Kviegerthrä'llcn n.z,, z!ini Lohne Hin auf des verblich'n'n F^hr^rs Grab. Dort in iener schaukrlichcn Etiflc Wo Verwesung nur zuzn - bricht, C«^l)t, dort modert »eil'ik i^' c, Doch wißt, seill Verdienst sllrd: cwig nicht. Ewig werden feine Thaten glänzen, - Und sein Nahme wird unsterblich seyn, Selbst die Nachwelt wird Ihm Lorber kränzen Dstceich st5ts sich scines^Heldcn ftcnu; Und der ganzen Schaar der tapfern Krieger, Die in der vcrhängnißvollen Zeit, Am ßroßen Tage, als Leipzigs Sieger, Das hoch theure Vaterland befreyt. Ernest E dI er v. Ehrenfeld, k. k. Salzeinnet)mcr in Nillach . vormahls wirklicher-Hauptinann in der Armee- ^ Alpenwanderung. '' (V c s ch l u ß.) Von der Vischnitzcralpe nimmt weiter zu beyden Seiten cincä gemächlichern Wcgs, der zur Schwoaghüt» te der Herrschaft Kreutz führt, die Vegetation der Holzt pflanzen immer mehr ab; die Fichten vom lang an, haltenden Schnccdrucke bis zum Boden mit Asten behängen, haben ein krüppelhaftes Ansehen, bw sie sich endlich ganz verloren und dic Krummholzkiefer (1^> »u5 puinilii» I.iu.) die wcitern Höhen beherrscht, und diü zur Gränze deä Pssanzrnlcbens beträchtliche Fluren derAlpen überzieht. Vcn der herrschaftlichen (Zch^oag^ Hütte, welche am Fuße oer von mir auZerschcnen Gei birgsspitze liegt, gelangte ich ai:f cincm engen um dcn Vcrg gewundenen steinigen Fußsteig über grüne, mit den nahrhaftestenFutteekrätttcrn dicht bewachsene Flu« rcn und Dickichte von Krummholz bis zum Gipfel der Kreuhcralpe hinauf. Dicker weißer Nebel zog sich eine Zeit lan? zwi« schcn dcn gewaltigen Felsenpforten, und verwehrte / der Morgensennc dcn Eingang, bis ihn endlich diese mit Hülfe ein?5 Südostwindes gänzlich verscheuchte, «nd mir den überirdischen Genuß im Anschauen des weiten azurnen Horizonts darboth. Die Empfindungen , welche im ersten Momente des Überblicks dcm Menschen sich aufdringen, sind keiner Beschreibung fähig;— denn es laßt sich nicht sagen, was man fühlt, wenn man droben über alles Irdische hinüber bückt. Die freundliche Erde ist mit ihren fruchtbaren Thälern, Flüssen und VerZen tief unter den Füßcn in einen «ebclartigen Dunstkreis verhüllt. Waü da5 Au-Se überschaut, ist ein blaues Meer mit mächtigen Gebirgswelleu , an welchen tic Regionen des Lcdenö ersterben. Em ungestörter Friede wohnt auf diesen Bergen, die ,fur eitle Mnischcngröße zu hoch liegen. Hier spendet die Natur sehr wohlfeil das Frohscyn, welches'die Menschen im Thale sich nicht mit Gelde < erkaufen. Das Wcltlcbcn mit feinen Folterkammern voll Sorge, Angst und Noth, mit seinen gefährlichen Strickleitern und Flitterbühnen — alles li-gt urtten zu den Füßen wie eitel Tand. In solchen Betrachtungen verloren übersah ich von der höchsten Spihe der Kreuheralpc, welche eine beyläufige Höhe von 7000 W. Fuß über der Meereössächc haben tonnte, einen Umkreis von wehr alZ ioa Qua« dratMeilen. Den auf dieser Berg - Spitze am heitern Tage,dem unbewaffneten Auge sich darbiethenden Ho» «izont umkränzt in Osten die längs 5cm Saustrome laufende Gebirgskette, worunter der heilige Berg im 'Bezirke Ponovitsch, -und der Kommberg im Neustadt' ler Kreise fich besonders ausnchmen; südöstlich ver« liert sich das Uskokcngebirg im Dunstkreise der At« wosphäre; im Süden umschließt denselben das zwischen Auersberg, Sonnegg und Frcudenthal, südwest-lich ausgedehnte Gebirg, Worunter der Achatüberg «nd der Pflanzenreiche Krim besonders auffallen; süd« westlicher bemerkt man das Gebirge bey Idria und an der Gränze des Gorzergcbiethc'ö den Berg Poresen, im Hintergründe aber die Mschen Alpen. Im M. sten ragt üöer das Wocheinergedirg der hoh^3nMn hervor;'gegen Norden i't der Storschitz und der Loibl mit seiner gegcn das kärnthnerifche Seeland anöge breiteten N»,nl!l«al.ia« X^ll-^utg, so wie öslli her die 3 Herzogthümer begr>in;ende Kocschna, daun Vrana und Stsineralste bemerkbar. Im Mittelpunkte des Umfangs dürfte der Großgattenberg liegen. Aus demselben Standpunrte der ^reuheralpe sind die d is Herzogthum K^^tn Ok Karnthcu und Steysr« mark vcrb!^vc:ldcn Connnorz:alftraß?n über die Würzen, über den Loibl, durch das Kankcrthal- und ge' gen Cilli auf mehrere Meileil, so wie viele zurVerbi»--düng einzcl^cr Ortschaften nühlich angelegten Ve» zirkvstraßen sichtbar. Man übersieht scri^rs das gan^ zc Vcl,irkögebicth der HerrschaftenMüntcndorf, Kretch, Kccutbcrg^ Kaltenbrun, Tonncgg, Flödnig, Görtschach, Lack, Kieselstein, Michclstetten, Radmannsdorf und Vcldes; thcilwcise jenes dcr Herrschaft Ponovitsch^ Egg bey Podpetsch, Ncumarktl und Wcißcnfcls,. Von den erstcrn sieht man n^VÜ den herrschaftlichen Wohugcdältden auch mehrere andere Schlösser und Ge« baude. ^Den Lauf des S^ustromeö, so wie deö bcy Lustthal dahin einmündenden Flusses ?aibach, 0cä Zcy-er-, 5iankcr - un'd Feistritzbachcs kann man aus betracht-liche Weite beobachten. Auf der über 5« Quadrat-MeU len von Laibach gegen Norden auögedchnten Vbene^bt! mertt man die Provinzialstadt Laibach, die landcü-fürstlichen Städte Kramburg-und Stein nebst dem mu» nizipalisirten Städtchen Lack und NadwannZdorf, so wie mehr als i«o Pfarr» und Iiüaltirchen in der Ebene , und bey 2c» im Gebirge. Außer einer' ziemlich vollständigen Übersicht dcs Laibacher Kreises gewahrt dieser erhabene Gcbirgspunct auch eine theilweisc Ansicht vorzüglich hoher Gcdirgs-puncte dcs Neustäotler-, Adclabcrger-, Klagenfurter-und Cillier-Kreises. Das Kankcrthal, welches gleich einem Silberfaden von dem glcichnahmigen Vach« durchzogen wird, erscheint so verengt und vcrlloincrt. .dsiß ?s sich durch das HvhF MMg?'ttlls ein schlnnlcs, buntfarbigem Band schlingt. Wie' vom Giebel eines gothischen Kirchthurmes sah ich lin Osten -dck8 heimathli« chc Fcistritzthal, in dessen.mnabsehban'r Tiefe hoheFich« ten und Lerchen die g empHrrägendtN Felsenspihen bedeckten. Von dieser romantischen Höhe, welche -mir im M--gesichte den vaterländischen Bodcn/zur Rechten Karn-ithen, und im Rücken Gteyrrmark anschauen ließ, blickte ich nochmahls frolHerzig nach den wo1l)snfrcycn Gipfeln der Schneegebirgö, nuf welchen die fiüch» Eigen Gemsen harmlos "umherhüpfen, VeMeß fie weh-Hnüthig mit der Neige des Tages und .erreichte ''erquickt urch dic Fütforge des nen errichteten vou ^r. Majestät dem Kaiser ^bereits bestätigten böhmisch' vaterländischen Muftums in Prag endl'.chMErfüllnng 'gegangen. Dieser Plan wurde durch dc>: verdienten k.k.^ArtiUcrichauptmann, Herrn I oseph I ü ttner' .auf dssS allergonauestc aufgcnommcn, und unter feiner Aussicht von Jose v h Drda, einem SclnUcr der Prager Akademie der schönen Künste, mit bcsonderm Ileißc auf 2 großen Platten gestochen, welche aneinander gestoßen, ohne Rand cineHöhe von 36, und eineBrei^« te von 37,^4 Zoll alten Pariser Maßes geben. Den Verschleiß.dieses PlauZ besorgt Her ?. bömisch^ ständische Registratur Herr Caopar ThineUi von Lö-wcnstern, bey welchem derselbe in dem ständischen Landhause auf der Mcinseite von 9 bi5 12 Uhr Vormittags And v»n 2 bis 5 Uhr Nachmittag» zu haben -ist. Auswärtige Bestellungen werden i» portofreyen Briefen unter der Addresse des vatc-rln'ndischcn Mu- seumo zu Prag in der k. k. Prnsidisslcattzlessf oder m der ständischen Registratur angenommen. ^ Das Exemplar kostet auf gutem Vclinpapler S ff. auf fcineremL ff. und iUummirt Sfi. Csuv. Münze, im Ho fl. Fuße. Ingleichen hat,, das vaterländisch«' Museum die HclauZgäbe eitter,russischcn Grammatik vclanlaßt, welche den °durch Mehrere philologische, poensche und böh« mische Werke, und unter andern auch durch den im Jahrs »9o5 herausgegebenen PrawapiZ Rufkozesky rühmlichst bekannten und leider M 'früh verstorhencn A. I. Puchmairr.znm Verfaffer hat. Sie füh^'t folgenden T'tcl: ^LchrZedäude d,cr russischen Sprache, nach dem ^' , 'Lehrgebäude der böhmischen Iprache des Herrn Abb6 Dobrowoky von Anton Ii,rosl°.wPuchmHier, Pfacrer zu R«dinz und Sekretär'des fürsterzdischöjlichen No-kitzaner Vicariats, i,uf Kosten des böhmischen MuscumZ, Pr«g, gedruckt bey Göttlich Haase »82a. , 1 , Zur Gwpfthlung diefts Werkes dient, nebst der ^ von Ihrer Majestät dc-r Kaiserinn Mutter von Rußland auf -hoch Ihrer Neffe durch Böhmen, huldreichst ange» nommrncn Widmung desselben das kurze Lob in der von Herrn Abd^Dodronsky, diesem in der gelehrten Welt wie im Vatcrl^nde so allgemein geschätzten Gc-lehtten, vcrfaßtenVoltede: ,^^ Klarheit der Regeln passende Bc^pielc, geschickteö Zusammenstellen zerstreuter Bemerkungen, und überhaupt mtthodischeä Verfahrendem ganzen Werke einen Vorzug geben, den unpartheyische Beunheilcr nicht verkennen werden. Diese Grammatik, welche 25 1)2 Bogen stark ist, in Medianoctav auf fcincm Dnickpapicr, kostet 2 st. 2^kr. Conv. Münze oder 6 fl. W. W. und ist außerdem, da das böhmische Museum den Verschleiß derselben selbst besorgt, dey dem Buchhändler Joseph Arcmß auf der Kleinscitc zu haden. . / M Gedanke tt Und Meinungen. M (Aus dem Wa n 0 e rer.) Vie Men chcn lachen über den Treiber, der das .Thier suchte, auf welchem er ritt. Warum lachen sie «icht über sich selbst? Sie suchen ja auch in einem fort immer ihrG'ück—-und sind ihm imme» so nahe. Aber "darin steckt cs. Das Glück ist relativ; es hängt von -unsern Vorstellungen ab. Und diese Vorstellungen 'kommen mir wie gewisse Diener vor, die mehr Ge^ walt und Ansehen usurpircn, als ihre Herren selbst ^aben. Sein Wunder, wenn man so das nahe Glück -picht findet! Könnte man die Seele unserer Modeherrchen ver-Wnlichen. so würde sie eincr Härlekmsjacke ai^ ähnlichsten sehen. Freylich gab' es da mitunter auch Tu» chcr von feiner Qualität — aber lauter Abschnitzel, nichts zum brauchen. Daher kömmt cs, daß mancher junge Herr Doctor über metaphysische Dinge faselt, Hber die Gesetze disputirt/und allerley gelehrten Kram «uslegt. Aber stellt ihn zu einem gründlichen Geschäfte. Das ist die Scheere; sie wird trennen—eitt-Flcckchcn H»mS andere- Was soll man damit anfangen? Die "Puppen indischer Fratzen kleiden; sonst gar nicht» in Der He lt. Ich muß immer mitleidig lächeln, wenn ich phy>. Lssophische Duckmäuser über Kant, Ncinyolo und Fichte kritisch abschrechen sehe. Lustig ist'S, so manche ihrer Widerlegungen zu hören oder zu lesen. Knaben mit Hwolf Jahren bcstreiten schon diese Altväter der Weisheit. Je nun, wir sind jetzt in dem Zeitalter des Mi-Derspruchs und der Afterklugheit. Das tzy lehrt die Henne, der Gimpel meistert den Adler. Gewisse Leh-3er der höchsten Weisheit und gewisse Nachbether der «niseradelsten Absurdidäten kommen mir wie die Nachteule vor, die die späte Dämmerung für heller «ls hen klarsten Mittag hält. Wenn ich nicht trre, sagt einer unse^r, gelstrelche sjen Schriftsteller, Lcssing, irgendwo ungefähr Folgen' des: ^Orpheus war der größte Tl'or aller Thoren, denn er suchte seine verstorbene ssrau wicdrr auf/ Er stieg in die,Hölle hinab, wo tonnte er si>> auä?ändcrs süchcn, als in der Hölle? Er stieg sinoen? hinab. Das glaub' ich. Ss lange et Witwer war, t.>nnt' er freylich singen l DaZ schattenreich wurdc b.'wo^cn , und gab ihm seine Frau wieder. —Hat er c!.vae Nesse» res, als solch eine Straft verdient?« Dergleichen beye läufig erinnere ich mich, ein Mahl gelcscu ^.l habcn. Ob ich gleicher Meinungbin? Das werd'ich mich, aus furchtsamer Achtung vor dem schönen Gcschl-chte, i« sagen wohl hüthcn. ^. * . * Was das Musiklerncn der Kinder betrifft, hab' ich meine besondere Meinung. Entweder dic'Mn^! allein, oder die Wissenschaft. Vcydc vereint ftcsscn einander ab. Nicht als od sie bissige Feinde waren. -Aber die leidige Herrschsucht ist auch schon in sie gefahren. Siegt die Musik, so ist das avme Kind cin passabler Clavierspieler od« ein Sänger, mit dcm cs hingehen mag—und ein gklchrter Dummkovf. Sicgt die Wissenschaft — ein mtitelmä'ßiger Studiosus und Geschäftsführer, und cm Flötist odcr Geiger, daß Mäuse und Ratzen ihn mehr ftichen, alö alle Ka!,',c'N in der Welt. — Will man was Ganzes Hilden, muß man auch auf'L Ganze allein fchcn. " 'Die schweren Zeiten sind der Sündenbock, wie die Chiffre— N —in einer gcwissen*3eitung. Ihncn schiebt man alles auf die Schulter, wab man nicht gern auf sich selbst beruhen Ußt. Das lehte Ziel aller ^wissenschaftlichen Bildu«g ist die innige Überzeugung, daß man blutwenig weiß im Vergleiche mit jenem, was man wissen l'ömtte und sollte. EberLberg.