-Vereinigte ^/-'^ ß Laibacher Zcilun O^ ^ «3«o. 103. Gedruckt mit Edlen vvn Kleinmayer'schen Schriften. Dienstag den 24. Dezember 1816. Inn lan d. Wien. >«^e. k. k. Maj. haben von den bey dem Kärntner. Stadt, und Landrecbte erledigten 2 RathssteUen die erste dem bcy diei'cm Gerichte als Sekretär dienenden Vinzcnz von ßradeneck, und die zweyte dem Pfleger der Ka-'Mcral Herrsc^ttei^) ariaSaalnndTag-aebrunn , Sebastian, wegen U^-cr vieljäbrigcn trnien Dienste, und Nkchtschassen^cit verliehen. . , ^ ("'6. Z.) N a z < 0 n a l - B a n k. Von Seite der prooisorisH-n Direkzion der privilegirten Österreichischen Nazional-Va:ck wird bekannt ^mackt, daß nach vorlausig emgehohlter Gcnebmiguucz der Hoden ^taatsverwolwl'g, über den Antrag des versammelten cnaern Vankausschnsscs, die durch Akzicn-Elnlagen eingelaufenen Kon? vcin'onsmünz-Benähe, und die von dem Tllgungsfond patentmälsig an den Bankfo'ld gezabltm Sumnicn, einstweilen den vier Wfch''elhauscrn Arnstein und Eskelcs, Fnes nnd Con'p., Geyn'üUer u.Comp., und Steiner und Comp., gegen ikre Solldar - Haftung nnd Verzinsung mit Einem Halden von Hundert monatblich' übergeben worden sind, um diese bisher als Depositum aufbewahrten Betrage, bis zur naben Volleildung der Statuten der Nazional-Bank, zum Vortheil der Interessenten fruchtbrina/nd zu machen. Wien den 1^ Dezember 1816. Zu Trieft nimmt die commeroicUe Tba, tigkeit so zu, daß man diese Stadt einen der ersten Handelsplatze von Europa nennen kann Ununterbrochen ist man mit Erbauung neuer Schiffe beschäftigt. Erst furzlich wurde die Oestcrr. Brigantine, der Souverain von Oestcrreick , Elgcntbu n des Börsckauf-manns O. Lc-.zovich, befebligt vom^Capitain Elias Barbovich vom Stapel aelasscn. Es ist cines der schönsten ö'^erreichischen Kaussar. N ey'chiffe. — Se. k. f. Maj baden dcm Goafen Benedikt v. Aucrsperg die Kamme-rerswürde verlieben. (W. Z.) G r a tz. Am 11. d Abends kamen Se. Eminenz der zi.m Cardinal ernannte Hocbw. Bischof von Gurk bier an, nahmen dasAbstcigquar? ticr bey Hochihrem Bruder dem Hrn. Fürsten von Salm -Reisserscheid , nnd reißten am i3. Morgens nach Klagcnfurt ab> Ausland. Preußen. Ausdas Gesuch der Stadtverordneten von Bzrlw, die Einwohner, der NesidenAadt Rbn der allgewemen Nekrutiruug freyzusprs-ir^ statt der bis« beigen grauen künftig blaue Beinkleider tragen. Daß fein Ge:reidem«ngel in Preussen ist, beweißt, weil viele mit Gctreld bcla-dcne Kähne nach Hamburg abgehen. — Der Herzog von Oldenburg wird/ sich mit^dcr Dänischen Prinzessinn Carolinc vermahlen. Durch eine kön. Verordnung ist in Schweden die Zeremonie des Handkusses für die Gemahlinnen der fremden Gesandten abgeschasst worden. De u t s ch l a n d. Die Münchner politische Zeitung enthalt eine Auffordernng an Münchens Mitbürger znr Stcurung dcr gegenwärtigen Notl> un'ter den Armen der Hauptstadt. Es heißt darin nnt^r Andern : ,,Des Guten und Preiswürdigen ist Vtck's geschehen, und .die Maßregeln der Regierung, wie die Wohlthätigkeit einzelner Prwaten sind des höchsten T'ai-.kes wcrth; doch bleibt der Menschenliebe nock ein weites Held zu n Wirken übrig. Es wird dat'er der Vorschlag gemacht: „Daß jede Familie, welche das Glück' in eine sorgenfreye Lage gcsekt hat, sich einen ihr bekannten ^würdigen Armen aussuche, und diesen, wahrend der theuren Zeit, mn einer kleinen Gabe an Geld oder Brod taglich unterstütze. (G. Z.) Italien. Nach französischen Blättern hat sich Baron von Tripp, ehemahliger Adjutant des Herzogs von Wellington, und zuletzt Adju, taut des Prinzen von Oranien, zu Florenz eine Kugel vor den Kopf geschossen. Der Beweggrund, der ihm diese Handlung der Verzweiflung eingegeben, ist völlig unbekannt. (G. Z.) S cl) w e i tz. Der GrafCapo d'Istria hat dem Herrn Peswlozzi in Iftrten die erfreuliche Nachricht gegeben, daß der Verkauf seiner Werke, sowohl in Nußland als in Pohlen, das angesuchte Privilegium genießen werde, und sein Monarch selbst für eine Anzahl Eremplare, für den Werth von 5000 Rubeln, untere zeichnet habe. (G. Z.) F r a^n k r e i ch. Ein Schweizer Blatt schreibt aus Paris: Die Nebe des Präsidenten Seguier bey Gc-öffnung des königlichen Gerichtshofes hat nnß^ fallen. Das Journal des Dcbats/welches Auszüge daraus mitgetheilt, wnrde auf der Post zurückbehalten. Man fand die Schilderung der herschenden Sitten übertrieben. Bcsond-rs eiferte Herr Seguicr gegen die schlechte Erziehung, gegen schlechte Eyen und die vieleil Scheidungen; Weiber, sagteer, haben den Mutb/die Schande zu ertragen, oder vielmehr s sie wissen gar nickt mcbr, was Errötken ist; die Ehe ist ein Miethsoer-trag geworden, und man schreit über Unduldsamkeit, daß weise Männer das erste Band derGescllschaft enger zu schürzen strebten. Nur ein Tempel, sagts er, wird mit großen Kosten in dem prächtigsten Viertel vou^aris erbaut, der Tempcl des Plutus, die Börse. Da hat unsere Generation ibr Glaubensb -kenntniß abgelegt; da thront der Gott dlcs>'<5 Jahrhunderts! — Ehmals waren zu Paris nur ein oder zwey Theater, welche den verdienten Tadel der Sittenrichter auf sich gezogen ; heutzutage rollen die Karreu des Theo Fr. verurtheilt word.n, weil sie die von dem Könige am i^. März l >l5, als der Usurpator Parts sich näherte, in dcr Dcputirtenkammer gehaltene 'Nede mit mehreren Veränderungen gedruckt, und aus boshafter Absicht in Um-lauf gesetzt hattcn, so daß sie erst bey der Beeidigung der Marschälle am 3l. Julius «816 gebalten worden zu seyn schien. Zu Paris ist eine geistreiche Schrift unter dem Titel: Almanach dcr anderu Welt, auf das Jahr 18 l?, erschienen. Sie ist satyrischen und moralischen Inhalts, und nebst vielen Anccdottn, findet man darin ein Gemählde der andern Welt, des dortigen Staats, rathes, der Akademie der Wissenschaften, eine Beschreibung dcr Narreninsel Und dere gleichen Raritäten. Zu Bordeaur fand am »2. Nov. folgendes tragische Ereigniß Statt: Die Gemahlin des ehemahligen Präfektcn von Salamanca und ein jungcr Man», den man für einen Spanier hält, haben sich freywiUig das 3c-ben genommen. Die Ursache dieser verzweifelten Handlung ist nicht bekannt; nach einem Vorgefundenen Briefe scheint es, daß dcr junge Ä?anr diese rautödtete, und dann selbst seinem Daseyn em Ende machte. (G. Z.) Niederlande Ein Schreiben aus Marseille vom i5< Oov. meldet, daß ciae Marokkanische Fregatte und eine Brigg zwey Niederländische Schisse gekommen baden. Der Niederländische Konsul zu Gibraltar hat, als er von diesen». Umüande Nachricht gab , die Nahmen , dieser Schiffe zu ucnnen vergessen. Der Vize-Admiral van der CapeUen, hatte.am 2,3 Oktober von Gibraltar aus das Linien-sck'ff Wilhelm l., die Fregatte Melampus und die Brigg Irene abgefertiget und wMe am folgenden Tage aufden: Schiffe der Prinz von Dramen unt«!r Segsl geben, um die Eskadre auf dcr Hohe von Tanger einzuholen und für diese Beleidigung GenuZchuuug zu fordern. (W. Z.) Großbritannien. Die Londoner Blatter bis zum 19. Nov. sprechen noch immer von der auf fast 50,000 Menschen anerlaufenei, berechtigten Volksversammlung von Sta - Fields. Einige Bemerkungen ^er Hrn. Hunt waren so giftig, daß selbst mehrere englische Vlatter sie kaum aufzuuehmen getrauten. An dem Fiacker, worin Hr. Hunt zur Versammlung fuhr, und ihm als Rednerbühne zugleich dienen soUtc, war eine 3 farbige grün? weiß untz rothe Fahne angebracht, auf welcher folgende Inschriften zu lesen waren: ,Brod, um die Hungrigen zu füttern!" — „Wahrheit, um die Unterdrücker zu zermalen!" — „Gerechtigkeit um Verbrechen zu bestrafen!"— Ms dcr moderne Demosthenes bemerkte, daß der Kutschenhimmcl eben nicht sehr günstig, für die Declamation sey, und daß eine etwas zu lebhafte orotorische Bewegung ihn leicht von seinem bescheidenen Standpunkte herabstürzen könnte, entschloß er sich, herabzusteigen, und trat mit seinen Spießgesellen ans Fenster cincr Schenke, von wo aus er mit ungeheurer Geläufigkeit der Zunge, welche die Stenographen mcht wenig in Verlegenheit setzte, ein Dutzend Reden biclt, worauf tr sich wteder in den Fiaker setzte, und davon fubr. Die Morning - Chronicle, wel-» che es sehr konstitutionell fand , als das souveräne Volk die Fenster anderer Zeitungsschreiber einwarf, meint uun doch, John Bull babc seine Privilegien überschritten, da er sich an den Fenstern ihres Bureau's vergriffen hat. Die Ehre, vom Pöbel nach Hause gezogen «zn werden, kostete Herrn Hunt einige Guincen. Der Eigenthümer des Fiackcrs verlangte füuf Guincen Ersatz fär den Schaden, den die zweyfüsslgen Mähren, die einige Mahle durchgingen, an seinem Wagen angerichtet hatten. Herr Hunt fand sich endlich mit ihm für zwey Guiueeu ab.. Der Pöbel wollte die eisernen Stangen von den Gittern in Leicesier-Square losreißen, um sich damit zu bewaffnen, wurde abee glücklicher Weise an dieser Operation durch Lie herbeygeeilten Polizeydeamteu uud Patrouillen gehindcrtj (G. Z.) M Ausser bem amerikanischen Gesandten war kein anderer, auch kein einziger Minister oder Mitglied des Kabinetsbeydcm Antritts-schmause dcs Lordmajors zugegen, obgleich aUe geladen waren. (G. Z.) Wir erfahren aus Frankfurt, daß der Graf v. Gottorp, ehemahliger König von Schweden, den nächsten Monath zur Erklärung der Mündigkeit seines Sohnes bestimmt habe, und man versichert uns, daß 'm: zn machen, um die Aufia.ie bestimmen , und die Verscndnna pünktlich einleiten zu kö 'Nüa, ii:dcm obne Geld kein? Zeitung versandt wird , und die spä^- «er eintrcsscuden sohln Gefahr laufen, mit den früheren Blättern nicht mehr bcdient ni «erden. ^ a Bey der Erinnerung , d.iß Jenen, die noch im Rückstände hasten , ohne vorheriger Ent- «ttchtnng desselben keine Zntu.g zugeschickt wird, zeigt man noch an, daß für jede dreymal lige E ii^chaüung, die vicht über »2 bis ,5 gedruckte Zeilen enthält , ft. ron ,5 bis ^egeu ^u Ze>'.^- 1 si. 3o kr u^'.d von grössern Aussätzen, die jedoch keine ganze S rite ^ ausmachen dmftn, 2 si. bcy Ucbe^mcichung derselben alsogleich mitznsenden sind, wcil ^ «nan sor.st fur der^n prompte und richtigs Besorgung nicht gut stchen kann. ' Lcnbach, im Tejember zsz6, . .,, ^ . Der Verlegte.