poZlnina pIsLsns v eolovini. Wezugspreisc : Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12 50 Di». D.-Oesterrei': ganzjährig 34 Din, halbjährig 17 — Din. Amerika: 2 50 Dollar. — Einzelne Nummern 80 Para. Mittwoch, Len 26. Juli 1922. Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Wahtrecht und Wählerlisten. Am 20. Juni l. I. trat das Gesetz über die Anlegung ständiger Wählerlisten in Krast. Da man da und dort munkeln hört, daß trotz des klaren Wortlautes der Verfassung auch diesmal die Minderheiten nicht werden mitivählen dürfen, so ist es dringend erforderlich, den Inhalt des angeführten Gesetzes in kurzen Zügen zu zeichnen. Nach dem zitierten Gesetze sind die Gemeinden verpflichtet, die ständige Wählerliste für die Wahlen ins Parlament, in die Gebiete-, Bezirks- und Gemeindevertretungen binnen Monatsfrist nach dein Inkrafttreten des Gesetzes anzulegen und dem zuständigen Gerichte erster Instanz, bei uns somit dem KreiSgerichte in Novomesto — in zwei Ausfertigungen vorzulegen. Die ständigen Wählerlisten sind unter Zuhilfe¬ nahme der Wählerlisten, die für die Wahlen in die Konstituante galten, anzufertigen, wo aber solche nicht vorhanden sind, auf Grund amtlicher Angaben der Pfarrämter und anderer Behörden. In die ständige Wählerliste sind von Amts- wegen alle Wähler anfzunchmen, die mindestens sechs Monate in der Gemeinde wohnen. Das zuständige Gericht erster Instanz hat die vom Gemeindeamt vorgelegte Wählerliste, wenn sie in Ordnung befunden wird, binnen 15 Tagen zu bestätigen. Alljährlich in der Zeit vom 1. bis 31. Jänner hat das Gemeindeamt von Amts¬ wegen die Wählerlisten richtigzustellen, das heißt, Personen, die wahlberechtigt geworden sind, neu aufzunehmen, hingegen andere, die das Wahlrecht aus irgendeinem Grunde verloren haben, auszu- i scheiden. Auch diese richtiggestellte Wählerliste ist dem Gerichte erster Instanz zur Bestätigung vor¬ zulegen. Ist das Gemeindeamt säumig, so hat das Gericht die Richtigstellung der Wählerliste durch einen abgeordneten Beamten auf Kosten der Ge¬ meinde zu veranlassen. Nach Art. 5 des Gesetzes muß die vom Gerichte bestätigte Wählerliste stän¬ dig im Gemeindeamte und beim Gerichte erster Instanz zur Einsicht aufliegen. Jedermann hat das Recht, die Wählerliste durchzusehen, abzu¬ schreiben, zu veröffentlichen oder in Druck zu legen, sowie das Recht, für sich selbst oder für einen anderen deren Richtigstellung zu verlangen. Das Gemeindeamt Hal öffentlich zu verlautbaren, daß die Wählerliste zur Einsicht offen steht. Die Richtig¬ stellung kann beim Gemeindeamte mündlich oder schriftlich, beim Gerichte erster Instanz nur schriftlich verlangt werden. Als Beweismittel dienen nur vollgiltige öffentliche Urkunden, die für das Wahl¬ reklamationsverfahren von allen Ämtern kostenlos innerhalb 24 Stunden ausgestellt werden müssen. Das Gemeindeamt ist verpflichtet, jede Rekla¬ mation binnen fünf Tagen zu erledigen und die Erledigung demjenigen, der die Richtigstellung verlangt hat, gegen Bestätigung einzuhändigen. Wenn das Gemeindeamt die eingebrachte Rekla¬ mation binnen fünf Tagen nicht erledigt, wird angenommen, daß es das Richtigstellungsgesuch abgewiesen hat und der Gesuchsteller kann un¬ mittelbar beim Gerichte erster Instanz Beschwerde erheben. Gegen die Erledigung des Gemeindeamtes kann der Gesuchsteller oder der Betroffene binnen drei Tagen die Beschwerde an das Gericht im Wege des Gemeindeamtes einbringen. Das Gericht entscheidet über die Reklamation endgültig binnen sieben Tagen. Die Richtigstellung der Wählerlisten kann nach dem beschriebenen Verfahren noch bis zum 15. Tage nach der Wahlausschreibung verlangt werden. Wer jemanden ohne gegründete Erledigung während des Neklamationsversahrens in die Wähler¬ liste einträgt oder aus dieser ausscheidel, wird mit Arrest von drei Monaten bis zu zwei Jahren bestraft. Hat sich jedoch der Betreffende mehr als 10 solcher unbegründeter Eintragungen oder Streichungen zuschulden kommen lassen, so wird er mit 5 Jahren Arrest bestraft. Wer absichtlich anläßlich der Richtigstellung der Wählerlisten Per¬ sonen einzutragen unterläßt, die er von Amtswegen einjulcagen verpflichtet wäre, wird mit drei Mo¬ naten Arrest oder dreitausend Dinar Geldstrafe bestraft. Die gleiche Strafe erleidet derjenige, der Personen, die von Amtswegen (z. B., weil sie gestorben sind) auszuscheiden waren, absichtlich nicht ausscheidet. Es ist nun die Pflicht aller Gemeindeange¬ hörigen, darauf zu achten, daß alle deutschen Wähler, somit Personen männlichen Geschlechtes, die das 21. Lebensjahr vollendet haben, in die Wählerlisten ausgenommen werden, andererseits muß aber auch strenge darauf geachtet werden, daß Personen, denen das Wahlrecht nach dem ikandmanns Winterabende. Die bäuerliche Pferdezucht. Von Kreistierarzt Georg von Zippelius. 5 Wanderversammlung. Mit dem Heu verhält es sich ähnlich. Heu von gut gedüngten Wiesen enthält noch einmal so viel Nährstoffe wie Heu von mittelmäßig gedüng¬ ten, und dieses noch einmal so viel, wie das von sauren Wiesen. Wie man bei den jetzigen hohen Vieh- und Futterpreisen noch saure Wiesen bestehen lassen kann, ist mir überhaupt unbegreiflich und gerade die Schönthaler haben in ihrem ganzen Bachgrund nicht viel andere Wiesen als saure. Da möcht' ich doch den Grunv erfahren I Herr Bürgermeister, Sie sind ein gescheiter Mann, können Sie mir da keinen Aufschluß erteilen?" „Warum nicht, Herr Tierarzt! Das ist so: Wir haben vor 20 Jahren von einem tüchtigen Wiesenbaumeister in unserem oberen Bachgrunde drei Tagwerk Gemeindewiese — die sogenannten Dreckwiesen — drainieren lassen, es hat uns ein schönes Stück Geld gekostet! Aber wir wollten von der Gemeinde aus mit gutem Beispiele vor- angehen, damit die anderen Privatwiesen später auch gerichtet würden. Ihr Männer! Ihr wißt's ja, wie es ausgegangen ist! Vorher ist auf den Wiesen doch noch etwas gewachsen, allerdings nicht viel Gescheites, aber immerhin etwas; nachdem die Wiesen trocken gelegt waren, war's aus; dann wurden's wirklich Dreckwiesen, kein grüner Gras¬ halm ist mehr zum Vorschein gekommen, und unsere Bauern haben gesagt: Nicht wahr, da sehen wir die Folgen von" des Bürgermeisters neumodischen Ansichten, der hat's auch in seinem Hochmut besser verstehen wollen als unsereiner! Jetzt ist das Geld hinausgeworfen und es bietet uns kein Mensch mehr was, wenn die Wiesen versteigert werden. Sehen Sie, Herr Tierarzt! das ist die Ursache, warum die Schönthaler keine Wiesen mehr ver¬ bessern wollen. Jst's nicht so, Ihr Leut'?" „Ja, ja!" „Dieser Mißerfolg ist mir allerdings erklärlich. Mit dem Entwässern allein ist es eben Nicht ge¬ tan. Zum Wachsen der Pflanzen gehört nicht allein Wasser, sondern auch noch andere Nahrung! Die Schönthaler Bauern sind von ihrem guten Wasser allein auch nicht so behäbig geworden, als wie ich dahinten ein halbes Dutzend sitzen sehe. Das haben die Schweinsknöchle und dem Rößles- wirt sein gutes Bier fertig gebracht. Ja, da könnt' Ihr lachen, aber Euren Wiesen habt Ihr das zugemutet. Eure Wiesen haben Sandboden und der Sand¬ boden ist an und für sich unfruchtbar, da er wenig Stoffe enthält, von denen Pflanzen leben können. Euern Mist verwendet Ihr für die Klee- und Gerstenäcker und auf die Wiesen habt Ihr bis jetzt höchstens im Herbst etwas Kartoffelkraut gefahren. Nachdem nun aus den Wiesen nichts mehr ge¬ wachsen ist, habt Ihr recht gewässert; jahraus, jahrein gewässert. — Die Folge davon war, daß sich auf den Wiesen allmählich lauter Sumpf¬ pflanzen, Binsen, Schachtelhalme angesiedelt haben; die Wiesen sind allerdings wieder grün geworden, auch habt Ihr jedes Jahr wieder Heu und Grummet weggefahren. Was für Heu und Grummet das war, wißt Ihr jedoch wohl selber am besten. Was für Folgen dieses Futter für Euer Rindvieh hatte (denn den Pferden füttert Ihr ja Klee), ist Euch auch bekannt. Jedes Jahr gehen in Schön¬ thal bei Beginn der Grünfütterung 10 bis 16 Stück Rindvieh an Nierenentzündung und an Blutharnen ein, das durch das ausgewässerte, Seite 118. Wortlaute des Gesetzes nicht zukommt, aus den Wählerlisten gestrichen werden. Die Anlegung der Wählerlisten ist deshalb von grohem Werte, weil auf Grund derselben sämtliche Wahlen durchgeführt werden und somit .bei Versäumung der Reklamationsfrist die Folge eintreten könnte, daß wahlberechtigte Personen, die, sei es absichtlich oder unabsichtlich, in die Wählerlisten nicht ausgenommen worden sind, ihr Wahlrecht nicht ausüben könnten. Mit Rücksicht daraus, daß voraussichtlich in Kürze die Wahlen in die Bezirke und Gebiete vorgenvmmen werden, ist daher Vorsicht und Genauigkeit am Platze. Jeder Wahlberechtigte überzeuge sich persönlich bei dem Gemeindcamte, ob er in die Wählerliste eingetragen ist, wenn nicht, so unternehme er sofort die vorgeschriebenen Schritte. Die Elsaß-Lothringer gegen die fran- Mjchen Kriegsverbrecher. Von Dr. Robert Ernst. So lautet der Titel einer kleinen Schrift, die kurz vor Ende des Weltkrieges in I. Bielefelds Verlag, Freiburg im Breisgau, erschienen ist und in der zwei Söhne des Elsaßlandes, ein katho¬ lischer und ein protestantischer Geistlicher, die fast vier Jahre hindurch als Zivilgefangene in fran¬ zösischen Gefangenenlagern, ja Gefängnissen, zu¬ sammen mit Tausenden von Elsässern und Loth¬ ringern geschmachtet haben, über ihre Leidenszeit berichten. Neben den Ausführungen der Verfasser enthält die Schrift eine große Anzahl von Be¬ richten von Elsäsfern, die gleich den beiden Geist¬ lichen im August 1914 von den Franzosen, denen es gelungen war, den südwestlichen Teil des Elsaß, einige Vogesentäler, zu besetzen, in die Gefangen¬ schaft verschleppt wurden. Es ist ganz unsagbar, welche Leiden diese Elsässer jahrelang zu erdul¬ den hatten. Nur zwei kurze Berichte aus dieser Doku¬ mentensammlung seien hier wiedcrgegeben: Der Postagent Masson aus Heilig-Blasien berichtet auf Seite 19: „Ich wurde am 14. Au¬ gust sortgeführt, angeblich, ^im in S. verhört zu werden. Bon dort wurde ich aber sofort mit anderen Elsässern nach St. Diee und weiter über Epinal nach Jssoire transportiert. Der Trans¬ port geschah in Güter- und Viehwagen; darauf war mit Kreide geschrieben: „pillsrcks cku cksmp «je dataille, e8pion8l" Unsere Ankunft war über¬ all gemeldet, wir wurden deshalb mit Beschim¬ pfungen, Verhöhnungen, Steinen, Kohlenstücken, Flaschen, Stöcken empfangen, besonders in Jssoire. In Parai-le-Monial wurden auf Befehl und unter Aussicht eines Offiziers uns die Knöpfe sämtlich abgerissen, die Kleider zersetzt, vieles, wie Uhren, gestohlen, das wenige Gepäck geplündert, die halb verfaulte Grünfutter entstanden ist, das an¬ dere Vieh wird meist markflüssig. ^Nun hat Euer Bürgermeister die verdienstvolle Idee gehabt, diese Wiesen und zwar durch Ent¬ wässerung zu verbessern. Nachdem die Wiesen entwässert waren, hat's den Sumpfpflanzen, den Binsen, die Eure Wiesen grün machten und die Ihr als Heu und Grummet in Fuhren heimge¬ fahren habt, an der nötigen Feuchtigkeit gefehlt, sie sind infolge dessen ausgegangen. Aber den echten, süßen Wiesengräsern, die nun wachsen sollten, fehlte der Speck und die Schinken,, die Euch so gut schmecken, fehlte das Lagerbier vom Rößleswirt zum Gedeihen; sie fanden nur trockenen Sand vor, und da meinten sie eben, wenn die Schönthaler etwas von uns wollen, sollen sie uns" auch etwas Ordentliches zu essen geben, so tun wir nicht mit und haben sich empfohlen. Die verbesserten Schönthaler Wiesen sind deshalb nach der Entwässerung braun geworden und haben ihrem Namen — Dreckwiesen — schließlich alle Ehre gemacht! Nicht wahr, Ihr Schönthaler, Ihr habt ge¬ glaubt, Euer Bürgermeister kauft Euch noch den Mist auf die Wiesen, das wär' auch eigentlich Goltscheer Zeitung — Nr. 30. Schuhe weggenommen. Unsere Hosenträger, Hals- binden, Schnüre u. dergl. wurden verbrannt ; es wurde uns die Mauer gezeigt, an der wir er¬ schossen werden sollten; die Soldaten mußten schon das Gewehr laden. Wir mußten etwa 100 Meier weit in zerfetztem Zustand mit bloßen Füßen, die Hosen bis auf die Knöchel herabgestreist, nach einem mit Mist gefüllten Stall gehen und dort zweimal übernachten. Überall war das Essen un¬ sauber. In Jssoire erhielten wir nur minder¬ wertiges Fleisch, oft Pferdefleisch; Lungen, in denen die Köche Eiter und Würmer fanden. Ein richtiger Brunnen war nicht vorhanden, nur eine Grube mit einer Pumpe, die zum Bau der Ka¬ serne gedient hatte. Das Waschwasser floß in die Grube zurück! Oft fand man den Brunnen ver¬ unreinigt mit menschlichem Kot!" Und in dem Bericht des Josef Hils aus Thann (S. 23) heißt es unter anderems: „Es wurden alle zu vier und vier gefesselt. Es befand sich neben mir ein pensionierter Weichensteller Reichard aus Thann von 74 Jahren und ein Epileptiker-Joses Zimmermann aus Sennheim . . . Abends 9 Uhr kamen wir auf Station Mvulins an, wo unge¬ fähr 5000 Personen uns erwarteten, in unseren Wagen brennende Zeitungen warfen, uns von oben bis unten mit Kot bewarfen und mit Messern bedrohten ... So ging es weiter an jeder Sta¬ tion. Der an mich gefesselte Reichard hatte die Besinnung verloren; ich bat den Wachtmeister, dies zu melden. Der packle mich am Hals und warf mich und die drei anderen, die wir zusammen¬ gefesselt waren, auf den Bahnsteig. Sofort stürzte die wütende Menge auf uns. Ein Polizeibeamter schlug mir mit den Fäusten ins Gesicht und ver¬ letzte mehrere meiner Zähne . . . Mit Blut und Kot bedeckt, gelangten wir endlich zu einem Po¬ lizeibureau. Meine andern 72 Kameraden erkannte ich erst nach Stunden, so sehr waren ihre Ge¬ sichtszüge von Blut und Kot entstellt! Die Be¬ schreibung unserer Mißhandlung ist im „Moniteur du Puy de Dome" vom 20. August 1914 ver¬ öffentlicht. In diesem Blatt sind wir dem Volk als Leichenräuber des Schlachtfeldes von Mühl¬ hausen vorgeführt. Die ganze Sache ist von der französischen Regierung selbst zurechtgemachr worden." * Nach der „Befreiung Elsaß-Lothringens" durch Frankreich haben sich diese während des Krieges durch Frankreich verschleppten und entsetzlich mi߬ handelten Elsaß-Lothringer zu Vereinigungen zu¬ sammengeschlossen. Sie fordern vom französischen Volk und Staat Ersatz all ihrer Verluste an Gütern aller Art, an Leben und Gesundheit. Sie fordern, daß Frankreich seine Verbrechen bekenne und Buße dafür tue. Frankreich aber lacht ob dieser Forderungen. In Leipzig läßt es einen deutschen Gerichtshof über Deutsche zu Gericht seine Schuldigkeit gewesen, dafür ist er ja Bürger¬ meister ! Soll ich Euch sagen, was einmal ein alter, würdiger Pfarrherr — Gott hab' ihn selig — seinen Bauern gesagt hat, als sie einen Bittgang wollten, weil ihr Klee nicht mehr wie früher ge¬ deihen wollte? „Ihr Leut', da hilft's Beten nix, da muß Mist her." Geradeso geht's Euch, Ihr Schönthaler, düngt einmal Eure entwässerten Wiesen mit Knochen¬ mehl oder Thomasphosphat und Jauche, oder noch besser mit Guano und säet guten Grassamen an, daun werdet Ihr sehen, daß Euer Bürgermeister recht gehabt hat mit dem Entwässern und sein Andenken wird noch gesegnet sein bei Euern Kindern und Enkeln. Nun aber, meine Herren, haben wir auch gehört, daß das Alter des Futters einen großen Einfluß, auf die Nährkraft desselben ausüben könne. Ein Zentner frisches Heu hat nach den angestellten Untersuchungen ungefähr 9 Pfund fleischbildende Bestandteile, aber nach einjähriger Lagerung hat es fast die Hälfte der Nährkraft verloren, denn es besitzt nur mehr 5 Pfund davon. Jahrgang V. sitzen, die es verbrecherische Handlungen gegen französische Gefangene zeiht. Die Schnierzensschreie seiner lieben befreiten Kinder, der Elsässer und Lothringer, vernimmt eS nicht und darf sie nicht vernehmen. Es müßte ja anders als mit Feuer und Schwert gegen diese „besten unter allen Franzosen" vorgehen 1 Denn nur ein „Boche" kann das Verbrechen begehen, dem französischen Heer, dem französischen Volke Kriegsverbrechen vorzuwerfen, diesem edlen Volke der „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit". Die Elsässer und Lothringer ruhen nicht, sie verlangen ihr Recht. Sie kämpfen heute erbit¬ terter gegen französische Verlogenheit als das deutsche Volk, das in seinem wirtschaftlichen Elend und seiner außen- und innenpolitischen Ohnmacht die Kraft nicht findet, in seiner Gesamtheit Front zu machen gegen französischen Haß, der ihm auf- erlegt, „Kriegsverbrecher" abzuurteilen, während auf französischer Seite an eine solche Aburteilung nicht gedacht wird. Damit sucht die französische Politik das deutsche Volk als das Kriegsverbrecher¬ volk zu stempeln, wie es ja auch seine Festlegung der Alleinschuld Deutschlands am Kriege im Ver¬ sailler „Beitrag" dadurch zu einem festen Be¬ standteil im Empfinden der Völker zu gestalten sucht, daß eS jede Untersuchung dieser wichtigsten Frage der Gegenwart unterbindet und in seinem Handeln unverrückt sich auf den Standpunkt der Alleinschuld Deutschlands stellt. Sv gehören „Kriegsverbrecher-" und „Kriegs¬ schuldfrage" als Teile des französischen politischen Systems der Verlogenheit eng zusammen. Gelingt es, diese Verlogenheit an einer einzigen Stelle den anderen Völkern wirklich aufzudccken, dann muß das Gebäude einstürzen. Die Elsässer und Lothringer, deren echtes herrliches Fcanzosenium die Franzosen jahrzehnte¬ lang der ganzen Welt gegenüber gepriesen haben, sind die besten Truppen im Kampfe gegen die französische Lüge. Wenn sie ihre Stimme er¬ heben, dann wird die Welt auf diese „Franzosen", zu denen französische Propaganda sie gemacht, hören. Und was sie zu sagen haben, das wird manchen Gegner Deutschlands in seinem Glauben an Frankreich erschüttern und gleicherweise in seinem Haß gegen alles, was deutsch ist. Am 12. Juni 1922 hat die „Vereinigung der Elsaß-Lothringer in Pont-a-Mousson", einem Orte, der schon vor dein Versailler Vertrag zu Frank¬ reich gehörte, den folgenden Offenen Brief an Pomcare gesandt: „Herr Präsident! Wir waren sehr gerührt, als wir Ihre Rede lasen, die Sie in Metz beim Bankett am Tage der Einweihung des Poilu- denkmales gehalten haben. Wir heben besonders folgende Stelle hervor: Wie Deutschland Euch schlecht kannte, meine lieben Landsleute und Freunde ! Es halte sich geschmeichelt, die Stimme Eurer Gewissen zu ersticken und Euch zu erdrücken unter dem Gewicht einer schweren mechanischen Disziplin. Welch absonderlicher Hohn auf die geistige Freiheit! Welch blinde Verkennung Eurer Geradheit und Eurer Zähigkeit! Ihr wart un¬ fähig zum Vergessen und zum Verrat! Sie sprechen auch, Herr Präsident, von den Leiden, die Deutschland uns hätte erdulden lassen. Was sind diese Leiden, verglichen mit denen, die Tausende und aber Tausende von Elsaß-Loth¬ ringer in Frankreich ertragen haben, wo man für ste ein wahres Schreckensregimcnl während des Krieges eingerichtet hatte! Sie sagen, daß wir nicht fähig waren zu Verrat. Dann aber, Herr Präsident, warum hat inan uns Anfang August 1914 verdächtigt und uns ins Gefängnis ge¬ worfen, gefesselt wie Missetäter? Wir können sagen: Welch abscheuliche Verletzung der persön¬ lichen Freiheit. Warum dieser Haß in jenem Augenblick? Das beweist, daß man uns in Frankreich noch sehr Jahrgang IV. Goltschcer Zeitung — Nr. 30. Seite 119. viel schlechter kannte al« in Deulschland. Die allerschönsten Reden werden die ensetzlichen Leiden nicht mildern, die Ihre lieben Landsleute und elsaß-lothringischen Freunde in Ihren Gefängnissen und Sammellagern zu ertragen gehabt haben. Seit zwei Jahren fordern wir Gerechtigkeit, Re¬ habilitierung und Wiedergutmachung von diesem Frankreich, das uns so sehr liebt, vergebens. Wir verstehen sehr wohl, daß es selbst sür einen Ministerpräsidenten peinlich ist, Fehler zu¬ zugestehen, aber über diese Eigenliebe steht unsere Ehre, die man beschmutzt hat, indem man uns wie gemeine Berbrccher behandelte. Man schuldet uns eine öffentliche Wiedergutmachung, und mit der Zähigkeit unserer Rasse, von der Sie sprechen, hoffen wir unser Ziel zu erreichen. Mit dem Ausdruck unserer vorzüglichsten Hoch¬ achtung: der Ausschuß. . . Herr Poincare wird nicht antwotren. Hier liegt ein Rühre-nicht-daran für die französische Politik. Die Kriegsverbrecherfrage nach der fran¬ zösischen Seite hin aufrollen, hieße das gesamte Lügengebäude der französischen Politik zum Ein¬ sturz bringen. politische Rundschau. Inland. Aus dem Parlament. Betreffs der Aufteilung der Dollaranleihe zum Bau von neuen Eisenbahnlinien entwickelte sich im Parlamente eine lebhafte Diskussion. Nun wurde ein Kompromißvorschlag gestellt, daß der Kredit von 550 Millionen noch um 200 Milli- onen erhöht werde, welche Summe (750 Millionen) zum Ausbau der Bahnlinie KoLevje-St. JanL verwendet werden soll, wodurch wir eine direkte Verbindung mit Fiume erhalten. Im Gesetze soll der Ausbau dieser Strecke und die Beendung der Linie Ljutomer-OrmoL gesichert werden. Keine Regierungskrise. Wie schon öfters sind die Differenzen, die sich zwischen der radikalen und deinvkraiischen Partei ergeben haben, wieder beseitigt worden. Minister- Präsident Paäic hat das Riicktriitstelegramm nicht abgeschickl und die Regierung wird also nicht de¬ missionieren. Die Geschäfte des strittigen Innen- Ministeriums wird ein demokratischer Minister als Stellvertreter übernehmen. Es ist den Führern der beiden Parteien gelungen, die Ruhe in ihren Klubs wieder herzustellen. Pie jugoslawischen Schulden. Im Beograder Parlament wurde vorige Woche, die Generaldebatte über den Staatsvoranschlag für das Jahr 1922 geschlossen und das Budget mit 164 gegen 44 Stimmen angenommen. Be¬ sonderes Interesse rief die Rede des Obmannes de« parlamentarischen Finanzausschusses Doktor Voja Veljkovic durch die Darstellung der Schulden unseres Staates hervor. Danach schuldet unser Staat 1. an Frankreich ungefähr 1300 Millionen Franken, 2. an England zirka 25 Millionen Pfund Sterling, daß sind nach dem heutigen Kurse 1300 Millionen Franken, und 3. an Amerika 56 Milli¬ onen Dollar, das sind 3.200,000.000 Franken oder 20 Milliarden Dinar. Diese Schulden sind Kriegsschulden. Wollte man sie nur mit fünf Prozent verzinsen, so müßte jährlich über eine Milliarde Dinar Zinsen gezahlt werden. Außer diesen Kriegsschulden sei, wie der Redner aus¬ führte, auch ein Teil der Vorkriegsanleihen der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie zu begleichen. Nach den Friedensverträgen sei ferner Jugoslawien verpflichtet, den Wert des gesamten Staatseigentums in den neuen Gebieten, also den Wert der Eisenbahnen, der Staatsdomänen, der öffentlichen Bauten in den Reparationssond ein¬ zuzahlen. Aus diesem Titel dürften 800 Milli¬ onen Franken abzuführen sein. Ferner schuldet der Staat ungefähr 4.000,000 000 Dinar an die Nationalbank. Auch die 100 Millionen Dollar der neuen Ausländsanleihe seien in Betracht zu ziehen. Ausland. Auruhen in Nakästina. In Palästina kam es zu neuen Unruhen. Die arabische Bevölkerung demonstriert täglich gegen das englische Mandat für Palästina. An einzelnen Orten kam cs zu Zusammenstößen zwischen engli¬ schen Truppen und Arabern. Es stehen auch Zusammenstöße zwischen Juden und Arabern bevor. Die Araber sind mit englischen Gewehren be¬ waffnet. Die zionistischen Vereine wandten sich an die englischen Behörden um Hilfe, erhielten aber die Antwort, daß sich die Behörden nicht in innere Angelegenheiten Palästinas einmengen. Demonstrationen in Wien. Vorige Woche versammelten sich große Men¬ schenmassen vor dem Parlamente, um gegen die Teuerung zu demonstrieren. Eine Abordnung der Arbeiter begab sich in das Parlamentsgebäude, wo sie mit dem Minister für Volkswohlfahrt ver¬ handelte. Die Polizei verfügte die Sperre aller in der Nachbarschaft gelegenen Gast- und Kaffee¬ häuser, der Banken und Hotels. Die Ruhe wurde nicht gestört. Gegen 3 Uhr zerstreute sich die Menge, die Arbeiter kehrten zu ihrer Arbeit, die einige Stunden geruht hat, zurück. Die Konferenz im Karg. Die Konferenz ist sachlich beendet. Europa hat durch die Verhandlungen mit den Bolsche- wiken sechs kostbare Monate verloren. Während dieser Zeit hat sich die Lage Europas bedeutend verschlechtert. Die Verbündeten sind genötigt, Rußland vorläufig bei Seite zu lassen und wich¬ tigere Angelegenheiten zu regeln, zu denen in erster Linie das österreichische und das deutsche Problem gehören. Deutschland zum Eintritte in den Völkerbund anfgemnntert. Die „Morgenpost" weiß zu melden, daß das englische Auswärtige Amt Deutschland durch den britischen Botschafter Abernon zu verstehen gab, es möge um Aufnahme in den Völkerbund an¬ suchen, wohin die Ausnahme garantiert sei. Deutschland hat die Reparationszahlung für Juli geleistet. Die „Deutsche allgemeine Zeitung" schreibt, daß Deutschland die sür den Monat Juli fällige Reparationszahlung von 32,107.000 Goldmark geleistet hat. Französische Blätter beschäftigen sich lebhaft mit dem Ereignis und bedauern, daß ihnen dadurch wieder eine Gelegenheit entgangen ist, ihre Macht auf deutschem Gebiet noch weiter auszudehnen. Selbstmord der Mörder Rathenans. Die Mörder Rathenaus, Fischer und Kern, wurden am 17. Juli durch die Kriminalpolizei aus Halle auf der Burg Säaleck beim Bade Kösen ermittelt. Die beiden haben sich vor ihrer Festnahme im Burgturme erschossen. Sozialistische Kundgebungen in Naris und der Wersailler Vertrag. Am 16. Juli veranstalteten die Sozialdemo¬ kraten in Paris eine Kundgebung gegen den Frie¬ densvertrag, an der sich auch Vertreter der eng¬ lischen und der belgischen Arbeiterschaft beteiligten. Der französische Abgeordnete Seinbart erklärte, die Entscheidung liege nicht in Deutschland. „Es hängt von uns ab, ob in Deutschland Friede wird oder ob es untergeht." Der englische Ab¬ geordnete Wheed erklärte, die unabhängige Ar¬ beiterpartei Englands verlange eine Revision des Friedensvertrages von Versailles. Der belgische Arbeiterführer Vandervelde führte aus: „Wir haben vor sechs Monaten erklärt, daß eine inter¬ nationale Anleihe und die Herabsetzung seiner Schulden notwendig sei. Unsere Gegner haben damals gesagt, wir seien verrückt, heute aber stehen sie bereits ganz auf unserem Standpunkte." Attentat iu Naris. Als der Polizeipräfekt von der Parade, die anläßlich des Nationalfeiertages stattfand, zurück¬ kehrte, wurden auf ihn drei Revolverschüffe ab- gegeben. Der Präfekt blieb unverletzt. Laut Po- lizeiberichten gestand der Atentäter — Gustav Bouvet, ein bekannter Anarchist — daß er die Absicht gehabt habe, Poincare zu töten. Wasaryk für die Teilnahme der Dentschvöhmen an der Regierung. In einer Unterredung mit dem Prager Bericht¬ erstatter des Börsenkuriers sprach Präsident Masa- ryk die Ansicht aus, daß den deutschen Parteien kaum mehr etwas im Wege stehe, allmählich an den Eintritt in die Regierung zu denken. Die deutsche Bevölkerung zähle dreieinhalb Millionen gegen zehn Millionen Tschechoslowaken; sie habe somit Anspruch, sobald sic den Staat nicht mehr negiert, wie cs jetzt nur mehr die Kommunisten tun, auf drei bis vier der sechzehn Ministerien des Kabinetts. Im Interesse des eigenen Volks¬ tums könnten die Deutschen nichts Besseres tun als mitregieren; sie hätten in demselben Augen¬ blick eine persönliche Kontrolle über die vielen Vorgänge der Staatsverwaltung. Die Zahl der größeren und kleineren Vorteile für die Deutschen sei nicht zu übersehen. Aus ^>tadt und Land. KoLevje. (Neuer Zolltarif.) Ab 1. Juli sind folgende Zollsätze eingeführt: Für Weizen und Roggen 30 Dinar, für Hafer 10 Din, für Heu 5 Din per 100 Kilogramm, für Mutter¬ stuten 400, für alle anderen Pferde 250 Din, für Lämmer 30, für geschlachtete Lämmer 50 D per 100 Kilogramm, für Hornvieh 500, sür ge¬ schlachtetes Hornvieh 60 Din per 100 Kilogramm, Schweine bis 50 Kilogramm zollfrei, über 50 Kilogramm 250 Din per Stück, geschlachtete Verzinst 8psrein- laZen mit I o 4 o üncl raklt äie Invali¬ den- u. kentdnsteuer aus eigenem. Kovvvjv Aerväbrt Kl^eiHile unter kulantesten Leclingungen, übernimmt 8pnee!nlngen obns Ainsverlust unä rablt sie über Verlangen sokort au«, übernimmt Linlsgen gegen Kündigung, Aeg-en böbere VerrinsunA, übernimmt 8vKevI», 8snlLSN«»eiSUNgvN usv. rur Linlösunx, kaukt VsIulvN aller 8taaten, beson- äers üollnn ru äsn bäebsten laZeskursen. Seite 120. Gottscheer Zeitung — Nr. 30 Jahrgang Vl. Schweine 100 Din per 100 Kilo, Schweinefett per 100 Kilogramm 150 Din, Gansfett 200 D. — (Reisen aus Österreich nach Jugo- s l aw i e n.) Das jugoslawische Generalkonsulat in Wien teilt im Interesse des aus Oesterreich nach Jugoslawien reisenden Publikums mit, daß die Gesuche wegen der Erteilung der Paßvisa nicht an die Geschandtschast, sondern lediglich an das kompetente jugoslawische Konsulat in Oester- reich und zwar für Ober- und Niederösterreich, Salzburg und Burgenland an das Generalkon¬ sulat in Wien I., Seilerstätte 30, für Steiermark an das Generalkonsulat in Graz, Schubertgasse Nr. 16^ und für Kärnten und Tirol an das Kon¬ sulat in Klagenfurt zu richten sind,, da sonst die Gesuche einer Erledigung nicht zugesührt werden. — (Die ne u en G ebü h ren) für den Paket¬ verkehr von Jugoslawien nach Oesterreich sind von nun an folgende: Bis zu 5 kg 17 50 Din, bis zu 10 25 50 Din, bis zu 15 33 50 Din, bis zu 20 llß 41 50 Din. — (Befreiung von der Luxusgebühr.) Laut Entscheidung des Finanzministeriums wurde Hutfutter aus Seide oder Halbseide, zugeschnitten oder genäht, von der Zahlung der Luxusgebühr ausgenommen. — (Erhöhung der indirekten Steu¬ ern.) Die Regierung hat das Finanzministerium beauftragt, die indirekten Steuern zu erhöhen, damit auf diese Weise die Mehrausgaben des Staatshaushaltes gedeckt werden. — (An der Hufbeschlagschule) in Ljub¬ ljana gelangt eine Beschlagmeisterstelle zur Aus¬ schreibung. Die Bedingungen sind zu ersehen im Amtsblatte. Sokom. (Trauungen.) Den Bund fürs Leben haben in letzter Zeit geschlossen: Julie Blatnik aus Prevole mit Johann Högler aus Setsch 18 und Magdalena Lobe aus Setsch 5 mit Florian Eppich aus Ebental 11. Viel Glück! KoLevska Seka. (Hauptversammlung.) Sonntag den 16. d. M. wurde die Hauptver- sammlung des Spar- und Darlehenskasscnvereincs in Rieg abgehalten. Nach Eröffnung der Ver¬ sammlung und Begrüßung der zahlreich Erschie¬ nenen berichtete der Obmann über das letzte Geschäftsjahr. Daraus wurde der Rechnungsab¬ schluß vorgelegt, geprüft und genehmigt. Dann wurde zur Neuwahl des Vorstandes und Aus- sichtsrales geschritten. In den Vorstand wurden gewählt: Leopold Meditz als Obmann, Hans Lackner als Obmannstellvertreter, Josef Kraker, Johann Fritz, Johann Dulzer, Alois Wittine aus Oberwetzenbach und Josef Woldin aus Götte- nitz zu Vorstandsmitgliedern. Der Aussichtsrat besteht aus den Herren: Alois Perz, Pfarrer in Morobitz, Franz Braune, Kaufmann in Rieg, und Georg Michitsch, Gemeindevorsteher in Göttenitz. Die Kassa bekommt eigene Amtslokale und es werden regelmäßige Amlstage abgehalten werden. Sie verzinst die bei ihr gemachten Einlagen wie jede andere Kasse und gibt ihren Mitgliedern Darlehen zu mäßigem Zinsfüße. Die Kassa wird jetzt das sein, was sie sein soll, eine wahre Bauern¬ sparkassa für das gesamte Gottscheer Hinterland und es kann jetzt jedermann getrost sein Geld in der heimischen Sparkassa anlegen, ohne erst den weiten und kostspieligen Weg anders wohin machen zu müssen. Wem Kork. (Trauung.) Am 24. Juni l. I. wurde hier Fräulein Susie Ranke! aus Gottschee 22 mit Herrn Franz Prohammer, Restaurateur in New Dort, getraut. Trauzeugen waren für die Braut Herr Roman Ranke!, Rei¬ sender, für den Bräutigam Herr Heinrich Rankel, Bäckermeister und Restaurateur. Brooklyn. (Eheschließung.) Dey Bund fürs Leben schlossen am 16. Juni 1922 in der Throop. Ave.-Kirche in Brooklyn Herr Ernst Maichin aus Tschermoschnitz mit Fräulein Anna Erker aus Rieg. Als Trauzeugen fungierten Herr Franz Sterbenz aus Mitterdorf und Frl. Anna Wittine aus Rieg. Die Hochzeit wurde in Lackners Restaurant abgehalten und nahmen daran 60 Personen teil. Dem neuvermählten Ehepaare wird von Seite seiner Bekannten, Freunde und Freundinnen nochmals viel Glück gewünscht. Landwirtschaft. Kurze Anleitung zum Betriebe des Obstbaues. VII. Unter dem Verjüngen versteht man das starke Zurückschueiden sämtlicher Äste und es wird dann angewendel, wenn die Bäume ausgetragen sind. Mit dem Verjüngen kann Hand in Hand das llmpfropsen der Obst¬ bäume verbunden werden. Diese beiden Arten sind besonders wichtig und setzen gewisse Kenntnisse voraus, um sie rationell durchzusührcn. Beim Verjüngen in Verbindung mit dem Umpsropfen halte man sich nach folgenden Grundregeln: 1. Die Baumkronen müssen unmittelbar vor der Durchführung der Veredlung abgeworfen werden. 2. Die Veredlung hat sehr zeitlich im Früh¬ jahr zu erfolgen. 3. Je größer und umfangreicher der Baum, desto mehr Edelreiser müssen ausgesetzt werden. 4. Die zu veredelnden Äste dürfen nicht, stärker als 6 bis 10 Zentimeter im Durchmesser sein. 5. Veredelt man stärkere Äste, so sind mehrere Edelreiser aufzusetzen.(2 bis 3). 6. Die empfehlenswerteste Veredlungsart ist das Pfropfen in den seitlichen Spalt und hinter der Rinde. Auch das Pfropfen mit dem Gei߬ fuß ist gut. 7. Nach einem Jahr richtet man die Krone her, indem man die zur Bildung von Ästen be¬ stimmten Triebe wenig oder gar nicht schneidet und die übrigen sehr stark einkürzt. 8. Um das Abbrechen der Edelreiser zu ver¬ hindern, binde man die jungen Triebe aus Stäbe an und mache über den Veredlungen Bogen aus Weidenruten, um ein Abbrechen durch größere Vögel zu verhüten. Die Düngung der Hbstbänme bildet im Obstbau ein Hauptkapitel. Leider wird dieser Arbeit viel zu wenig Beachtung geschenkt und es ist unter den Obstzüchtern vielfach die irrige Meinung verbreitet, daß der Obstbaum nicht ge¬ düngt zu werden brauche. So wie jede Kultur¬ pflanze zu ihrem Fortkommen Nährstoffe benötigt, so ist der Obstbaum ganz besonders nährstoff¬ bedürftig und es müssen ihm dieselben regelmäßig in Form einer Düngung zugesührt werden. Regelmäßige und reiche Ernten sichert man sich nur durch eine regelmäßige Düngung und gleichmäßige Unterbringung des Düngers im Be¬ reiche der Wurzeln. Eine besondere Düngung kann nur dann un¬ terbleiben, wenn bei feldmäßigen oder gärtneri¬ schen Obstbaubetrieben eine Düngung der llnter- kulturen stattfindet, wodurch für die Obstbäume genügend Nährstoffe entfallen. In allen anderen Fällen müssen aber die Bäume fleißig gedüngt werden. Valutahandek. Mark 0 80, Dollar 330, Lire 15 00, tsch. Krone 6'80. Viehpreise: Mastvieh 25—30, Halbmast 20-25, Kälber 38-40 K. Ve-antwortticki-r S bri-tl-ii-- E. Erter '--^nsoeo r IN»> >«