,^^ Degotardische ^^M^ M Lalbach^r Z^ltuns, M A ^ j^^^V?ittwochs den 6. März '799. ^! ^ Auf den deutschen Ruhm. Der sonst so rüsch, so muthig war, Was weilt er hier? — Er schlaft wohl gar, Um von dem großen Kriege nun Auf ewig auszuruhn? NeuwiedZ. Veil.Nr. 12. Parodie. Der immer rasch und muthig war, Der ist es noch. Zu früh dein Lachen! Er schlaft — um dcsto schrecklicher Von seinem Schlumer aufzuwachen. Innländische Begebenheiten. W i e n. Des russischen Kaisers Maz. haben den am hiesigen Hose gestandenen Vothschafter Grafen v.Na-umyvsky zilrükberuftn, und an dessen Stelle den vor einigen Jahren inHolland gestandenen Gesandten, Grafen v. Kalischcf, zum Vothschafter au dem hiesigen Hofe ernannt. Ausländische Begebenheiten. Deutschland. Reichsfndcns - Congreß. Rastatt, den 17. Febr. Noch ist mit Gewißheit nichts von dem kund geworden, was der Courier aus Wien, der am Donnerstage, den 14. Febr. Abends um 4. Uhr durch Kannstatt eilte, und den i z. um 4. Uhr in Rastatt wirklich eintraf, hierher überbracht hat. Aber unverbürgte Gerüchte sind in großer Menge im Umlauft. Eines derselben gibt an, die Briefschaften jenes Couriers, welche an das franz. Di- ^ rektorium selbst gerichtet waren, seyn von dem k. k. Minister Grafen von Lehrbach an die hiesige franz. Gesandtschaft zur Besorgung nacWaris übergeben worden; dabey habc derselbe von der franz. Gesandtschaft verlangt, daß die franz. Armee, wenigstens bis zur Rückkunft einer Antwort aus Paris, nicht zu Thätlichkeiten schreiten möge; dieser Aufschubs-Vorschlag scy von der ftanzösis. Gesandtschaft, und nach neuen gestern Mittags aus Straßdl'.rg vonGcncral Iourdan hier eingctroffenen Berichten auch von diesem angenommen worden. .Dieses ist wenigstens gewiß, daß bis zetzt die Franzosen noch nicht über den Rhein gegangen sind,. und daß man sich noch immer Hoffnung zu einer friedlichen Ausgleichung macht. Ja man sagt, die franz. Truppen haben bis zur Ankunft eines weiteren Befehls einstweilen ihre Cantonirungs - Quartiere beybehalten. Den 18. Febr. Heute hat der kais. Bevollmächtigte, Grafv. McttcrniH, der Reichsdcputation förmlich und offiziell angezeigt, daß dic- franz. Armee nicht über den Rhein gehen würde; auch dle kais. Armee amLcch wird nicht vorrücken. Dadurch werden die fröhlichen Hoffnungen zu Erhaltung der Waffenstillstandes und zurAbschlies-sung des völligenFriedens äusserstzver-mehrt. Stuttgard,den 20.Febr. Von allenSeiten hcr verbreiten sich seit gestern die tröstlichsten Aussichten für den Frieden. Weder die Oesterreicher sind üder dcn Lech, noch die Franzosen über den Nhein gegangen. Die neue-! sten Nachrichttn aus Paris, (Ztraß-burg, Rastatt und Karlsruhe stimmen alle darinn überein, daß die franz. Armee Gegenbefehle erhalten habe, und also wenigstens für jetzt nicht über den Rhein vorrücke,und daß man die stärksten Hoffnungen zur nahen gütlichen Ausgleichung habe. Der kursachsischc Gesandte bey dem Neichsfriedens-Congreße, GrafLö- ben, ist zumCabinetsminister ernannt ! worden,und kehrt nachjDresden zurük. i An ftineStelle wird der kursächs. Co- > mitial-Gesandte, GrafvonHochen- thal aus Regeusburg kommen. Ulm, den 16. Febr. In dieser Woche sind diejenigen franz. Ausgewanderten, (gegen 250) welche sonst unter dem Kommando des Generals Dümourier standen und ehemahls lange in und bei Villingen lagen, seit einiger Zeit aber inWeißcnhornundi" der dasigen Gegend sich aufhieltett, von da nach der Gegend von Passa" aufgebrochen. München, den 16. Febr. Nach bemam 16. .dieß erfolgten Hinscheiden des verewigten Churfürsten Karl Theodor wurde noch am nemlichen Tage auf höchsten Befehl Sr. nunmeh-ro glorreich regierenden churfürstli-chen Durchlaucht, Maximilian Joseph, das Vesiizergreifungspatcnt der pfalzbeyrischen Staaten in der hiesigen Residenzstadt unter dem gewöhn-lichenCcremontclpublizirt. Se. chur-sürstl. Durchlaucht werden morgen aus Mannheim erwartet: Befitz-Ergreifunsss-Patent des neuelt^urfursten.VonGottcsGna-den, WirMaximilian Joseph, Pfalz- l gras bey Rhein, in Ober - und Nie- k derbayern Herzog, des heil. röm. ReichsErztruchseß und Kurfürst, wie auch Herzog zu Iülich, Kleve nnd Berg, LandgarfzuLenchtenberg,Fürst zuMörs, GrafzuVeldenz-Sponheim, der Mark, Ravonsberg und Rappolt-steiu, Herr zu Navcnstein und Hohc-ncck, :c. :c. Entbiethen männiglichUn-sern Gruß und Gnade zuvor. Nach- l dem der assmächtiae Gott? nach seinem ! uncrforschlichsten Rathe und^ Willen ' den durchlauchtigstenFürstcn MldHrn. ' Carl Theodor, Pfalzgarftn bei Rhein, in Ober-und Nieder-Vayorn Herzogen, des heil. röm. RcichöErztruchsrs-sen undKurfursten,wie auch Herzogen zu Iülich, i5leve und Verg, Landgrafen zu Leuchtenberg, Fürsten zuWvrs, Marquis zu Vcrg-Opzoom,Grafenz« Veldenz - Sponhcim, der Mark und Navensberg, Herrn zu Ra-vcnstein ^. ^. Unsern freundlich , gelicbtesten und hochgeehrtesten Hrn: Vetter und Oheim aus dieser Zeitlich- kett gefordert hat, unb durch diesen hohen Todes-Fall die Kur-und das Erz-truchsessenamt, nebst allen von Ihro Hochseligen Liebden besessenen Pfalzbayerischen Landen, Kur-und Fürsten-thumern, auch Graf-und Herrschaften nachVorschrift dcrgoldenenBulle und derPfalzbayerischen ältern und neu-crn,nahmentlich auch imTeschnerFrie-dcn anerkannten und garantirten Hausverträge, an Uns als nächsten Agnaten und Fideicommiß-Erben nach dem Rechte der Erstgeburt gefallen unl>vererbtwurden,undWir dann, da Wir nach Maßgabe erstermelbter neuerer Hausverträge UnS ohnehin allbereits in dem Civil-Mitbesitze bisher befunden,nunmehr auch die natürliche und solidarische PoMssion zu ergreifen, und die wirkliche Regierung in allen obverstandenen von Ihro Hockseligen Liebden besessenen Pfalzbayerischen Landen, anzutreten keinen Anstand genommen haben. Als wol-! lenWir Uus zu sämmtlichen Einwvh-l nern, auch rol^ective Standen und z Landsassen,Vürgern und Untorchane« ^ in den Städten und auf d.-m Landc^ ! auch Men Civil-und Nilitär-Vedien^ l steten, und überhaupt allen Unseren ^ Erblanden angehörigen,wessen Stan^ ! dcs, 2Vurde undWrftns sie immer sei« ^ mögen, gänzlich versehen, daß sie Uns z von nun an für ihren rechtmäßigen und ; einzigen Landesherrn so willig als ^ pftichtmaßlg- erkennen, Uns unver. ^ bruchilche Treue nnd unwciqcrlichctt 1 Gehorsam, cmch, sobaldNlr cö von ih-nc"? fordcn werden, di? gslvöhnlicke ^ Epbl/u.dignng leistn,, so.'vr: in aUew Stücken sich, wie es frommen lmd christlicheuUnterthanen gegen chre von Gott verordnete Landesherrschaft und Obrigkeit gcbühret,gegcnUns ztt bezeigen nicht crmangeln werden. Wir versprechen nnd versichern dagegcn,daß Wir ihnen sammt und sonders Unsere landesväterliche Huld, Gnade, Vorsorge undVcschirmung angedeihen las. sen, dieselben bei ihren alten, wohlhergebrachten Rechten, Freiheiten und Privilegen schützcn,und dieselbe erneuern, auch daß dawider gehandelt werde, nicht gestatten, — vielmchrdie gemeine Wohlfahrt nach allen unsern Kräften zu befördern beflissen sein wol-lcn. Damit aber dnrch diesen Todesfall der Gang der Regiernngö-undIu-stizgeschäffte nicht unterbrochen werde, oder zum Schaden des gemeinen Wesens einiger Aufenthalt entstehen möge, so ist Unser Befehl, das samment-liche (^ ol6Zig.Departements,Ober-u. Unterämter in allenUnsernVayerisch-Pfälzis. Ländern ihre Verrichtungen provisorisch und bis aufUnsere ander-wcitouähcreVcstnuuug gebührend, u. nacb ihren aufhabenden Amtspsilchten fortfttzcn, die Ellocgial-E^pedilionen von nun an unter Unserm Nahmen >md Titel erlassen, bei der Sirglnng aber sich dor blshcr üblich gewesenen Siegel so lange, bis ihnen die neue zu verfertigende werden zu-ocstcllt werden, bedienen sollen. Da die Umstände nicht erlauben, jelzt gleich die Landes-und Erbhuldi-guug in allen Unsern angefallencnLan-dengewöhnlichcrMaßen^einzunehmen; sondern wir es dermahlen bei obgesetz-ter allgemeinen Anweisung und Ver- ordn'iilg bewendeil lassen müssen, so wollen Wir doch, daß Uns sämmtliche, sowohl Civil-als Militär-Bediente gleich nach der Publikation gegenwär-! tigcn Patents ohnc den mindcstenAuf-! schub, vomOberstcn bis zumUntersten, mithin ohne Ausnahme, aufgewöhnl. Weise eingepftichtet werden; wobci jedoch dicCivil-u. Militärpersonen,wel-che weder in den Rcsidcnz-nochReglc-rungsstädten wohnen, Theils zur Ersparung der beschwerlichen Reisekosten Theils, weil sie sich zu gleichcrZcit von ihren Stellen nicht wohl entfernen können, ihre Wichten einstweilen nur schriftlich unter eigener Handunterschrift und Fertigung, jedoch längstens innerhalb 24 Stunden von dem Tags derVekanntmachung oderWissenschast an die unmittelbar obersten Stellen zu München und relpective Mannheim einzuschiken haben, welche schriftliche Eidesleistung eben dieWirkung haben soll, als ob sie vermittelst persönlicher Ausschwörung geschehen wäre. Wir vcrsehenUns gnädigst.Unscre gcsamm-tcn Baycrlsch-Pfälziscken Laudstände, DicnrrulldUtMrthancllwcrden dieser ersten, von Uns, als ihrem angebohr-nen rechten Landesherr«, au sie besche-hendcn biüigen und gereckten Förde? rung sich treugehorsamst fügen, wogc-genWir ihnen mit kurfürstlichenHul-den und Gnaden wohl beygethan verbleiben. Gegeben inUnsererHaupt-u. ResidenzftadtMünchcn,d. 16.F. i?99 Maximilian Joseph, Kurfürst. Zwei Stunden nach der Proklamation der neuen Besitzergreifung wurde bekannt gemacht, daß die Bayerisch-Englische Zunge der Malteser Ritter, welche niemahls mit Bewilligung der hohenAgnaten, also bloß aufLcbcnSzeit des verstorbenen Kurfürsten errichtet worden war,für erloschen zu halten fti, und daß die dem HauS-Fidcikommiß dadurch entgangenenEinkünfte demselben wieder zurückgegeben sein. Die Ordenskasse ist sogleich versiegelt, und die Beamten des OrdenS, die Rechnungsbeamten ausgenommen, sind in Pfticht genommen worden. Auch die päpstl. Nuntiatur soll aufl ören. Am Mittwoch ist der neue Kurfüst Maximilian Joseph unter dem größten, nnd allgemeinsten Zujauchzen ci-nes bis gegen Dachau cntgcgengeu-ströhmten Volkes in seiner Iiesidcnz-stadt eingetroffen. Man Hort bereits Dvn sehr wichtic-^n Neuerungen, unter anderen von Errichtung cinerTer-ritorial-Post, wobei Fürst Brezen-heimEntschädigung erhalten soll. Minister Graf v. Vieregg soll seine Entlassung verlangt und bereits erhalten h^dcn. Man will allerlei Plane gefunden haben, worüber man in nicht geringes Erstaunen gerathen sein soll. Vci verschiedenen hohen Bediensteten sind Spernmgs - Siegel angelegt worden. Münche n, den 21. Febr. Gestern Abends um 7.Nhristunser gc-licbtestcr Churfürst Maximilian Joseph hier angekommen, und hat sein Absteigquartier in dcrMaxischcnVurg genommen. — Am 18. dieß ist der entseelte Leichnam des verewigten Churfürsten Karl Theodor vom Trauergerüste abgenommen, und dann se-cirt worden. Das Herz Desselben ! wurde in Spiritus verseyt, in eine mit schwarzem Sammet überzogenes mit goldenen Vorren besetzte Kapsel verschlossen, und hierauf in die Sa-cristcn der churfürstl. Hoftaprllc gebracht; der entseetcc Leichnam aber selbst in die churfürchstl. Hofgruft bey dcn P. P. Theatinern bcigcscttt. Spanien. Der König läßt sich mit vielen Eifer die Herstellung des Finaz-und Seewesens angelegen seyn. In Beziehung auf ersteres sind verschiedene König!. Verordnungen erschienen, welche das Steucrwesen und die Ver-äusscrung der eingezogncn Güter betreffen. In Rücksicht auf das Zre-wescn ist ein General - Parton für alle abwesenden Spanischen Seeleute erlassen worden, welcher also lautet: ,, Belebt von väterlicher Liebe für MemcUnterthanen bey demSeccorps, gcruhctc Ich durch ein D^krct vom 5. Novemb. 1796. allen denjenigen einen Generalpardon zu gewähren, welche durch eitle Hoffnungen verführt, weitvon ihrem Vaterlande lcb-tcn, und aufneutralcnSchiffen, oder sogar aufSchiffenMeinerFeind^ dienten: Obschon Ich bis jetzt den Zwcck nicht crbielt, dcn Ich von Mciner Königlichen Güte erwarten mußte, , so bin Ich doch von der unglücklichen Lage gerührt, in der sie sich besindcn , und habe Mich entschlossen vorbcsag-te Gnade zu erneuern, indem Ich. allen Meinen entwichenen Seeleuten unter der Bedingung Generalpardon wiederholt verleihe, daß sie sich dort, /l,o ihr Aufenthalt ist, oder an dcn Hauptortsn der Stellen beydenChefs und Agenten der Marine zeigen, und zwar die inSpanien, von dicstrKund-machung an gerechnet, in Zcit von zwey Monathen , und in sechs Monathen jene, welche sich in Amerika oder anderswo besinden. Und damit dieses Wcin Königliches Dekret ganzliche Vollziehung erhalte, so will Ich, daß der Generaldirektor des Seewesens , die Generalkomandanttn und Vorsteher der Stellen, die Offizier und Agenten der Marine, jeder in so weit esihn betrifft, zur Beobachtung dieses Pardons mit Eifcr und werk- ^ thätig mitwirken. Weßwegen Ihr ^ die i Von Se. Majestät einhändig ^ unterzeichnet. Aus dem Ballaste den ^ 25. Dezemb. 1798. Am D. Juan ! von Lang^ara^ Italien. Turin, den 6. Fcör, Inders Sitzuug derjenigen einstweiligen Re- ^ gi?rung am 2.Fcdr., ward einftim- ! mig beschlossen, ei.ne Dcyura!io: an dasFranzösis. Direktorium zu schick.n, und zu begehren, daß Picmont der Französis. Republik einverlcibt werde. >- In der deßhalb verfaßten schrisili- ^ chen Ausfertigung liest man: „Wir sind Gallier, waren einst mit Frankreich verbilnden, und wollen wieder ! zur großen Gallischen Familie gehö- ! ren. Es kostete einst unseren Vorältern viele Thränen, als unser Land durch denVertrag vonChateau-Cam-dresis an den Fürsten Emanucl Fili-terl abgetreten wurde. Zwar hat di? , Nawr Piemont von Gallien durch eine Kettö der höchsten Gebirge abgesondert. Für die Vertheidigung der 4 Hauptthore, welche aus Frankreich nach Italien fuhren, sind, von Hannibal an zu rechnen, Ströme von ^ Blut vergossen worden. Und die Pic-, montestr traff jedesmahl das Ung/äck, daß al,f ihre Kostcn die Vertheidigung der Hauptpässe geschah: und die übrigen Vöikcr Italiens waren immer nur Zuschauer. Um dieseSUe-bel mit der Wurzel auszurotten, ist es gut, wenn wir mit Frankreich vereinigt werden: und dann giebt es hier keine Alpen mehr. Eine eigene ! Republik aus Piemont zu bilden, wür-^ de schwer halten. Die Kosten der z Staatsverwaltung »d?r Äesandschaf-ten, des Militärs :c. w'irdenzu groß seyn. Und die klein? Republik würde ihre Selbständigkeit nicht wohl erhalten können, sse wuryestch anAn-^ d-re anlehnen, twH> anderer Willett ^ sich "'gieren musftn^ ^ Llv 0 rn 0, dcn 10. Fchr. Das^ ^ mittelländische Meer wimmelt von as-rikanisckenSecränbcrn, die alle sran^ ^ zösischc, genuesische, und römische Schisse, die sie erhäschen können, wlgnchmen. - Dj. Nachricht, daß dle französische Vesasung aufMalta-kapttulirt habe, ist noch immer nicht bestättigt, und scheint also zu vorei> lig zu seyn. May land, denlo.Febr.Durch den GeneralLemoine, der hierdurch tz nack PariS gereist ist, erfährt man, daß dcr VicekönigPignatelli am nämlichen Tage, wo Capua dcn Franzo? sen übergeben wurde, die erste durch 'den Waffenstillstand festgesetzte Summe von 5. Millionen bezahlt hat. — Seit einiger Zeit war die Commu-nication zwischen hier und der französ. Armee im Neapolitanischen sehr unsicher. Die Bauren im Römischen massacrirten die Couriers, fiengen die Zufuhren von Lebensmitteln und Munition auf:c. Man ist ihnen aber zu Leibe gegangen, und hatchre Dörfer niedergebrannt. Inzwischen gehen die neuesten Nachrichten von daher nicht über den 23. Jan. An diesem Tage verließ General Lemoine die Stadt Neapel, während die Strassen derselbeneinemSchlachtfeldc gleich sahen, und wo man das Auge hinwendete, ein Gräuel der Zerstöhrung herrschte. — Hier und in Turin ist das Tragen der Stilets und anderer Mordgewehren wicderhohlt aufs strengste verboten worden' Frankreich. Paris, den 14. Febr. Das Wohlthätigkeits-Vürean des Platzes Vcndome inParis hat mit einemTrak-teurei,lenAkkordgeschlosscn,Kraft dessen er jcdem Armen,den ihm dasVüre-au zuweiset, für 25 Centimen oder 5 Solseine gute Suppe und ein gutes Stük Rindfleisch mit Gemüse giebt. Hiezu kommt noch em PsundVrod für iQ Centimen oder 2 Sols. DicsePor-tion ist hinreichend, um dem stärksten Mann zu nähren. Aufsolche Art hofft man den Vettel ganz zu vertilgen. Es ist eineAdresse aus demDeparte-ment desNlederrheins hierher geschikt worden,worin man die geliebtesten ka- thol.Christen stt'68 cliers c^rerlenz catkl'llczusz) im NabmcnGottes, im Nahmen der Geistlichkeit, und aufVc-fehl deS römischen Papstes, um einig? Beisteuer ersucht, und ihnen sagt, daß, da sie nicht könnten mit dcnWaffm helfen, sie wenigstens dieSache dcrGM-lichkeit mit Geld unterstützen, und für das Glük ihrer Waffen, zu Gott bethen sollten. Am 16. dieses hat das Direktorium folgenden merkwürdigen Schluß genommen : ,,Das Direktorium, unterrichtet , daß das Gesetz vom zo. April l 793daß alleWeibcr,die nichtWäscherinnen oderMarkctendcrinen sindf von den Armeen ausschließt, nicht genau befolgt wird, und daß daher in mehreren , von den Truppen dcr Republik besetzten Ländern tadclswürdigePla-ckereyen verübt werden; beschließt: 1) Das Gesetz vom Zc>. April 1793. soll in allen außerhalb dcmFranzösi-schcn Gebiethe gelegenen Landern, die von Fränkischen Truppen besetzt sind, genau vollzogen werden. Alle Weibspersonen, außer die Wäscherinnen und Marketenderinnen, müssen deßhalben inderDckade dcrPubli-kation dieses Veschlußcs die Armee verlassen. Dieser Beschluß betrifft die Frauen dcr Generale und Obcr-offizierc, so wie die der Angestellten bei den Administrationen ebenfalls. Wer den Schluß nicht genau befolgt, wird abgesetzt. 2) Die Di-spositioncn des Schlußes vom 7. Nlvose und 6. Germinal 7, in Ansehung dcr von der Mainzer Armee occupirten Lander, ist auf alle Armeen ausgedehnt. Dem zu Fol- ge wird jeder General und Offizier, der sich in den von den Truppen der Republik bcstutcu oder eroberten Gegenden erlauben wird, von den Obrigkeiten oder Bewohnern solcher Gegend Geld od?r Lebensmittel für seinen Tis.li oder zu ' seinem Privatgcbranch? Zu fordern, cchgcsötzt s arrctirt und als Concns-sionär 'bestraft. 3) Dieser Beschluß wird gedruckt, angeschlagen und überall bekannt gemackl. Die O-b?rgenerale und Ciui!co!nmissare sind in Person fär die Vollziehung desselben verantwortlich. In Paris verbreitet sich neuerlich die Sage, daß General Ver-«adotte das Oberkommando der Armee in Italien, welches Ioubert hatte, erhalten werde. Den 1 l. Febr. Die hier aus Tu' rin angelangten Deputirten verlangen wiederholt die Vereinigung von Piemont mit Frankreich. Es scheint abr, das Direktorium werde crstdie Untvort des Hauses Oestreich abwarten, bevor es sich zu einer Erklaruug entschließt. Die h?lvetischen Abgesandten betragen sich hier mit vieler Würde, und führen eine starke republikanische Sprache. Sie schieben die Schuld Von der verzögerten Anwerbung der l 5W2O Mann aufden Mangel an dem versprochen Geld, sie erklären, daß