Nr. 294. Dienstag, 27. Dezember 1887. 10U.Ialir.li.an» OMcher Zeitung. Die „«aibacher Zeiwng" »scheint lligllch mil «luenahme del Sonn ,!„b yciertaae. Dle «dminlftratl»» befindet fich Vahnhofgassc 15, die «ebaition Wil-nssftsaf»-15>, — Unin?lef»e Vriese wcrdcn nichl an,mn>>!n und Al 50 » vierteljährig.....3 » 75 » monatlich...... 1 » 25 . Fnr Laib ach: ganzjährig.....II fl. — tr. halbjährig.....5 » 50 » vierteljährig.....2 » 75 » monatlich......— » 92 » Fiir die Zustellung ins Haus per Jahr 1 st. >W- T>ie Pränunleratious'Netrsge woNeu porio« ^el zuaescudet »verden. )g. o. Rle1n,nafr K Fed. Vainberg. Umtlicher Hheil. Se. k. nnd k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 22. Dezember d. I. dem Hoskavlan und Studicudirector im höhereu Welt-Priester.Vildungsinstitnte zum heil. Augustin iu Wien. ordentlichen ijssentlichen Universitäts-Professor Dr, Franz Lanrin den Orden der eisernen Krone dritter Classe taxfrei aNrrgnädigst zu verleihen geruht. Sr. f. ilnd k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Handschreiben vom II). Dezember d. I. dem Privatlehrer Anton Weiser in Wien das Ritter« kreuz des Franz^Ioseph-Ordens allergnädigst zu verleihen gernht. Nichtamtlicher Weil. Ans dem Orient. Englische Blätter melden, dass die Pforte infolge der Nüstuugeu Nusslauds die bereits angeordnete Eut-lassuug der Reservisten sistiert. dass sie die Vermeh» rung der Artillerie und Cavallerie, wie die Vcrstär- , kung der Garnisonen in Macedonien nnd Thracirn beschlossen hat. Wir sind zur Stuude nicht in der Lage. die Nichtigkeit dieser Meldung zu prüfen, glauben jedoch, dass solche Entschlüsse der Pforte nicht nur sehr wahrscheinlich seien, sondern dass dieselben, wenn die obigen Meldungen auch verfrüht fein sollten, schon in nächster Zeit gefasst werden müssen. Wenn man in Petersburg auf die Herstellung des «Kräftegl^ich» grwichtes» nngcmein bedacht ist und dieselbe Absicht nach den Aeußerungen des «Journal dc St. Paters« buurg. bei jeder audern Macht begreiflich findet, so darf wohl die Türkei in der Ergreifnng von — Defeufivmaßregeln nicht die letzte sein. Die Erwägungen, welche die Pforte zn einem solchen Eutschlnsse gedrängt haben oder endlich dazu führen müssen, ergeben sich ans dem jetzigen Staude der Orientfrage wie aus den historischen Erfahrnngcn, welche die Türkei seit dem Frieden von Kütschük-Kajuardsche iu so reichlichem Maße gemacht hat. Man erinnert sich am Goldencn Horn nur zu genau, dass die traditionelle Orient-Politik Ri'.sslands auf die Er« oberung Conslantinopels, also auf die Zertrümmerung des osmanischen Reiches, gerichtet ist. Man weiß end» lich auch im Mdiz'Kiosk, dass die Türkei bisher« jedesmal — direct oder indirect — die Kosten eines jeden Orientkrieges tragen musste, ob sie nnn den jeweiligen Feldzug gewonnen oder verloren hatte. Es ist also ganz nnd gar begreiflich, wenn man sich in Coustantinopel alls die schlimmste Complication gefasst macht, wenn man alle Vorkehrungen lrifft, um für die Vertheidigung des bestehenden Besitzes vollkommen bereit nnd gerüstet zu sein. Es ist'an sich klar nnd selbstverständlich, dass man in Eonstautiuupcl die weitere Entwickluug der bulgarischen Frage nicht als eine dc's osmauiicheReich bedrohende Eventualität ansehen kann. Bulgarien lind Ostrnmclicn sind nnn einmal territorial für die Türkei verloren und der Sultan wird leinen einzigen Asl.r für den Thron des Coburgers oder für die Porte, feuilles der Stambnlov nnd Genossen ins Feld rücken lassen. Ja. noch mehr; wir siud überzeugt, dass sich die Pforte selbst im Falle einer russischen Occupation Bulgariens nnd Ostrumclieuö auf eiuen euergischeu Protest beschränken nnd dass sie höchstens noch ver-suchen würde, die Siguatarmächtc für die Aufrecht-erhallung des Berliner Vertrages zu engagieren. Was könnte der Türkei auch ein Krieq mit Nusslaud in einem solchen Falle eintragen? Sie würde alles aufs Spiel scheu und im Falle des Erfolget kaum viel mehr als den heutigen «wws czuo zn beiden Seiten des Balkans erreichen können. Die Zukunft des Eobi-.rgers oder Bulgariens kann also nicht das Motiv der militärischen Vorsichtsmaßregeln sein. von welchen heute die englischen Blätter zn melden wissen. Man befürchtet am Bosporus offenbar, dass sich das Petersburger Cabinet — in dem Bestreben, die aus der bulgarischen Frage erwachsenen diplomatischen Niederlagen wettzumachen, dass es in dem Bestreben, Russland im Rathe der europäischen Großmächte jeue tonangebende Stellung zu gewinnen, welche das Zarenreich zur Zeit des Kaisers Nikolaus innehatte — hcnlc nicht mehr mit der Vertreibnng des Coburgers nnd mit einer problematischen Wiederherstellung des russischen Einflusses in Bulgarien begnügen könnte. Man befürchtet vielleicht in Constanti-noprl, dass Russland die Absicht habe, durch einen Krieg die ganze Orientfrage anfzurollen. Uud Anfrol-lung der Öricntfragc heißt vielleicht unter den heutigen Verhältnissen: Offensive Montenegro's und Griechenlands. Infurgiernng Macedonians und Bedrohung (5on-stantiuop'.'ls. Befürchtet dies die Pforte, dann gibt sie sich allerdings einem nngewöhulichen Pessimismus hin. da die Türlei weder so schwach noch Russland so stark ist. um eine so großartig concipierte Action in den Gang zu bringen nnd im ausschließlichen Interesse Russlands zu erledigen. Aber man braucht die russischen Blätter der letzten Tage nnr etwas aufmerksam zu lesen, um zu erfahren, dass die Chauvinisten in Petersburg und Moslau. welche zum Kriege drängen, in der That au eine so großartige, Mittel Europa und die Balkanhalbiusel umfassend.' Action denken. Freilich waren die An^en des Paurussl'smus immer viel größer als das Kriegsqlück lind der Magen R»s?lands; aber wenn man iu Coustantinopel nur eine theilweise Wiederholung der Ereiguisse voll 1877 befürchtet, so thut die Pforte nur gut und klug daran, wenu sie au ernste Vorsichtsmaßregeln der oben erwähnten Art denkt. Iu Russlaud wird man höchst wahrscheinlich über dieselben sehr geringschätzig denken und weniger auf Plevna nud Oipka als auf die leichten Siege eines Gurko und Skobeleo verweisen. Wir denken indessen viel besser von der osmanischen Heeresmacht, da wir, ganz abgesehen von dem ausgezeichneten Soldaten-matcrial, die U« berzeuguug haben, dass die türkische Armee Feuilleton. Geben nnd Nehmen. Das Fest der Gaben, die schöne Zeit der Weihnachten, liegt hinter uns, nnd ob auch gegenwärtig der Kampf nms tägliche Brot, geschäftliche, politische, sociale Interessen mehr oder minder den größeren Theil der Menschheit beschäftigen nnd dessen Sinnen Und Trachten in Anspruch nehmen, gibt es doch wohl verhältnismäßig nur wenige, an denen jene Tage. wrlche Tradition nnd Pietät geheiligt, spnrlos vorüber, beugen, ohne ihr Gemüthslebeu in irgend einer Weise Zu berühren. ^ ^ . ^ ^ Den Glücklichen wie dem Menschenfreunde, dl"ch größerer Bedeutung ebenso der Fall ist. Nur L "st vermisst der Fenumpsinwdc mcht m.r von ^ '" des Gebers, sondern auch des Empfängers das svA Zartgefühl, die seiner guten Meinung enl- "'che„de Auffassung, und allzu leicht tritt au d,e Stelle heiterer Freude und Genugthuung ein Gefühl des Unbehagens, das aus Missoerstandrnjein resultiert. Der Wert einer Gabe sollte nie nach ihrem Kostenpreisr. sondern stets nach der Meinung des Gebers bemessen we»den; kostbare Geschenke werden selten mit dein Herzen gegeben und mahnen immer an Goethe's Wort: «Mau merkt die Absicht und wird verstimmt», indem sie unwillkürlich an Bestechung oder doch mindestens au Berechnung erinnern, äußerle sich diese auch nur iu der Weis.', als wähle man die Form derartiger Aufmerksamkeiten, um sich irgend einer Verpflichtung möglichst rasch und ein« für all»mal zu cut« ledigen. Es ist eine eigene Sache mit dem Geben uud Nehmen; wir besitzen nicht so unbedingt jedermann gegenüber das Recht zu ersterem, fält noch wen!g r aber letzteres zu vrrweigeru. fo eigenthümlich diese Be>! hanptung auch klingen'mag. Es ist ein Vorrecht der! Freundschaft, nicht miteiuander rechnen, nicht wägen zn müssen, wer oder was man gegenseitig gibt nud nimmt au, hundert Kleinigkeiten uud Diensten, wie sie das tägliche Leben mit sich bringt und fordert; nur wo wir überzeugt seiu dürfen, leinen Zwang zur Dankbarkeit auszuübcu, nur dort ist es uns gestattet, unbedenklich dem Zuge der Theilnahme, des Eriuneius zu folgeu uud eine Gabe anzubieten, die nichts weiter besagt, als dass man seiner Freimde gedenkt. ' Stolze Seelen lieben es nicht, Fesseln der Dankbarkeit zu' tragen, und diesen die Annahme großer^ Opfer aufzunüthigen, hieße lhneu mehr abverlangen^ als wir für sie zu thun im Begriffe sind. D,e meisten' Menschen drückt das Bewusstsein, sich verpflichtet zu ^ ! fühlen das liebende Weib allein ist glücklich, sich iu ! jeder Weise abhängig zu wissen von dem Manne, dem sie einzig und ausschließlich alles danken möchte, was ihr das Leben an innerem uud äußelcm Glück bietet. So manchem Menschenhrrzen ist es Bedürfnis, an« deren kleine Freuden zu bereiten, frohe Gesichter nm sich zu schaffen, von der Fülle feines Üirbensuermögens ein Theilchen in die kalte, liebelcere. liebearme Welt zu tragen. Selten aber findet diese gute Absicht die rechte Würdigung, denn der Glaube au Uneigenuützigleit und Selbstlosigkeit schwindet mit jedem Tage mehr und kaltes Misstranen, zum mindesten doch ein unveile,m-bares Befremden tritt au dessen Stelle Darum ist eine gewisse Zurückhaltung anch im Geben zur Noth' wendigkeit geworden, der wir uns in viel?n Fällen — wenngleich schweren Herzens — zn fügen haben. Etwas anderes ist es, wo wir nus anf den Standpunkt gestellt sehen, irgend eine Gabe entgegen znnehmeu; nur selten haben wir das Recht, dieselbe kurzweg MÜckznweisen. ihre Annahme zn verweigern. Dem Reichen, dem social Höhcrgestellten gegenüber kann ein Gebot der eigenen Würde dies zuweilen fordern, luuueu Umstände es sogar zur Pflicht der Selbst« achtung machen — niemals aber sollten wir den Minderbemittelten durch schroffes Ablehnen an die Ungunst seiner Lage uud Verhältnisse iu einem Momente er^ innern, wo er sich über dieselben emporgehoben fühlt, indem er ausnahmsweise an sich selber die erhobene Wahrheit des Bibelwortes: «Geben ist seliger, denn Nehmen» erfährt. Auch der Aermste der Armen ist oft uoch imstande, seinen Mitmenschen eine Freude b<> reiten zu können, und wenn er dies thut. kommt es ihm meist aus vollem Herzen, ohne Vorbehalt, ohne Hintergedanken — haben wir ein Recht, ihm diesen Mdachci ^ltuna Nl. ^94. 2424 27. Dezember 188?. rücksichtlich ihrer Organisation wie ihrer Kampftttchtig-keit in den letzten zehn Jahren ungeheure Fortschritte geniacht hat. Augenzeugen, welche die Thätigkeit der deutscheu Armee-Instructore» in Constautinopel wie die von ihren gelehrigen Schillern erzielten Resnltate zu beobachten Gelegenheit hatten, versichern, dass die türkische Armee alle Welt im nächsten Feldzuge dnrch ihre Leistungen überraschen werde. Und wenn selbst das oimauische Reich im Kriegsfalle nicht mehr als 200000 Mauu cms die Veine bringen könnte, so würde diese Streitmacht gewiss genügen, um Constantinopel und Macedonien vor jenen Ueberraschuugcu zu schützen, welche hente scholl die Phantasie der russischen Chauvinisten so angenehm beschäftigen. Was auch indessen kommen möge, anf jeden Fall thnt man in Cunstantinopel sehr gnt daran, sich für alle Complicatioucn vorzubereiten, da ja die Türkei in allen möglichen Eventualitäten nur auf den eigenen Rath uud die eigene Kraft zu rechnen hätte. Von die. sem Gesichtspunkte aus beurtheilt, dünken uns die Meldungen der euglischcu Blätter sehr wahrscheinlich — und wenn sie verfrüht sein sollte», so köni'en sie nur die Vorboten von Maßregeln sein, welche durch die thatsächlichen Verhältnisse als uuausweichlich dictiert werden. Politische Vleberftcht. (Die Landtage.) Der Salzburger Landtag hielt Freitag seine Schlusssitzung, worin der Antrag Lien-bachers aulässlich der Secuudizfeier des Papstes 10000 st. in Jahresraten ü, 1000 fl. aus dem Landesfonde dem Gründungsfonde der katholischen Hochschule zuzuführen, mit 13 gegen 10 Stimmen der Linken angenommen wurde. Der Triester Landtag erneuerte die vorjährige Resolution, womit um die Errichtung einer italienischen Uuiversität oder doch einer juridischen l Facultät iu Trieft petitioniert wird. Die Abgeordneten Burgstaller uud Raphael Luzzatto vertheidigten gegenüber dem Vertagungsantrage des Landesausschlisses ihrcu Gesetzesvurschlag auf Ausdehnung des Wahlrechtes zur städtischen Vertretung für alle Triester Angehörigen, welche wenigstens 5 fl. Einkommensteuer zahlen, da nach dem geltenden Statute die Zahlung einer Einkommensteuer für sich allein kein Wahlrecht verleiht. Der Landtag beschloss sodanu nach den Ausführungen der Abgeordneten Venezian und Piccoli die Vertagung, bis das Schicksal des den absolvierten Technikern, Pharmaceuten uud anderen das Wahlrecht verleihenden uud bereits beschlosseueu Gesetzentwurfes bekannt sein wird. Infolge Referates des Abgeordneten Vicrthaler beschloss endlich der Landtag, neuerlich zu petitionieren, dass im reichsgesctzlichcn Wege dieLeichenverbrenuuug uud zwar obligatorisch bei Iufectionskraukheiten, soust aber facul-tativ eingeführt werde. Der Finanzausschuss des nic-derösterreichischeil Landtages beschloss, der uolhleidenden Bevölkerung in Görz und Gradiska 5000 Gulden zu bewilligen. (Gegen die Tauernbahn.) Aus Linz wird uns berichtet: Die hiesige Handelikammer petitioniert bei dem Herrn Handelsminister gegrn die Durchfüh« ruug der Tauerubahüprojccte. Sie schlägt zur Abkür. zuug des Schienenweges nach Trieft in erster Linie clue Eisenbahnverbindung von Mlcheldorf nach Lietzen, Weilers Schienenstränge von Nottenmanu nach Sauct Georgeu, dauu von Lack über den Loibl uach Klagen» fiirt uud vuu Divaca nach Lack vor. Die Handelskammern von Niederösterreich, Steiermark, Käruteu, Kraiu, Vöhmen. Mähren nnd Schlesien werden auf» gefordert werden, diesen Schritt zu unterstützen. (Vöhmen.) Die «Politik» erörtert neuerlich die Beziehungen zwischen beiden Volksstämmeu in Vöhmen nnd sagt: «Wann war je für die Deutschböhmeu ei»r bessere Gelegenheit vorhanden als jetzt, nicht bloß einen Act loyaler Versöhnlichkeit dem böhmischen Volke gegenüber zu vollziehen, sondern auch ihre patriotischen O. fühle iu glänzender Weise zum Ausdruck zu briugen? Im Angeublicke möglicher Gefahren, die das Neich bedroheu, schließe» sich alle Volker uud Parteien eng aneinander, und alle uutergeordnet >l Differenzen, über die in friedliche» Zeiten eifrig gest litten werden mag, müssen dann alls dem Altare des gemeinsamen Vaterlandes geopfert werden!» (Wertpapiere als Geschäftsca utiun e n.) Eine belangreiche Nachricht ruthält die jüngste Nummer der «Presse». Darnach soll der Eutwurf eines Gesetzes iu Vorbereitung sein, wodurch die öslerrei» chische Regierung zum Abschlüsse eines UebercinkoM' mens mit Ungarn ermächtigt wird. welches die gegen» seitia/ Zulassung von österreichischen und ungarischen Wertpapieren als Geschäftscautionen. Vadien uud zur Anlage von Sparcasse Einlagen regelt. (Aus dem Reichsgesetzblatte.) Im Reichs-gesetzblatte erscheint die Sanction folgender Gesetze ver« lautbart.- Das Gesetz, betreffend die Zustimmung zu dem Beschlusse des krainischen Landtages bezüglich der für den trainischen Gruudentlastungs' Fonds im Jahre 1887 einzuhebenden Zuschläge zu den directen Steuern, das Gesetz, mit welchem provi» sorische Bestimmung/n über die Dotation der griechisch-orientalischen Seelsorgegeistlichkeit Dalmatieus erlassen werden, das Gesetz, womit die Regicruug ermächtigt wird, die Haudelsbeziehungen mit dem deutschen Reiche und Italien bis längstens' 30. Iuui 1888 provisorisch zu regeln. (Regelung des Hausierweseus.) Das Haudelsministerintn hat einen Gesetzentwurf, betreffend die Regelung des Hausierwesens, ausgearbeitet, welchen es vor Einbringung in das Abgeordnetenhaus den Handelskammern des Reiches uud soustigen kaufmännischen und gewerblichen Corporations zur Begui» achtung überweisen wird. (Zur Situation.) Der «Nord» sagt. nichts beweise besser den eingebildeten Charakter der alarmierenden Gerüchte, als die Beschlüsse des in Wien unter dem Vorsitze des Kaisers abgehaltenen Ministerrathes. Die Beschlüsse zeigen, dass die durch die an» geblichen russische» Rüstungen verursachten Besorgnisse sich auf eiu Geriuges reduciereu. Angesichts der aller Welt bekaunteu friedlichen Abfichten der russischeu Rc< gieruug konnte es auch nicht anders sein. Zur Unter» stützung dieser Behauptung führt der «Nord» au, dass die Delegationen nicht einberufen wurden und der dem gemeinsamen Kriegsminister gewährte Credit sich nnr auf die bescheidene Summe von zwölf Millionen Gulden belaufe. Der «Nord» schreibt dem Artikel des «Russischen Invaliden» eine beruhigende Wirkimg z>l, was die iu Wien gefassteu Beschlüsse bekunden, deun diese Beschlüsse gleichen wenig den soust am Vorabend eines Krieges gefasstell Beschlüssen. Aus dem Artikel des «Nnssischcn Invaliden» gehe hcroor. dass die mill-tärischeu Maßuahmeu Nlisslands einen rein defensiven Charakter haben. N»sslaud sei eulschlosseu. von der Anhänglichkeit au deu Friedeu nicht abzulassen und nur alles Nöthige zu thuu, um sich gegen eineu Angl isf zu sichern. Untr diesen Umstäudeu erscheiue jede Fürcht vor eiuem Conflict gesichert. Man könne hoffen, dass der Kricgslärm, der eine fo lebhafte Erregung vcr-»rjachte, verschwinden werde und einem ernsten Gefühle von Sicherheit Platz mache. (Gefälschte Acte» stücke.) Nach einer Wie< uer Meldung Ker «National-Zeilling» bestätigt cs sich. dass die Gemahlin des Prinzen Waldemar von Dä< uemark, Tochter de» Herzogs von Charlres, dem Za"'» auf Schloss Fredenbborg die gefälschten Acll»scke überreichte. In Wien auwescnde Mitglieder der dä' nischen KöiligsfalUilie beklagen dies sehr. (Zur bulgarischen Frage.) Das «Frelnden-blatl» bekräftigt neuerdings sein bereits zweimal wiederholtes Dementi, dass keinerlei Verhandlungen zwischen den Mächteu wegcu Bulgarieus eingeleitet worden sind. uud sagt: «Bei deu publicistischeu Nesprechnngcn der bulgarischen Frage haben wir nicht uur in deu hiesigen und uugarischen, souderu auch in du deutschen Blättern Auffassungen über den weitere» Verlauf und die etwaig/ Löfung der bulgarischen Frage gefunden, welche insbesondere, was die Stellung unserer Monarchie zu dieser Frage aubelaugt, nicht auf ernstlicher Grundlage l>e> ruheu und sich auch uicht im Einklänge befinden m't den Ausführungen unseres Ministers des Aenßeru in den Delegationen über den maßgebenden Standpunkt uud die Ziele der österreichisch-uugarischcn Politik iu deu Balkanfragen. Während einerseits die «Kölnische Zeituug» sich so weit versteigt, Ocsterreich-Uugaru zu beschuldige», «dass die Augeu hungriger seicu, als dem Mageu zuträglich ist», wofür sie'übrigens den Beweis schuldig bleibt, ist mau anderseits geneigt, voi> cilN'lN Aufgebeu eiuer activen Politik zugunsten Bulgariens zu sprechen, die in dem Sinne, wie manch,' uugarische Zeituugeu sie iuterprctiercu. wohl außerhalb des Rah' meu« der Iuteressen der Monarchie und selbst der M' träge liegen dürfte.» (Russland.) Nach Meldungen der «Pol. Corr.» aus Odessa waren und sind die südrussischen Haft»' namentlich Odessa und Sevastopol, in jüngster A't gleichfalls der Schauplatz reger Thätigkeit seiteus del russischen Kriegsvcrwaltunq. Die Schiffe der frei willig"' Flotte wurden sämmtlich für deu Zweck von Trupps transporten gechartert, bei dene» es sich. so viel da-rüber verlautet, um die allmähliche Beförderung uou 500000 zumeist dem jüngsten Retrutcncontingcnt an< gehörigen Mann hauptsächlich nach Batum handelt, welche dann theils in den Kmlkasus, theils uach Armenien dirigiert werde» sollen. ' (Serbien.) Der serbische Ministerrath bM täglich Sitznngen nnter dem Vorsitze des Königs, lm'lcl^' der Durchberathuug der noch vor deu Weihnacht ferieu (a.St.)in die Skupschtiua einzubringenden Finanz vorlagen gewidmet sind. Mit letzteren zugleich uU^ seltenen, reinen Genuss durch ein Verhalten zu ver» kümmern, das — ehrlich geprüft — mehr auf hoch-milchiger UeberschäHuug als rigeutlichem Zartgefühl be« ruht?! Mehr uoch als beim Geben können wir im Neh» men zeigen, ob uns das Herz am rechten Flecke sitzt; auch da uud gerade dann erst recht, vermag dieses in Fülle zu spende», iuden: cs verständnisvoll das Liebes» opfrr des anderen begreift und desfen Gesinnung erwidert. Es ist ein empfindlicher Mangel der jetzigen Richtung, dass wir uns so viel in äußeren Formen bewege» und doch meist so wenig dabei denken uud fühleu; wer gibt sich denn die Mühe, in der Seele der Mitwelt zu lefen, wer hat denn das Herz, ihre Leide» uud Freuden zu deu feinen zu machen?! Das Fest der Gabe» ist vorüber, die officielle Gelegeuheit zum Geben und Nehmen kehrt vorderhand so schnell nicht wilder; jeder neue Tag aber bringt in seinem Verlaufe Aulafs gcu»g, der Mahnuug eiu-gedeuk zu seiu: gib nicht nur mit dem Herzeu, soudcrn immer auch mit dem Herzen! Es ist uicht immer der Bettler, welcher reichbeschenkt die Schwelle uuseres Hauses verlässt, der sich durch das empfangene Almosen glücklich uud gchobe» fühlt. Ich sah ei »st den st rah« le»dcn Blick einer armen, armen Frau, die, um eiuen Beweis ihrer heißen Dankbarkeit zu erbriugen, sich ohne Besinnen von der größten Kostbarkeit trennte, die sie der eigenen Meinung »ach »»ter ihrem Hab u»d Gut besaß. Es war ei» »»scheinbares Amulet, einer jener Gegenstände, denen nnr ein frommer Glaube Wert verleiht, den sie jedoch mit frohlockendem Stolze in meine Hände legte. Uud als sie den Zug von Rührung sah, der uu-willkürlich meiue Mieuen bewegen mochte, den die Geberin aber nur in ihrem Sinne dentete, als ich daun versprach, die Gabe bewahren und in Ehren halten zu wolleu. da leuchtete es auf in dem blassen Antlitz, und gehobenen Hauptes gieng das arme Weib uo» dannc», hochbeglückt in dem Bewusstsein, mich. dem sie sich bisher verpflichtet fühlte, so reich beschenkt zu haben. So viele nehmen uur, iudem sie geben — man kann aber auch Wohlthaten übet«, indem man nimmt. _______P. B-r. (Nachdruck »«bolt« > Stolze Kerzen. Roman aus dem Englischen. Von Max von Weihenthurn. (53. Fortsetzung.) Pamela zuckte die Achseln, warf eine» scheue» Blick um sich uud bemerkte dauu mit leiser Simme: «Sie thuu besser daran, mir deu Brief zu geben!» Aber schon war Sidouic an ihr vorübergeschritten und hatte im nächsten Augenblick das Haus verlasse». Ka»m war sie verschimmden, als die Thür des Wol)»« zimmers. welche »ur angelehut war, sich öffilete uud die Dame des Hauses auf der Schwelle erschieu. — Nasch, rasch, begleite sie!» rief Madame von Verdier Pamela zu. «Nriuge mir sofort deu Brief uud hüte dich wohl. mich zu hintergehen!» Mit raschen Schritten hatte Pamela Sidouie riu-geholt; sie hielt gleichen Schritt mit ihr. doch ohne eiu Wort zu reden. Sidonie bemerkte, dass das Mäd« chen einen ihrer schlechtesten Tage habe; sie wnsste aus Erfahrung, dass es dann am besten sei, nichts zu rcdcu und den Dingen ihren Lauf zu lasseu, abmart.nd, bis j,'ne wieder aufieuge zu sprechen. Fürs erste schien aber Pamela dafür keine Lust zu verspüre»,; schweig, »d erreichten sie den Opferstock. schweigend senkte Sidonie ihren Brief in denselben, u" darm ruhig ihres Weges weiter zu schreiten. Forscht blickte Pamela ihr uach. «Und sie glaubt, dass ihr Brief abgeht, dass «V" Freunde ihn erhalten!» flüsterte sie. «O. weun ich e nur wagen dürfte, ihr die Wahrheit z» sagen! M>' ich nur meiner Mutter und Juliette Trotz bieteu kön""' Ich hasse sie. ich hasse sie!» stieß sie zischend hc"H während ihre Züge sich vor Wllth entstellte». ^" würde sie todte», we»» ich den Muth dazu hätte, av ich kann es nicht, u«d sie todten mich eher! Aber werde mich eines Tages an ihnen rächen!» . . Langsam näherte sie sich nun den, Opferst^^ um sich blickeud, ob kein uneingeweihtes Auge ste merke, bemächtigte sie sich des Briefes uud schritt da" eilig dem Schlosse Loiret la, Noch ehe sie dasselbe erreicht, hatte sie Sldow bereits riugcholl. ,,« «Ah/dachte ich es doch, dass Sie Ihr Vorha^ äuder» und sich doch zu mir gesellen würden, Pnnel sprach diese freundlich. He «Ich habe mein Vorhaben nicht geändert, ich »^ : Sie nicht begleiten!» erwiderte das Mädchen """'I'g, «Sehen Sie dort hinab!» fügte sie mit spotty Lächel» hinzu. .. s„<,,te, Sidouie, welche der Richtung ihrer Blicke l^ sah einen Mauu i» bla»er Blouse, schwarzer ,"" und mit ciuem schwere» Stocke i» der H""d< , ^„. ei»e leder»e Tasche trug. rüstig des Weges !^ «Was soll ich sehen?, fragte sie läch"'w- ^ -^ «Das ist Ihr Postbote.'. eutgeguete P"""° ' ^f< und scheinbar oh.le jede stichhaltige Motwleruug lachend niid dem Schlosse zneilend. ^,chte «Mein Brief ist also bereits uuterMg«. Sidoüie mil wesentlicher Erleichterung. raibachtl Zeitung Nr. 294. __________________________2425___________________________ 27. Dezember 1,^7. ei» die Erweiterung der Gemeinde-Autonomie bezweckender Gesetzentwurf vorgelegt werden. (Das Repetiergewehr in Rnmänien.) Der rumänische Kriegsminister hat vom Parlament für die Anschaffung von 100000 Rcpetiergewehren einen Credit von 10 Millionen verlangt, die eiustimmig bewilligt wurden. Ferner wurde in der Vularester De-Putiertcnkammer eine Credilforderung für Fortificationen im Betrage von 6 Millionen eingebracht. (Spanien.) Aus Madrid wird osficiell gemeldet, dass or Senat den vom Adressausschusse vorgelegten Entwurf einer Adreffe zur Beantwortung der Thronrede mit 141 gegen 74 Stimmen angenommen habe. (Das bulgarifche Budget) ist nunmehr fast ganz durchberatheu. Die Ausgaben siud mit Ein-ichluss des ostrumelischen Tributs auf lN Millionen, die Einnahmen mit ü.'j Millionen veranschlagt. Die Differenz per 8'/^ Millionen sowie das außerordentliche Budget werden durch die Steuerrückstände von ungefähr W Millionen bedeckt werden. (Aus Marokko.) Auf eine Einladung des Sultans von Marokko. Sidi Mulry Hassan, wird sich das ganze bei ihm accreditierte, aber in Tauger rrsi» dierende diplomatische Corps, darunter auch der k. und l- Miuisterresidcnt von Reglia-Ohmucevic, in deu ersten Tagen des Jänner nach dessen Residenzstadt Mclinez begeben, um ihn dort im Namen ihrer Souveräne zu seiner Wiedergenrfung zu beglückwüuschen. Tagesneuigleiten. Se. Majestät derKaiser haben, wie die «Briln« "er Zeitung» meldet, der Gemeinde Spornhan zur Herstellung der durch Huchwässer zerstörten Gemeinde« 'urge und Brücken 100 fl. zu spenden geruht. — (Darstellung des Reichswappens.) Aus Aulass wiederholt gemachter Erfahrung, dass das den österreichischen Reichsadler darstellende Staatswappen auf den Amtsschildern der ärarischcn Gebäude und den Aufschrifttafeln der l. k. Behörden vielfach unrichtig und unheraldisch dargestellt ist. wurdcu die Justizbehörden angewiesen, Sorge zu tragen, dass in allen Fällen, iu welchen derartige Ausschrifttafelu und Amtsschildcr neu angeschafft werden oder zur Renovieruug gelangen, der Reichsadler genau nach den niit dem Hoslanzleidecrele vom 22. August 183l» für das kleine Staatswappen vorgeschriebene« Veslinnmmae,, an^esilhrt werde. — (Geburtstag der Kaiserin.) Am 24steu Dezember feierte die Kaiserin in der Wiener Hofburg im engsten Familienkreise ihren fünfzigsten Geburtstag, — (Ein unheimlicher Fund.) Am 19. d. M. fand ein Arbeiter der B ad l'fchen Lederfabrik in Marburg auf einem Wafchflofse der Dräu eine angeschwemmte Stroh-Reisetasche, gemeinhin «Zegger» genannt. In dieser Tasche befand sich die Leiche eines neugeborenen Kindes weiblichen Geschlechtes in Lumpen eiugchüllt. Die Leiche dürfte nur kurze Zeit im Wasser sich befunden haben. Die gerichtlichen Erhebungen sind iu, Zuge. — (Ausgrabungen in Aquileja.) Das Unterrichtsministerium hat dem Museum von Acnnleja Hätte sie geahnt, dass ihr Schreiben inzwischen nur den Weg nach Madame de Verdi»-is Zimmer zurücklegte! «Wo ist der Brief?» fragte die Dame hastig, als ihre Tochter bei ihr eintrat. «Ich habe dich vom Fenster aus beobachtet. Du hast deine Sache gut gemacht und bist doch nicht ganz die Thörin, für welche man dich, nach deinem Aussehen zu urtheilen, halten könnte! Vib her!» Das Mädchen reichte der Mutter das Schreiben und stand finster daneben, während diese das Siegel löste. «Ah, der Giaf war im Rechte — er hat das vermuthet'» flüsterte Frau vou Verdier, als sie der an Karl Hargrave adn'ssnrten Einlage ansichtig ward. Hastig durchlas sie beide Briefe, als plötzlich Pa. ""la sie in ihrer Lcctüre störte. «Würde es nicht am besten sein. vor allem jene Kuverts zu verbrennen?» fragte sie. auf die Adressen weisend, welche auf dem Tische lagen. «Gewifs. thue es immerhin; Pamela, fürwahr du besserst dich wesentlich!» Pamela kniete vor dem offenen Kamm nieder, "°hln die Converts, blickte über die Schulter hinweg ^ch ihrer Mutter, welche immer noch in die Lecture °" Briefe vertieft war. nnd ließ die Adressen vorsich-'2. 'n die Tasche ihres Kleides gleiten. Kaum war das Mehen. als Frau von Verdier sich erhob und zu der ächter gewendet sprach: si^ 'wch. Pamela, ich bedarf deiner jetzt mcht weiter; !ofn ."^' °b Juliette Zeit hat. und sage ihr, ste möge ' " iu mir kommen!» ich..,-Pamela gehorchte rasch, richtete Juliette d,e Bot« ""st der Mutter aus uud verlieh dann das Haus. "hre Augen leuchteten in düsterer Glut. (Fortsetzung folgt.) für die dortigen Ausgrabungen einen außerordentlichen Beitrag in der Höhe von 500 Gulden bewilligt, und zwar um der dortigen Bevölkerung durch die Ausgra-bungsarbeiten Verdienst zu geben und dadurch den Noth' stand derselben zu mildern. Die Arbeiten haben bereits begonnen. — (Graf Herbert Bismarck.) Die «Nord« deutsche allgemeine Zeitung» meldet: Kaiser Wilhelm ernannte den Staatssecretär Grafen Herbert Bismarck zum wirklichen Geheimrath mit dem Prädicate Excellenz. — (11 0 0 Liebesbriefe.) Vor dem höchsten Gerichtshof des Staates Massachusetts schwebt gegenwärtig ein Process, bei welchen« nicht weniger wie elshundert Liebesbriefe, welche eine Braut an ihren Bräutigam gerichtet, zur Verlesung gelangen sollen. — (Arzneitaxe.) Die «Wiener Zeitung» meldet: Am 1. Jänner 1888 tritt die unter dem Titel: «Arzneitaxe für das Jahr 1888 zur österreichischen Pharmalapüe vom Jahre 1869 uud zum Anhange derselben vom Jahre 1878» erschienene, auf Grund der jüngsten Droguen-Prcislisten festgesetzte Arzneitaxe in Kraft. Alle Apotheker ohne Ausnahme, dann die zur Führung einer Hausapotheke befugten Aerzte und Wundärzte haben vom 1. Jänner 1888 angefangen fich an diese neue Arzneitaxe zn halten. — (Stanley hat sein Ziel erreicht,) wenn wir einer Reuter-Depesche aus Zanzibar Glauben schenken dürfen. Dieselbe theilt, wenn auch nicht in ganz bestimmter Form, mit, dass Stanley alle Hindernisse überwunden und Emin Pascha in Wadelai aufgefunden hat, wie er 1871 Livingstone am Ufer des Tanganjika fand. Hoffen wir, dass die Nachricht sich bald bestätige. — (Ein bestialischer Mord.) Aus Budapest wird telegraphiert: Auf der Straße zwischen Vaja und Bility wurde der 21jährige Pester Schriftsetzer Karl Noman von dem Zomborer Strumpfwirker Johann Kronawetter auf bestialische Weise ermordet. In der Tasche des Mörders, welcher die entsetzliche That offenbar in einem Anfall von Wahnsinn verübte, wurde die Zunge seines Opfers gcfnnden. — (Ocean reise eines neunjährigen Mädchens.) In Regensburg kam am 19. d. M. ohne jede Begleitung ein neunjähriges Mädchen vom Staate Illinois an, dessen Mutter nach kurzer Krankheit gestorben war. Das Kind wurde von seiner Großmutter, einer Bauersfrau von Nitlenan, in Empfang genommen. — (Immer im Amte) Amtsrichter (zu den Kindern): Dass Ihr mir den Wrihnachtsbaum nicht anrührt ! Jede Veschiidiglmg desselben werde ich als Forst, frevel bestrafen. Vocal- und Prouillzml-Nachrichte«. Orainischer Landtag. (Schluss.) Bei Verhandlung des lrainischen Voranschlages des Normalschlllfondes ergriff Landespräsident Äaron Winkler das Wort und trat für die Erweiterung der bisherigen einclassigen städtischen deutschen Knabenvoltsschule in Lai-bach zu einer zweiclassigen ein. Die Schule habe zwar noch nicht die gesetzlich erforderliche Anzahl Schulkinder, doch lünnen die städtischen Schulen nicht auf eine gleiche Stufe mit Landschulen gestellt werden. Uebrigens zähle die fragliche Knabenvollsfchule heuer fchon 66 Schüler und würde im künftigen Jahre mehr als 80 zählen. Ein einzelner Lehrer könne den Ansprüchen nicht genügen, und die Schule sei ohne Erweiterung nach dem Berichte des Lehrers aus verschiedenen Gründen in ihrem Bestände gefährdet. Wohl seien jeder Lehrtraft 80 Schüler zuge-schrieben; dies könne aber nur für Landschulen geltend gemacht werden, in einer Landeshauptstadt stelle man höhere Ansprüche. Die zweite Lehrstelle sei aus pädago« gifchen Gründen nothwendig, und dies bestätige auch eine Zuschrift des Unterrichtsministeriums vom 13. November l. I. Die Gleichberechtigung gelte nicht bloß für die Slovene«, sondern auch für die Deutschen, und weil die ersteren in Laibach fünf- und fechsclassige Volksfchulen besitzen, gebüren solche auch den Deutschen. Der Landes-schulrath habe die Erweiterung dieser Schule beschlossen, welche Erweiterung auch vom Unterrichtsministerium befürwortet wurde. Abgeordneter Deschmann schloss sich den Ausführungen deS Herrn Landespräsidenten an und stellte den Antrag, den auf ein Vierteljahr entfallenden Theilbctrag von 150 fl. einzustellen, und führte zur Begründung noch an. dass, wenn fich die Bevölkerung erst von der Lebensfähigkeit der Schule überzeugt haben werde, die Schülerzahl bedeutend steigen würde. Referent Prof. Snklje erklärte im Namen des Finanzausschusses, die Angelegenheit sei. da dem Finanzausschüsse die bezüglichen Beschlüsse des Laibacher Gc< meinderathes und Landesausschusses nicht vorlagen, noch nicht spruchreif. Von den 66 Schülern dieser Schule gehören zwei Drittheile als Slovene» eigentlich nicht zu derselben. Es widerstreite jedem didaktischen Principe, diese slovenischeu, der deutschen Sprache nicht mächtigen Kinder gleich im ersten Schuljahre in einer fremden Sprache zu unterrichten. Wäre übrigens in Laibach nicht die deutsche Privatschule des Deutschen Schuwereines errichtet worden, welche jetzt die meisten hiesigen deutschen Kinder lieber besuchen, so wäre die städtifche öffentliche deutfche Knaben-Volksschule schon längst eine mehrclassige geworden. Bei der hierauf erfolgten Abstimmung wurde der Antrag Deschmanns mit allen gegen die Stimmen der Großgrundbesitzer abgelehnt und die diesbezügliche Post nach dem Antrage des Finanzausschusses genehmigt. Die anderen Titel und Rubriken des Normalschulfonds wurden hierauf ohne Debatte nach den Ansätzen des Finanzausschusses bestätigt und schließlich folgende Antrüge angenommen: 1,) Der Voranschlag des Normal-fchulfonds für das Jahr 1888 im Erfordernisse per 275 738 fl. 66 kr., mit der Bedeckung per 23 765 fl. 40 lr. und mit einem Abgänge von 251973 fl. 26 tr. oder rund 252000 fl. wird genehmigt. 2) Zur Deckung dieses Abganges wird für das Jahr 1888 eine zehnprocentige Umlage auf die volle Vorfchreibung aller directen Steuern, somit insbesondere bezüglich der Grund-, Hausclassen-. Hauszins-, Erwerb- und Einkommensteuer vom Ordina-rium fammt allen Staatszuschlägen im ganzen Lande eingehoben. Der weiterhin sich ergebende Abgang von 111 900 fl. ist aus de» Landesfonde zu decken. Eine Petition des pädagogischen Vereines in Gurl-feld um Aenderung einiger Bestimmungen der Landes-Schulgesetze wurde abschlägig beschieden; eine Petition deS Gemeindeamtes Laserbach um Einreihung der dortigen Vezirksstrahe unter die Landesstraßen, beziehungsweise um Subvention, aber dahin erledigt, dass dieselbe inbetreff des ersten PetitumS dem Landesausschufse zur Rücksichtnahme auf diefelbe bei der Kategorisierung der Straßen abgetreten, inbetreff des zweiten Petitums aber für die Instandhaltung dieser Straße eine Subvention von 500 st. aus dem für Straßenzwecke bestimmten Credite bewilligt wurde. Schließlich wurden die ^ 3 und 5 des Rechenschaftsberichtes zur Kenntnis genommen. Bei Paragraph 3 des Rechenschaftsberichtes «Landescultur- und Sanitätsangelegenhciten» befürwortete Landeshauptmann Graf Thurn eine ausgiebigere Unterstützung der l. k. Landwirtschaftsgesellschaft, welche nur so in den Stand gesetzt werde, für die Pferdezucht, Viehzucht u. f. w. mehr leisten zu können. Die Veranstaltung von Pferderennen und zahlreichere Rindtzieh-Prämiierungen würden zur Hebung der Pferde- und Viehzucht wesentlich beitragen. Auch die Obstzucht bedürfe einer größeren Pflege, und könnte in dieser Richtung durch Subventioniernng von Schulgärten Ersprießliches geleistet werden. Steier-mart gewähre der dortigen Lanowirtschastsgcsellschaft eine Unterstützung von 10 000 Gulden, Kärnten eine solche von 6500 Gulden, während die krainische Land-wirtschaftsgesellschaft vom Lande eine Subvention von nur 15,00 Gulden erhalten. Redner sprach zum Schlüsse die Erwartung aus. dass der Landtag diese berechtigte Bitte berücksichtigen werde. (Bravo-Rufe.) Die Abgeordneten Lavrencic und Kavcic sprachen gleichfalls für die Hebung der Viehzucht, während der Abgeordnete R o -bic die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Verbannng des Pifchnizabaches in Obertrain lenkte. Der Abgeordnete Detela tadelte die Staatseisenbahndirection, weil sie als zunächst betheiligter Factor zur Save ° Regulierung in Gorenjasava nichts beitrage und infolge dessen bei der Erschöpfung der bisherigen Geldmittel die Gefahr nahe liegt, die Regulierungsarbeiten einstellen zu müssen. Deshalb beantrage er eine Resolution, in welcher die Regierung ersucht wird, die nothwendigen Geldmittel zu beschaffen, um das begonnene Wert glücklich vollenden zu lünnen. Bei § 5, «Hauptbilanz des Anlehens der Stadt Laibach pro 1886», tadelte Baron Apfaltrern die Ausleihung von 10 000 fl. an die «Cillier Posojilnica», was er schon vor zwei Jahren gethan, wo dies bestritten wurde. Abg. Luckmann rügte den Ankauf von 923716 Gulden Obligationen zu den höchsten Coursen, was heute über 98 000 fl. Coursverlust bedeute. Gegen 1885 hätten sich die Jahreszinsen um 6000 fl. verringert. Abgeordneter Bürgermeister Grasselli wies diese Beschuldigung zurück, erklärte, dass die Stadt dem Fonds in dringenden Fällen wohl Geld entlehne, aber mir gegen Entrichtung der üblichen Zinsen, dass die disponiblen Gelder so schnell als möglich fruchtbringend angelegt werden müssen, und dass im Falle einer Katastrophe nicht bloß die Stadt Laibach, sondern auch andere Institute, welche ihre Gelder gleichfalls in Papieren anlegen, in einem noch viel empfindlicheren Maße getroffen würden. Wodurch das Zinserlrägnis vermindert worden sei, könne er nicht angeben, weil er die betreffenden Ausweife nicht bei der Hand habe. Nach dem Schlufsworte des Verichterstatt.rs Robic stellte Abg. Baron Schwegel den Antrag, die Abstimmung über diesen Gegenstand bis zur nächsten Sitzung zu verschieben. Abg, Dr, Potlukar erwiderte, dass das nicht angehe, es sei denn. dass ein Antrag auf Wiedereröffnung der Debatte gestellt worden wäre, was jedoch nicht geschehen sei. — Hierauf wurde die Bilanz mit der Aufforderung zur Kenntnis genommen, dass künftighin derselben anch ein Inventar über den ganzen Vermögensstand beizufügen sei. ^id.^er Zeitung Nr. 294.____________________________________2426___________________________ 27. Dczcmw 1887. Die Sitzung wurde hierauf um halb 2 Uhr nachmittags geschlossen und die nächste Sitzung auf Donnerstag den 28. d. M. anberaumt. Während der kurzen Ferien tagen einzelne Ausschüsse, vornehmlich der Ver« waltungsausschuss, der noch eine ganze Reihe von Gesehentwürfen zu berathen hat. — (Zur Theaterbaufrage in Laibach.) In der jüngsten Sitzung des Laibacher Gemeinderathes referierte namens der vereinigten Finanz- und Bausection Oemeinderath Dr. Tavcar über die Zuschrift des trainischen Landesausschusses, betreffend den Bau eines neuen Theaters in Laibach, Die Zuschrift besagt, dass nach Eröffnungen anderer Landesvertretungen, welche an den krainischen Landesausschuss gelangt sind, die Mehrzahl derselben die bis nun landschaftlichen Theater an die betreffende Stadtgemeinde gegen verbürgte Entlastung des Landes abgetreten habe. Der Landesausfchufs stellt nun die Anfrage, welche Beiträge die Stadtgemeinde Laibach für den Bau des Theatres selbst leisten will; ferner ob selbe das Theater selbst erbauen oder unter Aufrechthaltung der bisherigen Logenbesitzer einen Beitrag leisten will, wenn das Theater auf dem alten Platze wieder aufgebaut werden soll, oder ob schließlich die Stadtgemeinde geneigt wäre, in eine unentgeltliche Grundabtretung der südlich gelegenen Anlagen der Sternallee und des Congressplahes zum Baue eines neuen Theatergebäudes zu willigen. Referent Dr. Tavcar erklärt, die Stadtgemeinde Laibach werde bei dem Baue eines Theatergebäudes nicht mitwirken, da ihre Finanzen dies nicht gestatten, noch weniger aber werde sie mithelfen, dass die Last der früheren Logenbesitzer erhalten bleibe, welche ja jedes Theaterunternehmen ruinieren. Was den Bau des neuen Theaters in einem Theile der Sternallee und des Congressvlatzes betrifft, erklärte der Referent, es könnte keine Gemeindevertretung der Landeshauptstadt Laibach darein willigen, dass der schönste Platz der Stadt verunstaltet werde. Referent Dr. Tavcar beantragt daher namens der vereinigten Sectionen: <1.) Die Stadtgemeinde Laibach ist infolge ihrer finanziellen Verhältnisse nicht in der Lage, selbständig ein Theater zu erbauen; 2.) die Stadtgemeinde Laibach unterstützt kein Theaterunternehmen, welches die unnatürlichen früheren Privilegien der Logenbefitzer aufrechterhalte ; 3.) schließlich erklärt die Gemeindevertretung, dass sie in die Abtretung eines Theiles der Sternallee oder des Congressvlatzes zum Zwecke irgend eines Baues nicht willigen könne.» Gemeinderath Dr. Ritter von Bleiweis-Trstenisli wünscht eine Unterbrechung der Sitzung behufs Stilisierung eines entgegenkommen» den Antrages bezüglich des landschaftlichen Theaterbaues. Der Herr Bürgermeister entspricht diesem Wunsche und unterbricht die Sitzung auf 10 Minuten. Nach Aufnahme derselben sagt Dr. Ritter von B lei Wei s'Trst en i ski, es seien wohl alle Mitglieder des Gemeinderathes einig darüber, dass das Theater cin hervorragendes Kunstinstitut und als solches von größter Bedeutung für die Stadt ist. Prag habe sich einen herrlichen Kunsttempel erbaut, auch Agram schreite an den Bau eines neuen Theaters, da dürfe auch die Landeshauptstadt Laibach nicht zurückbleiben. Allein ein neuer Musentempel könne nur mit vereinten Kräften geschaffen werden, umsomehr, wenn man wünsche, dass auch die slovenische Thalia darin ihren Platz finde. Deshalb gelte es, den Theaterbau seitens der Stadtgemeinde kräftigst zu unterstützen, sei es durch unentgeltliche Abtretung eines städtischen Bauplatzes, sei es durch jährliche Subvention. Referent Doctor Tavcar erklärt sich mit den Anschauungen des Ge-meindcrathes Dr. Ritter von Bleiweis«Trsteniöki einverstanden und stellt den Zusatzantrag: «Der Gemeinderath der Landeshauptstadt Laibach wäre im entgegengesetzten Falle, d. h. wenn das Land Kram selbständig (ohne die Logenbesitzer) ein Theater bauen sollte, zu einem bedeu-tendcn Beitrage bereit.» Sämmtliche Anträge der vereinigten Sectionen mit dem vorstehenden Zusatzantrage wurden einstimmig angenommen. — (Personalnachricht.) Dem Dirigenten der Strafanstalt in Laibach, Herrn Anton Markov ich, wurde in Anerkennung der von ihm bei der Organisie-rung der Verwendung von Sträflingen zu Landes"ultur< arbeiten entwickelten sehr ersprießlichen Thätigst das goldene Verdienstlreuz mit der Krone verliehen. — (DieVorbedingungen für oenIustiz-dienst.) Die Ministerien des Innern und der Finanzen haben die Zulassung von Concepts-Candidate« zur Praxis bei den Verwaltungs- und Finanzbehörden vor abgelegter dritter theoretischer Staatsprüfung bis auf weiteres ststiert. Anknüpfend hieran schärft ein unter dem 13. d. M. erflossener Erlass des Iustizministers den Ober»Landes-gcrichts'Präsidien ein, in Hinkunft bis auf weiteres ohne alle Ausnahme nur solche Candidaten zur Gerichtspraxis zuzulassen, welche sich allen drei theoretischen Staats« Prüfungen oder den gleichwertigen strengen Doctorats-prüfungen mit Erfolg unterzogen haben. — (Weihnachten.) Der Schnee flatterte abermals durch die Luft, als drinnen in den warmen Stuben die Lichter angezündet und klein und groß mit reichen Gaben beschenkt wurden. Der Sanguinismus der Laibacher hat sich aus diesmal bewährt; trotz der kritischen Zeiten drängten sie sich in die Läden, und die große Mehrzahl der Kaufleute ist mit dem Gange des Weihnachtsgeschäftes höchlich zufrieden. Das Weiß des Schnees gab Stadt und Land ein echt winterliches Gepräge, und eine schneidende Kälte röthete die Gesichter der fleißigen Kirchen« befucher. Der Eisenbahnverkehr, der einige Tage auf der Strecke Laibach»Trieft wegen äußerst heftigen Schnee« sturmes auf dem Karste eingestellt werden musste, ist vorgestern wieder eröffnet worden. — (Gedenktafel.) Die Section «Krain» des Alpenvereines beschloss, zur Erinnerung an den einstigen Aufenthalt des englischen Naturforschers Davis im Thale der Wurzner Save an dem PostHause zu Würzen, in welchem derselbe mit Vorliebe wohnte, eine Gedenktafel anzubringen. Eine weitere, demnächst in Angriff zu nehmende Arbeit erblickt die Section «Krain» in der Errichtung eines Aussichtsthurmes auf dem Schischkaberge zu Laibach. — (Weihnachtsfeier.) Die Christbaumfeier im Mädchenwaisenhause, welche der Verein der Frauen der christlichen Liebe unter der Leitung ihrer Vorsteherin, Gräfin Sophie Auersperg, am Christtage arrangierte, war von Gönnern und Freunden des Institutes sehr zahlreich besucht. Die Mädchen declamierten recht hübsch in deutscher und slovenischer Sprache, und fand das in Costümcn aufgeführte Krippensftiel allgemeine verdiente Anerkennung. Die Christbaumfeier wurde gestern wiederholt und war gleichfalls zahlreich besucht. — (Promotionen.) Die Herren Alois Homan aus Aischoflack und Johann Kopriva aus Sagor wur« den am vergangenen Freitag an der Prager Universität zu Doctoren der Medicin promoviert. Am selben Tage wnrde an der Wiener Universität Herr Julius Dereani aus Seisenberg znm Doctor der Medicin promoviert. — (Vom Wetter.) Wie man uns aus Loitsch meldet, betrug dort die Schneehöhe am 25. Dezember 60 cm, in Schwarzenberg sogar über 1 m. Die Temperatur war am gleichen Tage in Loitsch auf —22", in Schwarzenberg auf —25" Celsius gesunken. Auch in Laibach hatten wir gestern eine empfindliche Kälte; um 7 Uhr früh zeigte die Quecksilbersäule —20" Celsius. — (Journalistisches.) Herr Dr. Josef Voj. njak hat am 24. Dezember die Redaction des «Slo-venski Narod» übernommen. — (Todesfälle.) In Graz ist am 23. d.M. abends nach längerem Leiden im 80. Lebensjahre der Finanzdirector a. D. Anton Schloßar gestorben. — In Laibach verschied Samstag abends Herr Johann Gruden, Cafetier im «Cafe Europa», nach kurzem Leiden im 48. Lebensjahre. — (Der Gesangsverein «Slavec») veranstaltet am Neujahrstage in der Restauration der hiesigen Citalnica eine Vereinsunterhaltung mit Gesang und Musik. Dem Concerte wird sich lin Tanzkränzchen anschließen — (Gemeinde wähl.) Beider Neuwahl des Ge-meindevorstandes der Ortsgemeinde Lengenfeld im Bezirke Radmannsdorf wurden Josef Retina aus Lengenfeld zum Gemeindevorsteher, Sebastian Klancnil und Josef Kosir, beide Grundbesitzer aus Ml'jstrana, zu Ge-meinderäthen gewählt. — (Regional'Ausstellung in Cilli.) Am 22. d. M. fand die constituierende Versammlung der Commission für die im Jahre 1888 in Cilli abzuhal' tende Ausstellung statt, und wurden in derselben die Mitglieder für die vier Subcomitcs gewählt. Der Ausstellungsrayon umfasst die Bezirkshauptmannschaften Cilli, Marburg, Pettau, Rann und Windischraz. Dauer der Ausstellung vom 26. September bis inclusive 1. Oktober; abgehalten wird die Ausstellung anlässlich des vierzigjährigen Regierungsjubiläums Sr. Majestät des Kaisers. Neueste Post. Original-Telegramme der «LaibacherZtg.» Budapest, 26. Dezember. Großes Aufsehen erregt die Auszeichnung, welche der Kaiser dem Grafen Il> lius Andrassy zutheil werden ließ. Der Monarch sen» dete nämlich dem Grafen Andrassy als Weihuachtö. gescheut sein wohlgetroffeneK Aquarell-Porträt in einem prachtvollen Rahmen mit rinem in den huldvollsten Worten abgefassten, vom Anfang bis zum Ende umi der Hand des Kaisers herrührenden Schreiben, welches den Dank für die in Terebes gelegentlich der Sommermanöver genossene Gastfreundschaft ausspricht. Budapest, 26. Dezember. In huldvoller Erinno rung an die Gastfreundschaft, welche dem Kaiser gelegentlich der Herbftmanöuer in den Schlössern An-drassr/s, Festelici', Vanfly's zutheil wurde, erhielten auch die beiden letzteren von Sr. Majestät Weihnachts« geschenke. und zwar das Brustbild des Kaisers in Feld. marschalls Campagne-Uniform. Agram, 2ft. Dezember. Das Gesetz vom 15. Dezember über das autonome Vndgtt für das Jahr 1888 erhielt die Allerhöchste Sanction Trieft, 26. Dezember. Wie aus Venedig gemeldet wird. herrschte in ganz Oberitalien ein furchtbarer Schnecstlirm, welcher den Eisenbahnverkehr in den letzten zwei Tagen fast lahmlegte. Zahlreiche Teleqra-phenliuien sind unterbrochen. An den Küsten des adriati- schen Meeres und bei Neapel wüthete ein orkanartiger Seesturm, welcher zahlreiche Unqlücksfälle verursachte. Im Golf von Neapel verunglückten mehrere Schiffe. In Trieft hat sich das Wetter gebessert, doch sind noch zwei Courierziige aus Wien ausständig. Der Verkehr auf der Bahn nach herpelje ist unterbrochen. Auch die Schiffahrt erlitt Störungen. Rom, 25. Dezember. Der Papst empfü'ng gestern die griechisch-katholischen Bischöfe von OesterreickMn« qarn. — Der Tiber ist im Steigen begriffen. Die niedriger gelegenen Theile der Stadt und Umgelilma. sind überschwemmt. Vor Einbruch der Nacht besuchte der König die überschwemmten Gegenden und wurde überall lebhaft acclamiert. London, 25. Dezember. Der deutsche Botschafter Graf Hatzfeldt ist gestern nach Deutschland abgereist. Derselbe hatte vorher eiue lange Unterredung mit Marquis Salisbury. Später coufericrte Salisbury mit den Botschaftern von Russland und Frankreich und mit dem italienischen Geschäftsträger. Der spanische Gesandte hatte gestern ebenfalls eiue Blsprechung mit Salisbury Verstorbene. Den 23. Dezember. Anton Ovigel, Hausbesitzer, 69 Jahre. Petersstraßc 62. Tuberculose. Deu 2 4. Dezember. Leopold Kosmac. Greislers-Sohn, 4 I., ssloriansgasse 3li, Variola. — Johann Gruden. Kaffee« sicder, 4« I.. Wicuerstraße 13. Schlagsiuss. — Valentina Bro-lich, Arbeiters-Tochter, 9 I., Kuhthal 26, Iclorul> gr^ni«. Im Spitale: Den 22. Dezember. Josef Kozin, Arbeiter, 40 I., Lottozichuna.cn vom 24. Dezember. Wien: 20 56 49 79 60. Graz: 51 13 39 30 35. Meteorologische Beobachtungen in laibach. " n t! ^ 3 " l> l 'l W ß "- °—D "" 7 Ü/Mq7"72^92^— 3,«^ NO. »chlüach i "bewollt 24.2.«. 723.9!) — 1.0 NO. schwach bewölkt 0.00 9 . M', 723.7N — b.0 NO. schwach! bewöllt > ?U.Mg. 727,«3 —1(1.0 windstill Nebel 25.2 » N. 728,50 — 9.0 windstill Nebel 0.00 9 » Ab. 730.5« —16.4 windstill Nebel 7U.Mg. 730,05 —20,0 W. schwach bewöllt .7s, 2l». 2 . N. 728.U« —13.2 W. schwach bewoilt ^," 9 » A. 72N.74 —11,6 W. schwach bewdllt "^' Vcn 24. liewöllt. Den 2!i. Nebel den ganzen Tag anyai-lend, Höhcnreif. Den 26. vormittags Nebel, mittags einzelne Tonuenblicke. nachmittags seit 3 Uhr abwechselnd dünner Schnee< sall. Das Tagcsmittel der Wärme — 3,2", — 11,8" und — 14,!1°, beziehungsweise 0,6", 9,0« und 12,0" unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Nag lit. ^ Allen geehrten Verwandten und Velannten M ^ sprechen wir sür die vielen lieben Besnche während der W WD turzen Krankheit sowie beim so unerwarteten plöh- W ^ lichen Tode unseres theuren, unvergcsölichen Vaters. W ^ des Herrn W » Josef Bernard sen. > ^ Glaswarenhändlers und Realitätenbesihers in Laibach W ebenso für die überaus vielen Neileidslundgebuugen, ^V für die schönen Kränze nud für die zahlreiche Theil» W ^ nähme am Leichenbegängnis hiemit den innigsten W ^ Danl aus. W ^ Vll! lrauüslullm Llmlkssilielilmm. W ^» Laibach, 24. Dezember 1U»7. * W U> Das Geschäft wird unverändert weiter- W » geführt. > W Danksagung. R M ssiir die vielen aufrichtigen Vcweisc innig" ^ M Theilnahme anlüsslich des Todesfalles unseres lieben >» ^ Gatten, respective Vaters, des Herrn W » Johann Gruden > W Cafetier ^ W sowie fnr die vielen schönen Kränze und die zahl^ M W reiche Betheiligung bei dessen Ueberführung zur lep- »° W ten Ruhestätte, insbesondere den P. T. Herrei, Sän' « W gern des löblichen GesanaMcremcs .Slauec, ,'ir 0." « M erhebenden Grnl'gcsang. sagen den tiefgefühlten ^a" « » die trauernde» Hinterbliebenen. N M Laibach, am 26. Dezember 1 «67. ^ 2427 Course an dor Wiener Börse vom 24. December 1887. ^ch dm, Mc^ ^«.« .«^ Tt«ats.«nlehen. ^olcnlcntc....... ??>«« ?7'«c> »M'ttreme....... »s,'io l« 5"/» ^n,c zou , I»2'?^,.'ü! ?5 »«o« n»/,, Filnfl,! 100 , 135 5ll 13« 50 »«4ls e>,,a««lo>l . . 100« I«!i-5l>,«.-!,- '««ei ^ . , 50 . 1«1 75 1«2 5,') ^°mo.»te»lsnl«ci,>c , per«». -- -- ^/» vest, «oldienlt, stc,i«rlici . ^»50ll«l«» Westell. «Nolenrenle. steuelsrei . 91 85 92 ,«. ""» «olbrenle 4«/„ .... 87 05 »7 »o » Papierlemc 5"/,. ... «' - «'.«<> ' «i..«nl.,«osl,°,W.«. .«UtU's.u- ' ^ftbahn.Plivritätcii . . ^4 — »4 ?<> . S» ^»e>«Neg.,Vosr <«„ ,0« sl. . . 121.251^2'- ^rundlntl. - Obligation« Ml wo ft ? ^ ...— "/« niederoNerlcichische . . . 109 2« 109.75 . °b»tzft«rcichi!ch. ,,..->---------— n.'Nt'r.che.......,05- -- "/° lloatische u»b »»uonische , 101 — 10« — ° » Nebenb« unn«rl«»t...... l0l.7u10!l,s,c» Under« öfientl. «lnlehen. >s 0NllU^Nt»,«t0-5l> 121 50 bto. «nltihe I«?8, Neucrftc! . - ----------- Anlehtn b. Vtabtgemelnbt Nicn ll»2 — lo«",5 «»lchtn b. Vtablgemtinbe lwien (Silbel und «old) .... —'- — — 1<»iim«N'»!n1,b,St<,dt«em.»!ei! ill! 2l>!ül'75 Pfandbriefe (sül 100 fi.) ^obt^ci. allg, »fterr, < »/„ Void. 125. 5« i«K lw dto. in l»o . , 4>/, °/i> loo - i«o i.c> dto. in «> „ , 4°/» . »«on 97' dt°. Präm!en«kchull>vnschl,3<>/<> lul»b0i«>'— c «N.Hvpolhclenbanl ioj. 5V,°/o l O»>I!,-ung, Van» Verl. 4V,°/„. , l»'i «< 'Nli« bto, ,4°/« , »9'»5 W?b dto. „ 4°/„ . . <»9 «K l»«?5 >!,!«, »Nü, Bode,,sll,dll«»lct>en, in PiN in !1,1^» veil. 5>,"/„ —----------- Priosllatö.Oliligniiouen (fül ,!»<, si.) ^ll!lll'««h. wcfibahn l, Vmisf!l>n —'— —'— ^erbinanbi!»Al>ldbllhi! in Silber 98 50I00'— !ilanz!»'s»lUadti..... ^.— ^. ,^, Halizijcht «a,!»i^udw!,, , »ahn Lu>, I8«i ü»l) N G. >l'/,°,o , 98 75 »«- Oefterl. Viollweftbnhn . 104 2» 104 80 Siebenbiilg«....... —>— —— «eld W>,'^ Staal«bahn I. «misfton . . !!w - 200 — Sübbahn k »°/,.....14« —1<4 5.0 , ö b°/,.....I»!>-b<,12t, 5l, Nng.'gallz. Vahn.....97—88 — Diverse Lose (per «li!«). L«dlllost 100 ft...... 1»1'bl>'82 5U «llatv'Lost 40 ft...... ^»— s.n.. 4°/, Don°u»I>ampfsch. wo sl. . 116-l.n 11? l.s> LaibocherPiimieN'Nnleh. »oft, «l 00 «8 50 Ojen« l!o 4>< s'0 Mothen Kreuz, oft. l^es.v, I0Ü. 17 30 1? «u Mudl>Is — „i — Kt,'Gc»°i«'i,'osc 40 fl. . . ,,« 5» c» 5l< Wa fl. , 85 litt ««'— Vbncr..!Nnst,,Ocft.»oosl.O.4<»«/c,»»4 — «20 — «lbt.'Nnft, f. Hand.u. V. , ^70 — Eiebitbanl, Nllg, Ung. itl>0sl, ,272 2b 27275 Dtposilcnblllil, Nllg. 2ou fl, , —>—------ Li,cl!U!pt«'Vel,.»tildelöft.50«f!, liiu — 520 — Hhpothclend., ost.X00fl.zl5'>,,,«. —'— —'-^ vänberb., oft., ^00si. V. b0»/° !. iwafl,«Vl, —.--------.— Vöhm, Noldbab» i«o fl. . Ib!» — 7U,— , Vcftbahn ^00 sl. . , ,278-—»»« — «UsHtichilld« «5isl>, 500 ss. «M —'------------ . (Ut «) «00 si. «13 - 2>5 — Donau » T-ampfschissahtt« » Ves, Oeftcrr. 5,00 fl. 2M. . . .3««—«35 — Drau.lill. fBal.»Db..^,>!i00fl.«,I«0,— ,«l — Du^Bi)dl!Ndach« «,,«.»0U sl,E, —'—------- «lisabelh.Vahn »00 sl. «W. . —---------— , l!>nz»Vubweis «00 si. . — — —-— „ Vlzb.xTil, III. V. i«78«00sl,O, —- —> -sserbmands'Norbb. iooo fl. «iM, Ki^? »<32 ifl? — Plag»I>u»e> «tisend, I50sl, tzilb. iz._ ,7,— Mubols-Oupn z»UU sl. Silvn 17!» 75 17L 25 LitbtndUlgcr «iisenb. l!00 fl. ! — — —>— staaleeisc»dllhn »00 fl. ö. !lü . «1« »(»»I« 40 Giibbahn «00 si. 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