„Fniheit, str ZUte." «r. S. Mittwoch, v. Jönner ISSS. VI» JahrgONg Die „Marburger Zeitun.," erscheint jeden Sonntag, Miitwoch und Kreitog. Preise — sür Marburg: ganzjährig 6 st.. htUbjlihug .'j fl., vierteljnhrig 1 fl. 50 kr; für Zustellung nß Hans monatlich IV fr. — mit Poftversendung: nnWnhrig ^ sl. halbjährig 4fl., vierteljähiig 2 fl. Die u>, Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Tinschalwng mit l0, bei zweimaliger mit !5, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedtsmalige Einschaltung KV kr. Jnseraten-Stempelgebühr kommen. Einladung, bttresitad Chtiloahmt a> der Vründmg tiits „Vrrtivts zar ^itrdtruvg des Wkiaverltthr»." In der Versammlung deS politisch-volkStvirthschafilichen BereincS ^Fortschritt" vom 11. Dezember v. I. wurde dkr Btschluß gefaßt, ein KomitA mit dem Entivuif von Statuten sür einen Verein zu betrauen, ivelchcr duich Ausna!ime und Bcröffkntlichung von Mittheiluagen über Mtngr. Preis und Las^krorte verkäuflichn Wtine dtN Ablaß derselben zu fördern sich bestrebt, uud nach Zuläfsigkeit ver Mittel auch nach jeder anderen Richtung zur Hebung der Weintultur mitlvirkt. Dirscs Komits — bestehend auS den Ber.insmitgliedern: Franz Bindlechner. Friedrich Vrandftätter. Wilhelm Ehrenberg. IuliuS Pfrikmer. Dr. gkt^nz Radey. Hauptmann Seid!. Binzenz Tschebull. Franz WieSlhaler. Michael Wretzl, welche nun die entivorfenen Statuten mit der Einladung zur Betheiligung an einer Versammlung veröffnttlichen. die am Sonntag den 17. Jänner Bormittag 10 Uhr im Salon deS Gasth0s'c< „zum Erzherzog Johann" stattfindet—will znr Vermeidung von Mißverständnissen über die Aufgabe des zu blldendtn Vereins nur noch einige Eilämerungen beifügen. Die Stadt Marburg ist nicht nur durch ihre Lage, sondern auch in jüngster Zeit durch die zu rrrichlende Wrinbauschule jedenfalls berufen, die Ausmertsamtrit aller Jener auf sich zu lenken, welche alS Produzenten. Händler oder Konsumenten ssch für Weine interefsiren; und k.uln es daher nur lvilltommen sein. Gelegenheit zu finden, verkauftiche Weine gegen eine geringe Gebühr Jedermann öffentlich anzubieten und dadurch Bcrtehrsverhältniffe anzuknüpfen, welche bisher bloS von der Gewohnheit oder dem Zufalle abhängig ivaren. Der Berein sieht daher nach dem vorliegenden Statutenentwurfe von jedem Getvinn. so lvie von jeder Entschädigung von Seiten JtNer ab. »velche von den Bormerkungen oder Auskünften deS Bereincs als Käufer Gebrauch machen tvollcn. Die Beiträge der Mitglieder sind nur dazu bestimmt, jene Auslagen zu decktn. tvelche die Geschäftsführung verurficht. und werden so geringe beantragt, daß selbst den Befitzern kleinerv.i Richter tvählt: alle vier Richter wälilen den Obmann; können sie sich lziebei nicht einigen, so entscheidet daS LooS. — Z. 12. Der Verein wird nach Möglichkeit bestrebt sein, größere WeinauSstellungen zu veranstalten, eine bleibende Weinausstellung in'S Leben zu rufen, für die Hebung deS Weinbaues und der Kellerwirthschast durch Erklärungen, praktische Versuche und Ber. breitung leichtfaßlicher Schriften zu lvirken. — A. 13. Im Falle der Auf-lösung des Vereines entscheidet über daS Vermögen desselben die letzte Versammlung. Zur.gl'schichte des Tage«. Die Landgemeinden des Tr i est erg e b i e t e s habt» vor mehrcren Wochen schon dem Ministerium ein Gesuch um Trennung von der Stadt überrcicht. Dieses Gesuch ist noch nicht erledigt. Die Zöge-ruug dürfte von einem Plane bedingt sein, welcher in Regierungskreisen ernstlich erwogen und erörtert wird. Es soll sich um nichts anderes handrln, als um die Wiederherstellung deS alten Königreiches Jllv' rien. wie es frühet bestanden. Es wurde zuerst von Napoleon I. geschaffen, und zwar Krast des Dekretes vom 14. Ottober 1806. welches also lautete: „Der KreiS Bil!ach, Arain. Jstrien. Aiume und Trieft, die Lander, welche unter dem Namen Litorale bekannt sind, und alles, was uns auf dem rechten Saveufer überlassen ist, Dal-matien nebst seinen Inseln, sollen künftig den Namen „illyrische Pro-vinzen" führen." Im Jahre 1816 wurde Jllyrien als Königreich der österreichischen Monarchie einverleibt nnd zu diesem im Jahre 1825 auch der Klagenfurter Kreis geschlagen. — Für die Bereinigung von Krain. Sörz. Jftrien und Trieft zu einem politischen Bertvaltungsgebiete sprechen mehrere Gründe. Daß aber das räumlich getrennte Dalmatien seine Selbständigkeit aufgeben, daß Kärnten dieselbe opfern würde, können »vir nicht glauben. DieSprache der preußischen Regi erungspr es s e gegen Oesterreich wird immer freundnachbarlicher; die „geidler'sche Korrespondenz", welche in diesem Fach schon Erkleckliches geleistet, enthält folgende beachtenswerthe Nachricht; „Wie uns von kundiger Seite mit-getheilt wird, haben wir demnächst in der seitens des Grafen Neust iN' fpirirten Preffe eine neue, vermehrte und verbesserte Auflage der österreichischen Klagen über angeblich preußische Agitationen in den Donauläudern zu erwarten. Man bedarf dort eincs solchen Präludiums, um etwaige Be-wegungen im Banat, Siebenbürgen und anderswo in einem andern als dem rechten Lichte erscheinen zu lassen." Die in Rumänien ausäßigen Griechen beginnen, dem Rundschreiben des Ministers Kogolnitschano zum TroKe stch zu rühren. In den Städten an der Donau werden namhafte Summen an frei-willigen Gaben gesammelt und als Beisteuer für die Bestreitung der künftigen Kriegskostev nach Athen gesandt. Einige junge Griechen, die in Handlungßhäusern zu Bukaiest bedienstet waren, gaben ihre Beschästi. gung auf und machten sich reisefertig, um in ihr Baterland zurückzukehren. Diese Bewegung, der auch der Vertreter Rußlands nicht ganz fremd sein toll, wird von dem einstigen kandiotschen und jetzigen bulgarischen Komitö begünstigt. v«rgletche«de» Sch«lV««de. Marburg, b. Jänner. (Schluß.) In allen Schulen der Bereinigten Staaten Nordamerika s tvird der Unterricht für Reiche nnd Arme unentgeltlich ertheilt. ein Schulgeld wird nicht gezahlt. Diese Einrichtung, »velche erst in den letzten Jahren allge-mein durchgeführt wurde, erfreut ftch auch der allseitigen Anerkennung. Zum Belege dessen sei hier eine Stelle angeführt, die einem Berichte an die Gesetzgebung entnommen ist ; dieselbe lautet; „In einem Staate wie der unscige ist, müssen alle Kinder ohne Ausnahme den Unterricht und die Aufklärung einathmen, wie man die Lust und das Sonnenlicht einathmet. frei und ohue Entgelt. Ihnen dazu die Mittel zu verschaffen, ift die erste Pflicht der Nation, weil es ihr höchstes Jnterresse ist." Die Tochter des Fälschers. Bon t. Heigel. (2. Fortsetzung.) Es wurde an die Thüre gepocht und ein schmächtiger, nicht mehr ganz junger Mann trat herein. Es war der königliche GerichtSschreilier Schbylski. Immer trug er einen schwarzen Frack, weiße Halsbinde, dunkle PantalonS und Winter wie Sommer leichte geugstieselchen. Er stammte aus dem benachbarten Polen und sührle natürlich seine F'Milie aus einen uralten Königsstamm zurück. Doch er war ein tüchtiger Ar-beiter und nicht ohne Mutterwitz. Sein Borgesetzter, der Rendant. war ihm das leuchtende Borbild. Ihm zu gefallen, ihm ähnlich zu werden, erschieu ihm als daS schönsle Ziel. „Setzen Sie sich, lieber Seybyliki," sagte herablassend die Greisin. Der Pastor war nach freundlichem Gruß am GerichtSschreiber vor-über nach seinen Zimmern gegangen. „Sie kommen gewiß vom Rendanten?" „Ja. Frau Superintendentin." erwiederte der Attuarius und :rwar. tete vergebens eine Frage nach dem Befinden des Kranken. „Wir hoffen das Beste." fuhr er nach einer Pause unausg« fordert sort. „Freilich fühlt sich mein verehrter Kollege und Chef recht matt und angegriffen. Auch unteifagte ihm Doktor Michaelis auf's Strengste jede Aufregung und Anstrengung. Seine Geschäfte ljal der KreiSgerichtSrath einstweilen mir übertragen. Gebe Gott, daß der theure Mann möglichst bald tiergestellt. seiner gewohnten Thätigkeit nachgehen kann. Wie gesagt, es ift Hoffnung, gegründete Hoffnung vorhanl)en und dieS Jlinen und Seiner Clirwürden mitzutlieilen. hat mich Fräulein Günther beauftragt." „Das sagt w^hl nur Ihre Artigkeit. An mich hat Mamsell Güntlier nicht gedacht. Mir traut sie kein Interesse für die Leiden meiner Nächsten zu. Aber ich nehme Anthkil. tiefen Antheil! . . . Trinken Sie den Kasfee lveiß oder schwarz?" Sine Lebmsfrage für das Gedeihen des öffentliche« Unterrichtes And die Kosten. Im Allgemeinen kann man die Auslagen, für die Volks-schnlen auf 6 Franken — Kopf für Kopf -- berechne«. So z. B. beträgt der Boranschlag für die Volksschulen in Massachusetts bei einer Bevölkerung von 1.234.090 Seelen 7,6W.l)00 Fr. ungerechnet den Bau und den Unterhalt der Schulhäuser; im Staate Netv'Aork bei einer Bevölkernng von 3.900.000 Seelen 24.S00.000 Fr., in Kalifornien über 2.ÜV0.000 Fr. Noch auffallender erscheint der Aufwand für die Volksschulen namentlich in den großen Städten, so z. B. hat die Stadt New Kork im Jahre 1861 be» einer Bevölkerung von 900.000 Seelen für ihre Volksschulen allein 8 Millionen Franken ausgegeben. Jede BolkSschule in den Bereinigten Staaten bildet eine juristische Person (Schulfond) mit dem Rechte des Eigenthnmerwerbes n. s. w. Faßt man die Grundzüge deS amerikanischen Schulwesens in einige Hauptsätze zusammen, so findet man 1. anstatt solcher Lehrer, die in ihrem Berufe alt geworden sind, fast überall Lehrer und Lehreriu«en im Alter von 18 biS 26 Jahren; 2. eine fortwährende Erneuerung des Lehrpcrsonals im Durchschuitte von ö zu ö Jahren; 3. statt der Beamte«' Abstufung und Eentralifation als einzige Triebkraft die öffentliche Be-sprechung und daS Gewicht der öffentlichen Meinung; 4. eine freie, ganz besondere nnd unmittelbare Bewilligung der Schulumlagen durch die Steuerzahler selbst; ö. die Bezahlung des Lehrpersonals in der anftän. digsten Welse. 6. statt der konfessionellen Volksschulen konfessionslose, daher erklärlich, daß der Religionsunterricht ans dem Lehrbereiche der BolkSschule systematisch ausgeschlossen bleibt. Diese BolkSschule ift auS dem Gerste hervorgegaugen, der in Nord-amerika herrscht. Die meisten Staaten haben von ihrer Gründung an die Erziehung der Äugend als eine RechtSverpflichtung des Gemeinde-Wesens gegenüber den Gemeindeangehörigen aufgefaßt. Die Verbreitung ver Bolksaufkläruug und der Volksbildung ist dort als die Hanptaufgabe der Staatsgewalten betrachtet worden, daher leicht zu erklären, wie es oft möglich, daß im Verlauf eines kurzen Zeitraumes das Volksschulwesen in den einzelnen Staaten sich nicht allein einer raschen Verbreitung, sondern auch des besten Gedeihens eefreut. Vermischte Rachrichten. (Der Papft gegen Spanien.) Im letzten geheime« Konsi. storium hat l>er Papst sich auch über die spanische Revolution ausgesprochen; er sagte, daß dieses Ereignis von der Unruhe einer Minderheit ausgehe, welche, von Verschwörern geführt, die große Gesammtheit der spanischen Natron ülierrascht und eingeschüchtert und ihren rechtmäßigen Herrscher vom Throne verjagt habe. Pius IX. lobte die Mäßigung und Ordnungsliebe, welche dem spanischen Volke eigen sei. und klagte die Revolutionäre an als Förderer der Anarchie und Feiude der Religion; er klagte bitter über Beleidigungen, womit Priester u«d ehrtvürdige Bischöse überhäuft worden, und über die Verfolgung der religiösen Orden, die den grausamsten Expressungeu ausgesetzt seien, und schloß mit der Ermahnang an daS heilige Kollegium. Gebete zum Himmel zu erheben, auf daß dieser Strom de» Uebels gehemmt würde und Spanien seinem rechtmäßigen Herrscher und der Religion zurückgegeben tverde. (Gedeckte Markth al len.) Die Errichtang gedeckter Märkte ist in Frankreich schon lange erfolgt, nicht bloß in größern. sonder« auch in kleineren Städten nnd ihnen ift die mannigfaltige Auswahl von trefflichen Naturerzeuguissen, wie wir sie auf unsern offenen Märkten nie sehen, in den sranzösischen Städten allein zu verdanken. Diese gedeckten Unterdessen war derPastor nach demHause des Rendanten gegangen. Cr wurde Von dec schönen Amanda heiter empfangen. „Es wird AlleS gut werden," sagte sie. „Väterchen hatte sich in der letzten Zeit zu sehr augeslrengt. D»r Fürst, der uns schon in früher Morgenstunde beehrte, wird eine Reise in'S Bad ermöglichen, nnd Doktor Michaelis hat sür di'sen Kall das Beste versprochen." „Danken wir dem lieben Gott, daß er diese Prüfung so schnell an uns vorübergehen ließ." Er trat mit seiner Braut inS Krankengemach, »vo ihm Günther mit lächelndem Angesicht entgegensal). „Mrr ist so wohl." sagte derselbe mit leiser Stimme. .,mir ist so leicht! Dem Himmel sei Dank, mit dieser schlimmen Nacht habe ich mir die Genesung erkauft!" „Sicher, verehrter Freund, wenn Sie sich Zeit uni» Ruhe zur Genesung gönnen." „Wenn ich nur wieder, am liebsten morgen wieder meinem Amte nachgel!tn kann!" „Denken Tie nicht daran!" ries Reinhold. Sie haben sich ohnehin geopfert. Lassen Sie einstweilen jüngere Kräfte für sich arbeiten! Sey-bylSik ift ja ihr Schüler!" Der Kranke richtete sich kramphaft aus. „Nein.- rief er. „man soll mich nicht ersetzen, auch Scybylski nicht. Ich bin ja kein Greis; ich bin kein Sterbender. Man wird mich doch eines leichten Huftens halber nicht aus dem Amte entfernen? Siebenundzwanzig Jahre Hab' ich eS treu und redlich verwaltet!" „Verehrter. Niemand spricht von Entfernung. Im Gegentl»eil, der heiße Wunsch Aller ift eS. Sie sobald alS möglich thätig zu sehen. Darum aber müssen Sie jetzt um so mehr geschont werden." „Ich will, ich brauche keine Schonung, warf Jener heftig ein. Weder Scyl)ylSki. noch ein Anderer kennt die Pflichten meines Amtes. Ich muß. muh sogleich aus daS Gericht, ich bin nicht mehr krank. Nur Un-thätigkeit wird mich krank, mich sterben machen!" Er erhob sich und wollte daS Lager verlassen, aber der Ansirenguug seiner schwachen Gleider folgte sofort ein krampfhafter Hnstcn. Erblassend bemühten sich die Verlobten ihn zu beschwichtigen. Märkte sind bäufig mit Anlage» und stets mit Brunnen umgeben, die reichliches Vaffer liefern, wodurch die Reinhaltung der Halle und deren Umgebung ermöglicht wird. Den vom Lande kommenden L,uten und den Kerfäuf,rn bieten diese HciUkN den grüßten Nutzen. Ihre Erzrugnifse können dort tagelang trocken stellen bleiben und brc,uchen nicht mehr hiN' und hergeschlkppt zu werden, wodurch sie sich verschlechtern oder gar unbrauchbar werden. Im Grostlierzogtliuni Baden wird für die Anlage solcher Markthallen gewilkt. (A u r- A r b e it e r f r a g e). In Genf erscheint vom 1. Jänner 1869 an wöchentlich „Das Felleisen", als Organ der deutschen Arbeiter-bildungsvereine in der Schweiz, redigirt von A. Gögg und Dr. A. Ladendorf. Das Programm stellt, wie von Genf au» zu erwarten war. in erste Linie die politische Seite der Arbeitervereine. DaS Blatt will zei-gen; „tvie der Arbeiter einzig und allein durch die unermüdliche Tlieil- Gesctzgtliunl^ zugleich Schritt seine soziale mit Be- nähme an der politischen Entwicklung und der politischen Gleichberechtigung Schritt um freiung zu erkämpfen Hot." (Großt>erzogthum Baden.) 3n den letzten Tagen dcS vorigen Monats hal,en in Osfenburg Landesversammlungen staltgesunden und wurden u. A. folgende Beschlüsse gefaßt: 1. Die Partei wird das ftühere Programm des möglichst baldigen Eintrittes des Südens und insbesondere Badens in den norddeutschen Bund sesthalten und diesen Eintritt nach Kräften sördern. Sie wird jede Gelegenheit hiezu mit Nachdruck und Ener^^ie beiintzev. 2. Als eine Bürgschaft für die Erreichung des nationalen Zieles etkcnnt sie die gleichförmige Organisation der btidischen Trupp, n mit dem norddeutschen Heere. Sie wird auch feruerhin zu den Opfern bereit sein, welche eine entschiedene nationale Politik erfordert. Um so mehr glaubt sie darauf dringen zu müssen, da^ überflüffige Ausjlaben dem Lande erspart und unnöthige Zuthaten. welche ten Verhältnissen dcS Landes und der Anschauung unseres Volkes zuwider sind, vermieden werden. So wcit es als zuläffig erscheint, ohne die Wehrkraft des HeercS zu schwächen, »vird sie auf eine Abkürzung der UebuvgSzeit mit Entscheidenheit hinwirken. 3. Sie ist der Ueberzeugung. daß eine fruchtbringende nationale Politik nur in Verbindung mu einer unzweideutigen liberalen LandeSpolitik haltbar ist. und begehrt die Durchführung der nothwendigen Reformen der Berfaffung. Gcsetz^tebung und Sclbstverivaltung in dem Sinne, daß das badische Oemeinwesrn drreinft als ein gesundes Glied dem Körper dts deutschen Reiches sich einfüge. 4. Mlt den gleichgefinnlen Parteien in den übrigen süddeutschen Staaten, welche ebenfalls die nationale löcrbindung von Süddeutschland mit dem Nordbunde anstreben, ist fortwährendes Emverständniß zu pflegen und zusammen zu wirken. (Haftungspflicht der Eisenb a hngesellsch afte n.) Mit der Verantwortlichkeit der Bahnen sür Unfälle wird cS nun aueh im Zollvereine Ernst. Das Appellationsgericht in Köln hat vor einigen Tagen die Rheinische Eisenbahngesellschaft verurtheilt. dem greiherrn von Löe. der bei dem Eisenbahnunglücke im gential-Güterbahnhofe schwer verletzt worden^ eine Entschädigung von 20.000 Thalern zu zahlen. (Landwirthschaf tliche Hochschule.) Eine Denkschrift des Ackerbliuministeriums. bet'effend die Gründung einer landwirthschaftlichen Hochschule in Wien, zirkulirt mit dem Koftrnanschlage versehen gegen-wärtig bei den Minister«. Ucbcrwiegend wohl von der Absicht geleitet, den Zweck mit den geringsten Kosten zu erreichen, hat daS Ackerbauministerium von der Gründung einer für sich bestehenden Hochschule abgesehen und beabsichtigt die Errichtung einer neuen landwirthschastlichen Abtheilung der philosophischen Fakultät an der Wiener Hochschule nach dem Borbilde von Göltingen. Halle. Berlin. Marbnrger Berichte. (Sittliche Zustände.) Die Zahl jener Dirnen, die. wegen unsittlichen LebenSivandels von hier sortgewiesen. dem Verbote entgegen zurückgekehrt und deßhalb f.estrast worden, belief sich im Jahre 1S68 auf 41 um 32 weniger, als im Borjahre. (A u S h i l f s k a s s e.) Ende November blieben in der Kaffe 272 fl. 95 kr.; im Dezember wurden 2229 fl. 79 kr. eingenommen. 2264 fl. 98 kr. ausgegeben und 3 Wechsel im Betrage von 780 st. verlängert. Die Zahl der Mitglieder hat sich um 3 vermehrt. (Gewerb e.) Im verflossenen Monat haben bei der Bezirkshauptmannschaft Marburg Gewerbe angemeldet: Joseph Kurmann. Holzhandel in GreiUh — Johann Pock. Mühle in Lechen — Johann Weingerl. Schuhmacherei in Rothschützen — Johann von Formelcher. Handel mit gemischten Waaren in St. Egydi — griedrich Gleisberg. Handel mit gkmischtkn Waaren in Jaring. Die Betvilligung zur Eröffnung von WirthShäusern erhielten: Amalia Sterger in W.-Feistritz. Bartholomäus FlaceuS in Wachau. Vineenz Troinrr in Gruschau, Simon Perschuch in Podova. Peter Kramer in St. Egydi. Johann Nekrepp in Samarko. Simon Schu«ko in Untel-Wotsch. Johann Schantl in Gradischka, Kranz Kramberger in Selzaberg. (Schaubühne.) Zum Bortheile des Herrn Ziegler ging Samstag den 2 Jänner „HanS Lange" von P. Heyse in Szene. Wir begegnen in diesem Schauspiele einer schönen kräftigen Sprache, die ihre tiefe Wirkung nie verfehlt, neben manchem Mißgriff in der Zeichnung der Charaktere. Die Ausführung ist eine gelungene zu nennen. Herr Ziegler (Hans LaNj^e) war an feinem rechten Platze: das biedere, derbe Wesen dieses Landmannes wurde von ihm trefflich jum Ausdrucke gebracht nnd lohnte tviederholter Beifall die Lciftung. Herr Seiffert — Mitglied des Theatcrs in Klagenfnrt — spielte den Bugslaff; er verfügt über ein wohltönendes, geschultes Organ und wurde wiederholt und lebhaft gerufen. Frau Zitgler besitzt manche gnte Eigenschaft; aber die Herzogin von Pommern, welche sie an diesem Abend darstellt«, war ungenießbar. Die übrigen Mitwirkenden lösten ihre Aufgabe zur Zufriedenheit des Publikums. Das HauS war ziemlich besucht. (Aus der Ge m ei nde stu b e) Morgen findet eine Sitzung des Gemeindeausschusses statt, in welcher folgende Get^enstände zur Verhandlung kommen: eine Berichtigung im Texte der Stadtordnung. 1 Ge-such um Ausnal)me in den Gemeindeverband. 13 Unterstützungs^esuche. 1 Zuschrift wegen Eröffnung der gilialapotheke, 2 Gesuche in Bau- und Beleuchtungsanarlegenheiten. 1 Angeliot, betreffend den Ankauf emes Hauses als Kaserne. 1 Gesuch, betreffend Weinschank. (Tanzkeänzchen.) Der Turnverein hat beschloffen, sür Samstag den 23. Jänner ein Tanztränzchen im Kartin'schrn Saale zu veranstalten. Letzte Pvst. Die Konferenz zur Schlichtung der türkisch« griechischen Gtreitsrage tritt am 9. Jänner zusammen. Napoleon läßt an der spanischen Grenze Truppen aufstellen. Zu Athen wird trotz der Konfereuj der Krieg fitr unvermeidlich gehalten. „Ich will nicht — ich will nicht — laßt mich gehen ich muß — muß--" zuckten seine Lippen. Dann sank er zurück in die Kissen. Amanda tvar eine jener Frühlingsnaturen, denen der Glaube an das Unglück schwer wird. Lächelnd und sorglos blickte sie ins Leben, wie in einen arenzenlofen. blauen Morgenhimmel. Wohl überschlich sie manchmal der Gedanke an ein nahes Ende des Vaters, aber daS waren vorübergehende, wescnlose Schatten. ES ist unmöglich, dachte sie. als sie ein ge Stnndtn später auf ihrem Stübchen über feinen Handarbeiten saß Gott muß uns den Theurcn erhalten, denn daS Leben seines Kindes blüht nur auf dem seinen fori. Noch steht er ja im schönsten Mannes-alter und welch ein Mann ist er! Seine Vorgesetzten sehen in ihm nicht den Untergebenen, sondern den Freund, daß Muster eineS rediichsN Be-amten. Die Stadt und Bürgerschaft zählt ihn stolz zu den Ihrigen. Der Fürst, unser hoher Nachbar, zeichnet ihn auf j?de Weise auS. Mit einem mäßigen Gehalte weiß e r sich ein liehagliches Dasein zu schaffen und mich zu bilden scheut er keine Opfer. Selbst die zarte Sorgfalt der Mutter konnte sein Herz ersetzen; Freude und Friede wichen nie aus diesen bescheidenen Räumen. Jedes von uns Beiden ist dem anderen nothtvendig; jedes trägt und wird von der höchsten Liebe gltragen. Die neue Bertiindung mit einer anderen Familie ist für den Vater ebenso erfreulich als tröstlich. In einer Vermählung mit Theodor sieht er die Gelvißbeit. daß s^ine Grundsätze und Tugenden fortdauern. Und der Himinrl sollte lhu. der so Viele Fremde glitcklich machte, nicht das Glück slines eigenen Kindes erleben lassen?" Nein — bald wird er ivieder heiter lächeln und genesen, mich als Braut, als daS Weib Theodors segnen! Und damit erschlossen sich ncue, trostreiche Bilder der Zukunft. Die Nadel entfiel ihren Händen und das Mädchen lehnte sich znrück. so daß das Sonnenlicht voll auf die braunen Haare, daS seine Gesicht und die schtvellende Gestalt fiel. Die frischeti, recht zum Kup gkschaffenen Lippen öffneten sich über den weißen Zähnen mit einem Lächeln. Die langen Wimpern verschleierten halb die braunen Augen, die aus den gestickten Rose« ihrer Arbeit ruhten, tvährend die Seele rosigen Jugendträumen nachhing. Sie sah sich von einer frifch ergrünten Natur umgeben, Arm in Arm mit dem geliebten Gatten wandelnd. Als sie in der Dämmerstunde am Bett des Kranken wieder Plak nahm, besremdcte sie daS stumme, nachdenkliche Wesen, der starre Blick des Vaters. Sein Geist schien der gewohnten Thätigkeit nachzuhängen, denn seine Lippen flüsterten Zahlen und die Finger schrieben Ziffern, schienen sie auszulöschen nnd wieder zu schreiben. „Vater," brach endlich Amanda die bange Stille, „warum hast Du keinen Blick sür mich? Lange schon sitze ich neben Dir und Du hast meine Anwesenheit noch kaum bemerkt!" Der Rendant wandte sein Antlitz nach der Sprechenden und sah sie mit großen und sremdblickenden Augen an. „Kommst du von Scybylski!" fragte er dann. ..Was hätte ich bei dem zu suchen?^' „Kommt Reinhold nicht?" „Ja. er wollte dich Abends besuchen." „Wie viel Nhr ist eS?" „Stellen Uhr." „Jetzt zieht der Hei^r Rath auf unserm Büreau den Uebcrrock an ; der Herr Kre'Srichter ist schon fort, der hält niemals länger als biS fünf Uhr aus. Jetzt kommt der Ralh an mein Pnlt. Guten Abend. Herr Kreisgerichtsrath!" Der Rendant verbeugte sich im Bette vor einer unsichtbaren Person. „Vater!" rief Amanda ängstlich und berührte den Arm des wachen Träumers. „Ja so." sagte er traurig, „ich bin krank und mein Pult steht leer. Ob der Hcrr Rath wohl im Vorübergehen nach meinen Platz blicken tvird? Ich habe ihrn Jahr sür Jahr und Abend für Abend an derselben Stelle und mit dcmscll!en Glockenschlag einen guten Abend und eine Prise geboten. Er ist kein Schnupser. er mußte jedesmal niesen... Prosit. Herr KreisgerichtSrath! ... Ja so. heute niest er nicht, denn l)eute ist Niemand da. der ihm eine Prise reicht! Wenn er nur nicht trank deswegen wild! DaS regelmäßige Niesen tbat ihm gewiß gnt. .. Jetzt tritt er an SeybylSki's Pult. . . (Fortsetzung folgt.) OeffentUcher Da«?. Der Nnteneichnete fühlt sich gedrungen, allen wohlthätigen Herren und Frauen in Marburg, welche nach dem Tode de» Amtsdiener» Kranz Pelrofer und seiner Ehefraa Anna Pelkofer den hinterlasseiien vier unmündigen Kindern derselben, großmüthige Geld-Unterstützungen zukommen ließen, im Namen dieser Waisen den wärmste» Dank au»« zusprechen. Leonhard Treo. Oeffentltcher Dan?. Im Ramen der Familie Cnael wird hiemit Allen, welche sich an den hoch« herzigen Spenden sür die erkrankte Schauspielerin Frl. Engel großmüthig betheiligt, der innigste Dauk au»gesprochett. Rafier- und Friseur-Salon. Der Unterzeichnete empfiehlt zum Beginne dcS neuen ZahreS und des Faschings dem geehrten Publikum seinen gut eingerichteten Rasier und Friseur-Salon und erlaubt sich, den Damen bekannt zu geben, daß eine in allen Modec^rbeiten sehr geübte Arisrurin zur Verfügung steht. Stot», 824) Herrengasse, gegenüber dem Cafe Pichs. Vebelvt»«, dürgerl. Läolcormvistvr L»u»bosit2or, xibt im oimsllvn uvä im U»msn gviver kinäor^osef Redetet»», öäolror» Meister«. Vkerese, vvrokviiektsu ksuseliei', seiuss Lodvis^rsokav« kAUseker, K«^a?it»tondv«t2srs, äavo «oiver Lulrol I^eopolet uvä ^nn» k»a»elier »Ilon Vorvavätoi» unä övlravoten äis döokst dotrübeväs ^aodriokt von Äsm l'oäs ssioor iamjsstxsliedtev, unvorxvttliodon ds-ivduugs3voi>s lilvttvr, Sokiviegker- uvü vro»»- Mutter, äer k'rau AU»r>» Uledelvl««, gtb URvister, vvloks vkvd Ikvxvm sekmvrLvollem I^siäsn, vvrsokoo mit Äov KI. Lterbv' »aIrramentvQ, »m 4. ^änvor 1869 !?»odmitt»ßs> 5'/, I1l»r ii» idrom b8. I^«don»i»drv selix im Herrn evtsokliek. vi« evtseelte Mlle 6sr tkeureu Verdliodeven virä Ilittvook äen 6. Ä. Ick. !?»okmitt»N ^ vom eixvueu Ilkuio I?r. 143 in äer vurss^»»»« auk äeu ^rieäkof überkildrt. Die dl. 3ee1evmo«»v virü I)oQvsr»t»ßs üvv 7. Ä. Iii. um 10 ?7kr in äsr vomkiroke xelesen veräea. Die Verbliodenv Hnrü 6stn krowmen Xnüevlcev empkodleu. I>I»rdurzs »m ö. Männer 1869. (12 «»tssvr Grazervorpadt, Marburg dankt einem verehrten P. T. Publikum für da» ihm bisher geschenkte Vertrauen und empfiehlt gleichzeitig sein bestsortirte» Lager von Brief-, Kanzleis, Konzept-, Vatk-, Tackl- und »ließpapieren zu allerbilligsten Preisen zu geneigter Abnahme. Hält stet» ein große» Lager von Pappendeckeln für Buchbinder und Schuhmacher, Marnlatnr, allen Sattungen Luxuspapieren, Siegellack, Tiegelmarke», 8 Stahlfedern, Lineals, Bleistifte, Kederhälter ie. le. Marburg, Herrengaffr Rr. tvS. gibt dem geehrten P. T. Publikum achtungsvoll bekannt, daß bei ihr Volant» für Röcke v^aselilnzrl^rttpl«« taxlLoli ü'isetl empüelilt 822) (ionäitor vis-a-vis äsm Hotel Aolir. 5oäou Lonn- uvä ? eiert ax ?Ivt»odpU»tO^Ola. Dank und Anempfehlung. Herr FranzKasparitsch. Gpenglermeister in der Draugasse zu Marburg, hat vertragsgemäß die nothwendige Renoviruna de» Kirchthurme» »u Schleinitz und zwar: sämmtliche ZimmermannSarbeiten beim Thurmdachgerüste und die neue Eindeckung mit Zinkblech, alle Maurerarbeiten, sowie die umfassende Renovirung der Kirche von innen und außen um de» vertragsmäßigen Preis von 8400 fl. gegen Herbst vorigen Jahres übernommen und im heurigeu Frühjahre gänzlich vollendet. Diese bedeutenven Arbeiteil hat der besagte Herr Bauunternehmer in Ansehung des verglichenen Kosten-betraaes gegenüber der soliden Herstellung «ir Zufriedenheit der ganzen Pfangemeinde hergestellt, worüber fich auch der k. t. Herr BezirkS-Ingenieur, welcher diese Ar«iten bei der kürzlich vorgenommenen KollaudirungS Kommission prüfte, in seinem Gutachten sehr anerkennend aussprach, daher fich der Gefertigte gedrungen fühlt, im Namen der ganze« Pfarrgemeinde Herrn Franz Kasparitsch für die Umficht und den Meist, womit er seinsi Aufgabe nachgekommen, zu danken und ihn dem Vertrauen aller Vaulnstigen. besonders aber den Kirlhen- und Schulkonkurrenz.AuSschüssen bestens zu em^ehlen. Schleinitz, am SV. Dezember 1868. 798) Lidmlg M. /irK«, bisher gewes. Obmann des Kirchen» u. Schul« Konkurrenz AuSschusieS u. Gemeindevorsteher. (781 äer wiener (Zentner mit 3 tl. 60 kr. ist «u ksbon bei ln Al«rl»arx. Kartin sche Restauration. Dic Gefertigte macht hiemit dem verehrtcn Publikum die ergebenste Anzeige, daß sie das Geschäft in der Kartin'schen Restauration noch bis '."!!",Ä'wi.VW k°"lü>'r' u..d daß die g.rSumig.,, L°talit»t.. bi« d°rthin st« Ha«», und RSHmaschtnar»»!», Wälch-/«l.id.r«rtheiN a«»«n»»r- zn B«rem«vtrsammluug-N^ Produktionen. Tanzkranjchen. Ballen, gtschlos. richt im Maschinnähen auf Wheeler «d Wilson-Maschinen, und bittet um recht sencn Gesellschaften, Hochzeiten u. dgl. zur Verfügung stehen. (5 e zahlreiche Aufträge. ^ Marburg. 2. Janner 1869. Die Pächterin. Rr. 15781. Tegetthoffstraße, Reiser'sehes Haus Rr. 12, ebenerdig, erlaubt fich ergebenst anzuzeigen, daß fie nach neuester Mode und sehr billig frifirt. (l0 Rr. IbSSo. Edikt. (9 Nachdem zu der mit Bescheid vom 4. November 1868 Z. 13215 aus den 22. Dezember 1868 angeordneten ersten exekutiven Feilbietung der bei der Realität Urb. Nr. V 148 Fol. 555 Gilt Skoggen zu Haus-ambacher intabulirten KaufschilUnasforderung pr. 4Z5 fl. 5S^ kr. in der Exekutionssache des Joses T schander durch Herrn Dr. Duchatsch gegen Bincenz Zieringer in Obertötsch j^t. 32 fl. s. Anhang kein Kauflustiger erschienen ist, so wird am IM. Jiinner 1869 Bormittag von 11—12 Uhr in der hiesigen Amtskanzlci zur zweiten exekutiven Feilbietung obiger Forderung geschritten, bei tvelcher dieselbe auch unter dem Nominalwerth hintangegeben werden wird. Im Uebrigeu das Edikt vom 14. Oktober 1868 Z. 8280. K. k. Bezirksgericht Marburg am 24. Dezember 1868. EM. (810 Nr. 15296. (N Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiermit bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen der Vormünder der mj. Simon Ogner'schen Kinder die freiwillige Lizitation der auf 200 fl. geschätzten Realität Urb. Nr. 83 kä Rosenhof zu UnterPobersch bewilligt und hiezu die FeilbietungStag-suKung aus den IB. Jänner 1869 Bormittags von 11—12 Uhr am Orte der Realität in Pobersch angeordnet lvorden. bei welcher dic Realität unter dem Schätzwerthe nicht hintangegeben wird. Jeder Lizitant hat ein Vadium von 20 fl. zu Händen dcs Gerichts-kommissärs zu erlegen. Die weiteren Lizitationsbedingnisse können entweder in der dieSg. Registratur oder in der Kanzlei des Herrn Notars Bitterl eingesehen »Verden. Marburg am 17. Dezember 1866. Im Magazin unter dem Bahnhof sind am Lag»! (784 Alle Gattungen Bretter von Fichten- und Lärchenholz. Ungeschwemmtes trockenes Buchen-, Föhren- u. Fichtenscheiterholz. Briquettes, Schmied- u. Heizsteinkohle von Fünfkirchen in Ungarn. Stiick-, Würfel-, Gries- und Glanzsteinkohle ans Krain. Lankowitzer Stücksteinkohle von Herrn R. v. Horstig in Schafloß. Bnchen- und Fichten-Holzkohle aus Kärnten. Die Zustellung wird prompt besorgt. Es empfiel>lt sich zu geneigten Aufträgen votMsd Ilsizwsr. Vom k. t. Bezirksgerichte Marburg wird hiermit bekannt gemacht, daß die frei« willige öffentliche Versteigerung der dem Herrn Wenzl und der Frau Rofine Schneider gehörigen, im Grundbuche »ub Urb. Rr. 1311 aä Burg Marburg und Fol. 47 »ä Magistrat Marburg vorkommenden HauS-Realität in der Kärntnervorstadt zu Marburg C. Rr. 83 nächst dem Exerzierplätze bewilliget und die Tagsatzuug hiezu auf den Jänner 1869 Vormittags 10 Uhr an Ort und Stelle der Realität angeordnet wor« den ist. Der AuSrufSpreiS beträgt 75V0 st., unter welchem die Realität nicht hintangegeben werden wird. Die Verkäufer behalten fich die Ratifikation deS Kaufgeschäftes während einer Frist von 2 Stunden nach dem LizitationSabschlusse vor. Jeder Liutant hat, bevor er einen Anbot auf die Realität macht, eiu Vadium von 7ö0 fl. in barem Gelde, steierm. Sparkafsebiicheln oder österr. Staatspapieren nach dem letzten Wiener-Börfenkonrse zu Händen der LizitationStommiffion zur erlegen. Der Meistbot ist folgendermaßen zu berichtigen: Nimmt der Srsteher alle auf der zu ver-äußernden Realität haftenden Satzposten in sein ZahlnngSversprechen, der sohinige ikest ist mit 5 jährlich zu verzinsen und im Antheile pr. 2000 st., worin daß erlegte Vadium eiugerechnet werden kanu, binnen 14 Tagen nach der Lizitation und dann jede» Jahr bis zur Tilgung eine Rate von 500 fl. zn Händen der Verkäufer oder deren Rechtsnachfolger zu bezahlen. Die zn veräußernde Realität wirft ein jährl. ZinSerträgniß von 000 st. ab nnd wurde im laufenden Jahre auf 11355 fl. gerichtlich bewerthet. Wegen der großen Räumlichkeiten und der sehr schöneu Lage eignet fich dieselbe zu verfchieveuem Geschäftsbetriebe: besonders geeignet ist dieselbe für Jene, welche Land- und Stadtaufenthalt lieben, da eine villartige Lage denselben liietet, ic. Die Lizitationsbedingnisse können bei Gericht und bei dem Herrn k. ?. Rotar Dr. Radey eingesehen werden. Nach Beendigung der Realitätenlizitation werden die dabei befindlichen Fahrnisse um den bei der Lizitation zu bestimmenden AuSrufSpreiS auSgeboten und unter diesem nicht hintangegeben werden. _Marburg am 27. Dezember 1868^__ 8. V^lKMANIl ii pll0t081'äplli«vllvl' Sitlon in NIarburg (Äichls Harten) ist von nun an geöffnet und es finden die Ausnahmen ununterbrochen von V Uhr Früh bis S Uhr Nachmittags statt. (548 vkuornüe xoLts» »»nvÜ« vis Orieinklkusxsbo 6ss in or8odiövvvvu, ^vävrmann nütziivksa öuods: ver pvriiönlielle 8eliut« i (ßssnannt , iv iLin Lanä von 282 Soitsn mit KV »vat. .^ddiläuQxvn. In llmooklaxi vvrsivLoit. I^rsis Ililr. 1 10 Lxr. — ii. 2 3k xr., ist 6ur k»nä1unxsQ, in HVte» von Vvrvlet ^ tlo., 3tvk»vspl»t-, 2U bs/isdsn. (b53 l X 30 ^ußI»Uen! Oisss koks 2iLksr wkvkt ^s6ö .^nproisunx MÄ übertiiissix. «/sÄss Rlxvmpwr ävr Orixinalkuvzskoo voa I^aurvntius muss mit bvixsliruvirtsm stsmxol vorsivgvlt ssia, A vorauf avkton. Verantwortlicher Redakteur: Franz^WieSthaler. Druck nnd Verlag von Eduard Ianschitz in Marbnrg.